Nr. 94. Prännmerat<«n«p«ei«: Im Homptolr ganzj, fl. II, halbl. fl. b'50. Flil d<« »<>,stlNung !ns Hou? hald>,!>ntr. Mil »er'i<,'N nai:ü,s» ^,, b^ldj, ft, ? 5", Donnerstag, 24. April. Insertlon»glbül: Für »leine In>«at« bl« ,n t g«««n ^5 lr., groß«« Per Zelle « lr,, b«! öftert» 1884. Amtlicher Theil. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 15. April d. I. dem Weingroßhändler Theodor Römer in Wien in An« krlemiung seiner verdienstlichen industriellen und gemeinnützigen Thätigkeit das Ritterkreuz des Franz< Joseph-Ordens allergnädigst zu verleihen geruht. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 12. April o. I. dem Iorstinspeclions-Adjuncten Eduard Moser in Kastel« luth in Anerkennung seiner treuen und ersprießlichen Dienstleistung den Titel und Charakter eines Forst» Inspections. Commissars allergnädigst zu verleihen »eruht. Falkenhaynm. p. Der Ministerpräsident als Leiter des Ministeriums des Innern hat den Bauadjuncten Eugen Wallach Hum Ingenieur für den Staatsbaudienst in Dalmatien ernannt. Nichtamtlicher Theil. Gleise des durchlauchtigsten Kronprinzenpaares. Co nst antinovel. 21. April. Den heutigen Vormittag benutzte das durchlauchtigste Kronprinzen» paar zu einem Ausflüge »ach dem oberen Bosporus. In einer Mouche fuhren die hohen Reisenden nach Vejkos, besichtigten den durch seine originelle Gestalt merkwürdigen, dem Sultan gehörigen Kiosk, den Me-hemed Ali von Egypten in Nachahmung des babylo. mschkn Thurmes ganz nahe am Mere erbauen lieh. ^eine Grundlage bilden viereckige Terrassen, eine über der anderen angelegt und sich immer mehr verengend, bts endlich die letzte den Kiosk trägt, der aus den sel< lensten Marmorarten aufgebaut ist. Dann wurde der '" der Nähe befindliche Mont Geant bestiegen, der >emcn Namen dem großen Hünen ° Grabe verdankt, welches die Türken als das Grab Iosua's bezeichnen, und hierauf dem alten Cap Hieron, auf dessen Spitze °" der schmalsten Sklle des Bosporus das sogenannte «enneserschloss steht, ein Spaziergang gewidmet. Bei prachtvollem Wetter, welches den ganzen Ausflug be-Mtigte. wurde die Ueberfahrt in das liebliche Thal ,°" Vujukdere gemacht, an dessen Eingänge dem durch-Wuchtigsten Kronprinzenpaare die riesige alte Platane. " sogenannte „Gottfriedsbaum", gezeigt wurde, welche der Sage nach von Gottfried von Bouillon gepflanzt worden ist. Das Dejeuner wurde in der Sommerresidenz des österreichisch-ungarischen Botschafters Baron Calice eingenommen und nach demselben das Schulhaus in Bujukdere besichtigt. Am Nachmittage wurden die antiken Wasserleitungen und sogenannten türkischen Bends (Wasserbecken) in Augenschein genommen, insbesondere der Vajut-Bend zwischen Bujuldere und dem Belgrader Walde. Anf dem Rückwege wurde der vom Sultan Sr. Majestät dem Kaiser als Sommerwohnung der Botschaft geschenkten Anlage von Yenikeni ein Äesnch gemacht, worauf die Rückfahrt nach Yildiz erfolgte. Den Abend beschloss ein Abschiedsomer beim Sultan. Morgen beabsichtigt das durchlauchtigste Krön. plinzenftaar, nochmals den Bazar zu besuchen, um verschiedene Einkäufe zu machen, einige noch erübrigende Sehenswürdigkeiten, wie die große Cisterne und die Turbes, in Augenschein zu nehmen, und, falls der Harembesuch Ihrer k. und k. Hoheit der durchlauchtigsten Kronprinzessin definitiv unterbleiben sollte, am Nachmittage nach den „Süßen Wässern von Asien" zu fahren. Am Abende werden sich die hohen Reisenden vom Sultan verabschieden und zur Fahrt nach Mu« dania an Bord der „Miramar" begeben. Inland. (Wien.) Wie der „Pol. Corr." aus Sarajevo gemeldet wird, ist am 20. d. M. anlässlich der Feier der Auferstehung, welche nach guechisch»orlho-doxem Bekenntnisse am Ostersonntag theils nach Mitter« nacht, theils morgens begangen wird, dia^' "usnehmen, welches sich wie ein schmales Silber-lekl ^!,m durch das Thal schling«, um hinter den I-^en Häusern wieder im Gebirge zu verschwinden, nick. Frieden erfüllte die Landschaft; wäre die Stille ^ durch fernen Trommelschall oder fporadifche ^"Ngnale unterbrochen worden, so hätte man auch afU.geahnt, dass man sich am Vorabend einer krie« Elchen Action befinde. Nacl, verändert zeigte sich uns dieses selbe Bild °ri?n»^ Tagen. Wieder lag die Stadt wie ein h^v"°l,scher Märchentraum vor uns, diesmal in greif« tännil "hl- Rings umher aber waren die Höhen mit lugenden Kriegern besetzt. Bläuliche Rauchwölkchen da °as Knattern der Büchsenschüsse erfüllten die Lust; von?"' blitzt e« zwischen Büschen ui,d Mauern "lN, Feuer der Geschütze, die dröhnend durch den dichten Pulverdampf ihre verderbenbringenden Geschosse nach der Stadt entsandten. Schwarze Rauchsäulen, von rothen Flammen durchzuckt, stiegen an vier, fünf Stellen aus dem Häufermeer zum Himmel empor, dessen reines, sonnendurchglänztes Blau sich dieser düsteren Zeichen des Kampfes zu erwehren schien, die ein klärender Windhauch alsbald in alle Richtungen zerstreute. Nicht ohne heißes Ringen sollte der kaiserliche Aar seine mächtigen Schwingen über der stolzen Stadt ausbreiten, und das Geschick wollte es, dass der segensreichen Cultm mission, welche Oesterreich im Orient übernommen, eine Blutläuse vorhergehe. Nur wenn er die volle Strenge dcs Schwertes gefüllt, beugt sich der Orientale den weisen Anordnungen des Herrschers, öffnet er fügsam sein Ohr den Anschau« ungen einer fortschrittlichen Zeitepoche. Die schwarz-gelbe Fahne flatterte vom Castell und Konak herab; wir waren eingezogen m das Vielthür' mige Sarajevo, das seil Wochen den Zielpunkt unserer Wünsche und Bestrebungen gebildet hatte. Mit voller Muße konnten wir uns nun der Befriedigung unserer Wlssbegierde hingeben und die Sitten und Gebräuche des Landes studieren, welches berufen war, fortan in dem Staatsleben unserer Monarchie eine so wichtige Rolle zu spielen. Der tägliche Verkehr mit den Be-wohnern der Stadt bot von selbst manchen Stoff dazu. Unmittelbar nach unserem Einzüge hatte sich mir ein gewesener türkischer Beamter jüdischer Confession genähert und mir unter Betheuerungen seiner Ergebenheit für Oesterreich seine Dienste angeboten. Als ungebetener Cicerone folgte er mir durch zwei Tage und gab manchen Aufschluss über die Lage der Verhält, mss»». wobei er sich selbstverständlich n-chts weniger als einer unpartriischeu Darstellung befleißigte. Peinlich habe ich seine Gefälligkeit nur zweimal in Anfpruch genommen. Einmal bei der Miete einer Privatwohnung und dann bei der Aufnahme eines Koches. Der Mietvertrag wurde in der patriarchalische« sten Weise abgeschlossen. Nachdem ich mir die Woh« nung, den aus drei Zimmern mit Nebenlocalitäten bestehenden ganzen ersten Stock eines Hauses in der Hauplstrahe, angesehen und mit dem Hausherrn, einem Kaufmanne griechisch-orlhodoxen Glaubens, hiefür einen billigen Preis vereinbart hatte, ward der Contract auf ein Vierteljahr durch Handschlag endgiltig bekräftigt. Wie ich später erfuhr, war es früher allgemein Sitte, Verträge in ähnlicher Weise abzuschließen. Keinem Theile fiel es ein, etwas Schriftliches zu verlangen, und halten sich die Contrahierenden, ob bei Miete oder Kauf, feierlich die Hände gereicht, fo betrachteten sich beide als gebunden. Als ich meinem Hausherrn die fünf oder sechs Ducaten auf den Tisch gezählt halte, bewirtete er mich mit schwarzen, Kaffee, Rosen-Dulceas (Eingesottenem) und Ciaarretten. Wir haben uns die ganze Zeit während meiner Anwesenheit in Sarajevo gut verstanden, und so mancher der Herren vom Hauptquartier des Commandierenden beneidete mich um die gute Acquisition, die ich mit meiner Wohnung gemacht. Etwas schwieriger stellte sich der Fall bei der Aufnahme des Koches. Dienstboten-Bureaus und Zeugnisse waren wenigstens damals in Bosnien noch unbekannte Dinge. Als mir daher ein Muhamedaner zur Bestellung meiner Küche vorgeschlagen wurde, durfte ich nicht mit Unrecht Bedenken hegen, dass er den Speisen auf meinem Tische statt anderer Ingredienzien, in einer Anwandlung von ssanalismus, e,n Glftftülverchen beimengen könnte. Indessen wusste me,n Cicerone nur Gutes von ihm zu sagen, und so wagte Laibacher Zeitung Nr. 94 796 24 April 1834. Graf Apvonyi constatiert mit Befriedigung, dass in diesem Falle die Handlungen und die Worte der Regierung auf gleicher Höhe standen und dass die Angelegenheit ohne Herbeiführung eines Conflictes bei« gelegt wurde. Man erblicke übrigens hierin keinen Triumph, denn für Ungarn wäre es wohl demüthigend gewesen, wenn jene dem bestehenden Vertrags zuwiderlaufende Verfügung aufrechterhalten worden wäre. Nun fei aber eben nur das Recht Ungarns Zur Geltung gelangt. (Lebhafter Beifall.) Ministerpräsident von Tisza erklärt, dass von Triumph nicht die Rede sein könne, dass aber doch eine gewisfe moralische Anerkennung jener Regierung gebllre, welche so bereit war, den erkannten Fehler wieder gutzumachen. (Lebhafte Zustimmung.) Auch Max Falk und das ganze Haus nehmen diese ochmtive Antwort des Ministers zur Kenntnis. Tagesnenigkeiten. Se. Majestät der Kaiser haben der ersten frei-Willigen Feuerwehr im neunten Wiener Gemeindebezirke einen Beitrag von 200 ft. aus Allerhöchsten Privat« Mitteln allergnädigst zu bewilligen geruht. Am 21. d. M. fand um 6 Uhr ein Diner bei Sr. Majestät dem Kaiser in den Alexander-Zimmern statt. Zu diefem sind erschienen: Se. k. und k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Albrecht, Seine Durchlaucht der laif. deutsche Botschafter Prinz Rruh, Se. Durchlaucht der Erste Obersthofmeister FML. Prinz zu Hohenlohe, Se. Excellenz der Obevstkämmerer Graf Trauttmannsdmff, Se. Durchlaucht der Oberst» stallmeister G. d. C. Prinz von Thurn und Taxis, Ihre Excellenzen der Obersthofmeifter G. d. C. Frei' Herr von Piret, der Obelstküchenmeister Graf Kinsly, der Generaladjutant FZM. Freiherr von Mondel, FML. Freiherr von Beck, der Reichs-Kriegsminister FZM. Graf Bylandt-Rheidt, FML. Freiherr von Schönfeld und FZM. Freiherr von Bauer; dann der Generaladjutant GM. Freiherr v. Popp, die Herren der kaif. deutfchen Botschaft, Botschaftsrath Baron Plessen. Militärattache Oberstlieutenant Graf Wedel, Botschaftssecretär.Graf Pourtalös, Attache Graf Wolff-Metternich und Premierlieutenant Graf Jorck, die Herren des königlich ftreußifchen ostpreußischen Gre< nadierregiment« Oberst Hakewessell, Major v. Usedom, Hauvtmann Weygäno und Prrmierlieutenant Becker, die königlich rumänischen Officiere Oberlieutenant Hartel, Oberlieutenant Oantea, Lieutenant Savopolu und Lieutenant Socek; ferner der Flügeladjulant Sr. Majestät vom Dienste Major v. Balö, der Flü< geladjutant Hauptmaml Fischer-Colbrie und det Hauptmann Zur na. Se. l. und t. Hoheit der durchlauchtigste Herr Feldmarschall Erzherzog Albrecht, welcher sich heuer zum Curgebrauche nach Gleichenberg begibt, trifft dort am 20. Mai ein und dürfte vier bis fünf Wochen im Curorte verbleiben. Se. k. und k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Feldmarschall Erzherzog Albrecht hat dem Vereine für Kinderfreunde in Breitensee 25 st. gefpendel. — (Ballfest beim Fürsten Franz Auers« perg.) Bei Sr. Durchlaucht dem Fürsten Franz Auers« perg fand am 21, d, M. abends ein glänzendes Ballfest statt, welchem Se, Majestät der Kaiser sowie sämmtliche in Wien weilenden Mitglieder des Allerhöchsten Kaiserhauses beiwohnten. Das Vestibule des Palais war reich mit Blumen decoriert. Die sämmtlichen Säle im ersten Stockwerke des Palais in der Auerspergstraße Nr. 1 waren ebenfalls reich mit Blumen und Decora-tionsftflanzen geschmückt. Ihre Durchlauchten Fürst Franz Auersperg und Fürstin Wilhelmine Auersperg empfin^ gen die Gäste in dem großen Saale, Von 9 Uhr abends an fuhr Wagen an Wagen in den Vorhof des Palais. Ihre k. und t. Hoheiten die durchlauchtigsten Herren Erzherzoge Karl Ludwig, Franz Ferdinand von Oester« reich. Este, Ludwig Victor, Karl Salvator, Albrecht, Friedrich, Eugen und Rainer, die durchlauchtigsten Frauen Erzherzoginnen Maria Theresia, Maria Immaculata. Elisabeth, Isabella und Marie, ferner Ihre Hoheiten der Herzog Adolf und der Erbprinz Wilhelm von Nassau, der Prinz Gustav von Sachsen Weimar mit ihrem Ge^ folge waren bereits erschienen, als ungefähr um 10^4 Uhr die Ankunft Sr. Majestät des Kaifers erfolgte. Se. Majestät, in Uhlanen-Uniform, kamen in geschlusse» ner Equipage mit dem Geueraladjntanten FZM. Baron Mondel. Se, Majestät wurden im Vestibule vom Fürsten Franz Auersfterg erwartet und begrüßt und begaben Sich in die Festräume im ersten Stockwerke. In denselben hatten sich schon Ihre Excellenzen die Herren Minister, die in der Residenz weilenden Mitglieder der Aristokratie, beinahe alle Vertreter der fremden Mlssio« nen, zahlreiche Generale sowie die aus AnlasK des Iubi. läums des durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Albrecht in Wien anwesende Deputation des zweiten ostftreußi« schen Grenadierregiments Nr. 3 eingefunden. Nachdem Se. Majestät der Kaiser kurze Zeit Cercle gehalten, ertönten die Klänge des ersten Walzers aus dem hell« erleuchteten Ballsaale. — Nach 11 ^ Uhr verabschiedeten Sich Se. Majestät der Kaiser von dem Festgeber und fuhren mit dem Generaladjutanten Baron Mondel nach Schünbrunn, Während die übrigen Mitglieder des Allerhöchsten Kaiserhauses noch im Palais verblieben. — (Spende.) Graf Hans Ledebour spendete dem deutschen Theaterverein in Prag 1000 fl. — (Jagd-Statistik.) DaK Ackerbamninisterium veröffentlicht einen Bericht über die Ergebnisse der Jagd in Oesterreich, aus welchem hervorgeht, dass es in unserem Vaterland noch ein ganz prächtiges Terrain für Nimrode gibt, denn in dem letzten Jahre des Ausweises wurden 26 Bären in Oesterreich geschossen, und zwar 1b in Gallzien, 6 in Tirol, 3 in der Bukowina und 2inKrain; ferner wnrden erlegt 123 Wolfe. 52 Luchse. 21462 Füchse, 7021 Marder. 14577 Iltisse. 764 Fisch, ottern und 2447 Dachse; wie man sieht, war die Ausbeute an Naubwild, und zwar an Haarwild, eine ganz ergiebige. Auch an dem wilden Federvieh fehlte es nicht; der König der Vögel, der Adler, kam in 426 Exemplaren vor den Schuss und wurde auch erlegt; außerdem wurden 91 132 Stück Habichte, Falken und Sperber und 967 Uhu geschossen. Die Jagd auf Nutzwild war natürlich noch ergiebiger, denn es wurden in diesem Jahre geschossen: 6550 Rothwild. 2244 Damwild, 44485 Rehe. 6116 Gemsen und 2373 Schwarzwild. Meister Lampe (der Hase) ist jedoch nach wie vor das beliebteste Ziel unserer Jäger, indem 1025 803 Stück Hasen der Iagdlust zum Opfer fielen. Von wildem Fe» dervieh wurden gefchossen 7543 Birlwild, 3906 Auerwild. 9103 Haselwild, 1847 Schneehühner, 4075 Stein« Hühner. 89 209 Fasane, 739 885 Rebhühner. 80032 Wachteln, 23 683 Waldschnepfen. 17065 Moosschnepfen. 760 Wildgänse und 43978 Wildenten. Diese Statistik umfasst alle Kronländer Oesterreichs, mit Ausnahme Dalmatiens, denn dieses Land kennt kein Iagdgesetz; dort ist die Jagd noch frei. was wir hiermit allen unseren Nimroden in Erinnerung bringen. — (Sehr pikant) Professor Jäger, der bekannte Riechkünstler, hat unterm 31. März beim k l. Patent« amt in der Abtheilung „Nahrungsmittel" um die Pa< tentierung eines Verfahrens: „alle Genuss« und Nahrungsmittel durch Imprägnierung von Haarduft weiblicher Personen nervenbelebend und geschmackreicher zu machen", angesucht. So weit diese neueste Aeußerung eines methodischen Blödsinns für profane Nichtriecher versländlich ist, scheint Herr Jäger jetzt endlich das ge-heim wirkende Fluidum der weiblichen Reize entdeckt und in seiner Bedeutung für die menschliche Verdauung erkannt zu haben. Bei dem großen Erfolge, den jeder Appell an die Dummheit noch stets in der Welt erzielte, erwarten wir mit Bestimmtheit, dass demnächst ewe Restauration eröffnet werden wird. in Welcher sämmtliche Speisen mit „weiblichem Haarduft" unter Garantie der Echtheit „imprägniert" sind. — (Ein neues Mittel gegen Kopf' schmerz) Wie die „Nllgem. Wr. med. Itg," in ihrer vorgestrigen Nummer mittheilt, hat Carpenter bei Kopf' schmerz durch folgende Mittel ausgezeichneten Erfolg erzielt: Il'ior. 83,1. ammomHL 5,0, Noi'sM. aeet.. 0,50, (^olMn eitr. 0,15, 8pir. 3,10m. iunmonin.6 1,50, Nix. Nuarkii». 120,0, äy. rosar. 120,0. Ein Dessert' löffel alle zehn bis zwanzig Minuten. — (Stand der Rinderpest.) In der Zelt vom 14. bis 21. April d, I. ist aus den im Reichsrathe vertretenen Königreichen und Ländern ein Fall von Rinderpest nicht gemeldet worden. Diese Länder sind sonach am 21. April frei von der Rinderpest. — (Eisenbahn M o sta r< Metkov iö) Der Bau der Bahnlinie Mostar Metkoviö soll, wie gemeldet wird, im August d. I in Angriff genommen werden, — (Ein Osterbesuch.) Ort der Handlung! Berlin. Herr Arthur H., ein junger talentvoller Schrift steller, dessen Einnahmen sich im umgekehrten Verhält nis zn seinen Bedürfnissen befinden, verreiste am Char freitag. „Ich reise nach Hause," sagte er zu seim'. Wirtin, „geben Sie gut auf meine Sachen acht ^ gerade an Festtagen wird gern eingebrochen, und merkrn Sie sich recht, wenn jemand zu mir kommt.". . . Fro» Lehmann, die würdige Wäscherin und Chambregarm» Inhaberin, lächelte ironisch, als wenn sie sagen wollte „Wer wird denn bei Ihnen einbrechen, das lohnte sich gerad."... „Noch eins, Frau Lehmann." fügte der junge Held der Feder hinzu, als er schon die Thürklinke in der Hand hatte, „Ich komme am dritten Feiertag mittags wieder zurück, da ich abends eingeladen bin Lassen Sie meinen Frack ein bischen bügeln," Die Matrone versprach, alles richtig zu besorgen, und Arthur H. reiste zu den heimischen Penaten ab. Es gieng na^ einem kleinen Städtchen Schlesiens, wo er sich von seinem trübseligen Mittagstisch zu sechzig Pfennig bri Muttern erholen, mit feiertäglicher Osteikost durchfüttern und seinem Magen ein rechtes d6U6 anzuthun gedachte. Alles verlief sehr schön und glatt; die heimischen Brate» und Hühnersupften schmeckten vortrefflich, und auf den» Rückweg im Coupe malte sich Herr H. mit der leben' digen Phantasie eines begabten Schriftstellers aus, was ! er alles für Briefe und Zeitungen vorfinden würde, ich denn den Versuch. Gegen einen Monatslohn von 10 fl. trat Iussuf, ein anatolischer Mufelman, in meine Dienste und trat alsbald das Küchenregiment an. Da mein Kleinasiate nur türlisch sprach, ich dieses Idioms aber nicht mächtig war, so gab es an» fangs bei Zusammenstellung des Speisezettels nicht ge< ringe Verlegenheiten. An der Hand der kleinen Gram-matik von Piqueret lernte ich jedoch allmählich die wichtigsten Dinge des täglichen Einkaufes türkisch benennen, ^edorda (Suppe). N1 Oküä (Rindfleisch), kirmtLck (Reis) und "lavull (Huhn) nebst dem all« gemein Verständlichen und beliebten Pilaf bildeten die Hauptbestandtheile meiner Menu's. Auf das sogenannte ..Körbelgeld", welches unseren Hausfrauen manchen Verdrufs bereitet, verstand sich mein Iussuf. trotz der niedrigen Culturstufe der Kleinasiaten, so gut, dass ich mich bald veranlafst fah, ihm für den täglichen Küchenbedarf ein bestimmtes Pauschale auszufrtzen. Dagegen war seine Kochkunst weit entfernt von den Anforderungen eines civilisierten Gaumens. Nur gehackte Fleischspeisen sowie Pilaf wufste er fchmackhaft zuzu« bereuen und Salate gefälliss anzurichten. Dabei rühmte er stch aber Leibkoch des Ghazi Mukhtar Pascha ge-Wesen zu sem. Einmal ließ ich mich dazu verleiten, mir das LleblmgLgericht seines früheren Herrn kochen zu lassen. Es waren große, aus schwarzem Kornmehl bereitete und nut geriebenem Schastale bestreute Knödel Als der Diener die Schusses damit au "den Tisck setzte, verbreitete d,e Leibspeise Mukhtar Pascha's einen so infernalischen Duft, dass ich sie sofort hinaustragen und das Zimmer lüften lassen musste, da mir sonst alle meine Gäste davongelaufen wären. Den schwarzen Kaffee kochte er anfangs ganz vortrefflich; fpäter wurde er nachlässig, so dass ich ihm das verdünnte Getränk wiederholt vor die Füße schütten musste. Mit meinem böhmischen Diener verständigte er sich ziemlich gut durch Zeichen; nur einmal bekam er Streit mit ihm, warf darauf den Teig an die Küchenwand und lief davon; erst als ich ihn den Stock fühlen ließ, kehrte er wieder zu feiner Arbeit zurück. Iussuf gieng stet« türkisch gekleidet und hatte eine hellblaue Jacke und breite hellblaue Pumphosen; der Fez kam nie von seinem Kopfe. Sein ganzes Hab und Gut bestand in einem Teppich, auf dem er fünf' mal des Tages feine Gebete veriichtete. und in einem Zinngefäß, das er zu feinen rituellen Waschungen benutzte. Die Leinwand meines Zeltes, die er sich auf den Dielen ausbreitete, diente ihm nachts zum Lager. Seine Kochkunst, feine Reinlichkeit und sein Aussehen — er schielte nämlich — liehen vieles zu wünschen übrig; im Grunde aber war er eine ehrliche Haut, und wiewohl ich stets Thüren und Kästen unvcrsperrt ließ, hatte ich mich über seine Ehrlichkeit nicht zu beklagen. _____ Jean Loup, der Irrsinnige von Mareille. Nomcm nach Eulilc Richeliourg von Max von Weißenthurn. (17, Fortsetzung.) Ganz plötzlich aber, ohne dass irgend jemand eine Ahnung davon gehabt hätte, verließ die Baronin Simaise die Metropole, von niemandem Abschied neh« mend; sie zog sich nach Vaucourt zurück. Seitdem Waran vierzehn Jahre vergangen, ohne das» sie jemals nach Paris zuückgelehrt wäre. Da» unerwartete Verschwinden der schönen Frau hatte alle Welt überrascht. Man kannte aber zu genau das wüste Leben des Barons, um sich ihre plötzliche Abreise zu erklären. Manche ihrer Freunde bedauerten ihr plötzlich^ Verschwinden, andere bemitleideten sie, weil sie so wen's häusliches Glück gekannt; man sprach eine Mile von ihr, dann war sie mit einemmale vergessen, andere Sterne giengen auf — und ihrer gedachte man lveitel nicht. Zweifelsohne hatte das schmähliche Benehmen oe« Freiherrn nicht wenig dazu beigetragen, den Gedankt an eine Scheidung in dem Herzen der Frau ersteht zu lasfen. Nebst diesem Motiv, das die Mlt ahnt^ bestand aber noch ein weit ernsteres, von dessen Vo^ Handensein niemand wusste. Es war dies ein entss^ liches Geheimnis zwischen Mann und Frau alle'N' auch wir werden es später erfahren. .^ Nach den herben Erfahrungen, welche die Varon> gemacht, fchloss sie sich immer mehr und mehr >N >^ selbst ab. Sie lebte nur mehr der Erziehung H^ Tochter, welcher sie ihr ganzes Herz schenkte. Oenn> liebte sie auch den Sohn, aber er war fern von ")' er gehörte in erster Linie dem Vater an, sie halte ^ denselben überlassen müssen. Dies und ein betlächtl'^ Theil ihres Vermögens waren der Kaufpreis, " welchen es ihr gelungen war, ihre Freiheit z" langen. ._.„ „Nimm deine Tochter — ich behalte unie" Sohn!" hatte der Freiherr ihr gesagt. ,„ Sie hätte schärfer auftreten können, doch ^« hätte sie den Schleier hinwegreißen muffen, welw Schmach und Verbrechen verhüllte. .., ,.„, Hüterin der Ehre ihrer Kinder, fah sie s^ dieser wegen zu schweigender Ergebung verdammt- ; Aber sie lilt, die arme Mutter, — ach, nm!^ Zeitung Nr. 94 797 24. April l881. wer alles an den Festtagen feine Karte bei ihm ab> gegeben hätte, und wie er heute abends bei Dr. N. noch ein vergnügliches Souper zu erleben hätte. „Na, wer war denn alles bei mir?" fragte er zuversichtlich feine Wirtm, als er wieder bei ihr eintrat. „Der Gerichtsvollzieher . Herr H. weiter niemand."... Waaas?" rief H. erfchreckt. „Ja, er hat auch feine Karte hier gelassen." fuhr die Wirtin spöttisch fort. und damit drehte sie den Frack um, der in malerischen Falten über der Stuhllehne hieng. Auf der Rückseite des eleganten Kleidungsstückes klebte die ominöse blaue Marke mit dem alles verschlingenden Adler. „Verdammt!" murmelte Arthur, „wieder so eine alte Jugendsünde." Doch gegen den Gerichtsvollzieher gibt's kein Mittel. außer den klingenden Beweisen des Nechts. So musste Herr Arthur H., der ..geistreiche" Feuilletonist, der Liebling aller Theaterschünheiten. der Mann, der schon so manche Choristin „groß" gemacht hat, mit dem innen versiegelten Frack auf die Soiree gehen. Und als ihm am Abend gar der Wirt einmal in cordialer Liebenswü» digkeit auf den Rücken klopfte, fuhr er herum und wollte schon herausplatzen: „Na ja, ich schicke Ihnen morgen die achtzehn Mark/' denn er sah nur überall den Gerichtsvollzieher, seinen einzigen Osterbesuch. — (Die DiebShöhle.) Die „D. M. Z." er. zählt aus Berlin: „Studien aus der Berliner Verbre« cherwelt wollte ein bis dahin harmlos lebender Rentier wachen. Er hätte gar zu gern mit eigenen Augen das Treiben zener Auswürstinge der Gesellschaft beobachtet. Rin Bekannter machte ihm die Mittheilung, dass er in der ^age sei, wenn er sich mit Ehrenwort verpflichten wolle, verschwiegen zu fein, ihn am Stammtisch einer Verbre» cherspelnnke einzuführen. Der Rentier folgte dem Freund am felben Abend nach einem entlegenen Restaurationskeller. Die Gesellschaft war schon versammelt. An einem runden Tische, auf dem Schnaftsflaschen standen, saßen Merkwürdige Gestalten. Einer hatte ein Auge verbunden, der andere trug verschiedene Narben im Gesicht, bei einem dritten bemerkte der Fremdling ein aus der Rocktasche hervorlugendes Brecheisen, ein paar verdächtig auS. sehende Kerle spielten ein Hazardsftiel. In der Ecke am Aen saß eine Frau. ein verdächtig aussehender älterer "tann sprach m t ihr über einen Einbruch, bei welchem die Frau als Spionin mitwirken sollte. Ein Dietrich circulierte unter der Gesellschaft, deren Mitglieder sich sehr günstig über feine Brauchbarkeit aussprachen. Der Begleiter des Rentiers flüsterte feinem Schützling unterdessen zu: „Sehen Sie, der jetzt trinkt, das ist ein gefährlicher Raubmörder, der neben ihm hat fchon zweiundzwanzig Jahre im Zuchthaus gesessen, und Ihr Nachbar ,st einer der geschicktesten Taschendiebe!" Endlich g'engen die Freunde. Als sie wieder auf der Straße waren, dankte der Rentier für die ihm vermittelten Genüsse. ..Denk dir" — rief er — „meine Uhr haben Ne mir gestohlen, diese Gauner — ich habe es wohl be« werkt, aber ich wollte nichts sagen ... — nein, was ^ für verworfene Subjecte gibt!" — Andern Tags dachte ein Dienstmann einen Brief, der Folgendes entölt: „Geehrter Herr! Anbei empfangen Sie Ihre Uhr ^'eder. Ich erlaubte mir Ihnen dieselbe auf Anstiften ""leres gemeinschaftlichen Freundes „abzunehmen" und Amerke. dafs ich eigentlich kein Taschendieb, sondern "eferenoar bin. Die übrigen Mitglieder unserer gestri. 2en Gesellschaft: Assessor B.. Banführer S., Opernfän-2°r L. Herr und Frau v. Z., Dr. G.. Versicherung^ Director I. und der Civilingenieur V, empfehlen sich Ihnen bestens!" — (Thierfreundliches.) In einer der letzten Sitzungen der 8oeiM ä« Liolo^w in Paris erzählte Magnan, wie die „Wiener medicinische Wochenschrift" mittheilt, drei Fälle von Wahnsinn aus Mitleid mit den Thieren, Eine Vegetarianerin pflegt in ihrer Behausung Thiere, geht nach den Schlachthäusern und schimpft die Schlächtergefellen, beschwört sie. leine Thiere mehr zu todten. Eine Frau von 40 Jahren kann des Nachts nicht fchlafen, wenn es regnet, weil sie an die unglücklichen Thiere denken mufs, welche draußen ohne Schutz sind; wird unwohl, wenn sie ein Pferd mit der Peitsche geschlagen werden sieht; bricht in Thränen aus, wenn sie an die Vivisection denkt; sucht auf der Straße die Glasscherben auf. an denen die Pferde sich verwunden könnten; leidet am Droschken-Halteplatz nicht, dass man eine Droschke nimmt. wenn das Pferd gerade frifst; fällt ein Pferd, so setzt sie sich darauf, bis e3 abgespannt ist. und leidet nicht, dass man es schlägt. Einen Kohlenfuhrmanu. der beim Anspannen fein Pferd misshandelt, bittet sie. ihr das Pferd zu überlassen, sie liebkost es und fpannt es an und kommt alle Morgen zu demselben Zweck, Sie lauft ein altes Pferd, bloß um für dasselbe das Futter zu bezahlen, liebt auch die Hunde, deren sie fünf besitzt, deren jedem sie 25 FrancS Rente testamentarisch vermacht. Eine dritte Frau erklärt die Wahnsinnigen und die Belasteten als die einzig Achtungöwerten. bekennt stolz ihren Hass gegen die Menschheit und ihre Liebe für die Thiere, besitzt zehn Katzen, Als ihrem Gatten, einem Beamten, anbefohlen wird, die Katzen wegzubringen oder die Dienstwohnung zu verlassen, lässt sie ihn lieber die Stelle verlieren, als dass sie ihre Katzen aufgibt. Alle diefe Wahnsinnigen erfüllt bei der großen Zärtlichkeit gegen die Thiere eine tiefe Verachtung der menfchlichen Rasse. — (Die schlaue Witwe und der pfiffige Freund.) Aus einem Dorfe in der Nähe Sittens in der Schweiz erzählt die ,.N. G. du Val" eine heitere Geschichte, die sie als vollkommen wahr ausgibt. Alfo in jenem Walliser Dorfe starb ein Ehemann, ohne ein Testament gemacht zu haben; fo wäre die Witwe um einen großen Theil des hinterlassenen VermijgenS gekommen. Nun wendet sich die Frau an R, einen Freund ihres Mannes; derfelbe kommt, legt sich ins Bett des Verstorbenen, nachdem die Leiche für die Zwischenzeit in den Keller transportiert worden, uud dictiert dem herbeigerufenen Notar, der ihn natürlich nicht lennt. mit sterbender Stimme das Testament, worin der Witwe alle Güter des Ehemannes vermacht werden, ausgenommen eine schöne große, oberhalb des Dorfes gelegene Wiese, welche der pfiffige Testator sich selbst wegen seinrr großen Freundschaft für den Ehemann schenkt. Die Witwe musste sich fügen, obfchon ihr eine Schmälcrung des ErbeS gar nicht genehm war. — (Sterblichkeit in Russland.) Die „Times" berichten, dass infolge des MangelS an Aerzten und der herrschenden Gewohnheiten des Volles die Sterblichkeit in RusSland eine außerordentliche sei. DaS durchschnittliche Lebensalter ist sechsundzwanzig Jahre. Von den Kindern sterben sechzig Procent, ehe sie das fünfte Jahr erreichen; im ganzen gehen jährlich zwei Millionen Kinder zugrunde. Von acht Millionen Knaben erreichen nur etwa vier Millionen das Alter, in welchem sie zur Stellung gelangten, und hier wird mehr als ein Vlertheil wegen Schwäche und allzu lleiner Gestalt als untauglich erklärt. — (Theater.) Millücker's Operette ..Der Bettel' student" (Ike LsFFar Lwäeut) gelangte am vorigen Samstag abends im Alhambra-Theater in London zur ersten Aufführung und erzielte einen zündenden Erfolg. Die leichte und ansprechende Musik, die unbeschreiblich verschwenderische Ausstattung, die den Theaterdirector Herrn W. Holland an 5000 Pfund gekostet haben soll. die guten Kräfte, welche felbst für die Nebenrollen engagiert wurden, und die ausgezeichnete, von Mr. Neatty« Kingston vom «Daily Telegraph" gelieferte Ueberfetzung des Librettos sichern dem Stücke einen dauernden Erfolg. Die englische Presse drückt sich äußerst aneikennend über das Werk des Wiener Componisten aus. Hinrichtung des Hugo Schenk und Karl Schlossarek. Wien, 22. April. Heute morgens um 7 Uhr wurde das im Processe Hugo Schenk und Genossen gefällte Todesurtheil an Hugo Schenk und Karl Schlossarel im sogenannten Leichenhofe des hiesigen StrafgerichtsgebäudeS durch den Scharf« richter Willenbacher vollzogen. Das Gebäude war bis auf das Hauptthor vollständig abgefchlossen, die Zugänge z» diesem letzteren durch Sicherheitswache und Justiz« soldaten bewacht. Die Vcrurtheilten hatten die Nacht schlaflos zugebracht und blieben bis zum letzten Momente reuig zerknirscht. Um 5 Uhr früh wohnten die Delinquenten einer heiligen Messe in der Hauslapelle bei. Um diese Zeit begannen sich Leute vor dem Hause zu sammeln, während der Zulass iu daS Gebäude erst um 6 Uhr morgens begann. Der Nichtplah war durch eine Doppelreihe von Iustizsoldaten in zwei Theile geschieden. Der eine Theil war der eigentliche Richtplatz, der zweite der Raum für die Iufeher. Um halb 7 Uhr erfchien Herr Willenbacher mit feinem Sohne, feinem Schwiegersohne und zwei Gehilfen und nahm bei dem NichtPflocke Aufstellung. Es erschienen nun Iustizsoldaten mit dem Seitengewehre, dann Gefangenaufseher, die den vorderen Nichtpsiock flankierten. Dann begaben sich der Pfarrer Koblitfchek. der Gefangenhaus-Director Lutzer und der Kerkermeister Kopeczny in die Armensünderzellen, während am NichtPlatze die Iustificierungs-Commission: LGR. von Holzin-ger. GA. Pochmann und GA. Ciskini. dann der Haus« referent LGR. Grinzenberger, der Vicepräsident Graf Lamezan. die Gerichtsärzte Zillner, Schwab und Lurtz, endlich fiimmtliche Offtciere der Iustizwache Aufstellung nahmen. Die Verurtheilten wurden von dem Osfangenhaus» Director angemeldet und betraten, zuerst Schlossarel und nach dessen Iustificierung Hugo Schenk, begleitet von dem Pfarrer den Richtplatz. Die NichtPflöcke waren derart aufgestellt, dass die geöffnete Ausgangsthür den rückwärtigen vor dem vorderen verbarg. Landesgerichtsrath von Holzinger überwies die Delinquenten dem Scharfrichter, worauf der Pfarrer sich von ihnen herzlich und theilnahmsvoll verabschiedete. Schlossarek hielt eine Ansprache an die Versammelten, in der er sich seiner Mordthaten anklagte und alle Menschen um Verzeihung bat. insbesondere ersuchte er, dass niemand ihm fluchen möge. Dann waltete der Nachrichter seines traurigen Amtes. Schlossarek hatte in sieben, Hugo Schenk in drei Minuten ausgerungen. Der Pfarrer hielt eine Ansprache an die Versammelten, worin er betonte, dass es 5 Raoul. vom Vater geleitet, sein böses Beispiel Ilets vor Augen habend — was sollte aus ihm wer-°en? Wie sollte seine Zukunft sich gestalten? Sie ver-"wchte nicht ohne Angst und Schrecken daran zu denken. ^ Ihre Tochter allein blieb der Engel des Trostes, "er ihr die dunklen Stunden lichtete. ^. Mutter und Tochter liebten sich zärtlich. Frau von 3unai.se lebte auf in dem theuren Kinde, sie betete zu ^lt, dass ihr dasselbe erhalten bleib?; dass es vor "Nem ähnlichen Schicksale bewahrt bleibe, wie das, "M die Mutter anheimgefallen. hl)vothelenbank zum Zwecke der Amortisierung der auf den bäuerlichen Besitzungen haftenden Hyputhekarschulden für wünschenswert. 3.) Wurden inbetreff Regelung des landwirtschaftlichen Personalcredites folgende Anträge zum Beschlusse erhoben: 2) Es sei wünschenswert, dass in allen Bezirken Spar- und Vorschusscassen errichtet weiden; b) der kraiuische Landtag solle an die Regierung mit der Bitte herantreten: u) selbe möge den an die Sparcassen gerichteten Erlass, des Inhaltes, dass die Sparcassen aus dem Neservefonde an die Vor» schusscafsen unverzinsliche Darlehen oder doch Darlehen gegen einen niedrigen Zinsfuß gewähren, den genannten Geldinstituten neuerlich einschärfen; <3) das Gesetz bezüglich der Postsftarcassen dahin zu ändern, dass denselben eine Dotierung der Vorschusscassell ermöglicht werde. 4.) Dem Verbände der slovenischen VorschusScasfen in Cilli wird für seine hervorragende und nützliche Wirksamkeit, durch welche schon mancher bäuerliche Besitz vom Verfalle gerettet wurde, der Dank ausgedrückt. ^(1 V. Inbetreff Förderung der Hausindustrie wurde beschlossen: 1.) Der Landtag wolle eine angemessene Unter« stühung gewähren: a) der Spitzenklöppelschule in Idria, b) der Strohhutfabrication im Bezirke Stein, c) der Errichtung einer Fachschule sür Holzindustrie in Laibach. (!) der Errichtung einer Korbflechtschule, o) dem Unter« richte in der Cultur der Weide, t) dem Tüpfergewerbe in den Bezirken Radmaimsdorf. Stein, Laibach, Gottschee (Reifniz) und Gurlfeld. 2.) Der Landtag wolle beschließen, es sei ein be< sonberer Ausschuss zur eingehenden Berathung der Frage zu wählen, wo und welche HauSindustrkn gefördert werden sollen. 3.) Der Landtag wolle zur Unterstützung der Haus, industrie und der Gewerbeschulen einen angemessenen Beitrag in den Landes-Voranschlag einstellen. Weiters wurde als wünschenswert bezeichnet, dass eine Gewerbeschule im Gerichtsbezirle Reifniz errichtet ""b zu" Zwecke der Anbahnung des Betriebes von zr°lbflechterei.n die Anpflanzungen der Weide in Krain auf jede mögliche Art. insbesondere durch Aussetzung von Prämien, gefördert werde, - er — <«,«.V/^"^"l""""l""g der krainischen Mitgliedergruppe dez Ersten allgemeinen Beamtenvereins der üsterr-ungar Monarchie.) Die krainische Mitgliedergruppe des Beamten-verelnS hat ihre diesjährige ordentliche Localversamm. lung am 6. d. M. im Glassalon der hiesigen Casiuu-Restauration unter dem Vorsitze des Obmannes des Localausschusses, Herrn k. k. Landes-Schulinspector Raimund Pirker, abgehalten. Dieselbe war von 52 Mit- edern besucht. Aus dem Vortrage des Herrn Vorenden und dem von der Versammlung genehmigten chenschaftsberichte für das Jahr 18«3 heben wir -vor, dass diese Gruppe mit Schluss des Jahres 1883 3 Mitglieder zählte, von denen 249 der Lebens-'sicherungsabtheilung mit einem Capitale von 353 746 llden und mit einer jährlichen Rente von 337 fl. kr. angehörten. 109 und von den Versicherten 93. ammen also 202, waren Theilhaber des hiesigen >ar- und Vorschuss-Consortiums des Beamteuvereins d nur 5 Mitglieder participierten bei keiner Vereins« Heilung. Der Zuwachs an neuen Mitgliedern im hre 1883 betrug 74. An Unterstützungen. Lehr-ttelbeiträgen und fälligen Vetsicherungscapitalien wur-i im Laufe desselben Jahres im ganzen 4420 fl, den reinsmitgliederu und Standesgenossm erfolgt. Die geführten Resultate liefern den Beweis der gedeih-jen Entwicklung, deren sich der Beamtenverein in der itgliedergruppe Kcains erfreut. — (Das fünfte Eouccrt der philhar-onischen Gesellschaft) am 23. d. M, zugleich 3 letzte in diefer Saison, gestaltete sich durch sein zuisites Programm, welches ein zahlreiches Publicum gelockt hatte, zu eiuem wirkungöoolleu und glänzenden lschlusse der heurigen Concertsaison. Die Schubert'sche Ouvertüre zu „Rosamunde", unter ihrer's Leitung sehr präcise und mit feiner Nuan» rung executiert und mit lautem Beifalle anfgenom-n, leitete den Abend in gelungenster Weise ein. Die -rauf folgende Gesangsscene von Spohr (achtes Violin» icert) gab uns Gelegenheit, einen von früherher hlbekannten und immer willkommenen Gast, Herrn usikoirector Julius Heller aus Trieft, nach fünfjäh« >er Pause wieder zu hören. Herr Heller riss das lblicum durch seinen markigen Ton, seine reine Into« tion und Sicherheit sowie durch feine Auffassung und lenvollen Vortrag zu stürmischem Aeifalle hin, welcher ) nach seiner zweiten Pi<)ce „drille (1^ äiMtt" »on Tartini. einem mehr auf Virtuosität des Spieles l auf musikalischen Inhalt dcr Composition berech-ten Tonstücke, wiederholte. Ein besonderes Interesse brachten wir der Novität 3 Abends, dem „Schicksals liede" von Johannes cahms. entgegen, ein Name. der zu den bedeutendsten >mpositeuren der Gegenwart zählt, wenn er nicht der oeutendste selber ist, dessen meistens in größtem Stile arbeiteten großen Orchesterwelke und Concerte die cogramme aller Concertsäle Deutschlands mid wohl ch Oesterreichs beherrschen, der aber auf unseren phil» rmonischen Programmen bisher fehlte und uns daher 8 Neuling entgegentrat. Das „Schicksalslied", für gemischten Chor und großes cchester, schmiegt sich an und um das gleichnamige Ge. ht Hölderlin's, welches die stille, ewige Klarheit der oben im Lichte wandelnden Genien, das Schicksallose r «Himmlischen" besingt, während im Gegensatze zu :sen die leidenden Menschen ruhelos und blindlings n einer Stunde zur andern, wie Wasser von Klippe Klippe geworfen, jahrelang ins Ungewisse hinabfallen. Diesen Gegensatz der Dichtung hat auch der Ton-hter in seiner vollen Tiefe erfasst; in majestätischem, ngsamem Rhythmus ertönet choralartiger Gesang, von dämpften Violinengängen umrahmt, und sanft in himm-chen Sphärenklängen verhallt der feierliche Gesang r Genien, da stürmt plötzlich in wild aufgewühl-n Dreivierteltactsahe das Schicksal über den Menschen rein; zu dramatischer Höhe, zu einem, fast möchten r sagen, plastischen musikalischen Bilde erhebt sich die telle: „Wie Wasser von Klippe zu Klippe geworfen". >d nun tönt der Ansturm wilder Leidenschaft in die gstvolle Frage an das Schicksal, an das Ungewisse in heimnisvollen Klängen ab, um die Versöhnung in einem chestralen Adagio (O-äur-Sah) zu finden, in welchem s Gefühl des Hörers wieder zu jenen himmlischen Hhen zurückgeführt wird, deren überirdische Klänge er hören vermeint. Die Brahms'sche Composition ist stimmungsvoll, ^rakteristisch. Chöre und Orchestrierung effectvoll, der asilalische Gedanke ursprünglich, der Ausdruck hiefür elgestaltig, kurz das Ganze trägt den Stempel eines teisters bedeutendsten Ranges. Die Aufführung dieses schwierigen Werkes unter litung unseres Musikdirectors Iöhrer war eine äcise und zeugte für das volle Verständnis des Diri« nten sowie für das sorgfältige Studium von Seite der titwirkenden. (Schluss folgt.) — (DaS bbse Kosler-Bier.) An einem llen Nachmittage fetzten sich die Gomme der Bursche n Mannsburg zu einer „gemüthlichen" Unterhaltung sammen. Ein Fass Kosler-Bier wurde auf gemeinsame )sten herbeigeschleppt. So lange Hopsen und Malz rhielten, war helle Freude auf allen Gesichtern. Doch chts. selbst ein gutes Vier nicht, dauert ewig. Das lss gab einem fürwitzigen Geisterklopfer plötzlich einen rabeston zurück, es war leer. Nun gab's Recrimina-men, wer zu viel getrunken. Der Meinungsverschie-nheiten wurden immer mehr, es gab drohende Gerden, geballte Fäuste, der Cid Campeabor der Tafel, nde zog statt eines Schwertes einen „Taschenfeitel" 'd schnitt seinen, Gegenüber die linke Wange biS auf u Knochen durch. DaS Wal das Ende. Neueste Post. Original-Telegramme der „Laib.Zeitung" Constantinopel, 23. April. Die „Miramar" ist morgens in Mudam'a eingetroffen. Kronprinzessin Stefanie wollte infolge eines leichten Unwohlseins die Fahrt nach Arussa nicht fortfetzen. Nachdem der Kronprinz seine Gemahlin nicht verlassen wollte, gieng bloß das Gefolge nach Brussa. Constautinopel, 23. April. Bei der Verabschiedung des kronprinzlichen Paares vom Sultan, wobei der Kronprinz für die außerordentliche Gastfreundschaft warm dankt?, drückte der Sultan den Wunsch aus, die „Miramar" möge auf der Rückfahrt von Bruffa noch einen ganz kurzen Aufenthalt im Bosporus nehmen, damit er dem lronprinzlichen Paare vor der gänzlichen Abreise noch einen freundlichen Gruß senden könne. Wien, 23. April. Die Blätter melden aus Krakau: Der siebzehnjährige Vronzer stattgehabten Rauferei zwischen Soldat,'», eine« ungarischen und eines deutschen Regiments in Tre-binje dahin, dass nach Mittheilung des Kriegsministers die Zerwürfnisse zwischen den Köchen entsprunge« seien, und dass der Streit nicht durch Nationalitäten-zwistigkeiten oder solistige ernste Ursachen hervorgerufen worden; die hiebei verwundeten zwei Soldaten seien bereits wieder diensttauglich. Klagen fürt, 23. April. Der Finanzdirrctor Hofrath Kurnig ist heute am Schlcgflusse plötzlich gestorben. London, 22. April. Heute früh fanden in Ipswich und an mehreren anderen Ollen der östlichen Grafschaften ziemlich starke Erderschiltterungen statt, namentlich in Colchester, wo viele Häufer befchädigt wurden und der Kirchthurm zusammenbrach. Das Erdbeben dauerte 30 Secunden. Es ist kcm Menschen' Verlust zu beklagen. 'Angekommene Fremde. Am 22. April. Hotel Ttadt Wien. Haist, Kaufm., sammt Frau, Venedig. ^ Atlas, hock, Wcrdinger. Bin«, und Mcmdlcr, Kfltc.. Wien-— Vraun, Oberbuchhalter, Arad. — Montsch. Ncichsraths-abgeordneter. Villach. — Globoinil, Nealitätcnbesihcr, Eisner". - Graf Lazansly, l. t, Rittmeister. Grundlhof. — Stajcr. Notariatssnbstitnt, Adelsbern. Hotel Elefant. Weidlich. Reisender. Leipzig. - Pietschmau". Fabrilsdirector, Tscheftl. — Friedman», Stein und Selig" mann, Reisende, Wien, — Schlutz, Photograph, Villach. Gasthof Sildbahnhof. Banaschel, Reis.. Wien. — Iavors"", Privat, Medih. Verstorbene. Den 21. April. Margarcth Mohär, Magd, 61 I., 3"' kobsplah Nr. 10, Entartung dcr Unterleibsorganc. Den 23, April. Aloisia Altmann, VuchhalterZ.Tocht", 2 I.. Dllmftfmühlaassc Nr, 6, Diphtheritis, — Maria Gran-delli, Ääckcrs.Tochter, b Monate, Alter Martt Nr. 15, Brcch" durch fall. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. 5 .rs M N « "3 ?sZ ^ ^Z Wk- z; Z 3« .-ft 7U.Mg. 726^6^^6.2 NW, schwach ^bewölkt 5,4 23. 2 „ N. 725,27 ^-11.2 NW. chwach bcwölti gzegeN 9 . Ab. 725.91 ^- 9.U SW. schwach bewölkt > Vormittags regnerisch, gegen Abend theilweisc AnsheitenH mildes Wetter. Der lehtgcfallene Schnee in den Mpcu !« «^ ziemlich abgeschmolzen. Das Tagcsmittcl dcr Temperatur -s- ^ um 1,1« unter dem Normale. ^^^^ Für die Redaction verantwortlich: Ottomar Bamberg^ ^ Allen, die sich am Leichenbegängnisse meiner un» W W vcrgcsslichcn Schwester W W Marzeta Motzar > W betheiliat haben, sowie allen Spendern der schönen ^ M Kranze sagt den innigsten Danl W W die trauernde Schwester ^ W Ursula 799 ÄnMlall M Laibacher Zeiluna Nr. 94. Donnerstag, den 24. Upril 1884. (1654-3) sluäentenftipenäien. Nr. 3710. ^ Mit Beginn des zweiten Semesters des Schuljahres 1883/84 kommen folgende Stuben-'^stlpcndien zur Wiederbcsetzung: «r^ ^ ^^ dritte Platz der aus leine Studicu-"btheilung beschränkten Josef Dcu'schcn Stu> "ntcnslistnng jährl. 100 fl. , ^um Genusse dieser Stiftung sind die NMsteu Verwandten des Stifters, daun seiner ^yeaattil! Maria, verwitwet gewesenen Killer, 'n deren Ermanqlung die besten Schüler dc? "carltortes Neumarttl berufen. Das Verlcihmiasiecht strht der Kirchen-"urslchuna mit dcm Gemeindevorsteher in Ncu° marttl zu. ^ 2.) Der zweite Platz der von der Volks' Ichulc an auf leine Studienabtheilung beschränk« iche?°109^"^'?'^ Studentcnstiftuug jähr« s^n ^ ^' ^ ll'' nu welche bcdiugtcrwei e bÄ/ "^! "°llendetcn Studien bis zum Er-Ate eines Adjutums oder Gehaltes nur jene fö ttglmgc. die in gerader Linie von den Ge« n V?" ^ Stifters, als: Mathias Duller " ^Laltendorf, Ialob Duller zu Kertiua bei "lcinlack, Agnes Duller verehelichte Snauz zu ^t. Michael bei Nudolfswert, Maria Duller "rehclichte Duller zu Iurkendorf und Anna Mller verehelichte Sustcrsii zu Töpliz. ab-'"nimen. Anspruch haben. H 3.) Der vierte Platz der Anton Iellouschck ."'lter von Iichtennu'schen Stiftung jährlicher ^ sl. 50 lr. ^ Zum Genusse find berufen, die ehelichen t ""nlichen Descendenten der Kinder des Stif-^ August, Vruno und Eugen Ritter von ^ u,t?ttau und seiner Tochter Ida, verehelichten die l !"" Podgoro, in deren Ermanglung H..ehelichen männlichen Nachkommen seines die .. Ferdinand Ritter von Fichtenau, scrner ^l.,"nnnlichcn ehelichen, den Namen Icllouschck des m ^°" Fichtenau führende» Descendenten ^Mfen des Stifters. ^ ^ousaint Ritter von Fichtcnau, dann jene des verstorbenen Bruders desselben, Franz, nun dessen einzigen Sohnes Julius Ritter ^ A»n Fichtenau, und ^ Seinrich von Fichtenau. 8 9^^ zum Genusse Berufenen muffen das 14 ^^nsjahr zurückgelegt und dürfen das EtW ^«hr, ^^ !" ^! "°^ "'^^ '" ^"' !h^'"i befinden, nicht überschritten haben, vbtk, ,, ^ftungsgenuss ist auf keine Studien-schule "6 beschränkt und kann von der Volks-Nn> ^Nefangcn durch alle Studienabthcilun-^lu'di ' ^ ausgezeichneter Vollendung der l>iz ° "> hei Annahme eines Staatsdienstes Und? Ehalte eines Adjutums oder Gehaltes ^cii, , > ^" Doctorandcn der Rechte oder Mc-jcdyH "^ zur Erlangung der Doctorswürde, 'vcrde, "^ "^" ^" ^"^^ hinaus fortbezogen liche,?^ Präsentation steht dem fürstbischöf« 4?3',«"iatc rc>.,». "le auf leine Studienabtheilung be-iahrli^ ^""s Icrouschel'sche Studentenslistung l>uz ?" ^^ st. 38 lr.. auf welche Studierende ^caä ^ Nachkommenschaft der Töchter des ° /6crouschcl Anspruch haben. der w,/„Fcr erste und zweite Platz der von brsch^Miule an aus leine Studienabthcilung stin,,, "^cn Mathias Kodcla'schen Studcntcu- U./c jährlicher 54 fl. 60 lr. des Q." , "cse haben Anspruch, Schüler aus Hr 1^ '"rs Verwandtschast, aus den Häusern "und 20 in Duple im Vezirle Wippach. bestir,">c für Studierende der Polytrchnit ^hrii^', Josef Pcharz'schc Studentcnstistung ^) ^ "" fl.. auf welche Hder und Nachkommen seiner Geschwister zander mid Nachkommen seiner anderen "lUtsverwandtschaft Aufpvuch haben. Das Präsentationsrecht steht dem jeweiligen Pfarrer in Neumarktl zu. 7.) Die zweite Anton Naab'fche Studenten stiflung jährlicher 200 st. 4 lr. Auf diese haben nur Studierende aus de, uächstcn Verwandtschaft des Stifters oder dessen Gemahlin bis zum Eintritte in einen geistliche,, Orden oder in den Pricstcrstand, Anspruch. Die Präsentation steht dcm Stadtmagi-stratc in Laibach zu. 8.) Der erste Platz der von der Volks» schule angefangen auf leine Stuoknabthcilung beschränkten Lorcnz Ratschky'schcn Studenten-sliftung jährlicher 7^» fl, Ui kr. Auf diese haben studierende Anverwandte des Stifters, unter welchen jene der mann» lichen Linie vor den der weiblichen Linie den Vorzug haben, Anspruch. Die Präsentation steht dem jeweiligen Pfarrer m Fara bei Kostcl zu. 9.) Die auf die ersten sechs Gymnasial» classen beschränkte Johann Marcus Anton Frei» Herr von Nossctti'sche Studcntenstiftung jähr» licher 20 fl. 10.) Der zweite Platz der Adam Franz Schager'schen Studcntcnstiftung jährlicher 48 fl. ()0 fl., welche noch nach absolviertem Gymnasium noch in der Theologie genossen werden kann. Aus diese haben Anspruch: k) Verwandte, d) arme Vürgcrssöhne aus der Stadt Stein. 11.) Die auf leine Studicnabtheilung be. schränkte Andreas Schurbi'sche Studentcnstif. tmig jährlicher 30 fl.. welche blos für Studierende aus den drei hiczu berufenen Familien bestimmt ist. deren Repräsentanten und nächste« Anverwandten des Stifters Andreas Schurbi. Mathias Sluga und Jakob Vaupetiö im bestandenen Bezirke Müntendorf sind. 12.) Der zehnte, elfte und zwölte Platz der Johann Stampfl'schen Studentcnstiftung zwei je jährlicher 100 fl. Zum Genusse dieser Stiftung überhaupt sind berufen Studierende und beziehungsweise in der Ausbildung begriffene Jünglinge, deren Muttersprache die deutsche ist und welche zu» gleich Gottscheer Landcstinder sind. d. i. dem Lande Gottschcc nach dcm ganzen Gebietsum»-fange des bestandenen hcrzogthums Gottschcc angehören, und zwar Studierende: a) an höhcrn deutschen Lehranstalten (Universität, Bodencultur und technische Hochschule). b) an deutsche» Mittelschulen und deutsche» Lehrerbildungsanstalten, «) an deutschen Forst» und Ackerbauschule» und ä) an deutsche» gewerblichen Fachschulen, Das Präscntationsrecht steht der Stadt» gemeinde Gottschcc zu. 13.) Der erste Platz der Andreas Wei-schel'schen Studcntenstiftung jährlicher 03 fl. 50 kr. Diese Stistuug lann nach absolviertem Gymnasium nur noch in der Theologie genossen werden. Zum Genusse sind berufen Studierende aus der Weischel'schen odcr Gorianc'schcn Vc-freundschaft und in deren Abgang Studierende aus dcm Dorfe Obcrfcichting. Bewerber um diese Stipendien haben ihre mit dem Taufscheine, dem Vmfliglcits- und Impfungszeugnisse. dann mit den Studien-zcugnisscn von den zwei letzten Semestern nnd im Falle, als sie das Stipendium aus dem Titel der Anverwandtschast beanspruchen, mit dem legalen Etammbaumc belegten, die Bewerber um die Johann Stampsl'schcn Stipendien aber zudem noch mit dem Heimatschcinc und dcm Nachweise der deutschen Muttersprache documcutierten Gesuche, welche auch die Angabe zu enthalten haben, ob der Bittsteller odcr eines seiner Geschwister bereits im Genusse eines Stipendiums oder einer anderweitigen Unterstützung sich befindet, bi320. Mai1884 m Wege der vorgesetzten Studicndirectlonen Hieher zu überreichen. Laibach am 16. April 1884. K. l. Landesregierung. ______ (1646-2) Mjutenftiftun«. Nr. 2106. Von dcm k. k. Landesgcrichte in Laibach wird bekannt gegeben, dass aus der Adjutenstiftung dcs Herrn Erasmus Grase» U. Lichtenberg für angehende Staatsbeamte aus adeligen Familien, und zwar für Auscultantc» und Cunccptsprak^ ticantc» ein Adjutum im jährliche» Betrage von 700 fl. ö. W. zu verleihen ist, dessen Betrag, wenn ein Bewerber glaublich darthun sollte, dass seine Eltern, ohne sich wehe zu thun, nicht vermögen, ihm eine Beihilfe auch nur von 100 fl. zu geben, oder, wenn er elternlos ist. dass die Einkünfte seines Vermögens nicht einmal 100 fl. erreichen, im Falle der Zuläuglichlcit des Stis-tungöfonds auf jährliche 800 fl. erhöht werden tann. Zur Erlangung des Adjutums sind vor» zugsweise Verwandte dcs Stifters, dann Söhne aus dem Adel dcs Herzogthums Kram, in deren Ermanglung auch Sühne aus dcm Adel der Nachbarländer Steiermarl und Kärnten und in deren Ermanglung aus allen übrigen deutsch» erbländischen Kwnläudern berufen. Söhne aus dein landsländischen Adel sind dcm übrigen Adel und Auscultauten den Conceptsftraltlcanten vorzuziehen. Die Bewerber haben ihre mit den Zeug» nissen über die vollendeten Ncchtsstudicn, mit de» Aiistcllungsdecrcten und mit den Ausweisen über ihre allfällige Verwandtschaft, über ihren Adel uud Landmannschaft belegten Gesuche durch ihre vorgesetzten Behörden bis 25. Mai 1884 bei diesem l. k. Laudcsgerichte als Verleihungsbehörde zu überreichen. K. l. Üandcsgericht Laibach. __________am 5. April 1884.__________ (1699-1) Poft«?eäientenft«lle Nr. 5911. Die Postexpcdicntenstellc in Lustthal, Be« zirlshauptmauuschaft Stein, mit der Jahres« bestallung vou 200 fl.. Amtspaufchalc jährlicher 60 fl. und Botcnpauschale jährlicher 207 fl. für die Vesorgung dcs täglich einmaligen Fuhbotcn» ganges zwischen Lustthal und Laase (Bahnhof) ist gegen Dienstvertrag und Caution per 200 fl. zu besetzen. Die Bewerber haben in ihren binnen zwei Wochen bei der gefertigten Direction einzubringenden Gesuchen das Alter, ihr sittliches Wohlvcrhalten. die genossene Schulbildung, die bisherige Be« schaftigung und die Vermügensverhältnisse, sowie auch nachzuweisen, dass sie in der Lage sind, ein zur Ausübung des Postdienstes vollkommen geeignetes Locale bcizustclleu, Da überdies vor dcm Dienstantritte die Prüfung aus den Postvorschriftcn zu bestehen ist, so haben die Bewerber auch anzugeben, bei welchem Poslamtc sie die erforderliche Praxis zu nehmen wünschen, und endlich anzuführen, ob sie für den Fall der Combinierung des Post« uud Tclcgraphendienstes willens sind, die Post« expedientcnstelle mit den hiesür entfallenden systemisierten Bezügen zu übernehmen. Trieft am 19. April 1884. Bon der l. l. Post» und Telegraphe«>Direction. (1582-3) Hekrerftette. Nr. 294. An der drciclassiaen Volksschule iu Natschach bei Steindruck ist die zweite Lehrerstelle, mit welcher ein Iahresgchalt von 500 fl. verbunden ist, definitiv, eventuell provisorisch zu besetzen. Bewerber um diese Stelle haben ihre vor» schriftsmäßig instruierten Gesuche im vorgeschriebenen Wege bis 10. Mai 1884 Hieramts zu überreichen. K. k. Bezirksschulrat!) Gurlfeld, am 14ten April 1834. ____________________— (1642—2) Hnnämllckun«. Nr. 1172. Von dem l. k. Bezirksgerichte Scisenberg wird hicmit bekannt gemacht, dass die Erhe« bungen zur Anlegung eines neuen Grundbuches für die Catastralgemcinde Schwürz (Auiröe) am 7. Mai 1884, vormittags 9 Uhr, in der Gerichtslanzlei beginnen und sohin fortgesetzt werden, wobei alle Personen, welche an der Ermittlung der Vcsitzverhältnissc ein rechtliches Interesse hoben, erscheinen und alles zur Auftläruug fowie zur Wahrung ihrer Rechte Geeignete vorbringen lönncn. K. t. Bezirksgericht Seisenberg, den 18ten April 1884. ^"-1) «icitations - Kundmachung Nr. «5. über die an den Neichsstraßen des Adelsberger Bnubezirles im Jahre 1884 auszuführenden Bauten und Lieferungen, und zwar: ^. Auf der Triestcr Straßenstrecle: 1.) Reconstruction der Stützmauer in Planina in D.-g. 1—2/44 mit . . . 2270 fl. — kr. 2.) Herstellung von Parapettmauern und Randsteinen am Gabrelbcrgc in D..Z. 0/77—0/78 mit...................139 „ 31 „ V. Auf der Wippach«Görzer Straßen strecke: 3.) Herstellung einer Stützmauer sammt Leiste und Wandmauer auf der Rebcrnica in D.«Z. 3—4/3 mit..............2813 ., 32 „ 4.) Reconstruction des Brücken-Holzoberbaues nächst Maria »Au in Distanz« Zeichen 3—4/18 mit ...............' - 230 „ — „ 6. Lieferung von Straßen bauw crlz eu g en : 5.) Für den ganzen Vaubczirk mit...............- -. - 107 „ 97 „ Die Hintaugabc dieser Herstellungen und drr Lieferung erfolgt im Licitatlonswcae am 10. Mai 1884 bei der l. I. Bezirlshauptmannschaft in Aoclsbcrg. Dieselbe wird um 10 Uhr vormittags beginnen und nach den einzelnen Objecten in der vorangcführten Reihenfolge vorgenommen werden. Jeder Unternchmnngslustine. der für sich oder als legal Bevollmächtigter für einen andern licilicrcn will. hat 5 Proc. dcs Fiscalprcifes vom betreffenden Objecte, für welches ein Anbot beabsichtiget wird, vor dcm Beginne der mündlichen Verhandlung zu Handen der Licitations-commission zu erlegen odcr aber sich über den Erlag desselben bei irgend einer hierländigcu öffentlichen Casse auszuweisen. Schriftliche, nach Vorschrift des § 3 der allgemeinen Vaubcdingnisse verfasste, mit 50 kr. Stempel versehene Offerte sind bei der gefertigten l. t. Bczirlöhauptmannschaft, jedoch noch vor dem Beginne der mündlichen Licitation, einzureichen Die uus die zu vergebenden Objecte Bezug habenden Pläne und KostcllvoranMW- si"d täglich während der Amtsstundcn in der hiesigen Baukanzlci einzusehen. K. l. Bezirlshauptmannschaft Adelsbcrg am 20. April 18«4.