LaibachcrWMtlmg. Nr. 133 Prnn» mcralionsprcis: «>» l5omvlmr ssan^j. ft. N. l>.i!l>j. fl. l».5>«. sti!r dic ZuslcXunss in» H^i»« dalbj. 5>u l>. Mi« d«,r Post «anzj. s>. l5>. y.ilbj. st. 7.5,0. Tienst.ist, , 4. Juni ^iiscrlionsgcbiihr l'i« w Zeilen: imaluolr., ü»i. «<»lr., :i»,. l sl.; sonst pr. ^eilc Im. i. s. w. Inserlionsftempcl jcdcßm. !!<»lr. l87«. Aintlicher Theil. Sc. t. u,id l. Apcslolischc Äiajestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 3. Juni d. I. über Antrag dcs Rcichstauzlers, Ministes des kaiserliche!, HanscS lind dcS Acußcrn, dcil, Sladtapolhclcr in Zcngg Ioscph Accurli dic Allcihuchstc Bcwilliqn!,g zur An-nahnn- u„d Älllci:'!!»,, de^i ihm vcrlichcncn P>stcnl< eines päpstlichen ViccconsuIS daselbst allcrgnädigsl zn c>lh ilc» gcrnhl. Se. t. und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung uom 2. Juni d. I. über dcu allcruutcrthäuigstcn Antrag dcS Rcichssinanzministers den Miiüstcrialsccrclär im königlich ungarischen Finanzmini' stcrinm Joseph TarlovicS zum Minislerialsecretär im gcmeinsc>mcn Finanzministerium zu ernennen nnd dcinsclbcn in Ancrtennung seiner bisherigen, eben so eifrigcu als vorzüglichen Dienste ccn Titel und Rang eines SectionSralhcs taxfrei allergnädigst zu verleihen geruht. Der Iustizministcr hat den Slrafanstalls-Inspcclor zu Ncudvlf Ferdinand Kucharz zum Diicctor und den Odcrliinlcnanl Karl Czcrmak znm Adjunctcu in der Männerstrafanstalt zu Mnrau ernannt. Nichtamtlicher Theil. Von icr ostaftalischcn Erpciillon. Gcsaudtschaft l ichcs Tagebuch vom 13. diö 26. April 1870 während dcS Aufcuthaües in ^ima. ?Im I^j. April wurde dic Post nach Emopa rrpc-dirt. Kraft der mir ertheilten specimen Erüiächtiaui'cicn iibcrsandtc ich dem Handelsmanne Hcrru August Strunz in B^rcmquilla scinc provisorische Ernennung zum österreichisch ° uugarischcu Honorarconsul in diesem Hafcn-plutzc. der für den Handel von Bogotü, die größte Bc-dcutung hat. Wessen Anerkennung des Herrn Strunz in obiger Eigenschaft seitens der Regierung dcr Vereinigten Staaten von Columbia richtete ich eine Note an den hier rcsi dircndcn ^Uiinistcr dieser Republik, welcher dieselbe dein Präsidenten in Bogalä,, Generalen Salgar übersenden wird. Auch theilte ich der Regierung von Columbia cine Zeichnung der österreichisch. ungarischen Handelsflagge mit. Während der Charwochc und der Osterfcicrlage war es nicht möglich, die Vcrtragsvcrhandlungcn in Angriff zu nehmen. In diesen Tagen pflegen hicr alle öffent' l'chcn Aemter geschlossen zu sein. Der Präsident und sämmtliche Behörden bclhciliglcn sich an dc» zahlreiche» kirchlichen Feierlichkeiten, die mit großem Gepränge abgehalten weiden. Am 18. April beehrte mich der Präsident, Co louel Don Jose Balta, in Begleitung des Ministers des Acußcru, mit seinem Besuche. Letzterer versicherte wich, daß der am 9. d. von mir überreichte Entwurf nner eindringlichen Prüfung unterzogen worden sei und die Vereinbarung deS Vertrage« kaum auf erhebliche Schwierigkeiten stoßen dürfte. Im Siimc der Instruc-Uoncn der kais. und lönigl, Regierung bestand ich neuer dmgS darauf, daß der Tag der ersten Berathung bal-b'gst anberaumt werde. Am 1!». Aplil traf der Dampfer aus dem Süden ">t beruhigenden Nachrichten aus Bolivia ei», lau! selche» Präsident Mclgarcjo auf die Nachricht hin, daß ^cru ein Ultimatum an ihn zu richten beabsichtige, zu ^"cr entsprechenden Gcuugthmmg crbötig sein soll und Generalen Autczana, den Urheber gewisser auf pcrnani^ sHcm Gebiete vorgefallenen Gewaltthaten nud Grenz, ^llctzungcn, vor Gericht hat slcllcn lassen. Der Minister des Acußcrn. den ich heute besuchte, "'d mich ein. am 22. d, um 2 Uhr Nachmittag« mich luv ersten Bcrathunq im Ncgicrungsglbäudc cmz»fi"dcn. ^a am 20. d. die Posldampfcr fownhl nach dem Süden, °ls „ach Panama abgingen, wn seine Thätigkeit in ^W' Tagen durch die verschiedenen Coircspondcnzen vollends in Anspruch genommen. Am 2l. April zog mich der fianzösisckc Gesandte ^aron Gaulo^e Goillcau zur Tafel. Es erschien dabei ^' vor einigen Tagen in Eallao angclomiucnc Eonlrc-Admiral Elour, Eommandaut der französische!, Flotten-Abtheilung im Stillen Ocean. Am 22. April b^al) ich mich iü Bcgleilung des ^e^alionsralhci« Baron Herbert und ^cgalion^sccrctäs«! Baren Tranttcnbcrg zur'crstn, Berathung in dc,s Nc^ gierungCsicbande. Herr Drrodo haüc dln nstcn Becin,-tlü dcs Mmistcriumö teo Aeußn» fierin Elmore zur S^ilc, Die Sitzung wählte nalftzu d'ci Stünde:,. Es wniden neun Arlitel dcballi'l und nngcuommcn. Am nächstfolgenden Tagc fand die zweite Sitzung stlUt, in welcher weitere ;.'!>„ Artikel festgestellt winden. Am 24. Ap-il uer^nstaltrtc dci l. nnd t, Geiicial-cciüful Heir Blauni« in E!)orrilll's ein Diner zu Ehrcn dcr k. nnd k. Mission, welchem der Minister des Aeuhcrn >md der eiste Beamt» scinc« DeparlementS. sowie die hicr rcsidircnden frcmdcn Gcj^indlcn und Missionschefs bciwohnlcn. In der Sitzung vom 25,. d wurden die übrigen Artikel des Vcrtrag.'s vereinbart, mit Ausnahme des Artikels 17 bezüglich dcr Eomvelenz dcr ^ocalbehördcn bei Ucbcrllctungcu und Verbrrchcli, die am Vord fremder Sch>ffc im Hafen vorkommen. Heute, dcu 20. April, fand l^ucidingS line Sitzung statt, in welcher dcr Wortlaut des bci der gestrigen Berathung w »U8MI80 gebliebenen Artikels 17 in einer den Instruclioncu der k. und l. Nehrung entsprechen-oen Weise vereinbart wurde. Es ist hicmit der Tcxt des Vcltragcs seinem ganzen Inhalte nach festgesetzt und es erübrigt nur mehr die Ucdcrfetzung dieses TrxlcS in die spanische und deutsche Sprache zu becndcn und die Reinschriften anzufertigen. HVlitffch^Ücberistcht. Laibach, 13 Juni. Der „Mähr. Eorrcspondcnt" bringt in eiucr Pester Eorrcspondcnz, welche auch von einem Wiener Blatte rcproducirt wird. licuerliche Enthüllungen über „die dämonische E i n m i s chu n g s l „ st « des Grafen Bc u st. Danach halle Graf Bcust einmal durch scinc Beziehungen zum Bischof Slroßmaycr, dessen Vnicimung zum Erzbischof vou Agram er besonders protcgirt habe. dann aber insbesondere durch die Einzelaudicnzcn, welche er den Mitgliedern der Grcnzdcpula>ion verschafft, nachdem deren Gcsammtcmpfang durch Sc. Majestät abgelehnt worden, seine Sympathien, zu der Nationalpartei in deu pllrw» u,6liLX!<; dargcthan und dadurch natürlich den gerechten Unwillen des liugarischcn, Niinifteiiumi« auf sich gezogen. Die „Wr. Abdpst." hat nur zu bemerken, daß diese Darstellung, wie gewöhnlich bei derartigen Artikeln, gerade das Umgekehrte der Wahrheit enthält. Dcr Reichskanzler hat in der Frage der Wiedcrbcsctzung des crzbischöstichcn Stuhles in Agram weder für die cine, nock die andere Persönlichkeit Partei genommen, sondern sich einfach darauf beschrankt, die Vorlagen des l. ungarischen Ministeriums hier und in Rom zur geschäftsmäßigen Erledigung zn bringen, und er war daher keineswegs in dcr ^agc, eine Erinnerung des letzteren in Empfang zu nehmen. Was aber die Audicn; dcr Mitglieder dcr Grcuzdcpulalion anbelangt, so wurde Graf Bcust allcrdiugs, nach Ablehnung dcö Empfanges von Seile Sr. Majestät, mit dcr Bitte um scinc Vermittlung in dcr Angelegenheit angegangen; dcr Reichskanzler erwiderte indeß, daß er eine derartige Vcrmitllung von einer Rücksprache mit dem Grafcn Andrassy abhängig machln müsse. Hierauf ist die Orenzdeputalion abgereist und dem Grafen Bcust blieb nur übrig, den l. ungarischen Ministerpräsidenten von dem gangen Vorgang in Kenntniß zu setzen, dcr sich mit demselben selbstverständlich vollkommen cinvcrstandcn erkürte. Die „Köln. Ztg," brachte jüngst eine längere Auseinandersetzung über das Projcet cincs Gesetzentwurfes zur Regelung des Verhältnisses zwischen den gemeinsamen und den L an d cS m i n istcric n. Die „Wr. Abdpst." ist zu dcr Erklärung ermächtigt, daß von maßgcbcndcr Seile zu jenen Erörterungen nicht die geringste Anregung gegeben worden ist. Der Weinberger D cmol rat cu r>c rci n beschloß die Annahme des von dcr polnischen Eonscrcnz beschlossenen Programms, vorbchalll'ch der eigenen weitergehenden Bestrebungen und Bevorzugung föderalistischer VandtagScaudidaleu. Der Vcrcin wählte ein separates uandtagswahlcomii/' aus 15) Mitgliedern. Die „Gazzctta Narodowll" macht die eventuelle Nc i ch s ra l l) S bc-schickung von Garantien für die stordcruna.cn dcr galizischcn Antonomic abhängig, welche im Verhalten dcr Regierung und der deutschen Wähleikreise zu suchen sind. Dr. Wolsli wurde als Slädlcvcrlrctcr in das Gro-cholSli'schc Centralwahlcomilu gewühlt. Die Verständigung mit den galizischen Führern gibt dem Wiener Eurrcspondcnlcli der in Slutt» gart erscheinenden „Demokratischen Eorrcspondrnz" Anlaß zu schr zeilgcmäßcn Bemerkungen, denen wir Folgendes cnlnchmcn: „Der EentralieinuS isl seinem Ursprünge und srincm Wesen nach ganz und gar nicht deutsch; er fördert auch nicht die Freiheit, und ist besonders in Oesterreich sicherlich nicht dcr Weg. dcr zum Frieden zwischen den verschiedenen Nationalilä cn führt. Ein Wahlprogramm in diesem Sinne, das die hicr in der Bildung begriffene „Forlschrillsparlei" erlassen, hat in dem demokratisch gesinnten Theile dcr Bevölkerung un-glcich mehr Anklang gefunden, als die Versuche, die von Seiten dcr „Ecntralistcn" gemacht werden, die Wiederwahl dcr früheren Abgeordneten als Wachlparole auszu» gcbcn. Um die Richtung der letzteren zu kennzeichnen, braucht mau nur an die Haltung zu erinnern, die dieselben unter Schmerling Ungarn gegenüber beobachtet haben. Sie hätten sicherlich der deutschen Nationalität uud Oesterreich im Allgemeinen besser gedient, wenn sie damals weniger eifrig im Sinne der Schmerlina/schel, Verwirknngs-Theorie gegen das Recht Ungarns ausgetreten wären. Im Ucbrigen werden auch unter diesen Männcrn hoffentlich nicht wenige, durch die Erfahrung belehrt, den anderen Nationalitäten künftig nicht mehr mit dcr früheren Starrheit und Rücksichtslosigkeit begegnen. Den Polen gegenüber hat die veränderte Stimmung sich schon beinahe allgemein Bahn gebrochen. Man beginnt nachgerade zu begreifen, daß es denn doch ein arger Fehler des früheren Ministeriums war, zwei Sessionen hindurch bezüglich dcr galizischen Resolution zu keinem Beschlusse zu kommen. Der Rcicherath wird diesmal ohne Zweifel seinen Frieden mit den Polen machen. Dadurch wird dann ihr Wiedererscheinen im Abgeordneten-! hause nicht auf eine blos passive Assistenz sich beschränken, sondern zu einer vollen und activen Mitwirkung für die Durchführung dcS conslitutionellen und parlamentarischen EystcmS führen. Isl nur erst das Abgeord» iictcnhlllis wirdcr so vollzählig, wie es 1K67 bei der ^olirung der StaalSgrundgesctzc war, so hat Graf Po-lixli scinc Aufgabc redlich aclöSt. Was die Eichen be? triff«, so hat ihnen für den s^all, daß sie beharrlich ihren unconslitutionellen Widerstand gegen die Verfassung fortsetzen, die Circularoepeschc vom 18. April deutlich genug ihr Schicksal vorausgesagt." Man schreibt dem „Frdbl." auS Prag.- Selbst die enragirtestcn Gegner der gegenwärtigen politischen Verhältnisse können das Zugcständniß nicht verhehlen, bah seitens dcr Regierung in Bezug auf die Bewilligung zur Abhaltung von c;cchischen Meetings mit einer an-crlcuncnSwerlhcn Liberalität vorgegangen wurde, und daß namentlich Volksversammlungen, welche einem reellen Bedürfnisse entsprechen, odcr wenigstens nach dem Programme zu entsprechen den Anschein hatten, heuer schon zu wiederholtenmalen anslandelos abgehalten wcrdrn > konnten. Anders verhält es sich mit solchen projeclirlen Meetings, deren Zweck es sein soll, gegen die Verfassung zu agilircu. Hier kaun und darf leine Regierung die Hand bieten, daß solche Volksversammlungen zu Stande kommen, ja sie hat die Verpflichtung, dieselben mit allen gesetzlichen Mitteln zu verhindern. Es ist sonnt wahrlich eine starke Zumuthung an die Regierung, wenn rzechischc Blätter sich darüber aufhalten, daß die Abhaltung cinis McctilM bci Wysola behördlich untersagt worden ist, nachdem daS Thema, welches auf demselben besprochen werden sollte, wörtlich lautete.-„Welche Vorlhrile ciwachsen für die böhmische Nation aus dcr Durchführung dcr Deelaration der böhmischen und mährische» VandlagSabacordneten?" Nach einer Präger Nachricht dcr „Presse" agitirt dcr Präger katholische Picßverein in Verbindung mit dem czcchischeu Elub behufs Vereitlung dcr Beschickung des ReichSraths in allen Provinzen. Die Dcela ration wurde unter den schlesischen ^andleuten vertheilt. In dcr 9. Section des ungarischen Unterhauses wurde Freitag dcr Gesetzentwurf über die M uni cipien in der General-Debatte angenommen. Die Discussion war eine sehr lebhafte, und stimmte, wie schon gemeldet, nebst dem Altsachscn Rannicher auch dcr dcalistische Hossmann mit dcr Vinkcn gegen den Entwurf. Die hauptsächlichen Einwürfe bestanden darin, daß durch den Slcucreensus. dcr für die Wählbarkeit in die EomilalS-nuöschüssc festgesetzt wird. eine neue Art Aristokratie geschaffen wurde, daß durch die Erweiterung dcr Machtbefugnisse des Obergcspans dic Selbsw-rwalluna zu Gunsten einer bureaulralischen Centralisation vernichtet 956 werde. Die Verfechter des Regierungs-Cntwurfes cnt-gegneten, daß sterile Principienreiterei bei Lösung dieser eminent praktischen Fragen am wenigsten rathsam erscheine, daß durch dic Feststellung des Steuercensus nicht eine Aristokratie in den Comitaten neu geschaffen, sondern die Herrschaft der bisherigen factischen Oligar« chen gestürzt, der unerträglichen Corruption ein Ende gemacht werden solle. WaS aber die angeblich durch den Entwurf angestrebte Centralisation anlange, so entziehe und beschränke derselbe nur derartige Rechte, wie sie die Municipien keines Bandes der Erde besitzen und wie sie eigentlich auch die ungarischen Comitate gesetzlich niemals besessen haben. Der czechischcClerus bereitet für den Fall der Publication des Uniehlbarlcits^Dogma's eine energische Oegen-Demonslration vor, die zunächst dem Zwei< fel in die Berechtigung des Concils zur Erklärung des Dogma's entschiedenen Ausdruck gebcn soll. Ueber den Prötest der C o n c il s m in or it ü t gegen den gewaltsamen Schluß der Generaldebatte in der Unfehlbarkeitsfragc bringen wir weiter unten interessante Mittheilungen der „Allg. Ztg." In Italien tauchen noch ab und zu einzelne Insura.cn tenbanden auf. Die an der österreichischen Grenze aufgetauchten Banden haben sich zerstreut. Dagegen sind solche in der Nähe des Lustschlosses Victor Emanuels, San Rossorc vorgekommen. Ueber die 50 bis 60 Köpfe starke Bande, die vorzugsweise aus jungcn Leuten der S'ädte Lioorno und Pisa bestand und bereits durch die Truppen zersprengt wurde, erfährt :nan nachträglich, daß sic die Schienen der Eisenbahn bei Migliarino ausheben wollten und zu diesem Behufe von einem Eisendahnwüchter Werkzeuge verlangten. Der Sohn des WächlerS versagte das Verlangte und als die Forderung mit Ungestüm wiederholt wurde, trat er mit einer Flinte ans Fenster und machte Miene auf die Insurgenten zu schießen, worauf einer derselben ihn mit einem Rcvolvcrschuß gefährlich am Halse verwundete. Nun verrammelte der Wächter die Thür und feuerte; die Bande entfernte sich, zerstörte aber früher die Telegraphenleitung. Tic Insurgenten schlugen sodann die Richtung nach dem Flusse Scrchio ein und passitten eine Über den Fluß führende Brücke auf einspännigen Kutschen. Der Besitzer einer dieser Kutschen wurde verhaftet. Die Mailänder Blätter bringen Details über den Beginn des gegen jenen Dujardin eingeleiteten Processes, in dessen Wohnung bekanntlich eine geheime Pa< tronenfabrik vor einiger Zeit endeckt worden war. Bei den öffentlichen Perhandlungen sagte Dujardin aus, er sei von einem gewissen Fumagalli zu dieser Fabrication aufgefordert worden. AIs dieser ihn um den Zweck fraate, den er mit diesen Gegenständen zu erreichen gedächte, wurde ihm mitgetheilt, es handle sich um eine Expedition nach Rom. Der Zweck habe ihm zugesagt und er sei darum auch sofort an die Arbeit gegangen, Der junge Joseph Nathan, der sich durch die mißglückte Expedition am Ufer des ComcrseeS einen Namen gemacht hat, gilt (wie Erdan dem Pariser „Temps" schreibt) allgemein für einen Sohn M azz in i'S. Er mnß um das Jahr 1850 geboren fein. Der junge Nathan und seine Mutter bringen seit lange die Sommer bei Mlilleton. Venezianische Elegien. Vom Verfasser der „Venezianischen Spiegelbilder." (Erster Cyklus. I-X.) I. Gruß Dir.Venczia! Fürstin der Wasser, erhabenes Bildniß Irdischer Schönheit und Kraft — Gruß Dir. o Fürstin des Meers! Ohne Dir, Königin, wäre der Ocean einsam und freud'leer, Dich aber hält er umfaßt innig mit bräutlichem Drang, Und so durchfluthen die Wonnen der wilden Umarmung All' die Gewässer, die kühn um den donnernden Ball Tosende Wogen entsenden und tändelnde, buhlende Wellen. Liebe vereinigt die Fluth. sie ist die ewige Macht, Die sie zum brausenden Ganzen vereinigt, und brausend umziehen Sie alle Küsten der Welt — lobend und preisend den Reiz Ihrer erhabenen Fürstin. — Empfange die schüchternen Verse, Prangende Schönheit der Welt; groß ist der schaffende Trieb, Doch das Geschaffene winzig und nimmer erreichen die Worte — Mögen sie jubelnd und mild, göttlich, verherrlichend, kühn. Jauchzend und flehend und schmeichelnd dem sterblichen Busen entströmen, Nimmer erreichen sie Dich, da Du Dich Königin nennst Aller Gewässer des Balles, die schäumend und länder- umfluthcnd Dir nur gehorchen, nur Dich fürchten und lieben. — O Meer! Stimme mtt an. durch erbrausendes Dröhnen die Fürstin zu preisen, Menge ln's sterbliche Lied Deine unsterbliche Kraft! Lugano zu in einem reizenden Landhause auf den Höhen von Castagnola. Hier hat Mazzini seinen regelmäßigen Aufenthalt, wenn er im Caton Tessin weilt. Seit Jahren war hier der junge Nathan Zeuge der unermüdlichen Verschwörungsvcrsuche seines Vaters; er nahm selbst Theil an der unablässigen Verschwörungöarbeit, und schon im vorigen April wurde er in Mailand mit anderen Verschwornen festgenommen. Das Dunkel das über dcr Emser Zusammenkunft schwebte, scheint nach den neuesten Nachrichten gelichtet zu sein: Wie die „Coblenzer Ztg." aus sicherer Quelle erfährt, hat während des zweitägigen Aufenthaltes des Königs von Preußen beim Czar Alexander die Verlobung des russischen Großfürsten Wladimir, zweiten Sohnes des Kaisers, mit der Prinzessin Marie, Toch ter des Prinzen Friedrich Karl von Preußen, stattgefunden. Der Großvater dcr Letzteren. Prinz Karl von Preußen, ist nun ebenfalls nach EmS abgereist. Ein merkwürdiges R un d schre i b c n hat der Mar» schall Saldanha dieser Tage an die Vertreter Portugals im Auslande gerichtet. Er führt darin aus, daß ihn nur das ..inconslitutionclle Geliahren des vorigen Cc>-bincts, sowie die dadurch im ganzen Reiche hervorgerufene Unzufriedenheit" zu der von ihm vollführten Nc volution bewog. Er habe dem Könige schon zuvor erklärt, eine Revolution sei „unvermeidlich" ; der König habe es nicht glauben wollen, deshalb habe Saldauha beschlossen, „Leben und Ruf aufs Spiel zu setzen und das von so viel Nebeln bedrohte Land zu retten." Es folgen dann die Details des Staatsstreiches, und schließlich heißt es: ..Religion. Gerechtigkeit. Moralität, Thron, nalionale Unabhängigkeit, Ersparnisse und Freiheiten — das sind die sieben Worte, in denen das Programm des neuen Ministeriums kurz zusammengefaßt ist." Ein Protest dcr ConcilS-Mnorilät. Der erste Eindruck. welchen die gewaltsame Ab» brechung der Generaldebatte auf die Mitglieder der Minderheit gemacht hatte, rief bei vielen derselben, die sich gleich nach der Sitzung besprachen, die Ansicht hervor, daß man nicht mehr an den Debatten lheilnehmen solle. Es wurde nun fur heute eine große Versammlung bei Cardinal Rauscher veranstaltet, um hierüber eine Entscheidung zu treffen. Dieselbe wurde die größte internationale Vereinigung, die bisher unter den Mitgliedern der Opposition stattgefunden hatte, gegen acht' ;ig Bischöfe nahmen Theil; aber gerade wegen dieser Frequenz war sie schwer zu leiten. Zwei Möglichkeiten wurden erwogen: entweder in Rom zu bleiben, aber an den Debatten leinen weiteren Anlheil zu nehmen, da mmi nicht mehr frei sei, und endlich zum Schlüsse mit Mn placet gegen das Infallibilitütsschcma zu vo-tircn, oder einfach einen Protest gegen das erlittene Unrecht zu erHeden und die Verhandlungen ruhig fortzuführen. Für die erste Meinung erklärten sich vorzugsweise die Ungarn, die Anglo - Amerikaner, die Häupter dcr Franzosen, Männer wie Stroßmaycr, Simor. Haynalo. Darboy. Dupanloup, Clifford, Conolly (durch Vertretung) u. a. Sie machten geltend, daß Worte nichts mehr helfen könnten, daß man seine Ansicht über den Mangel an Freiheit durch die That zu erkennen gebrn II. Kaum erst Dich preisend, Venezia, quält schon den sehnenden Busen, Süß mit versengendem Spiel, flammender Liebe Begier; Mälig beginnt sie zu leimen, zu wachsen, ich fühle das Beben Künftiger schmerzlicher Lust, ohne die brennende Qual, Die uns die Götter entsenden, wenn sie uns erkoren zur Freude. Ueber den wogenden Platz, wo sich San Marco erhebt. Glänzend und prangend, den Giebel mit ehernen Pferden gezierct, Sah ich ein bräunliches Kind schweben mit fliegendem Haar; Leicht war ihr Schritt, doch noch leichter die sommerlich dünnen Gewänder, Die um den reizenden Leib reizende Hüllen gespannt, Lüstern verrathend die lieblichen Formen des lieblichsten Mädchens. Glühe, Venezia, nun doppelt mit bräutlichcr Gluth, — Da mir die Sonne nun leuchtet, um sie zu erspähen, die Süße — Daß für die kommende Zeit nächtliche Sonne sie sei Meinem entbrennenden Herzen, erglühe in wonnigen Träumen, Träume die göttliche Gluth, die mich nun balde durch- fiammt. III. Nimmer verscheuchst Du den seligen Zauber der heimlichen Liebe, Nimmer, das glaube mir, Kind, sucht auch Dein feuriges Aug, Schüchtern von mir sich zu wenden, wenn ich im Gewühl Dir begegne, Immer von Neuem erglüht schon vor dem Kusse allein, müsse, damit lein Decrct, welches nur unvollständig de-battirt worden wäre, so wcit es an ihnen liege, zu Staude käme. Auf solche Weise würde man dem Concil deutlich die Octuincnicität absprechen, ohnc daß man es zu einem Bruch im Concil oder jctzt schon zu einer Störung in dcr Kirche kommen ließe; denn man dürfe weder von jetzt an dieses Concil als zu Recht bestehend anerkennen, noch austreten, da ein Austritt dic über-tricbenstc» Beschlüsse beschleunigen und den offenen Kampf herausführen müßte. Als legitim aber könne das Concil auS mehrfachen Gründen nicht mehr gelten: wegen seiner Zusammensetzung, wegen dcr Geschäftsordnung. wegen des Drucks, den dcr Papst persönlich und durch seine Behörden auf die Bischöfe ausübe. wegen dcr offenkundigen Absicht. Dogmen durch Mehrheiten proclamiren zu lassen u. s. w. Nur ciuc Elilwürdia.!!Mi wärc cS, sich für eine solche Komödie noch länger herzugeben. In Parlauicutcn seien dic Ncdcn doch nicht ganz nutzlos, da, wcnn sie auch die Parteien nicht zu bcstim« men vermöchte!,, sie doch wenigstens dic öffentliche Meinung aufklärte». Hier aber. auf diesem sogcuaimlm Eoncil, mache dcr Bildungsgrad dcr meisten Zuhörer cS rein überflüssig, ihueu von theologischen Dingen zu sprechen, abgesehen davon, daß dcr moralische Zustand vieler unlcr ihnen ein solcher sei, daß, wcnn man sie sogar zu überzeugen vcrmöchtc, sic doch nicht nach der ficwmmcnen Ueberzeugung hcmdcln würden. Dann al'cr wärc durch Reden, welche nicht in die Ocffcutlichkcil gelangten, auch nach aussen hin nichts zu wirken. Unter allen dicfcu Umständen doch noch zu dcl'atliren, würdc nur eine große Mitschuld an dcr ganzen Führung des Concils begründen. Enthalte sich aber die Opposition des Wortes und überlasse sie das Feld ganz dcr Mehr^ heit. so müßten auch dic innerhalb derselben bestehenden Gegensätze bald offenbar werden. Vor einer fo ernsten Demonstrativ!, dürfte die Curie kaum Stand halten; bliebe sie aber dennoch hartnäckig, so werde in der Kirche kein Zweifel mehr über die Meinung dcr Min< dcrhcit in Sachen dcS Concils möglich scin. Auf der andern Scilc dagegen brachte mau vor: Alles, was durch eine solche Demonstration sich errci-chcn lasse, sei auch durch eine Erklärung zu erzielen, worin gezeigt werde, wie durch das Ercigniß dcr gewaltsamen Beendigung dcr Generaldebatte die Grundlage des Concils und seine künftige Autorität uulcrgra' ben sei. Man schulde es der Welt, mehr zu thun, als blos Gründe gegen die Legitimität des Concils darzu» bieten, man müssc dcliattiren und in dcr Debatte die Gründe gegen die Unfchlbarkcitslehre felbst vorbringen und damit offenes Zeugniß für seine Ueberzeugung in ^ dieser Frage ablegen. Dies war die Ansicht der meisten Deutschen, welcher sich dann vicle Franzosen gern an-schlosscn. als sie merkten, daß die deutsch-ungarische Phalanx gelockert war. Vielleicht, daß für die Aufstellung dicfcr Meinung auch noch andere, mehr untergeordnete Motive maßgebend waren. Befinden sich doch untcr deu Vertretern derselben Männer von geringer Entschlossenheit, und solche, welche im Grunde nur einen Scheinwidcrstaud wollen und zum Nachgeben im letzten Moment innerlich schon bereit sind. Als seltsam fiel cS auf, daß zu dieser Versammlung, die doch berufen war, gegen den gewaltsamen Mchr-heitsstreich Schritte zu berathen, sich auch ein deutscher Der auf den purpurnen Lippen Dir schwebt mit versengendem Feuer, Heimlich das bebende Herz, süßer vor Liebe berückt. IV. Stumm und verdrossen, von tausend verfaßten Gedan> len gefoltert, Schreit' ich die Wege entlang, die sie so oft schon betrat; Buhlende Lüftchen, sie küssen nur schüchtern die bren< ncnde Wange, Träge den brennenden Mund, der vor Verlangen erbebt; Fade Gesichter beglotzen die seligen Wonnen des Frühlings, Ohne zu ahnen das Glück, das cr den Herzen geschenkt. Aber noch weniger ahnen die sorglosen Wandler dcsTagcS Meinen geheimen Verdruß, der mich so peinigend quält. — Lang schon erwart' ich das lieblichste Mädchen mil flam menden Augen, Ihrer gedenk ich im Schwall tosender Massen der Welt, Harre mit pochendem Herzen, mit suchend - verlangenden Blicken, Ob die ersehnte mir nicht mit dem gewährenden Gruß, Ob sie im Stillen mir winket, daß ich ihren Schritte" nun folge Vis an die Schwelle, wo sie küssend die Lippen mir neigt. Und sie erscheint, cö flammen die Brände der freudige" Seele Ihr aus der lodernden Gluth languntcrdrückten Gefühls, Sengende Strahlen entsenden die sinnigen Sterne der Seele, Schüren nuu höher die Lust, bis sie befriedigt erlischt, Wonnig getauscht auf vier trunkenen Lippen im langen Umarmen Köstlich olympischen Guts, das uns gespendet der Gott. (Schluß fol«t,) 957 Erzbischof cinfand. der den Antrag auf Schlnß dcn Tag vorher mit dcn Feinden seiner Sache unterschrieben hatte. Der Protest gegen den Gcwaltact, der schließlich angenommen wnrde, war vom Cardinal Rauscher bereits im Eotwurf in die Versammlnng gebracht worden; er trägt den Stempel der entgegengesetzten Elemente, die sich in ihm vereinigt habe». Doch steht im Protest ein Wort, woranf man vielleicht später zurückkoinmcn wird: 1'rot^tliinn,- cuutr^ viol.^tionom iw«tri ,jin!ij. (Wir Protcstiren gegen die Verletzung unseres Rechtes.) Ein Pllllslavijtischcs Manisch. Die „Presse" schreibt: Der große Slavcn-Eongrcß in Moskau wurde anch heuer nicht wiederholt. Wir wissen nicht, welche Hindernisse den Plan einer Reprise dieser großen Demonstration von 18cr Action fiir Rußland erst dann gekommen seien, wenn die pai'slauischc Agitation in Oesterreich und in dcr Türkei das Fcld gehörig vorbereitet habe. Ueber dic vorbereitenden Wühlereien selbst schwieg er, und hier tritt Pogodin's Schreiben ergänzend ein. Es erzählt allerdings nicht viel neues. Vereinzelt sind die von ihm erwähnten Thatsachen längst in allen Zeitungen mitgetheilt worden, in dem Zusammenhange des Moskauer Manifestes aber gewinnen sie denn doch eine schärfere Belcnchtung. Wir finden hier vor allem dcn Zusammenhang der Erregnng in Montenegro und Dalmalicn mit dem Ccntralpunkte der Agitation in Moskau constalirt, und eingestanden, daß die Fäden desselben sich auch über Croaticn nnd die Scrbcn«Di-stricle Ungarns ausdehnten. Gleichzeitig begegnen wir aber auch dem Bekenntnisse, daß „in Serbien die Dinge nicht besonders gut stehen" und nur von dem Einflüsse des Metropoliten, der kürzlich von seiner Wallfahrt nach Rußland zurückkehrte, vielleicht eine Besserung zu hoffen fei. Pogodin gesteht also vor dcr gesammlen slavischen Welt ein, daß Serbien die bevormundende Protection der russischen Regierung und ihre Gelüste nach einer directen oder indirectcn Annexion völlig salt bekommen hat und es vorzieht, auf eigenen Füßen zu stehen; daß die serbischen Zutunftsftolitikcr ganz andere Zwecke verfolgen, als die moslowilischcn Agitatoren und das endliche Ziel der Entwicklung ihres Vaterlandes nicht in einem" Anfchlnß an das nordische Ricscnrcich erblicken, in dem die serbische Nationalität und ihre Patriarchalisch-demokratischen Institutionen unbarmherzig absorbirt würden. Man leunt in Wien und in Pest diese neue Richtung dcr serbischen Politik seit dcr tragischen Katastrophe von Topschidcr nnd wußte deshalb auch stets gntc Freundschaft mit der vormundschaftlichcn Legierung zu erhalten. Pogodin meint, daß für dcn Verlust an Terrain, dcn die russische Propaganda in Serbien erlitten, in dcr Trennung dcr bulgarischen Kirche von dem griechischen Primale ein reichlicher Er< sah geboten sei, nnd weist auf die jung-linlgarischc Co-lonic in Odessa hin, deren Bestrebungen unsere ^cser bereits aus einer im verflossenen Winter von uns mitgetheilten griechischen Streitschrift eingehend kennen gc-lernt haben. Wir wollen die Wirksamkeit dieser Agenten-Schule nicht unterschätzen; dieselbe mag aber noch so rührig sein, sie wird trotzdem niemals unter dcn sünf Millionen Bulgaren an beiden Balkanabhängcn erfolgreich Propaganda machen. Dieser Stamm sehnt sich eaensowenia nach russischer Oberhoheit, wie dic Rumä^ "en und Serben; ihr Streben geht nur nach AuSdc'.,-".ung ihrer Autonomie, und dirsc ist ihnen in ihrer na< tlonalen Kirchenvcrfassung von der Türkei selbst geboten worden. Nußland aber hat sich durch seine bulgarische' Agitation dcn wcrlhvollslcn Bnndcsgenossm im olloma-^ nischcn Ncichc, den vornehmen griechischen ElcruS dcs Phanar, entfremdet. Wäre Pogodin von Illusionen frei, er müßte sich eingcslchen, daß gerade die Fortschritte, wclchc die Slaven dcr Türkei in den letzten Jahren gemacht, diese dcm Einsiussc Rußlands mehr und mehr entrückt haben. Recht instructs ist die zweite, anf Ocslcrrcich bc° züglichc Partie des Pogodiü'schm Manifestes. Wir sin« dcn hier mit größler Naivität cinbctanitt, daß ein ganzes Nltz russischer Agenturen über unsere slavischen Prouin-,zcu verbreitet und in Wien selbst ein 200 Mann stai lcS Eomil^ für die heilige Sache thälig ist. Als dcr Ver» mittler zwischen dcm Moskauer Eomil^ und dcn östcr-lcichischcn Slaven wird dcr längst be Volksschule kann dcs Religionsunterrichtes nicht entbehren, wcil die Sillcnlchrc ohne Religion nicht denkbar ist, und wcil die Schule sonst ihren Zweck, Erziehung zur allgemeinen menschlichen Bildung, nicht erreichen kann." 2. „Dcr Religionsunterricht muß conflssionslos scin, insofcrnc dcr Lchrcr nicht nach dcm Bnchslabcn dcr kirchlichen Bctcnnlnifse, sondern im Geiste dcr hcillgcu Schrift zu unterrichten hat. und ist cS dcn Eltern vollkommen freizustellen, ihren Kindern den Unterricht einer anderen als dcr in dcr Schule vertretenen Confession crlhcilen zu lassen." (Beifall und Widerspruch.) Director DitlcS (Wien): Die Theologie ,st mit der Pädagogik unvereinbar; ein Ansglcich zwischen beiden ist absolut unmöglich hcrbcizusührcn. Die hcrrschen-dcn theologischen Systeme bcrnhcn anf Sätzen, die nicht erfahrungsgemäß sind, die nicht wissenschaftlich erwiesen! wcrdcn, well fie uucrwcislich sind nnd die Vchrcn von^ der Erbsünde, von der Rechtfertigung, von dcr Offen. ^ barung von der Inspiration, von dcr Trinitat. von dcn Wundern, von dcn Engeln und Teufcln haben mtt dcm anthropologischen Princip, welches auf dcr Induc-^ liou. anf Naturwisfcnschast, auf Erfahrung mid Vcr-nnnft beruht, nichts zu schaffen. Lebhafter Beifall.) Wenn man m,s solche unerwicsene und absolut uner» wcisliche Sätze als wissenschaftliche Grundlagen dcr Pädagogik aufdrängen will, so muß ich mich dagcgen verwahren. (Beifall ) Der Wimer Gemeinderalh Hut das Verdienst, zum ersten male, seit es eine deutsche Pädagogik gibt, derselben eine Stätte unbedingt freier Wirksamkeit bereitet zu haben. (Allgemeiner Beifall.) Ich würdc ein Rcli-gionsbuch in dcr Art verfassen, daß ich biblische Erzählungen aneinander reihen würdc, nm den frommen Sinn dcr Kinder zu wecken. Ich würde wo möglich dahin wirken, daß aus Grund cincs solchen Buches der Lehrer-stand vollständig dcn Religionsunterricht in die Hand nehme, aber lcin Kind gezwungen wird, sich an demsel-bcu zu bcthciliqcn. (Beifall.) Wenn dies nicht zu erreichen ist, so weiß ich leinen andern Ausweg, als die vollständige Ausschließung dcS Religionsunterrichtes aus der Schule. (Stürmischer Beifall.) Noch immcr sind alle Beamten des Staates die Schlcppträgcr dcS Pfaffcnthnm« (stürmischer Beifall), kaum wird ci„ liberales Gcfctz erlassen, so folgt darauf cine confuse Verordnung, und kommt hinterher die Inter-» prctalion, daß cs audcrs gemeint war, und wenn man beim Minister nichts richtet, so wendet man sich an eine höhere Instanz, nm von oben herab auf dcn Minister zu drücken. Wir können jetzt nicht mit dcr Kirche pac-tircn, es muß eine unbedingte Freistellung der Schule von allen kirchlichen Einflüssen herbeigeführt werden. (Minutenlanger stürmischer Bcisall und Hüteschwenlcu; unter dcm bewältigenden Eindrucke dieser Rede wird die sofortige Abstimmung verlangt, jedoch über Ersuchen dcs Präsidenten noch andcrcn Ncdncrn das Wort gestattet.) Neumann (Neustadt-EbcrSwaldc). Man sagt. die confcssionslose Schule entsittliche, aber oft wird Einer fchon für entsittlicht gehalten, wenn er nicht an den Teufel glanln, (Heiterkeit.) Den Glauben an Gott und Religion hat jcdcr von uns ohne Ausnahme. Religion ist aber nicht dcr Grundsatz, daß die Erde still steht, oder, wcnn man in einem GcbirgSlande die Weiber aufhetzt, um die von dcr Ncgicrung bestellten Schulräthe ans dcr Schule hinauszuwerfen. (Beifall.) Das geschieht freilich nicht in unferem Vatcrlandc, das hören wir nur aus Hintcrasicn. (Heiterkeit.) Das reine KindcSgemnth kennt keine Abneigung gcgcn dcn Lehrer, der nicht mit ihm derselben Confession ist, wcnn das Gegentheil der Fall ist, sind die KindcSgcmüthcr schon verdorben. (Beifall.) Obcrl (Sicbcnbürgcn): Das Uebermaß des Rcli» gionsstoffcö, das man dcn Kindern auf mechanischem und unpädagogischcm Wege beibrachte, das hat dcn Religionsunterricht um scincn Credit gebracht. (Beifall.) Wenn ein Vchrcr anf dcn Religionsunterricht verzichten will, so ist es nur, weil man ihn zwingt, Dogmenuntcrricht zu ertheilen; cS gibt aber keine Volksschule ohne Religionsunterricht. Wcnn man dcn Religionsunterricht auS der Hand dcS Lehrers nimmt, so iilicrlicfert man die Kinder cincr Macht, deren Absichten man nicht kennt. (Bravo.) Rcdncr beantragt.- 1. Die Volksschule kann mit dieser Inspection dcr Geistlichkeit nicht mchr zufrieden sein, sie kann aber anch nnler Voraussetzung pädagogisch-fach-mäimischcr Aussicht dcn Religionsunterricht nicht aufge» bcn, wcnn sie nicht ein Stück von ihrem Wesen aufgeben will. 2. Vci der Auswahl deS Stoffes und der Be> Handlung dieses ^chr-GcgcnstandcS sind, wie bei jedem anderen, lediglich die Grundsätze der Pädagogik maßgebend. Für die Abstimmung wurden sodann die gestern bereits mitgetheilten Beschlüsse gefaßt. HlMsneuisskeilen. Der Ausflug des Kronprinzen. Aus Obersteier, 11. Juni berichtet die „Tgspst": In St. Valentin, der Abzweigestation der Rudolfbahn von dcr Westbahn, wurde der Kronprinz Rudolf von Vertretern dcS Venvallungsralhes der Kronprinz Nudolfbahn feierlich empfangen. Die festlich geschmückte locomotive führte sodann dcn Separating nach Steyr, wo der Kronprinz auf dcm mit Fcstonö und Flaggen in den Landesfarben deco-nrlen Bahnhöfe von dem Bürgermeister vo» Stehr, dem Bezirkshauptmann nnd den übrigen Spitzen der Behörden empfangen und begrüßt wurde. Die gesammte Damenwelt von Steyr hatte sich auf dem Bahnhofe eingefunden, die Bürgergardc war on i»urll<3u ausgerückt, der Andrang der Bevölkerung, die von fern und nah zusammenströmte, war ein massenhafter. In Stegendorf besuchte der Kronprinz die Messer-fabrikcn des Handelskammerralhes Lergel, der dem Kronprinzen ein sehr fein gearbeitetes Eßbesteck mit Nehgeweih-hcflcn überreichte, dann die große Nagclschmiede deS Vice-biirgcrmcistcrs Pich, wo er sich die ganze Fabrication bei dem eben in vollster Thätigkeit stehenden Werke erklären ließ. Den Etablissements der Wasfenfabrilsgcsellschaft wurde ein längerer Besuch abgestaltet. Mit sichtlichem Interesse verfolgte Se. t, Hoheit die fämmtlichen Arbeiten von den Schaftmaschinen angefangen, bis zur Zusammensetzung der Gewehre in dein sogenannten Niescnsaale. Auf dem Cchieß-standc that er mehrere Schüsse. Hierauf wurde das alte ^amberg'fche Echloß mit der in ganz Deutschland berühmten Gcwcihesammlung besucht. Ganz Sleyr war geschmückt, be« sonders die „Enge" prangte im reichsten Fahnenschmucke. In Kramer's Hotel wurde daö Dmer eingenommen. So- 958 dann verabschiedete sich der Kronprinz, dankte dem BUrger-Meister in freundlichen Worten fllr den herzlichen Empfang. Stürmische Vivats erschollen, als der Kronprinz den Separatzug wieder bestieg, um seine Reise nach Kupfern fortzusetzen. Die weitere Fahrt durch das an wechselnden Naturschönheiten so reiche Nnnöthcil mit seinen Schlössern und Ruinen fesselte den Kronprinzen ungemein. Ueberall drängte sich die Bevölkerung an die mit Festons und Fahnen reich geschmückten Wächterhäuser und Bahnhöfe, an welchen Musikbanden beim Vorüberfahren des Zuges, begleitet von den rauschenden Zurufen der Menge, die Voltshymne anstimmten. In Weyer nahm der Kronprinz sammt Begleitung Nachtquartier. Am 10. Juni, « Uhr 30 Minuten früh, wurde die Reise in Begleitung der Repräsentanten der Rudolfsbahn über Nltenmarkt nach Hieflau fortgefetzt. Auf dcr Strecke von Weyer nach Altenmarkt wohnte der Erzherzog einer großartigen Felösprcngung mit mehreren hundert Bohrlöchern bei, welche unter der Aufficht und Leitung der Ingenieure der Rudolfsbahn stattfand. Von Hieflau wurde der große Tunnel besichtigt. In Hieflau empfingen der Verwaltungsrath, die Directions- und Gewerkschaflsbeamteu der Inncrberger Gesellschaft im Festzuge mit Knappschaft und Bergmusit den Kronprinzen. Nach eingenommenem Dejeuner besichtigte der Kronprinz die Hochöfen und wohnte dem Anstiche derselben bei; die Abfahrt von Hieflau erfolgte um 12 Uhr Mittags. Die Fahrt durch das Gesäuse war durch die Witterung sehr begünstigt, insbesondere ließ die außerordentlich schöne Beleuchtung des Gebirges einen großartigen Eindruck zurück. Aus der ausgesteckten und decorirten Baulinie hoben sich besonders markirt die größeren, mit sinnreichen Emblemen und Festons geschmückten Objecte, mit meist weit lesbaren Aufschrieen, hervor. In Admont wurde die neue Etifiökirche, das Kloster mit der weltberühmten, im Jahre 1770 erbauten Bibliothek, die ihr Licht durch 60 Fenster erhält, sowie die sonstigen Merkwürdigkeiten dieses allberühmten Stiftes besichtigt. In Liezen laugte man um 6 Uhr 30 Minuten Abends an, wo ein neuer festlicher Empfang des Kronprinzen harrte. In allen kleinen Ortschaften wurden bei der Durchfahrt des Kronprinzen Böllerschüsse gelöst. In Liezen langte der Kronprinz um 6 Nhr 30 Mi-nutm Abends an. Hier neuer festlicher Empfang. In Liezen wurde übernachtet. Die Weiterreise geht über Steinach, Untergrimming, Milterndorf, Aussee nach Ischl. — (Oesterreichische Bäder.) Die Badener Curliste weist bis 2. d. 920 Parteien mit 2046 Personen, die Marienbader Curliste vom 7. d. 1127 Parteien mit 1643 Personen, die Ischler Iremdenliste 592 Parteien nach. — (Die Witwe Lincolns), des ermordeten nordamerilanischen Präsidenten, befindet sich gegenwärtig in Marienbad zum Eurgebrauch. — (AlteLiebe rostet nicht.) Aus Galesbourg im amerikanischen Staate Illinois kommt eine romantische Liebesgeschichte, die ihresgleichen sucht. Ein Pärchen stand vor dem Altar, dessen stärkere Hälfte dreiundachtzig Sommer zählte, während die Frau den Kukuk auch schon ein« undachtzigmal begrüßt hatte. Schon als die beiden achtzehn, respective sechszehn Jahre alt waren, hatten sie sich mit einander verlobt, aber „sie hatte die Treue gebrochen" und seither zwei Lebensgefährten zu Grabe geleilet, während auch er sich bald über den Verlust seines Liebchens tröstete, ein Welb nahm, diesem nach dem Friedhofe folgte, ein zweites freite und auch dieses überlebte, um endlich „nach so viel ausgestandenen Leiden" seinem alten Liebchen die Hand reichen zu können. — (Erdbeben in Mexico.) Aus Mexico wird gemeldet, daß die Stadt Oajaca von einem heftigen Erdbeben heimgesucht worden ist. Ueber hundert Personen wurden gelödtet und eine große Anzahl verletzt. Andere Städte und einige Bergwerke im Staate Oajaca wurden stark beschädigt. Locales. — (Zum Feuerwehrta g.) Die letzten von unseren werthen Agramer Gästen verließen uns gestern Mittag, nachdem sie noch am Morgen einer am Nathhause stattgefundenen Löfchprobe mit der geschlossenen Maske im rauchgefüllten Raume beigewohnt, und sich vor der Abfahrt noch mit vielen Feuerwehrleuten und anderen Laibachern im Casinogarten vereinigt halte», Man geleitete die Scheidenden noch auf den Vahnhof, wo die gegenseitige freundliche Gesinnung noch in deutschcn nnd croalischen Abschiedsreden Ausdruck fand. Der Frau Gemalin des Herrn Bürgermeisters von Agram wurde vom Ausschüsse der Feuerwehr ein prächtiges Vlumenbuuquct überreicht. So eudete der erste Fcuerwehrtag, der uns die erwünschte Bekannt-schaft mit den Bewohnern eixer nachbarlichen, in mancher Beziehung fortschreitenden LaudeslMplstadt verschaffte, und dessen Resultate, wie wir zuversichtlich hoffen, für das Gedeihen des jungen Institutes von der besten Wirkung sein werden. — Gestern Abends 7-'/^ Uhr langte bereits nachstehendes Telegramm aus Agram an Herrn Bürgermeister Dr. Suppan ein: I^'ittMV.^ v /^10!) öllmovi' vü- tl'0A3,8IW^U, (Il'U/.tv^ /ll1lV!lij!1>U «0 Kl'^cUwtt Uu, 1)1'll,tiu- silOM priMoiMvu. Xivill ^I'iläilim i njiliuv NÄ^ol-»ili. (Dle nach Agram rückgekehrten Mitglieder der Fcuer-wehrgesellschaft danken herzlich für die brüderliche Freundschaft. Es leben die Laibacher Bürger und ihr Vorstand!) — (Die Roh rschützeng esellscha st) gab in Veranlassung des ersten Feuerwehrtageö der Laibachcr freiwilligen Feuerwehr den 12. und 13. d. M. ein Fcstschießcu auf beweglicher Scheibe. In den festlich geschmückten Näu-men der Echießstätte ging es lebhaft zu, fowohl von Seite der Schützen, als auch der Bewohner der Stadt war eine rege Theilnahme. Unter dem Donner der Kanonen wurden nach 4 Uhr die Agramer Gäste, an ihrer Epihe der Bürgermeister Herr Eekuö, von den Schützen freundlichst empfangen. Oberschlitzenmeister Dr. Stöckl drückte die Freude über den Besuch in kurzen Worten aus uud hieß sie im Namen der Schlitzen herzlich willkommen. In die slavischen Klänge der Musik mischten sich die Hochs aus die Herren Gäste, Der Bürgermeister von Agram begrüßte die Schützen in einer schwungvollen Nedc und sprach den Wunsch aus, daß die schon seit so Langem bestehende Gesellschaft noch ferner w ungestörter Eintracht gedeihen möge. Ober-Schützenmeister Dr. Stöckl dankte im Namen der Schützen und schloß mit einem Hoch auf die werthen Gäste, welches ein lebhaftes Echo in den überfüllten Räumen der Echießstälte fand; Vegrüßuugs-Telegramme von und nach Agram wurden gewechselt. Gestern Abends wurde das Festschießcn geschlossen, und werden die acht schönen und zum Theil werthvollen Beste am nächsten Sonntage erst vertheilt werden. Auch der Herr Lcmdesprcisident Baron v. Conrad beehrte die Gesellschaft mit feiner Anwesenheit. — (Die p hil harm on ische Gesellschaft) wirkte bei der Messe des Handelskrankenvereins am verflossenen Sonntag zur Verherrlichung des Gottesdienstes durch Aufführung gediegener Tondichtungen mit. Es waren dies das ^Vve NlN'ik von B. Klein, der Horak'fche Chor „Dich lobet großer Gott," ein Offerwrium, Sopransolo von Wolf, welches das Frl. Cäcilie Eber hart herrlich saug, sowie ein 'I'imtum ^sFU, die neueste Composition unseres geschätzten Meisters, Herrn Ned wed, zweistimmig (Sopran und Alt) mit Orgelbegleitung, ganz in kirchlichem Geiste gedichtet. — (Die Schwimmschulc inderPrnla) wurde, nachdem der Ponton aufgestellt worden, wieder eröffnet. Eine Saifonlarte kostet für Freischwimmer 4 fl., für Lernende 6 fl. Eine, wir glauben glückliche Neuerung wurde insoferne eingeführt, als auch Abonnemcntskarten auf ein Dutzend Bäder zum Preise von 1 fl. ausgegeben werdeu. Die Vormittagsstunden von 9 bis 11 Uhr sind für Damen reservirt. — (Feuersbrunst.) Am 9. l. M. um 11 Uhr Vormittags brach in Schelimle im Hause des Anton Wi-rand Nr. 25, während die erwachsenen Bewohner des Hauses abwesend waren, wahrscheinlich durch die zurückgebliebenen Kinder angelegt, Feuer aus, welches, von dem in der dor- tigen Schlucht sich brechenden Winde angefacht, reißend um sich griff und drei Wohnställen sammt den dazu gehörigen hölzernen Wirthschaftsbaulichkeilen, sämmllich mit Slroh eiugedacht, einäscherte. Sämmtliche Mundvorräthe, die jedoch nicht bedeutend waren, sowie alle Hauseinrichtungs- und Kleidungsstücke wurden ein Raub der Flammen. Der Schade wird auf 3500 bis 4000 fl. veranschlagt. Ganz besonders verdient um die Löscharbciten machte sich der Pfarrer Herr Tancar, dem dafür die behördliche Anerkcn-uilng ausgesprochen wnrdc. Versichert sollen alle drei Abbrändler gewesen sein, jedoch zusammen mit nur 000 sl, — (Diöcesanveranderungcn.) Herr Johann Sivic, Localist in Poliz, erhicll die Pfarre S. Georgen bei Krainburg. — Hcrr Joseph Go lob, Localist in S. Michel bei Scisenberg, starb an« 2, Juni. (Für den Peterspfennig) werden forlgefetzt von der „Danica" Sammlungen aus Krain veröffentlicht, in dem letzten Blatte ans einer einzigen Pfarre, S. Mar-tin bei Krainburg, 50 fl. 80 kr. — (Sch lußverhandlungcn beim k. t. Lande s g e r i ch t e L a i ba ch.) Am 15. Juni. Johann Schwclz ,md Gctraud Äobcl: Diebstahl; Florian Iezcröck: fchwcrc körperliche Beschädigung; Josef Drobnic: schwere kürper-liche Beschädigung; Anton Icran: schwere körperliche Bc^ schädignng; Barlhelmä Logar: ösfenlliche Gewalllhätigkcil; Barlhelmä Jerina: Dicbstahl. — Am 17. Juni. Icilob Sever: ösfenlliche Gewaltthätigkeit und fchwcre körperliche Beschädigung; Franz Cokclj: öffentliche Gewalllhäligleil; Johann Lapaiue: Vernnlreunug. Ncncllr Pnsl, sTrWnal'Tclcgmnml der „Laidachcr Zcitullq.") W ieu, l3. Juni. Der Kaiser ist heute aus Ischl eingetroffen uud beehrte Nachmittags den «»ich i»!«ner leidende» Reichskanzler mit einem Vesnche. Der böhmische ttandta^ wird gleichzeitig mir deu übrigen Landtagen einberufen. Tcwfik Pascha, ältester Sühn des Khedive, trifft nächstens aus <5onstautinupel in Ivien ein und wird der (yast des Kaisers sein. Telegraphischer Wechsele onrS vcnn 13. Juni. 5ucrc. Ml'lalliqucö 60 35. - 5pcrc, Melalliqueö mil Mai-und November-Zmse» 60.35, — 5pcrc, Nalional^lnlch.'n 69.70. . 1«<;0er Slaats-Anlehe» WH). - - Vaükacliru 72 l (5>>>dit- Acticn 253,80. London 121. - Silber llft.75. — Ätapo- lcond'orS 9.65. Angekommene Fremde. Nm 11, Juni Olefant. Die Herren: MarMh und Bockay, von Agram, Zerkovitz, .ftfm, von Wien, - Eisenhnt, Petscliaa,, Goldarbeiter, Mach, ssolns, von Ägrani. — Mollinaric, Ingenien,', von Sisset. -- Vermal, von Sisset. — Faliatz, .Kfm, »on Sissel. — Tompa, Ttadlrichter, von Agram. Schettina, vonPola. Karas, .Kfm, von Agmm - Stiasny, Kfm,, uon Agram, - v, (Nütz, Bannnlernehmer, von Agram k'ickan, Kaiifm,, von i!inz. - Wanftt, Gutsbesitzer, von Wien. — (^raf Friedrich Ienison, Wallwort, uon Wien. — (iclns, Unra/nneistci, von Acp'oin, — Z?mitti, Bannnlernehiner, vo,l Nalschack, 2tat»t Wie». Dir Herren: Frenlel, Kfm., uon Wien, Weluschel, uon Sissel. — Hirschmann, Getreidehändlrr, Uon Czatathurn. ^ Rodenstein, Forstmeister, von Schnccbera.. Peisoglia, uon Sissel. - Gräfin Auerspcra, von (Mi. ^ll'onillWslhl' H50sjachwiMil in Lmlmch. .. « ! f » 5 L ß ^ ^ ^ «"6 " ! ^ ^ L -3 !.' n « ,.-, ^" ß ^ ^u ! ^ «-Z.2 ", ? " ^ -,«^ .....li N'Mss, 32'>.^"M^....... winostill^^ganz VnuT'' ^ l:< -^ „ N, ?z ran in, orl l, cher Nedacteu» : Ill»a^ u. «"s,i m a y r. ^Nl'l^ttilpi'is^^ Wien, N Juni. Die Vürsc war dnrch ssü"s>'ge ll»Äwärlig!.' <.<>nsc gnt di^ftonirt, doch ohne lebhaften Umsatz. Wic s.'it einia/n Taqcn cnnceülrirlc sich derselbe ans Eisen-^Nl^^llllz t iU/i. bahiiacllcn, vun welchen einige wieder besser, ciniss» aber etwas matter notnci,. Nenlc und andere AnlagSpapicre hielten ihren Preis. Vun Äaulftapicrcn besserten sich die her-vorragendsten, während Papiere zweiten Ranges wenig beachtet blieben. Man nutirte bei Abgang dcö Berichtes: ^U. Allgenieine Staatsschuld. Fur IN« ft. Geld 39uur Einheitliche Staatsschuld zn 5> pEt.: in Nuten ucrzi!!sl,Mai-Nouembcr ii040 60.50 „ „ „ Februar-August 6!) 85 «9^5, „ Silber „ Iänncr-Inli . til).70 09.80 „ „ „ April-October. —.-- —.— Stcuerauleheli rüct^ahlbar (?) , —.— —. ^ (i) . 98.— 99.— Lose v.J. 1839 ...... 237.2523775 „ „ 1854 (4 "/„) ,,u 250 f!. 90— 91.- „ 1860 zu 500 fl, . . 90.50 96.50 „ „ 1860 zn 100 fl. . . N'5 80 106. « ,. „ 1864 zn 100 fl. . ,117- 11/.25 Staats-Domanen-Pfandbriefe zn 180 fl. ü W. in Sl,ber . . 129,— 129.50 ». GrundelltlastunaS- Obligationen. Fitr 100 st. Ocld Waare !Lühm«u .... zu5p<5t 9550 96,50 GaUzieu .... „ 5 ,. 75.— 75,50 Ylieder-Oesterrcich . . „ 5 „ 97,75 98 25 Obcr-Ocstcircich . . „ 5 ^ 9550 9,150 Siebenbürgen ... „ 5 ,. 7^7^ 7725 Steiermarl ... „ 5 ^ 94 __ 95 _. Ungarn .... » b „ 79.75 80.25j O. Aetien von Bankinstitute». Geld Waare Anglo-üstcrr. Vanl abgest, . . 307.25 307,75 Auglo-uiigar. Bant .... 94.-- 95.- Bankverein.......229.75 230.- Voden-Eredilanstalt .... 382 — 384.— Kreditanstalt f, Handel n. Gcm, . 253 90 254.— Crcditanstalt, allgem. nngar. . , 85.50 86 50 Escomptc-Ocsells'chast, n, ö. . . 868. 870. Franco-osterr. Ban! . . . .119,-119.50 Gencralbant.......85— 85 50 ylalioualbanl.......722,-724 — ^liiederllludische Bant . . . . ------- —> - Vereiuöbant.......107,50 108,50 Vcrtrhrsbant.......113.— 113.50 Wiener Bank......—,— —.— >D. Actien von Transportunterneti- munste». Geld Waare Alfüld-Fiumaner Bahn . . . 17«.- 17 O?!li Wac>>' > Lembcrq-74.^ ! Theiß-Bahn.......239 239.50^ ^Tramway........210 75 211.—j «. verlostbar ^ii 5 pEt. in Silber 107.25 107 5/). dto.iu38I.rijctz.zn5ft?. Privritätsoblissationen. i. 100 fl. ü. W. Geld Waare <5l's,-Westb, in S. uerz. (l. Emiss.) 94 25 94 75 Fcrdinandil-Nordb. m Silb, verz. 107.25 107,50', Frauz-Iosephö-Bahn .... 96,25 96.50! O.Va'-l-i'ut'w.B.iK.berz.I.Üm. 1»>2.— 103- ! Oestnr. Nordwestbahn . . . . !>750 97.75! Geld Wa .: Sicbcub. Bahn in Silber verz. . 91.90 9 i 10 Staalöb. G. 3"/« 5 500Fr. „l. Em. 143 50 114, -Sl!db. G, 3'/.. « 500 Frc. „ . .11? 50 117 75 Güdb.-Bona 6 "/, (1870 -74) « 500 Frc«......246.50 247,50 Ung, Ostbahn......89.40 8!> 60 «.