IS» Mittwoch, den 29. Hktover 187Z. Jahrgang ll Zliim. _ ««-,«a»»ur,«r — fkr Marburg «-«il-hch S fl..h.IbMig 3 It., »ittlelMiil st.5»«.! str.Lux.IIunk g fl', halbjahrig 4 fl.» vierteliährtg 2 fl. Jnsertlon»gebahr V kr. pr. Zeile Hilldtrilisst der VMseyithmg. « V. Wie sehr — ganz abgesehen von der Bcvor-zugung und Zarückletzung oder dem gänzlichen Ausschluß gtwiffer Untrrtichtsgegcnstünde — auch die Art, wie die zugelassenen Gegenstände brhan-delt »Verden, un^ter dem klerikalen Einfluß leidet, liegt für die Disziplinen der Naturgeschichte, Ge» ologie, Astronomie, Physik, Anihropologie, Psychologie und EinschlSglicheS auf der Hand. Es werden hier überall die Prätenfionen, welche die kirchliche Uebrrlieserung auf absolute Wahrheit macht, zum Minderen geschont. Welche wbel-stünde dles rücksichtlich de» OeschichlSunterrichtet nebenher mit einschließt, »vmde schon im Borher-geheadea beruhkt. gassen wir nuu hier betspiklS-weise einmal den so überaus wichtigen, sprachlich-literarischen Unterricht inS Au e, und zivar nur von de^ stpsftich/n Seite. So'vohl der Stoff, an iv lchem nach Maß-gal»e der yorgeschl iebenen Lehrbücher,die Formenlehre der Grammatik und die Sotzleh»e eingrübt lverden. alS j ner der Unterhaltungs- und gort-bildungSlektüre -werden durch versteckte, kirchliche Tendenz n in einem vi.l höheren Grade beeinflußt. vlS man alls deti ersten Blick zu tjlauben geneigt ist. «.Wir wollen hier nur oie negative Seite hrrvochrben und fragen: Welcher Art ist jener Stoff, dlllichtvie fich die armen Solisten anstrengen mußten und 3 bis 4 Dienstmällner die Ausstattung einer großen Operette gebildet. Dieß war nicht nur bei Herr« Rosenfeld, sondern auch bei seinem Vorgänger Herrn Radler der Fall; daß Sie daS nicht verstehen und nicht zn würdigen wissen, finde ich begreiftich; eS ist eben sehr leicht, einen Sänsekiel in die Hand zu nehmen und in seiner witzig und genial sein sollender Gassenjungenlaune alles herunter zu schimpfen und dasür von den Gleichgesinnten, wenn eS solche in Marburg gibt, woran ich aber zweifle, bekiomplimentirt zu werden. WaS mich aber schädigt nnd mich zur Ber-theidigunq zwingt. daS ist, daß solch ein Aufsatz IN auslvärtige Blätter kommt und von Leuten gelesen tvird. die sich nicht durch den Augenschein überzeugen können nnd nicht wissen, daß nur ein loser Spaßvogel eS sich zur Aufgabe gestellt, M'ineu ehrlichen Raylen zu brandmarken und meine brave Gesellschast schlecht zu machen. Ich achte und ehre eine anständige Kritik, die gerecht ist und verständig, daS Gute lobt. daS Mittelmäßige tadelt, aber eine animose Kritik, tvelche mit böswilliger Absicht daS Gute verschiveigt und sich an den Schivächen reibt, ist erdärmlich und so etwas lese ich auch nicht mehr, kommt eS mir aber in einem anSwärtigen Blatte entgegen, wo eS wir meinen Rus und meinen Mitgliedern unsere Gönnerin, nnsere Vorsehung bezeichnete. Gelegentlich sollte ich auch religiöse Gegenstände auf das Tapet bringen uud der alten Dame Angst eiafiößen vor ihrer letzten Stunde. Da ich nichts ertvtel>erte, so frug mich die Oberin, die, trotz ihrer Anstrengungen, sich lie-beaStvürdig zu zeigen, ihren Aerger nicht verhehlen tonnte: .Meine Schwester, soll ich Mir Ihr Schweigen als Zustimmung zu meinen Ansichten oSer als Entschluß deuten, mir nicht gehorchen zu wollen Meine Mutter, ich will AlleS thuu, waS ich kalln,^ antwortete ich, ,und versuchen, mein Gewissen mit Ihren Befehlen in Einklang zu bringen.' ,Sie wollen'S versuchen l Bitte keinen Vorbehalt und keine Einschränkung, meine Schivester. Ich habe die Linie vorgezeichnet, der Sie zu folgen haben uud nehme alle V-rantwortlichkeit auf mich. Sie werdcn von Fräulein St. Cheron ein weiteres Darlehen erzwingen. Offenbar fin. det fie Wohlgefallen an Ihnen, und Sie werden Alles von ihr erlangen, wenn Sie sagen, daß Sie sonst sie wieder verlasstn mühten.^ (Schluß folgt.) ihren künftigen Erwerb schädigt, da muß ich mich wohl aufmachen und nicht mit Glacshandfchnhen. sondern mit gepanzerter F.zust einem solchen vorlauten ZeituugSverunreiniger inS Gesicht schlagen, damit ihm die Luft vergeht, über Dinge zu urtheilen, die er nicht versteht. DieS für heute, nächstens, mehr. 3 osefDie tz. Eingesandt. All Herr» Ziinon Kellag, Hlitidrlstnakti ill Pöltfchach. Wenn Ihnen nicht mein G^tte, an welchen Sie Mit Ihrer „Anempfehlnng" in der letzten Nummer der „Marburger Zeitung" fich gewendet haben, antwortet, sondern ich, so geschieht es weil er in jenem Falle, dessen Sie gedenken, nicht anwesend war, und weil ich der angegriffene Theil bin. Gl« kamen vorig« Woche j. „«s» Stschäf,«-lokal und tvollten zu einer Nähmaschine, ivelche > Sie vor einigen Monaten bei nnS gekauft, ein Schiffchen unentgeltlich habe«. Metn Sohn erklärte Ihnen, daß dieses Schiffchen bezahlt werden müsse »ad bestimmte Ihnen den Preis. - Nachdem Sie mit meinem Sohne über eine halbe Stunde lang herumstrltten, hielt ich eS für nothkvendig, auch ein Wort drein zu reden; da Sie aber fort und fort rohe und beleidigende Ausdrücke sich erlaubten und zuletzt mit dem Schiffchen, für tvelcheS Sie einen halben Gulden zu wenig gezahlt, ohne meine Einwilligung fich entfernen wollten, so tvar ich vollkommen berechtigt, entschiedener anfzutreten. Danken Sie Gott, daß Sie damals nicht Mit einem »Hausknecht^ zu thun hatten, ivelchen Sie für die Zukunft als GefchäftSvertreter in Abwesenheit meines Gatteu „anempfehlen"; ein „Hausknechts hätte Ihnen noch ganz anders ge-^gt, wo für Leute Ihrer Lebensart der gerade Weg ist. " Das Marburger Pubiikum kennt mich schon viele Jahre lang; seit 18bS bin ich in diesem Geschäfte und hade noch aie einen solchen Streit gehabt, wie neulich mit Ihnen. AlS Mann sollten Sie fich schämen, fich so ausgesührt zu haben, daß eine Frau gezivungen ivar, von ihrem HauSrechte Gebrauch zu machen. Marburg, 27. Oktober 1873. Brigitta Prosch, __obere Herrengasse. ÄM-Ziigt»ie»r-Ntlle^ Bei der Stadtgcmeinde Marburg ist eine J ugenieur-Stellc mit dem jährlichen Gehalte von 1('00 fl. nebst Aktivitätszulage von 2ö0 fi. in Erledi^ng gekommen. Bewerber um diese Stelle haben ihre Ge-suche unter Nachiveisnng der absolvirten Studien ' und bisherigen Verwendung im Hochbaudienste bis 15. Dezember 1873 anher zu überreichen. Stadtrath Marburg, am 20. Okt. 1873. 864) Der Bürgermeister: Dr. M. Reiser. ^leischhattmi - Verpachtung. Am frequentesten Platze deS Marktes Mahrenberg wird die mit allem Zngehör eingerichtete Ueischbank nebst Eiskeller und erforderlicher Wohnnng unter sehr billigen Bedingungen sogleich verpachtet. Näheres beim Eigenthümer Franz Wrentschur. (849 Ein Haus ^ 2och S« Qkl. Acker und Bauplatz, 15 Minuten von Marburg in nächster Nähe der Südbahn-Werkstätten gelegen und zu jedem Geschäftsbetrieb geeignet, ist wegen Familienverhältnissen auS freier Hand m verkaufen. ^874 Auskunft in der Expedition der „TageSpost'^ und der „Marburger Zeitung." Verein.Hereiik". Der xekertixte ^ussekuss dovkrt giek lillitßlieäsr 6eg Voreives 2u 6er «I.M. Va9 Ildr ^deuäk, im VGrSlnUlvkal« gtattäuävnäon KsnviAlvsi'sammIling liiikielist vmzulaäsll. ?roAr»miQ: 1. Lsriekt 6e3 ^u8sedus8<;g. 2. >VaIiI äes ^ussokusssZ. 3. Xaträxv äer WtgUeäer. Ilm präeisks iin6 vollzäillißes Lrse^vmen der Herren ^itZIisäer 6r8uedt iler ^ilssellnss lies Vereines „iliLkeuk«. U » rburx, 2S. Olct. 1S7Z. (8S0 Brennholz- ««d Grld Kivdtrschnhrn eigener Erzeugung zur Abnahme bestens zu em-pschlen und werde ich stets bemüht ftin, meine verehrten Kunden mit nur solider uud daucr-haster Waare zu den billigsten Preisen zu bedienen. Mein VerkaufSgewölbe befindet sich am Burgplatz Nr. S, ^/schwarzen Adler HochachtnngSroll G. Wetschko. X. v. Aufträge uach Auswärts werden schnell und genau gegen Nachnahme cffcktuirt und genügt zur Maß ein pass nder getragener Schuh. (873 ?. 7. ?ur Iivranvaliglläeii LaiZOii erlaulzs ieli mir Itiuvn erKsdeust av^u^sigev, 6a33 iol^ mein (5e3edäkt 2ur Lr^eugunA vov Leineu 7U äeu killißLteu krelZeQ lie^euteuä ver^ros-sert liade. vurel^ memo jätirliolie ^^eimalißs vegeulioit iv >Viell, äaselbst ßeMo^eusli Ver-biuäungen, liin ieli in äer I^axe, stetZ äas voll Msnvf unä pai'isvi' »iloövn 2ri dietev, unä Aestiitst aus Zas bislier xe-nosseoe Vertrauen äer kiesiger» Damen ditte ied um ßeedrte Austrage, v^eleke soliä uli6 prompt ausgekül^rt v^eräen. öe30nävrs empkedle ieli eine 8r033S ^U3- valil V0U Kiumvn, fväoi'n, Vapuvkons, vie auek TsmMKÜtv von 3 ü. aukvärt3. koeliaclttuvzsvoll .Iv8«i!av tiv^livM, 853) k'irma: SvkettliR», vis-il vi« tZatS ?ieds, 2orrovs»>>s. Nr. 70lS. (881 Kundmachung. Das Präliminare des Vemeindehaushaltes der Stadt Marburj; für daS Jahr 1874 wird in der Amtskanzlti deS stkft,tigtcn Bü^trmcisterS am Rathhause. St.'dt Nr. 96 zur Einsicht der Temcittdemitsilieder vom 27. Oktober biS 10. November 1873 öffentlich aufgelegt; tl'aS hiermit zur aliaemeinm Kcnntniß qebracht wird. Marburg, am 26. Ottobcr 1873. Der Bürgermelsttr: Dr. M. Reiser. Kundmachung^ Am S. Movember d. I. werden Vormittag von 9—12 und Nachmittag voy 2—5 Uhr alle nob vorliandencn Ledervorräthe aus dem Bineenz Felber'schen Konkurse im uu-gefähren Werthe von 10.000 fl. in größeren und kleineren Partien in Bmecuz Felberschen Hauje in der Lendgasse öffentlich versteigert u-d gegen sogleich baare Bezahlung an den Mcistl^iet n^cn hintangegeben »Verden. (871 Der Konkursmassa-Verwalter. Eine Wohnung itl der Stads, Kärntncrgasse, mit 3 Zimmern, Eparherdküche. Gpcise und Holzlcge ist zu ver-miethen. Auskunft ertheilt Kausmanu Hohl am Hauptplatz. Ei« gajsenstitigkS Zimmer filr einen ledigen Herren ganz eingerichtet, ist vom 1. November.an zu vergeben. Anzufragen bei Herrn Ferlinz, Herrcngasse. (855 Kri>t koßspitligtil Eiskrllrr mrhr! Der Gefkrtiftte empfichlt seine anerkannt billigen amerikanischen, oberirdischen Giskeller-Anlage» von 6, 10, 2ö bis 300 Fuhren Eis, anlegbar in jedem belitbigrn schattigen Naum, Kammer, i^-cheune oder Holjskller, bei mehr als genügender Eiserhaltung. Technisch ausgeführte sechserlei Pläne nebst Kosteiianschlag sind gegrn 5 Guldep ö. W. franko zu beziehen. Besitzer obiger Anlagen mit Zjähriger EiSerhaltung werden beigegeben. 876 A»dr. Göschtl, Patentbeßher, Ztnnt»nch b. Pest. l>ie I»v«tv unil xrössto »villi llsrrßMsiäkr, unö nneil Alttss snr ^ukertiKUNA ewxüelilt i«9> 8vlieikl. - ! Nach vorgenommener Prüfung von Hr. I. T. Popp'S ' 28 Anathtnn-Mlnldmajser i ! dlltch Herrn Prof. Vppvl»vr, ! (ksotor msxnik., Professor der k. t. Klinik zu Wien, ^ k. sächsischer Hofrath ,c.) j wurde dasselbe gegen alle Mundkrankheiten einpfehlenS. Werth befundeu und auf der Klinik zn Wien verordnet.^ Desgleichen wird daSsell>e durch die renommietesten .Aerzte und Professoren anderer Stiidte zur ReiniguugI inud Erhaltung der Zähne anempfohlen. M Die Zähne und daS Jahufleifch j ^werden nach tausendfältigen Erfahrungen und nach dem ^lltheile aller Sachverständige» und Lousuu^nten durch die ^ I AnatheriN'Zahrr Pasta von I. V. k.k. Hof-Zahnarzt in Wieu.I ^Stadt. Bognergosse Nr. 2, am beqilemsten und zuver-^ lässigsten konservirt; diese Pasta reinigt bei weitem^ schneller und sicherer, als die seither bekannten und benil^ten Mittel, ohne auch nur im geringsten den^ Zahnschmelz anzugreifen, und indem fie kräftigend nnd stärkend einwirkt, wird jeder üble Beruch an» dem^ Munde beseitigt und der ganzen Muudl)ühle eine höchst wohlthätige Frische ertheilt. Schon ein kleiner Versuchs genügt zur Konstatirung der wahrhafte» Nützlichkeit .dieses gediegenen Präparates. ^ in öava»I»r!'» ^po^kslrv, lksi Msrni LöniK, ^potdolcv eu i)s! Ilsrin ^oriü «nä iQ 'I'auvl»m»»Q8 LunvtkauÄluvL, Li 11i: l)vi Lrispor UQ«1 ia ösum-Ibklvli» ^potkvLs; Dsutsod-I^aväsbvrA^: I^. ^Ltüllsr, ^olä j lbkod, ; lZonobite: 0. li'lsiZvkvr, Xpotk.; I^viduit2: XrvtZiA'g Izvrx: k'r. ?össial!, .^pvidsilsr; Vlursvlr: I^.v. Ltsivbsr?, ^potkelrsr; ksttau: L.koitkammvr, ^potk.; 1i»älcsr8l^urx: k'. Lvkulz, .^potkslcs, unä ^sitsiv^sr; liauv: .l. Lokll!Äsrsobjt8ed; tsod: Lrispsr,^potdsk.; Lkuvrtiruvv: ^vvtkelrs; Lt »in 2: V.I'imoasvtielc, .^xotbekor; Vvinä. li'slstrit?: visnos, ^potk.' ^iuä. (zirae: Italix»rit8od; ^iu6. I^knuvdvrx: VksLnüsoks ^potdokv; ^»rksäiu: ökltsr, .^pstkvlcvr. ^ UilschmiliiWjs-AiW. Indem ich für daS mir bisher geschenkte Vertrauen danke, zeige ich gleichzeitig an, daß ich von nun an olle Gattungen von Haus- und Leibeslväsche, Gasthauswäsche, Wäsche von An« stalten,e. ze. bei prompter und billiger Bedienung übernehme. (838 Ferner übernehme ich wie vorher zum ^^vtzen alle fciue Damenwäsche, Spitze«, Blonden, Stoff-kleidcr, tveihe Cachemir-MantilleS und Tücher, dann Regenmäntel; inkbesondere aber tverden bei mir Spitzen-Vorhänge sehr schön und schonend geputzt und gespannt. Hochachtungsvoll Josefiut Deut in Marburg, Lederergasse Nr. 54, Klaudas BadhauS. Zu vergeben: avf 30—35 Startin sogleich. Ew moblietcS Zimmer, Hosseitip, für einen Herrn. M« große» Aimmer, gassenseitig, unmöblirt, bis 1. November. Anzufragen im Comptoir dieses BlatteS. Zu verkaufen: Ein zweirädriger, verschließbarer Handwagen und zwei Schiebkarren sind billig zu verkaufen. ^877 Auskunft im Comptoir dieses Blattes. ZagdpllchtlNlg. Eine kleinereJagd in der Nähe Marburgs wird srlbstständil, sofort zu pachten gesucht; auch ist die Aufnahme in eine größere GesellschaftS-Jagd rrwünscht. Gencij^te Anträge ersucht man in der Expedition dirjes BlatteS unter „Jiigd" ai>zugcben. Fitr eine i^vttvininlrtv wird ein tüchtiger, mit guten R'ferenzen ausgestatteter junger Mann mit fixem Gehalt und Provision, sowie guten Reistdiüten sofort aufMehmen gesucht. Schriftliche Offerte unter „Lebensversicherung" bitte in der ELpeditiou dieskS Blattes abzugeben. ^862 Russe. - schöne, luftgetrocknete kauft zu höchsten Preisen Wenzl Böhm, Tegetthoffstraße 26, Marburg. veranwortliche Redaktion, Druck und Verlag von Eduard Zanschi^ in Marburg. S. Sk. St. Ai veranwortliche Redaktion, Druck und Verlag von Eduard Zanschi^ in Marburg. S. Sk. St. Ai