Nr, 225 Dienstag, 2. Ottobcr 1917. 136. Jahrgang Mbacher Zeitung f^ m^—^ ^"I!"'!,. tricks«!,! !nt>« i".,m,ilag5. U»!rcl»l!l'!!s lviel> „icht <,nß,nommsn, Mc,nu!lriple nich! zuruclssssleUl. Geleph«» Wr. der Vedaktion 52« MichtcrnrMcher Geil^. Eine französische Schilderung der Lage in Rnßland. Die „Pol. >iorr." schreibt: Eine Darstellung, die dcr Soliderberichterstatter dos „Temps" in Petersburg, N'aildeau, von den in Rußland herrschenden Zuständen bietet, verdient in Anbetracht ihrer An^ schalllichkeit und Aufrichtigkeit besondere Beachtung. Als Gu^kov — so schreibt ^Ilaudcan — entmutigt das Kricgsministerinni verlies;, sagte er: „Ich sehe por nur eine Masse, die sich ewig in Fluß befindet." Diese Worte beleuchten an, besten die gegenwärtige Verfassung der Voller Nußlands. Wir stehen an der Stätte einer ungeheuren Erdbebenkatastrophe. In diesem nebelhaften Chaos können sich selbst die berühmten Führer des Volkes nur mühselig vorwärts tasten. Niemand wagt es, mit Entschiedenheit vorzugchen, da es unmöglich ist, die Kraft dcr Unter-ftMung und der Widerstände zu ermessen, ocnen man in militärischen und zivilen Meisen in dcn nächsten Stundeil gegenüberstehen wird. So treffen selbst die inächtigstcn Persönlichkeiten im Reiche keine Maßnahme, ohne zugleich bci jenen Gruppen, die cine andere Verwaltung gewünscht hätten, cinc Rückversicherung abzuschließen. Als man sich entschloß, gc-wisse marimalistischc Führer zu verhaften, nahm man zugleich den General Gurko fest, angcblich wc-ssen monarchistischer Umtriebe. Als Gurko freigelassen wurde, ließ man auch Kamenev laufen, den berühmten Mitarbeiter Lenins und Sinovjevs. Diese beiden sind m,f der Flucht, während Kamencv nach einigen Tagen Gefängnis wieder seinen Platz in der äußersten linken des Sovjet einnimmt und hier das erste Wort führt. Die Verschickung der kaiserlichen Familie wird teils als Schuh vor anarchistischen Attcntatcn, tcils als Maßnahme gcgen kontrarcvolutionäre Machenschaften bcgründct. Während Regierung und Sovjct erklären, die Disziplin herstellen zn wollen, veröffentlicht das Organ des Sovjet an crstcr Stelle mit begeisterten, Kommentar die Note des Papstes und sagt von ihr, daß sie als Vorzeichen eines baldigen Friedens zu begrüßen sei. Nirgends ist in, Lager der aniigermanischen Verbündeten die Papstnoie so warn: aufgenommen worden! wie im Bulletin des sovjet. Alles ist hier in Wider- ^ spruch uud Rätsel. Diese ungeheure Welt gleicht' einem unerforschten Ozean. Man sagt, daß fremde. Politiker, die hier einige Nochen verbrachten, mit! der Überzeugung abgereist sind, daß sie den Laus dcr Revolution geändert hätten. Ebenso könnte ein Reisender, dcr in irgend einen» Hafcn landet, meinen, durch seine j'lbersahrt dcn Ozean beeinflußt zu haben. Mit der letzten Bemerkung spielt Ncmdcau offenbar auf Thomas und andere von der Entente nach Petersburg entsandte Persönlichkeiten an. Politische Uebersicht. Laibach, 1. Oktober. Aus Berlin wird vom 30. September gemeldet: Baiser Wilhelm traf auf der Rückreise von dcr Front durch Rumänien, Sicbcnbürgcn, dic befreite Bukowina und Galizicn auf der österreichischen Grenzstation Dzicdzitz mit Kaiser und König Karl zusam-mcn, in dessen Begleitung sich u. u. auch der Chcf des Gcncralstabcs General dcr Infanterie von Arz und dcr deutsche Mililärbevollmächtigtc v. Eramon bcfandcn. Bcidc Majestäten sprachcn sich äußerst be-fricdigt übcr die ^usaninienlunft und die neue Gelegenheit aus, die volle Übereinstimmung ihrer politischen und militärischen Ansichten festzustellen. Oberst Kolbe schreibt in dcr Berliner „Germania": Nicht weniger alo 4^ Divisionen in der Stärke ron eiwa 5,50.000 Mann sind zum Angriff auf die Su'Nungen unseres Bundcsgcnosscn un der Isonzo-i5ro>?l ins Treffen geführt worden, yeuie sind von W'.cn Divisionen etwa 2IN.000 iampsnnfahic, und -"'.0l»l) zu Gefangenen gemachl. Auf der et:va 00 Kilonicier langen Angrifssfronl waren ungejähr ! 5)000 Gcschützc allcr Kalibcr in sorgfältiger Weise ! nno mühevoller Arbeit in Stellung gebracht wordcn, also l.uf je 12 Meter cinc Kanone, ^ach den An. gaben haben am Itt. August 5i9!> italienische Ge- ! scln'inc 14 Stunden hindurch '.?!..',00 Geschosse ver- ! f^ie^l. Es dürfte, also an ein''m Tag.' allein zu Vr- gin:, dcr Schlacht ctwa 700.000 Schüsse von dcr ua- lienischen ^lrtillcric abgegeben »oorden sein. Im ^eldzug 1870/71 betrug der verbrauch der Feld« arlilleric im ganzen .^<;2.^l,0 Schüsse. Über den Besuch des Königs von Italien an der französische,, und bclqischen Front veröffentlicht die Agenzia Slefani einen Bericht, dein folgendes zu entnehmen ist: Der König traf am 26. September morgens» in Bclfort ein, wo er von Poincar^, in' dessen Bcglcitnng sich Minister des Äußern Ribot befand, empfangen wurde. Der König verteilte an französische Offiziere und Soldaten Auszcichnungen uud besuchte dic Vogcsen und Vcrdun. Währcnd dcr Bcsichligung dcr Stadt Vcrdun dröhnten in nächster Nähc dic Kanoncn. ^,wci Stunden vor dem (5in-trcffcn der Besucher waren vicr große feindliche Bomben mit großer vcrnichtcndcr Wirkung auf Vcrdun gcfallcn. Von Verduu ging dic Fahrt nach Rcims. In Rcims wurdc dic Kathedrale besichtigt, !wo dcr Kardinalerzbischof die Gäste begrüßte. Im benachbarten Bahnhöfe fand sich Ministerpräsident Painlevc cin. Dcr drittc Tag galt dcm Besuche dcr Front an dcr Aisne nno Oise sowie dcm im Frühjahre von dcn Dcutschcn geräumten Gebiete. Abends vcrabschicdctc sich der König in Ehantilly von Poin-cai> und dessen Begleitung. Dcr König sagte, er sei von dem Gesehenen sehr gerührt, er habe die Treue des Elsaß zu Frankreich festgestellt. Von Ehantilll) fuhr dcr König nach Ncuilly, wo er die montenegrinische Königsfamilie besuchte und reiste am folgenden Morgen ins belgische ^auptauartier. wo er, vom belgischen Königspaar empfangen, Truppen bcjt.chtigte und Auszeichnungen verteilte. Am 2!). v. M. abcnds crfolglc dic Rückreisc nach Italien. Feuilleton. Der letzte Herr Wagen. EmeErMung..wtt^vonNobertK°stncr (Fortsetzung.) Stube"n!'(^ ies Gelaü ^ . ^"" ^'" "u^' niederes, gelvölb-v«n Echwm/ '"Alterten, Fenster in, Erdgeschoß »chrag?n ^^"^ ^ Ecke stand der Bctt-dcn Warden ^/ ^"^" ^"' Kammer lief cinc Bank mit ^lcm ^ "^' ^"lwl stand cin klobiger Tisch ein c sr^ ?''v'ln dcr Mauer ragte da und dort «ndcrwei/i. m /V^ ^""'"" ^'" "leiduncisstück oder "omvetttg Vesitztun, Eyprians hing. '^ iem K'ar',Melwl.s"^s" n'^'^" ^""",bcr bei schar-die schm ,! .>)^^ " "lchcnd sielen die Karten auf lukcn^^ unruhig biacktc das ftige tiefe N^'^ ""d da tatcn die Spieler, ha-^nannen zu glicht "'' ^'""krug, uud ihre Augcn UnMck'vV Poganitzer fühlie sich cntschiedcn von. !"' U' dn^N'^")chtcn Gesichtes hielt cr dic Kar-ben Blickes do, « " '"ngcrn und verfolgte flackcrn-Dicscr Ab" d ""^ ^^ ^'^^ «ichl Mit verzorrto^."'^" ""'"al "nfach schcuß-, "cn ^ug^ f^s^ ^. ^^ ,^ ^^^,^ als sic cndlich Schluß machten, scinc Blciftder hervorkramte und sich auf der Innenseite ones Buch-deckels sein neues Giuhabcn aufzeichnete. „Schon 97 Dukaten sind es. Weißt du oas'^" sprach cr und wippte dcn Deckel in dcr Hand. „Was kümmert's mich!" grollte Christoph. „Es ist dir sicher. Mit 'linseszinsen bezahl' ich dich dereinst." „Weiß wohl, weiß wohl, aber - es sind 97 Dulaien! Das ist viel. Hab' selber Verbindlichkeiten, inußi du wissen, und brauchte Geld. Mit dcr Hälftc, .mit dcm Drittel wcnigstens rück' heraus. Dein Oheim ist reich, wende dich an di-csen! Hab' dir ja langc kreditiert, uud möchie endlich auch was schcn von mcincn Bahcn. Soll ich darauf wartcn, bis du Schloßherr wirst? Frcund, das lann noch langc. lann zchn. lann zwanzig Iährlcm dauern." „Laß mich, du kricgst cs sichcr. Bin ich einst Herr, dann wirst du mein Verwalter. Mehrfach, ja zehnfach will ich dir allcs wiedergeben." „Ja, aber wann? Und bist du auch ganz sicher, daß sich der Altc nicht noch dic Gcschichtc anders übcrlcgt? MDn munkcltc schon vor Iahrcn. daß cr ins Klostcr wollc. Wenn er von deinen Streichen, deinen Schulden erfährt, so ist cs ihm ein Leichtes dich zu cntcrbcn, lind ich hättc das Nachsehen. Möcht mich deshalb schon gcrnc früher sichern und cndlich was klimpcrn hören in meinem Wams, Darum schaff' Geld, schaff' Gcld! Des Mün^voM Schmnic sind voll davon." ,-------------- „Gib endlich 7^ried'!" schric Christoph. „Ich sagte schon, du kriegst es sicher. Aber von heut' auf morgen kann ich es nicht schaffen. Und dann: wrr wciß, ich lann dir ja auch noch meine ganz? Schuld wieder abgewinnen. Hast zwar teuflisches l"liick im Spicl, aber das kann sich wenden." Ciiprians Antlitz verzog sich zu einem Grinsen. „Ich halte das Glück!" „Ja, du hältst cs!" schrie Christoph erbost über dcn Hohn. .,Abcr wic hältst du "s? Glaubst dn. ,ch wüßtc nicht, was dic Spatzen von dcn Dachen pfci-fcn? Ein Falschspieler bist du, .'in Satansknecht, der cincn Pakt abgeschlosscn mit ocm Vosen. „Du bist ein Narre," siab Cliprian ''^chilich zurück. „Geschickter bin ich als du, das ist alles. Im übrigcn ist's lylücksache." 'Das müßte sich erst crwcnen, brüllte Christop hochrot vor Zorn. „Die Hc^cnr.chtcr lunnten wohl anderer Meinung ,e,n. Ich ... lch werde Und ich werde morgen zum Freiherrn gchen," knirschte Cyprian, der dicht vor seinen Spießgesellen getreten war, „zum Frcihcrrn wcrdc ich gchcn und ihn, die Augcn ösfncn. Mcin G?ld wcrdc ich ver-langen und ihm manch anderes sagen. Hast wohl schon selber darauf vergessen, wie ich dich mit deinen künstlich beschwerten Würfeln erwischt, mein Bester, du ..." (Fortsetzung folgt.) Lmbacher Zeitung Nr. 225________________________ 1410 ' 2. Oktober I'.il? Aus London meldet das Reuter-Bureau voln ')0. ^eptenlber: Abends lourde das Signal gegeben, daß ein Luftangriff zu erwarten sei. Die Bevölkerung suchte schnell entsprechend den behördlichen Vorschriften Schuh in den Häusern. Bald darauf wurde von ferne Geschüyfeuer vernommen, das schnell näher tam und sehr heftig wurde. Augenscheinlich war es gelungen, den Angriff vom Mittelpunkt der Stadt fernzuhalten. Als das Feuer aufhörte, war die City durch glänzenden Mondschein erhellt. Es blieb bis nach Mitternacht lebendig. Die Vorstellungen in den Theatern und Konzerte wurden während des Angriffes fortgesetzt. — Amtlich wird vom Z0. v. gemeldet: Über die Küste von Kent und Essex treuz-ten zwischen 8 und 9 Uhr abends gruppenweise Flugzeuge. Auf London wurden einige Angriffe ausgeführt und Bomben auf nordöstliche und südöstliche Bezirke sowie auf verschiedene Plätze in Kent und Esser abgeworfen. Verluste an Menschenleben und Sachschaden wurden bisher nicht gemeldet. In der Besprechung der Interpellation über das Vcrsorgungslvescn in der französischen Kammer er-tläne der Ackcrbaum in ister, man müsse an eine Steigerung der Erzeugnisse denken. Tic allgemeine Lage sei nicht glänzend. Der Viehbestand habe start abgenommen, der Pferdebestand sei im kriege um eine Million zurückgegangen. Besonders beunruhigend sei die Verminderung des Schweinebestandes um sieben Millionen. Die Zahl der Schafe sei von Il> auf 10 die der Rinder von 14,75 auf 12 Millionen gesunken. „Nie „Stockholm Tidningcn" meldet, sind wegen der 'Angelegenheit des schwedischen Kuriers, der auf dem Negc nach Amerika in Halifax zurückgehalten wurde, von der schwedischen Regierung in London Vorstellungen erhoben worden. Über die Vorgänge in Rußland liegen folgende «Nachrichten vor: Aus Haparanda wird gemeldet: Der >lampf zwischen den Bürgerlichen und den Socialdemokraten droht in einen Bürgerkrieg auszuarten. Morgen beginnen die Neuwahlen für den Landtag. Die bürgerliche Presse wirft den Sozial-demotrateu einen Nahlcoup mit der Landtagssitzung vom 29. v. M. vor und nennt die sozialdemokratische Kandidatenliste eine Hooligan-Liste, (Hooligan, englisch: Strastenräuber). Die Listen haben Rote Garden mit militärischer Ausrüstung errichtet, die möglicherweise die Rolle der Truppen Kornilovs spielen könnten. Kerenskij setzt die Bemühungen behufs Bildung eines Sammelministeriums unter Teilnahme aller Parteien mit Ausschluß von Personen und Organisatioonen fort, die mit dem Putsch Kornilovs sympathisiert haben. In einer Versammlung der Vertreter des Handels und der Industrie stellten die Bürgerlichen in Gegenwart Kerenskijs eine Reihe von Bedingungen für die Beteiligung an der Regierung auf, darunter die Abschaffung des Direktoriums, gleiche Rechte für alle Minister und Unabhängigkeit der Regierung von den Parteien. Ke-rcnslij enthielt sich jeder Äußerung. Aus Bukarest wird gemeldet: Die „Lumina" veröffentlicht eine Mitteilung des rumänischen Staatsmannes und früheren Ministers C. E. Arion, nach der er im Auftrag der konservativen Partei sich bemühte, daß das rumänische Volk die Getreidcuor-räte in den Armcebäckereicn und Mühlen nicht vernichten lasse und es den russischen Truppen nicht gestatten möge, auf ihrem Rückzüge Bukarest zu berühren. Arion wandte sich am 17. November 1916 persönlich an den Kriegsminister Vintila Vratianu. Trotzdem seien durch die verbrecherische Hand des englischen Obersten Thomson und seiner Mitschuldigen die Getreidcvorräte, soweit es nur möglich war, vernichtet worden, während die Mühlen verschont blieben und die Russen glücklicherweise nicht durch Bukarest zogen. Lokal- und Provinzial-Nachrichten. Wäsche für die Soldaten im Felde! Das Kriegsfürsorgeamr wendet sich in einer ernsten udn wichtigen Angelegenheit an die Bevölkerung. Der bekannte Mangel an Rohstoffen macht es unmöglich, die zur Versorgung der Armee im Felde .bestimmten Wäsä)ebe stände zu ergänzen. Da die Herstellung von Wäsche aus Surrogaten noch nicht so weit vorgeschritten ist, um rechtzeitig Ersatz zu schaffen, bleibt kein anderes Mittel zur Abhilfe, als jedes entbehrliche Wäschestück und alle jene Materialien zu erfassen, welche nach entsprechender Verarbeitung zur Herstellung von Wäsche verwendet werden können. Mit der Durchführung dieser Aktion wurde das Kriegsfürsorgeamt beauftragt. Den erstell Schritt zur Erreichung des angestrebten Kieles bildet die für die dritte Oktoberlvochc dieses Jahres vorgesehene Allgemeine Wäschesammlung, bei welcher jedermann Gelegenheit gegeben wird, durch freiwillige Spenden die benötigten Materialien beizustellen. Hiefür kommen in Betracht: 1. Alle Arten von Männer- und Frauenwäsche, wie Hemden, Hosen, Leibchen, Stärlwäsche, Strümpfe, Socken, Röcke, Taschentücher u. dgl. 2. >tinderwäsche jeder Art, Iägerwä'schc, Trikotwäsche usf. '). Tischwäsche, wie Tischtücher, Servietten, Geschirr- und Staubtücher usw. 4. Bettwäsche, wie Leintücher, Decken- und Polsterüberzüge, Handtücher, Badetücher, Bademäntel usw. 5. Kleidungsstücke jeder Art, und zwar Männer-, Frauen- und Kinderkleider, Uniformen, Westen usf. Alle diese Wäsche- und Kleidungsstücke sind erwünscht, gleichviel ob neu oder gebraucht, ganz oder zen'issen oder beschädigt, weis; oder bunt, oder ob sie auch nur Teile bilden: weiters K. Abfälle von Materialien, bestehend aus Wolle, Baumwolle, Leinen, Jute kurz Tenilien aller Ait. Das Kriegsfürsorgeamt kennt die schweren Entbehrungen, unter denen der größte Teil der Bevölkerung leidet; wenn es sich dennoch an alle wendet, so erfolgt dies nur unter dem Drucke einer unabwendbaren Notwendigkeit und unter der selbstverständlichen Voraussetzung, daß sich die bemittelteren Schichten freiwillig in besonderem Maße zur Anteilnahme an der gegenständlichen Altion veranlaßt sehen werden. In jedem noch so bescheidenen Haushalte wird sich aber sicherlich Material vorfinden, welches für oic Wirtschaft unvcrwendbar oder entbehrlich ist, für die Näschesammlung jedoch einen erwünschten Beitrag bildet. Im Hinblick auf die Wichtigkeit und Dringlichkeit der Sammlung wird gebeten, die Spenden vorzubereiten und anläßlich der Abholung gegen detaillierte Bestätigung, die im eigenen Interesse wohl aufzubewahren ist, auszufolgen. Die Abholung und die Bestätigung der Übernahme erfolgt durch Mitteluno Bürgerschüler unter Aufsicht ihrer Lchrpersonen am 1l!., 17. und 20. Oktober l. I. Wohl verstanden, es gilt, unsere Soldaten im Felde, unsere Väter und Söhne, Männer und Brüder, zu schützen! Das Ergebnis wird ein glänzendes sein. wenn Ihr, der Teuren im Felde gedenkend, reichlich spendet! Wien. im September 1917. Löbl, FML., '". i'. Spenden und Postsendungen werden icdcrzeit von den Lokaltomitees und der Sammclstelle in Wien, 9. Bez., Währinger Straße 32 (Telephon 12..'tt)7), übernommen. Auskünfte erteilt das k. u. k. Kricgsministerium, Kriegsfürsorgeamt in Wien. 9. Bez., Berggassc 22, an welches auch alle Anfragen und Mitteilungen zu richten sind. ________ — (.Kriegsauszeichnungen.) Seine Majestät der Kaiser hat dcni qefalkn?n Leutnant Franz 5 u-5 eki. d. Res. des GebSchR 2 beim LstIR 27, dem seiner erlittenen Verwundung crlcgenen Reserveleutnant Ferdinand P r i in u s des SchR 5) beim LstIR 27, dem Reserveleutnant Erwin B c e r des GebSchR 2 sowie den Landsturmlcutnanten Josef Goljev 5 5 ek und Josef K u h n des LstIR 27 das Militärverdicnstkreuz 'l. Kl. mit der Kriegsdekoration und den Schwertern verliehen, weiters anbefohlen, daß dem Oberleutnant Franz T a)- des TR 5 neuerlich, dem Reservelcutnant Erwin V o -netta des FHR 2^ beim k. t. FKR 22, den Re-servcleutnauten Georg Dr a bek des GcvSchN 2 beim LstIV ^0, Rafael Legisa des GebSchR 2, Leo M e 2 an des GebSchR 2 bei der HochgebtomP. Nr. 11, Franz Pe^ar des SchR 27 bei IR 97, Milan Petcrlin des GcbSchR 2 sowie Josef Petrzela beim LstIR 27 erstlich die Allerhöchste belobende Anerkennung bei Verleihung der Schwerter bekanntgegeben werde. — (Äricgsauszeichnungen.) Seine Majestät der K aiser hat dem als Oberleutnant in Grahovo Vahnhofdienst tuenden Vczirksrichter in Stein Josef Ian 5 a sonne dem Militäruntertierarzt Ignaz ^ lajpah aus Laibach das Goldene Verdienstkreuz mit der Krone am Bande der Tapfcrkeitsmedaillc verliehen. — (Kriegsauszeichnung.) Seine Majestät der K a i sc r hat dein Rescrveoberleutnant Martin V a- j u k des IR 22 (Professor am Ersten Staatsgym-nasium iil Laibach) in Anerkennung tapferen Verhaltens vor dem Feinde das Mililärverdieusttrcuz dritter Klasse mit der Kricgödeloration und den Schwertern verliehen. ^ — (Kriegsauszeichnung.) 'Anläßlich der jüngsten Offensive an der rumänischen Front wurden die Fähnriche Josef Pretnar und Franz Echif f-rcr aus Laibach in Anerkennung ihres Verhaltens mit der Silbernen Tavferkcilsmedaillc erster Klasse ausgezeichnet. — (Von der (Gendarmerie.) Seine Majestät der K a i s e r Hai dem Rittmeister des LGK 14, vordem beim LGK in Laibach Philipp R e y a Edlcn von E a st e l l e t t o in Anerkennung vorzüglicher Dienstleistung das Ritterkreuz des Franz Josef-Ordens mit der Kriegsdekoration verlieheil. ^ (Von der Gendarmerie.) Seine Mai>'stäi bcr K a i se r Hal den Wachtmeistern Karl Beri <'. Josef Ogrize t, Alois Rabi <', Franz R aku 5 c- e t, ^ohann Rltonja, Anton Stare und Franz "to da sowie den Vizewachtmeistern Benjamin Eimperman, Johann .^ l e m e n c, Martin N edog und Sebastian P a ste r k des LGK 12 das Silberne Verdiensttreuz mit der Krone am Bande der TapferkeitsmeVaille verliehen. — (Militärisches.) Den, ehemaligen Reserveleutnant Mfred'R e s ch des IR l7 wurde unter ^e-lassung auf seinem Posten als Feldpostoberkommissär bei der Militärverwaltung in Rumänien oic Rc-serveleutnantscharge verliehen, desgleichen dem Dr. Valentin K e r m a v n e r die Reserveleutnants-chnrge beim FIV 7. — Ing. Emil T re o wurde auf Kriegsdauer zum Landsturmingenieurleutnant, der LstTitFeldwebel mit EiniFreiw.-Abzeichen Dr. jur. Emil Ienko des GebSchR 2 zum Landsturm-gerichtspraktikanten ernannt. (Verhängung der Zwangsvcrwaltunq über feindlichen Besitz in Kram.) Im Grunde des ^ l der Gesamtministerialverordnung vom 2!). Juli 191(>, R. G. Bl. Nr. 245), hat die Landesregierung in Laibach mit den, Erlasse vom 7. August 1917, -)ahl 24!2/Mob., über erfolgte Ermächtigung seitens des l. k. ^'lckerbliumlmsteriums über den in Österreich befindlichen Besitz der reichsitalimisclien Firma „So-cietü mionima per Industrie forestall' di Roma" mit dem l^itzc in Vigaun sowie über das den Erben nach dem französischen Staatsangehörigen Fürst Eamillo Jules de Polignac gehörige in den Stcuergcmein-den Möschnach und Otot des Politischen Bezirkes Radmnnnsdorf gelegene Gut Podwein die ^wangs-verwaltung verhängt und für beide Betriebe den k. k. Forstinspektionstommissär !. Klasse Ingenieur Anton ^ivie in Laibach zum Zlkangsverwalter bestellt. (Tpenden für das Rote Kreuz.) Das Bezirksgericht in Egg von einer Strafsache 5>0 l<; Einjährig-Freiwilliger ^ugssührer Leo Kav<'nit "> lv. — Monatliche Spenden im September: die Finanz-Prolurmurskonzeptsbeamten Ki,'^l I<: K^ststorial-rat Prof. Dr. Franz Perne ltt l<; Marineobcrloin-missär Johann Golins 40 I<; Johann <>me die Mietzinsentschädigung l5> l<; Vezirksobertommlssär i. N. 'Anton .^lein 2 K. - (KriegHblindenfürsorge.) ^u Gunsten der Kriegsblinden in den hiesigen Militärspitalern haben der Frau Generalstabsarztengemahlin Emma Geduldiger Herr Regimenlsarzj Dr. Samuel Ritter 50 K und Herr Oberleutnant Moriy Tedesco anstatt einer Kranzspende auf den Sarg des verstorbenen Oberarztes Dr. Kramar ?0 l< übermiltclt. — (Kranzablösung.) Statt eines Kranzes fiir den tödlich vorunglücklcn Herrn Pfarrer Dr. Otlo-mar Hegemann haben zu Gunsten der Kriegsblinden gewidmet: der Evangelische Fraueilverein s,0 K. die Familie Netlach 20 K und die Geschwister Fräulein Schnliedt 15) X. — (Für die Görzer Flüchtlinge) hat eine ungenannt sein wollende Dame 5,0 l'< gespendet Der edlen Spenderin spricht die Vermittlungsstelle für Görzer Flüchtlinge ihren wärmsten Dank aus. — lllinschränluna im Personenverichr der Eisenbahnen.) Dic Einbringung dn Kartoffel- und Nübcncrntc, dic der Viscnlxchn cmszcrort>cnllicho VcrlchrsleistmM'n auf" crlcnl, lvic auch tx>6 Änluachseu dcs zwhlcuvcrtchrcö stylen an j>ie österrcichisclicn Eiscnlxchncu Anforderungen vo" solchem Umfang, daft ihre Bewältigung nicht ohne zeitu^ ^inschränlungen dcs Pcrsoncnverlehres möglich ist. V>^ 1. Ottubcr an worden sohiu, abgesclicn von den Ziigc^ noch Nushürcn des Soinmcrvertehrs Ende ScptcN^ dauernd cingcstelll werden, auch nvcl> cin betreffe" . Dircltioneii öffentlich bclaimtynnachi worden^ llw Laibacher Zeitung Nr. 225 1411 2. Oktober 1917 reisende Publikum vor EnttüuschmMn bei der beabsichtig-kn Abfahrt zu bc»uah>.vn. Zur Einstellung yclalMU lncb. rere Pcrsm^nzügc im ^ulal- und F<>ruver^hr auf der Ost-Iiahnen können mit der verrinn«« tei, Zahl von Züssen, dcvcn Velastuny durch dic Lcistunas-fähigleit der Lokomotiven begrenzt ist, mir eine bcstimmlc Zahl von Persui^en befördern. Gehl der Nndrcms, dor Nei-scnden darüber hinaus, so bleibt der Eisenbahiwerluallunn lein anderer Ausloca. als einen Teil der Neisenden zurückzulassen, ohne erst eine Unwrsclieidunt, der Passagiere vom Standpunkt« der Notwendigkeit und Drinsslichleit der Reise vornehmen zu können. Iu lmeoerholten Malen hal>en die Eisonbahnbehördon sich an die Öffentlichkeit mil der dringenden Äille gelvcndet, a^lle nicht unbcdmyl noliucndiyen Neisen zil unterlassen. Leidcr ist diesen Aufforderungen der erstrebte Erfolg versagt geblieben. Sollte die ueuerliäie Bcvufuny auf das allgemeine Bestc Sonderwünschc nicht zum Verzicht zu bestimmen vermögen,, dann erscheint die Einführung von Neiselcgitimationcn wohl unvermeidbar. An der Gesamtheit ist es, durch strenge Sclbstbeschränluna. eine Maßnahme hmtanzulxilben, die lvcgen des ihr innewohnenden allgemein wirkenden Zlrxrnaes deil einzelnei, weit fühlbanr treffen mü^le, als die Unterlassung einer entbehrlichen Eisenbahn fahrt heule empfunden werden mag. -- (Anbotzwang für Leinen- und Halbleinenwaren sowie für aus Leinen und Halbleinen konfektionierte Artikel.) Krainische Firmen erhalten diesbezüglich eine vertrauliche »nündliche Infornui-tion ill der Kanzlei der Handels- und Gewerbctam-mcr für Krain in Laibach. — (Verlustliste.) In der Verlustliste Nr. 611 sind folgende aus Kram stammende Heeresange-hörigc ausgewiesen: vom Infanterieregiment 17: die LstInf. Anž.clj Martin, Bajda Ignaz, 7, verw.; NesTitGefr. Fröhlich Franz, 1, l,,crw.; LstInf. Ko-koschinck Johann, 2, Fcldw. Koscm Stephau (zug. GSchR 2, 1)> LstGcfr. Kolkes Michael, MGK' 2, gef.; die LstInf. Ku^ar Anton, 6, Mostar Johann, MGK 2, Pc^nik Alois, NtGK 3, Gefr. Nazpotnik Kaspar, MGK 4, LstInf. ^kerjanc Älois, 1, Inf. Sladek Josef, 6, verw.; Korp. Sterni^a Stanislaus (zug. GSchR 2, 1), gcf.; LstInf. kuvic Lutas, 3, verw.; — vom Feldjägerbataillon Nr. 7 als gefallen: LstPatrf. BcorhiaMar., 1, Jäg. Vrenk Michael, 4, LstUntIäg. Bu.^'-aj Anton, 3, LstIäg. Cestnik Martin 3, ErsResIäg^. Eiglar Johann, 3, die Jag. Eimperman Josef, <"i/man Johann, 4, Drobniö Ludwig, 1, Hudorovi? Vaul, Kepn Paul, 4, LstIäg. Kriütof Josef, 1, LstTitUntJäg. Michell-i<' Johann, 1, ErsResJäg. Rant Johann, 3, NntJäg. Ruß Johann, 4, die LstIäg. knedic Johann, MGK, Tav5'ar Johann, 1, LstPatrf. Zabukovec ^^ ^ LstIäg. 2ibert Johann, 1, Iäg. H"Pa!!71: Gefr. Etrnao Matthaus statt Matthias, LstIR 27, 7, gef. - (An die Wirtschaftlichen Hilfsbmeaus für Ein» zerillkte) können sich Offiziere und Soldaten welchs vor der Einrückung oder vom Felde aus ihre privatrechtlichen Anacleyenheiten zu ordnen außerstande sind, sowie deren FamUiencmgchöriee wenden, damit diese deren Ordnung im Namen der Eingerückten in die Hand nehmen. In Fällen, welche nach geschlichen Vorschriften oen Veiswno emes Advokaten erheischen, insbesondere bei Durchsüh-M^ ^ ^echtsstieitigteitcn vor Gerichtshöfen und bei aerick?Is r"U von Beschwerden an den k. k. Verwaltung«, sionen? ?" Entscheidungen der Unterhaltslommis. MT-tsck^ür. " Neigabe eines Rechtsvertreters durch die Me X^" H'lfsbureaus erlaugt wnden. Wirtschaftbaude U^7^^w in Lalbach (G bis 5 Uhr Nr. 1^01—1400, von ^ bis halb 0 Uhr Nr. 1401 bis 1500, von halb . Kleingeld und Behältnisse sind mitzubringen. ^~ (Erdäpfelabgabe.) Tie städtische Approvisio-nierung wird morgen unter die Vewohncr des zweiten Bezirkes aus ihrem Magazin an der Wiener Ttras;c Erdäpfel verteilen. An die Reihe tommcn von tt bis 9 Uhr Nr. 901—1050, von 9 bis 10 Uhr Nr. 105)1 bis'zum Ende. Jede Person erhält drei Kilogramm zu 30 d. — (Eldäpfelabgabe für den dritten Bezirk.) Die städtische Approvisionieruua. wird morgen unter die Bewohner des dritten Bezirkes alls ihrem Magazin an der Wiener Straße auf die neuen roten Anweisungen Erdäpfel verteilen. Reihenfolge: von 10 bis 11 Uhr vormittags Nr. 1—15)0, von 2 bis 3 Uhr nachmittags Nr. 151—300. von 3 bis 4 Uhr Nr. 301 bis 450, von 4 bis 5 Uhr Nr. 45)1—600. Die übrigeil Parteien des dritten Bezirkes kommen später an die Reihe. Jede Person erhält drei Kilogramm zu 30 I,. ° — (Postalisches.) In den Ruhestand traten: der Postkonttollor Rudolf Stock (Trieft 1) und die Offiziantin bei der Direktion in Trieft Viktoria Godi n a. Ernannt wurden: der Aspirant (Kriegs-invalidc) Siegfried Kump zum Offizianlen in Trieft 1, der Aspirant Anton Varichievich zum Osfizianten in LussinPiccolo und die Aspirantin Olga Ton 5 i 5 zur Offiziantin in Voloska. — Verliehen wurde dem Erpcdienten Alois B o 5 i 5 die VMdicntenstellc beim Postamie in Vcrbcnico. — Versetzt wurde die Offiziantin Lydia Potozhnik von, Postamtc Trieft 1 zu Trieft 7. — (Vom Volksschuldienste.) Der k. k. Bezirksschulrat in Adelsberg hat die provisorische Lehrerin Maria Lavrenöiö zur Supplentin an der Volksschule in Wippach und die Supplentin Maria Punluh zur Provisorischen Lehrerin an der Volksschule in Budanje ernannt. — Der k. k. Ve-znkssssmlral in Rudolfswert hat die Lehrsupplentin Anna K oder m ann zur Supplentin all der Mäd-chenvolksschulc in Rudolfswert bestellt. — Der k k Beznkeschulrat in Tschcrnembl hat an Stelle der studienhalber beaurlnubtcu Lehrerin Antonia Po- isek du- gewesene TuPPlcutiu in Drayaiu^ia-harina P l e v u i l zur Supplcnlin cui der Voltschule in Schenlbcrg bestellt. — Dcr k. k. Bezirksschulrat in Adelsberg hat au Stelle des zur Kriegs, dienjtleistung eiugerücktcn Lehrers Friedrich S a° dar die bisherige Supplentin in Mautersdorf Helene K'raigher zur Supplcntin an der Volksschule in Adclsberg und die absolvierte Lehramts-tandidatin Paula M a carol zur Supplemm an der Volksschule in Mautcrsdorf bestellt. -Der k. k. Bezirksschulrat in Loitsch hat die Lehrerin an der Notschule in Zavratec Franzisla Miklav <^ i t bflüt und dann doch ein^ ','gisckc und un-gl^wungene Beantwortung findet. Besonders Eifer bei der Sache waren, seien Fritz Schulz, Magda Magdeleine und Leopold Bauer genannt. Alle's in allem ein Film, wie er zu den Seltenheiten gehört. — Die heitere Note bringt das zweiattige Lustspiel „Der Goldfasan". Dieses Bild ergötzt uns durch die demselben innewohnende derbe Situationskomik, die immer ihr Ziel erreicht, indem sie sturmische Heiterkeit auslöst. Die neueste Sascha- und Meßter-Wochc bringt Bilder von der Promotion der Maria-Theresien-Mitter und von der l. und l. Fluß-flottille der vierten Armee am Bugfluh. — Nicht für Jugendliche. Vorführungen heule Dienstag, morgen Mittwoch und Donnerstag um 4, halb 6, 7 und halb 9 Uhr abends im Kino Central im Landestheater. Wanda Treumann und Viggo Larsen spielen zum vorletztcu Male im Filmdrama „Versiegelte Lippen" zusammen. Außer diesem Film ein zwei-aktiges Lustspiel „Das verschnupfte Mizzerl". — Freitag Erstaufführung des großen nordischen Ten-sationsfilms „Die LieblinMrau des Maharadscha", welcher Film in allen Kinothealern der Monarchie den größten Erfolg erzielt. Der Krieg. Jelegramme des k. k. Helegraphen»Aorre. Defterreich - Ungarn. Von den Kriegsschauplätzen. Wien, 1. Oktober. Amtlich wird vcrlautbart: 1. Oktober. Ostlicher und albanischer Kriegsschauplatz: Nichts Ncues. Italienisches Kriegsschauplatz: An der Isonzo-Front erlahmen die italienischen Infanterieangriffe. Bei Podlala auf der Hochfläche von Bainsizza wurde ein feindlicher Vorstoß im Keime erstickt. Die Artillerietämpse dauern im Be-iciche des Monte San Gabriele und nordöstlich da. von unvermindert heftig an. Bei der Heeresgruppe des Fcldmarschalls Freiherrn von Conrad keine besonderen Ereignisse. Der Chef des Generalstabes. Wien, 1. Oktober. Aus dem Kriegsprefsequartier wird gemeldet: Italienischer Kriegsschauplatz: Im Laufe des gestrigen Tages flaute die rege feindliche Gefechtstätigteit'im Bereiche der Isonzo-Armee ab. Auf dem Bainsizza-Plateau und >m Raume westlich von Podlala wurden feindliche Ansammlungen unter Vernichtungsfeuer genommen, so das; das Bcgmnen der italienischen Angriffe im Keime erstzckt wurde. Während d r ganzen Nacht hielten m dickem Raum Gabriele^Abschnitt die Artillerie aulpfe mit großer Heftigkeit an. D,e Patrouillcnun erneh-unacn der Italicner mißlangen ausnahmslos. — östlicher Kriegsschauplatz: Der Feind vcr,uchte gestern nach heftigem Artillerie- und Minenfeucr ge-aen unsere Stellungen nördlich von Grocesti vorzudringen. Unsere tapferen Truppen trieben den An-nreiscr schnell in seine Gräben zurück. — Südöstlicher Kriegsschauplatz: Normale Gefechtstätigleit. Ein erlogener italienischer Bericht. Wien, 1. Oktober. Aus dem Kriegsprefsequartier wird gemeldet: Der italienische Heeresbericht vom 21. September meldet das folgende: Gestern mor- Laibacher Zeitung Nr. 22b_____________________________1412_____________________________________2. Oktober 1917 gens löste ein Massenangriff des Feindes am Ende des Genova-Tales auf einen unserer kleinen Wachtposten südlich der Cigollon-Spitze (Adamello) einen lebhaften Kampf aus, der mit dein Nückzuge des Feindes endete, der zahlreiche Tote auf dem Gelände zurückließ. Ter Bericht ist eine so grobe Verdrehung der Wahrheit, daß er richtiggestellt werden muß. Unsere Sturmabteilungen, die mit der Durchführung dieser Unternehmung betraut waren, drangen in vier feindliche Stützpunkte ein, deren Besatzungen leils niedergemacht, teils in die Flucht gejagt wurden. Nach Erreichung des gesteckten Zieles kehrten unsere Abteilungen befehlsgemäß in die Ausgangsstellung zurück. Unsere Verluste beschränkten sich auf einen Leichtverwundeten. Das ist wieder ein Schulbeispiel für die Vertrauenswürdigkeit der Berichte, die italienische Unterkommandanten verfassen, um auf jeden Fall eine Heldentat von sich melden zu können. Bericht des italienischen Generalstabes. Wien, 1. Oktober. Aus dein Kriegspressequartier wird gemeldet: Italienischer Generalstabsbericht vom 1. Oktober: Auf der Hochebene von Bainsizza erneute der Feind seine Angriffsversuchr gegen die kürzlich von uns eroberten Stellungen. Er wurde jedesmal glatt abgewiesen. Die Zahl der in den Offensiven in den letzten drei Tagen gemachten Gefangenen beträgt 2019 Mann, darunter 63 Offiziere. — Auf dem Karste lebhafte Patrouillentätigkeit. — Im Fumo-Tale (Adamello) versuchten feindliche Abteilungen sich unseren Stellungen zwischen dem Col della Porta und den: Col Forccl Rosso zu nähern, wurden aber in die Flucht geschlagen und von unseren Patrouillen verfolgt, die sich größerer Munitions- und Erplosivvorräte bemächtigten. — In der Nacht vom 29. auf den 30. September belegten feindliche Flugzeuge die bewohnten Ortschaften Palmanova, Aquileja, Monfalcone und andere Ortschaften des unteren Isonzo mit Bomben, ohne Schaden zu verursachen. Eine Frau wurde getötet. Übernahmspreise für einzelne Frucht- und Futter-ssattungcn. Wien, 2. Oktober. Heute gelangt im Neichs-gesetzblatte eine Verordnung des Amtes für Volksernährung zur Verlautbarung, betreffend die Uber-nahmspreise für einzelne Frucht- und Futtergattun-gen. Die Preise wurden für den Meterzentner folgendermaßen festgesetzt: Mais 38, Hirse 40, Buchweizen 40, Speiseerbsen 80, Speisebohnen (Fisolen) 80. Linsen 120, Pferdebohnen 60, kultivierte Win. tcrwicke 100, kultivierte Sommerwicke 51, gesammelte unkultivierte Wicke (nicht in den Mühlen gewonnene) 35, Hintergetreide 35, Maiskolben < gerebelt) 15, Peluschken 70, Lupinen 70 Kronen. Die Preise gelten auch hinsichtlich jener Mengen aus der Ernte 191»?, die vor Inkrafttreten dieser Verordnung bereits abgeliefert wurden. Teutsches Reich. Von den Kriegsschauplätzen. Berlin, 1. Oktober. Das Nolff-Burcau meldet: Großes Hauptquartier. 1. Oktober: Westlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe des Kronprinzen Rupprecht von Bayern: In Flandern war der Artilleriekampf an der Küste und im Bogen von Vpern von Mittag an stark. Er blieb auch nachts lebhaft. Englische und französische Flieger haben in der letzten Zeit im belgischen Gebiete durch Bombenabwurf erheblichen Sachschaden verursacht. Tie Angriffe forderten unter der Zivilbevölkerung zahlreiche Opfer. Heeresgruppe des Deutschen Kronprinzen: Längs der Aisne, nordöstlich von Reims und in der Champagne lebte die Feucrtätigkeit auf, meist in Verbindung mit Erkundungsgefcchten, die uns Gefangene einbrachten. Vor Verdun hielt sich die Kampftätigkeit in mäßigen Grenzen. Unsere Flieger warfen wieder auf die militärischen Bauten und Speicher im Innern Londons Bomben ab. Zahlreiche Brände kennzeichneten diesen Angriff als besonders wirksam. Andere Flugzeuge gnffen Margate und Dover an. Sämtliche Flugzeuge sind unversehrt zurückgekehrt. 14 feindliche Flieger sind gestern abgeschossen "^ .,5 A<"^"" Gontermann erranq seinen 37. und Z8 Oberleutnant Betthold seinen'27. Luftsieg im Luftkampfe. Ostlicher Kriegsschauplatz: Die Lage ist unverändert. Örtliche Infanterie« gefcchte riefen in einzelnen Abschnitten vorübergehende Steigerung des Feuers hervor. Mazedonische Front: Keine wesentlichen Ereignisse. Der Erste Generalquartiermeister: von Ludendorf f. Berlin, 1. Oktober. Das Wolff-Burcau meldet: 1. Oktober, abends: In Flandern und vor Verdun wechselnd starke Artillcrietätigkeit und örtliche, für uns günstige In-fanterielämvfe. Im Osten nichts Besonderes. Ver See- und der Luftkrieg. Die Luftkämpfe im Tiiden. Wien, 1. Oktober. Amtlich wird Verlautbart: Ereignisse zur See: Am Abend des 27. September haben unsere Seeflugzcugc die Flugstation Brindisi und die in diesem Hafen liegenden Torpedoeinheiten und U-Boote wirksam mit Bomben belegt. Wie einwand-frei beobachtet werden konnte, erhielten eine Zerstörergruppe zwei schwere Bombentreffer und auch die übrigen Ziele gute Einschläge. Der gemeldeten erfolgreichen Unternehmung gegen die italienischen Luftschiffanlagen von Iesi am 27. v. folgte ani 29. v. abends ein von gleichem Erfolge gekrönter Angriff unserer Sceflicger gegen die Ballonhülle von Fer-rara, dem wiederum ein Luftschiff zum Opfer fiel, indem es durch zwei Bombentreffer auf die Halle mit riesiger Stichflamme verbrannte. Am selben Abend wurden auch die Fabriksanlagen von Ponte Lagoscuro wirkungsvoll mit Bomben belegt. — Der Feind wiederholte am 28. und 29. v. abends seine Fliegerangriffe aus Pola, die keinen nennenswerten Schaden militärischer oder privater Natur hervorriefen. Zwei Matrosen wurden verwundet. Eines der italienischen Flugzeuge wurde am 29. v. von einem unserer Jagdflieger im Luftkampfe über Tee brennend zum Abstürze gebracht. Die Insassen, zwei italienische Flicgerleutnante, sind tot. Fluttenkommando. Neue U-Voot.(5rfal«e. Berlin, .W. September. (Wolff-Vurcau.) Auf dem nördlichen Kriegsschauplätze wurden durch die Tätigkeit unserer U-Boote wiederum 25.000 Bruttoregistertonnen versenkt. Dcr Chef des Admiralstabes der Marine. Die Opfer des jüngsten Luftangriffes auf England. London, 30. September. (Amtlich.) Bei dem gestrigen Luftangriffe sind 11 Personen getötet und 82 verwundet worden. Der Sachschaden ist unbe« deutend. ________ Nußland. Abbau detz Krieges. Berlin, 1. Oktober. Einer Genfer Meldung der ..«ossi. schen Zeitung" zufolge hat Frankreich laut dein „Journal de Geilöde" die Munitionslicferungen nach Nußland ein-gestellt, kr das Material infolge des Transportwirrtvarrs in Arcl>angelsl nicht ausgeladen und an die Front befördert werden lann. Von den noun Millimven Mann der russischen Armee ist. dem Genfer Blatte zufolge, nur noch eine Million bewaffnet. Die militärischen und wirtschaftlia>>n Zustände in Nutzland erregen Besorgnis. Diplomatische Vorbereitungen für den Friebenslongrch. Berlin, I. Oktober. Eine, Stockholmer Depesche des ..Lotalanzeigers" besagt: „Djen" bringt Gespräche mit russischen Diplomaten, die beweisen, day das russische Mini« sterium die Fricdensfrage jetzt mit anderen Augen betrachte. Amtliche Kreise bezeichnen ctz nicht mehr als gänzlich unmöglich, gegenwärtig in Unterhandlungen einzutreten. Tie anerkennen geradezu, datz der gegenwärtige Augenblick in jeder Hinsicht günstig für den Beginn von Friedensunterhairdlungen sei. Als Zeichen baifür, daß die russische Diplomatie sich auf dem Weg dos Ablxrucs des Krieges befindet, führt ..Djen" die Tatsache der Neu. besehung wichtiger Gesandten Posten, darunter des Bcr.icr und des Madrider Gesandteuposteus. an. Das Ministerium begründet die Notwendigkeit dos Wechsels auf diesen Posten damit, daß der Beginn der Fricdenöunterhandlunaen jeden Augenblick möglich sen und dach dabei Bern eine hervor» ragende Nolle spielen werde. Tie fremdländischen Vollssliimme. Petersburg, 30. September. Der Kongreß der Vertreter der RußlaiU» bewohnenden fremdländischen Voltsstämmc, der in Kijev getagt hat. hat vor Schließung der Versanun-lung eine Reihe von Entschließungen angenommen, worin erklärt wird: 1. Nußland muß eino demokratische bunbcs-slaatlick)e Republik sein. 8. Jeder in Rußland ses;l>afle Volksstamm — die Kosaken inbegriffen — muß eitle weitgehende Selbstverioaltung genießen, deren Grundlagen von der von jedem Voltsstamm besonders einberufenen verfassunggebenden Versammlung entworfen sein müssen. 3. Neben dem Minister des Äußern ist sofort eine Sonder-mission, bestehend aus den Vertretern aller Rußland fremden Volksstämme zu bestellen, die ihre völkischen Interessen auf der nächsten Friedenskonferenz zu verteidigen l)ai. 4. Es ist ein Völterrat ins Lebe», zn rufen, der die Ver-wirtlichung des Grundsatzes des genannten Bnndcsstaates sichern soll. Eine französische Drohung Berlin, 1. Oktober. Der ..Köln. Zeitung" zufolge, richtete Clemencecnl eine energische Drohung nach Rußland, inldem er erklärt, wenn Rußland seine Saclie offen von der unsrigen, zu trennen versuchte, um boi seiner Pflicht auf halbem Wege stehen zu bleiben, dürfte der Verband ernsthaft beraten, lvie den russischen Patrioten zu helfen, sei. Vielleicht ist mit Kerenslij ein Abkommen zu treffen, um ihm eine gemeinsame Vertretung der Vcrbandsregierungen beizugeben, mit der er sich ins Einvernehmen sehen und schleunigst tatkräftige Maßnahmen, die nicht mehr aufzuschieben sind. durchführen soll. Die „Kölnische Zeitung" erinnert an die bisher nicht dementierte' Meldung, daß England, Frankreich. Japan und Amerika sich in die russi-sche Verwaltung teilen wollen, wodurch ein zloeiles Griechenland geschaffen würde. Vulgarien Äußerungen ietovs und Madoslavoo». Sofia, 30. September. ..Utro" veröffentlicht eine Un--terredung mit dem Generalissimus 2elov. Er äußerte, die Lage au allen Fronten sei derart, daß blos; die Gegner zu Befürchtung Anlaß hätten. In Rußland lverdc man sich allmählich überzeugen, daß Revolution und siegwia>r Krieg miteinander unverenchar seien lind daß nur Utopi. stcn die russische Revolution mit der frnnzösisä)en vergleichen können, zumal die russische Revolution die logisch Fola« der Enttäuschung durch den Krieg bildet. Über den Frieden äußert sich der Generalissimus dahin, niemand könne Prophezeien, aber man könne kühn behaupten, daß der Friede eher kommen locrde. als main, denke. Bulgarien wolle weder Annexionen noch fremde Gebiete, sondern bloß die von der ganzon Welt als bulgarisch anerkannten Länder. Berlin, 1. Oktober. Dm bulga-rischen Ministerpräsidenten Dr. Radoslavov empfangen. Dr. Nadoslavov erklärte: Ich bin sehr zufrieden mit dem bisherigen Resultat unserer Noten. Das Geschrei der feindlichen Presse lann die Tatsache nicht verwischen, daß unsere Antworten einen tiefen Eindruck gemacht haben. Die Lage der Entente ist wirtlich nicht beneidenswert: Rußlanü unrettbar zerfallen, Italien angenagt von innerer Not, Eng' land erbarmungslos in seinem Lebensnerv getroffen, Frankreich jeht schon die Vereinsamung fühlend, der es sich verschrieben l)nt, Amerika noch sehr unfaßbar ferne. Wenn wir wie bisher zielbewußt zusammen lociter marschieren, uns nicht irreführen lassen und einig bleiben, so bin ich sicher, daß wir den Frieden erhalten worden, um den wir gerungen I)aben und den wir verdienen. Die, Zusammenkunft in (^crnavoda und ein anderes bedeutendes Ereignis, das in diesen, Tagen bevorsteht, werden, der Entente noch einmal den realen, Vcioeis für die Einigkeit uniscrer Regierungen und Herrscherhäuser m>it voller Wucht zum Vewusztscin bringen, die wir in dem gemeinsamen Geiste unserer Antwortnoten an den Papst bereits dokumentiert haben. Tagesneuigkeiten. — (Der geheimnisvolle Koffer.) Die englische Geist' lichleit soll beschlossen haben, den gehciinnisvollcn Koffer der Iol)anim Southcott zu öffnen. Mit dieser Johanna Southcott verhält es sich so: Sie wurde im Jahre l75U in einein Dörfchen bei Exeter in England geboren und stammt aus einer sehr alten Familie, die in der Graf» stoffe,r, di'n sie dann liersiogelte', und sie erklärte seitlich, das; sic besäten Coffer der englischen Nation hinterlcissc und daß cr nur im Falle einer bedeutsamen imtionaleiv Krise in. (Gegenwart der englischen Bischöfe ge-öffnet werden solle. Worauf sich Johanna, «1 Jahre alt. zu ihr'en Vätern dersmninelte. Ihr ^ral, N>ar das einzige, das vor sechzig Jahren bei ciner furchtbaren Explosion, die alle Gräber ringsum zerstörte, völlig unversehrt blieb, ivas natürlich etwas zu. bedeuten hat. Und darnin soll der merkwürdige Gaffer, der vielleicht Englands Schicksal enthüll, jetzt geöffnet werden. — (Ein scchzelinfüchcr Ehemann.) „Ein Deserteur, enige.r ein< .^erl, der Mnt l>at!" so lx> zeitimete ein französischer Kriegisgerichtövorsitzender einen Angeklagten, der sich wegen Fahnenflucht i,n strafverschär-fendcn »lüclfall zls veranlworlen l>eliebten Wege der,^rieMranung. Da er sich jedeöinal neue, einioandfreie Papiere zu verschaffen wuszle. auch Iletö rechtzeitig das Domizil »vechselte, blieben seine massenhaften Verstöhe. gegen da^ Biganuegcseh bisher ungeahndet. Jetzt hat er sie selbst eingestanden, luahrscheinÜch, weil er ei,»« längere Freilieitsftrafe habe»- will, um nicht mehr an die Front z>u lomnien. Zur nächsten Verhandlung sind a>lle sechzehn Frauen vorgeladen^ — «5in mcrkwiildincs Desertcurstiickchen.» In Von« lange-r do Drancy mi der Seine ist durch Zufall ein De-se!rleurstiiclch<'>, enthüllt worden, das kaum seinesglei^ie!, iir der beschichte dieses »der irgendeines anderen Krieges hal>en dürfte. Ein ttiastwirt, der zu Beginn des eisten ziriegsjahrcs fahnenflüchtig gowmden nxir halte sich i,n Weuiteller seines iMtaurants l>ruÄich eingerichtet und hielt sich hier. vorzüglich mit Speise und Trank versorgt, über dreißig Monate verbornen. Zwischen 2 und A Uhr nachts gestattete er sich sogar regelmäßig einen kleinen Verdauunsssspazierganss an, der Obenveit. Jetzt hat man ihn erwischt nnd wird ihm den Prozeß machen. Fast drei Jahre hindurch im eigenen Hause den Nachstellungen der Behörden zn entgcl)en, ist einem gewöhnlichen Deserteur nicht gegeben. Dazu innß man schon ein uberdeserteur sein! übrigens war der Teil des Weinkellers, in dem cr sich aufhielt, behaglich tapeziert, mit hübschen Möbeln und Teppichen ausgestattet, elektrisch beleuchtet und mit einem kleinen Kachelofen versehen, kurz. ein „Unterstand", in dein sich schon ganz angenehm leben ließ. selbst iveun man von der Nähe des Weinbestandrs und der Küche absieht. Wie gesagt, ein ül'crdescrtenr! — l(5in betrogener Vetrilgcr.) In> einer Kvpenhagener Heilung wird ein (^cschichtchenl von einem dänischen .'»lausmann erzählt der von seiner Vaterstadt nach Hclsingör fuhr und sich unterwegs seinen Mitreisenden gegenüber mit kleinen Schmuggeleien wichtig machte, die ihm dank seiner Pfiffigkeil stets gelängen. Plötzlich erhob sich <'incr der Zuhörer, ein Herr mit einen« blauen Glasauge. u,,d sagte ruhig, aber bestimmt: „Kann ich Sie einen Vluaen-blick sprechen?" — Perwirrt sah -der Angeredete, auf. Der Fremde, wiederholte sein Ersuchen in noch energischerem Tone. worauf der airdere Herr ihm mit verlegenem Lächeln folgte. Vm» Abteil aus lonn>te man beol>achten. wie Herr .^.^ der geschirnitzige, Schmuggler, sich wand, als sei ihm plötzlich nicht wohl geworden, und schließlich sein Scheckbuch hervorzog. „Ja, man kann nicht vorsichtig genug sein mit dem, loas man erzählt", beinertte einer der Passagiere, und allgemein, tain rnaii zu der Ansicht, daß der Fremde ein Zoll-oder Polizeibeamter sein müsse. Wie ein begossener Pudel tam Herr 3. ins Abteil zurück. Erst nach ziemlich lanic.n Schweigen sagte er: „Ich bin mit einer Zahlung von 5l) Kronen dabongeiommcn. Auf diese Weisel entgehe ich wenigstens weiteren Unannehmlichkeiten." ?luf der folgenden Swtion stieg der Herr mit dem Glasainge aus. Daiür stiegen auf dem übernächsten Bahnhof zwei Herren ein. Kanin l)alten> beide. Platz genommen, als sie fragten, ob »mn nicht einen Herrn mit blauem GinHauge bomcrtt hnbe, der in diesem Zuge sitzen soll. und der — ew von der Polizei gesuchter gerissener Zininschmuggler sei. 2653 Tiefbetrübten Herzens geben wir allen Verwandten und Bekannten die traurige Nachricht, daß unsere innigstgeliebte Mutter, Tochter und Schwägerin, Frau Maria Wider heute früh nach kurzen, schweren Loidon, versehen mit den heiligen Sterhesakra-menten, ihrem vor kurzer Zeit in Montenegro verstorbenen Mann in die Ewigkeit nachgefolgt ist. Das Begräbnis findet morgen den. 2. Oktober um 4 Uhr nachmittags vom Landesspitale aus statt. Die Hingeschiedene wird dem Gebete und Angedenken wärmstens empfohlen. Laibach, am 1. Oktober 1917. Die trauernden Hinterbliebenen. . <(ft;cutrii«<,c Neiscndr ober aller müsslichcn Lct'd.- und Wasser,!, v i der vcr. storbene ^eloyorkcr Milliardär Charles Gilbert (Hates. Er kann als ein Schulbeispiel der Schnelligkeitsmanie nclten. Freigebig bis zur Verschtocndnng. erblickte er tatsächlich das große (5'Iück seines Lebens nur in der > Fahrzcngc. denen er sich anvertraute, eine Reise, so mußten die Lokomotiven seines Sonder» zuges die höchst? Dampfspailnung entfalten; das Leben des Zugpersonals war von ihm ein für allemal hoch der« sicherl. Seine Hauptleidrnschaft waren Autofahrten, doch tonnten die Cl^uffeure erst dann auf ein fürstliches Trinl. geld rechlven. wenn sie auf offener Landstraße mindestens 100 Kilometer in der Stunde abrasten. - Im (Gegensatz zu i^tes liebte cS der Schotte Donald Lean, laiigsam zu reisen. Und um recht gemächlich voran zu kommen, setzte er sich in ein von zwei Ochsen gezogenes (Gefährte. Ti«. Füße der Wiedertinxcr waren noch mit dicken Lederschuhen ausgestattet, wodurch die T«re kiloincter in London „gereist" war. Niemals lxitte P<,ui, broke irgendein Fuhrlix'rk benutzt. Ende. April 1V14 bllnrt ein schlicht gekleideter Aantee da« Brüsseler Zcn« lraI-Vcrlchlr^burecr Al^schluh an d»» Schiff l)abe. lx-,. >st schim möglich", sank der Amerikaner. „:ch bin aber gewohnt Mein zu reise», und ersuche, Sie. Sonderzug nebst Schiff bis Mo ' zulegen." — Wohl unter dem Einfluß der (5i, Jules Vernes und H. G. Wells über eine Neise nach drin Moudo erklärte der Ame>rik,ner N. Law: Die einzig rich, tifte Art, zu reisen, sei, sich mit einem Geschoß in die 2uft befördern zu Inssen. Law ließ ein derartiges tt^eschoß, l i< >, ralelenformistcn Zylinder, konstruieren, nahm darin i ^ und wurde bnirch eine mit Preßluft gctricl>ene Vorrich^ tung gen Himmel befördert. Das Geschoß erreichte eine Höhe von IN Meter, stürzte herab, und der tollkühne Reisende kam »nit geringen Verletzungen davon«. Verantwortlicher Redakteur: Anton yuntel. empfi.hlt sich d.r webr^uch der echi.,, «Molle Zeidlitz. Pulver. °ls emes altbewährten hculSinittele oo» den Maaen lraft^mder und die Verdlluunnstütisslrit „achhaltiy steillt-rildrr W,rlm,n. E,ne Schachtel K 3 60, Täglicher Versand genen Poft Nachnahme durch Apotheker N. Moll, l. u. t .Hoflieferant Wim 1., Tuchlaubri, ^. In drn Apotheken der Provinz ver^ lllnne man ausdrücklich Molls Präparat mit dessen Schutz, marke und Unterschrift. 8448 » ^mfsdlatt. 2649 Firm. 721, Gen. III 281/16 Premembe pri že vpisani zadrugi. V zadružnem registru se je vpisala ne 2()-8(jptembra 1917 pri zadrugi: Hranilnica in posojilnica V St. Lambertu, regißtrirana zadruga z neornejeno zavozo, naslednja prememba: Na ohèiiera zboru dne 2. septembra 1917 aklenila se je sprernomba § 28. zadružnih pravil, vsled katoro odpa-**ejo iz odatavka 2. boHedo: „in po ^piau v Ljubljani izhajajoÈem gla-, ^ Zadružue zveze ,Narodni goapo- ar'tt in celi odstavek 3. C. kr. deželno kot trgovsko sodišÈe J Ljubljani, odd. III., due 20. sep-tembra 1917. 2645 P 66/17/3 Razglasitev preklica. S sklepom podpisauega sodišÈa z dne 10. juhja 1917, opr. št. L 6/17/1, se je Marijo Grošelj, prej stanujoèo na Dobraèevi št. 10, vsled umobol-nosti popolnoma preklicalo. Skrbi.ikora jej je bil poatavljen Valentin Oblak, posestnik v Žireh. C. kr. okrajno sodiSèe v Idriji, od-delek I., dno 19. septembra 1917. ^264^ P 33/17/1 Objava preklica. S sklepom c. kr. okrajnega sodiSca v Ložu z dne 14. septembra 1917, L 5/17- 8, se jö Marija Truden, posest-nikova hèi iz Staregatrga pri Ložu št. 32, zaradi umobolnosti poj)olnoma preklicala Za Hkrbnico se ji postavi njena mati P'ranCiSka Truden v Staremtrga. C. kr. okrajno sodišèe v Ložu, od-delek I., dne 21. septembra 1917. 2543 Nc I 511/17-16 Prostovoljna sodna dražba nepremiönin. Pri c. kr. okrajnem sodišèn v Ra-dovljici so po prosnji lastnika Aloj-zija Marolt iz Zagoric ßtev. 26 na prodaj po javni dražbi sledeèe uepre-miènine, za katere so se ustanovile pnstavljene izklicne cene, in sicer: Üd zemljišèa zemljiška knjiga Zeleèe vlož. št. 197: a) parcele it 207 k. o. Zeleèe, travnik, St. 208 k. o. Že-leèe. njiva, in St. 209 k. o. Želefle, njiva wna Btan gmajni", skupaj za izklicno ceno 1000 K; b) p;ircele St. 22:; k. o. Zeleèe, travnik, st. 223 k. o. Želeèe, njiva, in St. 273 k. o. Želeèe, njiva „na novi gmajni", skupaj y& izklicno ceno 5200 K ; c) parcel» St. 305 k. o. Že-leèo, njiva „v jarSah", za izklicno ceno 2200 K ; d) parcela St. 516 k. o. Želeèe, njiva „v jarsab", za izklicno ceno 2880 K; e) parcela St. 1166/1 k. o. Sclo, travnik, za izklicno ceno 1000 K. Dražba Be bo vrsila due 17. oktobra 1917, ob 9. uri dopoldne, v Zagoricah, pri hiši Alojzija Marolt b. St. 26. Ponudbe pod izklicno ceuo se ne Bprejmo. Na posestvu zavaro?aiiim upni-kom ostanejo ujibove zastavue pra-rice brez ozira na prodajuo ceno. Dražbene pogoje je mogoèft vpo-gledati pri c. kr. okrajnem sodišèo ¡ Radovljici. C kr. okrajno sod-šèe v Radovljici, odd. 1, dne 17. septembra 1917. Kabinett möbliert, luftig, bell, schöne Aussicht, eventuell für Notfall möbliertes, zwtifenntrigeg Zimrm;r, elekirinclie BeleurbtuiiR, zentrale La^o, ist bei einer distinguierten Familie sofort zu vermieten. AdrosBü in d«r Aduiinistratiou die««"1 Zeitung. ^ö&y Lllibachei Zeitung Nr. 225_____________________________1414_________ 2, Oltobei 1917 Konkursansschreibung. Bei den Gerichten in Bosnien und der Hercegoyina gelangen mehrere Auskultantenstellen mit dem jährlichen Adjutum von 2400 K zur Besetzung. Bewerber um diese Stellen haben nebst der Absolvierung der rechts-nnd staatswissenschaftlichen Studien und Ableguag der vorgeschriebenen Staatsprüfungen nachzuweisen, daß sie militärfrei sind, daß sie die physische Tauglichkeit für den Staatsdienst besitzen und der serbo-kroatischen oder einer slavischen Sprache überhaupt mächtig sind. Bewerber, welche eine andere slavische als die serbo-kroatische Sprache beherrschen, müssen sich verpflichten, die serbo-kroatische Sprache binnen Jahresfrist zu erlernen. Die vorschriftsmäßig instruierten Kompetenzgesuche sind an die Landesregierung in Sarajevo, und zwar von jenen Bewerbern, welche bereits im Staatsdienste stehen, im Wege ihrer vorgesetzten Behörde zu richten. Landesregierung für Bosnien und die Hercegovina. Sarajevo, am 7. September 1917. 2626 3-2 Slrainisclie Sparkasse, *«» Ausweis für den Monat September 1917. Einlagen: eingelegt von 771 Parteien...........K 1,924.539 98 h behoben .877 » ............» 1,255 056*26 » Stand Ende d.M. in 21.783 Bücheln..........» '64,186.254-13 » Hypothekar- und Gemeinde-Darlehen: zugezählt...................1,020.000 •— . rückbezahlt.................» 244.106 92 » Stand Ende d. M..................» 19,577.123 39 > Weohsel- und Lombard-Konti: Stand Endo d. M..................» 266.400-— > Kreditvereins-Konto: Stand Ende d. M..................» 564.308-23 » Allgemeiner Reservefonds.............» 6,149.683 99 » Spezial-Reservefonds...............> 213.116 06 > Zinsfuß für Einlagen: 47<% ohne Abzug der Rentensteuer. > Hypothekar- u. KorporationB-Darlehen: 6°/0, > Hypothekar-Darlehen in Krain bis K 600--: 41///,,, im Wechsel-pjskompte uud Lombard: 5°/0. Laibach, am 30. September 1917. Die Direktion. • W* Alt© <*W Jagdgewehre Kauft 2637 3-2 F« Ä. Kaiser Waffenhandlang Schellenburggasse Nr. 6. ** Geübte ~l Kassierin beider Landessprachen mächtig, wird für ein Kolonialwaren-Detailgeschäft in Cilli -^ gesucht- =— Anträge sind an die Administration dieser Zeitung zu richten. Für einen Studenten oder Madchen ist ein guter Kostplatz = = zu vergehen. Etwas Lebensrnittel erwünscht. Anzufragen in der Administration dieser Zeitung. 2642 HMz „Priiiiator" erstklassiger Qualität, bester Waschextrakt zum Reinigen von Händen, Geschirr, Wäsche etc. direkt ab Fabrik Ludwig Mautner, Frag, I Tuchmachergasse 3 u. II. Probesendungen in Kißteln ä 360 Stück | ix K 28-per lyu Stück per Nachnahme. Vorausbestellungen auf die mit Allerhöchster Genehmigung:, anläßlich des Regierungsantrittes Seiner Majestät Kaiser Karl I. in prachtvoller Ausstattung erscheinende Kaiser- Huldigungs- Nummer im Umfange von etwa 200 Großfolio-Selten mit Beiträgen hervorragender Persönlichkeiten und mehreren Hundert Bildern, darunter viele in künstlerischem Mehrfarbendruck. Preis K 10 — und Versandspesen K I— per Exemplar nimmt die Buch- y. Miisikalienhandluna lg. v. Kleiuayr & Fed. Baierg -• entgegen. 7 < Gut mit Raid und Nasser 400 bis 1000 ha groß zu kaufen gesucht. Angebote bitte unter Chiffre „S. V. 6485" zu richten an Rudolf Mo83e, Wien. 2571 2-2 Soeben erschienen: Soeben erschienen : I Leicht faßliches Lehrbuch für Amateurphotographen. Von gHiflii:iir^iF:Vilil 258t ] I k. u. k. Obortt. I Mit 106 Textbildern, 30 Bildertafeln und einer Belichtungs-Tabelle als Beilage. Preis K 3O2. | Nad auswärts gegen vorüerige Einsendung von K 325 portofreie Znsendnng. | r ^ "»fyTtii^4' TÜ1,..*"„ I * ^¦MTiS^^HR^fHnii^T'TTTT'rT^TT^nTÄ'nnTiBT^BlW'i I 'Y'VM^H Zimmer mit Verpflegung gegen teilweise Lebensmlttelbeigab« wird bei selbständiger Frau p^"~ gesucht. "W Antrüge unter „Feldwebel" an die Administration dieser Zeitung. 2658 2 — 1 fast neu ist zu verkaufen. AuBkunft: Lalbaoh, Sodna alloa Nr. 7 Im Oesohäfte. 2486 6 Oerlopcn wurde Sonntag den 23. September abernte auf dem Wege von der Hauptpost bi„ Gradißco eine braune Brieftasche mit Einem Geldbetrag und Legitimationen.1 Gegen Fiuderlohn abzugeben in der Administration dieser Zeitung. 2634 3—2 Gesucht wird eine Wohnung mit drei oder vier Zimmern nebst Küche. Anträge erbeten unter „2623" an die Administration dieHer Zeitung. 2623 3—3 Prima 2647 fertige Suppen Marke „Unikum" mit Gemüse-, Schwarnmorl-, Kümmel-, Erbsen - Geschmack etc., cntiiaitend genügend buppenextrakto und andere Nährstoffe. I Karton = 100 Päckchen K 16'-. 1 Päckchen ergibt 4 bin si Teller bester Bouillonsuppe. Zum Detailvorkauf 20 Heller. — Probesendung 2 Kart. k K 16-— mit Po*tiiachnaumo. Nahrungamittelfabrlk Josef Mautner, Prag, Tnclimachergasse 3 nnd 4. Hruck und Verlag lion Jg. v. ltleinmayr ck Fed. Bamberg.