/^^O- chibar des Bfl,cdift,»ifsst,'stss Ct. ^n>!, und Ptasckt des k. k- Gymnasiums daselbst. II. Sammlung. K l a g e ti f u r t, gedruckt mit Johann L^l.'schen Schriften 1819. Difficil is invcstigatu res est hi s tori a vera. PLUTARCH. IN. HONOREM EMINENTISSIMI FRANCISCI. XAV. PIUNcrPTS, DE. SALM REIFFERSCHEID KRAÜT- HEIM S. R. E. PBESB. CARDINALIS ECCL. GURCENS1S EPISCOn BON. ART. ET. SCIENT. PATRONI H. M. D. V o r b e r i ch t. «^iese zweyte Sammlung ist größtentheils die Ausbeute einiger gelegenheltttchen Nachforschungen und kleiner Exkurstonen in den Jahren i8l5 und 1316, die nachher in den Stunden, welche die Berufsarbeiten übrig ließen, zusammen gesetzt worden ist. Sie wäre nach der Ankündigung bom 26. September ?8»7, als sie schon zur Presse bereit lag, sogleich im Drucke erschienen, wenn nicht un- ab Wderliche Umstände, zum Theil auch mei« ue Entfernung bom Druckorte, die frühere Herausgabe gehindert hätten- Es ist unnöthig, was ich im Vorbericht der I. Sammlung voranschickte, hier zu wiederholen; nur glaube ich beysetzen zu müssen, daß ich meine Ansichten, Behauptungen, Erklärungen, Vermuthungen :c. den tiefern Einsichten gründlicher Archäologen gar gerne unterwerfe. Gleichwie es zuwenigist die Denkmäler des Alterthums bekannt zu machen, ohne etwas darüber zu sagen; eben so wä-rees zubiel, ailes darüber sagen zu wollen. Die Verschiedenheit der Ansichten und Meinungen , ist oft unentbehrlich, um auf die Wahrheit zu kommen. Wer irrt, kommt nie auf den rechten Weg, so lange er meint, er gehe schon darauf. Was bey den Denksteinen l, lV, xiil, ?cxv, xxvl, und andern, behauptet oder vermuthet wird, mag VII Anlaß zu sernern Forschungen und PcrM-chungen geben. Die wahre Abficht dieser geringen Beyträge ist, Denkmäler, sie seyen Steinschriften oder Diplomen, der Zerstörung und der Vergessenheit zu entreißen, und den vaterländischen Historiography einige Materialien in die Hände zu lieferv- Ich war seit der Veranstaltung dieser ll. Sammlung so glücklich, über 84ten Iahrhun« dcrt theils aus Originalen, theils aus Apo< graphen auf den Echrrivlisch zu erhalten, und erwarte noch mehrere. Durch die Höchste Gnade Se. k. k. Hoheit Erzherzogs Johann allein empfteng ich von Herrn Archivar Wartinger über 200 aus dem Ioanneum zu Gräz. Keine Quelle ist erschöpft; ich hoffe noch bedeutenden Zuwachs Ctist St. Paul im April 1819» Inhalt der II. Sammlung. Mnisch-Celtische Alterthümer in Körnten, Fortsetzung. p»8. i bis 8l. Itischrift am Hcrjogsillhl im Saalfelbe lc., i»»ß. 8,-90. Vom Ursprünge des Bisthums Gurl, Fortsetzung, nebst dem Verznchniß der Bischöfe, z,^. 9^^i.?!). Dl'e Stadt Völfen markt in ältern »md mittlcrn Zelten mit Urkunden, i»^- l^d—2u3. ?l."fsq!,tirische Nachritten, a»is eil^r H.rbstreise in ei« nem Theile Obertacntells. t^on der Stadt Villach, ?»3- 2o/z — 23H. (Hailth^l, Federcmn, Arnoldstein, Gokan, Tarbis )s., ^' »39—»79. Draut^l, Sachsenburg, Lurnseld, Ortelchurg, Spi-fal lt., r»3-273^-302. Fortsetzung Römisch - Celtischer Alterthümer i n K ä r n t e tt. vlebsi den im entdeckten Virunum bekannt gemachten römisch - lettischen Denkmählern hat Karnten noch viele andere, welche an Tag gestellt zu werden verdienen. Ich fahre fort, jene, welche ich l ntweder selbst gesehen habe, oder von einsichtsvollen Gönner« mtr eingesendet worden sind, dem gelehrten Publikum mitzutheilen, mit der Uiberzcugung, daß man sie, wenn sie auch winder wichtig scheinen, doch schon darum, weil ste Denkmähler sind, der Vergessenheit entreissen müsse. So gering der Inhalt einer alten Inschrift seyn Niag ; so kann er doch, mit andern verglichen, für den Geschichtschreiber wichtig werden. Die beygefügten Erklärungen, wenn sie auch nu» Wahrscheinlichkeiten und Muthmassungen enthalten, B » sind dock nie ganz grundlos; wenigstens geben sie zu fernern Nachforschungen und Vergleichungen Anlaß. So wenig ich geneigt bin, meine Ansichten andern aufdringen zu wollen , eben so bereit bin ich, von jedem geneigten, mit Alterthümern bekannten Leser, Aufschlüsse anzunehmen. Die Inschriften stehen entweder auf Votidsttl^ nen, nnd zeigen uns die Götzen, welche unsere Vorfahren im blinden Heidcnthum Verehrten; oder auf Grabsteinen, und machen uns theils römische theils celtische Familien bckamtt, welche die Gegend ihrer Epitaphien bewohnten. Bisweilen finden wir einen Staatsbeamten , hier einen. Nechtsgelehrten, dort einen tapfern Krieger, ja sogar Hieher in das Exil verbannte vornehme Romer. Man nniß also die Mühe, diesen Mommnntcn unsers Vaterlandes sorgfältig nachzuspüren, nicht bereuen ; da es immer angenehm ist, zur Aufklärung der ältern Geschichte etwas bisher unbekanntes beytragen zu können. Wir machen den Anfang im obersten Theile Kärn-telis, an den Tyroler - Gränzen bey Lienz, fahren dann die Gail-und Draugegend hinab, zeichnen auf, was wir sindcn, bis wir über St. Leonhard an die östlichen Kärntner - Gränzen hinaus kommen. Freilich wird »loch manches entgehen, weil oft Denkmähler in abge- 2 legenen Ocrtcrn unbemerkt liegen, mit welchen man erst durch guten Zufall bekannt werden kann; und vorzüglich , weil man noch nicht alle Gegenden hat bereisen können; es wird also wohl erlaubt seyn, das, was noch nicht entdeckt ist, einer künftigen Bekanntmachung zu überlassen. Es fey also: i. An den westlichen Gränzen Karntens, beym Dorfe Gortschach, neben der Landstrasse zwischen Capaun und Lienz, ist ein 4 Schuhe langer und eben so breiter weißer Marmorstein <«lsgeacfert worden, Mit folgender Inschrift, wie sie mir zuerst vom Herrn Medicus von Rauschcnfels, dann vom Herrn Nentmcister Joseph Cassia» Huebcr aus Lienz mitgetheilt worden: GE. mo. BO. moe. AVG. ustum, SAC. rum* IVUVS VERErVNöVö ET G. 1VLIVS MERCATOR ET G. IVLIA IVLIANA ET G. 1VLIVS SECViVOVfi, Ist die ?lufschrift eines von den Auguren einge-Weihten Tempels, welchen der Julius Verecunclu-z nebst den drey andern vorkommenden Personen dem Schutzgeiste Noms errichtet hatte. Der Name ?u!iu, und ?uN» läßt nicht zweifeln, daß diese vier Personen entweder zu der berühmten e«o» B 2 4 , lull« selbst gehörten, oder doch als Freygelassene mit derselben im engem Verhaltnisse gestanden sind. Ja, es ist nicht schwer zu beweisen, daß »"Uu» 0ae«2l- selbst in dieser Gegend gewesen. NukN«, oder lul'um carni. «um, hat von ihm den Namen; von da aus öffnete er die Strasse über dasVarbazigebirg, die heutigen Pleck-ner-Alpen, in das obere Gailthal. Ich sah zwar diese Strasse «no die Felsen-Inschrift, seitwärts von der Strasse, die nach^inni führt, ober dem Markt« Mauten nicht selbst; sie ist aber von mehreren andern sehr glaubwürdigen Mannern gesehen und bekannt gemacht worden, vorzüglich don Herrn Siegmund von Hohenwarth, jetzt Hochwüroigsiem Bischöfe zu Linz, im II. Bande seiner botanischen Reisen, wo die Felsen und die Strasse in drey Kupfertafeln dargestellt werden. Umsonst geschah diese schwere Arbeit nicht; One«3s licß seine Truppen da übersetzen, und so war er schon in der Nachbarschaft von Lienz. Zwcymal fam er nach Illyrien; erstens vor dem Ausbruch des Gallischen Krieges, um die dortigen Gegenden kennen zu lernen; ") hernach, um die Pirusten, welche die a «gränzenden Landschaften Illyriens verheerten, zu bändigen, und zum Schadenersatz zu nöthigen. Da preßte er Truppen aus den Städten, berief a) Inita hyeme in Illyricum prosectus , quod eas quoque nationes adire et regione* cognoscere volebat. (Ja«-«ar de bell, gallic. Lijj. mt cap, jt die Gesandten der Pirusten an einen bestimmten Ort, nahm von ihnen Geißeln, und zog fie zur verdienten Strafe, wie er es selbst umständlich erzählt. K) )n welcher Gegend mag dieses vorgegangen seyn ? Wo wohn-tendie Pirusten?— Offenbar an denGrä'nzen^llyriens, welches sie als benachbartes Land (Nnit!,na,n p„r. t«'") übersielen, nicht weit von der Strasse, welche Cäsar über das Barbazigebirg bauen ließ, im westlichen Käxnten und östlichen Tyrol gegen den Ursprung der Gail und der Dräu, wovon das heutige Puster« thal noch einen Theil ausmacht: ich meine d«e Gegend, worin Mauten und Oberdrauburg zu Kärnten, Lienz und Agunt (Inichen) zu Tyrol gehören. Obgleich ich nicht behaupten will, daß ^Uu, Verocuuäu» schon bey dieser Gelegenheit dem rö- b) In Illyricum prosiclscitur . quod a Pirustis f i -n i t i m a m p-a r t c in provinciae incursicmibus va-stari aufliebat. Eo quum venisset, civitatibus mi-lites imperat , certumque in locum convenire ju.-bet. Qua re nuntiata Pirustao legatos ad eum mit> tunt , qui doceant , nihil caruin rerum publico fac-tum consilio , sequn pnratos esse demonttrant, omnibus rationibus dc injuriis satisfacere. Accepta oratione eorum , Caesar obsides impurat, eosq«o ad ccrtam diem adduci jubet. nisi ita feccrtut , sesc bello civitatem pei'secuturum demonstrat. l'a ed diem addnctis, ut imperaverat , arbitros inter civitates dat, qui litem aeftiment , poenamque con-ftituant. Caes. de bell. gall. L, V. cap, t. mischen 6enlu, bey Görtschach einen Tempel habe errichten lassen, so ist es doch weder unmöglich noch unwahrscheinlich , daß die Römer aus Furcht vor den tapfern Pirustcn in dieser Verggegend ihre Schutzgötter um Beystand durch Gelübde angerufen haben. Die Gebirgsbewohner mögen wohl bey ihren Ausfallen in die Ebenen solche Beweise von sich gegeben haben, daß sie auch in den Herzen der siegenden Römer Vcdenklichkei-ten erregten. Man kam» sich leicht vorstellen, wie es dem römischen Krieger zu Muthe gewesen seyn müsse, wenn er aus den Ebenen unbekannte Gebirge uberstei-gen, und wider muthige Taurisker, welche so eifersüchtig auf ihre Freyheit waren, in's Feld ziehen mußte. Oberhalb an der Lienzer - Klausen ist cm anderer Votibstein, ans dem zwar keine Gottheit genannt wird, her aber doch die angeführte Idee zu bestättigen scheint: lC. ajas ANTISTIVS CELEH V* otum S. olvit L. ubenti M. uncre „Der 6aju» ^utlüiu« Coier hat sein Gelübde gutwillig erfüllt." Man findet in her Römergeschichte drey ^ntiklu,, welche beynahe in der nämlichen Zeitperiode mit 5"Nu, ^«521- lebten, aber keinen dcr zugleich ^'l«^ hieß. ,7 Doch wie viele edle Nömer mögen gelebt haben, von denen die Geschichte nichts meldet! III. Drey viertel Stunden ostlich von Lienz, im Dorfe Nußdorf, sind schon vorlängst Fußböden, von kleinen Würfeln zusammengesetzt, entdeckt worden; dabey waren etwa 6u kleine Häuschen gewölbt, welche die Unkunde einst als eine Zwergenstadt angeschen, die aber wahrscheinlich nichts anders als das Fundament waren, worauf das Paviment ruhcte, um vor dem einbringenden Wasser sicher zu seyn. Vielleicht stand da eine römische vm». vielleicht cilie Mansion durchziehender römischer Truppen, oder ein Bad. Man fand dabey noch einen andern Boden ohne Gewölbe, auch einschichtige Mauern, Theile einer steinernen Stiege, verschiedene große und kleine Ziegelstücke, einen Kanal zwischen zwey Mauern, der mit kleinen weißen Marmor-platten zugedeckt war, eine tleine Marmorsäule mit dem Gesimse, und einen eisernen Schlüssel; wie obge-nannter Herr Rcnrmeister I oh. Cassian Hueber mir zu berichten die Gewogenheit hatte. Beweise alter ansehnlicher Gebande, welche zu Römerzeiten entweder von Römern selbst, oder von Celten nach römischer Banart errichtet und gebraucht worden sind- Herr'Hofrath don Dipauli schrieb aus Wien den 3. April 1817 an den k. k. Rentmeister Hueber in kienz folgendes: „Vom sogenannten Zwergengeba'n bey Nußborf be-„sltze ich eine eigene Abhandlung des alten Anton von „RoschMann. Noch umständlicher handelt er davon „in seinem spatern Werke: inscriptions« ot »iz» äivor«, ,,Zenl3liz ^»er omnom '1')su1!in mnnnmenta. ^6 ergießt „sich daraus, daß auf die dortigen Alterthümer-lliber-„bleibsel, die vermuthlich von einem Bad oder von ei-„ner Villa sich herschreiben, früher bereits die größte „Sorgfalt verwendet worden ist." „Roschmann, der l75ss schrieb, sagt, vor 5a „fahren hatten Bauern da Schatz gegraben, und jene „Antiquitalcn entdeckt; ecj sey aber alles wieder mit ,,Erde bedeckt worden." „Im Jahre 1746 ließ die Obristin des k. Stifts „zu Hall, Grasinn von Arco, die Sache durch ihren „Administrator, Jakob Felix v. Graben, dem dsr alte „Roschmann beygegeben wurde, ex pros«^« untersn-„chen. Diese ließen kn Platz von der Erde abdecken, „und erhoben umständlich die Gestalt der dortigen Ge-„bl< ,'schrkft. Ich bin nun, nachdem schon so viel geschehen ' ' 9 „ist, der Meinung, daß die Kosten einer neuen Erforschung nicht belohnt würden, und das Ganze nur det» „ilberfiässlgen Beweis liefern würde, daß Nomcr da „gewohnt, und auf ihre Art gebaut haben. Ein ein-"iiger Inschriftstein ist oft viel wichtiger, als solche ,,Uiberbleibsel." Die Heerstrasse von ^nüe,'» nach Veiäiäsna gjeng nach dem It>ner»rium H.ntonini offenbar hier durch; von ^HUlleia nach I'ricesiinum, von da nach lulllim darnioum, sohin über die Pleckneralpen, durch Mauten und einen Theil Westkarntens auf i.onoiu»n, Lienz, in dessen Nachbarschaft die Rudera gefunden worden. Man kann nicht unterlagen zu bemerken, daß die Ptrust en, mit welchen Cäsar unterhandeln ließ, ihre Städte und ihre Verfassung hatten, clvili.teg, und daß man weder Lienz noch Agunt, noch andere alte Oerter uud Denkmahlt-r, alle nur den Römern zuschrei. ben mü's^e, als hatten die ursprünglichen Landeseinwohner nicht auch, so gut als die Nomer, eigene Köpfe und Hände gehabt. Gehen wir auf der angezeigten Nömerstrasse in das kärntnerische Gailthal zurück, wir werden auch dort ein und das andere Monument antreffen, das schon diele Jahrhunderte auf Bekanntmachung wartet. IV. Ausser dem Dorfe Neisach, zwischen St. Dat, iel und Kirchbach, beftndet sich an der Strasse ein, m ei- 10 nem sogenannten Wegkccuze eingemauerter Denkstein mit dieser Inschrift: D. iis M. anibus AMANDO. T - iti I\£ - Julii SATVBNINI. SER - vo t S\ - sepulturac causa MATVRVS, TE MERCSCK. VILICL B - eatae M - emoriae. „Den abgeschiedenen Geistern. Dem ^manHu« „seligen Angedenkens, Beamten des Nw« 5niiu8 8». „turilinu«, haben die Güterverwalter m»turu» und ^le»'' „catordesBegräbni^es wegen" diesen Stein setzen lassen. - Beym Aufzeichnen dieser Steinschrift gesellte sich gelegenheitlich zu mir eine alte geschwätzige Bäuerin, welche von der Größe und Schönheit einer in uralten Zeiten hier gestandenen Stadt so vieles zu erzählen wußte, als hätte sie Vor 19 Fahrhunderten darin Milch-iind Eyerhandel getrieben. So lächerlich und unerwartet anfangs das Geschwätz vorfam, leitete doch der Gedanke, daß die'Volkssagen und Mährchen alter Weiber bisweilen nicht ohne allen Grund sind, auf genauere Entzifferung der Inschrift , und diese mit Betrachtung der Gegend auf den Schl»ß: das gute Weib hat nicht ganz unrecht. ^»-»UI'U« Mld »lercator waren Vlllioi, das ist, Verwalter einer vliw, eines Landgutes, welches i'w« luiiu, Ka-wruinu» unter der Oberaufsicht des Hmaaüu» h,>r mag It gehabt haben; weil nach dem angenommenen Grundsatz die Denksteine mit vieler Zuverlässigkeit die Gegend anzeigen, wo das, was sie enthalten, stand od« vorgieng. Eine Villa bestand nus drey Haupttheilen. Diese waren: i. die Villa urbgna; die Wohnung des Herrn mit allen weitschichtigen Bequemlichkeiten, großer als unsere Schlösser und Residenzen. 2> Die VMa rulUea; da war das Haus des VilUcu», des Rechnungsführers, und anderer Beamten, nebst den Stallungen und Wohnungen der Sklaven, des Gesindes, der Bauern; das eigentliche Dorf. 3. Die Villa lruot««^»; dieScheuern, Keller und andere zum Feldbau gehörigen Magazine, bald abgesondert, bald mit der Villa ruMe» vermischt. Alles zusammen nahm einen größern Naum ein, und gewährte eine schönere Ansicht, als jetzt mancher Ort, den man Stadt nennt. Der 1iw8 ?"Uug 5awrninu5 muß seinem Namen nach ein vornehmer Nömer, und wahrscheinlich Mit dem Iulischen Geschlecht, von dem er seinen Hauptnamen führte, und welches sehr zahlreich war, verwandt gewesen seyn. ^ln»n<1u5, der sein Grab mit gegenwärtiger Inschrift zu Reisach erhielt, war dessen 8«rwl8, dem die untergeordneten VUUoi Naturus und ^ercawr aus Anhänglichkeit und Freundschaft das Grabmal machen ließen. Man muß übrigens mit dem römischen 3c»-vu» und VM>cu5 keinen zu geringen Begriff verbinden; sie 12 Waren beyläufig eben das, was in mittlern Zeiten dcr dienstbare Adel war, Ministerialen; oder was zu unfern Zeiten die Vizedome, Verwalter, Inspektoren unb dergleichen sind. Das Amt des Viliicu» war, die Gü-kr seines Herrn auf alle mögliche Weise im guten Stande zu erhalten-und zu herbesfern; alle Knechte, Handwerker, Taglöhner, Sklaven standen unter ihm; er hatte alle Einnahmen und Ausgaben entweder selbst, oder durch einen Nechnungsführer zu besorgen, > legte feinem Herrn Rechnung ab, und regierte in dessen Namen die ganze Villa. Horaz hatte so einen ViNlcus, Namens i^mla. auf seinem kleinen Landgut, welches nur 5 Feuerstellen zahlte; weßwegen I^mia lieber in der großen Stadt seyn wollte, worüber ihm der Dichter im z/,ten Briefe des iten Buches launige Vorwürfe macht. Küre Cyo viventem , tu dicis in urbe beatum, Cui placet alterius, sua nimirum est odio sors, Stultus uterqiie locum iinmeritum causatur iniquej Ip culpa est aniiaus , qui ge non elTugit unquam. „Ich preise den, der auf dem Lande lebt, du nur „den Stadter glücklich, und so muß denn freylich je-„dem, dem das andere Loos das beste baucht, verhaßt „sein eignes seyn. Mit größtem Unrecht schieben wir „die Schuld des Mißvergnügens auf den Ort, der «nichts für unsre Thorheit kann; die Schuld liegt ganz 13 „allem am Herzen, das sich selber nirgends entfliehen „kann." C. M. Wieland. Ich mochte glauben, daß die jween VMlcl zu Reisach keine Nömcr, fondern eingeborne Celten gewesen. Echon im entdeckten Virunum, Seite 33, ist muth-maßlich geäußert worden, der Markt Tarvis im Ca-naltbale habe seinen Ursprung jenen Celten zu sanken, welche im zweyten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung im römischen Gebiete die Stadt T>«vl8n anlegten, Und Von da vertrieben, sich in das Gcbirg zurückgezogen haben. i>?vi»« sowohl als Tardis hat den Namen hon den Tauriskern, ^9«,iüium; jenes dasVenetianischeoder Wälsche, dieses das Kärntner-oder Deutsche Tarvis. Das hohe Alter dieses letztern beweisen Denksteine. Der erste zu Nntertarvis rechts am Eingänge in die Mühle, massiv und groß, dient als Pfeiler des Gewölbes , geziert auf den Nebenseiten mit wahrscheinlich mythologischen , jetzt unkennbaren Figuren. ^ Er war dcr Grabstein des Yu,n«u« NutiNu« clu-e Üu», seiner Gemahlin rlorontinia secunäin», welch? jung, im 25ten Lebensjahre, der Mutter wwtiiia ror-tunÄta, die im 7ntcn, und der Enkelin Nutill» Ci-iüpi. n», welche als Kind im ^ten Jahre starb. Er spricht so: 14 D - iis M - anibus. Q.MVTILIVS CHRESTVS VIIS viven» FEG.it. SIBI. ET FLORENTINIAE SECVNDINAE - CON IVGI - RARISS1ME. ANN - orum XXV. ET MYTILIAE FORTVNATAE. MATRI. ANN. LXX. ET. MVTILTAE CRISPINAE. NEPTI. ANN. IIII. Ob der Steinmetz aus Irrung, oder auf Befehl, v»r>!!8imu für Itul'izlilmuo gcmeipelt hat? t^li^imH c!c»niux wäre wahrlich em großes Lob; eine sehr seltene Gattinn, die wenige ihres gleichen hat. VI. Der andere Leichenstein ist in Obertarvis in einem Hause links unter dem Vezirkskommissariat eingemauert, den 1"!!a stratonice zum Andenken jbres besten Mannes äquMnu8 fetzen ließ. Er ist viel kleiner als der obige, und hat diese Inschrift: 15 D - ifae M - emoriae AQV1LINI CAESN AN XXXXV1 IVUA STRA TONICE. C® IVGl PIENT1SSI MO. Das Siegel: c^5i? ist hier dunkel; mm, kann nicht, wie es sonst hieße, ^««»ri« n<,ari lesen; dielleicht abcr C»v«»ri« ilonionclalui-i»; am wahrscheinlichsten heißt es 6no«cn»!'.«, und bezeichnet den Geburtsort des im /,«tell Lebensjahre verstorbenen ^uMllu«., nämlich die Stadt Wir reisen nun von den südwestlichen an die nordwestlichen Gränzen von Kü'rnten, und sparen das Drau-thal auf die Rückkehr. Vll. Nicht weit von der Kirche der Kuratie Leobe«, nördlich von Gmund ob der Nöring, wie Herr Anton Dietrich stein er berichtet, sind auf einem abge-spitzten Fels auf dcr rechten Seite der Lisar folgende Buchstaben zu lesen: LVCIVS QVOUDNMK PIVGNAMAIA. l2 K Da diese Siegel weder deutlich noch zuverlässig find; so würde man sich umsonst bemühen, einen Sinn herauszubringen, und auch nur zu muthmassen, welches Geschäft der angezeigte l^eiu» in diesem Gebirge gehabt habe. Dank indessen dem Herrn Einsender, mit dem Wunsche, daß seine Herren Amtsgenossen, die eine reichere Ausbeute liefern könnten, ihn nachahmten. Indessen scheint mir doch, daß der in ältesten Zeiten schon betriebene Bergbau zu diesem und dem folgenden Monumente Anlaß gegeben habe. VIII. Dort wo der Malter - Vach aus den Verg-schluchten hervor sprudelnd sich mit dcm Lisar - Bach vereiniget, liegt gleichsam im Hintergründe zum Trost des Wand.-rers das Städtchen Gmü'nd, wo links vor dem Pfarrhofe folgende Inschrift zu lesen ist: JENTVMARO A UN AM]-v ET SECVNDINAE-* / CON1VGI. ET V1TALI GENERO. 1ENTV MARYS. V - ivus. FECIT ET. BESTITVTAE. FILUE. »5 Eine^ ganze celt.sche, oder meinetwegen römisch - celtische Familie: der Ahnherr ^linim; der Großvater lentumill ; der Vater, der jüngere lentumnr, Urheber des Denksteines; die Gemahlin ^ hatte also auf di«sem Hügel ihre Ruhestätte, wodurch die angeführte Vermuthung bestä'ttiget wird. XU. Rechts am Thor ist nur das Fragment eines Leichensteines , wie man aus dem Ende abnimmt. MA*- —------- LAVDABILI. bos COMITIB. us T.. 1. AN — VN Cl OPTI. mo ET. SIBl I.ÄuäiidlUl)U8 l-(,mit'l!,uü, den loblichen Vegleitern, scheint eine durch - oder einwandernde Gesellschaft anzudeuten. E 2 20 XIII. Gehaltvoller ist die Inschrift eines in der Kirche ,u St. Paternion eingemauerten Steines, die auch Aivßiger p»8. 143, wie vieles andere fehlerhaft, angiebt. Ich fah sie selbst, folgenden Inhalts: . T1NC0. REDSATI. F. ilius ET. BANANA. YENINA F. Ida YXOR :: V. V. F. — Vivi feceiunt. AMB1MUB0. F. ilio EQVITI. AVXSILIAR1O A. nnorum XX. H. ic. S. itu», EST. Eine Grabfchnft, welche Tink, Sohn des Ned« fat, und seine Gemahlin, Banana Venina, ihrem Sohn ^mt>il1i^, dcr als Ritter unter den Hilfs-truppen im 20. Jahre seines Lebens umkam, setzen ließen. Niemand wird behaupten, baß Tink und Ned-sat Nomec gewesen, indem ihre Namen zu ossrnbar celtisch sind; hingegen kommt der Name des Sohns 4mbn!s!»liu« vom Griechischen her: ^.^ch/^^/3oc, "»'«a vrZvum, an der Dräu. Schon dieses scheint zum Beweise zu dienen, daß diese Grabschrift alter ist, als die Nömerherrschaft über das Nordreich. Diese Behauptung wird aber dadurch ausser allen Zweifel gesetzt, weil ^mdiclrab ein Nyue« üuiiliariu,, Hjlfsritter, 2» gewesen; denn die Römer pfiegten die Truppen aus den schon eroberten oder eigenen Provinzen «oci«», Bun-desgenossen, aus den fremden noch nicht eroberten Reichen aber ^uiilia, H>^!!!»rez, Hilfstruppen, ju nennen, wie uns Velins . Die Hilfstruppen erhielten ordentlichen Sold und Kleidung , ohne daß sie zur Fahne schwären mußten. So einer war unser ^.mbiät-a!,; folglich sind weder er, noch feine keltern, römische Unterthanen gewesen , und auch sein Vaterland nicht. Wer diese Erklärung für gewagt, und den Stciu für jünger hält, widerspricht der eben angeführten Römersitte. Es läßt sich sogar mit aller Wahrscheinlichkeit, Wo nicht zuverlässig zeigrn, wann und wo ^in1/,är»d als Hilfsritter gedient habe. Ma» beliebe nur den ^uiiu» 6»«»ai- 6« I^lio civil» zu lesen; dort wird man lib. I. cnp. ,n. siliden, daß cben dieser Cäsar, als er wider den Pompeius die Stadt 6oi-üniu>n belagerte, 22 neue auserlesene Kohorten Gallier, und vom Nordreicher König ungefähr 3cx> Ritter erhalten, und durch dieselben ein zweytes Lager auf der andern Seite der Stadt aufgeschlagen habe, über welches er den (^rin setzte. *) War nicht H.n»l,iäl2i, *) Eo triduo legio VIII ad cum venit, cohortesquc ex novis Galliae delcctibus XXII, equitesnue a »» «iner dieser 3oc» Ritter aus dem Nordreich? war er nicht eben darum, weil er, noch kein Romer, unter seinem eigenen Könige stand, ein ssl,'^ »^üi^pl»«? Sicher war es rühmlich eincm jungen Manne, ein solcher Ritter zu seyn; sonst halten feme Aeltern diese Gattung einrs Ranges nicht ausdrücklich auf seinen Grabstein einha'uen lassen. Allein ist die Inschrift nicht romisch? Ganz gewiß; nur ist sie von keinem Römer, oder römischen Unterthan, sondern vom Noriker Tink, der an der Dräu wohnte, gesetzt worden. Er mußte demnach die Römersprache verstchen, wodurch die Meinung, welche ich im entdeckten Vnunum von p»8- 3o bis 40 äusserte, dap die Noriker, ehe sie römisch geworden, die romische Sprache verstanden haben, gar sehr bekräftiget wird. Ein einziges Wort auf einer Steinschrift, bisweilen eine einzige Sylbe, sagt oft viel, und giebt zu wichtigen Nachforschungen und richtigen Schlüssen die angenehmste Gelegenheit; nur Müß man sie mit der Geschichte vergleichen können, und sie nicht bloß schlechthin ohne alle Deutung und Amvendmzg vom Stein auf das Panier übertragen. rege Norico circiter CCC , quorum adventu altera castra ad alteram oppidi partem ponit. lit castri« Curionem pracl'ecit. ,3 XlV. Eben da steckt auf dem Kirchhofe ein rothes und rohes Felsenstilck im Boden, mit den nicht leicht zu entziffernden Buchstaben: S. H. L. H. SP CCC XII. Weil die meisten Denksteine Grabsteine sind, so könnte man lesen: Sibi boc legit requietorium sum In proprio trecontorum duoflpeiin (numtnorum). ^ ',Diese Ruhestätte hat sich einer lX. Bcy der goldem'n Gans auf dem alten Platze ist ein schon sehr veralteter Centaur zu sehen; ober ihm der Name Der Centaur steht da als männliche Figur mit einem lang vorstehenden Spitzbart, die sich vom Gürtel an in einen vierfüssigen Roßleib verliert, auf einem Hügel steht, mit der rechten eine stehende Weibsgestalt umfaßt, und in de» linken Hand eine Art Keule hält. Daß Herkules im vi^num Verehrer hatte, kann schon "us dem Symbol Nro. xvi. meiner ersten Sammlung 28 z,Hß. S3. entnommen werden. Die gegenwartige Figur scheint auf die Fabel zu deuten, welche den Kampf des Herkules mit den Centauren erzählt, als er vom Centaur ?l»olu!i bewirthet worden. xx. An der südlichen Kirchenmauer der Pfarre Ottmar, ach erscheinet die zum Theil schon beschädigte, doch aber dem Sinne nach ganze, von mir selbst gesehene Steinschrift: __ VLIO C. F. YEL. BASSO X IVLIO C. F. VEL. PRAESENTl SPECULATOiUBVS CAESARIS. AVG. C. IVLIVS B\SSVS PATER V. F. TVUPILIA I :; FILIA IVN. A. BASSI, Julio Caji tilio Velina tribu Basso et Julio Caji filio Velina tribu Praescnti Speculatoribus Caesaris Au-gusti Cajus Julius Bassus Pater vivus fecit. Turpilia I?; Alia junior Auli Bassi. ,,DeM luUu, L»z,ll5 und 5u!,'u5 I»t-3e«en8 , Sö'h- „nen des c!»ju, aus der Velinischen Zunft, kaiserlichen „Kundschaftern, hat der Vater, 6»ju5 I.Mu» V»««n,, „und i'urpiUa, jüngere Tochter des ^uiu, Lz,«u8, die-,.ses Grabmal gesetzt:" Diese Inschrift ist ihres Urhebers u, ri-ae3onz, nicht verschwiegen haben. Der angeführte Denkstein macht es mehr als wahrscheinlich, daß Vil-unum wirklich sein Eril gewesen, in dessen Umgebung er seinen Söhnen, uitter dem K. Do-mitian, zwischen dem I. 81 und 36 unserer Zeitrechnung , das Denkmal setzen ließ. Diese beyden Söhne heißen Hpevui»«^»-«» o»e,2r>z ^u^u^i, nämlich des Domitian. Man muß die 8z»«cu!alorez mit 8picullU<,rt>!, nicht vermengen; jene brauchten die Kaiser zu schleunigen Verschictungen, Kundschaften einzuziehen, und Anstalten zu treffen: so z. B. schickte K. Caligula 5pecuiItore« aus Brit-tannien nach Nom an den Senat mir prahlenden Briefen *), als hätte er, weil er einen Königssohn in seine Gewalt gebracht, ganz Brittannien erobert. Die 5picu!»tore« aber waren Soldaten bey der Leibwache, deren sich die Despoten zu schnellen Hinrich? •) Quasi universa insula traJita magnificas Romam lit-teras misit : monitis Speculatoiibus, ut velii-culo ad Forum usque et Curlam perienderent, nee nisi in aede Martis , ac frequente senatu , Connu-libus tfadereut. Suetonius [n Caligula. 44 2» tungen bedienten. K. Klaudius hatte dergleichen auch bey Gaslmalern. *) Wer erinnert sich da nicht an Herodes, der durch einen 5i»rui»tl»i- (»'1««« «picuiinoi-«?) den größten unter den Menschen, den heiligen Vorlaufer Joannes todten ließ? (Narc. VI. 27.) Wahrscheinlich sind die Sohne luilu» »««««« und ?5Ä«5en» vom Kaiser als 8z,ecui»loi-e5 jn das Nl>rdreich geschickt worden, als ihr Vatev bey ihm noch in Gnade stand- Wer iweiß, ob ihm nicht der Aufenthalt seiner Söhne als ein gelinderes Exil angewiesen worden? Ihre Namen sind einmal da z» O tt m a nach/und die Gcgcncinandrrhalttmg mit den Nachrichten des l>li-n>u» unterliegt gar keinem Widerspruch. Konnten nicht die Gegenden de, Dräu fur Iialien das seyn, was heute Sibirien für Nußland ist? XXI. An der Pfarrkirche St. Thomas am Zeifel-berg im Teinacher-Dekanate ist ein Stein mit f«l-zender Inschrift eingemauert: *) Neque convivia inirfc ausus est, nisi ut spicula-tores cum Lanceis circumstarent , militesque vice vninistrorum funger#ntv»r. Suatoo. is Claud. 35. 32 D. M, AVR. SECVNDIAN. DVPLARIO. LEG. H. ITAL. MIL1TI. AN. XXX. IMBELLO DESJDERATO AVR. SEN I US PATRONVS FECIT. „Dem ^up«i 8ecunäi»n, doppelt besoldeten Krie-i,ger der zweyten italische» Legion, der im Kriege im „3o. Altersjahre vermißt worden, hat fein Patron „äurol t,euiliz (diesen Grabstein) gefetzt." Der obere Theil des Steins stellt das römische Brustbild eines Mannes vor. — Ein vl»p!»riu!i oder vu^icsriug war bey den Nö- niern ein wackerer Soldat, der wegen seiner Tapferkeit den doppelten Sold sowohl an Geld als an Früchten erhielt. Beyspiele giebt uns Liviu». i.ik. vil. c^. 37. Milites , qui in pracsidio simul suenuit , d up I i c i sru-mcnto in pcrpetuum donnti. @o (cf)VCtbt OUC^ Suetonius fcoitl J"l- Caesar cap. u(> : Lcgionibus sti* pcndium in perpetuurn duplicavit, ^3?slU (f^c Ant. Thysii Roma ilhistrata p. i44' Fuerunt etiam e grege milites sic lioncstati oh egregin facia. Hi duplica« rii difti) «, errcgt, der an ihn zwey Briefe, die wir noch haben, schritb (klin. D 34 Api.t. i^'b. I. 7. unb l^b. II. 10.) wodurch er ihn zu« Bekanntmachung seiner Poesieen antreibt. Vin Grabstein, den mit andern I nciu, Oct»viu<» vulu, seinem Bruder und sich verfertigen ließ. XXIII. a. CN. OC-------VIO CN. F. O-------ARBO OCTAV ----------- Kann noch gelesen werden: <^n^o Octavio Cnoii lllio V»rro Octavili». Es gab mehrere, thells vornehme, theils gemeine Nämer, welche cn«>j,i, 0ct»viu, Hießen; zwey führten das Cotlsulat, einer war ein Freund des i^Kat;»«. Die Varronen gehörten zum Geschlechte der Terentier» 3. KVMO ET SECVNDÄE F. idae VXORI EIVS. F.actam. „Dem «"mu> und seiner getreuen Gattin 8«u«niu8 Zeiten bey den Tauriekern eing^anaencn, Stadt wnveig geforscht: alte und neue Schriftsteller wutbmaßten rechts und links, oben und unten; >md wie wir scheint, bat, es noch keiner getroffen. Es ist hier eben mein Vorhaben nicht, Untersuchungen darüber an-lusiellen; nur will ich, was ich gefunden und gesehen D a 36 habe, mittheilen, und glauben, daß, wenn Schöne leben und andere, welche darübe« geschrieben haben, das nämliche gefunden und gesehen hätten, sie sogleich würden geschlossen haben: ,,Dc» haben wir Noreia, da mnp sie gestanden seyn; dnrch diese Gegend zogen sich einst die stolzen sieggewohnten Nömer dor den mächtigern Cimbern zurück." Ob meine Leser auch so schließen wollen, weiß ich nicht; weil uns 5t,'2ko i.id. 5. widerspricht.*) Doch ") Er schreibt: ^iti-H Venotiae yniüV'ln ^nll«ili nntur, per i^uoä »ur»^in n»vlß»tur 3tä» ä»> « m l I l« üllcent» » »<^ «i l ^ « >n ^> »<^ nv ?f « » »ißnis re inl«cl, 6»l-Änt»nu«, den Ulrichsberg. Dort steht auf der Spitze eine ehedem in Ehren gehaltene, jetzt den baldigen Einsturz drohende Kapelle; oberhalb ihres Ein-ganges sieht man den umgekehrt eingemauerten Stein Mit der Inschrift: NOHEIAE. 1SIDI. FECIT k. TREBOiSIVS. 35 Man kennt den Freund des cioero, ciaju, ir« koniu', lind feine Schicksale, Unser ^ul^l' 'li-okunin, mag dem Namen nach dessen Abkömmling oder Anverwandter gewesen seyn; denn wir mi'l-'sl'!, annehmen, daß dicscr Stein znr Zeit, da ^orcl^ »och stand, also vor der Epoche des klinki« gesetzt worden, sonst könnte es Nicht lvohl heißen: ^»i^iao l»!«Ii, der l«l« z^ Noroia, oder wir mußten darunter nicht die Stadt Aareia, sondern die ganze Provinz ^»»'ieum herstehen, was wir ohne einigen Zwang darum nicht thun kötlnen, weil ausdrücklich Xo^i^e. nicht ^«ric>io gelesen wird. Hier verdient eine Stelle ans >7"I. C««»»!- äe K<-n. ^n. I.. I. o> 5. angeführt zu werden, wo er von den Helvetiern fciQt t Uoios , qui trans R lien am incoluerant , et ist ag-rum iSoricum transierant , Noreiamque oppugna-rant, reoeptos ad se socios sibi ndsciscunt. — »j©JC haben die Vojer, welche über dem Rheine wohnten , unt> vorhin in das Nor iknm eingefallen waren, und NopelH bestürmt hatten, ,„ ihren Bund aufgenommen." So kurz diese Stelle ist, so ist sie doch sehr merkwürdig; oenn erstens unterscheidet sie deutlich Aul-icmn u>,!> llui-oln, nennt jenes das ^ind, ag,-l,.m iVo, icum, dieser aber legt sie offenbar den Begriff eines befestigten Ortes, einer Stadt,,bey, welche belagert und bestürmet worden ist. Zweytens scheint C»«?^,«-, meines Trachtens, nicht unklar auf die Lage von Noroi» hin- 23 zudeutc,,, daß sie nicht im östliche», sondern im westliche«, Theile des Nordreichs gestanden sey; denn die Bo-jer konnten nur in die westliche Gegend über das Gebirg ihren Einfall machen: dort mag ihnen Nui-eia als Hauptort und Festung zuerst Widerstand geleistet haben, die sie folglich bestürmen mußten- Drittens wird es wahrscheinlicher, warum t^e^i,-, als er wider die in das südliche Gallien auswandernden Heldetier zog, genothiget war, einen Theil seines Heeres über das Ixnbazigebirg setzen zu lassen; weil er nämlich die Bo-jer entweder vom Bunde mit den Helvetiern abhalten, oder bekämpfen mußte. M.m vergleiche, was oben bey Nro. I. gesagt worden. Versteht man also unter «o,o!» die Stadt, so kann sie nicht gar weit vom Ulrichsberge gestanden seyn, da der Stein weder von Gorz, noch aus Ober-oder Untersteiermark, wohin man wore,» setzen wollte, hergeflogen ist.*) Man vergleiche Schönleben «üal-nioiia I»^. 156 bis l6o. *) Freilich liefert uns Kindermann in seinen Beyträgen zur Vaterlandskunde Theil I. ?»8- «63 folgendes , zu Cilli an einem Privathause befindliches, kurzes Denkmal: MARTI. HERCVLl VICTORIAE. NOHEIAE. „Dem Mars, dem Herkules, dem Siege zu No-reia " -^ Es zeigt auf einen zu Noreia erfochtenen Sieg, keineswegs aber auf die Lage dieser Stadt 4" Uebrigens ist die l»l« oder ägyptische core» nicht nur da, sondern auch in Tirol verehrt worden, indem man im Schlüsse Maretscb zu Botze,,, und im Schlosse Trostburg ihre VotiDsteiüe sindet. Archiv fiir Geogr. Histor, Staats -. und Kriegskunst. December tülü p^g. bü,';. Nach dem latln^t-.K'illM Vnl.onini lag ^orei» nicht weit von virunuli, oder v«»-«,^; die einzige Mansion Mallicaio stand dazwischen; so: Noruia XIV. Matucaio XIII. Varuno XIV. A'll'in, da ^ie Distanz doch zu weit ist, w scheint diese Stclle ll.br finster als hell zn machen; und man hat olm<'!)in Ursache zu zweifeln, ob das Meisenmaß iiberall richtig Vom Verfasser des Itino>»riu,» angesetzt worden , odlr ohne Zahlen - oder O.'rterverlvechslllng anf uns gekommen sey. Emc weitlausige kritische Nn-tersuchlmg bisrüber anzustehen, liegt eben nicht im Pla->,,'. — Steigen wir vom Ulrichsberg in das Thal, wo ein anderes Denkmal unsere Aufmerksamkeit an sich ziehen wird. zu oder bey Cilli, welches in den,ben daselbst häufig vorkommenden Il.fchriften immer seinen ei-gentl)ilinllchen Name Oloil. l)at, W.lrd bey No-reia gpsiegt? odersicgte Noreia silb,t? istgleich--viel. Das kleine Monument ist j» jidem ange-nominenen HaUc s^r alt. XXVI. An der südlichen Abdachung des fruchtbaren Gebirges, auf einer Erhöhung im Felde zwischen Pulst und Feistritz, fand man vor mehreren Jahren eine Gruppe großer gehauener Steine, worin man die Löcher der zur ehemaligen Befestigung angebrachten Ei-, senhacken noch sieht. Sie sind, man konnte die Zeit nicht bestimmen, in das Dorf Feistritz geführt, der eine da, der andere dorthin gelegt, zum Theil auch schon verbauet worden. Zmn großen Nachtheil der Geschichte ist der merkwürdigste , mit einer schönen Inschrift versehene, massive, ,'n Form eines ^'i^l^ gehauene Denkstein in die Senselischmiede des Herrn Zeilinger im Feistritz« graben unter dlM Dorse Glantschach versetzt worden , wo er seit mehreren Jahren einem Ambosse als Unterlage dient, und durch die immerwährende Erschütterung leider! den größten Theil feiner Inschrift verloren hat. Wäre doch bey seiner Ucbersetzung ein verständiger Mann gewesen, der sie abgezeichnet hatte! Vielleicht hätte er dadurch den Zweifel über Norei, gclöset. -- Was man noch lesen kann, ist? NOR El A I }{ DE---------- AVC—------- v» __ 4» Umsonst wurde man sich die Mühe geben , einen Sinn herauszubringen, sogroß, deutlich und schon au l» die obigeil Buchstaben sind. Indessen haben wir doch den Namen woroi» mit römischem M^isel in Srein gegraben gefunden; berglichen mit der vorstehenden Iu-schrift auf dem Ulrichsderge, giebt er Anlaß zu der vernunftigen , weil nicht grundlosen Mnth.nassung, k»^!» müsse nicht weit von dieser Gegend einst gcblühet haben. Das Thal ist, so viel man in einem h>hen Ge-birgslande erwarten kann, schon, anzeneh n, fruchtbar: der Boden zwischen Zweykirchen u,d Feil-ritz hat drey Adstisungen, deren E^de wi höbe Walle erscheinen, davo,n die oberste Lage, ailf welcher das Dorf Zweykirchen liegt, die fruchtbarste ist. Ein Zeichen, daß da einst eine große NaturverandermlH, Erdstnrz, Ueberschwemmung o. d. g. müsse vorgefallen seyn. Wahrscheinlich wird mit der Zeit bewiesen werkn können, daß bor alten Zeiten die Ha„pt - und Heerstrasse aus Oberkarnten durch dieses Thal gieng. Besteigt man südlich den angenehmen Karlsberg, dcr wie ein Knabe neden dem männlichen Ulrichs berge steht, so übersieht man bey den alten, noch Bewunderung erregenden Thürmen, von den Sirniz-lmd Reichenauer-Alpen bis östlich an die Sa u-Al-pcn, die ganze reizende Zwischengegend wie auf einer L nokarte, vorzüglich das gegenüber liegende Gebirg von Glaneck über Friedlach, Glantschach, Sorg, Gradeneck, Dorf und Schloß, die alte 43 Vest« Liebenfels, dann die Commende Pulst, unter derselben das Sckloß Hohenstein u. s. w. bis weit übcr die Stadt St. Veit hinaus. Links oben die alte Burg Hardeck auf der Anhöhe, nebst dem schönen Stranghof und der lieblichen Umgebung von Zweyfirchen- Diese erhebende Aussicht führt umvillki'chrlich auf den Gedanken: da mag es vor alten Zeiten noch schöner ausgesehen habe«, als ieht; da hätte wohl eine Stadt ihre artige Lage haben können; besonders da die noch borbanden liegenden Monumente beweisen, daß zu No-ncrzeiten Männer von Bedeutung hier gewohnt haben- — Wir wollen noch einige untersuchen. XXVIs. Zu Herzendorf steht links als Eck-und Fundamentstein der Kirche ein großer massiver Stein, von dem man die Erde weggraben mußte, um folgendes lesen zu können: MEMORIAE VAL. CL. QV1NTI PP. LEG. II. ITAL, DVCl LEG. III. ITAL. DVCl ET PRAEP LEG. III. AVG VIUO 1NNOCEN T1SSIMO IVL. EVTYCHFANVS ET. JVL. AVX AMON -------IVMNr. Die zwey le^ttn Linien sind nicht mehr ganz; indessen wird so gelesen: Memoriae Valerii Claudii Quinti P«mipili oftfic Frimi Principis Legionis secundae Ilalicae , Duci Legionis tit. Italicae, Duci et Praeposito Legionis ter-,tiae August.ie, viro itmocentissimo, Julius Eutychiauus et Juliu* Auziliaris etc. „Dem Alldenken des Va!«?:«» Oi,uä'n, l^uintu,, Obersten der zweyten italischen Legion, Anführer (Herzog) der dritten italischen Legion, Anführer und Vorsieher der dritten Legion der kaiserlichen Leibwache, dem rechtschaffensten Manne, haben -WU«» ^ut^ckianll» und 3u!iu» ^lllilliliiz (dieses Monument gesetzt.)^ Vgll't'lli, l^auäiu, Hnintu», oder Onintiliu!,, , nnd an andern Stellen; auch Oae«»r ä« keNo ß.ii!, I.. !!' l-. ^»5. meldet von einem p'-imapiin«, r. 8«Ull« vgruiu,, den er den tapfersten Mann nennt. Unser v»i. 5i. <» eioi'ge seiner untergeordneten Centu« rionen; sie legten ihm sehr großes Lob bey, da sie ihn Vjium ini,ocl.'nt!«5imum , den rechtschaffensten tadelfreye-sten Mann nannten. Auf der gebrochenen Nebenseite des Steines sieht man noch den Ucberrest einer menschlichen Figur, welche den Trauergenius mag vorgestellt haben. XXVIII. Att der nämlichen Pfarrkirche zu Herzendorf rechts: Tl. Lerio IVLIO PRIMIGEN 10 ET. SVIS CATION!. CON. legae *) ATTIAE MATRI. QVARTAE SOaOHl HER. ede» FEC. erunt. „DeM Ilder. 5u!lu« ?rlmjßenio und den Seitll- ,,gcn, nämlich der Gemahlin cation, der Mutter ät. „tiae, und der Schwester unlun p.^. 46 angezeigte Denfstein der ^«u,«. Ferner sehen wir dort am Ecke der sehr artigen Schloßkapclle einen andern Nömerstem mit dem Trcmergenills, der eine gestürzte Fackel hält, und auf der andern Seite den halben Theil einer In» schuft: (j, AI---------- ViAljJU ' ' ■.....• V IT ITT1 ___.___ ' ET. SI--------- CON---------- OPT1-------—- ANN---------- VI ECVI--------- ------MEI------MF. ?^us dem Viv«n8 secit «idi et ^onjug» opti — e^'F sieht man, daß es eine Grabschrift war. XXXls. Genießen wlr noch eine Weile den malerischen Prospekt; dann gehen wir westlich nach Zweykir-chen, das den Namen von zwey nebeneinanderstehende»» Kirchen hat. 49 An der größern, der eigentlichen Pfarrkirche, sind folgende Figuren, aus Stein gemeifelt: 1. Drey Brustbilder in Nömerkleidung; schon sehr Verdorben, doch noch fennbar, daß fie Vater und Mutter, mit ihrem Kinde in der Mitte, vorstellten- 2. Ein noch gut erhaltener, gehender Römer, mit einer brennenden Fackel über der rechten Schulter, und einem Wandelstabe in der linken Hand. 3- Gesimsstücke Mit mythologischen Verzierungen. Da dringt sich abermal der oben geäußerte Wunsch auf. Beym Seiteneingange in die kleine Kirche sieht man noch auf der Fußschwelle, leider! nur ein Bruchstück eines Denksteines; in der Hoffnung, daß die Ergänzungen entdeckt werden können, steht dasselbe hier: NF. SABI — N. F. VTII — EN. F. RVST. t xxxni. Auf der andern Seite des GlantHals findet Man zu Pulst an der Äircbbofmauer, /chon ein wenig be- " schädiget, folgende Inschrift: So c. c. antonio. vcc;: AED, ET IYLIAE. BÄR £ EL10MARAE. VXOIU, E^ S C. C. ANTONIO. C. F. COM',; NO. ET. Tl. C ANTONIO MONTANO. MIL. COH. sTip, v. et, L. c antonio ;; MIL. COH. XI, PRAET, ET. IVLTAE. C. V. F. S. ET. S. Hier ersck^eint eine ganze Familie her An ton«e r. Die zwey voranstchenden ^- <^. bedeuten die Vornamen, vielleicht c^i",, c»!v^, oder dergleichen. Das verstümmelte Siegel der ersten Linie, vc^c, mochte v!>o clu. «,»imn heißen. Zu bemerken sind die vorkommenden sechs Personen: 1. ©ft C" AntonJus , nB Aedilis, 2(liffe^er bfC offtitltcbeu ©ebnube mib ^Posijct) - ©acfjeti. JDa^ec Cicero «le Le^ibus III, Cap. 3. : Sun toque Aadilcs cu ratores Urhis , annonae , ludorumque solennium : ollis. quo ad lionoii» atuplioris graduni is primus adsrensus esto. - -^ Hier entsteht ganz ungezwungen die Frage: WozU in dkser Gcqend, wo der Stein von ^oreiu u!» v«r«. f"Nliu5 ein vornehmer Mann gewesen scyn. Seine Gemahlin hatte dic Namen von zwey sehr ansehnliche« 56 Geschlechtern Nonis, denen der Fla vier und Mar-cier, die man in Funke's Realschullexikon verzeichnet findet. Kann nicht diese rwvl» Nai-cia zum Beweise dienen, dap Flabier in der Gegend des Salfeldes gelebt haben ? — Einen gehaltvollen Beweis, daß cinqebor-ne Noriker Flavier geheißen haben, liefert uns der tiefblickende und grundlich urtheilende Archäolog, Herr Vinzenz v. Pallbausen in seiner vaj<,»i-l»o w< ^ogia^i'!« Uo'Nilnu. Celtic» püss. ^o, lvo er die passende, an einem Portal zn Verona befindliche Aufschrift darstellt: ?I.der:u«k^VIV5 ?. nblii l'. iNu« ^0k^ic!V5. Ilil vm I. o, „I'iberill«rl2v:u5, Sohn des ruKNn«. cin Noriker, ^u^Ulnrvir 3l,ri clicanä«, einer der bier Richter, Ne ch tsprech er, Stadtrichter zu Verona. Er war also cin Civilbeamter, ein Nechtsgelehr-ter,'dcr von seinem Vaterland Norikum, vielleicht sich von andern Flaviern zu unterscheiden, den Beynamen limicu« führte. XXXVlll. Im untern Gange dcs Schlosses sieht man nebst mehreren romischen Figuren, welche abgezeichnet, und in Kupfer gestochen werden sollten, auch diese Steinschrift : 57 Q. CERVIVS FAVSTVS ET ? BANONA MON TANI V. F. S. ET FATSTINAE, Die V«m«nn Montan! möchte ich fur keine Römerin halten; um so weniger, da sie mit der oben Nro. i3 allgeführten LHuaua yjele Aehnlichkeir hat. XXXIX. Ebendaselbst unvollständig: A----------CANDI DO ET EME IUTAE FIL. iao ANN. II. COC. ceia MODESTINA FIL ia. F. ecit. Man muß nicht unbemerkt lassen, daß die Coco«::, wie die ^uii, und <^i,j! und ri»vn, auf nnsern Steinen ostcrs vorkommen, wie hier die KocoejH ivi«äv,tin». XL. Im gebrochenen Thurm liegt das Bruchstück eineS cipz>uz. auf welchem ein weibliches Brustbild, und unter demselben der Name zu sehen ist?' 58 PVSINNAE VXORI — TIS —- O — Noch vor einigen Jahren stand zu Lanzenberg ein schöner, aus Stein gehauener Brunnen, der mit dielen Mythologischen Figuren geziert war, welche ein hohes Alrer anzeigen, er ist aber in neuern Zeiten renobirt, und noch spater in die Stadt Friesach übersetzt worden , wo er auf dem Hauptplatze noch zu sehen ist. Zu St. Donat, rechts an der Strasse nach St. Veit, sind, nebst dem im vii-unum paz. 44 bekannt gemachten , noch folgende Denksteine: Dcr Oberleib eines Römers im paiuclainentilm, oder Kriegsmantel, den gewohnlich nur die Feldherren zu tragen psiegten; bey den Soldaten hieß er 8»gum. Die Inschrift heißet so: 1). M. AVTi. elia. PRIMVLA. 1VL. CAIO. CON. jugi KA.R. issirao BENE. MEUENTI VIVA. FECIT. Abermal ein luilu«, und zwar ein c»j"s ( wahrscheinlich aus dcr Familie des ?uUu« »»«z«, zu Ott-mannach, oben Nro. 20), der sich als Krieger diele Verdienste sammele. 5» An bor Kircke sind ferner mehrere römische, aus Stein gebauene Figuren, unter andern: 1. Eine riesenähnliche, sitzende, aber schon verletzte Menschengestalt. 2. Ein romischer Ritter, mit der rechten H.ind ein schönes P.'erd, mit der linken einen Pfeil haltend. 2. Neben dem Vienenhause im Ecke drey Römerköpfe; der mittlere ist weiblich. 4. Zwey andere Figuren neben dem Eingänge. Alle warten auf Abzeichnung. Xl.ll. D^r schönste, vielleicht dcr merkwürdigste Stein daselbst dient schon lange unter aller Verwitterung als Fußtritt jedem, dcr aus dem Pfarrhofe in die Kirche geht, weß-wegen die Inschrift so sehr verwischt worden, daß unmöglich ein vollständiger Sum kann herausgebracht werden. Hier folgt, was man noch sehen kann? YJTALIS VI —' SIBl ET CB1SC1N — IN — ONV ET PARENT! — ÜVNO TIRIONI — AC------. MftllAE his So viel erkennt man, daß es ein Grabstein ist, den VU»!l5 sich, scjner Gemahlin, und den Eltern So hat machen lassen. Man muthmaßte, aus dem VI-VI0M etwas für Viruunm sich denken zu können, yber ohne Grund. Xlilll. Weiter oben, an einem Bauernhause, nördlich, ist ein Steinstuck eingemauert, mit den Siegeln: LXXX NAGR Wäre der Stein nlcht zerschlagen, ober die Bruchstücke nicht gemißbraucht worden; so wärde er uns sagen können, was wir itzt nicht roifsen. Wir haben also nun in der Glangegend, von Nro. 16 bis Hieher, 27 Denkmäler aus dem römischen Zeitalter aufgedeckt. Ohne Zweifel sind einige noch unbekannt, welche auf Zeit und Gelegenheit war-t.«, an Tag gefördert zu werden. Indessen sollen sich einige aus Nordost sehen lassen. Xl.IV. Im k- k. Kameralzahlamte zu Friesach, links nachdem Eingänge, ist ein großer Nomerstein eingemauert, ei dessen Form anzeigt, daß er das Denkmal eines ansehnlichen öffentlichen Gebäudes, nnd zwar eines Tempels gewesen sey. So lautet seine Inschrift- TERMVNIBVS. AVG. SACR. >i)^, »ii , mit dcm Zunamen rkoedillni, von ihncn abstammten, weiß man nicht. Offenbar müssen sie nicht nur auf eine kurze Zeit bey Friesach, sondern dort ansässig gewesen seyn, weil der Vater ^»1^'inW» den Tempel neu erbaute, seine Söhne aber, nachdem er durch Zufall, oder von Christen uubmüchbar gemacht worden ist, ihn wieder hergestellt habcn. Man konnte auch auf den Gedanken verfallen, die Gegend bey Friefach sey den Römern bey der Eroberung des Nordrcichs auf einige Zeit die Gränze, das nnn i>w8 vlitl-a gewesen, weil sie gerade da den Gränzgöttern einen Tempel erbauten. Wer weiß, ob sie nicht bcy Dienste in und der Klemme auf heftigen und standhaften Widerstand stießen? Wir sehen da wieder einen ^aju» luiiu«, y^n den übrigen durch den Zunamen il«rmt. gpu«i. 63 XI. V. Im nämlichen Hause rechts: SVB1T1O SVRI F. T. F. IVSIT. SIBI. ET YERCILLAE. TRO YCILLI. F. YXOIU. CAST1O. F. V. F. Subltio Suri filius teitamento fieri jussit sibi ct Vcrcillae Troucilli siliae uiori. Castio fieri vivus fecit. 8ublUo hat es im Testament verordnet; c^io h^t es vollziehen lassen. Niemand wird dle celtischen Namen dieser Inschrift absprechen; eben so wenig der folgenden: In der Probstey zu Friesach: IVCYNDO CAVCAYI. LIB. erto ET. SYADKVNI Y1TAL1S. F. ilio Kaukav war ein Herr, lucunäu«, Sohn des Suadrun Vita^ is, sein Freygelassener, zu dessen Gedächtniß dieser Stein gesetzt worden. > ^ 64 In der Benediktiner-Probstey Wieting, welch« der Abtcy St. Peter zu Salzburg gehört, beynahe am Fusse der Saualpen, ist ein Opferstein in Form eines cippn«; eine »r». Viele Buchstaben sind zwar ausgelöscht, doch findet man noch einen beylausigen Sinn. _ iv — D. M. F. ROSAVI---— im-------AVG AYR. AQVI LA "E AVR. FLAVIANVS SACERDOT. rOSVERVNT. Ob die erste Linie iwvicto voo ^itili-.-»«!. ober lunanl veno mnßn»e sanum könne gclesen werden, ist ungewiß, weil kcin Symbol auf dcm Stein erscheint. Die Priester .^nl^Iin^ ^<^»>1^ und ^>"- AN. XXX. X INGENVE. CON. Dii« Manibus Kufius Mosgaito et Julia Tngenua vivi faciendum curavcrunt sibi ot (bis 7tnf(lt\Q6fy\bt ff 5)lt) eburo filio, (alo obiit anno 3o. et Ingenuae conjugi. ?luch da wilder line ^»Na, und zum drittenmal der Celt Nit,«ß2it. Man vergleiche oben Nro. 3^. Machen wir »och eine Excursion in das schöne und fruchtbare Lada ntt Hal, welches die Nordrci-chcr so gut als die Nömer werden benutzt haben- Wir sinden dort auch einige Denkmäler- Untersuchen wir auf dem Wege dahin die Etymologie des Wortes Ladantthal. Der Fluß Lavant entspringt an den SÜdgranzen des Iudenburgcr-Kreises ,'m Värenthal auf der Sccalpe, und stießt, oder rollt und stürzt vielmehr, über und zwischen Felsenmassen, wie sein Gespann , der von der Pack über Walden stein herunter rauschend sich mit ihm unter Twingberg vereiniget, und dann noch immerfort, wie vom Ursprünge an, einen Wasferfall nach dem andern bildvt, bis er bey der Stadt Wolfsberg sanfter wird. Cs ist aber bekannt, daß die mehr oder minder beträchtlichen Fälle dcr Flüsse bey den Alten Laufen hießen: so heißt der große Rheinfall unter Scbafhansel» beym Laufen; so heißt die Stadt am zweyten Fall des Rheins Laufenburg. So muß auch die Ladant, da sie schr viele Laufen macht, ihrer Natur gemäß ursprünglich dcr Laufenfluß genannt worden seyn. In Urkunden wird er Ladend, Laven da geschrieben, da es nicht ungewöhnlich war, das v für f, und zav für Lauf zu setzen. Im untern Laufenthal also ziehen einige Denksteine unsere Aufmerksamkeit an sich, die der gute Me-giscr l»»s. 138. l/,2. unrichtig abzeichnete. «7 Am Venediktinersiifte St. Paul: LATO MO AVG. SAC. «RO '.;.*„ LVTE NA. ...'. AB «s AN « T 1VL. BASSll. A NDONIA VBRA MA V, S. *V L. M. Diese mangelhafte Inschrift scheint so ergänzt werben zu können: I,»t«Kio ^uguütnm zacrum pro «a1„le IV». 82kini». ni et ^u^li ÜÄ85l1>l ^nlionik Vdr^ mater votuin »o^vlt Die sorgfältige Mntter ^nüoni», oder ^nwnl»/ 'VK?» errichtete fi'ir das Wohl ihrer Söhne Sabini»» und ^luUlig ü2li«iUu» dcm l.lltobiu« einen Tempel. Ebenda 5 LATOBIO AVG. SAC. L. CAESERNI VS. AVITVS V. S. L. M. Man kann glauben, daß I.uclu» c»e«ruiu« ^vituZ der Vater der obigen Familie gewesen. F2 63 Das ^Ußu5t!l,n »scrum auf beyden Steinen deutet/ «vie es aus andern bisher mitgetheilten Denksteinen wohl bekannt ist, auf ei.cn Götzentempel, welchen <^e5ei-nil,.5 und ^'lcioniil auf dem Hügel oder in der Gegend des Stiftes errichten ließen. Was für ein Genius oder Götze war aber der I,»todiu5 ? denn Hu^n'ila 8l,c,2 sll.h nur Gottheiten errichtet worden. Man will die i^wvi»tviä«s oder griechisch Xvlssvl^, der I.2WN» Sohn, folglich Apollo: die Verwechslung des v in /3 war leicht; sie geschieht manchmal auch itzt noch bey Schreibern, die sich mehr des Vielschreibens als Nechtschreibens befieißen. Ober St. Georgen an der Choralpe, am Gundisch-berg, erscheint an einem sogenannten Wegkreuze folgende Steinschrift: SIRVS TIUCCI F ET PBIMAE CON. So ward sie mir eingesendet. Wem es beliebt, der lese '. 8,>U5 lricei l'ilio Lt ?1I,N»« s^oninßl. 8ll>u, dem Sohn des ^ricci, und der Gemahlin?rilna. Qill. Auf der Chomlpe ragt ein Fels, Spitzofen genannt , ob St. Georgen am Grein empor, dem folgende aus sehr großen über i Schuh hohen Bnchsta-ben bestehende Inschrift eingehauen worden : S. SAX A NO AVG, SAC. ADIVTOR ET SECVNI>INVS Dieser Fels galt für einen Tempel, welchen ^6. n. 22., 'lutor ünium, Gränzenbeschützer, llnd livivldll», der rauhe, genennt wird: ixn-riäi llumeta 8i!vani. Er hatte mehrere Veynamen , als äomestiou«, azrv«t>«, «rlen. tnN», der häusliche, ländliche, anfangende. Hier heißt er 5HT3NU,, von dem Felsen, der ihm geweihet worden. Den Römern, wie den Celten, blieb kein Winkel weder unbekannt noch unbenutzt. Die zwey celtischen Grabfchriftell in der fürstbi-schöfiichen Residenz zu St. Andre rechts im untern Gange sind, so viel man noch lesen kann, so gestaltet: 70 VARO. RWiUs. V. F. SIBI. ET lANTI AE s/xvi F. vcRt RV1TAE F. Nach aufgelöseten Abkürzungen heißt es: Varo Vuinn>5, oder Numnin», viven» socit 8i^i «t Igntl»o 82m» üäno u^ori, (et) »nitay Miay; offenbar celtische Namen mit römischem Ausgange: — Var o der Rum-«er hat es sich, seiner getreuen Gemahlin Iantia Sami, und der Tochter Ruit machen lassen. Man kann das erste r. auch aiiao erklären; so wäre Iantin die Tochter des S a m. >- Die andere: MONTISSIVS MOCIANCl. ;■ « StBI. ET. V1B1AE BOVIERIONIS. F. CO ;J ET Cl IVLIAE ;; P. ;J ANN OR, $ XV. II » ;i ;i n :: ü u f. u » •• \\ Montisfi, Sohn des Mociank ließ es fürsich, seine Gcmahlin Vibia, Tochter des Bo vier» on und der Cijulia lc-, machen. In der äußern Stadt Wolfsberg, bey de« Hausnumer i/,i, ist folgender Stein eingemauert: LOL. SECVN DO. FAR. TATT SECVNDINAE VK. F. F. X ATTIO ACCEPTO. MIL. A LEG. 71 Loilio Sccumlo Fabia tribu et Atiiae Sccundinae uxoti sidelissimae ot Attio Accepto militi Augustac Le-gionis. Gesetzt dem l.c)Nlu8 8eounäu5 alls der Fabischcn Zunft, dergetreuesten Gemahlin ^tti« 8eckun<1in.l, und dem ^tliu, H,c<-<.^,luz, eiliem Krieger s der Legion der kaiserlichen Leibwache. Die ^oilli, ^ denen unfer 8oc,»ncw, gehörte, waren ein plebejisches Geschlecht in der Fabischen Zunft. Der'l^Uiliz, an den Horaz einige Gedichte geschrieben hat, maq zu eben dieser Familie gerechnet werden. Eine ^ttia als Mutter fanden wir zu Herzen-dorf, oben Nro. 28. Im obern Laufenthal, zu St. Leonhard, an der Stiege des Schlopgebäudes ist folgender Stein befindlich : VER. CAIVS. VC. CONS FIL. V. FEC. SIBI ET DIACVN. VBI. F. CONf. ET. FVSCAE. F. AN. XVIII, Man mag lesen: Verus Cajus Veri Caji Consuli« filius vivens fecit sibi et Diacuniac Ubtac fldeli coajugi et Fuscae siliae annorum octodecim. Veruz dsjuz, Sohn des Consuls Veru» <^2ju, hat es sich und der Gemahlin vi^cuni» ukia, und der 18 jährigen Tochter ru«c» machen lassen." 72 Einen Veruz als Consul findet, man ill den Iah« rcn nach Christi Geburt l20, »26, l6ci, t^?. t^n»>«> tc»^> ^liezaur. ^ndi^l«. NnniHn,); einer derselben muß der Water unsers Vscu» c^.,^ gewesen seyn. Nicht ohne Grund wird geglaubt, das Städtchen Ct. Leon hard verdanke seinen Ursprung dem benachbarten, einst beträchtlichen, Gold-und Silberbergbau im Kliening- Da soll sich eine große Anzahl, Bergknappen wegen der reichen Ausbeute versammelt, und nach und nach mit ihren Familien angesiedelt haben. Es laßt sich nicht zweifeln, daß in den ältesten Zeiten Celten und Nömer dem edlen Metalle nachzuspüren, und .z ^il-p, offenbar ein Celte, dilse Grabschrift unter andern dem 8j,ertl,t!l5 Ouce, auch einem Celten, und feiner Gemahlin 6u^, mache» ließ: Lotucus Cirp — ct Spectato Cui:e et Surae conjugi cius vivus focit. *) *) Bey dieser Gelegenheit sah' ich das schone Gemälde auf dem Hochaltar der Pfarrkirche zu Haimburg, welches das Hinschlmnmern der seligen Gottes - Mutter und Jungfrau Maria m Gegenwart der heiligen Apostel vorstellt. Die Affekte sind unvergleichlich gut ausgedrückt. Rechts unten ist das Wappen : ein Storch im rothen, und ein rothes Manns chen im weißen Feld, mit den Buchstaben: m. s. V. u. 8. und der Fahrzahl l6?3. Mitten in der Kirche ist ein großer Grabstein, worauf zu lesen: ^nn<» 0ni >«. 6(^6. I.XIHI. an sand Agnesen Tag ist gestorben der Edel Vest Jörg von Villanders. I.VIII. Zu Töltschach, auf einem großen, ohnlä'ng? aus dem untenliegenden Ackerfeld ausgegrabenen Steine, steht mit großen Buchstaben das einzelne Monogram vk-IchM)chte es gerne für ein Zeichen von Virunum halten; sonst kann es auch v°m,n reääiäit heißen. Eben da eine neu entdeckte ^». auf welcher eine gebrochene Menschenfigur zwischen Msy, wieesfck'int, Widderköpfen, sich befand- Die noch ganze Inschrift lautet so: D. I. M. IN HONOR, em DOMVS DIVIN. ae EPTVS. ARIMt NENSIS. FILIVS. Npi»'!, aus Rimini in Umbrien, der Sohn ober Jüngere, errichtete dem Den invi^c, iviitl,rl»« diese H.»-», wahrscheinlich als dieser Götzendienst im dritten Jahrhunderte zu Vii-linum wieder eingeführt wurde. Man vergleiche die erste Sammlung paz. ?.o. Es giebt noch andere Fragmente, auf welchen ^i»:»» oder Npp'uü erscheint ; man kann aber aus den verwischten Buchstaben keinen Sinn herausbringen. Es läßt sich indessen aus dieser gegenwärtigen, wenn sie mit den Fragmrn- -ten verglichen wird, schließen, daß eine ganze Familie der Epier aus Rimini sich hier angesiedelt habe. IX Ebenfalls daselbst auf einem kleinen, umgekehrt ein« gemauerten Steine: inERCvko EROPA Ist das Bruchstück einer dem Merkur gefetzten är». LXs, Beym Eingänge in den Garten sieht man den Grab» stein eines 16jährigen Jünglings: MASCVLO SATVRNINI FIL. AN. XVI. Man kennt den ^pui. gllwrninu«. einen Volkstribun , als getreuen Anhänger des Alariu«, den aber diese Inschrift nicht anspricht. ' ^ lxii: Zu Timenitz an der Pfarrkirche, welche auf einem Felsen steht, wo einst eine Burg ihrHaupt empor hob: D. M. C VIATC \ I \ ii. vm. iVR. me. c« « PRAEFEC. COI El TRTÜ. II F G Ü ^ PB $ H IRICA 5 I) 51 Vr ü ii ii T i| vj j; a ?6 Diese sehr beschädigte Inschrift zeigt nur noch den <ü»)u« Viator Duumvir ^uriliieuüllo. LXlll. Zu kanbskron im Hofe: VEGETOd ET ITVCAE CIVILIS SER SONGINVS F F. Vegetonl et Itucae Cirilis servus Longlnus fieri fecit- Iionßin, des ciivN!!, Diener, ließ dieses dem V«. zew und der iwo» machen- Ob es eine Grabschrift, oder sonst ein Denkmal sey, kann, »veil I). U. abgeht, nicht bestimmt werden. Voget« und lt«c2 si„d celtisch. LXIV. Zu Krumpendorf, eine starke Stunde westlich-von Klagenfurt, nördlich am Werthersee, scheint die Natur in der Vorzeit eine große Veränderung hervorgebracht zu haben. Im nördlichen Theile des Sees sieht man in einer Tiefe von mehreren Klaftern die Uiberbleibsel eines Steingewölbes, das beyläufig 12 bis 16 Schritte lang seyn soll. Unter den dortigen Einwohnern ist die Sage allgemein, daß einst die Heer-strasse dort durchgimg, wo jetzt Wiffer ist, nnd daß der See das nördliche Ufer weit überschritten habe. 77 Man weiß, daß bisweilen starke Erderschütterungen in Karnten entstanden, vorzüglich im Jahre 13^8, den 25. Iäner, da der Dobratschberg einstürzte; bey dieser, oder einer ahnlichen, noch viel frühern Begebenheit, mögen die südlich gestandenen Hauser zu Krumpcndorf nebst der Strasse in dcn See versunken seyn, weil das Erdbeben bey großem Gewässer heftiger zu wüthen pflegt. In einem Acker beym See fand man vor ungefähr s>c> Jahren eiserne Ketten^cke, welche aus so ungeheuer großen Ringen bestanden, daß man nicht wohl errathen konnte, zu welchem Zwecke sie sollten gedient haben. Das wahrscheinlichste ist, man habe sie zur Befestigung der angelegten Dämme gebraucht. Auf dem nämlichen Acker grub man zugseich fehr lange und harte Steine aus. Einer davon wird noch im Landhaufe des Herrn d. kanner im Vorhofe aufbewahrt: er hae 6 Schuhe in der Höhe, ist vorne abgerundet, seine Breite nimmt aufwärts ab, so daß er einem entwurzelten alten Baumstamme ähnlich anzusehen ist. Er hatte eine Inschrift von 12 oder i3 Linien, welche theils inkrustirt, theils verwittert, theils noch zu lesen ist, dock so karg, daß man den eigentlichen Inhalt nicht wohl wird errathen können. Ich stelle selbe hier den Lesern dar; die abgesonderten Buchstaben stehen sparsam auf der Seitenrun-dnng, so: 7« SPER —---------M oder N BENRA TR }J $ TRIB £ PO « COS. iT R R PS. MAR V IVS. FE--------------M BITM — G i M1XTR1B SIIERP — — VSTA — B N — AV X. Umsonst würde man sich dle Mühe geben, dieses Fragment zu entziffern. In der dritten Linie scheint die I'riduniei» Z,oto5ta», wie in der vierten das wiederholte cc>n5uiat angezeigt zu seyn- Die Steinschrift ware also in die Periode der römischen Cäsaren zu se-tzcn. Das am Ende ganz allein stehende, groß eingehauene Kreuz, welches man sonst auf Nömerstemc« nicht findet,' könnte auf das vierte Jahrhundert nach Christi Grburt deuten, und auf die Muthmafsung bringen, ein Christ habe dieses Monument setzenlassen. Wahrscheinlicher war es ein Meilenzeiger. LXV. Zu St. Georgen am Längsee, in dem ehemaligen ersten und ältesten Frauenstifte Kärntens, jetzt 79 aber dem niedlichsten und anmuthigsten Landgute des hochgebornen Herrn Franz Grafen von Egger liegt in der Kirche rechts ein schöner weißer Römerstein mit einer breiten, säulenförmigen Einfassung, und leider! schon größtentheils verwischter Inschrift, wovon man noch folgendes lesen kann: TI IVLIVS AIO GEL 1 IF BVC : CIO MIL. COH. MONTAN. II £ Til if XL. ii šsše — — CIATA LIB. 1?'. Wir fanden oben Nro. 28 zu Herzen dorf den Grabstein eines lidei-i^ ^iuUuz. Vielleicht war's der nämliche, der dieses Monument einem Krieger cuis,der zweyten Cohorte der Montaner ( Tamiskcr, folglich Eingeborner) machen ließ. Ich lese: Tiberius Julius Adgeltcii lilius Bucacio ? mijiti coliortis montano-rum secvmdae — ■— — libens fecit, ' Wir haben schon in der ersten Sammlung x^. 43, und hier oben Nro. 33 Soldaten aus Montaner-Cohorten gesehen. •o Lxvr. Herr Dr. Anton Fla dung, Professor der Kes schichte und Bibliothekar am Lyzcum zu Klagenfurt, ill ergab mir folgcnde am V»antelhof unweit Tan-zrnberg qrfundcne Stein-Inschrift, die ich späterhin auch selbst sah: VJCTOlÜE AVG. SAC. Fli. TACITVS S. C. ALAE, AVG — AEL. MARTIVS S. C. COH. I. AEL. BRIT. PROSE. SVTSQ. OMNIB — S. L. L. M. KAU FEßR. P1O CR PONTIA COS. Mied so gelesen werden müssen: Victor!ae Au* gustum sacrum Flavius Tacitus Sucrenturio Alac Augu» »talia, et Aelius Martius Succenturio Coliortis prima« Aeliae Britannicae pro se »uisque omnibus voto soluto lubcntissinio munere Kaleadis Februarii Pio et PoulJano consulibus. Man kann hier die Siegel 8. c. weder durch das gewöhnliche 8«?n»tu, c«»«uUu, noch durch das 8umm «ommuni ausdri'lcken, um einen zusammenhängenden Sinn bcraubzi'bringl'N; n>ohl aber durch 8uc<-entul-i<,, Gehilfe »der Lieutenant dev ^«llwi-io, welcher sich nach Belieben einen zu seiner Bkschützung wählen konnte, wie T. I.ivw» I.. 8. cl,^. 8. berichtet: Jam Bomae permij. lum erat ab consulibus, ut Subcenturionem *ibi» tjuam vcllet, legeret , qui tutaretur eum ab uno desti-toato Loste. Die Inschrift wäre nach dem heutigen Spracbge« brauche so zu verstehen: „Der Siegesgöttin haben k'l». ,,viu« lavilu», Lieutenant der kaiserlichen Reiterey, und „äeNu, Hinrtlu», lieutenant in der ersten kohorte der ,,Aelischen Vritanifchen Legion, diesen geweihten Tem-,,pel für sich lind allen den ihrigen durch Vollziehung „ihres Gelübdes freywillig gewidmet am i. Februar „unter dem Consulat des Nu» «nb r»ntian." Das ist im Jahre unserer Zeitrechnung 233. Man beliebe zu Vergleichen erste Sammlung wro. xviil. paz. »8. Anhang. i. Meine zwey bcrehrungswlirdigsten literarlschen Freunde zu Klagenfurt, Herr Dr. Kumpf, und der hoch-würdige Pfarrer, Herr Urban Iarnik, haben dem ge« lehrten Publikum in dem beliebten Wochenblatt ka» rinthia, Iäner 1818, Nro- 3 und ^, ein höchst merkwürdiges Monument der christlichen Vorzeit mit« getheilt und erklärt. Selten werden Wochenblätter, die mit del, Zeitungen das Schicksal theilen, im Zu< G ^mmcnhange der Nachwelt aufbelvahrt; ob es meiner Sammlung auch so gehen wird? sey es; das Decks mal ist zu nichtig, als daß ich es übergehen dürfte; ohne mich deßwegen eines Plagiats schuldig zu mach.n, soll es hier auch erscheinen. Unlcr so vielen teils zu Grunde gegangenen, theils entdeckten, theils noch zu entdeckenden Denkmälern dcs immer mehr beruh nten Solfeldcs zwischen Klagenfurt und St. Veit, ist es vielleicht das interessanteste; weil es ein chri.Ni-ches und slavisches oder windisches Dei.k, mal ist. Schon über looo Jahre, wie wlr schen werdei, siekt dcr stiinernc Herzogsstuhl an der Strasse; leider ! otinc Obdach, ohne Verwahrung. Nur durch fm«e F(sl U2 erscheinen ließ, darüber nicht klug werden. Dank sey also dcn beyden Herren für ihre passende Aufklärung. Am nördlichen und westlichen Rande des Stuhls sind in zwey senkrechten, widereinander gekehrten, Zeilen folgende schön geformte Nömerbuchstabcn zu lesen: »3 MA. SVETI. VERI, V E R I. Herr Iarnik halt ganz zuverlässig diese Inschrift für slavisch oder windisch, und erllärt dl.s mit größern Buchstaben eingegrabene VNkl: dem Glauben; die andere Zeile, Nä. »v^i. vrni.: Cr hat den heiligen Glauben? Dann setzt er hinzu: „Was den Dialekt der beyden Inschriften betrift, so „ist er rein karantanisch. — Noch heut zu Tage «würde der nicht fern vom Herzogsstuhle wohnende „Slave nicht anders als? wa «vöU veri mit dem „am Ende stumm klingenden ! aussprechen, indeß die „übrigen Slovene« die weiblichen Substantive im „Accusativ in o zu bilden pflegen. Also wäre hier so-„gar der tausendjährige, und noch heut in den „Gegenden unter Klagenfurt gebräuchliche Lokal-„Dialekt zu sinden." „Noch beut zu Tage spricht man in ganz Äa'rn-„ten das verkürzte m», , haben. Das Volk ward von ^ka«;!«, Herzog in Baioarien, und dem heil» Virgil, Oberhirt zu Salzburg, un-terstiltzt. (Meine erste E^mmlung i^ä> «>b. «n>.) 85 Das alles zu glauben berechtiget uns das vorliegende Denkmal, verglichen mit der Erzählung des ^"«»-n?mu,, von der Bekehrung der Karantanen, welcher im Anfange des neunten Jahrhunderts schon mag ge-lelt haben; sein «pusenium jst zwar öfters abgedruckt, aber meistens in großer« , nicht überall anzutreffenden, Folianten zu lesen, z. B- c:»«!,. ^nti^. !,«<>». Negoi» >,NN»1.8»bion. 8ue. VIII. und luvavl» diplomatischer Anhang Aro. iv. Meine Leser werden es mir demnach nicht verargen, wenn ich ihnen die Hieher passende Stelle dor Augen lege. Nachdem er die Mission des heil. Modest erzählt hat, fährt er also fort: Eo igitur desuncto episcopo (Modesto) postuiavit iterum idem Cheitimaru» dux Virgil ium cpisco-pum , si fieri posset, ut ad »e veniret. Quod ilie re-nuit orta seditione quod Carinula ( Carinula , JlufrU^r) dicimus. Sod inito consilio misit ibident Latinum pres'oitcrum, et noa multo post o r t a ■ editione alia, exivit inde Letinus prcabiter. Se-data autcm Carinula misit iterum Virgitius cpli-copus ibidem Madalhohum prcsbitcrum, et post turn Warmannum prcabiterum. Mortuo autem C he i -tumaro et orta leditione aliquot annis null ii 9 presbiter ibi erat; usque dum Wai. tunch dut eorum misit iterum ad V i r g »1' « m cpi»-eopum , et petilt ibidem presbiteros mittere f Jahren an dieser heiligen Stelle der öffentlichen „Gottesverehrung beywohnten; und auf diesem Grunde «hier ihre selige Auferstehung vollenden werden." Die Geschichte trauert über den Verlust solcher Monumente, da sie ausser dem belobten Anonymus beynahe sonst keine Zeugen des achten Jahrhunderts für Karantanien finden kann, mit dessen Relation dom Bischof The 0 0 0 rich die nun verlorene Inschrift HoUig übereinstimmt. l.^i 90 Fortsetzung von d«m Ursprünge des Bisthums Gurt. ^)n Beyträgen zur Geschichte kann MIN nicht fodern / daß auf einmal etwas Ganzes geliefert werde; man giebt, was man fand: wird nachhin bey guter Gelegenheit noch mehr gefunden; so entzieht daraus «in Nachtrag. Das ereignete sich eben beym Ur-ftrunge und bey der Gründung des Bisthums Gurk. Ich gab in meiner ersten Sairnlung, ?-»3- '<" bis "8, r as mir Hiebon bekannt war; mittlerweile kam ich in die Kenntniß einiger Originalien, welche mit ikreu Bemerkungen dort schon hätten sollen mitgetheilt werden. Doch besser zu spät, als gar nicht. Hier werden sie jn chronologischer Ordnung theils angezeigt, wo sie zu lesen, theils, wenn sie merkwürdiger schienen, mitgetheilt. Eine kurze Vorerinnerung über die politische Verfassung der damaligen Zeit dürfte zu ihrer.Erklärung dienen. Die Negenten Deutschlands hatten 'überall ihre, we'n man sie so mn e« will, Krongüter und Pfale z n, die si? als ihr Eigenthum «» prop««tati,, «ui-. t?« r«ßi»^ eto. b. ai'en. Diese Güter übergaben sie um geviss? Abgabe« und Dienste, besonders in Kriegen, i5r?n H?rzo;en und Grafen. Die auf solche Art s.:u Ländern belchnte Herren hießen Fleiss und Va«!»n:; tv.lche oft andere, aerin^ere verdienstvolle Herrn mit einem T)eil ihrer Rei Mehen belehnten; so entstanden As'terlehen, ?lfterle^ensleute. Hatte ein Lehenmann durch besondere Verdienste die vorzügliche Gunst semes kcsenherrn erworben, oder kümif? sick di^es in der Not') auf keine andere Art helfen; so bl^anl jener das Lehngnt, doch nur mit Ein-wiliigüng des Regenten, als sein Eigenthum. Als Karl man, Kaiser Ludwig's des Deutschen Sohn, die Regierung i»b?r Karantanien erhielt, und in der Moosü" rg seine Residenz aufschlug , theilte er das ganze Land unter seine Vasallen aus, das heißt, er machte daraus mehrere Grafschaften, ^amitatu«, oder G uen, ?»3>, wie sie in andern Landern Deutschlands hießen, und belehnte damit seine Grafen. Wie diele solche Grafschaften im heutigen' Kä'rn-«en waren, und wie sie alle hießen, muß erst mit der Zeit aus Urkunden erhoben werden. Insgemein sind sie durch Flüsse und Berge begranzt worden, und führten anfanglich die Namen ihrer Grafen. Man kann «lnnehmen, daß unter K. Arnulf, Karlmanns Sohne, jedes Hauptthal seinen eigenen Grafen oder Reichsvasallen, unmittelbar oder mittelbar, als Lehen oder Afterlehen gehabt habe. Nach dieser Voraussetzung laßt sich gar schön be< weisen, wie so viele ansehnliche Güter und Herrschaften in Kärnten, Kram und Steyer tt. an die fromme Wittwe und Kirchenstifterm Hemma durch ihre Vorsahren vom 9ten bis in daS lUe Jahrhundert gekommen sind. Es wird dem Leser nicht unangenehm seyn, die Veranlassung und den Inhalt der darüber verfertigten Diplomen der Ordnung nach einzusehen: !. Im Jahre 8g5 am 29. September gab K-Arnulf zu Ottingen dem ersten bekannten Vor-sahrer der Familie der Hemma, oder ihres Gemahls Wilhelm, einem gewissen Waltun, folgende Güter iils Eigenthum, die er Vorhin als Lehen, bocn Gegend ihren natürlichen Namen beylegten, fthen sie dort die Gruppe emporragender Felsen und Hi'gl, gekrönt mit den Ruinen der Scklosser und Burs.cn, Dachrn-stein, Thalenstein, Untertrixen, Obertri-fen, Mittertriren; wie aufqestrcckte Rüssel stehen sie da, jeder einzeln einer nach dem andern. Druissel, Druizel beißt keltisch ein empor-«agender Rüssel, probo««-:,. oder Druisen, Beule, Aiiinüui», daher Druhsen-Truchsen-Truchsen- 95 thal. Auch Diechs ist keltisch und heißt c°«e dle Hüften. So wußten die Allen recht geognostisch und physisch diese Gegend zu nennen. Ferner »st z« wissen, daß man in den Wiesen der «Pfarre St. Michael bey Obertrixen noch Spuren aller Mauern siudlt, wo wahrscheinlich die im Jahre 1042 in der Urkunde des Erzbischofs Balduin vorkommende urb« 'lrurdlne mag gestanden haben; (Man sehe meine erste Sammlung, i^e- ,79) die Lurli» «ul» «rb»n» aber mit den 40 Huben mag das heute dort liegende Dorf gewesen seyn.. Wenn man der Stelle: w loeo Unsrin» >n eo> nominatiz den rechten Sinn beylegt; so kann man die Lage von Un« luco Unärina in der Gegend, Distrikt, VH. <^rin», dessen östlicher theil ctlHl-Änt» heißt: in vl-ion. talidu» z,2llidli!i edarsut» nomln»ti«. tü,2^«nt« hieße da „ichi das ganze Körnten, welches K. Arnulf rvßnuin da^nulnum, <^n?2llt»ricl,« sonst jl« nennen pfiegte, sondern die östlich an V»ür!n» liegende Regend, lvo der «ion» <^»s2ul»uu», civil»» ««r«mt2u», 96 Folglich wäre vn^in» das Glanthal zwischett Felbkirchen, Tanzenberg und St Veit. Auf diesen Gedanken verleitete mich ein Gütertausch des Erzbifchof Balduin im i lten Jahrhundert mit feinem Dienstmanne kob», von dem er ei» pallium in Vkllo l) n näoss llbers ließ. Man beliebe in der luv^v»» diplomatischen Anhang i^g. "5^. die Urkunde selbst nachzusehen; dann z»sg. ,2. Note dürfte „man nicht mehr so weit von der ächten Spur seyn, „in welcher Gegend das Ort und Thal od.r Gegend ,.l)n,isin» aufzusuchen ist." Sollte nicht auch da die Ethymolo^ie zu Hilfe kommen? einen Versuch zu machen, ist immerhin erlaubt. Wir finden in Glossarien, daß bey Eelttn und deutschen Vn«len, vnä» Wasser, vom lateinischen Una»; Nun oder kuln und n^n heimlich bedeutet haben; daher knin«,«, Nuin/.lc>, sanft fließendes Bächlein, rivuw,. Meinetwegen auch von Nln» vinn, kin» «l°n, das Entgegengesetzte von Strömen, das ist, nach und nach mlvermerkt fließen- Wie man nun will, v»äriu» ist zusammengesetzt, und heißt: eil» 97 heimllck, siillfiicfrndes Wasser, ist Cytlomm mit Glan. (Manvrrglcichc meine erste Sammlnng, i'»^. l>lt.) Hier muß »och nothwendig angemerkt werden, dasi eo auch in dcr Gcge»>d don Sekkau einst ein ^n-6, i.n, lmd UndriMthl, l gab. Man sindct es in hen <1«clim<,-lUl5 3«cc:ovll.ll8lbu> , ?iio. XXI. vom I°ahre 117/, ^ia zacr-Ä 6ucnt. 8t)ri20 por« piiot-, p. »l,2,) da dcr letzte stlynfchk Markgraf Ottokar dem Stifte Eklkall te», Wald Wachcrsperg mit Wor« wiz und der Ililiglgcnd schenkt, und dle Oränzen dnrch stimn Prolinawr Älegilibcrt von Müretke Mit folgenden Alicdrkcten bestimmen laßt: Siint ai.tl'tii In termini , a quibus eadem praedi* inripiuut , cl in quos deainunt. Unus i^ilur Icrniinut incipit, ulii alpina scinita , quae teulonicc vocatur Albsti'ig, lendit per amnci» gtrmanico vocal) u 1 o diet u in L n (1 r i in , sinitque ad orlum am-nis , qui votalur Trieb a. Sccundus terminus a valle Got» tall incipit, sirque per aspera et incmtuosa us.-tjue in planiciern camporum , villarum Garum et C h c i c I) c I w a n It jnoccdit , ft ortu aninis 1' a 1 t e in clnudilur, Convcxitas et disterininatio in Undrim-tlial siib cadem e.t dcle^ationr^ Tcrtius terminus est o LapiOc solitmlinis , qua aqua Grad a in Undrim flucre inripit, ft per augiam illam pascualem , sa«ni-Irrnquc tt-ndens scandit racumen SitwigeseltLc, tt mdc proicdens tenninatur pascuali semita (Vibeateich) villarum KoUnperge, Vanstorf «t W o n g c. 93 In der Vestätttgungsbutte Pabst Alexander Ni. >>7>. (Ebenda. ^'<>. xvm.) heißt es: Ev done no- bilis viri Otokari Marc hi on is, sylvai ct al-pes i p s i cocnoblo a d j a c c n t e s Undrim, Se La.1 c ■> Gotcstall ; Forwiz , Tcufental. Es kommt M!t, dara'lf an, ob in diescr bkfchrle-bcnen, mir ganz unbekannten Gegend der Sekkauer .Alpen, ein Tbal ist, durch welches ein sanfter Bach la ngsam fiießt, der mit dem Undrim übereinsli,?tt; so wäre mcinc Etymologie gerechtfcrriget. Die altc^ »öln»»», ^roiir!« w aren wirklich .-'i'ixMiulvÄ , welcbe die natürliche Beschaffenheit der genannten Gegenstände ausdruckten. Vey Sellan fiießt ja auch ein Gailer -oder Gail-bdch, wie in Oberkärnten; so Viel als Schl und-bach: auch weiset die vor mir liegende Karte eben dort mehr als nur einen Feislrizbach, deren es in Innerosterreich so viele gicbt. Feistriz, Pustriz, Vu«^:« sch^lit cm uraltes keltisch-griechisches Nennwort zu ftyu^ und vom Zeitwort ?^>/^ ? 7^<^ auch ^l^, Lti-icio, »nui-. "'«»'0 , murmeln, ein Geräusch machen, herzukommen. Also ein rieselnder, mit einem Geräusche daher fiießender Bach, der nur kleine Wasserfälle macht; Mittelding zwischen Lauffen und Glan. 2. Im Jahr 898, 3l. August und /.. Sept. erhält derHochcdle Zwetboch, des Markgrafen Liupolds Vasall, das Gurkthal und Celtschach als eigen; (Erste Sammlung, r-e- »67.) wie auch den Distrikt der 93 Alpe Glodnitz bis Entrichestanc zwischen den Flüssen Mur und Gurk- Sieh' Hormayr's Archiv fiir Eüddeutschland, B. II. i>. 2,s. 3. In, Jahre 9u3, den 25. Sept. verleiht K. Ludwig das Kind dem nämliche» Zwetboch fünf Huben im Thale <>iiu^)el'zpul'i< ele. Ebenda. p^8- 2,7. ^. In: Jahre 928 ist Friesach an den edlen Weriant gekommen- (Archiv für Geograph. Histor-,8l2, April, P»3- "6.) 5. Im I- 9?5 crhält die Wittwe Imma, Stif-terin 'Liediligs, vom K. Otto li. die Mnrkt-Münz-und ZoUgercchtigkeit. (Meine NeSammlung, 6. Im I. 980, 2/l. Sept. schenkt K. Otto II. dem Grafen Wilhrlm 2« Huben Ackerlandes von der Ostscite des Verges Doberich bis zu den Gipfeln der Berge Staniz und Tregniz. ( Archiv für Süddeutschland , B. 11. r»6- 222. ?. Im I. ini5, 16. und l8. April,übergicbt K. Heinrich li. dem Graf Willielm die Herrschaft, Tracben 0 0 rf, und das Salzwerf im Thale Admont. (Ebl'ud. i'llg- '^ und »25, wie auch meine ite Sammlung, pl>3- >7"- 8> Im I. 1025, '!. May schenkt K. Konrad N. dem Grafen Wilhelm n. 3n köniql. Huben in der Grafschaft 5«u,.n. (Archiv für Süddeutsch!. B. U. e- 2 2s).) 9. Endlich IN23, 3n Kristmonat bestättiget K. sso«, rad 11. dem Grafen Wilhelm die Schenkung K. H ein- 1N0 richs ll. über Trachendorf, das Marftrecht zi« Friesach und scine eigene Vergabung. (Ebenda. Aus den bisher angezeigten llrküiden, welche die Stammgüter dcr Kirche G,l r k enthalten, crgiebt sich diese Folgcnreihe der Vorfahren in den Besitzungen der Ctifterin Hemma. Walthun. — 89S. Zwctbocli. — 8y3. Weriant. — 92S. Imma. — 97'« Hcmma T. — (,8o.*) "Wilhelm I. —101s), "Wilhelm It. —io2Ö. io?S. Gcmahl der Stifteri't. ^) Der vortreffliche österreichische Historiograph und Hofrath Freyherr d. Hormayr zeigt in smien ,.,^ dergleichlichen Beyträgen zur Geschichte Inncröstcr.-^eichs, (Archiv für Geographie, Historie :c. Sech^ ster Jahrgang, Monat September und Oktober) »vie die Hemma eine Blutsverwandte mir Kais. Heinrich !l. oder Heilgen, und mit Aribo, Erzkanzler und Erzbischof zu Mainz, gewesen scy. Der Stammvater war Herzog der Noriker, Ernst I. oder Harnust mit seiner Gemahlin Frid< b n r g , starb 865. llnter seinen ^ Kindern war Ernst oder Harnust n. Herzog wider die Böhmen, ^rnnpotey» et <»mo«u» I»ri8 ll!^i« f I^ullovlcl grini. ) ^vimu« ; dNNN die be- rühmte I.'l't^inüo, welche dem Karlmann den Kaiser Arnulf gebar. Dieser Ernst U. zeugte mit Adelheiden die Mchtigen Granzgrafrn i.u,^uier Baiern, dieser der Vater der trafen im Traungau, wie folgt: Markgraf Luitpold. , Markgraf Aribo. Arnulf der Vose 5 937- Judith,Gemahlin Heinrichs l. Herzogin Bayern. Heinrich 11. anch Hezilo. Kaiser Heinrich ll. Sighard. Siqhard >md E.'gcllicrt. Engelbert mit Tuta. H e m in a. Ottokir l. in TrallNgan. Arjbo I-Grafzu Lcobc». Aribo ll. ?lriboin. Stifter Von Scon. Aribo, Erž>bisch)f zu Mainz. Diese Genealogie beweiset, wie K. Heinri ch ll. im5 die Hemma feine Blütöverwaildte ^a^»^'' nennen konnte. (Meine erste Sammlung, i'l>i. >?">) Ich zeigte aber schon dort, d.v) diese He mm a nicht die (Ätifterin von Gnrk, sondern die Mutter ihres Gl'makls des Grafen Wilhelm gewesen. Es waren zwey Hemma, die altere, welche w>^ wahrscheinlich schon todt war: ine?:>^,i-o» «ticl"l H<,m. no lleln.ne «li!l« (WllhelM des ältern) matri-,, »Ätlg <155»n «al» I^«»in3ni im^rrii l»ct,i exeeptinn« iularna!. 3^7 un) '?"- io5 Sanctc Marine in Gurkahovin ad cujus laudem ct glo-»iam praedirtam religiosorum institutioncin inibi fcce-rnl manu potenti reinota omni coiUradiclioue cum con-siliq ailvocati sui comitis Ascliuuini, et sidelium suuruin pro acterna retributioae donavit, cumquc ininisteriales corain praesata tlornina ct nobis praesentibus dilioni abbatissae Ita nuncupatyie pari voto sui colle^ii, ft v,\a-ri 7 ac populi ibidem institutae sola romani imperil l'ac-ta execptione jurarent , statuit ut in perpetuum abba* tissam Sanctiinoniales, et clerus. ac populus sibi un. decuncjue vellcnt libera potestate eligerent, et taleini «acramenti tenorcin iniiiistciialoü sequentibus eius , ct - Jiionaslcrio observarent. Nee hoc iinprovisum praeter-misit, (jiiin pluriinum de nobis coulid«ns nostrae ctiam protectioni» ct successormn nostrorum cundeni locu;ii cum omnibus att'inentiia suis 8ub hac conditionc com-miscrit , quod si hercditaria advocatia pracJicli moaa. sterii vacarc inceperit, aut si nos vcl alifjuis succcsso-rum nostrorum res aliquas, seu possesaionos e}usdeiii monasterii diripiendo vel lionorcm diminuendo nouis quicquam violenter usurpaverimua , sicut in IJrivileyio «oslro de primitiva inslitutiouc conscripsimas , Abba-tissa ct suus conventus , ac Populus a proteHiouo pro-mis^a quindceim numis publicae monctae /acultutein ua-beant Monasteriuin ipsuin cum omnibus ad id perti-nentibus redimcn.li , ct in Tuiiioncin apustolicam seu Roman! imperii libctuni arbitrium subjeionü. ßecre-vit practcrea ut pra«fatae institulioni« Canonici de curuiuuui prom^tuario iiancliiaoiuuliuui vicLualia perci- Io6 piant, Cetera vero Titae necessari^ Ac praedii.s siilj-scriptis , sex scilicet hub is juxt.i rnonasterium, Proch-pat , Ifunli, Ahindorf, Salcliindorf , Bonsidorf , iMi-rinsdnrf, Ainisach, b) spccialiter sihi ministrent» Juvavcnsis quoque ecclesiae in hoc extremo tostamen-to immemor non suit, cui de sibi reservatis post pri-mam institutionem duas vincas in Panch sitas, c) cum pracdiis attinentibus , et usibus profuturis larga manu ac potestaliva cum praememorato advocato tradidit , aicque omni proprietati abrenunciavlt. Rogatu vcro ipsius funilatricis et abbatissae hanc Pa^inanj cum si-gillis hiis , nostro et eius in huius rei testimonium insignivimus , et si quis haec facia violare attemptave-rit Deo et eius genitrici judicandum rnlinquitnas. Acta simt Iiacc aput Gurltaliovin Anno dominica« Incarnationis M.XLV, Indict. XIII. VI. Ral. Junii. il. Im I^bre ios)2, den uten Christmonats machte K. Heinrich lv. einem gewissen ^»20 eine Schenkung im Krcnner Gurkthale- d) Man sebe über diese Ortschaften meine erske Samm- llltlss, Piß. ,«.). e) Wemkcrge in Panch- Der qeneigte Leier wolle meinen, in der ersten Sammlung p»6> «ßl. beqcin-genen Fehler panc-i.üti^ und 8«n^s>li5 in der Note f) verbessern. Auch dort muß es heißen: clua. du« t.»ntun» vinc?!, ««^^5 in locn, ls'»» ltlci^ii» pnnck »>n», welcke sich die Stifterin vorbehielt, um sie vor ihrem Ende der Kirche Salzburg ,umschreibe,,. Ohne genaue Lokalkenntniß fehlt ma« leicht. 107 Die Name» N'n-c», l)ulctai», Gurk Gurk« thal können gar leicht eine Irrung verursachen, 'weil rs zwey Gurkfiufsc, und zwey Gurkthnler giebt, und die Kirche Gurk an beyden und in beyden ihre Ve« slyungen erhielt. Der eine Gurkfluß, und das eine Gurkthal in Kärnten, die Stammgegend der Kirche; der andere Gurkfiup, und das andere Gurkthal liegt am rechten Ufer des Savestroms in Unterkrain, wo Neustadt! oder Nudolfswerth die Kreisstadt ist, und wo das Stadtchen Landstraß auf der ^Hnsel des Gurksiusses liegt. Auch da, besonders an der Ober-gurk, nicht minder links an der Save im Gurkfelde, sind zur Kirche Gurk gehörende Stiftungsgüter, die von dem Kaiser Arnulf, Ludwig und Heinrich n. herkamen. Das Diplom, welches hier aus dem Original des Domstist-Gurkischen Archive geliefert wird, ist darum merkwürdig, weil >es uns sowohl Personal - als Lokalkenntniß mittheilt. Die geschenkte Grundhcrrschaft ^»l»en »up«rl«>-o ,lva, <^u! iNDitur Ll»'s», an welche die Grundherrschaften der Grafen lluoäperl, 'liot^oil, N«i^ow und ^nZoidoro gränzten» Udalrich war Markgraf in Istrien, wozu dieser Theil von Era in damals gehijrte; wodurch der Zwei- iu8 fel, den lro^il:^ in ^renontnl. d»rlntn. ^gr» pozlerior, p. 35, anfivirft, gehoben wird; nicht unwahrscheinlich ist er dcr Stammvater der nachhin so mächtigen Grafen von 5auu«k bder 8«Hnuk und L>ll>. ^na^. llucui. 8t?r. T. ,. p. 489 und ^93. > Die vorkommenden Grafen hatten vermuthlich ihre ' Güter afterlehcnsweise auf der Südseite des Gurkthales. In nomine sanctae et indiuiduc TWnitatis. Jleiri-rictffe diuina savente dementia rex. Nouerit omnium tarn prescntium usqufl ad Engclbcronis prcdium prctendcre ui-deiilur« ^n uilla Lonsa dicta, ex eiusdem prcdicti Ehg#l boron is predio , sicut retro intuitu uideri po-t«st. ad prcfalum predium Buodperti, quod ul predjuiwuK in superior! riuuo Gurca uocato, si tun» lQ'i «st, regia nostra auctoritate ac polestatc , prcnomijia-to Anzoni in proprium tradidiinim. Hoc quidem regie munificentie domuv. , cum omnibus appcnditiis suis,areis, acdif.ciis, tviv'n.cultis , et incultis , pratis , pascuis , aquis , aquarumquu dc-cursibus, molis, liioleridinis, piscationibüs, siluis ucna-tionibus, cxitibus et rcditibus , uiis et inuiis t (juesitis et inquirendis cum oinni ulilitalc , que ullo modo in-de prouenire potent, in suum ius omnium mortaliuiu contradictionc remota , transfudimus, ct condonamus. Ea uidclicet ratione , ut predictus A n z o , dc prefa-to predio , libcram dehinc potestatcm habeat, optinen-di , tradendi, commutandi , precariandi , uel quicquid sibi placuorit inde satiendi. Et ut hec nosira regal is traditio , stabilis , ct in-con uulsa , omni acuuo permaneat hanc cartam inds conscriplam , rnanu propria , ut infra uidctur, corro-borantos , sigilli nostri imprc/llone iudimus insignrrt. Siynum donini Hcinrici quarti rcyis. F r i il e r i • c xi 3 Cancellarius uice S i g e f r i d i arclncancellarii recognoui, Pala esr. Us, Id. Dec. Anno dominice incarna-tionis M.IiX.lt. Indict. I. Anno autcm ordinationi» dojnni lieinrici quarti re^is. VIII, Regni uero VI. *) Acluni ltatisbünc , in Dv'i noiriine felicitcr Amen. ^) Diese Zt'itlNl^abc ist richtig, wenn man das I.ihr nach dem Gebmii^l' jcner Zeit, entweder vom 25. Mm-j, oder don Ostcrn anfängt. no »2. Im Jahr IN66 verleiht K. Heinrich IV. dem Frauenstifte Gurk das Dorf Geroltisdorf im Gaue Luilnc^i» ,'n der Grafschaft Meginhards. Geschehen zu Wirzburg. Notum esse uoluinus qua! it er nos ad monafterium quoddam Gurca nominatum — ob fidele scrvitium B i n> 2 e I e eiusdem sedis abbalillu villam qnamdanl Ocroltisdorf dictam in pago Runalia in comi-tatu Meginhardi comitls si tain cum omnibus appen* diciis suis — in proprium dedimus. — Data anno do-jninice Incarn. M.LXVI. Indictione IV. Himzela war die zweyte Äbtissin, Nachfolge« »in der It a. Geroldsdorf liegt in Bayern. (Archiv für Süddeutsch!, n. i»««. 236.) 13. Nachdem das Stift und die Kirche zu Gurk mit so vielen schonen Gütern und Einkünften versehen war, errichtete Erzbischof Gebhard daselbst 1071. 6. März einen bischöflichen Stuhl. (Meine ite Sammlung I>l»ß. 192. und folg.) 14. Im folgenden Jahre !c>72, 9. Ia'ner bestät-tiget K. Heinrich iv. diese Verwalldlung des Stiftes Gurk in ein Bisthmn, (Archivfi'irOilddcu'rschl. 11. paß. 23?.) wie auch die Gerechtsame des Probstes uub der Chorherr«. (Meine erste Samiulung ?"g. 2«^.) ig. Das war der Zustand des neuen Visthums, yls Crzbischof Gebhard 1072, am 6. May dem er- Ill sten gewählten Oberhirten Gunthervvn Krap- feld die feyerliche bischöfliche Weibe ertheilte. Kandian, Bischof in Istrien 5 führte bett Erwählten zur Weihe vor; Altmann von Brixen, und Ellinhard eon Freisingen Mnen die Assistenten des Erzbischofs. Otto von Negensburg und Altmann von Passau, welche der Wahl zugegen , jetzt aber wegen Neichsgeschäften abwesend waren , gaben ihre Einwilligung durch Briefe, welche der ganzen Versammlung vorgelesen wurden. Eben so machte man auch die Bulle Pabsis Alexander II., das Diplom K. Hei nr i ch s iv., und jcncs des Erzbischofs Gebhards über die Errichtung des Bis-thums, und über die Wahl Günthers öffentlich bekannt, und schritt dann zur feycrlichen Funktion der Einweihung, wie es der E.rzbischof durch folgende nach dcm Original des domstiftlichen Archides mitgetheilte Urkunde bezeugt. Gebebardus Dei gratia Salnburgenlis arcbiepisco-pus. Ut labili» incmoria humane condition is iusirua-tur, futurequc perversorum ralumpnie climinentur» Kouerit omnis Christi fitlclium elas quo ordine conse-crattonis manum domino G u n t h e r o- gurccnfi elccto impofucrimus. Ueniens itaque idoiu dilectiis frater toiler cum domino C a n d i a n o venerabiH episeopo du Uiftria astantibus nobis et coadiuuantibus revercn-dJs epifcopis, Alt>v i u o Brixinense , et E II i u b. a r- J12 d o Frifittsronse , canonice consecratlonis hcnetlictionÄTil a nobis luscopir. Cum aulcm alii sratres nofiri ct roe* piscopr negociis imperialibus impediti Otto scilicet Balisponenfis noc non Alt m anus P&lauiensis »bi non adrflVnt quorum auxilio ot consilio novtellam in-siilutioi cm gurrrnsis opiscopatus secoranuis , prcsenta-tis nobis Htteris abfentiimi , qve constMisum ipsorum super liac consccrationc indicabant, nee no» priuile-giis Domni I'ape Alexandri It. et domoi regis Ilainrici IV, et nosiro datis super institutione pre' dicta. Iliis quorjue relictis ct in auribus tnultorum presentium publicc cxpositis rogatu ipnus consecrati ac tntius tleri.sui ac populi conscoralionem ipsius pre* senti I'cripto et sigillo coniirinanius , et prenotatum con« lecrationis ordinem oinni cbtillianorum euo sciendum relinquimus, Actum apucl Salzburg, Aiino domi-nice incarnalionis M°,L\X,II, Inclictione X, H, IVon^ May. ,6. Obne Zweifel lebten die bon der Stifterm Hemma cinqssctzten Chorherr», da. sie unter einem ordentlichen gröbsten standen, auch nach einer festgesetzten Ncgll. Die Vcrändcnmg des Stiftes in ein VisthlM! machte sie zmn cignttlichen Cl^rus des Vi-schofs, in disscr Eigcnschafc waren sie kcine Rcglilar-Geistliche. Erst dev zweyte Bischof Hil tebold brachte dieses Stift zur Volttommcnbeit dadurch , dasi cr selbes im Jahr N2<< zu einem ordentlichen Regular - Stift trhob. 113 Von jeher haben »eifrige Oberhirtcu eingesehen, daß die Priestcrschast, um der Welt zu nützen, von der Welt entfernt, abgesondert und frey von Nahrungssor-gen leben milsse; darum habvn die berühmtesten Äir-chenborstcher, die Heiligen Augustin, Euseb, Martin und andere, untcr ihrem Clerus das Klosterleben eingeführt. Dao nämliche thaten zu den Zeiten der Karolinger die meisten Bischöfe des Occidents; daher die Negel des Ehrodegang, des A malar; daher hießen die Kathedral - oder Domstifte überall Münster, inonaztel-lu, und die Geistlichen lüunouioi, vom Griechischen c^non, wie vom lateinischen roguw die Negula-ren oder Mönche. Jene lebten unter ihren Bischöfen und Probsten, wie diese unter ihren Aebte« und Prioren, ohne individuelles Eigenthum, wie die ersten Christen unter den Aposteln; l«cuntlul» reZuian» ^po^tulurum, (^loi'ioi n^»ozlo1i^u« ^a^lirtati«. lintel! beyden »var kein wesentlicher, und eigentlich Nlir der Iliiterschicd, dap die c»noi,:«i nur aus Priestern und Klerikern, die Regulären aber nebst diesen auch aus Layen bestanden. Man beliebe hierüber nachzulesen? dei5l55. Martini Oei-dortl Princip!« ot ^ddatlz 8. Illll-5ii Illlls»tiH ^i^rau 8l1vl»c ^V>m. i. z),ig. >3> i5/^. etc» Nachdem der vortresilicheObcrhirt, Erzbischof Kon-rad zu Salzburg, diese Lebensart unter seinem Clerus eingeführt hatte (UÄnxi/.t^l^inan. 8»cl-. 'I'. II. p. 2U?. etc.), cnt^ schloß sich der eben so eifrige Bischof Hiltebold in seiner Kirche zu Gurk das nwnliche zu bewerkstelligen. Iil dieser 114 Absicht veranstaltete er eine ehrwürdige Versammlung vieler geistlichm und weltlichen Herren nach Gur?, welche Zeugen seiner zu treffenden Einrichtung seyn sollten; unter diesen waren Domprobst Hermann von Salzburg , dann vier Acbte: Wolfold von Admont, Bruno von St. Paul im Lavantthal, Wolrich von St. Lambert, und Ezelin von Ossiach. Von den Weltlichen: der regierende Herzog in Äärnten, Engelbert, nebst seinen zwcy Söhnen Ulrich und Engelbert, mit diesen die Grafen in Karnten, Weriand, Bernhard, Graf Poppo don Hewenburch cI,, Weißberg in der Pfarrcy Gl 0 dnitz; in i'w 2^, Palten, eine Gegend une ter der Haßl, an den Gränzen des Bezirks Wull-ros; 2n in 8,1-6»:?., Cirnitz; 6 in Xul!,e, Zauch 5 Winkel, eine Stunde ober Weitensfeld in der Pfarrey Altenmarkt; und das Gut Geroltsdorf in Bayern. Ueber dics verlieh cr ihnen zum nöthige» Holzbrdarf die Alpen mit drn Waldungen am Weisberg : G 0 z a r i s! und T i m n i ch, zwey Forste nicht weit don Gurk; endlich alle Neubriiche, die sie in besagten Gegenden wi'irden anlegen kömicn. Man kann aus dieser bsdcutcnden Zugabe der - Guter abnehmen, daß sich bey Einfuhrung dcr Negu-larität die Anzahl der Kanoniker tM'lich vermehrt haben müsse. Ferner »runscht und verordnet e?, daß die Wahl der Pwbste nach den kanonischen Rechten frey bleibe, und bon Niemand gestört werde. Endlich bittet er alle seine Nachfolger, daf sich 5a keiner erfreche, snne Etiftung aufzulösen, widrigen Falls er sie dem Gerichte Gottes überläßt. 116 Uiber sicbenthalbhmldert Jahre blühte dieses Stift der regulirtcn Domherren, erzog und lieferte bon Zeit zu Zeit die eifrigsten Seelenhirtcn fur die dortigen Gebirgsgegenden, unk war eine ehrwürdige Versorgungsml-stalt für den Adel in Karnten, cine Zierde und Stütze des Visthumes. Hier die Urkunde nach dem Original aus dem gurkischcn Archive: In nomine sanctc et indiuiduo trinitatis , semper adorande in substancia nnitatis, notum sit omnibus tarn present) bus quam future posteritatis, side lib us quod ego Hiltcb.oldus gurcensis ecclcsle dei gratia epis-copns , io prcsala ccclesia rlcricos apostolice pauper tat is, sccundum regulam bcati augustini fCommunis uile tlignii.it em iuxta apostolorum actuum jnstitulionem rcparantis ordinaui , in quibus nujli fas cst aliquod ius obtincre proprictalis , quibus oinnis posi>essio in subsidium, cedit conununis utilitalis. Ilanc autem ordinationem in honorcot dominii nostri Jesu Xpi ciusque genitricis semper uirginis Marie ncc non et apostolorum ct omnium Sanctorum instiiuerc decreuimus , tarn pro remedio mce salutis , quam do-»ine Hemme beate in Xpo recordationi* que prefa-tum locum fundauit ct diuina prosperante dementia consinnauit , et ^liberalissima rcrum suarum dote dita-uit. Porro liuius inslitutionis auctor et adiutor suit nenerabili» et in Xpi membris spoctabilis K'onradus salaburgensis arcliiepiscopus. qui in ccclesia sua huiiis beate paupevlatis sornmm reparauit. et ad tanti boni U7 einulaiwlu.nl specimen* multos prouocauit. Predictis vero ft'ntribua pro transigenda present!« uite necessitate sep-luaginta inansos contradidimtis, cum omnibus ad eorum Usus et reditus pertinerctihtis uideticet ag^is, pratis , paseuis, siluis , quesitis , et acquirendis , exitibus , ct rcditibus, Wizpriah, XX. BaUc XX, HIT. Sirdim. XX. Zuche , VI et predium in bawaria qaod gerol-tcsdorf dicitur. l'retereu dedimxis eis in communi ai-pes cuin nemoro W i r. p r i a li adiaccnto , G o z a -fist quoque ct timnicli*) que ipsis adjacent co-dein tenore eis contulimus , ad quaincumque uelint uti-litatem, ncc non et horninibus eorum ad Hgna edificiorum ad usum ignis, et insuper quicquid per noualia ibidem uli-litatis ronsequi pos.spnt, Prcter ilta quc supra dicta sundatrlx. pic memorie primis cnnoniei3 contulerat, scilicet bee predia TM i ri nnesdor f hurde prolipat a 55 z, en dor^' ge nsedorf et predium aput xi r i d 1 o -saiche ct VII. maiisos aput a ft er it do r s ct duos aput Gurh quod antecessor noster selicis mcinorie G u n -t li e r u s cpiscopus eindei» canoaicis dedorat. Sane canonice electionis libertatem in eligendi* prelatis fieri uolumus et optamus et nc aliquid tyrannice presump-tionis audatia contra sacrorum canonnm reiicrenliarn. prefumatur «otis omnibus amplexamur. Et ut bee »nstitucio atque ordinatio stabilis et inconwlsa pcrraa-«eat, presentia scripti »ttestatione et sigilli nostri im-prefsione communimus , ac quod sccundum deum sac-turn est moneinus et in domino jesu rogamus ne ali- ^) Man sehe die Ne Sammlung ?28- »<»5. 11» quis successorura nostrorum ea n., nante man ni6)t nur jene, welche das eigentliche Frankcnlaud, sondern auch Schwaben und Bayern ?c. bewohnten; bi>lleicht auch, die lo<;«2 s.ancic» lebten, wie friv?y Wiesen in Drachselbach kommen an das Armenspital 1192, 3s>. May. Erzbischof Gebhard übergiebt die Kirche St. Martin im Krapfeld nach Gurk 1192, 9. Iuny. Uibergabe einer Leibeigenen an die Kustorey zu Gurk 119^, 3- Iäner. 7. Wernber, vorher Probst zu Neuburg in Oesterreich. Bon diesem ist noch eine Notiz über die Verhandlung cim'ger Aecker in Chrazniz vom 19. December 1195 vorhanden- ,23 8. Ekhard erscheint 16. Iäner 1196- Glker-tansch in Albeck und Zeidick i»96, 3. Oktober. Vertrag mit Herzog Berthold v. Meran über gegenscitige Verehelichung der Ministerialen 1197, 3i. Olrobcr. Be»)legung eines Streites wegen dem Gut in Timen ich 1198, 25- September. Uibercinkunft mit Sigmar von Salden-berg wegen Lehcnsachen 119g, 27. Iuny. Erzb. Albert übergicbt an das Stift zu Gurk das Bergwerk c»tm!^ und 10 Pfund vom Salzwcrk Tuval 1139, 5. July. Die Reformation der Karthaus Gyriau wird dem Chorherrenstift zu Gurk überlassen 1200, »3. April. Der Zchend des Amtes Mötniz kämmt an die Chorherren 120a, N. April. 9. Walther- Herzog Leup 0 ld von Oesterreich beslättiget, was Otto von Tief e n b a ch dem Chorherrensiift zu Gurk überließ, name'itlichden Markt Weite nsfeld und den Berg Pregniz 1202. Eben derselbe gestattet den Chorherren die Mauth-frcyheit auf jährliche zwey starke Weinfuhren I2o3. ' Den Chorherren werden vom Bischöfe alle Privilegien bestattiget I2o3, 26. May. Eden so vom Erzbifchofe Eberhard l. Septemb. ' Der Granzstreit der zwey Pfarren St. Lorenz in Fläz und Nruenkirch wird beygelegt 1203, 5.Dec. 12< Uibereinkunft der Kanoniker zu Gurk mit Conrad von June wegen einigen Gutern 120^, »3. März. Wolfker, Patriarch zu Aquileja, bestä'ttiget den von Gurk aus bestellten Vorsteher der Karthaus Gy-riau I2o5. Bischof Walther kauft vom Graf M?in-hard v. Görz um i5a Mark das Gut Lunez 1206, ilj. Ianer. Desselben Lehenbrief für Graf Engelbert von Görz 1206. Lehenvertrag mit Ortolf bon Muntparis I2o3, 3o. May. Freylassung und Uibersetzung einer Leibeigenen a>» die Probstey Gurk »209. Heinrichs Markgrafen zu Istrien Zeugniß, daß Bischof Walther ein Gut in Chunisd 0 rf an der Mur gekauft habe don seinem Ministerialen von Kronau ,2,,, 25. August. Bernhard Herzog in Kärnten überläßt dem Probst und Chorherrenstift zu Gurk alle Markt-und Gerichtbarkeits - Rechte im Markte Weitensfeld, mit Ausnahme des Vlutgerichtts, 12,1, 17. Dezember. Bischof Walther kauft das Gut Wengin in der Gnesau um 3?o Mark, und erhalt das Patronats - und Zehendrecht der Kirche St. Peter daselbst »2,2, 2l. April. ,0. Otto I' erwählt, aber nicht bestättiget; kam bisher in keiner Urkunde vor. I2g ii. Heinrich ll. Probst Otto macht eine Stiftung zu einem Feste, und für Arme I2l6. Der Bischof tauscht den Hof in Neuenkirch am Chlinberg in Oesterreich um andere Gijter vom Domkapitel ein, um damit Albero bon Grimmenstein belehnen zu können 1217, 6. Iäner. Die Kirche in Flatz wird dem Domkapitel zu-ri'lckgeMr, 1217, i3 Apr. Das Lehen in Nezniz bey St. Jakob, bestehend aus 3 Höfen Herzog Ulrich bestättigct dem Domstift bei» Kauf eims Gutes in Dra fach bey Pis wich 1261. Bischof Dietrich weiht die St. Pauls - Kapelle im Thum zu Gurk ein 126^. 12? Herzog Ulrich entscheidet den Streit Wege« Alb eck zwischen dem Bischof und de„ Herren von Pfannenberg 1264, io. Dezember. Merkwürdiger Eheprozeß zu Straßburg 1266. Ottokar, Köh'g in Böhmen, läßt das zerstörte Schloß Straßburg dem Bischof zu Gurk zurück« stellen 1271 ungefähr- Ebenderselbe besiättigct dem Bischof Dietrich das Schloß Anderburg 1276, 24. Februar. Kaiser Rudolfs merkwürdiger Landsfriede, oder f,nm9 p»ci», für Oesterreich, Steier, Kä'rnten und Kram 1276, 3. Dezember. Kaiser Rudolfs Spruch, daß die Belohnungen hon Bischöfen und Prälaten ohne Einwilligung ihrer Ka-pite! ungültig seyen 1277, 19. Inner. Bischof Dietrich bekräftiget die Stiftung eines Hofcs an die St. Florians - und St. Paulbkapclle zu Gur? !27?, 24. November. ,5- Johann I. von Enstall, vorhin Bischof in Chiemsee, erhalt bom K. Rudolf die Entscheidung, wie die Kinder eines Ministerial zwischen ihm und der Kirche getheilt werden sollen 1279, 22. August. Erläßt ein Cirkular an die Pfarrer, wie die zum Unterhalt des päbstlichcn Nuntius in Wien auferlegten Abgaben vertheilt werden sollen ,280, ungefähr 23. Ianer. »23 , Erhalt dom K. Rudolf durch ein gehaltvolles Diplom wegen geleisteten Diensten 100 Mark und das Blutgericht 1280, 23. März. Erzb- Fridrichs 11. zu Salzburg Schreiben an das Domkapitel zu Gurk wegen der Wahl eines neuen Bischofs 1283, 59. July. 16. Hartnid-— Chunigund, Hatvots don Seeburg Wittwe, übergiebt ihr Vogteyrccht über dcn Hof zu Dolirzich bey Tig ring der Kirche 1284 , 5. April. Graf Meinhard in Tyrol übergiebt für das Schloß Trühsen das Hospital und den Zierberg, im Gurkthal gelegen, 1236, 28. Oktober. Heinrich von Straßburg ersetzt durch Abtretung des Waldes Tselen den dem Stifte Gurk zugefügten Schaden 1288. Bernhard, Pfarrer zu Griffen, schenkt seinen Hof bey Glodnitz der Kirche zu Gurk 1293. Ortolf don Neiffenstein überläßt der Kirche seinen freyen Mann Hermann, Sohn dcs Gelen don Huntesdorf 1297. 17. Heinrich lii. von Helfenberg. Stiftung zum Feste des heil. Erasmus durch einen Hof in Marzniz i3o^ Bischof Heinrich fetzt die Zahl der Klosterfrauen zu Gurk, wegen KriVgen und andern Unglücksfnllen, suf 20 herab, 26. April 13^9. 129 Ist darum merkwürdig, weil seit der Errichtung bcs Visthums von diesen Klosterfrauen keine andere Meldung als diese vorkommt. Die Stiftung der St. Ka th ari u e n-Kapelle zu Gurk wird bestättiget, 1I09, 7. August. Wie auch den 9- August die Uibergabe eines Hofes zu Mitte reck. Bischof Heinrich girbt seinen Hof in Geitlen berg bcy Sironiz an die Kapelle St. Paul und Florian zwischen den Thürmen des Münsters, zur Begehung des Festes der beil. Asrc,, i3i2. Er kauft eine Hübe zu Ehrasniz in der Zwei-niz, i3i3. Naimprccht don Glaneck stiftet durch seme Hübe zu Lint eine Messe zu unsrer lieben Frauen in der Gruft, ,2i3. ' Seyfrids don Steyrberg Schirmbrief für die Hübe am Str 0 mayer in der Oyr 0 niz ob St. Ruprecht, ,3i/,. Bischof Heinrich bestattiget dieHinlassung dieser Hübe an die Kranken-Kapelle, i3l^. Offo von Straßbm'g überlaßt seinen Thurm und Banmgarten ob dem Markt zu Strapbnrg dem Probst und den Chorherren zn Gurk, l32o. Heinrich, Kc^nig in'Bohmen und Herzog in Ka'rn-ten, spricht die Unterthanen des Chorherrenstiftes zu K z3o Gurk don aNcn Fuhren frey, mit Ausnahme jener, die seine eigene Person und Häuser betreffen, 6. November l32l. Bischof Heinrich stiftet mit dem Kapitel eine tägliche Messe in der Gruft, 1822. Er übersetzt einige Einkünfte der Insirmarie an has Kelleramt, »222. Heinrich slarb im Hornung 1326, und hinterließ seine Kirche so mm, daß s63o. ^0. Sebastian Graf von Lodron; zß^3. 41. Franz Graf von Lodron; i652- 42. Sigmund Franz, Erzherzog von Oesterreich; 1665- 43. Wenzeslaus Graf von Tyun; i6?3. 44. Polykarp Graf von Kuenburg; 167s. ^5.1 0 han n VII. Freyherr von Goeß, Kardinal; starb 1696. ^a. Otto II., Abt zu Banth; starb 1708. 47."I ak 0 b Marimilian Graf von Thun und Ho he «stein; starb 1741. 43. Joseph I. Graf hon Thun und Hohen, siein; 1761. 49. Hier 0 nymus II- Fürst von Colloredo, in Walfee und Mels; ward Erzbischof von Salzburg 1772. 5« Joseph II. Fürst von Auersberg, vorhin Bischof zn Laoant. 5i. Se. fürstliche Eminenz, der gegenwärtige Kardinal und Fürstbischof Franz Xavier, alter Graf von Salm-Neiferscheid; vom Käser Joseph IU als Bischof ernannt den 20. Nov. i?83. Vom Erzbifchof in Salzburg besta'ttiget, ig. July i?3^. K35 Feyerlich fonsekrirt, 25. July 178^. Die Priesterweihe empfteng er 9 Jahre vorher, am 25. August 1775, zu Rom vom Pabst Pius VI., der ihn vorzüglich schätzte und liebte. Ward Mitglied der ^«t» ?3? in seinen erstcn Entstehungsstand gänzlich ein - und zu-riichusetzen. „Wir befreyen daher mittelst gegenwartiger Urkunde unser liebes getreues adeliches Domkapinl von bischöflicher Gewalt wegen in dem Herrn don alle,, Ver-bindlichkeit?n der Negel des heil. Augustin der ^alera-ncnsischen Versammlung, so und in wie weit s.lbe, gegenwärtig bestanden hat, erklären sämmtliche Mitglieder dieses unsers Domkapitels nach ihrem Amt und Würde als Sekularpriester, und setzen sie feyerlich in den nämlichen Stand nmdcr ein, zu dem sie bey Errichtung der Gurkischen Kirche unter Gebhard ihrem Orts-bischofe und Metropolitan zu Salzburg mit päbstlicher Vegnchmigung Alexanders II. und allerhöchster Bcstät-tigung Sr. kaiserl- Maj. Heinrichs 1^/. in Gemaßheit aller übrigen Domkapitel des Reichs, als S.'kular-Domherren im Hahre in?l eingesetzt uud systonirt worden sind, versehen ttus aber dabey, es werden dieselben durch ihre Vollkommenheit in der SeelsorgMlsilbung , durch ihren Beyrath und Hilfleistung in Vt'r,valtung der Diäzes, durch ihre Versehung der gewöhnlichen Kathedral-Gottesdienste, und durch ihren bey''piclmäs-sigen Wandel überhaupt das, und zwar in einem hähe-ren Grade ersetzen, was vorher die zum Theil noch bestandene Ncgularität Gutes und Nützliches an sich ge-hiibt haben mag " ,,Urkund dessen unsere eigene Hindunterschrift, und brygedrucktes bischöfliches Insiegel." „Gegeben Klagenfurt den 2^. Aug»st 1787." R33 In eben diesem Jahre übersiedelten also die nun sekularisirten Domherren nach Klagenfurt, und begannen die gottesdienstlichen Funktionen in der ehemaligen Iesuitenkirche. Seither leben sie, jeder für sich, aus den jährlichen festgesetzten Einkünften; zwey besetzten die beyden Stadtpfarren. Der Fürstbischof Franz brachte nun auch die Diozesan - Alumnen in das Priesterhaus der Hauptstadt zurück, traf wohlthätige Anstalten zu ihrem geistlichen und leiblichen Unterhalte, und wohnte öfters selbst, besonders in den Wiutennonaten, bey ihnen im nämlichen Hause, wo er seine Lieblingskapelle mit geschmackvollen, Andacht erregenden Einrichtungen verschönerte. Pabst Plus VII. erklärte ihn am 8. April 1800 zum Hausprälaten und Assistenten des päbstlichen Stuhls, und beehrte ihn durch eine Bulle dom »3. November i8o3 mit allen dieser Würde anhangenden Prärogativen. / Zum Andenken des Preßburger-Friedens errichtete unser Fürstbischof aus glänzendem, hon Salzburg hergeführten Marmor l8d? auf dem von ihm genannten Fürsien - jetzt Kardinalsplatze zu Klagenfurt, den so hoch-prangenden, der Zeit trotzenden, mit sinnreichen Symbolen und Epigrammen gezierten Obelisk; ein für alle künftige Zeiten unauslöschliches Denkmal feines reinsten Patriotismus. -— 2»»» io^uu»llli-. 139 Die dielen Taufende, welche er unter arme Familien, unter studierende Jünglinge, unter Verunglückte, unter dürftige Priester ?c. großmüthig und väterlich ausspendete, können in keine Summe gebracht werden; sie sind beym allwissenden Allvergelter aufgezeichnet. Eben so die mannigfaltigen schweren Leiden, Arbeiten, Reisen, und die sehr großen Unkosten, die cc bey jeder Gelegenheit, vorzüglich bey feindlichen Invasionen, für Kirche, Staat und Vaterland über sich nahm- Billig smd so diele Verdienste durch die Kardinalswürde, die er im 3^. Jahre seiner bischöfliche« Negierung, auf Antrag Sr. kaiserl. Maj. Franz I., vom Pabste Pius VII. am 23. September i8i? erhielt, anerkannt und gekrönt worden. Gott erhalte ihn noch lange! l^o Die Stadt Völkenmarkt in Unterkärnten, in älteren und mittleren Zeiten, i. Vom Ursprünge und Namen der Stadt. »^^ördlich oberhalb der Dräu in Unterkärnten liegt auf einer angenehmen Anhohe die Stadt Mlkemnarkt, umgeben mit fruchtbaren und waldigen Hügeln. Ihr Ursprung ist unbekannt, und es schmerzt den Forscher nach Alterthümern, um und in der Stadt keine römischen Denkmäler fmden zu können, welche doch in Kärnten beynahe überall anzutreffen sind. Nömer hauseten in dem benachbarten Iaun-und kavantthale unl> im nördlichen Kärnten; warum sollten sie einen ^Platz, welcher sowohl in militärischer als merkantilischer Hinsicht so bequem lag, übergan-gen haben? Die nach den Römern eingewanderte!, Völker be» zogen ohne Zweifel derselben Wobnplätze, und baueten anf ihre Ruinen, so wie die Nomcr vorher auf die Ruinen der Ambibraber und Taurivker; vermuthlich errichteten sie nicht so viele neue Städte und Flecken, als sie alte wieder herstellten, und ihnen neue Namen gaben. Volkenmarfts Gegend gehorte offenbar zu Am-bidrabien; aber wie damals dieser Ort, und wie er tmter den Nämern hieß, forscht man umsonst. Cluver lmd andere wollen zwar das alte V.^inllm Hieher se-Hen, was aber schon in dem ersten Stücke der erstm "Sammlung widerlegt worden. Vielleicht fällt es auf, daß ich Völ ken-und nicht Völkermarft schreibe, wie doch jetzt allgemein geschrieben und gesprochen wird- Ich will Mich hierüber verantworten. Kein Ding auf der Welt hat seinen Namen umsonst; entweder hat die Natur oder tin zufälliger Umstand denselben heranlasset. Viele Ortschaften haben ihre Namen von Mannern, die sie gründeten, oder wieder herstellten, oder empdr brachten, erhalten; etwa aucli Volfenmarkt? Äärntens Chroniken , und nach diesen Megiftr, meinen, unter dem Kärntner-Adel soll einst die Familie Vö'lkel oder Völckhl geblühet haben, ans welcher die Herren Snnecker im Innnthal ( nicht Sanecker; denn l<2 diese lebten m Untersteiermark) herstammcen; diesen soll Volkcnmarkt scinen Namen und Flor zuschreiben. So sagt eine, im Anfange des l6. Jahrhunderts gfschriebcnc Chronik: Die Volcthl, die die Stadt V o lct h enm a rkt erhebt haben, von erst und nach Inen genannt; Sunegkher von Sonegkh. Folglich müßte man die Stadt nicht den Markt dcr Völker, sondern der Völkel heißen. Indessen scheint es, die Familie, welche einer Stadt Ursprung und Namen gab, mußte der Geschichte nicht verborgen und unbekannt geblieben seyn, wie jene der Völ-k c l. Im Jahre 1292 kömmt zwar ein V 0 lkcl zum Vorschein, aber nicht edel, follderli als Knecht im Gcfolge des tapfcrn Friedrich von Stube nberg, den cv im Stich ließ. Die Chronik erzählt es so: delN bon Stubenberg wardt sein Pfert dndter jm erstochen, der wehrt sich so lang rit -terlich zu Fuessen, vnd rueffet zu seinen Diener ainen genant Völckhl, daß er im scinPfert liesse, das wellt er im iehmer Dank sagen; das aber der Völckhl nicht than wolt, vnd sprach, er müsse selbst fliehen. Es ist demnach mcht wohl zu glauben, daß von den Volkcln Völkenmarkt herkomme. Wä're es nicht erlaubt, den Namen ans der windischen Sprache, da doch das dortige Landvolk windisch spricht, mit einiger Zuverlässigkeit abzuleiten? Veiik, 1^3 verkürzt Vl-IK, V^ii,«, Volk«, heißt, wie mir Sprach-» kundige sagen, groß; das « in VeM< wird wie oe, o ausgesprochen, und hat beynahe den nämlichen Sinn, Wie das deutsche völlig, ganz, durchaus. Setzt Man das windische Suffix «"2 hinzu, so hat man den windischen Namen der Stadt, v^ln.voL, deutsch: der große Markt, ein Platz, wo alles Markt, wo beynahe alle Häuser Kaufiaden siud. Also der Haupt-markt in Karnten, der Markt, vorzugsweise, Vöik-Markt, Volke n markt. Das war diese Stadt auch wirklich, so lange der Handel aus Italien und von den adriatischen Seekusten durch Kram über die Kanker geführt worden; erst unter Kaiser Karl VI- ward durch die Anlage der vortrefflichen Strasse über den L 0 ibl der Transito - Handel in Kärnten zwischen Völkenmarkt und Klagenfurt gleichsam getheilt. Die meisten Häuser Volke nmarkts haben geräumige Handelsgewölbe und Magazine von ftst« alter Bauart; da war der bedeutendste Stapelplatz und Nicdcrlagsort der Waaren; um so mehr, da die gemeine Benennung Markt in altern Zeiten nur öffentlichen Handelsörtern beygelegt worden, ^oc^, zmdlicu« rerum ven»!ium; so hießen die opz»''^, kleinere Städte, nur dann Märkte, wenn sie das Handelsrecht genossen; inunici^ik ju>l:lc>i(.>u«! clonati» <5l:I»erll ^>io««»i'. ineü. aevi). In den Urkunden vom !2ten bis in das löte Jahrhundert, in welchen der Name dieser Stadt vorkömmt, liefet man nirgends Völker » sondern bestän- 544 die,Volcl,in-,Volchen-, Volken-Volke-Marft; die merkwürdigsten werden am Ende hier bey^edruckt. Sonderbar ist es/ daß Abt Hartwig von St. Paul im Jahre 12^0 diesen Ort seinen neuen Markt lielNlt (ln n u 5 t I' t» n 0 V s» fürn V s) I l' !> i » l>l »^1< t) , da er doch beynahe 100 Jahre vorher an dieses Stift übergeben worden. (Beylage?5. 1. und III) Di? K'ichc des heil. Rupert. DaS älteste, was zu Volkenmarkt geHort, ist offenbar die Kirche des heil. Nu pert, nordwestlich außer tcr Ctadt; wahrscheinlich die erste Pfarre bey Einführung des Christenlhmns in dieser Gegend. Der l>oke Tknirln an der Ostftite, welcher dem mächtigen Z.1NN der Zrit bib her Trotz bietet, hat das sichere Gepräge des ehrwürdigsten Alterthums. Sein mttercs l^wolbe war ein Theil dcs Sanktuariums; er mag aber so alt als d'ie Kirche zu Mariensaal, und jenen Gottes Häusern bcyzuzahlen seyn, welche der vom heil. Virgil aus Salzburg nach Karmttanien gesagte heil. Modest im 8tcn Jahrhunderte an sehr dielen Orten (>n pwi-iinig illii« loa!-«, wie der beynahe gsM)-zntt'ge Anonymus sagt) erbauen ließ. Wie der dcr heil. Virgil die Rupertskirche zu Salzburg, den »achherigen D,im, errichtete, so mag er auch ciue ziun Andenken ebendesselben hejliqnl Hcidenbekehrers in Karaittanien verordnet habe,,. Die Nebenkapelle rechts an der Äirchc, und dcr Vordcrtheil U6 der Todtenkapetle, wclche boil der Kirche o/lnordlich abgesondert steht, verrathen mildem Thurme das nämlich. Alter. Dieses ebrivurdige Gotteshaus mag ursprünglich ein Collegiatstift, oder doch die Leuchte mehrerer Priester gewesen seyn, welche ihre Wohnungen südlich an der Kirche gehabt habcn sollen. Allein dieses Stift kam nach und nach so sehr in Abgang, daß im l3. Jahrhunderte, nnd vielleicht schon früher, nur ein einziger Priester dort wohnte, welcher die Seclsorge versah, und allein alle Einkimstc genoß (man sehe die Urkunde 6.); welches Crzbischof Eberhard II. billig ahndete: es sey nicht heilsam, daß eine einzige Person den Unterhalt verzehre, wodurch mehrere Arbeiter im Weinberge des Herrn hinlänglich ernährt werden könn» ten. Hievon wird noch an seinem Orte Meldung geschehen. Stand bey der Gründung ter St. Ruperts« Kirche die Stadt schon? warum dann das Neligions-Pfieghaus aufer derselben? waren vielleicht die Ein-? wohncr dem Christentkmm abgeneigt, und iiberließcn es dem Landvolk? — Wenn man nach dem Umfange dee Kirche die Volksmenge abmessen will, so kann diese zue Zeit, da die Kircke erbaut worden, nickt groß gewesen, und wahrscheinlich die Stadt erst später gegründet, und bey zunehmendem Handel nack und nach entstanden , oder wieder hergestellt worden seyn. Es giebt ja viele Städte, Märkte und Flecken , welche jhr Ent- '<6 stehen sowohl, als ihre Erhaltung dm fri?hcr gebauten Stiftern und Kirchen zu verdanken haben. UI. Hölkenmarkt kömmt an das VenebikrinersiistSt-Paul. Die Stadt und den Namen Volke n markt sin-det n-an das erstemal im »2. Jahrhunderte, da sie mit ihren Umgebungen den jener Zeit mächtigen Grafen in Kärnten, von Sponheim und Ortenburg, zugehör-te. Wer weiß, ob nicht diese, als sie im n. Jahrhunderte nach Kärnten kamen, den Markt bey St. Rupert in Unter-wie Spital in Oberkärnten gegründet habett? (IIan«in Oo»-m. 8aei-. 1. II. ^». ,3b. UNd ^"' ,12,. 6uc. 8>)^. i.i. x. /.28.) Zwey Bruder, die Grafen Bernard und Hartwig, besassen Völkenmarkt theilweise, jeder zur Hälfte- ?lls sich Bernard verehelichte, überließ ihm Hartwig, der Bischof z»l Ncgcnspurg war, seinen Antheil mit der Vedingniß, daß er stlben, wenn er keine Leibeserben bekäme, an das Kloster im Lavantthale überlassen sollte. Graf Bernard blilb wirklich kinderlos, und vollzog nicht nur den Willcn seincs Bruders, sondern dcrgabte auch seinen Antheil, folglich ganz Völkenmarkt mit beyliegenden Gütern, am Ostertag, den 20. April il/,? cm das besagte Kloster. (Beylage Nro- l.) Untcr den Gütcrn waren eine <'ui^l», Bauern-dorf, zwey Hofc odcr Weiler, nebst zwcy Huben. D<'>s Baucrndorf konnte kein anderes als St. Rupert ge- I/.? Wesen seyn, wcil die Kirche desselben in der Bcstätti-gungsbulle Pabst Alcxanders III. vom 6- April 1,78 auch unter die Klosterguter gezahlt wirb: ^ccie«»am 3. Iludeiti »^,Ua^ die Grasen ho« S'p 0 t> heim ihre Urheber seyen, nicht za»z gründ- Praeclpue de bonis Volchemark Constilutis, in qitibus nullus homimim praetor aLbatem ecclesiao ct couvcn-tus quidqua-m juris habet j iuum est enim Urtiversum vjusdom villac (villa bedeutet in der Sprache des Mit-telaltcrs eine kleine Stadt, synonym mit n^illun,, wie z. V. VNla »ä ^Nii, , Villach ), et snl-liin , et omnia l^nl^inmo.'.l) ä'^'^.zai-c. Dkcß sii,d die ältcsten Nachrich« :w von Pö l kc heim ihre Urhrber seyen, nicht zmiz gründe L/,z los vorkommen, um so weniger, da sie noch 1240 vom Abt Hartwig der neue Markt genannt wird, welches entweder auf einen spätern Ursprung, a^s man glaubt, oder auf eine Wiederherstellung der etwa durch Unglück zerstörten Stadt hindeutet- IV. Die Draubrüc5e b«y Völkenmarkt. Diese Meinung scheint noch mehr dadurch bestcitz tiget zu werden, weil bisher bey Völkenmarkt feine Brücke über die Dran stand, wenigstens da nichts wo sie jetzt steht; erst nach dem Anfange des iZ. Jahrhunderts dachte man auf einen Brückenbau, wozu der Abt von St. Paul Grund und Boden, ja selbst die Materialien hergab, Herzog Bernard abcr den Bau vollziehen ließ. Ich sah die Abschrift seiner Urkunde vom Fahre 1218, wodurch er dem Stifte sowohl als der Bürgerschaft zu St. Paul den freyen Gebrauck d^ neuen Draubrücke, di« er errichtet hatte, m die Früchte, welche zum Untcrhalte nnchrlrer hinreichten, von einem einzigen aufzehren zu lassen. Er setzte also im Jahre !23l ein Collegiatstift von l2 Chorherren, den Probst mitgerechnet, cin, und übergab ih>icn die Einlunftc, »vclche un? tcr alle gleich vertheilt werden sollten (nur dem Dekan und Skolastifcr wurden jedem 5 Mark mehr gewährt); die Besetzung der vakanten Stellen behielt er sich vor. (Beylage Nro. II.) Vermuthlich trat nun die Nothwendigfeit ein, die Kirche sowohl als die Wohnung der Chorherren zu er« weitern oder neu herzustellen. Die Bürgerschaft benutzte diese Gelegenheit, darauf zu dringen, daß eine neue Kirche in der Stadt selbst erbaut, und das Collegium dahin übersetzt werde» Sie wendete sich deßwegen an ibren Grundherrn, den Abt zu St- Paul, und dessen Convent- Abt Hartwig, erfreut über die Vermehrung des Gottesdienstes und der Scelsorge bey seiner !55 Stadt, übergab den za. Oktober 12^0 der-Vürger? schaft um 15 Mark einen geräumigen Platz zur neuen Kirche, zum Gottesacker, und zu den Wohnungen der Geistlichen. ( Beylage Nro. III.) ' Das Collegiatkapitel war zu St. Rupert schon hergestellt; Ulrich war Probst, Albert Dekan; diesen überließen die Bürger den eben erhaltenen Platz als eigen, und «an sielig an, die schöne Kirche der heil. Magdale na zu bauen. Erzbischof Eberhard so-wobl als Herzog Bernard bekräftigten mit ihrem Siegel die hierüber vom Abte in Gegenwart vieler Zeugen bey Volkenmarkt gegebene Urkunde. Natürlich sind bis zur Vollendung der Gebäude nocl) einige Jahre verflossen, und die Geistlichen mußten indessen sich mit St. Rupert begnügen, wo sie wenigstens im Fahre i2/j8 noch wohnten, als Heinrich v»n G^rafen-stein am 7. Nov. sein freyes Gut zu Fringest 0 rf dahin bcrgabte. Nebst dem Dekan Albert, werd^i da noch 5 Chorherren, canonic:, mit Namen genannt: Albert, Lambert, Hartwig, Wipert, und der Magister Hei lrri ch. (Beylage Nro- IV.) Besagter Dekan erhielt 123a vom Pabst Gregor IX. den Auftrag, Herzog Bernard zum Ersatze des Schadens zu bewegen, den er dem Stifte St. Paul durch Erbauung des Schlosses Werdeburg auf dessen Grunde zugefügt hatte- Mit einem ähnlichen päbstli-chen Befehle ist Probst Ulrich 123; beehret warden, die Mouche zu St. Paul wider ihren verschwenderische!. ls2 Abt Conrad von Truchsen zu schützen. Auch n-schien er 1238 zu Frid else ich als Zeug einer Ver« Handlung zwischen dem Stifte Göß und Conrad von Nußberg. Indessen hatte Volke nmarkt auch vor der Wiederherstellung des Collegiatstiftes angesehene Pleba-nen oder Pfarrer, deren Namen ,ms die Geschichte aufbewahrte: so bezeugte um das Jahr 119? Meinhard, Erzdiakon von Volke nmarkt, mit Probst Ekhard von Mariensaal, daß Erzb. Adalbert die Pfarren Liesnich und Palta an Admont übertragen habe: so erschemt Conrad, Erzdiakon und Pfarrer, im Jahre 12^ als Begleiter des Erzbischofs Eberhard II. zu Grätz, u„d im folgenden zu Leibnitz, lvo er als ein ger.cht«>r und tiefblickender Mann einige Streitigkeiten beylegen half- (Hnnal. Du cat. st??. II. p. /;b,, ^83). Dann war Luitprand Erzpriec sskf. ^re^i^reüli^ter <1e Vullloninai-Kte, l227 zuÄ^ar? burg im Gefolge Herzogs Leopold des Glorreichen von Oesterreich , wo dieser Fürst die Stiftung der Karthause zu Geirach bestättigte. (Uigiom. »K«. 817. fiao ll, z». >/,o,) VI. schloß zu Völke«markt. Man weiß nicht, ob die Grafen von Spon, beim und Ortenburg, und nach A)nen die Herzog »63 ge, eine Wohnung in Volke nmarkt gehabt haben. Im Jahre ,239, in-Febr. beschwerte sich der edle He in, rich von 5>i»Kc>>-c!., Drauburg, wider Abt Leonard zu St. Paul, daß er dem Herzog Bernard ei' nen Berg zu Völkenmarkt gegeben habe, um ei« Schloß darauf zu bauen, wodurch ihm das Vogteyrecht daselbst entzogen worden wäre. Also jetzt ein herzogliches Schloß auf einem Berge bey der Stadt, auf dem Grunde des Klosters; aber welches war dieser Berg oder Hügel? — Das ist wohl schwer zu errathen. Vielleicht war's der heutige Kohlhof, von einer bequemen anqenehmcn Lage oberhalb St» Nupert, wo auch eine Einsiedelei) bis iu das lttte Jahrhundert stand. Bey Aufhebung dieser Lebensart !var Bruder Promosch verletzte Eremit, Chef oder Probinzial aller Eremiten Innero'sterreichs. Oder war's der Stru tzigkogel ? — Mai, findet da noch Nudera, nur smd sie von geringem Umfange, und scheinen mehr einen Wachthurm, als ein Schloß anzuzeigen Oder der Lilienberg oberhalb Nin -zing, wo einst ein Nonnenkloster, wovon man aber nichts weiß, gestanden haben soll? oder endlich gar der Schinderberg? Auch da erscheinen noch Neberbleib-sel ehemaliger Gebäude- Dem sey wie ihm wolle, die Herzoge hatten da ihre Kastellane, Vizedome oder Statthalter, Burg-oder Schloßbeamte, deren fünf schon 12^0 vorkommen. (Beylage Nro. Ill- Not» z.) Epätcr, 1263, erscheint der edle Sigfrid von Me- ,54 renberg (Schloß und Markt,'n Untersteyer linfs ob der Dräu unweit Hohen mau then), dem Herzog UlriH IU. das rechtswidrige Zolleinnehmen untersagte. Sie wohnten bisweilen auch selber da, z. B. im Jahre 1255 , als Herzog Bernard den 21. Sept. dem Stift St. Paul alle Gerichtsbarkeit, mit ttusnahme des Blutgerichts überließ; Volkenmarkter, Iohan der Nichter, Cos man Bürger, und Mirold Zolleinnehmer, waren Zeugen. Herzog Ulrich III., bey dem ein gewisser Herr Schwarzmann don Völkemnarkr, vom',- nu« 8«li«ar2mannuz M Zusehen stallt übergab am 5. Iäner 1267 das Schloß, es mag nun wo immer gestanden haben, mit allcm, was da^u geborte, dem Stift St. Paul, wenn er ohne Lejbeserben sterben sollte, welches auch wirklich im Sept. »263 in A/anl geschah. Wozu das Kloster dieses Schloß benutzte, weiß man nicht. Ungefähr anderthalbhimdert Jahre nach dessen Erbaw«ng findet man noch ein? Burg mit der Et. Iohamieskapelle, wo ein gewisser N i kola r, der alte Stadtrichter, und Hanns Heun burger ,383 eine tägliche Frühmesse stifteten. Ob diese Burg das Schloß, oder die Wobnung der Herzoge wahrend ihres Aufenthalts zu Välkenmarkt gewesen, will ich eben nicht bestimmen. Die Stelle des Stiftungsbriefes heißt so: Ein ewige Mess zulefsen täglich allwceg vor Sunschein in St. Johannes Kappclcn in der Purck zu Volckenmarkht, vnd „invert and erstwo, »53 Unter den iM dem Collegiatstifte vorgeschriebenen Satzungen geschieht auch von dieser Stiftung noch Meldung: daß die Frühmesse in der Burg zu Winterszeit bey der Morgendämmerung: ^>»>« pi-imum aid» äie» üiueozcit, ,'m Sommer aber um ^ Nhr gehalten werben solle. Ohne Zweifel war dieser so frühe tägliche Gottesdienst zur Bequemlichkeit der Diensibothen und arbeitsamen Leute eingeführt, daß sie jeden Tag mit der heiligsten Handlung des großen Opfers anfangen könnten. Dlr wahre Eifer unterlaßt nichts, das Gefühl derNcligion zu wecken und zu erhalten. VII. D^s 'Al,,^lsiincr - Kloster. Bisweilen kommt diese wohlthätige Wirkung von m»?rfülltcli Wünschen hervor, und zeigt sich in rühmlichen Werken. Herzog Ulrich III. wünschte nichts so sehr, als seine Güter und Macht an eigene Leibeserben zu überlassen; allein seine zwey Kinder, die ihm Agnes, des Otto, Herzogsh. Meran Tochter, gebar, starben frühzeitig (.4 noKan t « 1. C »ri n t K. p. 7/s,), und alle Hoffnung, mit Kindern erfreut zu werden, schwand gänzlich. Um also Volkenmarkts Bewohnern auch für die späte Zukunft nützlich zu werden, und, wie er gelbst bekennt,, durch gute Anwendung zeitlicher Güter desto leichter die ewigen zu erlangen, faßte er nach dem Beyspiele so vieler Regenten seit 6 versiosse-neu Jahrhunderten, den schönen Entschluß, ein Kloster »56 zu stiften. Es war so Sitte bey großen und kleinen Europa's- Beherrschern seit den Karolingern, zu Einführung und Erhaltung des Staaten beglückenden Christenthums geistliche Corporations» u»i> Klöster zu errichten? sie pfianzten in Städten und Einöden Bäume? welche durch wohlthätigen Schatten die Sittlichkeit schirmten, Wissenschaften beförderten, und sonst manche gute und angenehme Früchte hervorbrachten. Da kam eine Zeit, wir erlebten sie, wo man die schirmenden Schatten für Finsterniß , und die noch oben hangenden Früchte für gute Prisen ansah; um hell zu machen, und alle Früchte auf einmal zu sammeln, hauete man die Bäume nicht nur um, man riß auch die Wurzelt» aus; ob zum Nutzen oder Schaden des Staates, hat man, wie es scheint, schon genug erfahren. Man verzeihe diese Digression. Herzog Ulrich III. faßte den schönen Entschluß ein Kloster zu stiften, und zwar für die Eremitendes Augustiner-Oroens, welche durch ih" ven erbaulichen Wandel, und durch freywillige Entaus-serung aller irdischen Vortheile seine Achtung und Gewogenheit an sich zogen. Gleiche Gesinnungen hatte ein ansehnlicher und begüterter Bürger zu Völkenmarkt Hanns Kranker, ^oannoz äiotu« Intirinus, welcher hvM Grundherrn, dem Abte zu . II. p. 44,.) und nach 5io Jahren siebt man noch die Spuren verübter Gewalt an den alten Resten der Stadtmauern. Herzog Heinrich hat, der Verfolgungen undM-dcrsprilche ungeachtet, Kärnten behauptet, und obwobs er feine Residenz in Tyrol halte, lam er doch oft fn siin Herzogtbnm, und hielt sich in der Stadt St. Veit «uf' Einer stiller vertraut?« Kärntner war ein gewisser M ,62 Meister Heinrich bon Volke «markt; so heißt es in citier Urkunde: Vnser lieber getrewer Maisler Hainrich der ersamb von Völckhen-markht- Unter dem ehrenvollen Titel Meister, 2^3'Ker, verstand man zu jener Zeit öffentliche Lehrer, geistliche Vorsieher und Seelsorger (5<-l,er?. ow»»»,-.); sie standen jn einem diel größer», Ailsehcn, als jetzt; theils weil sie dessen villcicht würdiger waren, theils weil man sie fi'ir das hielt, was sie hieße». X. Die Maulh, und der Zollhof. Wie das Markt - Mauth - und Zollrecht im i2tett Jahrhunderte an das Stift St. Paul gekcmmen, ist schon oben gezeigt worden. Da aber alles dm! Wechsel unterworfen ist, so haben die benachbarten Gmfcn von Haim burg, ob mit Gewalt, oder omch V,r-trag, weiß man nicht, die Mauth zu Völkenmarkt auf eine Zeitlang on sich gezogen. Die Grafen Friedrich m,d Herman, dürftig des Geldes, überließe« dieselbe am letzten Oktober ^11 an besagtes Stift um in« Mark Silbers, mit der Vcdingnip, daß sie, wenn sie nach I Jahren nicht um den nämlichen Preis wiedergelöset würde, auf immer bey dem Stifte bleiben solle. Dieses pfiegte nachher zu verschiedenen Mahlen, sie um einen jährlichen Bestandzins der Bürgerschaft zu überlassen: i-B> unter Abt Peter 144s um Su Gul- 163 den, lo cln jedeM Quartal; dann zn Weihnachten bc-sonders lioch i Mark Pfenninge, 2 Pfimd Pfesser, und 6 Semeln gut und groß Brod. (Beylage I^l. VIII.) St. Paul besaß dort einen eigenen Zollhof nahe bey der Kollegiatkirche. Es ereignete sich, daß das Stadtgericht cine Djrne (Magd), man weiß nicht we« gll, welchem Vergehen, gesanglich daraus wegführen ließ; der Abt hierüber sich beschwerend machte 1^62 Mit der Stadt einen Vertrag, daß künftig in solchen Fallen die Nichter die einzuziehende Person mit Darstellung der Ursache von dem Abte verlangen, dieser c»ber solche vor das Stadtthor stellen, und d^m Gerichte übergeben solle. Man erinnere sich, daß St. Paul, seit 1255 alle Gerichtsbarkeit, n.it Ausnahme des Blutgerichts, zu Volkel.n.arkt besessen habe ( obc« §. 6 ). Ülicht toimte sich da der eine oder der andere Theil verflossen; durch gütlichen Vergleich ward aber den etwa cntsteheudcn Streitigkklttll Ulld Pwze^clt Vorgebeugt. Nahe beym Zollhofe hatte das Spltal St. Jakob ein Haus, welches der Spitalmcister Jakob Watt-Manner an den Herrn Kollcgiulsiifts-Kaplan Wild-wain'er i^t> verkaufte. Der Gottesacker bcy der St. Magdalene» Kollegial-Kirche sieng an zu klein zu werden, cin Vewcis vermehrter Bevölkerung; leichter kounte man ihn nicht erheitern, als wenn ein Stück des geräumigen, zum Zollhofe gehörigen Platzes dazu M 2 z64 verwendet wurde, llnter dem Probste, Herrn Walde Häuser Strauß, Tefan Herrn Georg Pauggen-tand, und Herrn Stadtrichter Michael Fleischhacker, kam hierüber 1^91 ein Tausch zu Stande. Abt Sigmund trat einen Theil stines Grundes ab, und erhielt dafür die freye Ein - lind Ausfahrt durch den Hof des Wildm a nner-Kaplans, wie "man es noch jetzt sehen kann. Dieser Tausch, so geringhaltig er scheinen mag, ist von Kaiser Friedrich zu Linz bestattiget worden. XI. Verschiedene Stiftungen an die Kollegiatkirche. In der KollegiaMrche zur heiligen Magdalena find iibcrhcmpt nach lind nach wi Anniversarien, oder abzuhaltcl.de Iahrtage gsstifttt worden. Da sie zur Kenntniß ansehnlicher Viirgersamilicn, Pröbste, Dekane, und einzelner O^rtcr der Gegend beytragen; s^ dürfte es nicht unangenehm, auch nicht ganz ohne Nutzen seyn, von einigen derselben hier kurze Mild^ng zu machcn; man sindct darin nicht nur den katholischen Gebrauch, für Beworbene zu bethen, nnd den Ritus, ihr Andenken zu «hren, sondern auch den Kurs des damaligen Handclsmittels? ie weniger Geld, desto wohlfeiler die Eachen; man klage ja nicht iiber Theu-rung, we>?n das Handelsmitsel, Geld, es Mag gcltcn was es will, in großer Menge cirklllirt. »65 Konrad Metzsiich, Richter zu Völkenmarkt, empficng im Jahre l3c>8 dierthalb Mark Pfenning, und gab dafür seine Hnbe an der Ollschänitz. Dekan Otto fauste z3l8 von Fritz Moier zu HaiM-burg die Hübe Zettnick auf einem Hügel am Dicx; wie theuer? um scchsthalb Mark Silber; Graf Hermann von Haimburg besiegelte den Kaufbrief zu Välkenmarkt. Ulrich Schelckel tritt iIl8 sein Vogtrecht übcr 2 Huben in der St. Sttphanspfarre, und Ritter Hermann von Furch holz feine ganze Hübe zwischen Bergen um einen Iahrtag ab. Die zwey edlen Bruder Ott von Völkenmarkt, deren einer Deutschordensritter zu Friesach war, überlassen l333 der Kirche 2 Huben, eine über derDrau , die andere zu St. Michael ob der Brücke in der Teinacher Pfarre um ein Quatember - Anniversarium mit 12 Priestern: wie hoch stieg die Ausgabe? jedem Priester sullen 4 , dem Diakon 2, dem Leser und Unterdiakon auch 2, endlich dem Meßner für das Glockenlauten ebenfalls 2 Pfenninge gegeben werden: zusammen 58 Pfenninge — und das so pünktlich, daß, wenn derIahrtag einmal sollte unterlassen worden seyn, er im folgenden Jahre mit 2/j Priestern mußte ersetzt werden. Im Jahre i33? stiftet der Burger Hansel Peyer eine tägliche heilige Messe durch Uiberlassung seiner 4 Huben zuChratschach, und des Zehendes iu S t. L 0 renzen. Zwey Jahre später giebt N l-rich Sailer dem Probst Nikolaus und Dekan 166 Casarius die Hube zu Winklern; Bi'irger O t-> to Zuber besiegelte die Urkunde. Der Chorvikar Georg Leusser, Inhaber ein^s Gutes zu Sal-chendorf, überlaßt es l3/,2 mit Einwilligung seiner Schwester Gertraud dem Kollegiatstift; so dir Katharina Peyerin i3^/^ den Zehend zu E p p e n-dorf. Eine andere fromme Wittwe, Katharina Iustierin, errichtet mit den Ihrigen die Kapelle unserer luben Frau, und vergabei dahin »3^9 ihre Hube au dcr F c i st ritz, die sie von Adam von Eberstein um >8 Mark Aglmer-Pfemunge gekauft hatte, damit wöchentlich 3 heilige Messen darin sollen gehalten werden, »rclche l/,27 in eine einzige, mit der Be-dingniß einer Profession und Verlesung des Familien« Nekrologs, sind abgeändert worden. So kam auch das Gut zu Penk und Wurtschitsch von den Brüdern Hermann und Hansel den Pcuer-lcin i3'^5 an die Kirche. Unter dem Kicgel des Stadtrichters, und nachher Vizedoms in Kari'lcn, Herrn Michael von A r n-fels, Bilrgcrs in Völkenmarkt, hat Kuenz Kröpf dem Probst Lorenz und Dekan Peter, 2 Güter im Chreüsenbach und Ka lte n b runn, nebst der Mühle unter der St. Stephanskirche l3?9; und die Familie Zwitar ihre 2 Güte? iu Oberfaichl ,382 abgetretten. Probst Wilhelm W 0 lfauer und Dekan Christian erhielten i38,j von Agnes Hanslin, dcs SilberM's scl. Wittwe, eine Hube 167 in der Feist ritz am Diex, das Holz zu Nüed, die Hube an der Nuhcstadt in Purkach, und einen Zehend in Forchach. Nicht unbemerkenswerth ist die Stiftung der Frühmesse in der St. Iohanneskapelle in der Burg, wie schon oben gemeldet worden, wozu iin Fahre 1385 die ^ Güter zu Ayerstorf, der Zehend zu Fro scheu-dorf, 5 Aecker iu der Bleygasse, 2 Huben am S r. Iörgenberg, und 3 zu Wabldorf vergäbet wor-den sind. Um nicht zu weitläufig zu werden, nur noch einige. Im Jahre 1898 versprechen dieZechleute des Gotteshauses zu St. Ruprecht (Verwalter des kirchlichen Gutes, Kirchen-Vöqte )daß sie jährlichen ewiglich fürderlich ( fürhin ) geben wollen dem Pfarrer zu St. Rueprecht wer der ist d 0 „ des Kapitels' we ^ en (ein Chorherr Versah diese Pfarre ) ein Pfundt Pfenning gueter wiener oder ander Müntz dafür, die gib und gab ist, aus der Pü? sen von des Gottshaus Hab, alle weg halbes zu St. Michelstag, und halbes zu St. Jörgen tag an verziehen (ohne Ver« zug). Und darumb soll der selbige Pfarrer alle Jahr jährlich ewiglich alle Wochen amMontHg ainSeel mess halten ono sprechen im Chor n er zu St. Nueprecht, vnd lL3 ' nindcrt (nirgends) anderstwo. Chorner war entweder der Chor oder die Todtemapelle. Drey ?lecker in der Ebene gelegen sind 1,^02 nm 9 Pfund Pfenning, heute ungefähr 18 bis 20 Gulden, verkauft worden. Im Jahre l/j22 wird deM Kollegiat-stift ein Hans in der Stadt überlassen, welches am Platz stand , st 0 sset m ir d er ai n Seith en an Michel des Satler Haus, an dem andern O r t ki indieGafsen, so man in die Juden-schnell geht. Ohne Zweifel haben in dieser Handelsstadt, als dcm großen Markt, v<>Nl<,v^, ehedem auch Juden ihr Wcscn getrieben, und etwa tine Synagoge gehabt. Das Haus, Welch's itzt die Dekaney ist, hat Chorherr Peter don Or schau um »5 Pfunde Pfenning gekauft, und unter Probst Ulrich Langenmantcl, und Dekan MichaelGnatinger 1^5 an das Kapitel übergeben. Die edl^n Bürger Wild manner gründeten als Zechmcister cine eigene Wildmanner - Kaplaney, wo Hans Schmelzer, Chorherr zu G ur nitz,, i^L3 erster Kaplan war, der durch Hingebung seiner Guter zu St. Margarethen bey Hörtendorf einen Iahrtagstiftete: Vnd sollen zu solchem Iahrs-tagl 5 blich aufbifcln lassen, vnd zwölf StöckKerzen zu den Bifelen geben. Vnd der Priester soll sich zu vnser Frauen Mess vmbkehren, vnd vmb meines Vq- i6g ters dnd Muettervnd dmb meinerVorfo-dern Sellenfvnd nach meinem Abgang, b m b m.- in Seel bitten. Der Ausdruck A u f-bifeln heißt schmücken, auszieren; bier: den Altar utld dicTumba mit Tüchern und Kerzen derschö-n^rn. Der Prirster soll sich vmbkehren: er soll mich dc'r heiligen Messe zur Tumba gehen; man nenilt es auch nachhalten, so viel als nach dem Gottesdienste für die Verstorbenen noch ein Gebeth halten. Aber warum so Viel gestiftete Iabrtä'ge? Antwort: Die guten Leule glaubten und dachten an die nahe Ewigkeit nach dem Tode; dieser wichtigste aller Gedanken , dieses Interestanteste nller Anliegen, bewog sie 5ucht nur zu einem erbaulichen Leben, sondern auch zur Ergreifung jener heilsamen Mittel, welche uns die Gcmcinschaft dcr Hcüigcn mucicrlich barbietet. Hernach wolltlN sie ihren Erben ein frmnmes Denkmal an sich hinterlassen, daß sie sich desto gewisser ihrer guteil L.'lircn und Handlungen erinnerten, um so ihnen auch «wch nach dem Tode zu nützen. Endlich trugen sie da-dmch zum standeümässigen Unterhalt der Geistlichkeit und drr Kirchen, welche einen so kräftigen Einfluß auf die gutc Stimmung des Volkes haben, das ihrige bey. XII. Verbesserung des Collegiatstistes. Wie die Zeit alles abzunützen und zu verändern p!"'gt, so versank ailch das Collcgiatstift allmä'hlig in «ine Art don Schlaffheit; weil nicht nur der Probst, sondern auch die Chorherren qwßtentheils abwesend waren, ihre Pfründen an Weltliche verpachteten, und folglich der Gottesdienst vernachlässiget wurde. Johann, Administrator des Erzbisthums Salzbxrq, bevollmächtigte am 18. Sept. !43H Mathias Bischöfen zu Seckau, mit Ernst eine Reformation da vorzunehmen, die zerstreuten Präbenden in einen Korper zu vereinigen, davon die Einfünfte nur unter jene .ausgetheilt werden sollten, welche zu Volke n markt residiren, und dem Gottesdienst obliegen würden, und alfes, was zur Beförderung des Gottesdienstes und zum Nutzen der Kirche dienlich seyn fount?, zn veranstalten. (Beylage N. XVI.) Bischof Mathias vollzog den Auftrag, und übergab am Ende Februars i^st? dem Collegiatstifte besondere Statuten, nach welche?» man sich künstig benehmen sollte- Die merkwürdigsten dem Inhalte nach sind: Alle Stiftsgefä'lle werden in ein Gemeingut vereiniget, wovon der dritte Pfenning dem Dekan, das übrige den anwesenden Chorherren in gleichen Theilen zukömmt. Die nicht restdirenden Chorherren bestellen und besolden ihre Vikare, damit der Gottesdienst nicht vermindert wcrde. Gemeinschaftliche Kontrakte mit Weltleuten werden untersagt. «7» Die Ordnung des Gottesdienstes und des Chor? gesanges »Virb bestimmt: zur zweyten Stunde nach Mitternacht im Sommer, zur vierten im Winter sollen die Vigilien gehalten werden. Die täglichen Geldcnlstheilungen können nur die Nesldircnden beziehen. Beym Hochamt an Sonntagen soll jedesmal nach dem Credo die Predigt gehalten werden, wozu jährlich ein gelehrter tauglicher Prediger ernannt wird; auch soll max 2 oder mehrere der windischen Sprache kundige Priester unterhalten. An Festtagen wird das M^'ssclescn bis zum Hoch-cm'.tc unterlagt, damit d»;s Volk desto mehr genöthiget w^rde, dlM össcittlichen Ulttcrrichte beyzuwohnen- Sehr heilsam. Stolz und Trägheit scheinen damals schon den Mißbrauch aufgestellt zu haben, daß sich einige begnügten , nur mit Anhörung einer kurzen Prioatinesse den Sonn-und Festtag zu heiligen, die Verkündung und Erklärung des göttlichen Wortes aber unverantwortlich verabsäumten. Der Dekan hat die Leitung und Aufsicht der Seelsorge. Es sotten keine Ehebrecher geduldet, sondern um Abschaffung derselben die weltlichen Behörden angesucht werden- Die Gmckeleyen am Nikolausfest, da Jünglinge wie Bischöfe gekleidet, Segen ertheilten, wie auch die »72 Maskenspiele am Fasching in der Kirche und auf dem Gottesacker, soll man auf keine Art Mehr dulden. Sonderbar ist das Verboth der sogenannten Eisernen Kühe oder Schafe: ?>«!>>be mn5 äo «»«wt-o vac- ni»m «»UI-NM »3P«I'0 v'läouiv. Worin dieser Mißbrauch bestand, wird nicht gesagt, noch auch, warum die Thiere von Eisen hasten; sondern es ward verordnet, daß diese K"ihe und S h^ife entweder verkauft, oder fur jährlichen Zins aus,fliehen wlirden, welcher nach dem Tode der Thiere mit Darbringung ihrer Häute aufhören soll. Diese und andere heilsame Verordnungen sind dem CoUegiatstifte zn Beförderung des Gottesdienstes und der Sittlichkeit vorgeschrieben worden- Was ferner aus dem Mittelalter von Vo'lken-markt erhoben werden konnte, wird hier mitgetheilt. XIII. Die Kumpfmühlc. Trägerhos. Erzherzogliche Güter. Die Mühle am sogenannten Müllnerbache gehörte dem Stifte St. Paul. Sie muß auf eine Zeitlang in Abgang gekommen seyn, weil sie Abt Conrad III. ,'j?7 wieder herstellen, und dem Bärger Conrad Kröpf um einen Bestandzins übergeben ließ. (Beylage N. VlI.) Prohibeinus tic caetero vac-carurn seuovium, quas fcrrcas appellant usum, quo-niam usuram s3perc vidctur. Worin dieser Mißbrauch bestand, wird nicht gesagt, noch auch, warum die Thiere von Eisen hasten; sondern es ward verordnet, daß diese K"ihe und Sh^fe entweder verkauft, oder fur jährlichen Zins aus geliehen wlirden, welcher nach dem Tode der Thiere mit Darbringtmg ihrer Häute aufhären soll. Diese und andere heilsame Verordnungen sind dem CoUegiatstifte zn Beförderung des Gottesdienstes und der Sittlichkeit vorgeschrieben worden- Was ferner aus dem Mittelalter von Vo'lken-markt erhoben werden konnte, wird hier mitgetheilt. XIII. Dje Kumpfmühlc. Trägerhos. Erzherzogliche Güter. Die Mühle am sogenannten Müllnerbache gehörte dem Stifte St. Paul. Sie muß auf eine Zeitlang in Abgang gekommen seyn, weil sie Abt Conrad III. ,'j?7 wieder herstellen, und dem Bärger Conrad Kröpf um einen Bestandzins übergebe'» ließ. (Beylage N. VlI.) l?3 Merkwürdig ist, daß dieser Müller die Obliegenheit hatte, den Ealgcn und den Weg dazu im brauchbaren Stande zu erbalten. Abt Johann II. hat 1464 ihn Von dieser Beschwerde auf immer dadurch befrcyt, daß er der Stadt 14 Pfund Pfenning bezahlte. (Beylage N. IX.) Die alles abändernde Zeit hat den Gebrauch des Galgens beynahe überall durch lauter Philanthropie aufgehoben, so sehr sie durch Zunahme der Sittenlofig« teit den Weg dazu gangbar gemacht hat. Wahrscheinlich hat dieser Vcrbrcchenstrafcr damals seine Dienste noch gutwillig gethan, als 1428 zu Volke nmarkt ein Aufruhr »vider die Obrigkeit entstand, den aber der vorsichtige Landeshauptmann Mein hard von Lichten stein durch Verhaftung und Bestrafung der Empörer sogleich stillte, (klogiuei-pass. ,l)r. 1'. lll. p. 359, 708, et 7»0.) XIV. Volkenmarkt, Sitz b ^Nanzi« Oerm. zasl'. II. zi. I120. und ^ullill. Olll ^t. 8t?r. III. p. S38.) Man denke sich diese mächtige Versammlung aller Großen Innerostcrreichs mit dem Monarchen selbst und seinem Gefolge, in einer Stadt von fchr mittel-mässigem Umfange, ohne Schloß und Burg, zn einer Zeit, wo ein starker Feind, die Türken, in der Nahe Verwüstung und Untergang drohet! In diesen drückenden Umständen aber war Volkenmarkt schon der Lage nach der sicherste Ort, wo man mit wenige« «r Gefahr über die Anliegenhcit der Provinzen gemeinschaftlich« Berathschlagungen vornehmen konnte. »77 Mittwoch am Ulrichstag den 4. July hat sich dcr Kaiser mit den kärntnerischen Ständen vereint, »vcgen ains Aufschlags ains Geldts von al« len tlnd yeg lichen Personnen und Leuten in Knrnthen gesässen dnd wohnhaften, was Standts oder Wesens die scien, zenem-inen, um die Vertbcidigunas-Anstalten wider die Tür-kcn fortsetzen zu können. (Veylage XIV.) Entweder hielt sich also der Kaiser etliche Monate in Volke «markt auf, oder er kam wiederholt dahin, lvo er am 20. May und ^. July Urkunden unterzeichnete. Indessen Kärnten durch Bereitwilligst der Ein« wohner u»d kluge Anstalten der Regierung östlich gegen einen feindlichen Einfall verwahret worden, blie« den die sudlichen Theile desto schwächer- Im September I/,?3 waren die Türken schon in Krain, und drangen am 2Z. über die Kanker, wo sie zwar einigen, aber nicht hinlänglichen Widerstand fanden, in Kärn-ten ein. Nebst andern Gegenden überschwemmten si« das benachbarte Ja unt Hal; Völkenmarkt war gerade am Markttage in der größten Gefahr, die aber ein Bürger von Stein und ein Baue» sollen abgewendet haben. ) Innerösterreich war, wegen der Scnlmfeligkeit der Rcichsfi'lrstcn, in Westen sich ^9 durch Kcirnm, zlirückkehrte. Gegen-lrarti'ge Verhatldluug gefchnh vor dieser Expedition, als Graf Bernard sick entschlossen hatte, mirzuziehsli. «) Wahrscheinlich lohnten sie in Völlenmarlt. i) L^mlich bom Bischof Hartwig. 8) Zwey Weiler und zwey Hübe«?. K) War der 20. April. Nicht lange hernach ward der Ftldjug erössnrt. i8l Hujus rei tosses sunt. Hermann de Tra i) et Eber-Jiardus frater ejus. Bempr-eeht " ct filius cjus de ^ ruh fen. li) Wolfram de Signs dors. Rudiger de O 1 s u i z. Hartuuic ct (rater ejus Ilemricus de Cliol-ni/. 1) ChunraA et siliu* Chunrnd sius domus inducti , et ad ampliandum diuinum culturn in ecclofia dei sollicitc intendenles pru- >) iinblir^, Drauburg. ll) Triren; und weiter unten zwey Konrabe eben dieser Familie. l) Kollnitz im Lavantthal. ") Scheint im Iaunthal bey Sittersdorf gewesen zu seyn. l82 denier adüorlimus, saiubrc non csso. ut rictum una per-sona consuuial quo plurcs babunde suftentari poterunt in vine« doinini Sabaoth laborantes. Prescnti igiturscriptura noucrint vniucrsi. Quod cum invenisscmus aliquando ' Volchinmarcljt in ecdesia barrochiali et iurc, ita ut plebano uni rluntaxat pcrBone proucntus ipsius coclo-aie cederent uniuersi. Cum essct ibi ut euideoter cognovimus inessis multa operarii avtem pauci. Nos ut ad messis anipliUidinem laborantium quoc[iio numeral »ugaretur, quatcnus per plurcs niinistro» ministeria ec-cicsio ddmtni sacilius cxpedita expediting in antea con-sum;ircntur. Ipsam ecclesiam conuentualem taliter sta^ 'tvimus, trcdecim in ca canonico8 ordinantes. In quo numero compntabitur Prepositus , prebenda una sicut unus c.inonicorum contentua , prehenda siquidom csti-inabitur singulis ad ejusdom ecclesic prouentvvm quan* tit a tern. Institutionem tatnen canonicorum reseruaui-mus iuri nostro , ipsi capitulo concedentes t vt ordi« natio et dispensatio reruin et piouentuum ecclesie . Oktober l2/,o. 2lus dem Original. (In einer fehlerhaften Abschrift steht das 1.1212; ein unwissender Copist sah in der Iahrznhl kl. (^c!. XI.. das setzte l^ für einen arabischen? an, und machte sogleich 12 daraus- Dieser Fehler ist auch in'von Wendtenthal's ^uztli» ^acr» 3. Th. 5. Bd. i'ag- 3^y eingeschlichen.) In nomine saticte et individuo Trinitatis. Ameirr~ Ilartwicus Dei gracia Abbas sancti Pauli in Laucndt! a) in Finpctnum. Ad tollendam obliuionia calurapniam pr»-duntuin uirorum prouidencia res gestas solet Still me-inotie commendarc, Noxicrint ergo vniucrsi Christi fideles prescntcm paginam inspecturi. <^uod nos diuini cul-tus eonsiderantes honorem in noitro houo foro Volchinmarkt b) accresccre, quasdam areas qua« "in posscssione nostra actcnus habuimus in dicto foro locatas, ut idem Dei cultus non minoraretur seel eter-naliter augerctur, ciuibus eiusdem fori de consensu et bona uoluntatc capituli nostri contuiimus vtiiuer.sis, pro qua collacione rata tenenda , dicti ciucs denariorum marcas XV. nobis dederuat. Ipsi quoque ciues areai* «) Ist ,'m nämlichen Jahre 12^0 erwählt worden, d) Diese Stelle deutet auf eine Wiederherstellung der Stadt. i84 et locum ad ecclesie" fundum ot cimltcrii prouidentes , et D*i honorem aptum ct pred-eitinatum ininUtris Dc» ibidem soiuientibus areas cisilem minislris necessaria«. Ulrico prpposito , Alberto decano, totique capitulo sane. ti Hudberli. c) ct succefsoribus eorum libcre et omni «ondicionc reinuta contulerunt perpctuo possidendsis , Kc igilur in posterurn liec donacio possit pati calump- n'mm , ct a nostris succes>suribns in irilom rcuocari , presens acriptum sigillis vencrabilis Eberliardi Arclüe- j)i8copi Salzburgensis , Domini Berinhardi ducis Karin- tliic. (1) nee non et nostri et cupituli iussimus consigriti- ri. Huius roi testcs sunt. Luitoldus notarius ducis Ka- rintliie T Hainricu« plebanus sancti Petri, He nun nut Cappellanus Arcbicpiscopi, llariwicus de sancto Gcorio •acerdos , Hcrmannus , Vlricus , llcrmanitiu, saccnlo. tcs do Thinach. e) Hermannus , li.irtwicus, Licuhar- dus y de DiciiiC t fj Joliannes dc Wurscliiz, Sacerdos,' «) Skit dem I. '23l, da nur sin einziger Priester war, ist also alif Befehl des Erzbischofs Eberhard schon litt l^ulw^lilm <^i»nonie'», ll>» zu <ö t» )^U2 preckt hergestellt worden, und Ulrich mag der erste Probst gewesen seyn- Man vergleiche die Vorstehende Ulkunde ll. ü) Herzog ^Bernard, Hermanns Sohn, regierte vom I. »2U2 bis in den Hornmig l25L> «) Schon damals drey Priester zu Teinach. t) Diex, Verggcgcnb bey Griffen. 185 Petrus, Ruilpcrtus, Otto scolarcs , Wicliardus de Ra-rilnpen», Albertus de Lubeche. Swarzmannus, Siiiui-dus, Bcrinlinrdus, Wcrinhcrus , Hainricm , Casttvllnni de Volchinmardit, g) Kcliehavdus de lliuense miles, Hcinharilus ossicialis de sancto Paulo, Albertus Judex, Johannes Inirintts , h) Bcrtholdus , Lieuhardus , Wolf-gcrus , Rudpcrtus, Zv«ctaao, Marquardus Üteoloneariu», Ciu< ■ de Volchinmarclit , et alii quam plures. Acta sunt lice apud Volcliinmarcht. i) Anno Do-n inice iiuarnacionis. M.CC.XL. Indictiono XIH. VI, Idus OcLobris, feiieiter, Ajnen. Beylage Nro. IV. Heinrich Von Grafenstein vergäbet sein Gllt zu Fringe- storf an die St. Nuprechtskirche bey V^lkenmarkt, de« 7 November I2/.3. A»s dem Original. Uniuersa negocia iev acta queeunque mandata lit« teris et uoci testium , ex eorum so lent memoria traliere firmamentum. Noscant igitur presentes ac posteri , quod ego Hainricus de Grauenstain a) pro reniedio animo met, e) Beamte des herzoglichen Schlosses, oder der Burg bey Välkenmarkt. I.) Hanns Kranker, Mitstifter des Augustinerklosters liach »3 Jahren. i) Bey Völkenmarkt, vermuthlich zu St. Ruprecht. «) Dieser Heinrich war auch freygebig gegen das Haus der Deutschordensritter in Grätz 1229, und ersetzte im Jahre 1240 den einst der Kanom'e Seckau zu- iS6 *t parcntum meorum , «eel pree'pue pro nnima silii met f Hvdolphi , contuli evgaiu un»m sitam, in Fryn-gestorph t eccJesie stmcti Hobcrti , in Volkcnmarch, libere ct quicte sine omni iure aduocacie, sev aliae cuiusHbet juiisdictionis alligacione, jure perpctuo president! am, Quo collacio, ne in postcrutn reuocari possit »b allquo, prebuit assensum fillua mem, Godcsriilus» ct propriam animi iioluntatem , Acts simt igitur liec. Anno Domini M.CCXL.VIII. soptimo ydus Kouembri« in foro VoHtetnarcht, In prescixtia illustris duris. Pe^n-liardi , Astantibus ibidem, Alberto Decano , Alberto, Lamberto , Hartwico , Viperto, Magistro lleinrico Ca nonicis eiusdem ecclesic, Virico de Tnshen , Ulrico de Bechberc , Wernhoro , Walt hero , Rabvtbons militibus« Mangoldo -, Hainrone d« Clagcnvurth , Pvsano de Trih-acnt Cotfrido Scvphei , Hartwigo Thoremanno, Nagc-lyno ciuibu3 dc Volkeraarcht. et allis quam pluribus, uiris omni excepcione maioribus. 4 gefügten Schaben. ^nn.-»i. Dueat. Ztvpl^ H-p> ^07 etc. Man glaubte die edle Familie von Grafen-stein sey mit ihm ausgestorben. Hier erscheint aber noch sein Sobn N'ldolph. (^rafen-^ stein ist letzt ein dem fürjNi'l, Nose"berqi''chen Hans zugehöriges Gchlosi und Dorf in Unterfarn-ten, nicht weit vom Einfluß her Gurk in die Dräu. R87 Beylage 5lra. V. Gründung des Augustiner - Klosters bey Volten markt, durch Ulrich ^11., Herzog in Karnten, den 3o> Dezember 1263. Aus dem Original. Ulriciis a) Dei gratia Dux Karinthic Dnus Car-niole vniversis Chri sidelibus tam prescntibus quam fu-turis presentem paginam inspecturis salutem et felici« memorie increincntum. Cum rcgnum eclorum sit pauperura spiritu, vtvoco divina predicatur, nccessarlum arbitramur, vtidemema-itius ab ipsis nös , quibus credite sunt diuicic bujua mundi- Hinc est, quod cupicntcs istis trannitoriis vera» ct eternas diuicias cotnperare , ecco Domino pectori nostro divinuin consiiiuin infuinlente, frutres Jlercmi-tarum Ordinis S. AuguJiini , qui pro Christo relicti« teinporalibus paupertatem uoluntariam elcgerunt , apud forum nostrum Volchenmareht cotlocamus. Johannes autcm dictus Infirmus b) nostpr cives de con-icnsu ct voluntate hcrcdum suorum omnium proprietatem aroe ct agroruin tam pro ecclcsia quam doinibus et pro hortis ibidem a dilccto nobis ahbote S. Paul! red-ditibus equivalcntibus redimendo in presencia died ab-batis nobis manu potestativa heredibu» consencientibu« resigaavit. Quo facto nos prcdictis fratribus donavj- ») Reqicrte vom I. ,236 bis 126.^, da er Ottofar, Äonig von Bäbmen, als Nachfolger ernannte. i») Man sehe oben Urk. ui. Note ^. ISS mils dc ejusdem refignacionis plenitudine predict» om- nia in Dei honorem et obsequium perpetuo possidenda. Insurer in favorem ipsbrum sratriun nos ad hoc oblJ* garaus, quod «ream et agros cum aliis omnibus, ut su' perius eft cxpreflTum , exemptos libereiftb omnibus im- peticionihus, abbatis scilicet, herednm Joliannis, et parocliialis ecclesie, et totum conventinn s>iah'um ipsiut loci nofire protection! et d r son don i et nofirorum succtf- forum pro libertatis commodo includamu«, corum pro« jnocionibus , bencficiis succerlcntibus taUter inte iilorte», ut idem locus ad lau dem divinnm per nos crsPcat de die in diem , ct prosiciat in aus;mcnto. Prctere?» no* in omniHus elnmofynis , quo prnpter Deum in fuhsi- dium de mobilibus feu immobilibus ipfis vel fun domtii fnerint elargitc , voJnmvi» , sicut ciindc mcritum co»- scqui sperannis apud Deum, et commendacionem apud homines , defensare. Actiim Volchcnmarcut Anno M.CG.LXIII, III. Ka-landas Januarii. Beylage ^rn. VI. Ulrich, Probst zu Völkenmnrkt, lvricht die Augustiner-Kirche frey. »263. Ko» v 1 s i r u, milerHoione cllvina -imUi-kt pr^pnlitu«, ltnrlntkio ^rolnlliaconn», »o uiu-^ol'li Onnonlc! e^u,ckl?m lor! ncMirn s^ciinu» omnibn« prelvntein ^»»ßinÄM inl^eeturi», uuoli no» !n «onlüer»- Tfo» ülrirus miseracione divina dc VoUien-mtrlu Prepnsitus, Karinthie Arclniliaconus, ac uni-Tersi Canonici cjusdcm loci notum faciinua omnibu» presontcm paginam inspccturU, quod aos in consccra- IS* cione ecclesie herenutarurrt Ordinis S. Au^ustini eanderu ecclcfiam hiisdcm fratribus resignavinms cum oinni do-minio et ccclefialiica eeniura,necnon cura omnibus ad sep« dictam ecclesiain pertinentibus. Ad cujus rei firmita" , tern It'pc dictis fVatnbus presenter literani nostri figilli niuniniinc roboratam in burgo sancti Vili incliti Duci« lUrinthitJ a) auignavimus. Datum anno M.CC.L.XIII, Beylage Xrc). VII. Die Kumpfmiihle. i3??. Ich Chunrad der Chropf Purger zu Volsenmarckht dnd mcin Hawsfraw vnd all vnftr Erben veriehen vl,d tl,n chu»id ofetilcicl, mit drm Brief; das blis vn-ftr genadigrr Her Abt Khnnrad zu Sant Paul in dttn kavental, vnd Her Nemprecht der Prior vlid dcr gantz Commit daselbö ain oder Chumps Mül derlichen h^beltt mit allen Rächten vnd Eren alz von Älter darl-ll gehört, also ausgenomenleich, »van ich lgcncmter ChllNrab Ehropf, vnd mein Hawsfraw dnd all vnscl Lliberben abgcnt, so schullen o) vnser Frewnt furbaz nichts mer noch der genant Miil ;u sprechen haben, in chamen Wcg, vnd sol d?m Gotzhans zn faxt Pcüil ain lcdiqs sreiö Gltt s?,'n an allen Chrieg. Mit Vrfchund drs Bricfs versidlct mit Meinem ayqen anhangenden Iüsigcl. Der Brief ist geben nach ") In der herzoglichen Burg zn St. Veit. «) Vollen nnsere Freunde künftig keinen Anspruch an die Mühle haben. 190 Christus Gepurd dreuzshn hundert ,'are, darnach in dem jiben l^nd sibenzigisteu iare, an sand Augusteitttaz. (28. August.) Veylage^ro. VIII. Der Zoll zu Völkenmarkt-wird der Stadt um eine jahrliche Abgabe auf 4 Jahre überlassen; 26. Dec. i^3. Aus dem Original- Wir Peter don goes gnaden Abbt tzu Sand Pauls Im Lauental. Ich Andre die tzeit Pn> vüd wir d^r ganntz Conuent daselbs Bekennen für uns vnser Gotz«-baus, vnd all vnsrr nachkomen, dnd tun kunt mit dem vffennbrief menikchleich den er furchumbt, Als vns, dew Erbcrn weisen Jacob Wattmanner dic^eit Nichter, vnd der Rate vnd ganntze gemayn der Stalt Völchen-markht mit Vlcisi gebetn babn daz wir In, v'iser, vnd dnsers gotzhaus Zol zu Volkenmarkt, in ain bcstannt lassen solten. Also haben wir, Ir dleissig bite angesehen , dnd haben In den benanten vnsern Zoll, in ai-nen Bestand auf vier Jar, nach Datum des briefs, nachemnlider fomeliden, gelassen, vnd lassen In auch den wisfcntleich in chraft des Briefs, mit allen den rechten, eren, dnd wirdcn, als von alter bartzn gehören nichts ausgenommen, In solicher besckaidenhait, daz few dns, vnserm gotzhaus bnd nachkomen dauon raichen t>nd dienen snllen, auf yedes Jar, zu einer gedleichen Ouatembe»', funftzchn phundt gueter wienner phenuig. ») ») Ein Pfund Pfenninge bestand aus 2/,o Pfennmgen, Brslmder tzu der Ouatember zu Weynachten, suNn sew dns Ierlcich geben vnd raichen zu den fi'mftzehn phund-ten, Am Markch Wienner phennig, Tzwayphuntt pfef-fer, v»d Sechs Semlene prot, In guct vnd grözz, als man dlis die von allten, davon geben hat angeuerde, vnd sullen vns solch betzalung laichen, in vnser gotz« Hans sand Pauls im Lauental, an all vnser mue vnd fchcden, trelvleich vnd vngeuerleich. Auch So haben wir In obgenantcr Abbt Peter besunderbar, onser Mülen n^!5; denn 12 Pfenninge machten einen Schilling. Das Pfund war insgemein der Mark gleich; weil aber der Werth des Pfennings und des Schillings nicht durchaus ebenderselbe war, so läßt sich iencGeld» gattung nicht genau nach unserm Curse bestimmen. Man wird indessen nicht weit felilcu , wenn man die 2^0 Pfenninge mit unsern 6a Kreuzern, die 2u Schillinge mit 20 Groschen, mithin das Pfund mit t Gulden vergleicht- l92 ' s> Mill lessen wem wir w llc n a» Ir wiberrd d) Vn!» des zu Vrchuno haben wir obgenantcr Abdt Peter fiir vns vnsern Conuent, gotzhaus vnd nachkomen dnser In-sigcl auf den brief gehangen Der geben ist an sand Steffanstag im weinnachlsfeirlagen Im Viertzehenhnn-dert vnd Achtunddiertzigistu Iaren. Beylage Nro. IX. Die KuMpfmühle wird von Unterhaltung des Galgens befrcyt. i^. Wir der Richter vnd Nat dnd GeMain der Stat Volkenmarkcht bekennen ossenleich mit dem Brief für d«s dnd fiir all bnser Nachkomen allermanickleichen ») den dieser Brief flirkumbr. Als ain Zwitracht zwischen des Envirdigcn Hcrrn , Herrn Iohannsen Abt zu Sand Paul im Labcntal an aym , vnd vnser des andern Theils don seiner Mülner wegen am Mulpach bey Volcken-markcht, das Gericht vnd Galgen anruersnd gewesen ist. den dann dieselbe Mülner vnd ander Mulner das-selbs gemacht vnd gepessert habn von alter Gewonhayt Herkomen, wan das not getan hat, des sich aber der genant Abt anst.it seiner Mulner vber folich sein und seines Gotshmvs Freyhait a«ch Bestätigung darüber d) Man findet im Ialue i^?5 die nämliche Verleihung dom Abdt Johann auf 6 Jahre, welcher der Stadt ein besonderes Insiegel zum Gebrauch des Einnehmers auf rothem Wachs gestattete. ») Jedermann / allen. 193 vast beswcret bedmikcht hat- Also haben wir vns mit dem obgenautten Abt liebleich dnd guetlrich der Sachnt-halbn d) vcraint also, das bl,s sein Envirdeckcheit fur die egenanttsn Mnlner bcrait herausgeben bnd grant-Wurt hat vierzehn PsuntPhenig kandeswerung in Kernel, , die wir zn der Ctat Nutz angelegt dnd braucht haben; dcr Maynung, das die egenantcn Mulner don Gerichts dnd Galgenswegen z,machen vnd zepessern hin-fl>r ewikleichcn pernct vnd clltlad iren Erben an Schaden, vndcr dieselbcn zwal) Pet,chat ich bemelter Vallholome Ainfald mich vnd mein Erbn verpinde alles das war vnd stet zchalden bl»d gentzlich zu volfuern, das in dcm Vricwe geschriebn vnd begrissn ist. Gebn nach Christi vnfers Herrn Hcrrn Geburde im bierzehen hindert vnd Sybentzigisten I.ir am Sand Cosmas dnd Sannd Domianstag (27.Sept,,). Beylage I^ro. XI. Crmahnung zur Wachsamkeit gegen einen Einfall dee Türken. 24. Februar 1469. Wir vnnsers allergnedigsten Herrn des Nomischen Kaiser :c, Anwalde hie in Kernden erbieten dem Er-wirdigkn geistlichen Herrn Herrn Iobanm'en?lbbte zu sannd Pauls im Lavltital, d,ch den Ebeln Thuman don R 0 ten stain ») Pfiegcr zu Nabenstein l>), dnd dem Stainer Pfleger zu L 0 sch e n ta l«), Gi -ligen Kaynnacher vnd Jörgen Psieger vndAmbt-man zu Lauenmundt vnnser wiUig vnd srewntlich Dienst. Als ew dann die seltsame Mär 6) vnd Kriegs- H) Diese edlen Kärntner kommen schon im I2ten und i3ten Jahrhunderte vor- ^««»l. 0uc»t. s^i-iao "r. n. p. <<3o. d) Berqschloß westlich ob St Paul. «) Gehorte einst den Herren don Pet tau. K. Ottokar hat selbes 126« dem Friedrich von Pet -tau genommen. ( Ebpnd' p- '«^.) ä) Als euch dann die seltsame Nachricht tt. O 2 196 ' lcwff jetzo wol wisse«: sein; darumben vns allen Notdurft ist, allenthalben wol aufzusehen, dr.d bey guer Warnung zusein; darumben begeren wir an elvch v)» vnsers allergnedigsten Herrn des Römischen Kaisers ?c. wegen, das in all Weg, die zwischen Trabcrg dnd Ha rtlstein vber die Alben geendt, mit ewrn vnd andern Lewten daselbs umb wol verslahcn vnd verha-khen lasset, auch daselb, wa ew gut Vedunkht, mit Skarten dnd anderweg bewaret,vnd ewr fieissigs Aufsehen habet, damit Lamidt vnd Lelvt, ir dnd cniebm wir destcrbas bewart sein. Geben zu Volkenmarkcht aü Freitag sanud Mathiavtag anno Dcmini l>^»9. Beylage Nro. XII. Befehl, Kundschaften eilizuzichsn. 25. Februar I^6Z. Erwirdiger Herr vnser willig Dienst wisset z'mor. Wir begern an ew von vnnsers allergnedigsten Herr» des Römischen Kaisers :c. wegen, daft ^r mir dem Frö-lich am Namsnigk mit ewrm Psiegr an der Vall vnd im Trabalt ») fieissigklichrr bestrUt, daß die stattlich ir Kuntschaflt zu Mavchpuvg haben, zu erfaren, wie sich die Veindt daselbs halten mit Sa-mungen, ausgugken, d) hnd in all weg, datz sy,w das wissen lassen, bnd Ir vns dasselbs, was fy ew zu wissen tunt, auch furderlich verkündet, ^amit wir dns ») Herrschaft Fall und Drauwald. b) Ausspähen, 197 hie im Lal'dt auch wissen darnach zu schickhen; vnd bitten cw von vnser vnd gcmtzer Laudtschasst wegen, Ir wollet darum Fleiss haben, wan das Landen vnd kewten viid vns allen grosse Notdurft isl. Geben zu ^olkcnmarkcht am Samstag nach Saimd Mathias-tag anno Domini 1469. (25. Febr.) Vnnser allergnedigistcn Herrn des Römischen Kaisers !.'. N.itt vnd Alnveld in Kernden. Beylage ^sra. XIII. Vorbereitung zur Landwehr; den l/z. Iuny 1463. Erwirdiger Herr onnser willig Dienst wisset zmior. Wir fuegen Ew zu wissen, daß ons Warnung komen sein, wie der Vcmdt Flirnemen stee, her in das Lannd zuziehen, alH Ir an der Abgeschrift bierinn beslossen wol vernemüt "). Darumb^'n Notdurft ist, solchem nnt guter Ordnung fürzekomen. Schaffen wir mit Ew bon dnsers allergnedigisten Herrn des Römischen Kaisers lc. wegen, daß I°r all ewr Lewt darzu ordnen did mustern lasset, daß die mit Harnasch vn) Ner gerüst vnd zugericht sein, ob solch Intzug fürge-nomen vnd beschechen wurden. Wen wir oder etlich ») Nämlich Christoph Ungnad, Herr zu <3 0 n -neck, berichtete am n. Iuny die Gefabr aus Ci l l i, mit Vermelden, daß er mit seiner Mannschaft die Stadt und das Schloß wohl vertheidigen, abtr das Vordringen des Feindes nicht hindern könne. aus vns Ew alsdann wissen lassen, für^erlich auf vnb berait sein, an die Side, dahin sy eruoroert werden, ziehen, den Veindcn Widerstand zethun helffen, vnd sich darinn nichls sawmen noch irren lassen. Dadurch bnnser allcrgnadigister Herr, kanlid vnd Lewt, vnd wir all grosse Schaden vnd Vnrat vertragen beleiben. Geben in Volke nmarkcht an Mittich vor Sanno Veitstag (l^. Iuny) anno Domini ^69. Walt he far von Weispriach^ Ojqmund Kreürzer verordnet. Wolfgang Gutenstain. Beylage ^s". XIV. Kaiser Friedrich IV. zu Volkenmarkt; ^.Iuly i^?c,. Wir Fridelsch von Gottes Genaden Nomischer Khayser zu allen Zeiten Merer des Nmhes, zu Hungern, Dalmatien, Croatien lc. Khunig, Ertzherzog zu «Oesterreich, zu Steyr, Khärndten vnd Crain ?s. be-khennen, als Wier vns m t den Erwirdigen, Ehrsamen geistlichen, Andachtigen, Edlen vnfcrn Prelaten, den von Adll, Stetten bnd Märgkchtcn vnsers Fürsten-t'umbs Steyr Kharndten bnd Crain ains Aufschlags aines Gelts von allen bnd iegelichen Personnen bnd Leuten in demselben vnnserm Fü'rstent^mnb gesessen dno wotinhassten, was Stannots oder W sens die sein, ze-nemen, ond zu Abfertigung der Soldner vnd Gest 2) ») Zu Bezahlung der im Solde stehenden Truppen. 193 in 'vlinserm Fiirsteltthumb Sttyr zugeprauchen veraint haben : das solliches dnns vnnsern Erben an bnnser Ob-rigkheit vndHlrkhomen, vndt den bemalten vnnsern Landt-schasstcn an ircn Freyhaiten vnd Gerechtigkheiten dnuer-griffentlich vlid on Schaden sein solle. Vngeuerlich mit Vrkhuildt des Vrieffs. Geben zu Vclkhenmar?ht an Mlttichcn Sandt Ul?ichstag t,ach CbrPi Gepurdt im Viertzrbenhundert dnnd Siben^igisten, Vnnsers Kc)ni-lerthumdlo im Neüntzchendcn, vnfers Reichs des Römischen, im 3ist. vlid des Hungeeischen im zwelften Jar. Beylage Nra. XV. Landtags-Ansaglmg a,lf den 23. May l^8 zu Vo.kenmarkt Erwirdiger in Gotsunder lieber Her. Wir kandt-Icut, so auss heut hie zu sand Veit in dem Hofftaiding a) bey einander gewessen sein, embietten euch dnser willig Dienst beuor, vub thun Euch zn wi,sen, daß wir vns duser Landwer vnd andern m rklich Notdurft halbn dem Veweser l^) ll>gesazt, daß wir anst den nägsten Psintz-tag l)> zeitlich zu Velkenmarkt sein wollen ; bitten wir euch mit dienstlichem Vlcis, Ir wellet euch nicht derhindern lassen, vnd auss den bestimbten Tag auch zu «) Uibcreinkunft, Vertrag. ') Kaiserlicher Anwald, HofkommMr. l-) Donnerstag war der 28. May. Pfinztag, wörtlich der fünfte Tag in der Woche. 2,00 ' ' vnä dabin fomen, vnd die beruerten Sachen mit Ewerm Rat vnd Hilss zu Nutz' Landt vnd Leutm hindan Nichts hrlffen, als wir des sundern Vertranen zu Euch haben vlld gern zusambt der Nottursft verdienen wollen. Wir haben auch ander vnser gn. vnd günstigen Hcrrn dnd Frelvndt von Gnrgk, Vittring, Vngnaden , W,ispriach?r, die Vitzttimb zu Friefach, Wolfsperg, Hymelberg v,id nndcr kandtlcut dahin zu komen gcbcten' Datum zu Sand Veit am Montag Sand Urba-nustag (25. May) Anno Ioimni li/^. Beylage I^ro. XVI. Johann, Administrator von Salzburg, läßt das Col-legiatstift zu Völkenmarkt verbessern. l8- S?pt. i/,^2. Joannes a) Dei gralia Arcliicpifcopus Strigoniou-Äs , Apostolicac sod is Legatus , Cominitlarius goneralis et Administrator ccclcsiae Salisburgensis, venerabiji Fra-tri ami^o noftro charissimo Doraino Mathiae Episcopr» Scccovionsi sraternam in Domino charitatcm. Non fine animi nostri molostia aocepimus, rjuo-jnodoi ccclcfia collegiata S. M. Magdalenae oppicü Vül-licnmailtt Saltsbur^enlls dioecesis, quao per quondam l>oaae memoriae Arcbiepiscopos ecclesiae Salisburgensis errccta ct multipliciter dotata «liTtit , proptcr abt'en^ 2) Man lese über diesen Kirchen, Prälaten Hau/i« Lerm. ». ^'. it. i'. 5^. £01 tiam Prnopositi et majoris partisCanonicorum ibidem mul-tumcollabatur: suntquedistinctac ibidem pracbendae, qua-rum fructus laicis (unt locati , qui postea de eisdem. fructibua absentibus ranonicis respondent ; quo fit , ut pnnri ex Canonicis residere curent, eultusquc divinus cxinde in eadem ecclefia pUirimum ncgli^atur et dimi-nuatur# Mas ex officii nostri dobilo liumoris noslrls in cum-benli indemnitati dictne erclcfiae consulere cupicntes, ne ipfa ecclesia quoad cultum divinum in dies mar;is tnagis-«jue collabaturj fralernilati, vestrae comittimus ot mandamus, quatenus ex omnibus praebondi» dictae ecclesiao unuin corpus saciat , itu quod fiuctus redditus et prae-bondae de caetero dnntaxat inter praescntes atque ec-clesiae deservicntes juxtfi illorum offiria ot labores, ut di,»nuin est., distribuanlur, alinrjuc ibislprn nosfro no-mine apanlui" , quae ad honorem Dp! et ulilitatem die tae ecclesistc, atquc incremontum cultue divini ibidem pertinerc videbunlur. Reservamus tamen nobis, et fuccessoribus nostri» sacuitatem addendi , diininucndi , vcl totaliter mutandi ordinationem per fraternitatem veftram faciendam , se. cundutn quod qualitas tempus ct conditio loci exigere videbitur, Harum testimonio litterarum. Datum Viennae b) »8 Mensis Septemb. Anno D«-tnial 1482. ;' Laus Deo. ^) Johann war auch ?ldministrator in Wien. Beylage Xro. XVII. Urtheil K. Ferdinand I. , daß Freyherr Hanns Ungiad das Eisen von Walden stein gegen Be, zahlung der gewöhnlichen Mauth ungehindert durch die Stadt Völkenmarkt führen könne. Wien, 26. July 1543. Wir Ferdinand bon Gottes Gnaden Römischer zn HlMgarn vnnd Behaimb lc. Khomg, Infant in hispa-nkn, Erzherzog zu Osterreich, herzog zu burgund , Steyer, Carndten, Crain vnd Wmttenberg lc. Graue zu Tyrol :c- Bckhennen ossendtlich mit disen Vrieff dnd tlnin fhundt allrrmeniglich, Alß in der reck)tsachen zwischen dem Edlen vnsern lieben getreuen hannsen vngnaden Freyherr« zu Sonnegg vnserm Rath, Landtshaubtman in Steyer, haübtman vnnd Viydomb zu Zilly, Clagern an ainem: ond vnseren getreuen Lieben N. Richtern vnnd Rath der Statt Velckhen-marckht antworttern, anderß thails, von wegen Verführung vnnd derkhaussung des Waltensteinerischen geschlagnen vnnd Rauchen Eysens, durch vnsern Statthalter , Canzler, Regenten vnnd Räthe vnsers Regiments vnd Naitt kammer der Niderosterreihisten Lande am Vrthl ergangen, vnnd die don Velkhcnmarckht von des Clngers Clag, mueßig vnnd Ledig Erkhendt worden , vnnd aber ernenter vnser Landtshaubtman sich solcher Vhrtl zum höchsten beschwärdt vnd derhalben mit «ußführnng allerhandt drsachen feiner beschwärdten an Vnß vndtertheniglich lu^Nviert, Daß wir demnach, to3 nach stattlicher erwegung vnd beratschlagn»^ solcher 3^^piil!l,lion binid der darinen außgeführlcn vrsachen die »st.-, und Handlungen, wie die von beeden thaillen Ge? richtlicken cinlhomn, zu vnsern Khöniglich hoff erfor? d it, vnno noch rleißiger genuegsamber v»md stattlicher bfsichtigung, evwegung dnnd beratschlagung dersel-bigen die sup^icierung cmgenohmcl» dnnd darauf zu rechte erlhendr, vnnd Erclärt habcn, Nämblichen die von vtlkc)cimmrtl)t styen Ihres ausshaltens deß ge-schlagenln: a»ch Nauchrn waltenstemerischen Eysens »lit bcfuegct, Sonder schuldig den Diignaden suppil. canttii dnnd atchlre don s^inetwrgen gegen gebürlicher I> zcillung gewöhnlicher Meutl vimd ^lussschlags, mit solchen Eyftn dllrchj'ahrcn zulassen, Mit drkhimdt dits briefs, besigelt m't vnstrm anhangendteli Kbonigliche« Insigcl, der geben ist in vnser Statt w'ien, den 26 tag Monats July, nach Christi vüseru lieben Herrn geburdt, TaiipexN fünsshllndert vnd im acht vnd vierzigisten, dn-screr Nliche des Römischen Im Achtzehenden hzch der andern zway vnd zwciinzigisten Jahren. 1 ' «04 Antiquarische Nachrichten ' aus einer Herbstreise in Oberkanten. <^)n der zweyten Hälfte des Septembers 13 l5 machte ich mir das Vergnügen, einen Theil Oberkarntens in der Absicht zu bereisen, Denkmaler des Alterthums zu finden, welche als Beyträge zur vaterländischen Geschichte und Topographie dienen konnten. B?y der bereitwilligsten Neigung und Gewogenheit der Einwohner hatte ick doch kein besseres Schicksal, als hätte ich nach vollendeter Weinlese Trauben gesucht, und kümmerlich hin und wieber noch einige Beeren gefunden. Günstig öffnete man die Archive; aber selten fand sich eine Urkunde, welche über das i5te Jahrhundert hinauf reichte. Die allgemein bekannten Begebenheiten der Vier letzten Dezennien zerstreuten oder zernichteten beynahe alle noch so ehrwürdige Monumente des Alterthums. Indessen kam ich doch nicht ganz leer zurück. Wenig ist immer etwas, und besser als nichts. Was ich fand, sah und hörte, und was ich in einigen bewährten 2v5 Schriftstellern las, will ich mit historisch - kritischen Bemerkungen mittheilen, mich haltci.o an die Ordnung d?r Reise von Ort zu Ort. Vielleicht hab? ich das Gluck, einige verjährte Vorurtheile zu beseitigen, und einige Dunkelheiten aufzuklaren; vielleicht auch manches Unbekannte, wenigstens einige verborgene Urkunden an Tag zu befördern. Villach, die Hauptstadt in Oberfärnten, sollte, wie ich glaubte, Römerdenksteine, kaiserliche Diplome, und mehrere Urkunden der Bischöfe von Bamberg, wenigstens in Abschriften, besitzen. Wie mußte es befremden, außer den spätern Grabsteinen des i5ten und »6ten Jahrhunderts, keinen altern Buchstaben finden zu können! Ein kurzer, sehr unzuverlässig zusammen gestopelter Bericht von der Auf-und Abnahme dieser Stadt aus dem Aventin und andern Sagrüsammlern, war die ganze Ausbeut?. Nach diesem sott Julius Cäsar lion Aquileia bis auf Vüllach, noch als Consul, 6 Probianthäuser haben errichten lassen, u»d den letzten Ort Villach luilum Lai-nicum genennt haben. Das ist falsch; wir haben das ^lNilm (^n!<-„,7, noch südwestlich über den Carnischen Alpen; denn man lann den Ort l.ixlio oder ^u^io in derVenetianifcl'en Gegend ^l,,^na si'idlich bom Barba-l> azi - Gebirge, wozu der Berg Plecharn (insgemein die Plecken genannt) geHort, auch gegenwärtig lateinisch nicht anders als ^uiiun» ^rnicum nennen. 206 «2sFNÄ ist das alte cainlu, späterhin im loten Jahrs hundert ^l'o'ili» inl»isl,<>, die Mark oder Gränze von Crain. Xu^in mag mit dem ^orum ^ni (Friaul, Oiviäa!) del» nämlichen Ursprung haben. Hat Cäsar auch versucht, hon da aus das Gcbirg zu übersteigen, oder hat er es wirklich überwiegen, so ist das noch keil» Beweis, daß er bis zur Mündung dcs GailfiusseS vorgedrungen fcy- Er hat die Celirn im Nororlich, und cie im wcstsudlich^'n Theil desselben gellgenen Ambldrabcr nie feindlich blkandrlt; im Gegentheil gal'en sie ihm Hilfstruppen, unter andern ZooReitcr, von denen wi« einen weiter unten bey St. Paternion sinden werde». Ich halte also dafür, Vi'llach sey mcbt früher als das ganze Nordrcich, etwa 17 Jahr« vor unserer Zeitrechnung, römisch geworden. Aber was wars? cine Stadt? ein Castcll? oder so etwas? — das wcisi man ans Mangel der Denkmaltr nicht. ") So bill la m man für gewiß annehmen, daß weder die ambidrabisch.n Celten, noch nachher die Römer diese angenehme Ge« gl»nd , ill welche die Thaler Oberkarntens , wie die Gassen einer Stadt auf den Hauptplatz, zusammen stießen, werden' unbenutzt gelassen l'aben; vorzüglich schon wcgen der dortigen warmen Quelle, wrlche die Augen der Menschen an sich ziehen mußte. Wir thäten den Celten, und besonders den Ambidrabern, sehr Unrecht, *) Welche Valbaior und andere Villach zuschreiben, befinden sich zu Paternkn. 207 Wenn wir sie für ein unkultidirtes Volk hielten, und die ganze Cultur der nordreichischen Tbälcr der spätern römischen Eroberung zuschrieben. ErHerungsfucht war den Celten, wie den Griechen und No^ern, eigen, sie legten, wie diese, Colonien an, z. B> in Thrazien, j Klcit-asien (man sehe mein VIi-«nlim); wie sollte m8. 3»9- «tc.) anführt, auch die meinige beyzufügen; sie hat sicher mehrere Zeichen der Wahrscheinlichkeit als alle übrigen. Ich meine, Villach Habeden Namen, wie so diele andere Städte der Alten an Wassern, von der nahen warmen Quelle, oder vom Zllsanlmenfiliße der Dräu und der Gail, erhalten, und heiße vma »l^r, v,i!» .-,Iiniu5 (V^i.t. 1. V. 6.) daß die V!i1a« ru. '"nnae, kand-lüter, manchmal so groß als Städte ge« Wesen, und mit ihren Zl'gfhönmgen ganze Gegenden '" siel, begrün haben. Eine Villa würde jetzt eine b?« trachtliche Grundherrschaft ausmachen. (Man sehe 2i)3 C. P. Funke neues Nealfchullex. v,Na.) Ich werde an seincm Ort aus einem Denkstein beweisen, daß unter den Römern solche ViUen in Oberkärnten ware». Warum sollte man Bedenken tragen, Billach, das von einer ViUa den Namen h.tt, darunter zu zahlen? Dle angenehme Lage, die amphitheatralische ?lus< ficht, die sanft durchströmende Dran, die nahe Ml'm-dllng drr Gail, die Mannigfaltigfeit bewaldeter Berge und Hügel, alles lud dazu ein, diesem Ort einen Vor-zug zu geben. Megiser liefert ?»3. 1^3 zwey Steinschriften don Villach; 'veil ablr die zweyte wirklich zu Paternion ist, die crst< aber incht richtig kopirt zn seyn scheint 5 auch nirgend mehr cwgctrossen wird, so kann man nicht wohl ihre Echtheit v^rbi'igen. Sl> heißt so: I.O.M.D.I. VIBIVS FOBTVNATVS CVM SV18 VRB.LL.I.M. die letzten Eiegcl sind sicher falsch anqegeb»n, und «lochten so geheißen haben: voi. 8. i.l.. 21. dann könnt« man lesen: Iovi Optimo Maximo Deo Tnvicto Vibiu« Fortunaius cum fuis votum solvit libentissirao muncre, wie man auf ahnlichen VotivKillen aiich lieftt; und mau hätte doch wenigstens e i n römisches Denkmal. Nun bleibt dicse Stadt, welche Schicksale sie auch immer haben mochte, im Dunfcl des Alterthums unter den Stürmen uud Verheerungen wandernder Volker verborget», bis in die zwtyte Hälfte des inten Jahrhunderts nach Christi Geburt. Erst im Jahre 97s 203 «sprint als ein Dorf, welches K. Ottto II. dem Bischof Albuin zu Seeben oder Brixen in Tirol Vergällte! ^urtein «8ne Olnisarinm) V i l I a c l» in ,«?^i<»no Cürintinn» in cumitÄtu Ilnrtwicl ( N e « rI, ^ nna 1. 8 » d i o n. I'. II. ). Daß curti» wehr nicht als cin Dorf anzeige, beweiset die 6ui-u» Nidnii^!, l!i ^,'oxincl» l^i^entllNll, welche der llämlicht Kaiser eben demselben Bischof im vorhergehenden Jahre 9?8 verliehen hat. Nikin-», Neifnitz am Wera tkiersee, zwischen Maria werth und Schiefling. (Varon b. Hormayr im Archiv für Geogr. Geschicht. Sept. i3i5 i'^s- ^^7.) Die Stelle hs'^t so: . Curt em Ribima in provincta Carentana, qua« leguni judicumque (lillnhione ab Ascuino infidelifsi* mo ablata est — — .praedietain curtem R i bn i z a quae est in provincia Karentana sita in reyiinine Hart« ^vici Wallpotonis , et Tegnia rcrchloldi , quam quondam paler predict» infidolis Ascuiui dum virerel, tcnuit , ct mine mater sua Cliunigund possidet. 'Il! Fn ! ^ ist I nller - oder Ausser-Teichen in der Gegend bey Himmelbcrg. Oberkärntcn stand damals als Provinz unter der Vcnvalmng des Grafen Hartwig, cilies kaiserlichen H e wa l tb o t h e n (daher > u^^ou>), mi^i ll ^nnai?5 ?c<.-!e5i»« ßakionenzig '!'. II. nnf einige Augenblicke in die Hände, wo das Diplom K. Otto's II. ganz zu lesen ist, welches nicht nur den angezeigten Zweifel löset, sondern auch das damalige Villach genauer zu crkenncn giebt. 2l! K. Otto II. bestä'ttigte den schon vorhin über« lassenen Besitz dieses Ortes mit allen Zugehorungen d.m Bischof Albuill nur so lange, als er, de« Kaiser, leben würde: äi»du, vit«»» no«t^»«. Da nun Otto II- iin Jahre 98) am 3. December starb, so siel Vill ach seinen Nachfolgern wieder heim. Fer« «er stellt uns dieses Diplom Villach nicht bloß als ciust»», Dorf, sondern als Schloß mit eine« Kirche Var: custom kNiae «t 0», teilun» «un, ^eec1«üik inibi oon»tru«t», W0ZU Neb^ allen Gattungen von Gütern auch Weinberge und Salzquellen gehörten, ja sogar Tribute und Dienste, t^idutun, et svrvitium, wie felbe vorhin der «bgl'sehte Herzog HeinriÄ) benutzte. Das Diplom, Wie es bkyM Ile^cl, ^unui. ec«1e«. 5»i»dionVN8. 1?. II. p- b25 steht, verdient ganz hichergesetzt zn werden: In nomine Sancta« et Individuac Trinitatis. Otto divine favente dementia Imperator Augustus Kovorit omnium fidelium nostrorum vtam prae-«cntium quam fiiLuroruin Industria , qualiter quidam nO-«tor fidelis Sanctae Sabionensis Aecolesiae Episcopua Uüinitie Albuinus per interventum fidelissimi efr dilecti Duels Ottonii a) nepotis nosiri , ct ft del is» sim-i Kpiscopi Batisponensts Aecclcsia© Uulfgangi H) Sodn der kuitgarde, nach der?lbsetzung Heinrichs Herzog m Caranta'nen, 9?s. (^rouitvi, ^ » « 1i 0 n t u l. c,!p. I, ^> ,3 et«) nosh am celaifurlinem rogavlt, ut qnamdam Curtem qua» Tocaliir Fillac in regione Karintana in cumitatu llartuuici sitam , quain in beneficium ei donatam tabuimus , per praeeepti nosiri donalionem diebns Yitae nostrae coniirmaremus. Culus pelitioni per intervention Duels ct Episcopi ct fidelitatem eiusdem Episcopi al'sc'n8um praebentca , vit securius pracdic-tarn curtem Fillac ct c a s t c 11 u in c u m Aec-clesia inibi constructa, cum omnibus adper« tim'ntiis t-encret, torrls cullis et ivicullis , Vincis agris, cainpis pratis pasculs , silvis nciiiuribus venationibus , «qu!s aquanmiquc tlocursibus, piscationibus molentlU nis pontibus, salinarum sontil)us , vüs et inviis , exi-tibus et reditibus , qviacsitis ct inquirciulis , et per nm-nia sicut ilia die tenuit et sicut luac all suam man urn •crvivit, quando pro praeccpto per praedicios viros nos interpellavit, ita concessimus et conlirmaviinus illi per liuius praccepti clonationcrn et confirniationem diebus ritae nostrae, ut earn possidrat et le-neat el omne tributum et seruitium \ qnei II e i n r i c o b) »d eaudem curtem ex benesiclo miütiim .siiurutn c) persolvebatur , pracnominato Episcopo deinceps ex in- I)) lhfnannt Minnr, welcher beym Kaiser in Ungnade fiel, und im Jahre 978 dao Herzogthum verlor. «) Ticse EttUe bcweis,t, daß Herzog Heinrich eim-qe Nu^gl'iusik von Villach seinen Soldaten um l^stimmte jährliche Abgab?» und Dienstlejstnnqcn überlassen !abe, lv lche nnn anch an die Kirche »on See ben ober Briren ul>ers»'e»igell. «13 tegra persolvntur. Et tit liacc Auctoritas firmior cfc ilabilior in futiiruin permaneat hoc praeceptum ind« eonseribi manuque propria subtus notatum sigilli nostri impressio»e iussimus insigniri. Siguum Doiani Ottonit invictissijni Imperatori» Augnsti. Hildeboldus Episco-pus et cancellarius ad vicctn Uuiligisi Archicapellani rceognovi. Data Idus Octohris Anno Dominicae Incar^ Bationis DCCCCLXXVIIII. Intlictione VI. (lego VII.) Anno vcro regni secundi Ottonis XVIII, Imperil autem XII. Actatn S a I v c d o n d) Amen. * Als Heinrich, Hezilos Sohn, Herzog Ho« Bayern, nachhm Kaiser, auf Befehl K. O t t o III. das Herzogthuin Carantam'en abtrnt, hat er sich die Grafschaften Villach und Wolfsberg vorbehcil-ten, welche er später dem Bisthum Bamberg einver« leibte; (Ludwig Boliq. Manuscript. T. X. p. 563 ). Hcinricus filius Hcziloni» ei duco Bavariae Itn-pcrator abdicavit se ducatu carnoruin petcnto Otton« III. Imperatore cutn alias Bavariae Dui efset, Reser-T*rit sibi tamen duos ia carinthia comitatu3 Villa-«um et "Wolfsbcrgam, quo« dcinde episcopatui Bambcrgensi a se sundato donavit. In welchem Fabre dieses geschehen, ist bisher unbekannt geblieben. Selbst UsserM5,nn wußte es nicht »n feinem l^iscnp»^ 2»»,. koi-ßen«! (i8»l); dock liefert er lins zwar sparsame, aber richtige Kunden von Villach, welche er gro'ßtentheils s) Salfelden an her Saale in Thuringe». ,14 aus?unig's Archw 1'. XVlI., welches freylich mir zur nöthigen Einsicht auch abgeht, qezogen hat. Sie sind, so viel ich weiß, den Geschichtschreibern Äärntens entgangen, und bisher wenig bekannt, sie verdienen also hier ihren Platz. K. Heinrich IV. ertheilte Villach das Marktrecht, auf die Fürbitte des Bischofs Günther zu Bamberg, am 8. Febr. ,o6o, zum Beweise, daß sich der Ort nach nnb nach erholet, un> dem Oberkärntne« , Handel als Mittelpunkt gedient habe: Ucnricus IV. Imperator ad preces Gunllieri Epi», eopi Bambcrgensis Villacum in Gar i nth i» nov© jnercatus jure, et aliis quibusdam privilegiisornavit. Im Jahre 1169 erscheinen in der Urkunde, wodurch Ulrich, Patriarch zu Aqnileia, dem Domstift Gurk das Leben bestärtiget, als Zeugen: Richer, Pfarrer; Walther, Erzdiakon; und der Priester Wig an» zu Villach. Eine noch größere Ehre wiederfuhr dieser Stadt, und eine noch bequemere Beyhilfe des Handels, als K Friedrich III. im Jahre 1242 dem Bischöfe zu Vamberg, Heinrich, die Erlaubniß ertheilte, zu Villach neues Geld prägen zu lassen, im Korn und Schrott des Frischer? Geldes; das nämliche Recht dehnte der Monarch auch auf Griffen in Unterkämten aus: Dnmus «i (H«inrico) novam monetam ctidi faciat, que Frisacensi moncte equipolleat in pontlcre et valorc, «t apud Qrivön canrtem sibi gratiam et »imili mii-neu cutlenda duiimus taciead»m. 215 Ich will nicht iweifeln, daß in Münzkabinetten, ober auch bey Privaten, einige Stücke Villacher-Geldes aufbewahret werden; angenehm wär's doch, wenn sie bekaunt würden. Weil der Bischof zu Vambrrg in Kä'rnten eigene Berg-und Hüttenwerke besaßt so war das Münzrecht eine unvergleichliche Beförderung des Handels, da man das nöthige Vehikel desselben, und die conüiti» «in« ^uH «on, nach Belieben in Händen hatte. Da seit K. Karls des Großen Zeiten alle Kirchen am rechten Drauufer nach Aquileja gehörten, so entstanden zwischen den Patriarchen Von dort und den Vischösrn von Vamberg wegen der Kirchen St. Martin, St. Peter (an 5er Perau) und Okke (ist unbekannt) Uneinigkeiten, welche dom Patriar, chen Verthold, und del.l erwählten Bischof Heinrich am 2lten Chrisimonath 12^ in der St. I'akobs-kirche zu Villach dahin sind beygelegt worden, daß die Kirche St. Martin von den Bischöfen zu Bam-berg, jene in Okke don den Patriarchen zu Aquileja vermöge des Patronatrechtei besetzt werden sollte. Die St. Peterskirche aber mit ihren Einkünften Übergabe« beyde Theile dem St. Katharine nfpital bey Villach. Das Diöcescmrecht über alle 3 Kirchen blieb dem Patriarchen. Unter vielen Zeugen waren die ersten: Ulrich oder Volrich, Bischof zu Triest, und der Magister H 0 lward , Erjdiakon zu Villach. Die Urkunde liefert 6« Lubei» Monument. LccI. ^.ynilej. p.^k. Es ist schon so der Weltlauf, dafi Gunst nnd Gliick, besonders wenn es bey der Geistlichkeit einkehrt, den Neid der Nachbarn zu erregen psicgt. Damals blüheten zwey Nstterfamilien beynihe gleichen Namens , die man aber nicht verwechsel» muß : von Nasia in Untersteier bey Pettau, und von Rase in Mittelfä'rnten im heut unrichtig qenlimiten. Nofenthal , auf dem alten Schlosse Naseck, ietzt ebenfalls unrichtig Noseck. Im Laufe der-Zmen ist auch Rase, Naseck, Nasenthal, in Nose, Noseck, Nofeuthal verwechselt worden. Also a»f der benachbarten Burg Raseck horstete der derbe Ritter Rudolph von Nase, der aus Verdruß übcr die Begünstigungen der Bamberger Herrschaften, besonders zu Villach, wider den Bischof Heinrich eine blutige Fehde unternahm, bM welcher bey Federaun die Rcde seyn wird. Er machte Auspriiche auf die Thürme bey der Bmcte in der Staut Villach, die er als Besiegter am 16. May 126g fahren lassen mußte. Besagter Bischof Heinrich war Stifter des Franziskanerflosters zu Wolfsb erg, wo er auch im September »25? fciue RuhcMtte fand. Indessen fuhren die Herren dou Rase fort, durch Plünderungen, Raubereyen uud audere gewaltsam« Eingriffe die Gegend um Villach z" beschädigen. Er>5 i2<)3, l.Febr., erhielten sie vom Bischof« ,17 leopold I- nach demuthiger Abbitte wiederholte Ver« zeihung, ohne daß bie Ruhe vollkommen hergestellt worden wäre. Leopold kam in dieser Absicht ftl^st nach Villach, i3oo; ob und wie er seinen Zweck erreichte, weiß man nicht. Ein dornehmerKaufmann, Napp ausPistoja, verlangte am i9.Iäner iZcil die von Leopolds Vorfahrer A r-n o l d gemachte Schuld don 55c, Mark Silbers zurück; da aber der Bischof ausser Stande war, diese Summe zu tilgen, war Napp so großmüthig sie der Kirche ganz nachzulassen. (Ebend. i>. >b5.) Ein Be« weis vom blühenden Zustand des Villachcr-Handels. Bischof Willfing von Stubenberg, vorhin Dominikaner zu Friesach, hat im Jahre i3N, am 22. März, zu Innsbruck alle Bamberger-Städte und Echloßer in Kannen an König Heinrich von V ö h-Nlen, als Herzogen in Karnten, auf ^5 Jahre um 5c>0l, M"rk Silber, mit der Bedingniß der Wiedercin-lofung, iidergeben. Diese waren: Frischen stein, . Künburg, Straßfried, Kraineck, Fede» raun, Villach, Dietrichstein, Feldkirchen, Griffen, Wolfsberg und Reichen? f e l S. Hier folgt die Urkunde aus dem Original bom IoanneuM zu Grätz. Wir Friderich von Stubenbcrch Hauptman des C»ltes - Haus von Vabenberch ze Chernden vnd Hein- 2»z rich der Spete Garchmeisker ze Babenberch verichen an dissM Brieue ond tun kunt allen den, die i» sehen oder hören lesen Das wir Mit dem Ebelem vnd Hohem Flirsten Chung Heinrich oon Beheim Hertzogen ze Chernden, Grauen ze Tyrol von vnsers Heren wegen des erbcr Pischof Wuluings von Bamberg, der vns vollen gewalt geben hat, an seinem Gelaubdriue, den wir dem vorgenanten Chung Heinrich getzeiget vnd g«-antwort haben, geteidinget haben vnd vberein chomen sein vmb den gervst der hernach gefchriben steet, also daz derselbe »nser Herre Pischof Wulm'nch von Bäben-berch verkhauffen sol alle seine nütze, vnd seinen Gelt, in dem lande ze Chernden die er hat, obenhalp sand Veit, vnd Chlagenfurt in den ampten, ze Dietrich^m, vnd ze- Villach, mit allem rechte, vmb flmf tausent mcirch lötiges silbers wienerisch gelötes, vnd sol des selben silbers weren, vnd schol es antworten in seiner choste ze Augstpurch in der Stat, vno schol >ie nütze jnne haben Sechtzehen iar, bnd sol im vnser vorgenant Hcrre der Pischof von Bamberg, darzu empfelhen vnd eioantlvortcn die Vesten die hernach geschriben stent, Dietrichstein die purch, Velkirchen den Marcht, Villach die stat, Vedravn die purch mit den Türen, Ehreinek, Strazvrid, Chiemburch vnd den frischenstein, vnd die Vogtcy ze Arnoldstein die er inne haben sol, also, daz er dem abte vnd dem Gotshaus guetleich tu, vnd si pei iren rechten laz beleiben, als sie von alter habn soln, dnd schol im, auch alttworttü, vnd empfehlen, leüt ynd Gut in dcn vorgenanten ampten inne zehabe» vnd »»3 «ls die sechtzehen iar «nzechomen wiherpeantworten vnd ledick ze wzzen, an aller geuerde mit solhen seetzen vnd z luliden, als hernach verschriben steet. Des erstcn ist geteidinget datz der vorgenant Chung Heinrich Hertzog ze Chernden, die horgcnant leut vnb Znot nine haben sol vnd schirmen getmvelich bor allem bntzkitlichem gewalte als wie er mach one geuerde, vnd sol si nicht mit vngcwonlicher stewer oder mit cheiner« leye bescha^unge, gemeinlich oder bcsunder dbcrgrciffen ober vberladcn, vnd sol auch leut vnd guot pci ire« rechten lan bclciben, die si von alter haben suln, dnd her Pracht haben. Ez sol cmch der vorgenant Ehling Heinrich vleizzik sein , die guot, dle verdorben sind vnd auz der gewalt choinen sint widerzepringen in des got-ttsbaus gemalt, dnd sol rat vnd Hilfe darzuo tun, als bil er mach , an aller gem>rde. Auch mach derselbe Chunch Heinrich Hertzog ze Chernden, die Veste vnd die stet die im geantwort worden vnd empfolhen, besetzen mit den seinen oder mit des Gotshaus ledten, dis sust erbre leute sint, also slvenne er, Vurgrauen, Tur» «er Torwarten setzet oder verwandelt, fwie ofte das geschicht, in den vorgenanten iaren, sullen heizzcn swore», ob si als 'lange auf der vesten sein, vnb sie inne hsben daz die Sechtzehen iar anzchomen, datz si nima« f^rbaj gebunden sein, mit den vesten ze warten, oder »' iderzeantworten wan dem Gotteshus don Bamberg , rnd daz si »res eides, den si in oder seinen erben tuon, »der seinen pft^gern, lcdick fein. t2« Des selben sulen auch die purger von Villach fwe-ren. Ez sol auch der vorgenant Chung Heinrich Her-tzog ze Chcrndcn einen Hauptma^, vnder den seinen, nach bllsers Herrn rat pischof Wuluings von Bamberg, ^dcr swer danne pischof sei, oder auch Pet, setzen vber daz guot, daz in» geantwort Wirt, vnd sol in auch ver? cheren uach seiner zet swenne er den leüten vnd dem guote vnrecht were, vnd sol auch der slveren, dem Gotteshaus , nach den sechstzehen iaren, zewarten vnd ander niman als vor vmb Burgrauen dcrschribcn ist Swenne auch die Sechtzehen iar rechtes vergent so mag der dorgenant vnser Hsrre Pischof ze Bamberg oder sein nachkomen oder sein Capitel ob si wellen die vorgenant guot widcrkaussen vmb daz vorgenante Silber an geuerde vmb ir eigenleich Silber vnd in ie selbes gewicht vnb swaz der vorgenant Chung Heinrich oder sein« erben Hertzogcn ze Chernden abslahen wil daz steet daß seinen geuaden. Würd auch in den iaren, die genant sint, chcin^') erht funden auf den borgencmten guoten die im geantwort worden, Golt silbcr ein pley oder chuppfer oder swelcherleye datz were, daz siiln die vorgenant für-sien Chung Heinrich vnd swer pischoff ze Va>nb?rg ist, Mit einander gelcicd teilen vnvertzigen nach den iaren ir peider recht. Swaz auch gottesgabe sivie si geheiz-zen scin oder manlehcn ledik oder verwandelt werben auf deu vorgcnanten Guoten in den iaren da vorbenant, die sol ein pischof don Bamberg leihen, vnd ander niman. *)ein? 221 Ez suln auch des vorgenant Chunges levte in den iaren nicht chaussen lehen noch eigen, die dem Gotteshaus schedlich möchten sein oder werden, wan als Vil, als ez hon alter herchomen ist mit gewonheit ane zeuerde, vnb mit eines pischoffcs gunst von Bamb.rg. ?iuch sos der dorgenM Chung Heinrich Hcrtzog zc Chern-den noch die seinen auf chcine Veste, die im geantwort lvirt, cheinen bau tuon, der dem Gotteshaus schedleich wöcltte werden oder sein davon chein Hoste gereiltet möchte werden auf daz Gotshaus von Vamberg, vnd die daz wider geben vnd widerantworten mechte irren «der säumen, vnd sol auch auf daz guot, daz im g,-antwort wirt, cheine newe veste pawcn, Ez sol auch der vorgenant Chung Heinrich von den purgern ze Villach von sand Eeorgentage der nast chumt vber drei iar nemen cheine Stewr wan bnser Herre pischof mjt seinen Vr'luen in Vrriunge geben hat ze denselben iaren / vnd sol auch von den juden die itzu do sint, von sand Gcor« gentage vber hir iar nicht nemen wan je ze dem iare zwo vnd fnntzik mark aglager als auch ir Briue sbre-chent di si dalbbcr haben. ?llich fol sich der borgenant chung Heinrich ^ertzog ze Chernden verzeihen gcntzleich Ond an allez geucrde aller ansbrach vnd Chriege die er hat gegen dem Gottshaus von Bamberg von wanne si hergewachsen sein, vnd sol auch ander des gotteshaus I,vte bnd guot ze Cherndcn die im lu'cht geantwort Worden schermen bor allem unrechten gewalte, vnd bor vntzeitleicker pfautunge als vil er mach mie «Merde sw» es des gotteshaus psieger an in »der an seine pfieg,r 223 pringen. Wer auch daz der vorgenant Herre von Vam-berg oder seine nachlomen des vorgenant Guts, oder anderes gnotes baz daz Gotteshaus in Cdernden hat, ane wolle werden mit verchaussen oder mit versetzen, daz sol er gegen niman tuon wan gegen dem dorgenan«-ten Chuug Heinrich, ob er darvmbe tuon welle, da ander lcvte darumbe tuon Welten. Es sol auch der Vorgenant Herre pifchoff Wuluing von Bamberg dem vorgenanten Chung Heinrich dnd seinen erben, ze einer steticbeit diser fache semen brieff bn'o des Chunges von Bome gebn. Co sol er vnserm Herrn dem pifchoss und seinem Gotteshaus ze einer stetikeit sweren die pletze ze behalten als si verschriben sint dnd darzuo seinen brief vnd auch des Chunges von Böme mit des vorge« nant vnsers Herrn pischof Wuluing Hilfe, VNd sol auch ze einer merer stetikeit vnd getzeügnusse bns gewinnen «nd ziehen des Patriarchen briue vnd des pischosses von Brixen, vnd des Herrn Graben Heinrich vnd seines Bruders von Gortz, Eines von Vcrnenburch vnd auch eines Grauen von Ortcnburch vno des Burch-grauen von Nüremberch vnd Sechs seiner Diensimanne von Chernden vnd vier von der etse vnd bicr a»z dem Intal, vnd swclchcn man der vorgenauten nicht gerinnen möchte ane gemroe, so sol man einen anderen an «ine stat setzen der auch guot sei. V5?r auch daz der zeugen die man gewinnet vnd setzet chenicr stürbe in den iare» so sol der vorgenant ChlMg Heinrich oder sei"e erben fwene si qenant werden darnach in zweien maiie-hen «inen andern an des selben stat gewilmen vnd se<- 223 Hen dem pifchof vlid dem Gotteshaus ane geuerde. Wer auch daz hernach jcht erfunden würde daz zu dieser fsrtigunge paidenthalbe nutz vnd Durft were, das fol der kunch gebunden sein ze volfüren, vnb auch dnser vorgenannte Herr derPischof an aUer geuerde paider daz die vorgen«nt setze beleihen stete dem dorgenant Kung Heinrich vnd auch dem Gotteshaus seine Vrsten vnd levt vud guot widerzeantworten nach den vorgenanten iaren c.n ollen vnderjaz dnd an allez gcuerde. Wär auch an di-fen taidingen pai^enthalben icht ze wandlen oder zepez« ren, daz suln die vorgenanten Herrn Chung Heinrich vnd der pischof Wulmnch von Bamberg vnfer Hnr peibcnthalben wandlen vnd pezzeren nach weiser levte rat, vnd daz vnser oftgenanter Herre pischoss Wulsing von Vamberg disen tadink stette halte v»d volfur als wir für in gelobt haben ane Geuerde. Dar vber gebn disen bricss dem vorgenanten kunge Heinrich ze einem vrchunde versigelt mit vnser paider insigel. Der brief ist gebn ze Saltzpurch do nach Christus gebnrt ergangen waren Dreutzehenhundert iar, darnach in dem Ein-leften iare an dnser drawen tage ze der Liechtmissc. -» Der Wiederkauf muß bald erfolgt seyn, weil Wulsing schon i3i5 seinen Vetter, Grafen Ulrich von Pfannenberg , als Hanptman über alle Bam-berger - Herrschaften in Karnten , und als Burgbogt zu Griffen mit einem jährlichen Gehalt von 20a Mark einsetzt?. Das Cchloß Neichenfels versetzte er «^j 18 dlln Ott» von Un 2 n « d. 224 K. Ludwig IV. hat am 2/1. Nob. l33l das Nlcht, zu Villach und Griffen Geld zu prägen, erneuert. Glänzend war der Wohlstand Villachs, als sich auf einmal ein schweres Ungcwitter zusammen zog. Heinrich, Mundschenk don Neicheneck, Bi" schofs Werntho's Bruder, war Hauptmann in Kärn-ten; ob über das ganztz Herzogthum, oder nur als Bambcrger? Vizedom, ist ungewiß: wider diesen verschwor sich e^n großer Theil des Adels, aufgereizt von den benachbarten Grafen Otto und Albert von Ortenburg. Mit starker Mannschaft überzogen sie die Gegend um Villach und andere Bamberger-Herr-' fchaften, und verheerten sie durch Mord und Brand. Am Nleistcn wüthete Graf Friedrich von Auffenstein. Er zwang die Villacher-Kaufieute, ihre Waaren durch ftine Gegend zu führen, und ließ sie ihnen alsdann mit gewasineter Hand wegnehmen; Landhäuser ließ er verbrennen, und die Aecker herwüsten. Auch Otto von Weifieneck zeichnete sich durch Gewaltthat,« aus; unter andern besetzte er das Dorf Fischern mit seinen Reisigen. Mundschenk Heinrich, wie leicht zu erachten, sehte sich mit den Seinigen zur Ge« gemvehr, und bestand mit Tapferkeit die blutige Fehde; Friedrichen von Auffenberg bekam er gefangen, und verwahrte ihn im Kerker. Durch Abgesandte nach Gratz bath nun Bischof Werntho den Herzog Albert von Oesterreich und 223 ^teiermark», mit Macht und Ansehen die grausame Fehde zu endigen. Albert berief beyde Partheyen nach G'ätz, und sprach am ^. Sept. i33/j das Urtheil. ,,Villach habe das volle Recht des Blutgcrichtes, «»^Il»!l8 iui-i«sl!t>tion!5 e^e,x'ei,ge n it dem Bischof einen Blind dls gsgemeitigett Beystandes, und d.rsprachen ihm, feme Gütcr itt Karntln, wenn sie nach Herzog Heinricho T^de zum Besitz dicfts Landes kommen wmdcn, aus allen Kräften zu beschützen. Er^herzo^ Nudolpb lV'. hat am 26. April ^62 ditsen Bund mit Bischof Leopold 111. erneuert, imd im folgenden Jahre b.stältiget. Bey diesem glttcn Einverstäildniß der B^mbcrger-Biscböse lnit den Hc»zoget> vm« Dcstsh twn ^c>no P'ul'd Eil^r; so auch i35o Neill-hard vol» Whenig auf 3 Fli)r« nui 3uuu fi. In der Mitte des >5ten Jahrhunderts sind die guten Villachcr in fillet» unangenehmen Prozeß mit dem eben s> stolzen als gewaltigen Grafen Ulrich do» Eilli, dem letzten Sp'open dieses altbcruhmttll Hallses, vcrlvickclr worden. Atisaß dazu scheint der Aufstand der Oesteneicher wider K. Friedrich l^. wegen dem Prinzen Lad is laus geqeben zu kaben; oder Vielmehr Ulrichs mißlungener Versuch, die ^ ,af» schaft G örz , nach Graf Heinri ch s Tod , sich zu« zusignen. Schon zog er mil seiner Mannschaft in die-ftr Abficht i/<5/i bis gegen Villach , als Graf Johann, Heinrichs von Görz alterer Sohn, mit si'>I^ 'i'. iil. ^. /,7c).) Des Grafen Ulrichs Klage wider sie bestand in folgenden Punwn. ?. Sie hätten etliche Böhmen, die doch des bon Cilli Feinde gewesen, nächtlicher Weile entlassen, die Seinigen aber zuriickbebalten, wodurch ihm nachher großer Schaden zugewachsen sey. 2. Die Nürnberger hatten sie im letzten Kriege wider ihn in Schutz gnlcmmcn. «2s 3. Sie hatten die nächst gelegenen Unterthanen de4 Grafen Otto von Ortenburg eigenmächtig au< ihren Besitzungen vertrieben. 4. Sie hatten Eingriffe in seine Gerichte gethan, seine Unterthanen gesanglich weggeführt, und zu Villach bor Gericht gezogen. 5. Durch angelegte Verhaue nnd Verderbimg der Wege HÜtten sie ihn gebindert, in seine Herrschaft zu zilben, und die kaiserlichen Truppen hätten sie zum nämlichen Unfugc bewogen. 6. Als im letzten Sommer sein Volk aus Kroatien gezogen, sollen die Viltacher gesagt haben, das Glück des Grafrn von Cilli habe mm ein Ende, und darüber seyen sie froh. 7. Endlich hatten sie die in seinem Sequester zu Spital liegenden Waaren, als die ihrigen, himvcgges führt, und seinen Vizedom Conrad von Stein deßwegen hmtergangen. In diesem Anliegen «ahmen dle Villacher Zu-fiuchr bey ihrem Herrn, Anton Bischof zu Bamberg, welcher mit Ulrich don Cilli sich dahin verstand, Albrechten, Markgrafen in Brandenburg und Vurg« grasen zu Nürnberg, als Schiedsrichter zn ernennen, nach dessen Urtheil mcin sich fügen sollte. Dieser berief die Stellvertreter beyder Partheyen auf den i^ten Tag Novembers 1^5/» nach Nlirnberg. Herr Valt ha far, 22, erwählter Bischof zu Agram, erschien im Namen des Grafen von Cilli, Bischof Anton schickte im Namen der Villacher einige seiner Näthe dahin, welche die Anklagspunkte so entkräfteten, dap der Spruch unschädlich mW gu«,7ig für Villach ergieng. Uibcr den Zten Punkt laiitete di.' Vertheidigung so: Graf Otto von Ortenburg, da er als Vambergischer Haupt« mann in Kärnten das Canalthal bewohnte, habe im Villachcr - Burgfriede eine Hofraite gekauft, und dar-«uf zu seiner Nachtherberg eine Wohnung aus Holz gebaut, welche er nachher an das Stift Bmnberg verkauft habe, mithin der Graf von Cilli kein Recht darauf haben könne. Hierüber erscheint die Urkunde aus einer Abschrift im Archive zu Wolfsberg. Wir Albrecht von Gottes gnaden, Maograue zu Vrmidtburg, vno Burggraue zu Nurnbsrg von solches onwillens wegen, denn d. hochgeborne fürst vnser oheiin Grass vlrich zu <'>lli ?c. gen vnnsers lieben Herrn dnd frcundts Herrn Anthonius Bischoss zn Bamberg, bürgern zu billach in Kernten gehabt hat, Der hernach beruerten Spruch halben, Vekhennen »vir Öffentlich an dem brief gen aller memgclich , das d. genant vnser Herr end frcundt von Bamberg , von d. guten der seinen zu rillach wegen , v>,d vnser lieber Oheim von c>ll>, derselben Spruche vnd sichttl, wilkhührlich hintcr vns gangen vnh belibcu fi>,dr, Sie in d. guetli^khait darumb »39 znentrichten , dnd haben dn«l bei'derftir gle üblich zilsa^ gen lassen, Solchen düsern Schiedt stete zuhalten, Daranf haben wir vns vmb drs besten wills», n.icb-dem o„d vns baide tail frmndtlich gewondt sinot, der fachen Dtrfangen, vnd die angc>no,nen, die also hinzulegen, dnb haben baide'' tailln anf heut her gen, Nürnberg tag benent, darzue sie gclchifht haben, Alsdann hat vns der Erwi.'rdig Herr B^lth.isar Elect zli Azjran, des Egenanten vnscrs liebc'» olicimö Volt c!il!i, Spruche vnd jachen gen die von Vill'ich f,n-bracht, darüber vnsers hfrr.". dnd freundts von Pam-berg anweldl' dnd N^t, der von Villach antwort gethan kalian, also lauttlnoe, Das die von villach et-lich Biheilu dnsers Ohrims don <^>l» deinde, im zll generden bei nacht außgellissen hetten, vnd bet-tcn dit 5 inen nit anßlaffen wetten , damit i>n scin veindt empsuert werden w^rcn, dnd demselben onsrrn oheim »lachmils gros schade, durch die bemelttn Bebeim be-scheben, die wcren auch bMantlich, hetten die vol» Villach nicht getan, sie möchten nicht hin sein khomcn ?c. Darauf ist der von Villach antwort gewesen, das sie solchen Veheim nit gekhant hctten, dnd wcreu anch bei nacht vo«, Ine nicht austgelassen worden, So hetten anch die seinen außlass.ns nit begert, Sunder sie wcren der sachen ganz vnschnsdig, Vnd hetten fh?m geuerde, gen tmserm ohcim von <^!.'i darFnn gefurcht, Sprechen wir in d. gnetligkhaidt, nach clag bnd antlUordt, Mögen die don Villach in warhait gleublich sprechen, has dem also sei, Alo ir «mtwordt gl's^zt ist, das si? barInn, bn'erm Obenn don l'illi soschs spruchs entprocht sind, Darnach ist vns don desselben snftrs Obelus don l>!l!'l wegen für-bra l)t, Daß die von villach In deM nogstnerganqeit khrieg zwischen den fursten vnd St.tten denn von Nurn-lcrg mcr^/dlich habchalben die im v^rfhnndtsch^ft worden were , zu statten khomcn, dud im die mit Leib vnd guelt, mit nli,cht empbiert betten. Dnanf der v0>l Villach ?lntlvort ist, Das sie dclm von Nürnberg kl)m-nen sl'irschub gsthail, noch sie nit grleittct, vlld cinch khcnn generde gegen vnsern Dheini don CiUi dar^nn 'gesucht hctten, Dawider sich dc's qneten vnsers Oheims »on CiUi Amvaldrgichtige, vnd gut vndermeisluig ze-thann, das dem also sei, gedingt hat, Sprechen wir das lvjer solche vnter>veisltng hären, vno darnach fur-ter sprechen wollen. Da, nach ist vns aber, vonn v,i-fers Oheims don Cllli wegen fürbracht, das sie Graf Orten Leitten, zn negst bey Ime gelegen, In sein Gra schalt gehorendt, Im mit eignem gewaldt etw» manch Jar entwerdt hettcn, Darauf der vonn Villach «mtwort ist, Das etwan Graf Ott, don Ortenberg des Stifts zu Bamberg, haiibtmann in Khernten gewesen, vnd den Canall Ingebabt kette, alsdann hktte er ain hofreit In Irem Burkfridt gelegen, gefhauft, vnd mit holzwcrgkh gebauet, das er zu zeitten, wenn er in sein Herrschaft g ritten were nacktfeloe darInn gehabt hette, Darnach het-tell sich vnsers Herrn Vnd Frelmdts von Bamberg «nwalde mit im vertragen, dmb cin Snma gelts, die im darfür gegeben worden were, das dies,lb>'li Hauß viid hofreit, nach scincm todte dem Stift ledig haimbfallen, vnd bleiben soll, des hette er dem Stift brief, vnd Insigl geb.'n. Darauf also nach seinem todte, sollich haus bnd hofn-it dcm Stift haimbkho-Nlen vnd Von den amvalden bcs Stifts fli'rbas ver-kanft vnd Verlassen ist, das die in d. Ambt daselbst zilist vnd dienet, Sprechen wir nwqen die Von Villach folchs mit Graf Otten brief fürbringe,,, d mit qw'llt I,i ^rcr statt nicht vergalten, Darauf sprechen wir, das wir d«,s der gemelten sachen solcher hab halben baß erfare»! wellen, vnd auf das alles Schaden vnd Sprechen wir, das solch vnwilln vnd ob^eriierte fache zivi-schen vns.rin Herrn bnd freund! von Bamberg, vnserm Oheim don Cilli vnd denn von Villach ganz gerichtet vnd gesinnet sein vnd bleiben soll, on alles geu^rdt. D«?f zu vrkhundt haben wir obgenante Migräne ?llb-recht dnser Fnstgl an diesen brief thun henckbcn , Der geben ist, zu Nürnberg am Donnerstag Nach sant Merlenstag. Nach Cristi vnsers lieben Herrn gchurdt, Vierzehenhulidert vnd in dem dierundfnnfzigisten I'aren x(,i^. Nov. 1454.) Was bey den mehrmal wiederholten Einfällen der Türken in und um Villach geschehen, haben Megiser und andere umständlich beschrieben. Das merkwürdigste ist das Tressen, welches der tapfere N ud 0 lpl) von Kl) even hüller im ^5. ^92 auf dem Villach r-Felde lieferte, wobey die Türken eine gänzliche Niederlage erlitten. . Im Fahr l52/l den 2n. Juni ist die Stadt Vil-lach durch eine Fcuclobrunst jn Asche gelegt worden. 235 Nicht lange hernach, am 12. July, hat ein starkes, wit Sturmwinden l> glntttes Ungewitter das H.lns des Herrn Wilhelm Neumann in der Stadt z r- ftl mettert, lind mehrere Menschen in Schutt begraben. Wir werden bty Wasferleonburg eine merfivürdige Datne auö dem. N e um a n n i sch e u Geschlechte ^ndc„. Den ,9. May i552 zu Nicht um 9 Uhr bey großem Regen ist Kaiser Karl V". mit Konig Ferdinand von Innsbruk gezogen mit brin -nenden Windlichtern, a l ß es sehr geregnet gehabt, und haben sl cy in Ihrer ge -wersamb dcm Pu stel-th«il in dem L^„d Kärnthel, nach Vtllach begäben, mit Fh ' n e ll ist gebogen der gefangene Herzog I 0 d a n Fride ri ch 0 !) n Sa ch se ü , da», 0 b -w 0 l' l i h >i I h r 0 Maiestat Etlich tag zi> l« l) r ludi'g gelassen, hat er doch nit dahinten Verbleiben, sondern Jederzeit mit Nai -sen wellen. (Archiv für Geogr. und ^eschichk. )5. Jahrg. I8l5. Ee^t.N. ,07, >o8, S. ^/^3.) Die Ma-jenll. 2'. lll. 1"Ni p. 7^?,), die er it>m aber danim nicht sogleich schicken fomite, weil er sie nicht bey der Hand hatte. Zmn Glück war ein Stück in der Franziskaner-lirche zu Bambeig, von dem er emen Thcil durch den Kapuziner - Probinzial an den Churfürsten einstndfte. Der Brief lautet so? Serenifsime Princeps ! Pfuperis sercnitatis veftrae , tfiiibus sibi aliquid de Htsliqiuis S. Iteiniici, eccleäa« nieae Bambefgensis patroni et fundatoris comtnunicnri eupiebat , obedivilscni quantocius , si praesittae rnea« «athedrali ad manum suisscnt. Qviae cum ante primaru kostiiun irruptionem , ut servarentur , jneressario V i l . lacuro in Carintliia transferri debuerint, nequ» kaefenus oh inqnielam serviritateiti reportari potiierint: nibilemioB» jidu]o ia^uisivi , num forte »liquid i#ti«u *3* Sancti in aliis ecciesiis reperirefur; ac deprehendi tandem hie apud Fratres Franciscanos fragment urn de osse semoris predit'ti sancti Patroni mei , ah aliquot cenlonis annis summa cum vencrationfl in roniin cc-clcsia asscrvatum , fcuius partein bonam mihi potent! donarunt , qtiam Patri Provincial! Capuoinoruin , aliis ic oausis co abtunti , serenitati vestrae ossefe dam tratlidi : atque atnice rogo Screnitalein vcstrain , cam boni ut consulat, meque et nmbas meas occl«sia> ca-thedrales quavis occasione coramendatas habcrc dignetur» Bambergae III. Novembri» MDCXLI. Vestrae Serc-nitatis on'iciosii's.iinus et obscquientissimus Francis* tns Episcopus Bambergensis el Ilerbipolensis. DasGailthal soll don Iulllls Ccisir VnNi» 3uUa heiße», wcil er drn Weg aus <'.^rn!» über bas Varbazi-^ e'nrg u^ch Mauten im obern Theil des Thales anlegen ließ; man hat vor Zeiten auf einem Felsen ob dicstM Wcg folgende Inschrift grlcsen: Iulin8. l.^^zai'. viain I,l. Hatte abcr ttwa böf dem Julius C,^ar dieses Thal keinen Namen? ist es nicht billiger m'd richtig den Namen einer Sache von ikrer Naturals von einem Zufall herzuleiten? Gailthal.warein Ti)nl dcv NsldrelHy, und vvllCel- »3s ten bewobnt; vom Ursprung des ^ailfiuffcs bis zu dessrn Mundung licgt es da wie ein langer Hals oder Schlund von wenigstens eiliem ganzen Grade oder 3a Stunden; in sudlichcn lmd nördlichen Gebirgen, die es einschließen, hat es di,le N.benschliiodc, welchs of-ters qrosie Verheerungen durch U!berschwemm»l?gl'N lind Verschüttunqen verursachen, daher viele Ortschaften vom Wasser ihre Namen erhillten, z. B. Ä)fsckach, Kirchback, Neimch, Würmlach, Förolach, Göriach, Weispriach , Tröppelach tt. Der Gailfiuß selbst verübt bisweilen große Excesse. Der Fluß sowohl als das Thal hat demnach seine Benennung wahrscheinlicher vom asten keltischen Nennwort 6l»e, 6>«l, Ke>)le, Schlund, lateinisch <^>^a, »ls vom Julius. Mit Nccht sprechen die Italiener VnNe l^inia; so auch die alten Urkunden vom I. i25l und l26l <^>1>n, t))^», Oila; und die Deiltscken sollten sagen S chlu ndthc, l, so wie sie das lüd'«ests>'ch mit demselben verbundene Thal Kanaltl) al nennen, wel-Gcs nordöstlich bon drr Geilitz., der klmicn Geil, durchschlängelt wird. Eigentlich cüso das kleine Gail:hal. F e d c r a u n. Auf der Neise von Villach in's Gaisthal wird man dort, wo sich die Strasse gigen Westen wendet, 2^0 - sehr angenehm überraschet vom Anblicke der mm'nendes, auf eilum boben ill dao Thal vorragenden Felsen gestandenen , Schloßes Federaun. Diesc Fel^cnburg, welche die gauze Gegend beherrscht, ist sehr alt; sie heißt in den llrkimden Vrtoruna, «nd kommt das erstemal vor dtt, l/,. Febrliar Il6« »inter dei, Burgen, welche Bischof Eberhard II. aufs neue der Kirche zu Vamberg erworben hat, und welche K. Friedrich I. von allem Lehenband frey und ledig erklärte, (^lgei-. man lllli. kp. Ninnli. ^lxi. I'iod. ^,. ,>/^.) Bischof Hermann II-, Eberhards Nachfolger, Lohnte zu Fed eraun, so oft er in Kärltten sick wegen Gcschasten cmfhiclt. Da war er im Jahre R>?/, , alo er dem Abt Äadeloh von Arnoldstein elne Vertheidig,mgsurkunde wider die Eingrisse dei Eolo von Rase verliehe, welche »inten bey Arnold st e i n zu lcfen ist; in welcher miter andern Edeln ÜUch (»erlierlu» clc Veteron» et lrgtcr suu» Lo^nllnsllli» et s,l!,>5 L^!!,!,.-,!^«, vorkommen, wahrscheinlich Ministerialen des Bischofs auf dieser Burg. Eben da wohnte er !i 76, als er den Hermann, Herzog in ssarnten, zum Advokat oder Schirmvogt der Bamberger Gitter aufstellte, und die Bedingnisse, welche er nicht l'iber-schrcitcn sollte, festsetzte- ( ^l^rmnn üik. 15p. Uamd. p. ,.L.) Im >3ten Jahrhundert, da es Nitttrsitte war, beym mindesten Anlaß einen Nachbar zu befehden, und an ihm das Wassel'glück zu versuchen, gelüstete es auch '4l ten Rudolph von Nase im Rasthal ( heute No-senthal), die benachbarten Bamberger-Herrschaften zu überfallen. Er zog daher mit seiner Mannschaft in das Gailthal, belagerte und eroberte Fedcraun, und plagte die bischofiichen Unterthanen in der dortigen Gegend auf alle Art. Bischof Heinrich, welcher vom Jahre 1242 bis »267 feiner Kirche vorstand, schickte feine getreuen ^cwaffücten entgegen, ließ ihn in einem »nnthigcn Tressen schlagen, und gefangen nehmen. Am iN. May !255 erhielt Rudolph seine Be« frey,mg dadurch, dap er auf Federaun, und auf alle vermeintlichen Atlsprüche auf die Thurme, die Brücke und den Maycrhof für je und allzeit Verzicht leistete, die bischöfiicheu Lchen abtrat, weder an den Kanälen noch anderswo in der Gegend Bollwerke zu errichten , und den zugefügten Schaden zu ersehn versprach. (I^erm. ebond. ?»s' »54.) Arnoldstein war ursprünglich cinVergschloß, oder eine Fllsenburg, auf der Südseite des untern <5ailchales. Ei" gewisser Arnold muß dessen Gründer oder früherer Besitze» gewesen seyn. Zwey in Stein gehauene Figuren sollen diescn Arnold und seine Gemahlin vorstellen. Diese Vm-g tam mit den übrigen unter K. Heinrich II. an das !lX)6 und wo? neugrstiftete Bischum Bamberg, von dem sie um das Fahr wks, mall 2^2 weiß nicht wie, getrennt wurde. Dazu geborten 9s Bauerngüter, M»n»l, (^»nzuz war cm Grundstück mit einem Hause von verschiedenem Umfang), Unterthanen. Bischof Otto I., welcher im Jahre ün3 ernennt worden, hat diese Herrschaft wieder an seine Kirche gekauft; dann ließ er, vermuthlich klmstige Vefehdungcl» zu verhüten, die Blirg brechen, und daraus im Jahre lio? eine sehr mittclmässigc Venrdiktiiicr-^sbley errichten , damit seine Unterthanen in dortiger Gegend durch Worte und Beyspiele tngcndllch gebildet werden. Den Fond don 95 Manfen vermehrte er mit 6u andcru, daß er i.berhaupt aus '55 bestund. (^5c,-mann Mii. Ucbcr 53c» Jahre bll'lhcte dieses Stift zum öko-»wmischen nnd moralischen Nutzen der Gegend, bis es, dom Aufhebunssssieber ergriffen, mit vielen andern dae hin sanl. Duich Zcrstreuuug der Dokumente ward auch da der vaterländischen Geschichte eine Quelle verstopft; das Weuige, was ich noch erhalte» konnte, will ich hier getreulich mittheilen. Es war hergebrachte Sitte, daß eine von einem Eigen m a u n m,d einer Freyen geborene Tochter unter die Eigcnleute (!,«„>!„<.'!, l^op' ii, ^ieliao »clz.^i,),,, lpli l>n,!gl'.m (terikii nostro Colonc de Rase c), et antiquam eccle-aie sue consuetudiiiem noua quadam uexatiorie infrin-gi. Moris cnim erstt et adliuc cst ut quicunnue d« ') Hermann II. aus Meißen wac Bischof von 117z bis ll 77. (M^l-in. p> llb.) j,) War der ^vcyte Abt. «) ^m östlich blnacbharttn Nastkal, wo die Burg Nasecf, tirut N 0 eigenen Leutt,' hießen: ^ebao »a«« i^tl- Dienstleute tiamtte man: 'l« l^.niiin. «) Dieser Hil^ü'^tll» ^la.^iii«» . 8u«.>. Uuc»l< 8^liü«1t. ^. 279,) temp ore ratum rl inconunisum permanent presentein pagiunm inrle oonscrihi ct sigilli nostri impressione cor. roborari prccipiinus. Testes liuitis rci sunt. comes Wolfradus de T reran, Colo de Ha«e ct filiu« suns 11 u d o 1 f u s, G c r b e r t u s de Vctcrona et sratersuus Berr.liardus, Item Rcrnhnvdus filiu* G e r b e r t i- 1$ 1 o h p e r t u s et silii J o li a n n e s et K a -rolus. Engclmar et iilii sui JoUannes et W u 1-v i n c. H c i n r i c h tie Godevicedorf et frntor sHus D i e t in a r u s. 11 e «* n h a r d u s de Bogenvclt et fiatcr suns Regcnardus. et alii quam pluves, ^ Actuin Vetorone. Anno doininicc Incarn;»cie. uis Me. -Co. LXXIUIQ. Indict. VII. Rcgnante domino Fridcrico Horn. Imperatorc Iuviclissimo. Ann» rcgni cius XXII. Imperii uero XVU1I, Berthold, Patriarch zll Aquilejc,, alls den Grafen von A n d e ch s, mächtig , angesehen und rcich, hielt es mit K. Friedrich U. »^ider Pabst Gregor IX., m,d verübte, dem Kaiser zu gefallen, durch seine Mannschaft in Kärnten und Stcycrmcn-k Gewaltthaten wider die Anhänger des Pabstes, unter ander» auch gcqen das Kloster A rnoldstein , wie er selbst bekennt. Mit dem Kircheudaime belegt , hernach aber losgesprochen, bereute er die begangeilen Mißhandlungen, und suchte sie in feinem letzten Lebensjahre (er starb am 2z. May 125l) wieder gut zu mache». («^ Unliui« c^>. 75.) 2^6 Dem Kloster Arnoldslein verlieh er nämlich zum Ersatz des zugefügten Schadens die Kirche St. Iohaun an der Gail, an, 2. Iäuer 12g l , zn Tolmein durch folgende Urkunde: In. nomine Patris et Filii et Spiritus [ Sancti. Amen, ISos BcriLoldus Dei gratia sanctae Aqui- lejensia sedis Patriarcha attendentes danma et olfensas, quao et quas monasterio do Arnol&frein * et eius fami- liaft per nos aut nostros intulimus , in dictorum damno- rum rocoinpensatione, ac pro animae nosirae remedio per nos et succefsüres nostros de consensu et voluntate capituli Aquilejensis dilecto in christo silio Conrado Abbati monflsierii de Arnoldstein recipienti pro se et conventu monasterii supradictj, perpetualitcr coatuli. irius ecclesiam S. J o a n n i s juxta Gylam cum oinni iure et ratione ad dictam ecclesiam integralifcer perti. nente. 1'romitlcnles eiiloin ahbati et con,ventui prae- dictam ecclesiam oirmi ratione manutcneio ac a quo. libet defensare. Et ne huic nostrao collalioiii aliquis ■uccelsorum nostrorum contradicoro vivlcat, aut modo siliquo obviare. prescntcm pagiivam eis coucessiinus, et sigillorum nosiri et Aquilciciisis cnpituli pendontium munimine roboravimus, Testes inturfuerurit domini lUagiitw Ucrtholdus dc F a g c d i s cunonicus Arjui- Iciensis. Magister L u d o v i c u s plubmius Labaccn- s i s , PliilippitB capellanus , C o n r a d u a plebanns ft. V i t i , 1* a it I u s fcriba cl canonicus Civitatcnsis , V I iU r i c u s cauonicus Bcluuensis, Majjliter II upc r ±41 tus canonious Civitatcnsis, Oonradus nolariu* d« M a r t i n i a c o , Wolricus plebamis do Cranburg. Hcnricus de Gels, Prcnulu« de Pagcdi», V r a n d i 1 i s i 11 s de civitate Austria. A in a 1 b r « c h -tus, Beringerus, et II c n r i c u s fratres de G r a r., F r i d e r i « u i et Rudolpbus Camerarii , et alii qua in plures. Datum apiid Tulminum Anno Domini M. CC LI. die llda eiounte Januarii. V1III IndicLione. Diese Einverleibung der Kirche St. Johann « n der Gail mit dem Kloster hat Pabst Alexander IV. am 5. Februar 1255 besiattiget. Patriarch Gregor») hat dem Abte Aboard, um demselben mehr llnsehcn zu verschaffe»,, im Jahre 1267 die Wlirde eines Erzdiakolis iiber die Pfarrkirchen dcr heil. Maria in Göriach, und des heil. Georg auf dem Berg im Gailthal verliehen.--------- Mit Erstaunen sieht noch ieder Wanderer, daß einst die ganze Südseite des D o b ra tsch be rg es eingestürzt sey, »nd eine lange Strecke des linken Gailufers verschüttet habe; daher sie noch den Namen Schütt hat. Ich fand zu Arn 0 ldstein, daß die-ses schreckliche Ercigniß im Jahre 1348 am 23. Ianer durch ein Erdbeben vorgefallen scy, wobey 9 Kirchen, 17 Dörfer (da mag freylich das Sprichwort gelten: ') Starb 1269 ,«m 3. Sept. 243 drey Häufergeben auch ein Dorf), nebst einigen Bergen mit Mann und Maus auf cinmal tief unter die Erde begraben worden sind. Unwahrscheinlich aber, ja unmöglich ist es, daß diesir Bergsturz, entweder durch sich, oder durch den gcheuimten und auf einmal losbrechenden Gailstllp, die Stadt Villach verwüstet habe. Ohne Grund macht die Sage unsre Städte zwey-und dreymal größer vor Jahrhunderten, als sie jetzt und ; so verlängert sie aucb Villach bey diesen, Unglücke bis zu St. Maria an der Gail, oder träumt gar, eS sey nach der Vcrschuttlmg erst hieher gesetzt worden, wo es jetzt sieht. Wahr ist's, auch Villach ward in den nämlichen Augenblicken groptentheils zu einem Steinhaufen durch das schreckliche Erdbeben, das del» Dobratfch stürzte, uud auch anderwärts weit un,o breit herum tobte. Man vernehme hierüber einen Kärntner-Chronisten (vermuthlich Unrcst): „Das Schloß Wil-„denstain im Iaunthal hat der ErPidtem, der gewc-„sen ist nach Cristi Geburt l3/z3 an Sand Pauls Bekhe-„rung tag, vcrschilt. Derselb Erpidem hat die Star „Villach zerrüt vnd berschüt, das nuer 2 Capele» ganntz „fündt bcstanden (ohne alle Beschädigung). Vnd an „der Geill viel Schloßer Thurn Khirchen vnnd Dörfer „mit Leüt dnnd Guet, die man nicmer gesehen Hal', „verschl'lt vnd verderbt. Gott dcr 'Mr.cchtig well vus ,,oauor weitter behueten." —- Friedrich lt. Bischof zu Vamberg erklärt, ?lrno loste in stehe nur unter der Vothmäßjgkrit ocr 249 Bamberger-Bischöfe, zu Wolfs berg am !o. Iä-ner 1^22. Wir Friderich ») von Gotts Gnaden Erwelter hnd bestettigter Bischoue zu Bamberg Bekhennen öffentlichen mitt dem Vriess, das fur vns komen ist der Er-birdige d) ynser lieber andächtiger Johanns Abbt zu Arnoltstayn Venedicten Ordens im Agier Bistnmb gelegen, v»d hatt vns mit vnser vorfaren seyligcr Ge< dochtnnßVrisscn dnd drchnndrüii lygemlichen bndterweisst, das er mitt sambt feynem Chloster dnd Conuendt in Mich maß sey begnadet vnd gefreyet, das sye nyi'mand'-, lver drr sey, mitt cbaynerlcy Sachen gehorsam ftyn s^llsn nock gewartten <-) dann allcim, bus dnscrm Gotz-h^usi vild Nachchomrn. Dyc ftlbß Brieff vno Vrchund lvir ^lnch ernewen bnd bestcittigen von Wcntt ^,l Wartt ^) als sye seyn begriffen mit Chraft dihs Brieffes. Da von so wcphelichcn wir o) vnserM Hawbtlnann der yetzund ist oder hyufiir würdet, vnd allen andern vnft'r» Ambt-leütten Nichtern Stetten Dyenern vnd Vndterdtane», das fy den vorgenandten Abbt sein Chloster vnd dye icrcn l) echainerly anvordern heyschen oder nöttigen an ») Von Aussee, erwählt l42l;abgetretten 1^32. (Ukerm. I». '«)7. ) d) Nach alter Kärntner--Art; b fur w, und w fur b. t^) Zum Gehorchen bereit, gewärtig seyn. ll) Von Wort zu Wort. 0) Darum so befehlen wir. 1) Die Ihrigen. vmer onfers Gotshauß ober Nachkamen besunder Geschafft vnd Wephelnuß g) als lieb In sey vnser Vngnad zu oermeyden. Vnd des zu Vrchund geben wir In disen Briess mit dnserm anhangenden Insigcl versigclt. Geben zu Wolfspcrg am Freytag nach der heyligen Dreyer Ch mig tag Nach Cristi vnsers Herrn Ge-burdt ^',22. Ich fand ferner Meldung vom Einfall der Türken, welche i^?6 am Fest des heil. Martyrs Gernor (Georg, 2/j. April?) das Kloster Arnoldstein mit 140 Personen verbrannt haben. Zwey Jahre später, i/n>z et 5<^,l!i'iNl fi. reinen Gewinn bezogen. Der Bischof erlaubte ihnen ferner, für ihre eigene Person in der Geilitz zu sischcn, lmd in der umliegenden Waldung zu jagen. Der Abt Christoph hingegen übergab ihnen ein? Mayin'y cm der Gailitz um jährlichen Zins, und das nothwendige Kuhlholz. Das war der Ursprung der schon längst eingegangenen Fuggeran. Daß dieses Werk den Bewohnern des G.nlthals, so lang es bestand, äusserst vorteilhaft gewesen seyn müsse, bedarf wohl keiner Erinnerung. — ^ , . Wie die Bischöfe von Bamberg die Oberherrschaft K5er Arn 0 ldstein zu behaupten psiegten , zeigt Abt Georgs Urkunde vom 2. Februar l5o6, welche also lautet: Wir Georg Abt des Klosters zw Arnold-stain Sand Veneoicten Ordens Agglar Bistums, Be-khenne ossenlichen mit disem Brieff für vus bnnser nach-khöme vnd thuen khundt, das der Hochwirdig fürst dnnser EnädigHerr, HerrIorg 2) Bischoue zw Bainberg »> Georg Hl., Baron von Limburg, iso5 bis 1522. 5.52 dud der Stifft Bamberg bemelts hnnsers Clusters vnd vlliiser Giictttr rechter Vogtt vnnd Herre sein in Welt' lichen Sachen, vnd das wir Ime Czwen Erber Mann zw bewailing desselben Closters auff vnnser felbs koste vnd Schaden Halden, vnd mit den schlüßeln daselbs zw Arnoldstain gewartten sullen als osst dnd dikh Wir das van Fnne oder van jerar Gnaden Anwalden Er-mont werden vnd sullen dnnser Dersser vier Wachter auff Ir selbs kost dnnd Lonne denselben vnnsern Herrn bnd dem Gotshaws zw Arnoldstain haldeil als das van alters herkhomen ist vnd darumb haben Wier Vor-genennt Georg Abbt an statt des vorbemcltrn vnnsers Gnadigen Herren van Bamberg feiner nachkhomen vnd Stiffle dem Edlen Ernuesten Bernhartten von. Schawnburgt>> d« Zeitt Jerar Gnaden Vitztumbe In kernndtcn zuegcsagt Fn guetten trewen vnd zw den Heiligen gesworen alle vorgeschribne fache vnd artikl gantz vnd statt zwhaldcn vnd zuuolfuern Inn aller maß als vorn geschribcn stett, vnd als das von alttr gewoli-haitt vnd Recht herkhömen vnd vnnser voruordern des auch also gelobt vnd zw den Heiligen gesworn haben an alles geu?rdc, des zuo Vrcfhunndt Haben wir vnnser Insigcl an disen Brieff gehangen vud geben Fn bemel-tem vtlnscrm Closter Arnoltstain am Erichtag Sannd d) Die Burgen Lemberg »nd Rabenfperg in dee Gegend bey Cilli gehorten den Herreu von Ochaumdurg , welche als Grafen schon im l^ttn uud l5ten Jahrhunderte berühmt waren. ^n,»«». I^uc»t, 6l)l. ^l.'. 111. »3z Plasten tag °) Nach Cristi dnnsers lieben Herrn ge° purde funssjechenhlmdertt vlid Im Sechsten Iare. — Georg IV., Bischof zu Vamberg, bestä'ttiget dm Abt Peter zu Arnoldstein, den 26. März 1557. NosGeorgiusDei et Apostolicac Sedis Gratia E!ec-tu9 et confirmatus in Episcopum Bambergensem , Re-cognoscimu» publice per praesentes , quod venerabili dtvoto et fideli nostro Petro abbati nostri monasterii Arnoltftein, ordinis sancti Benedict , dioecesis Aqui-legieosis temporalia, nee non bona, jurisdicdones, 11* beilatea ac jura praefati nostri inonaRerii Arnoltsiein , tt eorundem adminittrationem et gubcrnationcm , ad insius 1* e t r i liumil-cm petitionis iststantiam , per ve-nerabilein Viccdöininum nostrum in CarijiUiiä , consilia-rium et dileclum Georgium U d a 1 r i c n m a Uiadsberg canonicum Bambergensis et Hevbipo-tensis ecclcsiarum , qui prius nomine noitro vi specia-Ua nostri mandati a dicto abbate solituin -juvainentum et iklelitatis liomagium recepit , inucstiinus , et contu-limus , ac de eisdem per praesentes gratiose inucstiinus, tonferimus , et infeudamus, eo modo et jure, quibu» omnia et singula praemissa conferre, ac ipsum infeu-Uar« debemua , prout ei antiqui» , approbatis , intro-«luctis, praescriptis , et bactenus observati» iuribus e* «onsuetudinibus praudf0tl»ore8 nüRri BambcrgensB» Epi«" -) Dieses Fest fiel wicklich l5ott al,f de>» Dienstag. 254 copi ct tios conforre , ct abbates praedicti noflrl mo* nasterii pro tempore recipere consueverunt, adbibitis in liis «olcnnitalihus solids ct consuetis , ac nihilotninua jurilius , libci liitibus et consuetudinibus nobis el eo clesiao noftrae debitis et persolvendis semper saluis, Ac sum iiac speciali eipressione et reseruatione , quod praesalus , nc quilibet protcinpore exiftens abbas prac-dicti nostri monaflcrii tcnetur et tencbitur in perpe* tunra , nos et' sue cess ores tioflros Episcopos Bambcrgen-ses ]iro suo vnico et vero advocato dorainoque in omnibus causia , execptis tanlumodo spiritualibua', cog-nosccre et babcre, nee non nobis , in custodiam et tui-tionem supra memorati noflri monafierii , atqUe nostrae jnrisdirlionis , suis impensis , sunibtibus ac damno, duos honcltos viros alerr , et nun clavibus ibidem nobis , tanquntn domino dirocto , summa cum observan-lia inseruirc , qtiotiescunque a nobis et successoribu» nofiris ecclcsiae Bambergcnsis, vcl aliis ad id potefla-tem habontibus ä nobis fucrit rcquisitum. Atque vil-lae ad diclum nostrum monasierium pertinentes quatuoi* vigiles cirum sumplibus et mcrcedibus nobis ecclcsiae-que nostrae in dicto nostro monastcrio Arno'tsteiii sus« tentabimt , üiotit ab antiquo suit observatum f et in Jileris reversahbus , noliis traditi» patet. In quorum omnium sidem el testimonium praemifsoi^um si^illum, nosirum praesentibus eft appensum. Datum in ciuilate nostra Bambergensi die vencris post Annunciatiunis Ma» riae 26. mensi« Mnrtii, Ann« Doiniui i35y. , ' 255 So behaupteten die Bischöfe zu Bamberg nicht nur das Schirmrecht oder die Vogtey, sondern selbst das Eigcnthum über Arnold stein; sie nennen es ihr Kloster, sich aber Herren desselben. Zum Beweis mußte man ihnen, so oft sie es haben wollten, die EchlM mit tiefster Ehrfurcht, -""""" cum ^vo.-em;», darbkten,^zwcy Männer im Stift, dier in dcn Dörfern , als in ikrcm Dienste stehend, erhalten und besolden. Endlich mußte jrdcr Abt diese Unterwürfigkeit dem Vizedom mit einem Eide beschwören. Die Lüsternheit der Zwingherren und Vurgbesitzer des mittleren Zeitalters, ihre Herrschaften zu vergrößern, mag diese genauen Maßregeln nöthig gemacht haben- Nebst zwcy Urkunden, welche bey Gogga u und St. Hermag or vorkommen werden, ist das wenige bisher Angeführte alles, was ich diesesmal in Arnold st e i n erheben konnte. Jetzt leitete mich die Ncise in einen Theil des südlich liegenden Canalthales. G o g g a u liegt auf einer Anhöhe im Canalthale, wo sich die östlich und südlich herrschenden Felsengebirge, in ihrer Majestät Ehrfurcht gebiettnd, deM Auge des Wanderet darstellen. ,Die dortige, eine Gtunde von Tarvis stehende, Pfarrkirche gehörte den Bischöfen zu Vamberg. Lambert von Burn, welcker vom Jahre i2?7 bis l2HH Bischof ^ar, verlieh dem Abte zu Ar« 236 noldsteill etfschs Recht« auf dieser Kirche, doch mit der Vedingniß des Widerrufs; wahrscheinlich die Nutznießung ewiger Güter. Bischof Friedrich II., als er im Jahre,^3 zu Villach war, erneuerte und be» siättigte dicfe Verleihung, wie folgt: Wir Friderich ") hon Gotes Gnaden Bischof zu Vamberg. Als dnser Vorfar seliger gedcchtnuß iBischof Lamprecht dem wirdigcn vnserm lieben andächtigen dem Abdt zu Arnoltstain gcqunet bnd er-lawbet bat, ettliche Nccht auf der Pfarrkirchen an der G^kaw, zu haben, doch aufsein vnd seiner Nach-kölnen Widerrusscn, als das der lateinische Brief dar-iilier gegeben eigentlichen answeiset, Ist für Vns kli-wen dcr windig dnser lieber andachtiger Johanns Abbt zu Alnoltstein , vnd hat vns dcmlitiglichen gebt len, ditselben Nccht also zu bcstetcn, bekennen wir ofjtNlichen mit dem Brief, das wir angesehen habell drs eg^nantm vnfers Prelate» Bete, vno haben Im bcstetiget die obgenante Rccht, vnd bestctigcn die mit Craft des Bri^s, doch vns vnsern Nachkomen vnd Gotshcnvs an vnser Herlikeyt dnd Nichten on Schaden , vnd auf dnser vnd bnser Nachlomen Widerrufen, Mit Vr-kund des Briefs mit vnserm anhangenden Insigel dersigelt. Geben zu Villach auf Sand Maria Magdalen Tag (22. Juli.) nach Cristi Geburt ,/,23. ») Von Aufsee i42i bis i^3«. 23? T a r v i s. Die Gegend Tarvis, welche die Gailitz nordöstlich in die Gail und Dr au, die Fella aber südwestlich in den Tagliamento sendet, machte die natürlichen kränzen zwischen den Nomern und Celten, zwifchm den Venctern und Nordrcichern, und nachher, im weitern Sinne, zwischen Italien und Deutschland aus. Gränzen haben immer das Unglück, mehr oder minder der Gegenstand oder der Vorwand zu seyn, warum man sich zankt oder bekriegt. Diese Lage mag meines Erachtens die Hauptgeschichte von Tarvis ausmachen; die Ilibersicht des dortigen, an alten OrlgilM-licn e»'tblös-tl'„, Archivs gewahrte keine andere Ausbeute, als spatere Notizen von Gränzstreiteu. Das Merkwürdigste is! wohl der zwischen Bernhard Herzog von Karuten und Eckbert Bischof von Bambcrg im Jahre ,233 wegen T a r v i s entstandene Krieg, den uns Megiser ?»ß. 85l :c- so umständlich und genau, wie ein Zeitungsschreiber, zu erzählen weiß. Die Hauptsache ist wahr; denn beyde lagen schon etliche Jahre vorher wegen einigen Gütern und Rechten im Streit, welcher zwar »227. 17. Nov. zu Gratz dnrch Leopold, Herzog von Oesterreich, und Erzbi-schof Eberhard von Salzburg beygelegt worden, aber doch zu künftigen Fehden Anlaß gab. bese^cn zulasicn und.wegzunehmen. Eckbert, Herzog Otto's von M e r a n und Heinrichs Markgrafen von Istrien Bruder, mehr stolz durch sciue wiltlichc Macht, ols bescheiden dnrch ftine gcist-liche Würde, lvar damals (1232) gerade bey K. Frieder ich II. zu Ildtne. Hier entschloß er sich, dem Herzog Bernhard ciue blutige Fehde zu biethen, und mit zahlreich bewassneter Mannschaft Tarvis !n retten. Eilend zog er in dieser Absicht nach Wolfs-berg, dem Sammelplatze seiner Truppen, die er aus Franken mit sich nahm; zu diesen gesellten sich die Istrianer nnter Anführung seines Bruders Otto, die von A^uilkja , die Kramer, wie auch seine Getreuen' und Dienstmanncn in Kärnten, mit Bischof Ulrich don Labanr. Herzog Bernhard samelte hingegen den Kärntner-Adel mit seinen tapfern zahlreichen Neisigen? die vornehmsten waren Graf Hermann von Orten« bürg, die H.rren C 0 nrab von Auffenstein, Dietmar von Lichtenstein, Heinrich von Diet -richstein, und Heinrich von Ungnad, sonst 25g Weißenwolf, und noch andere tapfere Kärntner-Ritter. Der Herzog ereilte mit seinen «Zchaaren den Vortheil des Angriffes, und stand wider alles Vermuthen schon im Lavantthal, als Eckberts Truppen von Wolfsberg auszogen. Es kam sogleich zum bluti« gen Tressen, »velchcs so wüthend gewesen seyn soll, daß die krichenhaufcn oft das Eindringen hinderten. Da ward Bischof Eckbert geschlagen, gefangen, und in die. Burg Finkenstein im nntern Gailthale abgeführt, wo er die ganze Fastenzeit zubringen mußte, um für seine Tollkühnheit zu blips«, da er den obwaltenden Zwist mit dem Herzog ohne Waffen und Blut« vergießen so leicht hätte beylegen kömien. Durch die Zwischcnkunft Kaiser Friederichs II. ward der befangene frey, und ihm Tarvis zurückgegeben. Im Iabre ,363 überzog Tardis und das ganze Kanalthal ein anderes noch schädlicheres ^lngewitter, da es von den Venezianern ganz ausgeplündert, und durch Mord vieler Einwohner beraubt worden ist. Der tapfere Landeshauptmann in Karnten, Friedrich Welz er, mid dcr muthvolle Vizdom zu Wolfs-be-rg, Eberhard von Kollnitz, sammelten ihr« Mannschaft b(y Vill ach,, eilten in's Kanalthal, und schlugen dei, Feind nnt vielem Verlust aus dem Gebirge s>t. (Meziser !'»8. 1028.) 26o Im folgenden Jahrhundert erhielten die 5arvise» vom ?lnton Bischof zu Bamberq die Alpen in Flitsch,, wie nachstehende Urkunde darthut. Wir Anthony ») von Gottes Genaden Bischoue zw Bambrrg Vtlhcnnen v»d thuen khundt mit diseM Briefe aUermeiniqc/ich. Das wier angesehen haben Ire Treue sind willige dienst. So vns bild vnfcrm Stift dftsere Anne Lreuth vub lieb getreuen, cin derTer-uiß im Canal li) vn^bero mit statten Flrisi bclvliß getbon bnd crzaigt haben, vnd hinfüro in khonsstigen Zeiten beweisen thuen vnd erzmgen sollen vnd mi'igen. Vnd haben darumb mit wolbedachten M:>eth vnd rechten »rissen dencnfelben vnsern ?lrmen Lenthen an der Tcruls, Iren Erben bnd Nachkhomrn vnfer Alben im Flitsch ^) bey dcm See Enhalb stosscnt bcl) des Rablers Zinsguet. bnderhalb an die M'cn genant Montasch, vnd mit dem dritten Ortb an dem Pre-diel ä) Eingeben, gelassen vnd, beuohll?b haben, gebet» Inen die ein, lassen vnd beuehlen Iucn die auch wissendlich In Crasst hits briefs. Also das sye Ire Er- ») Von Rothenheim; war Bischof don i ^32 bis I/.59. ^lserilii,«^ I5l!»l. I^i». ijliml>«rg ^». 200. 1)) Tarvis im Äanalthal. 0) Unsre Alpen im Flitfch, an den südlichsten Gränzen Karnlcus. ü) Montasch und Prediel, an den nämliche!» Gränzen. 26l ben bnb Nachkbomen Im fttrbaß 'mer ihr Vieh darine treiben darilme halten, der?r gebrauchen vnd genießen sollen vntz an vnser vnsrer Nachkhomen oder Amvälde endliches Widcrrussen, Also doch das Ein yeder der also darein treibt, darein hält vnd der gebraucht, Ier-lich ein Khais (Käse) von ganzer Millich vns in vn« ser Ambt im Canal zu rechter Zeit dienen geben bnd reichen sol Ohne alles geferde vnd Argelist. Des zw »rlhundt haben wier Vnser Sigel wissendlich an disen Brief gehangen. Der grben ist am Montag nach on-sers Herrn Leichnamstage (,2. Juni) Nach Christi dnsers Herrn Geburte vierzehenbundert vnd darnach in dem Siben vnd vierzigisten Iare. (1^7.) Besagte Alpe war die Orneäu«,!, oder Kerni -»ol, welche späterhin nebst dem Nakolaner-Walde die heftigsten Streitigkeiten, gegenseitige Eingriffe, Beleidigungen und Fehden zwischen der Republik Vc-nedig und den Fürstbischöfe'» von Bamberg verursachte. Im letzten Dezennium des i6ten Jahrhunderts wüthete hierüber der Prozeß, als Herr Georg 00 n Stadion Vizedom in Kä'rnten, nnd Vartholomäus Benedikt bambergischcr Waldmeister zu Tarvis »var^ Thomas Mil>„'uc«no oder ^lc>io»,ni, Statthalter im Friaul, Hial-lin, Ol-im^nilio, Doge zu Venebig, und Johann Philipp, Bischof zu Bamberg, als Prinzipalen, wechselten gegenseitige Klagen. Jeder vertheidigte seine Unterthanen, welche wechselweise einander pfäntzeten, bercmbtm und beschädigten; die Tarviser »62 litten diel. Die Sache zog sich, wie es bey Prozessen üblich ist, in die Lange; man trat zusammen, stellte Nntersuchuligen an, verfertigte Interims - Vertrüge, ohne sie zu halten; Erzherzog Ferdinand selbst lvard als Landesherr der Gränzen wegen aufmerksam gemacht. Eben so sind zwischen dem Mackte Malburget, den Dörfern Uggowitz und Saifnitz, schon im I ^ten Icchrhmlderte und in den folgenden, wegen denAlpen Neb use uud S tra k i tza Streite entstanden , wie man aus den beygefügten Urkunden von den Jahren 13^6, 146», i/,6t uud 1^98 ersehen kann. I. Urtheilsspnich zwischen Uggowitz unl> Saifrlitz über die Nebusalpe deu 8. Sept. 1826. Ich Hainrich Sangmeister zu Babenbcrg vnd ich Hans von Sternberg »1 Haubtman desselben Gottshans von Babenberg In Khärnten, veriehen öffentlich vd thuen fhuudt c.lleu den, die disen brief horent, sehen oder lesen, Das wir darbey gewesen sein vnd auch gcnhlich vnd lieplich bericht h.abcn vor den Erbern Leür-teu Orttolfen den Pfangauer Vurkhgraue zu Straß-fridt vnd den Bürgern zu Villach Pänlein, Cliugrich- »)Sternberg, unweit von Land skr on, war ehemals der Sitz der Herren der Grafschaft Sternberg. »6H ter St'gl don der Trag b) Nicla Froleich bnd Sigl Sachan dnd vor andern fromen Lcutten, Den khrieg der gewesen ist zwischen vkhowizer vnd Saifni-zer bnd ist die Albcn Neb use die vkhowizer angefallen °), Alls der Bach hcrab fieust gegen Ablas-w i z vnd qegen Albiz, vnd was dan dißhalb des »rasters das ist die Saifniz angefallen, Als ist es gethailt vnd haben darumb geschworen die Erbern Leütte, das es alßo recht getailt ist, zwen von der Pontafl bnd zwen don L eopol t skirche n, SnechenTod I'r?lmman In dem Canal bnd Jacob von Strassau, vnb ist auch zwischen Ine gelübt dnd verbunden, Ob die Saifnizer hinüber das wafscr entgegen oder Irre-ten an kainerlei fachen, dnd doch ohn geuerde, Oder sß die dkhowl'zer herüber auch ohn geuerbe, welche das dnter Ine Prechcn, dnd wie oft sy das Prechen, dieselben wären alls oft des Gottshaus haubtman In dem Lande wer der wer, oder seinem Abtman zu vittach verfallen zwamzig Markh Agler Pfcning, Dari'iber zu vr-khund geben U'ir distn vnsern offne h^f mit difen anhangenden Insigl versiglt, Der geben ist zu bill ach da von Christus gcburde ergangen waren daruon drcy-zehenhundert Jar darnach In den Sechs bnd zwain-zigisten Jar, an vnftr Frauen Tag alls sy geboren lvard. d) Von der Dräu. c) Ist an die Uggowitzer gef«llen. »«4 , II. Untersuchung -des Streites zwischen Mitbürger und Uggowitz, den 23. Illily i^0u. Ich W^lthasar Weispl iach a) Haubtman zn Wolfs-perg vnd Ich Claus von Giech'>») vizdomb daselbs lc. Von solcher zwittracht stos bnd gebrachen wegen, So lange zeit zwischen dem Richter, Rath dnd gemainde des Markhts Malburgcth an ainem dnd der ganzen N.ichberschaft dnd gcmaindc besDorsss zu Vkhowiz des andern Tails gewesen, derselben Irer zwittracht stös vnd gebrechen bede obgenente Partheyen, anf mich Viz-dumb vnd wen Ich zu mir nimbe, sie darumb zu ent-schaiden dnwidcrrnesslich vnb vngewm'qert vollmechtige-l,ch gegai'gln v„d bliben sein, Alß dcis die Abred des hintcrgangs Clel lichen mlsweist, Als Bekhennen wir öffentlich mit disem Vriess dnd Tl)lien shund aller mcin-gl-lich die In sehen od hören lesen, Das wir dns aus bem-llMiß des hochwürdigen Fürsten dnd Herrn, Herr Georgen c-) Bischouen zu Baniberz vnsers Geneoigen Herrn m,t sambt anderen seiner Gnaden Räthen, Pstc-gern vnd Dienern solch Zwitrach Stoß vnd gebrechen, ,) Valthasar h»n W.ißpriach, ist ^l Jahre nachher 3an-dcohauptmcw,, j„ Karnten geworden. ^>) Giech oder Gich, ein Schloß im Bambergischcn. c) Bischof Georg Graf don Gchanmburg, vom I. l/z59 bis 1^75. < ^l»t!l„iunn U>Ht. 1i^>. ii»ml^rK. -65 daraus grosse vnainigkeit des volkhs entstehn mechte, zuuorkommen, «u den obgenanten Partheyen In dem Cancel gefüegt vud solch Ir zwittracht stos vvd gebreche besehen vnd verHort, Vud nachdem wir yedweders T^.ilsClage, Andwort, brieff, Khundschaftcn, rede, vnd widercde vernommen, Auch die gründe, Walde, Alben vnd Waide besehen vnd erfunden haben, Daß darinnen vnsern Genedigen Herrn von Bamberg ann seinen Wäldern mit Khollen Prennen, Schwenden, Rcütten mit einfahung der gereütter dardurch die Wald geödet vnd verwüstet sein, merkliche Besthedigung vnd schaden ergangen sein, vnd von Tagen zu Tagen wo solch Ir fürnemen nicht fürkomen wurde, noch mer geödet vnd verwüstet werden, Also das kam waldt bleiben noch wider wachsen mecht, dardurch vnserm Genedigen Herrn von Bamberg sein Hammer dno Schmidten im Canal geödet, vnd ob sich khouftigelich Erz vnd eisen genugsamblich crzaigen vnd In Zugeen wurden, So mueßten sie Kholhhalben feyren , Wo sie dann mit sondern gnaden vnd fürdcrungen darzue nit fürgcseden wurden, Damit s.y sich mit Irem Vihe desto baaß er-naren mechten, So mueßten sy ganz verderben, Daraus dann vnsern Genedigen Herrn an seinen Meuten und andern herrligkaitcn vnd den feinen grosser schad vud abgang ergehn wuröe, Darumb so baben Wir mit Nath vnd guetten gewissen eintrechtigelich zwischen denn ob-geuautcu Partheyen ausgesprochen vnd sprechen auch zwischen Inen ans wissentlich In Craft bits briesss wie hernach geschnben steht. Erstlichen schaiden vnd spre- »66 chen wir das die' vonn vfolviz bey Irer Waide ft sy Im «oolfspach Innengchabt Vnd herbracht h^ben, t)in-füro von meniglich vngehindert Inenhabcn, nnzen, l'it'ssen vnd darbey bleiben sollen, ausgeschlossen die Alben Strachiza, die dann vormals die von Malbur-geth In Zinsweis von onsern Genedigen hc'rrn ^nnenge-habt vnd dauon Iärlich zu Sanct Michaelistag amen Khais von ainer ganzen Millich gedient haben, Die sollen dieselben von Malburgeth hinfüro In obberüer-t,rmasnoch lenger Innenhaben, Was aber Gereütter darinn sein die sollen bnsern Gcnedigen Herrn von Vam-berg seinem Stift vnd nachkhomen vorbehalten fein,l Wnd ob die hämer Im wolfspach Icbt Gerechtigkeit daftlbst im wolfspach hetten, sollen Ime selbs auch Vorbehalten sein, Alle« ohn geuerde :c. D^ß alle's zu merer» Vrkhnnd geben wir denn obgenannten Partheyen Ir Jeder dits lmsers Spruchs In gleicher laut bnd form einen offen brieff mit vnsern hangenden Insigill dcrsigelt, Der geben ist zu wolfsperg am Montag S> Johannes Abcnt, Sonnewenden genannt, Nach Christi vnfecs lieben Herr» geburt. i^c» Jar. Mer den nämlichen Gegenstand, den 19. July l/,6i. Ich Walthasar von W?ispria,h Haubt.nan zu Wolfsperg vnd I'd Elauf von Gi l, vitzdomb dlftlbfi 2c. Bckem'n mit dis^m offen bri?5 vlld thuen fhund me-nigelich von solcher Zlvittracht vnd gebrechen wegen, '»67 Go die von Malbllrgct an amem Tail vnd die von Vkhowiz dcs aiidn-" Taills lange Zeit nntcinaiwer gehabt, D.irumben wir dann I" den negst vergangenen Jar an statt vnsers Genedigen Herrn von Bambergs einen spruch und E,ledignnz zwischen Inen gethann haben, Also das dcrselb spruchbrif klerlich ausweist, Vnd wann sich die obgenanten Partheyen solches vn. fers Spruchs In etlichen seinen Articln beschwert vnd gebetten haben, Das wir sy nochmals entschaidcn sollen haben Wir den vnrath vnnd schaden so beden Taillen daraus entstanden sein inecht angeschen, vnd sprechen mit baider obgenanten Partheyen wnicn v!,d wissen, zwischen Inen aus In Craft dits brifs Daß min hi'lfür cm die Waid vnd Gerechtigkeit Im Wolf-pach so die von Vkhowiz darinen vermaint gehabt haben , die von Malburgct Innenhaben nnzen vnd geni^s-sen sollen von dcn von vkowiz Vud mcnizclichs Von IrtnUvi'gen vngchmdcrt, D^ch vnfern Gindigen Herrn don Bamberg denn von Safniz vnd den Snnden an Iren Gerechtigkaiten vnd herkommen vnuergrissenlich vnd ohne schaden, Wollen dann die genanten von P?al-burgeth Icht mer Gcreütter zn Irer nottnrsst darin machen, Das sollen fy thuen mit vnsern ober wer zu den zeitten vnsers Gencdigen Herrn von Vambergs ?ln-lvalot sein wirdt, willen vnd wissen, Ohn geu^be ?c. zu vrfhund haben wir vnscr Pcdschasst auf diesen bricss gedrukht, vnd des Jedem Taill einen In gleicher laut gegeben, Der brieff ist geben zu vlllach am Sontag vor Sanct Marien Mngdalenen Tag, Nach Christ» Ne-burdVierzehenhundert vnd Im ain und Sechzigisten Far. IV. Verleihung der Alpe Strafiza im Jahre l^g3 , 17. May in Malburgct. Khund hnd zuwifsen sey hiemit allen den so disen brief lesen oder hören werden, Das Fch Hanns de Jacob der zeit Markhtrichter zu Malblirgech mit tewilli-gung der ganzen Gemain vmb ainen zins auf ain Far »erlassen habe, die Alben strakiza alls nemblich den Tail so unsercr Gemain zugehörig ist, dem Meister Franzen Schaffhirt für sich vnd im namen Meister Ail-gustin von Protestain, vmb Ncün wolgciveqner guetter gold dukatcn, b„d amen Khais zn zchen Pfunden, mit difem geling dnd gelegenheit, Da Ine yemandt gezenn Teucsch: oder Windisch Landt Irren oder hindern wolte, das wir Ine sollen Schuzen auf alle vnfere Costen, Vnd zu merer gezeugnuf der wahrheit, habe Ich obbe-melter Richter mein Pedscbaft hiernntcr aufgrdrukr. Zugegen sein gewesen Bartline Pamsel, Andre Bonftos, Wolfgang Porcifal, Vicenz, vnd Alexand Zurla, Vnd gedachter Franz soll den halben Zins zu Canziani vnd die ander helfle des Zins zu Iacobi negst konsstig erlegen, Vnd Ich Niclas sillaferro Habs auf ain vnd des andern Teills bewilligulig verschnben. . »6g R a i b e, l. Zu Tarbis gehört der theils wegen seinem uralte« Bley-und öalrmy-Bergwerke, theils wegen seiner äußerst romantischen Lage sehr merkwürdige Ra'ibel, von dem ick aber einsweilen nur die Gründung dei geisllichen Benefizium erhoben habe. Das zahlreiche Bergwerks-Personale konnte öfters wegen großen Schneemassen oder häusig herabschießenden Bergwassern nicht nach Tarvis in dte P,ankirche kommen. Die fromme Wittwe und edle Frau Susanna Strucklin, vorhin von ihrem ersten Gemahl Schieflin genannt, stiftete daher im Jahre l?Z» ein Venesizium für einen eignen Priester im Naibel, gab ihm einen Theil ihres Hauses nebst Gärtlein, legte zum Unterhalt der Kirche ,000 fi., und fur das jährliche Einkommen des Priesters 3uac, fi. Kapital auf Zinsen an, verordnete wöchentlich /Z heil. Messen, und an allen Samstagen für die gesammte Knappschaft einen Rosenkranz. Philipp Ernst Geos, Freyberr von und zu T 0 rkau , Ban.berger - Vizdom zu Wolfsberg, hat diese Stiftung am 20. Dezember des nämlichen Jahres be-stättisstt. Ein Beyspiel, wie gotteöfürchtige Damen den Gottesdienst erleichlern und befördern können. Umstände leiteten jetzt die Neise in das mittlere Gailthal zurück. Gegenüber zeigte sich dort dem Auge? 2 7c» Wasserleonburg. Diese Burg soll ursprünglich Leon stein geheißen haben. Auf einem Hügel in der Reppawics«' sind liock Rumen des Schlosses Kr otte n stein, welches dcr Dobratschz'urz verschüttete, zusehen. In der Mitte des i6ten Jahrhunderts nahm das Burgamt zu Vill^ch mit denen von Wasscrlcouburg eine l? ränzbericl'tigung auf demDobratsch bor, welche einm schreälichcn Ausgang nahm. Die Patthcyeil, anstatt sich zu vereinigen, machten einander Vorwurfe, welche in Schimpfworte und Naufhändel ausarteten: die gegenseitige Erbitterung kam so weit, daß die Villager auf ihre Geg^ler Feuer gaben, uud einige todtschossen; wüthend sielen nun die Wasserlconburger über die Vile lachcr her, und stürzten etliche über dcn Dobratsch hinab. Gränzstrcitigkciten verursachten noch späterhin ähnliche Auftritte. So rrard Herr Christian Proy don Purkwaldcn, Beamter ii» Wa,serleollbürg, als er an der Alpe Bartbolo beym Poliza brunn die Gränzen untersuchle, von einem SaisniZer am z/,. Juli 1625 mit einer Hacke ermordet, und zu Fcist-ritz begaben. Der Morder ward bey der Psiugstmon-tagsfeyer im folgenden ^ahre zuZeistritz erglissen, und Mit dcm Naoe hingerichtet. Ein and^rsmal gcriethen die Unterthanen des Freyherrn von AichelburH auf dem Feistritzer - Moos« »71 wegen Berichts-und Neldgrcinzen mit den Wajserleon, bürgern in die Haare, wo über 200 mit einander rauften. ^ ^, , Die Habsucht, die den Wahn verborgner Schäle nährt, trieb einen Bauernkerl auf den Dobratsch, durch ?inen gitten Fund sich zu bereichern; aber er stürzte herab, und fand den Tod. So wenig Gewicht diese Begebenheiten für die Gedichte haben , zeugen sie doch theils vom Verfall der Sittlichkeit, theils von d«r Schwäche der Amtsführung. Zweifelhafte Gränzen erzeugten bcy diesen Leuten im Kleinen, was bey den Regenten im Großen, ^ Kriege. Merkwürdiger ist eine edle, zu Wasserlconburg am 2Z. November l 5 ^5 geborneDame, Namens Anua Neu mann; ihr Herr Vater ist wahrscheinlich Wil^ Helm Neumann, dessen Haus zu Villach »52^ einstürzte, gewesen. Diese hcurathete nacheinander sechs hoch.'dle vornehme Herren, starb im 8Iten Inhre ihres irdischen Lebens, und liegt begraben in der Spitalkirche zu Mura u in Steyevmark, wo sie ihrem letzten,Herrn, Georg Ludwig Grafen von Schwarzenberg, vermählet war. Auf ihrem Grabstein ist folgend« I»i-schrift Hu lest» : Anna Comitissa a Scbwarseenberg Gen ere Ncumannin Ad Wasserleonburg N»ta ' Anno i53ä Die »5. Novembris , Citmque Vixiset Annos 88 , Dies a3 Sexque Illnstribus et Ocnerosis Dominis Nupsi.s«verebl,'cht^ sich also das erstemal im 22ten, das ziveytcmal im 3'ten, das drittemal iin 47ten, das viertcmai im 5lten, das fimftcmal im 76ten, und das letztemal im «2ten Lebenstahr. Schad?, daß die Grabschrift nicht anzeigt, wie oft s,e Mutter geworden! Daß Anna don starker und gesunder Leibesbeschaffenheit, heitern frohen Sinnes, harmlosen und 0on 273 Leidenschaften freye» Hcrzcns, und überhaupt eines ordentlichen Wandels miisse gewesen seyn, kann man zuverlüßig «us ihrem hohen Alter abnehmen. Ihr erster Gemahl, don Thon hausen oder Thanhausen bey Ober-Fladnitz im Grätzer« Kreise, gehörte unter die ErblandcIägermeister in Steyer-Mark. Das Geschlecht der kichtensteine im Iuden-burger - Kreise lieferte vom ,2ten Jahrhundert an für Kirche und Staat »ortnssliche Männer; Bischöfe, Landeshauptmänner und Helden, welche man in den stey-rischen Annalen finden kann. Die Herren von Ungnad gehörten unter die tapfersten und berühmtesten des Kärntneradels. Der diertc Gcmabl Karl, au< dcr uralten stcyri-sckien Familie Teufen bach unter Murau, welche vom inen Iahrbundert an bis in das i?te berühmt gewesen. Der gelehrte Chronolog don Vorau, ?lquilin Julius Cäsar, hat ihre Genealogie geliefert (^n. Nl»>. V,l0llt 8t^i->2l! 'l. I. I>»j^ 'os>4 et«.); Dbne Vom gegenwärtigen Karl von Teufenbach Meldung zu machen. Der fünfte Mann, Graf Ferdinand von Or-tenbura, war einer der letzten dirles Haufes, welches die Grafschaft als ö'sterreichiscbcs 5ehen besaß , und Vor dem Jahr iß/," mit Grafen Georg ausstarb. t Der letzte Gemahl, Graf Georg kudwiq don Schwarzenberg endlich, wohnte wahrscheinlich m!t seiner alten Au na auf der Herrschaft zu M u ra u , weil diese dort begraben liegt. Di.se ruhmvolle Familie erbielt den höchsten Glanz zu unsern Zeiten, da ^ Fürst Karl von Schwarzenberg als Vefreyer Europa's vom uapoleon'schen Joche mit den übrige» Helden auftrat. E t. H e r m a g o r im obern Gailthal, welches eine der ersten Gegenden dcs Norikum mag gewesen seyn, denen schon untcr dem Hcil. El'angclistni Markus von Aquilcia her durch stinen Inngtr dcn Heil. Hcrmagoras, das Licht des Christenthums leuchtete; und nachdem es durch Stürme der Zeitcn und Völker erlosch, don Salzburg aus wieder angefacht wurde. Die Pfarrkirche des Marktes ist im Jahre i39^ Von Johann Patriarchen z>'Aquilcia mit Einstimmung des Kapitels au das Benediktiner-Stift Arnoldsie in, welches nur 5u Mark Einkünfte hatte, Vergabe^ und auf 2aMark geschätzt worden, Pabst Vonif az lX. hat auf Empfehlung Philipp's, Bischofs zu Ostia, diese Einverleibung im nämlichen Jahre bestä'ttiget Besagter Patriarch Ioh an n V-, tin geborner Markgraf aus Mähren, ist zu Udine am 12. October umgebracht worden. ' 2?5 Mit der Zeit, luic cs zu geschehen pfiegt, ward der Besitz dieser P ane angefochten; der Abt zu Arnold stein nahm seine Znfiucht zu K. Friedrich IV., welcher im lUcn Jahre seiner Negierunc, i^^l zuNeust adt cm seine Beamten ill Kärnten folgenden Befehl ergehen ließ: Wir Friderich don Gots Genaden Römischer Kaiser zu allen tzeittn Merer des Reichs zu Hungern Dal-macien Croacien ,c. Künig, Hertzog zu Oesterreich zu Steier zu Kcrnben dnd zu Krain ?c. Etttbieten vnsern gelrenn licbn Hannse Äum acher dnsern Haubt-nmn zu Orteuburg vnd Sigmundn Krewtzer vxserm RlN bt,d vcrwcser vnser Haüptmatlschaft in Kernden vnser lHnad vnd alles gut. Als etwas Zwitracht sein von der Pfarrkirchen wegen zu Sannd Er mach or an der Geil gelegen zwischen des Ersamen geistlichen vnfers lieben andächI tigen dcs?lbbt zu Arnoltstain an aim vnd Lien-harten Inngermann am andern Tail. Darumb derselb Abt vrtail bnd Recht In vnsers heiligen vatee des Vabsts hone erlang hat als wir hememell. Em-pfchln »vir ew ernstlich d>id »mile,, daz Ir von dnser w<»qen darob seit, damit derselb Abt bey denselben erlangten Nebten dnd vrtailen gehalten vnd dawider an Recht nicht gedrungcn werde. Daran tut ir dns gut ge-uaUen, vnd gäntzlich vnser Mainung. Geben zu der 32 2?6 Newnst at am Samstag nach sannd Paulstag her Be-kerung Anno Domini (1481)") vnsers Kaisertumbes Im Aindlessten Iare. Der Markt St. Hermag or, beym Landvolk bald Michar bald Mach or genannt, gehörte einst den Grafen don Gorz, dann den Grafen von Or« tenburg, jetzt den Fürsten don Porzia. Kirchbach, ^^ ein Pfarrdorf mit einer schönen ncum Kirche, welches seither durch Ueberscbwemmungen, hie der beym Regenwetter austrettende Bergbach zu verursachen pflegt, vorzüglich gelitten hat. Im Anfang des ittten Iakrlinnderts war daselbst Urban Peistok Pfarrer, der durck leine Sparlam-fftt es so weit brachte, daß er einige Gnlnd^'ickc' fan-ftn fonnf«' , welche er im Jahre l!»20 an die benachbarte Pfarrkirche St. Daniel v?rqc,bt«. Diese Msiter lagen im Goldenste iner- bericht: z. V eine Wl> -se auf der Niben dnder dem Geschloss G oldenst a,' n, n nd zween ?le? er. Die Nilinen dieses Stoßes stehen nordöstlich b-nf-'r St. Daniel. Der Edle „nd beste Han ns M«ndorffer Pfleger zu P ü ttersperq ,nd lelchtsinniqi'r Fiirst, den s^'ine dritte Geinadlin Katbarina einsperren ließ. Im Anfange des ,6tf,t Iahrlimiderts nc»l)men diese Grafen und Pfalzgrafen mit Leon hard dem legten ein Ende. b) Ua5«^l>l« Vorsteher, Verwalter einer Sammlung, emcs M.igazins, vielleicht auch ein ElnnelMr der ^efltUe. a?9 loj^ruitates afi'ectuose rognntes 'Quater.us ob noftrarum precuni iutuilu cundein subditum nostrum in omnibus suis lionestis agendis atquc necessitatibus graciöse at-que beniuole pertractare, atquc eum cum corpore et lobus suis graciosius atque sauorabiliter rccoinissum ha-] entes co fine ut asscctus noster transcat in cssectum , pro qiiibus paratos nos oflcrtmus vobis ntqiie vestrati-bua sacore ainicabilem atquc dobitam recompenaam lo-cis et temporibus sc ofFcrentibus ct Cum aTFcctu , Datum in castro nostro gruenburg c) prima Deccmbri» Anno Domini Millesiino CCCCmo. vicesimo septimo. Von Kötschach gieng die Neise uber den Gail -berg in das Drauthal; die Nordselte dieses Verges i>k wegen vielen steilen Krümmungen der Strasse beschwerlich. Der Ordnung nach sollten hier Nachrichten von Oberdrauburg und dem weiter unten liegenden Gl, eifenburg gegeben werden; weil aber die nöthigen Dokumente erst erwartet werden, so wird man, was in Erfahrung gebracht wird, mit der Zeit nachtragen. Sachsenburg. Es ist nicht grundlose Vermuthung, fondern zuverlässige Wahrscheinlichkeit, daß der Markt und die «) Grünburg, jetzt ein zerfallenes Schloß lwifchm St. Hermagor und Weißpriach, zur Grafschaft Ortenburg gehörig. 28o ehemalige Festung Sachsenburg ihren Ursprung Utld Namen wirklich den Sachsen zu verdanken habe. Die Eroberer und Staatenberbesserer oder Verä'n-derer pftegten die Völker unter einander zu versetzen, und verschiedene Colvnien anzulegen. Diese Politik diente eben sowobl z»r K'lltur als znr Sicherheit, da ein Volkerstam,n der Wächter und das Gegengewicht des andern / oft auch dessen Lehrer uuo Muster ward. So bandelte auch Karl der Große, hon dem die fränkischen Schriftsteller bey «lu Nl'^n«» i?. II. 8ci.pt. 1-en. ^ranl^. einhellig erzählen, er habe die Sachsen mit Weibern und Kindern aus ihren Wohnsitzen wegführen , "ud sie überall in seinem qroßen deiche ansiedeln lassen, vorzüglich »n jenen Gegenden, welche durch Kriege verheert und entvölkert worden sind. Jakob Sckubak gab unter dem gelehrten 5. David Koeler zu G^ttingen >?^3 eine besondere lateinisch« Abhandlung hierüber heraus. Sollen aber die Sachsen auch nach Fnnerästerreich und Karentanien gekommen seyn? Herr Hofrath ,md Historiograph Freyherr von H 0 rmayr, dieser uner-'^müdete und gründliche Forscher nach geschichtlichen Wahrheiten, hat es über die Wahrscheinlichkeit erwiesen im Archiv sür Geograph. Historie ?e. sechster Jahrg. Decemb. >«l5, Nro. 144, i^z5. theils dadurch, daß Edle in Kärnten und Krain nach sächsischen Gesetzen lebten, ivä« "U«a' vom Fluße Saale so ge- nannt, woher die Sachsen fame«; theils durch ein Beyspiel hon, Jahre 9B, da Ä. O tto UI., auf die Fürbitte des Herzogs Heinrich, einem gewissen Sachsen drey Bauernhöfe, die vorhin der Sloven oder Slab Gluzo zu bewohnen ansieng, übergeben hat; der Ort hieß Glucliengizas i. Otto III, 99a interventu Ilenrici ducis Bajoariorum et Karentanorum Saxon i c u i d a m tres mansos in loco vulgar! lingua gluchen-gizazi, ubi g 111 ü o Slavus hahitare cepit. üfßec entziffert diesen sladischen Ortsnamen? Doch genug, da war ein Sachs als Güterbesitzer; denn obschon die Sachsen nach 7 Jahren ick ihre Heimat zurückkehren durften, blieben doch immer lene zurück, welche, durch gesellschaftliche Bande mit den Karentanern verknüpft, die Vortheile des fremden bandes, in dem sie schon, einheimisch geworden, ihrem ehemaligen Vaterlande vorzogen. Am östlichen engen Paß des obern Drauthals haben sie sich ebenfalls niedergelassen, und daselbst nach der bequemen Lage eine Burg oder Veste errichtet, welche dahec die Burg der Sachsen, Sachsenburg, genennt worden ist. Der Ort ist alt, und gehörte den Herrn von Äünburg, wie Ki?mkn?a „nk Hic»,-eck, welche wenigst""^ lchon im i2ten Jahrhundert berühmt waren. ^"2^5 0erm. g. L. il. p. 6.9. «nd ännai. d""" s^riao. I'. I. z». 5i5.); von diesen kaM „, man weiß nicht wie, an die Kirche zn Salzburg. 2s2 Um das Jahr 1513 erscheint ein Heinrich von Elsnitz, T.)yinons Enkel, als Vicuri^» >« 82. lonliol-cjl; „icht ^h,^ Gruno läßt si'h »erM-ltheil, er seye derPleban, geistliche Äolksdorsteher, oder Pfarrer zu Sachfenburg geivefen. Man sehe die ^"-näl. 8t)liae L. II. p. 464 «lit» 652. Wie es jetzt zu Beförderung der Wissenschaften gelehrte Gesellschaften giebt, so gab cs au h dor Zeilen zu Vefordl'rlnig der Religion und Sittlichkeit from lie oder andächtige Gesellschaften, die man Vttldersch.lfren nannte, welche ihre Mitglieder nicht nur aus dem Volk, sondern auch aus dem hohen Aoel, geistlichen und weltlichen Beamten , wählten. Schon lange war so eine Bruderschaft in dem L n n g a u, welche aber wegen der Entfernung und Unbequemlichkeit der Lag-allmählig in Abgang gekommen. Die vornehmern Mit? glieder derselben übersetzten sie, um sie wieder emporzubringen, im Jahre i^/.? nach Sa chfen b urg. Weil die Originalurkunde hierilber theils zu lang , theils ' von minderer Erheblichkeit ist; so mögen die Hauptstellen, welche einige Personal - und Lokalkenntniß geben, hier genug seyn. )n urn. V^.^s, Gottes amen. Kundt sey getan aller Mcniklia, aegl>mvä'rtigen bnd ^ klinft gen. Das wir hycnach geschriben Hl ^ ich von ^ Weyspriach Hofmayster ze Tyroll, Sigmuno ^^., »53 Newnhaus Balthasar Waldegker die zeyt Vitzdom ze Friefach, ?lndre Moshaymer, Chonradt Tanhawser, Her Hainrich Bi -scholf Pfarrer zu Lind Her Fob,? Pfarrer zu sand Steffan Hanns Schulthais Tyliak von (?ireyffenbe?g, und anstat ander vnser Brüder gegenwärtiger hud künftiger solcher Bruderschaft, so vnser vorfordern sellig gemacht vnd geordnet hetten zu sand Mlchel in dem Lunqau , darein sich „yemandt mer hat fügen wollen von Deswärung vnd satzung derselben Bruderschaft, haben wir aU nach ratt vnd Vnderwey-sulig der gelerren vnd durch gemaynes nvtz willen Auch ze kob vnd ere vnsern Herren Ihesu tristi ?c. dieftlb Bnldcrschasst gelegt vnd geordnet ge», Sachsenburg zu sand Margvethcn Kyrichen. Styfftens auch vnd or-den dieselb hinfür bey derselben fand Margrethen kyrichen zu beleyben. Hierauf wird festgesetzt, was Zeder Bruder oder Schwester bey der Aufnahm, und jährlich am Jahrs-tag, welcher den Er ich tag, Dienstag, nach Gotz-leichnambstag war, geben oder einschicken soll, nämlich ! Pfund Wachs und 32 Psemn'ng. Gestiftete liegende Gilter waren folgende: „Ayn Gut zu Staindorf im Lungau — am „gut zu Sawerfeld auch gelegen im Lungau — „Ajn Pewnt (Gmten) ze Ermanstorf jm Lun- 284 „a au. Vllderm Seydel sind ain M/en im 3!»!lgill „am Vriegn, ayn gut im Kätzstill zu st. Pe-„ter, ayn Gut im Kaztstall am Atzmansperg ,,ayn gut im Lurenfeld an alten Markt*) „bey dcr Moll, dint Waiz l Mat, Racken zween „Mut, Hab^r vier Mut lt., ^ten zu Sachsenburg „ain HnuH nebst einigen Egarten und Angern daselbst." Die Bruderschasst hatte einen eigenen Kaplan, dfn der Kämmerer vnd die fünf Aeltesten ernannte«, der Pfarrer zu Lind aber bestattigte. „Solh Vruderfchaf haben wir die obgeschr»ben „geordnet, geMt und gemacht mit Willen des Hoch-„geborn Fürsten und H? „geben an fand Dorothetaz der heyligen Iunkfraiven» „1^47. (6. Februar.) Die Grafen zu Gö'rz erbielten die Wurde der Pfalzgrafen m Kärnten als Lehen vom Albert II. Herzog in Oesterreich ae l d. Oestlich von Sachsenburg össnet sich das zierliche und angenehme Lurnfeld, wo sich das Mollthal Mit dkM DrciUthal, wie eine Tochter mit der Mutter, der Mö'llfiuß mit dem Draustuß, wie ein Arm mit dim Körper sich vereinigen. Die ganze Gegend von der Mollbrücke bis unter St. Patern ion hinab ist schon: Märkte, Dörfer und Schlösser, alte und neue, gewahren einen artigen Anblick. Auf der Nordseite ist die gegen Mittag liegende Gebirgsabdachung, vorzüglich der Hünersberg, gut kultibirt. Eine besondere Figur machen die Nadelholzwaldungen, indem alle Fichten und Tannen wie hohe mit grünen Guirlanden umwundene Stangen dem Wanderer erscheinen. Die Ursache davon ist das in diesem Lande gewöhnliche Abschneiden der Reifer zur Streue in den Stallungen, welches sie Schnalzen (von Schnazen, Schneiden) nennen. In dieser schönen Ebene lag em»1 die alt? T'llmv. ni», oder i'eu»«'a. Nock jetzt tragt Mölldorf, an der westlichen Vrä'nze des Lurnfelds, den Namen Vorstadt ; von da bis an den Markt Spital hinab hat man auf mehreren Stellen die deutlichsten Spuren al- ,8g ter regelmässiger Vewohnungen, wie auf dem Sal» felde , als unterirdische Gänge, eingestürzte Gewölbe, und die sogenannten Brennfiecken, wo die Vegetation wegen dem unterirdischen Gemäuer magerer ist. Zu Hohenburg ober Pusarnitz ist eine Höhle mit einem weitreichenden Gange unter der Erde; ob der Kirche daselbst hat man etwa 3 Klafter tief ein gewölbtes Zimmer mit angranzenoen Abtheilungen entdeckt. Pusarnitz, ein Pfandorf auf der nordwestlichen Seite des Lurne feldes am Fußc des Gebirges, hat eine angenehme Lage und eine sehr schone Aussicht. Diesc Pfarrey »st eine der ältesten in dieser Ge-gend,"wdem die Kirche St. Michael daselbst im I. K9l an das Hochstift Freismgen gekommen ist. Im Jahre 13^2 war Ulrich Vzincer oder Winzer ihr Rektor, der am 12. April born Pabst Benedikt XU. einen Ablaßbrief auf die Hauptfeste des Jahres für seine Pfarrgenosscn, welche reumüthig die St. Michcnlskirche besuchen würden, erhalten hat. Nicht linblMcrst kann die Grabstätte, die links hinten in der Kirche zu sehen ist, gelassen werden. Da liegt eine hölzerne in Manl'sqrö'ße geschnitzelte Leiche, im schwarzen Gewände, mit schwarzem Ohrenhut, und beschuhet auf der Bahre, in welcher der Körper ruht» U 290 Man sagte mir, es sey daß Grab des Bauers Zacha -rias, von 3? ikolai, einem Weiler oberhalb Sach -senburg, ohtu> zu bestimmen , wann und wie er gelebt hat. Er soll, diese Unterscheidung vor seinen Zeitgenossen dadurch erhalten haben, daß er manches von der Zukunft wahrsagte. Sein Grab wird vom Volke immer im guten Zustande darum erhalten, weil es der Meinung ist, daß mit Verwahrlosung desselben auch die Aerndten mißlingen würden. Ortenburg, ein zerfallenes Schloß ob dem rechten Drauufer im Drau-thal, mit einer schönen Grafschaft, welche gegenwärtig dem Fürsten bon Porzia gehört. Sie hatte ihren Ursprung gegen das Ende des loten Jahrhunderts den Herren von SponheiM zu verdanken, welche sich Grafen don Ortc,iburg schrieben; eine berühmte und machtige Familie, die^ür Kirche und Staat ^on Jahre lang große Männer, selbst Herzoge, lieferte. Diese waren Engelbert n3o. Ulrich I. Ii35. Heinrich I^- !,44. Ulrich II- n3l. Bernhard 1202. Ulrich III. 1256 !t. (l>"Ucl, ^cliontoloss. di»s!nt. ) Im I. '377 machten die Ortenburger mit den versipp-schcifleten Grafen bon Cilli den merkwürdigen Vertrag , daß , im Falle eine Familie ohne Leibeserben abstürbe , die andere ihr in allen Besitzungen nachfolgen sollte. Als nml Graf Friedrich von Ortenburg 29^ am 29, März, I'»2N obne Kinder zu hinterlassen, ums Leben tam, fi^l diese Grafschaft an die Grafen von Cilli. Nachdem aber dnrch den Tod Ulrichs III. im Jahre ,456 auch dilsc erlosch, u, kam Ortenburg an das Erzhaus. K. Ferdinand verlieh sie seinen, Echaymeiiirr Gabriel von Salamanca, dem sie ab.r aus wichtigen Ursachen wieder weggenommen, unl> an ei» anders Hcnls, das sich die neuen trafen von Drtenburg nouutc, übertragen worden ist- Doch meinr Megiser ?"8 '^"iy' daß sie vom edeln Geschlechte der salamanka herstammrcn. Dem sey wie ihm wolle, ai'ch diese neuen ß rafen sind tapfere Hel» den und würdige Staatsmänner gewesen, starben aber in der ersien Hälfte des ,7ten Jahrhunderts durch de« Tod des letzten Sprossen Grasen Georg aus. Kaiser Ferdinand III. als lehensherr verkaufte die Grafschaft am letzten July 1640 an die Brü« dcr Widman, Johann Paul, Martin, Ludwig, Christoph und David Freyherrn auf Su-meregg und St. Paternion um 3un,c>nc) fi., und erhob sie mit ikren Nachkommen in den Grafenstand. Die Grafschaft begriff in sich die Herrschaften Oberbrauburg, Pitersperq, Golden stein, und Grünburg, nebst den /, Markten Spital, Oberdranburg, Mauten und St. Hermagor; dann die Drauthaler - Aemter, al^ das l" ennd 0 r -fer, Burghicnnersperqer, Sllmeregger, Herlißgüter, Frefacher und Weißensteiner U , 2g2 Amt, ferner die dier Aemter in der Gegend mit alleti Zugchoningen, Namens A fritter, Wißer, Stu-benbcrger, und das Vierzehng liter Amt, welche de,l Grafen von Schwarzcnbcrg als Hypothek Versetzt waren, dle die Kaufer mit 22,«,c>0 fi. losen mußten. Weil aber" der k. k. geheime Nath und Obrister Hofmeister, Graf Maximilian von Trautmannsdorf, IN0,0l,in fi. an dtr Grafschaft zu fordern Hatte, Versprach der Kustr als Verkäufer, sie davon zu erledigen , behielt sich aber, im Falle, daß Orten bürg ganz oder zum Theil verkauft werden sollte, auf zwey Monate das Recht des Vorkaufes vor. Nur 22 Jahre blieben diese weitschichtigcn Herr?! schaften, welche die schönsten Gegenden des Dräu-und Gailthales enthielten, bey den Grafen von Wid--mann; den schon am 8. Oktober 1662 hat sie die Gräsin Camilla, Wittwe, mit ihrem jüngsten Sohn Ludwig, an Fürsten Johann Ferdinand dott Porzia um 365,cx)o fi. verkauft, nebst dem Edclgut Flaschberg, welches ein Widmann 16^3 von S i g m und FrcyHerrn vonMan 0 0 rf gekauft hatte St. P a t e r n i 0 n. Ich komme noch einmal nach St. Paterni 0 n, rvo nebst den 2 angeführten Denksteinen «us de» 293 Zeiten der Rämer ein anderes Monument vom 16. Jahrhunderte zu bemerken ist: an einem Bürgerhause links neben dem Pfarrhofe liefet man folgende Inschrift: AN NO MIKA BILI AGRI PATERNIANI EX SERVO SEMIDONS ITIDEM^VE SERVVSEX SEMIDÖTÖ REDD IT VS SALOMON ZEYDLEU LVSATIVS FORTVNAE LVDIBRIA HOC IN TVGVRIOLO IIOSPES DIOGENICE TOLERAYIT. M D L X X vm G m ü n d t. Nördlich vom Spital kommt man über das Pfarrdorf Lisareck in das romantische Lifarthal, in dessen Hintergrund das Stadtchen Gmündt über dem Zusammenfiuß der Lisar und Malentein mit dem alten und neuen Schloß dem Wanderer angenehm in die Augen fallt. Ob der Name von der wechselseitigen Mündung besagter 2 Flüsse, oder vom alten 294 W^rt Munt, pi-opugn^ouium, Schutzwehr, herkomme, läßt sich nicht bestim.nen. So verborgen und anscheinend wild die Gegend ist, war sie doch in den ältesten Zeiten, ohne Zweifel des Bergbaues wegen, bewohnt. Die Nt'flcrion der Sonnenstrahlen an den cmf allen Seiten sich emporhebenden Alpen und Gebirgen macht das Elima cimgermasseil tempe.ist. Im hintern Tkeile der Pfarrkirche rechts ist die Noscnhaimer Capelle mit des Stifters Grabmahl, welcher Bernard Rosenhaimer hieß, und im Fahre i/,i2 am Donnerstag nach St. Margareth, war der 14. T.ig Iulii, starb. Ausser der Kirche bemerkt man die Ruhestätte des Herrn Jakob Gaisberger, österreichischen ober-skll, Einnehmers, der am 20. Ianer i5i^ die Ewig-knt antrat. Ferner das Grab des Iobaün Weit-moser, zchlnabri^en Sohnes des Gewerkinhabers zu Gastein, Hanns Weitmosers, starb am 8. August i52». Von lmdenklichen Zeiten sier gehörte die Stadt Gmilndtuluer dieBesi^unczenderErchischöfe zu Salzburg; im Hahre i/,8o fiel sie deu Ungern in die Hand?, hernach/in die Gewalt des Kaisers. K- Maximilian bebk'lt si? sich noch im I. 1^9^ vor, von dem sie dcr große Erzdischof Leonard von Keutfchach, 295 ein geborner Kärntner, im folgenden Jahre 1496 um 30,000 Gulden wieder abkaufte, der auch das Schloß und den Spital aus den Ruinen neu herstellte. In der Uebereinkunft des K. Ferdinand mit dem Erzbischof Matthäus am 8. July i535 ist der Kafchpi«rg als Gränze zwischen Kärnten undSalzburg festgesetzt, mithin Gmündte» zu Kärnten gezogen worden. (li»l»5i5> Ooi-ln. 8. I'. II. ^». 327 — 6«3.) Im Anfang des !?ten Jahrhunderts besaßen die Herrn von Rate nau diese Herrschaft, bis sie imIahre 1639 an die Grafen von L 0 dr 0 u gekommen ist. Von Gmündt führte die Reise zurück nach Spital. Ein schöner angenehmer Markt an der Lisar mit einem prächtigen Schloß, welches leider von den Franzosen übel zugerichtet worden. Wie dieser Markt entstanden, und mit der Grafschaft Orten burg an die Grafen von Cilli gekommen, ist schon oben gemelder, worden. Wichtig sind die Rechte und Vortheile, welche Graf Ulrich von Cilli diesem Markte im Jahre 1^! ertheilte. Die darüber gegebene Urkunde war der Coder des Criminal-uud Cibilrechtes jener Zeit. Ob-schon ich selbe nur in einer nicht ganz zuverlässigen Ab- »9« schris't erhielt; verdlent sie doch, weil ste die Hauptpunkte richtig darstellt, hier ihren Platz. „Wir Vlrich von Gottes Gnaden Graf zue CilN Ortetlbmg vnd in dem Säg^r ?c. Bekhennen für vns bnd für all vnscr Erben mit dcm brief, vnd tbncu kundt allen den, die in sechent, lefent oder hoyen lesen, daß für vnß kommen vnnser getreuen lieben Bürge« vnd die ganze Nachbarschaft zu Spitäll vnd batten vns fleissiglichen, das wür Sie besondern Gnaden bey etliche» altcn Rechten, die sye von alter httbracht haben , dabey ließen bcleiben. 3iun haben lvilr angesehen Ihr demnetige bitt, »van es auch vnferm Markht vnd vn-sern Üeithen nütz ist, dnd haben Ihnen solche Recht geben in solcher weiß alß hernach geschnben stehet. ,,Defi ersten, wer bey guctcr Gericht vnd mit stiller gewöhr ain aigcn hergebracht hat dreysig Jahr vnd oinl'" T.ig, Ein Lcchen zwölf Jahr dnd ainen Tag, aber ain Mann gefangen umb ainen Tottschlag, vnt> ihm sein Leben angewunnen wlird mit einem Nrchtel», dersesb noch sein Erben sind der vocgeschribenen Vließ nicht schuldig zn gelen. Welcher dem andern ain Hand abschlecht odcr an ainem Glid lcmbt, der soll dem Rich- »97 ter fünss Markh Pfenning geben, vnb ainem den Schädel, abtzulegen nach zweyer oder vier Burger Nath. „KhoMbt ain Mann fiichtig in eines Burgers ha„ß rmb welcherley sach das sey, die nicht an den Todt gehet, so soll der Nichter noch niemandt in das-sclb Haus laussen, ob in der Wirth yber sich nemben will. Wär aber daß nicht, so mag in der Richter in dem Hauß woll suechen dem Wirth ohne Schaden, unh man soll ihm alle Wunkhl vnd Gaden offnen. Es so« «uch die Freyung zu den dreyen Jahr Märkht zu jedem Jahrmarkt gehalten werden vmb all sach, alß in andern Stetten vnd Märkhtcn in Ea'rnthen. „Es soll auch all Khauffmansgueth vnd sonder das Eifei, da niedergelegt werden, vnd damit gehandlet werden alß zu Villnch oder Gmindt, als Niderleg Necht ist." „Es soll auch kein Ähaussmann kein Wechsel da treiben weder mit Tuech zu ainzizen zu uerkhausscn, noch bey yhrn a) wein verkhausfen, der gantze vässer darbringt, oder aber Oell oder Hausen bey aintzigen Pflindten zu verkhaussen, oder all ander wahr daß mit Gewicht vertauft soll werden, dau unser Burger mögen i») Bcy Vhren oder Vrden, Zeche bey Weinwirthen. Keinem, aiisser ldm^Biirgcvn/ist erlaubt, den Wein maßwcift zu verkaufen. So auch keinem, mit Waaren im Kleinen zu handeln. das zu aintzigen Pfenwerbten d) hnd Pfundte,» woll verkhauffen." „(?s soll amh kain Ausser o) „,'cht Burkhrecht da faujfen, da mn Vurger von dem andern, es sey dan das er selbst da wanbaftsey, oder hab all Mitleiden, als dnfer Burger thuen mießen." „Es soll auch kain Ausser, es sei Gö'st oder Gey-leuth li) kein Wechsel in der Herrschaft da treiben mit keincrley Wahr, allain es geschä'ch in vnsenn Markht da zu Spitaü." „Eß soll auch kain Paumann o) fein vngewähnli-che Tafern in der Herrschaft nicht haben, noch niemandt Pier proyen, es sey dan die Tafern, die sein von alter Recht hat, doch alß dill vnd sy selbs sein bedü'rffen, vnd soUen auch das Korn auf dem Mar?ht zu Epitäll kauffen. „Es soll auch kein Bauer in der Reficr, dle wür ihm gefreyt haben, von der Mollpruggen auf den Perg als weich vnser Gericht ist, vnd gegen gmü'ndt auf die Neuschiz alß weith vnser gebieth gewerth, vnd auf dem Pach plany, vnd gehen Millstatt, d) Was nur einige Pfenninge werth ist, Kramercy. c) Auswärtiger, Fremdling. ä) Gast sind fvemde, Gey-oder Gau-Lellthe, die in der Gegeud im Gau zu Hause sind. e) Pau - Bau u,ann, Bauer. »9V vnd auf demnach enhalb Fedenbyrf, vnd hinen ge« hen Auerstorff enhalb Kämbring. Es soll aus der obgenandten Resier, es sey dnser oder ander Leuth, wie sie genendt sind, keinerley Sach führen noch puffen, nur attain auf dem Wochen-.Markht zu Spitäll." ' Es soll auck kainer «ncht furkauffen leinerley Korn,'^ daß er ans der Herrschaft fuhren wolt, auß-genomben sein Betürffen in das Haus, das mac; er woll kaussen auf dem Markht zu Spitäll, außqenom-ben Gest, die mligen woU knuffen auf dem Markht vnd siehrend es wo sie wollent." Es so« cwch Niemandt auf den Kürchtägen l) derkaussen noch kaussen weder Ochsen, Rinder, Käst-»eiln, Schoff, Gaiß, noch kaincrley dich, außgcnom-bcil die alten Iabrmarlht zu Lisferegg vnd Freß-nitz; auch soll jederman in der Refier Wein bnd Pier nach gesetzter Maaß schenkhen und geben, alß die Burger in dem Markht. Es soll auch kein Gast der Wein siehrt auf Wägen, inlegen, er soll ihn öffentlich feill haben, oder fuehr ihn fehrer." „Es soll auch niemandt in der Refier, die wür ihm gefreyt haben außerkalb des Markhts, Keiner kein Gastung haben, außgenomen die alten Tafern, die mügen sy woll haben." l) Kirchlveihtagen. 3aa „Cs soll auch fein Sammer ß) «ußerhalb des Markhts noch innerhalb kein Stolhsalz noch Saksalz nicht verkhauffen, nur bey ganzen Sämmen l,) vnd soU auch ill der Rasier keiner kein Wechsel vmb das Salz mit Gctraiot nicht treiben, dan in dem M.irkht." „Es soll auch kein Pfarrer oder andere Ausser-leuth in der Nefier die Kasten in dem Markht stuften >> dnd ihr Korn darin legen, kam andern ta^ nicht ver-kaufsen, dan des Montags zu Spitall, geben sye es wemb sy wollen; dnd ob cs ain ^a>^ kaufst, der füer es in zwey Tagen don dannen, ausgenomben ein Burger, dcr mag cs führen oder nicht " „Es soll auch kein Pfarrer in der Nefier nicht Wein schenken noch Gastung haben." „Es soll auch kein Nichcer kein Nurger in dem Markht von Pfandtnus wegen seine Gä'den i<) nicht, öffnen, er sott I'd« es herauß antworten, aber war er ihm nicht so gehorsamb, so mag ihn der Richter woll pfendten." „Es soll anch ain Nichter kein Burger nicht in ) Bey ganze» Ladungen, überhaupt. i) Keinen Fru.htkasten, Kornmagazin errichten. l^) Kammer, Gemacher. !) In dcn Kerker. 3oi „Es soü auch niemandt lein Floß noch Schoff slihrcn, dan die Burglecken habendt in dem Markht, vnd haußlich darin sitzendt." „Es soll auch kein Handtwercher in der Resiet nicht starren, ausgenomben er sey dann wesenlich gesessen." „Es soll auch kain Hauer auf dem Wochenmarkht noch in der Wochen kainerley zu amzigen Pfenwerten nicht hingeben. Es soll auch in der Nefier kein Ausser , noch khain Pauer kein Broth bachen faill, dan nur vnscr Veclhe» in dem Markkt zu Spitall, welcher keinerley Gwerb darlibkr treiben wolr, der wöe bnns fällig fünss Markh Pfenning vnd dem Richter die Wahr." „Ep sotl auch Niemclidt in der Ressier verfhauft fcn bey Metzen Traid, auch wollen wur das vnnser Nichter keinem kein erlaubnuß thuen soll, mit Korn ^ noch mit Vich auß der Herrschaft zu führen noch zu treiben, sondern waß dem Markht zur Fnrderung gemacht ist." „?luch wollen wi'ier das sie in allen andern Sachen vlch Rechten, die hir nicht begriffen oder vcrschr,-ben sindt, richten nach dem Recht, alp sy von altee herbracht haben." Eß sollen cmch die dorzeschriben Sach vnd Necht > ewiglichen vnh vnuerkhert beleiben/ Vnd darüber da« 3c» daß späth vnd hnzerbrochen beleib, geben wilr Ihn den Briest verpltschasst vnter vnnftrn anhangenden Pör-schajft, Wan wlir zu disen Zeiten dnnser Sigel nicht bey Vnß gehabt haben. Der Brief ist geben da nach (hristi geburth ergangen waren Tausent Jahr vnd bier-hundert Jahr, ond darnach in dcm Ain dnd vierzigi« sten Jahr an dem heilligen Aussartstag. m) «») War d«r 2s. May. Druckfehler. Seite. Lin. lies: statt i 5g 7 Bein-Hause. Bienen. Sl 93 u. 8ouv»m. 80W!V2M. östlichen. östliche. 96 »33 Johann VI. Johann IV. Urkunde II. Urkunde. V. 162 i3ii »o3 Ich habe Seite 20bewiesen. Ich werbe beweisen 224 K. Friedcrich II. K. Friedcrich III. 217 2. Februar. 22. Mcirz. 218 Eanchmeister. Sarchmeislcr. 23? Schlvedenkrieges. Schwedelikönigs. »53 am Ende 1877- f