Nl.29. Dienstag, 6. Will« 1900. Jahrgang 119 Mhllcher Zeitung. «hlk W »l ?"^"l«: N^z Postvtlsfndiliig: aanzjührig 3« li. halbMriz ,5 l(. Im «ompl°i,ly» (Nachmittagsausgabe) vom 84ten Jänner 1900. Nr. 6 «U»tice äölnick». vom 24. Jänner 1900. Nr. 6 «Vvslouliloe» vom 23. Jänner 1900. Nr. 7 «8vot>o6». vom 23. Jänner 1S00. Nr. b (103) «V»ö obvenö utllänicll^ Ii»ly» vo« 28ten Jänner 1900. Nr. 8 «Egerer Nachrichten» vom 27. Härtung« 1900. Nr. 8 «Fallenau'ltönigsberger Voltszeitung» vom 27ten Hartungs 1900. Nr. 8 «Neudecker Nachrichten» vom 27. Härtung« 1s00. Nr. 2 «polaban» vom 27. Jänner 1900. Nr. 4 «3«veroö««lc/ äölnilc. vom 26. Jänner 1900. Nr. b «UI»8y rs r»p»clnl lHor»vy» vom 26. Jänner 1900. Die in polntfcher und ruthenischer Sprache verfasste Flug« fchrift: «Ud?«5»t«le». vruk»ruia uäxi»tov». I^v6v, I^inllezo 8. Nr. 370 «r^tri»» vom 16./L6. Jänner 1900. Nichtamtlicher Theil. Zum südafrikanischen Krieg. Die verschiedenartigen Strömungen, die sich in Vezug auf die Beurtheilung der südafrikanischen Ereignisse in den leitenden türkischen Kreisen kreuzen, lassen sich auch in der türlischeil Presse beobachtn:. Die Vlätter äußern sich bald m englandfreundlicher, bald in ausgefprochen feindlicher Weise. Im Hinblicke auf die Strenge der türkischen Censur würden schon diese Schwankungen aNein zu dem Schlüsse berechtigen, bass auch an den maßgebenden Stellen leine Uebereinstimmung der Ansichten herrscht. Btsonderes Interesse habe es erregt, dass das Palastorgan »Ikdam» in Widerspruch mit seinen früheren Artikeln über diesen Gegenstand jetzt die Vortheile, die Russland aus der Lage Englands erwachsen, hervorheben zu sollen glaubt. «Es ist unmöglich» — so schreibt daS Blatt — «die Dienste, welche die Buren Nussland erwiesen haben, richtig abzuschätzen. Russlanb hätte selbst nach einem großen und siegreichen Kriege nicht so viel an Einfluss gewinnen können, wie durch die Siege der Buren.» Aus gewissen Borgängen in Centralafien zieht das Blatt den Schluss, dass die politischen Ziele sich Russlands auf dem Wege der Verwirklichung befinden. «Wir werden sehen, was Russland thun wird, wenn die Eisenbahn einmal Port Arthur erreicht hat. Ais dahin wird sich England allerdings wieder erholt haben und seine Uebermacht zur See wird erhalten bleiben. Es wird sein Bündms (?) mit Japan enger aus« gestalten und gewisse Ambitionen durchkreuzen.» Man dürfte wohl, wie in Constantinopeler diplomatischen Kreisen angenommen wird, diese Sprache des «Ikdam» auf russischer Seite nicht allzu ernst nehmen, da diese Ausfälle wahrfcheinlich bald wieder durch Angriffe auf England wettgemacht werden dürften.__________ Politische Ueberficht. Laibach, b Februar. Die deutfchradicale Partei in Böhmen hat die Theilnahme an der Verstandigungs.^onfrrenz abgelehnt und erklärt, «wer immer an der Verständi' gungs-llonferenz theilnimmt, dem stehe nicht das Recht zu, im Namen der deutschvölkischen Partei, der die überwiegende Mehrheit des deutschen Volles in Böhmen angehöre, zu sprechen oder mitzuwirken. — Die radicale Fraction des Iungczechenclubs, welche ebenfalls ausgefordert worden war, Vertreter in die Verständigungs - Conferenz zu entsenden, beschloss, leinen Vertreter in die Conferenz zu entsenden. Eine Mittheilung auS Sofia bezeichnet die von bulgarifchen Oppositionsblättern neuerdings verbreitete Feuilleton. Von Vrindisi nach Messina. W"se. Erinnerungen von «. Peruilel. (Schluss.) 'N der Ln,^^ führt zum Unterschiede von Reggio ^lnezn^- ,be" ^mnen Reggio di Calabria. Der Ma^Mw selbst, aus dem alten Rhegium ("^,«,») "selbst kna c^° abgeleitet von ^>»^l (brechen), weil "bgebroHp., Wland durch die Meerenge von Messina ^gebaut l''. Die Stadt hat, da sie seit 1783 neu Meinen „?A' breite Straßen, die zu den höher l" EtM?c .'Uen bedeckten Anhöhen führen. Ueber wen aew.Ab" sich ein starkes Castell. Unter dem-""l einem,, - """ b« Domlirche und hinter dieser deichen «/""en Platze das städtische Museum mit ^deiE^""lhümern. barunter vielen Vasen, die ^tadt Ml. ^Mn, selbst Rheginer Vasen heißen. Die als Gemeinde 40.000 Ein-...Uande«Vl Ulen H°ndel mit den Erzeugnissen selben. ' "", Wein, Südfrüchten, Maccaroni u. s. w. 2"^^?^"" ist eine prächtige. Rechts W«"gen M, stch in „Hl ^,^ Entfernung An-V« der lm ä" den Endpunkten der festländischen U"ben s,'c5 ""ge grotto) von Messina. Solche »nden'Uauch <^ den hinter der Küste auf-«? d"n », """gen; die weihen Hänsergruppen heben N. 5«" aew^"" Farbe der Bergabhänge malerisch dF^Ulynie ^6sten Hintergrund aber bildet der b^wäkr' Mkn Hochfläche Vuchenwaldungen be-«"belivU ^ !°"V kahlen Abhänge stellenweise U^lun <; überzogen sind. der eine wohlthuende ^lnonte ü«" Kahlheit derselben bringt. Am ' vlDn höchste Spitze der Monlalto (1958 ,n) ist, wurde am 29. August 1862 Garibaldi im Kampfe mit den italienischen Truppen verwundet und gefangen genommen. Von der Küste aus. noch besser aber von einem höher gelegenen Punkte, etwa von der Straße Reggio Campi. die hinter der Stadt die Höhen entlang führt, ist die Aussicht nach Sicilien prachtvoll. Unmittelbar unter sich hat man die Stadt. Im Norden scheinen die beiden Küsten ineinander zu fallen, da die. Punta del Faro im Nordosten von Sicilien weit Über den westlichsten Punkt Ealabriens hinausreicht. Von Norden nach Süden erstreckt sich zunächst eine niedere Landzunge mit den Sren von Faro; nach derselben erhebt sich eine Kuppe, der M. Cicci (608 m). Nach einem Sattel S. Rizzo beginnen sich die pelorischen Berge gegen Süden auszudehnen. Die bedeutendsten Spitzen sind der steil aufsteigende und südlich steil herabsenlende Untennamare (2130 m), dann der 1278 m hohe M. Scuderi. der spitze Pizzo di Polo (1341 m) und vor diesem etwas südlich der Monte Sereno (1068 m). Dann senkt sich das Gebirge zum Bette des Alcantara, der das peloritanische Gebirge von dem unmittelbar aus dem Meere emporsteigenden Riesenlegel des Aetna (3313 m) trennt. Zwischen dem Hauptstocke des pelorischen Gebirges und dem Aetna tritt ein Vorberg des ersteren bis zur Meereslüste hinan. Es ist dies die Bergspitze, auf deren Abhang Taormina liegt Aus dem Aetna erheben sich einige Lavakegel, hinter dem Aetna ragt tief im Süden der M. Lauro (98b m) hervor, dann aber verliert sich das Festland und verschmilzt mit der See und der Luft. In der Morgensonne spielte das peloritanische Gebirge in allen Farben. Bald erschienen die von Thälern durchfurchten, zumeist kahlen und aus Gneis. Glimmer und Thonschiefer bestehenden Abhänge rülhlich. violett oder braun gefärbt, je nach der StÜrle des SchaUenö, den die Mnde der Thäler würsen; bald erglänzten in hellem Gelb oder Grau die von den Wildbächen tief eingerissenen Betten der Fiumaren, über welche an der Küste lange Eisenbahnbrücken führen. Dazu hoben sich die hellen Häusergruppen der Ortschaften ab, die in kurzen Zwischen räumen die Küste beleben, aber auch weit oben im Gebirge auf Bergspitzen oder Abhängen sich wie Nester von Raubvögeln auf den Felsen festgesetzt haben. Ein herrliches Schau-spiel bietet der Aetna dar. Seine Oberfläche erscheint wie in blauen zarten Dunst gehüllt, durch welchen die von der Spitze nach allen Seiten herab sich erstreckenden Vergschluchten wie weihe Fäden durchschimmern, während der dem Meere benachbarte Theil dunkler dasteht. In weiter Ferne erscheinen die Berge dunkelblau, ihre llontouren unbestimmt, bis sie fürs Auge nicht mehr wahrnehmbar sind. Die klare Morgensonne vergoldete die Berge Sicilien«. und ihre Strahlen brachen sich zu einem herrlichen Geglitzer in den ewig bewegten Wellen des Meeres. Am Bahnhöfe Reggio Porto schifften wir uns in den Postdampfer ein, der die 11 km lange Strecke von Reggio nach Messina in einer Stunde zurücklegte. An Bord hatte ich Gelegenheit, die sicilische wie die festländische Küste zu betrachten und in der Fülle der malerischesten Landschaften und Scenerien zu schwelgen. Als wir uns Messina näherten, war natürlich die ganze Aufmerksamkeit dieser Stadt gewidmet, von der man die Vorstädte südlich und nördlich vom offenen Meere aus sieht, während die eigentliche Stadt der sichelförmige Hafen verdeckt. Da« gegen sieht man die höher gelegenen Stadttheile mit dm Befestigungen und den Bergen im Hintergrunde. So betrat ich denn sicillschen Boden, dessen landschaftliche, ethnographische, culturelle und historische Eindrücke mir unvergänglich bleiben werden. — Poch davon vielleicht ein andereSmal. Laibacher Zeitung Nr. 29. 228 6. Februar I^M Behauptung, dass sich der Ministerrath mit der Angelegenheit der Unabhüngigkeits«Erklärung Bulgariens befasst habc, als eine Erfindung. — Ebenso wird an maßgebender Stelle die Nachricht, dass Fürst Ferdinand eine Reise nach Constantino pel plane, als ganz unbegründet erklärt. Es sei überhaupt keinerlei Angelegenheit in Schwebe, die einen Besuch des Fürsten am Goldenen Horn ver» anlassen könnte. Die «Times» melden aus Teheran: Die Gegenleistung, die seitens Persiens für die von Russland gewährte Anleihe versprochen wurde, ist unbekannt; man zlaubt, sie weide in Form von Eisenbahnconcessionen in Nord« und Mittel-Persien, wahrscheinlich auch in der Erlaubnis des Durchmarsches russischer Truppen durch Seistan erfolgen. Wie verlautet, wurden Telegramme aus Batum nach Europa während der sehr umfassenden in der Richtung auf Afghanistau erfolgten Truppenbewegungen zeitweilig angehalten. In einer Mittheilung aus Paris wird au?« geführt, dass die europäische Diplomatie die jüngsten Ereignisse in China, über deren Einzelnheiten man übrigens noch immer auf unzureichende Informationen angewiesen sei, nunmehr etwas ruhiger betrachte als unter dem Eindrucke der ersten Nachrichten. Immerhin müsse man sich aber vor dem Extrem, diesen Vorgängen nur geringe Bedeutung beizulegen, hüten. Der Note, welche die Vertreter mehrerer Mächte in Angelegenheit der Missionäre an die chinesische Regierung gerichtet haben, sei die weiterreichende Auslegung zu geben, dass die betheiligten Staaten überhaupt zur wirksamen Abwehr der der Sicherheit und dem Eigenthum ihrer Unterthanen in China etwa drohenden Gefahren entschlossen seien. Man habe es als eine unabweisbare Pflicht erkannt, die chinesischen Machthaber vor einer Ausbrüche des Fremdenhasses begünstigenden zweideutigen Haltung zu warnen. Wie man aus Washington schreibt, soll sich ein angeblicher früherer Geheimagent der spanischen Regierung zur Erbringung des Nachweises ervötig gemacht haben, dass die Katastrophe des amerikanischen gepanzerten Kreuzers ,Maine», der bekanntlich im Jahre 1696 in den Gewässern von Havanna in die Luft flog, durch ein spanisches Torpedoboot bewirkt worden sei. Die Erwartung einiger amerikanischer Blätter, dass die Aussage dieses Individuums zu einer neuerlichen Untersuchung des Falles führen werde, habe sich aber nicht bestätigt, da das Kriegsamt es rundweg abgelehnt hat, sich mit einer aus solcher Quelle herrührenden Denunciation über eine Angelegenheit, die seit einiger Zeit erledigt ist, zu be» fassen. Tagesneuigleiten. — (Line köstliche Biographie des KaisersWilhelm) hat ein Mühlhäuser Schulmädchen geliefert. Die «Oberelsässische Landeszeitung» berichtet: «Unser Kaiser» — so lautete das Aufsatzthema einer hiesigen Schule. Nachdem das Thema reiflich durch-gesprochen war, tiftelte eine kleine Elsässerin folgende Literaturprobe zusammen: «Am 27. Jänner war unser Kaiser das Licht der Welt. Seine schönste Jugend brachte er auf Fneorichekron. Hier verfertigte er Classendienste, er wasch den Schwamm, spitzte die Kreide und putzte auch wohl die Tafel. Fleiß und Pünktlichkeit bringen den fleißigen eine Denkmünze. Da wurde er Officier. Das Regiment fchickte unser Kaiser in die Universität nach Bonn. Sie traten zum zweitenmal in das Regiment ein. Im Jahre 1886 wurde er wach. Seither wurde er ein gerechter Fürst. (Den Frieden.) Er Pfleg den Frieden als Frömmigkeit zu befehlen». Die Censur lautet: «Schlecht». Die kleine Zopfträgerin soll darüber höchst betrübt sein. — (Der gefährliche Gast.) Die vor kurzem in den Blättern aufgetauchte Meldung, der Schah von Persien gedenke demnächst eine Europareise zu unter« nehmen, weckt die Erinnerung an eine köstliche Episode, welche sich während eines Besuches des verstorbenen Schahs bei Lord Salisbury zutrug. Bei dem letzten Besuche Nasreddins in England gab Lord Salisbury in Hatfield eine Gartengesellschaft und hatte zur Unterhaltung seines Gastes einen Kunstschützen herbeigezogen, der vom Kopfe einer Dame Korlpfropsen wegschoss. Der Schah, der da sah, dass das so leicht gieng, wollte es selbst versuchen, und mit einem Repetiergewehr in der Hand richtete er dessen Lauf ringsherum auf Lord Salisbury und andere Gäste, die natürlich darüber nicht wenig entseht waren. Die Dame, die sonst die Pfropfen auf dem Kopfe hielt, weigerte sich, dem Persersürsten als Zielscheibe zu dienen, und so verlangte der Schah, dass sein Premierminister die Stelle der Dame einnehmen sollte. Im Mtgefühl für seinen persischen Collegen wusste Lord Salisbury das aber abzuwenden, und schließlich wurde der Schah entwaffnet. — (Der Knabe mit der Fischotter.) Aus Metz berichtet die «Meher Zeitung«: In den Straßen unserer Stadt sieht man häufig einen Schüler, der an einem Kettchen eine schon recht kräftig entwickelte Fischotter mit sich führt. Das Thierchen nimmt sich annähernd wie ein an der Leine geführter Hund von mittlerer Größe aus. Diese Otter ist in weitgehendem Sinne zum wirtlichen Hausthiere geworden, das, in der Nähe der betreffenden Wohnung von der Leine befreit, sicher die Hausthür und Treppe erreicht und hinaufsteigt. Beim Begegnen mit Hunden stutzen und knurren die letzteren angriffslustig gegen den Fremdling. Dieser aber stellt sich auf die Hinterbeine in Kampfstellung, worauf die Hunde gewöhnlich Reihaus nehmen. Der directe Ablümmling der gefährlichsten Fifchdiebe taucht frei, ohne Leine, auf Ge-heiß in die offene Mosel und schwimmt ebenso wieder zu seinem Herrn ans Ufer zurück. — (Die telephonische Bestellung.) Ein Berliner Blatt erzählt, dafs einer der ersten Privat-theilnehmer des Telephons in der deutschen Hauptstadt der berühmte Restaurateur Dressel war. Eines Nachmittags gegen b Uhr — Dressel pflegte um diese Zeit stets zu schlafen und hatte den strengen Befehl ertheilt, ihn nicht zu stören — tlingelts an dem neuen Telephon. Buchhalter. Oberkellner sind sofort zur Stelle, aber der Anrufende wünfcht unbedingt Herrn Dressel selbst zu sprechen, dem er eine Bestellung zu machen habe. Da das Verlangen sehr energisch und die Stimme zudem so nasal-vornehm klingt, so wird Dressel doch aus dem Mittags-schläfchen gestört, und er kommt nicht gerade in rosigster Laune an den Apparat. Aber sein Gesicht verklärt sich allmählich, als sich durch die Drähte folgendes Gespräch entwickelt: «Also hören Sie mal, lieber Dressel, ich möchte für heute abends, ? Uhr, kleines Diner —». — «Jawohl, zu Befehl.» — «So für zwanzig Perfonen, Couvert ohne Wein kann 30 Mark losten.» — «Sehr wohl, gewiss, gewiss.» — «Lassen Sie auch Sect kalt stellen, sagen wir vierzig Flaschen.» — Sehr wohl, aber darf ich wohl um den Namen bitten?» — «Ick werd' mir hüten!» schallte es laut und beutlich zurück, M gleich darauf ertönte das gellende Schlussllingelzeichen — (Orpheus in der Thierwelt.) 3""! essante Experimente über den Einfluss der Musll A Thiere hat jüngst ein Engländer, Mr. Cornish, angM Als Instrument wurde dabei die Geige verwendet. ^ begann bei einigen niederen Thieren. Durchaus '«« Wirkung schienen die Töne der Violine aus eine TaraM' spinne auszuüben, ein Nest von Scorpionen aber gellt v dabei in lebhasle Bewegung. Viel Interesse für 3» zeigten einige Schlangenarten. Besonders war das " der Cobra der Fall, die ja die indischen Schlang beschwörer auch nach ihrer Musik tanzen lassen. Das Ty" schlief fest auf dem Sande seines Käfigs. Bein» ersm Ton aber hob es sofort den Kopf. und nun, je lauter o« Musik wurde, richtete es sich allmählich lerzeng«"" auf. Jeder Wechfel in Takt und Tonart übte einen M lichen Einfluss auf die Schlange aus. Beim Tremolo b"" sie den ganzen Körper auf; bei einer Tonfolge, die o Töne einer Dudelfackpfeife nachahmte, schwoll ihre H"" bis zu den äußersten Dimensionen, während bei etn plötzlichen Disharmonie die Cobra sich schmerzlich ^ wie von einem heftigen Schlage getroffen. 2^ Schlangenarten reagierten nicht fo start aus Musil. "' riesenhafte Python zum Beispiel blieb vollständig wdMe"' Sehr aufmerksame Zuhörer waren die meisten VicrsW, Der Eisbär lam sofort an sein Gitter heran und ste"" sich aufrecht auf die Hinterfüße, indem er im Takt" ganzen Körper wiegte und ein behagliches Brummen h^ lieh. Zwei Grizzlies wandten den Kopf zur Seite, " ob sie besser hören wollten, und nahmen eine lonM Miene scharfer kritischer Aufmerksamkeit an. Mit " Pfoten schlugen sie dabei taltmäßig gegen das s^ Der Löwe blieb ruhig liegen, machte ein aufmerkt Gesicht und schlug mit dem Schwänze den Boden. ^> dem Wolfsläfig passierte es. dass eine Saite dec ^ sprang; bei dem plötzlichen schrillen Klang krümmte ^ Wolf den Rücken, nahm den Schwanz zwischen die ^ und rannte in die äußerste Ecke seines Käfigs-Elephanten ließ man die Flöte hären, und es >" überaus interessant, die Wirkung der sanften T0ne i beobachten. Das gewaltige Thier kam sofort nahe hel und blieb dann unbeweglich stehen, den einen Fuß ^ in die Höhe gehoben. So lange die Töne der o> erschallten, blieb er still stehen, als sich aber eine »"' nette hören ließ, fieng er an, in höchster Aufregung? und her zu laufen. Die scharfen Töne waren ihm offe" höchst unangenehm. Der Strauß vertrug sie auch ^ und ebenso gerieth der Tiger dabei in große ^"^ Der erste Ton der Flöte oder der Geige brachte l", wieder Ruhe und Frieden. Bei allen Thieren jedoch/ ^ bei denen, auf die Mufil nur sehr geringen Einfluss ^ zuüben schien, zeigte es sich, dass sie Disharmonien y^ unangenehm empfanden. ^ ^, — (Die veränderungssüchtige ^l schenhaut.) Bekanntlich bedienen sich die Aerzte, ^, es sich um den Ersatz größerer, durch Verletzung ^ lorener Hautpartien handelt, seit einer Reihe ^ Jahren der Transplantation, das heißt, sie enwey^ einem gesunden Menschen ein entsprechendes H^Ml nähen es auf die der Haut beraubte Stelle des in »^ Behandlung befindlichen Kranken und erreichen aus el» Weise bei Innehallung der nothwendigen Vorsichtsmaß"»^ Heilung. Als nun vor einiger Zeit an einem M"^ Transplantation vollzogen wurde, machte matt ^, interessante Beobachtung. Als man leinen NeaF. ^ treiben konnte, Überlieh ein opferwilliger Weißet'^ Haut dem Neger zur Lebensrettung. Man dachte^ Zas Mene Hekec öer Ilrau Susefelöt. No«an von Vrmano« Ganbor. (24. Fortsetzung.) Ein paar Wochen nach der Testamentseroffnung meldete sich ein Stuttgarter Advocat, Iustizrath Bräu-ning, der im Namen der Erbin auf die ihr nach dem mütterlichen Testament zufallenden Juwelen Anfpruch erhob und der etwas später persönlich nach Aachen kam, um an Ort und Stelle nach den verschwundenen Steinen zu recherchieren. Elma befand sich seit Wochen in einem schwer zu beschreibenden Gemüthszustand. Seit der Testamentseröffnung, die ihre Hoffnungen definitiv zertrümmerte, kannte sie sich selber kaum mehr. Sie war wie umgewandelt. Ihr erster Impuls und Gedanke war damals gewesen, die Steine so lange im geheimen zu verwahren, bis die rechtmäßige Besitzerin persönlich auf der Bildfläche erschien, dann wollte sie ihr die Juwelen geben — aber um den Vorsatz rankte sich die ziemlich zuversichtliche Hoffnung, diese unbekannte Cousine möchte in dem Dunkel ihres Ver-schollcnseins bleiben. Die Tante hatte nie den Namen ihrer Tochter er. wähnt; seit frühester Kindheil war dieselbe fort; im Herzen chrer Mutter hatte sie nie einen Platz besessen. -^ ^ m" "nem Gedanken hatte «lma. wenn Ne uder den InhaU des Testaments simulierte, diese erb- berechtigte Tochter der Frau Iusefeldt gestreift. Sie war ja auch verfchollen, diese Cousine, und sie musste verschollen bleiben. Sie musste — musste — musste! Tausendmal wiederholte sich Elma diesen uagen Trost. Das Mene Telel der Frau Iusefeldt hatte sie verzaubert, behext, sie konnte sich nicht mehr davon trennen. Das Feuer der Steine verzehrte allmählich ihr besseres Ich und die vornehmen Züge ihres Charakters ; es hypnotisierte sie thatsächlich; es übte einen geradezu dämonischen Einfluss auf ihre Dentungsart aus. Sie liebte diefe Steine; es war leine Phrase, sie liebte sie mit der ganzen Leidenschaftlichkeit ihres Temperamentes, sie konnte sich nicht mehr davon trennen, sie hätte sie selbst dann nicht missen mögen, wenn man ihr den doppelten Betrag des wirtlichen Wertes in barem Gelde dafür gegeben hätte. Sie hatte sich ein eigenes Schlafzimmer eingerichtet und jede Nacht, wenn alles im Haufe zur Ruhe war, vertiefte sie sich bei verschlossenen Thüren und dicht zugezogenen Vorhängen in den Anblick des räthselhaften Schatzes. In dem unruhigen, flackerigen Schein, den die brennenden Kerzen der Girandole in der Finsternis schufen, trat das blendende Feuer des gespenstischen Warnungswortes dann umso deutlicher hervor. Elma konnte die Blicke nicht davon abwenden; jeder Stein schien ein grohes, glänzendes Auge, d^s ihren Blick bannte und dessen Strahl sich mit Zaubermacht in ihre Seele hnmubohrte. Als dann nach Wochen dennoch die 2rblN ^ Juwelen auftauchte und ihre Ansprüche geltend n"A geriethen Elmas Empfindungen ins Schwanken. ^ wurde irre an sich selbst und kam mit sich l^chl einen gewissen Zwiespalt. Trotzdem gewann sie ^ F über sich. die Steine herzugeben. ES war beinah j,e stecke ein unheimlicher Spul darin. Nie M^. ^e» ihr Herz an einem leblosen Gegenstand so s^ als an diesen eigenthümlich gefafsten Brillante'»- ^b Ohne nur mit einer Wimper zu zuckele» sie dem Vertreter ihrer Cousine auf seine o Auskunft. s^el Der Iustizrath lieh sich die Erbschaftssache '<,,, Clientin offenbar sehr angelegen sein. Seine l ^ grauen Augen, deren durchdringender Blick d"Hjci> blitzenden Brillengläser noch verschärft wurde. >^M in jeden Winlel der verschiedenen Räume, durch ^e Elma ihn auf seinen Wunsch führte, und da"" F er fo eine eigene, unbequeme, sprunghafte «"^i^ und Querfragen zu stellen — Fragen, die i^ ^ weit ab von der Sache lagen und die, "le 's.^te ftinctiv herausfühlte, doch alle einen ganz "^.«lO Zweck verfolgten. Nun, sie gab sich jede "^ Mühe. ihn möglichst zufrieden zu stellen; sie S',H ü" jede seiner Bemerkungen ein und ließ es.e""<^g^ ganz discret durchschimmern, dass die ewlge l5 ^ sie ermüdete und ihre Geduld auf eine etwas s Probe stellte. . ^O"^ Ungefähr ebensoviel att die repräjentteren^ ^ü des Hauses hatte der Iustizrath Nntom« z" ' Laibacher Zeitung Nr. 29. 229 l',. ^.brunr 1900. on>s der auf diese Weise geheilte Neger nunmehr Zeit t Mes Lebens mit eitlem weißen Fleck behaftet bleiben ( werde jedoch nach lurzer Zeit bemerkte man, dass das ausgesetzte weiße Hautstück nachzudunkeln begann, und binnen 5 stlYS Wochen war es so schwarz geworden, dass man es i von seiner Umgebung nicht unterscheiden lonnte. Als man i nun Gelegenheit hatte, ein Hautstück von einem Neger ' °u» einen Weißen zu übertragen, machte man natürlich i °«en V^uch, sehr begierig zu erfahren, ob hier eine i «nyarbung der Haut eintreten werde, und dies war auch i M ^ b" ^' Die Negerhaut war nach wenigen t pochen ganz weiß geworden. Man sollte es laum für l oembar halten, dass eine so eingreifende Veränderung z "Mch ist. aber es scheint, dafs die Farbschichten der l -"achbarstellen " das transplantierte Hautstück wandern z "Nd ihm die eigene Farbe geben. > («Komm' den Männern zart ent« > «egen . . ..) Im Oasthause des Josef Eminger in ' «agran fand diesertage ein Hausball statt, der bis 4 Uhr j morgens sehr animiert verlief. Um diese Zeit lamen ! mehrere angeheiterte Gäste in das Local, die trotz mehr- maUger Aufforderung sich nicht entfernen wollten. Der ^ "nt versuchte alle Mittel der Ueberrcdung; es war ! umsonst. Da griff er verzweifelt zum letzten Mittel, , «no ließ seine Bedienerin, die Slovakin Tenzelberger. ! "sen. Das Mittel war nicht ungefährlich, denn die , "nzelberger verfügt über eine äußerst robuste Con- urutlon; sie hat mit den übrigen Vertreterinnen des Machen Geschlechtes nur das Geschlecht und nicht die ^cywache gemeinsam. Um die Eindringlinge zu vertreiben, lMf sie «inen Sessel, mit dem sie unbarmherzig auf "e Störenfriede einhieb. Es entwickelte sich ein homerischer "anips, der mit dem Siege des tapferen Mädchens und "lt der Zertrümmerung des Sessels endete. Einer der "Aüste fiel unter den wuchtigen Streichen ohnmächtig n?b "' ""b musste in das Spital überführt werden; ^eoen andere erlitten leichte Verletzungen. Erst der Gen- "laelie gelang es, weitere Heldenthaten der Slovalin ' verhindern. Sie wurde verhaftet. ,g "^ (Katzenmusik.) Im Jahre 1848 geschah tin ^ b" originelle Graf Sandor. dessen Frau me Tocher Met tern ichs war, in Wien durch eine Abartige Katzenmusik aufgeweckt wurde. Er kam nicht t,j -Verlegenheit, sondern öffnete das Fenster und fragte ^ "rmende Menge, ob die Katzenmnsil ihm gelte H >einer Frau. — «Der Frau!» rief unten die 2°' Mart's a bissel — dann komme ich auch Local- und Provinzial-Nachrichten. ^ ?" (Laib ach im Jahre 1899.) Wie wir hätt.^"s°usweise über die sanitätsstatistischen Ver-eian l ^" Landeshauptstadt Laibach entnehmen, er-I^^nsich im vergangenen Jahre in unserer Stadt 34y" Geburten und 1067 Sterbefälle. Getraut wurden Alter ^' ^"" bkli Verstorbenen erreichten 214 ein 40 K^ü "b" 70 Jahren. Nach Todesursachen entfielen tub^ , ^ °"l angeborene Lebensschwäche, 197 auf 3 ""lose. 55 auf Lungenentzündung, 35 auf Diphtherie, 2 °..s kenterte, je 1 auf (Awlei'a mtunwm, (^lwlorn lranl^ ""^ ^lndbettfieber, 4 auf andere Infections-Gebir A"' ^ °"^ übertragbare Thierlrankheiten, 43 auf bhz "'^lagfluss, 44 auf organische Herzfehler. 48 auf Tode« c ^"bUdungen. 526 auf sonstige natürliche 7 aus?^"' 18 auf zufällige tödliche Beschädigungen, der a ^ bstmord, 5 auf Mord und Todtschlag. Die Zahl ^»waltsamen Todesfälle betrug somit 30, die Zahl Und vertra?/s/techi.' demi sie war jahrelang Frau Inscfeldts zweifen ä ^lenerin gewesen und kannte demzufolge tvobluv. *"" keine zwnte deren Neigungen und Oe. ^erstorh ' ""^ ""^ ^ Launen und Schrullen der Un!o,!i"^usefeldt hatte kaum ein Geheimnis vor iilgerte z? ' ^ ^"^ '^ "lies mitgetheilt, was sie Desto nip ! > "regte, was sie freute und amüsierte, gegenüher -"^6" ^" ks, dass sie auch derselbe» Ahnten sc^"^ etwas von den im Testament er- rn Edelsteinen geäußert haben sollte, jene»« 3,.^°^ fragte hin und her. nach diesem und singer m. !/"!"°l tippte Antonie sich mit dem Zeige-"ll öle Stirn. lvir jl ^^ MttäLmoiuoll«!. rief sie. «Daran haben ?lllg. ^ 3"' nicht gedacht! Am Ende stand das 'Hwundenp w°""e an, Halse trug. mit den ver-^Ndten " brillanten im Zusammenhange. Sie 'la gleich, es sei ein Schlüssel! - 3 entail "^"h s"h rasch von Antonie auf Elma ""'be tvech^?." "'cht, wie sie zusammenzuckte und die b'ese H' l3^ '"bgen recht haben, Autoin?.» sagte Zwei 3^ ^"^' '^ will eS holen!. "e golden. »"'"^" spät" legte sie dem Rechtsanwalt ^lbstvers.^^'"^ dem Schlüsselchen in die Hand. ^VM'^Z ist das ein Schlüssel'., sagte der V' wctMm n- den klein.'», ^er natürlichen Todesfälle 1037. Die Einwohnerzahl der Ztadt Üaibach betrug Ende December 37.186. — (ZurKata strophe in Kalsdorf.) Laut Mittheilung der k. k. Post- und Telegraphe«direction in iüien vom 18. Jänner d. I., Z. 7244/9, sind bei dem infolge Zusammenstoßes des die Bahnpost Triest-Wien ll ddto, 23. December 1890 mitführenden Schnellzuges !>lr. 1 in der Station Kalsdorf mit einem dort im Verschieben begriffenen Lastzüge entstandenen Brande des Vahnpostwaggons 49 Geldbriese uud 31 Neutelstücke sowie das freilaufende Wertpaket Nr. 16 aus Salonichi für London, Wert 1000 Gulden, ein Raub der Flammen geworden. Aus diefen Sendungen wurden verschiedene Münzen, Schmuckgegenstände, Gold- und Silberreste lc. geborgen, die sich theils in geschmolzenem theils in minder verletztem Zustande bei der l. l. Postdircctionscassa in Wien in Aufbewahrung befinden. Hievon werden die betreffenden Aufgeber mit der Einladung in Kenntnis geseht, allfällige Reclamationen bei der hiesigen l. l. Post- und Telegraphelidircction einbringen zu wollen. - (Nu ll acher abend.) Der gestern seitens der Untcrofficiere des Infanterie«Regiments Nr. 27 in den Localitäten der alten Schießstätte veranstaltete Ronacher« abend nahn» einen überaus animierten, bewegten Verlauf, der einerseits wohl den gelungenen Darbietungen und anderseits dem ausgezeichneten Besuche, wie solcher bei ähnlichen Anlässen nicht immer verzeichnet werden kann, zuzuschreiben ist. Das engere Comites dem die Durchführung des ganzen Festes anvertraut worden war und das aus den beiden Herren Nechnungsunterofficieren Ferner und Weiß sowie aus dem Herrn Zugsführer Kraus und Herrn Feldwebel Mofer bestand, hatte unter der thatkräftigen Leitung des Herrn Hauptmannes Wücl in umsichtigster Weise alle Vorkehrungen getroffen, um den Abend zu einem in jeder Beziehung gelungenen zu gestalten. Der decorative Schmuck des Saales und der übrigen Localitälen zeugte von fchöncm Geschmack und machte in seiner Einfachheit einen vornehmen, stilvollen Eindruck. Die am Nonacherabende gebotenen Nummern fanden laute und verdiente Anerkennung. Abgesehen von den Darbietungen der Negimentslapelle. die in bewährter Weise ihrer Aufgabe nachkam, absolvierten alle Mitwirkenden, die natürlicherweise insgesammt dem Regiments-vcrbande angehörten, die Programmnummern zur vollsten Zufriedenheit des Publicums. So producierte sich zunächst der vortreffliche Jongleur Tsun-Titsch-Man-Tsam mit einer Anzahl von verblüffenden Kunst stücken; hierauf gab es einen Vortrag des Gesangsredners Signor Parmesani Maccaroni «di Schwindlini», dessen launige Vorträge große Heiterkeit erregten; sodann folgte die Vorführung von Musik-Automaten mit undenkbarer Musik; ferner Vorträge der Gebrüder Schreihals, ein Gastspiel des Tragöden «Muss ich?», ferner Productionen des Concertzcichners Mister Strichelt di Strichino und endlich das Auftreten der Jammer-Virtuosen Max und Moriz, die auch jedem Circus nicht zur Unehre gereicht hätte. Selbstverständlich lohnte das Publicum alle Vortrage mit stürmischem Beifall und erzwäng dadurch verschiedene Zugaben. Es herrschte im gesammten Publicum die Ansicht, dass die wackeren Belgier ihre besten Kräfte eingesetzt hatten, um den Abend zu einer ungezwungenen, bis zum Ende tadellos verlaufenen Unterhaltung zu gestalten. — An den Nonacher-Abend schloss sich ein Tanzkränzchen, an welchem sich so uicle tanzlustiae Paare betheiligten, dass der Saal dieselben laum fassen und dass nahezu nur schrittweise getanzt werden tonnte. — Die Veranstaltung beehrten unter anderen mit ihrer Anwesenheit die Herren: Seine Excellenz Feldmarschall - Lieutenant Hochs mann von Hochsan, Brigadier v. Frank. flüchtigen Musterung unterzogen hatte. «Und niemand weiß anzugeben, zu welchem Behälter derselbe gehört?» Elma hielt dem durchbohrenden Blick des alten Mannes tapfer stand. «Nein,» sagte sie ruhig, «ich nicht!» Antonie wusste es auch nicht. «Kann ich das Schlüsselchcn vorlänfig behalten?, fragte der Iuslizrath. Elma hatte nichts dagegen, aber obgleich si« äußerlich ihre Fassung beibehielt, kam plötzlich docl eine sonderbare Unruhe über sic. Das eigene Schuld' bewusstscin lieh sie instinctiv errathen, dass drr Advocai irgendein Misstraucn hegte, wenn sie auch nicht er gründen konnte, auf wen sich dasselbe erstreckte. Sie war ordentlich froh. als er am nächst« Morgen abreiste. Bei seiner Abschiedsvisite erkundigt! sie sich zum erstenmale nach ihrer unbekannten Cousine wo sich diese aufhalte — in welchen Verhältnissen si< lebe. «Sie ist gegenwärtig Lehrerin in einem Stuttgarter Pensionat,» antwortete der Advocat, «rin ein faches, braves, tüchtiges Mädchen, das überall vorwärti kommen wird, auch wenn sie das Vermächtnis »hrn Mutter nicht eihallei, sulltr. S,c wird die Iusch'ldt-schen Brillanten taum entbehrn.» «Umso besser!» dachte Elma, «Mir sind ste hin gegen unentbehrlich geworden! Sie vermisst sie nicht und ich kann sie nicht missen! So gleicht sich di, Sache aus!» «5nf^h'.my l,^,',> dle Obersten v. Nltsche und Riedl, Regiments-Commandant der Artillerie Franck, Oberstlieutenant v. Lulanc, die Majore Kukit und v. Ri edlin gen, ferner alle Stabsofficiere der Garnison, die Herren von der Mappierung, die Herren RegimentSärzte. das Oft'i-cierscorps des 17. und 27. Regiments fowie jenes der Landwehr und der Artillerie. Ferner bemerkten wir unter den Anwesenden Herrn Regierungsrath Marquis von Gozani, Herrn Magistratsbireclor Voncina, den Herrn Vicepräsidenten der Hnndels- und Gewerbekammer Klein u. a. m. — Keller, Küche und Bedienung liehen, dank der Fürsorge des Herrn Restaurateurs Lorber, nichts zu wünschen übrig. .'. (Selbstmord.) Oesteni abends entleibte sich in seiner Wohnung an der Römerstrciße Nr. 7 der beim Naufmanne Johann Iebasin bedienstct? Handlungsgehilft Gustav Kavöic durch einen Schuss in die rechte Schläfe. Der Tod trat nicht sofort ein; der Selbstmörder lonnte noch mit dem Sterbesacramente versehen werden. Als der herbeigerufene Polizeiarzt Dr. Illner in der Wohnung des Selbstmörders erschien, lebte dieser noch, aber nach einigen Minuten trat der Tod ein. Die Leiche wurde in die Todtenlammer zu St. Christoph überführt Kavkit war gestern von seinem Dienst^eber wegen Vernachlässigung seines Dienstes entlassln worde». Er nahm sich diese Entlassung so zu Herzen, dass er nach dein Revolver griff und sich erschoss. — (Vodnit-Ball in Rudolfswerl) Wie alljährlich veranstaltete auch heuer die Citalnica gemeinsam mit dem «1)olln>i«ks) zxivukl) (lsiiötvo» in Rudolfswert einen Vodnik-Vall. Derselbe fand am 3. d.M. statt und war so gut beiucht, dass die erste Quadrille in drei Colonnen getanzt werden musste. Es waren sehr geschmackvolle und reizende Toiletten zu sehm. Dem Tanzr niei'g ein Concert unter Leitung des Chormristers Herrn Ignaz Hl ad nil mit nachstehendem Programme voran: 1.) A. Foerster: «Wuäi moi-nur», gemischter Chor; 2) A. Foerster: «Vonoo Voämkovik pe»,ni», gemischter Chor, und 3.) I. Stasny: «Variant«' für Waldhorn und Clavier, vorgetragen vom Kapellmeister Herrn E. Emersii unter Begleitung des Herrn Chormeifters Hladnik. Insbefondere die dritte Nummer errang den lebhaftesten Beifall. Herr Emeriti erwies sich neuerdings als ein Solist von hervorragender Güte. Der Ball verlief sehr animiert und nahm erst in später Morgenstunde sein Ende. Die zum Verlause gelangten Bouquets fanden reißenden Absatz. —o— — (Ueberfall.) Am 28. v. M. nachts giengen die Inwohncrsöhne Nikolaus Vrhovec aus Moste und Johann Bercic aus Selo auf der Bczirlsstraße von Selo gegen Moste na/h Hause. Vor einem Hause in Moste erwartete sie der Fabrilsarbeiter Johann Kos mit einer Schusterholzraspel und versetzte damit ohne einen vorherigen Streit Nikolaus Vrhovec zwei Hiebe auf den Kopf, so dass derselbe als schwer beschädigt ins Landesspital nach Laibach abgehen musste. Es liegt ein Racheact vor. —l. *.* (Erben gesucht.) In Brunn ist eine gewisse Julie Hoffmann mit Hinterlassung eines Vermögens im Werte von 100.000 Kronen gestorben. Die genannte Erblasserin ist die Tochter eines Anton Hoffmann, gewesenen Nentmeisters zu Borotin in Mähren, und der Magdalena Hoffmann, Tochter des Simon Marhon, Bürgers von Laibach. Es haben sich bisher zum Nachlasse nur Verwandle von der Vaterscite gemeldet. Es ist aber leicht möglich, dass auch erbberechtigte Verwandle von der mütterlichen Seite vorhanden sind. Die Interessenten lönnen sich bei der Behörde melden. — (Ein neuer Komet.) Eine Depesche aus Nizza meldet, dass der dortige Astronom Giacobini am 31. Jänner einen Kometen entdeckt hat. Drrsclbc stand um halb 8 Uhr abends in 44 Grad Rectascension und in 8 Grad südlicher Declination. Ueber die Helligkeit und Bewegung sind leine Mittheilungen gemacht worden. 5*5 (Nach Amerika) sind von Laibach aus im Monate Jänner d. I. 237 Personen ausgewandert. Wegen Vergehens nach tz U des Strafgesetzes und tz 45 des Wchrgesetzes, d. i. wegen beabsichtigter Auswanderung vor Erfüllung der Militärdienstpflich», wurden von der Sicherheitswache vier Burschen anaelinlten und verhastet. Theater, Kunst und Literatur. * (Deutsche Bühne) «Spät kommt Ihr, doch Ihr kommt!» lönnen wir anlässlich des Gastspieles der beiden Künstler, die uns in kurzen Zwischensäumen mit ihren, Besuch erfreuten, ausrufen. Nun. beide Gastspiele wurden mit Vergnügen nufssenommen, und Herr Franz Tewele, dessen siegreiche Laune ja dem Laibacher Publicum seinerzeit manch fröhliche Stunde bereitet, ward nls alter Bekannter lebhaft bewillkomm». Der Künstler hatte sich die französische Posse «Der selige Toupinel» uon Alexandre Bisson gewählt, die bereits vor ungefähr sieben Jahren hier zur ersten Ausführung gelangte und inzwischen ziemlich in Vergessenheit gerathen ist, obgleich „mn sich nicht verhehlen kann. dass inzwischen frischere und bessere Werk von sranzöftsch'n Possendichtern der Welt geschenkt wurden. «Der selige Tonvinsl» war zu ^''dznwi dnvch lcMwf und iUsPiuns V,v>^> an z^< Laibacher Zeitung Nr. 29. ________________ 230______________________________ ________S.Februar I90tX Frauen gefesselt. Sowohl seine legitime Gattin, als auch seine Freundin zu Toulouse «die lleine Bachstelze» führen den Namen «Madame Toupinel». Die beiden Witwen heiraten zwei ehrsame Männer und der allmächtige Zufall vereinigt beide Familien, also die beiden Damen Toupinel in einer Wohnung in Paris; auf dieser Vor« aussehung wird die Verwechslungsposse, die natürlich an Pikanterien reich ist, aufgebaut. Die hauptbediügung für den Erfolg solcher Komödien ist die Einhaltung des flottesten Tempos, das ein Nachdenken über all den lustigen Unsinn nicht aufkommen lässt. Diese Hauptbedingung war freilich gestern nicht immer vorhanden, die Sturzflut ausgelassener, einander jagender komischer Vorgänge wurde gar häufig durch verspätete Auftritte und Gedächtnislücken der männlichen Darsteller, die überhaupt die französifche Poffenleichtigkeit vermissen ließen, gehemmt. Herr Tewele half mit bekannter Virtuosität durch allerhand zündende, wenn auch nicht immer gewählte Extempore über manche Klippe hinweg, seine hinreihende Komik ließ leine Gelegenheit unbenutzt, sich voll zu entfalten, er fchuf als Duperron eine Figur, über welche jeder mit vollem Behagen lachte. Gewinnend gaben Frl. Kleiber und Frl. Petrovits die beiden Witwen des seligen Toupinel; sie stimmten fein und discret ihre Rollen auf den Lustspielton herab, ob aber das dem lauten Possenton zugute kam, bleibe dahingestellt. Das Theater war ausverkauft, das Publicum fröhlich gestimmt und ehrte den Gast durch warmen Beifall. -1- — (Der Zucker in seiner Bedeutung für die Voltsernährung.) Von Dr. Theodor Iaenfch. Preis 1 Mark. (Berlin, Verlagsbuchhandlung Paul Parey.) Nach einigen einleitenden Abschnitten, die gewissermaßen eine kurzgefasste, von Grund aus aufgebaute kleine Ernährungslehre darstellen, geht der Verfasser zu seinem Hauptgegenstande über, der trotz der streng wissenschaftlichen Grundlage des Ganzen nunmehr auch dem Laien völlig verständlich wird. Besonders anschaulich und den neuesten Forschungsergebnissen entsprechend ist hier u. a. die wichtige Rolle geschildert, die die thierische Stärke und der Traubenzucker im Stosswechsel und Kraftwandel des lebenden Körpers spielen; im Zusammenhange damit finden sich die Versuche des französischen Gelehrten Ehauveau mit ihren fo auffallend zu Gunsten des Zuckers sprechenden Ergebnissen erläutert. Weitere Abschnitte behandeln die Wirkungen des Zuckers auf die Muslelleistungen und die sich daraus für seine Anwendung im Heere, in der Arbeiterernährung, im Sportwesen, auf Reisen u. s. w. ergebenden Folgerungen: der Verfasser gibt auch eine interessante Anregung zu planmäßigen Versuchen, beziehungsweise zur Selbstbeobachtung hinsichtlich seines etwaigen Einflusses auf die geistige Arbeitsfähigkeit. Aus dem eingehenden Capitel über Nährwert und Nährpreis (Nährgeldwert) wird man u. a. mit Ueberraschung entnehmen, dass sich der Zucker heutzutage — wenn man von einem gewissen Mindestbedarf des Körpers an den fogenannten Eiweihstossen absieht — in Beziehung auf feine Wirlungen im Durchschnitt als etwa 43mal so billig wie Rindfleisch, also als ein wahres Volksnahrungsmittel darstellt, das in dieser Beziehung sogar dem Pferdefleisch und der Milch überlegen ist. Der Zucker erweist sich nämlich in seinen physiologischen Nährwirlungen als ein Sparmittel ersten Ranges; er ist ein Fett« und Eiweihsparer und ein Kräfteschoner des Körpers in einer Person. Die angebliche Schädlichkeit des Zuckers für die Zähne in der landläufigen Vollsmeinung, deren Grundlosigkeit schon so oft von den hervorragendsten Physiologen nachgewiesen worden ist, findet eine neue und nun wohl endgiltige Widerlegung durch die vom Verfasser zum erstenmale mitgetheilten Versuche des Chemikers Dantine. Auch die von Professor Jaeger aufgeworfene «Bläuungs-Frage», die nährwertlosen und von dem Zucker chemisch gänzlich verschiedenen künstlichen Süßstoffe (Theer- und Harnzucker), insoferne sie zu Verfälschungen u. dgl. — z. B. in der Bierbrauerei — dienen, finden in dem Buche ihre sachliche und gründliche Erörterung. Ein kleiner, aber sehr bemerkenswerter Anhang behandelt schließlich die in-neren und äußeren Heilwirkungen des Zuckers, die neuer« dings großentheils in unverdiente Vergessenheit gerathen zu sein scheinen, obwohl ihn noch der berühmte Hufeland in seiner «Makrobiotik» als «eines der ersten Stücke i„ unserer Hausapotheke» bezeichnete. Der Wert des Büchleins wird noch durch eine ganze Anzahl lehrreicher und brauchbarer Tabellen über Nährwert, Preise u. dgl. erhöht. — («Dom in 8 vot».) Die dritte Nummer dieser illustrierten Halbmonatsschrift enthält Gedichte von Ljudmila und Narjan Pretko, drei Aussähe er-zählenden Inhalts («Fürs Volt» von Mirovit. «Er-hört» von Pauline Pajt, «Nur nicht Maienblumen!» von F. S. Finzgar), eine Studie «Ueber die Schön-heil» von Dr. Fr. Lampe, den Artikel «Ansteckende Kraulheiten nach den Anschauungen der modernen Wissenschaft, von Dr. Simon Zubic, endlich Literatur- und Kunstberichte. — Dem Hefte sind fünf Illustrationen, darunter «Der Morgenhymnus» von Iv. Vavvotit. dtigegeven. Gelegramme des k. k. Telegraphen-Torrespondenz -Bureaus. Verftändigungs -Conferenz. Wien, 4. Februar. In den Räumen des Ministerpräsidiums fand um 2 Uhr nachmittags die erste Sitzung der von der Regierung zur Schlichtung der nationalen Differenzen in Böhmen und Mähren einberufenen Conferenz statt. Nn der Sitzung nahmen theil: Dr. Josef Maria Bärnrenther, Graf Änquoy, Dr.Iaromir Celatmvsty. Dr. Karl Cln'ari, Dr. Johann Freiherr von Chlumecky, Freiherr von D'Elvert, Dr. Engel, Dr. Eppinger, Dr. Funke, Egon Fürst Fürstenberg, Dr. Fnx, Dr. Götz, Dr. Groß. Dr. Kaizl, Dr. Kanial, Dr. Kramar. Dr. Kudela, Dr. Nitsche, Pater Opitz, Dr. Pacat. Graf Pilffy, Dr. Peril, Dr. Pergelt, Prazet, Dr. Frech, v. Prazat, Dr. Ruß, Dr. Schreiner, Dr. Schücker, Dr, Schwarz, Prinz Schwarzenberg, Graf Sereny, von Stme, Dr. Slama, Dr. Stransly, Swozil und Dr. Zaü'k. Von Seite der Regierung waren anwesend: Ministerpräsident Dr. von Koerber, Dr. Ritter v. Böhm,Bawerl, Freiherr v. Spens-Booden, Dr. Ritter v. Hartel, Dr. Rezet, Freiherr v. Call und Freiherr v. Giovanelll. Koerber begrüßte die Versammlung und dankte den Mitgliedern dafür, dass sie der Einladung der Regierung gefolgt sind. «Ich betrachte», fuhr er fort, «fchon Ihr Erscheinen als einen Erfolg nicht der Regierung, sondern der hochwichtigen Sache, die uns hier versammelte, denn wir wollen Frieden stiften in diesem altehrwürdigen Reiche, das schon allzulange durch den unseligen nationalen Kampf zerklüftet und in seinem wirtschaftlichen Gedeihen schwer geschädigt wird. Wenn Sie um sich blicken, meine Herren, so finden Sie, dass diejenigen Staaten am mächtigsten a/dieten. deren Bürger in einträchtigem Bemühen der Grüße, dem Ruhme ihres Landes zustreben. Und sehen Sie in diese Reiche, so sind alle Hände bei der Arbeit, die geistigen und materiellen Reichthum schafft. Bei nns ist das leider nicht so! Der unausgesetzte nationale Kampf hat alle Zuversicht, alles Selbstvertrauen, alle freudige Schaffenskraft zurückgedrängt. Hören Sie alier die Stimmen unserer tüchtigen und so reich begabten Bevölkerung, so vernehmen Sie von allen Lagern den sehnsüchtigen Wunsch nach Ruhe und Frieden. Allgemein ist die Ueberzeugung, dass es kein große-es Glück für unser Reich gebe, als wenn an Stelle des fortwährenden, jeder Sammlung und Conjolidierung hinderlichen Streites die Politik der Eintracht und wirtschaftlichen Kraftentfaltuilg träte. Die erwerbenden Schichten des Voltes, insbesondere die auf den Ertrag ihrer Arbeit angewiefenen, sind des trostlosen Haders müde und verlangen Erlösung aus dem Banne des nationalen Zwistes, der den Geist der Parieien in Fesseln schlägt, und wie empfindet jede Regierung, die den Staat ordentlich verwalten will, die Last dieses Streites, wenn sie einen reformatolischen Eingriff, einen Versuch, die Administration auf eine höhere Stufe zu heben, unternehmen will. Führen wir die nationale Frage mit männlicher Ruhe auf ihren sachlichen Kern zurück. Die Schwierigleiten sind nicht so groß, dass sie nicht überwunden werden können, trotz uller Kämpfe der letzten Jahre hat sich in vielen Punkten eine Annäherung der Anschauungen vollzogen. Wenn Sie, meine Herren, in Ihrer Berathung die Differenz-punlte wohlwollend und in allseitig versöhnlicher Stimmung zu mildern und auszugleichen trachten, dami werden Sie wenigstens eine Zeit der Erholung gewinnen, die gestattet, alle Umsicht und Energie den dringenden wirtschaftlichen Fragen zuzuwenden, und haben wir erst den Erfolg, so ist mir nicht bange, dass der Wohlstand des Reiches dereinst das stärkste Argument für den dauernden inneren Frieden fein wird. Der Regierung schwebt als Ziel vor, die Machtfülle des Staates in den Dienst der Cultur und Volkswirtschaft zu stellen. An Ihnen ist es, meine Herren, die Voraussetzung für eine solche Politik zu schaffen. Ich kann fagen, meine Herren, das Reichblickt aus Sie, geben Sie ihm fein Glück und feine Ruhe wieder. Hierauf gab Dr. Engel folgende Erklärung ab: Ueber Beschluss und im Namen sämmtlicher anwesenden Vertreter der böhmischen Vollsparteien Böhmens und Mährens habe ich die Ehre folgende Erklärung abzugeben: «Da uns ein concretes Verhandlungsprogramm bisher nicht bekannt gegeben wurde, kann unfere Betheiligung vorläufig nur informativen Charakter haben; um wahrzunehmen, ob und inwie« ferne das Feld der nationalen Kämpfe in Oesterreich wenigstens eingeengt werden könnte, zu welchem Zwecke ehrlich mitzuwirken wir auch diesmal gerne bereit sind, als ersten Schritt aber die Herstellung legaler Zustände bezüglich der böhmischen Amtssprache in« inneren Dienste verlangen müssen. Allerdings vermögen wir uns nicht der Ansicht zu verschließen, dass ein gedeihlicher Erfolg des in Angriff genommenen Ausgleichs« wertes nur dann zu erzielen ist, wenn auch die Be« sriedigung der sprachlichen Forderungen in Schlesien sowie in einzelnen anderen Kronländern, d e von mehr als einem Volksstamme bewohnt sind, in allseits ge< rechter Weise durchgeführt wird. Unter neuerlicher Betonung unseres Rechtsstand-Punktes haben wir neuerlich zu bemerken, dass wir die Schlichtung des böhmisch-deutschen Conflictes im Wege der Landesgesetzgebung anstreben und zugleich die Ueberzeugung hegen, dass ohne Ordnung des bestehenbell Verfassungsstreites, eine Beilegung der Wirren lN Oesterreich dauernd nicht zu erreichen sei, schließlich erklären wir, dass eine Theilnahme an den eventuellen Conferenzen kein Präjudiz für unfere Haltung im Ab-geordnetenhause bilden wird. — Nach kurzer, von Dr. Funke erbetener Unterbrechung der Sitzung, gad dieser nachstehende Erklärung ab: Wir haben die TlN-ladung zu dieser Conferenz angenommen, um unsere volle Geneigtheit zu beweisen, die Herstellung geordnetes Zustände in unserem Vaterlande anzubahnen, wir erachten es für zweckdienlich, dass sich diese Conferenz lediglich mit der Sprachenfrage in Böhmen und Mähren und bezüglich Böhmens noch mit andern bestehenden Differenzen befchäftige, weil dnrch Resultate auf diesen Gebieten wenigstens der nationale Kampf in Oesterreich eine Verminderung erfahren könnte, welches Ziel von einer andern Seite als wichtig ausdrücklich bezeichnet, worden ist. Gerade aus diesem Grunde lehnen wir es ab, heute in die Beurtheilung der Sprachcnfrage. hin, dass die Lage in der Front ruhig sei und "«> keine sofortige Bewegung erwartet wird.' Bezüglich" Meldung, dass Bullers Geschütze in Ladysmith h>^" waren, glaubt man, dass es sich um Schießübung mit den neneingetroffenen Batterien handle. Wien, 5. Februar. Der Generalrath der öst^ reichisch-ungarischen Bank beschloss die Herabsetz"^ des Bankzinsfußes um '/, M. Vom 6. d. M- ?, wird für den Escompt von Wechseln und Effecten e Zinsfuß von 4'/«M„ für Darlehen auf StH renten und Bantpfandliriefe 5 pCt., für andere 2v^ Papiere 5'/, pCt. gelten. .^ Prag, 5. Februar. Nach mehrmaliger fru")""', Wahlarbeit wurde heute Dr. Srb mit 43 St»«"^ zum Bürgermeister gewählt gegen PMivny, der Stimmen erhielt. Nach dem Wahlacte fanden aus "^. Gallerien nnd vor dein Rathhause Kundgebungen! , Podlipny und Srb statt. Die Demonstranten wl" von der Polizei zerstreut. H'rwaltel'egranitn. ^ Wien, 6. Februar. Gestern wurde h'" H Session der Erwerbsteuer-Contingentcommissioll^^ den Finanzminister Herrn Dr. v. Bühm-BaN' . mit einer längeren Ansprache eröffnet. Den na^, vollzählig erfchienenen Mitgliedern wurden d'e , träge, betreffend die Festsetzung der Contingents"" ^ einzelner Steuergesellschaften und die Vertheilu'U ^, Ueberschüsse, sammt reichen Materialien vM'g ^ Behufs Vorberathung und Berichterstattung üb" ^ Regierungsanträge wurde eine Subcommissl^<^^ stehend aus zwölf Mitgliedern, eingefetzt. In d" " ^ auf folgenden Sitzung der Subcommission ^, Sectionschef a. D. Dr. Gnedt zmu Vorsitzes'^ wählt. Als Referent für Kraln, Küstenl"^ ^ Dalmatien wurde Dr. Majar on aus 2alva°/H. stcllt. - Nächste Sitzungd ' ^cherHeiwng Nr. 29. 231 6. c^nar 1900. "emgketten vom Küchermarkte. CousHl.lA^'' Karl, Die Nerechnung nach dem neuen Ulan?« 5 ^" Effecten. Devisen und Valuten nach den Z3/r Wisen in Wien. Prag und Trieft, X 160. -Vil '"//^^ntismus slir Oesterreich 1900, X 5 60. -6 ÄM°,' ^l. Th,, Die Krankenpflege im Haus und Hospital, Vienk/K^b' X 5.-. - VauerNnna. Die pracktische " Hun. ?' «",X 4-80. - Tolstoi «raf Leo. «uf. lHU^noman m drei Vänben. geb. in Halbleinwanb »tb ic^ «llsterc N.. wove poe^n«, drosch. X 3—, elegant Üb« m^' ^ ^ruinier, Dr. I. N.. Das deutsche Volkslied, «1'38 b«nu".l> Wesen des deutschen «ollögesanges, geb. leine «.«1.^^'ll^li Dr. «aft.. Das theater, sein Wesen, Pl s Z^' 'eine Meister, geb. X 1Z. - Matthäri ll i'38 ' «^^' kutsche Vaulunst im Mittelaltcr, geb. ltituna's.!7n?/°^ ^- stationelle Kaninchenzucht, lurze Nn» sleilck l/ lMttll, ""l> zur Production von «Villig dieLam,''., ""^- ^ Gravenwitz Otto, Einführung tn " K?,» ""bt, I. Erklärung ausgewilhlter Urkunden X 6 —. Nnlb,"„, .«NY v,, Nulgarien, X 16U. — Centralblatt für K V"^. Ethnologie und Urgeschichte. V. Jahrg., Heft 1. S-bl>kbm.l.« vs"^ kirchliche Zeitschrift, herausgegeben von "n U?3',,N- I°hrg.. H'ft '. X - W, - Lindau Paul. lltüllll^.« «lauste lllein.Usiens. «tine Sommerfahrt auf dem ^°r c>^""' mit 15 Vollbildern. X 720. — Neufelb d>nduim°« ?"'" ^ ^"'^"' iwdlf Jahre Grfanaenschaft in «wft) lss^ ?)" ^ Deutsche geilschrist. (Foltset>una des "Nt>».^ ^"schrift für Politik und Volkswirtschaft, Cultur ^"."'l 1M1, Heft 4. X 120. - l>»yn ^ms8. Ine ^"nan ^ a ' ^ ^ ^' ^ ^lbe N. d. d., Seelönig« Töchter "NbUu^. ^"' "" Iassniger Siegmund, Zinsen tabellen «M^ , onto.-Lonant, l^ -V0. - Hofer Dr. Christ, ^"bnuna "lc ^""bgensübertragungin sammt Durchführung» "lneorologilche Beobachlnugen in Laibach. ^.^Teehöt^ 806« m. MÜtl. Uuftdruck 7»S 0 wu,. ^ 8v3i. ^"^» ö 2" O.schwaÄ)' the^tw. heiter ^,^3-^6 8 S3 W. mühig bewölkt "'««-! 784-4! 2 1, N7schwach , dewöt« j "'» ""ll!^.^esmittel d« gestrigen Temperatur 3 7», «or' !ü3.^"«lutwo«llch« «edacteui: Anton ssuntel. Wohnung mit vier Zimmern, Cabinet, Vorzimmer und Zagehör ist Bahnhofgasse 15 vom 1. Mai an zu vermieten. 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Februar 19l)ft. «««dem ° ,«««<« Courebl°tte ^l il lo^U'sämmtlicher »si«t,n. m!< «usnahmt btl ptl Ttüll notttiten „Dlvtrsen Loss" und der V,nul«,chtinl. verslsh! stch für je ,00 Kronen dt« Aominal^. - Um d«n »«« eine, »fiecte« pel Vtllck ,u ermitteln ist der «m»nen n,tt«te «our« m!< bem in Kronen au^,brü«t»n «»minalbetra«« bei litre« ,u multipliciere», ba» «elultal durch ,no »u dividieren, - «ei den nicht v°ll,e»ahlttn «etien ift von dem aus diese «eise ermittelt«, ^-^.^.^ Werte der nicht eingezahlte «etra« in «bzu« zu bringen. ' ^muleiin. ">^.I ^"""schuld. «««?« Veld Ware Vo« <<««te «lr Z«hl»»> über»»««»«« <«l»nl»..Prl»r.» 0bli««tl,»t». «tlilabethbahn S00 u. »000 Vt. 4'/, ab t»"/,...... 95-— — — Elilabethbahn, 40« u. «000 W. 4"/,......... 09 «0 lOO »o Franz Josef U.. S»»0 «alizlsche «arl - Uubwl«. «ahn, (blv, St.) Vilb. 4°/« . . . »7 «0 »»40 «orarlberger Vahn, Ktanlgschuld der zänder d»r ungarischen Krone. 4"/u UN« «oldrentt per «lasse . W »b »» — d!u, dto. per Ultimo .... 9» «5 »9 — 4"/« dto. Reute i» lrronenwahr., fteucrsrei, per llassa . , , 94 »b »4 45 4"/„ bto, dto. dto, per Ultimo, 94'llb »4 4!» Un«. St,.0 llX) 40 bto, Vtaat«0blig, (Ung, Ostb.) u. I. l»7U....... 9Ä40l0U!>U vto, SchanlregalNblül-Obli«, , 99 40 «lX»'lo dlo,Prüm.>«,kl»l»ll,-»l>«»r. ,»«»b l»» »!2 blo. dlo. 5 5(i fl. — «l»«1»r. lSl?b1«»?ü Tl,eIb.Äta..LoIe 4"/« .... l4,-»ü l4X — 4"/„ ungar. »rundentl.-vblig, »3»0 »4«« 4"/„ lroal. u»b jlavon, bett» 94' »»'— Andere össentl. Anlehen. t»",„ D«nau.«eg..«nlelht l»7» . ,0? Ü0 lO« K0 «nlehen der Ktadl Vsrz . . — — — — Unlehln d. Vtadt Men . . . ,o4 - »04 »0 dto. dto, (Lilber od. »old) ,O8-7b — — dto, bto, (l»94) .... 9« »l» 9« ?ü dto. dto. (l»98) .... 9? z« »» l0 Vorltbau^nlthen, verlo«b. °"/° 100 — 100 «) 4«/. »rainer Uandts'Xlnlthfn . — — 98 «. »tlv Ware Dsandblltst ett. »oder. alla,oft.oI.v,rl,4°,« 96 w 97 l0 «.»fterr^Lande^HyP'Nnst^«/» S8»a 99«0 0e«.un«.«»nl«./Mr.verl. ^^^ dt°.°dt°. ü«j«hl, verl. 4°/, . 99 «»,«,»5 Gparcasse.l.ost.^I ,vtrl.4°/, »9lt»,«»lb Gisenbllhn'Vslorlläl«' Obligationen. fl«b loa - Kiverse zos, (per Stück). vlrzlnellche »,s». »"/„ UodencrebitUose Em. l8»0 «38 — «40 - 3"/« „ ,, Vm, >»»9 «2H'^ «»«!>« 14 »o llrcbitlult lNl» fl...... 895-bO S9L «) «llary.Uose 40 ft. «Vl. , . . 1»9 «l «i — oflner Lole 40 sl..... l3l 50 184 — Plllffy-Üojt 40 fl, «Vi. . . . 13, 2t»l,34 - «othenilreuz, 0est.«,I,v,.l0s!l — «9^ -Lemb,-lzernow,' I«Ny' «isrnb.' «esellschafl ziuii si, O. . 14« üv 14« — Uloyb, 0rst,,lri,ft. 50v fl.«Vl. 77— ?« - vesterr. «orbweftb, l»00 fl. 2. ll9 »5 t»0 — dto. dto, (lit, U) »00 fl, 3. 1»4 75 iz!l> Lb Prag.Puier Elsenb. ,0Nfl, »bgft. »4— 94 50 «taalsfisrnbahn »00 fl, T. . 135 1U l«ü »0 Nüdbahn lioo fl, V..... »4 w l!5 «0 üübnordd, Verb.'«, i»O»fl.ou sl, . . .>«« — ,»» — U»« -nallz . 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