112971 E p i 1 o g Abschieds - Concert am 7. September 1876. Ein Genius: Fräulein Clinchen Wimmcl. J. ' ^ a fhr min Saug und Klang vernommen "* Und freudig euer Herz erregt, So bin ich selber auch gekommen, Euch zu begrflssen tiefbewegt. Hab' ja so gern euch kommen sehen. Ward mit euch allen bald vertraut Und möcht' am liebsten nichts verstehen Noch von des Abschieds bangem Laut. Wie oft weht' ich aus harz'gen Düften Der Bäume meinen Gruss euch zu. Wie wiegt' ich mit den reinen Lüften In Traum euch ein und süsse Ruh! Wie oft hab' ich aus Blumenaugen Qfcr fromm und treu euch angeschaut. Wie oft geheimnissvoll gelispelt Im grünen Laub und Farrenkraut! Oft winkte ich mit frohen Mienen Hoch von der Alnen stolzen Zinnen, Oft sandt' ich meinen besten Gruss Euch durch die Wellen dort im Fluss. Und wenn die Sternelein entfacht Da sprach ich segnend: ..Gute Nacht!" Und war die Movgenröthe nah. So stand auch ich schon lauschend da. ,,Grüss' Gott, grüss Gott euch, all ihr Liehen !•' Rief ich im Glanz des Sonnenstrahl's, Ja, immer nahe euch geblieben Bin ich, der Genius dieses Thal's! — Und darum zog es mich zur Stelle Zu sagen euch ein Lebewol. Doch trübe wird mein Blick, der helle. Es schwillt das Herz mir thränenvoll. Lebt wol viel tausendmal, ihr Frauen So reich an mildem Seelenreiz, Dabei so schön, so hold zu schauen. Lebt wol, ihr Frauen aus der Schweiz'. Dem schönsten Land seid ihr zu eigen. Lasst tief vor ihm und euch mich neigen ! — Ihr Theuern dann, die ihr geboren Dort an des Meeres fels'gem Strand, Die ihr dem Schönsten zubeschwören, Was Mensehen beut des Ew'gen Hand. Die ihr mit offnem Aug' und Herzen In seinem Dienst zieht durch die Flur. Die ihr in jedem Blümchen preiset Den höchsten Herrn und die Natur: Euch rufe ich gerührt zur Stunde Mein Lebewol aus Herzensgrunde! — Leb' wol. du Enkelin Tusnelda's. Du blondgelockte, deutsche Maid. Gedenke mein in ernsten Stunden. Gedenke mein zu jeder Zeit! Und so wie hier dein Herz geschlafen. So jubelnd und so frisch und frei. vSo poch' es auch in fernen Tagen. Auf dass es glücklich immer sei! Nun sagt liebkosend meine Seele Gar zarten Madehen ihr Ade, Dir gilt es, sinnige 4iele, Dir Irina, süsses, wildes Reh! Leb' wol, du Vierblatt, das die Schritte Zum nahen Heim auch balde lenkt. 112971 Und das im dankbaren Uemüth« Der hier gonossnen Liebe denkt, 0 kehre mit den Schwalben wieder Und bring' mir neue, frohe Lieder! Und jetzt zu euch, die ihr die Wangen [n's Kissen drücket fest und warm. Die ihr da lächelt traumumfangen. Die ihr nichts ahnt von Leid und Hann: Bei euch kehr' ich im Geiste ein. Ihr Kinder hold und lieb und fein! Ade. mein §tt®, kühner Taueher. Der du den Muth schon zeigst des Manns: Ade, du muntrer, ltist'ger Ennest Und du, mein priicht'ger, guter Hanns! Gedeiht ihr Jungen, wachset, blühet. An Leib und SeeF von Kraft durchglühet! Leb' wol, du traute, duft'ge Blüthe. So ganz der Mutter „Rose" gleich. Ihr Abbild auch an Huld und Güte. Leb' wol, du Mary, anmutreich! Und du — — ach, dich soll ich auch missen. Du herzigstes, du einzig' Kind! *> lass' im Geist dich ewig küssen Und komm' nur wieder her geschwind; Das Händchen niusst du drauf mir geben Du Sofili, du liebstes Leben! Doch halt, es mahnt mit ernstem Sehalle Die Stunde mich von hier zu geh'n. Lebt wol denn nochmals, alle, alle, Doch höret ihr: auf Wiederseh'n! BiSOhoflak, 7. September 1876. J-OUISE fESSIACK. VT WiU'tfmu Louise Pessiack. — Druck von J. Blasnik's Erben in Laibacti. NARODNA IN UNIVERZITETNA KNJIŽNICA A00000421912A INI INI INI IUI IUI III Hill III Ulli II 00000421312