- I*«« J?aff)o(iscDe-iTlissioiis- TeifscDtisf Der Z ohne Des fjlgst. kzerienA Desu. Orpn öesTlarieti -Dereln fmWMa.i lb eft 5. mat 1907. X. Zadrg. jErfcbetn. .uonatlicb einmal und kostet jäbvlicb mit postzujcndung 2 !< — 2 /IKK. — 3 Fran-ten. iDissionsbaus filMllanb bet Briten, Tirol. Lin ganzer Anvrgang, einfach gebunden, hostet ikr. 2.50. Anhalt: Die ersten feierlichen Taufen in Kayango . 97 Meine erste Reise nach Mbili .... 102 Meine Erlebnisse im Sudan...............106 Ans dem Missionsleben: Der kleine Bernard gerettet............................... . 109 Aus Assuan ..............................111 Verschiedenes: Marienverein für Afrika . 113 Die Erstko mmunikanten...............113 Aufziehen eines Elefanten............114 Die Automobile am Kongo .... 115 Die Schlangen in den Missionsländern . 116 Zn unseren Bildern ......................119 Gebetserhörungen und -Empfehlungen . . 119 Memento..................................120 Herzlicher Dank und innige Bitte . . . 120 Gebet ............................... 120 Abbildungen:MissioMschwestern inOmdurman. — Missionsstation Kayango. — P. Johann Henkel. ; — Afrikanische Geschwister. — Die ersten feierlichen I Taufen in Kayango. —Zebra als Reit- und Zugtier. IBrtefäafien 6er 'gieöaäfion.. I. F. in O. Brief von Weihnachten nicht erhalten. Die übrigen Hefte können Sic nach Belieben verteilen. Freundlichen Gruß und Dank. Nach Wien. Im „Stern der Neger", zwar zerstreut, finden Sie ohnedies im Laufe des Jahres Namen und Aufenthaltsort vieler unserer Missionäre. Der wegen des gefährlichen Klimas der Bahr-el-Ghazal-Gegend notwendig bedingte Wechsel des Personals fetzt uns deshalb nicht so leicht in die Lage, ein fixes Verzeichnis davon im „Stern" zu veröffentlichen. Patient. Wird gebetet und bete, daß die Wunde einst der ähnlich wird, die für uns zum Heile ward. Dank für Brief und Wünsche. Einst-ivcilen Gott befohlen! P. H. Dank für Glückwünsche und Karte. Antwort ist fehlgegangen. Lie haben's doch erhalten? W. F. in G. Unser Bischof ist bereits in Europa; möglich, daß auch Du ihn sehen kannst. Dank für freundliches Gedenken am 24. April. P. Sch. Dank für Brief re. und Katechese; kommt im Juniheft. — Erst die nächsten Monate sollen das Neue bringen? Bin schon neugierig. P. B. derzeit in V. Nach Innsbruck. Der mindeste Betrag, um als Taufpate fungieren zu können, ist Kr. 20. Kr. 10 sind also nur ein Beitrag zu diesem Zwecke. N. 9i. im Sudan. Des häufigen Wechsels halber keine persönliche Adresse. — Porto zu hoch, darum nur ein Exemplar. Dank und Gruß. P. K. Nicht mehr Pf. — Die Köpfe in N. nicht gestört. — Nette Gratulation. Dank für Karte. An mehrere. Schon jetzt werden Knaben in unser „Zöglinat" (Xaverianum) aufgenommen, um fürs nächste Schuljahr vorbereitet zu werden. Also das Aufnahmsgesuch bald einsenden. Die Aufnahmsbedingungen finden Sie int Februarheft. Redaktionsschluß 24. April. Für Abonnenten aus allen Studentenkreisen wirb eine außerordentliche Preisermäßigung gewährt $ur WecuPLung. 1. Solange keine ausdrückliche Abbestellung erfolgt, gilt die Annahme der Zeitschrift als Abonnementsverpflichtung. 2. Unter dem Titel Abonnementserneu erung werden wir jeden Monat auf dem Umschlag die Schleifennummern jener Abonnenten veröffentlichen, welche während der Zeit, die dort verzeichnet ist, ihr Abonnement erneuert haben. Wir bitten deshalb unsere Abonnenten, stets ihre Schleifennummern zu beachten und sich zu vergewissern, indem sie dort nachsehen, ob der Abonnementsbetrag zu uns gelangt ist. 3. Um nicht jährlich den Äbonnementsbetrag einsenden zu müssen, möchten einige Abonnenten wissen, wie viel ein lebenslängliches Abonnement ' des „Stern der Neger" kostet. Zu diesem Zivccke wurde die Summe von 50 Kronen oder 50 Mark bestimmt. 4. Wer mindestens 20 Kronen einsendet, kann als Taufpate eines Negerkindcs fungieren und ihm den Namen, den er will, beilegen. 5. Wer unser Missionswerk in vorzüglicher Weise unterstützen will, der suche zehn Abnehmer des „Stern der Neger" zu gewinnen; er erhält sodann, wenn er alle unter einer Adresse bezieht, I das elfte Exemplar umsonst. 6. In hervorragender Weise kann unserem Missionswerk auch gedient werden ditrch Zusendung von Meßstipendien. ZtksMMM' J? ofOonscQc ■'missions • '^eltscOrlsC *oS3Do* ve» ylgst. Qjnin» Disu. Oii«n SnlTlarlmTimln ftoflfiUSi. Der „Stern der Neger" /nMffionstättgheit der „Söbne des bdltgstcn Derzens Jesu" und sucht Verständnis und werktätige Liebe des Mlsstonswerkes in Mlort und Schritt zu fördern. — Das Arbeitsfeld dieser Missionäre ist der Sudan (Zentralafrifca), «Mie schön find die jfüße derer, die den Frieden, die trobe Botschaft des Deiies verkünden"! (IRöm. 10,15.) Der „Stern der Neger' erscheint monatlich und wird vvL ta ivyvv vom Missionsbaus MiUand bei Kriren (Süotirol) herausgegeben. Abonnement ganzjährig mit lpostversendung 2 K = 2 Mk. = 3Fr. tllMt Empfehlung vieler hoehvvürdigsrer Bischöfe. Ibeft 5. Mai 1907. X. Zabrg. drei Jahre langen, vielen Mühens in (ß*j) der Missionsstation von Kahango im S3 Gebiete desBahr-el-Ghazal wurden am 28. Februar 1907 dadurch gekrönt, daß acht Personen am genannten Tage durch die heilige Taufe in die heilige Kirche aufgenommen wurden und fo der Grund zu einer neuen Christengemeinde gelegt wurde. Der Bericht hierüber stammt aus der humorvollen Feder des unseren Lesern wohldekannten ?. Zorn, der bei der Vorbereitung der Katechumenen nicht geringen Anteil hatte. Wir lassen seinen Bericht unverkürzt folgen. Es war am 7. Februar 1904, als die Söhne des heiligsten Herzens Jesu zum erstenmale diesen Boden betraten: nach wenigen Wochen hatten sie bereits ein Kirchlein errichtet und auf dasselbe ein schlichtes Kreuz, das Zeichen der Erlösung, gepflanzt. Drei Jahre sind seitdem verflossen. Wohl brachte der „Stern der Neger" ab und zu kleine Nachrichten von den Mühen und Sorgen, Befürchtungen und Hoffnungen dieser unserer bisher entferntesten Station. Doch alle Opfer, die uns diese Golo schon Bernard Lorn F. 8. C. gekostet, vermag nur der zu schätzen, der von den Höhen das Weltall lenkt! Oder sollte einem das Herz nicht bluten, wenn man nach zweijährigem Bestehen einer Mission einen von denen, der die Freuden und Leiden, Mühen und Strapazen brüderlich geteilt, zu Grabe tragen muß? Wenn andere gerade in dem Augenblick, wo sich ihnen der Horizont für-neue, schöne Bestrebungen erweiterte, den so liebgewonnenen Kampfplatz verlassen mußten, um ihre zerrüttete Gesundheit anderswo wieder herzustellen? Auch das ist keine kleine Wunde für das Herz des Missionärs, der gekommen ist, alle zu trösten, allen zu helfen, wenn er seine Schützlinge ein langes Jahr hindurch darben und hungern sehen muß, ohne ihnen helfen zu können! Doch ich will nicht klagen: „Qui seminant in lacrimis in exultations metent“, bleibt doch immer wahr: „Die in Tränen säen, werden in Frohlocken ernten!" Unsere Katechumenen wurden mit jeder Woche zahlreicher; jeden Tag lernten sie etwas Neues und der gute, sorgfältig gestreute himmlische Samen fiel nicht auf steinigen Boden. Die ersten feierlichen Haufen in IRavamjo. von Docbwüröen P. Eine Herzenslust, sage ich, war es, zu sehen, wenn morgens nach dem Evangelium einer von den Kleinsten den Rosenkranz begann und die anderen ihm in ihrer klangvollen Muttersprache andächtig antworteten; oder wenn abends beim Segen in unserer jetzt doch ziemlich großen Kirche fast alle Bänke besetzt waren! Daß diese unsere Erstlinge gut gediehen, daß ihr edles Herz, zu zarteren Empfindungen fähig, ihnen auch äußerlich gleichsam ein sichtbares Merkmal einprägte, dafür haben wir auch das Zeugnis mehrerer Europäer, die uns vorübergehend dahier besuchten. „Sie unterscheiden sich," sagte jeder verwundert, „schon sichtlich von den anderen: gleich kennt man sie heraus, die in der Mission sind oder die Schule besuchen." „Wir verlangen so sehr nach der heiligen Taufe! Wann wirst du denn das Gotteswasser, das unsere Seelen reinigt, über unser Haupt gießen und uns zu Erben des Himmels machen?" „Wenn du deinen Katechismus gut kennst," erwidert der Pater dem einen, oder „wenn ich gewiß bin, daß du nachher nicht mehr böse wirst und deine Eltern dir und mir keine Schwierigkeiten mehr machen", erwidert er dem andern. Für jene, die schon genügend unterrichtet und bei denen auch die anderen Punkte keine Bedeichen mehr ließen, war die Antwort leichter gefunden: „Wenn der ^roße Pater von Khartum gekommen sein wird. Schon ist sein Schift in der Nähe; seid nur recht brav und bereitet euch gut vor!" Und der gute Pater (Hochw. P. Paul Meroni — Oberer der Missionen im Sudan) kam am 24. Februar. Welch ein Gaudium! Ein Jubeln und Fragen, ein Erraten und Gebaren! Nur reinste Naturvölker sind imstande, etwas Aehnliches zu leisten: Die weitesten und gewagtesten Sprünge machten der Sohn und der Bruder von Kayango.*) Seine Sultanische Majestät selbst lachte vergnügt dazu und, sich schon auf alle möglichen Geschenke freuend, rieb er sich selig die Hände. Das Jubeln der Weiber wollte kein Ende nehmen. Auch der folgende Tag noch wurde dem feierlichen Empfange und gegenseitigen Besuchen gewidmet. *) Kayango heißt nicht nur der Ort, die Missionsstation, sondern auch der Häuptling (Sultan) der Golo. A. d. R. Gegen Abend stellten sich unsere Kate-chumenen dem hochw. Pater vor und baten ihn herzlich um die Gnade der heiligen Taufe. Leider konnte er noch nicht alle zulassen : Hier fehlte es noch an den nötigen Kenntnissen, da war noch ein anderes Hindernis zu beseitigen und zudem meinte der Pater, es sei ja auch nicht notwendig, alle auf einmal zu nehmen; etwas später könne man nochmals ein Fest veranstalten und immer diejenigen herauswählen, die am besten vorbereitet seien. Manchem kosteten diese Auswahl und das Hinausschieben so lange gehegter Hoffnungen Tränen. Für diesmal sollten der Glücklichen acht sein. Sofort begann man mit der unmittelbaren Vorbereitung. Der 28. Februar wurde für die Feierlichkeiten selbst bestimmt. Die Kirche trug ihren besten Schmuck. Hätten wir die ewiggrünen heimatlichen Tannen zu unserer Verfügung gehabt, gewiß wäre eine Art Triumphbogen vor ihrem Eingänge am Platze gewesen; wir suchten denselben in etwa zu ersetzen. Gegen acht Uhr begann der hochw. P. Meroni die feierliche Handlung. (S. Bild S. 116.) Ringsum standen, mit ehrfurchtvoller Aufmerksamkeit den erhabenen Zeremonien folgend, außer dem Missionspersonal, den übrigen Zöglingen, deren Eltern, Geschwistern und Verwandten noch zahlreiche staunende Golo und ungezählte Neugierige aus nah und fern. „Angelus" (so sollte der erste der Glücklichen heißen), „widersagst du beut Satan und allen seinen Werken?" „Je se me to,“ d. h., „ich lasse auf der Erde" oder „ich lege nieder", „ich widersage". Ebenso entschlossen und fest antwortete er auf alle übrigen Fragen. Anton, der zweite, und seine Gefährten schauten aufmerksam zu und als die Reihe an sie kam, antworteten sie ebenso freudig und mit bentfetten heiligen Ernste. Schon jetzt schienen ihre schwarzen Gesichter wie verklärt. Keine Spur von Befangenheit. Mir fiel wirklich auf, daß sie alle so schlagfertig waren auf jede Frage und doch zugleich so gesammelt und so ganz überzeugt von der Wichtigkeit dieser Handlung. Nun wurden sie in die Kirche geführt. Ihr erster Blick fiel auf die Kännchen, die das wunderbare Wasser enthielten; von selbst gingen sie darauf zu. Es nahte der feierliche Augenblick. Einer nach dem andern kniete andächtig nieder und empfing aus der Hand des ebenfalls gerührten Paters das heilige Sakrament. Was damals in ihren Herzen vorging, wage ich weder zu sagen noch zu denken. Der Heilige Geist und seine Gnaden arbeiten im stillen. Das-Glück, das aus ihren Augen strahlte, mußte die Morgenröte jener Sonne der Liebe sein, die in ihren Herzen zu strahlen begonnen. Ein feierliches Te Deum krönte den Akt und ein Danklied zur guten Mutter Maria durfte auch nicht fehlen. Und was mag Kayango, ihr Häuptling, dem wir auch einen Extraplatz angewiesen, bei alledem gedacht haben? Quis loquetur potentias Domini ? Wer mag Gottes Macht und Fürsorge ergründen? Das ist sicher: Er war nicht gleichgültig bei den Zeremonien; nichts entging ihm und forschend und nachsinnend folgte er jeder Handlung. Was soll das wohl heißen? Ich will nicht etwa sagen, daß auch er einmal die feierliche Taufe begehren werde, und noch viel weniger, daß dies, wenn es überhaupt möglich ist, bald geschehen könne; wenn er jedoch, da er nun schon zu altern beginnt, eines Tages, von einer schweren Krankheit befallen, die heilige Taufe begehren und katholisch sterben würde, wäre das nicht eine schöne Frucht unseres heutigen Festes? Würde das nicht einen großen Eindruck auf alle Golo machen und uns ihre Bekehrung bedeutend erleichtern? Unsere erste Christengemeinde dahier zählt also bis jetzt acht Getaufte; der jüngste mag sieben bis acht, der älteste etwa 25 Jahre zählen. Dieser und noch eilt anderer sind schon verheiratet und haben sich ihren Herd dicht neben der Mission gegründet. In nicht gar zu langer Zeit werden sich hoffentlich die Reihen der Hütten um uns herum rasch vermehren und verlängern; wir legen alles schön im Viereck an und, so Gott will, wird der „Stern der Neger" unseren verehrten Lesern und Leserinnen dann eine schöne Photographie von unserem katholischen Golo-Dorfe bringen. „Nicht vom Brote allein lebt der Mensch," heißt es im Evangelium, „sondern auch von jedem Worte, das aus dem Munde Gottes kommt." Sehr wahr und schön; auch unsere Golo glauben das; zu gewissen Zeiten sind sie aber auch nicht abgeneigt, den Satz etwas umzudrehen! In den Morgenstunden war reichlich für ihre Seelen gesorgt worden; die Zeremonien hatten lange gedauert; stets so aufmerksam zu sein, war sehr anstrengend: schon ging's gegen elf Uhr und ihr Magen knurrte. Da hieß es, die Sachen in Ordnung bringen, ein ganzes Fest und nicht ein halbes veranstalten; dazu aber gehörte ein gutes, reichliches Mittagsmahl, Merissa (Negerbier), sehr viel Merissa und airch etwas Musik. — Alles zu haben! Bei Gott ist kein Ding unmöglich und wenn er den Seinen hilft, wissen sie sich auch schon zu helfen! Hei! Wie das schmeckte! Wie die zarte Flüssigkeit so leicht herunterlief! Dies vermehrte nicht wenig die allgemeine Fröhlichkeit und heitere Stimmung. Das Kapitel aus der Apostelgeschichte von der Herabkunst des Heiligen Geistes und den zwölf Aposteln am heiligen Pfingstfeste schien mir heute viel leichter verständlich. Die ersten Plätze an der langen provisorischen Tafel nahmen natürlich unsere Täuflinge ein. Dann folgten deren Eltern und Geschwister. Unten saßen die noch übrigen Katechumenen. Ihnen gesellten sich diejenigen zu, welche mitunter die Kirche besuchen und sonst überhaupt guten Willen zeigen. Die entfernten Verwandten und Bekamtten kauerten zu dichten Gruppen unter schattigen Bäumen und taten sich wohl an der allgemein beliebten Busa. Da war es nicht nötig, auf die Straßen und Gassen und hinter die Zäune zu gehen, um die Gäste hineinzudrängen. Wie die Spatzen sammelten sie sich im Missionshofe zusammen, „von allen Stämmen und Sprachen und Sitten: Golo und Ndogo, Kresch und Niam-Niam, Denka, Djur, Bari und Beland a. Alle wollten etwas haben, alle waren vergnügt und tanzten nach Herzenslust. „O," dachte ich mir, „hätte man jetzt den Geist des hl. Petrus am Pfingstfeste! Herrlich muß es sein, vor einer solchen Menge zu predigen und von allen verstanden zu werden!" Diese L-chwarzen verstehen leider alle besser, wenn man sich mit ihrem Magen als mit anderen Sachen beschäftigt. Diesen Naturvölkern ist es nicht zu verargen. I I HIM IM II I II lililllllllllllllllllllll Hill I I I I'lllll lil I I I I I I I I II I III I I I I III I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I fefcfsM MMMW' WM " cMWMM ;f||l MMU P ' - " * * -*v tzWU: L-Si ■ W 5'1- /lIMfftonsscbwestern In ©mburman. 5dim, Oberin. Köchin, Näherin, Lehrerin, Wäscherin. Krankenwärter«,. mi him in 11 iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii min 11111 min I Minimum mini i iiiiiiiin 1111 ii:iiiiiiiiiii'i i I n I n 111 mm m iiiiiiniiiiiiiii'i mu 11 i 111 i nm i 11111 üi iü iii iii liiiiiiiiimiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiminiiim Schule. /IlMHionsftation IRagango. Wohnhaus. Kirche. Hest 5. Stern der Neger. Obgleich von dieser Menge viele einander nicht verstanden, darin kamen sie alle überein, „daß unsere Merissa gut sei; daß folglich der Pater ein großer Mann sei und gekommen, ein großes Werk zu vollenden!" Unsere neue Kirche betrachten alle mit Staunen; schon haben sie eine Ahnung von ihrem Zweck, getrauen sich jedoch (die Golo ausgenommen) noch selten hinein. Doch kehren wir zu unseren Knaben zurück. Wie ich früher einmal erwähnte, hatten wir etwa 20 Katechumenen; acht davon wurden heute in die Kirche aufgenommen; blieb also nur noch ein gutes Dutzend. Eigentlich verhältnismäßig wenig. Doch auch in diesem Punkte wollte uns der liebe Gott trösten. Noch am selben Abende sammelten sich etwa 15 gute Knaben, die schon längst die Kirche besucht und oft dem Katechismus beigewohnt hatten, und baten den Pater, sie ins Kate-chumenat aufnehmen zu wollen; sie wollten auch Christen werden, tüchtig Katechismus lernen und bald von demselben guten Pater getauft werden. Selbstverständlich wurde ihrem Verlangen willfahrt. Das Werk Gottes hat also einen guten Anfang genommen. Wir wollen hoffen, daß uns Gott der Herr gesund erhält, und so können wir Gott dem Allmächtigen auf diese ersten acht Grundsteine der neuen Christengemeinde einen schönen Tempel aufbauen. LDeme erste Reise nach slftbili. von DochXV. P. Job. Ibenftel F. 8. C. IMra Monate Mai vergangenen Jahres, nachdem ich eben mit unserem hochwst. Herrn Bischof von der Expedition zu den Niam-Niam nach Wau zurückgekehrt war, kam von der Nachbarstation Mbili ein Bruder, um mich für die dortige Station zur Aushilfe abzuholen. Auf genannter Station befand sich zur Zeit nur ein Priester: der andere hatte vor einigen Wochen dieses steberreiche, ungesunde Gebiet verlassen, um sich in seiner Heimat wieder zu erholen. Früh morgens, nachdem eben die goldene Sonne den neuen Tag begrüßt, stiegen wir in den Sattel mit einer Flinte auf dem Rücken und etwas Reisevorrat; der Weg bis zur genannten Station nimmt nahezu einen Tag in Anspruch. Anfangs führte uns der Weg längs des Flusses am Waldessäume; zahlreiche gefiederte Sänger ließen ihre Stimme hören, mir gefiel jedoch mehr ihr buntes, in allen Farben schillerndes Gefieder; in bezug auf den Gesang ziehe ich unsere heimatlichen europäischen Vögel vor. Von weitem sah man hie und da eine flinke Gazelle erschreckt davon eilen; selbst die Affen waren schon munter und fingen auf den Bäumen das Raufen in aller Frühe an. An lichten Stellen lagen zerstreut einige Einge-boreneuhütten; vor manchen brannten noch einige Holztrümmer, neben welchen die Neger die Nacht hindurch ihre Ruhe zubringen und dabei fortwährend das Feuer unterhalten. Einige Fleißige waren schon bei der Arbeit, beschäftigt mit dem Reinigen des Bodens, da die Regenzeit bevorstand. Die Weiber, mit einem Tuch um die Lenden bekleidet, gingen oder kamen vom Fluh, auf dem Kopfe Wasserbormen tragend. Bormo ist eine Art Krug, unten sehr breit, oben etwas enger. Ueberall tönte uns ein freundlicher Gruß entgegen, den wir erwiderten. Ohne Störung ging es dahin. Da auf einmal wurde das Maultier meines Begleiters oder vielmehr Führers scheu und ging mit ihm galoppierend davon. Ich drückte zwar meinem Esel die Sporen in die Seite, aber der hielt es nicht lange ans und ich verlor den Bruder aus den Augen. Nun allein, ohne Kenntnis des Weges, sollte ich vorwärts, rückwärts wollte ich doch nimmer, und so ging ich den Spuren nach. Nach kurzer Zeit hörte auch der Wald auf und es lag vor mir eine Grasfläche, in deren Hintergrund ein Fluß wie ein silberner Faden sich dahinschlängelte. Jetzt verlor ich auch die Spuren des Maultieres, da der Weg mit etwas Gras bewachsen war und unzählige Pfade nach links und rechts abzweigten. Ich entschloß mich nun, zu dem fünf Stunden ■entfernten Ort weiter zu reiten, wo wir beschlossen hatten, Mittagsraft zu halten. Die Richtung wußte ich und hie und da mußte mir auch jemand begegnen, den ich ja um Auskunft ftagen konnte. Bis zum Flusse ging es ohne Schwierigkeit, aber am Flusse wollte mein Esel nicht mehr weiter. Ich mußte nun absteigen und versuchen, den Fluß zu durchwaten, obwohl ich dies sehr ungern tat, da der Fluß zahlreiche Krokodile in sich birgt und für diese wollte ich mich doch noch nicht, wenn auch als Festschmaus, hergeben. Ich versuchte nun, meinen Esel ins Wasser zu bringen, aber alles umsonst; ich zog bald bei den Ohren, bald am Schwanz, aber meine Kraft reichte nicht aus. So verging eine halbe Stunde und ich war noch um keinen Schritt weiter gekommen. Zuletzt brachte ich ihn wieder nahe ans Wasser und: glückt es diesmal nicht, so kehre ich wieder um. Mit Blitzesschnelle faßte ich ihn bei den Hinterbeinen; ein Ruck und wir beide lagen im Wasser. Gott sei Dank! Einmal drinnen, wird er schon weiter gehen. Und so war es auch. Ich ging voraus und machte mit Händen und Füßen möglichst großes Geräusch, um allenfalls ein lauerndes Krokodil zu verscheuchen; mein Esel unterstützte mich dabei. Das Wasser ging mir zum Glück nicht über die Schultern; jedenfalls wäre es höchst fatal gewesen, hätten ich und der Esel den Boden unter den Füßen verloren. Schließlich gelangten wir auch ans andere Ufer des bei 40 Meter Breiten Flusses; hier wurde nochmals ein tüchtiger Schluck Wasser genommen, da die Sonne sich bereits fühlbar machte, und obwohl beide triefend, schwang ich mich wieder wohlgemut in den Sattel. Nach einer halben Stunde waren wir so trocken wie vorher. Zum Glück betraten wir wieder Wald und vor lauter Freude ließ ich aus voller Brust einige deutsche Marien-Lieder erschallen — wir waren gerade im schönen Maimonate! Andächtig lauschten ohne Zweifel diese hohen Waldesriesen meinem Sirenengesang und wären sie beredt gewesen, gewiß hätten sie mir Applaus gespendet. Andere wiederum, so schien es mir, sahen betrübt darein und selbst mein Gesang schien sie aus ihrer Träumerei nicht zu wecken. Und hätten sie eine Stimme, was würden sie mir erzählen? O, sie könnten mir schildern, wie einst Greis und Kind in ihrem Schatten saßen und fröhlich spielten, wie die Jungen wie Eichhörnchen in ihren Zweigen sich tummelten, die erwachsene Jugend nach der Tagesarbeit ruhte und sich gemütlich unterhielt und wie bei .jedem Fest die Trommel erklang und alt und jung um sie in Reigen tanzten. Schöne, leider vergangene Zeit! Wilde Horden fielen ins Land, raubten die Kinder von der Mutter, den Bruder von der Schwester, Gatte von Gattin und mordeten die Alten, Gebrechlichen. Fast auch ich wurde traurig gestimmt bei Betrachtung dieser Vergangenheit und zog einsam und still dahin. Auch fühlte ich, daß meine Kehle trocken war wie Stroh und lechzte nach labender Kühlung. Ich hielt fleißig Ausschau nach vorne, nach rechts und links, aber keine Spur von menschlicher Behausung. Noch eine Stunde verfolgte mich die brennende Sonne ohne Erbarmen. Gleich beim ersten Haus begehrte ich Wasser, das mir ein guter Alter bereitwilligst reichte; ich gab ihm dafür ein Geldstück. Zum Danke begleitete er mich noch ein Stück Weges, meinen Esel am Zaume führend; beim Abschied gab er mir die Hand. Die Sonne brannte immer heißer hernieder; es war auch bereits Mittag und ich sollte noch vier Stunden mich dahinschleppen, bis ich den Ort unserer Zusammenkunft erreichte. Hätte ich den Weg nicht verfehlt gehabt, wäre ich schon an Ort und Stelle gewesen. Mein alter Geselle, der mich bis nach Afrika begleitet, stellte sich schon wieder ein; diesen Durst wird mir — einem Bayer — wohl niemand übelnehmen! Bald ließen sich wieder einige Hütten blicken; um ein Geldstück, um ein paar Zigaretten oder ein Stück Brot erhielt ich überall das erquickende Wasser. Er- quickend eben für mich; in Europa würde es jedermann verschmäht haben, da es nicht nur sehr warm war, sondern dazu noch manch kleines Fischlein beherbergte. Gegen 4 Uhr kam das ersehnte Ziel in Sicht. Am Eingänge des Dorfes kam sofort der Häuptling mit seiner Ehrenwache auf mich zu und salutierte: ich erwiderte den Gruß und er lud mich ein, abzusteigen und etwas zu rasten. Doch vorher interessierte mich, wo mein Ausreißer stecke. Auf meine Erkundigung er- Anstatt aller Begrüßung lachte er aus vollem Halse und ich, wollte ich nicht weinen, mußte gute Miene zum bösen Spiel machen. ®er gute Mann lag schon einige Stunden hier und hatte ausgeruht, während ich mich draußen auf irrenden Pfaden herumtrieb. Zum Glück schien der Besitzer dieser Hütten meine Bedürfnisse zu kennen: er brachte sofort eine Borme Wasser, mit deren Inhalt auch ein Ochse hätte zufrieden sein können, und einige Eier. Nachdem tch mich etwas gestärkt und erholt hatte, brachen wir nach einer (ZS) P. Johann Denket F. 8. C. hielt ich zur Antwort, man habe ihn nicht gesehen. Was sollte ich nun anfangen? Mich erfaßte Mißtrauen: der Schelm hatte auch gar kein einladendes Gesicht und aufseine wiederholte Einladung sagteich einfach: „Ich gehezumFlusse." Etwas mürrisch durchritt ich das Dorf: da etwas außerhalb lagen noch einige Hütten und ich sah auch richtig daneben ein Maultier grasen. Etwas erleichtert atmete ich auf, denn wo der Knecht ist,, muß auch der Herr sein. Ich hatte mich nicht getäuscht: als ich in die Nähe kam, sah ich in einer der Hütten auf einer Matte ausgestreckt den Flüchtling, wie er gemütlich sein Pfeifchen schmauchte. Stunde wieder auf, um den Rest unseres Weges noch zurückzulegen. Zuerst mußte wiederum ein Fluß passiert werden. Diesmal waren jedoch mehr Kräfte vorhanden, so daß der Widerstand meines Esels wenig nützte. Ich sattelte ab und legte den Sattel in ein Schiff, d. h. in einen ausgehöhlten Baumstamm, worin auch ich und ein Schwarzer als Bootsmann Platz nahmen. Mein Grautier faßte ich am Zaum und so mußte es, wollte es oder nicht, hinten nachschwimmen. Auf dieselbe Weise gelangte der Bruder an das jenseitige Ufer; wir sattelten wieder auf und ritten voran. Da die Übersetzung des Flusses auch wiederum ziemliche Zeit in Anspruch genommen, fing es schon an, dunkel zu werden, obwohl es erst 6 Uhr war. Wir mußten trachten voranzukommen ; die Station lag noch zwei Stunden entfernt und die Gegend war etwas unsicher, da in letzter Zeit einige Neger von Löwen waren zerrissen worden. Ich hätte zwar gerne einmal den stattlichen König der Tiere gesehen, frei in seinem Reich, doch in der Nacht gruselte mich ein wenig vor seinerBekanntschaft. Etwa 20 Minuten lang ging es durch eine Grasebene; dann nahm uns der finstere Wald auf. Jetzt war es schon vollends dunkel geworden, so daß ich kaum mehr den Weg unterscheiden konnte. Ich stieg ab und wollte zu Fuß gehen; doch bald stolperte ich über einen Stein, bald stieß ich mit dem Kopf an einen Baum oder verwickelte mich in Dorngestrüpp, so daß ich wieder vorzog aufzusteigen. Von der Natur konnte ich leider nichts mehr unterscheiden: wir unterhielten uns und langten ohne Unfall bei den ersten Hütten der Dschur an, die im Bereich der Missionsstation lagen. Der Weg zog sich noch eine halbe Stunde in die Länge; in kurzen Zwischenräumen lagen immer einige Hütten, vor denen die Eingeboruen beim Feuer hockten. Von allen Seiten wurden wir freundlich gegrüßt und angehalten; ich verstand von ihrer Sprache nichts, worüber sie sich verwunderten. Gegen 8 Uhr endlich langten wir bei der Station an, die unter den Schutz des heiligen Petrus Claver, Schutzpatrons unserer Mission, gestellt ist. Ich wurde auf das herzlichste empfangen, begab mich aber nach kurzem Imbiß zur Ruhe, da ich zu ermüdet war. Am nächsten Morgen nahm ich die Station in Augenschein; sie zählt bei 15 Hütten, die verschiedenen Zwecken dienen, und liegt am Waldessaum. Erst vor kurzem war das, Schulgebäude vollendet worden, da tagtäglich eine Anzahl Knaben zum Religionsunterricht sich einfand. Gleich nebenan liegt das Gehöfte des Häuptlings, die anderen Hütten sind rechts und links zerstreut. Eine eingehende Schilderung der Umgebung findet sich schon in früheren Jahrgängen. (Siehe VIII. Jahrgang, Seite 138, 180 und 206.) Nach dem Frühstück, das aus schwarzem Kaffee bestand, da Milch hier mangelte, beschlossen wir, ein wenig auf die Jagd zu gehen. Am nächsten Tag war nämlich das Fest der Himmelfahrt Christi, das auch wir etwas besser feiern wollten als die übrigen Tage, an denen man sich mit einer Schachtel Fische oder dergleichen begnügen muß. Die Gegend ist besonders reich an Gazellen, von denen wir auch einige erlegten. Da wir zufällig in die Nähe des Flusses kamen, machte ein Krokodil ebenfalls Bekanntschaft mit meinem Gewehr. Zu Hause erwartete uns eine Schar Ein-geborner, die mich auch sehen wollten. Sie standen alle in der Runde, jeder mit seiner Lanze, ohne die ein Neger nie sein Haus verläßt. Einige waren sehr schön auf der Brust tätowiert. Als Bekleidung trugen sie ganz wenig Tuch um die Lenden, da sie weniger wohlhabend sind als andere Stämme. Ich ließ mich in ihrer Mitte mit dem Pater der Station nieder und bald waren sie voll des-Lobes über mich. Sie musterten mich vom Kopf bis zu Fuß; jeder hatte irgendetwas zu sagen, was ihm zusagte. Doch das alles taten sie nur, um von mir etwas zu erhalten. Neugierig erkundigten sie sich, ob meine Eltern noch lebten, wie viele Geschwister ich habe und ob alle noch am Leben sind. Ja, sie ließen mich sogar fragen, ob sie auch geweint hätten, als ich fortging. Auf meine Bejahung wurden sie böse über mich und sagten, das täten sie nicht. Doch als ich ihnen sagen ließ, daß ich ihretwillen gekommen sei, um sie glücklich zu machen, ihnen viele Geschenke zu geben usw., vergaßen sie wieder das andere und die Friedenspfeife machte die Runde. Auf mich machten sie guten Eindruck; freilich sind noch viele Vorurteile zu überwinden, die sie auch gegen uns Missionäre anfangs haben. Doch wer kann ihnen dies übelnehmen? Durch die jahrelange Bedrückung und das Fortschleppen in die Sklaverei sind ihnen diese gleichsam in Fleisch und Blut übergegangen. Indessen schließen sie sich immer mehr an die Missionäre an, das Mißtrauen verschwindet mit der Zeit und möge Gott geben, daß sie der Stern des Glaubens recht bald den wahren Weg zur ewigen Heimat führe! Meine Erlebnisse im Sudan. Von Wender Slexanöev F. 8. C. Seit einigen Tagen weilt der ehrw. Br. Alexander, nachdem er volle 13 Jahre ununterbrochen in Afrika zugebracht, im Missionshaus in Milland zur Erholung. Im folgenden schildert er einige seiner Erlebnisse aus den letzten sechs Jahren seiner Tätigkeit im Sudan, welche die verehrten Leser gewiß interessieren werden. s war im November des Jahres 1901, als Msgr. Roveggio set. Andenkens das zweitemal den Weißen Nil hinauffuhr, um Posten zu neuen Stationen zu suchen. Im Monat Februar jenen Jahres war bereits die Station Lul gegründet worden und man brauchte eben für dieselbe einige Brüder. Als Bäcker und Koch lvurde Br. Christian Bestimmt, während ich den Schneider machen sollte. Doch das Glück wollte es anders. Da fragte mich einmal der hochwst. Bischof, ob ich etwas von der Maurerei verstehe. Natürlich antwortete ich mit „Ja" und so konnte ich bald die Nadel mit der Kelle vertauschen. So war ich nun Maurer geworden und konnte mich jetzt in der gesunden reinen Luft bewegen. Tags darauf ging es gleich an die Arbeit; es waren schon einige tausend Ziegel bereit. Wir waren vier zur Arbeit. Es wurden zwei Häuser zugleich angefangen, ohne Zeichnung, ohne Fundament; die Erde ist ja hart wie Stein. Ein jeder machte den Ingenieur und den Baumeister. Die Schwarzen halfen uns Ziegel und Lehm tragen (letzterer diente als Bindemittel) und so waren die Häuser in einem Monat fertig. Es war aber auch die höchste Zeit dazu, denn wir waren im April und im Monat Mai fängt die Regenzeit an. Das Dach, das wie ein Kegel aussah und mit Lllroh gedeckt war, schützte uns gegen den strömenden Regen. Diese Häuser, ganz wie die Hütten der Ein-gebornen gebaut, waren nur provisorisch. Die jetzigen Häuser sowohl für die Missionäre als auch für die Schwestern sind ans Backsteinen und ziemlich solid gebaut. Noch ehe die ersten Hütten fertig waren, reiste der hochwst. Bischof von Lul ab; er fühlte sich etwas unwohl. Wir sollten ihn nicht mehr wiedersehen. Er erlag den Folgen des tückischen Malariafiebers auf der Bahnstrecke von Khartum nach Wadi-Halfa; er hauchte seine hochherzige Seele aus in Berber, eben als er aus dem Waggon getragen wurde. Der hochw. P. Wilhelm Banholzer, Oberer der Missionsstation Lul, wurde unterdessen zum Administrator der Mission ernannt. Nach eineinhalb Jahre langem, sehnsüchtigem Harren bekamen wir in der Person des hochwst. Msgr. Franz 3:citier Geyer unseren neuen Bischof. Nun ging's mit neuem Mut voran. Ende Jänner 1904 kam Monsignore Geyer mit mehreren Priestern und Brüdern schon nach Lul. Er war eben daran, das Innere des Landes auszuforschen und neue Stationen zu gründen. Trotz der vielen Brüder, die er mitbrachte, fehlte es ihm an einem Koch; den gedachte er eben in Lul zu finden und er wandte sich fragend an Br. Jakob; da dieser sich aber entschuldigte, in dieser Kunst zu wenig bewandert zu sein, so kam die Reihe an mich. Ich bejahte die an mich gestellte Frage, denn seit langem ging meine Sehnsucht dahin, eine solche Exp edition mitzumachen. Doch ich hatte die Rechnung ohne den Wirt gemacht; es sollte bald anders kommen, wie die Folge alsdann zeigte. Die Abreise war auf den folgenden Tag festgesetzt und fort ging's, stromaufwärts, dem Bahr-el-Ghazal zu. Ich fing nun an zu kochen und zu braten, daß es eine Lust war. Was ich da zusammenschmierte, weiß ich selbst nicht, noch weniger, ob es den anderen mundete. Ich war nun einmal auf dem Schiff und von da konnten sie mich nicht mehr so leicht wegjagen. So ging's weiter, bis wir in den wohl drei Meilen langen See No kamen, der vom Zusammenfluß des Bahr-el-Ghazal und dem Bahr-el-Gebel gebildet wird. Jetzt ging alle Wissenschaft unseres Steuermanns (Rais) zu Ende. Er führte uns von einem Wasserarm in den andern, so daß ein ganzer Tag verstrich. Der hochwst. Bischof machte ihm natürlich den Vorwurf, warum er sich nicht nach einem wegekundigen Begleiter umgesehen habe, worauf unser Seemann mit dem gebräuchlichen malesch (macht nichts) antwortete. — Dieses Wort gebraucht der Araber, um alles wieder glatt zu machen. — Schallaah (wenn Gott will), werden wir den rechten Weg wieder finden. Er hatte eigentlich recht; nach einer Weile erblickten die Schiffsleute ein Segeltuch; man richtete auch das Fernrohr dorthin und wirklich erspähte man, zwischen Gras versteckt, eine Barke. Sogleich begaben sich zwei Schiffs-lente auf die Suche über Sumpf und Gras und schon nach einer halben Stunde fanden sie das Gewünschte. Es war eine Regierungsbarke, welche in dem Sumpfe stecken geblieben war. Hier war also der Bahr-el-Ghazal. Sofort wurde kehrt gemacht und in ein paar Stunden waren toir an der Barke. Einer von den Leuten begleitete uns bis nach Meschra-el-Rek, bis wohin der Bahr-el-Ghazal schiffbar ist. Von da an mußten mir den Weg nach Wau entweder zu Fuß oder auf dem Esel zurücklegen. Gleich zu Anfang der Landreise stellten sich Schwierigkeiten entgegen, da sich außerhalb des Dorfes Meschra-el-Rek ein großer Sumpf ausdehnt, der unbedingt durchquert werden mußte. Anfangs versuchte man es mit einem Kahn; das Gepäck wurde aufgeladen und einige Patres und Brüder stiegen ein. Die Esel, zwanzig an der Zahl, wurden ins Wasser getrieben, denn wir glaubten, sie würden nachschwimmen; doch einige fingen bald an zu ersaufen. Als dies der Mamur (Oberbefehlshaber) von Maschra-el-Rek sah, entkleidete er sich sofort bis aufs Hemd und suchte die Tiere zu retten; seinem Beispiele folgten die Soldaten und einige von uns und so konnten wir alle Esel vom sicheren Ertrinken retten. Bald trat eine neue Schwierigkeit zutage; das Wasser wurde immer seichter und an ein Weiterkommen mit dem Kahne war nicht mehr zu denken. Das Gepäck wurde ausgeladen und von den Schiffslenten auf dem Kopfe hinübergetragen. Für die anderen hieß es: „Heraus aus dem Kahn!"' Die Hosen wurden einfach in die Höhe gezogen und fort ging's im Wasser und Schlamm; natürlich auch der hochwst. Bischof. Der Kahn wurde mit aller Anstrengung mitgezogen. Nach einer halben Stunde langten wir alle am Orte an, wo bereits unsere ersten Mitbrüder waren. Es war schon acht Uhr abends. Diesen Ort erfüllten ganze Schwärme von Stechmücken, so daß wir ein paar Feuer anzünden mußten, um diese lästigen Insekten zu verscheuchen; es half aber wenig. Es wurden auch zwei Zelte aufgeschlagen, um am nächsten Morgen die heilige Messe lesen zu können. Ich bereitete unterdessen ein kärgliches Mahl, welches aber nach so vielen Anstrengungen doch gut schmeckte. Bruder August verlor beim Holzsammeln seine Uhr, die er jedoch nach vielem Suchen glücklicherweise wiederfand. Am nächsten Morgen standen wir in aller Frühe wieder auf. Der Erste, der die heilige Messe las, warder hochw. ?. Vignato; jedoch eine Messe zwischen so vielen Stechmücken wird Wohl nicht so andächtig gewesen sein. Kein anderer Pater wagte seine heroische Geduld nachzuahmen und so mußten wir uns mit einer Messe begnügen. Nachdem wir als Frühstück Tee und Brot gegessen hatten, luden wir unser Gepäck auf die Esel und dann ging's weiter. Wir hatten vom Mamur einen Soldaten als Wegweiser mitbekommen, doch auch dieser war nicht weniger des Weges unkundig als unser Rais vom Schiffe. Er verfehlte ebenfalls den richtigen Weg und führte uns in einen Sumpf. Nachdem wir ihn schon über die Hälfte passiert hatten, wollte er zurück, doch ließ dies unser Giaber, ein Schlaukopf, nicht zu. Er ließ uns dort warten und machte eine Rekognoszierung. Als er zurückkam, flößte er uns Mut ein und sagte, daß es lange nicht mehr so weit sei, als wir bereits im Sumpfe gewatet waren. Nun ging's wieder vorwärts. In der vorhergegangenen Nacht waren sicher Elefanten desselben Weges gegangen wie wir; das merkten ohne Zweifel unsere Esel an den frischen Fußstapfen und wurden infolgedessen sehr unwillig-: Sie schleuderten alles von sich, was nicht gut angebunden war. Wir wurden so mit Schlamm ganz bespritzt und besudelt und sahen aus wie richtige Ziegelmacher. Endlich nach langem Abmühen kamen wir wieder auf gute Wege. In einem Flecken, wo ziemlich viele Bäume waren, inachten wir Rast und wechselten unsere Kleider. Bald kamen wir an einem Posten an, an dem die Regierung für die Reisenden einige Hütten errichtet hatte. Ein jeder suchte sich ein ruhiges Plätzchen auf und streckte seine müden Glieder aus, um sich von den Strapazen zu erholen. Der arme Koch aber nicht, denn der mußte darauf bedacht sein, etwas für den Magen herzurichten. Es wurde ein Schaf geschlachtet und so gut als möglich gekocht und gebraten. Der Herd war bald hergerichtet: es wurde einfach ein Loch in die Erde gegraben und zum Aufstellen der Töpfe ein paar Steine herumgelegt, gerade so, wie es die Eingebornen machen. Natürlich kostet das für einen Europäer große Mühe und so wurde meine Geduld auf eine harte Probe gestellt. Wer in Afrika reisen will, der nehme sich einen Eingebornen als Koch: das taten auch wir in Zukunft. Am dritten Tag erlag ich den Strapazen: Ich bekam die Dysenterie, zu der sich Erbrechen und heftiges Fieber gesellten. — Das find die gewöhnlichen Krankheiten, denen der Europäer auf beschwerlichen Reisen ins Innere Afrikas anheimfällt, wie man es in den Berichten über Erforschungsreisen durch den dunklen Erdteil sehr häufig lesen kann. — Kurz, ich mußte den Kranken macken zum nicht geringen Hindernis für die Weiterreise. Am andern Tag ging es besser, doch war ich sehr schwach. Ich bestieg einen Esel und konnte so einen Weg von zwei Stunden mitmachen. Gegen Mittag ging es nicht mehr: ich setzte mich unter einen Baum und fing an zu erbrechen. Als dies der hochwst. Bischof sah, stieg er vom Muli und suchte mich zu ermuntern; er bot mir auch seinen Muli an, aber auch auf diesem ging es nicht. Hier bleiben durften wir aber auch nicht, weil das wenige Wasser, das wir hier antrafen, sehr schlecht war. Die Stärksten boten sich au, mich in einer Sänfte zu tragen; das ging einige Zeit. So wurdeZnun ein anderer Vorschlag gemacht: Die beiden Enden der Bahre wurden nämlich an einen Esel befestigt und zwei trugen auf der anderen Seite; aber auch das ging nicht. Endlich machte unser alter Bruder Johann einen dritten Vorschlag, der Wohl der beste von allen war. Es wurde ein Angareb (Bett) quer über den Rücken des Esels geschnallt, ein paar Decken daraufgelegt und fort ging's ohne Beschwerden meiner Mitbrüder. Bruder Klemens und Giaber, unser Heizer, standen mir immer hilfreich zur Seite. Trotz alledem stieß manchmal der Esel an einen Baum und im Nu lag ich auch auf der Erde. Auf einer Haltestelle trafen wir einen Franzosen, der vom Kongo über den Bahr-el-Ghazal reiste. Der hochwst. Bischof stellte mir diesen als Arzt vor. Um mich zu ermutigen, sagte der Arzt mir gegenüber, daß es nicht so schlimm sei, und verschrieb mir eine Medizin; den anderen hingegen sagte er, daß ich den nächsten Tag nicht mehr überleben werde. So empfing ich denn auch am nächsten Morgen die heilige Wegzehrung. Der Bischof aber und meine Mitbrüder verloren das Vertrauen zur Muttergottes nicht. Sie empfahlen mich ihrem mächtigen Schutze und gaben mir auch ein Pulver aus Rosenblättern von Lourdes, mit Wasser vermengt, zu trinken. Und in der Tat, plötzlich nach der heiligen Kommunion fühlte ich mich sehr gerührt, ließ Monsignore rufen und sagte ihm: „Monsignore, die Muttergottes hat mich geheilt!" Wirklich ging es von Tag zu Tag besser, bis wir endlich nach zehn Tagen glücklich in Wau anlangten. Wer wurde ein englischer Arzt gerufen, der mich außer Gefahr erklärte, jedoch hinzufügte, daß ich, sobald ich vollständig genesen sei, wieder zurück müsse, weil ich zu wenig Blut hätte. Eine besondere Ursache meiner Krankheit war ohne Zweifel auch das schlechte Wasser. Auf dem ganzen Wege von Meschra-el-Rek bis Wau fanden wir nur faules, stinkendes Wasser, das zuerst gekocht werden mußte, um es genießbar zu machen. — Auf dieser für mich denkwürdigen Reise habe ich auch mehreres verloren: meinen Rosenkranz, ein Messer, selbst einen Schuh — ich hätte bald noch mehr, mein Leben verloren. Gott sei Dank und Maria, der seligsten Jungfrau! Ich bin gesund und glücklich nach Lul zurückgekommen, wo ich von meinen Mitbrüdern mit offenen Armen empfangen wurde. Diese glaubten mich schon tot und hatten für meine Seeleuruhe gebetet, denn der Franzose hatte überall, wohin er kam, die Nachricht von meinem sicheren Tode verbreitet. So hast du nun, lieber Leser, etwas von den Strapazen gehört, denen sich der Missionär oft unterziehen muß, um die Heiden zu Gott, zur katholischen Kirche und zur wahren Zivilisation zu bringen. — Unser Arbeitsfeld ist sehr groß! Wir brauchen Mitarbeiter im Weinberge des Herrn! Wer den Beruf in sich fühlt, der schließe sich uns an. Außer Priestern und Studenten brauchen wir auch Jünglinge als Brüder, besonders tüchtige Handwerker, als: Schreiner, Maurer, Schmiede, Gärtner u. a. Doch was uns noch fehlt, ist Geld! Wir wollen in Lul eine Kirche bauen, es fehlen uns aber die Mittel. Ich appelliere daher an alle unsere lieben Wohltäter und Leser, etwas dazu beizusteuern. Allen edlen Spendern danke ich schon im vorhinein. Wenn jemand etwas schicken ivill, sende er es unter der Adresse: Für Bruder Alexander an den hochw. P. Rektor des Missionshauses in Milland bei Brixen, Tirol. Bus dem Afotfftoneleben. Der kleine Bernarb gerettet. An einem Sonntagsinorgen ging ich in der Morgenfrische vor dem Hause ans und ab und betete mein Brevier. Da nähert sich mir ein Mann ganz traurig und niedergeschlagen und sagt: „Mein kleiner Bül (das war der Name des Kindes) ist gestorben und ich habe kein Kleid, ihn zu begraben." „Wie, gestorben? Ist er schon unter der Erde?" (Die Schilluk lieben cs nämlich, in der Vergangenheit zu reden, besonders in dem Falle, wo sie einen Sterbenden gewöhnlich als schon tot beschreiben.) „Mein, er ist noch nicht unter der Erde, aber jetzt wird er begraben." „Komm'," sagte ich, „wir wollen ihn sehen." Ich wußte, es müsse noch Zeit sein, denn dieser Neger wohnt im nächsten Dorf und ich hatte noch kein Totengeschrei gehört, wie es bei solchen Gelegenheiten üblich ist. Schnell steckte ich ein Gläschen klares Wasser und eine Medizin in die Tasche und fort ging's zum Hanse des sterbenden Kindes. Das ganze Haus war schon von Alten angefüllt, die gemütlich ihre großen Pfeifen rauchten. Dabei ließen sie von Zeit zu Zeit ihre Weisheitssprüche hören: O, wie ist der Tod doch so hartnäckig! — Dann nach einer kurzen Weile sagte eine andere: Ach, leider, so ein kleines Geschöpf muß schon sterben. — Bald wieder eine: Aroi cyens (d. h. Schuld, Sünde), du bringst Verderben ins Schilluk-land .... und dergleichen mehr. Dabei gibt dann der eine oder die andere mit höchst wichtiger Miene Ratschläge, was mit dem Kranken zu tun ist, aber niemand rührt sich, Hand ans Werk zu legen. „Der Abuna (Pater) ist da," heißt es plötzlich, „laßt ihn herein, das Kind zu sehen." Ich kroch durch das enge Türloch und finde den Kleinen in den Armen der Großmama in der schwersten Atemnot, in brennender Hitze, ja in den letzten Zügen. Da wußte ich natürlich auch keinen Rat mehr, alle Hoffnung war verloren. „Aber warum kühlt ihr das Kind nicht ab," sagte ich nach kurzer Untersuchung und um die Sache recht wichtig zu machen; „es ist so voll Hitze; wird seine Haut abgekühlt, dann wird es leichter atmen!" Unterdessen zog ich mein Wassergläschen aus der Tasche, benetzte mein Taschentuch und wusch seine Stirne .... „. . . . im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes." — Das Kind war getauft, sein Eintrittsbillett in den Himmel war gesichert. Dann ging das Geplauder weiter. Ich mußte nun wohl über hundert Fragen Aufklärung geben: ob das Kind wieder gesund werde; was für ein Cuok (Krankheit, Geist) das Kind gepackt habe usw. Ich sagte ihnen deutlich, daß ich keine Hoffnung mehr habe; um aber meiner Medizin die Ehre zu retten, fügte ich gleich hinzu, daß die Krankheit schon die Ueberhand bekommen, welche die Medizin nicht mehr überwinden könne; sie hätten mich einige Tage früher rufen sollen. Plötzlich machte eine Alte den Vorschlag, zum Fluß zu gehen. — Es ist dies ein Zaubermittel, das diese Zauberin vorschlug und das darin besteht, daß dort ein Schäflein geopfert werde. — Andere Stimmen aber erhoben sich dagegen und sagten, daß es schon zu spät sei, und so wurde hin- und hergeraten. Da bemerkte ich, daß das Kind auf einmal die Augen verzog. „Wozu wollt ihr denn zum Fluß gehen," sagte ich dann, „es nützt ja doch nichts mehr!" „Also, sollen wir nicht gehen?" fragte nun die Großmutter. „Nein, es ist unnütz, es stirbt euch ja am Wege dorthin." Dabei fiel mir aber gleich ein: würde ich es verhindern, daß sie diese Zeremonien vornehmen, so könnten sie leicht den abergläubischen Verdacht schöpfen, daß ich am Tode des Kindes die Schuld trage, und deshalb fuhr ich sogleich fort: „Meinetwegen könnt ihr schon gehen, ihr würdet sonst sagen: der Abuna (Pater) hat das Kind getötet (sterben lassen). Es nützt jedoch nichts, dieses Geschöpf kann nur der Cuok (liebe Gott) gesund machen, der es erschaffen hat." „Nein, mein Aduna," fielen sogleich mehrere ein, „das wird niemand von dir sagen, ein jeder sagt ja nur seine Meinung und nur der Cuok weiß, ob es wieder gesund wird." Während wir so eine Zeitlang hin und her redeten, schreit plötzlich eine Alte: „Auf — Kedua gat (gehen wir zum Fluß)!" Tie ganze Gesellschaft kommt nun in Bewegung. Die Großmutter übergibt das Kind der daneben hockenden Mutter, welche es auf ihre Arme nimmt und ihr Kleid und ein Kuhfell darüber hängt. Unterdessen erscheint im Hof ein armseliges Schäflein: da höre ich im Hof eine laute Stimme: „Aber so etwas, ein totes (sterbendes) Ding noch zum Fluß zutragen!" Doch umsonst. Die Zauberin packt das Schäflein bei den Beinen und legt es rücklings (mit den Füßen nach oben) auf die Türschwelle. Die Mutter mst,dem Kind in den Armen setzt sich hierauf eine Weile auf den Bauch des Schafes. Dann stehen alle auf und es geht geraden Weges dem nächsten Wasser, dem Nil, zu. Voran geht ein Mann mit dem Schäflein, darnach kommt die Mutter mit dem Kind, der einige Weiber folgen. Am Flusse angekommen, wird am Ufer desselben mit Kot ein kleiner Wall in ovaler Form gebildet. Hier herein wird das Schaf gelegt und zwar mit dem Kopf ins Wasser. Ans Befehl der Zauberin setzte sich dann die Mutter rittlings auf den Bauch des Schafes mit dem Gesichte stets dem Dorf zugewandt. Die alte Zauberin empfahl ihr nochmals recht dringend, doch ja nicht rückwärts gegen den Fluß, sondern stets nur gegen das Dorf zu sehen. Auch das Kind mußte sich rittlings auf das Schaf selbst setzen und mußte natürlich von der Mutter gehalten werden. Die Zauberin druckte nun den Kopf des Schafes mehreremale unter Wasser, bis es erstickt war. Dann ging die Alte einigemale mit dem Spieß in der Hand in feierlichem Schritte rings herum und stieß fortwährend mit demselben in den Boden. Während aller dieser Zeremonien wurde fest geraucht und geplaudert und man erzählte, wie der Abuna so gut ist, ihnen oft Tabak gibt, wie er für die Kranken besorgt ist, die Kinder so gern hat usw. usw. Dieses alles störte die Feierlichkeit keineswegs. Die Zauberin ging dann weiter ins Wasser, nahm eine Handvoll und schüttete dasselbe dem sterbenden Geschöpf über den Kopf und wusch das Kind ganz ab. Alle diese Zeremonien wurden dreimal wiederholt. Das arme Kind schauderte dabei ganz zusammen. „Aber es stirbt dir ja unter den Händen," schrie eine der Anwesenden. „Die Acuogo (Zauberin) darf man nicht kritisieren,"-unterbrach sogleich eine andere zur Verteidigung derselben, „die Acuogo ist für nichts verantwortlich !" Schmunzelnd und lächelnd setzte die alte Hez'e ihre Feierlichkeit ungestört fort. Hierauf wurde die Mutter mit dem Kinde vom Schaf 'herunterkommandiert und ihr wiederum ernstlich empfohlen, sich so zu setzen, daß sie doch ja nicht gegen den Fluß zurücksehe. Jetzt wurden dem erstickten Schaf alle äußersten Gliederspitzen abgeschnitten; von der Nase nämlich, den Ohren, Augen und Füßen. Diese Stücklein preßte die Zauberin in ihre Hand und ging feierlichen Schrittes, den Spieß stets vor sich hinstoßend, im Wasser umher, bis sie jene Abschnitte in einer etwas tieferen Stelle versenkte. Mittlerweile hatten die andern dem Schaf die Eingeweide ausgenommen, den Magen ausgeleert und denselben in feine Stücke geschnitten. Diese nahm nun die Alte in die Hand und stellte sich gerade vor das kranke Kind hin, aber so, daß sie dem Wasser den Rücken zuwandte, und warf die Stücke über sich und das Kind in die Höhe, indem sie dabei sagte: „Cuok atang, mogi anan Kwanyi“ ((Sott, das ist jetzt dein, nimm's)! „Jetzt schau' nach dem Dorf," wandte sich dann die Alte an die Mutter des Kindes, „und lauf' nach Hanse!" Da erhob sich die ganze Gesellschaft. Voran ging die Hexe, mit dem Spieße immer vor sich herstoßend, als wollte sie einen unsichtbaren Feind vertreiben; eine andere Alte fächelte fortwährend mit dem Kleide, das heißt mit einem Kalbsfell über das Kind, als wollte auch sie etwas verscheuchen. So ging die ganze Gesellschaft eilenden Schrittes ins Dorf, ohne daß jemand zum Fluß zurückschaute. Gegen Abend wurde eine ganz ähnliche Zeremonie vorgenommen; nur diente dabei statt des Schafes ein Huhn. Bemerkenswert bei dem Vorfall ist, daß die Füße, Hände, Brust und Stirne des kranken Kindes mit der feuchten (Srbe bestrichen wurden, als sollte das gleichsam die letzte Dehrng darstellen. Was mir jedoch am meisten auffiel, war, daß die meisten Handlungen dreimal wiederholt wurden: wie das dreimalige Herumgehen der Zauberin, die dreimalige Waschung und anderes. Endlich ging es wieder eiligen Schrittes ins Dorf zurück. Der Schluß der ganzen Geschichte war, daß ich am nächsten Morgen während der heiligen Messe int nächsten Dorf ein Toten-gcschrei hörte. Was war's? — Der kleine Bernard — so hatte ich den Sterbenden getauft — hatte von der Erde Abschied genommen, um sich auf ewig oben int Himmel mit den Engeln zu vereinen. Attigo, 14. März 1907. P. Bernard Iftobncn F. S. C. ★ Bus Hfluan. Trostvolle Tage sind immer jene für uns, an denen eine für den Himmel reife Seele die Erde verläßt, nachdem dieselbe erst vor kurzem in der heiligen Taufe zum ewigen Leben wiedergeboren wurde. — Gewiß wird diese ihrer Wohltäter im Himmel nicht vergessen. Im November schieden in kurzen Zwischenräumen voneinander vier Schwarze unseres Hauses in der besten Verfassung von diesem Tale des Elends und Jammers. Von der ersten, der Josuälda Maria Hadschidschia, habe ich schon, früher erzählt. Ihr folgte Maria Bachita. Diese liebe Alte aus dem Stamm der Denka war schon drei Jahre bei uns und hat sich immer durch ihre Einfalt und lebhafte Anhänglichkeit an unsere heilige Religion ausgezeichnet. Die dritte war Maria Rosaria Makka, die vor wenigen Monaten eingetreten war. Wir schreiben ihre Bekehrung den Gebeten einer ihrer Töchter zu, die vor drei Jahren eines heiligen Todes gestorben ist und der das ewige Heil ihrer Mutter — damals noch eine fanatische Heidin — sehr am Herzen lag. Sie kam eines Tages, da wir es am wenigsten hofften, einzig auf Antrieb der Gnade Gottes zu uns, um hier um Aufnahme ztt bitten und Christin zu werden. Als Zimmergeuossin wurde ihr Maria Bachita gegeben, deren Beispiel und liebevolle Ermahnungen ihr sehr nützten. Am 3. Oktober wurde ihr Sehnen gestillt und sie empfing die heilige Taufe. Seit diesem Tage war das niedrige Kämmerlein der zwei Neophyten ein Paradies geworden, weil hier die zwei guten Schwarzen von nichts anderem redeten als vom Himmel, von Gott und der allerseligsten Jungfrau. Es war eine Freude, sich mit ihnen zu unterhalten. Mit kindlichem Ungestüm fragten sie, wann sie zu Gott gingen und ihn sähen, und sie hätten gewollt, daß es bald geschehe. Die lieben Seelen! Sie frohlockten bei der bloßen Hoffnung, dieses Tränental bald zu verlassen; was werden sie jetzt tun, da sie Gott unverhüllt schauen? Die letzte dieser vier war Chadmala, ein abessinisches Mädchen von etwa 14 Jahren. Chadmala war nicht so ganz unbekannt mit der christlichen Religion. Schon als Kind hatte sie einige Zeit in der Mission zugebracht und wäre vielleicht da geblieben, wenn es nicht der schlechte Sinn ihrer Mittler vorgezogen hätte, sie unter einem mühevollen Dienste hinschwinden zu sehen, als sie den Händen der Schwestern anvertraut zu wissen. Sie fürchtete und nicht mit Unrecht, ihre Tochter könnte bei. uns sich entschließen, Christin zu werden, und deshalb hielt sie diese von uns ferne. Gott der Herr aber wollte sie als solche und deshalb war der Widerstand vergeblich. In vier Monaten brachte ein schleichendes Uebel Chadmala an den Rand des Grabes und eines Tages, als die Schwestern sie besuchten, verlangte sie, ihnen zn folgen. Die Hoffnung, sie wieder genesen zu sehen, bestimmte die Mutter, einzuwilligen, und sie trug sie selbst zum Institut. Josefine, eine unserer guten alten Christinnen, verwandte mit den Schwestern sogleich die angelegentlichste Sorge auf sie, während Eulalia, ein schwarzes, blindes Mädchen und ehemalige Kameradin der Chadmala, mit Enthusiasmus den Auftrag annahm, sie in der Religion zu unterrichten, wozu sie besser als jemand anders taugte, da sie mit größerer Freiheit zu ihr sprechen konnte. Mit der Zeit, als sich das Uebel vergrößerte, wurden auch die Unterredungen zwischen den zwei Mädchen länger und vertrauter; jedoch verlangte Chadmala noch nicht nach der, Taufe. Wahrscheinlich getäuscht von der Natur ihrer Krankheit, hoffte sie . . . und hoffte immer. „Wer weiß," erwiderte sie der guten, besorgten Freundin, „wer weiß, ob ich nicht bald gesund werde und sie daun außer dem Bett empfangen kann." Aber Eulalia drängte und bat sie, das Heil ihrer Seele nicht so leichtsinnig auf das Spiel zu setzen, und die Gnade Gottes ließ ihr Werk nicht unvollendet. Die Mutter und die Schwester der Kranken, die sie jeden Tag besuchten und sahen, daß sich die Sache in die Länge ziehe, erklärten, sie wieder mit nach Hause nehmen zu wollen, auch um den bösen Geist beschwören zu lassen mittelst des Zaara, des einzigen Heilmittels, wie sie sagen, in ähnlichen Fällen. Uns brach das Herz bei dem Gedanken, sie auf diese Weise verlieren zu müssen, und man suchte den Austritt von einem Tag auf den andern hinauszuschieben. Unterdessen fielen in diese Tage die Feste des Ramadan (das große Fasten der Muselmänner) und mit der Entschuldigung hiemit wartete man noch länger. Da wurde Chadmala eines Tages, als die Schwester auf die Suche nach der Mutter ging, um sie eilig in das Institut zu rufen, von einer außergewöhnlichen Schwäche befallen und verlangte mit aller Inständigkeit nach der heiligen Taufe. Der Name Maria Kouzeptio hallte noch im Zimmer und das Taufwasser netzte noch ihren Scheitel, als ihre reine Seele sich dem Körper entwand und zum Himmel flog. Als die Mutter gekommen war und den Tod ihrer Tochter erfuhr, -warf sie sich auf die Erde, bedeckte sich mit Staub, zerriß sich die Kleider und raufte sich die Haare; sie schrie und heulte und wollte den Leichnam nach Hanse tragen; weh'uns, wenn sie gewahrt hätte, daß ihre Tochter als Christin gestorben sei. Eine andere noch größere Freude behielt uns Gott für das Ende des Jahres vor. Zahara, das Mädchen, welches uns fünf Jahre früher ein ägyptischer Soldat in die Missionskolonie Gcsirah gebracht, hat am 8. Dezember auch die heilige Taufe empfangen. Da ihr Wohltäter sie wegen der englischen Krankheit, die in kurzer Zeit den Körper der kleinen Schwarzen verunstaltete, verlassen hatte, war sie frei und konnte Christin werden. Am 8. Dezember also nahte Zahara in der weiten, festlich geschmückten Kirche im Kreise zahlreicher Patres, die durch eine glückliche Fügung hier auf der Reise waren, strahlenden Antlitzes dem Taufbrunnen. Ihr unförmlicher Körper konnte sich nur mit Mühe auf den Krücken aufrechterhalten, aber seit jenem Augenblick war es, als ob sich neues Leben in ihre kranken Glieder ergossen hätte. Anna Maria antwortet nicht mehr auf ihren früheren Namen und wer sie dennoch so anredet, dem entgegnet sie: „Bin ich vielleicht die Zahara? Bin ich denn nicht in der heiligen Taufe Anna Maria genannt worden?" Möge der Herr sie in ihrem Eifer erhalten und uns die große Gnade verleihen, recht viele Seelen ihm zuführen zu können! Schwester flßatbübe. Heft 5. Stern der Neger. 113 Marienverein für Afrika. Die Pfarrgruppe St. Rochus in Wien hielt am 10. Äpril die General- Weißen Brüder, den Schwarzen mit ihren Gebeten und Gaben Hilfe zu bringen. Es fand auch die Neuwahl derDamendes Ausschusses statt und der Kooperator Von St. Rochus. afrikanische Geschwister. Versammlung im großen Gemeindehaussaale im III. Bezirk ab. Dieselbe eröffnete Herr Pfarrer Gold, welcher über die Einnahmen des Vergangenen, Jahres Rechenschaft ablegte und wieder Kr. 105 dem Herrn Kanonikus Schöpfleuthner überreichte, welcher eine Ansprache hielt. Der P. Lehmann, ein Missionspriester von St. Gabriel, welcher von einem Negerknaben aus Neu-Guinea begleitet war, der allgenieines Interesse hervorrief, bat auch in seiner Ansprache mit beredten Worten die Herr Nitschmann, wurde ersucht, die Konsulentenstelle zu übernehmen. Die Lrstkommumkanten der Pfarre Sailauf haben heuer wiederum ihre Scherflein zusammengelegt und zu Missionszwecken an uns geschickt. Gewiß ein schöner Gedanke am schönsten Tage ihres Lebens, der von vielen nachgeahmt zu werden verdient. Durch dies Almosen helfen sie ja mit, daß auch für die armen Negerkinder Afrikas bald ein ähnlich schöner Tag kommen möge. Die Erstkommnnikanten von Niedersulz huben das gute Beispiel bereits nachgeahmt. Der göttliche Kinderfreund wird es diesen seinen Lieblingen gewiß reichlich vergelten. & Hufsieben eines Elefanten. Die Mission von Huilla besitzt einen jungen Elefanten, der dort zu dem Zwecke aufgezogen wird, damit er später der Mission kostbare Dienste leisten könne. Sehr interessant sind folgende Einzelheiten, die P. Muraton uns von diesem Dickhäuter erzählt. Dyamba (dies ist sein Name) gedeiht immer besser. Er gleicht jetzt einer Riesentrommel und ist bereits meterhoch. Er zählt erst fünf Jahre und wird bis zu seinem zwanzigsten Lebensalter wachsen. Seine erste Jugendzeit geht regelmäßig und ohne weitere Zwischenfälle vor sich. Sein aufgeräumtes Wesen erspart ihm übrigens viel Kummer und viele Krankheiten. Zornmüügkeit gehört nicht zu seinem Temperament. Er lebt glücklich und vergnügt dahin, ohne Zeitungen zu lesen oder sich mit Politik zu befassen. Obwohl er die Freiheit sehr liebt, so unterwirft er sich doch mit Ergebung billigen Anordnungen. So z. B. wird er während der Nacht an einem seiner dicken Beine mit einer leichten Kette angebunden und er bleibt ruhig auf seinem Platze wie ein Kind in seiner Wiege. Des Morgens beim Erwachen wird er von dieser Fußfessel befreit und daun macht er sich .munter und behend auf, seinen kleinen Freunden, den Kaninchen, einen Besuch abzustatten. Sein großes Elefantenherz ist voller Zuneigung zu diesen kleinen Tieren. Nachdem er sich mit einem sanften Rüsselschlag an die Türe ihrer Behausung angemeldet, geht er daran, sie aus ihren Schlupfwinkeln zu vertreiben; wenn er sie dann herumlaufen sieht, setzt er aus, um sie mit Muße zu betrachten, wobei er mitunter die Augenlieder schließt und ganz das Aus- sehen eines alten, weichherzigen Schäferhundes annimmt. Kommt jemand vielleicht auch zu ihm auf Besuch: er bildet sich gerade nichts darauf ein und ist durchaus unempfindlich für Ehrenbezeigungen. Dyamba geht vielmehr auf das Praktische. Er streckt seinen langen Rüssel gegen den Besucher und öffnet das Maul. Natürlich will das sagen: „Es ist gewiß eine große Artigkeit, mich zu besuchen, doch wäre es schöner, mir etwas zu geben." Wenn man diesem Zeichen folgt und ihm das Geschenk gibt, das er erwartet, gestattet er es, ihn ein wenig zu betrachten ; wenn nicht, dann kehrt er voller Verachtung und ein wenig beleidigt den Rücken. Dyamba geht oft mit den Eseln und Pferden auf die Weide. Ihre Gesellschaft ist ihm sehr lieb. Aber seine größte Zuneigung schenkt er den jungen Schweinchen. Für sie ist er wie eine gute Mutter besorgt. Er ist ihr Beschützer. Wenn das kleine, grunzende Heer seinen Stall verläßt, vereinigt er es und führt es in den Wald oder auf die Wiese. Bleibt eines zurück oder schlägt es einen Seitenweg ein, so gibt er ihm schnell einen Schlag mit dem Rüssel, was von seiner Seite eine Zärtlichkeit bedeutet, und der Sonderling ist ohne weiteres in der Reihe. Ein Beispiel wird die Sorgfalt Dyambas in dieser Hinsicht zeigen. Zwei kleine Schwarze wollten eines Tages seine Wachsamkeit und Zuneigung zu diesen seinen Schützlingen auf die Probe stellen. Mit Steinen und Stöcken hatten sie in kurzem die wackere Schar zerstreut. Dyamba hatte gerade Zeit, es zu gewahren; mit den Augen eines alten Gendarmen erspähte er die Missetäter. Daun, ohne einen Augenblick zu verlieren, stieß er mit in die Luft erhobenem Rüssel einen Schrei aus, ähnlich dem eines Kommandanten, der zum Bajonett ruft, und mit fürchterlich rollenden Augen wandte er sich gegen die Angreifer. Was aus ihnen geworden wäre, wenn er sie erreicht hätte, weiß man nicht: jedenfalls hätte er sie dabei übel hergenommen. Ein Glück für sie war, daß sich in ihrer Nähe ein Gemäuer befand, das sie in aller Hast und Eile überstiegen und sich dahinter versteckten. Da Dyamba seine Feinde nicht mehr bemerkte, hielt er noch einen Augenblick Umschau; dann ging er wieder mcht ohne ein wenig Beschämung seiner Wege. Er vereinigte sodann wieder seine lieben Schützlinge zu einer Schar, wobei er sie mit wohlgefälligen Angen betrachtete, trieb sie gegen den Weideplatz und stieß einen zweiten Schrei aus zum Zeichen des Triumphes. Das Vertrauen, das wir in unsern Elefanten setzen, schließt übrigens nicht die Klugheit ans. 'Einer unserer Schwarzen hat den Auftrag, ihn beständig zu bewachen. Und das ist auch notwendig. Unser junger Dickhäuter läßt sich nämlich leicht oon seiner Lüsternheit hinreißen, Diebstähle zu begehen und Verwüstungen anzurichten. Er macht sich keinen Skrupel daraus, nndern ihr Eigentum zu stehlen und die Maisfelder ganz zu zerstören. Wenn er vom Bruder oder vom Neger, der ihn überwacht, auf der Tat ertappt wird, nimmt er zwar mit Ergebung die Schlüge entgegen, die ihm gehören, ist aber bei sich der Ueberzeugung, daß sein größter Fehler der gewesen ist, sich haben erwischen zu lassen. Die Schläge werden nach dem Schaden bemessen, den er angerichtet hat. Er -empfängt sie aber nur von denen willig, die ihn bewachen müssen und die er kennt. Dyamba liebt alle Tiere; Kameradschaft und Brüderlichkeit sind bei ihm keine leeren Worte. Trotzdem hat auch hier die Regel ihre Ausnahme. Und diese Ausnahme ist für die Katze. Ich wüßte nicht, welchen Verbrechens sich diese in den Augen Dyambas schuldig gemacht hat. Vielleicht, daß ihm ihre Musik nicht gefüllt, daß sie sich zuviel Zärtlichkeiten gegen ihn erlaubt hat oder daß ihm ihr heuchlerisches Wesen nicht Paßt. Tatsache ist, daß Dyamba keine Katze sehen und ausstehen kann. Jedesmal, wenn er mit seinem Rüssel eine am Schwanz packen kann, läßt er sie einen solchen Sprung durch die Luft machen, daß sie mit gebrochenen Rippen am Boden liegen bleibt. Man glaube aber nicht, daß Dyamba den ganzen Tag nichts anderes tue als spielen. Nein, er trägt schon auf seinem breiten Rücken zwei und auch drei Reiter im Schritt und Galopp, wie man es wünscht. Er zieht seinen Karren mit großer Leichtigkeit und Geschicklichkeit, wenn er auch schon stark belastet ist; jedoch will er des Tags nicht mehr als acht Stunden arbeiten. Wenn man diese überschreitet, ist er auch fähig zu streiken. (Ganz wie unsere heutigen Sozialisten.) Nach der Arbeit muß man ihm ein kleines Geschenk machen. Und hat er es sich nicht ehrlich verdient? Dyamba hat neben seinen vielen guten Eigenschaften einen großen Fehler. Er ist sehr gefräßig und seine Lüsternheit hat ihm schon grausame Stunden eingebracht. Wegen Magenbeschwerden hat man oft für sein Leben gefürchtet. Da er mit jeder Nahrung leicht zufrieden zu stellen ist, so verzehrt er alles ohne Unterschied und gerade das setzt ihn der Gefahr aus. Die bis jetzt gemachten Proben in Gabun und Angola zeigen, daß der afrikanische Elefant zum Aufziehen tauglich ist, wenn er von Jugend auf gefangen und nach und nach an die Arbeit gewöhnt wird. Es ist unglaublich, welchen Nutzen man daraus ziehen kann, wenn man die außerordentliche Kraft, die in den Muskeln dieser Ungeheuer verborgen ist, gut zu benützen versteht. ★ Die Automobile am Ikongo. Höchst interessante Erfahrungen hat man unlängst unter der Direktion des Generalsekretärs vom innern Departement des unabhängigen Kongostaates gemacht. Es handelt sich um den Transport der Waren mittelst der Automobile. In dieser Frage wurde ein entscheidender Schritt getan. Dreierlei Proben wurden vom unabhängigen Staate gemacht, nämlich mit Benzin-, elektrischen und Dampfmotoren. Das beste Resultat erzielte man mit leichten Wagen im Gewichte von 1500 Kilogramm, die mit Dampf betrieben wurden. Das Feuer wird mit Holz unterhalten und Holz und Wasser findet man leicht überall, so daß man keinen Grund zur Befürchtung hat, die Speisung könnte fehlen. Bei Benzinmotoren wäre nötig, von diesem kostbaren Material sich beständig Vorrat nachschicken zu lassen. Eine der Hauptfragen für die Dauerhaftig-keit der Automobile üt Afrika ist die der Elastizität, ein notwendiges Erfordernis, um fortwährende Schäden ant Wagen zu vermeiden. Auch dieser Punkt wurde lange Zeit studiert. Zuerst tnachte man Proben mit eisernen Rädern; aber das Fahrzeug wurde der geringen Elastizität halber zu stark erschüttert. Eine weitere Probe machte man mit eisernen Rädern, die mit pneumatischen Ringen bekleidet waren. Die Resultate hiemit waren ausgezeichnet, aber es lag auf der Hand, daß die pneumatischen Ringe nicht lange in den tropischen Gegenden Widerstand geleistet hätten. Die letzte Probe wurde endlich mit Rädern aus massivem Kautschuk geinacht. Der Erfolg war diesmal glänzend; man machte den Versuch mit drei Wagen. Der erste konnte 28 Kilometer ohne Aufenthalt mit der Geschwindigkeit von 14 Kilometern in der Stunde zurücklegen. Die Wagen waren mit dem Gewichte einer Tonne beladen. Die Maschine funktionierte wunderbar und die Innern sowie die Zivilisation viel schneller befördern wird, keine großen Hindernisse in den Weg legen. Wenn die englische Regierung die Straßen planmäßig entworfen, dieselben auch gebaut und die Automobile im Gebiet des Bahr-el-Ghazal und in noch entfernter liegenden Orten eingeführt hat, dann werden ohne Ztveifel unsere Nässionsstationen einen un» berechenbaren Vorteil davon haben. ★ Die ersten feierlichen Tauten in IRayango. Beginn der hl. Handlung. Vertreter mehrerer Stämme. Missionspersonal^und Zöglinge. Wagen konnten mit großer Leichtigkeit gelenkt erden. Das Problem betreffs des Warentransportes, kann man sagen, ist also gelöst. Das alte, unbequeme System der Träger wird nun allmählich im ganzen Kongogebiet dem Dampfautomobil überall da weichen, wo die Regierung fahrbare Straßen anlegen wird. Der Boden Afrikas, im allgemeinen überall tonhaltig und fest, wird sicher der Ausführung dieses gewaltigen Projektes, das eine große Umänderung in den alten Systemen des schwarzen Kontinentes hervorrufen und den Handel mit dem Die Schlangen in den Missions-landern. Die Vorsehung beschützt überall ihre treuen Arbeiter. Die ferngelegenen Missionen und jene von Afrika insbesondere sind überreich an Gefahren, doch der liebe Gott hält Wacht, daß sie jenen nicht zum Unheil werden, die gekommen sind, tun sich für ihn zu opfern. Unter den vielen gefährlichen Wesen, die iw den tropischen Gegenden ganz zu Hause sind, ist ohne Zweifel eines der widerlichsten die Schlange. Die afrikanische Sonne unterstützt Lebni als 'IReit= und Lugtter. Heft 5. Stern der Neger. 117 in wunderbarer Weise die Vermehrung dieses ungestalteten Reptils; es gibt dort deren von jeder Art und jeder Größe. Die Missionäre haben zuweilen unliebsame Ueberraschungen, doch erfahren sie immer handgreiflich die Hilfe des Herrn. Ein Pater besuchte vor nicht langer Zeit eine sehr weit entfernte Missionsstation. Er fand keinen anderen Platz, um sich niederzulassen, als hinter dem Altar einer halbverfallenen Kapelle. An solchen einsamen, verwahrlosten Plätzen, wo niemand ständig wohnt, kann man viel leichter als anderswo ganz unversehens manche solcher Schlangenarten treffen. Ohne daran zu denken, noch an etwas anderes, das seinen Geist verwirren konnte, setzte sich der Pater ruhig mitten in seinen Zufluchtsort und hatte begonnen, andächtig sein Brevier zu beten. Da plötzlich — puff! krach! — und eine gewaltige schwarze Masse, ein verworrener Knäuel fiel vom Gebälk auf seine Füße, wand sich einige Augenblicke kreischend und zuckend und entrollte sich dann auf dem Boden als eine lange, fürchterliche Schlange. Was anfangen vor einem solchen Feinde? Aufstehen? Schreien? Fliehen? Ihn angreifen? Ein jeder hätte vielleicht das eine oder andere getan oder alles zusammen. Was machte aber der Pater? Nichts von alledem. Er schrie nicht, nahm nicht Reißaus, ging nicht auf den Feind los und geriet nicht in Ohnmacht, sondern er setzte andächtig sein Breviergebet fort und würdigte dieses kriechende Ungeheuer kaum eines Blickes, bis es sich gegen das Fenster hinzog und dann verschwand. Hier kann man den Schutz Gottes greifen. * * * Etwas verschieden, aber nicht weniger interessant ist folgender Fall: Eines Morgens, als es schon Zeit war, die kleinen Mädchen der Waisenanstalt zu wecken, ging die mit diesem Amte betraute Schwester langsam durch den Schlafsaal, indem sie die kleinen Engel betrachtete, die noch süß schlummerten. Als sie am Ende des Ganges angelangt war, fiel ihr Blick beim Umkehren unwillkürlich auf die kleine Alice, die mitten in ihren goldenen Träumen zu lächeln schien. Wahrlich ein liebes Kind, dachte die Schwester, und jenes rubinrote Band, das es um den Hals trägt, wie schon es ihm steht! Es schien ihr jedoch fremdartig, ein solches Band am Hals des Mädchens zu sehen, da sie früher mie dergleichen wahrgenommen hatte. Sie beugte sich also zur Kleinen nieder, um den neuen Schmuck besser und näher zu betrachten. Aber, o Schrecken! Das Band mit der schillernden Farbe war eine große Schlange. Sie hatte sich um den Hals des Mädchens gewunden und ihr furchtbarer Kopf ruhte auf dessen Brust. Es ist unmöglich, den Schrecken der Schwester bei diesem Anblicke zu schildern. Aber was anfangen, was tun? Ihr erster Gedanke war, wie sie bekannte, zu schreien, aber sogleich mit der Schnelligkeit des Blitzes wurden ihr die traurigen Folgen einer solchen Unklugheit klar. Sie glaubte das Kind zu sehen, wie es auf ihr Schreien wach wird, sich die Schlange vom Halse schaffen will, während das gestörte Ungetüm seinen giftigen Zahn in das zarte Fleisch des unschuldigen Kindes setzt. Der Schrecken erstickte ihre Stimme in der Kehle. Aber was dann tun? Auf vas Ungeheuer losgehen? .... Die Arme! Sie glaubte vor Schrecken sterben zu müssen, wenn sie nur daran dachte: und dann hätte sie damit das Kind nicht gerettet. Hilfe suchen? . .. Aber ihre Knie wankten so sehr, daß sie sofort zu Boden gesunken wäre, wenn sie sich von der Stelle bewegt hätte. Während sie in einer solch verzweifelten Lage und einer Ohnmacht schon ganz nahe war, siehe, da kam die Vorsehung ihr zu Hilfe. Eine andere L>chwester, der auch die Bewachung der Zöglinge anvertraut war, kam in jenem Augenblicke zu ihr, um ihr etwas mitzuteilen. Auf den ersten Blick erkannte sie den ganzen Ernst der Lage und ohne auch nur einen Moment ihre Geistesgegenwart zu verlieren, näherte sie sich ruhig und entschlossen der erschreckten Schwester und flüsterte ihr ganz leise ins Ohr: „Bleib' da und rühr dich nicht; ich komme sofort zurück." Sie verschwand und nach einigen Minuten, die der Zurückgebliebenen eine Ewigkeit schienen, kam sie wieder mit einem Gefäß voll manner Milch, das sie geschwind auf die Erde neben die Strohmatte setzte, auf der die kleine Alice ruhte. Die Schlange hatte kaum den Geruch der Milch wahrgenommeu, als sie sich ohne Geräusch vom Hals und der Brust des noch immer schlafenden Mädchens loswand und zum Milchgefäß eilte. Aber die brave Schwester hatte noch ein anderes Instrument mitgenommen, einen großen, knotigen Stock, den sie im gelegenen Augenblick erfaßte und ihn wuchtig und unter großem Gepolter auf den Rücken der Schlange niedersausen ließ, während sie in einem Sprung ihren Fuß auf den Kopf des Ungetüms setzte und ihn zerquetschte. Es ist nicht zu sagen, aus welchem Herzensgründe die zwei Schwestern hierauf zusammen dem lieben Gott dankten, daß er jedes Unglück von ihnen ferngehalten hat. ir Zu unseren Wildern. Aehnlich, wie man damit begonnen, die ungeheure Arbeitskraft des Elefanten auszubeuten, hat man es auch versucht, das Zebra für den Dienst der Menschheit aufzuziehen. Ein Versuch dieser Art wurde in Katanga (im unabhängigen Kongostaat) gemacht, worüber wir im Kolouialberichte folgendes lesen: In Katanga gibt es sehr viele und prächtige Zebra. Seit langem dachte man daran, sie zu zähmen, jedoch ohne Hoffnung auf Erfolg. Ein neuer Versuch des Herrn Leutnant Nys scheint die Lösung dieses schwierigen Problems zu versprechen. Nachdem der Offizier, unterstützt von den Schwarzen, einen labyrinthartigen Kraal mit zwei Meter hohen Palisaden gebaut hatte, ließ er die Zebra umstellen, um sie zu fangen und in das Gehege zu bringen. Aber die Tiere witterten die List und verschwanden aus der Umgegend. Nach drei Monaten begann wieder die Jagd und drei Herden, die 93 prachtvolle Zebra zählten, flüchteten sich in den Kraal. Man mußte die Palisaden bei Tag und Nacht bewachen, da die Tiere, wieder freiheitssüchtig, alle ihre Kräfte aufboten, das Pfahlwerk zu zerstören. Sie wüteten noch lange Zeit fort und verschmähten selbst das vorgelegte Futter, erschreckt dazu noch durch das Geschrei der Schwarzen. Doch mit der Zeit hörten 50 Zebra auf zu beißen und auf ihre Wächter loszugehen und ließen sie ohne Gefahr nahekommen. Jetzt zeigen sie sich gelehrig und kommen sogar entgegen, um aus der Hand zu fressen. Aehnliche Versuche wurden mit bestem Erfolge in Deutsch-Ostafrika gemacht und das Bild auf Seite 117 zeigt uns zwei Zebra als Reittiere in einer deutschen Kolonie. ir ßebetserbönmgen und ^Empfehlungen. Gebetserhörungen und -Empfehlungen, bei welchen Name und Wohnort der Redaktion nicht angegeben werden, werden nicht veröffentlicht. — Die Abkürzung wird durch die Redaktion besorgt. St. L. in P. Eine Person sagt Dank dem heiligsten Herzen Jesu für die gute Wahl und bittet ums Gebet um gute Nachkommenschaft; ferner wird empfohlen ein krankes Mädchen um Geduld und Ergebung und auch noch ein anderes großes Anliegen. Ans H. Dank dein heiligsten Herzen Jesu und Maria für erlangte Besserung; um ferneres Gebet bittet inan, daß sich die Mutter bald der vollsten Gesundheit im Kreise ihrer Lieben erfreut. I. L. in W. „Schon einige Male habe ich, Gott sei Dank, Hilfe in großer Bedrängnis durch Ihr Gebet gefunden; so bitte ich diesmal, für meine schwerkranke Frau zu beten, so auch für einen kleinen Knaben." * -l- N. N. aus H. bittet nochmals ums Gebet zum heiligsten Herzen Jesu, um in einem schweren Anliegen erhört zu werden. Im Falle der Er-hörung Veröffentlichung versprochen. W. F. in D. bittet die Söhne des heiligsten Herzens Jesu um ihr Gebet zum göttlichen Herzen Jesu, zu Maria, Josef, Antonius und zu den 14 Nothelfern um die Gesundheit für alle Familienglieder und um guten Geschäftsgang und empfiehlt eine Prozeßangelegenheit und einen studierenden Sohn, daß er sein Examen gut besteht. I. P. auS M. bittet ums Gebet zum heiligsten Herzen Jesu in einem sehr schweren Familienanliegen ; ferner für einige Familien und Kranke. M. G. in Br. ersucht um Einschluß ins Gebet, daß der liebe Gott eine wichtige Angelegenheit in der besten Weise schlichten möge. N. N. „Bitte ums heilige Gebet zum heiligsten Herzen Jesu, zu Maria, Josef und Antonius in großer Geldverlegenheit um baldige Hilfe." B. K. in O. R. bittet ums Gebet für eine kranke Tochter und um Erhörung in mehreren anderen Anliegen. Ein Batcr ersucht, für seine Tochter um Be-wahrung von einer Geistesverwirrung und um eine glückselige Sterbstunde zu beten. Aus W. Ein Priester empfiehlt seinen kranken, alten Vater dem Gebete der Missionäre. Dem Memento der hochw. Missionäre und dem Gebete aller Leser werden die folgenden Verstorbenen empfohlen: Hochw. H. Pfarrer Martin Niederbacher (Sterzing), Frau Fröhlich (Ahrweiler), Herd N. Ladstntter (Gsies), Herr Johann Bürgler (Unteraigen). „Herr, gib ihnen die ewige Ruhe und das ewige Licht leuchte ihnen!" Derzlicker Bank und innige Bitte. Der Bruder Schuster hat nun dank der Großherzigkeit die neue, gute Nähmaschine bezahlt und sagt den edlen Wohltätern ein herzliches „Bergclt's Gott!" Der Bruder Sakristan richtet an alle guten Herzen, die es vermögen, die innige Bitte, beizusteuern, daß wir uns recht bald für die Festtage Levitenkleider beschaffen können. — Jede Gabe nehmen wir mit Dank entgegen und bitten die verehrten Wohltäter, den Betrag unter dem Schlagwort: „Für Levitenkleider" an das Missionshaus zu schicken. Gebet. O Herr Jesus Christus, alleiniger Erlöser des ganzen* Menschengeschlechtes, der du bereits herrschest von einem Meere zum andern und vom Flusse bis zu den Grenzen des Erdkreises: öffne erbarmungsvoll dein heiligstes Herz auch den unglücklichsten Seelen von Zentral-Aftika, welche noch in der Finsternis und im Todesschatten sitzen, auf daß durch die Fürbitte der gütigen Jungfrau Maria, deiner unbefleckten Mutter, und ihres glorreichen Gemahls, des heiligen Joses, die Negervölker ihre Götzen verlassen, vor dir sich niederwerfen und deiner Kirche zugesellt werden. Der du lebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. 300 Tage Ablah; vollkommener Ablatz einmal im Monate. Verantwortn*er Schriftleiter: tRefotor P. E)r. /D. tRaff einer F. S. C. — g>reBvereins=;f3ucb&rudherei 36dien, Südtirol. Kaben-Wevzerctznis vorn 15. März örs 23. ApviL 1907. ----------- In Kronen. --------- Opferstock: Afers Ungenannt 200.—; ans Bayern 905.16; Brixen W. W. 2.—; durch R. Fr. Sparbcr von Ungenannt 400.— (darunter zur Taufe zweier Heidenkinder auf Anton und Josef); Brixlegg M. G. 1.—; L. Sehr. 2.—; Daisbcrg I. Schr. 0.66; Dornbirn Kr. D. 1.32; K. M. 1.—; Doren I. B. 1.—; Ehrcnbnrg I. W. 10.—; Feldthurns I. W. 100.—; Gasteig A. Br. 1.— ; Gmunden Fr. A. 1.—; Hansen R. Schw. 19.68; Hilsbach N. W. 1.17; Heiligkreuz I. W. 19.50 (für W. d. Erl.); Hürnau L. G. 0. 50; Innsbruck N. W. 20.—; Karthans K. M. Sch. 2.— ; Kist Exp. A. M. Br. 20.27; Kitz-bühel Th. S. 1.—; Kollmann Exp. 5.—; Kötz-ling Dr. B. 1.17; Knchl R. P. 1.—; Kundl N. N. 50; Laycn Pfr. G. L. 30.—; Lambach P. B. Gr. 10.—; von mehreren 100.—; London 9?. N 5.86; Loser G. E. 9.—; Lüsen H. 3.—, ' K. 7.—; Mannheim Fr. B. 0.66; Mels Pfr. P. F. 3.57; Mondsec A. E. 0.40; Milland Pfr. L. Pl. 10.—; 9c. W. 5.—; Mutters G. L. 1. —; Niedersulz von den Erstkommunikanten 3.02; Nürnberg W. 9k. 4.—; Passau von mehreren 238.68; Rauris E. S. 1.—; Nied im I. Th. W? 2.—; Rindbach A. D. 10.— (f. W. d. Erl.); Ritten A. N. 2.— ; Sailauf (die Erstkommunikanten) 48.46; Saarbrücken W. 1.17; Schärding Br. S. 13.26; Schneitsee Th. Z. 2.34 (Antoniusbrot); Steinhaus von mehreren 100; St. Kassian M. 3.— ; Th. P. 10.— ; Schlittens P. F. 2.—; St. Leonhard i. P. K. B. 6.—; N. N. 10.— ; St. Ulrich A. R. 1.— ; Sulzberg H. W. 0.40; Taisten M. Gr. 1.—; Unteraigen Legat 60.—; Villnöß I. M. 8.—; Völs I. M. 10.—; Waidbruck Exp. Fr. A. 5.— ; Weilheim K. B. 2.66; Wels B. v. Ziegler 4.— ; Welsberg I. Sch. 3.— ; Wien Pfr. W. K. 20.— ; K. I. 1.— ; P. M. N. 23.50. Für Bruder Schuster: Lienz E. M. 5.—. Für „Lcvitcnklcidcr": Campill Ungenannt 12.—; Renkte E. B. 5.—. Zur Pcrsoltiicrung von heiligen Messen sandten ein: F. Z. Feichtinger 6.—; Anna Gelb 10.— ; Jos. Wilfling 2.40; F. Baronin v. 9iagel 52.87 ; Elise Feuter 6.—; Anton Rungaldicr 1,—; Heinrich Schröer 101.38; Th. Baldinger 50.— ; Maria Stub enter 20.— ; Anna Pemsl 24.34; H. gerb. Solch 29.60; Lehrer Klassert 5.26; Luise Eccher 12.—; Oberin St. Johann i. A. 10.—; M. Knieps 15.—; Anna Derster 2.40; Vikoler 12.—; Joh. Leopoldseder 10.—; Pfr. Ag. Mayer 100.—; Elise Fröhlich 35.25; A. E. Hausen 5.84. Für die Mission: Wiestaler 2.— ; Engelbert Marcetti 25.— ; Pfarramt Pet. 15.40; Rosa Kostn er 2.— ; ans Sterzing 1.— ; Dek. A. Lintner; 10.—. Für P. Wilfling: Frl. Schuchlenz 5.—; aus Heiligkreuz a. W. 10.—. Für P. Zorn: M. Knieps 18.—. Zur Taufe von Heidcnkindcrn: R. K. Ober labill 20.— (Josef); N. N. Innsbruck 10.— (Anna); T. F. Schneitsee 23.40 (Theresia); A. E. Hausen 23.40 (Jos. Anton); Ungenannt 40.— (Anton und Rosa). * * * „O Herr, verleihe allen unseren Wohltätern um deines Namens willen das ewige Leben!" slfcartenverem für Afrika. Derselbe steht unter dem Schutze sämtlicher Bischöfe des diesseitigen Oesterreich. Lweck. Der Zweck des Vereines ist die Förderung der katholischen Missionen, der Sklavenbefreiung in Afrika und der Missionshäuser in Europa, in welchen Missionäre für Afrika herangebildet werden. Zn diesen Missionshäusern zählt auch das der „Söhne des hlst. Herzens Jesu" in Milland bei Brixen (Tirol). Dieses Missionshaus bedarf ganz besonders der Unterstützung. UlMttet zur Erreichung des Vcreinszweckes sind: 1. Das tägliche Vcreinsgebet, ein Vaterunser und ein Ave mit dem Zusätze: f. „Bitte, o Himmelskönigin Maria, für die unglücklichen Neger!" Ich. „Auf daß sie mit uns würdig werden der Verheißungen Christi!" 2. Beiträge für Mitglieder mindestens 10 Heller im Monate; für Teilnehmer Kr. 2 jährlich. Letztere übernehmen keine Gebetspflicht. Das Grgan des Marienvereines für Afrika ist die Monatsschrift „Stern der Neger"; sie kostet per Post jährlich Kr. 2 und wird abonniert unter der Adresse: „Missionshaus in Milland bei Brixen, Tirol." Das Dauptke ll des Vereines ist das Fest M a r i ä Geburt am 8. Septem be r. — Jährlich wird im Monate November eine Seclcninessc für die verstorbenen Mitglieder der einzelnen Pfarrabteilnngen gelesen. Abonnements Gvrreirerrrngerr. Vom 15. März bis 20. April 1907 haben folgende Nummern ihr Abonnement erneuert: 78 392 469 562 564 572 601 602 615 662 691 701 820 882 1076 1108 1133 1136 1199 1235 1344 1402 1486 1489 1526 1589 1617 1680 1724 1785 1844 1864 1957 2086 ■2192 2221 2229 2256 2271 2425 2534 2572.2671 2711 2875 2891 2918 3054 3072 3228 3322 3506 3523 3536 3815 3821 3826 3881 3894 3913 3916 3938 3950 4051 4151 4226 5025 5026 5232 5304 5936 6363 6365 6369 6388 6440 6478 6593 6934 7149 Philatelistische Plauderei. ';' Nachdem das Jahr 1906 der Sammlerwelt eine schier unerschöpfliche Menge interessanter und selten schöner Postwertzeichen-Neuheiten gebracht hatte, trat im Jahre 1907 in dieser Hinsicht eine Art Stillstand ein. Es war nicht viel Neues zu vermelden. Doch regt es sich plötzlich überall und mit der erwachenden Natur scheint den Herren Generalpostmeistern der verschiedenen Länder die Lust zu Neuschöpfungen zu kommen. Zunächst bringt Brasilien eine lange Reihe von der „American Bank Note Company" hergestellter Marken mit der Zähnung 14 und den Maßen 18x22 Millimeter. Eine Porträtgalerie berühmter Generale, Staatsmänner und Volkshelden ziert die kleinen Kunstwerke, unter ihnen auch das Bild des Eroberers des Landes, des Alvarez Eabral, der just im April vor 5u7 Jahren an die Küsten des Landes geweht wurde. — Amerikanische Kultur, wie jung bist du im Grunde! — Die einzelnen Werte der zehn Freimarken sind: 10 Reis schieferfarben 300 Reis sepiabraun 20 „ mosett 400 „ olivgrün 50 100 200 dunkelgrün hellrot dunkelblau 500 700 2000 dunkellila braun grün „ wuimv.umu iuuu „ ytuil Milreis oder 1000 Reis haben den Wert von Mk. 2.50. Auf Borneo empfing das Sultanat „Brunei", das älteste der Insel, anläßlich der Unterwerfung unter englische Oberhoheit eigene Postwertzeichen mit der Zähnung 14, ohne dieselbe 30x25 Millimeter messend. Eine überaus gefällige grüne „One Eent-Marke" mit schwarzer Landschaft, der noch weitere Werte folgen sollen, liegt bis jetzt vor. Für Marokko ließ England neue Provisorien herstellen und zwar ließ man englische Inlandmarken mit dem Aufdrucke „Marocco-Agencies" und der Wertbezeichnung in spanischer Währung versehen. Auch Italien stellte neue Provisorien für das Postamt Canea auf Kreta her. Der Aufdruck „La Eanea" verunziert hier die bekannten hübschen italienischen Marken. Der Heimgang des letzten Nassauerherzogs, des späteren Großherzogs von Luxemburg, machte für dieses Land neue Freimarken nötig. Dieselben liegen jetzt in den bisherigen Farben und Wertstufen vor und sind mit dem Bildnis des jetzigen Regenten versehen. Die alten Marken hinterließen einen harmonischeren Eindruck wie die neuen. Mitgeteilt vom Verlage von Schaubek's Illustriertem Briefmarken-Album, E. F. Lücke, G. m. b. H.. Leipzig. Kataloge gratis und franko. Das feelen- und gemütvollste aller Hansinstrumente: armoniums mit wundervollem Orgelton, von ^8 Mk aufm. - Illustrierte Pracht-Kataloge gratis. Alois Maier, Hoflieferant, fuläa. Spezialität: tropcnl3ndcH?armoummš für Elisionen. Export nach allen Weltteilen. fllMfllOnsftČtlUbč, abonniert und verbreitet „Stern der Aeger". Der „Ziern der Neger" erscheint jährlich Zwölfmal. preis pro Jahrgang für Oesterreich-Ungarn Kr. 2. — , für Deutschland Mk. 2.-, für die übrigen Länder des Weltpostvereins Frk. 3. — . Missionshaus Der timif einer Ijilfgtiiisliinutm für AM«. 2. JUtfCage. fllMt Empfehlungsschreiben Sr. Eminenz des Kardinals Iftopp von Kreslau und der hoebwürbigften jßischöfe v'on Marburg, St. Gallen, Linz und St. Pölten unöj einem dßegleitworte von Br. Ilgnaz Ikieder, Uheotogieprofeffor. Tritt Druckerlaubnis des Magisters desZhl. apost. Palastes und des vize-Gerens von Rom. Dreis: 25 Delier, 20 iptg., 25 cent. Zu beziehen durch die Herder'schen Verlagshandlungen in Freiburg im Breisgau und in Wien sowie durch die St. Petrus Claver-Sobalitiit, Salzburg, Dreifältiglcitsg. 12, und deren Filialen und Ausgabestellen: München, Türkenstr. 15/11. Breslau, Hirschstr. 33. — Zug (Schweiz), Oswaldgasse 15.