Macher TiHIlitt. Administration und Expedition: Herrengasse Nr. 7. 1 -7 c>..«r -1 ovtt Moraen: Friedrich B. W« »L8.Äe'r'.'^..*L: 1 2 ^ 0 ^ Kür Laiiach: Sanzj. fl. S'40; ,:ellllvz in« Hau« »rNj. Sb Ir. ll der Post: SaaziLhr. fl. Ii. Samstag. 17. Juli 1880.—NW «LL5.» L13. ZahrK^' Die neueste Phase der Orientkrisis. Die Zeit der Hundstage ist für die Journalistik keine besonders erfreuliche zu nennen. Abgesehen davon, dass die drückende Hitze der Julitage auf den Zeitungsmenschen nicht minder lähmend und ermattend einwirkt, wie auf Diplomaten, Minister, Parlamentarier und andere Männer der Oeffentlichkeit, welche sich vor den Gefahren des Sonnenstichs in irgend ein Bad oder eine Sommerfrische zurückziehen, ist es die Zeit der absoluten politischen Windstille, welcher Umstand es wiederum leicht erklärlich finden läfst, wenn in diesen Tagen auch minder wichtige Ereignisse mit einer Ausführlichkeit besprochen werden, welche weniger der Tragweite des bezüglichen Gegenstandes, als vielmehr der Nothwendigkeit eines Füllens der Journalspalten entspricht. In diesem Jahre ist nun die Journalistik den Unannehmlichkeiten des Stoffmangels insofern überhoben, als die Gährung im Hexenkessel der Orientfrage Blasen genug wirft, um den publicistifchen Auguren immer wieder neue Anregung zu prophetischen Deduktionen zu geben. Was den allgemeinen Charakter der Lage anbelangt, so haben wir letztere bereits wiederholt als einen sehr bedenklichen bezeichnet, welche den Ausbruch neuer blutiger Conflicte von gar nicht zu bemessenden Consequenzen weit näher rückt, als ein friedlicher Ausgleich der schwebenden Händel. Zwar haben die officiösen Organe der europäischen Staatskünstler nicht zugestehen wollen, dass durch die Berliner Nachtragsconferenz die öffentliche Lage eher verschlimmert als verbessert wurde; aber schon die Sorgfalt, mit welcher sie den Stand der Verhandlungen mit der Pforte der Oeffentlichkeit vorzuenthalten suchten, spricht dafür, dass man in den bestunterrichteten Kreisen den durch die ablehnende Haltung der Pforte ge- schaffenen bedrohlichen Ernst der Situation vollständig zu würdigen weiß, und dass man sich eben deshalb Mühe gibt, durch vorzeitige Enthüllungen nur noch mehr zur Aufregung der öffentlichen Meinung und zur Vergrößerung der vorhandenen Schwierigkeiten beizutragen. Für uns hat natürlich zumeist die Frage Bedeutung, welche Stellung Oesterreich einzunehmen gedenkt, wenn, wie nun ganz bestimmt behauptet werden kann, die Pforte den Berliner Conferenzbeschlüssen eine direct abweisende oder auch nur eine ausweichende Antwort gegenüberstellt. Zu unserer Beruhigung konnten wir konstatieren, dass unsere officiösen Organe in die Kriegsfanfaren nicht einstimmten, welche gewissermaßen als Allarmzeichen für eine bewaffnete Action gegen die Pforte laut wurden. Zwar hat die „Pol. Lorrespondenz" in der letzten Nummer erklärt, dass die Türkei zur Einsicht gekommen sein dürfte, dass für den Fall einer Ablehnung der Conferenz-beschlüffe jene Voraussetzung unrichtig sei, welche die Uneinigkeit der Mächte als das Haupthindernis einer gemeinsamen Action gegenüber der Pforte hinstellt. Aber in dasselbe Blatt, in welchem diese Ansicht ausgesprochen wird, hat auch eine Pariser Korrespondenz Aufnahme gefunden, in welcher es heißt, dass gegenwärtig in Europa in Bezug auf die neueste Erscheinungsform zwei Strömungen zu constatieren sind. Gewisse Cabi-nete neigen mehr oder minder freiwillig einer activen Politik gegen die Türkei zu. Dies seien die Cabinete von London, Petersburg und vielleicht auch jenes von Berlin. Andere Mächte würden eine conservative Politik bezüglich der Türkei vorziehen. Es sei dies die Stimmung, welche in Paris und, wie man glaubt, ebenso in Wien herrsche. Wir glauben wohl nicht betonen zu müssen, dass der Inhalt dieser Pariser Corre-spondenz das gerade Gegentheil von dem besagt, zeigen Li- S Zeilen 2V kr. was die ersterwähnte Meldung der „Pol. Corre-fpondenz" besagen wollte. Es besteht derzeit keine Einigkeit unter den Mächten, und die Pforte ist also nicht ganz im Unrecht, wenn sie die Gefahr einer gemeinsamen Action als lange nicht so ge-gefährlich ansieht, wie sie die Organe GöschenS zu schildern bemüht sind. Nur scheint der Pariser Correspondent der von uns citierten Quelle sich bezüglich Deutschlands einigermaßen geirrt zu haben. Bis jetzt hat Bismarck keinen Schritt gethan, aus welchem gefolgert werden könnte, dass er seinem früheren Ausspruche, der Lösung der Orientfrage nicht die gesunden Knochen auch nur eines einzigen pommerischen Grenadiers opfern zu wollen, untreu geworden ist. Die Stellung Deutschlands war vielmehr die der strengsten Reserve, und es wäre auch sonst unbegreiflich gewesen, dass die deutsch-österreichischen Vereinbarungen, welche doch in erster Linie nur auf die Orientkrisis und die Folgen ihrer eventuellen Lösung Bezug haben konnten, schon bei der ersten Gelegenheit ihrer praktischen Erprobung sich hinfällig erweisen sollten. Nun liegt aber außerdem eine neue Meldung vor, nach welcher es ganz unzweifelhaft ist, dass Bismarck eine der Glad-stone'schen Actionspolitik ganz entgegengesetzte conservative Politik befolgt, eine Politik nämlich, welcher es im Ernste darmn zu thun ist, dem Pfortenstaate die Möglichkeit seines Fortbestandes zu sichern und die unabsehbaren Wirren eines allgemeinen türkischen Erbschaftsproceffes so lange als möglich hinauszuscbieben. Diese Meldung bezieht sich auf die Berufung deutscher Beamten in das türkische Finanzamt und in das Zollamt der Pforte, eine Berufung, welche gewiss nicht ohne Vorwissen Bismarcks erfolgte und welche in diesem Falle eben nur den Beweis erbringen würde, dass die deutsche Regierung ein lebhaftes Interesse an einer für die Pforte in keiner Weise demüthigen-den Ordnung ihrer finanziellen Angelegenheit hegt. Feuilleton. In letzter Stunde. Criminalnovelle von M. von Roskowska (Fortsetzung.) Gleichwohl wunderte sich niemand darüber, dass der letztere nach der Entfernung des Polizei-commissärs eine Weile Wie geknickt auf seinem Platze verharrte. Das ihm entschlüpfte Wort: „formelle Vollmacht" , ließ nur eine Deutung zu, und sogar die Bestürzung über das blutige Ende des Hausherrn verdrängte nicht völlig diesen Gegenstand aus den Gedanken und den leisen Gesprächen der Com-ptoiristen. Der Procurist war seiner Sache also schon völlig sicher I Man wusste allerdings, dass er zu den eifrigsten Verehrern des schönen Fräuleins gehörte. Doch wer gehörte nicht zu denselben? Auch mancher, der mehr, nämlich Rang und Titel, in die Wag-fchale zu werfen hatte. Dass Herr Burchhard sich zuweilen Aeußerungen hatte entschlüpfen lassen, die auf ihre besondere Gunst deuteten, bewies denen, die viel um ihn waren, wenig; denn er rühmte sich gern eines noch höheren Grades von Unwiderstehlichkeit, als Unparteiische ihm zuerkennen wollten. Würde die stolze und verwöhnte Schönheit ihre Hand einem, obschon aus guter Familie stammenden und nicht unbemittelten Procuraführer reichen? Würde ihr Schwager und Vormund sie seinem bisherigen Untergebenen zusagen? Noch gestern wurde beides, und namentlich das letztere, bezweifelt — heute waren das durchaus müßige Fragen. Der Commerzienrath war todt und sein Mündel, das ihm, wie man munkelte, theurer, als sonst bei Schwager und Vormund bräuchlich, nicht mehr von ihm abhängig. Bei dem Einverständnisse des Paares konnte des Commerzienrathes plötzliches Ende dem Prokuristen nicht ungelegen sein und Burchhards sichtliche Erschütterung bei der Entdeckung, jener sei das Opfer eines Mordes, verrieth mehr Herz, als man ihm zugetraut. Ob er wohl das Geschäft mit dem Vermögen des Fräuleins selbst übernehmen oder für des Principals jungen Sohn, vielleicht als Com-pagnon, fortführen würde? „Der Untersuchungsrichter!" fuhr der Procurist aus seinem Hinbrüten Plötzlich so heftig auf, dass die anderen sich vergebens nach dem Genannten umsahen. „Ich meine, ob er schon hier ist? War vorhin so in Gedanken —" Man verneinte dix Frage. Gleich darauf berichtete man jedoch, dass die Herren vom Gerichte kämen. Eugen Burchhard hatte seine Fassung wieder vollständig erlangt. Er eilte der Gerichtsdeputation entgegen und führte den Untersuchungsrichter in das Bureau des Commerzienrathes. Richard Weidlingen war ein junger, kaum dreißigjähriger Kreisrichter und erst seit kurzer Zeit in der Stadt. Er hatte bei Behinderung der älteren Mitglieder des Richtercollegiums die Untersuchung zu führen. Er und Burchhard kannten einander nicht, ebenso waren ihm die Verhältnisse hier im Hause völlig sremd. Er nahm daher als berechtigt hin, dass der Procurist sich als stellvertretender Hausherr geberdete. Den ihm, wie einem werten Gast, dargebotenen Sitz und vollends die Up-mann des so jäh in die Ewigkeit Beförderten lehnte er ab mit der artigem, doch in bestimmtem Tone gegebenen Erklärung: „Wollen Sie mir gefälligst daS, was Sie zur Sache mitzutheilen haben, möglichst kurz sagen?" „Ich bin gegen Sie ganz offen, weil überzeugt, dass Sie, Herr Kreisrichter, mich bester verstehen, als dieser ehemalige Unteroffizier, — ich meine den Polizeicommifsär Zylitt, der nur durch die Tölpelhaftigkeit eines Dieners hierherkam und nun den traurigen Fall dazu benützen möchte, sich kriminalistischen Ruf zu erwerben," sagte Burchhard Dass damit der Türkei ein wesentlicher Dienst erwiesen wird, liegt bei dem Eifer der englischen Staatskunst, auch die Pforte mit einem Liquida-tionscomite nach dem Muster deS egyptischen zu beglücken, klar zutage. Gleichzeitig bedeutet aber diese Berufung einen Sieg der deutschen Diplomatie über die englische, welcher sicher wohl den größten Erfolgen Bismarcks auf diesem Gebiete zur Seite gestellt werden kann. Hoffentlich trägt derselbe bei, die Gefahr einer neuen Entrollung der Orientwirren vorläufig zu beseitigen, denn wir in Oesterreich haben wahrhaftig gar keinen Grund zu wünschen, dass durch eine den russischen Plänen entsprechende gewaltsame Lösung der Orientfrage nur die Aspirationen jener Elemente vermehrt werden, welche schon derzeit mit dem Plane umgehen, die aus deutscher Wurzel erwachsene und von deutscher Bildung und Gesittung gestützte Monarchie in einen vom russischen Einflüsse beherrschten Slavenstaat umzuwandeln. Oesterreich - Ungarn. Die „Politik" hat der von uns besprochenen Enthüllung des „Pester Lloyd" über die im Ministerium Taaffe zwischen Dr. Prazak und Dr. Dunajewski herrschenden Meinungsverschiedenheiten auf dem Felde der Steuerreform ein geschnörkeltes Dementi gegenübergesetzt, dessen Zweck natürlich nur der war, den Spalt zu überkleistern, welcher zwischen dem Lager der Czechen und jenem der Polen überall herrscht, wo es sich eben nicht um ein gemeinsames Borgehen gegen die Verfassungspartei handelt. Diesem Dementi gegenüber schreibt der „P. Lloyd": „Wir geben gerne zu, dass es bisher zwischen dem Finanzminister und dem Minister ohne Portefeuille, Dr. Prazak, zu keinem acuten Conflicte gekommen, ja nicht einmal kommen konnte, da die Steuerfragen jetzt nicht an der Tagesordnung stehen. Dass aber trotzdem die beiden Herren in ihren Ansichten über die Zweckmäßigkeit und die Art und Weise der Steuerreform nicht auseinandergehen, kann nur der behaupten, welcher der denkenden politischen Welt zumuthet, sie hätte über die Dinge von heute die Verhältnisse von gestern vergessen." Im weiteren erinnert das Blatt daran, dass Dr. Prazak im Gegensätze zu der Rechten — und mit ihm die mährischen Czechen — für die Chertek'sche Vorlage eingetreten, und schließt dann seinen Artikel: „Das Eine steht fest: für die Gegner der Steuerreform in dem Sinne, wie sie angebahnt worden ist, gibt es im Reichsrathe keine Majorität. Entweder opfert Herr Minister Dunajewski seine Ansichten und unterordnet sich dem ebenso höflich wie gemüthlich. Als er eine Entgegnung, die zugleich ein Widerspruch war, auf den Lippen des Beamten schweben sah, fügte er hastig hinzu: „In der Familie Bergemeister ist unleugbar eine erbliche Anlage zur geistigen Störung vorhanden; der Vaterbruder des Commerzienrathes leidet an Verfolgungswahn, und zwar in einem Grade, dass ich entschlossen war, ihn je eher je lieber aus dem Hause zu bringen, weil er. obschon im allgemeinen harmlos, doch in einem Wahnanfalle Unglück anstiften könnte. Nicht im entferntesten will ich damit etwa andeuten, der — Hingeschiedene habe je durch irgendwelche Symptome ein begin-nendeS Hirnleiden verrathen; nur gestern Abend im Club siel sein Wesen allgemein auf, — obwohl oder vielmehr weil er sich bemühte, kein Aufsehen zu erregen. Auch trank er nichts als Selterwasser und gieng sehr früh fort. Aber was behellige ich Sie damit, Herr Kreisrichter? Wollten Sie es für nöthig halten, so werden Sie darüber mehr, als ich weiß und sagen kann, erfahren; denn ich selber kam zufällig erst spät, erst kurz vor meines Principals Entfernung dorthin. Ich wollte nur darauf Hinweisen, dass der Unglückliche wohl selber,--------------- man hat ja genug Beispiele, dass dergleichen furchtbare Entschlüsse ohne ersichtlichen Grund entweder Gebote der politischen Opportunität, und dann braucht er nicht einmal die Unterstützung des Exe-cutivcomites der Rechten; oder er beharrt bei seinen Sonderideen, und dann wird ihm und dem Cabinete trotz des Executivcomites nicht zu hel-fen sein."__________________________________ Vermischtes. — MilitärtransportenachBosnien. Das Reichs-Kriegsministerium hat mit einem an sämmtliche General- und Militärcommanden ergangenen Erlasse entschieden, dass von nun an einzelne Mannschaften oder Transporte, welche zu ihren im Occupationsgebiete, speciell an der montenegrinischen Grenze oder im Limgebiete, befindlichen Truppen-körpern befördert werden, nicht, wie bisher angeordnet war, vollständig feldmäßig auszurüsten seien, sondern dass diese Mannschaft unbewaffnet und ohne Munition an ihre Stammabtheilungen zu entsenden ist. Ferner ist diese Mannschaft mit bereits classificier-ten Monturen, welche den Augmenrationsvorräthen zu entnehmen sind und derart beschaffen zu sein haben, dass sie die Reise bestehen und Schutz gegen die Witterung bieten, zu versehen. Ebenso sind die von den im Occupationsgebiete befindlichen Truppenkörpern in das Innere der Monarchie abgehenden Soldaten auszurüsten, sobald nicht eine Standesherabsetzung hiemit verbunden ist. — Uebertriebene Fürsorge. Die „Grazer Tagespost" veröffentlicht nachfolgende Zuschrift: „Alle durchreisenden und hiesigen Maler und Zeichner werden gewarnt, die Partie an der Mur zwischen den beiden Kettenbrücken aufzunehmen, um der Gefahr auszuweichen, arretiert zu werden, wie es dem Unterzeichneten geschehen ist. — Derselbe hatte am letzten Sonntage vormittags an der Mur gesessen, um den Schlossberg mit der malerischen Häusergruppe an der Mur in Aquarell wiederzugeben. Als eine Militärpatrouille ihm das Zeichnen untersagte, wollte sich derselbe die Erlaubnis hiezu einholen, wurde aber von einer zweiten, ihm auf der Brücke entgegengesandten Patrouille sofort als arretiert erklärt, in deren Mitte genommen und zum Gerichtshause escortiert! Hierauf wurde ich in Begleitung eines Polizisten auf das hiesige Sicherheitsbureau geführt. Dort scheint man die Sache nicht so bedenklich gesunden zu haben, und ich wurde höflich entlassen. Würde sichs im Interesse meiner Collegen nicht empfehlen, an der erwähnten schönen landschaftlichen Stelle eine Tafel mit der Warnung anzubringen, dass dort bei Strafe der Arretierung das Malen und Zeichnen verboten sei? — Friedrich Böttcher, Porträtmaler aus München." plötzlich gefasst und auSgeführt oder auch lange ohne Ahnung der Umgebung im Stillen gehegt und in Momenten, in denen dies durchaus nicht zu erwarten gewesen, zur That wurden. Sie sind ungeduldig; aber ich möchte Sie doch so gern überzeugen, dass — dass —" Er hatte in wachsender Aufregung gesprochen, doch mit fast übermenschlicher Anstrengung äußerlich ruhig zu erscheinen gestrebt. Jetzt zog er das Taschentuch hervor und drückte es mit zitternder Hand auf die Augen und die Stirn. „Sie selber überzeugt sind, es habe nicht eines Fremden Hand die That vollbracht." ergänzte der Richter höflich, doch kühl. Sein Amt musste ihn, so kurze Zeit er es auch erst verwaltete, gegen das Mitgefühl gewappnet haben. „Ich begreife das, wenn aber der Augenschein —" „Der Augenschein spricht durchaus für meine Behauptung, wenigstens für jeden Unbefangenen", flammte der Prokurist auf. „Ich bin förmlich empört, dass man ganz ungerechtfertigterweise eines der geachtetsten Häuser der Stadt so an den Pranger stellt, und bitte Sie dringend, es des — Skandals genug sein zu lassen." Der Kreisrichter, von hoher, stattlicher Gestalt, sah mit einiger Befremdung auf sein kleines, zierlich gewachsenes Gegenüber herab. „Aufsehen und — Der steirische RoszaSanbor. Aus Cilli, 14. Juli, wird der „Wr. Allg. Ztg." geschrieben: „Zu den legendenhaften Gestalten deS steierischen Unterlandes gehört der Räuber Franz Gusej. Nachdem Gusej im Herbst vorigen Jahres aus dem Gefängnis zu Rohitsch entsprungen war, trieb er sich bald diesseits, bald jenseits der Grenze herum. Wegen eines Mordes, einiger Raubthaten und vieler Einbrüche steckbrieflich verfolgt, erlangte der Berüchtigte bald eine solche Gefährlichkeit, dass auf seinen Kopf ein Preis gesetzt wurde. Zuletzt gieng noch das Gerede, Franz Gusej habe bei Sachsenfeld auf den Postwagen geschossen. Gusej liebt es, sich in allerlei Formen, auch als Weib, zu verkleiden, und hat einmal sogar unerkannt mit drei Gendarmen in einem Gasthause zu Windisch-Landsberg gezecht. Kürzlich wurde im Walde bei Sibika, Gerichtsbezirk St. Marein, eine Streifung (auf Befehl der Gemeinde) vorgenommen und ein Verdächtiger angetroffen. Dieser flüchtete sich in ein Gebüsch; als die Streifwache dort anlangte, fand sie abgeworsene Frauenkleider, Gusej aber, der erkannt wurde, schlug sich in das dichtere Gehölz, und die Bauern hatten das Nachsehen. Ein Majestätsgesuch, welches Gusej hier auf die Post gegeben, wurde dem Kreisgerichte zur Aeußernng vorgelegt. Die Verfolgung dieses Räubers dürfte noch lange vergeblich sein. Die Gendarmerie ist sehr thätig, aber viel zu gering an Zahl der Stationen und Stärke derselben und findet mich von Seiten der ländlichen Bevölkerung keine Unterstützung — im Gegentheil. Gusej z. B. vermöchte wohl kaum allen Nachstellungen zu entrinnen, wenn er nicht auf Herberge und Hilfe in so mancher Hütte rechnen dürfte. Furcht, materielles Interesse und Abneigung gegen die Sicherheitspolizei wirken zugunsten des Räubers zusammen." — Ein seltsamer Blitzschlag. Aus Triest wird unterm 14. d. geschrieben: „Gestern vormittags gegen 11 Uhr konnte man über dem Golfe von Muggia bei Triest eine einzelne, nicht sehr große Gewitterwolke bemerken. Ohne Regen, ohne einen Windstoß entlud sich plötzlich ein einziger Blitz, der einen armen Fischer traf, welcher kaum zweihundert Schritte vom Lande, mit seinem Söhnlein in einem Boote sitzend, fischte. Der Mann wurde über Bord geschleudert und blieb todt ; dem Jungen geschah gar nichts. Nach dieser Entladung zertheilte sich die Wolke, der Himmel wurde heiter, und erst gegen Abend stellte sich ein Gewitter mit Regen ein. Erzherzog Ludwig Salvator, der vor einigen Tagen von einer Seefahrt zurückgekehrt ist und in Muggia wieder seine Villa Zindis bewohnt, liess es an Hilfe für die Hinterbliebenen des vom Blitze getroffenen Fischers nicht fehlen. Der Erz- für Gebildete sehr peinliches Aufsehen ist in diesem Falle nicht zu vermeiden. Aber das Opfer eines Verbrechens erregt jedenfalls mehr Sympathie, als ein Selbstmörder, der nicht durch Noth oder Kummer entschuldigt werden kann. Das kommt indes nicht in Betracht; denn —" „Sie werden also, obgleich kein Grund dazu vorliegt, die Untersuchung aufnehmen und —" Den Kreisrichter frappierte dieses hartnäckige und leidenschaftliche Beharren daranf, dass die Untersuchung ungerechtfertigt sei, so sehr, dass er mit voller Amtswürde erwiderte: „Wir sind hier nicht infolge irgend einer leichtfertigen Denuuciation, sondern ans Grund der Requisition deS Kreisphy-sicus und Gerichtsarztes, wie deS Vorstandes der Polizeibehörde. Ich bitte also, nicht durch unmotivierte Einreden, die leicht ein eigenthümliches Licht auf Sie wersen könnten, unsere ohnehin schwere Arbeit aufzuhalten. Die ausdrückliche Versicherung, dass mit jeder mit unserer Pflicht vereinbaren Schonung und Discretion verfahren werden soll, diese Versicherung, Herr Burchhard, halte ich für überflüssig. Unser humanes Zeitalter verwirft die Inquisition und wir Richter ehren selbst im Verbrecher noch den Menschen. Ich begreife nicht, waS Sie wollen oder fürchten; ich könnte Ihre Scheu Herzog hatte wenige Minuten vor dem Ereignis in der Nähe jenes Punktes das Ufer zu Pferde passiert." — Trauriges Unicum. Vorige Woche wurde, wie berichtet wird, eine Bäuerin in Wildenhag, Pfarre St. Georgen im Attergau, von Zwillingen entbunden. Das eine der beiden Kinder, ein Knabe, hat nur einen Fuß, aber keine Arme. Local- und Proviiyial-Angelegenheiten. — (Abmarsch der Laibacher Schützen.) Gestern abends 6 Uhr fand in der Villa des Unter-schützenmeisters Herrn Emerich Mayer die Versammlung der zum Wiener Schützenfeste abgehenden Schützen aus Laibach statt. Ueber 30 Mann zählte die Schar der Scheibenschützen, welche, in ihr schmuckes Jagdkostüm gekleidet, unter Vortritt der städtischen Musikkapelle und der in weiß und roth gekleideten Zieler des hiesigen Schiebstandes zuerst vor die Wohnung des Herrn Oberschützenmeisters Dr. Ritter v. Stöckl zogen, um sodann unter seiner Führung den Marsch zum Bahnhose anzutreten, in dessen Restaurationsgarten für die abziehenden Schützen ein gemeinschaftliches Souper bereitet war. Selbstverständlich hatte sich hier auch eine große Menschenmenge eingesunden, so zwar, dass es nicht leicht war, ein Plätzchen zu finden. Jedermann wollte eben die Abziehenden noch einmal sehen und ihnen ein „Gut Ziel" mit auf den Weg geben. Später traf auch die „Laibacher Liedertafel" ein, und als dann kurz vor Abgang des Courierzuges der Garten im farbigen Glanze zahlreicher bengalischer Lichter zur Tageshelle erleuchtet war und die Schützen unter den Klängen des Oesterreicherliedes die Waggons bestiegen, herrschte sowohl unter den Abziehenden als auch unter den Zurückgebliebenen eine wirklich gehobene Stimmung, welche hoffentlich unsere Schützen auch nach Wien begleiten wird, während wir, die wir zu Hause blieben, recht, recht bald freudige Nachrichten über die Erfolge der Unseren aus Wien zu hören hoffen. — (Unsere Hausfraue n.) Die Klage über „unsere Dienstboten" ist eine so allgemeine geworden, dass man es in merkwürdiger Verkennung der eigentlichen Verhältnisse oftmals geradezu als einen Beweis der Tüchtigkeit einer guten Haus frau hält, die Klage über die Unverlässlichkeit der Dienstboten in allen Tonarten singen zu können. Darüber aber, wie manche Hausfrauen, besonders der sogenannten feinern Kreise, ihre Dienstboten be handeln, wird gewöhnlich der Mantel der christlichen Nächstenliebe gebreitet, obgleich die Mängel, welche wir bei unseren Dienstboten beklagen, zum nicht geringen Theil auf die menschenunwürdige Behandlung zucückzusühren sind, welche sich hie und da auch sonst gebildete Damen gegen ihre dienstbaren Geister erlauben. Einer von diesen Fällen liegt uns nun vor, und wenn wir auch aus leicht begreiflichen Gründen Anstand nehmen, den Namen der betreffenden Hausfrau zu nennen, so wollen wir doch, da die Behandlung der Dienstboten ein Gegenstand von socialem Interesse ist, die uns vorgebrachten Klagen nicht ganz übergehen. Wenn eine Hausfrau sparsam zu sein vermeint, wenn sie dem armen Dienstboten als Lohn für seine Arbeit mittags Wasser in die Suppe schüttet und demselben auf den Abend 5 kr. gibt, damit er sich ein Nachtmahl kaufe, so ist das einfach eine Lächerlichkeit. Denn auch der Mensch der Arbeit muss leben, und Damen, welche den Dienstboten, der für sie die Arbeit leistet, nicht ordentlich füttern können, sollen eben selbst arbeiten und lieber aus manche Unnöthigkeiten des Putzes verzichten, als sich durch eine den Dienstboten noth-wendigerweise zur heimlichen Näscherei verleitende schmutzige Knickerei ein wirtschaftliches Armutszeugnis auszustellen. Der Dienstbote ist ja auch ein Mensch, und wenn man von Seite unserer Hausfrauen manchmal eine ebenso strenge Kritik gegenüber der eigenen Persönlichkeit wie gegenüber den Dienstboten üben würde, so sind wir überzeugt, dass gar manche Klage über die letzteren verstummen würde. — (Notarstel l e.) Zur Besetzung der durch die Versetzung des k. k. Notars Herrn Dr. Emil Burger erledigten Notarstelle in Möttling wird in der „Laib. Ztg." der Concurs ausgeschrieben. Die Bewerber haben ihre gehörig belegten, mit der Quali. ficationstabelle, wovon ein Formulare bei der Notariatskammer für Krain behoben werden kann, ver-sehenen Gesuche längstens in vier Wochen, vom Tage der dritten Einschaltung des Edictes in das Amtsblatt der „Laib. Ztg.", bei der genannten Notariatskammer einzubringen. — (HilfsämterdkrectionS-Adjuncten-teile.) Bei dem k k. Oberlandesgerichte in Graz ist die Stelle eines Hilssämterdirections-Adjnncten in Erledigung gekommen. Bewerber um diese Stelle haben ihre gehörig belegten Gesuche bis 31. Juli 1880 im vorschriftsmäßigen Wege beim Präsidium des Oberlandesgerichtes Graz einzubringen. Witterung. Laibach, 17. Juli. Andauernd heiter, heute der heißeste Tag. Wärme: morgens 7 Uhr -j- 20 3°, nachmittags 2 Uhr -j- 306° 6. (1879 23 5°, 1878 -j- 22 5° 6.) Barometer im Fallen 736 09 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der Wärme -j- 23 7°, um 4 6° über dem Normale. Verstorbene. Den 13. Juli. Franz Zupaniik, Maler, 60 I, Gehirnapoplexie. — Marianna Logar, Taglöhnerin, 48 I., infolge erlittener Verletzungen. Den 15. Juli. Josef Rainer, Zwängling, 41 I., Zwangsarbeitshaus (Polanadamm Nr. 50), Lungenödem. Den 16. Juli. Johann Ahtin, Holzhändler, 56 I.. Jakobsquai, Schlagfluss. — Jakob Widmar, Sohn des Amamienfis Ignaz Widmar, I Stunde, Bahnhofgasse Nr. 26, Lebensschwäche. Wiener Börse vom 16. Juli. sL.It. ! Pavierrente .... Silberrente .... Voldrente........... Staat-lose, 1854. . 1860. . 1860 zu 100 fi. 1864. . Gr«aäe»t1aftr»»-»- Obli-atioae». Galizien............ Siebenbürgen . . . Lemeser Banal . . Ungarn.............. War. 78 85 78 95 78 60 73 70 88 80 88 35 A«äee« -sieLtkiiöe Aakeke». Donau-Regul.-Lose üug. Prämieaanlehev Wiener Lnlehen . . . Hetiea v. Haute». Eredi'.anstalt f.H.n.G. Stauonalbank.......... Aetie» v. Te»»»x,rt Mold-Bahn.... Donau - Dampfschiff. Llifabelh-Westbahn Ferdinand--Nordb. .vravz.Iofeph-Lahu Äaliz. Larl.Ludwlgb. tiembera - Lzernowiy diovd-Gesellschaft . irs üv 138 — 185 — 173 75 97 80 93 50 94 — 94 rr» 111 75 118 75 118-50 880 10 838 — 126 50 133 r 185 50 174 — 159 85 570 — 193-85 98 10 94 — 94 50 94 75 118 — 118 8b Nordwestbadn . . . Rudolf-Bahn . . . Staat-bahn . . . . Südbabn............. üng. Nordostbahn . Psaväöriese. Bodencreditanstalt in Gold........... in österr. Währ. . Nationalbank. . . . Ungar. Bodencredit- 880 30 833 — 159 75 578 — ,93 7b 84S0 8468 170 50 171 — 880 50 880 75 168 5V 168 75 671 — 678 Geld! Ware 173 50 164 — 888 — 8'50 148 75 116 50 101 75 103 »0 102 — Prioeitüt»-O5kiy. Elisabethbahn. l.«Lm> Kerd.-Stordb. i. Silber ranz-Ioseph-Bahn. -aliz.S-Ludwigb.l.lL. vest. Nordweft-Babn SieLenbürger Bahn Staatsbahn 1. Lm. Südbahn * 8 Proc. »5 - - Peioatlose. Ereditlose rttudolflose Devise». London .... GeUsoeiea. Ducaten............... 80 Krane« .......... 100 d. Reichsmark . Silber.............. 174-164 50 888 50 81 75 149 — 117 — 108 — 104 — 108 85 105 85 10160 105 50 101 70 83 80 177 181 50 111 50 177 85 18 85 N7 75 99 85 105-50 10180 105 75 10»— 84 — 177 85 181 75 111 75 177-50 18 50 117 85 5 55 5 56 9-34 9 35 57 70 57 75 Telegraphischer Kursbericht am 17. Juli. Papier-Rente 72 90. — Silber-Rente 73 60. — Gold-Rente 88 15.- 1860er Staats-Anlehen 133 —. - Bank-actien 833. — Creditaetien 280 80. — London 117 65. — Silber . — K. k. Münzducaten 5 55. — 2S-Francs-Siücke 9 33. — 100 Reichsmark 57 70. vor einer Berührung mit dem Gerichte allenfalls einer nervösen Dame zugute halten, doch nicht einem verständigen Manne, der zudem als Geschäftsführer einer bedeutenden Firma vielfach Gelegenheit hatte, auch mit dem Gerichte in Beziehung zu kommen. — Vorläufig sage ich Ihnen Adieu." In Burchhards sehr schönen braunen Augen hatte es seltsam gefuukelt und gezuckt, er hatte indes, um dies zu verbergen, schnell die Lider gesenkt. Es erfolgte auch kein Ausbruch der Heftigkeit, sondern geschmeidig und mit einem Anfluge der Verwunderung sagte er, dem Richter den Weg zur Thür vertretend: „Sie missverstehen mich total. Ich wollte Sie ja nur bitten, bei der Untersuchung, die Sie selbstverständlich aufnehmen müssen, die Dame des Hauses, Fräulein Carola Plettenstedt, so wenig wie irgend möglich zu incommodieren. — Für meine Person — was thäte mir die ganze Sache überhaupt, so lebhaft ich natürlich auch das schreckliche Ende meines bisherigen Principals beklagen mag? Aber das junge Mädchen, das — das — die natürliche, männliche Galanterie nicht allein, sondern auch — das heißt — ach, ich weiß gar nicht, was ich zusammenfasele," unterbrach er seine völlig unzusammenhängend gewordenen Worte, indem er sich mit der auffallend feinen, schmalen Hand vor die Stirn schlug. Dennoch setzte er, nicht minder erregt, hinzu: „Kennen Sie sie — Carola nämlich — Herr Kreisrichter?" „Habe nicht die Ehre," erwiderte dieser trocken, „und bedauere, dass die Bekanntschaft eine so wenig angenehme Veranlassung haben wird. Wenn Sie aus meine männliche Galanterie möglichst wenig vertrauen, so treffen Sie damit das Richtige; aber trotzdem oder vielleicht gerade deshalb dürfen Sie überzeugt sein, dass ich die Gefühle einer Dame nicht unnöthigerweise verletzen werde. — Herein!" unterbrach er sich bei einem leisen Anpochen. Der alte Gerichtsdiener trat ein und meldete: „Der Herr Kreisphysicus ist da. Er hat nur seine schlimmsten Patienten besucht und möchte nicht gerne lange —" „Ich komme," versetzte Weidlingen und gieng nach einer leichten, Abschied nehmenden Bewegung gegen den Geschäftsführer. Als dieser ihn nicht allein bis zur Flurthüre begleitete, sondern auch weiter, sagte er höflich, doch entschieden: „Wenn ich Ihrer Aussage bedarf, werde ich Sie rufen lassen, Herr Burchhard." Ec stieg die Treppe empor, auf der Zylitt ihm schon entgegenkam. Eugen Burchhard schlich sinnend in die Geschäftsräume. „Sonderbare Käuze, diese Juristen," sagte er in etwas verächtlichem Tone zu dem Commis. „Lassen wir sie, da man es doch nicht ändern kann, dass unser armer Principal Anlass zu ihrer Einmischung gab." Er beugte sich tief über sein Pult, ohne jedoch die Arbeit an diesem verhängnisvollen Vormittage besonders zu fördern. Der Polizeicommifsär, der inzwischen schon sehr thätig gewesen, hatte ein kleines Laternchen in der Hand und öffnete dem Kreisrichter die Thüre zu einem vorderen Zimmer, das mit einem wahren Raffinement von Bequemlichkeit ausgestattet und angenehm warm war. Es diente offenbar zum gemeinsamen Aufenthalte der Familie — enthielt ein Pianino, einen Nähtisch, ein Tischchen mit einem ausgestellten Schachspiele, ein Lesepult, einen Bücherschrank und sehr weiche Plüschsitze, behängt und belegt mit einer Menge von Faullenzern und Oreil-lers. Die Ausstattung war, bis auf wenige Ausnahmen, neu, machte aber in ihrer harmonischen Anordnung durchaus nicht den Eindruck deS Unbehagens, wie sonst gewöhnlich Neuheit bei großer Eleganz. Die Verstimmung, welche den Kreisrichter erfüllte. ward durch den anmuthenden Comfort dieses Raumes nicht gemildert; er achtete nicht einmal darauf, sondern sagte, nachdem er den Arzt begrüßt, der sich mit dem Actuar an dem großen Svpha- Gedenktafel über die am 20. Juli 1880 stattsindenden Lici-tationen. 3. Fcilb., Jeraj'schc Real., Dorncc, BG. Krainburg, — 1. Feilb., Olesnik'sche Real., Zagrad, BG. Nassenfuß. —2. Feilb., Pirman'fche Real., Zaborst, BG. Gurkfeld. — 3. Feilb., Bajjel'fche Real., Obcrseichting, BG. Krainburg. Am 21. Juli. 3. Feilb., Zustersii'fche Real., Seedors, BG. Laibach. — 3. Feilb., Druskovic'sche Real., Lukovic, BG. Laibach. ^ 2. Feilb., Ankelc'sche Real., St. Katharina, BG. Neu-marktl. — 2. Feilb., Kuniik'fche Real., Stenikne, BG. Neumarktl. — 1. Feilb., Gasperlin'sche Real., Olsevk, BG. Krainburg. — 3. Feilb., Hladnik'fche Real., Ravnik, BG. Loitsch. — 3. Feilb., Devjak'sche Real., Untcrloitsch, BG. Loitsch. — 3. Feilb-, Bikic'sche Real., Unterschleiniz, BG. Loitsch. — 1. Feilb., Strukl'sche Real., Ulaka, BG. Loitsch. M. Werl, Laibach, Theatergasse 1, Anstreicher und Farbwaren-Handlun g. S». Lmsed, Laibach, Fmnrl8rMergasse 14, Mööe^anäkung. 5 MM, Kaibach, Sonnen- u. Regenschirmfabrikant. <§7- 1ml hiiMilr. Laibach, ei>ljMu,ngen, mul Original-L-se sind zu haben in der Meltisetstllke cker Kram. Gscompte-OeseWast, Rathhausplatz Nr. 19. 14—2 Kleiner Anzeiger. Verkauft wird: Balvasor (neue Auflage); vermietet werden: Sommerwohnungen nächst Littai und im Schlosse zu Bischoflack; Dienst suchen: Kanzlist, Magazineur, Aufseher, Handln,,gscommis, Hausmeister, Kellner, Kutscher, Kellnerinnen, Köchinnen und ein verrechnender Gastwirt. Näheres in 2^L-ü.Hsrs Amionccn-Burcau <62- Mget M PiMmos, sehr billige und gnte, sowohl überspielte als auch fast neue, sind unter der Hand zum Verkaufe stets vorgemerkt Aufträge von direeten Käufern werden verlässlich und prompt gegen mäßiges Honorar effeetuiert von HL. Münzgrabenstraße 19 in Graz. <60- 3-1 frsclii- iiiiil kilfi'iiclitlii'iök vorräthig bei Jg. v. Kleinmayr L F. Lamberg, Lcrrbcrch, Congreßplatz, Bahnhofgasse. tische niedergelassen: „Das scheint eine recht widerwärtige Geschichte zu werden, — noch viel widerwärtiger, als dergleichen zu sein pflegt. Und wenn die Herren sich gar im Jrrthume befänden! Der junge Geschäftsführer ist ja förmlich außer sich. Nein, — bitte, — ich sage nur wenn! Sie haben gewiss nicht ohne die triftigsten Jndicien auf ein Verbrechen geschlossen," schnitt er jede Erwiderung ab. „Halten wir uns also nicht auf?' Der grauhaarige Actuar verließ mit einem Seufzer des Bedauerns den Fauteuil und machte seine Zurüstung zum Schreiben. Bei mancher Untersuchung hatte er protokolliert in seiner langen Amtsthätigkeit. Oester hatte es sich um einen Todt-schlag oder andere, minder schwere Verbrechen gehandelt; doch auch hin und wieder um überlegten Mord. .Ja, zweimal hatte der alte Kreisgerichtsrath, den er dabei stets begleitet, durch seinen Scharfsinn die Thäter gerade in Personen entdeckt, aus welche ursprünglich nicht der geringste Verdacht gefallen war. In ein Haus wie dieses hatte den Actuar der Beruf bei solcher Gelegenheit indes nie geführt; niemals War sein Sitzplatz bei einer Verhandlung wegen Mordes so „mollig" gewesen. — Die Neugier, wie der neue Untersuchungsrichter sich bewähren würde, trieb ihn jedoch schnell den anderen nach, oie sich ins Schlaf- und Sterbegemach des Besitzers all' dieser Herrlichkeiten, der in so grässlicher Weise mitten daraus und dem Leben überhaupt gerissen worden, begaben. Stumm betrachtete Weidlingen die blutige Lagerstatt und ihren starren Inhaber. Der Actuar folgte seinem Beispiele, obgleich er schon vom ersten Augenblicke an nicht wie jener unwillkürlich sich Betrachtungen hingab, wie sie so nahe lagen, sondern seine Aufmerksamkeit nur den Aenßerlichkeiten zuwendete. Zylitt stellte die kleine Laterne, die er bisher vorsichtig auf der flachen Hand gehalten, auf den Nachttisch. Und zwar offenbar nicht, um sich ihrer zu entledigen; nein, er hatte dazu einen anderen Grund. Mehrmals rückte er sie ein wenig anders und bückte sich dabei zu der vorderen Seite des Tisches nieder, bis sie ihm endlich recht stand. Mit einer Genugthuung, wie sie nur der Mann der Wissenschaft empfinden kann, harrte der Kreis-physicus des ersten Wortes, das gewiss ein Zweifel an einem Verbrechen war, um denselben glänzend zu widerlegen. (Fortsetzung solgt.) Die ungeheueren Verluste, welche die große Londoner Eisenmöbelfabrik äoääsiivgs Treibers Lvä. llomx. bei dem jüngsten bedeutenden Falliment der Glasgower Bank erlitten hat, haben dieselbe so erschüttert, dass sic beschloss, ihre Fabrik zu sperren und die massenhaft vorräthigen, vorzüglichen, bei allen Ausstellungen mit goldenen Medaillen ausgezeichneten eisernen Möbel um den vierten Theil des Fabrikspreises gänzlich auszuverkaufen. Ich offeriere demnach die vom obigen Hause bei mir commisfionierten wunderschönen 4000 8tüi^ eisernen Retten für Erwachsene (eine wahre Prachtarbeit und eine unerreichte Zierde jeder Wohnung und jeden Zimmers) zu dem sabelhast billigen, noch nicht dagewesenen Spottpreise Pr. Stück nur 8 fl. (früherer Preis fl. 32 50). — Bestellungen effectuiere auch einzeln, so lange der Vorrath reicht, in stets vortrefflichen fehlerfreien Exemplaren sofort gegen Geldeinsendung oder Nachnahme: O UtUUjlv Mafchinenlager in Wien, Landstraße, v. INllllllUN, Gärtnergasse Nr. 18. Insbesondere sür den Sommer sind eiserne Betten, da sic einen immerwährenden Schutz gegen alles Ungeziefer und Unreinheit darbieten, eine unverwüstliche Dauerhaftigkeit besitzen und zusammenlegbar sind, den hölzernen in jeder Beziehung beiweitem vorzuziehen!!! 12-1 eigenes Erzeugnis, und 5 Herren- u. Damen-Mockemarm solid und billig bei K. I. Karncrrrn, ______ Hauptplatz. — Preiscourant sraneo. AerpMimg. In Pacht wird gegeben vom 1. Oktober d. I. an, und zwar auf mindestens drei Jahre, das Hotel „Memlias" in der Stadt Rann in Steiermark sammt Zugehör. Dasselbe enthält fünf Zimmer zu Gasthauszwecken. eine Küche, Speisekammer. Wein- und Gemüsekeller, Stallungen, Wagenremise und Fleischbank. Ferner im ersten Stocke: neun Fremdenzimmer, eine Sparherd--küche und einen Salon, welcher sich zur Veranstaltung von Bällen und Theatervorstellungen eignet und zu diesem Zwecke auch bisher ausschließlich verwendet wurde. Außerdem befindet sich beim Hause: ein amerikanischer Eiskeller, eine gedeckte im Winter heizbare Kegelbahn und ein Gast-Haus-Sitzgarten mit schöner, freier Aussicht. Mitverpachtet werden ferner: mehrere in der nächsten Nähe der Stadt gelegene Grundstücke und Wirtschaftsgebäude. Auf diese Verpachtung Reflektierende wollen sich an die Eigenthümerin Frau in Blanca. Post Lichtenwald, Steiermark, wenden. Im vorhinein wird jedoch bemerkt, dass die nöthigen Möbel, mit Ausnahme der für den Gasthausbetrieb nothwendigen, vom Pächter selbst besorgt werden müssen. 3—3 Druck von Ig. v. Klei nmayr L Fed. Bamberg. Herausgeber: Franz Müller. Für die Redaction verantwortlich: Dr. Hans Kra u s.