Pränllmcralioii» - preist Für Laibach va»,jährig . . . ö fl. Halbjährig . . . z . Vierteljährig. Monatlich — kr. »v Laibacher . . - . SV . Mit »er Post: Ganzjährig . . . 9 fl. — kr. Halbjährig . . . 4 „ 50 , Vierteljährig. . . L „ L5 , Für Zustellung ins HauS viertel- jährig 25 tr.. monatlich 9 kr. Einzelne Nummern 5 kr. Tagblatt. Anonime Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Lkdaklio» Laboboskaffe Nr. tSü Ekptdition und Inlkratra Lmrau: Ikongretzplatz Vir 81 < Buch von 2. v. LleinmayrL g. ZvscrtioiisprttstK ^ Für die einspaltige Petit,ei^e^H^ bei zweimaliger Einschallnng dreimal L 7 kr. Il>sertion«stein»el jedesmal so k. Sei größeren Inseraten nnd österer Sinlchaltung entsprechender Rabatt Nr. 164. Freitag, 22. Juli. — Morgen: Apollinaris. 1870. Konstitutioneller Herein in Laibach. Der Ausschuß beehrt sich hiemit, die Herren Vereinsmitglieder zur zweiten Jahresversammlung (srchsundzwanzigsten Monatsversammlung), welche heule Abends um halb 8 Uhr im Saale der Schicßstätte stattfindet, höflichst einzuladen. Tagesordnung: 1. Bericht des Ausschusses über die Gefammt-thätigkeit des Vereines. 2. Mittheiluug des Rechnungsabschlusses und Wahl zweier Revisoren zur Prüfung desselben. 3. Neuwahl des Vereiuöausschusses. 4. Anträge einzelner Mitglieder. Politische Rundschau. Laibach, 22. Juli. Das von uns gestern veröffentlichte, an ein hiesiges Geschäftshaus gelaugte Privalkelegramm bewahrheitet sich nicht. Es verdankt seinen Ursprung wahrscheinlich einem in Wien verbreiteten Gerüchte, Welches jedoch von der „Presse" dementirt wird. Die Meldung, daß Mannheim von den Franzosen besetzt sei, erweist sich von vornherein als Ente. Die Stadt war bereits am 17. von 40.000 Preußen besetzt, welche die Brücke nach Ludmigshasen über den Rhein abbrachcn und leichte Verschanzunsen anlegten. Das genannte Blatt ist zwar über-öiugt, daß der Hauptstoß der Franzosen gegen Süd-dbulschland erfolgen werde, aber die strategische Aufstellung ihrer Armee sei noch bei weitem nicht völligen und somit trenne uns wohl noch eine ziem- liche Spanne Zeit von den entscheidenden Zusammenstößen. Erst wenn das Hin- nnd Herschieben der Truppen in ihre Aufstellungspunkte vorüber ist. und das Signal zum allgemeinen Vormarsch gegeben werden kann, erst dann darf man sich auf größere Gefechte gefaßt machen. Die Feindseligkeiten haben am 19. thatsächlich begonnen, indem die Preußen die französische Grenze unweit Forbach überschritten. Forbach ist ein kleines Städtchen im französischen Departement der Mosel unweit der preußischen Grenze. Der baierische Kriegs-minister hat übrigens der Münchener Abgeordnetenkammer mitgetheilt, daß die französischen Truppen deutsches Gebiet betreten hätten. Es haben gewiß Grenzüberschreitungen von beiden Seiten'stattgesun-den. vermuthlich handelte cs sich nm Streispartien. Der Krieg hat also begonnen, indessen unter Ehanßen, die sich für die deutsche Sache bei weitem günstiger gestalten, als es anfangs den Anschein hatte. Die norddeutsche Heeresorganisalion hat sich vortrefflich bewährt und gegen einen militärischen Spaziergang der Franzosen ist Deutschland heute schon ziemlich vorgesehen. Die Franzosen haben sechs kostbare Tage verloren, sie werden ungeheuer viel Genie und Ströme von Blut brauchen, um sie zu ersetzen. Bis jetzt scheint die preußische Hauptmacht innerhalb eines Dreieckes ausmarschirt zu sein, dessen drei Seiten nach Süden von der sranzösischcn Grenze, nach Westen von der Mosel, nach Osten vom Rhein gebildet werden. An der Ostseite dieses Dreiecks liegen Mainz und Koblenz, beides Festun gen ersten Ranges. Diese Hauptmacht scheint gebildet zu werden von den Garden, dem preußisch sächsischen, dem westfälischen und dem rheinländischen Korps unter den Generalen Prinz August v. Württemberg, Alvensleben, Zastrow und möglicher Weise Herwarth. Kommandant dieser mehr als 100.000 Mann starken Armee, die bereits strategisch vollkommen anfmarfchirt ist und jeden Augenblick ;ur Offensive übergehen kann, ist Prinz Friedrich Karl. Zu ihr werden in kürzester Frist die Kurhessen, die Brandenburger und die Ostpreußen gestoßen sein, die zusammen mehr als 80.000Mann stark sind. Ob die königlichen Sachsen an den Rhein gehen oder nach dem Norden, ist noch unbekannt. König Johann soll in Berlin gebeten haben, seine Armee in erster Linie gegen die Franzosen zu verwenden. Gehen auch noch die Sachsen an den Rhein, dann dürfte sich die dort anfmarfchirte Armee auf nahe an 220.000 Mann stellen. Was den süddeutschen Kriegsschauplatz betrifft, so steht es auf demselben zwar nicht so gut wie auf dem Hauptkriegstheatcr. aber doch ist in den letzten Tagen dort manches geschehen. Es steht dort vor allem das kombinirte badisch-darmstädtische Korps (28.000 Mann"!, das vermuthlich den: General Bonin anvertraut werden dürfte, und die Württemberger, die freilich mit der Mobilisirung noch sehr weit zurück sind. Nur ihre Infanterie ist schlagfertig, sonst fehlen die Pferde. Dagegen werden die zwei Schützenbataillone sehr gerühmt. Für dem Moment stehen die Dinge in Süddeutschland so, daß die Schwarzwaldpässe, die noch vor drei Tagen offen waren, von Württembergern, öaiern und Preußen besetzt worden sind. DiePreu-ßen dürften vom fünften und sechsten Armeekorps sein. Posener und Schlesier, die bisher von den Generalen Steinmetz und Tümpling kommandirt wurden. Oberbefehlshaber aller Streitkräfte auf dem südlichen Kriegsschauplätze ist, wie man weiß, der Kronprinz von Preußen. Man schätzt die Streitkräfte unter seinem Befehl auf 125.000 Mann, ein Korps Baiern mitgerechnet, das aber noch lange Feuilleton. Stein-, Bronze- und Eisenzeit. Die Aufeinanderfolge in der Verwendung von Stein nebst Holz und Knochen, von Bronze und Eisen hat nur für die vorhistorische Zeit des größten Theiles von Europa Geltung, wie ein Blick auf andere Weltthcile zeigt, soweit dieselben in dieser Hinsicht erforscht sind. Wir finden nämlich bei dieser Prüfung drei Regionen der Erde, wo man von keinem Metalle Gebrauch macht, drei solche, wo Wan keine Legierung im Sinne unserer Bronze ^rwendet hat, zwei Regionen, in welchen die üb-"che Bronzemischung von der der eigentlichen Bronze abweicht, und endlich eine Region, wo die eigent-!'che Bronze neben ändern Legirungcn gebräuchlich ^st- Wenden wir uns an der Hand F. v. Rouge-wvnts zuerst nach Afrika, so finden wir, daß das ^>sen, dessen sich gegenwärtig sämmtliche Völker d'eses Welttheils vom Atlas bis zum Orangefluß bedienen, schon sehr lange dort im Gebrauch steht r>nd wahrscheinlich schon vor dem Kupfer bekannt War. Die Mandingos, die Neger am Congo und Angola, die Kaffern vom Zambesifluß beuten ihre Eisenminen, die sehr reich sind, längst selbst aus, und nach Wilson sollen die FanS angeblich sehr gediegenes Eisen besitzen. Die Schmiedekunst scheint auch noch heute in Afrika, wie ehemals in Griechenland und dem transalpinen Europa, das Monopol gewisser Tribus oder Familien zu sein, die gewöhnlich zugleich für Hexenmeister betrachtet werden. Es ist dies sogar in dem christlichen Abessinien der Fall, wo die FalaschaS allein im Besitz der misteriösen Vortheile der Schmiedekunst sich befinden. Daß das Eisen schon vor dem Kupser bekannt und verwendet war, schließt Rougemont aus der sehr beschränkten Industrie des Kupfers, gegenüber jener des Eisens. Die einzige Gegend, wo gegenwärtig Kupser gewonnen und verarbeitet zu werden scheint, ist die von Kazembe in Jnnerasrika, südlich von Tanganyika-See; doch dient es nur zu verhältnißmäßig theueren Ziergegenständen. Uebri-gens gibt es in Afrika noch andere Kupferminen, wie jene vom Ehicowa, westlich von Sofala, über welche neuere Berichte fehlen; die Kopperberge am Kap im Westen des Karoo-Hochlandes, welche aber nie von den Eingebornen benützt wurden, dann die Kupferminen von Teggida zwischen Aghades und Gogo. berühmt zu Ende des Mittelalters, sind jetzt vergessen. Es ist nicht möglich, den Zeitpunkt zu bestimmen, wann die Kunst, das Eisen zu schmieden, in Afrika Eingang fand; Kolbe fand schon Schmiede bei den Hottentotten, und wenn die Kunst eine ein» heimische ist, so muß sie schon sehr alt sein, und Rougemont bezeichnet drei mulhmaßliche Ausgangspunkte für diese Industrie: 1) Die Libier oder Berber, welche ohne Zweifel die Schüler der Fere-sier, Fönizier, Römer rc. waren, und deren Tätigkeit sich wohl bis zu den Völkern am Senegal, Gambia, Dscholiba und bis zum Tschad-See erstreckt haben könnte. 2) Die Semiten Abessiniens, welche auf ihrem Hochplateau einen selbständigen Ausgangspunkt autochthoner Zivilisation und Industrie gründeten; mit diesen traten die Metallarbeiter am Congo in Beziehung und von diesen haben die Kaffern einen Theil ihrer Traditionen. 3) Wurde die Ostküste Afrika'S von der See her, wenn nicht von Föniziern, doch von den Griechen aus Alexandrien, den Arabern von Oman zwischen dem persischen Meerbusen, dem arabischen Meere und Hadramant, wie noch von den Indiern des Dekan besucht und durch diesen Verkehr vielleicht die Schmiedekunst eingeführt. Schon im 10. Jahrhundert lieferte die Gegend von Sofala den Kauf-leuten vom JuduS Schwerter und andere Waffen, nicht schlagfertig ist und kaum zur Hälfte selddienst-tauglich ist. Die Baiern brauchen noch acht Tage. Was die Küstenarmee betrifft, so dürfte sie aus einem Korps Baiern, den Pommern, unter General Fransecki, und den Schleswig-Holstein«'!, (General Mannstein) bestehen, vielleicht treten auch die Hannoveraner dazu. Mit den Hannoveranern aber ohne die Sachsen dürfte diese Armee 110.000 Mann zählen. Der norddeutsche Reichstag hat die schon erwähnte Adresse an den König von Preußen einstimmig angenommen. Das Haus hörte dieselbe, als Präsident Simson sie vorlas, stehend an. Ueber ihren Inhalt verlautet noch nichts, selbstverständlich wird sie in der Zustimmung zum nationalen Kampfe und in der Betonung der Opferwilligkeit des Volkes gipfeln. Der Bundeskanzler Graf Bismarck legte in derselben Sitzung die Aktenstücke bezüglich des Kriegsfalles vor und erklärte: Wir besitzen seitens der französischen Regierung nur ein amtliches Aktenstück, nämlich die gestrige Kriegserklärung; alles übrige bezieht sich aus die Gespräche Benedetti's, gleichviel, ob in seiner Eigenschaft als Botschafter oder ob in anderer Eigenschaft, mit dem Könige in Ems. Dies sind keine Staatsakte von internationaler Bedeutung. Graf Bismarck legt sodann vor: Erstens das Zeitungstelegramm, welches von französischer Seile als Note bezeichnet wurde, die an Frankreich ergangen (Hört). Man hat sich, sagte Bismarck, in Frankreich wohl gehütet, das Aktenstück vorzulegen, das nur eine Benachrichtigung an den Botschafter überhaupt und kein Aktenstück war; daher blieb die Forderung der ein wenig besonneneren französischen Oppositions-Mitglieder »«gehört (Hört); zweitens die bekannte Darstellung der Hergänge aus dem „Staatsanzeiger"; drittens den Bericht Werthers vom 12. Juli über seine Unterredung mit Gramont. Ich weigerte mich, bemerkte der Kanzler, diesen Bericht dem Könige vorzulegen (Beifall), da die französische Regierung durch den hiesigen Botschafter derartiges verhandelt hatte und der unserem Herrn zugemuthete Entschuldigungsbries mir überdies lächerlich erschien (Beifall, Heiterkeit). Viertens ein Schreiben des englischen Botschafters vom 18. Juli mit einem Vermittlungsangebot; fünftens die diesseitige ablehnende Antwort, welche die Ablehnung des gleichen Vorschlages in Frankreich und das beleidigte deutsche Nationalgefühl betonte (Beifall); sechsten« die französische Kriegserklärung; siebentes das Zirkularschreiben an die Agenten des Nordbundes über die Entstehung des Krieges und das Verhalten der Regierung. (Beifall.) Die Adresse ist sofort dem Könige überreicht und, wie Simson in der noch am selben Tage stattgefundenen zweiten Sitzung mittheilte, von die- verfertigt aus Eisen bester Qualität. — Ringe von Gold und Silber dienen als Münze in Se-naar, wie ehemals in Egipten zur Zeit der Fa-raonen, ebenso in Guinea; bei den Hibos von Benin und deren Nachbarn besteht das dort gebräuchliche Geld — Marilla genannt — aus Eisen oder Kupfer in Form eines Rings oder Halbrings; ähnliche Objekte aus Kupfer fand man in Irland. Die Australier, einer der niedersten Raßen des Menschengeschlechtes angehörend, befinden sich eigentlich noch jetzt in der Steinzeit; sie benützen kein Metall, verfertigen aber ihre Beile und Messer aus Stein, ebenso Hämmer; ferner bedienen sie sich einer eigenthümlichen Waffe ans Myall-Holz (^.CLoia Iw-MLlopkMg, und xöiiäula, OullmnAkg-mi), die sie „Bumerang" nennen. Die australischen Kelte sind aus Jaspis oder Nephrit, von grüner Farbe, gut gearbeitet und mit Sehnen in gespalten«: Stöcke befestigt. Diese Kelte, deren Material am Glenelg-Flusse und im Viktoria gefunden wird, bilden einen der wichtigsten Manufakturartikel Australiens, und dürfte die Fertigkeit in der Herstellung dieser Instrumente von Malaien (!) erlernt sein. Noch bis zur Ankunft der Europäer wußten die Australier nichts vom Kochen und Sieden der Speisen; ihre Nahrung bestand zumeist aus Seethieren, die sic roh sem dankend entgegengenommen, indem er erwiderte: Ich erblicke in der Adresse ein Pfand für das Gelingen der Aufgaben, die vor mir und vor uns liegen; die Adresse gibt mir di: Zuversicht, daß die Ausgaben gelöst werden, welche die Nation mit unermüdlicher Ausdauer zu verfolgen nimmer ab-lassen wird (Beifall). Die Kreditvorlagen und das Gesetz über die Wirksamkeit der 88 11, 20 des Gesetzes über die Bundesangehörigkett wurden dann ohne Debatte in erster und zweiter Lesung einstimmig angenommen. In derselben Sitzung sprach Freiherr v. Friesen im Namen der sächsischen Regierung, welche hierin mit allen übrigen Bundesregierungen in vollem Einklang sich befinde, das volle Einveiständniß mit allen bisherigen Schrillen des Bundes - Präsidiums und mit der von Preußen kundgegebenen Auffassung der Sachlage aus. Frankreich wolle den Krieg, es möge derselbe nun möglichst schnell und kräftig geführt werden. Dem Reichstage wurde weiters ein Gesetzentwurf vorgelegt, des Inhalts, die Paragrafe des neuen Gesetzes über Staatsangehörigkeit sogleich ins Leben treten zu lassen, wonach die AuswandernngS-freiheit in KncgSzeiten beschränkt und den imAuS-lande lebenden Norddeutschen, falls dieselben nicht binnen einer gewissen Zeit zurückkehren, die Staatsangehörigkeit entzogen werden kann. Die Berliner „Provinzial Korrespondenz" bekanntlich ein offiziöses Organ, sagt bezüglich der Kriegserklärung: Die armselige und lügenhafte Begründung bezeuge den freventlichen Uebermuth und den Leichtsinn, womit Frankreich den Krieg beschlossen hat. Die Großmächte versuchlen vergeblich, Frankreich von einer ungerechten Kriegsunterneh> mung zurückzuhalten. Die preußisch-deutschen Kriegö-rüstnngen erfolgen ruhig und eifrig. Die deutschen Armeen werden baldigst getrost hinausziehen können. Obwohl die französischen Rüstungen lange vorbereitet wurden, wird dies, Dank der trefflichen HeereS-Reorganisation, bald ausgeglichen sein. Möglich, daß die Franzosen ihren augenblicklichen Vortheil auszubeuten suchen, dies ist für den Gesammt-verlauf des Krieges nicht entscheidend. Deutschland darf der Führung des Oberfeldherrn und seiner Räthe vertrauen. Wir wollen uns rein halten von Ueberhebung, zu Kleinmnth ist kein Grund vorhanden. Die Stimmung in Süddeutschland kennzeichnet zur Genüge ein Artikel des HauptorganeS der kle-irikalen Partei Baierns, der „Augsburger Postztg." Dieselbe schreibt: Die süddeutschen Regierungen be- frachteten von Anfang an den Streit über dieHohen-zoller'fche Kandidatur vom nationalen Gesichtspunkte >auS und hielten sich demgemäß zur HecreSfolge ver-lpflichtet. Das ist eine unwiderrufliche Thatfache. verzehrten, und man findet dort noch Muschelnhaufen, ähnlich den dänischen Kjökkenmöddinger, welche oft Strecken von einem Akre bis zu 10 Fuß hoch bedecken. An der Westküste von Neu-Guinea besitzen die Eingebornen neben Bogen und Wurfspießen noch kupferne Schwerter von unbekannter Herkunft Auch die Polinefier bedienen sich keines. Me-talles; die Inseln liefern weder Eisen noch Kupfer, weder Gold noch Silber; die Waffen wurden auch hier aus Stein, Knochen oder Holz verfertigt, die Beile, aus Jaspis und anderen Steinen, wiegen oft 6—7 Pfund; die aus einem Stamm gearbeiteten Boote haben bei nur 2' Breite oft eine Länge von 90'; Pfeilspitzen wurden aus Muschelschalen oder Fischknochen hergestellt. Merkwürdig ist das Grabmal, welches König Oberca, der zu Kooks Zeiten lebte, auf Tahiti errichtete, wenn man noch berücksichtigt, daß dasselbe ohne metallene Werkzeuge hergestellt wurde; dieses interessanteste Bauwerk Poli-nesiens bildet einen länglichen, piramidalen Hügel, 45' hoch, 87' breit und 267' lang; die Seitenflächen bestehen aus mit vieler Mühe geglätteten Korallenfelsen, welche zu 11 je 4'hohen Stufen angeordnet sind. Das Innere ist mit Kieseln ausgefüllt, gleich den alten „KairS" in England. Analoge Wohlan, möge dieser Entschuß, der uns in den Wirbelsturm des so plötzlich hereingeworfenen Kriegs-welterS geschlendert hat, zum Heile Deutschlands und aller seiner Stämme anSschlagen, mögen alle Drangsale und Opfer, die er uns bringt, wenigstens die gute Folge haben, daß uns kein Stück deutscher Erde jenseits des Rheins verloren geht. So lange das Vaterland einen äußeren Feind kennt, möge alle innere Polemik ruhen. Mögen auch unsere politischen Gegner jetzt ihre Verdächtigungen und Ver-wirrungS-Praktiken einstellen. Gibt es auch seit 1866 kein Deutschland mehr, wie wir es wollen und erstreben, so werden unsere Wünsche und Simpa-thien stets dorthin gerichtet sein, wo Deutsche fechten. Jetzt sind alle Zweifel über die Haltung der süddeutschen Regierungen beseitigt; man nimmt in Stuttgart und München die Bündnißverträge ernst und betrachtet den Krieg nicht als einen spezifisch preußisch-französischen, sondern als einen nationalen. Die Kammer der bairischen Abgeordneten hat zwei Neutralitäts-Anträge der exklusiv partikula-ristischen Fraktion zurückgewiesen und den Kredit zu Kriegzwecken bewilligt; die Kammer der Reichs-räthe ist diesem Votum beigetreten. Gleichzeitig hat die französische Gesandtschaft München und Stuttgart verlassen. Zwischen Frankreich und dm beiden süddeutschen Königreichen herrscht der gleiche Kriegszustand wie zwischen Preußen und dem französischen Kaiserreiche; das ganze Deutschland außer Oesterreich ist nun in aller Form in dem Kriege engagirt. Nach Beendigung jener Sitzung, in welcher die baierische Kammer den Kredit für die Kriegführung bewilligte, brachte die harrende Menschenmenge dem Könige wiederholt Ovationen; der Zug begab sich sodann vor das Gesandtschaftshotel des Nordbundes, brachte Hochs auf den Gesandten aus, was dieser mit einem Hoch auf den König von Baiern beantwortete. In der hessischen Kammer erklärte Minister Dalwigk, die Grenze sei unter frivolem Vorwande bedroht, Parteirücksichten müßten schweigen, er bitte um einstimmige Annahme der Vorlagen. Der Kriegsminister verlangte einen Kredit von 4,376.000 Gulden für das südhessische Kontingent. Der Fi-nanzminister verlangte für weitere Bedürfnisse ein Anlehen von 1,800.000 Gulden. In der ersten Kammer wurden die gleichen Vorlagen eingebracht. Die Abgeordnetenkammer hat die Regierungsvorlagen einstimmig angenommen. Man könnte Bände anfüllen mit Stimmungsberichten aus Deutschland. Der Enthusiasmus dort ist großartig und es ist vielleicht das charakteristischste, was man hervorheben kann, daß die Berliner „Zukunft," das Organ von Johann Jacoby, die Thronrede des Königes von Preußen lobend Bauwerke, an die Teokallis der Mexikaner erinnernd, existiren auch auf den Fidschi-Inseln, wo sie eine Art von Tempeln tragen, und ans den Ladronen. Äns einer der Marianen-Jnfeln finden sich 2 parallele Reihen von Steinsäulen, welche wahrscheinlich Idole darstellen; auf der Osterinsel trifft man eine Art von Kolossalstatuen, von welchen eine aus einem 27' hohen Steine besteht. Sind dies Werke der Eingeborenen, so läßt sich daraus folgern, daß man nicht immer auf den Besitz metallener Meißel schließen darf, wo man behauene Steine antrifft. Die Tahiter kannten vor ihrer Berührung mit Europäern kein Töpfergeschirr, während dasjenige der Fidschianer von bemerkenswerther Eleganz ist. Die Bewohner der Pampas und der Urn»^ der Südamerika's benützen zu ihren Waffen Werkzeugen nur Steine und Holz, aber keine talle; so reich und üppig sich die Vegetation den Ufern des riesigen Amazonen-Stromes gestalt, so arm ist der dortige Boden an Mineralien- Lanzen, Bogen, Keulen, vergiftete Pfeile sind die wichtigsten Waffen, zu denen sich in einigen Gegenden die Bolas gesellen — Stricke, die, an den Enden mit Steinkugeln versehen, nach den gejagten Th>e° ren, namentlich Vögeln, mit großer Sicherheit ge- bespricht. Angesichts der Feindesgefahr gibt es in Deutschland keine Parteien mehr. In Frankreich stehen die Dinge etwas anders, der kriegerisch gesinnte „Sieclc" sieht sich ge-nöthigt, zu erklären, daß der Enthusiasmus lange nicht so einstimmig sei wie 1859. Der „Rappel" und der „Reveil," beide gut republikanische Blätter, fahren fort, gegen den Kriegsschwindel zu donnern, und Herr Delescluze sagt in dem letztgenannten Blatte ganz unumwunden, daß der Krieg ein ungerechter sei, und daß die erste französische Niederlage die Vertreibung Napoleons zur Folge haben werde. Die Freimaurerloge „Justice" („Gerechtigkeit") in Paris hat einen Protest gegen den Krieg beschlossen. In Italien haben große Demonstrationen gegen Frankreich stattgesunden. An eine französischitalienische Kriegsallianz kann nicht gedacht werden, außer man nimmt die Gefahr einer italienischen Revolution mit in den Kauf. Alle englischen Zeitungen ohne eine einzige Ausnahme sprechen sich gegen die nichtswürdige und schamlose Raubpolitik Napoleons mit einer wohlthuenden Entschiedenheit aus, alle betonen die Pflicht Englands, Holland und Belgien zu schützen. Der deutsche Verein in Wien beschloß eine Resolution, zufolge welcher er in dem von Frankreich begonnenen Kampfe einen auf die Schwächung und Demüthigung Deutschlands abzielenden Eroberungskrieg erblickt. Er erklärt, daß jede Unterstützung Frankreichs gegen Deutschland mit Oesterreichs Ehre und gesichertem Fortbestand unverträglich und ein Verrath an Deutschland wäre, und verlangt, daß Oesterreich eine der deutschen Sache wohlwollende Neutralität beobachte. Ferner wurde ein Komitee niedergesetzt zum Zwecke der Sammlung von Geld, Verbandzeug und Spitalsbedürfnissen zu Gunsten der verwundeten deutschen Krieger. Aehn-liche Beschlüsse faßte -der Brünner Fortschrittsverein und der Klagenfurter Gemeinderath. In Prag erhalten sich die Gerüchte von der Aufstellung eines österreichischen Truppenkorps in Böhmen. Der Kronprinz von Preußen ist in München angekommen und wurde vom Könige empfangen. Es fanden große Demonstrationen statt. Der entthronte Herzog Adolf von Nassau, dessen Sohn ohnehin in der sächsischen Armee dient, soll sich dem König von Preußen zur Verfügung gestellt haben. — Den Besitzern von Villen und Landhäusern im Festungsrayon von Köln ist die Räumung und Demolirung derselben binnen 24 Stun-den aufgetragen worden. Baron Werther, der bisherige preußische Bot- schleudert werden, wobei sie sich um den Hals oder Füße des Thieres schlingen und dasselbe so )uin FM bringen. Aehnlich, nur mit einer Schlinge am En^ versehen, ist der Lasso der Pampas, wäh-^nd auch die Eskimos eine Art von Balas besitzen, bestehend aus dünnen, am Ende mit Büscheln von ^-lfenbeinknöpsen beschwerten Riemen. Wir wollen hier nicht auf das Detail bezüglich der Industrie der Wilden Südamerikas ein-gchen, sondern nur bemerken, daß sich nur spärliche Andeutungen einer Kultur in Gestalt irgendwelcher Baudenkmäler auf dem weiten Kontinent finden; einige wenige aufgerichtete Steine, angeblich auch °>nige Dolmengräber, ist alles, was man bis jetzt ^rt angetroffen hat. An der Mündung des Plata> Stroms finden sich wilde Stämme, welche Pseil-'p'tzcn aus Eisen, wahrscheinlich meteorischen Ursprungs, verfertigen. Die Bewohner des Feuerlan-^ besitzen Pfeilspitzen aus Obsidian, Achat und ^lassplittern, die in der Wunde zurückbleiben, fer-noch Steinmesfer; dieses Volk gehört zu den "Obersten Menschenraßen, es lebt von Fischen und Muscheln, weshalb man auch dort, wie in Austra-'e», ausgedehnte Muschelhausen antrifft; auch in ^rasilien fand man solche von einer Ausdehnung don 90.000 Quadiatruihen. (Schluß folgt.) schastcr in Paris, ist in Berlin vom Publikum wohl glänzend empfangen worden, beim Hofe aber in Ungnade gefallen. Man Pndct, Herr v. Werther habe die Ungezogenheiten des Herzogs von Gra-mont nicht entschieden genug zurückgewiesen. In Scheveningen will man Kanonendonner gehörthaben. Der Krieg hätte demgemäß u. z. nicht am Rhein, sondern zur See begonnen und dürfte es zu einem Zusammenstoß zwischen einer französischen Eskadre und der preußischen Flotille gekommen sein. Aus dem Haag wird unterm gestrigen Datum gemeldet, daß bei Vlieland ein französisches Kriegsschiff scheiterte. In Wien ist das Gerücht verbreitet, Rußland lasse seine Truppen gegen die galizische Grenze vorrücken. Fürst Gortschakoff war nicht in Paris. Das „N. Wiener Tagblatt" meldet, daß in Folge von Vereinbarungen zwischen Preußen und Rußland letzteres verpflichtet sei, im Falle einer preußischen Niederlage zu inierveniren. Dänemark hat sich definitiv für Neutralität entschieden, eS soll dieser Entschluß hauptsächlich einer Pression Rußlands zuzuschreiben sein, welches seinem Einfluß in diese Sinne in Kopenhagen geltend machte. Es bestätigt sich, daß die französische Regierung in Florenz die Erklärung abgegeben hat, sic fei bereit, die Septemberkonvention wieder zu reaktiviren und ihre Truppen aus Rom zurück» zuziehen, wenn der König von Italien sich verpflichte, die römische Grenze und die Stadt Rom selbst zu besetzen, um sie gegen die Angriffe der Freischaaren sicher zu stellen, und die Unabhängigkeit des Papstes zu garantiren. Das Florentiner Kabinet hat den französischen Vorschlag als ungenügend abgelehnt. Die italienische Regierung besteht offenbar darauf, daß Rom von den Franzosen be-dingslos geräumt werde. Zur Tagesgeschichte. — Se. Majestät der Kaiser hat anbefohlen, daß am nächsten Samstag der Sommeraufenthalt in Laxenburg mnfgehoben werde. Der Kaiser bezieht am genannten Tage >die Hofburg, um fUr den Fall, als wichtige Depeschen einlangen sollten, allsogleich die nöthigen Verfügungen treffen können. — Ihre Majestät die Kaiserin trifft nach neueren Dispositionen Samstag in Wien ein, bleibt zwei Tage in Schönbrunn und begibt sich ^dann mit der Prinzessin Marie Valerie nach Neuberg mächst Mürzzuschlag. Der Reichskanzler hat seine ^Erholungsreise nochmals vertagt und Graf Andrassy soll mit dem österr. Premier in Anbetracht der ernsten Lage in der Nähe des Kaisers bleiben. — Es ist Wiener Blättern zufolge Hoffnung ivorhanden, daß der Kaiser die kürzlich verurtheil-ten Arbeiterführer begnadigen werde. — Die Kriegsbereitschaft erstreckt sich bereits auf >die wissenschaftlichen Kreise. Sämmtliche Privat-Dozenten im Wiener allgemeinen Krankenhause haben ihre Ferialkurse eingestellt da beinahe alle ausländischen Aerzte, die deutschen vollzählig, Wien verlassen haben. — Die Grazer sinkenden Bäckergesellen haben lam letzten Sonntage in einem Gasthause bei Maria-iTrost einen frevelhaften Exzeß verübt, wobei ein Ge-nneindediener lebensgefährlich verletzt, der Gastwirth miedergeschlagen und dessen Eigenthum in empfindlicher Weise beschädigt wurde. Drei Theiluehmer an dem ^Gewaltakte wurden noch am Rosenberg verhaftet und »veitere Arretirungen am folgenden Tage in Graz vor-igenommen. Die sinkenden Bäckergesellen kampirten Sonntag Nachts und Montag am Rosenberg, und da weitere Exzesse zu besorgen waren, wurden zwei Kompagnien Militär nach Maria-Trost und der Umgebung zur Ausrechihaltung der Ruhe, Ordnung und Sicherheit abgeordnet. — Ein schreckliches Unglück hat sich am 19. nächst Wiener-Neustadt ereignet. Unter fürchterlicher Detonation ging 15 Minuten nach 4 Uhr Nachmittags das außerhalb Wiener-Neustadt auf der sogenanntrn Haide aus Riegelwanden und Mauerwerk aufgeführte Laborir-Objekt Nr. 24 in die Luft. Ein Moment der schrecklichsten Verwirung! In tausend Stllcke zerrissenes Mauerwerk, zerstückelte Balken und Thüren thürmten sich da übereinander, und an vielen Stellen brannte es lichterloh — von den im Laboratorium befindlich gewesenen Personen keine Spur. Das Feuer wurde unter Hilfeleistung Hunderter rasch gelöscht und man ging nun an die Wegräumung des Schuttes, um die Verschütteten wo möglich noch lebend ans Tageslicht zu bringen. Acht Berunglückte wurden theils todt, theils entsetzlich verbrannt und verstümmelt herausgeschafft. Ein glücklicher Zufall fügte es, daß fünf Unteroffiziere und vier Vormeister wenige Minuten vor der Kata-strofe ins Depot um Werkzeuge geschickt worden und so dem schrecklichsten Schicksal entgingen. Als Ursache des Unglücks wird unvorsichtiges Gebühren mit Sprengpulver angegeben. — Eine himmlische Rangerhöhung steht dem Hl. Josef, „der durch eine ganz besondere Fügung Gottes unter allen anderen Männern auserwählt worden ist, der Ehegemal der jungfräulichen Gottesmutter und, nicht durch Zeugung, sondern durch die Liebe zu Gott und den Menschen, durch die Adoption und das Recht der Ehe, der Vater des Wortes, das da Fleisch geworden ist, zu werden." So heißt es nämlich in einem von 153 Kardinälen, Patriarchen und Bischöfen im Konzil eingebrachten Antrag, dem Hl. Josef „inskünftige in der katholischen Kirche und in der heiligen Liturgie nach der allerseligsten Gottesmutter eine Verehrung zuzugestehen, welche diejenige aller anderen Heiligen überragt," und denselben „nach der allerseligsten Jungsrau zum sürnehmsten Patron der allgemeinen Kirche" zu erklären. Darüber wird sich der Hl. Josef im Himmel gewiß sehr freuen, aber die Vernunft und <)ie Religion? Diese beiden haben bekanntlich nie eine diplomatische Vertretung im päpstlichen Rom gehabt, bemerkt hiezu die „Tpst." Lokal- und Provinzial-AugeLegenheiten. Lokal-Chrom!. — (Ernennung.) Der gewesene Buchhal-tungs-Rechnungsossizial Johann Jursche wurde von der Lottogesällsdirektion rn Wien zum Lottoamtsoffizial ernannt. Der Bestimmungsort desselben soll Prag sein. Herr Jursche hat sich als literarisch gebildeter und hie und da auch schriftstellerisch thätiger Mann hier ein gutes Andenken erworben. — (Die Kapelle der Rohrschützengesellschaft) veranstaltet morgen Abend im Gasthausgarten zur „goldenen Schnalle" eine musikalische Soiree. — (Der französisch-preußische Krieg) hat die Untersteiermark vorläufig von einem auf den nächsten Monat anberaumten Tabor befreit. Es wird -nämlich im letzten „Slov. Narod" der Tabor zu St. Mareiu unter dem Vorwande abgesagt, daß der Krieg .über Oesterreich leicht Hereinbrechen und alle, mitunter kostspieligen Taborarrangements zu nichte machen könnte. Man will daher die Volksversammlung erst im nächsten Jahre abhaltcn. Wenn die Kriegsluft schon einem Tabor so gefährlich werden kann, so wäre wohl die Frage der Erörterung werth, welchen Einfluß eine Oesterreich bedrohende Kriegsgefahr auf das projektirte Königreich „Slovenien" ausüben könnte? — (Der Klagenfurter Gemeinderath) hat den Beschluß gefaßt, eine Petition an das Gesammtmini-sterium zu richten um schleunigste Einberufung der Landtage behufs Wahl der Abgeordneten in den Reichsrath; dann um Einflußnahme, daß in einem Kampfe zwischen Frankreich und den dentschen Staaten die vollständigste Neutralität beobbchtet werde, und das Streben der kaiserlichen Regierung darauf gerichtet bleibe, zu verhindern, daß bei einem künftigen Friedensschlüsse deutsches Land fremder Eroberung preisgegeben werde. Aus dein Beremsleben. (In der gestrigen MonatSvrrsanimluug deS Mnfenlvereinol besprach Gininasialsupplcnt Liuhart die interessante Erscheinung der Flüssigkeilseinschlüsse in Kristalle», unter Lorweiiung von Bergkristallen, an denen diese Erscheinung deutlich sichtbar ist. Durch das eingehende Studium der Kr>stalle wnrde man in neuerer Zeit immer imhrzu subtilen Spr;ialuutcrsuch»»gen veranlaßt, die, wenn auch scheinbar den Charakter peinlicher Grübeleien an sich tragend, slir die Erkennluiß des inneru Wesens der ttristal lisationSerschcinnngcu, für die Genesis der Gesteine doch von höchster Bedenlnng sind. Besondere Aufmerksamkeit schenkte man nun den Flits-slgkeitscinschlitssen in Kristallen nnd kristallinischen Gesteinen. So wurden i» den Onarzeu verschiedeuer Granite Poren iu niigeheuerer Anzahl und mikroskopischer Kleinheit entdeckt, welche eine Flüssigkeit enthalte», in welcher sich ein Bläschen wie die Lkbelle einer Wasserwage bewegt. Die Gegenwart des Bläschens in den Qarzporen wurde dadurch erklärt, daß der Quarz in höherer Temperatur entstand und beim Sinken derselben die in der Höhlung befindliche Flüssigkeit, welche früher eben hiurcichte, dieselbe zu füllen, sich uoth-wendigerweise zusammenziehen mußte. Daß die Flüssigkeit schon beim Entstehen des Quarzes iu dcnselben eingeschlos-sen wurde, ist dadurch erwiese», daß »irgend« Haarsvalten entdeckt wurden, dnrch welche die Flüssigkeit von außen iu die Quarze iufiltrirt werden konnte. Die Flüssigkeit selbst ist eine wässrige Lösung von Lhlorkalium und Lhlornatrinm, nebst den Sulfaten von Kalium, Natrium und Kalk. Noch interessanter sind die ziemlick ansehnlichen Poren, gefüllt mit einer Flüssigkeit nnd dentlick sichtbaren Bläschen, in manchen Bergkristallen. Im hiesigen Musenm befinden sich einige Exemplare mit solchen Einschlüssen von Zirkttiz nnd ans der Schweiz. Die Flüssigkeit wurde mittelst eines höchst einfachen simiigen Apparates mittelst der Spektralanalise als flüssige Kohlensäure erkannt. Hierauf berichtet Berghauptmann Tr i n ker über eine Exkursion in das Thal von Nenmarktl. Berichterstatter zählt daß genannte Thal z» den interessantesten Qncrthälern Ober-krains, und zwar vorzüglich, weil dnrch dasselbe die unterste» triasischen, durch ihre Erzsührung ausgezeichneten Ge-birgsschichte» nach ihrer ganze» Mächtigkeit ausgeschlossen sind. Es sind dann» auch, abgesehen von der fossilen Kohle, welche nur in vereinzelten Spuren iu deu Diluvialgebilden vorkvmmt, fast alle andere» Mineralien Krainö vertrete», so b:i St Anna am Fuße des Loibl die Zink- und Bleierze vom Koroschizabergbau, in: Potoischniggrabeu zunächst der Poststraße das Zi»»ober-(Quccksilbkr-) Vorkommen, am Potschivavnik gegen N vo» St. Katharina die Knpserfahl-erze im Schwerspath; in der Nenmarktler Kinovuitza ober dem Jofefiberg die Rotheifc»stei»e; dann der graue »ud weiße alabasterühnliche Gips zunächst' dem Saverschniker Bauernhof am Kaniiiikberge, Von allen diesen Mineralvorkommen wie vo» Leu besprochenen Gebirgsarten wnrden Mnsttrstücke vorgezeigt und znr Beurtheilnng der montan^ technische» Bedent»»g bezüglich des Qnccksilbervorkommelis vom Pototsch»iggrabe» ei» Gutachten des ehemaligen Neichs-geologe», gegenwärtigen Direktors in Jdria, Herrn Ober-bergrathes Lipold, vom Jabre 1855 vorgeleien und bemerkt, daß der verlassene Bergbau in der Koroschiza mit den dortigen Halde» wegen der steigende» Wichtigkeit der Zinkerze vou der L. Knschel'schen Werlsdirektio» in Johannisthal einer iu »erlichen genaneren Untersuchung werde u»ter,ogru werde» Weiter bespricht der Referent »och die mächtige Pyrfir: k»ppe am Dobjeberg »ächst Neuniarktl, welche!» dergeognosti-scheu Karte nicht verzeichnet ist und zn de» interessanteste» Porfir-vorkoinmen Krain« gehört, daß dasselbe die meiste Aehnlich-keit mit dem in Südtirol i» aiißcrordentlicher Mächtigkeit auftletenden Botz>>er Porfir zeigt, nnd weil sich zwischen die-sem Porfir »nd dem sogenannten Oltokerstein eine Art mineralogischer Verwandtschaft erkennen läßt, wie sie zwischen den Basalten nnd den Basalttuffen des Vizentinischen Hügellandes, nnd dem Melafir n»d Mclafirsaiidsteinr» de> Faßanerberge herrscht. Schließlich erwähnt Bcrghanptmann Trinker noch der sre»ndliche» Unterstützung dnrch Herr» Edelmann, k. k. Straßenmeister in Nenmarktl, welcher, bei seinem vieljährigen Anseiithalt i» ilieuniarktl nnd St, Anna vertrant mit re» Lokalverhältnisscn, i» der zuvorkoni-mciidste» W.ise ihn aus die ciuzclueu Vvrkonimeu aufmerksam niachte »nd selbst an Ort »nd Stelle begleitete. Kustos Deschmann legte mehrere Stücke eineS im Kohlenflötze von Karpano nächst Albona in Istrien vorkommenden, vom Berghauptmann Trinker gesammelten Erd Harzes vor. Dasselbe wurde nach einer in der letzten N»m mer der Abhandlungen der geologischen Neicksanstalt vom 30. Juni l. I. enthaltene» Notiz vom Direktor des k. Mi ueralieiikabiuets in Wie», Dr. Tschermak, als ein neues Mineral erkannt nnd dem Einsender zu Ehren Trinkerit genannt. Die chemische Analise ergab: Kokilenstoff 8l.l, Wasserstoff kl.2, Schwefel 4.7, Sauerstoff 3.0. Es gehört demnach zn den seltenen schweselhalligen Erdharzen und steht dem Tasmanit ans Tasmanien am nächsten. Weiters besprach Kustos Deschmannu das Vorkommen einiger siir Krain seltenen Pflanzen Das schöne Farn krant ^.sxlenium tis8um Lit. wnrde i» frischen Exemplaren vorgcwiesen, vom Standorte nächst Lepence und vom Berge KraS nächst Feistriz in der Wochein herrührend, wo es in der Kalkschntthalde nicht selten anstritt. Eine andere Streich-farnart, ^splenium semptomtrioiurlo 1^., in Krain bisher mir von wenigen Standorten bekannt, die dem Porfir »nd den Gesteinen der Gailthalerschichten angehören, wnrde vom Vortragende» auch ans den Ouarzkonglomeraten nächst deni Schlosse Ortenegg gesammelt. Eine weitere Mittheilnng bezog sich auf die Verbreituug der schönen Grasart vLutlicwi!» cu.I^i»!r I>0. iu Kraiu. Dieses in die Abtheilnng der Haser-arten gehörige Gras ist besonders charakteristisch für die trockenen Bergwiesen in Inner- und Uuterkraiu; es ist im Neifnizer, Gottscheer uud Tscheruembler Bezirk nicht selten und tritt sehr hänfig auf den Bergwiesen in Vrh ober dem Gntenfeldcr Thale »nd LeS Smnterberges ober Semitsch auf. Das Landvolk schätzt es als vorzügliches Futtergras, es vertritt auf jeneu mageren Bergwiesen die Stelle des französischen Naigrases, sein slovenischer Name diveuea dient auch zur Bezeichnung des letzteren Als eine für Krain neue Grasart wurde eine schöne Trespenart, Lromus stöuoxdMus H vom Berge Toßz iu den Wocheiner Alpen vorgewiesen; sie kommt am Westabiiange des Berges, am Pfade, der zu der Alpentrift Belopolje führt, in dichten Büschen vor. Vor 20 Jahren hat Reichenbach diese Pflanze in seiner l^lors, gvrmLnics. exsieeatL. als für die Flora Deutschlands nen publizirt, seitdem war sie in Vergessenheit geratben. Anknüpfend an diese Grasart besprach KustoS Deschmann einige für die krainischen Hochalpen charakteristischen Gräser und Riedgräser, und schilderte de» Pflanzenreichthum des Berges Toßz. Schließlich wurde die in Krain am höchsten steigende Lebermoosart Lauteris, Llxios, in frischen Exemplaren vorgewiesen. Sie kommt um Belopolje auf Dammerde zwischen Felsritzen stellenweise vor. Eingesendet. Die delikate Heilnahrung Rsvalsseiörs än Larrx heilt alle Krankheiten, die der Medizin widerstehen, nämlich Magen-, Nerven-, Brust-, Lungen-, Leber-, Drüsen-, Schleimhaut-, Athem-, Blasen- und Nierenleiden, Tuberkulose, Diarrhöen, Schwindsucht, Asthma, Husten, Unverdaulichkeit, Verstopfung, Fieber, Schwindel, Blut-aufsteigen, Ohrenbrausen, Uebelkeit uud Erbrechen selbst in der Schwangerschaft, Diabetes, Melancholie, Abmagerung, Rheumatismus, Gicht, Bleichsucht. — 72.000 Kuren, die aller Medizin getrotzt, worunter ein Zeng-uiß Sr. Heiligkeit des Papstes, des Hofmarschalls Grafen Pluskow, der Marquise de BrHan a. A. — Nahrhafter als Fleisch, erspart die Rsvrüsseisre bei Erwachsenen und Kindern 50 mal ihren Preis im Mediziuiren. Castle Nous. Alexandria Egipteu, lO. März 1869 Die delikate RevLleseitzrs Dil Barry's hat mich von einer chronischen Leibesvcrstopfiiiig der hartnäckigste» Art, worunter ich neun Jahre laug aufs schrecklichste gelitten »nd die aller ärztlichen Behandlung widerstanden, völlig geheilt, und ich sende Ihnen hiemit meinen tiefgefühlten Dank als Entdecker dieser köstlichen Gabe d. r Natur Möge» diejenigen, die da leiden, sich freuen: was alle Medizin nicht vermag, leistet Du Barry's Rsvalsseiörs, deren Gewicht, wenn in Gold bezahlt, nicht zu theuer sein würde. Mil aller Hochachtung C. Spadaro. In Blechbüchsen von '/z Pfd. fl. 1.50, 1 Pfd. fl. 2.50, 2 Pfd. fl. 4.50, 5 Pfd. fl. 10, 12 Pfd. fl. 20, 24 Pfd. fl. 36. — ksvrtlesewrö 6dooo1g.t66 in Tabletten für 12 Taffen fl. 1.50, für 24 Tassen fl. 2.50, für 48 Tassen fl. 4.50, in Pulver für 12 Tassen fl. 1.50, 24 Taffen fl. 2.50, 48 Taffen 4.50, für 120 Tassen fl. 10, 288 Taffen fl. 20, 576 Taffen fl. 36. — Zu beziehen durch Barry du Barry L Co. in Wien, Goldschmiedgasse 8; in Laibach bei Ed. Mahr, Parsumeur; in Pest Török; in Prag I. Fürst; in Preß bürg Piszlory; in Klagensurt P. Birnbacher; in Linz Haselmayer; in Bozen Lazzari; in Brünn Franz Eder; in Graz Oberranz-meyer,Grablowitz; in Marburg F. Kollet-uig; in Lemberg Rottender; in Klausenburg Kronstädter, und gegen Postuachnahme. Witterung. Laibach, 22. Juli. Bewölkter Tag. Die Wolken gelockert, hoch ziehend. Sehr schwacher Nordwest. Wärme: Morgens 6 Uhr -s- 14.1", Nachmittags 2 Mir -s- 22.2" (1869 20.l; 1868 > 24.1") Baromeler im Fallen 324.52'". Das gestrige Tagesmittel der Wärme 16,1", um 0.5" über dem Normale. Angelommene Fremde. Am 2l. Juli. Graf Welsperg, k. k. Oberst, Wie». - Toni»», Dechant, Mvräulsch. — Carli, Groelli, Balestrieri, uud Barbirou, Triest. — v. Fischer, Wien. — > nlinic Linz. — L>perl, Besitzer. Wien. — Halube, Private, Graz. — Schweiger, Private, Triest Pancic, Lehrer, Jauerburg — Winter, Kfm., Wie». — Jrkic, k. k. Nolar, Gnrkjclo. Braune, Branmeister, Gottschee — Puchar, Handeln!., Klagensnrt. — Graf Pace, Ponovic. — Wie», Kfm., Wie». -- Kü-zele, Bäckermeister, Fiume — Hufchlcr und Hartman», Agenten, Wie» —Nagele, HandclSm., Villach. — Krebs, Kfm., Schlaggenwald. — Lember, Privat, Wien. — Baron de Traux, Privat, Fiume. Ilat. Handl, Wien. — Ierfche, Graz Verstorbene. Den 21, Juli. Dem Johann Sormann, Wagenschlosscr, sein Kind Maria, alt 6 Monate, in der St. Petersvorstadt Nr. 57 au Fraisen. -- Herr Josef Schlacker, k. k. Evidenz Haltnngs Geometer in Pension, starb im 74. Lebensjahre in der Stadt Nr. 70 an der Gehirnlähmnng. Gedenktafel über die am 2 5. Iuli 1870 stattfindenden Lizitationen. 3. Feilb., Valjavec'sche Real., Mttervellach, BG. Krainbnrg. — 3. F-ilb., Perteku'fche Haus-Real, Konfk.-Nr. I, Hühnerdors, Landesgericht Laibach. — I. Feilb., Erschen'sche Real., GoreuavaS, 850 fl., BG. Bischoflack. — I. Feilb., Uranic'sche Real., Tabor, 2898 fl., BG. Krainburg. — 3. Feilb., Oberster'sche Real., Slatenek, BG. Reisniz. — 3, Feilb., Hitti'sche Real., Laibach, LG. Laibach. — 1, Feilb., Klizel'sche Real., Vinvtrh, 752 fl.. BG. Nas-fciifttß. —1. Feilb., Singer'fche Knopper», Laibach, 360 fl., BG. Laibach. Telegrammei Berlin, 21. Juli. Hier verlautet, daß sämmt-liche deutsche Fürsten demnächst in Koblenz eine Zusammenkunft abhalten werden. Köln, 20. Juli. Es heißt, der Kaiser Napoleon habe einen heftigen Gichtanfall; dies wird als Motiv der Verzögerung der Operationen angegeben. Wahrscheinlich ist die Meldung eine Ten-denzlüge. Paris, 21. Juli. Die Preußen scheinen ihre AnfangSstellung zwischen Luxemburg und Rheinpfalz aufzugeben und sich auf die Rheinlinie zurückzu-ziehen, sie rSumten angeblich Köln. London, 21. Juli. Es wird versichert, die französische Flotte sei in der Ostsee eingetroffen. Schützenfrcmidc! Achtung! 8ÜMLL der Lckütrsn-KApsIIs Morgen Samstag in der Anfang 8 Uhr.___ Eintritt 10 kr. M n l« Tt. PctcrSvorstiidt Nr. 2 im Maier'fchen Hause, wasserseits, werden echte Weine zu 36, 40 und 48 kr die Maß ausgeschänkt. Der Gefertigte ladet zn zahlreichem Besuch. (244-3) Andreas Dolliner. Wiener Börse vom 21. Juli » StLLtskonLs. Geld Ware B-td Ware 'perc. österr. Wäbr. . Oest. Hypoth.-Bank. —. dto. Rente, öst.Pav. pto. dto. öst.inSilb. 5N.75 5».— 51.- 59.25 krlorttckts-SdUx. 'ose von 1.854 . . . 7S.- 77.- Südb.-Ges. zu 500 Fr. >65,— 106.— !ole von 1860, ganze rose von 1860, Fünfr. «5.50 86.— dto. Bonö6pEt. »ä.Sl> 96.— Stordb. (100 fl. CM.) l^rämiensch. v. 1864 . 90.— 91. Sieb.-B.(200fl.ö.L0.) . 84.— RudolfSb.sZOOfl.ö.W.) 86.— SrunäoQtl.-OKI. Kranz-Jos. (200 fl.S.) — 89.— Lteiermark zu5pCt. tarnten, Kram Lose. u. Küstenland 5 ^ Lredit 100 fl. ö. W. . 125.— 137.— ingarn. . zu5 ^ >ttoat. u. Slav. 5 „ 1^1 75.- Don.-Dampfsch.-Ges. zn 100 fl. CM. . . Tiebenbürg. „ 5 ^ Triester 100 fl. CM. . ^.ottsrr. 664.- dto. 50fl. ö.W. . Ofener . 40 fl. ö.W. —— /tationalban! . . . 662.— Salm . „ 40 „ Kreditanstalt . . . S03.75 L04.2L Palffy . ^ 40 „ ö. Escompte-Gej. 695.— 7)0 — Clarv . ^ 40 „ 2nalo-österr. Bank . Oen. Bodencred.-A. . ZLL'LÄÄÄ-. 164.— 45^- 164 51-250.— 50.— St. >S-noiS„ ^ Windiiqgratz 2« , Waldflem . ro , «eglevich . 10 Rudokssstjft. ig z.W. k-is. S-rd^N°rdb. . 1810 1815 Südbohn-Gesellsch. . 171 50 178.— Vs<>d,«I(gMon.) Allg«b. lOofl. südd.W. kais. Llisabetb-Bahrl. iarl-Ludwig-Bahn Ziebenb. Eisenbahn . 1?».— 1SL.— 144 — 173 — 192.50 115.— 112.— IIS.— -lais. Franz-JosifSb.. -;ün.sI.-Barc1-r E.-B. Nföld-Fium. Bahn . 160.- 140.— 162.— 142^- ffraukf. Ivofl- , , London io Ps. Sterl. Paris 100 Francs . 113.50 129.50 49.75 114.— 130.— 50.— r-kanckdrlsks. HL»»«». iaticn.ö.W. verloSb. —. 86.— KaU.Münz-Ducaten. zo-FrancSstück . . . 6.08 6.10 lng. Lod.-Lreditanft. illg.öst.Bod.-Credit. —.— 88.— 10.85 10.S7 103.- 103.50 B-reinSthaler . . . 1.96 97.— tlo. in S» I. rückz. . 88 — Silber . . 129.— 129.LO Telegrafischer Wechselkurs vom 22. Juli. 5perz. Rente üsterr. Papier 52.—. — 5perz. Rente !sterr. Silber 60,10. — 1860er Staatsanlehen 87.50. — tZankaktien 657. — Kreditaktien 213.50. — London 128.50. Silber 128 50. — Napoleonsd'or 10.66. Anleger und für i>ie Redaktion veranlwortlich: Ocromar Bamberg. Druck von Jgn. o. «letnmayr L Fed. Bawberg m Latbach.