^' V84 Dinstag am tV. Dezember «8 54 Die La,bachcr ^cituu.i" »scheint, mit Ansnahme der Bmiu- n,,d Feiertag, täglich, und kostet sammt den Vcilassm im Comptoir ganzjährg 1 l fi., halbjährig 5 ft. 3l» fr,, mit Kreuihand im Comptoir „anziährig >' N-, halbjährig U fl. Für die Zustellung in's Haus sind h a l bj ä h ri q :lU tr. mehr ;» entrichten. Mit der P°st porto-jrci naiüiähria unter ,str>!,zl'ant> und acdrucktcr Adrei,c 1'> ss,, halbjährig 7 ff, 3N 5r. — Inserationsgcbühr für eine Spaltenzeile oder den Raum dtrstlhen, für mi-maliqe Einschaltung .'l kr,, für zweimalige ^ kr. , fnr dreimalige 5 fr, C. M, Inserate bis l2 Zeilen losten < f>, für 3 Mal, 50 kr, für 2 Mal und 40 lr. für l Mal tinjuschalten. Z» diesen Gebühren ist nach den, „provisorischen Gesetze vom L, Novcnil'cr !850 für Inserationsstä!!!«c!" noch >0 kr. für cinc jedesmalige Einschaltung hinzu zu rechnen. Ämlsichl'r Tljeis. <^e, f. k. apostolische Majestät habcn mit Aller-höchster Entschließung vom 2. Dezember d. I. die unmittelbare Unterordnung der Direktion der gcistli-chen Angelegenheiten der k, k, Kriegs-Marine unter das Apostolische Feld-Vikariat anzuordnen, die Um> waudlnng der Ersteren in ein Marinc-Snpcriorat zu genehmigen, und znglcich den Marinc-Kaplan. Josef Toth, zum Marine-Superior allergnädigst zn cr-»ciincn geruht, heute wird ausgegeben und versendet: das Lau» dcs-Regierungsblatt fnr das Herzogthnm Kraiu, Erster Theil. I.. Stück. VI, Jahrgang 1854. Dasselbe enthält unter Nr. 291, Verordnung des k. k. Finanz - Ministeriums vom 4. Oktober 1864, womit in Gemäüheit der mit Allerhöchster Entschließung vom 28. Scptem-bcr 1864 ertheilten Ermächtigung fnr alle Krön-lander des Reiches, von dem Eiutritte der Wirk» samkcit dcs neuen allgemeinen Vcrggesetzes u. 23. Mai 1864 angesangeu, die aus der Bergwerks-Verleihung abgeleiteten Vergwcrkö-Abgabcn vorge-zeichnet werde». Nr. 292. Erlaß des k. k. Finauz-Ministerinins vom 8. Oktober 1864, über die zur Vemcssnug der Gebühren von der Erwerbung unbeweglicher Sachen dnrch Privat < Eisenbabnunternchmnngen bc> stimmten Aemter und das zn diesem Zwecke zu beobachtende Verfahre». Nr. 293. Erlaß des k. k. Ministeriums des Innern vom 27. Oktober 18i!4, betreffend die Aufnahme großhcrzoglich-hessischer Unterthanen in den ö'ster> reichischc» Unterthansverband. Nr. 294. Verordnung der Ministerien des Innern und der Justiz, des k l, Armee-Ober-Kommando und der k. k. oberste» Polizeibehörde vom 8. No-uembcr 1864. zur Erläuterung des Allerhöchsten Patentes v. 16, November I860 und der Vcrort» ' nung u. 14. Mai 1884. Nr. 396. Verordnung des k. k. Finanz-Ministeriums uum 8. November 1864, über den Gebrauch dcr Stämpclmarkcn bei Ausstellung inländischer Wechsel. Nr. 296—301. Iuhaltsanzeigc des imter den Num> mcm 278, 279, 280, 282, 283 und 286 des Ncichs-Gcsctzblattcs vom Jahre 1864 enthaltenen Erlässe. Laibach am 12. Dezember 1864. Vom k. k, Redaktions-Burcau des Landes-Rcgierungs- Mattes fnr Krai», _______________- Was hat 0esterreich in Folae der ^zahre K^^^j ,,„z> ^^4«, z,^.^ ^^ Negiernng errungen? So betitelt sich eine im Verlage von Karl Gcibcl erschienene Schrift, die als ein Veitrag zur Politik und ^taatskundc bezeichnet erscheint, und den kais, rnssi-'^"' Hofrath und Docenten an dcr Universität Dor> p"' Dr. I, Dedc zum Verfasser hat. Wenn uns ^ Stimme auch nichts Nencö sagen kann, Nichts, dessen mitlebcndc uud mitfühlende Zeugen wir nicht gewesen wären, so gereicht es uns doch zur Befriedigung sie von einer Seite her zu vernehmen, der sicherlich von Niemanden die strengste Unparteilich-kcit in Abrede gestellt werden wird. Allein es liegt eben in dem Berufe und der Eigenthümlichkeit wahr» haft wissenschaftlicher Thätigkeit, sich stets auf den Boden unbestreitbarer Thatsachen zu stcllui, das Zweifelhafte auszuscheiden, oder doch als solches zu bezeichnen, die wesentlichen Zustände uud Verhält« nissc gewissermaßen als Destillat der allgemeinen und gemischten Wahrnehmungen zu liefer». Mit Beruhigung können wir erwarten, daß jede so beschaffene, objektive Forschung, wo und von wem sie anch vorgenommen werden möge, selbst dann, wenn dcr Forscher sich jeder Vorliebe für Oesterreich und scinc Entwickelung begibt, gleichwohl die mächtige» Fortschritte welche das Negicrungs-Verkehrs- und Knl> turwcse» dieses Reiches in den lctztabgclaufcne» Iah> rc» gemacht hat, anerkennen wird. Der Verfasser dcr i» Rede stehenden Schrift be> schränkt sich iii seiner Darstellung auf die inneren Zustände uud Einrichtungen des Reiches. Dit Bc> lange dcr auswärtigen Politik bcssclbcn werden von ihm nicht berührt, obwohl auf diesem hochwichtigcn Gebiete eine stetig zunchmcndc Entwickelung des cu> ropäischen Einflusses und der Machtstellung Oester» rcichs in clncr Wcisc stattgefunden bat, welche die Achtung und aufrichtige Bewunderung der ganzen civilisirtc» Welt i» Anspruch nimmt. Dic Lebcusthä' tigkcit ciues jeden Staates ist im Imiern wie nach Außen eine organische, daher anf das Innigste zu. sammcnhäugcnd. Haben sich die Zustände, des Reiches unter der weisen mld glorreichen Regierung seines erhabenen Monarchen während dcr letzten Jahre wahr» haft gckräftigct, konsolidirt und in'den wichtigsten Bezügen entschieden zum Besseren gewendet, so ist begreiflich, daß die Rückwirkung dieses Fortschritts auch auf die internationalen Verhältnisse des Kaiser-staatcs nicht ohne den heilsamste» Einfluß bleiben konnte. Mit prägnanter Schärfe erfaßt der Verfasser den Gedanken der Neichseinhcit als das Palladium dcr Wohlfahrt und einer unabsehbar blühenden Enl.-Wickelung des österreichischen Kaiserstaatcs. An die Spitze seiner Bclcuchtung stellt auch er dcn Vcgriff cincr politische» österreichische» Nationalität, «welche ui eigenthümlicher Sprache nnd Sitte leine abschlic. ßcndcu Schranke» erblickt und aus dem erhebenden Bewußtsein cincm großc», durch die politische und locialc Vcrciniguug gekräftigten, starken und daucr> hafteu Staatsorgauiömus anzugebören, hervorgeht". Wenn die mehrfache» Schwierigkeiten dcr Durch-führung dieser erhabene» Idee uon Niemanden vcr> kannt werden, so ergibt sich ja schon ans der detail-lirtcn Schilderung, welche der Verfasser über die Leistungen dcr gcgcnwärtigcn Ncgicrung Ocstcrrcichs beibringt, daß ciu gutcr Theil derselben bcrcits mit Erfolg übcrwundcn wnrdc; dic Hoffnung ciues durch-greifenden, gänzlichen dauernden Erfolges konsolidirt sich täglich mehr, uud dic systematischen Gegner Oesterreichs haben bei Wcitcm „ichr Veranlassung, über stiuc Fortschritte zu trauern, als allfällig uoch nicht beseitigter Gebrechen und Mängcl seincr Organisation sich zn frcncn. Die Durchführung dcö Gcdaukcns dcr politischen Nationalität in Ocf.errcich bezeichnet abcr auch noch einen unläugbaren Sieg dcr Cioilisa. tion durch Zusammenfassung und Erhebung vereinzelter, für sich auf dcr Wagschalc weltgeschichtlicher Entscheidungen minder bedeutsamer Elcmente zu ei> ncm großartig gcglicdcrtc», lebensvollen Ganzen. So viel im Allgemeinen. Was die Darstellung des Verfassers nach einzelnen Verwaltungszwcigcn bctrifft, so werde» wir nächstens darauf zurückkommen, und ergreifen noch dic Gclcaenhcit, das in dcr That interessante Wcrl< chen bcr uollcu Aufmcrksamkeit des österreichisch?» und östcrrcichlschfreundlichc» Lesepublikums zu empfehlen. (Oesterr. Cspz.) Vom südöstlichen Kriegsschauplätze. Aus Odessa vom 1. Dezember wird berichtet, baß sich dic Zahl dcr vor dem Hafcn kreuzenden feiiidlichen Schiffe uon Tag zu Tag vermehrt. Man be» sorgt, daß die strcngc Vlokade und vielleicht auch ein Augriff gegeu den Hafen bevorstehend sind. Die Ein> wohncr wander» fortwährend nach Tiraspol, wo sie sich gesichert glauben. Vom Kriegsschauplätze in dcr Krim reichen die Berichte heute nicht über den 28. November hinaus. Dic Miirtc» habcn ihre Schanzen derart befestiget uud erweitert, daß die Russen, um zum Angriffe gegen dieselben schreiten zn können, den Weg der reaelmästiae» Velagcruna wählen, Laufgräben und Parallelen erbaue» mi'ißten. Die Verstarfuliaen treffen täglich cm. Das Vombardemcnt dauert fort. Das Wetter gestaltet sich günstig. Am <8. November hat ei» Kriegsrath stattgefunden, iu dem beratbcn wurde, in wclchcr Wcisc die Flotte gegen künftige Stürme zn sicher» sei. Die Meinungen waren getheilt. Von cincr Seite wurde beantragt, den Hafen von Odessa zu forcireu und in selbem zu überwintern; ocr Antrag fand aber in Folge Mangels an La»' dnngslrnppen keinen Beifall, und man scheint sich ge> einigt zu haben, die Flotte aus die Dauer der ungünstigen Jahreszeit in dcn Bosporus zurück zu führen. ! Es geht dcr «hcum. Ztg.« vom 6. Dezember folgender Auszug aus ciuem Londoner Briefe zu: Sc. !. Hoheit der Herzog von Eainbrivge verlor in dcr Schlacht von Inkcrman ein Pferd und erhielt einen Streifschuß durch seine Bekleidung, ohne ver> wundet zu werbe». Seine sämmtlichen Adjutanten habcn ihrc Pfcroc uerlorcu und ciucr ist verwundet. Dic Briefe aller Offizicrc von dorther sprachen sich in Lobeserhebungen über das kalte ruhige Benehmen des Herzogs unter dem furchtbarsten Kugelregen und Handgemenge aus. Nach der Schlacht fühlte sich dcr Herzog vou den körperlichen uud geistigen Fatiguen so unwohl, daß er nicht länger seinen Dienst thun konnte, nud es wurde ihn, vom Arzte anbefohlen, auf cinigc Tage an Bord cincs Kriegsschiffes, der Dampf - Fregatte «Retribution« von 28 Kanonen zu gehen. Dieses hat dcn Hcrzog nun wieder in die drohendste Lebensgefahr verseht. Ein Brief Sr. kgl. Hohcit vom 18. November sagt hierüber.- »Am ^-d. M., Morgens 6 Uhr, begann ein Sturm, der mit jedem Augenblicke stärker wurde, bis er in einen förm< lichen Orkan übcrgina, dcr die See bcrachoch gegen die scnkrcchtcn Klippen der Küste bei Valaklawa peischte. Um 10 Uhr riß dic See die Steuerruder weg, und da lag das Schiff h'"'^,««t «".mm. hei dem A e b ckc entgegensehend, m welchem e- ««R« gegen die Klippen geschlendert werden würde. Das Schiff hatte drei Anker nieder, von denen gegen 12 Uhr zwei gebrochen waren; der dritte hielt aber glücklich, denn brach dieser, so war das Schiff in weni-gen Minuten zertrümmert. Wir waren alle vollkommen gefaßt zn sterben und nur die kalte unerfchüttcr-lichc Nuhe unseres Kapitäns Drummond hat uns gerettet. Der Sturm legte sich plötzlich gegen Nach. mittag, und da traf noch ein Blitz das Schiff, der uns erst glauben machte, daß eine russische Vombe an Vurd gefallen sei; wir litten aber keinen weite-ren Schaden davon. — Der Herzog schreibt ferner, daß er jetzt wahrscheinlich auf einige Tage nach Konstantinopel gehen werde, da er sich völlig erschöpft fühle und an einer Art von schleichendem Fieber leide, welches durchaus eine kurze Ruhe erfordere, um ihn wieder herzustellen. Es kann nicht unerwähnt bleiben, daß die «Trieft. Ztg." nach den Mittheilungen aller ihrer Korrcsponden aus Konstantinopel versichern will, daß sich bei Sr. königl. Hoheit seit einiger Zeit Zeichen geistiger Ueberspannung bemerkbar gemacht hätten. Oesterreich. Wien, 7. Dezember. Man vernimmt, daß Frankreich für die Anfrechthaltung der Ordnung in allen Theilen Italiens sich verpflichtet habe, und daß der Sinn der Missionen, welche zwei bekannte französische Diplomaten in jüngster Zeit nach Turin erhielten , dahin gehe, das sardinische Gouvernement über die Sachlage Europa's aufzuklären, und vor etwaigen kühnen politischen Konjunkturen gehörig zu verwarnen, — Der kaiserl. russische Gesandte am hiesigen Hofe, Fürst von Gortschakoff, hatte vorgestern Mittags eine zweistündige Audienz bei Sr. Majestät dem Kaiser, worauf er Abends einen Kurier nach St. Petersburg abschickte. — Aus Giurgewo schreibt man: Da die Aus-fuhr von Getreide alter Fcchsung aus der Walachei grstattet ist, die bisherigen Verkaufsstapelplähe abcr nicht benutzbar sind, so wurden alle Kornvorrathskani' nicril geleert, und was mir Entbehrliches ist, zur schwimmenden Ladung gemacht. Ueber 130 große Rcmorquerc sind zur Bergfahrt auf der Donau bestimmt, und beträchtliche Quantitäten befinden sich schon oberhalb des eisernen Thores. Erstreckt sich später die Ausfuhrbewilligung auch auf die lchtjährige Fechsung, so tritt in Anbetracht der großartigen Vorräthe die Walachei als vollkommener Konkurrent im ungarischen Kornhandel anf, und die Vrotfragc wird nicht mehr so bcsorgnißerregcud sein. — Die ,,C. Z. C.'" sagt: Die Zeitungsnachricht, die Van! für Handel und Industrie in Darmstadt habe sich an der bekannten Uebernahme österreichischer Eisenbahnen durch eine Gesellschaft französischer Kapitalisten betheiligt, bedarf einer theilweisen Vcrichti- - gung. Eine Betheiligung der Vank an diesem Unternehmen ist noch nicht erfolgt, könnte jedoch erfolgen, nachdem die bezüglichen Unterhandlungen bereits durch einen Bevollmächtigte» der Bank in Paris eingeleitet worden sind. " Wien, 8. Dez. Einem Ausweise über die von der Anlehenskassc der Nationalbank übernomme« neu Subskriptionen auf das üpcrzentige National«»» lchen und hierauf geleisteten Einzahlungen, im Ver' gleiche zur vorgeschriebenen Schuldigkeit, entnehme» wir folgende bis zum 15. November reichende An-gaben-. Subskriptionen wurden überuomnien im Betrage von 36,692.810 fi. Hierauf wären mit 13. November d. I. zusammen einzuzahlen ^3,669.281 fl„ und von den von an-deren k. k. Ka,ien oder Steuerämtern nach Wie» übertragenen Subskriptionen hatten cirea 47.000 fi. einzugehen; mithin betrugen die Schuldigkeiten am oben genannten Datum circa 3.716.281 fl. Wirklich eingegangen sind hierauf mit 18. November d I 10,379.91? fi. 64 kr., mithin mehr um 6 683 636 fi. «4 kr. ' Nach einem Konsularbcrichte aus Odessa im November, ist in Folge eines kais. Ukases die Aus- fuhr von Schlachtvieh, frischem und gesalzenen! Fleische und allen übrigen Produkten, welche dasselbe zu vertreten geeignet sind, verboten worden. Talg ist in dem Verbote nicht inbcgriffcn. Wien, 8. Dezember. Durch cine Ministerial-Verordnung wurden die betreffenden Behörden angewiesen, solche Waffen, welche durch Uebcrtretnngcn des Waffenpatentes in Verfall crNärt werden und theils unbrauchbar sind, theils wcgcu ihrer Gefährlichkeit unbrauchbar gemacht werden müssen, als Bruch-eisen oder anderes Matcriale zu veräußern und die eingegangenen Beträge nach §. 241 des Strafgesetzes zu verwenden. — Aus Anlaß eines vorgekommenen Falles wurden die Zollämter durch das Finanzministerium angewiesen, Sendungen militärischer Approvisioni-rungsgegcnstände aus dem in einem Zollausschlusse gelegenen Militär-Verpstegnngsmagazin an einen im Zollgebiete dislozirten Truppenkörper, wenn solche durch ein Zertifikat der Militärbehörde legimitirt erscheinen, dem vorgeschriebenen Zollverfahren unucr-weilt zu unterziehen, und wenn der Frachter mit der zur Entrichtung des Zolles nöthigen Barschaft nicht versehen sein sollte, denselben gegen Revers einstweilen ohne Zollentlichtung zu entlassen. — Der bekannte Reisende. Hr. Dr. Karl Scher« zer, hat der k. k. Akademie der Wissenschaften die Zu. sammenstettung der ucrbreitctsten Indianer-Idiome Ccntralamcrika's nach Golletin's System der 180 Wur-zelwörtcr eingesendet. — Der k. englische Gesandte Lord Westmoreland hat heute einen Kabinttskurier nach London expedirt. Gleichzeitig ist ein k. preußischer Kabmctskuricr nach Berlin abgegangen. Der Verkehr der hiesigen Diplomatie ist seit 2. Dezember äußerst lebhaft. Konferenzen finden täglich Statt und Kuriere kreuze» sich in allen Richtungen. — Der französische Generalkonsul zu Belgrad, Hr. v. Sigur, erhielt die eben so plötzliche als unerwartete Vcrsctzungsordre »ach Bagdad, wohin er sich sofort zu begebeu hat und in gleicher Eigenschaft funktioniren wird. — Briefe aus Turin versichern, daß zwischen Frankreich, England und Piemont wohl die Eventualität des Abschlusses eines Trutz- und Schutzbündnisses wiederholt verhandelt wurde, der Abschluß abcr nicht erfolgt sei, und in diesem Augenblicke auch noch nicht bewerkstelligt werde» dürfte. Jedenfalls scheint aber Picmont einem solchen Bündnisse nicht abgeneigt zn sein. — In Vregcnz wird ein städtisches Museum errichtet, in welches die im Privatbesitze befindlichen Antiken hinterlegt werden sollen. Ucbcrhaupt ist die Anlage von Museen in ,'eocm einzelnen Kronlande beantragt. Wien. Die k. «Wiener Ztg." veröffentlicht folgende: Kund in a ch u n g. > Am 6. Dezember l. I. sind in Wien 4 Personen an der Brechruhr erkrankt, 12 genese» und 4 gestorben. In Behandlung verbleiben 162 Kranke. Seit dem Ausbruche der Epidemie siud 4976 Personen erkrankt, 3243 genesen und 1369 gestorben. Wie» am 7. Dezember 1834. Deutschland. München. 2. Dezemb. Die Antwort des Ministerpräsidenten Freiherr» v. d. Pfordtcn auf die vou dem Abgeordneten Fürsten Wallcrstci» gestellte Interpellation lautet: «Der Abg. Fürst u. Octti»gen-Wallerstein hat an die Negierung sechs Fragen in Bezug auf die Eiscn> bahn von München über Nosenhcim bis an die Landesgrenze bei Salzburg und Kufstei» gerichtet. Ich bi» bereit, diese im Einzelnen zu beantworte». Die erste Frage lautet: «Ist die Müucheu-Salzburg'Vrucker-Bahn aufgegeben? Von Seite der bairischen Regierung sind die Arbeiten für die Müncheii-Salzburgcr Bah» rechtzeitig begönne» und fortgesetzt worden. Die österreichische Regierung hat die Arbeiten, wie das bekannt ist, nicht beginnen lassen und auf vielseitig wiederholte Nnfra> !gcn hat sie unterm 12. Mai d. I. erklärt: die Linie von Salzburg bis an die baicrischc Grenze würde im vertragsmäßigen Termin vollendet werden, für die Linie von Salzburg nach Vruck abcr habe man so große Schwierigkeiten entdeckt, daß selbst abgesehen von den nnvcrhältnißmäßigcn hohe» Kosten die Ausführbarkeit des Baues in Frage komme. Eine Modifikation dcs Vertrags in diesem Punkte stelle sich alö unerläßlich heraus und die kaiserliche Regierung sei bereit, hierüber in Unterhandlung zu trete». Die baierische Negierung antwortete hierauf am 23. Mai d. I.: sie sei zu Unterhandlungen bereit, sie müsse abcr als Vorbedingung derselben bezeichnen, daß die Thatsache, welche dcn Grund zur Modifikation des Vertrags bilde, uuzweifelhaft nachgewiesen werde. Es wurde daher die Mittheilung derjenigen technischen Erhebungen beantragt, ans welchen die Unansfnhrbarkcit der Salz> burg-Brucker Bahn hervorgehe. Zugleich wurde von beierischer Seite als ein unerläßlicher Gesichtspunkt der neuen Verhandlungen bezeichnet: eine direkte VN" bindung mit den östcrr. Hauptbahne» und andererseits »,it einem der Haupthäfcn dcs mittelländisch«! Meeres. Die beantragte Mittheilung dcr tcchnischcn Erhebungen erfolgte im Monat September durch ciitt» eigens zu diesem Zweck hierher gesendeten östcrr. Tech' niker Die Verhandlungen mit demselben wnrdcii durch die dicßfeitigen Beamte» dcs Baues und M> triebs geführt; das Resultat bestätigte allerdings die Vcdcnken dcr östcrr. Ncgicrung und ergab insbcsoü' dcre, daß die fragliche Bahn einen rcgclmäßigcn und gcsichcrtcn Betrieb nicht gcstattc, daß sie auch nur i» cincr schr lange» Frist vollendet wcrdc» könnte, wcn» sie überhaupt tcchnisch ausführbar ist. Die köuigl. Re< gicruug hat dahcr unterm 30. Nov. dcr kaiscrl, M gicrung crklärt, daß sie gcncigt sci, auf Verhandlungen über Modifikationen des Vertrages vo» 1830 cm;»' gehen, durch welche dcr Zwcck dcssclbcn auf andcrcw Wege in möglichst vollständiger Wcisc crrcicht wcrdc» konnte, jedoch mit Vorbehalt aller ans genanntem Ve» trag für sie hervorgehenden Rechte. Die Verhandln»' gen hierüber stehc» bcvor; wcim sie zu einem Ncsul' tatc führen, das eine Abändcrnug dcs Gcsctzcs voi» ?. Mai 1832 nothwendig macht, so wird hierüber b? sondere Vorlage an die Kammcr erfolgc». Die zwcite ii»b dritte Frage lautc»: «Ist jede»' falls die Mü»chc»-Kufstei»-Vohc»'Vero»cser Bahn in ihrer vollen Ausochmmg gesichert?" und „wird jede»' falls jclbc innerhalb dcs vertragsmäßig festgesetzten Zeitpunktes uollmdct?" Hierauf erwiederte Freiherr v. d. Pfordten: «I"' der vorhin erwähnte» Erklärimg dcr österr. Negier»»!! vom 12. Mai d. I. ist gesagt: dic Li»icn von K»^' stein nach Innsbruck, Botzcn und Verona würden ^ der vertragsmäßigen Frist vollendet wcrdc», Ich ^' innere hier, daß zum Innsbrnck-Botzcncr Eisc"^"' bau eine vertragsmäßige Verpflichtung nicht vcstcht' Es ist im S,taatsvertrag nur in Aussicht gcuommc», daß diese Linie hergestellt wcrdc, wcnn sie technisch möglich sei. Ich »nist übrigens hicbci bcmerkcn, daß die baierische Regierung, wenn die Salzburg-Brücke Bahn »icht gcbant wird, also dcr Staatsvertrag uo» Seite Oesterreichs »icht erfüllt wcrdcu ka»», sich ""^ ihrerseits a» dcnsclbe» i» alle» sciiicn Theilen »ich als gebunden erachten kann. Die baicrischc Ncgicn>»s geht vo» der Ansicht aus, daß sic in die ncuen ^' Handlungen vollkommen frei eintritt, »nd nur, wc»" ein vollkommen genügender Ersatz für die Salzlnu's Vruckcr Bah» gebotc» wcrdc» kau», sie ihre VcrpM' tungen erneuere. Gerade deßhalb sind anch dic ^> arbeiten auf dcu fraglichen Linien zur Zeit ciugeste worden." . Anf die vierte Frage: „Ist auf das Vaue» d"^ eine Privatgesellschaft verzichtet?" erwiederte M>»w" Präsident: Von dem Ba» durch eine PnvatgcsMW ist zur Zeit keine Ncde. » Und auf die fünfte »nd sechste Frage: «Ist , Anlchen zu zeh» Millione» rcalisirt und bis zu " chcm Betrage?« dann, „ist dcr bisher für dc» , »icht verwendete Theil der Ncalisirung scmcm l>>^ liche» Zwcck rcscrvirt, sonach bar vorhanden?" w Folgendes erwiedert: .^e, «Ich muß hier vorausschicken, daß ci»c bc,o> ^ getrennt gehaltene Darlehens - Aufnahme für d" «»»7 '/Inen Eiseubahnlinie» nicht staltgcfuudc» hat. Flu den Eisc»bah,',!'an überhaupt betrug der gesetzlich bc> willigte Kredit im Ganze» »ach den beiden Gesetze» uom 2«. Dezember 1«!»1 und 7, Mai 1882 die S»mmc von 48,027,000 fl, Hicuo» si»d »ach provisorischem Vücherabschlussc bis «.Oktober 1864 rcalisirt worden 42.ll00.000 fl„ also »icht rcalisirt 8.327.000 fi. Ueber die Verwendung der rcalisirtcn Kredite und Barkassen» beständc werden zu rechter Zeit uerfassnngsgemäß die genauesten Vorlagen an die Kammer kommen. Daß "> Vcantwortung einer Interpellation diese Nachweise nicht gegebc» werden können, ist wohl klar; um jedoch jeden Stoff des Mißtrauens vollkommen zu beseitige», Wire ich im Allgemeinen Folgendes an: die rcalisirte» Eiscubahnm'lehen wurde» mit zwei Ausnahmen, die 'ch sogleich bezeichne» werde, lediglich auf Projektiruug, Ami- und Vetriebsmatcrial der Staatseise»bah»c» ver> wendet. Die beiden Ausnahmen hicuon sind: »ach dem Gesetze vom 4. Februar 18ü4 wurden für Instandsetzung der Donaii'Dampfschifffahrt 1.230.000 ft. nufEiscnbahüsonds verwiese», »»d hicvon 1.079.240 fl. bis jetzt zu diesem Zwecke verwendet. Die Kosten für die allgemeine deutsche Industrie > Ausstellung hat die Regierung auf eigene Verantwortung vorschußweise ans Eisenbahufonds entnommen. Daß deßhalb eine besondere Vorlage an die Kammer erfolgen werde, habe ich neulich schon erklärt. Ich wiederhole, von diesen zwei Ausnahmen abgesehen, ist von den für Eisenbahne» bewilligten »no rcalisirten Krediten nichts anders verwendet worden als für die Eisenbahnen, Hiemit sind die sechs Fragen des Herrn Interpellanten beantwortet. Es ergibt sich hieraus zugleich, daß der Gegenstand der Interpellation in keinem Zusam> mcnhange mit der Politik steht. Darnm übergehe ich die ganze ausführliche Einlcitnng. Ich, für meinen Theil, werde jetzt und künftig, mit oder ohne Eisen» bahn, von München nach Salzburg immer über Nosen-heim reisen, uicht über Sebastopol." Schweiz. Veru, !l. Dezember. Auf den Vorschlag der Kommission, welche die Wahlakten zu prüfen hatte, koustituirtc sich heute der Nationalrath definitiv, indem Nl>ch den Abgeordneten, deren Wahlen augefochten sind, cinstwcilc» Sitz und Stimme eingeräumt wnrde, ausgenommen bei Entscheidung über die Gilngkeit ihrer eigenen Wahl. Zum Präsidenten wurde D, C. Pfyffcr aus Luzcrn berufen. Vci der Wahl des Vizepräsidenten siegte erst im vierten Mahlgange D, Ascher aus Zürich über den konservativen Blösch, der 40 Stimmen hatte. Morgen treten beide Räthe z»> sammcn, um in vereinigter Bundesversammlung den Vunbcörath zu wählen. Der Vundesrath hat den tcssin'sche» Staatsrath nun eingeladen, nach Erncnmmg der cidgcuössischcu Kommissarien, welche sich nach Mailand zn begeben haben, um mit den östcrr. Bevollmächtigten zu unter» handeln, auch sciuerscits ciucn Abgeordneten zu bezcich» »e», damit er dcu Kommissaric» berathend zur Seite stehe. Die Ratifikation der Ausgleichung des Ko»> fUktcs durch die tcssm'schcn Bcbördcn wird »ur für bcn Fall uorbchalteu, wcu» die Vuudcsbchördc sie für zn'cckmäßig erachtet. Großbritannien. London, 0. Dezember, Das in Indien stehende 10. Husarenregiment soll Befehl erhalten haben, sich z»r Einschiffnng nach der Türkei in Bereitschaft zu setze». Es garuisouirt derzeit in Kiokee (Bombay) und Lard Raglan hat Vollmacht, es nach der Krim z» berufen.. In diesem Falle würde es auf Dampfer» dcr ostindischcu Kompagnie nach Suez gebracht wer» °">. nnd von da in kurzer Zeit auf dem Kriegs» !"M,plaß erscheine» kö'uucu. Spanien. Madrid, 1, Dezember, Folgendes Minister» Programm wnrde von O'Donnel als Bcdinguug seines Verbleibens im Ministerium vorgeschlagen und angc» uommcn: Die Monarchie; den konstitutionellen Thron Isabella II. und ihre Dynastie; die Konstitution so liberal, wie es mit der Monarchie vereinbar ist, um flechte des Volkes zu sichern, und die Mißbrauche der Nebermacht unmöglich zn machen, wie dieß so häufig unter der früheren Negierung geschah; die Nationalgarde organisirt in allen Haupt» und jenen größere» Städte», wo dieß oh»e Gefahr, die Waffen der Carlisle» zu unterstützen, geschehen kann; Frei» heit der Presse mit den Gcschworncngerichte» und unter der Garantie der Konstitution, jedoch mit einem Gesetze, welches, den offizielle» Beschlüsse» eine hin» längliche Breite zur Diskussion lassend, die Exzesse der Presse verhindert; Aynntamicnto's und Provin» zialdcpiitatione» mit der Vollmacht in administrativen Fragen das System der Dezentralisationen, welche die Bevölkerung geradezu in den Rechten des Octroi treffen, ohne jedoch etwas von dem EMirenden um» zustoßen; nachdem man das Defizit auf andere Art zu decken versuch!; die Armee auf 70.000 Mann für das Jahr 1683, mit Berücksichtigung der Lage Spa» nicnö, dcr Anstrengungen der Carlistcnpartei in cini> gen Provinzen und des Nichtuorhandenseins irgend einer Reservearmee; Organisation der Reserve unter dem Namen der Provinzialmiliz, mit den Offizieren dcr Arme», welche dc» vierten Theil des Soldes in den Provinzen erhalten. Nachdem so die Reserve vollständig organisirt ist, wird die Armee auf 10.000 Mann rcduzirt, und be> läuft sich im Frieden auf L0.000 Maun; Nckrutirungs» bureaus zu allcu Provinzen znr freiwilligen Einreihung, denjenigen pekuniäre Vortheile bietend, die sich einreihen lassen; ein Gesetz, den höchste» Stand dcr Armee fest» setzend; ein Gesetz in Betreff des Avancements, um die Rechte dcr Offiziere zu sichern und Pcgünstiguuge» verschwinden zu macheu; Ernennung dcr Offiziere durch ein System der Gerechtigkeit, bestehend darin, daß zwei erledigte Plätze uach dem Alter, dcr drittc durch dic Wahl crsctzt werden. In diese letzte Kategorie gehören jene Offiziere, welche, nachdem sie Kriegsdienste gethan, aus politi» scheu Grüudeu verfolgt werde» ; Entsetzung jener Ossi» ziere, welche, auf Gruud ihrer Koudnitc, kciu Zutrauen einstoßen, M adrid. 6. Dezember. Iu ihrer heutigen Sihnng haben die CortcS Herr» Pascal Madoz statt des Herzogs u. Victoria, dcr bloß die Konscilspräsi» dcntschaft behält, zu ihveni Präsiocuten. imd dcn Gc> ncrnl'Infante statt dcS zm» Kriegsministcr ernannte» Generals O'Donucll zum ersten Vize > Präsidenten ernannt. l Der Vorschlag zu Gunsten des Thrones Isabella's und ihrer Dynastie wurde am Schlüsse der Sitzung uom 30. v. M. mit 208 (nach dem „Monitcnr" 20«) gegen 21 Stimmen angenommen. Diese letztere Zahl kanu man fortan als die dcr in den Eortes Sitz habenden Demokraten und Ncvolutiouärs bctrachtcu, dic demnach nur einen winzigen Bruchtheil dcr Vcr» sammluug bilden. Rnßland. Dcr „Iudep. Vclgc" zufolge lautet die von dem Grafen Nesselrodc mitcrm 6. Noucmber an den rnssi» schen Gesandten zu Berlin gerichtete Depesche wie folgt: Herr Varon! Die Nachrichten, die uns vou verschiedenen Sei» ten zugehen, beweisen uns, daß im gegenwärtigen Augenblicke die dcntschc» Regierungen fast alle mit einer und derselben Vesorgniß erfüllt sind, nämlich mit dcr, ans Anlaß dcr oricntalischcn Angclcgcnhcit zwischcn dcn zwci großcn dcutschcn Mächten eine Spaltung ausbrecheu zu sehen, welche die Ruhe des gemeinsamen Vaterlandes und sogar die Eristcnz des deutschen Bundes in Gefahr bringen könnte. Treu der Politik, welche er vom Vcginuc dicscr bcklagcns» werthcn Verwicklung bcfolgt hat, und in dcm Wuuschc, dic unscligcu Folge» derselben iu möglichst euge Grenzen einzuschließen, hat der Kaiser, »»scr crlanchtcr Gcbictcr, unter dcn gegcnwärligcn Umständcn, und so viel es von ihm abhängen kann, Deutschland vor dcn Ucbelu bewahren wolle», von denen es in cinem derartigen Falle bedroht ftin würde. Demgemäß sind Sie, Hcrr Baron, bcwollmäch-tigt, dcm preußischen Kabinct zu crklärcn, daß dcr Kaiscr gencigt ist. an dc» Verhandlungen Theil zu nehmen, welche die Wiederherstellung des Friedens zum Zwecke haben und denen die weiter unten anae» gebenen vier Propositionen zum Ausgangspunkte dienen würden, nämlich: 1) Gemeinschaftliche Garantie der religiösen und bürgerlichen Rechte dcr christliche» Bevölkerungen des ottomanischen Reiches ohne U»tcrschied des Kultus durch die füuf Mächte. 2) Protektorat der Fürstmthümcr, in Gemeinschaft ausgeübt durch die fünf Mächte unter den nämlichen Bcdingungcu, welche unsere Verträge mit dcr Pforte zn deren Gunsten stipulirt haben. 2) Revision des Vertrages von 1841. Nußland wird sich der Anfhcbnng desselben nicht widersetzen, wenn dcr Sultan als zunächst betheiligtc Macht darein willigt; 4) Freiheit der Donauschifffabrt, welche von Rechtswegen besteht und deren Beschränkung Rußland niemals beabsichtigt hat. Diese Bestimmung ist selbstverständlich auf die Annahme begründet, daß die Westmächtc treu der Verpflichtung »achkommen, welche sie Angesichts Eu» ropa's eingegangen sind, die Znkuuft der christlichen Vcvölkcruugcn dcs ottomamschcn Reiches zu sichern, daß die religiösen und bürgerliche» Rechte derselben sortau unter die Garanne aller Mächte gestellt wcr> dcn sollc», und daß so das Hauptziel, welches Ruß> land in dcm jetzigen Kriege vor Augen hat, erreicht sein wird. Wenn die Gesinnungen, welche Sr. Majestät dem Kaiser die gegenwärtige Erklärung eingegeben habe», in Deutschland gewürdigt werden, wie w'r es annehme» müssen, so glauben wir uns dcr Hoff» nung hingeben zu dürfe», daß der auf demselben Boden vereinigte »nd binsichtlich der bei dcr Frage bcthciligten deutschen Interessen vollständig beruhigte Bund seine Eintracht dazu benutzen wird, um sie in die Wagschalc Europa's zu Gunstcn cincs Friedens zu werfen, dessen Grundlage uns Oesterreich und Preußen freiwillig iu den uier Punkten dargeboten haben, mit deren Gewährung sie sich vollständig be< friedigt erklären. Wollte man stch im Gegentheil dic> ser noch ein Mal durch die Bemühungen Nußlands aufrecht erhaltenen Einigkeit dazu bedienen, um neue, dem Inhalt, wie der Form nach, mit seiner Würbe unverträgliche Bedingungen aufzustellen, so zweifelt der Kaiser nicht daran, daß die Staate» dcs Bundes solche Ansprüche, von welcher Seite sie auch kommen mögen, als unverträglich mit der Loyalität, von wtl> eher sie beseelt sind, wie mit dcn wahren Interessen Deutschlands, zmückweiscn werdcn. Es ist das eine mit Festigkeit und Beharrlich« kcit bcobachtttc Neutralität, wic sie von Anbeginn dcs Kampfes proklamirt wurc>c und wie sie der Kai> scr imt vollem Rechte beanspruchen zu können glaubt als Erwiederung auf die Rücksicht, welche er dcn im Namcn Dcutschlands an ihn gcrichtetcn Wünsche» gezollt hat Gcnchmigcn Sic ?c. Nesselrodc. Neneste Post " Wien, 10. Dezember. Nach telegraphischen Berichte», Hai die dcntschc Bundesversammlung i» ih> rcr gestrigen Sitzung bcn Vcitritt dcs deutschen Vun> dcs zu dcm Zus^tzartikel dcs Traktatcs u 20. April mit Stimm c n c inh c lligl e it ausgesprochen, und mit dcr glcichcn Uebereinstimmung die darauf bezüg> lichen, von Oesterreich und Preußen gemeinschaftlich vorgelegten Anträge zum Bundcsbeschlussc erhoben. Telegraphische Depeschen. Vcrli», 9. Dezember. Nach einer Depesche aus Petersburg vom 8. d. Ms. meldet Fürst Mcntschikoff, daß sich bis zum 1, d. M. nichts Neues bei Scbastopol ereignet habe. ' T»ri», 7. Dez. Dcr „Parlamcnw" bezeich. net folgende Etappenorte dcs Durchmarsches des K. französische« Dragoncnegimcnts: Montcronc, Viterbo, Moiitcfiasconc, Aquapcnocntc, Nadicofani, S. Quirico, Sicna, Poggibouzi, Fiorcnlino, Pontadcra, Pisa, Vmrcggio, Massa, Sarzana. Spezia, Levante, Sestri, Necco. Genua, Voltri, Savona, Finale, Alassio, Porto Maurizio, Sarrcmo, Mentone, Nizza. Jeder vierte Tag ist Rasttag. Dcr Tag dcs Abmcnschrs von Rom ist noch nicht bestimmt Die „Armoiua" meldet die Ankunft dcs außerordenilichc» russische» Botschafters Grafen Orloff d. ^., »mo oie Ausw.-is.ma. zweier Flüchtlinge auf auswärtige Nea»is.t'0". A.wcre Flüchtlinge werden vo» der Voli^igcsucht. ^ ^ Lustspiel in 4 V ö r sen l» e r i ch t aus dem Abendblatte der österr. kais. Wiener-Zeitung. Wien 9. Dezember Mittags I Uhr. Im Einklänge mit den außcrordcntlich günstigtn Kursberichten »on cuiswärii^n Plätzen folgte die Börse rückhaltslos dem Zuge des festen Vertrauen« auf ciue glückliche Lösung der politischen Verwicklungen, Die Kurse stellten sich nach jeder Richtung bedeutend giui' stigcr. Von Effekten waren haupsächlich >85igcr Lose u,id Bank-Aktien ohne Nezug sehr gesucht, 5"/, Metall, wurden l'is 84 V,, l854gcr L, ft bis 99'/,, 5'/, National-Anlchen bis 88'/,. »nd Nordbahn-Akticu bis i90 '/ bezahlt. Wechsel und Valuten sind um l — 2 pCt. zurückgewichen und offcrirt geblieben. Loudou ist bis 1l,l>3 abgegeben worden. Nmstenai» 1U>. — Augsburg j 24. — Frankfurt l23'/^. Hamburg 90'/.- — Liurrno -^, — London 1^,55 Brief. — Mailand 12l 7,. — Paris 144 Brief. «Ltaatsschulduerschrcibungcn zu 5 "/„ 8^'/.^^^V, detto „ t,. «. „ 3 "/» 94—95 detto Glogguitzcr m. N. „ 5 7« 91'/.—92 dctto National Anl, „ 5°/« 88 V.—88 V, Etaatsschuldvcrschrcibungen „ 4 V, "/» 73—?3>, dctto „ .. ^V» '!^V.^»i" detto u, I. l »5U >,nt Nückz. < "/» 92 V. —92 V, detto !^H „ 4 7» ,^9-89 V, Staatsschuldverschrcibungcu „ !! 7» 49 7.—5N detto „ „ 2 7.7„ 40 7.-4,7. detto „ ., ! 7» «6 7.-16'/. Grmidentlast.-Obli,,. N. Oestcr. zu ,'> 7« 80 7, ^ 81 dctto anderer Kronländcr 75 '/, — 79 Lotterie-Anlchcn vom Jahre lz34 23« 7,—li31 detto detto 1839 «22 7, —122'/. dctto detto 1«'l 9!»7,—9!>7.» Banco-Obligationen zu 2 7, °/, 57 7,^''^ Obligat, des L. V. '.'lnl. «. I. < !<5!» z» ü 7. 9.>-W Vank-Äktien mit Aezug pr. Stilck 124«-1250 dctto ohne Bezug < «5,0 —1053 detto «cmr Emission 1008^1010 Cscomptebauk-Aktien 9N 7.—9ü 7, Kaiser Ferdinanos-Nindbah» !9N -190 7, Wieu-Naabcr - KW-W1 Äud»,'eis-Linz-G,»u»di,er 2i>5 —257 P«ßb. Tyr», Eisenb, 1, «mission 17—20 2, „ mit Priurit, ^N—35 Oedenbnrg-Wicn-Nenstädter U5 7.—63 7, Dampfschiff-Aktien »37—538 dctto 12. Emission 530-532 detto dcj Lloyo 55Ü—5ö3 Wi<»hl-Acli>» 129—130 Lloyd Prior. Oblig, (in Silbcl) 5 7« —95 Nordbahn detto 5 7» 85—85 7, Glogguißer dctto 5 7. 79-80 Donan-Dampffchiff dctto 5 7» 817,-82 !5omo Ncittschcine 14 7,— >4 7, Esterhjizy 40 sl. lose 86-8« 7. Wiudischgräp-Lose 29—29 7. Waldstcin'schc „ ~ 3l)-3N 7. Keaievich'schc „ , i^^>/, Kxiserl, vollwichtige Dukaten-Agio 29 V,—30 Telegraphischer Kurs - Bericht der Staalspapiere uom l l. Dezember 185^. Ttaatsschnlducrschreibuugen . zu 3M. (in VM.) 84 3/8 detto ........4'/2 „ ^ 723/4 Darlcheu mit Vellosung u, I, 1839. für 100 ff. 122 3/s Grundentl.-Qbligat. anderer Kronlandcr zu 3 "/^ 77 Lotto ','!»leben v I. 1854..... 9!1 6 ft. in!H. W. Vanf-Actien pr, It„>k...... l^55 ft,in C, M, Aklic« der K«iscr inrdinands-Nordbahn zu ,w'>1 st. (H, M. getheilt . , . . W87 1/2 fl, iu C. M. Aktien der östcrr. Donau-H,a,»pfschissfahrt zu 50» f>, (5. Ät....... 5,2 st. in C, M, >>I>l„ >>,' o„>>r, V>oy!> ,„ Zric» zu .X'<» „. E. M . , , 5L0 ,l. .„ C. M, W a)!^i Ku'ä u.»n >l. Dezrinder I85t. Amsterdam, für !0>) Holland. Gule., Nthl. l02 1/2 2 M>„at, ' Augsburg. ,nr 10U Gulden Cur. Gulo, 124 1/2 Vf. Ufo. Frantfnrt a. M, (nir 1^0 ft. sudd. Vcr-) cms Vühr.im24l/2s!.Fllß,Guld.) 123 1/2 Vf. 3 Monat. Ha,!,biug, für !»0 Mark Banco, Gnlüen 9l 2 !5io„at London, ,nr l Pfnnd Stcrlmg, Guldeu 1 l-58 iüa Baromn Iosika, Private; — Hr. Alerander Ba,!N!a»l!, KHbi»elj,?l,chi>.'ar, —> »nd Hr. Ferdinand Schonn, General-Konsul, von Wien „ach Trieft. — Hr. Daniel Eduard Merer, Oberarzt, — Hr. Dr. Karl Marmnz, Besitzer,- — Hr. Mr. Tioiichmoiof, russischer Privatier, vo„ Triest nach Wien. De» 8. Hr. Achill de Fock. k. russischer Staacs-rach, von Giaz nach Trieft. — Hr. Nikolaus Lul-lich, Tribunal-Pi'äsibeuc, vo,> Zara nach Wien. — Hr. Wladimir R,tter v. Nichabiiawsky, Gnrsbesitzer, ooi! Wie',, „ach Venedig ,- H,. F,^>,, Dclla^°, k. k. Assessor, von Wien nach Nooeiedo. — Hr. Theofil Freche,r n, Ankeishofen, Piivalio,, v^n Kla? genflirt. — Hr, Baynes, k. füallscher Kapitän; — die Herre» Salem ^ Sale,i,; — Hußa,» Il-Elsi i — Monrad Ionsuff, — „nd Ab del Kader Hrlmi, tm-kische Doktoren dcr Medizin, — und Fr. Juli.' v, Piasek, Privat.', von Trieft nach Wien. Z. IU33. (3) "^"^ ^7""Üi?2l. Edikt. Von de>» t, k. Bezirksgerichte Laas ivird belan,>t gemacht, daß a,» I,^. December I. I,, die zuni Verlasse des in Laos rer^o,bem'„ Herrn Karl Schufter, gehörigen, auf 184 fl, 45 kr. bcwelcheteü Fährnisse, alö: Einrichtung') und Kleidung!?ftückc, Bücher iwd sonftige Gegenftände >,» Lic>iacion5,vege re,äußeil iverden. Wozu die Kaustustigei, zu erscheinen hie,nit eingeladen werden. Laas a,ü 30. Novc,nber 1854, Z. 1760. (5) Ml^H»M»»>»Q welches bloß aus vegetabilischen Bub ^HAMMM^ stanzen besteht, wird seit ungefähr 20 Iahien in Paris vom Dr. Dehaut „ichr allein gegen hartnäckige Verftolifungen und als ein gewöhnliches Abfiihi'ui^smittel, sondern übechanpt als Neinigungs. iniitel zur Heilung aller chronischen Kiankheiten im Allgemeinen gebrauchi. Diese Pillen, welche heulzu tage i,i Fraükreich einen schr uerbreiceten Nüf gen,eßen, smd die Grundlage, der neuen R e i n i g u n g s m e-! thode, »reicher Ns, Dehaut seinen Ruf verdankt. Sie reinigen das Blut von allerlei schlechten Säfte», die gewöhnliche Ursache chronischer Krankheiten, und unterscheiden sich hauptsächlich von andere» Abführungs-mittein dadurch, daß sie selbst bei der Mahlzelt, in jeder Tagesstunde und ohne Unterbrechung der gewöhn-lichen TagesbeschäftiMigen oder sonstigen Arbetten ei»-genomme» werde» köüne», und daß man dadurch Krankheiten, welche eine la»g,ueilige Cur erfordern, vollständig Heileu ka»n. Auch in, gesunde» Zustande kam, ma» dieses Abführuügsmittel ohne Schaden ge-brauchen, Hauptniederlage i» Triest bei Herr» Serravall», in Fi u me bei Herrn Rigotti, i» Pola bei Herrn Wassermann, in Nagusa dei Herren Gebrüder Dr«-baz, in Venedig bei Herrn Zanipironi, in Albo»a bei Herrn Lion nnd in L a > b a ch in der ?lpotheke des Herr» V. Eggenberg ,^u,n goldenen Adler." 3. !9?>. (!) Kasino - Aachricht. Am 13. Dezember l. I. Abends um halb 8 Uln' findet im Casino-Saale die übliche Spic! - Unterhaltung Stritt, Lalbach den l2. Dezember 1tM< Von der Direktion des Casino-Vereinee. Z. 1940. (3) Bestellungen auf Torf, vollkommen schöne trockene Warö/ werden im Hause Nr. 5l!, Tricster Straße 1. Stock, entgegen genommen, und die Ablieferung um 1^ kr. pr. Zentner franco m die Wohnung des Bestellers besorgt. Z «948 (2) ^n Laibach/ beim Sattler im Gasthos „zum Löwen", ist ein leichter einspänniger Wagen um billigen Preis zu verkaufen. Z, 1955. (!) Samen - Verkauf. Mf rcm Kleeblalt'schm Meierhofe, Hcnis- Nr t?« alif i>er Polana, sii^ von den besten Qualitäten Gemüse- lmo Blumensamen, so wie auch verschi^ 0ene Topfgewächse und Oostl>äl!mchen, c>ann oei günstlger Witterung Blume"' bouquets um me bill,asten Preise zu haben Sämmtliche Sämereien si>w «anz fris.l' uno gut erhalten, von dießjährlger Ernte, und mit besonderer Aufmerksamkeit erzoacn worden, daher icl^sie mcinen geehrten Abnehmern bestens anempfeolc und reele Bedienung verspreche. (Vchließllch bitte ich meine geehrten Gartenfreunde, mich m,t recht zahlreichen Auftragen zu beehren, Johann Wohinz, H.incelsgärtlier und Samenzüchter. ^ Vom l6. Dezember 18.^4 an erscheint in Wien dle neue politische Zeitung Eigenthümer und verantwortlicher Redakteur: Gruft v. Schwarzer. Die Donau wii-d täglich zwei Vtal u„d zwar das Morgenblatt el,,e,> t,a»ze» Bo^e,i, da Abendblatt ei„e» halbe» Böge» sta,k, in G,oß - O.üait ^ Foiü'ar, al,»gessebe,i u»d enthalt tel^gr^phu^ Depesche», Leiianikel, Ox'gmal-Koüewondeiizeii, die neueste» süach^ichiei! vc>m Ki'iegjsch.niplatze, W^>^ Neuiqkeiit», ei»e» Tagesanzeigel' und übe,Haupt Alles, was ei»e,n großen Journal den Cl)H>'akcel' de>' V»"' stä'udigkeit veilechc. ' Hiezu e, scheine» wöchentlich mindcsteos dreimal wissenschaftlich'ai'tistisch.-IiteilU'iHe Beilage» (9lt0> mit Aufsätzen d>r gediegensten Schrifistellcr Oesterreichs u»d Deuischlands. Vranumeration: Insertion: !!! Wien- dusch I'ie k. k, Post: die 3sl>altige Petitzeile kostet: für 12 Monate !0 fi. - kr. l4 ss. - kr. ^ I maliger Einschaltung « kr. » 6 « 5 2«« 7„ 20« ^2 ,/ » / 5 » » '^ » 2 „ 50 » 3 « 50 » „6 „ „ „ 3 « »2 „ > » 55 » 2 „ 35 „ ,) 12 >, „ ,> 2 » Für besondere^end^ l,ch 20 kr. zn .ergüten. °^"l>che Ve,g».,g»»gen ,».mer u,» ' k> « Pränlimerations- n Anklindiguugs Vurean: 3teda?tious - Vureau Stadt, Neuburgergasse Nr. llll. Stadt, Augstmergasse Nr. >!57.