s XP tofàxpW Jahresberichte str flàrnrìirkifchen kl. Si *?jV a) Ackerbauschute Grottenhof bei Grag b) Vbst- und Weinbauschule Marburg a. d. Brau, c) Landesschule für Almwirtschaft Grabnerhof 6 e i SR. ti m n n t pro 1906. de tClcll \t**L /fim f ./^5 (Sraj 1907. Verlag der landwi rkschaslli che» I a »d e s -1 f (j r a n fl a I f t n. Prutfoerei ..rrykam", Graz. OiT 51. s&nibmu-ijiimw/mtg deutscher, oste, reichi,che, n„d ungarische, Bienenwirte verbundenen bikiiennnllschastlichen AuSstellung in VvoOi'ii > Attgiisl 1906). Tic literarische Tätigkeit ist du- de» „kandwirlschast-licheii Mitteilungen" und dem . Lteirische» Bienenvater", F'ilngimg ]iloti, ersichtlich. Fachlehrer Paul li. Naredi sprach in m-iiii Berianinilungen, und zwar in Friedbcrg: Über F ii 11 e r » » g : Voiisberg: .. M iIchwi r i s ch a st: Mooskirchen: Schweinezucht: Groß-WilferSdors: „ K r o i s b a ch : Gleichend erg: ,, Gnas: N i n d v ie hzn ch t : B i e r b a n ln : „ -n, \, ch », ivi," ch ast : Molker s d o r s : ,, B ch ro c > ucz » ch t. Knch vcrössentlichte derselbe verschiedene AuisäKe in landwirtichasi-lichen Fachblältcr». Fachlehrer Iascf Peter hielt einen Bort rag in der Filiale dei l. f. Ländwirtschastsgcscllschaft in Pettini über P i c n en; n ch t. Ei- war alS Mitglied im Festausschüsse der Wandervcisamnilniig deutscher, österreichischer und ungarischer Bienenwirte in ìleoben und alS Preisrichter bei der BienenznchtauSstcllnng daselbst tätig. Äu- seiner Feder erschienen verschiedene Facha ns sä he in verschiedene» landwirlschastlichen Blättern Österreichs. -z-ochlchrcr Biltar ^ utschka hielt Borträge in drei Bersainni lnngc», und zwar in F r i c d b e r g : il ber Fri, ch t w e ch s e I w iris ch ufi; P a nna ch : ,, B o d e n b e a r b e i t’n n g : Sirchberg a. „ W i e s e n b a ». Prvgr.niim und (L<ìti(if$vifit[ievii1|t der Lmrdes-bbft- und Woinbauschule i n M! n v b it v g. Erst.ittel voi» Bivchtov Jvaiq xhveitivv. l. Programm. 1. Allgemcines. Tic Anstalt hat de» Zweck: a) Junge Leute insbesondere im Weinbau, i» der Kellerniirkschast. un Obstbau und in der Lbstverwerlung gründlich theoretisch ilnd praktisch i» unterrichten und ihnen anherüeui im Feldbau, Gemüsebau, in -der Viehzucht und Bienenhaltung diejenigen Kenntnisse beizubriugc», ivelche zun, lohnenden Betriebe dieser Zweige der Landwirtschaft in Berbindnng mit den erstgenannten aus bäuerlichen und mittleren Wirtschaften er-lordcrlich sind. b) Den Weinbergs- und Obstgältenbenperu, Bolksschullehren und anderen Interessenten dieser Gebiete in alljährlich iviedcrkchrenden längeren Lehrgängen Gelegenheit zu bieien. sich im Weinbau und in der Keklerwirtschast, inz Obstbau, in der Obstverivcrlung und im Gemüsebau zu unterrichten und über darin gemachte zweckmähige Neuerungen und Fortschritte im lausenden zu halten. c) Bauernsöhne, Winzer und -traheinvärter in kürzeren oder längeren Lehrgängen mit dein neuen Weinbau bekannt zu machen und sie zu Vorarbeitern im Weinberge und brauchbaren Bauniwürtcrn hcran-zuziehe». d) Soweit die Möglichkeit gegeben, durch Anstellung von Versuchen zur Klärung wichtiger Fragen aus der Praxis des Wein- und Obstbaues beizutragen. Zur Erreichung dieses Zweckes ist neben dem theoretischen Unterrichte eine praktische Beschäftigung mit den dazu gehörigen Erläuterungen in den von der Anstalt vertretenen Zweigen der Landwirtschaft verknüpft, wozu die zu ihr gehörigen Kulturen und der Viehstand ausgiebige Gelegenheit bieten. Dieselbe» umfassen derzeit, in runde» Zahle» ausgcdriickt: 9 00 Hektar Versuchs- und Ertragsweingürten, 4-60 „ Schnittweingärtcn und Rebschnle, 7 25 .. Obstanlagen und Baumschule», 15 25 „ Äcker und Wiesen, 1-25 Gemüse- und Ziergärten, 16 00 .. Wald. Der Vichstand besteht im Durchschnitt ans 18 Stück Rindvieh, 2 Pferden, 4 Ochsen, 2 Eseln und 4 Schweinen. Der theoretische Unterricht wird außerdem unterstützt durch die den Schülern zugängliche reichhaltige Bücherei, Fachzeitschriften sowie durch die Sammlungen. 2. Schükcraufnahnisbcdingungcn. Zur Aufnahme wird das zurückgelegte 16. Lebensjahr nach entsprechend absolvierter Volksschule gefordert. Die Bewerber werden ausgenommen : a) als Zahlzögliuge, die jährlich einen Betrag von 448 K für Kost, Wohnung und Unterricht zu bezahlen haben; b) als Stipendisten, die nach Steiermark zuständig, im Genüsse ganzer oder halber, vom Lande, einer Bezirksvertretung oder einer anderen Körperschaft gegründeter Freiplätzc sich befinden; e) als Praktikanten, welche nur am Unterrichte im ersten oder Vorbcreiinngsjahre leilnehmen, für die geleistete praktische Arbeit das Anrecht auf freie Wohnung und Verköstigung haben und bei entsprechender Ausführung und Verwendung für das nächste Schuljahr die Anwartschaft auf sreigewordene Stipendien erlangen; d) als Externiste », welche den Betrag von 48 K als Unterrichtsgeld zu erlegen und für Wohnung und Verköstigung a u ß c r h a l b der Anstalt selbst zu sorgen habe». Zur Aufnahme ist erforderlich der Tauf- und Heimatschei», Gesundheitszeugnis und Impfschein, Nachweis über die Vcrmögensverhält-nisse bei den Stipendienbcwerbungen, Sitten- und Schulzeugnis. Ferner hat jeder Schüler beim Eintritte in die Schule folgende Gegenstände ans eigene Kosten anzuschaffen und immer in gutem Zustande zu erhalten: Vier Hemden, drei Unterhosen, vier Paar Fußsocken, sechs bunte Sacktücher, einen Staub- und Frijierkamm, eine Kleiderbürste, eine kleine und große Schuhbürste, ein Nähzeug, einen vollständigen Winter- und Sommer-ArbeitS- und Sonntagsanzug und zwei Paar gute Stiefel. Außerdem: eine Rcbschere, ein Gartenmesser, ein Veredlungsmesser sowie die für den Unterricht vorgeschriebenen Lehrbücher. Die genannten Werkzeuge werden durch die Anstalt zum Selbstkostenpreise besorgt. Die Reinigung der Wäsche, welche mit den Anfangsbuchstaben des Namens des Eigentümers gezeichnet sein muß, wird von der Anstalt besorgt. Das Schuljahr beginnt um 15. September und schließt Mitte August des folgenden Jahres. Die Anstretcnden erhalten am Schlüsse des drill,» Jahres, nachdem sic sich einer alle Fachgegenständc uinsaffenden" Prüfung unterzogen haben, eilt Abgangszeugnis, ivorin das sittliche Verhalten, die Leistungen in den einzelnen Unterrichtsgcgenstündcn sowie die Verwendbarkeit und Geschicklichkeit in den praktischen Arbeiten »nd Verrichtungen beurteilt erscheint. Schüler mit besonders guter Votksschnlbildnng oder solche, welche eine Bürgerschule oder die unteren Klassen einer Mittelschule besucht haben, können in den II. Jahrgang ausgenommen werde». Hierüber entscheidet eine Aufnahmsprüfnng. 3. Ilnterrichtsgcgcnständc für alle drei Jahrgänge. I. Jahrgang, als Vorbercitnngsjahr und zur Wiederholung des Bolksschulunterrichtes. Es wird gelehrt: Deutsche Sprache, Rechnen, Schreibe», Religion, Singen. II. Jahrgang, erstes Jahr der Fachschule und Erweiterung der im Vorbereitungskursus begonnenen Ilnterrichtsgegenstände. Es wird gelehrt: Obstbaninzucht, Obstbaumpstege, allgemeine Landwirtschaft, Physik, allgemeine Chemie, Ban und Leben der Pflanze, Geometrie, geometrisches und Freihandzeichnen, Zierschristen, Deutsch, Rechnen, Schreiben, Religio», Singen, Samariterknrsus. III. Jahrgang, zweites Jahr der Fachschule. Es wird gelehrt: Weinbau, Kellerwirtschaft, Formobstban, Obstsortcnknndc, Obstverwcrtnng. Gemüsebau, spezieller landwirtschasilicher. Pflanzenbau, Tierzucht, Betriebslehre und Buchführung, GüningSerscheinungen und Chemie de-:-Weines, chemische Übungen im Laboratorium, Bienenzucht, Geometrie und Feldmessen, Geschäftsanfsiitze, Religion, Gesang, Samariterkursns. [I. Schutnachrichten iiftev bas ^ZiHulfahr 1905/1906. 1. Der Lehrkörper. Am L Oktober 1905 ist der Hilfslehrer für Volksschulgegenstände, Schuldirektor Franz Pfeiffer, nach langjähriger, ersprießlicher Wirksamkeit wegen vorgerückten Alters von seiner Stelle znrückgctretcn; diese wurde Lehrer Ledin eg verliehen. Ende November 1905 trat der Wirtschaftsanfscher Hermann Lauser von seinem Posten, um eine Stelle als Landwirtschastslehrer an der Ackcrbauschule in Klagenfurt anznnehmen; er wurde durch Johann Sparl, einem früheren Schüler der Anstalt, ersetzt. Im Juni 1906 hat kaiserl. Rat Dr. Malli) ans Gesundheitsrücksichten seine Stelle als Anstaltsarzt und Lehrer im Samariterkursns niedergelegt. Zu seinem Nachfolger wurde Dr. 2ere, der an der Anstalt schon lange Jahre den Unterricht in der Bienenzucht erteilt, ernannt. 2. Die Lehranstalt. Das Schuljahr 1905/1906 wurde Mitte September 1905 mit 54 Schülern begonnen. Davon sind im Laufe des- Schuljahres 3 frei- willig ausgetreten, 2 wurden wegen schwerer Vergehen gegen die Haus-nnd Schulordnung entlassen, so daß am Schlüsse des Schuljahres 49 Schüler verbleiben. Nach der Herkunft waren 53 aus Steiermark, davon 43 ans dem Unterland, 10 aus dem Mittelland, 1 war aus Niederösterreich. Der Nationalität nach waren 37 Slovene» und 17 Deutsche. 38 waren Sohne von kleineren oder mittleren Besitzern, 16 von Be- diensteten verschiedener Berufe. Vollständig auf Laudeskosien besuchten die Anstalt 22 Schüler (12 Stipendisten, 10 Praktikanten), l von den genannten Stipendien war nur vorübergehend verliehen worden. Andere Stipendien und Freiplätze genossen: 6 solche der steiermärkischen Sparkasse, 2 der Adlerkronschen Stiftung, 8 der Bezirke Marburg, Leibnil;, Pettini, Rann, Friedli», ('illi, Ttiffer, Fiirstenfeld, 1 der Sparkasse Tentschlandsberg, 2 des deutsche» Schulvereinrs, 3 deo Vereines Siiti movi. ri Schiller zahlte» Unterrichts- und Berpflegsgeld ganz oder genösse» Ermäßigung desselben. 4 Schüler waren Erterniste». Alle» den genannten Behörden und Körperschaften sei im Namen der Anstalt gedankt für dse namhaften Unterstützungen durch Sliin-ndini miö Frei plane für eine grössere Anzahl Schüler, denen das Studium an der Anstalt anderenfalls nicht möglich gewesen wäre. Es sei hieran die Bitte geknüpft, dieses Wohlwollen der Anstalt auch fernerhin zu bewahren. V e rz cich nis der 3 ch ü ler, welche die Anstalt im Schuljahre 1905/1906 besucht haben. III. Jahrgang. 15 Wanta Viktor 16 Zmave Johann 14 Taucher Liegfried 8 Met Franz 9 Pici Heinrich in Rollar Jakob 11 Siuui Johann 12 Schürf Anton 13 Sovimi Anton 6 Lapornik Joses 7 M» chi l sch Konrad 2 Arndt Robert 3 (ijiuliicr Karl 4 Hiuiiig Anton 5 Kul; Franz 1 Aiitolii- Johann St. Thomas b. Frieda» Tculsch-LandSbcrg. Straf;. Llchonegg bei Leibnitz. Windisch-Feistritz. Ra zbor bei Steinbriirf. Si. Leonhard SB.=23. Cltenborf bei Kölsch. Marburg. Hermanetz. St. Peter am Oltersbach. SRarbnrg. Loperschitz. Graz. St. Peter b. Graz. Kapellen bei Rann. II. Jahrgang. 23 Gros; Franz 24 Groper Rudolf 25 Jurič Johann 26 Kolar Franz 27 Krieger Joses 28 Kunst Josef 17 Balon Johann 18 Bauer Vinzenz 19 Cajnko Franz 20 (ater Johann 21 Golob Johann 22 Gomilschek Anton ans Slltendors bei Wiscll. „ Gros;-Wilfersdorf. „ Michowctz b. Grog-Sonntag. „ St. SRargarethen bei Eilli. „ SRntschen b. St. Margarethen a d. P. ,. Markldorf b. Pettan. „ Pettan. „ Wien. „ Untcrkotsch. „ St. Marein b. Erlachstein. „ Oberhaag. „ Pirkdorf b. SBifcil. 29 Suhitnmt Matthäus -"SO Nebl Rudolf 31 Punger Marl 32 Pirstinger Oswald 33 Podhostnik Johann 34 Rajzinann Ignaz 35 Rapoc Alerander 3,6 Sagadin Josef 47 Sorčič Franz 38 Tartler Fricdrrich : Adrianzen b. Pvlstraii. Dcutsch-Landsberg. Zacherbcrg b. Gr.-Wilfcrsdorf. Globulo bei Pöltschach. Groß-Lkic. Wurz 6. St. Barbara bei Marburg. Marburg. Franheini. Wiscll. Marburg. 39 Arnuš Franz 40 Bedra è Stephan 41 Bezjak Jakob 42 Bogovič Johann 43 Čouč Franz 44 Črrfiiif Michael 45 Iedliczka Christian 46 Krumpak Ludwig 47 Muršič Johann 48 Ogriseg Johann 19 Pichler August 50 Span Rudolf 51 Stampar Alois 52 Sterinann Rudolf 43 Lajda Michael ■34 llrel Johann J. Jahrgang. aus Lelovlak bei Pettau. „ Solenn. „ Scharding b. Groß-Sonntag. „ Sein b. Ran». „ Hansko, Gem. St. Peter im Bärentale. „ Podgorje b. St. Georgen an der Südbahn. „ Mnreck. Kostreinitz b. Rohitsch. „ Fornii». „ Marburg. „ Scherovinzen b Frieda». „ Toropolje b. Mont preis. Michalofzen. n Adrianzen. „ Puchdorf b. Pettau. „ Globoko b. Ran». Ter theore t i sche Unterricht wurde im vollen Umfange stundenplanmäßig erteilt. Direktor Zweifler erteilte Unterricht im Weinban und Kellerwirtschaft, sowie in einem Teile der Obstverwertnng. Adjunkt 51 n a n e r lehrte allgemeine Landwirtschait, speziell landwirtschaftlichen Pflanzenbau. Tierzucht, Betriebslehre und Buchführung, Physik. Fachlehrer Bruders unterrichtete in Lbstbanmzncht, Obstbanmpflege, Formobstban, Obst-sorleiikunde, Obstverwertnng und Gemüsebau. Direktor der landwirtschaftlichen Versuchsstation Schmid: Allgemeine Chemie, Gärnngs-erscheinnngen und Weinchemie, Bau und Leben der Pflanze. Tr. Ter è: Bienenzucht. Professor Brelich: Religion. Bnrgerschnldirektor Philippe!: Schreiben, Geometrie der Flachen, geometrisches und Freihandzeichnen, Geometrie der Körper, Zeichnen. Feldmessen und Nivellieren. Lehrer Ledin eg: Deutsche Sprache, Rechnen und Schreiben. Lehrer W e i n g e r l : Gesang. Kaiserlicher Nat Dr. Malli): Samariterkiirsns (erste Hilfe bei Ilngliicksfällcii. Die Praktische» 11 »(ei roeif»»gtn unter-Aufsicht der Herren Direktor Zivcifler, Adjunkt Knauer und Fachlehrer Bruders, welche zugleich die praktische» Betriebe leiteten, erteilten: Rebmann Bl a Levic, Obstgärtucr Kuri, Gemüsegürtucr 11 rb au cd, bis Ende November Wirtschaftsaufscher Lauser, von da ab dessen Nachfolger Spart. Das Die n st P ers o n a l. 1 Wirtschafterin (zugleich Köchin für die Jnternatskiiche), 1 Magd für die Jnternatsküchc, 2 ständige Arbeiter (zugleich Nachtwächter), 1 Meier für die Wartung des Jungviehes, 1 Person für die Wartung der Schweine, 1 Pferdeknecht (zugleich Nachtwächter), 1 Kuhkuecht, 2 Lchseiiknechtc, 1 Hausmeister dcffeu Fra» als Hilfskraft für die Jiiteruatsküche verwendet wird. A u s f l ü g e. Auch im abgelaufeueu Schuljahre wurde» zur Ergänzung des llnterrichtes sowie zur Erweiterung des Gesichtskreises der Schüler folgende Ausflüge unternommen: Direktor Zweifler führte die Schüler des III. Jahrganges Ende Juli in das Weinbaugcbict der Kollos, welches in seinen wichtigste» Teilen durchwandert wurde. Besonderes"Juteresje boten neben anderen sehenswerten Objekten die Anlagen der steiermärkischen Sparkasse und des Weinguts- und Rcbschnleiibcsitzers Rud. Wibrncr, woselbst den Teilnehmern lehrreiche Betriebe vor Augen geführt und erläutert werden konnten. Adjunkt Knauer besuchte mit den Schülern des II. und III. Jahrganges das Gut Kranichsseld. Fachlehrer Bruders führte im Juli den III. Jahrgang »ach St. Martin bei Wurmberg iu die Obstanlagen des Herrn D. Ramutha sowie nach Karolinenhof bei Pettan zum Besuche der ausgedehnten Obst-pflanzungen des Herrn Waldemar Hintze. Allen denjenigen Personen, welche das Zustandekommen der genannten Exkursionen ermöglichten und deren Verlauf unterstützte», sei der Dank der Anstalt ausgesprochen. Der gemeinsame Maiansflug, an welchem die Lehrer, Aufseher uud alle Schüler teilnahmen, wurde nach Ober-Kappel unternommen und vereinigte in ungezwungener Weise alle Teilnehmer. Tic J a h r e s s ch l n ß p r ü f n n g. Diese wurde am 11. August unter dem Vorsitze des in Vertretung Sr. Exzellenz des Herrn Landeshauptmannes Grafen Ä t t e nt s erschienenen Herrn Laudes-Ansschiiß-Beisitzers Moritz Stal ln er und unter Beteiligung zahlreicher Gäste und Angehörigen der Schiller abgehaltcn. In Vertretung der Steiermärkischen Sportasse beteiligte sich Herr Josef Freiherr v. Kulm er und als Vertreter der k. k. Landwirtschafts-Gesellschaft in Steiermark Herr Landtagsabgeordneter und Gutsbesitzer Richard Klammer. Außerdem beehrten die Feier durch ihr Erscheinen: Herr Reichsrats- und Landtagsabgcordncter Heinrich Wnstian, Gutsbesitzer Dr. Karl Tausch, Obstgutsbesitzer Waldemar Hintze, Gütcr-inspektor Binder, Weingroßhündlcr Julius P fr im er, Gemeindevorsteher Schäfer, Lehrer S e d l a t s ch e k, Baumschulcnbesitzcr G. Ade aus Ehrenhausen und andere Gönner der Anstalt. Die Prüfung nahm in nachstehender Reihenfolge ihren Verlauf: P rti s u n g s o rd nun g für die am 11. August 1906 vormittags 9 Uhr au der Landes-Obst- und Wcinbanschulc staitfindcndc Schlußprüfung für das Schuljahr 1905/06. 1. Ehorgesaijg der Schüler: „Ehre sei Gott" von F. Schubert. 2. Begrüßung der Gäste, Erstattung des Jahresberichtes durch den Direktor. 3. Prüfung der Schüler: y210—10 Geometrie und Feld»,essen, II. und III. Jahrgang. Direktor Philippek; 10 — '/211 Landwirtschaftslehre, II. und III. Jahrgang, Adjunkt Knauer; ‘/211—11 Rechnen, I. und II. Jahrgang, Lehrer L e dincg; 11 — y212 Obst- und Gemüsebau, II. und III. Jahrgang, Fachlehrer Bruders; y212—12 Weinbau und Kellerwirtschast, III. Jahrgang, Direktor Zweifler. 4. Ansprache des Vertreters des hohen Landes-Ausschufses, Verteilung der Zeugnisse und Prämien durch denselben. 5. Dankworte eines der abgehenden Schüler. 6. Ansprache des Direktors. 7. Chorgesang der Schüler: „Steig i aufe auf's Bergle" von Schüttelkopf, „Österreichische Volkshhmne" von Haydn. Es absolvierten die Anstalt 16 Schüler, und zwar: 2 mit sehr gutem, 9 mit gutem, 4 mit ziemlich gutem und 1 mit genügenden, Erfolge. Die abgehenden Schüler Karl Gartner aus Straß bei Spielfeld und Jakob Roxkar aus Hermanetz erhielten in Anerkennung ihres besonderen Fleißes und ihrer Leistungen im Unterrichte und in der Praxis Prämien, bestehend in landwirtschaftlichen Büchern. Von den austrctenden Schülern kehren 3 auf den väterlichen Besitz zurück, während 16 Stellung in landwirtschaftliche» Betrieben annehmen wollen. Vom II. Jahrgang erreichte» alle das Lehrziel, dagegen konnten vom I. Jahrgang 3 Schüler nicht in de» II. Jahrgang aufsteigen. S. Fachkurse. 3m n&gdoufeiient Schuljahre wurde» nachstehende Kurse abgehalten: Der Obst- n n d G c m ii s e vcrwcrtu » g s k » r s » 5 vom 18. bis 23. Lepleniber 1905. Hieran nahnic» 29 Frauen und Mädchen teil. Der Bau ,n w ä r Ie r - H e r b st k n r s n s vom 25. 30. Sep- tember 1905 mit 7 Teilnehmer». Der F r ii h j a h r s k n r s ns für O b st- und Weinbau vorn 5.-17. Mürz I90G, woran sich 32 Personen, darunter 7 Damen beteiligten. Der F r ii h j a h r s t n i s ns f ii r 2Vin z e r fand in der Zeit vom 5.—17. März statt und wurde von 23 Teilnehmern besucht. Der B a » inwär k e r - Frli j a h r s k n r sus wurde in der Zeit vom 5.—24. Marz 1906 und der Ban >» wär t e r - S o in ni c r k ii r s ii & vom 23.—28. Juli mit 10 Teilnehmern abgehallen. Den G e in ü s e b a n k n r f-u è vom ] 4. —1(1. Mai besuchten 32 Persone», und zwar 26 Frauen und Mädchen, 6 Herren. Der o in in e r f n r f u § f ii i Obst- und 28 ein b a n fand vorn 18. 23. 3uni statt und wurde von 27 Teilnehmern. 22 Herren und 5 Damen besucht. Der S o in », e r t n r s n s s ü r W i n z e r wurde in der gleichen Zeit mit 21 Teilnehmern besucht. Den Bauinwärlerkursns des Jahres 1 906 besuchten vollständig: 4, r. 91 a in c 31$ o h iiovt 1. Franz Cajnko Gaftrowetz bei Potstrau. 2. Franz Geh Destinzen bei Pettau. 3. Jakob Kolmanu Radiseli bei Marburg. 4. Vinzenz Neumeister Fluttendors bei Diepersdorf. 5. Stephan Potisk Pirkdorf bei Pöltschach. 6. Martin Pungartnik Franz bei C'illi. 7. Franz Skoberne Krajnčiča bei Cikli. 8. Johann Wesenjak Andina bei Pettau. 9. Michael Zacharias Miesenbach bei Mureck. Alle 9 Teilnehmer wurden als für den Baumwärtcrbernf geeignet befunden, Franz 6 n j n k o, Franz Geh, Johann Wesenjaf und Michael Zacharias erhielten in Anerkennung besonderer Leistungen Prämien, bestehend in Werkzeugen für Obstbaumpflcge. Mit den Besuchern des Baumwürterkurses machte Fachlehrer Briidcrs mit Obstgärtner Kuri eine Wanderung durch die Obstbaugebiete des Langentales über den Platsch nach Chrenhansen, wo neben anderen sehenswerten Anlagen auch diejenigen des Herrn Bull mann sowie die Baumschule des Herrn G. Ade besichtigt'wurden. Mit den Teilnehmern am Sominerkurse wurde unter Führung der Herren Wanderlehrer Belle und Fachlehrer B r ii d e r s ein Studienans- slug „ach ben Anlagen ber Winzerschule i» Burgwald uiib in bie Weingärten bes Herrn Josef Pngel in Leitersberg iiub Emanuel Ma»r in Pobcrsch unternommen. In allen ben angeführten Lehrgängen beteiligten sich als Lehrer Direktor Zweifler, Fachlehrer Br übers unb Wanderlehrer Belle, welche beiden letzteren auch bie praktischen Unterweisungen im Wein-unb Obstbaukursus, beziehungsweise Obst- unb Gemüseverwertungskursus, überwachten. Die praktischen Unterweisungen würben außerdem gegeben durch beit Rebmann Blazevic, Obstgärtner Kuri unb Gemüsegärtner Urbane!. Der allen Veranstaltungen zugrunde liegende theoretische unb praktische Lehrstoff konnte vollends behandelt werben, wobei nicht nur die günstige Witterung, sondern auch bie lobenswerte Aufmerksamkeit und ber Eifer ber Teilnehmer förderlich wirkten. Sonstige Kurse. Wie in jedem ber letzten Jahre, so wurden auch im Berichtsjahre die Schüler der Anstalt durch den Obstgartner Kuri im Aus erti gen von Wirtschaftskörben verschiedener Art, Obst- unb Trauben -versandkörben und Obsttragkörben unterwiesen, wobei jeder Schüler mindestens einen Korb allein ohne Hilfe Herstellen mußte. Eine Unterweisung über ben Fang ber Scherma u s murbe Ende März durch beit Mauser Gras m u ck aus Suckdul den Schülern bes III. Jahrganges und den Winzerschülern im Burgwalb gegeben. Uin beit Schülern im Verkehr und Umgang mit Menschen ‘ein richtiges Benehmen beizubringeit, wurde denselben in einem besondere» Kurse Alt staub sunt erricht erteilt und sie darin mit den wichtigsten Lebensregeln bekanntgemacht. Dieser Kursus wurde durch den Adjunkten Knauer gegeben. Inspektion ber A n st a k t. Am 27. Juli wurde die Anstalt durch den Referenten im Landes-Ausschüsse, Herrn Franz Grafen Attems in Begleitung bes Herrn Lanbrates Delago einer genauen Inspektion unterzogen. 4. Besuche. Im abgelaufeneu Schuljahre wurde die Anstalt mit ihren umfangreichen Anlagen wieder durch zahlreiche Besucher beehrt. Unter anderen : Max Anderlič, landwirtschaftlicher Wanderlehrer in Zara : Professor Dr. Wortmaun, Direktor der höheren Lehranstalt für Obst-, Wein- und Gartenbau in Geisenheim a. Rhein; bie Schüler der Garten-baufachschule der k. k. Gartenbaugesellschast in Graz unter Führung der Herren Paul Sprenger, KrakosLik und Dr. S ch a e f l e r ; Stadt-parkobergürtner Schweinzger, Graz; Z. Tra goss, Verwalter der Wein* miti Obstbauschnle in Midi» (Bulgarien) : Fril; Xì I e i » o j ch c g. Göstiug bei Gmz ; Josef 33 a u m g n r t11 c v imi? 51. Peter bei Görz i Landeswanderlehrer C. Großbauer mit de» Teilnehmern der Baum-ivärlerkurse für dos Mittelland ; Garteninspettor PH. V e 1 d, Borstand der königlichen Garlenbanschule Hohenheim ; Tr. P. 5 d) ii V VI i, T irektvr der Landesschnle für 3llpwirtschoft in Grabnerhof bei 3lmoul ; und eine ganze Anzahl anderer Jntereffeiiten des einen oder anderen Gebietes der Landwirtschaft. 5. Bücherei und Lehrmittel. Die Bücherei umfaßt jetzt annähernd 1500 33ände. Sic wurde im Lause des Schuljahres mit den namhafteren neueren Erscheinungen auf dem Gebiete des Obst- und Weinbaues sowie der Landwirtschaft ergänzt. Die ?lnstalt hält 31 landwirtschjchaftliche Fachzeitschriften, welche jeden Samstag den Schülern während der Lesestunden zur 33er-sügnng stehen. Die Schülerbibliothek wurde fleißig benützt. Im ganzen wurden 900 Bücher ausgeliehen, davon 300 an den I. Jahrgang. 350 an den II. und 250 im den III. Jahrgang. Als Geschenk des hohen k. k. Ackerbaumiuisteriums in 33icn erhielt die Anstalt: Ernteergebnis der wichtigsten Körnerfrüchte im Jahre 1905. Statistisches Jahrbuch 1905. Görzer Prünellenindnstrie von A. Devarda. Die Lehrmittel erfuhren eine reichliche Ergänzung. Unter anderem wurden gekauft: Eine Sammlung eßbärer und giftiger Pilze. Eine Sammlung bodenbildender Steine. Entstehung der II(fererbe 'aus den wichtigsten Gesteinen. Eine 3lusivahl von Lehrmitteln für de» Unterricht in der Physik. Angesertigt wurden Darstellungen des Reb schnitt es bei den wichtigsten Erziehungsarten in natürlicher Größe. Die Lehrmittel wurden ergänzt durch selbstgesammelte Objekte, welche in Standglüsern in Formaldehvd haltbar gemacht, zur Aufstellung kamen. Die für die Herstellung von Präparaten erforderlichen Hilssgerüte und Einrichtungsstücke dazu wurden neu beschoßt beziehungsweise ergänzt. Geschenkweise gingen der Anstalt folgende Lehrmittel zu: Kalisalze in rohem Zustande und die daraus bereiteten Düngemittel, Geschenk des Kalisyndikates in Staßfurt. Eine Sammlung vertikaler Durchschnitte der verschiedenen Weinschlüuche. geschenkt von August Sattler in Graz. Die Firma Greiner und Söhne in Kremsmünster schenkte eine übersichtliche Zusammenstellung der Korkstopfenfabrikation, das hohe k. k. Ackerbauministerium durch die Firma Hugo Popper in Wien eine Sammlung von 53 Futtermitteln, das Thomasphosphatmehl-Berkaufs-bureau der böhmischen Thomaswerke—Wien, Muster von Thomasmehl und Rohschlacke. Die Aktiengesellschaft für chemische Industrie in Wien schenkte eine Sammlung der gebräuchlichsten Düngemittel. Allen oben genannte» hohen Behörden sowie den Geschenkgeber» wird an dieser Stelle der verbindlichste Dank der Anstalt ausgesprochen. 6. Inventar. Dieses erfuhr durch Anschaffung nun folgende» größeren Stücke» eine Vermehrung : ei» Anstrichapparat „lliiifum" von Franz Nechnilie i» Wien, Abbeerinaschine von PH. Mohfarth und Comp, in Wien. Riesensilter „Bachus" von Th. Seil; in Wien, Filter von A. Eichler in Wien, 3 Doppelstartin- und 4 Halbstartinfässcr von Raimund Pichler in Marburg, Getreidcputzniühlc von der Firma Umrath und Cie. in Prag, Milchkühler und Ulanderinilchfilter von der Firma „Alpha-Separator" in Wien. 7. Gebäude. Die baulichen Umgestaltungen im Wirtschaftsgebäude sind zu Ende und alle geschaffenen Räume ihrem Zwecke zugeführt worden. Zur Aufnahme der Abwässer der Anstalt mußte wieder ein 15 m tiefer Lickerschacht gebaut werden, der jedoch nur für eine beschränkte Zeit als solcher in Betracht kommen kann. Bis zu seiner Verschlammung erweist sich die Herstellung eines Kanales, welcher sich an dos städtische Kanalneh anschließt, mit Rücksicht aus das Hauptgebäude als eine unbedingte Notwendigkeit. An der Südgrenze wurde ein neuer Zaun in Drahlgestccht-felbern, aus Betonsockel ausgesührt, errichtet. Die O b st ve rw e r t un g s sta t i o n ist etwas erweitert worden und erhielt einen größeren Herd. Der daneben liegende Raum wurde mit Tischen, Stühlen und mit sonstigen Bedarfsgegenständen versehen und zur Erteilung des theoretischen Unterrichtes in der Obstverwertnng geeignet gemacht. Um im Hauptgebäude zur Obstzeit die wichtigsten -sorten fiir Unterrichts- und Studien zwecke übersichtlich bei der Hand zu haben, tvurde ein nordseitig gelegener heller Kellerranm des Schulgebäudes mit geeigneten Gestellen versehen, aus welchen in Papiertellern die einzelnen Sorten mit Nainensbezeichnung nebeneinander ausgestellt wurden. In diesem Raume fand auch für die Schüler der praktische Teil der Obstsortenkunde, das Erkcnnenlernen und Bestimmen der hauptsächlichsten Lorten statt. III. pic Kulturen im Zaljrc l <)()(». A. Weinbau. 1. Witteruugsverhältnifle und Entwicklung her Rebcu. Der Rebstock kam gut durch den Winter. Mit dein Schnitte wurde Anfang Marz begonnen und derselbe Im letzten Drittel de? Monates beendet. Der April war vom Anfang trocken, aber rauh, besserte sich jedoch bald und gestaltete sich in der zweiten Hälfte zu einem sommerliche», warmen. Wiederholte, fast tägliche Gewitterregen und die hohe Wärme förderten den Austrieb mächtig, so daß der Stock in, Mai in seiner Entwicklung weit vorgeschritten war. Freilich wurde diese durch die jetzt eingetretene veränderliche und kühle Wetterperiode wieder zuriickgchaltcn, und zwar »in so mehr, als auch der Juni durch seine ungewöhnlich kühlen Tage und vielen Regen einen ungünstigen Einfluß auf das Wachstum der Reben ausübte. Diese Zeit störte aber mich alle Kulturarbeiten, forderte dagegen die Wucherung der Unkräuter und die Entwicklung der Peronospora in der unliebsamsten Weise. Es mußte mit Aufwand aller Umsicht und Kraft gearbeitet werden, um dem letztgenannten Feinde mit Erfolg zu begegnen. Erst im letzten Drittel des Monates wurde cs wicder beständig und recht warm. Die Blüte gestaltete sich bei den wichtigeren Sorte» im Vergleiche zum Vorjahre wie folgt: e: « r ♦ , Blütezeit im 2 ah re e 0ttC 1905 1900 B-i fiteinrieSling . . . . . . 21. Juni 18. Juni Weißer Burgunder . . . . 15. 13. Blauer Burgunder . . . . 16. 15. MoSler . . 21. , 21. Sylvaner . . 18. 17. WätschrieSIing . . . . . . 24. 22. Portugieser 18. BtaufrSnIijch . . . . . .22. 20. Traminer . . 19. 18. Gut edel . . 21. 22. . Muskateller . . 19. 19. Der bis in den Mai gewonnene Vorsprung in der Entwicklung ging wieder verloren, so daß entgegen den damals gehegten Erwartungen bir Blüte nur um 1 bis 2 Tuge früher eiugetreten ist, uls in dem rechi fpüte» Blütejahcc 1905. Die in de» lebte» Junitugen eingetretcnc Wendung zum Bessere» hielt nicht lange an. Der Juli und zum größten Teile mich der August brachten wieder viele Regentage und niedrige Temperature». In der letzte» Augustwoche trat eine bis 9. September anhaltende Besserung ein, welche auf den Reifevorgaug wohl günstig einwirktc, jedoch die durch die vorhergegangene Witterung verschuldete Verspätung im Beginne de:-Wcichwerdens der Trauben nicht mehr einzuholen vermochte. Hierüber geben folgende Aufzeichnungen näheren Aufschluß: - , Ucichwcrden im Zahrc Ä 0 r 1 f 1903 1900 Bei Kleinriesling..............21. August 16. August Weißer Burgunder . . . 18. . 20. Blauer Burgunder . . . 18. •20. Mogler . . 18. 23. Sylvaner . . 17. 23. Wälschriesling . . . . . 26. 27. Portugieser .... . . 17. 14. Blausränlijch . . . . . 24. 25. Traminer . . 18. 18. Gutedel . . 15. 14. Muskateller .... . . 19. 16. „ Am 10. September erfolgte wieder ein Umschlag des Wetters. Es wurde veränderlich und außergewöhnlich tiihl. Am 16. gab es bei —2° C starken Reif, am 27. im Tale bei rauher Luft Regen, auf den umliegenden Gebirgen Schnee. Nach eingetretener Ausheiterung zeigten sich Bacher und Posruck bis tief herab beschneit. Oltober fing mit schönen warmen Tagen an und gestaltete sich bis zum 24. sehr günstig. Allein der Rückstand in der Entwicklung der Trauben war zu groß, als daß er jetzt noch hätte bei allen Sorten eingebracht werde» können. Am 26. schneite es mich im Tale. Es hingen noch verschiedene Sorten, wie Kleinriesling, Wälschriesling, Sylvaner, Muskateller, Mosler, Traminer, welche dadurch an ihrer Qualität etwas gelitten haben. Der Schnee ging bald fort. Dagegen hatten wir einen sehr schönen milden, bis in den Dezember hinein anhaltenden Spätherbst, der die Ausführung aller in diese Jahreszeit fallenden Weinbergsarbeiten förderte und die Holzreife günstig beeinflußte. 2. Die Lese und Weinbercilnng. Die Lese wurde mit Gutedel am 12. Oktober begonnen und dauerte mit Unterbrechungen, welche durch die Reifezeit der einzelne» Sorten bedingt waren, bis zum 3. November, an welchem Tage mit Traminer der Schluß gemacht worden ist. Die Beschaffenheit der Moste ist im Vergleiche zur derjenigen des Vorjahres ans folgender Zusammenstellung ersichtlich. — r, 7 — Sorte 1905 1906 Zucker in 6 „ luch filojtcr. Säure in ° neuvurgcr Moslwagc * Zucker in nach SStofki; ucuburger Moslivage Säure in 0 „n Gutedel . . . . - 16 — 1 Blauer Burgunder 16-50 759 18 — s-81 Dlansränkijch . 17-- 7-69 16 75 8-06 Zierfaljnbler . . 18 — <"G3 1 — i — MuSfdttllcr . . 18 — 7:11 i; 18-50 9 19 BlauerPorlugiejer 16-50 6-38 16 — 7*69 Weilier Burgunder , 17*75 8-44 21-50 1-2 — (toner Sylvaner l 19-25 7-31 17-50 9-36 Roter Traminer - 18 — 6-28 19 — <06 jlleiuricèling . . 18-50 7 97 10 — 8-7-2 Mosler . . . . 19- 863 16-25 10-41 WältchricSling 18-50 638 18-25 8-16 Grüner Bcltelincr 17 25 8-25 Im allgemeinen ist sie daher gut bis recht gut, cine cache, welche alledem mit durch eine zeitgemäße und sorgfältige Lese erreicht werden tonnte. Der meist höhere Säuregehalt dürste den Geschmack der 1906er Weine kaum stören; beim weißen Burgunder erklärt er sich durch die erhebliche Menge eingeschrumpfter Beeren, deren Bildung bei dieser stützet reifenden Sorte die schönen Oktobertage bewirkten und welche auch den höheren Zuckergehalt herbeisührtcn. Hier wird die Laure einerseits durch den größere» Gehalt des Weines an Alkohol durch Ausscheidung von mehr Weinstein stärker vermindert, anderseits aber durch denselben geschmacklich so herabgesetzt werden, daß sie nicht unangenehm hervortrete» wird. Die Ernte gestaltete sich der Menge nach ans ein Hektar berechnet wie folgt: 1905 1'---. Blauer Portugieser auf Rio. put. veredelt, 1895er Anlage 78 hl 70 1.1 Blausränkisch . . . 1895er „ 31V, » 31 - Grüner Sylvaner Rup inunt. 1897er • 55 • 47 « Bteiger und roter Gutedel . . Rip. pult. 1898er „ 55 V* 42 » Gelber Muskateller , 1900er 9 „ 21 • Grüner Sylvaner , 1900er 14 16 .. Gelber MoSler. . m 1900er 26 40 V4 ff Solonis 1900er 33«/« „ 393 4 „ WäljchrieSIing . . Rip. port. 1900er 31V, . 43 - , . . Soionis 1900er 41 «A K 13 „ Rip. port. 1901er 16-A 40 » Grüner Sylvaner . 1901er 16 «,4 m — " Mu-kaleller . . . Rup. mont. 1902er 9 , 27 - Meinrierling . . Rip. port. 1902er 4 16 fr m , 1903er — 7 .. Solonis 1903er — 19 * Rup. mont. 1903er „ — 5 - Weitzburgundcr Rip. port. 1903er » — 243.4 « . , Rup. mont. - 1903er - — - *21 « 2 - — 5S - Sic ist bei ben älteren 1895 bis 1898er Anlagen, in denen der Stock schon bofifommen auSgebildet ist, gegen dos Vorjahr um etwas zurückgeblieben und weist nur bei den jüngeren, noch zuwachsenden Beständen eine entsprechende Zunahme. Die Gesamt er nie im Versnchsweinberge beträgt 93 lil aus einer bestockten Flüche uoit 3 ha, also 31 hl auf de» Hektar gegen 32 hl des Vorjahres. Sie bleibt demnach Hinter den berechnete» Durchschnitten der einzelnen Sorten vielfach zurück, was aber verständlich erscheint, wenn man berücksichtigt, daß wie aus obiger Zusammenstellung hervorgeht, ein Teil der Sorten noch jung ist und nicht im vollen Ertrage steht, ein anderer Teil der noch allen unveredelte» Bestände aber infolge teilweiser Reblausschäden nur mäßige Ernten liefert. An Tafeltrauben kamen zum Versand 912 kg, hauptsächlich weißer und roter Gutedel zum Preise von 50 h per Kilogramm. 3. Feststellungen und Beobachtungen über das Verhalten ein und derselben Sorte aus verschiedene Unterlagen veredelt. Die Beobachtungen konnten in diesem Jahre durch den Hinzutritt der Sorten Kleinriesling und weißen Burgunder erweitert werden. Die Erntemenge und Qualität der Moste ist ans nachfolgender Tafel ersichtlich : : Unterlage Portalis Unterlage Solonis Unterlagt Rap. montieoi» Sarte i! I % ij= c e £ - e ’ = ! I?. he_~ t : B i|£ ||5I- 5 5 £ ; 5 I Master, 1900 angelegt . . Wälschriesling 1900 angelegt . . . Kleinriesling, 1903 angelegt . . . Weißer Burgunder, 1903 angelegt . . 1903ÌÌ13-0 S-5 IS OOi 9-47 11-5 , 7 0 17-25 9 1904:20-0 18 0 18-27111-13:24-0 15-5 1800,10 1905!(40-12 26 0 — : — !j5V5 33 5 — j - 1906Ì 62-65 40-72 16-25 10 41'<31 23 39 80 16 — 10 140 90 1900 1903 ,1904! 16-5 in-5 il905'l49-0 31 74 1906 66-21 4303 1906:|10-72; 6 96 ,1906^800,24-70 6-83480 ;il-5 18-50 7 76 17-50' 8-34:18-5 12 0 17-75: 863' I — 63 8 41 5 - 17-50 8'0621-25113-81 18-25; •97 19 00 8-72 29-29 190348-50 8-44 7 74 500 21-5041-25 — — — I ; 33-09:21-5 18-00 816 21 I 25:10-69 : Sii uve i U °/uo I Zu dieser Tafel sei bemerkt, das; Solonis im Moslerqnartiere in einer steile» Lage mit durchlässigem ziemlich trockenen, aus Tonmergel-schiefer bestehende» Boden stockt und trotz dieses sür die Sorte nicht günstigen Standortes bisher im Ertrage die Sorte Portalis überragte. Sic brachte innerhalb der vier Jahre 1903—1906 als nun /jähriger Stock ans einen Hektar im Durchschnitte 24 gegen 22 lil bei der Unterlage Portalis. Wie schon seinerzeit erwähnt, krantert Mosler ans Solonis, weshalb diese Unterlage dafür nicht verwendet werden sollte, obwohl die Erscheinung nur bei wenigen und denselben Stöcke» in schwach ausgesprochenem Maße austritt und sich im Laufe des Sommers so bessert, daß bis Herbst davon kau», etwas zu merken ist. Nur im Traubenbehang lassen solche Stöcke zu wünschen übrig. Hinsichtlich der Unterlage Rupestvis monticola (Rup. du Lot) sei erwähnt, daß sie in der Niederung ungewöhnlich stark ins Holz wachsende Veredlungen liefert, welche viele Blüten abstoßcn und infolgedessen trotz der größeren Zahl angeschnittener Bogreben im Ertrage gegenüber den ans Solonis und Portalis veredelten Stöcken zurück-blieben. Hinsichtlich der Qualität der Moste wechseln die Ergebnisse unbedeutend; doch scheint es, als ob die ans Portalis veredelten Stöcke bei Mosler und Weißburgnnder hierin obenan stünden. Hierüber wie über das Verhalten in der Fruchtbarkeit müssen die Beobachtungen fortgesetzt werden. 4. Kellerwirtschaft. Der Weinbcstand betrug nach Hinzurechnung der letzten Ernte Ende Dezember 1906 : Weißwein in Flaschen 942 1, in Fässern 23.163 1, Rotwein in Flaschen 23 1, in Fässern 715 1, zusammen 24.843 I. Von den vorherigen Vorräten wurden im Laufe des Jahres verkauft: . In Flaschen 571 1 zum Preise von K k.- bis K 1,60, in Fässern 10.550 1 zum Preise von 32 h bis 80 h. Tie besseren Sorkenweine wurden wie bisher für die Fluschen-süllung behandelt und kamen zum größten Teile durch den Verband landwirtschaftlicher Genossenschaften im Landhauskeller zum Verbrauche. Im übrigen war die Schulung der Weine derjenigen der Vorjahre gleich. Zur Klärung der kleineren Tischweine fanden der Asbestfilter „Bachus" von Seitz und der Baumwoll-Filter von A. Eichler Anwendung. 5. Ncuanlagen. Es kamen vom alten Bestände die mit Zierfahndlcr, Muskateller, Mosler, Plavez und einigen anderen Sorten, welche in je mehreren Zeilen vorhanden waren, bestockten Quartiere zur Nenanlage. Ma» bepflanzte die im Winter I<105 1901i rigolte Fläche mit 2017 Veredlungen Master und 907 Veredlungen weißen Burgunder. Hut ein Beobachtungsfeld für das Verhalten dieser beiden Sorten, veredelt auf verschiedene Unterlagen, zu gewinnen, wurde M o s 1 c r in 200 Etüden auf Rupestri- du Lot „ 182 „ „ Aranron x Rnpeslris Nr. I 198 „ Rupestri- Goethe Nr. 9 „ 180 „ „ Mourvedre x Ru Pest ri-5 - 170 „ „ Riparia Portali-. veredelt auf ein und deniselben Quartiere nebeneinander und in gleichen Bodenverhältnissen nusgesetzt. Ter andere Teil des Masters und einige Tafeltranbensorten, ins-gesamt 1109 Veredlungen wurden aus Riparia Portatis und Rnpestri-du Lot veredelt gepflanzt. Der weiße Burgunder tvtirde iit 255 Veredlungen ans Rupestri? du Lot „ 222 „ „ Arancon x Rupestri- Nr. I « 170 „ „ Rupestri? Goethe Nr. 9 ebenfalls in die gleiche Lage und in gleiche Bodenverhältnisse gebracht. Die Pflanzen entwickelten sich überaus schon und zeigten schon im ersten Jahre interessante Unterschiede zwischen den einzelnen llnter-lag-sorten Zukünftige Beobachtungen sollen Material für deren Beurteilung ihre- Verhaltens unter den gegebenen Verhältnissen liefern. 6. Schnittwringärtcn und Nebschulcn. a) Di e Schn i t tw c i n gü r t c u. Die Erträge der Schnittweingärten blieben gegenüber denjenigen des Vorjahres um etwas zurück. Es lieferten: 1862 Stöcke Portali? 85.000 Schnittreben à 40 cm ; per Stock 45 Stück 1100 Solonis 36.600 „ „ 40 „ „ „ 33 716 . Rup. du Lot 12.200 „ „40 „ .. .. 17 Frnheingetretene Fröste im Herbste 1905 beintrüchtigten die Holz-reife der letztgenannten Sorte so, daß die Reben schon durch die gewöhnliche Winterkülte gelitten haben. Daher der geringe Ertrag an Schnittreben. b) Die Rcbsch » le. Die Veredlung und Einschulung fanden bei 42.600 Schnittreben und 5830 Wurzelreben in der Zeit vom 19. April bis 2. Mai statt; die letztere Arbeit erfuhr durch öfteren Regen mehrfach Störungen. 8000 Schnittreben von Solonis wurden mit Weißburguuder, Traminer, Kleinriesling und Wülschrie-ling veredelt und vor der Einschulung warm vorgetrieben. 'Außerdem fonici! 2280 Veredlungen zweiter Klasse vom Jahre 1905 nochmals in die Rebschule. Tie ungünstige Sommerwitterniig übte mich auf die Rebschule ihren nachteiligen Einfluß ans; die Reben wurden durch- eine allwöchentlich wiederholte Bespritzung mit I prozentiger Kupfertalkuiischung gegen Peronospora mit Erfolg geschützt, blieben aber sowohl im Trieb wie in Bewurzelnug hinter denjenigen von 1905 zurück. Das Anwachsuiigs-ergebnis ist infolgedessen, sodann aber infolge des Auslrelens der Engerlinge ebenfalls geringer wie im Vorjahre. Die Zahl der gewonnenen Veredlungen erster Klasse beträgt 12 800. Im Durchschnitte gestaltet sich die Anwachsung: a) bei Schniltrebeu-Veredlungeii 215 Prozent, b) bei Wurzelrebcn-Veredlnngen 30 7 Prozent, ei bei vorgctriebeiie» Schnitlreben-Vercdlungeu 31'3 Prozent. Die Zahl der angcwachsenen erstklassigen Reben bei den c i n-3 e I n e it Sorten zeigt nachstehende Tafel: Von 100 sind gewachsen (iti - p r t E Riparia portalis Solonis Rupestris mont. !S|§|§: Schnitlrcbeu-Vercdliingen: ‘ Sylvauer . . i22j20|33 Walschriesling . 30j—31 Wcißburgundcr 22;20j — : Weiher Gutedel —|26j24 i »«ter Guài . I:—!*28jll 27 — 171 — 1 ftleinricSting . . — 14—58“219 226 — - I '40 21 — 14:45-2 14-5 Gelber Moèler li • 24—139 48 348 23-4 34—124— — 36 :!•) 33 3 45 31 —28 22 2« -20-7 25'3 — —Ì20 2* — 13-4 — 20 — — 17 22 2 —!;ö2—— 39** — — — j—;89-2! 20 /36-2 ; ; ; i 1 i.- 16 — 20.38 : 42— j- 26-4 12 181---------- 23 --------------26-8 Gelb. Muslaieller 22 14 - 22 50 3" 10 0------------------ Wurzelrebcn-Vercdlungcn: Weihburgunder —!— Ì35 8 : Mosler . . . _ feg----------- 1 I I. Wälschriesling . — Kleinriesling . 29'— Traminer . . -■—' Sylvauer . . . — 35' 39 31 - — 33 — — — 25 10 li I -Ì28 j ;27** 14 2 ! •506 — ^ , i ’ : j j — 32-----------------------------: — 164 * Die Striche bedeuten. Latz ans die betressende Unterlage nicht veredelt worden ist. ** Vorgctricben. Die enorm Vorgetriebe Ilcu Veredlungen haben in diesem Jahre, wie schon ans dein Durchschnittsanwachs ersichtlich, hauptsächlich unter dem Einflüsse der geschilderten Witterung sowie der Engerlinge ebenfalls gelitten. Deren Anwachsniigsergebnis ist bei den einzelnen Sorten folgendes: Traminer ans Solonis . . 28"ó Prozent Weißburgunder auf Solonis . 29-0 Kleinriesling ans Solonis . . 30"5 Wälschriesling ans Solonis . 48-4 Eine Übersicht über die 1906 gewonnenen Schnittreben, ans-gegrabenen Wnrzclreben und Veredlungen gibt folgende Aufstellung: ! Post-i Nr. Gegenstand Empfang Verwen- dung a) Schnittrebcn. ; I 5 Es wurden an Schnittreben amerikanischer Unter- lagssorten geerntet Verkauft wurden Zur Einschulung kamen Veredelt wurden Dei der Veredlung als schadhaft abgefallcn. . . 39.400 38.000 42.600 13.800 Zusammen . . 133.800 b) Wurzelrcben. 6 : 7 8 9 Im Frühjahre 1906 ausgegrabcn Veredelt Verkauft wurden Bei der Veredlung als schadhaft abgefallcn . . . 5.950 i 5.830 ! 120 ! i Zusammen. . 5.950 : i ! c) Rrbfchule. 10 11 12 : 13 An Schnittrebenvcredlungen cingejchult (siehe Post 4) An Wurzelrcbcnucrcdlungen eingeschult (siehe Post 7) Veredlungen zweiter Sorte von lvO-5 Schnittleben amerikanischer Sorten (siche Post 3) 42.600 5.830 2.280 38.000 i i Zusammen . . 88.710 d) Gewonnene bewurzelte erstklassige Veredlungen. : 14 15 ! 16 Im Herbste 1906 ausgegraben Davon ftir eigene Anlagen bestimmt Davon für den Verkauf bestimmt 12.800 1.880 : 10.920 ! Zusammen. . : 12.800 •ln bel rei fcrn europäischer Rebsorten hafte mnit 16.400 l'erliiuft. Tie Preise betrage» : - - Bei Veredlungen 160 K für das Tausend „ Schnittreben amerikanischer Unterlage» 10 K für das Tausend Wnrzelreben „ „ 20........... „ Edelreisern in ganzen Nebenlängen 20 K für das Tausend. Grünveredlungen sind nur zu Unterrichtszwecken in beschränkter Zahl ans Stnpser und an Ort und Stelle zwecks Vorgrnbnng gemacht morden. 7. Schädliche Einflüsse, Krankheiten und Feinde. Die Zahl der beobachteten Gewitter, gegen welche geschossen werden muhte, beträgt in diesem Jahre 58 gegen 17 des Vorjahres, davon fallen in den Mai 15, Juni 10, Juli 10, August 19, September 4 ^ Vormittags zogen 7, nachmittags 38, nachts 13 Gewitter über die Station, welche mit 865 Schüssen in Tätigkeit getreten ist. Von den beobachteten Gewittern brachten 33 Regen, 4 Hagel, wovon derjenige vom 24. August einigen Schaden an den Trauben anrichtete, 21 verliefen ohne Niederschlag. Die meisten Gewitter kamen, wie seither aus West bis Nordwest, die wenigsten ans südlicher und östlicher Richtung, während der Norden -und Nordosten darin in der Mitte blieb. Es sind 155-? Kilo Pulver verschossen worden. Besondere aus die Wirkung des Wetterschießens znriickzusiihrende Beobachtungen sind nicht gemacht worden. Von pflanzlichen Feinden ist in diesem Jahre die Pero-nospora überall mit einer bisher kaum beobachteten Heftigkeit ausgetreten. Der Pilz befiel, begünstigt durch die feuchte Sommerwitterung, nicht nur die Blätter, sondern auch die Trauben und richtete dadurch einen sehr bedeutenden Schaden an der Ernte an. Der Versuchsweinberg wurde jedoch durch eine 7= bis Snmlige Bespritzung mit Iprozentiger Kupserkakklösuug vor jeder Benachteiligung bewahrt. Das ungünstige Sommerwetter hatte ferner zur Folge, daß hier und da mich die Weiß sä ule (Coniothyrium diplodiella Sacc.) an den Trauben beobachtet wurde, eine Erscheinung, welche bisher bei uns nur selten ausgetreten ist. Ta die Krankheit nur vereinzelt wahrgenommen wurde, so hatte man keine Veranlassung dagegen speziell vorzngehen. zumal da uns dafür ein wirksames Gegenmittel noch fehlt. Von tierischen Feinden seien der einbindige Traubenwickler (Tortrix ambiguella Hub.) und der bekreuzte Traubenwickler (Tortrix botrana) genannt, welche in diesem Jahre in der zweiten Generation als „Sanerwurm" besonders bei Elbling und Crflieber ausgetreten sind. Sture erwiese» sich mich in diesem Jahre als recht unangenehme Wcinbergsbcsucher. ES bedurfte besonders zur Zeit, wo die Weingärten der Umgebung schon gelesen waren, eines häufige» Schießens, »in sic fernzuhaltrn. Trotzdem haben sie dem Muskateller in merkbar empfindlicher Weise zugefetzt. Wenn der Star während der andere» Jahreszeit im allgemeinen ein sehr nützlicher Vogel ist und durch sein Gebaren zur Nistzcit im Frühjahre die Zuneigung des Menschen, Schutz und Schonung verdient, so ist sein Auftreten in Weingegenden, namentlich wenn es in solche» Massen geschieht wie hier, doch schädlich. Man sollte hier seiner Vermehrung wenigstens durch Nichtaushängen der Nistkästchen und Beseitigung der vorhandenen entgegenarbeiten. 8. Versuche. 1. Über den Einfluß verschiedener Stoffe auf die Haltbarkeit der Weinbcrgspfähle. Die Haltbarkeit der Weinbergsholzer ist eine mehr oder weniger beschränkte, von verschiedenen Umständen bedingte. Am wenigsten haltbar sind Tannen- und Fichtenpfähle; etwas größer ist die Dauerhaftigkeit der Kiefcrn-(Föhren-)Pfähle, während Lärchenholz, Eichenholz, Afasie»-und Kastanienholz (echte Kastanie) eine erheblich längere Zeit der Fäulnis widerstehen. Im feuchteren Klima, z. B. in Steiermark, werden die Pfühle von geringerer Dauer sein als in Weingegenden mit mäßiger Niederschlagsmenge. Da es aber für die Ertragsleistnng eines Weingartens nicht gleichgültig sein kann, ob der Ersatz der Pfähle, Säulen ». s. m. früher oder später, in größerer oder geringerer Zahl nötig wird, so sucht man dieselben durch Behandlung mit haltbarmachenden Stoffen gegen Fäulnis widerstandsfähiger zu machen. Im Hinblicke mit die fortwährend steigenden Holzpreise und die oben angeführten die Haltbarkeit bedingenden Umstünde, wird daher die Imprägnierung für diejenigen Holzarten, welche der Fäulnis mehr unterliegen und die Weingegenden mit feuchtem Klima von besonderer Bedeutung sein, aber auch für härtere Hölzer in trockenen Gegenden wirtschaftliche Vorteile bieten. Man vermindert dadurch die Erzeugiingskosten, ohne daß nach irgendeiner Richtung hin eine Benachteiligung des Betriebsergebnisfes entsteht. Angesichts der Wichtigkeit der Sache wurden 1900 und i» den folgenden Jahren im Versnchsweinberge mit verschiedenen Stoffen behandelte Pfähle gesteckt und diese seither einer genauen Beobachtung und Kontrolle unterzogen. Die Ergebnisse derselben enthält die beiliegende Tafel, wozu bemerkt wird, daß darin zunächst die drei gebräuchlichsten Mittel ßa rbotine» m, Kupfervitriol und Steinkohlen teer berücksichtigt worden sind. 'jloit 100 jiiiii abgefanlt i Vi c ii c li H fl lt 6 ! 3um Äahre ‘Pemtttungm j 1901 1902 1903 1904 190". . im ialjrc 1000 gefleckt: IVjiialtciit Pfähle au-5 Kiesern-IjoIj mit 5%igcr Kupfer-nitriollöjung btfjanbelt ! . . 14 25 35 42 Gleicher yaiunft Desgleichen, aber unbehandelt, 311111 Vergleich _ 47 82 100 - - Dergleichen, aber mit '>%igtr Ahipieruiltiollöfung behandelt — — 3 5 - Desgleichen, nicht behandelt, zum 'Vergleich 10 43 90 100 - - im i»hre 1901 gefleckt: - Gespaltene Kiescrnpfähle, mit xtaibolineum behandelt . . — — — — — 2 Desgleichen, mit Lteiulohlentcer behandelt 7 12 27 30 7 ' Gejchnstlene Lärchenholzpsähle, mit Karbolincum behandelt. 2 7 7 Desgleichen, mit Sieinlohlenteer behandelt — — — 1 10 : Desgleichen, unbehandelt, 311111 Vergleich — — 2 20 52 Pfähle ans dein Holz der echten Kastanie, gespalten, mit Karbo- lineum behandelt — — — 2 — .7 Desgleichen mit Stkinlohlenteer behandelt — 12 _ ... Desgleichen, unbehandelt, 311111 Vergleich - — 2 25 47 '2 : Über die Haltbarkeit der mit vorstehend c: :emßtten Mitteln behandelten Pfähle sind im Versnchsweinbcrge der l: : glič-preuhischen Lehranstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau* in 6 enbeun folgende Erfahrungen gemacht worden: Obenan steht Zecr; ei neben nač 24 Jahren noch 91 von 100 ans der ersten Spitze. Sublimat verlieh den Rundpfählen eine Hnl::::feii. bei welcher nach 20 Jahren noch 75 von 100 auf der ersten S: ne stehen. Kupfervitriol kommt gleich nach diesem. 2 ni; imprägnier:-: Pfähle flehen nach 20 Jahren noch 67 von 100 nu: :er ersten Spine. Gute Haltbarkeit verleiht auch S tei n ko h l e 7 : e e r. wenn die Pfähle darin gekocht werden. Sie betrug nach neu- Zabren 64 vor. 100 auf der ersten Spitze stehende Pfähle gegen 22 : : : 100 der nič: * Jahresbericht der königlichen Lehranstalt für Wein- 2 :h-- ur.D Gancnbc. in Geisenheim für 1900/01, S. 45. behandelte». Angestrichenc Pfähle halten nur unbedeutend länger iils-»icht behandelte. Nach genannter Zeit sind davon ans der ersten Spitze geblieben: Bei Eichcnholzpfühlen in Teer gelocht 49 von 100, mit Teer ange strichen 33 von 100, nicht imprägnierte 8 von 100. Die gleichen Versuche an der Versuchsstation in Wädenswcil, 1891 bis 1898, haben folgendes ergeben: Aus mit Kupfervitriol imprägnierte» Stammen hcrgcstelltc Pfähle (19 Stück), kreosotierte Pfähle (10 Stück) nnd kyani sierte hielten während der angegebenen Zeit ohne Ersatz ans. Bei den mit Carbolineum „ Avenarius “ behandelten mußte von 105 Stück 1 Stück ersetzt werden. Bei mit Kupfervitriol imprägnierten Pfühlen von 105 Stück 1 Stück. Bei mit Karbolincum Zimbel bestrichenen von 77 4 Stück. Mit Karbolinenm Hansa bestrichene von 105 Stück 6 Pfähle. Tie Haltbarkeit der Pfähle wird unter anderem mich durch die klimatischen Verhältnisse der Gegend beeinflußt; auch die Wirkung der Imprägniermittel erfährt durch diese eine Beeinflussung. Schon im Jahresberichte für das Jahr 1900/01 wurde diese Vermutung ausgesprochen; sie wird durch diese Ergebnisse nun bestätigt. Vergleicht man die in der beistehenden Tafel angegebenen Zahlen, welche in dein Ver-fnchsweinberge der Landes-Obst- und Weinbanschnle in Marburg ermittelt wurden, mit denen von Geisenheim, so wird man finden, das; die gleichen Mittel in Marburg eine geringere halibarmachende Wirkung ansüben, eine Erscheinung, deren Erklärung neben der weniger starken Dnrchtränkung des Holzes (dieses ist in Geisenheim vollkommen mit Kreosot durchdrungen) in der Verschiedenheit der jährlichen Niederschlagsmenge gesucht werden muß. Während diese tut Rhein-gan kaum 600 mm erreicht, bewegt sie sich in Marburg zwischen 1000 und 1200 mm! Die das Doppelte betragende Feuchtigkeitsmenge begünstigt die Fäulnis- nnd Verwesungserscheinungcn natürlich in entsprechender Weise nnd beeinträchtigt die Wirkung der Imprägniermittel. Trotzdem ist deren günstiger Einfluß auf die Holzer auch hier so weitgehend, daß ihre Anwendung für solche nnd ähnliche Verhältnisse empfohlen werden muß. b) Versuche mit verschiedenen Heftmater ialicn. Zum Heften der Weingärten wird gewöhnlich gutes Roggenstroh, Lindenbast aber mich sehr häufig Rasfiabast nnd in der letzten Zeit Jutebindegarn benützt, das bereits in Frankreich, Italien, Spanien, Ungarn a. a. Gebieten ausgedehnte Verwendung findet. Mit den drei Heftstoffen Stroh, Raffiabast nnd Jutcbindegarn wurden in den Jahren 1904 bis 1906 bei Reben, welche nach steirischem Zapsenschnitt gezogen wurden, vergleichende Heftversuche gemacht und haben ans 1 ha Flüche berechnet nachfolgende Ergebnisse geliefert: "* Schweizerische Zeitschrift für Obst- und Weinbau, 1901. S> Stroh K 0.80 >no 100 kg Bast 1 K pro Siilo .j Stile 80 li pro Siilo fr, Mài., iK 1.20 pro lia ìagtotm à K 1.20 Material Meilen j, Taqloksn pro ha !j à K l .-JK) |®“llcr,al 1904 39 Tg. IAllix 55'— io a a. 77— ‘24 XiP 27 70 — 1905 39 0 . 119' . j 56 — 48 . 10 08'— 4-7 „ 18 .78 — 1900 44-2 . 145-2 . I 03 — 49 . 23 8*2 — 47 .. ‘2*2 .7 2 - I 40-7 12* 58 ■ :',š 26 70 ! 3800 22 Es geht daraus hervor, daß in bezug aus de» Zeitaufwand alle Materialien so ziemlich gleich stehe», wahrend die verbrauchte Menge bei Stroh mit größten, bei Jute am geringsten _i)1. Bringt man die Preise der Stoffe, welche auch stark wechseln, Zeitaufwand und die verbrauchte Menge in Rechnung, so stellt sich das Heften mit Inte mit billigsten, mit Nafsiabast mit teuersten, während Stroh dem Jutegarn dabei nahe kommt. Ta Stroh in den Gegenden mit Getreidebau mitunter einen niedrigen Preis besitzt, den Preisschwankungen nicht so unterworfen ist, als die beiden anderen Stoffe, und leicht zu erhalten ist, so wird es infolgedessen hier wohl nach wie vor in der Hauptsache als Heftmaterial in Verwendung bleiben. Dort jedoch, ivo cs nicht vorhanden ist oder teuer beschafft werden muß, wird nach obigen Er- * sahrnngcn, vorausgesetzt, daß dessen Preis nicht viel höher wird, als in ' der Tafel angegeben ist, dem In teb i n d e ga r n alle Beachtung zu schenken sein, zumal so geheftete Weingärten ein schöneres Aussehen haben, die Blätter nicht so leicht eingebunden werden als bei Strohbändern und die Haltbarkeit solcher Bänder diejenige des Strohes über-trisst. Inte hat sich auch zum Anbinden der Schenkel und Bögen als genügend haltbar erwiesen. 9. Probe von Geräten. A s b c st s i l t e r. Von der Firma Theo Seitz in Wien, !., Woüzeile 16, wurde der A s b e st s i l t e r für Mittelbetrieb „$ a ch 11 s" (Fig. 1) einer ein- gehenden Prüfung unterzogen und dabei folgendes gefunden: Die Ausstellung und Inbetriebsetzung ging leicht und rasch von statten, ebenso die Entleerung und Reinigung nach der Arbeit, welche ohne Schwierigkeiten gründlich bewerkstelligt werden können. Der Wein wurde im vorliegenden Falle mittelst der Pumpe durch den Filter getrieben und für alle diese Arbeiten 1 bis 2 Mann verwendet; doch reicht auch eine Person aus. Der Wein beginnt schon nach kurzer Zeit klar zu fließen und wirb vollkommen glauzhcll, ohne jeden Beigeschmack; da die Klärung unter Luftabschluß stattfindet, so wird er nicht matt, sondern bleibl frifd) und wird durch vollkouiiueuc Entfernung der TrübmigSstoffe sehr reintönig im Geschmack. Die Leistungsfähigkeit richtet sich in erster Linie nach der »rjprung-licheu Beschaffenheit des Weines und ist verschieden, je nachdem dieser inehr oder weniger trübe und schtci,»haltig ist. Bei unseren Versuchen betrug sic 12 hl in der Ltundc. Weinvcrluste, wie solche bei Filter» anderer Systeme unveruicidlich sind, kommen hier kaum vor. Der Preis beträgt 1375 K zuzüglich 10 Prozent Teuerungsznjchlag. Fig. 1 Ajbestfilter .Bochus' von Theo Seih. 10. Ter Burgwald. Die Weingartanlagen konnten durch eine zweimal,»ach je zwei Jahren wiederholte krustige Düngung mit 5—6 kg Pferdemist auf den Stock und fürs Jahr an denjenigen Stellen, wo die Reben auf Portalis im schweren Lehm- und Tonboden nur langsam vorwärts tarnen, in befriedigender Weise beeinflußt werden. Sie bildeten kräftiges Holz und können im folgenden Jahre tüchtig auf Tragholz angeschnitten werden. Obwohl der Ansatz an Gescheinen ein schöner gewesen ist, so blieb der Ertrag doch weit hinter denjenigen des Bersuchsweinbcrges zurück. Er betrug: 1905 von 2 lia 24 a 1 ha = 12 hl 1906 „ 2 5 „ 48 „ 1 .. - 19 „ Die Ursache dafür ist einesteils in dem Hagel, der im Juli im Burgwalde empfindlich schadete, zu suchen; andererseits ist sie darin gelegen, bufi einige jüngere Anlagen «welche aber, wie oben gesagt wurde, mittlerweile gekrästigt wurde»), in ihrer t'ntmntlnng zurückgeblieben wäre» und daß ferner durch de» ursprünglich befolgte» weiten Rebsaü die Flache nicht in genügender Weife anSgenüßS werden konnte. Obwohl die einzelnen Stöcke dieser alleren Anlagen beim Weiß-bnrgnnder, Mosler und Snlvaner recht voll hingen, so vermochte deren (trimg auf die Gcfoiiilernfriiicngc feinen besonders hervortretenden Einfluß iinljiiiiben, zumal deren Fläche im Vergleich z» den jüngeren »nr Hein ift. Sobald diese i,n befriedigenden Ertrage flehen werden, sollen jene „ach und nach, wie es seither geschehe», rigolt und ueubepflauzt werden. Tie Gutedeltranbe» wurde» zum größte» Zeile für den Genuß frisch verkauft, »nd zwar um ■ 50 h Pro 'lilo. Man erntete 721 Kilo gegen 326 Kilo des Vorjahres. Die Qualität der Moste stellt sich int Vergleich zum Vorjahre wie folgt: 1905 1 mm Surfer in % j Zucker in «/„ i t r I i „ach Kloster i Làure ; »ach Kloster- Làure »euburger | j„ «/on mulmiger o/0<1 Mostwage j ; Alostiungt Weißburgunder............................. 18Ö0 r97 18‘2-> 100!) Sistvancr...................... I, , > rll l-rol 7'97 Kleinriesling..................... 18 70 8 44 1 rO» 8-91 Traminer.......................... > 8 2 > 6 38 Mo-ler..................................... — — : >4 — 10-69 Sie ist bei Burgunder und Kleinriesling recht gut, läßt aber bei Lhlvaner und Mosler zu wünschen Übrig. Während bei 21) Immer die geringere leine westliche Lage, der schwere Bode» und das üppige Wachstum neben dem reichen Behang die Qualität herabdrückten), muß beim Muster, der in rein südlicher Soge und Mergelboden flockt, nur die späte Reifezeit, welche ihn für den Bnrgwald ungeeignet macht, als Ursache für die geringe Qualität angesehen werden. Da er einen Zeit des älteren Bestandes der Anlage ansmacht, so wird er int Laufe der nächsten Jahre verschwinden und in Zukunft Hierselbst nicht mehr zur Pflanzung kommen. Der Schnittweingarten zeigte eine sehr gute Entwicklung. Während die Sorten Riparia Portatis, Bitis Solonis und Rupestris Nr. 9 „Goethe" schöne kräftige Reben, welche vollkommen ausreiften, bildeten, blieb Rupestris du Lot nach beiden Richtungen gegenüber denselben zurück. Zur Beobachtung und Prüfung beachtenswerter neuerer Hybriden hatte man auf einem 57a großen Pachtgrundstücke, welches dem benachbarten freiherrlich von Laza rin i scheu Gutsbesiye gehört eine Anlage mit folgenden Unterlagsforten in je 1 bis 7 Reihen à 36 Stöcken gemacht: Aramon X Rnpcstris Nr. 1 ! Riparia X Rupestri» Nr. 330;> Riparia X >tl.-@utcbcl Nr. 43G X » 3300 X » 45G j Cabernet X Riparia X Trolliuger „ 55G ] Malbet X Berlaudieri X „ 3(5G ! Soloni» X Rupestri» X - 32G i Riparia X - Nr. 101“ X Riesling „ 93G l Rupestri-:- X Berlaudieri „ 301 C Aramon X Rupestri» Nr. 141B | Berlaudieri X Riparia .. 15711 Cabernet X Ganz. „ 33B j Riparia X Berlaudieri „ 420 a Pinot X « „ 1202 : X .. „ 34 E Chasse las X Berlaudieri „ 41B Mviirvredre X Rupestri» 1202 Berlaudieri X Riparia Nr. 157/,, B Soloni» X Riparia „ 1610 X » „ 462 B Rupestri» Nr. 9 „Goethe". Die Zahl der Kreuzungen soll in den folgenden Jahren nach 'Maßgabe de» Raumes und Wichtigkeit der erstcrc» vermehrt werde». Im Obstgarten wurde mit dem Umpfropren der »»geeignete» Sortni fortgcsahre» und dabei hauptsächlich rheinischer Bohuapfel berücksichtigt. Zur Probe und Beobachtung ist je ein B.ium mit den Sorte» Cor Orangeii-Rcinette, Schöner von Boskoop, Peasgoods-Oioldreinette. Boikenapscl und Morgendnstapsel umgepfropst worden. Gegen die § lecke nt tauft) eit (Fusicladium) ist wie seither durch dreimalige Bespritzung zuerst mit zweiprozcntiger, im übrigen mit einprozenliger Kupserkalkmischung mit gutem (Erfolge vorgegaiige» worden: dagegen konnte man durch wiederholtes Abschütteln und Anlage von Ianggürtcln beim Apfelblütenstecher trotz der bedeutenden Zahl gefangener Käser bisher den in den Anstaltsanlagen erzielten Erfolg im Burgwalde nicht gewinnen. Die Ursache dafür muß im Walde, der die Obstpstattznirgen umgibt, gesucht werden, wo der Käser Zuflucht findet und woher er auf diese kommt. Durch besonders intensive Arbeit dürfte es indessen gelingen, den Schädling mich hier innerhalb gewisser Grenzen zu halten. Die Obsternte ergab 1450 Kilo Tafeläpsel und 173" „ Mostobst zusammen . 3130 Kilo. Die Wiesen wurden in der seither gebräuchlichen Weise behandelt und ergaben zusammen 324 q Trockensntter oder auf 1 ha gerechnet: Teichwiesen 58 q, Baumwiesen 24 q. Die Entwässerung der noch nassen Stellen mittelst Drainage wurde fortgesetzt. Infolge des nicht unerheblichen Fulteraussallcs mußte der Bich-stand durch Verkauf eines Paares Ochsen auf acht Stück Großvieh vorübergehend eingeschränkt werden. Nach der Grumineteritte wird das Vielt geweidet, int übrigen aber im Stalle gefüttert. Gegen die meist von Nordwest entbrechenden Stürme und Gewitter hatte man eine S ch utzp f l a nz n n g mit Weymutstiefern gemacht. Auch an anderen Stellen des Besitze» sind solche ansgeptlanzt worden. Der unter ber Leitung bes Rebmannes Kran er, ber ulte Anlage» beS Bnrgwalbes überwacht, ftetjcubc 9 '/[ monatliche W infertur | „ v würbe Mitte Februar mit 14 Teilnehmer» begonnen unb Ende Riwembcr mit 11 Schülern beeàt. Drei sinb unter ber Ze-it-freiwillig ausgetreten. Folgenbe Schüler absolvierten ben Kurs: 1. Cobi Franz ans Gibina bei St. Anbrä, W.B. 2. Gämse Max „ St. Georgen a. Pößnitz. 3. Gole Johanu „ Wablberg bei St. Peter bei Marburg. 4. Kolarič Jakob „ Koloritschen bei Lntteiiberg. 5. Marko Johann Kartschovin bei Marburg. 6. Maurer Josef „ Petzelsdorf bei Fehring. 7. Mocuik Martin „ Oberseuze bei Poni gl a. Siibbahn. 8. Moni Ferbinanb „ Planizeii bei Marburg. 9. Palz Franz „ Hürth bei Rabkersburg. 10. Polak Vinzenz „ Cerovec bei Friebau. 11. Wouk Franz „ St. Marci» bei Crlachsteiu. 9 besuchte» benfelben mit sehr gutem, 2 mit gutem Erfolge. Alle auf bem Burgwaldbesitze notrocnbigen Arbeiten im Weinberge, Schnittrocingarteu, Obstbaumschule, Obstgarten unb Wiesen mürben in ber Hauptsache von beit Winzerschülern besorgt, welche miherbem ben Rebschulbetrieb in Melling unterhielten unb bei wichtigen Vornahmen in ber Obst- unb Weinbaiischnle, z. B. zur Obstverwertung mtb Weinbereitung zngezogen mürben. Um bereu Urteil zu schürfen, würbe im Herbste mit benfelben unter Führung beS Kursleiters eine Erkiirsion über. St. Peter, St. Barbara, Wurmberg, nach ber Laubes-Zent ralrebschiilc bei Pcttmi unternommen. Abenbs unb an Regentagen erhielten bic Kursteilnehmer bunt beit Kursleiter theoretische Erläuterungen int Wein- unb Obstbaue, mußten darüber Hefte schreiben unb bie täglichen Vorkommnisse im Betriebe in bas Tagebuch eintragen. Fr. Zweifler, Direktor. B. Obstbau. 1. Die Baumschule. Die Kulturen in ber Baumschule hatten im Berichtsjahre in ganz außergewöhnlichem Maße unter Blattläusen zu leiben, so baß bic Bekämpfung bieses Schüblings fast ben ganzen Sommer hiitburch ununterbrochen fortgesetzt werben mußte, mit bas Wachstum ber jungen Triebe zu sichern. Das Eintauchen ber befallene» Triebspitzen in einer einprozentigen Tabakextraktlösung unter Zusatz von Schmierseife hat sich auch in Diesem Jahre als ein sicheres Bekäinpfuiigsmittel bewährt. Fiel bie Anwendung ber Tabakertraktlösnng in eine Zeit heißer, trockener Witterung, so mußten jedesmal bie eingetaiichte» Triebe noch mit frischem, reinem Wasser abgespült werben, weil sonst ein großer Teil ber empfindlichen weichen Triebspitzen zum Absterbeu gekommen wäre. In ben Monate» Mai, Juni iinb Juli trat infolge ber um biefc Zeit häufige» Nieberschläge u»b ber damit verbundenen höheren Feuchtigteit ber Luft bas Fusikladium bet fast allen Apfelsorten auf, so baß sämtliche Kernobstbümne ber Baumschule mehrmals mit Kupfcrkalkmischung bespritzt werbe» mussten. Aus ber Baumschule mürbe» im Berichtsjahre 1250 erstklassige Hochstämme nnb 20» ebensolche Buschbäume u»b Spalieren zum Preise von I K bas stück a » verschiebe,te Besitzer bes Mittel- und Unter-lanbes abgegeben. Nur ei» kleiner Teil ber verkauften Bäume ging in* Oberland. Außerbem lieferte bic Baumschule 50 Stämme zum Nach-pflanzen an verschiebciie» Stellen, 136 Hochstämme für bic später besprochene Felbobslpflanzung nud bic für die neue Zwekschenanlage benötigten 27 Zioetschenhochstäinine. Bei ben in ber Anstaltsbaumschule gezogenen Bäumen wird außer auf sachgemäße Erziehung von Stamm und Krone ein besonderes Augenmerk auf eine möglichst vollkommene Ausbildung und Verzweigung der Wurzeln gerichtet, damit bic an Ort nnb Stelle gepflanzten Bäume auch sicher anwachsen. 2. Der Obstgarten. Alle Bäume kamen mit gut ausgereiftein Holze und reichlich mit Blutenknospen besetzt in den Winter. Der Monat März nnb die erste Hälfte des April waren größtenteils schön und warm, so baß alle stich-blühenden Qbstartcn schnell mit der Blüte einsetzen konnten, welche auch bei günstiger Witterung gut verlief. Anders dagegen war cs bei ber Apfelblüte. Die zweite Hälfte April, in welche Zeit bic Blüte fiel, hatte fast täglich Niederschlüge, welche sich auch in der ersten Hälfte Mai täglich wiederholten. Unter solchen Umständen konnte die prächtig einsetzenbe Blüte nicht normal verlaufen, die Befruchtung konnte nur teilweise und unvollkommen vor sich gehen, so daß auch tatsächlich nur ein Teil des ursprünglich reichen Ansatzes an den Bäumen blieb. Noch Ende Mai sielen zahlreiche Heilte Früchte offenbar infolge mangelhafter Befruchtung von beit Bäumen. Trotz alledem konnte das Kernobst an ber Anstalt noch eine gute Mittelernte geben. Tie Erntemenge betrug im Jahre 1906: Spalierbirnen 960 Kilo Andere Tafelbirnen......................... 400 „ Tafcläpfel............................... 1.700 1 Kochbirnen................................. 150 „ Mostbirnen................................. 300 Most- und Kochäpsel......................10.100 „ zusammen. . 13.610 Kilo Das nicht für Eigengebrauch benötigte Obst wurde zu guten Preisen zum Verkaufe beziehungsweise Versand gebracht. 3. Auftreten »»d Bekämpfung ber im Jahre 190(5 beobachteten Schädlinge uitb Krankheiten. a) A p j e 1 6 l ii t e n si v ch c v,- Dieser Schädling trot im Gegensätze j ti s rii Heren Jahren j» solch geringer Zahl aus, das; von einem Schaden kaum die Rede sein konnte. Der im letztjührigen Bericht beschriebene Fangversnch mit der Bekämpfung des Apfelblütenstechers wurde von Ende Biär; bis Mitte April täglich fortgesetzt, ergab aber wegen z» geringen Auftretens dieses Schädlings nicht den günstigen Ersolg als im Jahre 1905. Ta von verschiedenen Seiten, auch ans nächster Nähe des Anstaltsbesitzes Klagen über heftiges Auftreten des Blütenstechers eiugelanjcn sind, ist die Annahme berechtigt, das; die an der Anstalt im Burjah re durchgesührten Bekümpsungsniaßrcgcln einer starken Bermehruug dieses Insektes innerhalb der Austaltsaiilagen Einhalt geboten haben. Auch stimmt diese Tatsache mit der an anderen Stellen gemachten Beobachtung überein, wonach man den Blutenstecher durch fortgesetzte Bekämpfung in einzelnen Gebieten an Zahl derart einschrünkcn kann, das; sein Auftreten keinen großen Schaden mehr verursacht. Es konnte mich beobachtet werden, daß der Küfer im Flug keineswegs so geschickt ist, wie oft angenommen wird, und das; der größte Teil der die Baumkrone aussuchenden Blutenstecher diese durch Himuif-kriechcn erreicht. b) D i e Sb strnade. (Apfelwickler.) Die Beobachtungen über die Lebensweise und Versuche über die wirksamste und dabei einfachste Bekämpfung dieses alljährlich dem Cb sibilìi großen Schaden zufügenden Schädlings wurden fortgesetzt. Tie ersten Schmetterlinge konnten in den Abendstunden des 5. Juni beobachtet werden und bereits am 3. und 4. Juli begannen kleine, durch das Ränpchen des Schmetterlings zerfressene Früchte zu Boden zu fallen. Eine genaue Beobachtung ergab, daß die Raupe im Jugend -zustande sich nicht mit einer Frucht begnügt, vielmehr daß dieselbe nach Beendigung ihrer Tätigkeit an einer Frucht auch noch mehrere andere zu beschädigen vermag. Hierdurch wird auch die Erscheinung erklärt, daß man in der ersten Zeit des Abfallens kleiner ansgefressener Früchte nur selten solche mit dein Schädling im Innern findet, da die meisten zuerst gefallenen Früchte von ihrem Zerstörer verlassen wurden. Tie Cbstniade läßt sich erst dann an einem selbstgesponnenen Faden herunter, wenn sie ausgewachsen ist und sich einen Dchlnpfwinkel zum Einspiunen suchen will. Ende Juli wurden einige Puppen und Ende August junge Schmetterlinge gefunden, doch ist nur ein ganz geringer Teil der am 9. Juli gefangenen und in einem Zuchtküstchen untergebrachten Ränpchen zur vollkommenen Entwicklung gekommen, die meisten sind als Raupen in den Winter gekommen. Demnach konnte im Jahre 1906 nur eine teilweise zweite Generation beobachtet werden. Ende Juni erhielte» ('>0 tragbare Äpfel- imb Birnbäume der Anstalt Fanggürtel, bestehend an? Holzwolle und Papier. Anfang Angnst wurden alle Gürtel auf da? Vorhandensein von Raupen und Puppen nachgesehen, wobei 1643 Stück versponnene Rünpchen de? Apfelwicklers gefangen werden konnten. An einem größere» Apfclbaume wurden allein 107 und an einem 35 jährigen Bannic der Sorte Kaiser Alexander sogar 126 Stück Obstmaden gefunden. Da? Ergebnis dieser Mastregel zeigt deutlich, dast da? rechtzeitige Anbriugcn und Nachsehen der Fanggürtel von einem durchschlagenden Erfolge sein kann. Würde die Bekämpfung des Apfclwicklcr? sich in allen Obstbau -gebiete» einbürgern, so möchte die Zahl de? wurmigen Obstes sehr bald geringer werden. Smvrndung von Zchweinfurtcrgrü» bei der tirfäinpfung der Obstmadc. Unmittelbar nach beendeter Blüte wurde an 15 Hochstämmen der Kanada-Reinette ein Bespritznngsversuch nach folgendem Plane gemacht: 3 Bäume aesprikt mit I "/„Kupserkalkmischiing -j- 120 g Schweinsurtergrün. 3 „ . ’ . 1% „ 4- 240 g 3 „ „ nurmit 1001 Walser-j- ILOgSchweiiisurtergriinsu^à,; 3 . .... 1001 .. + 240g ., ' s 3 „ überhaupt nicht behandelt. Dieser Versuch gelangte am 14. beziehungsweise 15. Mai bei trübem Wetter zur Durchführung. Am 16. Mai war es sonnig und warm. Nach dem 19. Mai tonnte man an den mit Schweinsurtergrün behandelten Bäumen eine ausfallende Veränderung an den Blättern wahrnehmen, welche ein-schruinpftc», braun wurde» und zum größte» Teile abfielen. Ebenso wurde durch die offenbare Beschädigung durch freie arsenige Säure ein großer Teil der angesetzte» Früchte abgeworfen. Tie nicht mit Arsen behandelte» Bäume behielten ihr gesundes Laub. Der Versuch zeigte, eine wie große Vorsicht bei der Anwendung dieses heftigen Giftes erforderlich ist, er kann wegen des Abfallens der Früchte nicht als abgeschlossen betrachtet werden, sondern wird nächste? Jahr nochmals mit großer Genauigkeit wiederholt werden. c) Das F n sikla diu in. Infolge der feuchten und warmen Witterung im Mai—Juni, während welcher Zeit oft mehrmals täglich kleine Regenfälle mit drückender Schwüle abwechselten, war die rechtzeitige Bespritzung der Bäume bedeutend erschwert, auch konnte dieselbe nicht immer wirksam sein, da oft ein großer Teil der aufgespritzten Flüssigkeit durch kurz nachher eintretendcu Regen abgewaschen wurde. Infolgedessen mußte die Arbeit oft wiederholt werden. Der Pilz trat im Berichtsjahre stärker auf als in früheren Fahren, doch konnte durch mehrmalige Spritzung der größte Teil der Früchte fleckenfrei erhalten werden. Für alle Bespritzungen wurde eine l%ige Kupferkalkmischung verwendet, nur bei sehr pilzsiichtigen Sorten wurde mit zweiprozentiger Briihc gearbeitet. d ) Behandlung d o n K r c 6 -j m »»de » m i I «\$ arbolin e » m. Bei der Zarte Champagner-Reinette wurden die vorhandenen offenen Krebswnnden ai» 28. Riürz mit Karbolinenm aus der Fabrik A v c n a rin» in Ainstettcn angcltrichen und am 19. Finii wiederholt. Tiefe Behandlung war insofcrnc von günstigen, Erfolge begleitet, als die augestrichcncn Wunden gesunde Lcnvaltnngsründer erhielten, die auch später frisch und gesund geblieben sind. Bezüglich der Verwendung von Karboliueuni in der sonstigen Obstbaumpflege. iusbcsondorc gegen Schädlinge und Krankheiten verschiedener Art, wird bemerkt, dag Versuche im Gange sind. e) Raupenleim „Tree Tanglefoot". Seitens der Firma Heinrich Stoeßler in Wien, I., Stadiou-gasse 7, wurde der Anstalt eine größere Probe von obigem Raupenleim zu Versuchszwecke» übersandt. Gelegentlich des Anbringens der Ranpeu-leimringc zum frange des Frostnachtschmclterlinges wurde Ende Oktober auch ein Teil der angebrachten Gürtel mit .Tree Tanglefoot“, einem amerikanische» Fliegenlcini, bestrichen. Dieser zeichnete sich gegenüber dem anderen Raupenleim durch eine außerordentliche Klebfähigkeit ans, doch konnte nicht sest gestellt werden, welche Art von Raupenleim in seiner Anwendung billiger ist, da uns der Preis des obengeuaunten Leimes nicht mitgeteilt worden ist. 4. 'Reitanlagen von Obstpflanzungcn. a ) Stand der R e n pfla n z u n g bei der H a » p t a l l e e. Tie im Frühjahre 1905 ausgefnhrle Obstpflanzung mit Äpfeln des steirischen Rormalsortiinentes entwickelte sich im Berichtsjahre in gewünschter Weise. Am Herbste erhielt jeder Baum eine Düngung von 200 g Thomasmehl, welches auf die Baumscheibe ausgestrent und flach eingearbeitet wurde. In dieser Pflanzung wird Grasbau als tlnterknltur betrieben. b) A n s s ü h r u » g einer F c l d o b st p s l a n z u n g. An der Anstalt sind verschiedene Betriebsarten des Obstbaues vorhanden Es sind vertreten: Hochstammpflanzungen mit Grasbau, Hochstamm- und Halbstammpflanzungen mit Gemüsebau, Niederstämnie mit Grasbau, Straßenpflanznngen, Buschbäume an Böschungen ohne llnterkultur, Buschbäume und Spaliere mit Gemüsebau und ohne solchen. Bisher fehlte noch eine größere Hochstammanlage mit Feldbau als Unter- kullur. Diese schon lange bestandene Absicht konnte im Herbste 1906 zur Ausführung kommen, indem auf de», etwa 2 ‘/4 ha großen Stück, welches bisher dem Feldbau und Futterbau gedient hatte, 146 Stück Apfelhochstämme gepflanzt wurden. Die Baumreihen erhielten einen Abstand von 16 m, in der Reihe wurde aus 10 m gepflanzt, so daß die Unter-kulkureu möglichst lange Zeit ohne wesentliche Benachteiligung betrieben werde» können. — ro- sei dieser Silloge tomen folgende Sorten in größerer Anzahl zur Pslonzniig: Domoson-Reinette, Schöner von Sostoop, fvmitm? Reinette. Konodo - Reinette, Geflammter Kardinal, Kronprinz Rudolf, London Pepping. Ribstou Pepping; versuchsweise wurden verwendet : Voitenapfel. Goj: Lrangen-Reinette, Reinette von Bretagne, Weißer Klarapfel. Do der Soden schwer ist, wurde zu den einzelnen Pflonzgrnbeu reichlich Kompost und außerdem 6 Kilo Torsstreu zugeführt und mit der Pflon.v erde gut vermischt. Die Grube» erhielten einen Durchmesser von 1 in 50 cm und eine Tiefe von 50 cm. Tie Sonmpföhte wurden olle durch mehrmaliges Seftreichcn der unteren Hülste mit lochendem Motbolineinn haltbarer gemocht. To? ganze Grundstück ist durch einen dichten Zaun aus S3ein= gartenstecken vollkommen gegen dos Eindringen von Hasen gesichert. Au der Nordseite diese» Stückes wurde im Frühjahre 1900 eine Hoch-stommpflanznng in den Sorten des steirische» Siruensortimeutes gemocht. c) A » toge einer Z iv et s ch e n P s I o » ; » » g. Im Herbste 1900 erfolgte auch die Anlage einer Ertrogspslonznng mit 27 Zwei scheu-Hochstämmen in de» Sorten Dolanec Z welsche und einer Hauszwetschen-Spielart, die sich seit Fahren in den älteren A »statt ? -nulo gen durch besondere Tragbarteil sowie durch Wohlgeschmack und Größe der Frucht ausgezeichnet hot. tl) Eine klein e P sirsich p sIa n z n n g kam on der warmen Südrabatte beim neuen Rinderstall zur Anssührnng. Hier wurden Buschbänme auf St. Julien in solgende» Sorten gcpflouzt : Große Mignoline. Lord Patmerston, Seile de Sitrt), Favorite de Svilivi Iler. Biktoria-Psirstch, Nowotarsli-Psirsich. 5. Vom Tpaliergarten. Tie Spaliere entwickelten sich im obgelnufene» Fahre lehr schon und hotten einen befriedigenden Fruchtansatz. Geerntet wurden in ihm rund 900 Kilo seines Tafelobst. Die einzelnen Sorten verhielten sich in bezug auf die Trogborleit sehr verschieden. Tie 10 reichtrogendsten find der Reihe noch : Herzogin Von Sngoulcme, Gute Luise von Avronches, Winter-Techantsbirne, Geliert? Butterbirne, Diel? Butterbirne, Winter-Nelis, Clioier de Serres, 5tedinomi? Sutterbirne, Graue Herbstbutterbirne, Jvsesine von Stechet». Im Jahre 1906 mußten zur Vervollkommnung des Spalier-garten? einige durchgreifende Änderungen oorgenommen werden. Da die mit der Sorte Napoleons Sutterbirne in einfachen II-Formen bepflanzte Wand seit den letzten 3 Jahren nicht recht vorwärts kommen wollte, indem dieser Sorte unter den hiesigen Verhältnissen die Cuitten-unterlagen offenbar nicht zuzusagen scheint, sich auch durch Absterben einzelner Saume Lücken in der Spalierwand zeigten, wurde im Frühjahre die Sefeitiguug der ganzen Reihe bestimmt. Die Rabatte wurden dann durch Kompostdüngung verbessert, irisch rigolt und mit der Sorte Winler-Techantsbirne bepflanzt, welche sich, wie oben ge sogt ist, im Ipaliergartcu sehr gut bewährt hol und eine unserer feinsten und wertvollsten Winlertafelbirncn ist. Im Herbste geschah dasselbe mit der Wand, 'welche »nt der Sorte Espereus-Bergamottc bepflanzt war, welche cbensalls ans Quitte nicht gedeihen will. Die Nenbepslanznng dieser Spalierwand geschah mit der seinen Wintertaselbirnc Olivier de SerreS, welche im Spalicrgartcn auf Onittc ebenfalls vorzüglich gcdeibt. Einige wagcrechtc Kordons der Ananas-Reinette -standen ans Toncin sSplittapscl) und zeigten ein zu starkes Holzwachstum, welches durch kein Mittel zu bändigen war; auch diese wurde» entfernt und durch Baumanns Reinette aus Paradies ( Iohannisapfels ersetzt. Eine Wand Ananas-Rcinetlc wurde durch Gute Luise von Avrauchcs. Marguerittc Marillat. Le Lectier und Winter - Tcchants-birne ersetzt. Bezüglich der im Spalicrgarten in größerer Anzahl vcrf»ch?lvei,e augepflanzten wagerechten Kordons der sorte Weißer Winter-Kalvill wurden genaue Berechnungen über die Kosten der für diese sorte »»gewendeten feineren Kultur und über den Ertrag augestellt, deren Ergebnis zeigte, daß cs unter den hiesigen Verhältnissen unwirtschaftlich wäre, diese mit großen Mühen und Koste» verbundene Kultur weiter zu betreibe», denn der erzielte Mehrerlös für die Früchte steht nicht in dem erwünschten Verhältnisse zum erforderlichen Mehranfwande bei der Kultur. Infolgedessen wurden sämtliche wagcrechtc» Kordons von Weißem Winter-Kalvill entfernt und durch Winler-Dechantsbirne ersetzt. 6. Im Buschobsiqnarticr wurden einige Reihen mit den Sorten Cox Orangen-Reinctte, Schöner von Boskoop, Peasgvods Goldreinette und einige Stück von neuen ivcrtvollen, hier noch nicht erprobten Sorten angepflanzt. Alle diese vorgenannten Neupslanznngen wurden ausschließlich mit dem jeweils dein Obstbaubetriebe zngewiesenen schillern vorgcnommen, welche mithin reichliche Gelegenheit hatten, sich mit den damit verbundenen Arbeiten vertrant zu machen. 7. Obstlagerung bei niederer Temperatur. Der Obstkelter der Anstalt zeigt im Monat Oktober wegen der um diese Zeit noch anhaltenden Bodcnwärmc für Herbst- uitt^ Winterobst eine etwas zu hohe Temperatur i^ —12° C), was zur Holge hat, daß einzelne Sorten schon vor der Zeit reifen und sich dann naturgemäß nicht so lange ansbeivahren lassen als es erwünscht ist. lim den Unterschied zwischen dem gewöhnlich im Obstteller gelagerten und dem in einem Kiihlranme untergebrachten Obste festzustellen, wurden Ende Oktober 14 Kistchcn Äpfel und Birnen an die Firma V. Fran z, Eiswerke in Graz, Göstinger Maut, zur Einlagerung in einen Kühl-raum ciugcsandt, in welchem die Temperatur gleichmäßig bei +2°C bleibt. Dieselben Sorten wurden zu gleicher Zeit und in der gleichen Menge in einem neben dein Eiskeller befindlichen Rnnine der Brauerei des Herrn Götz in Marburg bei annähernd gleicher Temperatur cin-gelagcrt. Beide obengenannten Firmen haben die Lagerung in der bereitwilligsten Weise und vollkommen unentgeltlich vorgenouime», wofür ihnen auch an dieser Stelle bestens gedankt wird. Am 20. Dezember langten die Kisten von Graz ein und die in der Brauerei Göß eingelagerteu Kiste» wurde» am gleichen Tage abge-holt und ausgepackt. Das Ergebnis war: Sämtliche Äpfelsorten (Gelber Bellefleur, TanzigerKantapscl, Edelböhmer, Fromms Reinette, Winter-Goldparmäne. Kanada-Reinette, Ribston Peppiug) hatten sich in beide» Füllen tadellos frisch erhalten und waren von vollkommenem Wohlgeschmack. Die hier im Obstkeller gelagerten blieben im Aussehen, namentlich in der Frische und Schönheit, sowie auch im Geschmack hinter den liihl gelagerten Früchten zurück. Bon den Birnen waren die Sorten Josefine von Mecheln, Winter-Nelis, Napoleons Butterbirne, Hardenponts Wintcrbutterbirue, Olivier de Serres von schönem Aussehen und feinem Geschmack. Winter-Dechantsbirnc dagegen ist durch die Kühllagerung in der Reise bedeutend zurückgeblieben. Siegels Winterbutterbirne, Dicls Butterbirne und Herzogin von Angoulème waren zu weich geworden, was sich durch den Umstand erklärt, daß diese drei Sorten bereits beim Einpacken am 23. Oktober den genußfähigen Zustand erreicht hatten. Die im Obstkelter gelagerten Birnensorten haben sich mit Ausnahme der Winter-Dechantsbirne bis 20. Dezember überhaupt nicht gehalten. Dieser Versuch, der im nächsten Obstjahre in größerem Maststabe wiederholt werden wird, zeigt deutlich, daß das Kühllagern für seines Tafelobst von einem ganz wesentlichen Vorteil sein kan», indem man nicht gut haltbare Sorten bis zur Weihnachtszeit tadellos frisch und wohlschmeckend ausbewahren kann, wodurch nicht nur Verluste verhütet, sondern auch wegen der um diese Zeit hohen Obstpreise für seine Sorten, namentlich Tafelbirnen, einen wesentlich höheren Preis erzielen kan». Die für die Lagerung bestimmten Früchte wurden gleichmäßig sortiert, die Kistenware in Seidenpapier gewickelt und mit Papier-schnißeln oder abgelagerter Holzwolle fest verpackt und verschlossen dem Kühlhause zur Aufbewahrung bei etwa ~|- 2° C übergeben. Auf solche Weise können Tafcläpfel bis ins Frühjahr hinein vollkommen frisch und seinschmeckend gehalten werden. Die Lagerung in Kühlrünnien ist schon seit Jahren in anderen Ländern, besonders aber in den Vereinigten Staaten von Nordamerika eingebürgert und hat auch bei uns ganz entschieden eine große Bedeutung. 8. Obstverwcrtung. a) Obstweinbereitung. Aus den eigentlichen Mostsorten, Äpfeln wie Birnen, sowie dem bei besseren Sorten ausgelesenen Obste, halte man Obstwein bereitet. Außerdem ist mit Rücksicht auf den llnterrichtszivcck Wein aus Johannisbeeren und Stachelbeeren hergestellt worden. Bei nt!en km» Rein h e s e mit deni beste» Erfolge zur Anwendung, und zwar die hier erprobte Rasse „Kerschbach". Des weiteren hatte »mit zunächst versuchsweise alkoholfreie O b st g c tränke bereitet. b) Obst v krpack » ng und O b st v e r s a nd. Ans diesen Teil der Obstverwertung wurde ebenso wie in früheren viflhveu ein besonderes .Augenmerk gerichtet, damit die Anstatt in dieser Abbildung 2. Gestell zum Zusammenjehen der kleincn'Obst-sässer. Sinlä Aussatz zur Benützung des Gestelle- sur die großen Fässer. An dem oben aufgelegten Boden werden die Faßdauben gestellt. Abbildung Zulainincnstclteu der Obstsnsscr. Wie die Faßdauben aneinander gercihl werden. Abbildung 4. Abbildung Zusaininenstellen der Obstfässer. Fertig vcrlxrckte Obstsässer. Ter untere Teil de? Fasse- ist fertig, der obere wird mit Strick und Prügel zusammengezogen. Beziehung stets auf der Höhe der Zeit bleibt und die Schüler sich möglichst in allen damit zusammenhängenden Arbeiten praktisch ein üben können. D n S für jcbeii sich mit Obstversand beschäftigenden Cbsizüchtcr wichtige Selbsthcrstellen der Obstfüsscr wurde in ber Weise öorgemmimai, wie es bit beigegebenen Abbildungen zeige». c) D» » Dörre ». Sowohl von Steinobst, hauptsächlich Zwetschen, ule mich von Kernobst irnirbe rin Teil grbörrf nnb für obstarme Zeile» gesichert. d) Sonstige 9> t r m e r t n n g 5 m c t h o b e » fmiben dieselbe Berücksichtigung, wie in den früheren Jahre» und woren stets de» hiesigen Verhältnisse» angepaßt. Fachlehrer Otto Bruders. C. Gemüsebau. Die Witterung war diesem Knltnrzweige im Berichtsjahre günstig. Namentlich in den Monaten Juni nnb Jnli entwickelten sich die Pflanzen wegen der reichlichen und häufigen Niederschlüge bei genügenden Wärmegraden sehr gut. Der Betrieb versorgte das ganze Jahr hindurch die Küchen der Beamten und des Internates mit dem erforderlichen Gemüse. Für den Wintcrbedars wurde durch Einwintern und Einlagern größerer Gemüsevorrüte gesorgt. Ein beträchtlicher Teil der Erzeugnisse des Gemüsebaues wurde zu Marktpreisen verkauft. Da im neuen Jnternatsgebäude die Zahl der dort untergebrachten und verköstigten Schüler um 10 vermehrt wurde, mußte auch die Gemüsekultnr infolge des zu erwartenden Mehrverbrauches etwas erweitert werden. Für diesen Zweck erhöhte man das etwas tiefliegende Stück des Anstaltsgnrtens, wo bisher der botanische Garten nntergebracht war, durch Ausfahren von Erde und richtete es für den Gemüsebaubetrieb her. Kulturvcrsuchc. a) Kultur von fl oh (orten mit überwinterten Pflanzen. Karfiol oder Blumenkohl. (Sorte: Haagescher Zwerg und Erfurter Zwerg.) Die Aussaat erfolgte am 6. September in ein kaltes Mistbeet, Mitte Oktober wurde in ein ebensolches pikiert, woraus die Pflanzen kalt überwintert wurden. Die Mitte März ins Freie gepflanzten Setzlinge lieferten anfangs Juni gebrauchsfertigen Blumenkohl. Weißkraut (Lorke: Expreß- und Johannistag.) Aussaat und Behandlung wie beim Karfiol. Die Sorte Expreß lieferte am 1. Juni und Johannistag bei dieser Kultur am 10. Juni die ersten festen Köpfe. Wirsing oder Kohl (Sorte: Kitzinger.) Gleiche Kultur wie bei den vorgenannten Kohlarten. Die ersten Köpfe wurden am 4. Juni geschnitten. Diese angejührten Sorten hoben sich bei der genannte» Stiiffimul teil einigen Jahren hier gut bewährt. Die Knttnr von Kohlarten mit überwinterte», also abgehärteten Pflanze», hat für. hiesige Verhältnisse eine unstreitige Bedeutung, indem die widerstandsfähigeren Überwinterten Schlinge troh früher Auspflanzung nicht durch die oft im April, Anfang Mai noch häufigen Kälterückschläge benachteiligt werden und dadurch einen frühere» Ertrag geben. In Kultur einiger &e in ü s e a r t e n f ü r d e » W interbedar s. Hierfür ist es wichtig, den richtigen Zeitpunkt der Aussaat zu lreifen, damit das betreffende Gemüse bis zum Eintritt deS Winters richlig entwickelt ist. Einige Beispiele dieser Kultur seien nachstehend gegeben: Wirsing oder Kohl. Die Sorte Wiener Winterkohl hat sich hierfür besonders geeignet. Aussaat in den ersten Tagen des Juni ins ireie Land, Pflanzung Mitte Juli. Bis Mitte Oktober erhält man für die Einwinterung geeignete mittelgroße Köpfe. Kohlrabi. Eine geeignete Sorte für späteren Anbau ist blauer Spätkohlrabi. Aussaat Mitte Juni ins Freie, Pflanzung erfolgt Ende Juli. Anfang Oktober ist der Kohlrabi gut für die Einwinterung. Rotkraut. Sorte: Erfurter Riesen. Aussaat 18. März ins Freie, Pflanzung am 10. Juni. Ernte und Einwinterung kann Mitte Oktober ftattfinde». S p r o s s e n k o h l. Sorte : Wiener Pracht. Anfang bis Mitte April wird ausgesäet und nach dein 1. Juni gepflanzt. Bis November werden sich die Sprossen schön entwickelt haben. c) Iin p s v e r s » ch mit Nit r a gin b e i E r b s e n. Um an einer Stelle des Gemüsegartens, wo namentlich Erbsen nicht recht gedeihen wollten, festzustellen, ob durch Impfung des Saatgutes mit Knöllchenbakterien ein besserer Erfolg erreichbar ist, wurde ein Versuch mit Nitragin ausgeführt, das durch die agrikultur-botanische Anstalt in München bezogen und nach deren Anleitung angewendct wurde. Der Unterschied zwischen behandelten und nicht behandelten Beeten war in den ersten Wochen der Entwicklung ganz ausfallend, gegen Ende des Wachstums glichen sich die Gegensätze zwar etwas aus. aber immer sind die mit Knöllchenbakterien geimpften Beete in der Ausbildung weit voraus geblieben. Da die Pflanzen infolge starken Befalls mit Erbscnmehltau schnell und vor Ansreifung der Samen abstarben, konnte die Erntemenge nicht verglichen werden. Beim Ausgraben mehrerer Wurzeln fand man ans den geimpften Beeten eine merklich größere Anzahl von Knöllchen an den Wurzeln alcali den nicht geimpften. Fachlehrer Btto BritbCl'6. G D. Gärtnerische Umgestaltungen 6cim Hauptgebäude. Nach Fertigstellung des Hauptgebäudes ergab sich die Notwendigkeit der Neugestaltung de? den schönen Bau umgebenden Grundstückes. Äußer der Schaffung von für den Verkehr erforderlichen Fahr- und Fußwegen wußte daher auch an die Verschönerung durch passende Gestaltung der Fläche und geeignete Bepflanzung Sorge getragen werden. Der das Gelände durchquerende Wassergraben erhielt einen natürlichen, abwechslungsreichen Laus. An zwei Passenden Stellen wurde» Brücken aus Natureichcnholz hcrgestcllt. Durch das Vorhandensein größerer (Erbmassen konnten kleine Höhen-züge, abwechselnd mit sausten Mulden und Tälern hergestellt werben, die mit entsprechender Bepflanzung in wenigen Jahre» ein schönes landschaftliches Bild geben werben. Zur Bepflanzung kamen vorläufig 60 verschiedene Arten von Bäumen und Sträuchen! des heimischen Waldes und 12 Koniferenarten, welche für das steirische Alpeuland von Bedeutung sind. Alle Pflanzen wurden mit dauerhaften Porzellanetiketten versehen, welche den deutschen und lateinischen Namen augeben. An geeigneter Stelle wurde ein Erholuugsplatz, schattig umpflanzt, für die Schüler geschaffen und mit Tischen und Bänken versehen. Auch ein Reck und zwei Barren wurden dort ausgestellt, damit den Schillern Gelegenheit gegeben ist, während ihrer freien Stunden sich an turnerischen Übungen zu ergötzen. An der Vorderseite des Hauptgebäudes, der nach der Weinbau-gaffe zu liegenden Südseite des Grundstückes, wurde eine gärtnerische Anlage im einfachen regelmäßigen Stil geschaffen. Die Mitte nimmt ein großes, im Sommer mit Musa, Canna, Caladium und Salvia Splendens bepflanztes rundes Beet ein, an welches sich die 80 cm breiten, das Rasenstück in einfachen Linien durchziehenden Rabatten anschließen. Diese nehmen das 50 schönste Sorten enthaltende Roseusortiment in Hoch- und Halbstüinmen auf und waren über Sommer mit Petunien. Verbene», Ageratum und Salvie» bepflanzt. Einzelne kleinere Gruppen, hergestellt mit neuen Dahliensorten und der feuerrot leuchtenden Salvia splendens, gaben der Anpflanzung eine angenehme Abwechslung. Sämtliche Rasenflächen werden über Sommer kurz gehalten. Fachlehrer Otto Bruders. E. Feld- und Wiesenbau. Die Betriebsrichtung, möglichst viel Ackerland dem Futterbaue zuzuführen, um eine ausgedehnte Viehhaltung möglich zu machen, ist einerseits durch die günstige Verwertung der Milch sowie anderseits durch den Umstand begründet, daß die Viehhaltung nicht bloß für den Acker-und Wiesen-, sondern auch für den Gartenbau den erforderlichen Dünger erzeugen soll. Der Halm- und Hacksruchtbau wurde nur insoweit berücksichtigt als er den Tieren Streustroh und Futter liefert oder zwecks Durchführung einer eni sprechende» fvnichtfolge sich als notmenbig erwies. Diese Betriebsrichtuug wird liiiijtighiir nicht wie bisher durch das Feldgras- sondern durch das Frnchtwechselwirtschaftssi)stem angestrebt und durch Anwendung zweckdienlicher Fruchtfolge» zu erreichen gesucht werden. A'clicn der Zweckmäßigkeit soll das Wirtschaftssystem zeitgemäß und einfach sein und sich mit Leichtigkeit ans Wirtschaften übertragen lassen, für welche eben die Schüler an der hiesigen Lehranstalt ansgebildet werden. Der bisherigen separate» Behandlung der Anstalkswirtschast und des landschaftlichen MeierhoseS wird nnch ferners durch die Aufstellung zweier Fruchlsolgen Rechnung getragen, da dies durch die Bodenverschiedenheil notwendig wird. 1. Der landschaftliche Meierhos. Bon den zirka 9 ha Flächenland des Meierhofes entfallen auf Gartenland, Hofrännie und Baustellen etwa 2 ha, während die übrige» 7 ha als Ackerland bewirtschaftet werden. Die Ackerkrumme dieses leichten trockenen Bodens besteht aus sandigem Lehm, der Untergrund aus Schotter. Durch die vielen Riederschlüge werden diese ungünstigen Bodeneigenschaften gemildert, so daß daraus noch die meisten Kulturpflanze» mit Erfolg angebaut werden können. Die in diesem Jahre mit unten stehenden Pflanzen bebauten Flächen gaben nachstehende Ernten: 'lingebam Geerntet wurde» 202 84 a Kleegras 210 q 44 00 „ Klee 42 „ 30 t>0 „ Mischling 10 „ 107 50 „ Kartoffel 162 „ 167'00 „ Hafer 75 hl 122 90 „ Roggen 25 „ 25-96 „ Mais 6 „ 15 00 „ Buchweizen 5 „ Diese Ackerfläche nun in fünf Schlüge zu je 14 ha eingeteilt wird unter Anwendung folgender Frnchtfolge bewirtschaftet: 1. Hackfrucht X X 2. Sommerung, 3. einjähriges Kleegras, 4. zweijähriges 5. Winterung X- Als Hackfrüchte werden hauptsächlich Kartoffeln angebant, da dieselben auf diesem Boden gut gedeihen und als Speisekartoffeln in der Nähe der Stadt zu hohen Preisen abgesetzt werden können. Als Düngung kommt eine starke Stallmistdüngnng zur Anwendung, welche schon im vorhergehenden Herbste gegeben wird. Eine weitere Hackfrucht bildet der Mais mit Fisolen und Kürbisse als Zwischenfrucht. Als Düngung kommt Kleegründiingung mit schwacher Stallmistdüngung. Die &om= 6* merimg besteht in >>ifrr mit Skleegraseinsaat, bestehend ans folgenden Pflanzen: 00 Flächeuprozent Rotklee, 20 „ Roy g ros italienisches, 10 „ „ französisches, 5 .. Sino nigras. 5 „ Hopfenklee. Diese Mischung verlangt Pro Hektar folgende Sainenmengen: 18 kg Rotklee, 15 .. Roygras italienisches, 12 . „ französisches, 4 „ Stnanlgras und 2 ,, Hopsenklee, wobei der durchschnittliche Gebrauchswert der Samen in Rechnung gestellt wurde. Als Winterung wird Kor» ansgesäet und als zweite Frucht Wasserrübcn und Buchweizen gebaut. 2. Die Aiistaltkwirtschafk. Bon de» 6 ha Ackerland der Anstaltswirtschaft entfallen 2J/4 ha ans Schnittweingarten, Saat- und Baumschule und 3 '/2 lia aus das eigentliche Ackerland. Der Boden ist schwer tiefgründig und besteht ans Tonmergel. In diesem Jahre wurden geerntet ans: 123 50 a 500 q Runkelrübe, 39 56 „ 30 ,, Kleegras 28 45 „ 11 „ Wasserrübcn, 86-20 „ 45 hl Hafer, 28 45 „ 6 ,, Roggen, 75 00 „ Luzernefeld und 240 00 ,, Wiesen 108 q Heu und Grummet. Bon diesen 3'/, ha ist nun 1 ha als Lnzcrnefeld vom Fruchtwechsel ausgeschiedeu und die übrigen 2'/2 ha sind in siinf Schläge zu je y2 ha eingekeilt, die nach folgender Fruchtsolgc bewirtschaftet werden : 1. Hackfrucht X X- 2. Sommerung, 3. Klee. 4. Grünmais, 5. Winterung X- Als Hackfrucht werden Runkel und als Sommerung Mischling, bestehend aus '/2 Hafer, */4 Erbse, '/, Wicke eingebaut, während als Winterung Weizen ansgesäet wird. Als Stoppelsrucht wird versuchsweise Inkarnatklee angebant, welcher im Herbste eine Weide und im nächsten Frühjahr vor dem Runkelauspflanzeu einen Schnitt geben soll. IV. Die Dießzncht. Tic in dicscm ;uchn- crjolgicn Ändernngcn im Bichstandc sind c c e -e ■ö A L-:Q 4) c-, r-. <--7 L .£• L “ ~ ti) ti) L (fl | ti) ,L ti) ti) Stand mit Ende Tc- zember 1905 . . t\ . 2.1 8 ... 1 1 G 1 . 1 2 . . 1 0 Zuwach? durch Nach. Zucht h - .... 1333 Zuwach? durch An- jj taus il 1 . . 2 2 I Zuwachs durch Trau?-s faierung . . - - || • . . 1 . 3 1 1 .2 ... Zusammen. . . 1 S 4 3 2 3 2 5 1 2 . 2 1 3 33 . . Abfall durch Ver- i ! t°ul jj • 1 2 . 1024 . . Abfall durch Um- l| stehen j • Abfall durch Trans- ij fericrung . - . . j| ■ 1 3 1 1 . 1 . .... - 21 ! Zufanime» . . • 1113 ii i i 3. . . . .1333 - .| Lleibt LIand mit Ende 1 : 1 1 ' 1 :! : pkjemder 1900 • 2 2 6 j 7 3 1 2 1 2 12.2 1. Dic Zngvichhaltuiig. ai D i c P s c r d c l> a l t n n g. Die hier gehaltenen Pferde sind leichte Wagenpserde und gehören dem veredelten ungarischen Schlage an. Sie sind bei guter Leistung anspruchslos und widerstandsfähig. Pro Dag und Stück wird au Futter verabreicht: 3'50 bis l "25 kg Haler, 4 00 „ 5 00 .. Heu, 1-00 „ 0-50 .. Stroh. — Sti- li) Dic EscIhaltling. Die Hiiltung dieser Siete fiuut unter Umständen, mie sie hier zu-tresse», bestens empfohlen werden. Sic eignen sich gut zum Fahren leichter Lasten und begnügen sich mit Flitter, welches von anderen Tieren nicht mehr gerne gefressen und ausgenützt wird. c) D i e O ch s e n h a l I » n g. Da bei der Rindviehzucht auf eine reine Pinzgauer Herde hi»-geznchtet wird, werden als Zugochsen nach Tunlichkeit Tiere angetanst, welche einer der drei anderen Landesrasje» Steiermarls angehören, um eben de» Schülern Gelegenheit zu geben, auch diese Rassen kennen zu lernen. Die Ochsen erhalten »ach Bedarf Heu und Stroh. 2. Die Nutzviehhaltuug. a) D i e R i n d v i e h z n ch t. Außer der einen Mürztaler K»h und den drei Stück Kreuzungs-Produkten zwischen Pinzgauer und Simmentaler, Pinzgauer und Mürztaler sind nur noch Pinzgauer Tiere vorhanden. Erstere werden nach ihrer Ausmerzung durch Pinzgauer Tiere erseht. Zur Aufzucht gelangen nur dem Züchtungszwecke entsprechende Tiere und soweit dieselben zur Ergänzung des eigenen Milchviehstaudes erforderlich sind. Die Aufzucht, Ernährung und Pflege der Tiere geschieht unter Berücksichtigung der gegebenen Verhältnisse nach wisjenschastticheu Grundsätzen, deren Richtigkeit durch stete Beobachtung des Erfolges geprüft wird. Bei der Auswahl von Zuchtiereu wird in erster Linie die Leistungsfähigkeit, sodann die Gesundheit, ein entsprechender Körperbau und die Abstammung berücksichtigt. Die vorhandenen gute» Eigenschaften solle» durch die Inzucht konstant und durch Zukauf von Zuchtstieren aus hoch-gezogene» Zuchten gehoben werden. Letzterer Vorgang bewahrt die Tiere auch vor Überbildung und Schwächung. Die Kälber werden mit Milch getränkt und erhalten durch 14 Tage ä 5 I 70 I 70 „ „ 6 „ 420 .. 14 „ „ 5 „ 70 „ 14 „ 4 - 56 „ 14 „ .. 3 „ 42 „ 14 „ 2 28 „ 14 „ .. 1 .. 14 .. 154 Tage 700 I. Außerdem bekommen dieselben von der 3. bezw. 8. Woche an Heu und Haferschrot, ersteres nach Bedarf, letzteres anfangs in kleinen Menge», welche stufenweise in dem Grade vermehrt, in welchem Grade die Milchgabeu vermindert werden, so daß das Tier im Alter von 5 Monaten 1 4 bis 1 kg bil 1)011 erhält. Erst mich Vollendung des erste» Lebensjahres wird dei» Tiere das Haferschrot allmählich entzöge» unb bis zur Erreichung des zweite» Lebensjahres nur He» beziehungsweise Griinfutter verabreicht. Neben ber Stallsiittcrnng koinint im Herbst auch Weibeernährung ans Wiese» imb Fnttcrschlügeu zur Anwenbnng. Die zweijährigen Kalkarmen mib Kühe erhalten je nach Leistung im Sommer Griinfntter. im Winter pro 100 kg Lebendgewicht 24 bis 2 7 kg Heu. 2 5 1 4 0 » Runkel», 0 2 „ 03 „ Malzkeiinc. 0 3 „ 0 5 „ Stroh und 3 „ 4 gr Salz Ans reinliche Haltung und gute Pflege wird strenge gesehen und getrachtet, bus; die Tiere täglich wenigstens eine halbe ©timbe Bewegungen in ber freien Lust machen. Nach bem Probenielkrcgister gaben bie einzelnen itiihe folgende Milchmengen: Kuh Nr. 1 1334-75 I während 5*5 Monaten „ 2 960-25 . 75 « 3 1879-25 „ 65 » 4 735-00 ,. 2 3 „ „ 5 1998-00 „ 10-0 99 „ 6 3053-00 „ 120 „ „ 7 1477-00 ., 8-6 9. 8 930-50 „ 7-5 9. 9 1563-50 . 120 ff 10 905-50 „ 75 « 11 275-00 .. 10 ff 12 276-00 „ n 1-0 - zusammen - - 15.387 25 1. Nach bem Molkereiregister warben erinolken: 3m Jänner 863 25 1 bei einem Staube von 6 0 Melkkühen „ Februar 781 25 . „ 6 0 „ „ März 877............................00 ......................... 6 0 „ April 1.252-50 » 7-0 „ Mai 1.399..............................00 ......................... 7-5 . „ Juni 1.372 00 „ „ .. - S O „ „ Juli 1.375-75 „ „ „ . 80 .. „ August 1.500-25 „ „ - .. 7 5 „ Septemb. 1.455 55 „ « » « 8 0 „ „ Oktober 1.474 05 „ „ - 7 0 „ November 1.332 50 „ „ .. .. .< 7 0 „ Dezember 1.705 00 „ „ ,. -- » 9 0 zusammen . 15.387-25 1. Alienum winde» verwendet : Zum Verkaufe.............................7.214-50 I als Dcpulalmilch..................3.886 50 „ in der Anstaktsküche.............. 2.129 00 „ zur Külberernähruiig.............. 2.140 25 „ zur chemischen Untersuchung . . 17 ,, zusammen . . 15-387 25 1. Da im Berichtsjahre 2 Kühe durch 12 0 Monate 24 0 Kuhmonate 1 Kuh „ 10-0 .. -= 100 1 .. 86 .. 8-6 3 Kühe ,, 7 5 „ 22 5 1 Kuh „ 65 „ 6-5 1 .. .. 5-5 .. 5-5 1 „ .. 2-3 „ 2 3 2 Kühe ,, 10 Monat 2-0 ,, waren. r- dies zusammen . . 81 4 Kuhmonate. bj D i e Schweinezucht. Die Schweinezucht wird den Verhältnissen des Mittel- und -(lindes entsprechend nicht in dem Umfange getrieben als die Ri: = zucht, obzwar dieselbe bei richtiger Durchführung nicht bloß er:: sondeni zur Verwertung von Wirtschafisabfällen und Ansnütuu _ - wisser Arbeitskräfte, welche ohne Schweinehaltung uuauSgenützt : »»entbehrlich ist. Die hier gezüchteten Tiere find Kreuzuugsprod!: er Horkshirerasse und de- Meißner Schweines. Das Zuchtmaterial . ans einem Eber und zwei Sanen, welche bei einem zweimaliger , re 46 Ferkel warfen. Von diesen wurden zwei Sauferkel zur N.r.nt behalten uud die übrigen im Alter von 6 bis 7 Wochen an S.: zlichter verkauft. Um die besonders bei der Schweinezucht im:r. re Blutansfrischuiig durchzuführen, wird der Eber nicht durch eigen 7-zucht, sondern durch Ankauf aus guten Zuchten erworben. 3. Zusammensetzung des an der Anstalt erzeugten Stalldnoer-. Zum Schlüsse sei noch das Resultat einer Stalldüugcruntcr ., z. welche von der steiermärkischen landwirtschaftlich-chemischen Land, suchssiation Marburg auSgeführt wurde, mitgeteilt : Wasser................. 74*76 Prozent Trockensubstanz. . 25 24 Asche . . . 17-78 Phosphorsäure . 0*31 Stickstoff . . . 052 Kali.....................1-106 Kalk...............1-28 in der frische» Substanz Der nnlersuchte Dünger des,nid sich in gut verrottetem Zustande und hatte, trotzdem er beinahe drcivierlct Jahre lagerte, von seinen ivertvof.cn Bestandteilen infolge der sorgfältigen Behandlung tan», etwa» verloren. Es wird der Rinds-, Pferde- und schweülcdiingcr vermischt, als Strcnmaterial Stroh und Lanbstroh mit etwas Torf angewendel. Dieser Mischdünger ivird ans der gedeckten Düngerstättc gleichmäßig ausgebreitet. fcstgetrcle» und nach Bedürfnis mit Jauche begossen. Landivirtschastslehrer Erlzardt. 4. Bienenzucht. Den günstigen Winter 1905/06 haben die 8 eingewinterten Böller gut überstanden Gleichmäßig stark geblieben, nützten sie die durch Wittcrungsvcrhaltnissc sehr eingeschränkte Frühjahrstracht so gut ans. daß der Unterrichtszweckc wegen auf 17 Beuten vergrößerte Bienenstand mit Schwärmen voll besetzt werden konnte — abgesehen von ein-gegangenen oder mit anderen vereinigten Rachschwärmen. An einen, starken Mutterstock, der mit dein Schwärmen zögerte, wurde den Schülern die Zusammenstellung eines Knnstschwarmes «Ablegers) demonstriert, letzterer später wegen der zu alten Königin, erstem-wegen drohender Drohncnbrütigkeit kassiert Roch ungünstiger als im Frühjahre gestaltete sich die Sommer- und Öcrbsttracht, da besonders der Buchweizen nur spärlich honigtc. Nachdem aus unserem Stande die künstliche Bienenfütternng grundsätzlich nicht geübt wird (und nur im dringendsten Falle zur Anwendung kommen würde) und ohnehin für die künftigen schwärme Platz gemacht werde» mußte, wurde vor der Einwinterung die Zahl der Völker auf 10 reduziert, besonders die schwächeren und honigarmcn späten Nachschwärmc wurde» aufgehoben, deren frische und kräftige Königinnen den stärkeren Völkern an Stelle ihrer alten Weisel zu gesetzt, die dadurch gewonnenen Honigwaben (meist nur teilweise gefüllt), teils zur befferei, Ausfütlerung der zu überwinternden Völker verwendet — teils ausgeschlendcrt, oder aber, besonders die jüngeren Waben für das nächste Jahr für alle Zufälle aufgehoben. Dr. Terö, Biencnznchtlchrcr. Y. Beobachtungen an der Wetterwarte ttrt JEFrtljrc 1906. (Station zweiter Ordnung.» Lage: 30° 18' östliche Länge von Ferro, 46° 34' nördliche Breite. Höhe über dem Adriatischen Meere: 280 m. In der Art und Weise der Ablesungen sowie im Jnstruinenten-beftande sind im Berichtsjahre bemerkenswerte Änderungen nicht eingetreten. Die Ablesungen fanden wie in früheren Jahren 7 Uhr früh (7 ba), 2 Uhr mittags (2 hp) und 9 Uhr abends (9 hp) statt. Die innerhalb 24 Stunden gefallene Niederschlagsmenge wurde jeweils um 7 Uhr früh gemessen. Auch im verflossenen Jahre wurden während der Zeit der Spätfröste besondere Thermometer an einer tiefliegenden Stelle des Anstaltsweingartens zur Vorausbestiminung von Nachtfrösten aufgestellt und bei Frostgefahr die Signalstation zur Abgabe der vereinbarten Böllerschüsse veranlaßt. Tie Ergebnisse der Beobachtungen gelangten allwöchentlich in der Marburg« Zeitung zur Veröffentlichung und wurden monatlich an die s. l. Zentralanstalt für Mctereologie und Geodynamik in Wien eingc-kandt. Die bei der Station beobachteten Gewitter wurden spätestens a in nächstfolgenden Tage mittelst besonderer Gewitterkarten und auch die bemerkten Erdbeben der vorgenannten Zentralanstalt mitgeteilt. Nachstehend die Ergebnisse der Beobachtungen. Die in Klammern befindliche» Zahlen sind die Ergebnisse der Beobachtungen im Vorjahre. 1. Der Luftdruck. Das Jahresmittel beträgt 737 1(3 mm (737 8 mm), den höchste» mittleren Druck beobachtete man Jänner mit 740'84 mm, den niedrigsten mit 733 96 mm im Monate Februar und Mai. Den höchsten Stand in ^ Ci — *T —' 6* öc ^ J3quuf)$ t- l- ^ ^ i r- c— r. l)quuao[6 «q»uo jjqui3|it33 r. oc 6i p, ór CO kO Cl i- c>- r- 03 uc ^ Ó: ^ Č: O ^ 01 ~ CC o OC CO 5 01 " CC ^ 7-7 r- o t- H«C £ « 2 25 - !»»e rh Ó OJ ^ ÓC — >»m co _ _ oc Z. t- l^- i- Ü-Ktlh O o o r-f- f~ ^ C-3 CT -ir oo-tr — cc ^r 03 roniqig 1 1 - 1 - UUUDg 1 1 ~ 1 x ~c ~ ~ et Š -rtojcc -'»K6 des Barometers hatte der 23. November mit 752'9 mm, den niedrigste» Stand beobachtete man am 27. Dezember mit 718 5 mm. 2. Die Temperatur »ach Celsius. Der Juli war mit einem Mouatsiuittel von 18 90 der wärmste Monat (1905 : Juli 211»), die niedrigste Durchschnittstempera-tur zeigte der Dezember mit —1-9» (1905: Jänner -3 9»). Das Jahresmittel beträgt 9-3° (9-3°). Das mittlere Marinini» in der Luft ist 13'9° (13 7°) und das mittlere Minimum 52" (5'3"). Ter wärmste Tag war der 29. Juni mit einer Mütags-temperatnr von 30» im Schatte» (5. August 32-8°). Die niedrigste Temperatur wurde mit -13 5° am 26. Jänner abgelesen. Das dicht über der Bodeuobcrflüche angebrachte Marimumther-mometer zeigte am 29. Juni und 5. September deu höchste» Stand des Jahres: 37-4° (3. Juli 39-1°), während das Minimum thermometcram31 .Dezember den niedrigste» Stand mit —19-7° zeigte (23. Jänner — 23.7“). * tčietflflv : D»? Marimiim Meibt miter O«. "‘ffirofltnflc : Tu v 'tiliitimum Mei (it miter u". *** Sommertane: Da? Marimiii» im «rimiteli iiR" miti mcl)v. —- .— — C/ y n cu E Cif jf Tr/ % 1 5 E*. 2. 1. § 7 s 5 Ì 5 = - 7 —~ - Ot 0 — 1. - Lj ob -* T’ tč tč ob - -1 X *-* - , _ M to 10 X Ó ob Ò 4L -1 X 00 *• -• ■ •X «O -, co 7c c; /. - 77 x _ A 4* ob /—/ -, co rji (Jj z Z.1 0 Mittel = -- ro “j -j — CO -1 - IO 10 2 X Marinin IN :=: ■Ó ob IO IČ - 'Š- 2 tO ca 00 4- M IM Illi II111 7- tč CO -X dì 0« ? CO 10 10 to to 10 oc -o> CO 00 Ó tč ob -1 IČ č Ó 7' 7, — -1 § = E y p •— r* F X -y- - § T 7" - co — 1 > JL - L I - e* di *• ■L- X tč b* - to _ = H 1 - c; X to x "3" g To 77 Mil rimimi iS 4L CČ to — *-* 7' -1 cö *- — . = IC -, o cc SV rz 0 10 i -, Minimum ;• -« 7 •-Č to To ec ec CO 10 o» y r> ob 4L 4L bt Ó IČ er. : = _ 10 F F X X = S - :? j — ! I ^ : tt c to 4L. -1 -, -1 IO 0 i'l 2 ! •j C5 cö O» X er. il-; ■5?. B< : = = ; I - 1 ; 1 1 1 1 1 1 ! I - r. (tir-lagc* š Li -r 1 1 I 1 1 I O) « Li Frosltage" c 1 1 x £ 10 - - 1 1 i 1 Sommetlnflc*** : Tic Luftfeuchtigkeit. i'Ciciiiofjci! mittel?- -c-; Augustsclien Psychrometer-:-. > Das JichreSmittel dcr absolute» Feuchtigkeit betrogt 7 ó ( 7 7 ). daSsenige bei relative» 79 4 (80 4). Tie grosilc relative Feuchtigkeit wurde im Mouatc Dezember mit 90 7 Prozent scstgestellt (Februar 87 Prozent, die geringste zeigte der April: <18'9 Prozent «April und August 78 4 Prozent >. .. -55 t £ E Z r = .=. = t 'S 'S *i = ^ e = - - “ j ~ E (A) rfi (fp 2 i 2. = =;= = : 2- ' ~ S 2° -S ! =t S rt er? 53 ; 0) j Q SS t-f ^ 7 lia :V8' 4 4 40 90 105 11 9 113 8'7 7 2 - 8 35 71 2 lip 4-11 4-:; 4 7 6 1 9-9 10-6 1 :;0:1-2-4 91 8 4 >17 4 1 7 8. 9 tip 36 41 4-8 >V:i 9 9 10 9 13 4 12 4 9 1 7 9 4 9 36 7'7 - I_______________________________________________________________________ Mittel 3-6 4 1 4-6 6 1 9-6 10 7 12 7! 12 1 9 0 7 8 ? ' "S- j — « ' 5: 51 « '' .i, ohne i čtmv weniger ~ sonnenden und al* -, . mehr 5 St». Jänner . . . . . 106% 3%, 8% 29. 11 10 10 Februar . . . . . : 87% 3 8% 1.11.26 9 7 12 März . . . . . . 147 1 4% 9% 18. 15 12 4 April .... 6% 12% 29. 19 - 4 Mai . . . . . - 211%. 6% 13% 24. 22 0 3 Juni . . . . . . 176 5% 13% 28. 16 I'( 4 Juli . . . . . . 207% 6% 13% 9. 19 10 2 August • . . . 4 270% 8% 12% 3. 26 4 1 September . . . . 151 10% 1. 17 7 6 Oktober . . . . • 123% 4 9% 13. 13 10 8 November . . . - -I 121% 4 8 26. 12 14 4 Tezcmbcr . . • •;! 60 ! 2 7% 31. 6 7 18 Lahr 1906 . . 00 o 5 13% 28. VI 185 104 76 6. Dic Windrichtung. Òhi Berichtsjahre moren die Westwinde die luuchcuichenden. Lolche wurden 220 mol (157 mal) festgestellt, Windstillen beobachtete inan 52 Ima! (463mol) bei täglich dreimaliger Beobachtung. Windrichtung , 67 «7 S ir SS 67 67 3 IV O ~ tri '71\) Nord . . . P 3 — — — — — 7 1 — — 3 14 Nordost . . . .,! 2 1 2 3 — — 1 4 4 1 4 1 23 Csl .... . . . 8 11. 13 9 9 5 1 2 ti 7 10 6 8;i Siidost . - . . . . 4 2 6 3 3 2 C 10 3 2 1 411 Lud . . . . — — — — — 1 — — 2 — 4 — 7 Lüdwest . . * - j' 6 4 8 11 9 7 11 3 9 4 z — 73 West .... . .22 13 20 7 16 30 24 19 20 13 20 10 220 Nordwest . . • ■ ■ 4 11 9 4 3 11 10 16 4 6 15 90 Windstille . . . . || 44 42 35 53 53 42 39 38 36 62 31 4'.i 524 7. Die Windstärke. Dieselbe wurde gemessen mittels des an der Witdschen Windsaline angebrachten Windslärkeniessers. Bei den Zahlen bedeutet: 0 Windstille oder ganz leichtes Lüftchen. 1 Schwacher Wind, der die Blätter der Bäume bewegt. 2 Mäßiger Wind, der auch schwächere Zweige bewegt. 3 Wind, bei dem auch stärkere Zweige bewegt werden. 4 und 5 Ziemlich starker, unangenehmer Wind. 6 Starker Wind, der die Bäume bewegt. 7 „ „ „ schon Äste bricht. 8 „ das Gehen erschwert. 9 Sturm, der Bäume bricht. 10 Orkan, der Häuser abdeckt. i L tunde i g. . —. cr. der j S 2 2|- : -S ; Beobachtung s H & i S S "E S 1 g 63 67 ~ IV ! 5 .2 & « 7 ha ii0-9 10 0 7 O *- o d» 0-8 11 1-0 0-9 0-4 1-2 0-8 0-8 2 hp ljl-1 1-3: 2-3 13 1-4 1-7 1-3 1-6 13 0-8 13 0-5 1-3 9 h p 15 1-0 j 1-5 11 0-7 12 0-9 0-7 0-6 0-5 1-3 0-9 1-0 Mittel ji 12 11 j 1-5 0-9 : 0-9 1-2 1-1 11 0-9 0-6 1-3 0-7 1-0 Tage mit Sturm 1 1 3 I 0 0 0 0 1 0 0 1 ! 0 7 — si; — 8. Tic Niederfchlàgc und Gewitter. Das Jahr 1906 Halle eine Niederschlagsmenge mm 1170*3 inni, welche sich auf die einzelnen Monate ziemlich gleichmäßig verteilt, die Monate Mai, Inni und Juli hatten die höchsten Niederschlagsmengen. Am 1:1. Juli siel der stärkste Niederschlag: 43'4 mm (29. August: 65 6 mm), der Mai hatte mit 18 Regentagen die höchste Anzahl der Tage mit mehr als O l mm Nicdcrschlag, der November dagegen hatte nur 6 Tage mit meßbarem Niederschlag. An 146 Tagen siel mehr als 01 mm Niederschlag, 111 hat cs geregnet, an 38 fiel Schnee, an 6 Tagen hat es gehagelt. Es wurden 5 Tage mit Nahgewittcr und 39 Tage mit Fern-gcivitter gezählt. Maximum in Anzahl der Tage mit M Ml 1 1 |-E EŠ.= i 24 Stunden mm Talum Ì -r1 H ° -jz c « 1 iy •5- s E & B Jänner .... 54:! 21 1 19. 7 3 4 Februar . . . ‘ 9‘2-s 20-5 28. 16 3 14 März 47-5 16-5 19. 11 6 6 • - « ; April .... 8721 18-4 15. 11 11 1 . 2 ; Mai 113-9 15 5 17. 18 18 2 1 10 i Juni 1130 351 30. 15 15 ,6 : Juli 188-9 434 13. 16 16 I 3 6 - August .... 89-5 ! 224 4. 12 12 2 1 10 September . . 108-21 430 16. 12 12 • - * ; Oktober . . . 75 6 20-2 26. 8 8 1 • ! November . . . 951 ; 36-0 19. 6 6 - - - Tezembcr • . - . 104-3 28-5 6. 14 I 13 Jahr 1906 . . • ' 1170-3 43-4 13. iuli 146 111 38 6 5 39 Ter Beobachter: Fachlehrer- Otto Bruders. VI. Tätigkeit der Anstatt nach außen. Im Laufe des L>chuljahres fand wie seither ein reger schriftlicher und mündlicher Verkehr mit Behörden und Interessenten über die verschiedene» Fragen des Wein-, Obst- und Gemüsebaues statt. Im Laufe des Schuljahres sind 1660 Schriftstücke eingegangen, 2113 ansgesaiidt, im ganzen also 3773 Stücke gegen 3467 des Vorjahres behandelt worden. Das Kassabnch weist im gleichen Zeiträume 1153 Nummern auf. 9ln der seitens der Filiale Marburg der f. k. Landwirtschafts-gesellschast in Steiermark in der Zeit vom 6. bis einschließlich 8. Oktober 1906 veranstalteten Obstausstcllung in Marburg beteiligte sich die Anstalt in einer besonderen Abteilung, welche in erster Linie den Zweck verfolgte, belehrend und fördernd hinsichtlich der Obstverpackung und Verwertung bus die Obstzüchter zu wirken. Bei dieser Abteilung wurden sämtliche für steirische Verhältnisse z» empfehlenden Obsterntegcrüte, die zweckmäßigsten Packungsgefäße mit verschiedenen einfachen, feineren und feinsten Packungsarteu in größerer Darbietung gezeigt. Ausgestellt waren Obstkisten, Postkistchen, große und kleine Fässer, olles vollkommen handelsmäßig verpackt, ferner Tafeltraube» in Körbchen und Kistchen für Massenversand, die Darstellung der Apfelsortierung und verschiedene Erzeugniste der Obst- und Gemüseverwertung, Obst- und Beerenweine. Obstessig und Fruchtsäfte. Auch wurde gezeigt, wie Obstfüsser auf einfachste Weise zusammengestellt und wie sie verpackt und geschlossen werden. Die Anstalt beteiligte sich an dieser Ausstellung ebenso wie in den letzten Jahren „außer Wettbewerb". Direktor Zweifler hielt im abgelaufenem Schuljahre nachstehende Vorträge und Demonstrationen: Über Rebschnilt in Langental, Roßbach, Burgwald; über landwirtschaftliches Vereinswesen und zweckmäßige Rebsortenwahl in St. Jakob n 28.-9. ; über Schutz der Weingärten gegen Frühjahrsfrost und Peronospora jn Marburg; über Weinbergsanlage und Peronosporabe-kämpfung in Strade». Die Zöglinge der Lehrerbildungsanstalt erhielten von ihm, Fachlehrer Bruders und Rebmann Bla zevi è Vorträge und praktische Unterweisungen im Wein- und Obstbau. Gesamtzuhörerzahl 400. Außerdem schrieb derselbe für den österreichische» Weiubaukalendcr einen -Aussatz über das Imprägnieren der Rcbpsühle, und ist an der Reuherans-gabe von Babo-Mach, Lehrbuch des Weinbaues, beteiligt. Er versah das Amt eines Bez'irksreblaussachverstündigcn für de» Bezirk Marburg, war in der Begutachtungskommission der Gesuche «m unverzinsliche Darlehen bei Weinbergsanlage» im gleichen Bezirke, im Zentralausschusse der f. 1. Landwirtschafts-Gesellschaft und deren Wein-bausektion, im Ausschüsse der Landw.-Filiale Marburg und inv Ausschüsse des Landwirtschaftliche» Vereines Rotwein und Umgebung tätig. Auch fungierte er wiederholt beim Kreis- und Bezirksgerichte in Marburg als Sachverständiger in Fragen des Wein- und Obstbaues, «schließlich gehört Direktor Zweifler der k. k. LandeS-Kommission für Weinbauangelegen-heiten in Steiermark und dem Zentralausschusse des Vereines zum Schutze des österreichischen Weinbaues als Mitglied a». Fachlehrer Briiders hielt folgende Vortrage: 1. In Kaindorf b. Leibnitz: Über Gemüsebau- und Zwergbaumzucht. 2. Düster ° „ Gemüsebau und -Verwertung. Z. " Leitersberg „ Obstbaumpflanzung und -Pflege. 4. . Pettmi „ Gemüsebau. 5. „ Marburg „ Pflege der Obstbäuinc im Sommer. ej. „ Leitersberg „ Baumpflegearbeiten. 7. „ Koschak S. „ Roßbach Im ganzen betrug die Teilnehmerzahl 277. Er veröffentlichte folgende Artikel: Es erschienen im „Obstzüchter": „Über Obstfäster", „Holzessig gegen Gnmmifluß", „Obstbanmdüngung", „Von den Baumschwümmen", „Bekämpsung des Apfelblütenstechers". „Der Birnknospenstecher", „Über Baumbespritzung" ; ferner in den „L a n d w i r t s ch a s t l i ch e n M i t t e i -lim gen" : „Kultur einiger Gemiiscarten". Außerdem: Mitwirkung bei den Arbeiten und als Preisrichter bei der Obstausstellung in Marburg ; als Preisrichter bei der Obstausstellung in Bruck a. d. Mur; Ausbildung der Baumwärter; Erteilung von Ratschlägen an Ort und Stelle; Ausputzen von Obstbäumen bei verschiedenen Besitzern; Bestimmung von Obsteinsendungen; Mitwirkung im Ausschüsse der Landwirtschaftlichen Filiale ; des Landwirtschaftlichen Vereines Rotwein ; Vertrauensmann des steiermärkischen Obstbauvereines; Beirat der I. steiermärkischen Obstverwertungsgenossenschast Marburg; Teilnahme an den Beratungen der Obstbausektion der f. f. Landwirtschaftsgesellschaft. Über die Tätigkeit des Wanderlehrers Belle: Derselbe hat in der Zeit vom 1. September 1905 bis 1. Jänner 1900 im Aufträge der k. k. Landwirtschafts-Gesellschaft 18 Vortrüge, 15 Kurse in 11 Bezirken und 30 Orten abgehalten. I. ì'o vi riigc: Im Bezirke Siiimi : Kapellen, Dobova, 'Vidcm.-Marbnrg : Ja ring. - - CbemibfetSbiirg : St. George», Rcgau. St. Marci» bei Erlachstcin: St. Stefan. Petto» : Stopcrzeu, St. Margareten, Wnrnibcrg. Lichtenwald: Zabulovjc, Lichtenivald, Moiitprcis. Frieda»: St. Thoinas. Mnrcck: St. Anna, Ratschendorf. Drachcnbiirg: Drachenburg. St. Leonhard (2B.=3i): St. Ruprecht. II. K » rs c: Ini Bezirke Rann: Globoko, Sdolc, Bidem. Marburg: Jaring, St. Margareten. Radkersbnrg: Klöch. Murcck: Maria Schnee. Drachenburg: Dobje, Wierstcin. Lichtcnwald: Donsko. Petta» : St. Barbara. „ St. Leonhard (9B.-B.I : St. Anton, St. Benedikten, St. Barbara. Außerdem begleitete er im Aufträge des Landes-Ausschusses die niedcrösterreichischc Exkursion durch die Weingebirge Marburgs und Pettans. Zur Bewältigung dieser Leistung hat er 5:3 Tage auswärts zugcbracht. In der Zeit vom 31. Dezember 1005 bis 1. September lOOii hat derselbe ebenfalls im Aufträge der f. k. Landwirtschafts-Gesellschaft 45 Vorträge und 33 Kurse in 11 Bezirken und 71 Orten abgehalten, und zwar: I. Vorträge: Im Bezirke Drachenburg: Windisch-Landsberg, Felddorf, Peilcu-stein, Kopreinitz, Kreuzen, St. Peter. Pcttau: Leskoweh, Tornau, Pettau, Cirkovce, Polen-schak, St. Margareten, Monsberg, Wnrtnberg. St. Andrà, St. Urban. Rann: Artièc, Kapellen, Dobova, Sdolc. Pischät;, Wisell, Sromle, Globoko, Videni. St. Marci»: Süßenhciin, St. Marci». „ St. Leonhard W.-B. : St. Benedikten, St. Barbara, St. Georgen, St. Jakob. Frieda» : St. Wolfgang. Lichtcnwald: Lichteuwald, Douäko, Montpreis. „ Radkersburg: Klöch. Luttenberg: Altstraß, Klein-Sonntag. Marburg: St. Peter, Gradischka, Zellnit;, St. Georgen. „ Oberradkersburg: Kapellen. II. W lir) c: Im Bezirke Dracheuburg: Faulsch, Dobje. Frieda»: Allerheiligen. Kulmberg. Kaisersberg. Lichtenwald: Zabukovje, Blanco, sl. Anton. „ Petka» : Si. Lorenze» (W.-B.1. Leskove!;, Sauritsch. SI. Urban. „ St. Mare!»: Schleinitz, Ponigl. Tinsto. ^ Marburg: Tünbling,Seitcndorf. Stciiiberg. Sk.Markiii. Ziglenzcn, Hlg. Kreuz. Jaring. tot. Margarete». Lnttenberg: Zwe», Zescudors. Kreuzdors. Wenisre. Unterschloß. ^ „ „ St. Leonhard: St. Anton, tot. Benedikte», St.Ruprecht. Außerdem befaßte er sich auswärts mit statistischen Erhebungen. Am an der Obst- und Wcinbaufchule in Marburg abgehalteue» Weiu-baukurse wirkte er durch 3 Wochen als Weinbaulehrcr mit. Zur Kontrolle der unverzinslich belehnten Weingärten beging er 14 Katastralgemeinde» im Bezirke Lichtenwald und 27 Katastralgemeinden im Bezirke Rann. Bei der Beschäftigung bat er insgesamt 140 Tage aut Reisen zngebrachl. Außerdem brauchte er auch 21 Tage für eine Studienreise durch den Süden Österreichs und das Okkupationsgebiet. Die übrige Zeit verwendete er gemeinnutng zu Tracicrnngen von Weingartenwegen und Grüben, Begehungen verschiedener Weingärten, zur Korrespondenz betreffend die Wanderlehre, die unverzinslichen Darlehen, Beantwortung verschiedener Nachfragen, Bermittlung des Bezuges und Verkaufes sowie zu einschlägigen Aufsätzen. Bon letzteren veröffentlichte er: Im Obstzucht«: Vermehrung der Obstgehölze, Rezension. In den südösterrcichischeu Stimmen: Drahtrahmen in Weingärten. In der „Domovina“ : K rigolanji. Im „Gospodarski Glasnik“ : Kako računaj kmetovalec pri nakupu umetnih gnojil, strokovni potovalni poduk za vinogradarstvo in sadjarstvo. In der Weinlanbe: Lcutenot in einigen Provinzen des toüdens. Studienreise durch die südlichen Provinzen Österreichs und das Okkupationsgebiet, Weinbantag und Weinansstellung in Laibach. Im „Slovenski. Gospodar“ : Pozeba. „V spomin J. Ballomr. vgodne posledice Rajfajznovk. In den Mitteilungen des Vereines zum todjntzc des österreichischen Weinbaues: Perouosporabekämpsung in Steiermark. Diese Veröffentlichungen entsprachen teils einem eingesehene» Bedürfnisse der Klärung verschiedener Anschauungen oder wurden sic direkt verlangt. Außerdem bearbeitete er einen Teil des Handbuches für Weinbau Vabo Mad) für die neue Auflage. Bei den Vortrügen und Kurse» wurde stets den allgemeine» Bedürfnissen Red)nnng getragen, daher sich der Wanderlehrer nid)! als Cbflbmiuiiiiibnlrfim nur streng an den C'hftbau liallcii fomite, sondern mie seit Anfang seiner Wanderlehrtätigkeit alle Gebiete der Landwirtschaft, namentlich nebst Obstbau besonders mich,Weinbau, Mellmutvl schaft, allgemeinen Pflanzenban, Vereinswesen .r. berühren mußte. Mit den direkten Anschaffungen und Verschleiß verschiedener Materialien, Bäume :c. hat er sich nicht besaßt und tonnte sich nicht befasse», da es notwendiger war. mehrere Orte zn besuchen, statt damit in einzelnen Orten Zeit zn verlieren. Dies ist als Sache der Filiale», Vereine, Raiffeisentasse» er. angesehen worden, die auch in steigenden, Maße den Verkehr mit Bedarfsartikel» pflege». Im Laufe der Berichts-Periode hat er wieder beinahe alle bedeutenderen Gemeinden seines Wirkungsbereiches besucht, so daß allen Interessenten Gelegenheit geboten wurde, an den Vortrüge» und Kursen teilzmtehmen. Zur Obliegenheit gehört ihm auch die gelegentliche Beaufsichtigung der Banmwärter. Von diesen konnte er wohl nicht alle gelegentlich treffen, doch konnte er die Überzeugung gewinnen, daß das Interesse für diese Einrichtung im Wachsen begriffen ist, und daß noch eine starke Vermehrung der Zahl der Banmwärter notwendig sein wird, tun den vorhandenen diesbezüglichen Ansprüche» mit der Zeit entspreche» zn tonnen. Hiedurch erhielt der Obstbau, namentlich die so wichtige Baumpslege einen sehr mächtigen Vorschub. Über die Fähigkeiten und Leistungen der bisherigen Banmwärter muß man sich sehr lobend anSsprechen. es macht sich unter denselben meist eine VernfSsreiidigkeit und Strebsamkeit bemerkbar, die über das unmittelbar verlangte Maß reicht. Jvhailtt Bulle.