Ä. Kamstag den 13. Juli 1833. ^on ver schonen ^iva. Vrei nach dem von lli.Prcschcrn bearbeiteten slavischen Volksliede. <<^ida stand am Strand des Meeres Wo kein Ohr der Klage lauscht, Wo im flucht'ge» Strom der Fluchen, Nur die Woge düster rauscht. Und es naht ein Mohr dem. Ufer, Der gewandt den Nachen lenkt. Bis er sich zu Vida'ö Füssen An dem Strande niedersenkt: »Schöne Vida! gib mir Kunde," — Spricht der Mohr — „was ist gescheh'n? »Klage strömt aus deinem Munde, »Blas; muß ich die Wange seh'n. »Schöne Vida deine Farben »Die im schönsten Schmelz erglüh't, „Wurden alle bleich und starben, „Schönes Nöslein, bist verblüht.« Und die Vida seufzt mit Veben: „«Ach: wohl ist die Wange bleich, ,»Denn mein kaum erblühtes Leben, ^Ist an Schmerz und Knmmei.- reich. »«Auf das Krankenbett geworfen, „„Weilt mein Kind und Vater heim, „«Durch cin Unglücksband gefesselt „«Weilt ein alter Gatte heim, «»Ach: d'rum fliehen alle Wonnen, »„Meines Kummers wusle Spur, »„Und beraubt der schönsten Vlütheü »»Wclk: im Lenze meine Flur-"" Und der fremde Mohr erwiedert: »Wenn der stolze Kranichzug, »Nimmer gerne weilt im Lande, »Hebt er sich zum weiten Flug, »Und nicht ruhen seine Schwingen »Ob der Mond auch steigt und sinkt, ,>Pis sie über'ö Meer ihn bringen, »Wo ein bcßres Land ihm winkt. »Und ich kam vom Land der Spanier »Auf Befehl der Königinn, »Daß ich für ihr zartes Knablein »Suche eine Wärterinn. »Auf! willst du das Kindlein pflegen. >,Nomm' mit mir, dir winkt das Glück, »Wirst ihm Schlummerslieder singen, »Und vergessen dein Geschick." Und es iilt der siücht'ge Nachen Mit der schönen Vida hin, Aber von der Hcimath Strande, Scheidet wehmuthsvoll ihr Sinn-Ach.' des Glückes ferne Lockung, Schien ihr Mitas Zaubersang, Und gefoltert in dem Innern, Seufzt des Vusens reger Drang: „»Ach! wohin — wohin so ferne? »«Ließ daheim den Vater mein, «»Werd' nun Mutter ohne Kindlein, »»Gattinn ohne Gatten seyn."« —» Als drei Monde sind vergangen Langten sie in Spanien an, Und die Stufen des Pallastes Führt der Mohr sic stolz hinan. — - 114 » Täglich eilt zum Söller Vida, Eh' der milde Morgen graut, Und das thränenschwere Auge Nach der fernen Sonne schaut, — Und sie fragt die Weltenleuchte, Abgezehrt vom wüsten Schmerz: — »»Ach l was macht mein Kind und Gatte, „»Ach! gib Kunde fur mein Herz."" — Und die Ahndung spricht entgegen! »Ach! dein Kind, das nach dir sehnt, »Weint nach seiner Mutter Segen, »Da sein Todtenlicht ihm brennt. ,>Und dein Gatte bleich und hager, »Sucht dich auf dem weiten Meer., »Ohne Speis' und ohne Lager, »Schifft er elend hin und her," Und wenn in der Abendstille Naht des Mondes milder Schein, Ach! da stellt die bleiche Vida Täglich sich am Söller ein, Und sie fragt die Abendleuchte, Abgezehrt vom wüsten Schmerz: ,,,'Ach! was macht mein Kind und Gatte, »»Ach! gib Kunde für mein Herz.<" Und die Ahndung spricht entgegen: »Ach! des Kind's erbarm' sich Gott, »Ohne seiner Mutter Segen, »Hat'S geraubt der bleiche Tod. »Und dein Gatte, bleich und hager „Sucht dich auf dem weiten Meer, »Ohne Speis' und ohne Lager, »Schifft er elend hin und her.^ Ach ! da fließen Vioa ' s Thränen , Nimmer wird gestillt ihr Schmerz, Denn des Vorwurfs bittre Folter Quält deS Mädchens banges Herz- -^ Sieh', da naht des Landes Herrinn, Die zur Vida freundlich spricht: „Mädchen! klag' mir deine Leiden, „Bange vor der Herrinn nicht." Und die Vida klagt m>t Veben: »«Ach! verschont mein junges Vlut, »»Ein Gefäß aus lautrem Golde »»Fiel mir in des Stromes Fluch.*« Und die Königinn spricht milde: »Vann' den Schmerz au5 deiner Brust, »Will bei'm König für dich bitten, „Und ersetzen den Verlust. „Trockne deines Auges Thränen, „Eile dann zum Kindlein mein, »Und bei'm Klänge froher Lieder »Wieg' es sanft in Schlummer ein. Zwar bereits am nächsten Morgen, Ist das Goldgeschirr ersetzt, Doch nie heilt des Vorwnrfs Wunde , Die einst Vida'S Herz verletzt. Und es fließen ihre Thränen, In dem ewig regen Schmerz, Um sen Gatten, Kind und Vater, Vis einst bricht ihr armes Herz. vr> L. A. U. Einladung. Herr Anton Edler von W ür th, Herrschaftsbe-sitzer und Mitglied der k. k. Landwirthschaftsgesellschaft jn Krain hat mir von Wien das Modell eines Bohr-fipparates für artesische Brunnen gutigst Übersands. Da bisher in Krain noch kein artesischer Brunnen ausgeführt wurde, und auch die nothwendigen artistischen Bestandtheile eines solchen Vohrapparates nicht hinlänglich bekannt waren, so ist dieß werthuolle Geschenk für uns um so schätzbarer, als nun Jedermann n"r begleitet mich nach Eboe, um ein Palaver mit König Odie zu halten. König Boy und König Forday waren sehr erfreut mich wieder zu sehen, und sagten, ich sei kein Mensch, sondern «in Teufel. Ich gehe heute Abend wieder unter Se-gel und hoffe in vier Tagen Eboe zu erreichen, voll ruhiger Zuversicht auf den glücklichen Erfolg der Unternehmung u. s. w." Nach Aussage eines Matrosen, der einen Brief Richard Lander's an seinen Bruder in. Liverpool zu überbringen hatte, erfuhr man außerdem, daß alle Schiffe der Expedition, noch ehe der Ueber-bringer des Schreibens den Fluß Nun verlassen hatte, in Eboe eingetroffen waren. Der Matrose fügte auch hinzu, daß die Dampfboote der Strömung tapfer entgegen arbeiteten, und wie es schien ganz leicht den Fluß hinauffuhren. M i s c e I I e. Die englischen Damen wollen wirklich die Natio« nalschuld von 800 Millionen Pfund Sterling durch Beitrag jener Summen, welche sie sonst auf entbehrliche Luxusartikel verwendeten, tilgen, aber natürlich nur nach und nach. Bereits liegt eine Subscriptions-liste unter dem Titel offen: „Damcnbeiträge für die allmä'hlige Neduction der Nationalschuld.« Nie Mtiener allgemeine TheaterMung unv ihre meisterlichen Moven- unv gelungenen Kostüme - Vilver betreffenv. Schon einige Male hat dicsc Zeitung auf die in Wien erscheinende Thcatcrzcitung und ihrc überaus gelungene» Moden? dilder aufmerksamZgemacht. Sic hat sclbe geloht und empfohlen, und jcht beim Beginnen eines neuen halben Jahres kann sie nicht umhin, dieses Lob und diese Empfehlung zu erneuern. Offenbar hat sich seit dreißig Jahren kein, Blatt in der Ncsidcnz so empor-geschwungen, wie dieses, und der Antheil, welcher dem Unter« »ehmer in unserer Provinz zu Theil wurde, ist allein schon hin« reichend den Werth der Theaterzeitung darzuthun. Seit diesem Jahre, dem 26stcn ihrer Existenz, hat sie sich nur noch mehr ge- hoben; sie hat durch den Ncichthum ihrer Neuigkeiten die Leser aller Classen befriedigt, und obgleich »Theaterzeitung" genannt, hat sie doch den größten Theil ihrer Spalten Ausser« theatralischen Gegenständen ^gewidmet. Sie hätte da, her dem Titel ,,C c u t ral b la tt >alles Wissenswerthen« weit mehr entsprochen, aber ihre Firma ist durch Jahre rühmlich bekannt geworden, warum hätte sie solche verändern sollen? Denn was in Paris und London, Petersburg und Kon« stantinopel, Neapel und Berlin, Wien und München geschah, was die gebildete Welt immerhin Interessantes geboten, die Theatcrzeitung hat es in bündiger Kürze erzählt, und selbst Neuigkeiten aus Nio:Ianeiro und Mexico, Philadelphia und Neu-York hat sie weit früher als manche andere Zeitung, welche in Deutschland erscheint, mitgetheilt, dabci eine» Reiz im Style, eiuc Abwechslung »nd Mannigfaltigkeit der Gegenstände entwickelt, welchen selbst das Morgenblatt, das strengste der auswärtigen Blätter Gerechtigkeit und Anerkennung widerfahren ließ. Es haben sich aber auch zu diesem Unternehmen tüchtige Köpfe verbunden, ja es unterliegt keinem Zweifel, das; sich in unserm Vaterlande alle ersten Schriftsteller an diese interessante Zeitschrift anschließen werden; Hofrath von Hammer, Castclli, Lamottc Fouquü, Prof. Seidl, Prof. Gerle, Meinert, Nork, Vauernfeld, Lemicrt, Weidmann, Wilhelm Lüdcinann, Kanne, Adami, Sträube, Prof. Hedwig, Eduard von Vadenfeld lc. lc. ziihlt sie schon jetzt zu ihren Mitarbeitern. Gewjihrt es doch einen eigenen Zauber, seine Beiträge einem großen Lcfepublicum in die Hanvc zu geben, besonders, wenn das Honorar dafür 6 Diäten in Gold für den gedruckten Bogen, waches Hcrr Vauevtc pünktlich befahlt, auch noch in Anschlag kommt. .' Vorzüglich hat der Redacteur die Rubrik „Buntes «Ks der Zeit" mit Liebe behandelt. Sie bietet ein wahres Eo»-v e rsa ti o n sl exic o n der anziehendsten Tags? Ereignisse. Wichtige Erfindungen, Entdeckungen, Begebenheiten, Kriminal-Fälle, auffallende Erfahrungen, merkwürdige Vorfälle^lustigc und über« raschende Erlebnisse, Züge aus dem Leben berühmter Männer, Erscheinungen von Höhcrm Interesse am politischen Horizonte lc. Alles faßt der Herausgeber hier zusammen und gibt es seinen Lesern in pikanten Portionen. Theater und Musik, bildende Kunst und Weltli-ben finden hier ebenfalls ihre reich dotirtcn Fächer, kurz >vcr oie Thcatcrzeitung hält, wird mit Allem vertraut, mit AU.:!« betau,it, die V3,-lt mag nun Schönes oder Uebles, Ni'xzlichcs oder >)tach>-theiliges, Schauderhaftes oder Belustigendes bieten. Dazu liefert sic Bilder! Modenbildcrl Man musi sie sehen, um auf den ersten Blick zu erkennen, daß es die schönste!: sind» die je erschienen. Unsere eleganten Damen und Herren kle» den sich nur nach diesen Mustern, und es gehen z. V. nach Petersburg und Moskau, Warschau und Riga ebenso viele Exemplare, als vor einigen Jahren noch vom p^lite 6aul^ iiei'. In Wien selbst werde» ausschließend die Moden derThea-terzcitung getragen. Es herrscht darin eine Eleganz, Zweckmäs--figkcit und Schönheit, d.iß die heftigsten Gegner nichts cinwen-' den tonnten. Die Theatcrzcitung zählt über 3ouo Abonnenten. Spricht dieß allein nicht schon für ihren Credit? Eben so prächtig sind die C ostii m e - V il d c r berühmter Schauspieler, miticlst welchen der Abnehmer die illuminirtcn Por? traite aller ersten Künstler von ganz Europa, nicht etwa lithogra-p>)irt, nein, von dem berühmten Geiger in Kupfer gestochen und mit grossem Aufwaxd an Koste» vollendet, erhalt. Man wendet sich mit Bestellungen vom i. Juli d. I. ange, fangen an jedes löbl. Postamt (in, Wege des Buchhandels an G c-rolo in Wien). Halbjäbrig kostet die Thcaterzcitung sainmt allen Abbildungen (,5c, gewöhnliche Zahl) nur 12 fl. C. M. Es ist bc-merkenbwerth. wie der Herausgeber um einen solchen Prc>5 wöchentlich fünf Blätter auf Velinpapier, unter gedruckten C 0 uvcrts, portofrei zu liefern vermag! Blatte llegt 51 ne Außerordentliche Beilage bei.) , Nevacteuv: ^r/V^ Hgnaj'Al. Gvler v. Rleinmavr-