Nr. 57. Montag, 9. März 1908. ___________127. Jahrgang. LMcher Zeitung VtänumtlatlonSpreis: Mit V ostver s r„b» n g : nanMlmss 30 li, halbjähnn 1!» X. Im Kontor: ganzjiihriss « i^, lialbjnlirin n l<. ssüi dir ZiislcNunn in« Ha»? nnliziöliriq 2 X, - Inser«ion«>nrbül!l: ssNr llrinr Inseiatt !iis ^>l 4 Zcilcn 50 l>, gröstcir prr f^ile l!i k; bc< östrrrii Wirbrrholiing«'!! prr Z^ilr « l,. Dir «Lailillchri ijriNmn» rrschriitt tässlich, mit Nüsnalimr drr Soini »nd ^si> > ^ 'inn brfinds! sich »llünicßplll^ Nr. 2, dir Mcdaltion Talninü^nns!«' Nr, 10, Cplschslunbsi, ^ Uhr vm iniüans, Uulraiilisllr Bririr wrrdni nicht angsnonimen, Viaüu!!, Ul«l«ph»n°«r. de» ««daltton 258. Amtlicher Heil. Den 6. März 1908 wurde in der l. t. Hof. und Staats« drnclerei das VII. Stück der kroatischen und rumänischen, das IX. und X. Stück der rumänischen, das XI. 3tück der lioatischen und das XII. Stück dcr kroatischen und rumänischen Ausgabe des Reichsgcsehblattes des Jahrganges 1W8 ausgegeben und versendet. Nach dem Amtsblatte zur «Wiener Ieiwng» vom 6. März 1908 (Nr. 55) wurde die Weiteruervrcitung folgender Preh» erzeugnisse verboten: Folge 5 «Freie deutsche Schule» vom 1. Lenzmond 2021 "ach Norcja (März 1W^). Nr. 10 «Linzcr Fliegende Blätter» vom I.März l908. Nr. 9 .Grazer Wochenblatt, vom 1. März 190U. Nr. 9540 .II piocnlo. vom 27. Februar 1908. Nr 278« «II «ini-nälotw Jahren zn berücksichtigen sind. Die normale ^cuier des Unterrichtes in der Volksschule beträgt vier Jahre, die normale Anzahl der auf einen Lehrer kommenden Schiller 50. Als Norm für einen Schul bezirk ist ein Ort mit^ einem Umfange von drei Werst anzusehen. Sobald dieses Projekt in >traft tritt, haben die Orlsverwaltungen innerhalb zlveier Jahre einen Plan für die Durchführung der allgemeinen Volksbildnng in dem betreffenden Oi1e ansznarbeiten nnd die dortigen EinNinfte anzugeben. Jede Volksschule mus; zwei Lehrer, davon einen (Geistlichen, entsprechende Räumlichkeiten und Hilfsmittel für den Unterricht aufweisen nnd Kindern unentgeltlichen Unterricht bieten. Der von der Selbstverwaltung ausgearbei lete Plan, muß dem Unterrichtsministerium vor gelegt lverden; ivenn dieses ihn gutheißt, wird eine entsprechende Subvention bewilligt, wobei auf je 5(1 Schulkinder iin betreffenden Rayon höchstens W!) Rubel entfallen dürfen- der Minimalgehall des Lehrers beträgt ^ Rubel. Alle übrigen Ausgaben werden von der Ortsverwaltung festgestellt und ans den örtlichen Einkünften bestritten. Die Subvention des Ministeriums darf die Rechte der Schulleiter nicht einschränken. Die Oi-töverwaltnng übt die Organisation nnd die unmittelbare Verwaltung der Volksschulen in dem gesetzlich vorgesehenen Umfange ans. Im Bedarfsfälle wird den ständi schen nnd sonstigen gesetzlichen Organisationen so^ wie Privatpersonen seitens des Ministerinms eine ebelisoläx' Subvention gelvährt wie den Ortsver waltnngen. Konssostaat. Aus Brüssel lvird berichtet: Die Regelung der >tongofrage anf den vorgestern kundgemachten (Grundlagen findet allgemein eine günstige Aufnahme. Es wird dem König die Anerkennung ge zollt, daß er sich entschlossen hat, ohne Porein genommenheit anf manche seiner Wünsche zu ver zichten, um zu einer alle Teile befriedigenden Verständigung zn gelangen. Man würdigt dies als ein nenes Opfer, das der Souverän im Interesse des Landes gebracht hat. Dnrch das Zustandekommen der Vereinbarung sind die vagen und zaghaften Vorschläge abgetan, welche einen Meinungs-anstansch nut England empfahlen. Der belgische, Minister des Änßern, Herr Davignon, hatte allerdings vor kurzem eiue Unterredung mil dem eng^ lischen (Gesandten in Brüssel, Sir A. Hardinge, der Minister wird aber, wie die „Ind^Pendancr belge" zutreffend benierkt, sicherlich am besten beurteilen, wie nx'it er in solchen Besprechungen gehen könne, ohne daß dieselben, wie dies die Würde Belgiens erheischt, se den Charakter von amtlichen oder selbst auch nnr halbamtlich^! Unterhandlungen annehmen. Die im Zusammenhang mit dieser Angelegenheit von den englischen Kongogegnern mit Bezug auf die Berliner Akte erhobenen ^ortxiimgen haben im „XX. Ti^cle" eine interessante Abfertigung erfahren. Diese Akte enthält — wie das Blatt ansführt — eine Reihe von Bestimmungen für alle Besitzungen, die im vertragsmäßigen >iongobecken gelegen sind, nnd zwar in Hinsicht anf ihre Regierung nnd ihre Ve-rwaltnng. Sie betrifft demnach ebenso den unabhängigen Konqo-staat, wie Frankreich (französischer Kongo» nnd England (Uganda und Ostafrika». Nun werden tatsächlich in diesen beiden englischen Kolonien die Steuern von den Eingeborenen in der ^orm von Arbeit geleistet, wenn sie dieselben nicht anders bezahlen können. In denselben Kolonien, so wie im französischen Kongo sind die freien Ländereien als Eigentnm des Staates erklärt worden, welcher sie in eigener Regie ansbeutct, an Gesellschaften Konzessionen erteilt oder an Private verpachtet. Die Regierung von Uganda hat die Ansbeutuug Feuilleton. Dcr Wegweiser. Slizze von Mill'i? SchlHvlclu. (Schluß,) . , Zu schnell für Lieber war die Reparatur l^'lig, u„d ,„il herzlichein Danke saß die jnnge ^cune auf, bis an die Zähne mit Hans Liebers ^tock bewaffnet, der ihr ein Schuh gegen die wilden ^>"e der (legend sein sollte. , Und weg war sie nnd mit ihr der schöne Weg->u eiser. . Erst viel zu spät fiel dem jungen Manne ein, ""1; or ja gar nicht den Namen oder gar die Woh- nmg d^ Dame mit den blitzenden Schelmenangen ","me. In diese blanen Sterne hatte er viel zn tief ^'uemgeblickt „,^ darüber uud über der Betrach- l"'N der reizenden (Grübchen in den Wangen alle-5 "oere vergessen. Und nun war sie weg uud der ^°ckm!ch.' l>i> .^^ konnte er nnr der ganz Fremden nicht ^/''Wens s^,^ Adresse geben — Treppenwitz. ,/ .1 nb^. ^^^. ^ ^^ möglich sie einzilholen; also ^'l auf das Stahlroß nnd in die Pedale getreten. " Nälte es einen eisten Preis zu eri'ingen. Da, ein >t'renzweg. ^. Und nun fehlte sein unfehlbarer Wegweiser, ^ans lvählte anf gut (Nlück einen der- drei ihm 'sUr ^-rfügung stehenden M'ge ^- selbstverftänd-^'"' den falschen. Hart. aber gerecht, mußte er sich sagen. Aber Hans Lieber hatte, obgleich er Doktor nd Oberlehrer war, die Rechnung ohne das gute . ",z semes Stockes gemacht. Drei Tage später las "n (Generalanzeiger folgendes Inserat: „Der Herr. welcher neulich einer Radfahrerin, die von einem Hund bedroht wurde, seinen Stock als Waffe mitgab, wird gebeten, sich sein Eigentnm in Eilbeck, Blnmenau 11. abzuholen." Am nächsten Tage schon drückte Hans Lieber seinen guten Stock an sein Herz, mnßte sich aber leider bei der jungen Dame, die ihn dem rechtmäßigen Besitzer überreichte, derselben ^renden-bezeugung enthalten, so schwer es ihm anch wurde, sich mit einem Händedrnck zn begnügen. Denn er fand Fräulein Lilly noch viel hübscher als bei der ersten Begegnung. Mer er hatte wenigstens eine Freude, als er das nette Haus verließ, in dem Lilly bei ihren Eltern wohnte- cr hatte die Erlaubnis erhalten, die Tochter des Hanfes auf Radtonren begleiten zn dürfen. Es war doch eine Unmöglichkeit, sie allein fernerhin den Angriffen wilder Tiere sich aussetzen zu lassen. Bald war der Herr Doktor ein angesehener (hast im Hanse- die Elteni zeigten ihm deutlich, daß sie ihn gern kommen sahen, und nnr Aränleii, Lilly schien ihn wohl für einen angenehmen Be gleiter auf ihren Tonren nnd für einen guten Schutz gegen wütende Hunde nnd nnangenebme Menschen zu halten, aber anch nicht für mehr. Hans Lieber aber wollte mehr' denn er hatte ^-ränlein Lilly so lieb g^vonnen, daß er meinte, nicht ohne sie leben zu können, wie das bei Män nern im Alter von Hans Liebn '.nweilen vorkommen soll. Aber er, der doch den wildesten (Geschöpfen gegenüber, wütenden Hunden nnd sogar seinen Untertertianern einen Mut ohnegleiä>en bewies, fürchtete sich vor' der blonden, sanften Lilly und sperrte den Mund nicht auf. um ihr das zu sagen. was er sich zn Hans ausgearbeitet und hundertmal memoriert hatte. Wenn er anfangen wollte, sah sie ihn mit ihren leuchtenden Angen an, und er hielt den Mund, statt seine wohlgesetzie Rede ',u halten. Anf allen ihren Touren war der Stock sein Begleiter', der zu Hause alles angehört hatte, der ein herzliches Erbarmen mit seinem Herrn fühlte. Aber wie sollte er sprechen, der keinen Mund hatte? Eines Tages fnhren ^ränlein Lilly und der Herr Oberlehrer wieder einmal weit hinaus ins Land. Dranßen arbeiteten die Leute auf den Feldern, die Dörfer waren leer. Und sogar, die kleine Stadt, nnf deren Markt sie absaßen. Nirgends ein Mensch, den sie nach dem rechten Wege fragen konnten. Vier große Straßen fiihi-ten ab nnd zwei kleine (lassen. „Mein Wegweiser weiß Bescheid," sagte Hans Lieber und nahm seineil Stock znr Hand. „L-em folge ich unbedingt." Er warf ihn in die Höhe, uud die Spitze zeigte nach dem Niederfallen auf die eine der engen lassen. „Dort floht's doch nicht weiter." erklärte Lilly, „sehen Sie doch. ein Hans versperrt ja den Weg." Trotzdem führten sie die Rälx'r in der- Richtung' an dem Hanse aber', das ihnen den Weg ver sperrte, war eine Tafel mit einem Adler und der Inschl-ift: .,3 tandesa m i". Hans Lielx'r sah seine Begleiterin an, die glühend rot geworden. Nun brauchte er seine Rebe gar nicht erst zu halten. Der Wegweiser aber hat einen Ehrenplatz in Frau Lillys Salon erhalten. Laibacher Zeitung Nr. 57. 496 9. März 1908. und die Ernte voll Kautschuk monopolisiert und dergleichen mehr. Die Berliner Akte wurden von ixin nnabhängigen Kongostaat nicht vorletzt, aber selbst lvenn dies der Fall wäre, so wäre es doch nicht möglich dein Kongostaate zu verbieten, was Frankreich und England gestattet wird. Politische Uebersicht. Laib ach, 7. März Das „Neue Wiener Tagblatt" berichtet über eine Unterredung mit dein Delegierten Grafen Stürgkh, in welcher dieser der diesjährigen Session der österreichischen Delegation das beste Zeugnis ausstellte. Es habe sich gezeigt, daß die Delegation den Glauben an sich selbst wiedergefunden, daß sie nicht nur den Villen zum Leben, sondern sogar den Willen, sich auszuleben bekundet babe. Der Glaube an den inneren Zusammenhalt der Monarchie habe sich gefestigt und dadurch wurde auch da? Organ für die Behandlung der gemeinsamen Angelegenheiten mit neuem Lebens-mute erfüllt. In den maßgebenden türkischen Kreisen glaubt man die Eventualität, daß der von Sir Edward Grev im Verlaufe seiner Nede über die Valkan-angelegenheiten erwähnte Gedanke, betreffend die Ernennung eines türkischen Gene r, a l g o u v e rneurs f ü r Mazedonie n durch die Mächte, feste Form annehme, für durchaus unwahrscheinlich ansehen zu können. Es wird hiebei darauf hingewiesen, daß es in gewissem Sinne einen solchen Generalgouverneur bereits gegenwärtig gibt, nämlich den Generalinsvektor der drei makedonischen Provinzen, Hilmi Pascha, dessen Vollmachten auch in dein Falle, daß er den Titel eines Generalgonverneurs erhielte, keine Ändernng erfahren würden. Eine andere Bewandtnis würde es allerdings haben, wenn das wahre Ziel des vom englischen Staatssekretär de5 Auswärtigen aufgesprochenen Gedankens die Anbahnung einer Autonomie für Mazedonien wäre. Man betrachtet es jedoch in den er wähnten Konstantinopler Kreisen für sehr zweifel' haft, daß daö Londoner Kabinett den Plan hegen sollte, eine sich in dieser Richtung bewegende Aktion einzuleiten, und man hält sich jedenfalls zu der Überzeugung berechtigt, daß es England nicht ge^ lingen würde, die anderen Mächte für den Anschluß au einen Vorschlag dieses Eharakters zu gewinnen. Die „Kölnische Zeitung" meldet aus Lissabon: Der Dissidentenführer Alpoin hat der Königin mitteilen lassen, daß die A t t e ntat 5 v e r-s u ch e gegen die königliche Familie eingestellt würden, wenn zwei Bedingungen erfüllt würden: 1.» eine durchgreifende Reform der Perfassung, 2.) eine entsprechende Herabsetzung der Zivilliste. Im Verhältnis zur Kopfzahl der Bevölkerung sei das portugiesische Königshaus das kostspieligste der Welt. Die bisherige Verfassung habe sich vollkommen überlebt und nur im Falle ihrer Beseitigung könnte die Monarchie beibehalten werden. Zum Nachfolger des Lord Kitchener of Karthoum in der Stellung des Oberto m in a n-dierenden in Indien ist, einer Londoner Meldung der „Mil.-pol. Korr." zufolge, der Generalleutnant Sir Jan Hamilton bestimmt. Sir Hamilton ist durch seine vorzügliche Führung iu Südafrika während des Burcntrieges, wie durch seine Veröffentlichungen über den russisch-japa-nischen Krieg, den er als Militärattache bei den Armeen des Mikado mitgemacht hat, ein weit über die Grenzen Englands hinaus geschätzter Soldat. Zurzeit befehligt er das-Trnppenkontingent von Salisbury Plain. Der Wechsel auf dem indischeu Posten wird mit Ablauf dieses Jahres erfolgen. Lord Kitchener ist dann fünf Jahre in dieser verantwortlichen Stellung gewesen. Gesetzlich ist die Tauer der militärischen Ehefstellung in Bombay und Simla auf drei Jahre bemessen. Es beonrfte einer besonderen Verordnung des Parlaments, um Lord Kitchener zwei weitere Jahre dort zu belassen und es ihm so zu ermöglichen, die Landesverteidigung neu zu regeln, sowie die Reorganisation der englisch-indischen und eingeborenen Truppen durchzuführen. Die Spannung zwischen Japan und Ehina erörternd, führt das „Teutsche Volksblatt" aus, daß die Ehinesen nur deshalb wagen den Japanern Trotz zu bieten, weil sie einen Rückhalt in den Vereinigten Staaten von Amerika finden. Es werde von amerikanischer Seite alles zu einem Znsammenstoße vorbereitet, nnd da wäre es wohl begreiflich und gewiß auch verzeihlich, wenn Amerika sich unter der Hand etwas mit Ehiua verständigen würde, dessen Verhältnis zu Japan so ziemlich dasselbe ist wie das Amerikas zu Japan. Der gemeinschaftliche Feind könnte Amerika und Ehina einander nahebringen, wenn dies nicht schon geschehen ist. Das „Illustrierte Wiener Ertrablatt" schließt aus den Vorgängen in Chicago, daß man dort den „schönen Tagen", die der A n a r ch i s m n s in den Vereinigten Staaten von Amerika bisher genoß, ein Ende bereiten will. Herr R o o scvelt möchte sich einen guten Abgang bereiten nnd hinterläßt als Erbe seiner Präsidentschaft den Kampf gegen den Anarchismus. Ein notwendiger, ein unausbleiblicher Kampf, den jedes Staatswesen einmal wird führen müssen. Und je fester der Staat zugreift, desto sicherer wird er zum Ziele kommen. Tagesneuigleiten. — (Goethe als Ge t r e i d e l i e fe r a n t.) Der Vorstand des herzoglich braunschwcigischen Landeshaupt-archides in Wolfenbüttel, Archivrat Dr. Paul Zimmermann, hat, der „Deutschen Likraturzeitung" zufolge, kürzlich einen vierseitigen Brief Goethes aufgefunden. Der Brief, auf einem Quartbogen, ist aus Weimar abgesandt und trägt das Datum des 17. Februar 1791; er ist gut erhalten und von Goethe selbst geschrieben. Er ist eine Antwort auf eine Anfrage der fürstlichen Kammer zu Vlantenburg. ob dcr Herr Geheimrat wohl dafür sorgen lönne, das; der Getreide-not im braunschweigischen Harze durch Ucbcrsendung von „Frucht" abgeholfen werden lönne. Aus den Alten ergibt sich dann. daß Goethe dem Ersuchen entsprochen und später ansehnliche Getreidesendungen aus Allstedt und Sachsen-Weimar nach dem Harz hatte abgehen lassen. — (Die Familie eines Gemcindcrat5 als Einbrecher.) Wie aus Mährisch-Weißlirchen berichtet wird. gelang es dicscrtage einer Gendarmerie-Patrouille, eine Einbrecherbande dortselbst auf frischer Tat zu betreten. Die Ueberraschung war groß. als es sich herausstellte, daß unter den Verhafteten ein Sohn des Gemeinderates, des Schuhmachermeisters Franz Kreischmer sich befand. Die sofort in der Behausung dcr gcmeinderätlichc" Familie vorgenommene Durchsuchung förderte verblüffend große Warenlager zutage, die im Laufe der letzten Wochen angesammelt wurden, meist Waren aus dem Magazine des Kaufmanns Hoschak, der durch die Diebstähle einen Schaden von mehr als 2000 X erlitten hat. — (Die Kunst, alt zu werden,) Der in mehrfacher Beziehung bekannte Herausgeber der „Review of Reviews". Stead, hat die ältesten Berühmtheiten Englands um Angaben gebeten, wie sie es mit Essen. Trinken und Rauchen gehalten hätten, um ihr Patriarchcnalter zu erreichen. „Sei mäßig" — das ist der Kehrreim, den fast alle Autoren wiedergeben. Der älteste der Befragten, der !)2jährige Historiker Sir Theodore Martin, dcr auch bei unZ durch sein Leben des Prince Eonfort bekannt ist. geht in seiner Abneigung gegen den Tabak sehr weit. Ihm wird übel. wenn er nur in die Gesellschaft von Rauchern kommt. Er faßt seine Meinung über die „Kunst, alt zu norden," in den Horazischen Worten: „Vivere convenienter naturae" zusammen. Fast ebenso sind die Ansichten des Mjährigen Darwinisten Dr. Alfred Ruffel Wallace, der sein Leben zum Teil im tropischen Klima des Amazonenstromes und im malaischen Archipel zugebracht Hai. Ganz im Gegensatz zu diesen beiden ist dcr Dichter William Michael Ros-setti, der sich zwar ihrer Meinung, was Essen und Trinken anlangt, anschließt, ein starker Raucher. Mit 18 Jahren gewöhnte er sich das Zigarrenrauchen an und ist dem Rauchen bis heute, wo er im 79. Jahre steht, treu geblieben. Er raucht den ganzen Tag ohne Unterbrechung. Der berühmte Chemiker Sir William Crooles ist zwar gerade kein Schlemmer, hat sich aber doch an den Genüssen der Tafel und den Gaben des Bacchus erfreut: auch raucht er, ohne daß er — heute ist er 7l! Jahre alt — jemals Bei uns in Amerika. Von Kate van Neeler. (5. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Die Generalin zuckte zusammen. Sie war fehr aristokratisch geworden im Laufe ihrer Ehe. Tie Kaufmannstochter in ihr starb längst, und die Worte „Geld machen" hatten in ihren Ohren keinen vornehmen Klang. Eine zukünftige Gräfin Honkenbruck durfte wohl Geld haben, aber nicht von Geld machen sprechen. Das würde sie ihr abgewöhnen müssen. Natürlich nicht gleich, denn vorläufig kam sie überhaupt nicht zu Wort. Tie Nichte hatte nun den Onkel bemerkt, der eben zur Vewillkommmmg eingetreten war, und sie eilte ihm mit viel mehr Herzlichkeit und lebendiger Wärme entgegen als der Tante. „Oh, der Onkel General, der immer so lieb zu das kleine Mädchen war! Wird er das nun auch zu das große sein?" Dazu ein kokettes Aufsprühen der dunklen sveucraugen und ein bezauberndes Lächeln. Der Generalin wnrde siedendheiß. Um Gottes willen, wenn Iuanita schon den alten Onkel so anfunkelte, wie würde sie es dann erst mit den iuugen Leutnants maä>en! Das war nicht Sitte unter ihren Besuchsnichten, und das liebte sic durchaus nicht — sie würde es ihr entschieden abgewöhnen müssen. Aber natürlich nicht gleich, denn Iuanita überließ jetzt Kammerjiingfer, Koffer, Hund und Katze ihrem Schicksal, sagte mit gütigem Lächeln: „Ah, liebe Tante, das Einquartieren muß ich legen doch wohl in deine Händen," und hing sich schmeichelnd an des Onkels Arm, dein sie lachend versicherte, daß ».'r noch immer ein wunderschöner Mann sei, das', sic aber seine frühere, bunte Uniform viel ent- zückender gefunden habe als die dunkle, jetzige, nnd daß in Deutschland überhaupt die Offiziere, besonders die Kavallerieoffiziere, das Beste uud Amüsanteste seien, was „diese kleine Land" biete. Dilianna wurde mit einem etwas erstaunten Augenaufschlag und flüchtiger Liebenswürdigkeit begrüßt: aber weiter nahm die junge Amerikanerin, die für Damen nur ein sehr nebensächliches Interesse zu haben schien, keine Notiz von ihr. Die Generalin war aus allen Himmeln gefallen. Die ^ülle mütterlicher Zärtlichkeit und tiefer Rührung, die sie der einzigen Tochter ihrer einzigen Schwester entgegengebracht hatte, war verflogen wie Spreu im Winde. Diese schlanke, bewegliche, junge Dame mit der sprühenden Lebendigkeit und dem leichten, flotten Konversationston kannte nnd schätzte keine Gefühlsausbrüche. Sie trat mit einer Sicherheit und Unbefangenheit in die neuen Verhältnisse, wie nur — richtig, die Gcneralin fing an, sich zu besinnen — wie nur eine Amerikanerin, eine freie Amerikanerin das zustande brachte. Das war eigentlich auch nicht anders zu erwarten gewesen. Man mußte doch der Nationalität und Erziehung Rechnung tragen. Eins schickt sich nicht für alle, und eine freie Amerikanerin, die außerdem seit Jahren Waise und ziemlich auf sich selbst gestellt war, stand eben mit allem auf einem ganz anderen Grund und Boden als die deutschen jungen Mädchen, die sie bis jetzt im Hanse gehabt hatte. Das kühle Verhalten Iumntas bei ihrer Ankunft hinterließ eine heimliche große Enttäuschung in dem Herzen der Gcncralin. — Dazu kam, daß sie wohl auf eine Jungfer gerechnet hatte, aber auch noch Hnnd und.Katze in ihren sauberen, streng geordneten Haushalt aufnehmen zu sollen, das war eine Tatsache, in die sie sich schwer fand. Sie haßte Hunde und Katzen, besonders für Zimmer-Verhältnisse. Welch ein Segeii, daß Edgar, der Geldmacher, so rundweg das Anerbieten der Gastfreundschaft abgeschlagen hatte nnd im Hotel logierte. Wer weiß, ob er nicht anch noch ein paar Hunde oder vielleicht gar einen Affen oder verschiedene Kakadus mit sich führte! Die Generalin schauderte. Ihre Phantasie, jetzt einmal nach der schreckenerregenden Seite angeregt, malte sich die abstoßendsten Bilder au5. Edgar würde gewiß immer die Hände in den Hosentaschen tragen und da mit dem Gelde herum klimpern, nur von Geschäften sprechen und sonst nichts tun, als gähneil und sich in den, Zähnen stochern. ^ Sie seufzte schwer und sah nach Dilianna hin-über, nach der projektierten Zukünftigen des Gel> machers. Ihr einer Heiratsplau fing schon an ,'," wackeln — Dilianna, der hochmütige Nickel! Sie saß so still und so stolz da, wie das ihre Art wcir, und mir in den großen, blauen Atigen lag <'>" ^chimmer von Mißbilligung, Staunen und Ab neigung. Natürlich, Iuanitas Benehmen war nicht vornehm, nicht mädchenhaft, nicht zurückhaltend genug — Tilianna würde sich nie mit Inanita versteheu, hier gab es sicher einen Mißklang und ein Ausein' andcrgehen, das die häusliche Gemütlichkeit störeü würde. Ach. und wenn nun erst die unglückselige Dritte kam, das arme kleine Aschenputtel, auf das die beiden anderen, herabsahen, das sie überall beiseite schieben würden. Das Herz der Generalin schwoll in nngcheu' rein Mitleid und warmer Sympathie für die ar>nc vernachlässigte Tritte, für den Ansschnß ihres diesjährigen prangenden Ausverkaufs. (Fortsetzung folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 57. 497 9 Mä^z 1908. die „schrecklichen Folgen" verspürt hat. Der Fcldmarschall Carl Roberts, ein 75ljähriger, der berühmte Chemiker Sir Henry Noscoe, Lord Avebury (Sir John Lübbocl) und der berühmte Politiler Sir John Korst gehören alle zur Partei der Mäßigen. Zwei lvcitere Antworten stammen von der jüngeren Generation, denn es handelt sich um Vernarb Shaw, der erst 52 Jahre alt ist, und die 60jährigc Ellen Terry. Aber die Antworten dieser beiden sind besonders interessant. Bernard Shaw ist 27 Jahre hindurch Vcge-tarier gewesen und rühmt diese Lebensweise. Altohol trinkt er nie. Nach seiner Ansicht ist Alkohol ein Narlotilum und lein Anregungsmittel. Er schätzt, daß ein Dichter gewöhnlich 80 Prozent seiner Gedanken zu Papier bringen kann, Unter dem Einfluß von „Vier. Whisky. Tabak. Vecfstcal und Zwiebeln" bringen aber viele Journalisten weit über WO Prozent ihrer Gedanken zu Papier! Das ist, sagt er mit gewissem Stolz, das Geheimnis des sehr deutliche» Unterschiedes zwischen der Literatur, die ich hervorbringe, und der gewöhnlichen Handelsware. Die Frage, ob er raucht, faßt er geradezu als Veleidignng auf. „Warum llagt man mich einer so schändlichen Gewohnheit an. ohne irgend einen Beweis zu haben, baß ich mich ihrer jemals schuldig gemacht habe?" Ellen Terry hat auch versucht, das Fleisch zu vermeiden; aber die Folge war ein Echwächcrwerden ihrer Stimme, so daß sie sich wieder der Flcischnahrung zugewandt hat. Sie sieht die Hauptquelle der Gesundheit im regelmäßigen Essen. Allohol nimmt sie in sehr geringen Mengen zu sich lind Tabal lieb! sie nicht, Sie hat es zwar einmal mit dem Rauchen versucht, konnte der Sache jedoch durchaus leinen Geschmack abgewinnen. — (Moderne Frauen.) Der letzte Tanz vor der Pansc ist zu Ende, Man eilt in die Logen, Vlitzendc Augen, funkelnde Steine, Vlumenduft und Seidenrauschen überall. — Hinter einem Pfeiler flüstern zwei elegante Damen: „Wir müssen es erfahren!" — „Gewiß, in dieser Stunde noch!" . . . „Halt!" wispert plötzlich die eine. ,.Da lommt der Varon — er ist immer von allem unterrichtet — sicher weiß er Näheres!" — Zwei Minuten später sitzt sie flirtend bei ihm in der Ecke — mit Lachen beobachtet die andere von drüben, wie ihn die Schlaue ausfrägt. — Kurz darauf sind sie wieder beisammen. „Nun?" — „Es ist, wie dn und ich vermutet: Unsere Männer duellieren sich morgen früh im Park! . . . Mehr hat er nicht gehört!" — „Ach, wie jammerschade! Wenn man jetzt nur auch noch wüßte, ob wegen dir oder wegen mir?!" —.(Von amerikanischen Heiraten) er zählen die „Lectures pour tous": Miß Edwina Miriam machte sich zum Hauptgewinn einer Hciratslotteric: jedes Los kostete 40 X und der Gewinner bekam sie zur Frau. Ein Viehzüchter in Texas ließ sich von dem Standesbeamten durch Fernsprecher verheiraten; ein anderer Be-wohncr der Prairie ließ sich trauen, während er, seine Vraut und der Pastor auf feurigen Rossen dahinjagten; ein Opernsänger und eine Sängerin in Halifax verheb rateten sich während eines Zwischenaktes auf der Viihne in Gegenwart aller Zuschauer, Ein Herr Mac Coell stieg mit seiner Vraut, dem Pastor, den Trauzeugen und etlichen Hochzcitsgästcn in Taucherlleibung auf den Grund des Meeres hinab, um dort das beglückende „Ja" zu sagen, >md im November des verflossenen Jahres ließ sich in New dorl ein Brautpaar auf einem Fabriksschornstcin trauen, 'veil der Besitzer der Fabrik dem Brautpaar, das sich hoch "ben auf dem Schornstein trauen lassen würde, als Hoch ittitsgeschenl ein kleines Landhäuschcn versprqchcn hatte: der Herr glaubte nämlich, daß eine solche Trauung seinem lungen Unternehmen Glück bringen würde. Lolal- nnd Provinzial-Nachnchten. /^ (Militärisches.) Vom l, u. l. Rcichstricgs-winistcrium wurden mittels Dekrets belobt in Anerkennung vorzüglicher Dienstleistung: der Militärunterintendant Lud' ^'N Lindermann und der Militärrechnungsoffizial °"tter Klasse .Karl Prolfch. beide der Intendanz des ''- Korps. — Ernannt wurden zu Assistenzarzt Stellvertre '"I anläßlich der Ableistung des Probedienstcs zum Berufe a/zt die Aspiranten. Doktoren der gesamten Heilkunde Josef ' b/c, Einjährig Frciwilliger-Mediziner des Infanterie Piments Nr. 87. bei der militärärztlichen Applilations-M - "'^ Vwzcnz Matina. Einjährig-Freiwilliger, ^'ziner des Infanterieregiments Nr. 87, ^- Mit Warte ^ ^r würben beurlaubt auf ein Jahr: der Oberleutnant ^"roslab Wesely des Feldjägerbataillons Nr, 20 (Ur-^"bsort: Königliche Weinberge. Böhmen) und der Lcut-"'u Otto Naussel des Divisionsartillerieregimcnts "- 7 (Urlaubsort: Prag). — (Künstlersti pc ud ie n.) Behufs Gewährung v» Stipendien für hoffnnngsvolle Künstler, welche der ''llel zu ihrer Fortbildung entbehren, werden jene Kom Insten und Schriftsteller aus den im Reichsrate vertreten Königreichen und Ländern, welche auf Zuwendung kmes Stipendiums Anspruch erheben, aufgefordert, sich bei ^"betreffenden Landcsstellcu. und zwar bis längstens - -l/lai i<>o« ;„ Bewerbung zu setzen. Anspruchsberechtigi N"d unter Ausschluß aller Schüler nur selbständig schas-' e Künstler. Die Gesuche haben zu enthalten: 1,) Dir Darlegung des Bildungsganges und der persönlichen Verhältnisse (Gcburts- und Hcimatsort. Alter. Stand. Wohnsitz, Vermögensvcrhältnisse ?c.) des Vewerbcrs. 2.) Die Angabe der Art und Weise, in welcher derselbe von dem Staatsstipendium zum Zwecke seiner weiteren Ausbildung Gebrauch machen will. 3.) Als Beilagen Kunstproben des Gesuchstellers, von welchen jede einzelne mit dem Namen des Autors speziell zu bezeichnen ist. "(Abhaltung von Feriallursen für Volts- und B ü r gc r schu l l c h re r.) Wie man uns mitteilt, werben auch im heurigen Sommer von Professoren und Dozenten österreichischer Hochschulen im Eiw vernehmen mit dem „Vereine für wissenschaftliche Ferial-lurse für Lehrer" (Lehrer-Fortbildungsverein-)Feriallurse für Volks- und Nürgcrschullchrer Oesterreichs abgehalten werden. Die Leitung dieser Kurse, welche im Einvernehmen mit den übrigen deutsch-österreichischen Hochschulen veranstaltet werden, liegt in diesem Jahre in der Hand de^ Wiener Universität. Um eine allgemeine Beteiligung der Lehrerschaft zu veranlassen, wurde auch in diesem Jahre wieder der Ort des Kurses gewechselt und Linz an dcr Donau als Kursort gewählt. Die Kurse dauern etwa drei Wochen und erstrecken sich über die humanistische wie die realistische Fachgruppe. Sie bezwecken eine fachliche Weiterbildung der Lehrer, wollen ihnen aber überhaupt geistige Anregung und Auffrischung und eine Erweiterung ihres Gesichtskreises vermitteln. Da für die Kurse stets Orte gewählt weiden, die sich durch Naturschönheiten, historische Denkmale, interessante Industriebetriebe und dergl. auszeichnen, die Nachmittage auch meist zu Exkursionen in die Umgebung des Kursortes benützt werben, so findet der Lehrer Gelegenheit, nicht nur sein Wissen zu mehren, sondern auch seine Anschauungen vom praktischen Leben, seine Heimatkunde zu bereichern und zu vertiefen. Die lebhafte Beteiligung (regelmäßig 200 Teilnehmer) zeigt, daß das Unternehmen die volle Sympathie der Lehrerfchaft gewonnen hat. Anmeldungen für die Kurse, sowie Beitrittserklärungen zum Lehrer-Fortbildungsverein (Mitglicds-beitrag 1 X) nimmt entgegen, ausführliche Programme (Preis 25 !,) versendet und Auskünfte erteilt das Sekretariat der volkstümlichen Universitätsvorirägc der l. l. Universität, Wien, I., Franzensring 3. Im Falle der Uebcr-füllung können nur diejenigen Anmeldungen berücksichtig» werden, welche bis zum 15. Juni eingelaufen sind. Seitens des k. l. Eiscnbahnminisicriums werben vermutlich, gleichwie in den Vorjahren, für die vom Staate betriebenen Bahnen Fahrbcqiinsiigungcn (50 <> Ermäßigung vom nor malen Fahrpreise der 2. ober 3. Wagcnllassc der Schnell und Personenzüge nach Linz und zurück) zugestanden. Seitens dcr l, t. priv.Südbahngesellschaft wurde den Lehrern aus den im Bereiche dcr Südbahnlinicn liegenden Schulen eine 50 ^,ige Fahrpreis-Ermäßigung gewährt. Ermäßi-gungsanweisungen für Fahrten auf den Linien der Etaatv-bahn nnd der Südbahn werden nur vom Sekretariate dcr vollstümliclM Univcrsitätslursc nach rechtzeitiger Anmel dung und auf Grund einer genauen Angabe der Fahr-strecken (Ausfertigungsgebühr per Person 1 X), besorgt. Die priv. österreichisch ungarische Staatscisenbahngesellschaft (Wien, !., Schwarzcnbcrgplatz .".) gewährt den längs der Linien dieser Gesellschaft ihren Beruf ausübenden Lehrern, die sich zum Besuche der Fcriallurse nach Linz begeben, eine 50 <^,ige Fahrpreisermäßigung (2. Klasse) auf Grund von direkt an die Gesellschaft gerichteten, mit dem Vifum der betreffenden Schulleitung und bem Schulsiegel versehe nen Gesuchen. In Wohnungsangelegenhciten erteilt der oberösterrcichische Lehrerhausverein in Linz Auskünfte. Eine Anzahl von Freiquaitieren, von Quartieren gegen mäßige Gebühren für Miete und Bedienung stehen bei rechtzeitiger Anmeldung voraussichtlich zur Verfügung. —r. - (Mitteilungen aus dcr Praxis.) Das Vcreinsgesctz enthält leine Vorschrift, die das Selbstbestim-mungsrecht der, Vereine hinsichtlich der Art ihrer Auflösung einschränkt. Es ist zulässig, statutarisch zu bestimmen, daß dcm Hauptvercine das Recht zusteht, eine Or^-n-iippe des Vereines aufzulösen, -i-, — (Fachprüfung für K 0 n ,; ^ p 1 ^ r a m t c der t. l. Sec be horde.) Das Handelsministerium hat für die Erlangung einer Konzipistenstelle im Konzepts-dienstc der Seebehördc eine neue Fachprüfung eingeführt, zu deren Ablegung jene Konzeptspraltitanten der Secbehörbe zugelassen werden, die eine mindestens einjährige, mit befriedigendem Erfolge zurückgelegte Konzeptspraxis bei der Eccbchörde nachweisen können. Jedenfalls aber muß diese Prüfung bis zum Ablauf des dritten Dicnstjahrcs ab« gelegt werden. In konsequenter Durchführung dieses Grundsatzes ordnet dcr Handclsminister an, daß die bereits im Dienste befindlichen Konzcptspraltilanten die neue Fachprüfung binnen dreier Jahre vom 21. Februar d. I,, d, i. bem Tage der Kundmachung dieser Verordnung an die neue Fachprüfung abzulegen haben werben, widrigenfalls sic des Dienstes enthoben würden. Die neue Fachprüfung wird beim Handelsministerium abzulegen sein, und es haben die Prüfungslandidatcn aus diesem Anlasse den Anspruch aus Rciselostenvcrgütung und bie normalmäßigen Diätcnbezügc. Die Prüfung wird in eine schriftliche Klausurarbeit imd ein mündliches Examen zerfallen. Die schriftliche Arbeit umfaßt zwei Aufgaben, füi beren jede eine ununterbrechbare Arbeitszeit von je 6 Stunden festgesetzt ist, und zwar: einerseits eine Abhandlung hanbels-und vertehrspolitischen Inhaltes und anderseits den Entwurf eines Berichtes an das Ministerium ober eine alten mäßige Entscheidung in Parteisachen in einer Verhandlung aus dem Gebiete der Seeverwaltung. Das mündliche, 23 Stunden dauernde Examen umfaßt folgende Gegenstände: 1.) Oesterreichisches Verwaltungsrecht; hiebei wird dic Gerichtsbarkeit in Handels- und Seesachen und die Kompctenzgrenze zwischen Seeverwaltung und Seegerichts-barleit einer besonderen Berücksichtigung unterzogen, aber auch auf die Organisation des auswärtigen Dienstes, auf den Wirkungskreis der Konsulate in Angelegenheiten der Handelsmarine und auf die Organisation des Zolldienstes und Zollwesens eingegangen werden, 2.) Das österreichische öffentliche Secrecht und die Grundzüge des österreichischen Privatseerechtes sowie internationales Seerecht. 3.) Enzyklopädie des Seewesens. Hieher gehört eine Orientierung über die gebräuchlichsten Schiffsmaschinen und nautischen Instrumente, Sicherheitsvorrichtungcn an Bord und Küste, Seerettungswesen, Kiistcnbcleuchtung. Seefischerei. 4.) Handels^ unb Vcrlehrspolitil, Wirtschaftsgeographie. Hiebci wirb auch bie Organisation und der Betrieb der Triester Lagerhäuser. Probuttion. Import unb Export sowie ber Warenabsatz Oesterreich-Ungarns Berücksichtigung finden, — (An der Jubiläumsausstellung in Prag) wird sich. wie wir vernehmen, auch der hiesige Landesverband für Fremdenverkehr durch Ausstellung von Reise-, Sport- und anderen für den Fremdenverkehr in Vetracht kommenden Artikeln, unb zwar im Vereine mit bem böhmischen Landesverbände für Fremdenverkehr beteiligen. 15. — (N'eu aufläge des Reglements und der Tarife der l. l. Lagerhäuser in Trieft.) Mit 1. b. M. ist für die l. l. Lagerhäuser in Trieft ein neues Reglement für die Benützung der Hangars und Kais im Frrigebiete beim neuen Hafen in Trieft in Kraft getreten. Anschließend an das Reglement erschienen auch die Tarife, und zwar: Hangartarif. Mietzinstarif, Lagerzinstarif und Warenllassifilation. Tarif für sonstige Gebühren, Die Interessenten werden auf das Reglement und auf die Tarife mit bem Bemerken aufmerksam gemacht, daß ei» Exemplar im Bureau ber Handels- unb Gewerbe-lammer !n Laibach zur Einsichtnahme aufliegt. — (V r r r i n s w e s e n.) Das l. l. Landespräsidium für Krain hat die Bildung des Vereines „pi-<»«tovc»^'no ttl!5i1>!<> <1i-i,5tv<>" mit dem Sitze in Ober-Ka^elj. Bezirk Laibach Umgebung, nach Inhalt der vorgelegten Statuten im Sinne des Vereinsgesetzes zur Kenntnis genommen. — („G rünes Kreu z.") Die diesjährige Generalversammlung des „Grünen .Kreuzes". Verein zur Unterstützung des notleidenden und hilfsbedürftigen Iagdperso-nals, sowie seiner Witwen und Waisen in Wien, I.. Singerstraße 18. findet Donnerstag den 19. b, M. um 8 Uhr abends im Hotel ..Oesterreichischer Hof", I., Fleisch-marlt 2. mit nachstehender Tagesordnung statt: 1.) Ergän-zungswahlen in den Vereinsausschuß. 2.) Wahl von Vertrauensmännern außerhalb Wiens. 3.) Entgegennahm? unb Genehmigung des Iahresgeschäftsberichtcs, 4.) Genehmigung der Iahresrechnung. 5.) Beschlußfassung übei den Antrag des Vercinsausschufscs. betreffend die Schaffung eines Iubiläums-Baufonds für den Bau eines Kul- unb Relonvaleszentcnheimcs des Vereines „Grünes Kreuz". — (Verein der Aerzte in Krain.) In der außerordentlichen Generalversammlung am 28, v. M. wurden die Professoren an der böhmischen medizinischen Fakultät .Herr Prof. Dr. Hlava und .Herr Prof. Dr, Eh 0 d 0 unsly zu Ehrenmitgliedern des Vereines ernannt. — (Dcr Verein zur Förderung der Morastlultur) hält Mittwoch den 11, b. M, um 10 Uhr vormittags im städtischen Beratungssaale seine ordentliche Hauptversammlung ab. — (Kinderschu tz,) Man schreibt uns aus Seisrnberg: Dem aus Anlaß des 00jährigen Regierungs-jubiläums Seiner Majestät des Kaisers gegründeten Vereine „Di'uötvo n„ «tl-<>,^1 «krl» v «<»<1i>!'m olo'n.i« iuxi'mIx'i'^'N!" trat Frau Luise Födran R, v, Födransperg unter Zuwendung einer Papierrcnte per 200 X als Stifterin bei. Mögen im Hinblick auf den edlen Zweck, den ber Verein verfolgt, bem Beispiele ber hochherzigen Frau mehrere folgen! " (Sanitäres.) In der Ortschaft Grahovo, Gemeinde Zirlnih. politischer Bezirk Loitfch, ist ein 38jäh-riger Besitzer an Typhus ertrankt; er wurde in das hiesige Landesspital zur ärztlichen Behandlung abgegeben. Behufs Hintanhaltung der Weiterverbreitung der Krankheit wurde» sanitätspolizeiliche Vorlel,nmgen getroffen. Die mehrere Monate in den Gemeinden Mottling unb Suhor. politischer Bezirk Tschernembl. herrschend gewesene Scharlachepibemie ist nun vollkommen erloschen. Im ganzen waren 57 Kinder erlranlt; hievon sind 14 Kinder gestorben. Laibacher Zeitung Nr. 57. 498 9. März 1W8. — (Oeffentliche W e i n t o st.) Me nächste öffentliche Neinlost im hiesigen Landesweinleller unter dem Caf5 „Europa" findet Mittwoch, den 11., von halb 8 bis halb 10 Uhr abends statt. Es gelangen mehrere Unter-krainer und Wippacher Weinsorten zur Kost. —m— * (Ein nächtlicher Besuch in den Kasino-kellern.) Am Aschermittwoch nachts statteten unbekannt«: Gäste den Kellerräumen des Kasinogebäudes einen unangemeldeten Besuch ab, wobei dem Cafeiier Josef Damisch ein Schaden von 58 K zugefügt wurde. Sie brachen mit langen Eisenstangen die Tür zum Vorleller und dann die zum Weinkeller auf, worin sich verschiedene Liköre, Cham-ftagner- und Flaschenweine im Werte von mehreren Tausend Kronen befinden, und suchten mit kundiger Hand sechs Champagnerflaschcn der besten Marke, zwei Flaschen feinen Strohweines, eine Flasche Eierlognat. drei Flaschen Likör, zwei Flaschen Marsala- und zwei Flaschen Bordeauxwein aus. Weiters brachen die nächtlichen Besucher die Kcller-tür des Restaurateurs August Eder ^uf. wo sie eine Flasche Himbeerabguß zertrümmerten, ferner die Tür des dem Finanzrate Pcssiack gehörigen Kellers, ohne indes etwas mitzunehmen. Aus letzterem Keller entliehen sie sich nur eine Petroleumlampe, mit der sie sich bei der Arbeit leuchteten, und liehen sie sodann auf einer Kiste zurück. — (Fastnacht.) Man schreibt uns aus Gottschee: Der heurige Fasching ließ die alte Lustigkeit spüren, die im Gottscheer steckt und ihm bisweilen nur durch die leidige Politik abhanden kommt. Der Maslenzug vom 3. d. M. war in seiner fast südlichen Lebhaftigkeit sehenswert; Fuhrwerte der verschiedensten Art, reich mit Blumen und Bändern gezierte Wagen voll reizender Damen und prächtiger Kavaliere in altfranzösischer Tracht, mit Marokkanern mit der grünen Fahne des Propheten, mit schwarzen und roten Pierrots und Kolombinen, die sich wie zur Zeit der Wahl balgten und stritten, daneben auf eselbcspanntem .Karren Dulcamara mit Liebestränlen, Nassermannische Gestalten, Laubfrösche und mancherlei andere Tiergattungen, die leine Naturgeschichte beschreibt, die aber ihrer Freude am Dasein durch lautes Jauchzen Ausdruck gaben. Der Zug bewegte sich von der alten Post durch die Stadt zum Brauhaus, von dort nach Mooswald und kehrte auf demselben Wege wieder zurück. Abends fand in der „Alten Post" ein Lumpenball statt, wobei man der tollsten Laune die Zügel schießen ließ und sich an Späßen und Witzen überbot, die größtenteils die Karniolen zu Urhebern hatten und das dankbarste Publikum fanden. Am Aschermittwoch veranstalteten dann die beiden Ortsgruppen des Schulvereines und der Südmarl im Hotel „Zur Stadt Trieft" unter Mitwirkung der Kapelle des 27. Infanterieregiments einen Heringschmaus. Ein auserlesenes Nüfett, von Herrn Josef Stalzer in Wien besorgt, übte mächtige Anziehungskraft, so daß die dabei beschäftigten Damen Frau Dr. Schreyer, Frau Dr. Golf, die Fräulein Wieder-wol und Wolsegger die aufs zuvorkommendste angebotenen, hoch aufgestapelten Delikatessen bald verschwinden sahen, ohne weiterer Nachfrage genügen zu können. Andere Damen wieder, so die Fräulein Luise und Edith Loy, Mina Gramer, Reli und Frida Ranzinger, Ada Arko, Helene Hofmann, Hedwig Unterrainer, unterzogen sich voll Eifer dem Verlauf von Schulvereinsund Südmarkgegenständen, Postkarten :c. und vermochten durch frische Erscheinung und gewinnendes Benehmen selbst den vcrhärtctsten Griesgram dazu. für den guten Zweck mit einigem Kleingeld herauszurücken. Die Herren Dr. B a st und O. Hermann standen ihnen hiebei wacker zur Seite und teilten sich in die Ehren, so bah das schöne Fest in jeder Hinsicht einen Verlauf nahm. mit dessen Erträgnis die Veranstalter vollauf zufrieden sein können. — (Kra ntenbewegu ng.) Im Kaiser Franz Josef-Spital« der barmherzigen Nrüder in Kanbia bei Rudolfswert verblieben Ende Jänner 98 Kranke in der Behandlung. Im Februar wurden 113 kranke Personen aufgenommen. Die Summe der behandelten kranken Personen betrug somit 211. In Abgang wurden gebracht, und zwar als geheilt 74. als gebessert 32 und als ungeheilt 12 Personen. Gestorben sind 2 Personen. Mit Ende Februar verblieben 91 Personen in der Behandlung. Die Summe aller Verpflegstage betrug 2754, die durchschnittliche Ver-pflegsdauer für einen Kranken 13-05 Tage. Vorwiegend wurden behandelt: körperliche Verletzungen. Krankheiten der Atmungs- und der Digestionsorgane. Ohne bestimmte Diagnose stand 1 Person in der Behandlung. II. — (Verunglückt.) Am 5. d. M. spielte der neunjährige Sohn des Grundbesitzers Franz Zagorjan aus Zagorica. Gemeinde Grohlack, mit anderen Kindern auf dem Dreschboden. An einer offenen Stelle fiel er auf einen unterhalb befindlichen sogenannten Koschwagen so unglücklich, daß ihm eine aus dem Geflechtwerte hervorstehende Spitze bei der linken Wange eindrang und bei der rechten wieder zum Vorschein kam. Der SckMrverlehte wurde rasch von seinem älteren Bruder aus der furchtbaren Lage befreit. N°ach dem Ausspruche des Arztes dürfte der Knabe trotz der schrecklichen Verletzung mit dem Leben davonkommen. — Bemerkenswert ist, daß der Verunglückte schon vor einem Jahre eine schwere Verletzung an der linlen Hand durch eine Strohschneidemaschine erlitt. 8. — (T r o t t o i r s c r r i ch t u n g in Rudolfs-w e r t.) Der Stadtgemeindeausschuß in Nudolföwcrt Hai in einer seiner Sitzungen den Beschluß gefaßt, daß in der Stadt vor den Häusern Trottoirs errichtet werden sollen. An die Ausführung dieses Beschlusses wird noch im Laufr dieses Jahres geschritten werden. Da die Absicht besteht, die Durchführung der bezüglichen Arbeiten an eine Unternehmung zu übertragen, werden die Offerenten hierauf aufmerksam gemacht. Die einschlägigen Musier- und Preislisten wären an das genannte Stadtgemeindeamt zu senden. ll, — (Ueber den Universitätsvortrag des Prof. Kurmin) folgt ein näherer Bericht morgen. — (Die Wiener Sängergesellschaft Schober H Turel) veranstaltete vorgestern und gestern im großen Saale des Hotels „Union" je eine Vorstellung mit einem abwechslungsreichen und beifällig aufgenommenen Programme. Einzelne Nummern sind recht unterhaltend, so daß der Besuch der dritten Vorstellung, die heute abend stattfindet, anempfohlen werden kann. " (Faschingschronil.) Im heurigen Fasching wurden in Laibach insgesamt 226 Tanzunterhaltungen veranstaltet, bei denen an Lizenzen, Stempeln und Ueber-wachungsgebühren ein Betrag von über 3000 X bezahlt wurde. * (Ein tödlicher Sturz.) Samstag nachmittags stürzte der 51jährige Heizer Josef Kova^ic- im Kesselhause der chemischen, Fabrik von einer Mauer und blieb auf dem Steinboden tot liegen. * (Ein unredlicher Reisender.) Der 20jäh-rige Reisende E. M. aus Neumarktl war im vorigen Jahren bei einer größeren Handlungsfirma in Laibach als Handlungsgehilfe beschäftigt, mußte aber seines liederlichen Lebenswandels wegen entlassen werden. Vor einigen Monaten nahm er bei einer hiesigen Likör- und Teehandlung eine Stelle als Provisionsreisender an. Unter allerlei Vorwänden lam der Bursche in das Geschäft seines früheren Dienstgebers und stahl, was er erreichen konnte. Am Donnerstag wurde er nun von der Polizei ertappt, als er durch einen Kommissionär einen versilberten Dachshund aus Kaiserzinl und eine solche Schatulle versetzen ließ. Bei seiner Personsdurchsuchung wurden eine Schachtel mit Kämmen und mehrere Kinderhandschuhe vorgefunden. In seinem Koffer fand man eine Schachtel Herrenschnallcü Der Dieb wurde dem Landesgerichte eingeliefert. " (E i n b r u ch i n e i n M a ga z i n,) Zu Anfang dieses Monats wurde in das Magazin des Glaserermeisters August Agnola an der Wiener Straße nach Zertrümmerung einer Fensterscheibe eingebrochen und ein Vorrat von Schüsseln verschiedener Gattung und Größe im Werte von 100 lv gestohlen. Theater, Kunst und Meratur. *" (Deutsche Bühne,) So sehr auch Praxis und Theorie die Operette umgestaltet hat und in Zukunft noch umgestalten wird. darf man sich nicht verhehlen, daß gerade die Neuschöpfungen auf dem Gebiete der „kleinen Musik" und die dringende Notwendigkeit, sich gegen die Ausartung dieser Kunstgattung, auf der sich leider talentloser Dilettantismus in den letzten Jahren breit machte, sicherzustellen, manche Einseitigkeit und Uebertreibung, doch auch unleugbar Gutes gezeitigt haben. Da man die Operette nicht aus der Welt schaffen kann, im Gegenteil ihre ungeahnte Neubelebung in den letzten Jahren verzeichnen muß, lann das Bestreben nach Veredlung seitens der neueren Komponisten, unter denen Lehar und Oskar Straus bahnbrechend wirkten, von jedem, der es mit der Kunst gut meint, nur mit Genugtuung begrüßt werden. Auch in dem Komponisten der vorgestern zum erstenmal aufgeführten Operette „Die Dollarprinzessin" wird man rasch einen gediegenen Musilei erkennen, der seine Aufgabe nicht mit dem Aufpfropfen seichter Walzer an den unpassenden Stellen erschöpft erachtet, vielmehr sich bemüht, die Handlung musikalisch zu charakterisieren und ihre Vorgänge orchestral zu untermalen, der den Beweis erbringt, daß sorgfältiger Stimmsah und reizvolle, von Geist und Können zeugende Instrumentation auch die Operette adelt. Leo Fall weiß mehr als holde Weisen aus schönen Tagen, die den gewissen Familienzug der vaterländischen Operetten nicht verleugnen; er weiß auch etwas Neues zu sagen. Wir begegnen Musilnummern von seltener Innigkeit und cchtem Melodienschwunge, die mit lustigen, frischen Walzern und Märschen wechseln. Es fanden auch alle Stücke Beifall, besonders gefielen das süße Duett zwischen der Dollar-Prinzessin und ihrem Verehrer im ersten Alte in H-Dur, das in einen gesummten langsamen Walzer austönt und von Fräulein Seldern und Herrn Grasselly fein und pilant gebracht wurde. Einen Glanzpunkt der Operette bildet der reizende, zarte Zwiegesang zwischen Daisy und Hans „Wir tanzen Ringelreihe", das auch. dank der charakteristischen Ausführung durch Fräulein K u r t und Herrn Engel, große Wirtung ausübte und wiederholt werden mußte. Eines durchschlagenden Erfolges erfreute sich ferner das „Automobil-Terzett", das von den Damen Esquero, Seldern und Herrn Steiner mit lustigem Uebermut vorgetragen, wiederholt werden mußte. Es wäre jedoch ungerecht, die vielen anderen Nummcrn als minderwertig zu bezeichnen; sie tragen alle den Stempel feinerer musikalischer Empfindung und lamen durch die anerkennenswerte Ausführung durch die Damen S e ld e r n. EZquero, Kurt und die Herren Grasselly, Engel, Hermann und Steiner auch zu angenehmer Geltung, Die Ensembles klappten, besonders verdient das musikalisch wertvolle Finale des zweiten Altes, das über das gewöhnlich" Operettenniveau ragt, lobend hervorgehoben zu werden. Das Libretto bearbeitet, freilich weder besonders geistvoll noch witzig, das nie erschöpfte Thema von der Zähmung der Widerspenstigen, das der „Lustigen Witwe" zugrunde liegt und auch in der Dollarprinzessin in neuer Variante verwertet wurde. Das Komische, mit dem die Operette gerade nicht allzu reich bedacht ist, war durch die Herren Steiner und Walter. Fräulein Esquero. die auch prächtige Toiletten zur Schau trug. und Frau Urban vertreten und verfehlte nicht seine heitere Wirkung. Herr Steiner war namentlich in Maske, Sprache und Spiel als amerikanischer Krösus gelungen. Die moderne, lliilgende. von Geschmack und Bildung zeugende Instrumentation, die eigenen Geist lündet, voll Farbe und Laune ist. wurde durch die sorgsame Ausführung unter der feinfühligen Leitung des Kapellmeisters Herrn Felix Günther in richtiger Beleuchtung vorgeführt. Die verständige Phrasierung, die wirksamen dynamischen Schattierungen, der echt wienerische Schwung, das Herausarbeiten der scherzhaften, orchestralen Spielereien, zeugten von Fleiß, Talent und Liebe zur Sache. Wo so viel Gutes war, fehlte es natürlich auch nicht an Tadelnswertem. Wir werden gelegentlich woch darauf zurückkommen. — Das Theater war ausgezeichnet besucht, das Publikum, anfänglich etwas zurückhaltend, erwärmte sich bald für das hübsche Wcrl und geizte nicht mit seiner Anerkennung. .1. ^ (Slovenischcs Theater.) Gestern nachmittag wurde als Vollsvorstellung Schillers „Kabale und Liebe" bei ermäßigten Preisen gegeben. Die Tragödie erfuhr im großen und ganzen eine würdige Interpretation, und es ist daher keineswegs Schuld des darstellenden Personales, wenn einzelne Szenen, von der Jugend, die in der vorwiegenden Mehrzahl den Theaterraum füllte, mißverstanden, nahezu possenhafte Heiterkeit hervorriefen. Possenhafte Heiterkeit auch a»f diesen Teil des Publikums bezogen. Man muß für solche Dramen das nötige Verständnis mitbringen, wenn man sich durch das gröhlende Lachen nicht selber bloßstellen will. Von einer kleinen Schuld ist hiebei freilich Herr Povh 5 als Hofmarschall v. Kalb nicht loszusprechen, denn anstatt diesen Hofschranzen ausschließlich durch seine „Persönlichkeit" wirken zu lassen, schien er aus ihm eine lustige Figur machen zu wollen, verfiel also in den gleichen Fehler wie so viele sonstige Darsteller des Kalb, wenn sie nicht gerade als erstklassige dramatische Größen einzuschätzen sind. Sehr gut gefiel uns hingegen Frau Danilova als Lady Milford. Sie sprach und spielte zum ersten ihre Partie glatt und hatte daher die erforderliche Allionsfreiheit und Sicherheit; zum zweiten sah sie sehr distinguiert aus und schuf eine imponierende Figur. Man sah es ihr an. baß sie sich in das Wesen der Milford vorzüglich vertieft hatte und sich dabei nicht ausschließlich an fremde Vorbilder anzulehnen brauchte. Die Luise der Frau 5t r e i s o v a war anmutig und anspruchslos; diese Darstellerin fand warme .Heizenstöne, die ihrer Figur sehr zustatten tamen; sie gab die Luise unter einem einigermaßen realistischen Gesichtswinkel und rückte sie unserem Empfinden dadurch um ein bedeutendes näher. Herr N u <' i <" als Ferdinand hielt sich brav, namentlich in der Schlußszene des zweiten Altes, lehrte aber das Pathetische hie und da zu stark hervor. Indessen hatte er sich an seine Aufgabe mit Fleiß gemacht, und so wollen wir seiner Strebsamleit unsere Anerkennung nicht vorenthalten. Herr Danilo als Walter war nicht zur Gänze rollenfest und daher lam es, daß er seine Individualität nicht von der Souffleuse loslösen konnte und bei all seiner schauspielerischen Routine nur einen halben Walter verkörperte. Wir erwogen im stillen, was wohl für einen vortrefflichen Typus dieser Schauspieler bei voller Rollenkenntnis bieten lönnte! So aber ging manches verloren, was ein völliges Aufgehen in der dankbaren Rolle borausseht. Der trockene Schleicher Wurm fand in .Herrn Dragutinoviö einen lebenswahren Vertreter; er war ein Schurle, den man sich gerne ansah, weil er eben ein echter Schurke war. Das Ehepaar Miller wurde durch Herrn Vul«el und Frau Vul5elovll mit Verständnis gegeben; unzulänglich, weil ohne Spur von Temperament und Spiel, aber war die Sophie des Fräuleins Puhkova. — Abends wurde Dvoraks Oper „Rusalla" vor ausverlauftem Hause gegeben. Die Aufführung gestaltete sich sehr schön. War einerseits Herr Orzelsli ausgezeichnet disponiert, so daß er eine bedingungslos anzuerkennende Leistung bot, so wollten auch die übrigen Haupt-lräfte (die Fräulein Groß ova, Perxlova und Thalerjeva wie die Herren Va^ioel und Kra' tochwil) nicht zurückbleiben. Eine kleine Schwankung des Chores im zweiten Alte abgerechnet, klappte alles vorzüglich und die Vorstellung kann daher unter die aller- Lmliacher Zeitung Nr. 5)7. 4 99 9. März 1908. besten Ofternaufführungcn im sluvenischcn Theater eingereiht werben. Im Mittelpnnttc des Interesses stand Fräulein Iarmila G c r b i»', e v a . dic als Gast die Rusalta gab. Die juna,c Dame, bekanntlich cinc Tochter des Direk tors der „Glasbcna Matica". Herrn Franz Gerbw. hat ihre musikalischen Stndien in Prag zu Ende geführt und Ve» wies durch ihr Auftreten feines musikalisches Gefühl und tüchtiqc Schulung. Ihre Stimme hat namentlich in dcr Mittellage einen loeichen und dabei vollen Klang, steigt mit Leichtigkeit in die tieferen Lagen und schwebt auch sicher in die Höhe: der Vortrag zeugt von Geschmack und Zeichnet sich sowohl durch süß lyrische Färbung als auch gegebenenfalls durch dramatischen Timber aus. Das Spiel des Fräuleins Gerbweva wies Leben auf. ihre Mimik schloß sich verständnisvoll der jeweiligen Situation an. Ueberdies brachte die .Künstlerin in die äußere Erscheinung ber Nusalta einige nette Pointen, die, von der bisherigen Darstellung ablvcichend. wohl akzeptiert zu werden verdienen Man ehrte Fräulein Gerbi^eva durch reichen, wohlverdienten Veifall nach den Aktschlüssen sowie durch Ueber-reichung einer mächtigen Vlumenspende. Die Sängerin wird. wie wir hören, am Ende dieser Woche noch einmal als Nusalla auftreten. —n— — (Philharmonische Gesellschaft.) Das fünfte nnd letzte statutenmäßige Mitglicderlonzert der diesjährigen Saison findet Sonntag den ^2. März abends 7 Uhr statt. Als Gast debütiert Fräulein Thcrcsine Schuster, eine Tochter der bekannten Violinvirtuosin Schuster-Seydel, mit Wieniawslis Violinkonzert in D-Mvll «i>. 22 und der berühmten Ciaconna für Violine allein von Ioh. Seb. Bach. An Orchesterwerlen kommen zur Aufführung: Goldmarlö Ouvertüre „Im Frühling" und Dvoraks dritte Sinfonie. "" (Konzert S l e z a t.) D«6 so lange sehnlich erwartete Ereignis in Gestalt des Konzertes Slezal wird nun endlich verwirklicht, denn dcr berühmte Heldentcnor dcr Hofoper trifft am II. d. M. ein und singt abends in der Tonhalle. Da die Anteilnahme des Publikums eine außer ordentlich starte ist, erscheint es empfehlenswert, sich schon jetzt Plätze zu sichern! "* (Konzert Nupprechi.) Das gestern in der Tunhalle vom Solocellisten und Lehrer der Philharmo Nischen Gesellschaft. .Herrn Fritz Rupprecht, veranstaltete Konzert war gut besucht und erfreute sich eines großen Erfolges. Ein ausführlicher Bericht folgt. — (Zur Ehrung Shakespeares.) Aus Lon. don wirb gemeldet: Ein zur Ehrung Shakespeares gebil dctcs Komitee tritt mit dem Vorschlage in die Oeffcnl-lichleit, 200.000 Pfund Sterling aufzubringen, wovon die Hälfte zu einem Shalespearedentmal in London, die anbcre Hälfte hingegen zu einer im internationalen Interesse gelegenen Förderung der Shalesfteareschen Bestrebungen verwendet werben soll. Das Komitee hofft, daß sich auch das Ausland an dcr Aufbringung der hierzu erforderlichen Mittel beteiligen werde. — (Die Farbe in der Photographie.) Durch die epochemachende Erfindung der Autochromplatte. welche dic Wiedergabe aller Farben mittels einer Aufnahme gestattet, wurde die schon oft erörterte Frage, inwieweit bic Photographie berufen sei, durch die Farbe zu wirken, ü' -erhöhtem Maße aktuell. In dem vor uns liegenden, prachtvoll illustrierten Februarhefte der reichhaltigen Monatsschrift für Photographie und Projektion „Der Amateur" (Verlag Carl Koncgen, Wien. 1., Opernring .">) lvird dieses Thema durch Siegfried Wachtl einer ebenso ".rundlichen als interessanten Besprechung unterzogen. Die "^gerungen, zu denen dcr Autor gelangt, lassen sich in wenigen Sätzen kau^i zusammenfassen, ohne baß Mißdeutungen Tür und Tor geöffnet würde und wir empfehlen unseren Lesern diesen lehrreichen Arlitel rm Original zur Lektüre. Der Bezugspreis des „Amateur" (12 reichillu-leerte Hefte in gediegener Ausstattung) stellt sich Pro Jahr bl°K auf (> x. ' — („N icner Mob e.") Wiener Frühjahrsmobcn in der reichsten Auswahl bringt das neue 12. Heft der „Wie-"er Vlode", das sich in Bild und Wort als eine jener >onbers gelungenen Publikationen darstellt, mit denen "se vorzüglich geleitete Zeitschrift ihre Leserinnen so oft ^reut. Die eleganteste Modedame und die bürgerliche ha^^lm finden gleichmäßig, was sie nur brauchen; rni, H doch das Heft über hundert ausgezeichnete Vorlagen. ^^ besonders dürften die Abbildungen moderner Wollte? ss. ^^^^k in naturgetreuer farbiger Wiedergabe in-Nleren. — Die Unterhaltungsbeilage ist reichhaltig und M^!.^ ^ immer, lurz. ein Heft. das der „Wiener .«^ ^ in dem beginnenben Frühjahrsquartal viele ncue Kundinnen bringen wird. Telegramme ks lt. k. Telegraphen-Korrespondenz-Bllreaus. meld? '^ " lh ' «. März. Die hiesige Etaatsbahndircltion 7 U. i>. ! 73« 7 > 2 4j , , Nebel j30 Das Tagesmittel der Temperatur von Samstag beträgt 6 9', Normale 2 2°, von Sonntag 4 8'. Normale 2 4°. Seismische Berichte und Beobachtungen der Laibacher Erdbebenwarte lgeNlüiide« lio» drr niai», «parlaslt 18U7», (Ort: Gebäude der l. l. Staats-Oberrealschule.) iiage: Nördl.Breite 46°03'; Östl.Länge von Greenwich l4°31' Bebenberichte:* b. März gegen 3 Uhr 30 Minuten Fernbcbenaufzeichmlngeu in Catania. Domodossola, Moncalieri und Nocca bi Papa; gegen k» Uhr 30 Minuten Erschütterung IV. Grades in Cagli unb Can« tiano (Prsaro). — 7. März: Gegen 5 Uhr 20 Mmuten Erschütterung mit starkem Getöse in Kecskemet. Vodenunru he:" 8. März: Am 12» Telunbenpendel «sehr schwach», am 7 » Selundrnpenorl «schwach», am 4 . Se» luiidciipendcl »schwach» bis «miihig stark.. — Heute, am !». März ist leine Änderung der Bodcnunruhe zu verzeichnen. ' Die Zfilanssatien bliebe» sich au! M!>lels»r°päilche Zti» und wrrds ü vim Mitterilnchl l>i« Mittrroacht U Uhr bis ll4 Uhi „ezühlt, " Die B oben » n ix hr wirb in folsssnbs» Slärlegiaben klassifizier!.' «iisschlägc bi« ^u , Millimeter «iel statlfinden. Thema: .W MM 3iw «!>!> Alles Ack". Herr Prediger Äntcher aus England spricht deutsch, der Unterzeichnete slowenisch. (978) 8-2 Jedermann ist herzlich eingeladen. Eintritt frei Anton Chrköka. Ml!*!*»¦«¦*¦¦# I Die in NY ¦"''' der ¦¦¦*¦**¦ ¦ *¦¦¦ „Laibacher Zeitung" vom Samstag den 7. März d. J. enthaltene Anzeige der Verlobung des Unterzeichneten beruht auf einem erbärmlich schlechten Scherz eines bis jetzt uoch Unbekannten, und wird hiemit ausdrücklich als erdichtet bezeichnet Josef Hendler, Oberkellner. Danksagung. Für die trostreichen Neweise der herzlichen Teilnahme während der 5rranlheit und aulählich des Ablebens meines innigftgeliebten, unvergeßlichen Gatten, des Herrn Eduard Brachtl Verwalters i P. sowie für die schvnrn Kranzspenden unb für die zahlreiche, ehrende Beteiligung am Leichcnbegäng. nissc des teuren Entschlummerten sei hiemit auf dicfem Wear allen lieben Verwandten, allen Freunden und Vrlannten der innigste und herzlichste Dank ausgesprochen. Die heil. Seelenmesse für den teuren Dahin, geschiedenen wirb Dienstag, den 10. März l. I,. um 10 Uhr vormittags in der Pfarrkirche zu Sankt Peter gelesen werden. Laibach, den 9. Mar, 1W8. Hilde Vrachtl geb. Zeschko. Laibacher Zeitung Nr. 57. 500 9. März 1908. Filiale der K. K. priv. Oesterreichischen Credit- Fran«- «S~ «» s «s f-' •AJsrt±eaa.lca.pIt»l ZZ 120,000.000-- Anstalt für Handel und Gewerbe in Laibach. rStrasHe Mi*. 9. (m») IEieserT7-efori.d. KZ 63,000.000*- Kontokorrente. — Kauf und Verkauf von Effekten, Devisen und Valuten. — Safe-Deposit«. — Verwaltung von Depots. — Wechselstube^ Kurse an der Wiener Börse (nach dem offiziellen Kursblatte) vom 7. März 1908. Die notierten Kurse verstehe» sich 54 50 I8«0er ,, fl. . .262 75 26675 1864er „ 50 fl. . . 263 — 267'- Tom.-Pfandbl. ^ 120 sl. b"/„290-25 292'25 Vtaatsschuld d. i. Neichs-rate vertretenen Königreiche und Länder. Asterr. Volbrente steuersr., Gold per Kasse .... ^"/„117 —117 20 i^sterr. Rente in Kronenw. stfr., per Kasse.....4"/„ 98 «5 98 25 detlo per Ultimo . . . 4"/„ 98 10 9» 30 dst. Investition«-Rente, stfr.. Kr. per Kasse . . 3'///« 8ö'0b 89 2b Gisenb»HN'S> vnschrcibunzen. Llisabeth-Vahn i. G., steuersr,, zu 10.UW fl.....4"/„!1b-35 116'35 Franz Iusepb-Vahn in Silber (did. St.1 .... 5>/<"/«l2l I0l22-,0 Galiz. Kar! Ludwig Bahn (biv. Stücle) Kronen . . . 4"/« 97 4« 98 40 Nudolf-Bahn in Kronenwähr, steuerfr. (div. Et.) . . 4"/„ 97 25 9825 Vorarlberger Bahn, stfr., 4<>0 und 200a Kronen , . 4",'o 97 5« 98 50 Zu ><»»r»schull!««schrlit!Mllln »bgest»»ptllt GisentatjN'Aktien ltlifabeth-Ä. 2(10 sl. KM. ä-,//, vou 400 Kr......468904709« detlo Linz Vudwei« 200 sl. ö. W. S. 5'///« .... 434 — 43« — dettu Salzburg Tirol 200 fl. ö. W. S. 5"/„ . . , .426-15428-15 «remstal Nahn 200 u. 2000 Kr. 4"/n.........194-50195-50 Geld Ware Vom Htlllltr zui Ziltjlung übll> nommene Eisenbahn'Vriorltiil»^ Bohm. Westbahn. Em. 189b. 400, 2000 u. 10.000 Kr, 4"/„ 97'60 98 60 Elisabeth Vahn «00 ». 3000 M. 4 ab !«"/„......114 5011550 Elisabclh-Bahn 400 ». 2000 M, 4"/„........114-7511575 Fcrdinauds-Norbbahn Cm. 188« 9«- 98'95 detto Em, 1904 9ii- 99 — Franz Ioieph-Vahn Em 1884 ibiv. St., Silli, 4"/„ . . . 97 80 9880 Oalizijchc Kali Ludwig - Pah» (div. St.) Silb. 4"/« . . . 97 40 98 40 Ung.galiz. Vahn 200 sl. S. 5"/« 10b — !«6'— bctto 400 u. 5000 ttl. 3'/,"/^ 88 50 8950 Vorarlbergcr Bah» Em. 1884^ (div, St.) Silb. 4"/„ . . 97 85 88 85 Staatsschuld der Länder der ungarischen Krone. 4"„ ung. Goldrcnle per Kasse . 112-35!I2'55 4"/„ betto per Ultimo 112-35112-55 4"/„ ungar. Rente in Kronen- währ. stfr. per «asie . . 94-5L 04-7« !4"/„ deito per Ultimo 94 5« 94 70 ö'/l"/" dctto per Kasse «4-70 84i»0 Ungar. Prämien.Vnl. k 100 f>. 190 80 194-63 delto k 50 f>, 190 60 l«4 60 Theih'Rcg.'Lolc 4°/„ . . . .149 75,53 75 4"/a ungar. Grundel-tl.'Oblig. 95-25 W'25 4"/n lroat. u. slav, Grdentl.-Obl, 95 25 96-25 Andere öffentliche Anlehen. Bllsn, Landcs-Anl. (biv.) 4"/„ 2185 92-85 Gosn.-Herceg, Eisenb.-Lanbes- Nnlehc» (d,V,^ 4'/,"/„ . . 98 85 99 85 5"/„ Tonau Reg. Anleihe 1878 103-75 — - Wiener Vcrlchr«A»l. . , 4"/„ 97 45 98 45 dettll 1»0<> 4"n 97-<5 9» 45 slülchen der Stadt Wie» . .ioi90lU2 9> detto 122 ::n detto (1894).....95-30 9« 30 dctto (Gas) v. I. 1898 . 9?-— 9«-— dctto ^ceicltr.) v. I. I900 97 10 Wl0 detto (I»v,-A,)v I.1W2 96 80 97 80 Voi-seba»-?lu!chen verlusb, 4".„ 9? — 98 — Russische Ltaatsanl. v. I. 190S f. 400 Kr. p. K, . . 5"/„ 91 20 91-70 dctto per Ultimo . . 5"/„ 91 15 91-65 Bulg, Staals-Hyputhelar-Znl, 1832......6^,21-15122-15! Geld Ware Vulg. Staats - Ooldanleihe 1!M7 f. 10« Kr. . , 4>/,"/„ 8850 8950 Pfandbriefe usw. Bode»lr,,allg.iist.i. 50I.vl.4"/„ 9630 97'10 Völim. Huputhelenb. »eil, j'Va! 98 30 99-90 Zentral Vod.krcd.-Vt.. östcrr.. 45 I verl.....4'/,"'» 10150 102-50 detto 65.1. veil. . . . 4"/» 98-- 99'-Kred. Inst., üsterr., f.Neii,.Unt, u. üffentl. Nrl>. Kat, ^. 4"/„ 9675 97-75 Landcsb. d. Kün. Waliz^icn und Lodom. 5>7>/, I. ruclz. 4"/^, 9475 95-75 Mähr, Hnpothelenb. veil, 4"/„! 9810 99 10 N.-üsterr. Landcs-Htip.-Unst.4"/«> g«L5 99-25 deltu inll. 2"/n Vr. Verl. 3>///<, 89- - - - detw K.-Schulbsch. uerl. 3>/,"/n 89- 90>— detto verl......4"/„ 98-10 99'10 Osterr.-ungar. Nanl 50 Jahre! Verl. 4"/n ö. W....., 98-15 99>I5 betto 4"/„ Kr. - .... 8850 99 5« Spar!., Erste öst.,80I. verl. 4" »j »9-05 100-05 Eisenbahn-Prioritäts-Obligationen. Hsterr. «ordwcstb. 2«0fl. S. . 102-95 103-95 Etaatölmhn i00 Fr..... 407- 41«-— Lüdbah» ll, »"/„ Jänner-Juli 50« Fr, !pcr Et.) . . . 299-10 301-10 Tüdbahn k 5"/„ zO« s!. E. °. G 122-35 123-^5 Diverse Lose. l>erzin«licht fuse. 3"/n Bobenlrebit-Lose Eni. 1880 273- 279- dctto Em. 18«!» 270-5« 276 50 5«/n Tunau-Regul-Lose 100 fl, 261-75 267-75 Serb. Pram.-Änl.p. 100 Fr. 2"/n 101— 107-— Zlnl>tlz!n«licht fose. Pudap.-Äasilila (Nombau) 5 fl. 22- - 24-— Krebiilose i«n fl...... 453'— 4«ü-— lllarn-Lole 40 fl, KM , . . 153— 159- Ofcner Lose 40 fl...... 234-— 244-- Palssv-Loie 4<>fl. KM, . . . 190-75 196 75 Rote» Kreuz, öst. Ges. v., 10 fl, 5>'- 55- Noten Kreuz, »na.. Ges. »,. 5 fl. 28'75 20-75 »>ud«If-L°le 1« fl......6?— V1-— Salm Lojc l0 fl. KM. . . . 220-^ 230 — Türl. lt. V. A»l, Präm.-Oblig. 10« Fr, per Kasse^ . . .! 187-75 i«8-?5 dctto per Mediss. . .! i»7-9l l^»90 «eld Ware Wiener Konim.-llosc v. I, 1874 505'— 515-— Oew. Sch. d, »"/«Pram..Schuld d. Äodenlr.-Änst, Lm. 1889 77-— 82'— Aktien. tzllln»port>Vnt«nl!imnn8ln. Aussig Tepliyrr Eiscnb. 500 sl. ^440-— 245«'- Vöhmische ^iordbahn 1b« sl. , 396-— 400-— Buschtichrader Eilb, 5>U0 fl. KM. 2913 - 2922'- dctto (lit. Il) 200 fl. per Ult. 1115--^ 1125'— Tonau - Dampfschiffahrts - Ges., 1.. l, l, priv., 5N0 fl. KM, 1038-— 1040'- Lux-Vodenbacher E.U. «U0Kr. 57U-— 575'— Fcrdinands-Nordb. 100« fl. KM. 5290»— 5830'— Kaichll» - Odcrbecger Eisenbahn 200 fl. S....... 364'— »66 5« Lemli. - Czern- IassyEiscnbahn- «esclllchn«. 2N0fl. L. . . 570'- 57.'l'— LlllNb. oft., Trieft. 5>',0 sl., KM. 418— 41!)'— Östcrr, Nurdwesllml,!, 200 sl. S, 434 - 435'- dctto (M.N) 200 sl. S,P Ult, 424'— 42L-— Pran-Dux.cr Eiseiib. wofl.abgst. 2I7-- 21?'5« Staalecileul'. ^«0 fl. S. per Ult. 673-75 «74'75 Lüdbahn-^00 fl. Silber per Ult. 145'25 146'25 Lüdnorddeutsche Verbindungsb. 20Nfl. KM...... 4«»-— 410- Transport-Ges., intern., N.-G. 20« Kr........ 173 — 175 — Ungar. Wcstbahn (Naab-Graz) 20« fl, S....... 407'— 410-- Wr, Lolalb,-Nlticn Gcf, 200 fl, 220 — 240'— Vanlen. ÄNsslo-Österr. Vanl, 120 fl. . 80«25 307 25 Baolvcrcin, Wiener per Kasse —-— —-— deltu per Ultimo 538 25 53l>'25 Mobenlr. Anst, öst,. «0« Kr. , 1080'— 1L86-— Zc»!r, V°d, kredbl, öst, 200sl. 517'— 52N--Kreditanstalt für Handel und Ocwrrbc, il!« fl., per Kasse —'— —-— dctlo per Ullinio »44'25 «45'25 Krcditbanl. »ng. allg., 20« sl, 775"/5 776-75 Lcpositenbanl. alla,, ü0« fl. . 459'— 461'- Eslompte - Gesellschaft, nieder- östcrr.. 400 »r..... 586'— 589 — Oiro- u, Kasscnvcrciii, Wiener, 200 fl........ 457'— 46«'— Hnpothclcnbant. »st. 200Kr. !>"/„ 290'— 295'— Länberbaul, üstcrr.. 200 fl,, per Kasse....... -'- -'- betto per Ultimo 425'— 42S'— „Mcrlur". Wechsclstub.-3lltien- «esrllschaft, 2»«, fl. . . . 610'- 614' - Osterr,-imnar. Aa»l KON kr 172«-—17'll'— Geld Ware Unionbanl 20« fl...... 5545« 555-50 Uüionbaul, böhmische 10« sl. . 243'— 244' — VcrlclMlianl, allg., 14« sl,. . 389'— 341 — Inuuslllt'Zlnllrnlhmuugtn. Vaugesellsch.. allg. llst., 100 fl. 12«'- >24— Urüxcr kuhleubergb. Ocf. I«0fl. 737'— 741'-Eiscnbahnucrlchrs-«»statt, üst., 100 sl........ 417-— 4>950 Eiscnbahnw.-Leihg., erste, 1«Ufl, 214'- 2I5L0 „Elbcmühl", Papiers, u. Hj,-G. 10« fl........ 19!'— 195-— Elcltr,«ef,, allg, üsteir., 200sl. 422— 426— E!ei«r,l«csellich., intern. 20« fl. 589'— 59!'^ Elellr.Ocsellsch., Wr. in Liqu. 218'- 220'— Hirtcnbcrgcr Patr,-, Zündh. u. Mct.-Fabril 4NN Kr. , . 955'- 960— Liesinger Brauerei 100 fl. , . 245'— 248 — Muntan-Mei,. öst. alpine 100 fl. 6L1'25 6622b ..Poldi-Hittte", Tiegelguhstahl- F.-A.O. 20« fl..... 465'— 475— PragerElsen-Industrie-Gescllsch. 20« il........ 2649'— 2S5U— Rima- Muranl! - Salgo Tarjanrr Eücuw. 100fl..... H40'25 541-20 Salgo-Tarj. L>ei»lol>Icn 100 fl, 576'— 580 — „Schlllglmiihl", Papiers,,20«fl. 320'— 830— „Schud»ica", «l.-G, f. Petrol.- Industric, 50« Kr. . . . 43«'— 44t 50 „S!eureimühl".Papiers.u,V.G. 445'- 448- Trifailer Nul,lc»w.-O. 7« sl. . 261'- 2S5°0 Tüll. Tabalregie-Ges, 20« Fr. per Kasse...... - -- -^ dctto per Ultimo , , . 411— 4l!i— Äjasfcnf.-Wcs., iisterr., 10« sl. . 563— 5>>5-50 Nr. Vaugelcllschnft. IN« fl. . .153- 154'- Wiencrbcrgc Zicgclf.-Alt.-Ges. 728-— 73!"» Devisen. Kurze Sichten und Scheck». Amsterdam....... I9X-95 1991b Deutsche Äanlpläve .... 117-60 1I7«0 Italienische «a»lplHhe . . . 95'72' 95 82' London........ 240-60 24090 Paris......... 9552 9567' Kt. Peterstmrg...... — - --— Zürich nnd «asel..... 95-47-' 95'SO Valuten. 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