Laibacher S«. Donnerstag den 16. November Anrede, welche der hochwürdigste Herr Fürstbischof von Laibach AntvN Alvis Wolf beim Beginnen des neuen Schuljahrs in der Seminars-Kapelle an die dort versammelten Alumnen seines Clerikal- Seminars am s. November 1848, nachdem ihnen vorläufig die Statuten des Seminars und die Hausordnung vorgelesen wurden, gehalten hat. haben meine Lieben! die Statuten des Seminars und die Hausordnung vernommen, welche sie im Laufe des eben begonnenen Schuljahres werden zu beobachten haben. Diese sind eben dieselben, welche schon bisher vorgeschrieben waren, und deren Beobachtung hier schon mehrmal empfoh¬ len wurde. Die Meisten von ihnen haben schon im vorigen Jahre die Wohlthaten dieses Hauses genossen, und wie ich hoffe, die Ueberzeugung erlangt, daß alle diese Vorschriften nur ihr eigenes Wohl betreffen, daß eben darum nicht etwa Furcht vor Ahndungen, sondern innige Ueberzeugung und das eigene Gewissen alle Alumnen zur genauen und freu¬ digen Befolgung dieser Vorschriften bestimmen muß. Diese meine Hoffnung gründet sich auf die freudige Wahrnehmung, daß ungeachtet der Aufregung, die die Ereignisse des heurigen Frühjahrs allgemein verursacht hatten, sie doch jene ruhige besonnene Haltung nie bei Seite gesetzt haben, die den angehenden Priester ganz besonders ziert. Sie haben zu den hier anwesenden Herrn Vorstehern des Seminars das verdiente Vertrauen fortan gezeigt, ihren Lehren und Mahnungen gerne Folge geleistet, und sich durch das ganze Schuljahr so benommen, daß das Seminar von jeder Makel frei blieb. Ich muß dieses hier öffentlich mit desto größerer Theil- nahme anerkennen, als ich selbst ein Zögling dieses Semi¬ nars mar, und es mir auch darum sehr daran liegen muß, daß dieses geistliche Haus stets den Ruf der guten Ordnung behaupte, die in demselben seit dessen Entstehung gewaltet. Von ihnen also meine Herrn! die schon im vorigen Schuljahre die Probe der Besonnenheit bestanden haben, erwarte ich mit vollem Vertrauen, daß sie denjenigen, die Heuer in das Seminar neu eintreten, mit gutem Beispiele voran gehen, alle aber sich von jeder Theilnahme an dem politischen Treiben der Zeit enthalten, dießfalls dem Rathe und den Lehren ihrer Herrn Vorsteher stets Gehör geben, und sich mit ungetheilter Sorgfalt der volkommenen Aus¬ bildung für den geistlichen Stand widmen werden. Von ihnen allen erwarte ich, daß sie durch liebevolle Verträg¬ lichkeit unter einander, durch vernünftige Pünktlichkeit in allem, was die Ordnung des Hauses vorschreibt, durch edlen Fleiß in allem, was sie zu künftigen tüchtigen Seel¬ sorgern wirklich auszubilden hilft, durch ein würdevolles Betragen in und außer dem Hause, und insbesondere durch Religiosität, durch vertrauten Umgang mit sich, mit Gort, mit Christus, ohne welche sich keine gedeihliche Ausübung der christlichen Seelsorge einst von ihnen erwarten läßt, der Welt das Beispiel ihres wahren Berufes für den geistlichen Stand fortan geben werden. In einer Zeit, die unfern Stand mir dem Verluste mancher irdischer Vortheile bedroht, die der kathol. Kirche insbesondere manchen schweren Kampf mit ihren Gegnern bereitet, kann es wohl nur der wahre Beruf sein, der den studierenden Jüngling zur Wahl des geistlichen Standes bestimmt. Diesen Beruf setzte ich recht gerne in ihnen allen voraus, und als Anleitung zur sicherem Ausbildung für denselben lassen sie sich noch einige Worte gesagt sein. Das jugendliche Alter, dessen sie sich jetzt erfreuen, ist die eigentliche Bildungszeit des Menschen, und wahre um¬ fassende Bildung war für den geistlichen Stand nie noth- wendiger, als dermal, um dem zunehmenden Unglauben und der stolzen Aufklärung gegenüber mit Würde sich zu behaupten, und diesem Uebel mir Kraft entgegen zu treten; daher sie es selbst einsehen müssen, daß ein oberflächliches Studium der geistlichen Berufswissenschaften nicht genügen kann, sondern daß sie sich dieselben vollständig anzueignen, und gleiche Sorgfalt auch der stets unerläßlichen Ausbildung ihres moralischen Characters zuzuwenden in dieser Zeit mehr als je beflissen sein müssen. In ihrem Alter ist für den Menschen alles von hoher Bedeutung. Da entfaltet sich die Einbildungskraft, und da ist es nöthig, sie nur mit Bildern des Guten, und nicht des Bösen zu beschäftigen. In ihrem Alter treiben die Keime der Arbeitsliebe, oder des Müssigganges, jetzt also ist es nöthig, daß sie sich angewöhnen, das kleine Tagwerk treu zu vollbringen, um einst mit der Seelsorge das Große eben so treu vollbringen zu können; schon jetzt ist es nöthig, sich vor der Vertändlung der Stunden zu hüten, um einst nicht Jahre mit Nichtsthun zu verspürtem. In ihrem Alter 154 entfalten sich alle Kräfte des Jünglings, und da ist es nöthig, sie auf Frömmigkeit, auf Heiligkeit zu richten, sie vom Leichtsinne und vom Verderben abzuwenden. Zn ihrem Aller treiben die Keime der Gottesverehrung oder die Keime des Jndifferenrismus; frühzeitig ist es also nothwendig den Geist zu innerer Andacht zu stimmen, diese durch Gebet und fromme Geistesübungen zu stärken, und sich vor dem frech aufcrekenden Zndifferentismus zu verwahren, der weder Gott noch Menschen fürchtet. Zn ihrem Alter treiben die Keime der Pflichttreue, die Leib und Leben opfert, um recht zu thun, oder die Keime des Eigennutzes, der alle Men¬ schenpflichten verläugnet, um sich durch Unrecht eine elende Hilfe zu schaffen. Kurz in ihrem Aller rreiben die Keime aller künftigen Tugenden und Laster, aller Weisheit und Thorheit, und wachsen im Verborgenen heran. Alle Fehler, die man an dem erwachsenen Manne erblickt, standen gewöhnlich schon auf dem Acker des Jüng¬ lings; die Zeit gab ihnen nur die Entwicklung, und der Augenblick bringt sie an das Tageslicht; aber auch alle Tugenden, die den erwachsenen Mann zieren, haben schon in der Zugend des Menschen, und von derselben die Grund¬ zeichnung erhalten, und die Zeit hat sie nur ausgemahlt. Prägen Sie sich meine Lieben! Dieses Wort der Wahr¬ heit tief in ihre Herzen! lassen sie ihre Zünglingsjahre nicht sorglos dahin schreiten, warten sie nicht mit dem Gut- und Weisewerden, bis ihr Blut langsamer in den Adern rollt, bis sie älter werden; denn dann ist die beste Lebenskraft schon vorüber, und indessen können böse Neigungen schon zu sündhaften Gewohnheiten geworden sein, und bereits eine solche Gewalt über ihr Herz und ihr ganzes Wesen erhallen haben, daß der Kampf, den es sie in der Zugend gekostet hätte, Gott und seinem Gesetze treu zu bleiben, in den spätern Zähren mit ungleich größern Beschwerden ver¬ bunden sein, oder der Sieg ihnen vielleicht gar unmöglich scheinen müßce. Unzählige Menschen bedauern und bereuen in ihren reiferen Jahren, daß sie den Frühling ihres Lebens zum Guten nicht benützten, oder gar zum Bösen mißbrauchten. Ersparen sie sich diese folternde Reue, und glauben sie nicht, daß sie als Männer die großen Reize zum Unrecht, die ihnen auf dem Schauplatze der Welt begegnen werden, leicht besiegen werden, wenn sie nicht schon jetzt lernen, Meister über ihr Herz und ihre Neigungen zu werden. Wer sich in jungen Zähren erlaubt, auf die Stimme seiner Obern nicht zu achten, der wird auch im Aller nicht folgsam sein, wer schon jetzt viel auf sich hält, und andere um sich herum verkleinert, oder gar verachtet, für den wird die Demuth und Bescheidenheit auch im Alter ein fremdes Wort bleiben, der wird auch im Alter sein armes Ich vergöttern, und von den Mitmenschen nur Weihrauch fordern. Aus dem trägen Jünglinge wird selten ein fleißiger, aus dem trotzigen Jünglinge selten ein folgsamer bescheidener Mann, sondern der sündhafte Jüngling reift gewöhnlich zum noch sündhaftern, und der thörichte Jüngling zum noch thörichcern Manne heran. Wenn nun aber die Zugend den Grund zum ganzen übrigen Lebensgebäude legt, wenn die Zugendzeit überhaupt die eigentliche und entscheidende Bildungszeit für jeden Menschen ist, so sind es die Zahre, die sie in dem Seminar frei von Nebensorgen zubringen, noch ganz besonders, weil sie eben darum sich in demselben befinden, um die nöthigen Grund-,Berufs- und Hilfswissenschaften für den geistlichen Stand, und die für denselben unerläßlichen Tugenden sich anzueignen. Diese Wissenschaften aber werden sie sich in dem erfor¬ derlichen Maße nie aneignen, wenn sie sich bloß auf das Erlernen dessen beschränken, was sie in den öffentlichen Vorlesungen hören, wenn sie nicht nebstbei sich auch der Lesung anderer guten Bücher mit Fleiß und Eifer widmen werden, wozu sie in dem Seminar soviel Muße, und so schöne Gelegenheit haben. Es wird dießfalls vorzüglich darauf ankommen, daß sie die Hausordnung genau beobachten, die zum Studieren bestimmten Scunden gewissenhaft verwenden, sich dießfalls der Leitung der Herrn Vorsteher lernbegierig fügen, und sowohl im Besuche der öffentlichen Vorlesungen, als auch in den Hausstudien jenen Fleiß anwenden, den man von ihnen als Priesterstandskandidaten zu erwarten berechtigt ist; wobei ich sie nur noch auf die laute Mahnung der Zeit hinzuweisen nicht unterlassen kann, daß sie nämlich auch eine vollkommene Kenntniß unserer krainischen Mut¬ tersprache sich anzueignen beflissen sein müssen, deren ober¬ flächliche Kenntniß für den künftigen Seelsorger durchaus nicht mehr genügen wird. Nebst den Wissenschaften jedoch, zu deren sorgfältigen Pflege ich sie eben ermunterte, bedarf der Priester und Seelsorger ganz vorzüglich auch noch wahrer Frömmigkeit. Er muß ein wahrer Freund der Tugend sein; denn ohne Tugend wird er die Beschwerden seines Standes nicht gerne ertragen, seine Pflichten bald nicht erfüllen können, bald nicht wollen. Eigene Befestigung in der Tugend muß also auch das Hauptaugenmerk aller derjenigen sein, die sich dem geistlichen Stande widmen wollen. Hierauf soll also auch ihr gemeinsames ernstes Bestreben in diesem Hause gerichtet sein. Sie kennen sich untereinander am besten, sie selbst sollen also unter sich die Bessern sich als ihre Vorbilder und Rathgeber wählen und damit sie immer neuen Muth zur Unterdrückung böser Neigungen, und zu neuen Fortschritten in der Tugend erlangen, werden sie durch ihre Herrn Vor¬ steher, und insbesonders durch Vorträge des Herrn Spiri¬ tuals an diesem Orte häufig neue Belehrung, neue Ermun¬ terung erhalten. Verlassen sie daher diesen Ort nie, ohne die hier im Gebete gefaßten guten Vorsätze, ohne das hier Gehörte sich in das Herz recht innig einzuprägen, und nachher all dieses häufig in ihr Gedächtnis zurückzurufen. Insbesondere sorgen sie für einen reinen unbefleckten Sinn, prüfen sie jedes Verlangen, das sich in ihnen regt, fragen sie, ehe sie in eine Begierde einwilligen, ihr Gewis¬ sen, ob es dem Heiligsten, der sie sieht, gefällt. Versagen sie sich willig das Reizendste, unternehmen sie willig das Schwerste, nur um ihr Gewissen rein zu erhalten. Sehen 155 sie nicht auf das, was andere thun, nicht auf das, was ihr eigenes Herz begehrt, sondern auf das, was Gott will, und wissen sie es einmal, so lassen sie sich davon durch nichts abhalten. Lassen sie die Ewigkeit nie aus dem Auge, streben sie jeden Reiz zum Bösen da, wo er entsteht, sogleich wahrzunehmen, und ihn, ehe er noch Macht bekom¬ men hat, mit allem Ernste zu bekämpfen; denn darin besteht die Zierde des Jünglings, das er die Reize zur Eitelkeit, zur Ungebührlichkeit, zur Arbeitsscheue, zur Zerstreuungs¬ sucht, zum Trotze u. s. w. mit unnachsichtigem Widerstande bekämpft, darin besteht die Zierde des ClerikerS, daß er als Sieger in dieser Bekämpfung erscheint, und des Standes, dem er sich widmet, sich ganz würdig zeigt. Darin besteht aber auch endlich der Trost des Oberhirten, wenn er einen geistlichen Nachwuchs solcher Cleriker vor sich sieht, denen er einst die Hände mit Freuden auflegen und sie zu Priestern weihen kann; und ich will zu Gott hoffen, daß mir, der ich dem Abende meines Lebens schon ziemlich nahe stehe, keiner unter ihnen diesen Trost verleiden, und keiner ihn durch ein Benehmen jemals trüben werde, welches in mir auch nur leise Zweifel über dessen wahren Beruf erwecken könnte, und den vielen Sorgen, die mich in meinem vor¬ gerückten Alter ohnehin schon sehr drücken, noch diesen neuen Kummer beifügen würde." Sichtbar war der tiefe Eindruck, den diese väterlich gesprochenen Worte auf die anwesenden Alumnen machten, und er gab sich auch dadurch kund, daß am Tage darauf eine Deputation der Alumnen zum hochwürdigsten von der Anhänglichkeit derselben innig gerührten Fürstbischöfe sich verfügte, ihm im Namen aller für das zu denselben ausgedrückte Vertrauen, und für die ihnen ertheilten vä¬ terlichen Lehren mit der theuersten Versicherung, sich die¬ selben stets vor Augen halten zu wollen, dankte, und zu¬ gleich um Mittheilung der Anrede bath, um sie dem Drucke übergeben, und durch öfteres Nachlesen derselben die darin enthaltenen Mahnungen ihren Herzen immer tiefer einprägcn zu können. Neber Prophezeiungen Erster Artikel. Das Geheimnis der Zukunft. Welche Menge alter und neuer Prophezeiungen hat die freie Presse uns bescheert über das verhängnißvolle Jahr 1848 und die nächste Zukunft! Wie eine Unzahl von Flug¬ schriften und Zeitungsblättern, gleich den Pilzen nach einem Ungewitter üppig aufschoß, also erscheinen auch in bunrem Gemisch verschiedene Heilige der Vorzeit und magnetischen Hellseher der Gegenwart, um ihre Gesichte und Offenba¬ rungen uns miczutheilen. Wenn seit den stürmischen März¬ tagen schon Manche durch das Uebermaß der Zeitungslek¬ türe zu Narren geworden sind, so müßte wohl auch die Menge der Prophezeiungen, wenn man sic alle lesen und ihre Widersprüche versöhnen wollte, den Kopf verwirren und in Wahnsinn stürzen. In Bezug auf außerordentliche Dinge, zu welchen Weissagungen gehören, ist es nicht minder gefehlt, zu viel, als gar nichts zu glauben. Denn es ist gewiß, daß Gott zuweilen auf außerordentliche Weise (durch Wunder und Offenbarungen) in den natürlichen Weltlauf eingreift; und wer dieses unbedingt läugnen wollte, würde das Christenthum selbst verwerfen, das auf übernatürliche Thatsachen und übernatürliche Offenbarungen gegründet, als ein perpetuirliches Wunder in der Geschichte dasteht. Eben die Geschichte bewährt durch viele und unverwerfliche Zeug¬ nisse, daß Gottes unendliche Güte und Erbarmung zu allen Zeiten große, folgenreiche Begebenheiten und schwere, allge¬ meine Drangsale den Menschen vorherverkündiget habe, um sie auf diese Katastrofe vorzubereiten und in der Nacht des Leidens zu stärken. So hat Gott im ersten Jahrhunderte der christlichen Kirche einem frommen Laien zu Rom, Na¬ mens Hermas, in manigfachen Bildern und Visionen die blutige Verfolgung vorherbedeutet, welche unter Kaiser Do¬ mitian die Christen treffen würde. Es wurde ihm auch befohlen, diese Offenbarungen niederzuschreiben und das Büchlein, der Hirte betittelt, dem damaligen Papste Cle¬ mens zu übergeben, damit dieser die Gläubigen an den bevorstehenden Kampf vorbereiten möge. —> Eine ähnliche wurde im dritten Jahrhunderte dem heil. Kirchenvater Cy¬ prian Bischof von Carthago, zu Theil, welchem zugleich in dem prophetischen Traumgesichte der schlechte Zustand der damaligen Christen gezeigt wird, die ohne Einheit der Ge¬ sinnung zu schwach waren, die gewaltige Prüfung siegreich zu bestehen. Wirklich erging bald darauf das Vcrfolgungs- edikt des Kaisers Decius, und nicht wenige Christen waren so unglücklich, den heiligen Glauben zu verläugnen. — Auch das namenlose Unheil, welches die Irrlehre des die Gottheit Christi läugnenden Arius durch mehrere Jahr¬ hunderte über die Kirche bringen sollte, wurde dem dama¬ ligen Patriarchen von Alepandrien und mehreren hh. Ein¬ siedlern von Gott geoffenbart. Man könnte in dieser Be¬ ziehung Hunderte von Beispielen anführen, die den Stempel der vollkommensten historischen Glaubwürdigkeit an sich tragen. Besonders sind es schwere Leiden und Drangsale, auf welche Gott durch Weissagungen die Menschenkinder vorzubereiten pflegt, nach dem Worte des Pfalmisten: „Du hast deinem Volke harteDinge gezeigt; duhastuns getränkt mit dem Weine derZerknirschung; Duha st denen, die dich fürchten, ein Zeichen gegeben, auf daß sie dem Pfeil entfliehen, damit deine Lieblinge gerettet werden" (Ps. 59.) Denn wie der h. Gregorius bemerkt: „Die Pfeile, die man voraussieht, verwunden minder, und man nimmt die Drangsale der Welt leichter auf sich, wenn man gegen sie mit dem Schild des Voraus- wiffens gewaffnet ist", (llom. LS. in Lvanx. Imo.) Wer mag dennoch zweifeln, daß auch die außerordentliche in der Geschichte unerhörte Umwälzung eines ganzen Welttheils, die dem laufenden Jahre vorbehalten war und ihre erschüt¬ ternde Wirkung vielleicht noch lange fühlbar machen wird, gewissen von Gott begnadigten Seelen der Vorzeit geoffen¬ bart worden sei, um sowohl durch die Weissagung des 156 drohenden Strafgerichtes uns aus dem Sündenschlafe auf¬ zuschrecken, als auch durch die Verheißung einer besseren Zukunft, die auf unsere Buße folgen soll, unseren Glau- bensmuth zu kräftigen. Der Verfasser dieses Aufsatzes erinnert sich ganz bestimmt und deutlich, aus dem Munde seiner Aeltern schon vor 30 Jahren gehört zu haben, wie daß das Jahr 1848 ein Jahr allgemeiner Umwälzung und furchtbarer Weltereignisse sein werde; und als Manche von dem Jahre 1840 ähnliche Befürchtungen zu Folge angeb¬ licher Prophezeiungen aussprachen, hielt der Schreiber dieses mehreren seiner Freunde jene Tradition aus seiner Kindheit entgegen, die noch eine Frist von acht Jahren zuließ. Uebri- gens wird dieß hier nicht erwähnt, um der Leichtgläubigkeit und der Wahrsagerei das Wort zu reden, sondern nur um die Existenz echter Prophezeiungen überhaupt gegen den alles läugnenden und ohne Prüfung verwerfenden Unglauben zu konstatiren. Die Wahrheit liegt auch hier, wie überall, in der Mirte, und fordert unbefangene Untersuchung, kluge Unterscheidung, damit unser Glaube nicht blind sondern vernünftig sei, ebenso weit entfernt vom Aberglauben als vom Unglauben. Uebrigens ist es in Ansehung wunderbarer und außer- ordenuicher Dinge besser und gerathener, harcgläubig als leichtgläubig zu sein. Das gilt besonders von Prophezeiungen, deren Echtheit sowohl als rechter Sinn gar schwer zu er¬ kennen ist, so daß man hier in gefährliche Täuschungen gerathen kann. Dieß ist um so mehr zu fürchten, als die Menschen gewöhnlich nichts sehnlicher wünschen, als die Zukunft vorauszuwissen, daher sie unter den wunderbaren Gaben, die man an noch lebenden Heiligen bemerkt, auf nichts so aufmerksam sind, als auf ihre Weissagungen. Doch so freigebig Gott gegen die Heiligen ist, und so ver¬ schwenderisch er seine Lieblinge mit außerordentlichen Gaben überhäuft, so ist er doch in der Regel sparsam mit Ent¬ hüllung der Zukunft; und gerade diese möchten die vorwitzi¬ gen Adamskinder von den Hochbegnadigten Seelen erfahren. Allein obwohl Gott den Heiligen auf Erden viele Dinge der Zukunft offenbart, so offenbart er ihnen doch nicht alles; er macht sie zu Mitwissern mancher Geheimnisse, aber nicht zu Allwissern; denn alle Geschöpfe, auch die größten Heiligen, müssen in der Abhängigkeit von Gott erhalten werden, der allein der Herr ist, allein der Heilige, allein der Allwissende und Allmächtige, der König der Zeiten, der besonders die Zeit und ihre Ereignisse in seiner Gewalt beschlossen halten will, und nur so viel und so deutlich von der Zukunft offenbaret, als es für die Menschen nützlich ist, nicht aber so viel unsere Neugierde wünschen mag. Man¬ ches von der Zukunft würden wir jetzt noch nicht fassen; es ist daher noch nicht Zeit, es zu offenbaren, wenigstens nicht Zeit, es deutlich und vollständig zu offenbaren, daher die Weissagungen so oft partiell und dunkel sind, und erst durch die Erfüllung klar und vollständig werden. Als die Jünger bei der Himmelfahrt des Herrn ihn fragten: „Wann wirst du das Reich Israel Herstellen?" antwortete Jesus: „Euchsteht es nicht zu, dieZeiten oder die Augenblicke zu wissen, die der Vater in seiner Gewalt gesetzt hat." (Apostgsch. i, 7.) —> Ferner ist es wohl zu beachten, daß viele Weissagungen bedingt sind, ohne, daß die Bedingung jedesmal beigesetzt und klar ausgesprochen ist. Bedingt sind gewöhnlich die Vorhersagungcn der Strafen, die Gott über die Sünder nur dann verhängen will, wenn sie sich nicht bessern, wenn sie nicht um Gnade bitten oder wenn nicht andere Gott wohlgefällige Seelen für sie bitten, und sich zum Sühn¬ opfer darbringen. Allbekannt ist ja, wie Gott der Stadt Ninive durch den Propheten Jonas binnen 40 Tagen den Untergang verkündigen ließ; und doch ging die Stadt nicht zu Grunde, weil sie sich bekehrte. Denn Gott will nur die Unbußfertigen strafen, und ist weit geneigter zum Verzeihen und Erbarmen, als zum Strafen. Wie würde ich ganz getrost und guten Muthes sein, sobald ich sähe, daß in unfern jammervollen Tagen die Menschheit allgemein zu Gebet und Buße sich entschlöße! Möchten auch noch so viele Heilige ihre unheildrohenden Prophetien mir entgegen halten, ich würde sie zwar nicht des Jrrthums zeihen, aber doch zuversichtlich hoffen, daß Gott die Tage der Trübsale abkürzen und seinen Zorn in Huld und Erbarmen verwan¬ deln werde. Denn wahrlich! wahrlich! Gort hat keine Freude an dem Untergange der Lebendigen. Er will nicht den Tod des Sünders, sondern, daß er sich bekehre und lebe. Lobet den Herrn; denn er ist gütig, seine Barmher¬ zigkeit währet ewig. (Ps. 117.) — Ja, der Glaube an Gottes unendliche Barmherzigkeit ist ganz gewiß und sicher; nicht so sicher sind alle Prophe¬ zeiungen, wenn sie auch von Heiligen kommen. So liest man z. B. vom h. Norbertus, Stifter des Prämonstra- tenserordens, daß er mit Zuversicht die Behauptung aus¬ sprach, es werde noch im zwölften Jahrhunderte der Anti¬ christ erscheinen. Er betheuerte dieß auch vor seinem berühm¬ ten Zeitgenossen, dem h. Bernhard, der gleichfalls mir prophetischer Gabe von Gott ausgerüstet war. Dieser aber bemerkt in einem Briefe, daß ihm die Gründe, auf welche Norbert seine Behauptung stütze, nichts weniger als fest scheinen, so wie auch dessen Erklärungen nicht seinen Beifall hätten. (Vgl. Lebensgeschichte des h. Bernhard von Racis- bonne i.Theil 3. Epoche 23. Kap.) Auch Heilige können sich zuweilen täuschen, und Gott kann diese Täuschungen zulas¬ sen, um sowohl sie selbst zu demüthigen, als auch, um den Glauben Anderer zu prüfen. Man darf aber deswegen noch nicht die Heiligkeit oder die Prophetengabe solcher Personen in Abrede stellen, denn man muß hier auch berücksichtigen, durch wie viele andere Zeichen Gott sie beglaubigt hat. So wie man manche Dogmen der katholischen Kirche nicht aus einer einzigen und abgerissenen Schrifrstelle bewei¬ sen oder verwerfen kann, so ist es auch mit der Beurthei- lung der höheren Gnadenauszeichnung gewisser Seelen. Also Vorsicht, große Vorsicht ist hier nothwendig, welche diejenigen nicht haben, die allzu lüstern nach den Geheimnissen der Zukunft, nach Prophezeiungen Haschen und manche begnadigten Seelen, deren auch unsere Zeit sich 157 erfreut, wie ein Orakel betrachten, das sie immerfort befra¬ gen möchten. Solche Neugierde und Leichtgläubigkeit führt ganz gewiß zu Täuschungen. Nicht jede Rede von Prophe¬ ten ist auch prophetisch; und es ist wohl zu unterscheiden, ob die Diener Gottes etwas aus sich selbst sagen, oder aus den Geiste Gottes — ob sie etwa nur ihren eigenen Wunsch und ihre persönliche Ansicht oder ob sie Gottes Willen und Offenbarung aussprechen. Heilige sind auch Menschen, und haben als solche menschliche Wünsche, Neigungen und Ansichten, die zwar alle aufs Gute zielen, aber von denen nicht immer gewiß ist, ob sie Gott bestä¬ tigen und erfüllen wolle. Die frommen Wünsche der Heili¬ gen sind oft so heftig, daß sie dieselben vor Andern aus¬ sprechen, mit einer Art Gewißheit aussprechen, die ihnen die Zuversicht auf Gottes Güte einflößt, der ihre Bitten, wie sie oft erfahren haben, so gern erhört. Gott möchte auch in seiner unendlichen Liebe alle guten Wünsche und Entwürfe seiner treuen Diener verwirklichen, wenn nur auch die Menschen wollten. Da er aber in seiner Allwis¬ senheit für alle Zeiten voraussieht, was die Menschenkinder treiben, und daher seine Gerechtigkeit und Weisheit manche Gnade nicht gewähren kann, die seine Güte so gerne gewähren möchte; so geschieht es, daß er seinen Lieblingen das Gewünschte zwar nicht eigentlich verspricht, aber doch hoffen läßt, weil diese Hoffnung schon ein Trost und Labsal in ihren vielen Leiden ist, und weil er durch ein deutliches Abschlagen ihres Wunsches sie nicht vor der Zeit betrüben will. Zn einem solchen Falle kann die Rede eines Dieners Gottes prophetisch scheinen, da sie es doch nicht ist; denn er redet nur aus sich, aus dem Verlangen seines Herzens, nicht aus Gott und im höheren Auftrag. Man hüte sich daher wohl, alle Reden begnadigter Seelen als wirkliche Prophezeiungen anzusehen; sonst werden freilich manche sich nicht bewähren. Sv schmähte man die große heilige Katharina von Siena, weil sie einen nach ihrem Tode erfolgenden Kreuzzug vorhergesagt haben soll, der Richt unternommen ward. Auch die gegenwärtig lebende Maria von Mörl in Tirol will man beschuldigen, daß manche ihrer Vorhersagungen nicht eingetroffen seien. Zedoch man müßte genau wissen, wie, mit welcher Bestimmtheit, in wessen Namen und unter welchen Umständen sie gesprochen habe. — Die Zukunft ist und bleibt bei allen Prophe¬ zeiungen ein großes Dunkel und Geheimniß; denn Gott, der König der Zeiten und der Vater der Ewigkeit, will nicht, daß wir von der Zukunft alles wissen, sondern, daß wir in der Demuth des Glaubens wandeln, die Gegenwart benützen, und seiner Vorsehung für jetzt und später uns überlassen. Das bisher Gesagte kann genügen, um die unordent¬ liche Sucht nach Prophezeiungen zu mäßigen, auf deren Labyrinth den Blick der Leser einstweilen zu richten der Zweck dieses Artikels ist. Ob es dem Verfasser gelingen werde, sichere Orientirungspunkte in dieser unwegsamen Ge¬ gend anzugeben, müssen die folgenden Artikel zeigen. vr. Schlör. Ueber eine Synodale Zusammenkunft der deutschen Bischöfe. Fortsetzung. H. Eine Synodale Zusammenkunft der Bischöfe ist aber auch ferner noch nothwendig zur Wahrung und Förderung der Wohlfahrt der Kirche nach Innen. — Die innere Wohlfahrt der Kirche ist durch die Lehre und Verfassung und das durch beide getragene kirchliche Leben bedingt. Die katholische Lehre steht unveränderlich fest, und auch die Verfassung derselben ist in ihren Grundzügen eine gegebe¬ ne, feststehende. Das kirchliche Leben kann und darf nur innerhalb der Schranken beider sich bewegen uud entfalten. Es muß aber nicht bloß das unveräußerliche Depositum der Lehre und der Grundverfassung gegen Anfeindung, Entstel¬ lung und Aenderung gewahrt und gegen Versumpfung und gegen Verknöcherung behütet, sondern auch die Verfassung in ihren außerwesentlichen Theilen von Innen heraus au- tonomisch durch die dazu Berufenen in organischer Verbesse¬ rung fortgebildet, sowie das kirchliche Leben zu neuem Auf¬ schwünge gehoben werden. Wenn dieses zu thun zu allen Zeiten die immerwährende große Aufgabe der Bischöfe ist, so ist sie dieses besonders in unfern Tagen. Wie seit lange nicht mehr, ist es eben jetzt die Pflicht der Bischöfe, mir gesteigerter Einwirkung die Lehre und Verfassung zu behü¬ ten, die letztere im oben angedeuteten Sinne fortzubilden und eben dadurch zu befestigen und das kirchliche Leben zu neuem Aufschwünge anzuregen. Alle Zeitumstände sind der Arc, daß sie eine solche bischöfliche Einwirkung mir gebie- therischer Nothwendigkeic verlangen, wenn man die Lage der Laien und des Clerus, sowie die Stellung der Bischöfe selbst ins Auge faßt. I. ) Die Lage der Laien. — Es ist bekannt, wie in keiner Nation die religiösen Fragen stets auch von den Laien mit so allgemeiner Theilnahme aufgegriffen und durch¬ gesprochen werden, wie in der deutschen. Schon seit drei¬ hundert Zähren waren die confessionellen und kirchlichen Verhältnisse der nur selten unterbrochene Faden, welcher sich durch die politischen Gestaltungen Deutschlands hindurch¬ zog. Nachdem die kirchlichen Fragen früher eine Zeit lang von den politischen verdrängt worden waren, sind sie später bald wieder in den Vordergrund getreten. Bereits in der Streitfrage des Erzbischofs von Cöln mit der preußischen Regierung ist die Theilnahme der katholischen Laien an der Kirche, und ihrer freien autonomen Wirksamkeit mit einem entschiedenen Urrheile dazwischen getreten, und hat sich nicht bloß in den Katholiken der Rheinlande, sondern auch in ganz Deutschland mit Nachdruck ausgesprochen. Seitdem ist das Gefühl der Freiheit für Religion und Kirche unter den ka¬ tholischen Laien noch reger geworden, und bei der jetzigen großen Bewegung werden die religiösen Fragen mit erneuerter Leb¬ haftigkeit und Vorliebe erörtert. Sie stehen überall den Po¬ litischen ebenbürtig zur Seite und fordern, wie diese, eine gleiche, auf Freiheit und Recht gegründete Lösung. Zn der Frankfurter Versammlung sehen wir unter den geistlichen Vertheidigern der katholischen Interessen zugleich auch zahl- 158 reiche, durch Wissenschaft, kirchliche Gesinnungstüchtigkeit und Freimuth ausgezeichnete katholische Laien im Vorder¬ gründe. Ein Gleiches läßt sich auch zum Theile von der Ver¬ sammlung in Berlin sagen. Und nicht bloß in den Parlamenten sondern auch sonst allenthalben im Leben und in der Oef- fentlichkeic wirken die katholischen Laien auf das Emsigste für die Kirche durch Wort und Schrift. Bereits haben verschie¬ dene Vereine: „Der katholische Verein—der Verein Pius !X. — der Borromäu-sverein" eigens zur Wahrung und Förderung der .kirchlichen Interessen sich gebildet und ihre Verzweigungen über ganz Deutschland verbreitet. Gleiche Regsamkeit beweisen die katholischen Laien auch in der Ta¬ gespreise. Wohl wissend,, welche große Macht in unfern Ta¬ gen die Journalistik übt, haben sie in neuerer Zeit meh¬ rere politische von katholischen Laien redigiere Zeitungen ge¬ gründet, und andere sind auf dem Punkte zu folgen. Zur Verhandlung der Kirchen-und Schulfragen hat das katho¬ lische Volk, am Kräftigsten von katholischen Laien angeregt, mehrere Tausend Petitionen und Protestarionsn bei den Versammlungen zu Frankfurt und Berlin eingereicht. Alles das beweist, wie sehr die katholischen Laien von der Bewe¬ gung der Zeit durchdrungen sind. Das Gefühl der Gefahr für ihre Kirche ist in ihnen lebendig. Darum suchen sie zu¬ sammen zu halten und sich zum Kampfe zu schaaren. — Unter solchen Umständen können aber die Bischöfe unmöglich dem neu erwachten Eifer der Laien unthätig zusehen und die Hand im Schooße den Gang der Dinge gemächlich ab¬ warten. Sie müssen aus ihrer abgeschlossenen autoritativen Schweigsamkeit heraus tretend, von ihrer erhöhten Stellung herab ein festes und klares Wort in die Bewegung reden — und dieses Wort muß eins öffentliche, in Synodaler Zu¬ sammenkunft abgegebene, feste, feierliche Erklärung aller deutschen Bischöfe über die Lage und Bedürfnisse, Wünsche und Forderungen, Rechte und Freiheiten der Kirche sein. Alle Katholiken sind auf eine solche Erklärung gespannt, und die Tüchtigsten und Bestgesinnten erwarten sie mit Zu¬ versicht. Auch kann und wird sie die beabsichtigte Wirkung nicht verfehlen. Die Feinde der Kirche, welche in ihren An¬ griffen und ihrem Hohne gegen sie täglich frecher und gif¬ tiger werden, weil sie aus dem Schweigen der Bischöfe den Schluß ziehen zu können wähnen, die Kirche sei von diesen selbst much- und hoffnungslos aufgegeben, werden dadurch eines Andern belehrt werden, und die großar¬ tige Einheit der deutschen Kirche wird ihnen Achtung abge¬ winnen, indem sie gewahren, daß diese Kirche in ihrem Epis- copate weder zerrissen und zertheilt, noch erstarrt und todt ist. Dis Lauen und Wankenden unter den Katholiken, wel¬ che jetzt ihre religiöse Kälte damit beschönigen, daß ja die Bischöfe selbst bei den großen Fragen der Zeit verstummt seien, werden sich beschämt und aufgeweckt, und die Gu¬ ten und Gesinnungscüchtigen ungemein sich ermuntert und zum Festhalten und zu einer Vertheidigung der katholischen Sache ermuchigt .fühlen. Schon die Gewißheit allein, daß die deutschen Bischöfe sich versammelt haben, um die katho¬ lischen Interessen zu berathen, wird ungemein zur Beruhi¬ gung und Kräftigung der Katholiken beitragen, das Feste und feierlich gegebene Synodale Hirtenwort des vereinigten deutschen Episcopates wird aber in ganz Deutschland einen großartigen Wiederhall finden. Es wird vor Allem der gött¬ lichen Wahrheit unserer heiligen Religion und dem Rechte und der Freiheit unserer Kirche ein erneuertes und feierli¬ ches Zeugniß geben, die Richtung der Thätigkeic für alle guten Katholiken in der jetzigen Bewegung bezeichnen, sie belehren und stärken, und so das Vertrauen zwischen Hir¬ ten und Heerde beleben und fördern. — In Betracht die¬ ses überall sich beweisenden regen Eifers der Laien für das Wohl der Kirche und die kirchlichen Fragen der Zeit dürfte dann aber auch bei der Zusammenkunft der Bischöfe die be¬ sondere Frage zur Erörterung kommen, ob und in welcher Weise das kirchliche Leben unter dem katholischen Volke zu neuem Aufschwünge gehoben, und namentlich, ob und wie vielleicht den Laien aus den gebildeten Ständen eine mic- wirkende und engere Theilnahme an dem kirchlichem Orga¬ nismus verschafft werden könnte. Es würde nicht bloß zu er¬ wägen sein, in welcher Weise die gebildeteren Laien anzure¬ gen wären, durch Gründung von Zeitungen im katholischen Sinne, durch Herausgabe von Unterrichcsbüchern und lite¬ rarische Belehrung für das Volk überhaupt, sowie durch Errichtung religiöser Vereine und Institute auf das katho¬ lische Volk zu wirken, sondern uuch noch ins Besondere, ob und wie die gebildeteren katholischen Laien mehr zur Kirche durch Betheiligung etwa bei der Verwaltung des Kirchen¬ vermögens, bei Ueberwachung des kirchlichen Lebens, vielleicht durch Wiedereinführung der frühem Sendgerichte, oder Presbyterien, vor welchen unter dem Vorsitze des Pfarrers die in Concubinaten, s. g. wilden Ehen, oder auch in blo¬ ßen Civilehen Lebenden, oder sonstiges öffentliches Aerger- niß Gebenden, so wie die von der Ostercommunion sich Enthaltenden u. dgl., vorgefordert und in erster Instanz ermahnt würden, oder in einer sonstigen Weise, könnten herangezogen werden. 2.) Die Stellung der Geistlichen. — Wenn schon die Laien an der gegenwärtigen Bewegung so leben¬ digen Antheil nehmen, so dürfte sich daraus allein schon schließen lassen, daß auch die Geistlichen derselben nicht wer¬ den fremd geblieben sein. Und so ist es auch in der That. So weit bis jetzt nur immer die Wahrnehmungen und Mit¬ theilungen reichen, ergeben sie die Gewißheit, daß die Geist¬ lichen fast überall entweder die Bewegung mit der gespann¬ testen Aufmerksamkeit beobachten, oder mit Eifer in die¬ selbe einzugreifen und ihre Entwickelung auf dem kirchlichen Boden nach der ihr münschensmerrhen Richtung zu fördern suchen. Diese Richtung ist nun allerdings verschieden wie der Sinn, von dem sie ausgeht, und das Ziel, zu dem sie führen soll verschieden ist. Schon seit mehreren Decennien hat sich in verschiedenen Gegenden Deutschlands bei man¬ chen Geistlichen das Bestreben kund gegeben, die Kirche in ihrem Sinne und nach ihren Rechtsprincipien zu reformiren und ihre eigene Stellung in ihr umzustalten. Febromius und Kaiser Joseph II. haben nicht in Oesterreich allein ihre geist- 159 sichen Epigonen hinterlassen, nicht bloß ihre Riegger und Rechberger, ihre Eulogius Schneider und Hedderer, ihre Wessenberg und Werkmeister, sondern auch ihre Pflanz und Sprießler, ihre Schreiber und Kuenzer, ihre Tiberius Gracchus und Theiner bis in die neueste Zeit. Reform der Kirche war und ist ihr Feldgeschrei, und Synode ihr Losungswort. Beides ist seit der neu eingetretenen politischen Bewegung nur noch lauter geworden. Die Anhänger dieser Richmng sind seit¬ dem hie und da, z. B. in Baden, aus ihrer lange dumpfgrollen- den Spannung zur offenen Opposition herausgetreten, und ha¬ ben ihr Bekentniß auf der Frankfurter Tribuns dem Reiche vor¬ gepredigt. Sie fordern nunmehr mit steigendem Ungestüm die ungesäumte Abhalrung von Diöcesansynoden, und was sie damit bezielen wollen ist bekannt. Auch wird dieses Ziel noch besonders durch die Art und Weise klar, in welcher sie nach ihrem Verlangen, abgehalten werden sollten. Die Pfarr¬ geistlichen sollen unter dem Vorsitze des Bischofs zusam¬ mentreten, auch erwählte Laien-Deputirte dabei mitsitzen, die Einen und die Andern gemeinsam die kirchlichen Zeitbe- dürfnisse parlamentarisch berathen, das zweckdienlich Schei¬ nende durch Stimmenmehrheit dekretiren, und die so gefa߬ ten Beschlüsse als Diözesangesetze dem Bischof zur Ausfüh¬ rung und Nachachtung diktiren. Das kirchliche Gemeindere¬ giment soll an die Stelle der mißliebigen Hierarche gesetzt, die Geistlichen vom Bischöfe emancipirt, unbehagliche Insti¬ tutionen beseitigt und die Kirchendisciplin geschmeidig! oder außer Anwendung erklärt werden. Vorerst soll die Demo¬ kratie von der Kirche Besitz nehmen; die rothe Republick wird seiner Zeit nachfolgen. — Aber auch von einer andern Seite wird die neue Bewegung von den Pfarrgeistlichen in einer entgegengesetzten Richtung getheilt. Diese schließen sich derselben mit Eifer an, weil sie von ihr nur Ersprießliches für ein neues Aufblühen und Erstarken der Kirche hoffen. Auch diese verlangen die Abhaltung von Diöcesansynoden, jedoch in andern, Geiste und zu andern, Zwecke. Während das politisch-kirchliche Glaubensbekenntnis; der Geistlichen jener ersten Richtung das charakteristische Merkmal an sich trägt, daß sie, je größere Freiheit im Innern der Kirche, der kirchlichen Autorität gegenüber, sie für sich selbst bean¬ spruchen, desto geneigter sind, sowohl die Kirche, als ihre eigene Stellung in ihr, dem absoluten oder demokratischen Staate allezeit und in Allem knechtisch gehorsam zu unter¬ werfen, wollen die Geistlichen der andern Richtung vor Allem die Freiheit und Selbstständigkeit der Kirche nach Außen, jeder Staatsform gegenüber', und sodann eine au¬ tonome Wiederbefestigung der Kirchen-Institutionen im In¬ nern und eine zeitgemäße Wieoererweckung des Kirchenlebens. Besonders fordern sie Befreiung ihres Amtes von der all- kontrollirenden Bevormundung des Polizeistaates, und na¬ mentlich Erlösung von seinem verhaßten Schreiberregimente, wobei allerdings noch der Wunsch hinzutritt, daß auch das andere Schreiberregiment, welches der Staat der Kirche aufgedrungen und in welches sie mitunter mit allzu großer Vorliebe sich eingewöhnt hat, gleichfalls, wenn sie einmal von der Staatsbevormundung selbst befreit ist, möglichst ab- gethan werde. Sie wollen die Kirche unbehindert in ihrem verfassungsmäßigen Selbstregimente und die Bischöfe unge¬ hemmt und stark in ihrer oberhirtlichen Leitung nach den Kirchensatzungen, damit so für die Befestigung, Fortbildung und Verbesserung der kirchlichen Institutionen freier Raum gewonnen und daraus den Pfarrern selbst für sich und ihre Wirksamkeit, Schutz und Stärke gewährt werde. Zur Er¬ reichung alles dessen erachten sie aber die Abhaltung von Diöcesansynoden um so mehr als das geeignete Mittel, als dasselbe von dem Concilium angeordnet ist und der Geschichte zufolge, in den frühern Zeiten während einer Reihe von Jahren, bis es wieder in Abgang gekommen, als ein erfolg¬ reiches sich bewährt hat. Indem daher auch sie, wie die Geistlichen der andern Richtung, mit gespannter Erwar¬ tung auf die Bischöfe und ihr Verhalten zu der neuen Bewegung blicken, wünschen und verlangen auch sie, wie Jene, dringend die Abhaltung von Diözesansynoden. Zn mehrern Gegenden Hal sich bereits dieser Wunsch leiser oder lauter ausgesprochen, und es dürfte bedenklich werden, dessen Erfüllung gänzlich zurückzuweisen oder allzu lange zu ver¬ schieben. — Indessen hat auch die Gewährung unverkennbar ihre Bedenken. Einerseits werden die bezeichneten Wühler welche mit soviel Ungestüm die Synoden nur zur Verwirk¬ lichung ihrer Umsturzpläne herbeirufen, Alles aufbieten, um ihren Grundsätzen und Ansichten auf denselben mit glei¬ chem Ungestüm Geltung zu verschaffen; und anderseits darf es nicht übersehen werden, daß auch viele Geistliche der bessern Richtung, von der Meinung befangen, daß allein die versammelten Geistlichen es seien, welche durch Stim¬ menmehrheit die Beschlüsse dekretiren und sie dem Bischöfe zur Ausführung vorschreiben, manche Schwierigkeit durch allerlei vorkommende Ansichten, Wünsche und Forderungen bereiten mögen. Jedenfalls wird die ohnehin jetzt schon starke Bewegung der Geister durch die Synodalverhandlungen leicht noch größer werden, und es dürfte viel Umsicht, Besonnen¬ heit und Festigkeit erfordert werden, die mancherlei aufcauchen- den Elemente zu bewältigen und zu einigendem Abschlüße zu bringen. Dennoch aber wird es weit bedenklicher werden, die vom Clerus so sehr gewünschten Diözesansynoden zu unterlassen, als sie abzuhalcen. Der Pfarrclerus verlangt in manchen Punkten Reformen. Man gebe sie; aber man ge¬ be sie, wie sie naturgemäß in der katholischen Kirche zu ge¬ ben sind, nicht von Unten herauf, sondern von Oben herab. Die Geistlichkeit verlangt Diözesansynoden, und sie scheinen überhaupt ein schwer abzuweisendes Zeitbedürfniß zu sein. Man halte sie daher auch ab; aber man halte sie, wie sie auch früher in der Kirche allezeit sind abgehalten worden, nach¬ dem zuvor die Berathung und Beschlußnahme des Episcopats in der Nationalsynode oder wenigstens in der Provinzialsynode vorausgegangen war. Diese Verfahrungsweise befolge man auch jetzt wieder und lasse die Berathung der Verbesserun¬ gen, welche ebenfalls zu machen und den Beschluß der Ma߬ nahmen, welche zu den Zeicverhälrnissen zu treffen wären, von der Nationalsynode zur Provinzialsynode und von die¬ ser zur Diözesansynode herabsteigen. Zn dieser Weise, wenn einmal auf der Nationalsynode zur Provinzialsynode die großen Fragen der Zeit besprochen, die Ergebnisse in allgemeinen Zügen festgestellt, die Bedürf¬ nisse erörtert und die abhelfenden Maßnahmen vereinbart sind, werden die Bischöfe in Staub gesetzt werden, das Weitere in den Diözesansynoden im Geiste der Einheit fortzubilden und anzuwenden. Auch werden sie dadurch das sichere Mittel erhalten, den verschiedenen Richtungen der Bewegungen Maß und Ziel zu geben, und erstarkt durch die Beschlüsse der Nacionalsynode, in denen ihnen ein siche¬ rer Ausgangspunkt und ein festes Ziel vorgezeichnet ist, wird es ihnen gelingen, die wühlerischen Umwälzungsgelüste nachdrucksam nieder zu halten und dagegen die wohlgcsinn- 160 ten Bestrebungen zu leiten und zu fordern. — Von diesem Gesichtspunkte aus ist daher eine synodale Zusammenkunft der deutschen Bischöfe vor Allem nothwendig. Auch wird sie in diesem Sinne von der unendlichen Mehrzahl der Geistlichen, welche mit dem Geiste und Gange, in welchem früher solche Verhandlungen in der Kirche Statt gefunden haben, besser bekannt sind, dringend gewünscht; und eben diese schauen zum Theile mit gespannter Aufmerksamkeit auf das deutsche Gesammt-Lpiscopat, von welchem sie in Mirce der jetzigen Bewegung irgend eine gemeinsame Lebensäu- sierung erwarten. — Bei dieser Zusammenkunft werden daher außer den bereits oben angedeuteren großen Fragen, auch die hier bemerkten Zustände mit zu erörtern und nament¬ lich die Frage der Zweckmäßigkeit der Diözesansynoden und die Art und Weise ihrer Abhaltung zu besprechen sein. Schluß folgt. So versteht man die Freiheit in der freien Schweiz. Das „Vnivers" von den neuesten Tagen ist sehr reich an Belegen, wie die sogenannten Herolde der Freiheit ihre Zdeen von derselben zu verwirklichen wissen. Namentlich bringt das Blatt vom 7. Ocr. Nachrichten aus Luzern, kraft welcher Pfarrer, welche im Bewußcsem ihrer Pflicht den Gehorsam gegen Gott dem gegen Menschen unerschüt¬ terlich vorzuziehen wissen, dem Criminal-Gerichte verfallen. So werden unter andern namentlich angeführt die Pfarrer Weschler und Burkard, welche abgesetzc und der erste zu 7, der andere zu Zmonathlicher Gefängnisstrafe in ein Cor- rectionshaus verurtheilt wurden. — So wurde der ehema¬ lige Präsident des Appellationsgerichtshofes, der ehrenwer- rhe Boßart zu iStägiger Gefängnisstrafe und Proceß- kosten verurtheilt, weil er ein Werkchen „über die Unrechtmäßigkeit der Confiskation der Kloster¬ güter" veröffentlichet hat. Der Urrheilsspruch enthält die bemerkenswerthe Stelle: „Zn Betreff der gegenwärti¬ gen Landtags-Politik kann es keinem Schweizer Bürger „mehr erlaubt sein, ein Wort des Tadels gegen die „Maßregeln des besagten Landtags vorzubrin¬ gen." (Aerger wird wohl der Freiheit nicht Hohn ge¬ sprochen werden können.) Einer von den Advokaten des H. Boßart war aber auf 10 Jahre der Bürgerrechte verlustig erklärt und zu Zmonathlicher galeerenähnlicher Haft verurtheilt, weiler zwei mißliebige Aeußerungen hatte fallen lassen. In der Stadt Sion, Canton Wallis bestand 11 Jahre hindurch ein Ursulinen Convent zur Erziehung weiblicher Jugend. Wie sehr man mit diesen Frauen zufrieden sein mußte, wie unersätzlich man ihren Verlust hielt, erhellt aus den wiederhohlren Bitten, welche der Magistrat an das Gubernium für deren Beibehaltung gerichtet hatte. Doch auf einmal erscheinen 2 Beamtete vom Gubernium, und erklären der Vorsteherin des Convents: auf Beschlußnahme der vollziehenden Gewalt müsse ihre Congregration aufgelöst und der Convent bis 10. October geräumt werden; widri¬ genfalls werde man Gewalt anwenden. Am 28. September hat der Präsident des Staatsrathes selbst das Jnventari- um des armseligen Hausgerärhes dieser neuen Opfer der Humanitär deS Radikalismus ausgenommen. Diese armen Geschöpfe, so schließt der Bericht, und unter ihnen einige krank, nachdem sie ihre Gesundheit und ihre Mitgift für die Erziehung der Jugend hingeopfert haben, sehen sich nun beim Eintritte des Winters hinausgejagt, ohne zu wissen, was vorzunehmen wäre, wohl bewußt, daß den Ursuli- nerinen in Freiburg, von welchen sie abhängen, das nämliche LooS bereitet sei. Und eben die Vorgänge in Freiburg setzen der Civilisation schweizer Forcschrirrsmänner die Krone auf. Dem Ilnivers vom 31. Oct. zu Folge war der Hochwür¬ digste Bischof von Lausanne-Genf am 12. Oct. im Beglei¬ tung des Stadcpräfeccen von Lausanne und eines Gen¬ darmerie-Offiziers gegen Chillon gefangen abgeführr. Die Ursachen, welche solche Gewalt-Maßregeln gegen diesen Athanasius unseres Jahrzehends zu Folge harren, sollen nächstens besprochen werden. L. W. Bischöflicher Congreß in Würzburg. Am Allerheiligenfeste ist auch der Cardinal-Erzbischof von Salzburg, Fürst vonSchwarzenberg, um K^/„U. früh in Würzburg eingerroffen. Um b Uhr wurden Seme Eminenz von dem hochw. Domkapitel feierlich in die Cache- drale eingeführt, in der die sämmtlichen in Würzburg anwe¬ senden Erzbischöfe und Bischöfe mir ihren Dignitarien, Kanonikern und Theologen ihre Plätze in den Chorstühlen bereits eingenommen harren. Der Cardinal ponrificirte im Hochamte, und lief war der Eindruck, welchen der Anblick des am Alrare fungirenden Cardinals, umgeben von 4 Erz¬ bischöfen und 16 Bischöfen und einem zahlreichen höhern Clerus auf jedes katholische Gemüch hervorbringen mußte. Am 30. Ocrober war auch der Bischof von Passau angekommen, so daß das Concilium, nachdem auch der Erzbischof von Ollmütz und der Fürstbischof von Brixen (dieser in der Person des Prof. vr. Feßler) Stellver¬ treter gesendet haben, und der Cardinal-Erzbischof auch seine Suffraganbischöfe vertritt, nun zu einem Naci0nal-Con¬ cilium der Deutschen sich gestaltet hat. Das Leben des Christen — ein Lobgesang. Nach Sc. Augustin über d. 446 Ps. Nicht bloß deine Stimme, 0 Christ, erschalle von Got¬ tes Lob; auch deine Werke sollen mir deiner Stimme Lied sich vereinigen. Wenn du mir der Stimme singst, wirst du doch einst schweigen müssen, darum singe mir dem Leben, daß du nimmer schweigen dürfest. — Du treibst ein Geschäft du sinnst dabei auf Trug — ach! du hast schon geschwiegen von Gotces Lob, und was noch ärger ist du hast nicht nur vom Lobe geschwiegen, sondern bist zur Lästerung geschritten. Magst du also immerhin, zur Ermunterung der Ohren, mit der Stimme singen; aber schweige nicht mir dem Herzen, schweige nicht mit dem Leben. Durch Werke singt man dem Herrn, und dieses Jubellied wird nie verstummen. Wie? wenn der Schlaf dich übermannt? Auch wenn du schläfst und dein Bewußt¬ sein einer Schuld dich aufschreckt, lobt die Unschuld deines Schlafes Gort. Du lobst den Herrn, wenn du ein Geschäft treibst; du lobst ihn, wenn du Speis' und Trank nimmst, du lobst ihn; wenn du auf dem Lager ruhst; du lobst ihn, wenn du schläfst, — wann lobest du ihn nicht? —Und dieses Lob des Herrn wird sich vollenden, wenn wir in jene Him¬ melsstadt gelangt sind, wenn wir den Engeln Gottes gleich geworden, wenn keine körperliche Noch uns irgend drückt, kein Hunger und kein Durst uns quält, keine Hitze unS ermatten, keine Kälte starren macht, kein Fieber uns belä¬ stiget, kein Tod uns auflös'c. Zu diesem vollkommenen Lobe üben wir uns vor durch jenen Lo b g e sang, der in gu¬ ten Werken tönt. — Berichtigung. In der Laibacher Kirchcnzeitung Nro. 19. Seite 152. Sp. 2, ist in der Rubrik »Diözesan-Nachrichten« statt Lorenz Laz, Lorenz Lap zu lesen- Nedaeteur und Verleger »r. Johann Chrysoft. Pogazhar. — Gedruckt bei Josef Blasnik