?ti*WBtrett*na - Preise 8«r Laibach: S««z1Lhrig . . 8 fl. 40 kr. AMMrig. . . 4 „ 20 „ -irrtchShrig . 2 „ 10 „ A«,atlich . . . — „ 70 „ SU i t t> er Post: -»«irjjShrig..........12 p. 4«»tShrig............. 6 „ #W|%ig.................3 „ |ifc ZsßrLllug in» Hau» Nfovttif, S55 K., »onatt. 9 kr. et*|d«t »aMKtrn 6 kr. Laibacher ?j 'aqblatt. Anonyme M.theilangrn werden nicht beritSfichtigt; Manuskripte nicht zurückgesmdrt. Redacti»» «ahnhofgaffe Nr. 13L. Expedition- & Inserate» Bnrrau: Tongreßplatz Nr. 81 (Buch -bfltiMunq von Jgn. ». Klein-mavr & Fed. Samberg.) Jnsertionspreise Für die einspaltige Peti 1 4 kr., bei zweimaliger _ fchaltimg ä 7 tr., dreimalig! L 10 kr. Kleine Anzeigen bis 5 Zeile« 20 kr. Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entspre. chender Rabatt. Nr. 221. Dinstag, 29. September 1874. — Morgen: Hieronymus. 7. Jahrgang. Wonncments-Umladung. Mit 1. O t ob er 1874 beginnt ein neues Abonnement auf das „Laibacher Tagblatt." Bis Ende Oktober 1874: Für Laibach........................— fl. 70 kr. Mit der Post.......................1 fl. — kr. Bis Ende Dezember 1 874: Kür Laibach........................2 fl. 10 kr. Mit der Post.......................3 fl. — kr. Für Zustellung ins Haus monatlich 9 kr. HF“ Auf das „Laib. Tagblatt" kann täglich abonniert werden, doch muß das Abonnement immer «it Schluß eines Monates ablaufen. Die Ortsschulräthe. (Schluß.) Greifen wir zum Schlüsse noch einzelnes aus dem Wirkungskreise der Ortsschulräthe heraus. Es toird vielfach gerügt, daß die Ortsschulrälhe den Lksrtzlichen Bestimmungen bezüglich Abfassung der Verzeichnisse von schulpflichtigen Kindern am Anfänge öes Schuljahres nicht nachkommen. Worin liegt der ®tund ? Will der Ortsschulrath diese Verzeichnisse hi der Gemeindevertretung erheben, so bekommt er fiot keine oder nur unrichtige Zusammenstellungen. •Wutmt er die gesetzlich vorgeschriebene Schulbeschrei-°uvg vor, dann geht es nicht viel besser. Genaue Auskunft ist nicht einmal stets von den Eltern zu Rotten, sie kann nur aus der Tausmatrik gezogen "erden, und da auch nur bei dem guten Willen des Herrn Pfarrers. So lange die Gemeindevertretungen nicht in der Lage sind, genaue Verzeichnisse über den Bevölkerungsstand zu führen, wird eS mit jenen Verzeichnissen immer hinken. Große Schwierigkeiten liegen ferner für viele Eltern in der Herbeischaffung der nöthigen Kleidungsstücke und Schulrequisiten für ihre oft zahlreichen Kinder. Das neue Schulwesen bürdet ohnehin jedem einzelnen bedeutende Lasten auf; zudem ist der Wohlthätigkeitssinn insbesondere für Sammlungen zu obigem Zwecke auch noch nicht allzusehr ausgebildet und wo er vorhanden ist, nur wenig ausgiebig. Das verspürt vor allem der so rühmliches leistende krainische Schulpfennigverein. Es gehört ein hübsches Sümmchen dazu, wenn am Anfänge des Schuljahres die dürftigen Schüler mit Lesebüchern und Schreibehesten, und beim Eintritte der kalten Jahreszeit mit warmen Kleidungsstücken versehen werden sollen. Wk man sieht, hat der mangelhafte Schulbesuch noch ganz anderswo als in lässigen Ortsschulräthe» seine Wurzel. Was ferner die Ueberwachung des Schulbesuches und die Anzeige säumiger Eltern betrifft, so wollen wir hier der vielen Unannehmlichkeiten nicht geben« ken, welche aus diesem Geschäfte erwachsen. Sie würden aber bei weitem geringer sein, wenn die Bezirksschulbehörden daö langsame Geschästsgebahren an den Nagel hängen und die Angezeigten frischweg zur Verantwortung ziehen möchten. Unter der bisherigen Gepflogenheit muß vor allem bewiesen sein, daß die betreffenden Eltern schon einmal durch den Ortsschulrath zur Befolgung der gesetzlichen Bestimmungen ermahnt worden seien; erst beim zweiten Falle kann die Anzeige an den Bezirksschulrath geleitet werden. Darüber vergeht eine ziemlich geraume Zeit und nicht selten selbst das Schuljahr, das den eigentlichen Stein des Anstoßes abgab. Dem Ortsschulrath muß auch zur größtmöglichsten Autorität verhelfen werden und das kann nur geschehen, wenn die Bezirksschulbehörde mit größter Beschleunigung die Anträge desselben aus-führt. Auch über die geistlichen BezirkSschulinspectoren, deren Krain noch vier besitzt, wäre noch ein Wort zu sagen. Bekanntlich haben dieselben bei der jüngsten Landeslehrerconferenz mit ihrer Abwesenheit geglänzt und dadurch gleichsam zu verstehen gegeben, daß sie dort, wo es sich um ernstliche Hebung der Gebrechen und Förderung des heimischen Volksschul-Wesens handelt, nicht gesonnen sind, mitzuthun. Es ist schon vielfach darauf hingewiesen worden, welche Uebelstände daraus erwachsen, wenn geistliche Personen, die unbedingt dem Papste gehorchen, der unsere neuen Gesetze als gottlos und verabscheuenö-werth verflucht hat, als Bezirksschulinspecl'oren bestellt werden. Vielleicht klingen die Berichte, die der geistliche Bezirksschulinspector über die Verhältnisse des Schulwesens (man denke nur an die glänzenden Berichte des weiland Landesschulinspectors, Propst Jarz, an die Regierung!) an die Landesschulbehörde leitet, recht schön und günstig. Aber der Contraft zwischen Schein und Sein dürfte einem sachverständigen Landesschulinspector, wenn er die den geistlichen Inspektoren unterstehenden Bezirke bereist, um so unangenehmer berühren, je mehr die schwarzen Punkte vor den Augen der Behörde von Bezirks- Feuilleton. Neue Inschriften aus Krain. Gelegentlich der in den letzten Jahren vorge-j\°6imenen Bereisungen Krains wurden verschiedene 'iher noch unbekannte römische Inschriften von entdeckt. iiA, Ich übergebe dieselben vorläufig der Oessent «tj tlt mit dem Bemerken, daß ein genauerer Bericht fttn iiie Ergebnisse meiner archäologischen Forschun-wirr> ®TQ*n in kürze dem Publicum vorgelegt I. Laibach. C. CLODIVS. C . F VEL. SECVNDVSMIL. {*0 xv.apol. CLODIAE .c. f.tertiae s°RORI . ANORVM N.XX. H . S.L c • CAESTIDIO . L. F . POL PETRONIA .P .F. DYSSVLLA V.F. Ans einem Acker bei St. Christof, gefunden bei Erweiterung deö Friedhofes 1872. 2. I.O.M C. ALEXANDRIA NVS.EX.V . SOL Seit Talberg verloren. In einer Mauer des zweiten Hofes im Schulgebäude von mir am 15. August 1872 wiederentdeckt und vom Herrn Defch-mann bloßgelegt. II. Jgger Boden. 3. C. TASSIDIVS. C. F. CL SECVNDVS.AED.E.D BIS . Q. ET. IIVIR .I.D. PATR COLL.DENDROPO PRAEFECTVS.ET PATRONVS . COLL ... ON ... ORVM (CENTONARIORVM) QQ In der Fundamentmauer der St. Georg-Kapelle bei Schloß Sonnegg. Copiert am 11. August 1872. 4. D. M. SVRVS VOLTI FIL1VIVS FECSIB . ETQVARTE In der Nordfronte des Schlosses Sonnegg copiert am 12. August 1872. 5. V . F. SIB QVINTI COIIVG AN . LV. ET Bruch EGBV FILIA. BVI VALER Hammer und Zange Nordfronte des Schlosses Sonnegg copiert im August 1872. 6. AMATV . F. VOLTA RONIS . FILIVS . OPALO HOSTIVS. FILIV FILIA . MOIOTA . V . F. M Im Gemüsekeller des Pfarrhauses. Augustus Tyff gibt sie falsch, nach ihm alle Abschreiber bis auf Mommfen, der die Fehler des Augustinus ebenfalls reproduziert. Copiert am 6. August 1872. jchulinspectoreu verhüllt werden, welche ebenso wenig bic übernommene Pflicht als die Schulgesetze, die sie auszuführen haben, ;u kennen und zu respeclieren scheinen. _____________________ Politische RlmdschM. Laiöach, 29. September. Ssilanb. Die Reichs raths-Ersatz-wählen für Böhmen sind auf den 20. und 23ten Oktober ausgeschrieben. Böhmen wird demnach zum drittenmale in diesem Jahre das dort längst nicht mehr zu den Seltenheiten gehörende Schauspiel einer Wahlbewegung haben. Doch dürfte die Agitation für die Reich-rathswahlen derjenigen, welche bei den Letzten Landtagswahlen entwickelt wurde, an Intensität bedeutend nachstehen. Da die Jnngczechen bis zur Stunde an dem widerspruchvollen Programme festhalten, den Landtag zu beschicken, dem Reichs-rathe hingegen fern zu bleiben, so liegt für sie keine Veranlassung vor, durch Aufstellung einer besonderen Candidatenliste Herrn Riezer Opposition zu machen und sich abermals den Wechselfällen eines mit der äußersten Erbitterung geführten Wahlkampfes auszusetzen. Für diesen Fall gedenken die Altczechen aus das intellektuelle Haupt der Jung-czechen, Dr. Sladkowsky, in seinem bisherigen Wahlbezirke (Raudnitzer Landgemeinden) nicht zu bekämpfen. Das verfassungsfeindliche Borgehen der Vorarlberg er Landtagsmajorität scheint diese selbst mit einiger Besorgnis bezüglich des Verhallens der Regierung zu erfüllen. Offenbar befürchten die Herren Thurnher und Genossen, es könnte dem Ministerium beifallen, den Landtag auszulösen, welche Befürchtung aus folgender vom „Vaterland" veröffentlichter Depesche aus Bregenz ersichtlich wird: „Bei Auflösung des Landtags würde die conser ative (das heißt ultramontane) Partei den Bezirk Bludenz gewinnen." Wie hieraus zu ersehen, macht sich das Häuflein der klerikalen Streiter in Vorarlberg auf eine Landtagsauflösung gefaßt. Die Regierung, wenn sie auch diesen immerhin mislichen Schritt vorderhand nicht unternimmt, wird es aber hoffentlich nicht daran fehlen lassen, wie im Vorjahre die Herren Thurnher, Oelz und Consorten wieder rechtzeitig heimzuschicken, sobald sie daran gehen sollten, eine Resolution oder Verwahrung gegen die directen ReichSrathSwahlen im Pienum zu beralhen. Die Organe beider czechischer Parteien sind wieder einmal übereinstimmend, indem sie sich gleicherweise sehr lebhaft darüber ärgern, daß die tonangebenden Blätter Englands, Deutschlands, Italiens, Frankreichs, ja selbst Rußlands dem heutigen Oesterreich ihre Sympathien entgegenbringen und die immer mehr zusainmenschrumpfend- „staats- rechtliche" Opposition als beüeulungöws und alter inneren Berechtigung entbehrend bezeichnen. Um nun das Gewicht dieser überaus unbequemen Kundgebungen abzuschwächen, ist ein allczechisches Blatt, nemlich die höchst chrenwerthe „Politik", auf die klassische Jüee verfallen, die bezüglichen Journalartikel als aus dem österreichischen Dispositionsfonds bezahlte Reclainen auszugeben. Als ob Blätter, wie die „Times", der „Standard," die „Kölnische Zeitung" :c. auswärtigen Einflüssen für Geld zugänglich wären. Ausland. Wie aus Berlin gemeldet wird, nimmt der auf feinen Posten zurückkehrende deutsche Gesandte in Rom, Herr v. Keudell, ein eigenhändiges Schreiben des deutschen Kaisers an den König von Italien mit, in welchem der Kaiser sein Bedauern ausspricht, daß er seinen Wunsch, ihn in diesem Jahre in Rom zu besuchen, aus Gesundheitsrücksichten und auf Anordnung der Aerztr aufgeben mußte. Herr Keusell hat bereits die Rückreise nach Rom angetreten. Der deutsche Guftav-Adols-Verein, welcher gegenwärtig in Stuttgart unter sehr zahlreicher Betheiligung tagt, hat in den dreißig Jahren seines Bestehens fast vier Millionen Thaler auf die Unterstützung evangelischer Gemeinden verwendet und dadurch 2487 Gemeinden in ihrem Bestehen gesichert. Die letzte Jahreseinnahme, welche, ein ! Zeichen der Zeit, größer war als alle bisherigen, ; betrug 215,579 Thaler. Die nächstjährige Versammlung wird in Potsdam stattfinden auf Einladung der dortigen Behörden und einem besondern Gruße des Kaisers folgend. Die pariser Nachrichten beschäftigen sich überwiegend mit Bazaine, welcher im „Figaro" ausführliche Aufschlüsse über seine Entweichung gibt und den Obersten Villette, Doineau und General Eastagny als daran direct beteiligte Helfershelfer bezeichnet. Bazaine würde wohl schwerlich so aufrichtig sein, wenn er fürchtete, diese Herren zu kompromittieren. Seine Offenheit ist also ein Beweis für die Mitschuld der Regierung' des Marschalls Mac Mahon an der Entweichung, eine Annahme, welche ja auch durch den Prozeß von ©raffe bestätiget wurde. Während einige Stimmen Bazaine mit Jfabella II. in Unterhandlung stehen lassen, damit er der alsonsisti-schen Sache seinen Segen verdinge, versichert „Bien Public," daß ein hochstehendes Mitglied der legitimi-stischen Partei Bazaine ein großes Eommando in der carlistischen Armee angetragen habe. Wahrhaft belehrend ist die Sammlung von Gratulations-Briefen, welche an den Exmarschall anläßlich seiner Befreiung gekommen sind. In dieser seltsamen Autographen-Collection sind die hervorragendsten Namen zu finden; europäische Staatsmänner, französische Generale, Vouiö Vcutüot, der Liebling des Papstes, die Ex-Köuigin Jsabella uns andere wetteiferten, dem Flüchtling ihre (Slüifwümchc darzuormgcn. Noch merkwürdiger rber, sagt „Figaro', fei die Sammlung der Marsthatiin; „mehrere Nummern des „Figaro" würden nicht ausreichen, um alle Episteln, Gedichte, Madrigale und Akrosticha zu beherbergen, welche der Marschallin von ihren englischen, deutschen, italienischen und fpanijchen Bewunderern gewidmet wurden." Die Campagne der Generalrathswahlen nimmt ihren geordneten Verlauf; nur in Eorfica scheinen sich diesmal die Gegensätze mit besonderer Heftigkeit gegenüberzutreten. Zwei Bonapartisten sind es, die sich dort bekämpfen: Der Prinz Charles Bo-napartc, als Bannerträger von Ehiselhurst, und Prinz Plon-Plon, als Vertreter der cäsarischen Demokratie. Die Niederlage des chiselhuster Candidaten gilt als ausgemacht. Der Temps charakterisiert den Kampf mit folgenden Worten: „Hier handelt ks sich um den Kampf zwischen dem klerikalen und antiklerikalen Bonapartismus. Jenen vertritt der Prinz (Scharte« Bonaparte, Bruder des Eardinals Bonaparte, didat von Ehiselhurst und Schützling des Herrn Rouher; die antiklerikalen Bonapartisten hingegen sind für den Prinzen Jörome. 7. SATVKNI NIVN . T IIS N POSVIT HOSTIVS VE F stark beschädigt. Ebenfalls im Gemüsekeller des Pfarrhauses. Eopiert am ti. August 1872. 8. v . MANIB . 8 VOLTAKONI I A SECON -----------EFI 0 0 stark verwittert. Pfarrkirche in Brunndorf. Copirrt am 6. August 1872. III. Bösendorf. 9. IMPCAES-------------LI A Dill AN ONINI XII XI 0 TR VIODVNI XXXXMI Monnnsen im Corpus falsch nach Kenner „Archiv" 1864 — Beim Posthaufe in Bösendorf. Eopiert am 14. Oktober 1873. Frau von Födransperg hat das merkwürdige Monument heuer dem Museum geschenkt, wofür besagter Dame der geziemende Dank gebührt. IV. St. Veit bei Sittich. 10. T. I. KVFINVS V.F. SIBl. ET CL.ÖOROM ARAE CONIVG I. PIENTESIME AN. XXXVII. H. S. E FLAVIAE. RV FILIAE. ANO XIII In der Pfarrhofmauer zu St. Beit gefunden. Eopiert am 10. Oktober 1873. Geschenkt von Sr. Hochwürden Herrn Pfarrer Äutaoii; dem Museum. (Schluß folgt.) Zur Tagesgeschichte. — Louise Lateau und der Nordpol. Wer hätte wohl im Traume daran gebacht, daß ein ultramontanes Blatt sich so weit vergessen könnte, da» Wunder der stigmatisierten Louise freiwillig in Beziehung zu dem vaterländischen Ereignisse zu setze». Aber das Unglaubliche ist geschehen, in dem Organ keS Fürstbischofs Zwerger, im grazer „Volksblatte", steht über die Nordpol.Expedition unter ändern z« lesen: „Die Notdpolfahrer haben ein übereisteS, b»« wirthbareS, nie zu bewohnendes Land entdeckt, das zu« dem auch der Wissenschaft nur geringe Ausbeute liefert; man untersucht aber nicht erst engherzig, welche handgreifliche Vortheile sie errungen, sondern man ehrt mit Recht das wissenschaftliche Streben al« solches, fine rein geistige Sette im Menschen. Louise La- a u aber als Werkzeug teS höchsten Willens zu betrachten, als einen sichtbaren Beweis von der Ueber« natur, zu welcher der Geist berufen ist, dagegen sträubt man sich derart, daß schon in vorhinein ohne Unter* uchung alle Beteiligten, und wären e» auch die beste» Gelehnen, als Betrüger und Betrogene gelten! Kurz: die Welt will von den Geheimnissen der Uibernatat nichts wissen. Der Grund aber liegt plan vor unsere» Augen: man suche ihn in der Zunahme der Laster, tn der wachsenden Genußsucht, in der steigenden Set» thierung eines sehr großen TheileS der Menschheit. Wir verthieren also und sind der Barbarei verfalle«, weil wir eine wissenschaftliche Expedition, aber keine» Jungsrauen-Schwindel anerkennen. — Eine verunglückte Wette. Aus St. Lai"" prechten wird der „Linzer TM." geschrieben: Aatoa Huber, Dienstknecht in der Pfarre Lamprechten, Seit“ Obernberg, saß unlängst im Svmmerkeller des 6irr8 Weilhait in Lämpr-chten, und erzählte jedem Eint*** tenden, daß er zehn Gulden in der Briestafche h“6e‘ Da ihm sehr viel daran log, noch 10 fl. dazu zu bi« kommen, ging er eine merkwürdige Wette ein. Er verpflichtete sich ncmlid) 21/* Mctzen Weiten eine 20 Minuten lange Strecke zu tragen, ober nicht auf ®et Schulter, o nein, sondern mit den Zähne». A« 1®. b. M. sollte et fein Problem lösen. Die Verhängnis« volle Stunde erschien. Nach dem er sich an einet „Maß gestärkt und seinen Schutzpatron den H. ©implii«" angetufen hatte, nahm et in „GottSnam" den @a® mit den 21/, Metzen in den Mund und ttat ft*" Reise an. Einige Zeit darauf sah man auf der Sttojr zwei regungslose Wanderer liegen. E» war Inton v bet und bet Sack mit den 2 */, Metzen, weichet friedlicher Eintracht quer übet ihm lag. Ec 6al,e.ttfcgt die Hälfte de» bedungenen Wege« zurÜckgelegt, ' die 10 fl. und zwei Zähne verlöre». — Sine wandernde Insel isto«Sk«b da» Wunder Winchendou» im Staate Mafa<5> '■Sic iji fünf äctcS im Uniange und bereit* Sen 2500 Acres großen Monomoaaut-See. Ursprünglich gehörte die Insel zu Winchendon, aber im schöaen Monat Mai, da alle KaoSpen sprangen, ergriff auch fi: ein merkwürdiges Verlangen, sich ia Ser Welt einmal umzusehen. Demgemäß nahm die Insel eine« schöaen Morgens den äBandetjlab und reiste zwei Meilen nach Nor-Sen. Dan» wurde sie von Heimweh befallen, segelte zurück, aber nur um der von ncu:m sich gelten» machenden WanderungSlust zum Opfer zu fallen. Die Insel besteht auä fefbm Loden, uitti mehrere Personen sind über dieselbe hin- und hergezanzen. Die ganz- Ooer« fläche ist mit Gestrüpp bedeckt und man zählt auf ihr über 400 Bäume, deren Höhe von fünf bis fünfundzwanzig Fuß abwechselt. — Eine NasenauSstellu'ng) 6men ganz eigentümlichen Spaß Hai sich ein ehemaliger Volks -fänger in Oitakring bei Wten gemacht, indem er eine Naseuaurst:llunz arrangierte. Ja Eckart« Gasthaus waren nemlich auf einem Podium etwa achtzig Personen mit seltsamen Nasen von verschiedenster Gestalt und Farbe ausgestellt, über deren PreiSwü digkeit eine eigene J,ry in der ernstesten Weise von der Welt rntschied. Die Preisrichter erkannten von allen nur S«i Nasen alS preiswürdig, und zwar die erste, veilchenblau, von riesiger Dimension, deren Träger, der Bruderschaftsmann Thaddäus B., den ersten Preis errang. Den zweiten Preis von drei Silberthalern im Etui erntete ein Waschweib aus Währing und den dritten Preis von drei Silbergulden bekam ein Barbier aus Ottakring. — Kohleuproduction. Die Gesamml-Jah-reSproduciion von Steinkohlen auf der Erde beträgt gegenwärtig circa 3000 Millionen Zentner bei einem Durchsch littswerihe von 450 Mill. Thlr. Darch die Transportkosten steigert sich der wirihjchaftliche Werth um 40—50 Perz. Die Zahl der Arbeiter beträgt über eine Million. Das groß e Kohlenbecken der Erde rst das apalachische Kolenfeld in No damerika, w.lcheS eine Länge von 170 und eine Breite von 28 geogr. Meilen besitzt. Ja Europa ist das ausgedehnteste Kohlenbecken jenes im Süden von Wales, das 4 geogr. Merlen breit und 29 geogr. Metten lang ist. — Die Fina izen im Kriege. Einer lichtvollen Statistik in der A. A. Z. entnehmen wir, die Kosten des letzten Krieges für Frankreich auf 9288 Millionen Francs zu steheu kommen. Dazu ^«e eventuell der auf 4J/2 MiUiiacben geschätzt Bo-^awerth der abgetretenen Provinzen hinzu, sowie eine Kapitalisierung jener JihreSauSgaben, um welche das Zrgeuwärtige französische Budget bie ohnehin nicht sehr >p»rsam angesetz:en Budgets Napoleons III. über-feitet. Dies berückst htigt, stiege die ’JEBecihettibaße auf eil®» 20 M.lliarden. — Die KriegSkosten auf deutscher ^'tle woicn wesentlich geringer. Die Auslagen de« ^ddeuischen Bandes wurden annähernd auf 580 ~RiQtoncn Tyaler beziffert, doch ex stiert keine authen-:ii^e Zasaatmenstelluag. Za dieser GeldauSloge wäre allerdings nod) der uneem ßliche Eatganz an ffiohU iiand und wirihschüstlicher Arbeit zu rechnen, der durch °ie zum Kriegsdienst gezogenen Klärte veranlaßt Arde, sowie der «ulsall von 129.250 deutschen «tiknern, welch« nach den Ausweisen de» C ipitänS '■«cterc in sranzöstschen Schlachteu und Spitälern zu-3t»ttde gingen. Man ersaht daraus, daß Kriegführen tln kostspieliger LuxaS ist. e *— Neue Steinsäge. Ja den Vereinigten j_ a®,cn ist kürzlich eine Diamanten^ Kreissäge patentiert btlb ' b*e ^itenstück zur Diamantenbohrmaschine m. cl' von welcher kürzlich berichtet warde. Die Dia« otiaeb» ^ fc‘lro^tl8 an den Zähnen der Kreissäge bünne10«*' roil*cr man Stande ist, große, (nr Glatten gleich Brettern au» den kleinen Klötzen qc_i. ” - Seit zu sägen. Da» Schiebwerk ist so ein» _ » ba6 e» den Stein der Säge enlgegenfithrt. Acat- und PromuM-AugelegtNyeltt«. (SrneuHang.) Die k, k. Finanzdirection Äbit Rechnu°gSoff,riale Jakob Zab». und Mathia, llrabec zu Nechanaglcevidenten ia der it:unten RangStraffe beim Fivanz-R:chnung«-departement ernannt. — (Die Handels - und Gewerbekammer in Krain) hat den Führern der Nordpolexpedition, den Herren Weyprecht und Payer bei Gelegenheit ihrer Aakunft in Gien folgenden telegraphischen Gruß entsendet: „Die Wissenschaft ist die Dolmetscherin ber Natur und forscht nach Licht. Unsere herzlichsten Wünsche zur glücklichen Heimkehr von der gefahrvollen R:ise im Dienste der Wissenschaft!" — Auch der Bürgermeister Rlzollt von Rudolfswerth hat im Namen der Gemeindevertretung die Führer der Nordpolexpeditlon telegraphisch begrüßt. — (Die Theatersaison) nimmt heute mit der Ausführung des einst so außerordentlich zugkräftigen VoUSstÜckeS „Von Stufe zu Stufe* ihren Anfang. Gestern fand nach Beseingitaz aller Hindernisse die Licilation der landschaftlichen Logen unter denselben Bedingungen wie in frühem Jahre» statt; der Licitationsertraz war auch nahezu der gleiche, wie im Borjahre. Das Theatercornitä unterzieht sich eben wieder Oer mühevollen Arbeit, die Subvention für die beginnende Saison aufzubringen; es ist wohl zu hoffen, daß daS kunstliebende Publicum, wie seit so vielen Jahren, e3 auch Heuer nicht im Stiche lassen und durch Zeichnung möglichst ausgiebiger Beiträge rech! bald den Abschluß der Sammlungen ermöglichen wird. Wie die Verhältnisse hier beschaffen sind, ist eilt befriedigendes Theater oh le Opfer der theater-freundlichen Bevölkerung nun einmal nicht denkbar, und ein Somite, welches fo oft schon die wenig btneidenS« w:nhe Ausgabe glücklich gelöst, alle hiebet notwendigen Schritte durchzusühren, verdient wahrlich die allgemeinste Anerkennung und werktätige Unterstützung. — (Die Ersatzwahl eine« Landtag S -abgeo rdneten) ftic den Landwihlbezirk Rad-mannSdorf-Kronau an Stelle des zurückgetretenen DechantS i000OOOOOOOOOOq Zl(dler-Lnie. £ Lenlsche Transatlantische Vamps- ^ schiffahrlsgescllschaft in ijniulintg. 0 Direkte Postdampf,chiffahrt ß Hamburg,,.»o New Aork 6 ohne Zwischenhiise» anzulanfen, 0 »vermittelst der deutschen Post Dampfschiffe I. Klafft, g , jedes von 3600 Tons und 3000 effcctiocr Pferbrtrof1-a I Herder am 1. CrtoO., Schiller am 15. Et ö > tobe», Groethe am 20. Oktober, Lefssing’A , am 12. November, Herder am 26. Novein^ ber, Sohiiier am 10. Dezember. 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Sotiien, Grabe« Nr. * Wleiier-Los-Promeffen von obiger SVecbfelftubr ansgefertigt, ftttb auch zu beziehen burch: Joln. Ev. ‘\X7~-o.tscla.er in 3Lia,i~ba,c3n- Für die Redaktion verantwortlich: Franz Spitaler- 8erleget Ottomar Bamberg.