Beilage zur Kaibacher Zeitung. H"R9^ """ Fünfter Jahrgang. ^R Mai R8GR. Wie Erde. Wohl hast du einst mit hoher Wonne Mein junges Herz getränkt, Natnr, Wenn mich der Glanz der Frühliugssonue Zur Ferne zog durch Wald und Flur; Vertieft in mich mit halbem Lauschen, An deinen Wundern streift' ich hin, Und wob in all dem Blühn und Nanschcu Der eignen Brust geheimsten Sinn. Doch heilig ernster ist die Feier, Damit dn jetzt mein Her; umschwebst, Wenn dw den falt'gcn Isisschleicr Vom hohen Antlitz lüftend hebst; Weuu dn vom Nciz der bunten Schale Mein Auge still zur Tiefe lenkst, Und aus des hcut'gcn Tages Strahle In'ö Dämmerlicht der Urzeit senkst. Da offenbart im Schwung der Auen Iil schwarzer Grotten Säulenschoß Sich mir der Welle leises Banen Des Fcncrs jachen Zorncöstoß; Da singt der Gnrt zcrborstucr Schichten Ein heilig Lied mir vom Entstehn, Und läßt in wandelnden Gesichten Die Schöpfung mir vorübcrgchn. Und wieder schau ich's, wie mit Tobm, Vom untcrird'schcn Dnrst gedrängt, Der fliiss'ge Kern des Erdballs droben Die mccrgcborncn Krusten sprengt; Wie er ein Strom von zähen Gluten, Bis in die Wolken rauchend stürmt, Und über Thälern dann nnd Flntcn Zcrgipfclt znm Gcbirg sich thürmt. O Nicscnkampf der Urgewalten, Drin eine Welt sich gnhreuo rührt, Der durch den Krcislanf der Gestalten Mich auf ciu letzt Geheimniß führt! Denn wie ich rastlos rückwärts dringe Von Form zn Form, erlischt die Spur; Ich steh' am Abgrund, draus die Dinge Der erste Lebcnspnls durchfnhr. Da fällt in's zagende Gemüthe Ein Glanz ans tiefsten Tiefen mir: „Im Anfang war die cw'gc Güte, Und lausend Engel dienen ihr." Und wie sie licht in Flammen wallen, In Flntcn brausen allerorts, Empfind' ich schauernd über allen Den Hauch des uucrschaffncu Worts. Echte und falsche Diamanten. (Fortsetzung.) «».arl theilte, wiewohl mit einigem Mißtrauen, die Freude seines Vaters, das sich jedoch verlor, als er bemerkte, wie der Vater mit den Steinen alle Proben vornahm, welche der Fachmann zur Unterscheidung des wahren von dem falschen Diamanten anwendet, nud das; diese Proben sämmtlich zn seiner vollen Zufriedenheit ausfielen. Was der Schm'rlztiea.cl außer diesen beiden kleineren Steinen noch geliefert, würde, wie Vater Straßer bemerkte, eine Masse geben, mit der man bei gehörigem Schliff wohl den Laien hinter's Licht führen könnte, aber nicht den Kenner, den erfahrenen Juwelier. Als der Tag anbrach, machte Straßer nach Kräften Toilette, und schickte sich an, in die Stadt zu gehen, um seine Entdeckung den ersten Edelsteinhändlern der Residenz zu verkünde». « „Vater", ermähnte Karl, „kehrt bald zurück, denn wir « haben für heute noch kein Vrot im Hause." Der alte Nobcrt sah und hörte Nichts mehr, er war mit seinen Diamanten schon die Straße entlang, auf welche die Morgensonne ihre erste» Strahle» warf. Karl blieb in Gedanken vertieft zurück. „Und doch sagte der Onkel, daß es unmöglich sei, Diamanten zu machen." Nobcrt schritt mit jenem hochmüthigen und unverschämten A»stande eines armen Teufels, der durch eine Grille Fortunen's sein Glück gemacht hat, der Stadt zu. Er wollte zuerst einen alten Bekannten besuchen, mit dem er schon öl'ter über seine Versuche gesprochen hatte, und diesem seine Steine anbiete». „Ist Herr v. Vrcmdmaier zu Hause?" frug er die Frau des Hauses, welche er allein traf. Die Iuwelicrsgaltin schien ihren Mann bereits zu kennen, denn sie antwortete mit einem verdrießlichen „Nein." „Ich muß ih» aber nothwendig sprechen", wiederholte Straßer dringlich. „Glaubeu Sie denn", sagte die Frau, „daß mei» Mann nichts Anderes zu thun hat, als die dummen Steine zu untersuchen, die Sie ihm immer daher bringen?" Straßer warf ihr einen verächtlichen Vlick zu. „Ich wiederhole Ihnen, daß ich Herr» v. Vrandmaier sprechen muß, sein Glück und das aller Diamantenhändler der ganzen Erde hä'nat daran." 74 Die Dame brach in lautes Lachen aus und zuckte die ' Achseln. Straßer im Begriff, diese Geringschätzung gebührend ^ a. zu beantworte», schwieg, als er den Juwelier eintreten sah. ! ^ „Grüß' Gott, alter Kollege", begann Straßcr, sich zu i ^ dem Eintretenden wendend, „führe mich doch schnell in Dein ^ Kabinet, wir haben wichtige Dinge mit einer zu besprechen." ^ „Versiehe, verstehe", gab dieser zur Antwort, „Du ^ hast wieder Diamanten gemacht." ! ^ „Ja; aber dießmal ist es gelungen. Da sich nur her, ! echte Diamanten, reine durchsichtige Kohle; sie können sich t mit allen indischen und brasilianischen messen. „Schon gut", erwiederte Brandmäler abwehrend, „ich ^ < bin jetzt gerade sehr eilig, Papa Straßer, und muß schnell ! zwei Rubinkreuze für einen fremden Gesandten besorgen; ! wir werden Deine Diamanten, wie Du sie nennst, ein ander- ^ mal untersuchen. — Marie" , sagte er, zu seiner Frau > < gewendet, gib dem armen Straßer doch ein Paar Gulden, ! er braucht gewiß Geld zur Fortsetzung seiner Nntersuchun« ^ gen — und um Vrot für sich und seinen Sohn zu kaufen. ^ fügte er still hinzu. — Man soll nicht sagen, daß ich einen alten Kollegen in der Noth stecken ließ." „So, dem alten Narren, dem alten Tagedieb soll ich noch ein Almosen geben?" sagte die Frau aufbrausend. „Ich bin weder ein Narr, noch ein Tagedieb, Frau v. Vrandmaier", cntgcgnete Straßcr, „und wenn hier Jemand Almosen geben kann, so bin ich es; ich, der Ihren Gatten unter so Vielen dazu auserkoren hat, die unermeßlichen z Reichthümer mitzubesitzen, die mir in Zukunft zufallen wer« ^ den. — Sage mir, Vrandmaier", siel er mit freundlichem ! Tone ein, indem er seine beiden Diamanten auf den Tisch legte, „ob Jemand, der so etwas zu Stande bringt, eines Almosens bedarf? Der Inwelier warf einen gleichgiltigen Seitenblick auf die Steine, und erwiederte freundlich: „Sei nicht böse, lieber Straßer, meine Frau ist zuweilen etwas heftig, aber sonst die gute Stunde selbst. Komm ein ander Mal wieder, wenn ich mehr Zeit habe, dann werden wir Dein neues Produkt untersuchen. Sei nicht so stolz und nimm die zwei Thaler ! an, welche Dir meine Frau geben wird. Auf Wiedersehen!" Mit diesen Worten ging Brandmäler der Thüre zu. „Aber es sind echte Diamanten, die ich Dir anbiete", rief Straßer mit bebender Stimme, „ich habe sie selbst gemacht. Siehe iie nur an. Sie sind ungeschliffen, und daß Feuer hat ihnen ein wenig den Glanz genommen, aber nie hat es härtere und reinere gegeben; sie schneiden Glas und Krystall, ich habe sie selbst gcprüpft, und verstehe mich gewiß darauf, denn ich war auch zwanzig Jahre lang Juwelier. So ungeschliffen sie da sind, ist doch jeder fünftausend Gul« den werth, und ich gebe sie Dir für tausend Gulden. Ich kann ja wieder andere machen, und werde es heute noch thun, Diamanten von dreihundert Karat; ich werde so viele machen, daß man sie mit allem Golde der Welt nicht bezahlen kann." Diese Worte, laut und im Tone der Verzweiflung gesprochen, hatten draußen auf der Straße eine Anzahl Leute versammelt, welche neugierig bei den Fenstern hcreinsahen. Vrandmaier verlor deßhalb die Geduld. „Höre, Straßer, das Ding beginnt mir langweilig zu werden. Nimm Deine zwei Thaler, und laß mich meinen Geschäften nachgehen. Ich wiederhole Dir, ich habe Eile und . . ." „Der Narr ist unausstehlich" , ergänzte die Frau, „ich rathe Dir, in Zukunft vorsichtiger mit solchen Leuten zu sein." „Ihr seid Narren", rief der Greis mit Nachdruck; „ich will Euch reich machen, und Ihr jagt mich zur Thüre hinaus; ich will Euch theilnehmen lassen an der großen Entdeckung, die ich nach so vielem Wachen und Arbeiten zu Stande gebracht habe, und Ihr beleidigt mich durch Euer gefühlloses Mitleid." „Straßer", fiel ihm Vraudmaier in die Nede, und auf die Volksmenge deutend, die sich draußen immer mehr zu drai'gen begann, „ich bin kein Freuud von einem Auflauf vor meinem Hause, sei also so gut, und lasse uns in Ruh, geh' in Gottesnamen, aber bald." »Ja", fügte die Frau barsch hinzu, „macht, daß Ihr weiter kommt, oder ich rufe die Gesellen, und lasse Euch zur Thüre hinaus werfen." Auf diese Drohung hin ergriff der Greis seinen Hut, steckte die Diamanten in die Tasche, und sagte mit Würde: „Ich wollte Tuch Gutes thun, weil Ihr Euch stets freundlich gcgen mich gezeigt habt. Möge diese Hartnäckigkeit auf Euer Haupt niederkommen, sie soll Euch noch Thränen kosten." Darauf verließ er eilig das Haus und arbeitete sich durch die neugierige Menge. (Fortsetzung folgt). Wie Auersperge in Kram. (Fortsetzung.) Einer dieser Auersperge, Herr Wilhelm, wird in Familienurkunden „der Reiche" genannt; bei den Bürgern Lai-bach's war er sehr beliebt, da er ihnen in seiner Eigenschaft als Landeshauptmann (seit 1482) bei Kaiser Marimilian I. das Recht verschaffte, ihren Bürgermeister selbst zu wählen, (bisher hatte immer der Landesherr den jeweiligen Stadtrichter gewählt). Alö er die einwilligende Zuschrift des Kaisers darüber erhalten hatte, eilte er auf's Nathhaus und überantwortete ihnen „solche Freiheit mit einer zierlichen Oration" wie Freiherr von Valvasor in seiner Chronik von Krain sagt. Wilhelm starb 1306. Sein Neffe Johann IX., der älteste Sohn des Hans von Auersperg, des ersten Lan« desmarschalls von Krain, war im vollsten Sinne: WF« 83F0HUl? clui'u«, er war im Frieden wie im Kriege gleich ausgezeichnet. Er war geboren 1480 und hatte eine Czernin zur Gemalin. Im Verwaltungsfache von seinem Oheim unterrichtet, folgte er diesem in der Landeshauptmannschafl. 75 Als Feldherr bethätigte er iich zuerst 1608 in Gemeinschaft ! mit dem ritterlichen Bischof von Laibach, Christoph Nauber, ! gegen die Venetianer, dann 1614 in einem Zuge gegen ! Frianl, und 1629, als er zur Vertheidigung der von den Türken belagerten Neichshauptstadt Wien auszog. Von diesem letzten Zuge kam er nicht heim, wahrscheinlich war er ! einem türkischen Streifkorps in die Hände gefallen. Er hatte den sür Innerösterreich zu Graz 1317 gestifteten St. Chri-stoph'Orden der Mäßigkeit in seinem Vaterlande eingeführt, um auch in Krain es dahin zu bringen, daß die in kriege- ^ rischen Zeiten leicht verwilderten Sitten deö Adels wieder gebessert würden. In die Epoche seiner Landeshauptmann- z schaft fällt auch die Ausweisung der Juden aus Laibach, ^ 1. Jänner 1313. Es geschah dieß auf Ansuchen und durch Loskaufung der Bürger Laibach's, „weil die Juden durch ihre Haudlung und du^ch Wucher" ihnen große Nachtheile zugefügt hatteu. Von seinem ruhmgeklöntcn Enkel Andreas, der den größten Sieg, den Krain's Waffen in sclbstständigcr Schlacht > je erfochten, durch seine Führung erringen half, werden wir ! später sprechen — jetzt wollen wir bei dem gleich großen Helden, dessen Ende aber leider ein tragisches geworden, bei Herbard VII. eine Zeit verweilen. Herbard VII., stammt von der Hauptlinie und war ein Enkel des genannten Engclhart I. und ein Sohn Trojan's. Dieser, sein Vater, war geboren 1493 und vermalt mit Anna aus dem berühmten krainischcn Geschlechte dcr Herren von Egk (1320.) Er erscheint schon 1330 als Frei« Herr; gewiß war diese Erhöhung eine Folge davon, daß er mit dem krainischen Aufgebote, in welchem die kraiuischen Familien Khazianer, Apfaltcrer, Thurn, Lamberg, Herber« stein u. A. vertreten waren, 1329 Kaiser Ferdinand dem I. in dcr Belagerung Wien's durch die Türken tapfere Hilfe geleistet hatte. Ein Jahr vorher, am 11. Mai 1328, war ihm von seiner Gattin sein erster Sohn, unser Herbard, zu Wien geboren worden. Herbard, des Namens in der Geschlechtsreife der Siebente, hat stch durch seine im Felde und Rathe gleiche Tuch' tigkeit einen großen, unvergänglichen Ruhm auch über die Grenzen des engern Vaterlandes hinaus gesichert. Was man an einem Manne loben kann, finden wir in ihm vereint-Muth dem Feinde gegenüber, Ucberleguug und Mäßigung, wenn eS galt im Rathe zu stimmen, innige Liebe zum Vaterlande und Aufopferung für dasselbe, und was vor Allem unendlichen Werth hat, die hohe christliche Resignation, die er in allen Dingen sein nannte, und die sein Wahlspruch -In Gottes Hand liegt mein Schicksal (In lmmu Doi «or« M0») täglich aussprach. Dazu kommt uoch die ihm eigene Gabe, das Vertrauen Aller zu erwerben und zu erhalten. Daß er dieses im vollsten Maße besaß, davon überzeugt ein Vlick in die Landtagsverhandlungen während seiner Landeshauptmann' schaft, wo in wichtigen zweifelhaften Dingen er um seinen Rath angegangen oder, falls er abwesend, i h m zugeschrieben wird „da ihm alle Sachen zum besten bewußt". Was die Natur ihm verlieben, brachten manigfache äußere Anlässe zur Ausbildung. Die Erzählung von den Thaten der Ahnen und das Schwert des Vaters, der selbst ein kühner Recke war, riefen in dem feurigen Knaben die ersten Begriffe von Kampf und Streiten wach, und so hätte es fortgehen können, Herbard wäre weiter in den Waffen geübt und selhst in dem engen Bezirke seines Stammschlosses zum tüchtigen Kämpfer herangebildet worden. Doch sein Vater meinte es anders mit ibm; er sandte ihn an den durch frühere Familieuverbinduug verwandten Hof nach Clevc, damit er im Kriegswesen nnd allem Dazugehörigen genau unterrichtet und überhaupt für die Welt ausgebildet würde. Herbard blieb bis zu seinem 18. Lebensjahre so weit von der Heimat entfernt, und nur ungern entließ man ihn, der stch die Gunst des Fürsten und die Liebe Aller erworben hatte. Zurückgekehrt trat er alsbald in die Reihen der Kämpfer, die die Grenze von den Ueberfa'llcn des Türken zu hüthen hatten, und unter das unmittelbare Kommando des ebenso tapfern, geschickten und glücklichen Kriegöobersten Hans von Lenkowitsch, dessen Grabstein das Wirken des Mannes am besten illustrirt, wo er auf die nach dem Reichsapfel züngelnde Schlange (den Türken) mit dem Fuße tre« teud und sie iu ihrem Vorhaben hindernd abgebildet ist. Auf diesem Kampfplatze stand Herbard nicht als der Erste seines Geschlechtes; denn schon im Beginn des XV. Jahrh, sehen wir die Auersperge ihr Schwert gegen den Erbfeind christlichen Namens öfterö ziehen, wenn auch diese ersten Kämpfe nicht von so hoher Bedeutung waren, als die späteren. Wie oft und wie tief unser Krain das Uebel der Türken-Einfalle empfunden, nnd wie kräftig aber auch stets der Gegenschlag geführt wurde, ist freilich in den „Büchern österreichischer Geschichte" noch zu wenig gewürdigt, läßt sich aber nicht in den engen Nahmen dieser Skizze fassen. Es waren das XV. und XVI. Jahrh, der Zeitraum, wo die bisher so gut wie gar nicht beachteten Thaten zum Wohle Deutschland's, ja der ganzen Christenheit, auf unserem Boden von unsern Helden geübt wurden. War auch in der Regel Ungarn der weite Kampfplatz, auf dem die großen Katastrophen ausgekämpft wurden, so waren die sog. windischen, kroatischen und Meer grenzen die heutigen Länder Krain, Kroatien und Dalnlatien, die Seitenthüre, durch die der Feind, wenn auch auf Umwegen sein Ziel, Dcntschland, erreichen wollte, ja dieselben momentan zum Hauptpunkte seiner Thätigkeit machte. Deßhalb lag es den Regenten Oesterreich's und Deutschland's gar sehr daran, diese Punkte vor Allen zu sichern, und so ward im« mer die Hilfe der zunächst bedrohten Länder, dann der Reichs« fürsten, ja selbst der ganzen Christenheit zu diesem Ende in Anspruch genommen. Erhöhte Abgaben und persönlicher Zuzug waren sofort die Mittel, die die Nachbarländer Steiermark, Karnthen und Krain immer herbeischaffen mußten. Freilich ging es dann auf den Landtagen dcr drei Länder oft stürmisch zu, wenn 76 der Erzherzog-Regent im Namen dcs Baisers solche „Ve- ! g Billigungen" zum Kriege '.'erlangte und hinwieder die Stände u mit ihrer Forderung um Konzession in Religionssachen (die t, protestantische Fraktion hatte um die Mitte des XVI. Jahrh, in Stcierinark, Kärnthen und Kraiu bereits mächtige Fort« s schritte gemacht) jedesmal auftraten und so die Höbe der ^ e einen durch den Umfang der andern Gewahrung bedingt k wurdc. Es ist dies; ein äußerst interessanter Abschnitt der d österreichischen Geschichte, den ich hier leider nur andeuten ! d konnte, aber in meiner demnächst erscheinenden Geschichte ! d von Kram, in Beziehung auf dieses Land, ausführlich erör- ! ^ tern will. ! n In solche Verhältnisse war nun unser Herbard hinein« gestellt, anfangs bloß als Krieger, dann später (von 1666 ^ r ab) als Landeshauptmann und Fcldobcrster. ! ^ Gleich bei seinem Eiutritte in das Kriegsheer, als i a 18jährigcr Jüngling, unternahm er mit Erlaubniß seiner ' l Vorgesetzten und im Vereine mit kampflustigen Freiwilligen ^ " Einfälle in die türkische Nachbarschaft, um erfahrene Unbil« ^ r den für sein Land ;u rächen. So wnrdc er bekannt und bei ! l den Seinen geachtet, beim Feinde gefürchtet. Später, vom ^ s Kaiser zum Hauptmann von Zeugg (dem alten Senia) l i ernannt, wo er 3 Jahre verblieb, schlug er von da aus ! 4200 Türken durch 340 der Seinen in die Flucht (1687). ! l Es war dieß seine erste grösiere Waffenthat, in Folge deren l er zum „Lieutenant an den kroatischen und Meergrenzen" ! ' ernannt wurde. '^ " '">. ! l Das Jahr zuvor (1886) war er mit seinem Vater auf dem Reichstage in Negensburg gewesen, um den Reichs« fürsteu die im steten Wachsen begriffene Türkennoth im Lande Krain vorzustellen und ihre Hilfe anzuflehen. Waren ja die Wege an der Grenze so unstcher, daß Herbard sowohl seinen ^ Oberfeldherrn Leukovitsch alö auch den Kriegszahlmeisser ^ Hans Khisl auf ihren Geschäftsreisen stets mit zahlreicher z Mannschaft begleiten mußte, wobei er immer neue Blätter in den schon reichen Kranz seiner Siegesthaten stechten konnte. Inzwischen hatte Herbard bereits Erben dieses seines Ruhmes erbaltcn, er hatte aus der Ehe mit Maria Christina Freiin von Spaur (Schwester des Johann Thomas, > Koadjutor von Vriren) vier Söhne erhalten: Christoph geb« z 5680, Wolfgang Engelbert 1382, Trojan II. 1833, und , Johann Thomas, gcb. 1386. Dem zweiten, Wolf Engelbert, ! werden wir in jenem unglücklichen Kampfe, der seinem Va- ! ter das Leben kostete, nochmals begegnen. ^ In der Zeit von 1387—1866 ist Herbard unablässig ! bemüht, den Feind von den Glenzcn abzuhalten und so oft ^ es ihm deilnoch gelingt ciuzudringcu, und diese oder jene , Grenzveste zu überraschen, so ist er immer gleich hinterher, > jagt ihm die Gefangenen und die Beute ab, oder aber er ! fällt selbst in türkisches Gcbict und nimmt Rache für hier« , lands verübte Frevelthaten. ^ Das in der Geschichte der Türkenkiiege epochemachende . Jahr 1366, wo die Vcstc Szigclh nach Zriuy's sprichwörtlich ! gewordenem Widerstände dennoch dem Feinde zufiel, brachte unsern Herbard in Verbindung mit diesem Ereignisse, dessen trauriges Ende abzuwenden ihm freilich nicht gegönnt war. Er war nämlich eben im Begriffe, auf das türkische Schloß Uduin, das, wie man ihm berichtet hatte, leicht zu erobern war, loszugehen und er streifte deßhalb mit dem krainischen Aufgebote die Unna hinab gegen Novi. Da war diese Veste nahe daran stch ihm zu ergeben, als die Besatzung darin von dem Anrücken des Pascha's von Bosnien hörte, der die Bestimmung hatte, dem Sultan nach Szigeth mit 800 Ianitscharen und ebensoviel Reitern zu Hilfe zu kommen. Dieß gab der Besatzung neuen Muth. Herbard sah darin seiner Sehnsucht, einmal etwas Go waltiges auszuführen, schon im Voraus Genüge geleistet. Er ließ alsbald Noui anzünden und stürzte sich auf den ankommenden Feind. Tod und Gefangenschaft war die Theilung, dic nnser Held und die Seinen an dc>, türkischen Dellen vornahmen; der Pascha selbst war gefangen und nebst mehreren Fahnen und Kostbarkeiten aller Art in Lai« bach im Triumphe aufgeführt; später jedoch, da er alt und ! schwach war, gegen ein Löscgeld von 30.000 Dukaten wie-! der freigegeben. ! Kaiser Marimilian II. belohnte den kühnen Herbard ^ doppelt, er dankte ihm in einem eigenen Handschreiben und ernannte ihn bald darauf zum Landeshauptmann von Krain ! und zugleich zum Feldobersten an den kroatischen und Meer-! grenzen. In letzterer Eigenschaft führte er, seiue beiden ältern Söhne an der Seite, noch manchen Streich, wohl auch manche Neckerei jenseit der Grenze aus, und setzte selbst dann, als es bei Verlust des Kopses verboten war, den 1868 geschlos« senen Waffenstillstand zu unterbrechen, nicht alle Vorsicht bei ^ Seite. Dieß war ganz besonders 1873 geboten. In diesem ! Jahre, als in den windischen Landen, in der Gegend von ! Rann (an der Save), neuerdings ein Bauernaufstand wegen allzu großer Bedrückung durch Steuern und Roboten aug-gebrocheu war und wüthete, hat der Türke die gute Gelegenheit ergriffen, um seine Naubzüge zu erneuern, und da war nun unserm Herbard die doppelte Aufgabe geworden, als Landeshauptmann für die Unterdrückung des Aufruhrs zu sorgen, ^ als obeistcr Lieutenant den Türken von der Grenze abzuhal« > teu — beides gelang ihm. ^ Aus Anlaß des Vorgefallenen berief Erzherzog Karl, ^ ^ Regent von Innerösterreich, einen allgemeinen Landtag der ! drei Lander nach Brück an der Mur. Früher als dieser > „Tag" zusammentrat, fanden Vorberathungcn der einzelnen ^ ^ L..l,dfläude uud die Wahlen für den großen Landtag Statt, ^ ! so zu Laibach im März desselben Jahres (1878). Die De« ^ putirten sind gewählt, mit Instruktionen versehen und gehen ^. ! nach ihrer Bestimmung ab, nur Herbard bereist noch, bevor ^ ! er nach Vruck geht, die ganze Grcuze, um über den augen- ! blicklichen Stand derselben genau und richtig informirt : ^ zu sein. (Fortsetzung folgt.) Druck und Verlag vcil Igll. U. KlcilNnayV t5 F. Vamberg in Laibach. — Verantwortlicher Ncdlictcur F. BcUllberg.