'U L Zf. V/. /pe> 3 DER MtJNZEN ‘UND MEDAILLEN DES HAUSES ANHALT IN DER NEUEREN ZEIT (1487—1876). AUS DEM NACHLASSE VON 1)R. THEODOR ELZE VEII.AND EVANGELISCHEN PFARRER IN VENEDIG HERAUSGEGEBEN DURCH D«. ARNOLD LUSCHIN VON EBENGREUTH. AVIEN 1903. AUS DER KAISER L. KONIGL. HOF- UND STAATSDRUCKEREI. UBEKSICHT DER MilNZEN MEDAILLEN DES HAUSES ANHALT IN DER NEUEREN ZEIT (1187—1876). AUS DEM NACIILASSE VON DR. THEODOR ELZE WEILAND EVANGELISCHEN PFARRER IN VENED1G HERAUSGEGEBEN DURCH D«. ARNOLD LUSCHIN VON ETiENGREUTH. WIEN 1903. AUS DER KAISERL. KONIGL. HOF- UND STAATSDRUGKEREI. Sonderabdruck aus dem XXXV. Bande der Wiener numism. Zeitscbrift. Inhalt. Sel trt Vorwort. 1 Abkurzungen. 3 Einleitung. 5 1. Eintheilung der anhaltiscben Miinzgeschichte. 5 2. Kennzeichen dor anhaltischen Miinzen. G a) Wappen. 6 b) Bilder und andere Zeichen . 10 c) Namensziige und Chiffren. 12 d) Devisen, Denkspriiche, Miinzsprtiche. 13 e) Urnschriften (Titel), Inscbriften, Randschriften. 18 3. Geschichte des Bergbaues und Miinzrechtes in Anhalt. 25 a) Bergbau. 25 b) Miinzrecht . •. 28 4. Geschiche der Miinzeintheilung . 29 5. Munzstatten und Miinzmeister in Anhalt. 32 a) MUnzstatten in Anhalt. 32 b) Anhaltische Miinzmeister. 35 6. Heckmunzen, Kipper und Wipper. 39 7. Munzfehler. Falsche Miinzen. 42 liegententafel. 44 Verzeichnis der Miinzen und Medaillen. 50 A. Miinzen . 50 I. Gesammtmiinzen. 50 II. Einzelne Linien. 55 1. Anhalt-Pldtzkau. 55 2. Anhalt-Kothen. 56 8. Anhalt-Zerbst. 58 3 b. Anhalt-Zerbst fiir Jever. 61 4 b. Anhalt-Bernburg-Harzgerode. 65 4 c. Anhalt-Bernburg-Hoyen-Schaumburg. 66 4. Anhalt-Bernburg. 67 5. Auhalt-Dessau. 73 6. Anhalt seit 1863 . 75 IV Seite B. Medaillen. 7(5 I. Gesammthaus. 76 II. Einzelne Linien. 76 1. Anhalt-Plotzltau. 76 2. Anhalt-Kothen. 77 3. Anhalt-Zerbst. 78 3 b. Anhalt-Zerbst fiir Jever. 79 4 b. Anhalt-Bernburg-Harzgerode. 79 4. Anhalt-Bernburg. 80 5. Anhalt-Dessau. 81 C. Anhang. Versehiedenes. 83 I. Auf Anhalt beziigliche Miinzen und Medaillen. 83 II. Miseellanea. 85 Nachwort des Herausgebers. 86 v f V o r r e d e. Schon frtthe durch Liebe zu meinem engeren Vaterlande Anhalt auf das Studium seiner Geschichte hingefUhrt, lernte ich bald die Mangel und Ltioken kennen, welche auf diesem Gebiete nicht dem Forscher allein, sondern jedem Liebhaber und jedem treuen Soline Anhalts so schmerzlich sicli empfinden lassen. Als dann durch die Umstande meiner Lebenslage und der Zeitlaufe uberhaupt (1848) das numisinatische Gebiet sicli mir offnete und meine eigenen Samm- lungen aucli hierin reicher und reicher wurden, machte sicli inir das Bedllrfnis eines Wegweisers fuhlbar, an dessen Hand ich siclier vor- vvarts schreiten konnte. Jedocli die allgemeineren Mlinzwerke enthielten liber Anhalt theils zu Weniges, theils zu Ungenaues, wie zum Beispiel selbst Appel aus Unkunde der Geschichte des anhaltischen Fttrstenhauses die anhaltischen Mlinzen oft falsch bestimmt. Daber wandte ich micli zu den einheimischen Geschichtsschreibern und Chronisten. Allein Lindner in seiner Geschichte und Beschreibung des Landes Anhalt (Dessau 1833) envahnt vom Mitnzwesen fast niclits, so wenig wie S ten z el in seinem Handbuche der anhaltischen Geschichte (Dessau 1820) und Lobethan in seinen versebiedenen Schriften zur anhaltischen Geschichte (1783 ff.); Bertram und Krause in der Geschichte des Hauses und Ftirstenthumes Anhalt (Halle 1780 bis 1782) bieten manche schatzbare Mittheilungen, jedocli nicht eigent- lich numismatischer Art. Ich suchte in Beckmann und Len z. deren Chroniken auch fur diese Studien eine reiche Fundgrube darbieten. Beckmann erwies sicli, wie Uberhaupt, so auch hier, als ein fleifiiger und ernster Forscher, dem es aber um wirkliche Vollstandigkeit im numismatischen Fache nicht zu tliun ist. Lenz dagegen erscheint umso nachlassiger und oberfliichlicher, als er Anspruch auf tiefe und Numism. Zcitschr. xren Felde (so auf einem alten Gemiilde in Gernrode aus Anfang des 16. Jahrhunderts, das offenbar nach seinem urspriinglichen — vor dem jetzigen von 1519 bestandenen — Grabmal daselbst gemalt ist). Dieser eroberte Brandenburg und brachte dahin seinen rothen Adler. Esiko (IV.), Graf von Ballenstiidt (um 1000), obte durch seine Mutter, als die Familie der Markgrafen der Ostmark ausstarb, \vahrscheinlich deren Giiter im Nord- thiiringgau und Schtvabengau (F. Stenzel, p. 12) und man nalim dabei selbst den halben rothen Adler in das Wappen auf. (Wann? Nacli Lindau, S. 103, erst unter Heinrich I. [1215?]). Durch diese Erbschaft entstand erst das Furstenthum Anhalt. s in goldenem Felde mit dem Rautenkranze * 3 ) (wegen Sachsen. seit Heinrich I., anfangs des 13. Jahrhunderts). Helmschmuck: zwei gekreuzte Arni e, Pfanenwedel 4 ) haltend. 2. Das erste Feld der zweiten Reihe, wegen des Beringerschen Gesclilechtes. Wappen: ein schwarzer Bar mit goldener Krone and goldenem Halsbande in silbernem Felde, yon der Rechten zur Linken cine rothe Mauer mit vier bis sechs Zinnen mul goldener Thiire liinaufsteigend. Helmschmuck: ein halber aufsteigender Bar, schwarz, mit goldener Krone, goldenem Halsbande und rotlier Zunge. 3. Das erste Feld der dritten Reihe, wegen der Grafschaft Askanien. Wappen: geschachtes Feld mit 12 Vierecken (friiher blofi 6), 6 schwarzen und 6 silbernen. Helmschmuck: 12 (bis- weilen bloB 10 oder nur 8) ebenso geschachte Fahnlein (hindeutend auf die 12, theils ganz, theils stiickweise ehemals vom Hause Anhalt zu Lehn gegangenen Grafschaften: 1. Beichlingen, 2. Blankenburg, 3. Hohenstein, 4. Kroppenstadt, 5. Lindau, 6. Mansfeld, 7. Mii h lingen, 8. Querfurt, 9. Regenstein, 10. Stolberg, 11. Wernigerode, 12. Worpzjg). 4. Das dritte Feld der ztveiten Reihe, wegen der Herrschaft Ballenstedt. Wappen: funt'schwarze Balken in goldenem Felde. 5. Das dritte Feld der vierten Reihe, wegen der Herrschaft Bernburg. Wappen : ein sclnvarzer Bar ohne Krone mit silbernem Halsband und rother Zunge in silbernem Felde, von der Linken zur Rechten eine rothe Mauer mit vier bis sechs Zinnen und otfener (bisweilen auch sclnvarzer) Thiire liinaufsteigend. 6. Im Wappen der Zerbster Linie: das vierte Feld der ersten Reihe (spiiter das dritte Feld der zweiten Reihe), wegen der Herr¬ schaft Je ver. Wappen: ein aufsteigender goldener gekronter Lowe ?) Anfiinglich wohl blob ein geradliuiger Querbalken (schriig)?, danil eine gebogeno Stange. 4 ) Anfiinglioli Helmstangen, seit 1493 znerst Arine (Mittheilnng des Ver- eines fiir anlialtischo Goseh. I, 7, 5S5). Uraltor Helmschmuck der anhaltischen Fursten, auf Siegeln und Miinzen (seit lkOO). Zuerst auf Fiirst Heinrich I. (1212 bis 12pl/52) grobem Reitersiegel. (Siehe Miilvcrstedt: Die Helmzier des anhal¬ tischen Stammrvappens in Mitth. d. Ver. f. anh. Gesch. u. Alterthumskunde, I, Dessan 1877, S. [575 ff.] 581.) 9 in blauem Felde. Helmschmuck: drči oben uberhangende Straufi- federn, dic mittelste g dden, die anderen beiden silbern. Die Helme erscheinen stets alle gekront, theils weichen sie dem Fiirstenhute 5 ) oder der Herzogskrone, theils sind sie mit diesen ver- eint. Die Schildhalter sind meistens zwei gekrbnte oder ungekronte schtvarze Baren, bisweilen (auf Medaillen) ein ungekronter Bar und ein doppeltgeschwanzter Lowe; 6 ) einigemal erscheint das Wappen von einem Schutzengel gehalten (Gesammtmttnzcn o. J., 1621), dies sind sogenannte Engelgroschen. In neuester Zeit (seit 1839) ist das Wappen zuweilen vom Barenorden umgeben. Von diesen Wappen kommen nun folgende verschiedene Dar- stellungen auf den neueren Mttnzen vor: 1. Nr. 1, frtiher mit Holm und Helmschmuck (Gesammtmttnzen), spater mit der Krone (Gesammtmtinzen, Bernburg, Dessau, Kothen), auch olme dieselbe (Gesammtmtinzen, Zerbst). 2. Der Helmschmuck von Nr. 1. (Selten in Gesammtmtinzen unter Joachim Ernst [1570 bis 1586], vergl. B. I, p. 536. Plotzkau [1622]. Scheint sich blok auf Dreiern zu finden, auf mittelalterlichen anhaltischen Mttnzen sehr haufig.) 3. Nr. 2. (Selten. Bernburg [1846,1852]. Ohne Wappenfassung.) 4. Nr. 5, doch der Bar stets gekront und die Thtire gesclilossen (bald rechts, bald lin s zu offnen.) 7 ) (Gevvolmlich. Bernburg. Ohne Wappenfassung.) 5. Nr. 6, ohne Helm oder Krone. (Zerbst fttr Jever.) 6. Der Helmschmuck von Nr. 6. (Selten. Zerbst fttr Jever.) 7. Nr. 1 (auch Portrat oder Reichsadler) auf der Vorderseite (Avers), und Nr. 1, 2, 3 oder: Nr. 2, 3 oder: Nr. 2, 3, 4 in Form eines Kleeblattes zusammengestellt (Colligation) auf der Rttckseite (Revers). (Ende des 16. und anfangs des 17. Jahrhunderts.) 8. Neun Schilde unter drei Helinen oder dem Fiirstenhute. (16. bis 17. Jahrhundert.) 5 ) Zuerst auf der Medaille Fiirst Kudolfs 1605 und Fttrst Ludivigs 1506. (Mitih. d. Vereins f. anlialtische Gesch. etc. I, 5T6, Anm.) 6) Man erinne e sich, dass hier, wie uberhaupt, nur auf die Mttnzen des Zeit- raumes 5b) Rttcksicht genommen ist, nicht auf iiltere Mttnzen oder gar auf Siegel. 7) Einmal (Bernburger 2 / 3 Thaler von 1727) auch ganz ohne Thttre, wohl blob Miinzfehlcr. 10 9. In der Zerbster Linie nach dem Anfall von Jever (1667) und dem Erwerb von Walternienburg (1659) drei Felder mehr (wegen Jever, Kniphausen und Walternienburg, also 12 Felder unter vier Helmen oder unter dem Fiirstenhute (1667 bis 1689). 10. In allen anhaltischen Linien nach dem Aussterben des Ilauses Sachsen-Lauenburg (1689) drei Felder (die jetzige erste Reihe) mehr, also 12 oder (bei Zerbst) 15 Felder unter sechs oder (bei Zerbst) sieben Helmen oder der Fiirsten-, spater Herzogskrone (Bernburg, Dessau, Kbtlien, Zerbst), oder unter Helmen und Krone. (Selten. Kotlien 1840.) Das Hauptwappen (Nr. 1) als Herzschild des ganzen Wappens erscheint in neuererZeit (Bemburg 1834 und 1845) bisweilen gekront (wahrend auf denselben Miinzen das zelmte Feld falsch dargestellt ist, wie liberhaupt auf bernburgischen Miinzen nicht eben grobe heraldische Genauigkeit herrselit. In alterer Zeit (1539, 1614 bis 1618) erscheinen die Felder Nr. 1 bis 5 (und andere) bisweilen in der Umschrift zerstreut, weil vier bis fiinf Brustbilder keinen anderen Raum fiir das Wappen iibrig lassen. Der askanische Schild (Nr. 3) soli auf kleineren Miinzen bisvveilcn allein vorkommen, mir ist jedoch aus diesem Zeitraume keine Miinze der Art bekannt. Das Jeversche Wappen (Nr. 6) ist in der iiltesten Zeit der anhaltischen Regicrung in Jever (1667 bis 1700) auf den kleineren Miinzen oft ungenau (zum Beispiel der Lowe von der anderen Seite gevvendet). Der Bar steht bis- \veilen allein und aufrecht. (Zerbst.) Heraldische Hauptkennzeichen sind also: der Herzschild, der Bar, das Schachfeld, die Pfauenvvedel. b) Bilder und andere Zeichen. Auf den neueren anhaltischen Miinzen (und Medaillen 8 ), selbst auf den kleineren Silber- und Kupfermttnzen (Zerbst) sieht man sehr haufig die Bilder der betreffenden Regenten. Auf den grofieren Gesammtmiinzen und bei gemeinschaftlichen Regierungen mehrerer Briider in den einzelnen Linien (Zerbst) und sonst (Kothen) finden sich ofter zwei bis fiinf Bilder, Brustbilder und Portriits. In frliherer Zeit erscheinen die Portriits auf den Miinzen in vollem Gesicht 8 ) Die Medaillen konnen hier naturlich nur vvenig, und nocli weniger in den folgenden Paragraphen in Betracht kommen. 11 {Gesammtmiinzen 1539, 1570, 1572, 1573, 1580), spiiter immer nur im Profil. (Auf den Medaillen finden sich volle Gesichter noch viel spater, zum Beispiel Dessau 1744.) Eine ganze menschliche Figur kommt niclit vor ausgenommen 1510, ferner ein Bergmann auf einem sogenannten Ausbeutethaler (Bernburg 1711). Nackte Kopte nacli antiker "VVeise finden sich auf anlialtischen Mtinzen nur Ende des 17. Jahrhunderts (Dessau 1675 bis 1676, auf einigen Stempeln dieser Zeit [Dessau-Zerbst] ist die Brust mit der Toga bedeckt) umi in neuester Zeit (1839: Dessau, 1840: Kothen, 1843: Dessau, 1845: Bernburg, 1846: Dessau). Die Panzer des 16. Jahrhunderts, die Koller des 17. Jahrhunderts, die Perriicken am Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts, die Zopfe und Fracks mit Orden im 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts zeigen die Trachten ihrer Zeit, gehen wir denn nackt? Walirend bei den alten Griechen und Romern diese Darstellung ihre Berechtigung hatte, so ist sie doch in unserer Zeit durchaus unpassend, und je mehr dieselbe gegenwartig verbreitet ist, umso lauter erheben wir unsere Stimme gegen diese aus falschen Ansichten und iisthetischer Aerbildung entstandene Unsitte und Missachtung unserer Zeit. Der kaiserliche Doppeladler erscheint besonders in den Jahren 1588 bis 1635 auf grofieren Mtinzen haufig (Gesammtmunzen, Bern¬ burg, nach 1635 kommt er wohl gar nicht mehr vor), und noch haufiger sieht man auf kleineren (Silber-) Mtinzen den Globus mit dariiber stehendem Kreuz, bisweilen mit darunter stehendem Wappen und oft mit darin stehender Wertbezeichnung (1595 bis 1751, be¬ sonders im Anfange des 17. Jahrhunderts; Gesammtmunzen, Zerbst, Ktithen). Auf grofieren Mtinzen findet sich aucli wohl der Globus mit dem Kreuz auf der Brust des Doppeladlers, zuweilen mit der Wert- bezeichnung' im Globus. (Gesamintmtinzen 1623 bis 1625.) Die Zainhaken (Hlitteninstrumente) sind auf den anhaltischen Mtinzen sehr haufig zu sehen, theils zwei kreuzweis gelegt (Gesammt¬ munzen 1614 bis 1618, Plotzkau 1622, Zerbst 1728), theils einfach (Gesammtmiinzen 1619). In neuester Zeit finden sich aucli die kreuzweis gelegten Schlagel und Eisen (Bernburg 1834, 1846, 1852). Rosetten, Sterne, Kranze, Zweige, Blatter, Eicheln u. dgl. haben vor denen, die auf den Mtinzen anderer Liinder vorkommen, keinen eigenthiimlichen Unterschied. c) Namensziige und Ohiffern. Auf denjenigen neueren anhaltischen Mtinzen, welohe kem Wappen oder Bild enthalten, findet sich gevvohnlich ein Namenszug. (Mir sind hievon nur zwei Ausnahmen bekannt: 1. Bernburg 1760: ein silberner Vierpfenniger, welcher eine Chiffre, B. S. M., bat, und 2. Zerbst fiir Jever 1690 (?): re mtd) betu roort SRetner ©čelen .fjort 1665. (Auf Wilhelm Ludwig-s Tod.) Umschrift. Neben den Devisen und Denksprilchen muss endlich noch eine dritte Art von Spriichen envalmt werden, die wir am fuglichsten Mttnzspriiche benennen konnen, weil sie sich auf die Mlinzen als solche, auf ihre Auspragung und Gewinnung, auf die Bergwerke beziehen. Dergleichen Spritche finden sich besonders bei den Bernburger Linien, welche hauptsachlich im Besitze der Bergvverke waren. 1. Plotzkau: IN TERRIS RARISSIMA SED TAMEN (Hs. Umschrift) und FONS INCOMPARABILIS (Rs. Umschrift) 1615. (August.) Der erstgenannte Miinzspruch und LAVACRVM INEVITABILE 1617 bis 1620. SeljrScfljam 'D o d) 511 gefidjt liani und (Der imuermeibenllidje s$nm 1620. Alle diese Mlinzsprttche finden sich als Umschriften auf den angeblich chymischen Goldstttcken des Fiirsten August. 2. Bernburg: NACH DEM REICHS • SCHROT VND KORN • 1750. (Victor Friedrich.) Eiofi auf dem Thaler. Umschrift. EX AVRO ANHALTINO 1825. (Alexius Friedrich Christian.) Dncaten. Umschrift. SEGEN DES ANHALT . BERGBAUES . 1834, 1847, 1852, 1855. (Alexander Carl.) Thaler. Inschrift. Numisra. Zeitschr. XXXV. Bd. % 2 IS 2 b. Bernburg-Harzgerode. NACH ALTEN REICIIS . SCHROT UND KORA (Inscbrift) und VOK NEUEN ANHALTISCHEN BERG»WERCK (Umscbrift). 1694. (Wilhelm.) Hieran schliefit sich aucb eine Umscbrift auf einer Medaille dieser Linic, welche aus dem im Jahre 1693 zuerst wieder gewon- ncnen Siiber gepragt wurde, and auf deren Hs. die Stadt Harzgerode mit den Bergwerken dargestellt ist. DIES • REICHE • FELD • BRINGT • KORA • UND • GELD. 1693. (Wilhelm.) Umscbrift. 3 c. Bernburg-Hoym-Schaumburg: GOTT SEGNE FERNER DAS HOLZAPPELER BERGWEKCIv FEIN SILBER. 1774. (Carl Ludwig. — Ob die letzten zwei Worte, wie gew6hnlicb, auf den Gehalt der Miinze, oder, wie aus der Stellung derselben vermutliet werden kann, auf das Bergwerk, als Namen desselben, sicli beziehen, ist mir unbekannt.) Inscbrift. e) Umschriften (Titel), Inschriften, Randschriften. Wabrend bei den Devisen, Denk- und Miinzsprtlcben melir der cbarakteristiscbe Inbalt ohne Riicksicht darauf, u elchen Platz auf den Mlinzen dieselben einnehmen, ins Auge gefasst werden muss, ist es anderseits nicbt minder wichtig, aucli diesen und dabei zugleich die iibrigen Legenden der Mlinzen, genau zu erforscben, wobei wir am besten der Eintheilung in Um-, In- und Randschriften folgen. I. Umschriften. Die wichtigsten Stttcke aller Mtinzlegenden, wie bekannt, sind Name, Titel, Jabreszahl. Der Name natiirlich wecbselt mit den Regenten, die Jalireszabl fehlt (wie bei alten und mittelalterlicben Mlinzen) aucb im 16. und 17. Jahrhunderte noch biiufig (aus dem 18. Jahrhunderte ist mir keine anhaltische Miinze ohne Jabreszahl bekannt, obsebon es Medaillen der Art gibt), die Bilder sind kaum dem mitlebenden Geschlecht bekannt, die Wappen sind nur Kennern ganz verstandlich, und iiberdies gibt es Mlinzen ohne Bild und Wappen (Sehaumburg 1774). So bleibt denn als un- triigliches und allgemein verstandlich es Kennzeichen einer Miinze nur der Familien- oder der Landesname, der Titel des Miinzherrn, welcher sicli auf groBeren Miinzen stets nur als Umscbrift findet, 19 wahrend er bei kleineren SclieidemUnzen bisweilen aucb als Inschrift erscheint. Dev Titel (lev Mttnzherren auf den neueren anhaltischen Mii n z en zeigt niclit allein die durch gescbichtliche Ereignisse bedingten Ver- anderungen und ErweiteruDgen, sondern auch im Ausdruclce und noch mehr in den Abktirzungen bedeutende Verschiedenheiten, deren Kenntnis zur richtigen Beurtheilung und Einreihung dieser Milnzen unumganglich nothvvendig ist. Welch grobe Reihe von Umgestaltungen am edel-einfacbcn „Principes ad Anhalt“ auf dem ersten anhaltischen (gemeinscliaftlichen) Thaler (1539) bis zurttck zu dem »Fiirst zu Anhalt“ (Bernburg 1796) und „Herzog zu Anhalt 1 ' (Bernburg 1806, Dessau 1839 ff.), deren hauptsachlicliste wenigstens hier anzuftthren sind. Die Sitte und der Sprachgebrauch veranderte „principes ad Anhalt 11 (1539) bald in „principes in Anhalt '*) et Ascania 11 lz ) (1567 bis 1595), bald 13 ) in „Principes in Anhalt et Comites Ascaniae 11 (wic 1580 und seit 1614 bleibend), endlich in »Princip. Anhalt Comit. Ascan. Dom Servestae et Bernburgi“ (1580: D. ZE., seit 1620 bleibend). u ) Es sei mir gestattet bei dieaer Gelegenheit die Herleitung des Namens „Arihalt“ von „an (der) Halde“, wie sie zuerst Bertram (Geschiclite des Hauses und Fiirstenthumes Aniialt I, S. 5) aufgestellt liat, als die allein riehtige auf- zufuhren. 12 ) Askanien, in iilterer Zeit „Ascbarien“, entweder von „asco (= Esche), ivie Eskaborn (Lindner, Geschiclite und Besehreibung des Landes Anhalt S. 473), wobei man an die uralte Esche auf Burg Anhalt und an die fiinf (eschenen?) Balkon im Ilerzscliild dos anhaltischen Wappens erinnert wird oder von „Esiko“ (Asiko, ctwa • Asikonien) wie Esekenrod (Lindner a. a. O. S. 473). 13) Es handelt sicli hier mir um die auf neueren Miinzen vorkommenden Titelverschiedenheiten, welehe freilioli in Urkunden, Siegeln und Miinzen der friiheren Jahrhunderte noch grofi er sind. Folgendes erscheint nach den Ur¬ kunden als geschichtliche Entrvicklung des anhaltischen Titels: Grafen von Ballenstiidt bis 1110 (Otto der Beiche, Umwandlung des Schlosses Ballenstiidt in ein Stift, Erbauung des Schlosses Anhalt), noch 1170; Grafen von Anhalt, zuerst 1170 von Bernhard (Albrechts des Baren Solin) gebrauoht; Fiirst von Anhalt, zuerst (1213 blofi „ Fiirst" olme „Anhalt“) 1215 von Fiirst Heinrich (Bernhards Sohn) gebraucht; Grafen von „Aschersleben“, im ganzen 12. Jalirhundert (Albert und Bernhard, Albreehts des Baren Sohne); 2 * 20 Folgende geschichtliche Ereignisse dagegen gaben Veranlassung zn Emeiterungen des Titels: 1. In der Linie Zerbst die sichere Erwerbung der Erbfolge in den Herrschaften Je ver uud Kniphausen in Ostfriesland, seit 1663, (Pri. Anh. Com. As. Dom. Ser. Ber. Jev. et Knip.), obschon Jever erst 1667, Kniphausen aber niemals in den Besitz der Fiirsten von Anhalt-Zerbst kam. (Siehe unten bei den Mtinzen.) 2. In allen Linien des Hauses Anhalt das Aussterben des Sachsen-Lauenburg’schen Herzogshauses, welches eine askanische Seitenlinie war und auf dessen Lander die anhaltisehen Fiirsten erbbereclitigte AnsprUche erhoben, 1689. (Dux. Sax. Angr. et Westph.) (Siehe oben bei den Wappen.) 3. In der Seitenlinie Bernbnrg- Hoym der erbliche Anfall der Grafschaft Schaumburg, 1707. (Fiirst zu Anhalt-Schaumburg, 1774.) (Siehe unten bei den Mitnzen.) Danach gestalten sich denn die wichtigsten Abktirzungen bei dem anhaltisehen Fiirstentitel in den Milnzumschriften folgender- mafien: 14 ) P. (PR., PRI., PRIN., PRINC. = PRINCEPS) A. (AN., ANH., ANHA., ANHAL. = ANHALT) C. (CO., COM., COMI. == COMES, COMITES) A. (AS., ASC., ASCA., AS C AN. = ASCANI = ASCANIAE) D. (DO., DN., DOM. = DOMINVS) S. (SE., SER., SERVAE., SERVES., SER VEST. = SERVESTAE) E. (ET., &) B. (BE., BER., BERNB. = BERNBVRG, 15 ) wozu spater noch hinzu- treten hinter Anhalt D. (DVN) S. (SAK. = SAX0N1AE) A. (ANGR. = ANGRIAE) ET. (&) W. (WESTPH. = WESTPHALIAE) und am Ende I (IEV. = IEVER) ET (&) K. (KNIP. = KNIPHVSII), Comes „Aschiuiae“ im 13. Jabrhundert (Bernhard); Comes „Ascliariae“ und C. „Ascaniae“ abwechselnd, seit 1300 (Asoharia = Ascliersleben, seheint mehr der Name der Grafschaft Ascania, Esikonien? der Name der Bnrg zu sein, siehe Beckmann a. a. 0.?)-, Ilerr zu Bernburg, 1319 (Comes Berneb. 1287); Herr zu Kothen, 1332 (Comes Coten. 1299); Herr zu Dessau, 1398; Herr zu Zerbst erst naeh 1530. 14 ) Die Bezeichnung Dei Gratia im Titel findet sich auf anhaltisehen Miinzen seit 1567 (gemeinschaftliche Thaler der Fiirsten Ernst und Bernhard), wird jedoch sehr haufig auch weggelassen. t5) Die Linie Bernburg setzt hier immer BERNBVRG voran, was sich iibrigens auch bei Kothen im Jalire 1747, 1750 und 1751 findet. 21 nach vvelclicn sicli nun die an Abkttrzungen besonders reichen Titel umschriften der Linien Bernburg-Harzgerode (zum Beispiel 1694) und Zerbst (zum Beispiel 1676, 1678, 1742) leiclit erklaren lassen, wie denn die Umschnft auf Zerbster Mtinzen flir Jever von 1764: D- G. F. A. P. A. D. S. A. & W. C. A. D. S. B. I. & K. gelesen werden muss: Dei Gratia Friderieus Augustus Princeps Anhalt Dux Saxoniae Angriae & Westplialiae Comes Ascaniae Dominus Servestae Bemburg, Iever & Kniphusii. Noch folgen einige der bemerkenswertesten Abkiirzungen und Titul atur en. FRA. = Fratres, auf den gemeinschaftliclienMiinzen derFiirsten Joacbim Ernst und Bemhard (1566 bis 1570). FF. — Fratres, auf den gemeinschaftliclienMiinzen derFiirsten Johann Georg I., Christian I., Bernhard, Johann Ernst, August, Rudolf und Ludwig (1586 bis 1596); F. (FR,., FRA. FRAT.) = Fratres, auf den gemeinschaftlichen Mtinzen der Flirsten Johann Georg I., Christian I., August, Rudolf und Ludwig (1603 bis 1619); F. E. P. (FRA. ET. PA., FRAT. ET. PAT.) = Fratres et Pa- trueles, auf den gemeinschaftlichen Miinzen: a) der Ftirsten Christian I., August, Rudolf, Ludwig, Johann Casimir und Georg Aribert (1619 bis 1621), b) der Flirsten Christian I., August (zugleich als Vormund flir Rudolfs Solin Johann, siehe die Regententafel), Ludwig, Johann Casimir, Georg Aribert (1621 bis 1630). Ferner: F. A. L. M. = Ftirstl. Anhalt. LandMiinze (Gesammtm.), 1676. F. A. B. L. M. = und bloli F. A. B. M. = Ftirstl. Anhalt. Bern- burg. Land Miinze, 1744. F. A. C. L. M. — Ftirstl. Anhalt. Ciithen. Land Miinze, 1747. F. A. Z. L. M. = Ftirstl. Anhalt. Zerbst. Land Miinze, 1749. Ferner: A. F. Z. A. == August Fhrst zu Anhalt (Plotzkau), 1622. I. F. Z. A. = Johann Fiirst zu Anhalt (Zerbst), 1663. F. A. F. Z. A. = Friedrich August Flirst zu Anhalt (Zcrbst), 1767 V. G. G. F. Z. A. = Von Gottes Gnaden Flirst zu Anlialt (Bernburg), als Umschrift zur Namenschiffre (siehe oben Namenschiffren), 1758. Ferner: MONETA. NOVA. PRINC. (PEINCIPV.) ANHALT. (ANHAL- TINOR.), aufMiinzen der Zerbster Linie (nicht anhaltische Gesammt- mtinzen): a) unter der Vormundschaft fiir Carl Wilhelm, Anton Giinther, Johann Adolf und Johann Ludwig (1667 his 1674), b) (PEINCIPV) unter Carl Wilhelm (zugleich als Vormund), Anton Giinther, Johann Adolf und Johann Ludvvig (1674 bis 1676). Siehe oben bei den Devisen: IN DOMINO FIDVCIA NOSTEA. Wegen Eigenthiimlichkeit in der Titulatur oder anderer Art sind zu rnerken: AU. D. G. PR. AN. C. (CO.) AS. (ASC.). Es. DO. S. ET. BE. TU. D. 10. PE. A. == AUgustus Dei Gratia PEinceps ANhalt Comes AScaniae. Es. DOminus Servestae ET BErnburg TUtor Domini IOhannis PEincipis Anlialt. Also Flirst August von PlBzkau als Vor¬ mund des Fiirsten Johann von Zerbst, 1622. D. G. CHRISTIAN V S. PE. AN1IALD. etc. Es. FERDINAN- DVS. II. etc. SEMBER. AVG. und als innere Umschrift die Devise: DIGNIDAS etc. (siehe oben bei den Devisen), auf dem Thaler Flirst Christian II. von Anhalt-Bernburg von 1635 (ANPIALD audi aut dem Thaler von 1636), ist nur vvegen der Schreibart merkwlirdig. MON. NOV. ARG. PE. A. L. S. D. I. E. K. = MONeta NOVa ARGentea PRincipis Anhalt Lineae Servestanae Domini Iever Et Kniphusii, auf der Elickseite eines Guldens des Fiirsten Carl Wilhelm von Anhalt-Zerbst von 1678. MON. NOV. (NOVA) IEVEREN, olme weitere Angabe eines Namens oder Titels, unter Carl Wilhelm von Anhalt-Zerbst fiir Jever, 1699. D. G. IOH. AVGVSTVS. I. PEIN. ANHALT. DVX. SAN. 1728, auf dem Gulden des Fiirsten Johann August von Anhalt-Zerbst, 1728, ist nicht blofi wegen der kurzen Titulatur, die aucli auf der Eiick- seite nicht weiter erganzt wird, auffallend, sondern aucli vvegen der 9 ; ■) Bezeichnung des Fiirsten als I., welche Sitte sicli sonst auf anhal- tischen Mtinzen nicht findet. Alle tibrigen auf den Titel und das Land des Mtinzherrn sicli beziehenden Umscbriften sind so dcutlich und ki ar, dass sie hier weiter keiner Erwabnung bedlirfen. Was aber diejenigen Umscbriften betrifft, welche sicli nicbt auf den Titel und das Land beziehen, so enthalten dieselben entweder Devisen, Denk- und Wahlspriiche, als welehe sie bereits oben (2 d) angeftihrt sind, oder sie entlialten Angaben des Mtinzwertes, wie: X. u. s. w. FINE. FEINE. MARK. (MAROK.), E1N. THALER, u. dgl. oder der Auspragungsordnung, vvie: NACH. DEM. LEIPZIGER. FVS. (Bernburg 1744, Zerbst 1749). AD. N. (NORM.am) CON. (CONV entionis), Zerbst 1764 f.), VEREINS-MUNZE (Dessau 1839 u. f. f.), welche ebenfalls allgemcin gebrauchlich und verstandlich sind, und daher hier libergangen werden konnen. II. Weniger bedeutend als die Umscbriften sind ftir unsere Betracbtung die Inscliriften, obgleicb besonders in der Kotben’scben Linie, eine nicbt eben geringe Anzabl von Gedachtnismiinzen (Sterbetbalern u. dgl.) vorhanden sind, deren bistorische Daten natiirlich immer geschichtlicben Wert liaben. Allein einerseits tinden sicli diese historischen Inscliriften auf kleineren Mtinzen aucli als l inscliriften, andererseits bediirfen jene, so wenig als diese bier emer eingehenden Erorterung, da sie bei der Beschreibung der ein- zelnen Mtinzen binreicbend zu Spracbe kommen. An der s verbiilt es sicli mit anderen Inscliriften, welclie der genaueren Beobachtung einige interessante Bemerkungen aufdrangen. Dass MUnzsprlicbe, wie: SEGEN. DES. ANHALT. BERGBAUES u. s. w. luiufig als Inscliriften vorkommen, war sclion oben bei Anfuhrung dieser Sprticbe ersicbtlich, aber aucli, dass dies mit einigen Devisen, namentlich der Zerbster Linie, der Fali ist, wird man nicbt unbemerkt gelassen liaben, so wie besonders, dass dies auf kleineren Mtinzen ftir Iever (1667 bis 1700) geschieht, wo die Devise dann an die Stelle des Portrats oder der Wertbestimmung der Miinze tritt. Diese Erscheinung dtirfte anderwarts nicbt eben baufig zu tinden sein. Denn dies ist im allgemeinen die eigentliche Bestimmung der Inscbrift, dass sie die Miinze und ilircn Wert bezeicbne. Da es jedoch in der Natur der Saelie liegt, dass die Wertbezeichnung einer Milnze niclit allein von dem Gelehrten, sondern moglichst allgemein verstanden werden soli, und deshalb meist dnrclt Ziffern und Worte, ofter in verschiedener Bezeichnung, ausgedrltckt ist, so bedtirfen die solche Wertbezeichnungen enthaltenden Inschriften hier so wenig einer naheren Erwahnung, als es bei den Umschriften gleichen Inhaltes der Fali war. Einer Inscbrift aber muss hier wegen ihrer gesehiehtlichen Be- deutung, so wie ihres Platzes auf der Milnze lialber noch Erwahnung gescheben. Auf der Rttckseite der Anlialt-Kothen’schen Ducaten, Thaler und Gulden von 1747, 1750 und 1751 belindet sich ein aufgerichteter Bar, welcher einen gekronten Scliild halt, auf welchem die Inschrift: SENIOR DOMVS zu lesen ist. Im Jahre 1747 kam namlich das Seniorat des Hauses Anhalt (wovon spater) zum ersten- male an die Kothen’sche Linie, und zwar ari Fiirst August Ludwig (1728 bis 1755), welcher mit Beziehung darauf in demselben Jahre den sogenannten Senioratsthaler (-Ducaten, -Gulden) pragen Uefi und dessen auszeichnende Inschrift aucli auf spateren Miinzen bei- behielt. III. Noch mtissen wir einige Blicke auf die Randschriften wer- fen. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts begann man, wohl um das Beschneiden der Miinzen durch leichte Erkennbarkeit dieser Betrii- gerei moglichst zu verhindern, die Miinzen zu randern. Erst in neu- erer Zeit, als man die Miinzen in grofierer Dicke zu pragen anfing, verwandelte man die Randerung in eine Randschrift. Eine solche findet man daher in friiherer Zeit nur auf Medaillen, weil diese aucli friiher schon in einer Dicke ausgepragt wurden, welche eine Rand¬ schrift iiberhaupt erst moglich machte. Das erste Vorkommen einer Randschrift in Anhalt findet sich (so viel mirbekannt) auf der Medaille, welche Fiirst Victor Amadeus A’on Anhalt-Bernburg 1709 nach dem Aussterben der Harzgerode'schen Nebenlinie auf den Heimfall von Harzgerode pragen liefi. Dieselbe enthalt in erhabener Schrift die Worte: TEMPORA TEMPORE TEM- PORI ATTEMPERANDA (sielie oben bei den Devisen. Eine an- dere 1717, Zerbst, Reformations-Jubilaumsmedaille.) Auf Anhaltmiinzen finden sich Randschriften erst in der aller- neuesten Zeit, namlich: 25 In Kothen 1840: GOTI’ SEGNE ANHAT; in Bernburg 1884: GOTT MIT UNS (vergl. oben clie Zerbster lateinische Umschrift: Dei gratia sit nobiscum); in Dessau seit 1839: GOTT SEGNE ANHALT. Alle diese (hochst unpassenden) Randschriften sind nicht er- haben, wie die frtiher envalmten, sondern tief eingeschnitten, und finden sicb nar auf denjenigen Miinzen, welche in neuerer Zeit in der Berliner Miinzstatte (siehe spater) filr Anbalt gepragt worden sind. 3. Geschichte des Bergbaues und Mimzrechtes in Anhalt. a) Bergbau. Die Geschichte des Bergbaues in Anbalt, 16 ) welclie leider bishcr nocb keine eingehendere und ausftthrlichere Bearbeitung erfahren bat, kann hier nur so weit in Betraclit kommen, als sie fur das Mtinzwesen in Anbalt von Bedeutung ist, wahrend anderseits Bergbau, Miinzrecbt und Mttnzwesen tiberhaupt in enger Verbindung stehen. Wann etwa zuerst Bergwerke in Anhalt betrieben worden sind, ist bis jetzt nocb nicbt erforscht worden. Blei und Kupfer scbeinen seit uralten Zeiten gewonnen worden zu sein, jenes bei Gernrode, dieses im Dillenburger Zuge bei Neudorf. Aber aucli edle Metalle diirften schon sebr friib erbaut worden sein. Dass bereits im 14. Jahrhunderte nicht unbedeutender Bergbau auf Silber in diesem Bande vorbanden war, laiJt sicb aus spateren Documenten mit grofier Wahrsclieinlicbkeit vermuthen. Jordan von Kenzegenroda in Hoym bewies 1492, dass scbon sein Vater Ditlof von Kenzegenroda von den Fiirsten Bernbard und Georg zu Anbalt eine „nacbst unter dem Berge zu Anbalt" gelegene Silberbtitte nebst Wasserlauf u. s. w. zu Leben geliabt babe, welche er dann (nacb seines Vaters Tode) von Fiirst Woldemar zu Lehen empfing. Als die Fiirsten Woldemar, Georg, Ernst und Rudolf im Jahre 1499, ddo. Bernburg, Donnerstag nacb Estomibi, das alte Bergwerk zur Erneuerung ausgescbrieben, erwahnten sie, dass seit alten Zeiten an vielen Orten im Fiirsten- 1B ) Vergl. Bertram und Krause: Geschichte des Hauses und Fiirsten- thumes Anhalt, Halle 1780, Bd. I, S. 51 ff.; Lindner: Geschichte und Beschrei- huug des Landes Anhalt, Dessau 1833, S, 402 ff. 20 thume A nlialt und in der Herrschaft Hoym grofic und nutzbringende Bergwerke betrieben worden seien, wie nocb gar vielc Schachte, grofic Stollen und Erzgange sicbtlicli darthun. Flirst Ernst schrieb im Jahre 1499, Sonntag nacli Martini, das Bergwerk in Hoym nocli besonders aus. Durch die Verpfandung Harzgerodes im 16. Jahr- iiunderte (bis 1536) litten die anhaltischen Flirsten und offenbar aucli die Bergwerke viel Scbaden. Am 14. Juli 1538 ertheilten die Fursten Wolfgang, Johann, Georg und Joachim den Bergbauten grofie Freiheiten, wodurch der Bergbau ermuntert und gefordert wurde. Die erste Frucht dieser Fursorge ist der alteste, am 12. Juni 1539 zu Harzgerode aus dem Si ib er des Birnbaumer Stollens gemiinzte anhaltische Thaler. Nachdem der Bergbau wahrend des schmalkaldischen Krieges abermals ins Stoeken gerathen war, ertheilten die Flirsten Wolfgang, Joachim, Joachim Ernst und Bernhard am 12. August 1561 eine neue Bergordnung mit noch grofieren Freiheiten, indem sie sich nur tur spater den Zehenten und den Vorkauf des Silbers (die Mark zu acht Thalern) vorbehielten, welche Mafiregel wiederum nicht ohne Erfolg geblieben zu sein scheint, da 1567 ein Silberertrag von 11.000 Thalern gewonnen und viel gemunzt wurde. 17 ) Insbesondere beforderte Flirst Joachim Ernst wahrend seiner Alleinregierung den Bergbau, welcher unter seinem Schutze in Bliithe kam. Im Jahre 1587 wurde bereits wieder bei der Bergwerksvisitation die Frage aufgeworfen, warum die so lange betriebenen Bergwerke so wenig Nutzen brachten? Schlechter Betrieb und Mangel an Beharr- lichkeit, Kachlassigkeit und Eigennutz der Beamten wurden dabei als Grund dieser Erscheinung genannt. Im Anfang des 17. Jahrhundertes waren drei Stollen und auch diese nur in geringem Betriebe. Da meldete sich 1603 ein gewisser Wilhelm Friedrich aus Nordhausen, welcher im Besitze geheimer Kunste zu sein vorgab und am grofien und kleinen Haus- berge (wo Schloss Anlialt lag) ein Bergvverk anlegen wollte. Derselbe war jedoch ein Betrliger, das Unternehmen misslang und endete 1609 unter grofien Verlusten. In den Jahren 1610, 1614 und 1620 17 ) Siehe den merkiviirdigen 'l'haler der Fursten Joachim Ernst und Bern¬ hard vom Jahre 1567 mit der Umschrift: FIAT VOLVNTAS TVA DOMINE. 27 thaten die fiinf fttrstlichen Brtider Johann Georg (und seine Sohne Johann Casimir und Georg Aribert), Christian, August, Rudolf und Ludwig viel fttr die Hebung der Bergwerke, welche bei der Theilung des Landes (1603) Gesammteigenthum geblieben waren. Nachdem der dreilMgjahrige Krieg und seine aucli das Miinzwesen so sehr zerrtlttenden Wirkungen iiberwunden waren, liefien sich die Fttrsten aucli die Beforderung des Bergbaues wieder angelegen sein, wie denn auch die Fttrsten der Beniburg-Harzgerode’schen Linie wieder ziemlich pragen liefien. Docli hatte dies keinen dauernden Fortgang. Im Jahre 1690 wurde der Bergbau wieder aufgenommen und dann einem gewissen Josias ron Rlieden und Jean de Smetil zu einer Gesellschaftsunternehmung ttberlassen, welcbe besonders im Jahre 1693 viel Silber ausbeutete und zur Ausmttnzung brachte. ,8 ) Von den Gewerken wurden jedoch im Jahre 1703 gegen diese Manner Klagen erhoben und ihnen Veruntreuungen vorge- worfen. Der Bau wurde untersuclit, in schlechtem Zustande befunden und als Raubbau erkannt. Von verschiedenen Universitaten wurden Gutachten eingeholt, 19 ) und 1704 endete auch diese Unternehmung mit grofiem Verluste. Die Fttrsten unternahmen nun den Bergbau wieder selbst, welcher aucli bereits 1708 wieder einigen Reingewinn lieferte. Aber auch dies war nicht von Dauer und der Bergbau wurde 1719 dem Baron von Storch ttberlassen, dessen Unternehmen jedoch 1740 gleich den frttheren endete. Nachdem 1709 die Seitenlinie Bernburg-Harzgerode ausgc- storben war, traten 1723 die Ilauptlinien Dessau und Kothen ibren Antheil an den Bergwerken an die Linie Bernburg ab, mit welcher auch die Linie Zerbst 1724 in gleichem Sinne einen ahnlichen Recess abschloU. So kamen die Bergwerke, welclie bis dahin Gesammt¬ eigenthum gevvesen waren, an die Linie Bernburg, vvoraus wohl zu erklaren ist, dass die ttbrigen Linien (mit Ausnahme von Zerbst 1728) in den nachsten Jahren vom Mttnzrechte keinen Gebrauch machten, wahrend Bernburg gerade von 1727 20 ) an fast jabrlich 18 ) Siehe den Bergverksthaler vou 1693. 19 J Vergl. Joh. Friedr. Fiirs: Stellionatus circa Anlialtinas Metaltt-Fodinas famosissimus u. s. w., Hamburg 1703, fol., so\vie desselben: Apologia pro Stellionatu u. s. w., Hamburg 1704, fol. 20 ) Im Jalire 1727 wurde der erste sogenannte „Bargulden“ gepragt. eine grofie Anzahl von Mi in zen ausgehen hiefi, namentlich 1744 (wo besonders viel Silber gcfunden wurde), 1746 and 1750. Walirend des siebenjahrigen Krieges (1756 bis 1763) litt derBergbau und das Mlinzwesen in Anhalt abermals nicht wenig. Z1 ) Erst 1769 liefi Fiirst Friedrich Albrecht von Anhalt-Bernburg wieder zu arbeiten begin- nen, seit welcher Zeit denn diese Bergwerke dauernd mit Nutzen betrieben wurden. b) Miinzrecht. Nocli mehr fast als die Anfange des Bcrgbaues verliert sich der Ursprung des Mtinzrechtes des Hauses Anhalt im Dunkel der Vorzeit. Daraus, dass Graf Bernhard von Anhalt, der Solin Albrechts des Baren, nocli als Graf von Anhalt und bevor er zur herzoglichen IViirde in Sachsen gelangte (1180), Miinzen schlagen liefi, lasst sich schlieBen, dass das Haus Anhalt (Askanien) seit uralten Zeiten das Miinzregal und reichsfiirstlichen Rang besaft. So erscheint es von seinem ersten geschichtlichen Auftreten an. Im 13. und 14. Jahr- hunderte iibten die Flirsten das Miinzrecht in verschiedenen Miinz- stattcn aus. Im Jahre 1340 wird dies Recht zuerst in einem Lehn- briefe erwahnt und seit 1364 in Kothen ausgelibt. Seit 1370 liatten die Flirsten einen eigenen Mtinzmeister und besaften seit 1376 audi das Miinzrecht in Zerbst. Im Jahre 1503 ertheilte Kaiser Maximilian I. den Flirsten von Anhalt das Recht, auch goldene Miinzen (zuniichst nach einem bestimmt vorgeschriebenen Stempel, namlich rheinische Gulden mit dem Bilde der heiligen Anna nach rheinischem Miinzfufie) zu pragen, was sie auch alsbald thaten. Im Gebiete des jetzigen Landes Anhalt iibten im Mittelalter iibrigens nocli andere Herren, als die askanisclien Flirsten das Miinz- reclit aus. Die Abte von Nienburg erliielten das Miinzrecht von Kaiser Otto III. im Jahre 993, und liefien anfanglich zu Hagenrode (im Selketliale), seit 1035 zu Nienburg pragen. Die Herren von Zerbst und nach ilinen (seit 1264) die Herren von Barby zu Zerbst besafien das Miinzrecht in Zerbst bereits im 13. Jahrhundcrte, woriiber zwischen ilmen und dem Erzbischofe Erich von Magdeburg si) Sietie den Bernburger Diittel-Thaler von 1758. 1294 zz ) ein Vertrag geschiossen wurde. Audi die Stadt Zerbst scheint friiher das Mlinzrecht gehabt, aber 1440 verloren zu haben. Diese (allerdings eigentlicli nicht hieher gehorigen, aber viel- leicbt nicht unwillkommenen) Mittheilungen aus alterer Zeit bevveisen, dass das fiirstliche Haus Anhalt bereits lange vor der Periode der neueren Munzgeschichte im Besitze des Miinzrechtes war. 4. Geschiehte der Miinzeititheilung. Natttrlich musste ein kleineres Land, wie Anhalt, im Mlinzsysteme anderen grofieren Landern folgen, und unterstand den Beschlusssen des Reiches und des Obersachsischen Kreises, zu welchem es gehbrte. In neuester Zeit (seit Auflosung des Deutschen Reiches) traten an die Stelle dieser Beschltisse die freien Conventionen und Vereinsstipulationen. Anhalt kann daher in dieser Beziehung keine eigene Geschiehte haben, oder vielmehr, diese kann nur darin bestelien, dass die Rlickwirkungen der im Laufe der Zeiten liierin eintretenden Veranderungen auf dieses Land und sein Mlinzvvesen beobachtet und angegeben werden. Ohne eigene Anschauung und genaue Untersuchung einer vollstiindigen Sammlung werden alle Angaben jedoch stets ungenligend bleiben. Im Anfange des 16. Jahrhunderts galt in Deutschland nicht die kolnische, sondern die troyisclie Mark als Mttnzeinheit, von welcher 19 fl. = 20 fi. der kdlnischen Mark waren. Nach Kaiser Carl V. Esslinger Mtinzordnung vom Jahre 1524 wurde jedoch die troyische Mark so ausgepragt, dass 20 fl. derselben = 21 fl. der kolnischen Mark war, das heiJBt 1 fl. von jener galt 63 kr., 1 fl. von dieser 60 kr. Der von Kaiser Ferdinand I. im Jahre 1559 angeordnete Munz- fufi von Auspragung der kolnischen Mark zu 9 ), Sechser (= i /» ggr.), Vierpfenniger (= Y„ Mariengroschen), Dreier; ftir Jever: Zwei- sttiber, Zvvblfgroot, Viergroot (— 1 ggr. 4 J> = 2 Mariengroschen = 5 Kreuzer), Dreigroot, Groot, Stiiber. 3. In Kupfer: Dreier, anderthalb Pfennige, Pfennige, Heller; fiir Jever: Halbe Stiiber (?), Viertelsttiber. IV. Im 19. Jahrhunderte: 1. In Gold: Ducaten. 2. In Silber: Conventionsthaler, Gulden ( 2 / s ), Zweithaler, Thaler, Viergroschen (= 5 sgr.), Zvveieinhalb- Silbergroschen, (gute) Groschen, Silbergroschen, Sechser (= ‘/a ggr.). 3. In Kupfer: Vierpfenniger, Dreier, Pfennige. In keinem Jahre sind je alle gebrauchlichen Miinzsorten ge- pragt worden. die meisten jedoch in den Jahren 1744 (10 Sorten), 1746 (9), 1750 (9), sammtlich in Bernburg. VonKlippen findet man unter den anhaltischen Mtinzen im 17. Jahrhunderte halbe Thaler-, Thaler- und Groschenklippen. D er (eigentlich) halbe Reichsthaler (Gulden) tindet sicli mit */, bereits seit 1670, mit XVI GROSCHEN seit 1683, mit XXIV M A R T EN GROSCHEN im Jahre 1727; der Viertelreiehstlialer (Orts- thaler) mit 8 seit 1621, mit '/ 3 seit 1670, mit VIII seit 1758; der Achtelreichsthaler (halber Ortsthaler) mit 4 oder IIII seit 1621, mit IV seit 1622 bezeichnet u. s. w. Abgesehen von den in der Kipperzeit und den fiir Jever ge- pragten Miinzen finden sich die Vierpfenniger stets von Silber, bis sie 1822 (in Bernburg) von Kupfer gepragt wurden; die Dreier sind nocli 1744 in Bernburg und 1751 in Kotli en von Silber, seit 1753 in Bernburg von Kupfer, wahrend nocli 1767 silberne in Zerbst vor- kommen; Pfennige wurden seit 1745 (1744?) (in Bernburg) aus Kupfer gemtinzt, und scheint es die letzten silbernen in Zerbst 1663 zu geben. 5. Miinzstatteii und Miinzmeister in Anhalt. a) Munzstatten. Es diirfte vielleicht passend (und abermals nicht unwillkommen) sein, dass hier einige Worte liber die anhaltischen Munzstatten im Mittelalter vorausgeschickt werden, bevor die neuerc Epoche besprochen wird. 33 Die Mlinzstatte der Abte von Nienburg, dic alteste aus Urkunden enveisbare, in den jetzigen anbaltischen Landen, war anfanglich (seit 993) in Hagenrode im Selketliale (wie schon oben 3 b, ervvahnt), von wo sie 1035 nach (Moncben) Nienburg a. d. Saale verlegt wurde. Flirst Heinrieh I. trat spater (1239) in einem Vergleiche dem Abte von Nienburg die Miinze von Harzgerode ab, woraus hervorgeht, dass die Fiirsten von Anhalt bereits fruher eine Miinze an diesem Orte liatten. Mlinzberechtigt waren ferner die Herren von Alsleben und von Arnstadt, vielleicht auch die Abtissinnen von Gernrode. Die Herren von Zerbst und nach ihnen (seit 1264) die Herren von Barby, besafien eine Miinze zu Zerbst, welche 1294 (siehe oben 3 b) urkundlich erwahnt wird. 1307 kam Zerbst an Anhalt. Flirst Johann I. von Anhalt besafi 1376 die Mlinzstatte in Zerbst, und „denarii Cervvizstenses“ werden 1356 („solidi, denarii“) und ofter enviilmt, wie auch die dortige filrstliche Mlinzstatte spaterhin in Urkunden von 1440, 1460 u. s. w. vorkommt. Die anbaltischen Fiirsten der ascherslebischen Linie liatten (1252 bis 1305) Mtinzstatten zu Aschersleben 1270, 1311 (siehe Leitzmann) und zu Wegeleben. Noch im Jahre 1495 vvurden die Fiirsten von Anhalt mit Aschersleben und der Miinze daselbst belehnt, obgleich die Bischbfe von Halberstadt sich schon seit 1320 factisch in den Besitz dcrselben gesetzt, liatten. Zu den altesten Miinzstatten der Askanier hat Ballenstedt gelidrt (um 1167). Albrecht der Bar vor 1170 und sein Solin Graf Bernhard von Anhalt (1170 bis 1180, respective bis 1212) liatten eine Mlinzstatte in Kotli en (Denarius Kotne). Da um 1300 die Kbthen’sehen Denare viel genannt werden i Zeugnisse aus den Jahren 1285, 1300, 1305, 1332), so liisst sich schliefien, dass zu dieser Zeit die Mlinzstatte zu Kothen besonders thatig war. 1364, dann im Jahre 1471 wird wieder die Mlinzstatte zu Kothen genannt und um 1480 kommen ofter „Kdthen’sche Pfennige“ (auch blofi „Koten“ geheifien) vor. Die Mlinzstatte zu Harzgerode ist, wenn niclit fruher, doch jedenfalls bei Aufhebung der Abtei Nienburg an die Fiirsten von Anhalt zuriiekgekommen, und naclulem das Amt und die Stadt Harz¬ gerode durcli die Fiirsten von den Grafen von Stolberg, an welche Numism. Zeitschr. XXXV. Bel. sie versetzt waren, 1536 vvieder eingelost worden, vvurdc diese Stadt Mittelpunkt der neu betriebenen Bergbauten mid Miinzstatte, wo auclt aiii 11. Jmii 1539 der erste anbaltische Thaler gepriigt wurde (sielie oben 3 a). Es sclieint dies bis Ende des 16. Jalirhuuderts die einzige Miinzstatte der Fiirsten von Anlia.lt geblieben zn sein and war nocli 1675 — 1698 in Thatigkeit. Im Anfange des 17. Jahrliundertes bis 1616 liatten die Fiirsten von Anhalt Ilire gemeinsame Miinzstatte in Zerbst. Auf dem Miinz- jirobationstage des Obersiicbsisclien Kreises zu Leipzig am 1. Mai 1616 wurde diese Miinzstatte und das Reclit, zu derselben aus dem Grande angefochten, weii die Fiirsten von Anbalt, keine eigenen Bergwerke liatten und keine edeln Metalle bauten. Hierauf wurde aiibaltisclierseits mit Erfolg ervvidert, dass man Bergwerke babe, dass die Reichsconstitution von 1570 nicht einen immer gleicli scliwungbaften Betrieb der Bergwerke vorschreibe, und dass das Haas Anhalt mit rnelir Reclit als andere Stande dieses Kreises, vvelelie gar keine Bergwerke liatten, und sclion von uralter Zeit lier zu einer eigenen Miinzstatte befugt sei. Im Jalire 1620 (?) legte Fiirst Ludwig von Kothen neuerdings Miinzstatten zu Kdtlien und Nienburg an, in welclien jedocli (wider des Fiirsten Willen) im Jalire 1621 selir geringlialtige Miinzen gepriigt wurden. Fiirst Rudolf von Zerbst desgleiclien 1621 zu Koswig mit Georg Grosch aus Zellerfeld als Milnzmeister (sielie Leitzmann Wegweiser 255), Fiirst Johann Casimir von Dessau zu Dessau 1623 desgleiclien (ibid.). Heekmiinzen gab es iiberdies zu Muhlstadt und RoiSlau (1620 bis 1623). Infolge der immer rnelir zu- nelimenden Miinzvervvirrung in dieser Zeit kamen die Fiirsten durcli Revers vom 5. April 1623 iiberein, ldiiiftig nur cine Miinzstatte und diese in Dessau zu liatten, wie dciin aucli geschali . u ) Da jedocli Fiirst Anglist hiedurcli die Reclite seines Miindels, des Fiirsten Johann von Zerbst beeintrachtigt hielt, wurde diese Verabrcdung am 28. De¬ cember 1624 dahin abgeandert, dass die Fiirsten nur eine Miinz- - 4 ) I'ie Miinzstatte zu Dessau befaml sich in dem Eckhause am Markte, das spiiter „Zu den drei Kronen“ iiieli, seit 1023, welclies nocli 1720 amtlich „die fiirstliche Muuze“ genannt wurdu; allein im Jalire 1626 wohnten liier erst VVallenstein, danu Altringer. (Wiirdig’s (Jkronik der Stadt Dessau, Dessau 1876, S 425.) 35 statte hatten, diese aber dahin vorlegen wollten, wo es ihnen je am passendstcn sclieinen mdchte. a: ’) Diese Verabredung liatte jedoch keinen ]angen Bestand. Schon 1652, 1669 u. s. w. findet sich wieder eine Mtinzstatte in Zerbst, wahrend gleicbzeitig audi in Dessau 1660 bis 1694, und aucli wieder in Harzgerode 1675 bis 1698 (vielleicht aucli in Plotzkau 1665? 1680 u. s. w.), beides von der Linie AnhaTt- Bernburg-Harzgerode-, gepriigt wurde. |Wo pragte in dieser Zeit Bernburg?) Walirend des 18. Jabrbunderts liefi Anbalt-Bernburg in Harz¬ gerode, Anhalt-Zerbst in Zerbst, Anlialt-Kdtben in Plotzkau (?), Anbalt- Ilessau in Dessau (?) miinzen. 2ti ) Im Anfange des 19. Jabrlumdertes liatte Anbalt-Bernburg seine Miinzstatte in Bernburg, welche jedocb gegen 1830 ins Selketlial (Magdesprung?) verlegt wurde. Seit 1834 liefien die Herzoge von Anbalt (aller drei Linien) ihre Miinzen in Berlin (Miinzortzeicben A) priigen. b) Miinzmeister. Indem liier die Miinzmeister alterer Zeiten, sowie die Berg-, Hiitten- und etwaige weitere Miinzbeanite, als nicht bieher geborig iibergangen werden, soli mir ein Versuch gemacbt werden, diejenigen Miinzmeister aufzuzablen, deren Namen auf anbaltischen Miinzen der neueren Zeit vorkommen. Z7 ) Es ist nothig schon liier (wie spater bei den Miinzen selbst) (las Munzweseu des gesammten Hauses von ) 6. Carl IVilhelm (1676 Iris 1718). 1676 EinfUlirung der Primo- genitur. 7. Johann August (1718 bis 1742). Dornburg’sche Linie. 8. Johann Ludwig und Christian August (1742 bis 1746). Johann Ludwigs Soline, siehe oben 3, 5. 9. Christian August (1746 bis 1747). 10. Vormundsehaft fttr dessen Solin Friedrich August von seiuer Mutter Johanne Elisabeth (1747 bis 1751). 11. Friedrich August (1751 bis 1793), Brudcr Katharinas II. von Russland. Anmerkung: Dessen Witwe Friederike Auguste Sophie war noch fUr Russland eine Zeit lang Regentin von Jever (1793 bis ?). 4. Anhalt-Bernburg. 1. Christian I. (1606 bis 1630). 2. Christian II. (Vormund), Ernst, Friedrich (1630 bis 1632). 3. Christian II. (Vormund), Friedrich (1632 bis 1635). 4. Christian 11. (1635 bis 1656). Sein Bruder stiftete die re- gierende LinieBernburg-Harzgerode (1635), siehe nachher 4b. 5. Victor Amadeus (Vormund) und Carl Ursinus (1656 bis 1660). 6. Victor Amadeus (1660 bis 1718). 1677 Einfuhrung der Primogenitur, definitiv erst 1709 (13. Februar). IViederanfal! Harzgerodes nach dem Tode Wilhelms von Harzgerode (1709), siehe nachher 4 b, 2. 7. Carl Friedrich (1718 bis 1721). Sein Bruder Lebrecht stiftete die Linie Bernburg-Soym-Schaumburg(1718), s. nachher 4 c. 3») Die Miinzen diesei' beiden mit 4 mul 5 bezeiclmeten Zeitraume werden wegen ihrer Umschriften: M on. nov. princip. Anhaltinor., Mon. nov. principu. Anhalt. u. dgl. oft fiilsclilicli fiir anlialtisclie Ge s attmit miinzen angesehen und ausgegebeu, \viibrend sie nur Miinzen der gesamraten Fiirsten des Hauses Anhalt-Zerbst sirni. 48 8. Victor Friedrich (1721 bis 1765). 9. Friedrich Albrecht (1765 bis 1796). 10. Alexius Friedrich Christian (1796 bis 1834). Herzog seit 1806 durch Kaiser Franz II. 11. Alexander Carl (1834 bis 1863). 4 b. Anhalt-Bernburg-Harzgerode. 1. Friedrich (1635 bis 1670). Bruder Christian II. von Bern- burg. 1677 Einfiihrung' der Primogenitur. Siehe oben 4, 4. 2. Wilhelm (1670 bis 1709). Heimfall des Landes anBernburg. 4 c. Anhalt-Bernburg-Hoym-Schaumburg. 1. Lebrecht (siehe 4, 7) als Mitregent seiner Schwiegermutter in Schaumburg (bis 1707). 2. Vormundschaft fiir dessen Sohn Victor Amadeus Adolf von Nassau etc. (1707 bis 1714). 3. Victor Amadeus Adolf (1714 bis 1772). 4. Carl Ludwig (1772 bis 1806). 5. Victor Carl Friedrich (1806 bis 1812), Sohn Carl Ludwigs. 6. Friedrich Ludwig Adolf (1812), Bruder Carl Ludvvigs. Mit ihm erlosch die Linie, Hoym fiel an Bernburg zurttck, Schaum¬ burg aber erbte die iilteste Tochter Victor Carl Friedrichs (siehe unten). 5. Anhalt-Dessau. 1. Johann Georg I. (1606 bis 1618). 2. Johann Casimir (Vormund) und Georg Aribert (1618 bis 1627). 3. Johann Casimir und Georg Aribert gemeinsam (1627 bis 1632). 4. Johann Casimir in einem Theile, Georg Aribert in einem an- deren Theile des Dessauer Landes (1632 bis 1643). 5. Johann Casimir (1643 bis 1660). 6. Johann Georg II. (1660 bis 1693). 7. Vormundschaft fiir dessen Sohn Leopold von seiner Mutter Henriette Katharine (1693 bis 1698). 49 8. Leopold „der alte Dessaner“ (1698 bis 1747). 1727 Ein- fiihrung der Primogenitur. 9. Leopold Maximilian (1747 bis 1751). 10. Vormundschaft filr dessen Solin Leopold Friedrich Franz von seinem Onkel Dietrich, Leopold Maximilians Bruder (1751 bis 1758). 11. Leopold Friedrich Franz (1758 bis 1817). Herzog seit 1807. 12. Leopold Friedrich (1817 bis 1863). m. (Gesammt-) Anhalt. 1. Leopold Friedrich (1863 bis 1871). Siehe Anhalt-Dessau 12. 2. Friedrich (1871 bis jetzt). Numism. Zeitschr. XXXV. Bd. 4 50 Verzeiehnis der Munzen und Medaillen. A. Munzen. I. Gesammtnmnzen (1487 1*is 1693). I. Waldemar VI., Georg II., Ernst, Rudolf (1487 bis 1508). Olme Jahr (zwischen 1503 bis 1508). 1 Goldgulden (die erste Anhalfsche Goldmttnze). (Berlin; N. Z. 1852, S. 138). Mit Sta. Anna. 2. Ernst, Rudolf, Wolfgang (1508 bis 1510). *Ohne Jabr. 1 Groschen (Hs. mit deutscher Umschrift). (E.) *1510. 1 Groschen (Hs. mit lateinischer Umschrift). (E.) *Ohne Jahr. '/ 3 Groschen (E. 4 Stempel). 3. Ernst, Wolfgang (1510 bis 1516). ? 4. Wolfgang und Vormundschaft fiir Johann II., Georg lil. und Joachim durch deren Mutter Margaretha (1516 bis 1530). ? 5. Wolfgang, Johann II., Georg lil., Joachim (1530 bis 1551). *1539. 1 Reichsthaler (Bertram, p. 54, den 11. Juni 1539 in Harz- gerode gepragt). (B.; M. 985; G. 2671; Wh. 5308; KM. VI, p. IIf.;E.).R. Ohne Jahr. 1 Reichstlialer (B.; M. 985; KM. VI, p. Ilf). (Vielleicht bloB ein anderer Stempel des vorigen?).R 2 . 1551 bis 1561 nichts? 6. Joachim Ernst, Bernhard (1566 bis 1570). 1561. f Carl. 1561 bis 1566 nichts? (Fiat voluntas tua domine.) I. V. L. V. V. D. M. I. = 1567. ‘■^1567. 1 Reichsthalcr (B.; M. 986; KM. VI, p. IIIf.; Adam Berg New Miinzbucli f. 40. E. Wien) . . . Modestinus Fachs. R. 51 1567. i/ a Reichsthaler (Gulden). (G. 2672; M. 5744? \Vh. 5309; W. 938.).R. 1568. 1 Reichsthaler (B.; M. 986; KM. VI, p. Illf.) — Va Reichsthaler (B.?) — 1 Dreier (G. 2673)? Verschiedene Stempel? (Mitth. I, 134 und 136.) 1569. 1 Reichsthaler (B.; M. 986; KM. VI, p. Illf.) *— V, Reichsthaler (B.; M. 5744; W. 938; E.).R. *1570. 1 Reichsthaler (M. 986; E.) 7. Joachim Ernst (1570 bis 1586). (Dieselbe Devise.) 1570. 1 Reichsthaler (B.; M. 990; KM. VI, p. V.) Modestinus Faehs. — '/ z Reichsthaler (B.). 1572. 1 Reichsthaler (B.; M. 990; KM. VI, p. V.). — Reichsthaler (B.). — 1/4 Reichsthaler (Ortsthaler) (B.?). *— 1 Groschen (B. II, 12; L. [6, 3] scheint derselbe sem zu sollen; G. 2674. NB.: Alle drei gehen verschiedene Inschriften an, desgleichen A. 6). *— 1 Dreier (B. p. 556). (2 Geprage); (E. 1.).R. 1573. 1 Reichsthaler (B.; M. 990; KM. VI, p. V.). — 'j z Reichsthaler (B.). 1574. 1 Reichsthaler (M. 990). 1579. 1 Reichsthaler (M. 990, Wien). 1580. 1 Reichsthaler (2 Geprage (M. 990). a) Bild in halber Figur (B.; KM. VI, p. V.); I) Brustbild (B.; KM. VI, p. V.) *— */, Reichsthaler (M. 990? E.). G G. — i/ 4 Reichsthaler (Tr.). 1581. 1 Reichsthaler (M. 3469). *1583 (oder 1573?) 1 Groschen (E.). 1586. 1 Reichsthaler (M. 3469; Fr. 1721).R. 8. Johann Georg I., Christian I., Bernhard, Johann Ernst, August, Rudolf, Ludvvig (1586 bis 1596). F. F. Fiat voluntas tua Domine. Ohne Jahr. 'j w Reichsthaler (B. III, 8). (Mit MF!) 1588. 1 Reichsthaler (B.; M. 987; KM VI, p. IV). Berthold Mainhard. 4* 1588. ‘/ 2 Reichsthaler (B.). — i/i Reichsthaler (B.). — 1 Groschen (B. I, p. 558, XIV, a). 1589. 1 Reichsthaler (B.; M. 987; KM. VI, p. IV). — J / a Reichsthaler (B.?). 1595. 1 Reichsthaler (B.; M. 987; KM. VI, p. IV). — ‘/a Reichsthaler (B.). — Reichsthaler (B.). — 1 Groschen (B. I, p. 558, XIV, a). 1596 bis 1601 nichts? 9. Johann Georg I., Christian I., August, Rudolf, Ludwig (1601 bis 1603; Theilung; 1603 bis 1619). F. F. 1601 bis 1603 nichts? 1603 bis 1614 ja! (B. I, p. 557, b) . 1614. 1 Goldmiinze (= 3 Kronen). (B. ; K. 1697 Dessau; N. Z. 1852, S. 138f.). Joh. [L?] J(acob).\ — 1 Doppelthaler (Schulth. R. 5325 bis 5326). *— 1 Reichsthaler (M. 3470; E. Wien). — ‘/ a Reichsthaler (Schulth. R. 5327. 1615. 1 Goldgulden (B.; K. 1699 Dessau; N. Z. 1852, S. 139). H. I(acob). — */ a Goldgulden (B.; K. 1700). — 1 Thalerklippe (M. 6491). — 1 Doppelthaler (Schulth. R. 5328). — 1 Reichsthaler (2 Stempel); (M. 988 [und 6491]; D. beide; Wh. 5310; KM. VI, p. IV). *— 1 Groschen (Wh. 5311; E.; A. B.); 2 Stempel. 1616. 1 Goldmiinze (= 4Kronen); (B.; K. 1698). Heinrich? Jakob. — 1 Thalerklippe (Schulth. R. 5328); N. Z. 1852, S. 139f. — 1 Reichsthaler (M. 988). *— 1 Groschen (G. 2675; Wh. 5312; E.) 1617. 1 Thalerklippe (Schulth. 5328). *— 1 Groschenklippe g. E. (A. 8); *5 Stempel. *— 1 Groschen (A. 9.; E; *4 Stempel). 1618. 1. Dukaten (B.; K. 1701; N. Z. 1852, S. 140). — ‘/a Goldgulden (B.; K. 1700). — 1 DoppelthalerstUck (B.). 53 1618. 1 Thalerklippe (Schulth. 5328). — 1 Reichsthaler (M. 988; KM. VI, p. IV). * — 1 Groschen (G. 2676; E.; *7 Stempel). *1619. 1 Groschen. Obwohl Joliann Georg' schon gestorben war (3 Stempel); (G. 2677; E.; *5; krainisches Landesmuseum in Laibach). 10. Christian, August, Rudolf, Ludwig, JohannCasimir. Georg Aribert (1619 bis 1621). F. et P. *1619. 1 Groschen (G. 2678; Wh. 3518); (4Stempel); (*E. 2). *1620. 1 Groschen (G. 2679; A. 10; (E.). — 1 Groschenklippe (D.; NZ.). *— i Doppelschilling (L.; G. 2680; E.). Olme Jahr (?) wohl 1620. 1 Dukaten (ohne Gg. Aribert). (D.; N. Z. 1852, S. 140). *Ohne Jahr (?i Zweigroschenstiick (*zwei Geprage); E.; 3 Stempel). *Ohne Jahr (?) 1 Groschen (*8 Stempel); (D.); *1, blofi mit dem askanischen, 1 blofi mit dem bernburgischen IVappen; E.); s. unten. Ohne Jahr (?) 1 Kortling (D.). H. W. *1621. ‘/s Reichsthaler (8); (8 Stempel); (L. 6, 4 und 6 und 7. Bei 6, 6 dlirfte „21“ statt „24“ zn lesen sein. *E. 3). *— V* Reichsthaler (4); (E. 5). *— 1 Doppelschilling (E.). * — 1 Zwolfkreuzersttick (2 Stempel, einer ohne Jahr); (Wh. 5316—5317; E. 1).R. wohl Zweigroschenstiick. * — 1 Zweigroschensttick (schlecht, Kipper). *(2 Stempel; D.; E. 1 gut, 1 schlecht). *— 1 Dreier (6 Stempel); (D.; N. 10.695, 38.278 bis 38.283 E. *1) (s. anten). * — 1 Pfennig (2 Stempel); (D.; 1, E.). * — 1 Heller (schlecht, Kipper); einseitig; *(7 Stempel theilweise ohne Jahr); (E.). Ohne Jahr (?). 1 Groschen *2 Pragen (1 mit 2 und 1 *mit 4 Stempel). (1, L. 8, 8 A. 47; E.). Ob vielleicht dieselben wie oben? 54 *Ohne Jahr. 1 Groschenklippe (E.) KR. *Ohne Jahr. ‘/ 3 Reichsthaler (8) (E. 5). *Ohne Jahr. V« Reichsthaler (E. 7). *Ohne Jahr (?) 1 Dreier (schlecht, Kipper; 2 Stempel) (N. 38.289; E.) Ob vielleicht dieselben, wie oben oder unten? *Ohne Jahr. 1 Doppelschilling; (E. 2 Stempel) (A. 13, Principu. Anhaltin.; Monet, etc.) 11. Christian, August, zugleich als Vormund fiir Johann Ludwig, Johann Casimir, Georg Aribert (1621 bis 1630). F. et P. 1622. 1 Reichsthaler (2 Stempel); (M. 989; Wh. 5313). E. J. und H(einr.) S(chnlze). — '/ a Reichsthaler (W. 939). — ‘/b Reichsthaler (IV); (E.) *— 1 Groschen *(7 Stempel, *2 Pragen); (B.; G. 2682 bis 2686; Wh. 5319—5320; E.; D. 9 (?). *Ohne Jahr? (1622) 1 Groschen (E.). *— 1 Kortling *(2 Stempel); G. 2681; E.). — 1 Vierpfenniger (Kupfer, schlecht, Kipper) (D.). *— 1 Dreier (theils schlecht, Kipper); (6 Stempel) (D.; N. 10.696 bis 10.700, 38.284 bis 38.288; E. 4). Siehe oben; *(E. 2 gute und 2 schlechte). H. S. 1623. 1 Reichsthaler (2 Stempel); (M. 3471; Wh. 5314). H. S. (Heinr. Schulze) .R. — '/ 2 Reichsthaler (Klippe) (B.). — Vi Thalerklippe (Num. Verkehr 1879, April, Nr. 1361 nach dem Stempel des ‘/a rth.). *— 1 Groschen (B.; G. 2687; E. 3); 2 Stempel mit „A“ und 1 mi t „AV“. — 1 Dreier (D.). 1624. 1 Zweithalerst1ick (NZ.). *— 1 Reichsthaler (2 verschiedene Geprage), 8 Stempel (B.; M. 989 und 3471; Wh. 5315; KM. VI, p. IV; D. 3 (?); E. *1) RR. Heinrich Schultze und E. J. (4 Stempel). O. N. (1 St.) — ‘/a Reichsthaler (W. 939, 2). *1625. 1 Reichsthaler *(3 Stempel); (B.; M. 989; D.; E. 1, Wien). — 1 / a Reichsthaler (NZ.). 12. Johann Georg II., Victor Amadeus, Wilhelm, Carl Wi!helm (1670 bis 1693). *1676. 1 Dreier *(8 Stempel); (A. 58; E.). Ob hieher oder nach Dessau gehorig? S. D. 1683. i/ 2 Reichsthaler bezeichnet XVI Groschen, 1686); M. 3472; W. 940). * — 1 Groschen *(2 Stempel, einer mit Munzfehler); (E.). Chri- stoph Pflug. 1684. 1 Reichsthaler? (Wien). *— ‘/ 2 Reichsthaler (W. 940, 2; E.) „XVI Groschen “. *— 1 Zweigroschenstlick (L.; E.). *— 1 Groschen (A. 50; E.). 1685. */* Reichsthaler (W.940,3) Lucius, Guldiner: „XVIGroschen". 1686. V 2 Reichsthaler, Gulden (3 Stempel, s. 1683); (B.; W. 940, 4); s. Lucius 6, S. 142, mit Abbildung; M. 3472. 1689. */ a Reichsthaler („XVI Groschen"); W. 940, 5; Lucius II, Taf. 9. Frankfurter Mlinzordnung von 1693). — i/» Reichsthaler („VIII Groschen"); M. 3472. — 1 Zweigroschenstiick (Mitth. I, 142). II. Einzelne Linien. 1. Plotzkau (1611 bis 1665). Ftirst August hatte bei der Theilung von 1603/6 keinen Landes- theil angenommen, dagegen 1611 von Fiirst Christian (I) Schloss und Herrschaft Plotzkau mit voller Landeshoheit (die er sich schon bei der Theilung vorbehalten) erkauft und besali sonach das Mtinzrecht. August (1611 bis 1653). In Deo faciemus virtutem. 1615. 1 Dukaten (angeblich chymisch); (B. VI, 7; K. 1704). 1617. 1 Dukaten (desgleichen), wiegt nach einem von N. Erbstein verfassten Mlinzkatalog 1 Dukaten weniger 1 Afi; (B. VI, 10; mehrere Stempel? K. 1705). 1620. 3 Dukaten (desgleichen); (D.; B. VI, 9; Wh. 5348); Wh.: 2 2 /a Dukaten; K.: Doppeldukaten). — 1 Dukaten (desgleichen); (B. VI, 8; p. 559, XVII, f.; K. 1706). 56 1620. 1 Goldgulden (K. 1705 bis 1706 fiihrt namlich an: 1 Doppel- dukaten, 1 Doppelgoldgulden uvid 1 Goldgulden). (D.) — 3 Dukaten (sehr leielvt, noch niclit = 2 Dukaten, K.: Doppel- goldgulden (K. 1706; D.; NZ.). *1622. 1 Dreier (4 Stempel); (G. 2722; E.). P. S. *1625. 1 Doppeldukaten (B. VI, 6; audi in Silber; K. 1703; E.). Ohne Jahr. 1 Doppeldukaten (D; NZ.). Gottlieb Ernst, Lebrecht, Emanuel (1653 bis 1654). ? Lebrecht, Emanuel (1654 bis 1665). ? 2. Kothen (1606 bis 1847). Uber die Entstehung dieser Linie s. oben, II, 2. Ludvvig (1606 bis 1650). 1606 bis 1624 wahi\sclieinlieli etwas. 1624. 1 Reichsthaler (F. Ludwig’s jun., Solin Filrst Ludwig's sen. Begrabnisthaler); (B.; M. 1005; KM. I p. 201; VI p. IX). *— l / z Reichsthaler (dasselbe); (B.). 1625. 1 Reichsthaler (der Fiirstin Luise Amoena, Fttrst Ludwig’s Tochter, Begrabnisthaler. Gestorben 26. Marž); (B.; M. 1006; A. 34; Wh. 5363; KM. I, i). 207 f.; VI p. IX). *— 1 Reichsthaler (der Fiirstin Amoena Amalia, Ftirst Ludwig’s erster Gemahlin, geborene Grafi n von Bentheim, Begrabnis¬ thaler); (B.; M. 1007; E.; KM. I p. 207 f.; VI p. IX.). — : 1799. •/» Thaler *(2 Stempel); (A. 27; E.). y 8 Thaler (Wh. 5342; E.). *— 1 Viergroschenstiick (E.). *— 1 ZweigroschenstUck (G. 2721; E.). - 1 Pfennig (Bar); (G. 2720; N. 10.735). *1806. iy 3 Thaler (Wh. 5339; Herzogstitel; ^E.; 2 Stempel). *- •/* Thaler (Wh. 5340; *2 Stempel; A. 29; E.). 1807. iy 3 Thaler (?) *— 1 Sechser *(3 Stempel); (E.). *1807. 1 Pfennig (Stzl. 2 Steinpel; N. 10.740); (E. 1). 1808. 1 i/g Tlialer (?) *- •/« Thaler (Wh. 5341; E.). *— 1 Pfennig *(2 Stempel); (A. 30 und 42; N. 10.741; E.). 1809. li/, Thaler (NZ.). *— 2 /s Thaler (E.). Hans Schlieder. *1822. 1 Groschen *(4 Stempel); (E.). Zinken. *— 1 Vierpfenniger (Kupfer; *3 Stempel; (E.). *- 1 Pfennig (St/J. 6 Stempel; N. 10.745 ff); /E. 5). *1823. 1 Groschen (E.). *— 1 Vierpfenniger *(2 Stempel); (E.). *— 1 Pfennig (Stzl. 5 Stempel; N. 10.750); (E. 3). 1825. 1 Dukaten (Ex auro Anhalt; Bar, Seniorat; Stenzel; D.; NZ.). *1827. 1 Groschen *(2 Stempel); (E.). *— 1 Pfennig (Stzl. 4 Stempel; N. 10.751); (E. 3). Ein Stempel zeigt einen Miinzfehler; s. oben. *1831. 1 Groschen *(2 Stempel); (E.). *— 1 Vierpfenniger (E.). *— 1 Pfennig *(4 Stempel; N. 10.752); (E.). Alexander Carl (1834 bis 1863). ? 1 CarlTor (Leitzmann Wegweiscr etc. S. 254). *1834. 1 Thaler (Wh. 5346; E.). 1839. 1 Dreier (Leitzm. Katah; N. 10.753). — 1 Pfennig (Leitzm. Katah; N. 10.755). 1840. 1 Zweithalersttick (NZ.). — 1 Dreier (Leitzm. Katah; N. 10.754). — 1 Pfennig (Leitzm. Katah; N. 10.755). *1845. 1 Zweithalerstlick (E.). *1846. 1 Thaler (E.). *1852. 1 Thaler (E.). 1855. 1 Zweithalersttick (NZ.). *■— 1 Thaler (NZ.; E.) („Segen des Anh. Bergbaues")- *1856. 1 Viergroschenstttck (E.). — 1 Pfennig (N. 10.757). '•M 859. 1 Thaler (30 ein Pfund); E. *1861. 1 Viergroschenstilck (Nnmismat. Verk. 1863, Nr. 4 und 5; E.). 73 *1861. 1 Thaler „Segen des Anli. Bergbaus“ (E.). — 1 Dreier (Leitzm. Katah; N. 38.296). 1862. 1 Pfennig (Leitzm. Katah; N. 38.297). — 1 Thaler (Halilo, Beri. Miinzverkehr 1885, Nr. 8). 5. Dessau (1606 bis 1863). Uber die Entstehung dieser Lini e s. oben. Johann Georg I. (1606 bis 1618). ? Johann Casimir (zugleich als Vormund), Georg Aribert (1618 bis 1627). ? Johann Casimir und Georg Aribert gemeinsam (1627 bis 1632). ? Johann Casimir in einem, Georg Aribert in einem andern Theile des Dessauer Landes (1632 bis 1643). ? Johann Casimir (1643 bis 1660). ? Johann Georg II. (1660 bis 1693). 1660. 5 Dukaten (Wien). — 1 Dukaten (wie nachher; B.; D.; NZ. 1852, S. 140). *— 1 Reichsthaler (Begrabnisthaler des F. Johann Casimir); (B. ; M. 991; W. 941; KM. VI, p. V.; E.) A. B. . . . . . . R. — */ 3 Thaler (dasselbe) (NZ.); auch in G-old (KZ. 1852, 20). — 1 Groschen (dasselbe) (B.; G. 2688; A. 14). 1674. 3 /g Thaler (3 Stempel) (Fr. MO.; W. 942 bis 942, 3; Wh. 5321; A. 15). Anton Bernharcl Koburger. — % Thaler (Wh. 5323). *1675. 3 /s Thaler (4 Stempel) (B.; Fr. MO.; M. 3473; W. 942, 4 und 943; Wh. 5322; E. *1); s. Lucius a. a. O , Taf. 28; ib. 6, S. 142, mit Abb.). — i/ 3 Thaler (?) TJhle. *1676. 2 / 3 Thaler (5 Stempel) (W. 942, 5; 943, 2 und 3; 944; E 2); Lucius a. a. O., Taf. 28 und spater. Franz Carl Uhle und H. B.? — y 3 Thaler (?) 74 *1692. 1»/, Thaler (3 Stempel) B.; M. 993; KM. VI, p. 5; E). Joh. Ernst Graul. — el — ? — a/* Thaler (W. 945); (ob noch 3 Stempel?) *1693. 1 Doppeldukaten (2 Geprage des Fiirsten Bildnis); B. II, 6; NZ.) — 1>/ S Thaler (2 verschiedene Geprage, 1 Geprage mit 3, das andere mit 2 Stempel); beide KM. VI, p. Vf; M. 993/94; B.; E. 1). * — 3 / 8 Thaler (4 Stempel) (W. 946/47). Ob noch 2 Stempel? — % Thaler (N. Z.). * — 1 Zweigroschenstiick (B. p. 567, II, 5; G. 2689; E). Wien. Ohne Jahr. 1 Doppeldukaten (?). Das Bild seiner Gemahlin Henriette Katharina; s. oben). Ob beide vielleicht Medaillen? Ob in diesen oder den folgenden Zeitraum gehorig? Vormundsehaft fiir Leopold (1693 bis 1698), 1693. 11/ 3 Thaler (Begrabnisthaler des F. Johann Georg II.); (B.; M. 995; KM. VI, p. VI). 1694. a / 3 Thaler (B. V., 12). ? Ob vorhanden? Christoph Miiller. Anmerkung. In dieser und der folgenden Regierung wurden auch sonst noch a / 3 Thaler, Zweigroschenstiicke und Groschen gepragt, wie aus B 1 Bd., S. 559, a, unten, zu ersehen ist. Leopold (1698 bis 1747). ? Vergl. die Anmkg. zum vorigen Zeitraum. Leopold Maximilian (1747 bis 1751). ? Vormundsehaft fiir Leopold Friedrich Franz (1751 bis 1758). ? Leopold Friedrich Franz (1758 bis 1817). ? Leopold Friedrich (1817 bis 1863, f 1871). *1839. 1 ZweithalerstUck (E.). *— 1 Groschen (E.). *— 1 Dreier (E.). *— 1 Pfennig (E.). *1840. 1 Grosclien (E.). *— 1 Sechser (E.). *— 1 Dreier (E., 2 Stempel). *— 1 Pfennig (E.). *i843. 1 Zweithalerst1ick (E.). *1846. 1 Zweithalerstttck (E.). *1851. 1 Silbergroschen (E.). *1852. 1 Silbergroschen (E.). *1855. 1 Silberg. oseben (E.). *-1856. 2 Elze Meran anfangs September 18(18, erholte sich durch eine Eeise nacli der Sclrvveiz und der Heiinat von den Anstrengungen der letzten Zeit und verbrachte hierauf den Winter mit seiner Frau in Nizza und Oberitalien. Gegen Ostem 1869 war er auf der Euckreise nach Deutschland in Venedig eingetroffen, um hier nocli einige VVochen bis zur Sommerhitze zu ver- weilen. n Ich ahnte nicht“, schrieb er mir am 10. Juni 1869, „was kommen solite. Die hiesige deutsche Gemeinde verlor durch einen Ungliicksfall ihren Vičar und dann durch Emeritirung ihren Pfarrer und wahlte micli zu dessen Nach- iolger. Ich habe angeuommen und am 6. d. M. mein Amt angetreten. Somit v erden wir also zunachst hier bleiben." Aus dem „zunachst“ istjedochein dauernder Aufentha't geworden und Elze bat sein geliebtes Venedig auch nach seiner Emeritirung im Jalire 1891 nur zur Sommcrszeit auf Monate verlassen, um Erholung in den Alpen und in seiner Heimat zu suchen. In Venedig bat er am 27. Juni 1900 sein dem Amte, der IVissensehaft und der Kunst geweihtes Leben beschlossen und hier hat er auch nach dem \Vunsche, den er in einem sclion 1853 verfassten, stimmungsvollenGediclite ausgesprochenhatte, unter duftigen Blumeu auf der Todteninsel San Cristoforo seine letzte Euhe- sfatte erhalten. Elzo war ein ganzer Mann von selte^er Begabung und erstaunlicher Vici- j ^ seitigkeit. Zart empfundene Gedichte, Aufsiitze aus dem weiten Gebiete der Volkskunde, spracligeschichtliche Studien, Beitriige zur Shakespeare-Literatur und geradezu grundlegende Abhandlungcn liber die Literatur der Siidslaven im Zeitalter der Eefonnation sind von ihm in Druck erschienen Das Hauptgebiet seiner Forschung war jedoch Geschichte und unter deren HiJfsvdssensehaften die Miinzkunde, die er zeitlebens hochgehalten hat. Doch hat er von groh- angelegten VVeiken nur Theile vollenden kiinnen, und abgesehen von eirngen klcineren Aufsatzen, nur zwei Hefte iiber die Munzen Bernhards Grafen von Anhalt und Herzogs von Saehsen (1870 und 1881) veroffentlicht. Ein drittes Heft, das den Gegenstand abschliefien solite, ist nicht mehr erschienen. Seine Absicht, uns mit einer vollstandigen Miinzgeschichte von Anhalt zu beschonken, zu \velcher sich in seinem Nachlasse Entwurfe und eine reichhaltige Miinzsammlung vom XII. bis XIX. Jahrhundert vorfanden, die nun in den Besitz der Grafinnen von Eeina gelangt ist, blieb gleichfalls leider unaus- geflihrt. So sehr wir dies boklagen, so dankbar miissen wir ihm tur das Gebotene sein. Uber die gewohnliche Miinzbeschreibung hinaus unternahm es Elze, der mittelalterlichen lNumismatik neue Z\vecke und Ziele zu \veisen. In einer Zeit, da man dieLeichtigkeitderphotograpkischenVervielfaltigung nocli nicht kannte, hat er in muhsamer Vergrolierung der Milnzbilder durch Handzeichnung gezeigt, dass die Erzeugnisse der mittelalierlichen Stempelsehueider geradeso, wie man schon vorher Siegel, Grabsteine, Miniaturen und andere bildliche Darstellungen beniitzte, vom Forscher fiir die mittelalterliche Trachtenkunde mit Erfolg 88 ausgebeutet werden konnen. Und doch, so mannigfach die schriftstellerischen Erzeugnisse Elzes sind, so gewissenhaft er sie geavbeitet, so sorgfaltig die Form ist, in der sie vorgelegt wurden, die Hauptbedeutung dieses seltenen Mannes ruhte weniger in dem, was er veroffentiichte, als in dem, was er \virkte. Ich wenigstens habe niemaud gefimden, dem ieh mehr und vielseitigere Anregung zu danken hatte, als gerade Elze und uie mir, ist es vielen andern ergangen. Unsere Beziehungen reichteu ins Jahr 1863 zuriiek; den jungeu Gelehrtou und den unreifen Studenten brachte in Laibaeli die gemeinsame Neigung zur Numismatik zusammen. Elze unternahm es, inicli in die Schriftstellerei einzu- fiihren. Noch bevvabre ich als tbeueres Andenken den ersteu Kntvvurf meines Aufsatzes iiber z\vei angebliche Laibacher Miinzen, mit den Verbesserungen von der Hand meines Mentors, der mich auch spaterhin niclit verliefi und unaufhorlich auf Vertiefung des Inhaltes und Vollendung der Form drang. Elze kielt eben auf das Horaziscbe n Nonum prematur in amium“. An der anhaltischen Miinzgesehichte hat er seit dem Jabre 1817 gearbeitet, eiu „Versuch einer vollstiindigen Sammlung der neueren Miinzen des Hatises Anhalt 1539 bis 1853“, befriedigte Elze nicht und wurde umgearbeitet. Die Gestalt, in welcher er hier verijffentlicht ist, sowie neuen Titel erhielt der Aufsatz in Laibach vor dem Jahre 1863, doch hat der Verfasser nocli zahlreiclie Nachtriige bis gegen das Jahr 1876 hinzugefiigt, die bei der Herausgabe von mir sammtlich beriieksichtigt worden sind. Nach 1876 scheint Elze weitere Arbeiten auf- gegeben zu haben, vielleicht weil in jenem Jahre Stenzels Numismatische Studien erschienen sind, die ja eine allgemeine Ubersicht iiber das anhaltische Miinzwesen brachten und weil in Venedig die zur Fortsetzung erforderliche Literatur sch\ver oder gar nicht zu beschaffen war. Ergiinzungen habe ich unterlassen und nur eiu paar Literaturangaben und wenige kleine Siitze zur Herstellung des Zusammenhanges beigesteuert. Auch so wird Elzes Zusammen- stellung trotz Stenzels „Studieu“ einc unentbehrliche Vorarbeit fttr eine von anderer Seite zu gewartigende Miinzgesehichte seines engeren Vaterlandes bilden. G raz, 10. Februar 1903. Dr. Arnold Luschin v. Ebengreuth. NARODNA IN UNIVERZITETNA KNJIŽNICA w , ' ■ ' kž-MA ■ '!■ j£tr : v. V • s'-:-, r-, V - • ;^' S > i r ; ) ■ v _ 7 . , r .. - ■ .>>*• 1 <>' \ ' vV-. ■■’. ' j : ' ■ ' C "'.A ■ i-"' . a- H-k rj ' jr l i r l ' t-sS.: I y ■yži >' m / ,y. J-:,- -V. ;s « ssp:«; /V- fffc-: r - ■ s. -V X.- - & U r-"S.--vi r r . *. ' 7^77 > y ■’> Vr- . ■%; • P 1 ) -~S:f 'L ' C ; r-CQ'T '■ / ’-’i- . '777 ! i:.' 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