''^i. ^«»^ N »,. ha,«>l. fi. »no. 8 '0, ha»»!. 7 »<> Mittwoch, 9. November. « tt«»«r »5 k., ,l«ß»e per jj«!le « l»., »,» »»»»«« 1881. Amtlicher Theil. Nll. ^^ "nd k. Apostolische Majestät haben laut d" fasten Handschreibens vom 2. November d. I. ^l-l. Kammersängerin Caroline von Gomperz. ^ttelheinl das goldene Verdienstkreuz mit der ^rone alierguädigst zn verleihen geruht. Der Minister für Cultus und Unterricht hat dem Mtbischöflichen Privatgymnasium am Seminarium ^lncentinum in Brixen das Recht der Oeffentlich-^t sowie das Recht zur Abhaltung von Maturitäts-Mungen. somit das Recht zur Ausstellung staats-Mt'ger Gymnasial, und Maturitätszeugnisse auf die "auer der Erfüllung der gesetzlichen Bedingungen "l'ühen. dn.^" 5, November I8«1 wurde in der l, l. Hof. und Staats« la?Ül ^ ^'"' d"s XI.VI. Stück des Reichsgesehblattes. vor-wdet " '" ^ deutschen Ausgabe, ausa.ea.eben und der« N^Klbe enthält untcr j^». Verordnung des Handelsministeriums vom 16ten "ltober 1881, womit der 8 26 der in der provisorischen 3Al>nhrls- und Strompolizci'Ordnuiia. für die ober» und "rocröslerrcichischc Strecke der Donau enthaltenen Vestim dnn^." ^,"^ ben Wiener Donanlanal (Verordnung des Z""?t>smi>ns"""ll des Instizininistcriums vom 27. Olto-S«l, ^^^fsend die Zuweisung der Gemeinden OlpiM), N^>! ."^' ^lulowa und Swoszowa zu dcnl Sprengel des "Mtsgerichlcs Iaslo in Galizien. («Wr. Ztg." Nr. 254 vom 5. November 1881.) H Erkenntnis. hat ^l^, k- k. Landes' als Pressa.erich< in Strafsachen zu Wien "Uhr,!» >. tl°ll der l. t. Slantöanwllltfchnfl erkannt, dass der «3°rtl^^ ^u Nr, 4 der in Äi'dapcsl erscheinenden Zeitschrift l°c,^r »uiid untcr" — bis „Tyrannei" das Vergehen Liertüi.« l^ ^. U., ferner in der Stelle von „dass die Dclc-»runde , ^ '.ausfasscu" das «ergehen nach 8 302 St. G. bc° b"brciw, ^^ "°ch 8 4W St. P. O. das Verbot der Weiter-'^ü!^^ blcscr Drli'ctschrist ausgesprochen. ^lchtamtllcher Theil. lür T,r^^estät derKaiser haben, wie der „Bote Aliens ""b Vorarlberg" meldet, der freiwilligen 50 ft ^ lii Fulpmes 100 ft., jener in Madrano ' """ der Fraction Müselbach der Gemeinde Nlberschwende im Vregenzerwalbe zum Kirchcnbaue 800 fl.; ferner, wie die „Troppauer Zeitung" meldet, der freiwilligen Feuerwehr in GraunSdorf 60 fl. zu spenden geruht. Se. Majestät der Kaiser haben, wie der «Avvisatore Dalmalo" meldet, zur Restaurierung der Kapelle St. Nikolu in Sebenico 100 st. zu spenden geruht. Zur Lage. Die „Deutsche Zeitung", welcher jedes Mlttel gut genug ist. um die öffentliche Meinung gegen die Regierung aufzureizen, hatte kürzlich die ebenso teiidenz.ose als unwahre Behauptung aufgestellt, dass die NatwnalUätenpulitit in letzter Zeit Eingang m dle Rechen des Heeres gefunden habe, welcher Um-stand als cmc Folge „der «Taaffe'sche» Ausgleichs-ära" zu betrachten fei. Dazu bemerkt die „Wehr. Zeltnng": ..Nein, die Armee hat nichts mit der Nationalitätenpolitik zu schaffen. Wie uuser großes Officielscorps sich 2im jeher dadurch ausgezeichnet hat. dass es sich jedem politischen Treibeu fernhielt, so ist es auch heute sein höchster Stolz, die Politik von seinen Reihen fernzuhalten. Die Politik des österreichischen Officers ist seine uubegrenzte Anhänglichkeit an den Obersten Kliegsherrn. Fast sämmtliche Wiener Morgenblälter vom 5ten d. M. besprechen das soeben zur Publication gelangte provisorische Wehrgeseh fur Bosnien und die Herzegowina. Das „Fremdenblatt" schreibt: ..Der Erlass dieses Wchrgesrtzes — dies darf man unter leinen Umständen aus den Augen verlieren — ist eine aus der Cousl'ql'^z der Thatsachen unabweisbar sich ergebende Nothwendigkeit und eine selbstve» ständliche Ergänzung der Rechte und Pflichten, welche Ocsterreich'Ungaru durch die seine Gesammtheit repräsentierende Krone und kraft des ihm von dem Berliner Congresse übertragenen Mandates bereits in Bezug auf Verwaltung, Besteuerung und Rechtspflege innehat." — Die „Presse" bemerkt: „Es mag als ein Zeichen der beruhigten Lage Europas betrachtet werden, dass die Regierung O'sterreich-Ungarn eben den gegenwärtigen Zeitpunkt als geeignet erachtete fiir die Durchführung einer nach Umfang und Inhalt gewiss großen und schwierigen Operation. In diesem Sinne gewinnt die Thatsache der Reichsregierung eine neue und nicht die schlechteste Bedeutung, in diesem Sinne bedeutet das bosnische Wehrgesetz den europäi. schen Frieden." - Das „Extra blatt" sagt: ..Das provisorische Wehrgesetz filr Bosnien und die Herzego-wina darf wohl als ein felbstredendes Attest für den günstigen Umschwung angesehen werden, der sich im Gemüthe und in den Anschauungen der Bewohner jener Lande vollzogen hat. Was das Wesen der provisorischen Verfügung anbelangt, so wird dasselbe in hervorstehender Weise durch jenen Geist hohen Gerechtigkeitssinnes und zarter Schonung alles religiösen Gefühles, aller Sitten und Gebräuche der Bevölkerung charakterisiert, von welchem die beim Einmärsche in Bosnien erlassene kaiserliche Proclamation durchweht war. Man kann unmöglich sorgsamer den Glaubens-anforderungen der muhamedanischen Militärpflichtigen bis in das kleinste Detail der Ritualvorschriften Vorsorgen, als dies in dem bosnisch.herzegowimschen Wehrgesetze geschieht." — Die „Deutsche Zeitung" beginnt ihre Besprechung des Gesetzes mit der Erklärung, dass es ein unverzeihlicher politischer Fehler sein würde, wenn ihre Parteigenossen, welche die Besetzung Bosniens und der Herzegowina bekämpften, jetzt ihre Opposition gegen die Konsequenzen derselben, vor allem gegen die Einführung der Wehrpflicht in jenen Ländern, richteten. Ein nachträglicher parlamentarischer Feldzug gegen jenes Unternehmen wäre überflüssig, und noch mehr als das — er wäre von Uebel. Die „Schlesische Zeitung" befpricht in einem Wiener Briefe die Combinationen der Blätter über den muthmaßlichen Nachfolger des Freiherr« von Haymerle und bemerkt unter anderem: „Die auswärtige Politik Oesterreichs kann keine nationale im gewöhnlichen Sinne des Wortes sein, einfach weil es leine österreichische Nationalität g,bt. Unjere Action nach außen muss den Interessen der Gesammtheit unserer Völker Rechnung tragen, das aber schließt einseitige Gesichtspunkte aus und lässt Allianzen, oic sich auf nationale Gefühle allein gründen, nicht zu." Von den Delegationen. 2. Sitzung der Delegation des österreichischen Reichs rath es. Wien, 7. November. Se. Excellenz der Herr Präsident Dr. Anton Ritter V.Schmerling eröffnet um 11 Uhr 25 Minuten die Sitzung. Auf der Regierunasbank Ihre Excellenzen die Herren: Reichs - Kriegsminister Graf Bylandt» Rheidt. Reichs.Fiiianzminister v. Szlävy, Vice» Admiral Freiherr v. Pöck; dle Herren Secuunschess: v. Källay. Freiherr V.Falke. Graf Wolken-stein, Generalintendant Lambert, endlich Hofralh v. Szent.György und Sectionsruth Kh u. Deleg. Ritter referiert im Namen deS Äudget-ausschusfes über die Voranschläge des Oberste» Rechnungshofes und des Reichs'FlnanzmlNlsteriums. Zmillelon ^ V°n h^ Nwmr Monumentalbauten hriie w^ "Wiener Zeitung": Der rasch hereingebro- ^aii X/" hat die Äaulhätigkeit plötzlich gehemmt. kl dio giver,^!''«"^ lorlsetzen i" "'""". Die Wit-llellliiw ^?ltn!sse zwangen aber zur ganzllchen Ein-°ei he., , "'"ben. Im Laufe dieses Jahres wurden ". unk <- Hofmusee n die Knppeluanten vollcn-Mern , ^^ust auch der letzte Theil der Gerüste 3l">e!tt5 den. Jetzt wird an die Ausschmückung der M „.., ^ geschritten, und ist im zweiten Stockwerke dlli. >v"Mo»ischen Museums dam't begonnen wor-^ticht,, Hosräumen sind die Gas- und Wasser-,Ms ^''' un Tiefparterre, welches alle Arbeits-. die M'^""b Mampulations'Räume umfasst, sind auch ^lier s "Ue" ^lr die Directoren, Inspectors und °>i U^Mchellt. Für die großen Treppen sind so-^llara 5w ine ""^ Sterzinger, Kainachlhaler und Zif« 'Marmor eingelangt; zur Ausschmückung der ^"kum Ä" si"d. und zwar für das lunsthistorische "r Klink, V ^"kart und für das naturhistorischc !^1e,, /,. Canon mit der Anfertigung von Ent. thuyas ""t worden. —Bei dem k. k. Hofburg-Kr T)a6 ""ue wurden die beiden Flügelbauten bis Mnen"?^ vollendet, ebenso der Mittelbau. Der ."Mer,,. ""^e bis zum Gesimse hergestellt. Die «N denziV "' b" Ablieferung der Säulenschästc hinder-""svau des Mittelrisalits an der Ringstraße bis zur Höhe des Mittelbaues. Die ornamentale Ausschmückung der Außenbauten in Stein ist znm großen Theile ausgeführt, und sind auch die Zwickelfignren bereits verseht; deshalb wird in der nächsten Aausaison nur mehr ein verhältnismäßig geringer Theil an Stein-versrtzarbeitcn zn bewerkstelligen sein. Sollte es die Witterung im heurigen Jahre nur halbwegs gestatten, so wird auch noch die Ausstellung der Dachconstruo lion erfolgen. Unter anderem ist im heurigen Jahre anch der große Luftzuführungskanal hergestellt worden. Seine Einmüudung fällt in jenen Zwickel des umliegenden Grundes, welcher späterhin dem Volksgarten zuwachsen wird. Er dient zur Einführung von stets frischer, staubloser Luft in das Theater, und wird seine Einmündung mit Buschwerk nma/ben und entsprechend gedeckt sei». Bereits ist eine Anzahl von Bildhauern mit der Ausführung des statuarischen Schmuckes zu dem Hofburgtheater-Gebäude beschäftigt, das der Architekt > der k. k. Museen und drs k. k. Hosburgtheaters Baron Hasenaner ganz sicher im Jahre 1883 dem Bauherrn und seiner Bestimmung übergeben wird. — Das Reichsralhsgebäude ist bis zur Durchführung der Rampe vollendet und wird soeben an der Aus» schmückung im Innern des Gebäudes: Stucco, Malerei und Vergoldung, ferner an der inneren Einrichtung gearbeitet. Wasser und Gas sind eingeführt. Die Kessel zur Heizvorrichtung werde» eingesetzt, die Heizproben vorgenommen und das ganze Innere vorläufig durch provisorische Oefen in eine Temperatur verseht, welche die Fortsetzung der Arbeiten während des aalizen Winters gestattet. _____ " " Die allg. deutsche Hygiene-Ausstellung in Berlin, die eben in Vorbereitung begriffen ist, dürfte nach allen Berichten, die darüber jetzt schon einlaufen, durch eine zahlreiche Betheiligung bedeutender Städte Deutschlands und Oesterreich-Ungarns eine reich ausgestattete und möglichst vollständige werden. Aeuheist interessant werden die Objecte sein. mit denen Hamburg sich an dieser Ausstellung belheiligt. Hamburg licsert eine Darstellung der städtischen Parkanlagen und der Kanalisation durch Pläne und Modelle; ferner führt es seine Wasserkunst, seine öffentlichen Flussbäder und eine bedeckte Schwimmanstalt vor. Hiezu kommen Volksschultypen, graphische Darstellungen der Bevölkerung« - Dichtigkeit und der Mietsverhällnisse, Arbeiterwohnungen der gemeinnützigen Ballgesellschaft' eine nene protestantifche Kirche mit Eenlralheizuna' Apparate für Nauchverbreunung, Darstellungen von Colonisten-Wohnstälten in den Marschen, das Modell eines großen Auswanderungssch.ffcs. der Impfanstalt emer neuen chirurgischen Baracke und einer neuen Fried-hofsanlage. Ferner lernen wir kennen den Hamburger Petroleumhafen, das Medicinalbureau. das Feur,lösch-wesen, den Hamburger Lazarethzug und Neltunas-boote. Andere Städte werden in ähnlicher Weife au«-stellen. Eine interessante Erweiteruna erfährt die Ausstellung durch die Herstellung eines Pcmoranm. welches einen Verbandplatz ,m Krie^ plasi. ch A «"' schauung bringt. Deu.schc und «"«"nd^che^ haben sich zu freiem Nncktransporle der Ausstellung«- gegenstände bereit erllär^^^ Lllibacher Zeitung Nr. 255 2!«tt 9. November Ml. Beide Voranschläge werden nach den Anträgen des Ausschusses ohne Debatte angenommen. Deleg. Dr. v. Plener referiert über den Voranschlag des Ministeriums des Aeußern. Für die Generaldebatte haben sich die Delegierten Freiherr v. Hübner und Dr. Magg zum Worte gemeldet. Deleg. Freiherr v. Hübner: Ich beabsichtige nicht, die auswärtigen Beziehungen der Monarchie zu besprechen. Ich beabsichtige nicht, die Lage Europas zu prüfen. Ich könnte nur, ich müsste wiederholen, was ich vor einem Jahre in der hohen Delegation gesagt habe. Auch die von dem Ministerium des Aeuhern mitgetheilten Aktenstücke geben mir zu keiner Discussion Anlass. Sie gewähren geschichtliche Rückblicke auf glücklich, hoffen wir für lange Zeit, be» seiligte Schwierigkeiten. Ueber zwei Angelegenheiten, welche die Monarchie sehr nahe berühren: über die Donauschiffahrt und die balkanischen Eisenbahnen, schweigt das Rothbuch. Ich kann diese Zurückhaltung des geehrten Herrn Leiters des auswärngen Departements nur unbedmgt billigen; denn es sind schwebende Fragen. Uebrigens hat er im Budgetausschusse eingehende Aufschlüsse ertheilt, welche seither, ihrem Hauptinhalte nach, zur öffentlichen Kenntnis gelangt sind. Der Mund des Mannes, welcher allein berufen und befähigt wäre, etwaige Anfragen über seine Pläne und leitenden Gedanken zu beantworten, ist geschlossen für immer. Aus diesen Gründen enthalte ich mich heute einer Besprechung der auswärtigen Angelegenheiten. Allein dem ältesten Diplomaten in dieser hohen Versammlung, dem ältesten diplomatischen Diener Sr. Majestät des Kaisers wird es gestattet sein, dem zu unserem Leidwesen so früh dahingeschiedenen Minister des kaiserlichen Hauses und des Aeußern, Frei-Herrn v. Haymerle, ein Wort der Anerkennung und des Dankes nachzusagen. (Beifall.) Die wichtigste Staatsaction, welche zu einem ge-deihlichen Abschlüsse geführt wurde während seiner kurzen Amtswaltung, war die Ausführung und theil-weise Modificierung der Berliner Beschlüsse für Griechenland. Diese vor einem Jahre brennende Frage gab damals — Sie werden sich dessen erinnern — zu den ernstesten Besorgnissen Anlass. Sie schien große Ge-fahren in ihrem Schohe zu bergen: Zusammenstoß der an der türkisch.griechischen Grenze angehäusten Trup-pen, neues Blutvergießen, neuer Brand im Orient, Gefährdung, vielleicht Störung des europäischen Frie» dens. Nun, meine Herren, alle diefe Gefahren wurden beschworen, die griechifche Frage ward gelöst binnen wenigen Monaten, Dank der Weisheit und Mäßigung der Mächte, Dank auch dem einmüthigen Zusammenwirken der kaiserlichen Höfe von Wien und Berlin. Ein neuer, ein laut sprechender Beleg für das Axiom, für mein Axiom: Es gibt eine orientalische Frage nur, wenn die Mächte wollen, und wenn die Mächte nicht wollen, gibt es keine orientalische Frage. Dieser Aufgabe der Beruhigung der Balkan-Halbinsel sowie der Erfüllung seiner übrigen schweren Berufspflichten widmete sich Freiherr von Haymerle mit Aufgebot seiner geistigen, mit Zerrüttung und Erschöpfung seiner physischen Kräfte. Er starb eines jähen, eines unvorhergesehenen, eines frühen Todes, aber er starb wohlverdient um Kaiser und Vaterland, wohlverdient um die Erhaltung des europäischen Frie-dens. (Beifall.) Dcleg. Dr. M a g g: Man begegne in den auswärtigen Blättern immer wiederkehrenden Mitthei-lungen darüber, dass Oesterreich nicht die Absicht habe, sich mit demjenigen zu begnügen, was ihm durch den Berliner Vertrag eingeräumt worden sei, sondern dass es geneigt sei, im gegebenen Momente seine Action weiter auszudehnen bis nach Macedonien, bis an das Negäische Meer und bis nach Salonichi. Er glaube, dass es angemessen sei, dass entschieden ausgesprochen werde, dass t»e österreichisch>ungarische Bevölkerung von diesen Aclionen nichts wissen wolle und dass auch die VertretunaMlper dies»: Gesinnung theilen. Redner bespricht hierauf in eingehender Weise die politische Situation der Gegenwart, namentlich wie sie durch den Berliner Vertrag geschaffen wurde. In dieser Richtung glaubt Redner aus dem Rothbuche die Ueberzeugung gewonnen zu haben, dass sich inbetreff der Behandlung concreter Fragen mannigfache Meinungsdifferenzen ergeben haben und dass, wie ihm scheine, «n ^" «besten Beziehungen" zu den auswärtigen Machten bei einzelnen derselben, namentlich bei Ru« mamen, Serbien und Bulgarien, gewisse Abstufungen vorhanden wen. Den, gegenüber betont Redner die erfreulichen Beziehungen zu dem deutschen R< iche. welche durch die Danz,ger Zusammenkunft eher eine Aenderung lm günstlqen a^ im ungünstigen Sinne erfahren haben. Schließlich drückt der Redner über den Besuch des Königs von Italien an dem österreichischen Hofe seine Befriedigung aus und erklärt, dass Italien Nicht nur seiner geschichtlichen Erinnerungen, seiner L'leratur und Kunstschätze - halber, sondern auch als Stätte des Liberalismus ein Anrecht auf die Sym. pathien der liberalen Partei in Oesterreich habe. Sectionschef v. Källay: Hohe Delegation! Ich werde mir nicht erlauben, mich in eine Plüsche Er« örterung einzulassen, da dies bei dem provisorischen Charakter der Leitung des Ministeriums des Aeußcrn meine Aufgabe nicht fein kann und nicht sein darf. Ich möchte mir nur erlauben, mit Genehmigung der hohen Delegation eine einzige Bemerkung zu machen. Der fehr geehrte Herr Vorredner hat nämlich, wenn ich ihn recht verstanden habe, erwähnt, dass ich im Audgetausschusse den Ausspruch gethan habe, „die Beziehungen der Monarchie seien zu allen Mächten die besten". Trotzdem glaubt er jedoch in diesen Beziehungen zu gewissen Staaten gewisse Abstufungen wahrnehmen zu können. Ich möchte nun hierauf das Eine erwidern, dass bei der Erörterung concreter Fragen zwischen Staaten, die in allerinnigsten politischen Beziehungen zu einander stehen, allerdings auch Meinungsverschiedenheiten vorkommen können. Diese Meinungsverschiedenheiten schließen aber die Vortreff' lichkeit der allgemeinen politischen Beziehungen gar nicht aus, im Gegentheile, diese letztere bedingt, dass die eventuellen Meinungsverschiedenheiten um so leichter beseitigt werden. Referent Dr. v. Plener betont als das hervorragendste Verdienst des verstorbenen Ministers Freiherrn v. Haymerle, dass er dem ungestümen Drängen der englischen Regierung auf weitere Ausdehnung der Flottendemonstration ein entschiedenes Halt entgegensetzte. Inbetreff des vom'Delegierten Dr. Magg hervorgehobenen Misstrauens gegen die Absichten der österreichischen Regierung in der Orientfrage erklärt Redner es als den ersten und nothwendigsten Schritt der Leitung der auswärtigen Angelegenheiten, durch ihre Haltung dieses ganz ungerechtfertigte Misstrauen zu bannen. Er betont dies im Interesse eines gedeihlichen Fortganges der Verhandlungen in handelspolitischer Richtung, da diese nur auf Schwierigkeiten stoßen, so lange sich die kleinen Mächte auf der Balkan-Halb-infel — es müsfe hervorgehoben werden in ungerechtfertigter Weise — durch Oesterreich bedroht glauben. Es wird hierauf in die Specialberathung eingegangen. Zum Titel »Consularauslagen" ergreift das Wort: Deleg. Wiefenburg und urgiert eine raschere und vollständigere Veröffentlichung der Consularberichte. Auch sei es wünschenswert, dass im auswärtigen Amte ein Informationsbureau errichtet werde. Weiters sei dringend zu wünschen, dass die Publication der Berichte einheitlich geleitet werde; hiezu sei ein Uebereinkommen zwischen dem auswärtigen Amte und den beiden Handelsministerien nothwendig, das wohl nicht schwer zu erzielen sein würde. Redner stellt keinen Antrag, sondern richtet nur an das Ministerium des Aeußern das Ersuchen, den in seiner Denkschrift betretenen Weg eifrigst zu verfolgen. Berichterstatter Dr. v. Plener betont, dass der Wunsch nach rascherer Publication sich doch nur auf die resümierenden, kürzere oder längere Zeitperioden umfassenden Consulatsberichle beschränken müsse. Es würde sich übrigens empfehlen, ein dem preußischen «Handelsarchive" ähnliches Organ mit Benützung der demselben nachgebildeten „Austria" zu schaffen. Der Titel „Consularauslagen" wird hierauf in Erfordernis und Bedeckung angenommen. Der folgende Titel ..Oesterreichisch - ungarische Lloyd" wird ohne Debatte angenommen, ebenso der Nachtragscredit für Umbau und Adaptierungen. Der Präsident schließt sodann die Sitzung und theilt mit, dass er den Tag der nächsten Sitzung noch nicht fixieren könne, doch werde er letztere wahrscheinlich für einen der nächsten Tage anberaumen. Schluss der Sitzung um 1 Uhr. Vom Ausland. In Deutschland werden gegenwärtig die Stichwahlen für den auf den 17. d. M. einbe. rufenen Reichstag vorgenommen. Im ganzen Reiche haben 81 Stichwahlen stattzufinden, das ist beinahe der fünfte Theil aller Wahlen. Das rührt daher, dass fast überall sämmtliche größeren Parteien für die Hauptwahl ihre eigenen Candidate» aufstellten, ohne mit anderen Compromise zu schließen. Jetzt, bei den engeren Wahlen kommen solche Compromise aller» dings vor, jedoch keineswegs überall, so z. B. nicht in München, wo bei der heute stattfindenden engeren Wahl die Socialdemokraten den Liberalen die erwartete Unterstützung versagen, weil sie mit deren Erklärungen nicht zufrieden sind. In der französischen Abgeordneten-kämm er begann, wie bereits gemeldet, am 5. d. M. die Interpellationsdebatte über Tunis, welche heute fortgesetzt wird und bis jetzt einen für das Ministerium Ferry qünstigen Ausgang zu nehmen scheint. Der Ministerpräsident selber eröffnete vorgestern die Debatte mit einer Rede, in welcher er auf die außerhalb der Kammer vm geb, achten Anschuldigungen antwortete. Die Regierung, sagte er, wurde seit mehreren Monaten lebhaft angegriffen; sie weiß zwischen den Beschwerden, welche sie verachten darf, und denen, welchen sie Antwort schuldig ist, zu unterscheiden. Man wirft ihr politische, diplomatische und militärische Fehler vor; die Regierung wird als Gesammtheit und in ihren einzelnen Mjtglledern antworten, sie hat ge naue Beweise in diesem Processe aufq/stellt. der seM noch auf die Zeit der früheren Klimme M"««^' welche den Zug nach Tunis guthieß. Der erste Pmn' um den es sich handelt, ist also der, ob die M Kammer die frühere verleugnet. Die tunesische UM dition entspricht nationalen Gründen und yat M tischen Nolhwendiateiten entsprochen. Am ^. ^ wo die Schwierigkeiten begannen, begriff die Kanmc. dass es sich um eine große nationale Nothwendig m handle, dass das Protectorat in Tunis zu AlgeM'» Sicherheit diene, und sie wies jeden Vergleich nM °c Expedition nach Mexiko zurück. Der Feldzug M' die Regierung wurde damals von den I"tranMm eröffnet; entlassene Beamte machten sich zu AnlIM der Regierung und erhoben auch Anklagen gegc" " Vertreter Frankreichs, der seit sieben Jahren die s" zösische Fahne hochhält. Da« Ministerium umb '""' ob diese Infamien auf die Nednerbühne gebracht >"' den; für den Augenblick begnügt es sich damit, pe Fußtritten zurückzustoßen. ' Ferry geht nun zu" Beschreibung des Ursprunges der tunesischen ^ tion und behauptet, die französische Politik töm'c « möglich ein Gebiet, welches der Schlüssel zu «'ger^ sei, in feindlichen Händen lassen. Noch meyr, „ tunesische Frage sei an demselben Tage enchant'', die algerische geboren wurde. und sämmtliche ^«,^ rungen hätten anerkannt, dass Frankreich "' ^ ^ herrschen müsse; und jedesmal, wenn die P>oll Unternehmen habe versuchen wollen, sei Franlreicy Bey zuHilfe gekommen. Seit 1864 habe ""'' ^ deshalb fortwährend mit der voraussichtlichen Veieß"^ von Tunis beschäftigt. Ferry geht dann auf die ^ fälle tunesischer Stämme in Algerien und a"! .. Haltung des Bey über, der in einem «fast fei"^ Tone anf die französische Befchwerdeführung 9^ wortet habe. Und nun, ruft Ferry, wenn M.. Mann findet, welcher die Interessen Frankreich» «' tigst unterstützt, so wird er an den Pranger ge>^ und zur Rückkehr nach Frankreich gezwungen, "A',tz, gegen die Anklage, dass er ein Verrälher und ^ bube fei. zu vertheidigen. . ^. Der Einfall der Krnmirs — fährt FenY '°^, war bloß der Wassertropfen, der das Fass ZUM "^ laufen brachte. Das sind die wirklichen Urinch" ,^ Zuges nach Tunis. Was unsere Bündnisse "'", ,^ so ist gestern der Handelsvertrag mit Italien "' zeichnet worden; gewiss lein Zeichen eines b^I^ gen Zerwürfnisses. Wir haben gegenwärtig "'^ Mann um Kairuan stehen. Ferry hält nuu S""^h-den übrigen Generalen und den Soldaten eine ., rcde über ihren Muth und über ihre bewiesene 2"" ^ zucht und fügt hinzu, es sei behauptet worden, ^ Zug nach Kairuan führe zu nichts; dass sei ab" ^ Irrthum; er werde zur Unterwerfung der Regel"!^ führen. Ferry ermahnt fchliehlich die Kamlne^ möge nichts sagen und nichts thun, was 3^,.^ Wohl und das Heil der Armee bloßstellen l"' Der Abg. Amagat. welcher Mitglied der N""" ^ Commune war. wiederholte die Anschuldig»' ^el intransigrnlen Blätter wider die Regierung, !<"' lein Gehör. a,,aierll"g Aus London wird gemeldet, die ^^„»er beabsichtige, das Parlament auf den 1^ Pel zur Wiederaufnahme der Geschäfte einzuberuse'' ^z Grund, weshalb die Session drei Wochen f^ ^eil gewöhnlich eröffnet werden soll. besteht dar'N,^, man die Bradlaugh-Schwierigkeit aus , ^?'l,,Mil räumen und neue Bestimmungen für die l"'ghn-Debatten festsetzen will. ohne dem Gange der ge ^ lichen Geschäfte des Hauses Eintrag zu ltM» ^ gegenwärtige Vertagungsperiodc des ParlameN mit dem 19. Dezember ab. Aus Belgrad ^ gehen der „Pol. Corr." liber den Inhalt de ^. Herrn Piroöanac an die serbischen Vertreter ^M>' lande gerichteten neuesten Circulares fegende ^^, lungen zu: Das Rundschreiben constatiert im ^"icM dass die einzige Ursache der erfolgten Necon^ ^, des serbischen Cabinetes in der Ueberbürdung oe» " ^ Mijatovie, als Trägers zweier Portefeuille»'.^,li Aeußern und der Finanzen, liege. Die 6""" ^ se> der beiden genannten Portefeuilles in einer Y ^ ^ allerdings, als das Cabinet ins Leben trat, o> ^ch Natur der Fragen, welche damals ihrer 20!"'^ sich das Ministerium harrten, geboten gewesen, y ^1, aber auf die Dauer umsoweniger aufrechteryallr .^^ als diese ursprüngliche Nothwendigkeit 5^"^ ei't" der von der Regierung inaugurierten PolMl wickelten Thätigkeit geschwunden ist. ,«d äl'ß^! Im weiteren Verlaufe wird die »nnere un" ^e Politik des Cabinettes erörtert und fest^M ' , sj„k. Ziele nach außen und innen dieselben 9«^ ^ Der bereit« mit so großem Erfolge eingeschlagc.^le" der inneren Reformen werde im Smne der n" ^e Wünsche fortgesetzt werden, damit Serb.en ou ^, Attribute eines modernen, konstitutionellen V" ^t-stärkt und verjüngt einer hoffnungsvollen ö"" gegengeführt werde. „ .z,st H/' Die äußere Politik betreffend constat'e" ^. Piroöanac, dass, Dank der vom gegennMl'l, ^^ch«Zeitung «l. 255 2161 9. November 1881. N'chwng. die besten Beziehungen ^7" fachten bestehen. Die Cabinette der Groß. N 3 7 r?"s d.e Ueberzeugung erlangt, das«, V d.e fürstliche Regierung auf der Wahrung aller und Volksrechte unerschütterlich be-der l« ^c b"'noch fest entschlossen zeigt, wie bis-bei'-.V."ch Wnerhin. die Rechte und Interessen der V l ? ^'!^^"'" gewissenhaft zu respectieren. eine A""l' Welche dem Fürstenthume Serbien bereits die Sympathien Europas — wie im Circular hervorgehoben wltd^ eingetragen hat. b?< », serbischen Vertreter werden ermächtigt, sich ^'ven Regierungen, bei denen sie beglaubigt sind, zu siX!^"" ^'^er Gesinnungen und Anschauungen des ^"lnuch serbischen Cabinettes zu machen. Hagesneuigkeiten. . — (Ausstellung.) Sarah Bernhardt hat "Inge ,^^ Sculpture» und Bilder in zwei kleinen Sa-">N8 des Ningtheaters ausgestellt und einen großen «reis ihrer Bewunderer zur Besichtigung eingeladen. «l'N 7. d. M. nachmittags von 2 vlS 4 Uhr waren die beiden Salons von Neugierigen überfüllt, und immer "och fuhren Equipagen und Fiaker bei dem Ringtheater dor. Als Malerin und Bilohauerin ist Frl. Bern-hardt wohl nur eine Dilettantin, doch ihre Bilder und weit mehr noch ihre Sculpture« verrathen immer« hm ein nicht unbedeutendes Talent. Ein Marmor.Haut-lellef: „Ophelia", eine Statuette der Sarah Bernhardt, dle Schaujplelluilst. Malerei und Bildhauerkunst dar-'Ullcno. dann einige Büsten sind die interessantesten der °uwstellten Werke. Bis 2'/, emftfteng die Künstlerin 'lust die Gäste und später übernahm Herr Director Gauner die Nolle des liebenswürdigen Hausherrn. Unter en Gästen bemerkte man Ihre Excellenz die Gemahlin ^» Herrn Ministerpräsidenten, Gräfin Taaffe, Ihre "Ulchlaucht Fürstin Metternich. die Herren: Graf und m brassn, Graf Edmund Zichy. Makart "«Ureter der meisten Botschaften und Consulate. Nie "^ ^" neues Bild von Gabriel Max.) wieder"'"" °"2 München mittheilt, ist Gabriel M a x selbe !? >"'^ einem größere» Bilde beschäftigt. Das. lvelck " ""erung" betitelt, wird eine Frau darstellen, ^ ln vergilbten Briefen und Blumen blättert. Nils,?V(Gestohlene Kanonen.) Die vom Fort 1 o N? " '" Steinhudermeer in der Nacht zum "Nor^ ^^hlenen goldenen Kanonen sind, wie die Gcaf 3n°^ ^^'' "leldel, nicht die Originale, welche von, K«'^^'" ^^" Bückeburg im vorige» Jahrhunderte "halt ^ ^"' Portugal für geleistete Kriegsdienste sein ^ ^'k gestohlenen Exemplare sind vielmehr vergoldete Abgüsse, die als Schaustücke dienten. 2 i,,"" (Explosion.) Am 4. d. M. nachmittags um üün^' "^a,te i,i dem Laboratorium der Egestorff'schen bn„, ^^"fabril '" Vornum. eine halbe Meile von dllg,,"^' ""^ Explosion, infolge deren das alte und gely^"/Moratorium in die Lust flogen nnd ein Arbeiter "' vier verletzt wurden. ein U?" seltsamer Sport.) Herr Livistone, Neich.?"'k"ner von ziemlich hohen Jahren und großem sühn??' ^r seit langer Zeit in Florenz ansässig ist. wit ^' ^niger Zeit mit zwanzig, gelegentlich auch Livist llundzwanzig Pferden durch die Stadt, auf h ' auf dem Bock seines ttntschierwagens sitzend, ist. h^ " übrigens mittelst eines Gurtes festgeschnallt Rerde ^ ^° ^inen der zwanzig oder vicrunozwanzig Und ^ " ^er Ha„d. lenkt dieselben in schnellem Tempo Eclen I>"^ ^l'en i»n regsten Straßenverkehr um die u„d ' .^"tch das Festgürten gewinnt er besseren Halt diesen, n" Gewalt. Uiinüthig >st zu sagen, dass in den« all "«"^'^r-Zl'g ein stattliches Vermögen steckt, blut. u »?^^ ^" H""' U'U'sto'ie sind edelstes Voll« Wiickt "- ""'^ "^^' ^ '^ 'h'" "''^ "'^"^ Mühen °"t>er d // ^"" P^rde. an Farbe und Grüße zu einloteten ile^' "ufzutreiben. und zmar so, dass die zwei öderen '"""" "'" ^""^ ^^" ^"^' "^ ^ Locales. Krainischer Handtag. ^Sitzung am 1 7. Oltober. 2 (Forlsehunss.) ""hm !>',? ^"racz ^. betreffend die L a ck e r B a h n. ^ A,s. ^uÄmann das Wort und sprach gegen Hallos ,,^" dcr Ungarn, die diesseitige Hälfte in Wieg j,f"utlscher Beziehung zu beherrschen. Redner verhält w"l"en Verlaufe seiner Rede auf die Tarif-^"tsaa '^ ^^ Südliahn hin und stellte schließlich den iUln Ä'^s h. Hans wolle nachstehende Resolution V.usse erheben. !Ucht.b>, ^ ^"et: „Die kais. Negierung wird er-^'lken kc. ä"N ""d mit allem Nachdrucke dahin zu < sür alle Ä. ^^ ^en Linien der k. l. priv. Südbahn ^lührt „..!""" verhältnismühig seiche Tarife ein-^" Tr ptt """uelle Begünstigungen, welche Ungarn Ledert werd^"^^" "erden, auch auf Kram aus- Nachdem Abg. Dr. Poklukar diese Resolution wärmstens unterstützt und Abg. Potoönik dieselbe gleichfalls auf das lebhafteste begrüßt haben, werden der Antrag des Ausschusses wegen der Lacker Bahn und die Resolution angenommen. Zum Antrag wegen der Unter kr a in er Bahn ergreift Abg. Ritter v. Gutmannsthal das Wort. Zehnmal — sagt Redner — sei es schon versucht worden, dieses Stiefkind ins Leben zu bringen, zum elftenmale geschehe es jetzt, er wünsche nur, dass der Erfolg ein günstiger wäre. In der Nachbarschaft sind große Veränderungen eingetreten durch die Occupation Bosniens. Diese Bahn würde Ungarn. Kroatien, Bos-nien und unser Land in directe Verbindung bringen. Wenn ein Punkt für den Abfatz der reichen Producte Bosniens von Wichtigkeit und Belang sei. so ist es Trieft, durch den Bau der Uitterkrainer Bahn werde diesem Absätze bestens entsprochen. Redner erblickt in dieser Bahn das richtige und leicht durchführbare Mittelglied zwischen den kroatisch-ungarischen, bosnischen und daran sich schließenden Bahnstrecken der Süobahn und Rudölfsbahn die na« türlichste und kürzeste Verbindung von Nord und Süd von Ost und West. Er schließt seine mit Beifall aufgenommenen Ausführungen mit einem doppelten Appell, an die H.Regierung ^-. <"!. 6' s""" an die anwesenden und abwesenden Mitglieder des h. Reichsralhes aus Kram, in dieser u s'rder^ ^' ""^ ""gemeinen Reichsinteressen 5 . Der Herr k. k. Regierungsrath Graf Chor in sky sagt lm Namen des durch Unwohlsein verhinderten Herrn l. k. Landesfträsioenten die Unterstützung der h. Regierung zu. Es wird sohin der Antrag des Ausschusses wegen der Uiiterkrainer Bahn angenommen. Es folgt der bereits ausführlich mitgetheilte Dring-lichkeilsaiitrag des Baron Apfaltrern wegen der UOOjährigen Jubelfeier Krams aus Anlass der Erwerbung dnrch das erlauchte Haus Habsburg. Dem patriotischen Frauenvereine wird ein Locale angewiesen, der Zusatzantrag des Abg. Robiö, diesem Vereine auch ein Arbeitslocale einzuräumen, wird abgelehnt. Es folgt der mündliche Bericht des Rechenschafts-berichtsausschusses, betreffend die Spitzen klöppeleischule in Idria und die Unterstützung der Hausindustrie. Berichte» statter R. v. Gutmann sthal: Seit die Musterspitzen.Klöppel- nnd Zcichenschule in Idria vom Lande eine Subvention von 250 st. bezieht (18W), wurden seitens des vom Handelsministerium bestellten Curators derselben, dem mittlerweile versetzten Herrn Berarath Onderka, sehr instructive Jahresberichte vorgelegt. Diese Berichte lieaen für die Schul-jähre 1878/79, 1879/80 und 188N/81 vor. Als Leh. rerin fungierte jeweilig ein absolvierter Zögling des Central-Spitzenklöppelcurses an der Kunst-Gewerbe, schule in Wien, der eine geschickte Klöpplerin als Aushilfslehrerin zur Seite stand. Die Schule wurde in den genannten Jahren von 53, respective 55 und 43 ordentlichen Schülerinnen absolviert, die regel-mäßigen Vor- und Nachmittagsunterricht genossen hatten; daneben frequentierten die Schule aber zeitweilig auch viele außerordentliche Zöglinge (Frauen und erwachsene Mädchen), und zwar z. B- im Jahre 1878/79 die große Zahl von 105. Nach dem Ver-lassen der Anstalt widmen sich die Zöglinge dann selbständig der Anfertigung von Spitzen, die sie theils an Abnehmer in Idria, theils an fremde Händler an» bringen. Der Lehrvlan fußt auf einem vom Handels-Ministerium im Jahre 1877 genehmigten Normativ und hat sich seither in der Anwendung vollkommen bewährt. Von besonderer Wichtigkeit ist die Beziehung der Fachschule zur localen Industrie. Die Spitzen-llöppelei bildet bekanntlich nicht nur in der Stadt Idria, sondern nahezu im ganzen Steuelbezirke eine Hausindustrie, mit der sich die gesummte weibliche Ardeiterbevölkerung in allen Altersklassen beschäftigt, und es werden die bezüglichen Erzeugnisse im Jahre annäherungsweise auf 80,000 fl. geschätzt. Die Idrianrr Spitzen zeichnen sich durch Schön-heit, Dauerhaftigkeit und Originalität aus, und selbe nahmen auf den Weltausstellungen in Wien, Paris und Philadelphia einen ehrenvollen Rang ein. Die Hauptaufgabe der Fachschule ist es nun, diese maß-gebende Hausindustrie kräftigst zu unterstützen und zu fördern. Sie bildet einen tüchtigen Nachwuchs an Arbeiterinnen heran und vermittelt ununterbrochen die neuesten Fortschritte der Technik der arbeitenden Bevölkerung. Indem hier so die Arbeiterinnen in den Stand gesetzt wurden, ihre Producte dem wachsenden Fortschritte und dem neuesten Geschmacke anzupassen und dadurch wertvoller zu machen, hebt die Fachschule in der erfolgreichsten Weise die Erwerbsfähigkeit der weiblichen Bevölkerung, die hiedurch im Iorianer Bezirke zu einem viel wesentlicheren Factor für die Erhaltung der Familie wird, als anderwärts im Lande. Thatsächlich lässt sich die erfreuliche Erscheinung constatieren, dass, obgleich die Lage der Be-völlerung auch hier im allgemeinen nur als eine dürf-tige bezeichnet werden kann, dennoch Idria von dem im umgebenden Theile Innerkrain leider fast pesiobisch auftretendem Nothstande bisher verschont geblieben iftl Die Erzeugnisse der Schule wurden früher con» lractlich an einen Idrianer CpitzentMdler abgearben, in den letzten Jahren aber wird theils für das Mlister-lager des Handelsministeriums, theils auf Bestellung einzelner Kaufleute gearbeitet. Die Lehrmittelsammlung ist durch die Munificenz des Handelsministeriums mit einer großen Zahl von Fachwerlm,Mustersammlung-n lc. ausgestattet. Die Schule ist in einem Reserorschulsaale des l. k. Werls-Vollsjchulgebäudes untergebracht, welcher der Stadlgemeinoe vom k. k. Ackerbaumlnifterium zur unentgeltlichen Benützung überlassen wurde; die Stadtgemeinde leistet lediglich einen Gesammtbeitrag jährlicher 50 fl. für Beheizung. Beleuchtung und Reinigung. Schulstiprndlei, bestehen noch leine, wohl aber wurden mehrfach talentvolle Schülerinnen vom Handelsministerium nach Wien berufen und ihnen hiebei ein Reisepauschale per 20 fl. und für die Dauer des Aufenthaltes in Wien monatlich 25 st. bewilligt. (Fortsetzung folgt.) Uns dem Gauttittsberlchte des Uaibacher Stadt» phyfttateS für den Monat Juli 1881. (Echlusil.) IV. Aus dem Civilspitale yieng für den Monat Juli d. I. folgender Bericht em: Vom Juni d. I. in Behandlung verblieben..........368 Kranke, im Juli d. I. neu aufgenommen worden.......... . 315 „ Summe des Gesammt-Krankenstandes. 083Kranle. Abfall: Entlassen wurden .... 312Kranke, gestorben sind . . . . 36 „ Summe des Abfalls . . . . 348 Kranke. Verblieben mit Ende Juli d. I. in Behandlung.........335 Kranke. Es starben demnach 5 2 Procent vom Gesammt-krankenstande und 10 3 Procent vom Abfall. Von den im Monat Juli d. I. im Civilspitale Verstorbenen waren 11 Lllibacher, d. i. solche, welche von der Stadt aus krank ins Civilspital kamen, und 25 Nicht-Laibacher, d. i. solche, welche auf dem Lande erkrankten und von dort krank ins Civilspital kamen. Den Krantheitscharakter im Monat Juli d. I. im Clvilspital betreffend, fo war derselbe folgender: 8.) Medicinische Abtheilung: Zwei Typhuserlran-kungen, Magenkatarrhe und Gastricismen in größerer Unzahl. Die Todesfälle betrafen nur tuberculose Individuen. Der Krankenstand war ein sehr geringer. d) Chirurgische Abtheilung: Der Krankenstand war ein äußerst niederer. Zur Behandlung gelangten vorzugsweise Verletzungen und scrophulöse Augenentzün-dungen. Der Helltrleb war ein ziemlich günstiger. c) Abtheilung für Syphilis: In dirsem Monate kamen meistens Fälle von constilununeller Syphilis und blennorhagische Formen zur Aufnahme, bei den Weibern waren Fälle von Vegetationen (spitzen Kon-dylomen) zahlreich vertreten. 6) Abtheilung für Hautkranke: Blalternkranke wurden 3 aufgenommen, 2 Weiber (Kinder) und 1 Mann. Von dermatologifchen FäUen kam 1 Mann mit ?uo-ri.i8i8 vulgüii« zur Aufnahme; der Mehrzahl nach litten die in diesem Monate Aufgenommenen an Ekzemen geringern Grades, an Excoriatione/i infolge von Kleiderläusen und an Fußgeschwüren. Zu erwähnen wäre noch ein Fall von ^«mpdißuu curou. (nicht syphilit.), der auf der Weiberablhellung zugewachsen ist. s) Irrenabtheilung: In der Irrenfiliale wur« den drei Kranke neu aufgenommen, hievon ein acuter Fall von Manie und zwei recidivierte Fälle. Durch Transfencrung aus der Sludenzer Anstalt 2 verrückte Weiber. Gebrssert entlassen wurden 2 an Oslil-jum U6M6U8 leidende Männer. Gestorben sind b Kraute, davon 1 Weib nach siebelijährigem, 2 Männer und 1 Weib nach vierjährigem Aufenthalte in den Anstalt an Tuberkulose; 1 Weib nach einiährigem Aufenthalte an Darmkalarrh. In die Irrenanstalt Sludenz kamen 5 an acuten Formen leidende Geisteskranke zur Aufnahme. 3 Männer wurden gebessert entlassen, hievon 2 nach mehr als einjährigem Aufenthalte in der Anstalt. V. Aus dem k. k. Garnisonsspitale aiena für den Monat Juli d. I. folgender Bericht ein- Mit Ende Juni d. I. sind in Be- Handlung verblieben...... 87 Krank? im Monate Juli sind zugewachsen 95 , mr.c ^""lne sammt Zuwachs . . 182 Kranke. genesen .....90 Kranke, erholungsbedürftig .... 7 zum Superarbitrium beantragt 2 " an andere Heilanstalten gegeben 5 „ vor Ablauf des Kranlhettspro- cesses abgegangen .^^^^—^ «> .. Summe des Abfalle« . - - - 109 Kranke. Verblieben mit Ende Juli d. I.. 73 Kranke. Laibllche» Zeitung Kr. 255 2162 9. November^!. Vorwaltend waren acute Katarrhe der Respira-tionsoraane. Mit Syphilis sind zugewachsen 7, mit Wechftlfieber (Tertian-Typhus) 8 Kranke. Eine C» Irankung mit Ileo-Typhus mit günstigem Verlaufe. — (Ernennung.) Se. l. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 30. Oktober d. I. über Antrag des Ministeriums des kais. Hauses und des Aeuhern den Legationsrath erster Kategorie Gustnv Freiherrn v. Kosjel zum diplo« malischen Agenten und Generalconsul erster Klasse in Egypten allergnädigst zu ernennen geruht. — (Bei dem Militar.See lena mt). das für die verstorbenen Mitglieder der l. k. Armee und Flotte auf Allerh. Befehl am 7. d. M.. vormittags um 10 Uhr in der Hof- und Stadtpfarrkirche zu St. Augustin in Wien abgehalten wurde, war auch ein Bataillon unseres vaterländischen k. l. Infanterieregiments Nr. 17 mit der Musik ausgerückt. — (Von der Handels« und Gewerbe-lammer für Krain) Donnerstag, den 10. No« vember, um 6 Uhr abends findet im Magistratssaale unter dem Vorsitze des Herrn Präsidenten Iojef Kusch a r eine ordentliche öffentliche Sitzung statt. Die Tagesordnung lautet: 1.) Vorlage des Protokolles der letzten Sitzung. 2.) Geschäftsbericht. 3.) Berichte der I. Section: k) über das Präliminare pro 1>82; d) über zwei Zuschriften des l. l. Landesgerichtes, betreffend die Fumaprototollierung zweier Industriellen; o) über eine Aufrage, ob Pottasche zu dcn Landesproducten gehört;! ä) über die Zuschrift der Filiale der österreichisch-un« garischen Bank um Erstattung eines Ternavorschlages für fünf Censoren. 4.) Berichte der II. Section: k) über die Wahl von Delegierten in die Commission zur Prü> fung der Frachttarife; b) inbetreff Betheiligung an der Ausstellung in Amsterdam; c) betreffend die Ausstellung in Trieft; ä) über die Errichtung von Telegraphen» ftationeu in Kanter und Senosetsch; 6) über das Ansuchen um eine Beitragsleistung zu den Kosten der Ausstellung in Melbourne. 5) Allfällige sonstige Anträge. — (Vom Unfälle in der Kreuhberg-schen Menagerie) erfahren wir weiters von com» petenter Seite: Als vorgestern abends 5 Uhr Herr Kreuhberg eben die Production mit dem Löwen vornahm, geriethen die im selben großen Käfige befindlichen amerikanischen Bären mit dem Tiger in Iwist. Herr Kreuhberg dies wahrnehmend, wandte sich um. in der Absicht. Ruhe zu stiften und carambolierte zufällig hiebei mit dem Tiger. Auf das hin richtete sich dieser auf und versetzte seinem Herrn mit seinen Tatzen zwei Streiche, den einen auf das Haupt, dieses glücklicherweise nur ganz leicht streifend, den zweiten gleichzeitig nuf den linken Oberarm; letzterer Streich war jedoch intensiver, und es zerfleischte das wilde Thier bei dieser Berührung dem also Angefallenen den Arm bis an den Knochen. H^rr Kreutzberg, der, wie schon erwähnt, die außerordentliche Geistesgegenwart besaß, noch den Tiger zur Ruhe zu bringen und dann den Käfig zu verlassen, befindet sich. wie gemeldet, in der ärztlichen Behandlung des Herrn l, k. Stabs" arztes Dr. Sock und des Herrn l. k. Regimentöarztes Dr. Uriel und dürfte wohl kaum oor drei bis vier Wochen das Zimmer verlassen können. Obschon die Wunde selbst nicht lebensgefährlich ist. können doch immerhin Umstände eintreten, die eine Verschlimmerung des gegenwärtigen Zustandes herbeiführen könnten. — Die Productionen in dem großen Käfig sind durch den so höchst bedauernswerten Vorfall wohl für die Dauer des hiesigen Aufenthaltes sistiert, was jedoch gewiss keinen Eintrag für den Besuch der sehenswerten Menagerie im allgemeinen bilden wird, ja vielleicht gerade dazu beitragen mag, dass auch sensitivere Naturen sich nun leichter entschließen werden, dieselbe zu besichtigen, da es gar viele g>bt, denen derartige Productionen widerstreben. — Mit Rücksicht auf den Umstand, dass bei nun eintretender Slstierung der Productionen die daran gewöhnten Thiere — die Abwesenheit des Herrn bald inne werdend — möglicherweise unter sich Allotria beginnen könnten, wäre es vielleicht im Interesse unserer Stadt nicht überflüssig, die Stärke und Widerstandsfähigkeit der Käfige, in denen die wilden Thiere untergebracht sind, nochmals mit aller Sorgfalt zu prüfen. — (Die Statuten des ersten kraini-schen Gewerbebundes) mit dem Sitze in Laibach wurden von dem hohen k. k. LandeSpräsidium bescheinigt. Die conftituierende Generalversammlung wird noch im Laufe diefes Monates stattfinden. -x- — (Der gestrige Monats-Viehmarkt) war nur schwach besucht, indem die Landbevölkerung mit der Einbringung der noch auf dem Felde befindlichen Früchte und der Streu beschäftigt ist. Aufgetrieben wurden an 200 Stück Hornvieh, wovon die Triester Händler an 40, die hiesigen Fleischhauer an 30 Stück ankauften. Pferde waren an 150 Stück auf dem Platze, und es hoben die italienischen Händler an 50 Stück angekauft. x — (Selbstmord im Irrsinn.) Aus Littai schreibt man uns: Am 29. v. M. wurde von einem Kuhtreiber aus Altenmarlt der steckbrieflich verfolgte, aus der Station Laibach entwichene Rekrut Damian Prijatelj aus Zalna, Bezirk Littai. im Walde Iareber« nice, zwischen Halna ^^ Gottein, Gemeinde Grohluftft, erhängt gefunden. Nach vorgenommener Leichenbeschau wurde der Leichnam in Salna beerdigt. Damian Prijatelj dürfte in einem Anfalle von Irrsinn den Selbstmord begangen haben. — (Offertverhandlung) Zur Deckung des Bedarfes an Lärchen-Grundballen für das k. k. See-Arsenal zu Pola im Jahre 1882 wird am 30. No> vember l, I.. nachmittags um 3 Uhr. beim k. k, See« Arsenalscommando eine commissionelle Offertverhandlung über schriftliche, versiegelte Anbote abgehalten werden. Von diesen Grundbalken werden 500 Cubikmeter — darunter 250 Cubikmeter für Verdeckplanten — benöthigt werden. Die Lieferungsausschreibung und die Contract-bedingnisse können bei der hiesigen Handels- und Gewerbekammer erhoben werden. Neueste Post. Origlnal'Telegramm der „Laib. Zeitung." Wien, 8. November. In der heutigen Sitzung der ungarischen Delegation erklärte Källay in Richtig, stellung der Zeitungsberichte über seine im Ausschüsse gemachten Aeußerungen betreffs der jüngsten Mon« archenbegegnung, er habe gesagt: «Was uns betrifft, fo werden unsere Beziehungen zu Italien durch keinerlei egoistische Rücksichten bestimmt, um so offener können wir es aussprechen, wie bereitwillig wir zu der jüngst erfolgten Annäherung die Hand geboten haben, deren Wert für uns noch um so höher erscheint, als die freundliche Gesinnung uns nicht von regierenden Kreisen allein entgegengebracht wird, sondern nach den vielfachen Kundgebungen der öffentlichen Meinung Italiens auch im Herzen der Bevölkerung lebhaften Wiederhat! findet. Infolge dieser freundschaftlichen Gestaltung der gegenseitigen Beziehungen werden wir in Zukunft gegenseitig nichts zu wünschen und nichts zu fürchten haben." Diese Lücke halte er sich verpflichtet zu ergänz^,, ohne sich auf eine Erörterung des weiter Gesagten bezüglich der „Irredenta" und anderer Punkte einzulassen. (Lebhafte, allgemeine Eljen l) Nach Källay hielt Graf Andrässy eine längere Rede gegenüber einer irrthüinlichen Auffassung seiner Worte, darauf hinweisend, dass er als Minister des Aeußern den Kaiser nach Venedig begleitet und den Grundstein zu jener Politik legte, welche sich bis heute so glücklich entwickelte. Er war während seiner ganzen Ministerlaufbahn der Ueberzeugung, dass Eintracht und ein freundschaftliches, inniges Verhältnis zwischen Italien und Ocsterreich-Uugarn ein großer, wichtiger Factor des europäischen Gleichgewichtes ist. Er könne daher nicht zulassen, dass seine Worte im Gegensatze zu seiner langen politischen Vergangenheit gedeutet werden. Der Redner stellte seine Worte über die „Irredenta". Bewegung klar und sagte, dass die Bedeutung der „Irredenta" weit überschätzt werde, dass dieser Bund äußerlich wohl die Gewinnung österreichischer Provinzen anstrebe, eigentlich aber gegen das politische System Italiens und gegen das mon« archische Princip gerichtet sei. Graf Andräfsy betont schließlich, dass unter den Mitgliedern der Delegation niemand sei, der diese Monarchenbegegnung, welcye von den aufrichtigsten Sympathien zweier Nationen begleitet worden, nicht vollen Herzeus freudig begriM hätte und nicht gleich ihm überzeugt wäre, dass unm den neuesten politischen Ereignissen kaum eines fur uns erfreulicher gewesen, als dieses. (Lebhafter Veisau.) Die vereinigten Ausschüsse der ungarischen Delegation votierten das Erfordernis für die Commanoen und Truppen im Occupationsgebiete mit geringen "v' strichen. ___________ Wien. 8. November. (Wiener Zeitung.) Se. ^ und k. Apostolische Majestät haben mit MerhiMer Entschließung vom 6. November o. I. das leben«' längliche Mitglied des Herrenhauses des Reichsratyes I. U. Dr. Friedrich Grafen v. Schön born M Statthalter in der Mart^raffchaft Mähren allergntttM zu ernennen geruht. — Taaffe m. p. Paris, 8. November. Das „Journal OsM veröffentlicht ein Decret, mit welchem die Verlang^ rung der Handelsconventionen zwischen Frankreich "N Oesterreich-Ungarn genehmigt wird. Eine neue Han delsconvention wurde vom Minisw des Aeußeli«, Varthelemy de St. Hilaire und dem österreichisch'"" garischen Botschafter Grafen Veust unterzeichnet. ^' selbe tritt am 9. Februar 1882 in Kraft und lst "'" 8. Februar 1883 obligatorisch. Tunis, 8. November. Bei RecoguoscierMc« um das Lager von Teboursouk stießen die Trupp» auf einzelne Dissidenten, die leicht zerstreut wurde'' Die Unterwerfung aller Insurgenten im Norden ^ Regentschaft dauert fort. General St. Jean ist ""^ Kairuan zurückgekehrt. Derselbe ist im Djebel-Mie auf keine Insurgenten gestoßen. Handel und volkswirtschaftliches. Rudolfswert, 7. November, Die Durchschnittspreise stell"" sich auf dem heutigen Marlte wie folgt: Weizen pr. Hektoliter 8 65 Eier pr. Stück . . ^ ^! Korn „ 6 51 Milch pr. Liter . . ^ .g Gerste „ 4 88 Rindfleisch pr. Kilo . - U Hafer ., 2 93 Kalbfleisch „ -" U Halbfrucht , 7 16 Schweinefleisch „ -"V. Heiden „ 4 23 Schöpsenfleisch „ " gtr. 2 28 Heu pr, 100 Kilo . ^ ^ Linsen pr. Hektoliter — — Stroh 100 „ . "" Erbsen „ — — holz, hartes, pr. Lublk' «< Fisolen „--------Meter .... ^ Nmdsschmalz pr.Kilo — 80 — weiches, „ 7^ ^. Schweineschmalz „ — 80 Wein, roth,, pr.Hektolit. I» ^ Speck, frisch. „ — 60 — Weiher, „ 1" Speck, geräuchert, „ — 80 Theater. ^ Heute (gerader Tag) zur Vorfeier des Geburtstages 3""" v. Schiller: Don Carlos. Meteorologische Beobachtungen^ in^Laibach^ ^ -i Ä U . --. U ^ W N 5 z,° T 7 U. Mg. 0'60 8. 2 „ N. 73592 > 92 O schwach bewölkt ssegell 9 „ Nb. 730 40 >44 O. schwach heiter ^ Tagsüber meist trübe, geringer Regen: mondhelle'' ^ Das Tagesmittel der Wärme -<- 6 4°, um 10« über dem " male. Verantwortlicher Redacteur: Ottomar V ambers^. Curse an der wiener sörse vom 8. November 1881. lN°ch d«m oMenm Tur««««^ Veld Ware Hapierrente........76 7b 7690 bliberrente........77 75 77 W »olbrente , ?.......94— 94 15 ^oj«. 1854........12225 12275 . 18s0........IN-. 1U350 « I860 (zu 100 ft.) ... 13325 133 75 » ^2U4........173— 17350 Un». Pra«i«n.Un,.....122 75 123 25 3redlt»L........ 17850 179 — Theih.Regullerung,. und Tz«- s"ln«2°le......« 112 70 113- »iudolf»'U........ ^..^ ig72 Prämienanl. der Ttadt Ui„, ^ ^ ^..^ Dollau-3tegulierung«.Lose . n« — nßhy Domäner. «Pfandbriefe.....-__ ^ .^. vefterr. schatzscheln« 1881 rück» zahlbar.........— — — — UnAilche^ Üngar'fche «ifenbahn-Anleihe . 162 — 16^ 50 Ungarische Eisenbahn-Anleihe, Humnlativstücke......!32 - ^^ «lnlehen der Stadtgemeinle Wi« in «. Ä. ... . !02 - U'2 üt) Oruudentlastungs'Obligationeu. «eld Wa« «öhmen......... 10450 105 b0 Nikderösttrrelch...... 105 1<»6 - »alizltn......... 101 30 101 30 Kiebenbiiraen....... 9950 100-— Temeser Vc>nc><...... 93-9875 Unaarn......... 9940 9990 Actieu v«n Vanken. V«ld Ware «lnal°.österr. «anl..... 155 50 155-75 ««dltausllltt ....... 3««ü0 36675 PepoMenbanl....... 279 - 281 - Kreditanstalt, ungar..... 362 72 363 - Oesierreichlsck. ungarische Van« 828 830 — linionbanl ........ 143 70 143 90 Nerlehrsbant....... 153 — 15350 Wiener Nanfvereln..... 140 60 140 80 Actien von Transport-Unter« »lhmungen. «lsöld'Nahn . . 173 17350 D°"«lU'^pt,ch.fj,..H«selllch°ft 369 - ü?1 -Ellsllueth.Westbahn . . ... >;i4 2l, 214 75 Ferdmands'Norobahl, , . . .2390—2295 — Geld Ware Franz.Ioseph.Vahn . . . .194— 19450 «alizische Carl'Üubwla.Vahn . 312 25 3l2?5 lcaschau-Oderberger «ahn . . 143 - l45«25 Lembera-llzernowiher Vahn . 177 75 173 25 Lloyd - Gesellschaft.....652 653 vefterr. Norbweftdnhn. . . . 225 50 226 -, , Ut. L. . 245 - 245 50 «udol>Vahn.......16850 Ittl> - Etaat«oahn........332 — 332 50 Viibbatm.........145 - 145 50 Lhelß.Vahn........24825 24» ?5, Unaar.-aaliz, Verbindungsbahn 164 ?5 165 25 Ungarische Nordostbahn . . . 167' - 167 50 Ungarische Westbahn .... 17050 171 -Wiener Tramway.Oesellschaft . 198 40 193 80 Pfandbriefe. «lla.Sft.«odencr«dltanft.(i.»l>.) 118-25 113 50 , , . (i.«..«.) 100 20 100 60 Oesterreichisch - ungarische Vanl 100 45 ltt0 65 Ung. Vodencrebit.Inst. fN.'V.) 97 50 98 50 Prioritäts-Obligationen. Ellsabeth-N. 1. Em.....03-20 93 60 F«5d..Nordb. in Hilber . - - lO4' - lvb — Franz.Iosevh- Nahn , , - 1^— lH^. «al. Larl-Undwil,.«., « 1881 l" «w "75 Qefterr. Nordw,ft.«ahn . > ^2 .^ ' ,<»F Viebenbürgtr Nah» .... .A^ ^ Ztaatsbahn 1. «m.....l?5bv ^ ^dbahn z 3°/. ...... 13075 l^ Nuf deutsche Plätze.....A.^ 1,8^ London, lurz« Ächt ... - ^°A 46^ Pari,.........- "° Geldsorten. «eld ^«" ft. Ducaten . . . . 6 st. 60 lr. 5 «. .^ Napoleonsb'or . 9 . 37'/«. 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