Nr. 90. II. 1898. Kirchliches Deroàuiigs-Matt für die Lavantor Dioccie. 3Iiil|nlt. 7. Fastenhirtenschreiben sammt Fastenmandat für das Jahr 1898. — 8. Postni pastirski list in postna postava za leto 1898. 7. Fastenhirtenschrciben fantini Fastenmandat für das Jahr 1898. durch Gottes Gnade und Barmhcrzistkcit Fürstbischof ihm Lavant, entbietet dem yochwttrdigen Gl'erus und allen Gläubigen der Aiöcese Gruß, Segen und alles Gute von Gott dem Unter und Gott dem Sohne in Gemeinschaft des Heiligen Geistes! Siehe, Michael, einer der vornehmsten Fürsten, kam mir zu Hilfe. (Dan. 10, 13). Im Herrn geliebte Diocesane» ! in wunderbares Gesicht schaute der große Prophet Daniel am Flusse Tigris. Nachdem er drei Wochen lang strenge gefastet und Buße gethan hatte, erschien ihm ein Mann von hehrer Gestalt — nach allgemeiner Annahme Gabriel, der auch vorher zn Daniel gesandt worden war — und sprach zu ihm: „Daniel, du Mann des Verlangens, habe acht auf feit; Worte, die ich 3it bir spreche, und richte dich auf; denn ich bin fetzt gesandt zu dir . . . Fürchte dich nicht, Daniel. De n n vomerstenTage an, da dein Herz nach Einsicht verlangte, und du dir wehe thatest vor dem Ange- sichte d e i n e s G o t t e s, wurde» deine Worte erhört; nnd ich bin gekommen um deiner Worte wille it. A ber d e r F n r st d e s R e i ch e s der Perser widerstand mir. . . und siehe, Michael, einer der vornehmsten Fürsten, kam mir zu Hilfe." (Dan. 10, 11—13). Der genannte Fürst des Perserreiches ist nach der Lehre des hl. Hieronymus, des hl. Gregor des Großen und anderer Kirchen-Väter und -Lehrer ein guter Engel, welchen Gott der Herr dem Königreiche Persien als Schntzgeist gegeben hatte. Dieser wirkte nun dahin, dass die Israeliten im Lande der Perser blieben, damit durch sie die Erkenntnis des wahren Gottes verbreitet würde, während Gabriel wünschte, dass die Verbannten zur Wiederherstellung Jerusalems und zum Wiederaufbau des Tempels ins Vaterland zurückkehrten, weshalb er sich bemühte, das Herz des Königs für die Verwiesenen zu stimmen. Hiebei kam ihm der hl. Erzengel Michael zu Hilfe, von dein er noch weitershin versicherte: : „Niema nd st e ht mir in allem dem bei als Michael, euer Fürst". (Dan. 10, 21). Und „zur selben Zeit wird Michael, der große Fürst, der für die Söhne deines Volkes entsteht, sich erheben". (Dan. 12, 1). Aus diesen Schriftworten erhellt deutlich, dass der Hl. Erzengel Michael der Schutzgeist des atlser-wählten Volkes war, der demselben tit drangsalsvollen Zeiten zu Hilfe kam. Wie die Synagoge Sattet Michael als ihren Schutzengel verehrte, so ehrt nild preist ihn auch die katholische Kirche als ihren mächtigen Schutzgeist, wie er als solcher in der Apocalypse des netttestamentlichen Sehers Sanet Johannes erscheint, allwo er für die Gemeinde Gottes wider den Satan austritt. (Apocalyp. 12, 7-9). Die stolze Weisheit unserer Zeit, bemerkt Dr. Josef Franz Allioli in seiner trefflichen, vom apostolischen Stuhle gutgeheißenen Übersetzung und Erklärung der ganzen Hl. Schrift!, kann die Bestimmung der hl. Engel zu höheren und niederen Diensten in der göttlichen Weltregiernng nicht einsehen und begreifen, aber diese Bestimmung ist die Lehre der göttlichen Offenbarung der Natur der Sache gemäß. In der ganzen heiligen Geschichte erscheinen die Engel als schützende und schirmende Geister der Menschen, und als solche erklärt sie das göttliche Wort selbst. „Sind sie nicht Alle dienende Geister, ansgesandt zum Dienste um deren willen, welche die Seligkeit ererben sollen?" (Hebr. 1, 14). Dass unter ihnen eine Rangordnung nach verschiedenen Kräften und Gaben bestehe, folgt aus den übrigen verschiedenen Wesen, welche alle eine höchst große Mannigfaltigkeit unter sich offenbaren, und die Offenbarung spricht diese Ordnung eigens aus mit den Worten: „Durch ihn ist Alles erschaffen, was im Himmel und was aus Erden ist, d a s S i ch t b a r e und das Unsichtbare, seien es Throne oder Herrsch a s t e n oder Oberherrschaften oder Mächte." (Col. 1, 16). Dass sie aber vermöge 1 Die Hl. Schrift des alten und neuen Testamentes. Landshut, 1839. IV. Bnd. 4. Aufl. S. 503 sq. not. 24. ihrer Ordnung unter sich hinsichtlich der Leitung des Menschenheils höhere und niedere Dienste thitit, liegt gleichfalls in der Natur der Sache, eben weil unter ihnen eine Ordnung besteht. Wie nun Sauet Michael der Schutz- und Schirmgeist des Bundesvolkes war, so gilt er als Hort itttd Hüter unserer hl. katholischen Kirche!, die ihn zu allen Zeiten hoch verehrte, ihn um seinen mächtigen Schutz bat und anflehte. Zumal in unseren Tagen nahm die Verehrung des erhabenen Engel-fürsten in hohem Maße zu, lute sich ja auch die Drang- und Trübsale der Kirche erhöhten und vermehrten. Unser glücklich und glorreich regierender Papst Lev XIII. selbst war es, der in seiner be- drängten Lage zu diesem himmlischen Helden und Machthaber Zuflucht nahm, sowie nach dem Berichte des hl. Apostels Johannes in seiner geheimen Offenbarung die vom Satan verfolgte Gemeinde der Heiligen sich unter den Schutz des gewaltigen Besiegers des höllischen Feindes stellte. Wenige Jahre nach dem Antritte seines so schwierigen Pontistcates schrieb Papst Leo XIII. drei tiefsinnige, nach jeder stillen hl. Messe zu verrichtende Gebete vor, deren letztes ausschließlich an den hl. Erzengel gerichtet ist. Durch diese am 26. August 1886 vorgeschriebene Anrufung sollen die Christgläubigen den Schlitz des Fürsten der himmlischen Heerscharen gegen die Bosheit ttitd Nachstellungen des Teufels ans die ganze katholische Kirche herabflehen itttd -ziehen. Der Papst betet selbst nach Beendigung der hl. Messe diese Gebete, die er allen Priestern vorgeschrieben hat, und er betet sie mit besonderer Inbrunst, was ich schon zum wiederholten Male zu beobachten Gelegenheit hatte. Zumal bei der Anrufung des hl. Michael gegen die Anschläge des Geistes der Finsternis liegt eine Art von Drohung und Festigkeit im Ton seiner Stimme. 1 Schon im Pastor bež Hermas lesen wir: llaec autem lex filius Dei est praedicatus . . . Populi vero stantes sub umbra hi sunt, qui audierunt praedicationem eius et crediderunt. N uncius autem ille magnus et honestus Michael est, qui populi huius habet potestatem et gubernat eos. (Similit. 8, 10. Lat. edit, llilgcnfeld. Lipsiae, 1873). Im Herrn geliebte Diöcesanen! Unser Hl. Vater Papst Lev XIII. kennt wie kein Anderer die Hauptübel ltiib Grundgebrechen der Zeit. Er kennt aber auch die natürlichen wie die übernatürlichen Mittel und gibt uns an, wie wir den Zeitübeln mit Erfolg begegnen sollen. Eines von diesen übernatürlichen Mitteln ist die eifrige Anrufung und Verehrung des erhabenen und mächtigen Schntzgeistes der hl. katholischen Kirche — Sanct Michaels. Seine Heiligkeit bereicherte am 25. September des Jahres 1888 mit dreihundert Tagen Ablass, täglich gewinnbar, ein herrliches Gebet zum hl. Erzengel Michael und ließ dasselbe in Sanct Peter zu Nom allen Anwesenden nach der hl. Messe vertheilen, die er bei Gelegenheit der von ihm allgemein ungeordneten Gedächtnisfeier für die Verstorbenen am 30. September des eben genannten Jahres celebrierteK Noch mehr. Am 18. Mai 1890 ordnete der Hl. Vater einen Exor-cismus ungewöhnlicher Art an, zu dessen Anwendung alle Bischöfe des Erdkreises eingeladen werden. Die vom Diöcesanbischofe hiezu ermächtigten Priester erlangen und gewinnen durch den täglichen Gebrauch dieses außerordentlichen Exorcismus gegen den Satan und die abtrünnigen Engel unter Anrufung des hl. Erzengels Michael jedesmal einen Ablass von dreihundert Tagen und monatlich einmal unter den gewöhnlichen Bedingungen einen vollkommenen Ablass, der auch den Seelen im Fegefeuer fürbittweise zuwendbar ist.2 Dies alles brachte in mir den schon lange gehegten Vorsatz zur Reise, in dem diesjährigen Fasten-hirtenschreiben von den Engeln und insonderheit von ihrem glorreichen Anführer zu handeln, was so selten geschieht und doch öfters geschehen sollte, zumal in unseren Tagen, wo sich die Welt vom Geistigen und Übernatürlichen abwendet und der materialistischen Richtung und Anschauung zuwendet; in unseren Tagen, wo die Verführung so um sich greift, und 1 Franz Beringer, Die Ablässe, ihr Wesen und Gebrauch. 10. Aufl. Paderborn, 1893. S. 190 und 191. 2 Franz Beringer, op. cit. S. 788 ff. — Vergl. Kirchl. Bervi d.-Blatt für die Lavanter Diöcese. 1890. Nr. VII. mim. 1. S. 1 —3. — Separat heransgegeben vom F.-B. Lav. Ordinariate am 7. April 1897, Nr. 1120. der Umgang und die Gesellschaft so voll des Verderbens sind. Mit diesem Send- und Lehrschreiben bezwecke ich nichts anderes, als dass Ihr, thenerste BisthnmSkinder, Euer Vertrauen zu den Schutzengeln befestiget und in der heilsamen Verehrung und Andacht zll Sanct Michael znnehmet zum Lobe und Ruhme Gottes, zur Ehre und Verherrlichung der Engel, zur Vereitelung und Abwehr der Ränke des Teufels tmd seiner Knechte, und so zum Wohle und Heile Euerer eigenen unsterblichen Seelen, wie zur Rettung anderer Ebenbilder Gottes in der hl. Kirche. Jesus Christus, unser Herr und Heiland, dem die Engel als ihrem Könige auf Erden dienten und den sie jetzt im Himmel immerdar preisen mW loben, segne aus die machtvolle Fürsprache des glorreichen Fürsten der getreuen Engel, Sanct Michaels, meine Worte, für deren rechte Wahl meine Zunge jener Seraph läutern möge, der mit glühender Kohle den Mmtb des Propheten Jsaias berührte, so dass derselbe würdig von heiligen und himmlischen Dingen sprechen und schreiben konnte, (ls. 6, 6. 7). Der liebe göttliche Heiland segne reichlich aber auch alle jene, die meine oberhirtlichen Worte in Liebe, Gehorsam und Demnth anfnehmen und befolgen. „Selig, wer da liest und hört die Worte dieser Weissagung, und bewahrt, was darin g e s ch r i e b e n st e h t ? . . G n a d e c n ch itiib Friede von beut, der da ist und der da war und der da kommen wird, und von den sieben Geistern, die vor seinem Throne sind! (Apocalvp. 1, 3. 4). Heilige Maria, Königin der Engel, heiliger Michael und alle heiligen Ettgel und Erzengel und alle Chöre der seligen Geister, bittet für mich und für die Meinen! Wereyrung der Engel'. Geliebte im Herrn! jtVic berühmte vierte Kirchenversammlung im Lateran (7|* 1215 sprach gleich im ersten Canon ihrer heiligen Satzungen die Glaubenswahrheit aus: „Der i* Schöpfer aller sichtbaren und unsichtbaren, der geistigen und körperlichen Dinge, hat durch seine allmächtige Kraft z n glei ch v o r A n b e g i n n der Zeit b e i d e Crea turen ans nichts hervorgebracht, die g e i st i g e und die körperliche, die englisch e n ä tit li ch u nd weltli ch e, n n d d a n n di e m e ns ch-liche gle i ch s a in als die gemeinschaftlich e, aus G e i st und Körper beste h e n d. " 1. Dieser Glaubenssatz lehrt klipp und klar, dass es drei Arten von Geschöpfen gibt, welchen Gott der Herr durch seine unendliche Macht und Güte das Dasein gab: rein körperliche Geschöpfe ohne Leben und Bewegen, wie die Steine; Pflanzen, die leben, aber keine Bewegung haben, an die sich die Thiere reihen, welche lebendig und beweglich, aber vernnnftlos sind; sodann Geschöpfe, die ans Geist und Körper zusammengesetzt sind, und Geschöpfe, die vernunftbegabt, aber ohne Körper, also reine, unsterbliche Geister sind. Die wundervolle Harmonie in der ganzen Schöpfung erscheint schon unserem Verstände so einleuchtend, dass, wenn die göttliche Offenbarung auch nicht ausdrücklich das Dasein der Engel lehrte, die menschliche Vernunft fast genöthigt wäre, die Körper-Welt und die Menschen vorausgesetzt, auch eine Engelwelt anzunehmen. „Z n r B o l l k o m m e n heit des Weltalls", bemerkt mit Recht der Engel der Schule Sauet Thomas von Agitili, „wird das Dasein geistiger Wesen erfordert".1 Die leblosen Dinge haben mit Gott eine Ähnlichkeit durch ihr Sein, die Pflanzen durch ihr Leben, die Thiere durch ihre Empfindung, die Menschen durch ihr theilweise geistiges Wesen, die Engel aber durch ihr ausschließlich geistiges Wesen. Ohne die Engel gäbe es eine Kluft und eine Lücke in der Wortschöpfung; es würde ein Mittelwesen zwischen Gott und den Menschen mangeln, es würde der Abschluss der Schöpfung nach oben hin fehlen. Kein Wunder deshalb, dass auch die heidnischen Völker solche Mittelwesen annahmen, welchen sie weit höhere 1 Summ, theolog. P. I. q. 50. art. I. Edit. decima. Parisiis, 1877. Tom. I. pag. 407. Eigenschaften und Kräfte, als der Mensch sie besitzt, zuschrieben. 1 2. Die HL Schrift von der Genesis bis zur Apocalypse spricht fast auf jedem Blatte und aus jeder Seite von den Engeln. Sie erscheinen als körperliche, persönliche Wesen, begabt mit übermenschlich hohen Kräften des Verstandes und Willens, ausgestattet mit Macht und Herrlichkeit, gegliedert in hierarchische Ordnung als Engel, Erzengel und Kräfte; als Mächte, Herrschaften und Oberherrschaften; als Throne, Cherubim und Seraphim. Nach der Ansicht des erleuchteten Papstes Gregor 1. des Großen und Heiligen (590 — 604) werden die Engel zur Ankündigung minder bedeutender Dinge, die Erzengel zu den wichtigsten Sendungen verwendet und die Kräfte wirken ans Gottes Geheiß Wunder und außerordentliche Zeichen. Den Mächten sind die Geister der Finsternis unterworfen, den Herrschaften ist die Macht gegeben, auch den guten Geistern niederen Ranges vorznstehen, die Oberherrschaften heißen so, weil ihnen auch die Herrschaften untergeben sind. Die Throne sind vermöge ihrer Gnadenfülle gleichsam Gottes Beisitzer in seinen Gerichten, die Cherubim zeichnen sich vornehmlich ans durch ihre wunderbare Weisheit und die Seraphim durch ihre flammende Liebe. 2 Moses, der große Gesetzgeber und Führer Israels, gedenkt sehr oft der Engel und bezeugt dadurch, dass ihm ihr Dasein eine ausgemachte Thatsache war. So erzählt er gleich im ersten Buche, dass Gott einen Cherub mit flammendem Schwerte vor den Eingang des Paradieses stellte zur Verhinderung des Zutrittes zum Baume des Lebens (Gen. 3, 24), ferner dass ein Engel der Tröster und Helfer der verlassenen Magd Hagar war, der ihr in der Wüste zurief: „Was t Hit ft du? Fürchte dich nicht; denn 1 Siehe Aristotel. I. 12. c. 8. (Vergl. Dr. M. Jos. Scherben, Handbuch der kathol Dogmatik. Freiburg in Br., 1873. II. Band. 1. Abth. S. 52 num. 139). — Joh. Ev. Schwingshackl, Priester der Gesellschaft Jesu, Die heiligen Schutzengel. Brixen, 1883. S. 1 ff. 2 Homil. 34 in Evangel. Vergl. Officium votivum de ss. Angelis. Ad Matutinum II. Noct. lect. IV., V. et VI. Gott hat die Stimme des K it a b e n gehört an dem Orte, wo er sich befindet". (Gen. 21, 17). Dem glaubensstarken Patriarchen Abraham erschienen drei Engel, verhießen ihm einen Sohn und theilten ihm mit, dass Sodoma vertilgt werden sollte. (Gen. 18, 1—33). Zn Kot dein Frommen kamen Engel, die zn ihm sprachen: „Mache dich a ii s, n i m m dein Weib und die z w e i T ö ch-ter, die du hast, damit nicht auch du umkommest in den Lastern der Stadt." (Gen. 1!>, 15). Der flüchtige Iakvb sah im Traume eine Leiter, die ans der Erde stand und mit der Spitze den Himmel berührte, und die Engel Gottes stiegen auf und ab auf derselben. (Gen. 28. 12). Zu Elias dem Feuermanne kam, als er voll Trauer und Ermüdung im Schatten der Wachholderstaude lag, der Eilgeldes Herrn, rührte ihn an und sprach: „Stehe auf it »b iß". (1H. Regg. 19, 5). Und wer kennt nicht die wunderliebliche Geschichte des jungen Tobias, welcher den Erzengel Rafael als Reisegefährten nach Medien und zurück in die Heimat hatte? Und wie oft sprechen nicht die großen und die kleinen Propheten von den Engeln, wie auch die inspirierten Verfasser vieler anderer hl. Bücher des alten Testamentes. Indes, nicht allein im alten, sondern auch im neuen Bunde geschieht der Engel überaus häufig Erwähnung. Schon gleich ans der Schwelle desselben treffen wir den Priester Zacharias, welchem der Engel Gabriel die Geburt eines Sohnes Johannes, des Vorläufers Christi, verkündet. Derselbe Engel brachte Mariä den Gruß und die frohe Botschaft vom Himmel, dass sie den heißersehnten Erlöser der Welt gebären werde. Und dem gerechten Josef gab der Engel wiederholt tut Traume Weisungen beziehentlich seiner jungfräulichen Braut und ihres göttlichen Jesu-kindes. Auf den Fluren Bethlehems erschienen den frommen Hirten Engel und kündigten denselben die Geburt des Messias an, während andere Engel in des Himmels Höhen den Lob- und Jubelgesang anstimmten: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen ans Erden, die eines guten Willen sind." (Luc. 2, 14). Nach der Versuchung in der Wüste traten zu Jesus Engel hin und dienten ihm. (Matih. 4, 11). Am Ölberge ward er in seiner Todesangst von einem derselben gestärkt (Luc. 22, 43) und bei der Gefangennahme erklärte er dem Petrus, der ihn mit dem Schwerte vertheidigen wollte: „Meinst du, dass ich meinen Vater nicht bitten könnte, und er würde mir jetzt mehr als zwölf Legionen Engel zu schicken." (Matth. 26, 53). Am Grabe tröstet die Frauen ein Engel, indem er sie anredet: „Fürchtet euch nicht . . . Er ist anferstan-den." (Matth. 28, 5. 6). Den eilf Aposteln erschienen ans dem Ölberge zwei Engel, wie zwei Männer, im weißen Gewände und sprachen: „Ihr Männer von Galiläa, was stehet ihr da und schauet gegen Himmel. Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel ausgenommen worden, wird ebenso wieder k o nt nt eit, wie ihr t h it sähet hinge h e n in den Hi ut m e l". (Act. ap. 1, 11). Den hl. Apostelfürsten Petrus befreite ein Engel wunderbar aus der Kerkerhaft, und seinen apostolischen Collegen Sanct Paulus ermuthigte ein Engel zum standhaften Ausharren während der stürmischen Meeresfahrt. Überaus anziehend wäre es, dies alles näher zu erzählen, aber die Fülle des Stoffes drängt mich, mein Hirtenschreiben eilends fortzusetzen. Bei dieser Wolke von Beweisen ans der Hl. Schrift für das Dasein der Engel ist es wohl überflüssig, auch noch Belege aus der Hl. Tradition für deren Existenz anznführen. Man kann ruhig sagen, dass fast jeder Hl. Kirchen-Vater und -Lehrer diese Wahrheit bestätigt, die das vierte lateranensische Coiteti feierlich verkündet hat. Bündig bemerkt der vielgefeierte Kirchenlehrer Sanet Augustinus zum Psalm 102 : „D ass Engel existieren, wissen w i r a u s der Glaubenslehre... und deshalb hab e n wir kein Recht, daran zu zweifeln?" Bloß die klare Antwort des berühmten römischen Katechismus sei noch angeführt, die also lautet: „Außerdem erschuf Gott die g e i st i g e Natur und unzählige Engel, damit sie ihm dienen 1 Vergl. Franc. Xav. Schonppe 8 >>., Elementa theologiae dogmaticae. Tom. I. Edit. 13. Bruxellis, 1878. Pag. 353. num. 40. 2°. it it b zur Seite st e h e n, aus Nichts, die er s v b a it it mit s eiue r w tt it d e r b a reu Guade uud mit Macht erhöhte ttttb schmückte." ^ 3. Die angezogeueu Worte des Katechismus der Katechismen lehren zugleich, dass die Natur der Engel eine gute sei und ihr Wesen ein heiliges, weshalb sie geradezu Heilige genannt werden. (Deut. 33, 2). Diese Heiligkeit und Gerechtigkeit, ein freies Geschenk der göttlichen Gnade, hätten die Engel im Guten bethätigen sollen, wodurch sie sich die Seligkeit verdient hätten. Der große Weise von Hippo Sanct Augustinus schreibt deshalb: „Es gab noch etwas, was zu ihrer Seligkeit h i n z u k o m nt e tt sollte, wctttt sie mit ihrem freien Willen in der Wahrheit bestünden, bis sie zu jenerFülle der höchsten Seligkeit gelangt wären, die gleichsam der Lohn für ihre Beharrlichkeit sein sollte. . . Diese Fülle der Seligkeit hatten sie nicht."2 Die Engel sollten mit der ihnen verliehenen Gnade Mitwirken, um dadurch nach bestandener Prüfung zur ewigen Glückseligkeit zu gelangen. Ein Theil der Engel bestand die Freiheitsprobe und befestigte sich durch eigene gute Entscheidung in der Heiligkeit und Gerechtigkeit, in der sie ihre Seligkeit finden. Ein anderer Theil bestand leider diese Probe und Prüfung nicht. Lucifer, der Anführer der aufrührerischen Engel und darum das Haupt der Teufel genannt (Matth. 12, 24), wollte nicht gehorchen und nnter-thänig sein. (I. Tim. 3, ü). Er tt tt b sein Anhang wandte sich, wie der Hl. Augustinus kurz bemerkt, vom höchsten Wesen ab und zu sich hin. Und der göttliche Heiland sagt vom Teufel, dass er in der Wahrheit nicht geblieben sei. Ille ... in veri-tate non stetit. (Joan. 8, 44). Lucifer wollte in seinem Hochmuth wohl Gott nicht anbeten, wie er ja auf dem Berge zum Sohne Gottes sprach: „D> i e s Alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest." (Matth. 4, 9). 1 Catechismus ex decreto Concil. Trid. ad parochos, Pii V. Pontif. Maxim, primum dein Clement. XIIL itissu editus. Romae, Typis Carnet', apostolic. 1761. Recusus Viennae, 1833. Pag. 23. — 2 De correptione et gratia. Cap. IO. Edit. J. P. Migne. Tom. 44. col. 933. num. 27. Infolge der stolzen Erhebung und hoffärtigen Auflehnung Lucifers und seiner Dämonen entstand, wie der Hl. Apostel und Evangelist Johannes schreibt, ein gewaltiger Kampf im Himmel. „Michael und seine Engel, die ihm treu blieb e n, st r i t-ten mit dem Drachen, und der Drache stritt m i t s a m ui t seinen Engeln; allein He sie g-t e tt nicht tt n b ihre Stätte w a r d nicht m e h r gesund e tt i ttt H i ttt ttt e l. U n d es tv a rd hi tt a b-! geworfen j e tt e r große Drache, die alt e Schlau g e, w e l ch e g e tt a tt nt wird der T e n-f e l und Satan, der die ganze Welt v e r-f ü h r t. E r w a r d hin a b g e w o r fen auf di e Erde, und seine Engel wurden mit i h ttt hinabgeschleudert". (Apocalyp. 12, 7—9). Und der erste römische Papst Sanct Petrus schreibt über den Sündenfall der Engel : „G o t t hat d e r E n g e l, die sich versündigten, nicht geschont, sondern mit Ketten d e r Hölle sie in de tt A b-g r n n d gezogen und der P e i it t't berliefe r t." (11. Petr. 2, 4). Und der hl. Apostel Judas Thaddäus bemerkt darüber: „Auch die Engel, welche ihre W tt x b e nicht bewahrten, s o tt d e r tt ihre W o h tt tt tt g verlass e tt mussten, h a t e r z tt ttt großen Gerichtet a g e mit e tv i g en Banden in der Finsternis auf beh alten". (Jud. vers. 6). Ans dem schrecklichen Falle der bösen Engel erklärt sich auch ihr furchtbarer Neid und unversöhnlicher Hass gegen die Menschen, die berufen sind, ihre Stellen tut Himmel einzunehmen; erklärt sich ihre rastlose Mühe und Wuth, den Menschen zu verführen, ihn ewig unglücklich zu machen. 4. Die Aufgabe der guten und getreuen Engel ; deutet schon ihr Name Engel d. i. Bote, Gesandte an, der nicht ihr Wesen, sondern ihre Thätigkeit oder ihren Dienst ansdrückt. Und dieser Dienst ergibt sich aus dem Verhältnisse, in welchem sie zu Gott, zu einander und ztt uns Menschen stehen. Gott gegenüber' leben die Engel in inniger Gemeinschaft mit ihm, sie dienen ihm in höchster Huldigung, ttt fester Treue, in tiefster Verehrung und Anbetung, in unaufhörlichem Lob, Dank und Preis, in heiligem Jubel und Frohlocken. Gegeneinander bilden sie ein großes Geisterreich, und steheil in Absicht auf Erkenntnis mtb Willen in der schönsten geistigen Gemeinschaft. Als gute, selige Geister nehmen die Engel regen Antheil an dem Wehte und Wehe des menschlichen Geschlechtes, dem sie seine wahre Bestimmung erreichen helfen. Diese ihre Thätigkeit tritt bei allen Hanpt-perioden der göttlichen Offenbarung hervor. Schon bei der Schöpfung erscheinen jubelnde Engel, wie wir ans dem Buche Job erfahren. (Job. 38, 4. 7). Ein Engel tritt auf, nachdem das erste Menschenpaar von Gott abgefallen und des Paradieses verlustig geworden war. (Gen. 3, 24). Engel treten auf in der Periode der Patriarchen, des Moses, des Josne (Jos. 5, 13.14), der Richter (Jud. 2, 1 — 4), der Könige (III. Regg. 13, 18; IV. Regg. 1, 15), der Propheten (Is. 37, 36; Dan. 14, 33. 35. 38). Insbesondere greifen sie handelnd ein in der Fülle der Zeit, in der Vollführnng des Erlösnngswerkes. So verkünden sie in der heil. Nacht die Geburt des langersehnten Messias, weshalb die erste unter den drei Weihnachtsmessen, gefeiert um Mitternacht, das Engelamt genannt wird. Desgleichen melden sie die glorreiche Auferstehung und die Himmelfahrt des göttlichen Erlösers. Sie vermitteln und befördern das apostolische Wirken in der ersten Kirche, wie uns der hl. Lukas in seiner Apostelgeschichte ausführlich berichtet. (Apostelgesch. 8, 26; 10, 1—8. 11. 13; 12, 5 — 12; 27, 22—26). Endlich werden die Engel beim letzten allgemeinen Weltgerichte erscheinen und ihres Amtes walten. „Und dann wird das Zeichen des Menschensohn e s a ut H t nt nt c l erf ch eine n und d a n n werden alle Geschlechter der Erde we h-klagen und sie werden den M e n s ch e n s o h n kommen sehen in den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit. U n d e r w i r d seine Engel mit der Pefau n e send e u, mit gro ß e m Schalle; und sic w e r-den seine Auserwählten von den vier Winden, von einem Ende des Hi m m e l s bis z u m ändern znsa in m e nbr i n g en . . . U u d e s werden alle Völker vor ihm versa m-melt werden, und er wird sie von einander scheiden (durch seine Engel), wie ein Hirte die Schafe von den Böcken scheidet". (Matth. 24, 30. 31; 25, 32). 5. Was die Engel im Großen für das Menschengeschlecht sind und wirken, das ist und wirkt der einzelne Engel für den einzelnen Menschen als sein treuer Schutzengel. (Ps. 90, 11. 12; Hebr. 1, 14). Dass die Kleinen ihre Schutzengel haben, wird in der Hl. Schrift des alten Testamentes oft angedeutet (Gen. 48, 16; Ps. 33, 8), und der göttliche Kinder-fmtitb lehrt es selbst, indem er vor dem Ärgernisse der unschuldigen Kinder also warnt: „Sehet zu, dass ihr Keines ans diesen Kleinen verachtet; denn ich sage euch, ihre Engel im Himmel schauen immerfort das Angesicht meines Vaters, der tut Himmel ist". (Matth. 18. 10.) Nach der einmüthigen Ansicht der Hl. Väter und Lehrer der Kirche steht auch der Erwachsene, zumal der Christgläubige (Apostelgesch. 12, 15), unter der Obhut und Sorge eines Engels, wovon wir uns wohl auch durch die Erfahrung hinreichend überzeugen können. Magna dignitas anima rum, ruft darum der Hl. Hieronymus aus, u t unaquaeque habeat ab ortu nativitatis in custodiam sui angelum delegatum. Groß ist die Würde der Seelen, dass jede von ihrem Dasein an zu ihrem Schutze einen abgesandten Engel hat.1 Fürwahr, unbegreiflich und unaussprechlich groß und erhaben sind die Geheimnisse der Erbarmungen Gottes gegen uns Menschen. Und unter diese tiefsten Mysterien göttlicher Erbarmungen gehört die zwar unsichtbare, aber wirkliche Verbindung, welche wir arme Menschen auf Erden mit den Engeln im Himmel haben, eine Verbindung, die nicht weniger von der Allmacht und Weisheit Gottes, als von seiner Liebe und Güte gegen das Menschengeschlecht ein überaus rühmendes, anmnthsvolles Zeugnis gibt. „Was ist der Mensch", können wir da mit David fragen, „dass btt seiner gedenkest? . . . Du hast ihn nur wenig unter die Engel erniedrigt, mit Herrlichkeit und Ehre ihn gekrönt." (Ps. 8, 5. 6). Nichts wollte der 1 Lib. 3. Comment. in cap. 18. Matth. Vergl. Festum dedicat, s. Michaelis archang. die 29. Sept. lect. IX. allgütige und erbarmungsreiche Gott unterlassen, was nur iinnrer zu unserer» Heile nützlich und dienlich ist, was uns die Erbschaft des ewigen Lebens sichern könnte. Und darum hat er auch seinen Engeln besohlen, dass sie uns ans allen Wegen und Stegen bewahren sollen. O wundervolle Liebe, ruft in Anbetracht dieser heilvollen Verbindung der honigfließende Kirchenlehrer Sauet Bernardus ans, o wundervolle Liebe, in welche uns Gottes Batersorge mit den Engeln gesetzt hat! — Ja, o unendliche Liebe des himmlischen Vaters, der zu uns, wie zu seinen Freunden, seine Engel als Diener abordnet. Worin besteht nun der Liebesdienst, den die Engel den Menschen erweisen? Vorab besteht derselbe in der Leistung des Schutzes und Beistandes, im Einflößen des Trostes und Mutheg. Zum Volke Israel sprach Gott der Herr: „Siehe, ich sende meinen Enget, dass er vor dir herzt e h e und dich beschütze ans dem Wege und dich führe an den Ort, den ich dir bereitet h a b e. G i b a cht auf i h n und höre sei n e Stimme. . . De tut we n n d n s e i n e Sti m nt e hörst, so will ich der Feind deiner Feinde sein und will schlagen diejenigen, die dich schlagen. Und mein Engel wird vordir hergehen und dich hinführen." (Exod. 28, 20—23). Und es geschah so. Der Engel gieng Vörden Israeliten her, des Tages in einer Wolkensäule, des Nachts in einer Feuersänle, und war ihr Anführer und Regierer, ihr Schützer und Schirmer auf der gefahrvollen Wanderung. Ein Schutzengel war es, der in der Wüste Bersabee bei einem Wasser-brnnnen der tiefbetriibten Hagar erschien, um durch Aufdeckung einer frischen Wasserquelle ihren vor Durst verschmachtenden Sohn Ismael vor sicherem Tode zu retten. (Gen. 16, 7; 21, 17 —19). „Mache dich auf", bestürmten zwei Engel in Sodoma den schuldlosen Lot, „nimm dein Weib und die zwei Töchter, die du hast, damit nicht auch du mit der gottlosen Stadt zu G r n n d e gehest." Und als Lot darauf nicht achtete, ergriffen sie ihn, sein Weib und seine beiden Töchter bei der Hand und führten sie vor die Stadt hinaus mit dem Mahnrufe : „Rette dein L e b e n und s ch a u e nicht um, stehe auch in der ganzen umliegend e n G e g e ttd iti ch t st i ll, sondern f l i e h e auf ben Berg, der vor dir liegt." (Gen. 19, 15—17). Herrlich und trostvoll ist die Schilderung, welche der gekrönte Psalmendichter David von dem Schutze der Engel entwirft, „ijktn Unglück wird zu dir k o m nt c n und kei n e P l a g e n a h e n deinem Zelte. Denn sei n e n E n g e l n h at er dei nethalben befohlen, dich zu behüten auf allen deinen Wege it. A ns den Hände n werden sie dich tragen, dass nicht etwa an einen Stein stoße dein Fuß. Auf Nattern und Basilisken wirst du wandeln und zertreten Löwen und Drachen." (Ps. 90, 10 — 13). Diesein heiligen Schriftworte zufolge gehen die Engel mit uns um, wie die liebende Mutter mit ihrem geliebten Kinde, das noch keinen festen Schritt und Tritt auf der Erde machen kann. Sobald die Mutter sieht, dass das schwache Kind zu wanken beginnt, eilt sie ihm entgegen, streckt die Hand darnach aus, nimmt es auf ihren Arm und trägt es freudig und sauft fort. Nicht genug. Das alte Testament erzählt gar viele Beispiele vom thätigen, sichtbaren Eingreifen der Hl. Engel zum Schutze der Guten und Gerechten. Senuacherib, der mächtige König Assyriens, belagerte mit einem zahlreichen Kriegsheere die Stadt Jerusalem, deren frommer König Ezechias nur auf Gott feste Hoffnung setzte. Und Isaias der Prophet kam zum Könige und sprach zu ihm im Aufträge Gottes: „Senuacherib soll nicht in die Stadt hinabkommen, nicht einmal einen Pfeil wird er hinein schnellen . . . Den Weg wird er zu rück nehmen, den er gekommen. De ich will diese Stadt beschützen und i hi I feit." Und der Engel des Herrn kam in der NHt und erschlug tut Lager der Assyrier 185.000 Mann. Und als Senuacherib in der Frühe aufstand und die Leichname sah, zog er ab und floh (IV. Regg. 19, 32—35). Die lieblichste Geschichte aber, die uns im alten Bunde von den Schutzengeln erzählt wird, ist anerkanntermaßen der erhebende Bericht über den Engel, welcher unter der Gestalt eines ansehnlichen Jünglings den jungen Tobias in fernes Land begleitet, ihm treu gedient und ihn wohlerhalten in das Haus der lieben Eltern . heimgeführt hat. „Vater", fragte nun der glückliche Sohn den noch glücklicheren Vater, „was sollen wir diesem Hl. Manne zur Belohnung gebe it, oder w o mit k v n n e n tv i r ihm seine Wohlthaten nach Gebür vergelten? Er h a t m ich gesund hin und hergeführt; das Geld, welches dir Gabel ns schuldig war, hat er selbst abgeholt. Er hat mir zur Braut verhelfen, hat von ihr den bösen G e i st vertrieben und d a d u rch ihre Elte r n erfreut. Er hat mich aus dem Nachen des Fisches errettet, hat dir das Augenlicht wieder gegeben, mit allem Guten sind wir von ihm ü6erhältst worden." (Tob. 12, 2. 3). Ich könnte noch weiters den Engel erwähnen, der die Hand Abrahams hielt, dass er nicht Isaak als Opfer schlachtete. (Gen. 22, 11. 12). Ich könnte auch Hinweisen ans den Engel, der Judith in das Zelt des Holofernes und zurück schützend geleitete, wie dies die Heldin mit den Worten betheuert : „So Wahr der Herr lebt, hat mich sein Engel behütet, da ich von hier weg-gieng und dort weilte und von dort hie-her zurückkehrte; und der Herr lies; nicht z n, d a s s i ch, seine Magd, befleckt w i'i r d e, sond e nt rief mich ohne B e f l e ck n n g d e r Sünde zurück ztt euch in der Freude, dass er gesiegt, dass ich entronnen n n d i h r e r-rettet seid. Lobet ihn Alle; denn er ist gut, denn seine Barmherzigket wahrt einig!" (Judith 13, 20.21). Ich könnte anfiihren den Engel, der die Gluten des Feuerofens kühlte, dass die drei Jünglinge Ananias, Azaria und Misael unversehrt blieben; und jenen, der den Propheten Habakuk zur Löwengrube führte, mit dem Daniel daselbst Speise zn bringen. (Dan. 3, 49. 50; 14, 33). Ich könnte ferner erzählen von dem Engel mit weißem Gewände und goldenem Harnische, unter dessen Anführung Judas der Machabäer den Feldherrn Lysias in die Flucht geschlagen hat (II. Mac. 11, 8. 12); aber ich übergehe dies und vieles Andere aus dem alten Bunde, Weil uns noch der neue Bund eine Fülle von unanfechtbaren Beweisen bietet für die Hilfe und den Schutz, für die Ermn-thignng und den Trost, welchen die Engel den Meit-schen gewähren. 6. Sei gegrüßt, du Gnadenvolle, sprach der Erzengel Gabriel in Nazareth zu Maria, ttitd fürchte dich nicht; denn dn hast Gnade gefunden bei Gott. Siehe, dtt wirst einen Sohn gebären ttitd du sollst seinen Namen Jesus heißen. Er wird groß sein und der Sohn des Allerhöchsten genannt werden. (Luc. 1, 28. 30—32). Und als sich diese Prophezeiung erfüllte, da überbrachten die frohe Kunde den Hirten auf Bethlehems Fluren Engel vom Himmel und unterrichteten sie genau über den Ort der Geburt des Weltheilandes. Und wir sehen später dem Menschenerlöser Engel in der Wüste dienen, nachdem er den Versucher ttitd Verführer Adams bezwungen hatte. Ein Engel war es, der den in Gethsemani blutschwitzenden Heiland stärkte ttitd labte. Ein Freudenbote von des Himmels lichten Höhen war es, der die frommen Frauen am Grabe tröstete und zuerst der erstaunten Welt das freudenreiche Ereignis der Auferstehung des Siegers über den Tod und Satan verkündete. Ein Trostengel war es, der am Olberge die dem zum Himmel auffahrenden Heilande betrübt nachblickenden Jünger mit der Hoffnung auf das abermalige Erscheinen desselben Jesus ermnthigte. Und als nach der Herabkunft des Hl. Geistes die Zwölfboten ohne Unterlass predigten, dass Jesus Christus von den Todten auferstanden, dass er der verheißene Messias sei, ergriff man sie und warf sie in den Kerker; aber ein Engel des Himmels öffnete in der Nacht die Kerkerthür, führte die Apostel ins Freie und sprach: „Gehethin, tretet auf und sprechet im Tempel zu dem Volke die Worte dieses Leben s." (Apostelgesch. 5, 20). Bald darauf stieg abermals ein Engel vom Himmel und öffnete dem Apostelfiirsten und Völkerhirten Petrus den Kerker, als in wenigen Stunden schon das Todes-urtheil an ihm vollstreckt werden sollte. „Siehe, auf einmal stand e i n E n g e l des H e r r n d a, Il n d Licht strahlte im Gemache; u itb er stieß P e t r us an die Seite, weckte ihn auf und sprach: Stehe eilig auf! Und es fielen ihm die Ketten von den Händen . . . Sie giengen nun durch die erste und zweite Wache n n d k a nt eit zu dem eisernen T h o r c, welches tu die Stadt führt. Dieses öffnete sich ihnen von selbft, ttttb sie tratett hinaus und giengen eine Gasse voran, und plötzlich schied der Engel von ihm. Da k a nt Petrus zu sich selbst n n d s p r a ch : N it n weiß ich w a h r h a s t i g, d a s s d e r H err seine n Engel gesandt und mich entrissen hat der Hand des Herodes und aller Erwartung des Bolkes der Juden." (Apostelgesch. 12, 7. 10. 11). Als nun der befreite Apostel zum Hause Mariä, der Mutter des Johannes Marens kam, wo Viele versammelt waren und beteten, und als er an die Thüre des Vorhofes klopfte und eine Magd mit Namen Nhode seine Stimme erkannte und hineinlief mit der Meldung, dass Petrus vor der Thüre stehe, meinten die Versammelten: „Es ist sein Engel." (Apostelgesch 12, 15). Der große Weltapostel Paulus gerieth auf seiner Deportationsreise von Caesarea Stratonis nach Nom in die Gefahr, mitsammt seinen Schiffsgenossen in der Meerestiefe begraben zu werden. Schon war alles Geräthe über den Bord geworfen. Man sah weder Sonne noch Sterne. Der Schiss-brnch schien unvermeidlich zu sein. Da war nachts zuvor ein Engel des Herrn dem hl. Paulus er- ! schienen mit der Tröstung: „Fürchte dich nicht, P a n l n s ! D n m n s s t d e nt Kaiservorgestellt werden; und siehe, Gott hat dir Alle geschenkt, die mit dir im Schisse sind." (Apostelgesch. 27, 24). Und im Augenblicke der höchsten Bedrängnis trat Paulus unter seine -Reisegefährten mit der Mahnung : „S e i d w o h l g e m u t h, M ä n n e r ; denn i ch g l a n b e G o t t, dass es so g e s ch e h e n w i r d, wie m ir vom Engelgesagt worden ist." (Apostelgesch. 27, 25). Und so war es. Zweihnndertsechsnndsiebzig Seelen waren im Schiffe, und als dasselbe scheiterte, retteten sich alle aufs trockene Land. 7. Diese und noch andere ähnliche Ereignisse sind uns im Buche der Bücher aufbewahrt als unwiderlegliche Zeugnisse der engen Verbindung, die zwischen den Menschen und den Engeln besteht, und sind unbestritten geeignet, uns zu überzeugen, dass uns die himmlischen Freunde aus mannigfache Weise durch äußere Begegnisse und innere Ermahnungen und Warnungen aus der Wanderschaft ins himmlische Vaterland schützend und schirmend, tröstend und ermuthigend zur Seite stehen. Ein weiterer Dienst der Engel besteht darin, dass sie unsere Gebete und Verdienste, überhaupt unsere guten Werke zum Throne Gottes tragen. „A l s du betete st unter T h r ä n e tt", versicherte Rafael den Vater Tobias, „als du die Todteu begrubest und dein Essen st ehe n ließe st und die Todteu bei Tag verbärgest in deinem Hause und bei Nacht sie begrubest, da brachte ich dein Gebet vor den Herrn." (Tob. 12, 12). Und Sauet Johannes, der große Prophet des neuen Bundes, sah in seiner Verzückung einen Engel vor dem Altare des Herrn stehen mit goldenem Rauchfasse. „Und es wurde ihm viel Rauchwerk gegeben, damit er von den Gebeten aller Heiligen aus den goldenen Altar legen sollte, der vor dem Throne G o t t e s i st. Und es stieg der Rauch des Rauchwerkes von den Gebeten der Heiligen aus der Hand des Engels vor Gott." (Apocalyp. 8. 3. 4). Und wir katholische Priester beten täglich am Altare und stehen zu Gott: „Lass diese Opsergaben durch die Hände deines hl. Engels bis zu deinem erhabenen Altar bringen vor das Angesicht deiner göttlichen Majestät." Dazu bemerkt der seraphische Lehrer Bonaventura, dass die hl. Engel unsere Gebete Gott darbringen, damit sie mit denselben zugleich ihre reinen heiligen Wünsche vereinigen und so dieselben wirksamer machen können. Ein anderer Engelsdienst besteht darin, dass uns die hl. Schutzengel belehren, was der Wille Gottes ist, was wir thitit und was wir meiden ; sollen. So erinnerte ein Engel Hagar, die Magd Abrahams und Sara, an ihre Pflicht, zur Gebieterin zurückzukehren und sich zn detnüthigen unter ihre Hand. (Gen. 16, 9). So unterrichtete ein Engel den hl. Josef, dass er ohne Bedenken Maria, die ihm angelobte Braut heimführen solle, wie auch, dass er mit ihr und mit ihrem göttlichen Iesukinde die Flucht nach Ägypten ergreifen, und wiederum, wann er ins geliebte Vaterland heimfehreit solle. Sv ermahnte ein Engel den heidnischen Hauptmann Cornelius, den Apostel Petrus aufzusnchen, um sich von demselben im wahren Glauben unterrichten zu lassen. (Apostelgesch. 10, 3). In der Geschichte der Heiligen lesen wir, dass ein Engel der hl. Francisca Romana beständig zur Seite stand, sie vor jeglicher Sünde warnte und strenge ahndete, so sic solche begieng. 1 Aus dem bisher Borgebrachten erhellt Wohl deutlich, dass die Engel große und wichtige Dienste den Menschen leisten, wenn es zu ihrem Seelenheile unbedingt nothwendig ist. Doch Liebe erfordert Gegenliebe. Darum fragt es sich jetzt, zu welchen Gegendiensten verpflichten uns die Liebesdienste der Engel? 8. Geliebte tut Herrn! Wir vernahmen zuvor, wie sich der greise Tobias mit seinem Sohne berieth, auf welche Weise sie dem himmlischen Reisebegleiter die erwiesenen Dienste entgelten sollten. „Was k o n n e u w ir diese m heilig e u M a n ne gebe », der mit dir gekommen ist", fragte der besorgte Vater den Sohn. „Vater", antwortete der junge Tobias, „w elch e n Lohn sollen w ir ih m geben, oder womit können seine Wvhl-thaten it ach V erdie n st vergölte n w e r d e n?" (Tob. 12, 1. 2). Auch wir, liebe Diöcesanen, müssen uns fragen, was wir den Schutzengeln, unseren Begleitern und Führern auf unserem fährnisvollen Lebenspfade, schulden. Nur durch die Dankbarkeit vermögen wir unseren Schntzgeistern die vielen und großen Wohlthaten theillveise zu vergelten, welche sie uns von der Wiege bis zum Grabe erweisen. Etwas Anderes können wir nicht fhuit, da die Engel bereits 1 Vergl. Dr. Joseph Anton Keller, zweihundertzwanzig Engels-Geschichten zur Belebung des Vertrauens auf den Schutz und die Fürbitte der Hl. Engel. Mainz, 1889. 2. Aufl. S. 30 ff. die Freuden der ewigen Glückseligkeit genießen und so unser nicht bedürfen. Diese Dankbarkeit nun, welche wir unseren Schutzengeln schulden, kann sich mannigfaltigst äußern. Sie äußert sich, wenn wir den Engeln Ehre erweisen. Mit Ehrerbietung müssen wir gegen die Engel erfüllt sein bei dem Gedanken an ihre Heiligkeit und Reinheit, die sic würdig macht, immerdar das Angesicht Gottes zu schauen, wie dies das hl. Evangelium am Engelfeste lehrt. (Matth. 18, 10). Ehren und achten wir sie stets dadurch, dass wir uns morgens nild abends und tagsüber ihrem mächtigen Schutze dringendst anempfehlen Unsere Erkenntlichkeit gegen die Engel beweisen wir ferner dadurch, dass wir ihnen unsere Liebe, unsere Herzen schenken. Die Engel lieben uns mit himmlischer Liebe, da sie besser wissen und begreifen, als irgend ein Mensch, was Jesus Christus für uns gethan und gelitten hat. Und eben ans dieser Liebe zu uns tragen sie unsere guten Werke zum Throne des Allmächtigen. Auch als Sünder können Ivir ihnen Liebesdienste erweisen, indem wir uns bekehren und Buße thun. Versichert uns doch Jesus Christus selbst, dass eine größere Freude unter den Engeln herrsche über die Bekehrung eines Sünders, als über neunundnennzig Gerechte, welche der Buße nicht bedürfen (Luc. 15, 7. 10). O, wenn alle Diöcesanen die Hl. Fastenzeit im Gebete und in der Betrachtung, in Buße und Abtödtnng zubrächten, und sodann alle die Hl. Osterbeicht verrichteten und die Hl. Commnnion empfiengen, welche Wonne würde walten unter ihren Schutzengeln im Himmel! Wie würden sie alle die Bußwerke ihrer Schützlinge hintragen vor den Thron des Allerhöchsten, und ihnen da neue Gnaden erbitten und erwirken ! Wir zeigen uns ferner dankbar gegen die Engel, wenn wir ihnen unser Vertrauen schenken. Dies geschieht, so wir sie in allen unseren Anliegen denui-thigst um ihren Beistand anrufen. „Laffet uns in allen Gefahren", schreibt der Hl. Bernardus, „in allen Versuchungen, in allen Zweifeln, bei allen unseren Handlungen zu unseren Engeln Zuflucht nehmen, ihre Hilfe anrufen, sie bitten, dass sie uns 2* helfen und Mnth ein flößen!"! Damit wir sie aber jederzeit an unserer Seite haben, hüten wir uns vor schweren Sünden und Fehlern. Denn ,,wtc der N a n ch die Bienen verscheucht, so vertreibt die Sünde d i e S ch ntze n gel unseres Lebens", bemerkt treffend der Hl. Basilius der Große. 2 Wir werden immer sehr leicht unsere bösen Neigungen und Leidenschaften besiegen, wenn wir uns lebhaft den zur Seite unsichtbar stehenden Schutzgeist vergegenwärtigen, wenn wir die Abscheu des Engels vor dein Bösen, vor der Siinde bedenken. Den größten und besten Dank aber erweisen wir unseren Schutzengeln durch eifrige Nachahmung ihres hehren Beispieles. Die Engel dienen uns Menschen und schützen uns aus Liebe zu Gott. Dies soll uns antreiben, auch Gott unsere Liebe zu beweisen durch die Liebe zu unserem Nächsten, indem wir für sein zeitliches und ewiges Wohl besorgt und thätig sind, indem wir uns besonders jener annehmen durch Wort ittib That, deren Obsorge uns anvertraut ist. Der berühmte Missionär P. Matthias Faber pflegte beim Eintreffen in eine Missionsstation die Engel der Ortsbewohner zn bitten, dass sie diesen williges Ohr und geneigtes Herz von Gott erflehen mögen. Faber war so selbst für die Bewohner ein wahrer Engel. Es ist ja ein englischer Dienst, aber auch ein englisches Verdienst, alles zum Wohle des Nächsten zn thnn, um ihn ans der Heilsbahn zu erhalten. — Die Engel sollen uns erhabene Vorbilder sein in der Anbetung und Erfüllung des göttlichen Willens. Mit Blitzesschnelle vollziehen und Vollstrecker: sie die Befehle Gottes, was die christliche Kunst durch Abbildung der Engel mit Flügeln ausdrücken und versiuu-bilden will. Der göttliche Heiland lehrt uns beten: Dein Wille geschehe, wie im Himmel so mtf Erden. Diesen Willen des himmlischen Vaters werden wir nach den: Beispiele der Engel erfüllen, wenn wir die Gebote Gottes und der Kirche halten, welche uns ja seinen heiligen Willen kundthun. Vollführen wir gerne den göttlicher: Witter:, dann bereiter: wir 1 Ex sermone 12. super Psalmos. 2 In Psalmu in 33. nuin. 5. (Vergl. Acta Sanctorum Bollanti, pag. 30. num. 141). wie dem Herrn der Heerscharen, so arrch unserer: lieben Engeln die größte Wonne. Da nun die Engel von ihren Schutzbefohlenen alles abwehren, was das leibliche und geistige Leben des Menschen zn schädigen vermag; da sie die Führer der Seelen sind durch heilsame Warnungen und Weckungen, durch Tröstungen und Stärkungen; da sie die Gebete der Menschen Gott darbringen und selbst bittend rrnd fürsprechend für sie auftreten und einstehen; da sie heilige Freude empfinden über die Abkehr des Menschen vom Böser: und über den Fortschritt in: Guter:, sich hingegen betrüben über die Verirrungen der Pstegebefohlenen und Strafe bringen den Bösen, wie ein Engel des Herrn der: König Herodes schlug, weil er Gott die Ehre nicht gegeben hatte, so dass er von Würmern gefressen der: Geist aufgab (Apostelgesch. 12, 23), so ist aus allem den: die große Verehrung imd eifrige Anrufung gar leicht erklärlich, welche ihnen in: alten und neuen Bunde zu theil ward. „Als Jo sue ans dem Felde der Stadt Jericho war . . . sah er einen M a n n g e g e n s i ch stehen, der e i n g e z o g e n e s S ch w e r t in seiner Hand h i e l t, n n d e r gieng ans ihn zu und sprach: Bist du von uns oder unseren Feinden? Und er antworte t e: Nein, sondern ich bin der F ü r st vom Herrn des Herrn und komme nun." Dieser Fürst war nach der Ansicht gewiegter Bibelerklärer Michael, der Beschützer des anserwählten Volkes. Als Josue die Antwort vernahm, fiel er ans sein Angesicht zur Erde und verehrte den Engel des Herrn. (Jos. 5, 13—15). In: neuen Testamente erwiesen von allen: Anfänge an die Gläubigen ihren Schutzengeln eine ausgezeichnete Verehrung. Alsbald, und zwar schon :»: 2., 3. und 4. Jahrhunderte, zeigen sich Spuren von kirchlichen Festen, die zu ihrer Verherrlichung und Lobpreisung eingesetzt wurden. Das liebliche Fest aller Engel, vornehmlich der Schutzengel, ist altehrwürdig, wurde in: 11. Jahrhunderte auf die ganze Kirche ausgedehnt und in: Jahre 1670 allgemein auf den 2. October festgesetzt; für die Länder des ehemaligen römischen Reiches ist i aber dessen Feier mit einer Octav am 1. Sonntage im September, dem Engelmonate, gestattet. Die Kirche hat ferner unter den Votiv-Messen und Of-ficieit in der Woche jenes über die Engel für den Montag angesetzt, so dass der zweite Wochentag den Engeln gewidmet erscheint und als der Engeltag gilt. Zu Ehren jener drei Engel, deren Namen die Hl. Schrift übermittelt, wurden eigene Feste eingesetzt: das Fest des hl. Erzengels Gabriel am 18. (24.) März, das Fest des hl. Erzengels Nafael am 24. October, und insbesondere das Fest des hl. Erzengels Michael, des Fürsten und Führers der getreuen Engel, des mächtigen Vorkämpfers für die Ehre Gottes, des gewaltigen Überwinders Lucifers und seines Anhanges, am 29. September, während am s. Mai das Fest seiner wunderbaren Erscheinung ans dem Berge Garganus noch eigens kirchlich begangen wird. Mit vollem Rechte erfreut sich Sanct Michael ausnehmender Auszeichnung seitens der Kirche und ihrer Gläubigen. Darum ist es auch würdig und gerecht, billig und heilsam, so wir von diesem glorreichen Engelfürsten und machtvollen Beschützer und Hüter unserer hl. Kirche besonders handeln. IT. Werehrung des 1)1'. Erzengels Michael'. Geliebte im Herr»! -i* Xllie Verehrung des hl. Erzengels Michael war in der katholischen Kirche immer innig und groß. Die Andacht zu Sanct Michael läßt sich hinaus bis zu den Anfängen des Christenthums verfolgen. 1. In der besten Beschreibung der Heiligen, im neuen Testamente, wird Sanct Michael öfters erwähnt.1 Vorab nennt ihn der heil. Apostel 1 Michael ist ein hebräischer Name, zusammengesetzt aus der Fragepartikel mi, wer; dem Capii comparationis, wie und dem Gottesuameu cl, Gott: also Werwie-gott. Gabriel bedeutet: Kraft Gottes; Rafael: Heilung Gottes. Wie Michael als Streiter Gottes den Engeln des Kampfes, so steht Rafael den hl. Schutzengeln und Gabriel als Engel Judas Thaddäus im neunten Verse seines schönen Briefes, wo der Hüter Israels um den Leichnam Mosis mit Satan streitet, und dann den Todten begräbt, ohne dass die Israeliten wussten wohin, und dies deshalb, damit sie ihrem Führer und Gesetzgeber nicht göttliche Verehrung erweisen würden. Dies missfiel dem Satan; er wollte den Leichnam haben, um ihn zum Falle der Israeliten zu benützen. Der Erzengel wehrte es ihm ohne Lästerwort mit dem Rufe: Imperet Tibi Dominus. Der Herr gebiete dir, er bezwinge dich. (Jud. v. 9). Da Sanct Michael den berühmten Führer Israels, Moses, auch mich dem Tode beschirmte, so beweist dies, dass er für das auserwählte Volk besonders sorgte, dass er wahrhaftig „d e r g r o ß e F ü r st w a r, w eiche r e i it-st a n d für die Kinder des Volkes Israel." (Dan. 12, 1). Mit Auszeichnung wird Sanct Michael in der geheimen Offenbarung des bl. Johannes erwähnt, wo er als der Besieger und Bezwinger des Satans und als Vertheidiger der Gemeinde der Heiligen d. i. der Kirche erscheint. „Und es erhob sich", schreibt Johannes so erhaben schön, „ein großer Streit im Himmel. Michael und seine Engel st r i t t e n mit de m D r a ch e n, it it b d e r D r a ch e stritt mitsammt seinen Engeln; aber sie siegten nicht, und ihre Stätte ward nicht mehr gefunden im Himmel. Und es ward hinabgeworfen jener große Drache, die alte Schlange, welche genannt wird der Teufel und Satan, der die ganze Welt verführt; er ward hinabgeworfen auf die Erde und seine Engel wurden mit ihm hi nab ge schleudert." (Apocalyp. 12, 7—9). Wie Michael im alten Bunde der Sachwalter und Beschützer des Volkes Gottes war, so erweist er sich hier als der mächtige Schutz- und Schirmvogt des wahren Israel — der Kirche. Wie er einst dem guten Geiste der Verkündigung den himmlischen Herolden vor. Übrigens wird Michael genannt arcliangclus, Erzengel, nicht gerade als gehöre er zur Reihe und Ordnung der Erzengel, sondern weil er das Haupt und der Führer aller Engel ist. Die Griechen nennen ihn àp^ercpanrj*y«5v, den Oberanführer der himmlischen Miliz. der Weltmacht bei staub, blese für Israel günstig zu stimmen, so kommt zuletzt bic Sache bes christlichen Israel burch ihn zum Siege mtb Triumphe. Dass Sauet Michael ber Schutzgeist bes christlichen Volkes fei, ist ber Hl. Schrift ganz gemäß mtb eine ganz natürliche Folgerung barans. Dies war bic Ursache frühester Verehrung bes himmlischen Hclbcit in ber katholischen Kirche. Daraus erklärt sich bte geschichtliche Thatsache, dass ihm baldigst Feste, Kirchen, Kapellen itnb Altäre im Morgen- mtb Abendlande geweiht mtb gewidmet wurden. In ber altberühmten Stadt Phrygiens, Colosfä, später Chone, ward schon im 2. Iahrhnn-berte nach Simon Metaphrastes ttitb anderen Schriftstellern ein eigenes Fest zu Ehren des Hl. Michael gefeiert zur dankbaren Erinnerung an das wunderbare Erscheinen des Erzengels einem Manne, dessen stumme Tochter augenblicklich die Sprache erhielt. Zugleich erbaute man eine Kirche, welche Sauet Michael gegen alle Entweihungen seitens ber Ungläubigen schützte mtb bewahrte. 1 Die rühmlichst bekannten Verfasser ber Biographien von Heiligen, die Bollandisten, erzählen zum Michaelsfeste am 29. September von vielen Heilungen, welche im 5. Jahrhunderte bei einer Quelle nahe ber Stadt Colosfä durch bte Vermittlung bes hl. Michael geschahen. Überdies berichten sie von einer prächtigen Kirche, die daselbst gebaut und ztt Ehren des großen Ettgel-fiirsteu eingeweiht ward.2 Bekannt mtb historisch verbürgt ist die außerordentliche Verehrung unseres heil. Erzengels in Constanti nopel, ber Haupt- mtb Residenzstadt des großen oströntischett Kaiserreiches. Durch kaiserliche Stiftungen 1 Die Griechen feiern noch heute am 6. September das Fest der Erinnerung an das Wunder, gewirkt durch den himmlischen Fürsten Michael in der Stadt Colosfä, wodurch die Kirche vor Überschtveinmung durch einen, von den Ungläubige» gegen sie geleiteten Fluss gerettet wurde, indem Michael mit einem Stabe den nahen Fels spaltete und den Fluss durch denselben leitete. Vergl. Nicol. Nillcs 8. J., Kalendarium manuale utriusque ecclesiae orientalis ct occidentalis. Edit. II. Oeniponte, 1896. Tom. I. pag. 271. 2 Acta Sanctorum Bollandiana. Parisiis apud Victorem Palmé. Tom. Vlil. Septembr. pag. 9 sqq. erhoben sich allmählich fünfzehn Kirchen zu Ehren des mächtigen Streiters Gottes. Die allererste Kirche ließ Kaiser Constanti« ber Große bauen mtb würdevoll ans-statten zum frommen Andenken an bic wunderbare Erscheinung, welche die Bekehrung des Kaisers mtb beit großartigen Sieg über Mapentins mtb die Erhebung ber christlichen Religion zur Staatsreligion zur Folge hatte. Wie Firinianus Laetantius, so schreiben auch andere christliche Schriftsteller ber Fürbitte des hl. Erzengels Michael beit großen Sieg über das Hcibcit-thuin zu. Nach Erbauung ber prachtvollen Kirche in Constantinopel erschien Sa net Michael dein Kaiser Constantin und sprach zu ihm : „Ich bin Michael, ber Oberste ber Heerscharen des Herrn Sabaoth, ber Beschützer des christlichen Glaubens, welcher dir, als btt gegen gottlose Tyrannen kämpftest, die Waffen ber Hilfe in die Hände gab." 1 Hermias Sozomenus, Sachwalter in Constantinopel mtb Fortsetzer ber Kirchengescküchte des Eusebius, spricht von ber berühmten Michaels-Kirche ungefähr also: Diese Basilika trägt den Namen Michaelium, weil man allgemein glaubt, ber große Engel erscheine in derselben. Dass an diesem Orte große Wunder geschehen, davon bin ich selber Zeuge, weil mir in , einer besonderen Bedrängnis mtb Noth citte unvergängliche Wohlthat zu theil warb. Auch viele Andere haben daselbst Wohlthaten empfangen; denn wer sich tut Unglück mtb in ber Gefahr befindet ober von schweren Krankheiten geplagt wirb mtb alldort betet, ber erhält Befreiung von seinem Übel. So wurden dort zwei ausgezeichnete Männer, Aquilin mtb ber Arzt Probian, wunderbar geheilt. 2 Kaiser Iustinian T. (527—565) ließ zu Ehren des glorreichen Hittttitelsstirsten sechs Kirchen erbauen ans Dankbarkeit für den Schutz gegen die Einfälle ber Feinde. Ferner stellten die griechischen Kaiser auch ihre Familien unter die Obhut des Hl. Michael, wie 1 Niceph. Callisti, Mistor, eccles. 7, 50. Vergl. Cornelii a Lapide, Commentaria in Scripturam sacram. Expos, in Danielom. Parisiis, 1874. Tom. XIII. Pag. 166 num. 15. 2 Historiae ecclesiasticae, quam Tripartitam vocant, libri XII. Antverpiae, MDXLVIII. Tom. II. Lib. II. Cap. XIX. Eoi. 303 et 304. bekanntlich acht griechische Herrscher selbst beit Namen Michael trugen. Auf den griechischen Kaiserfahnen prangte das Bild des hl. Erzengels. Wie ehedem, so wird noch heute Sanet Michael in der orientalischen Kirche hoch verehrt und eifrigst angerufen. Seine Festtage werden mit vielem Gepränge gefeiert. Unter anderen begeht der Orden der Basilianer am ‘29. September das Fest „des hl. Fürsten der himmlischen Miliz: Michael, des höchsten Vertheidigers des Ordens." Am 8. November wird die Sp napis oder das Zusammengehen des Archistrategen Michael und der übrigen unkörperlichen Kräfte begangen. Nach dem Kalender des syrischen Ritus wird am gleichen Tage das Fest der Erzengel Michael, Gabriel und Rafael und aller Engel gefeiert, während die Maroniten nur das Fest des Hl. Erzengels Michael begehen. 1 Die Kopten feiern am 18. Inni das Fest des Hl. Erzengels Michael zugleich mit dem Bittage um das Anstreten des Nilflusses. 2 2. Indes blieb die abendländische Kirche in Bezug auf die eifrige Verehrung des Hl. Michael keineswegs hinter dem Morgenlande zurück. In Rom, dem Mittelpunkte des Christenthnms, erhoben sich in 1 ältester Zeit fünf Kirchcit zu Ehren desselben. Die älteste stand auf der Via Salaria.3 Die hohe Verehrung des Mächtigsten der Engel steigerte sich infolge der wunderbaren Erscheinung des Anwaltes der Christen anläßlich einer verheerenden Pest, von welcher Rom im Jahre 589 heimgesncht wurde. Der damalige Papst Gregor I. der Große und Heilige verordnete am 25. April einen solennen Bittgang. Als nun der Papst in feierlicher Proeession unter 1 Nicol. Nil Ics 8. J., Kalendarium manuale utriusque ecclesiae orientalis et occidentalis. Edit. II. Oeniponte, 1896. Tom. I. Pag. 289. 319 sq. 463. et 486. 2 Nilles, op. cit. Edit. 11. Oenip., 1897. Tom. 11. Pag. 702. Übrigens findet sich in den „Fasti sacri ecclesiae Alexandrinae von Monsignr. Cyrill Macar, apostol. Administrator des alexandrinischen Patriarchates der Kopten" eine Commemoratio des hl. Erzengels Michael vor pro incremento Nili, pro coeli salubritate, pro benedictione frugum, die am 12. jedes Monates zn wiederholen ist. 3 Vergl. Anton Josef Binterim, die vorzüglichsten Denkwürdigkeiten der christkatholischeil Kirche. Mainz, 1838. And. V. Thl. 1. (das Fest des Hl. Michael). S. 469. Gebet und Flehen gegen das altersgraue Grabmal Kaiser Hadrians zog, da sah man über dieser Riesen-burg den hl. Michael schweben, wie er sein Flammen-schwert in die Scheide steckte. Darin erkannte Gregor ein vom Himmel gegebenes Zeichen, dass das Gebet des flehenden Volkes erhört worden sei. Zum immerwährenden Andenken an diese wunderbare Begebenheit ließ Papst Gregor die Engelsbrücke erbauen und aus Dankbarkeit für die Errettung der bedrängten Stadt oben an der Stelle, wo er den Engel hatte stehen sehen, eine Kapelle zn Ehren Sanet Michaels errichten und dessen ans Erz gegossenes und vergoldetes Standbild daraus stellen, daher der Name Engelsbnrg, Castell sant’ Angelo. Hievon datiert auch die sogenannte Sanet Marens-Proeession. Am meisten trug zur Verbreitung der Andacht zum Erzengel Michael in Italien und in der ganzen abendländischen Kirche bei die merkwürdige Erscheinung des hl. Erzengels ans dem Berge Garganus in Apulien. Unter Laurentius, dem heiligen Bischöfe von der nahe liegenden Stadt Sipontum, erschien der hl. Michael auf der Anhöhe des genannten Berges, und zwar in einer Felsengrotte. Der apostolische Stuhl, über Alles durch den frommen Bischof unterrichtet, führte das Fest der Erscheinung des hl. Erzengels Michael ein, das seither in der Kirche stets am 8. Mai in der Kirche mit eigenem Meß- und Brevier-Offi-cirntt gefeiert wird. 1 Bischof Laurentius baute vordem Eingänge der Grotte eine Kirche und weihte dieses Heiligthum dem Erzengel mit Bewilligung des Papstes Gelasins I. (492—496) am 29. September des Jahres 493. Darum heißt noch heutzutage das Sanet Michaels-Fest am 29. September in der Kirchensprache: Dedicatio s. Michaelis archangeli, die Kirch-tveihe des Erzengels Michael. Der Berg Garganus mit der Grottenkirche Sanet Michaels blieb fortan der Zielpunkt großartiger Wallfahrten und Pilgerzüge. Alsbald entstand daselbst eine Stadt, die man einfach Sant’ Angelo nannte und noch immer nennt. Bon den vielen heiligen Männern und Frauen, die zur 1 Wie P. Nikolaus Nilles berichtet, feiern auch die Jtalo-Griechen auf der Insel Sicilie» am 8. Mai das Fest der Erscheinung des Erzengels Michael sv t<;> 8psi Papfdtvtp. (Op. eit. Ed. II. Oeniponte, 1897. Tom. 11. Pag. 548). Wundergrotte des Erzengels Michael walteten, nenne ich bloß Sanct Bernardus von Clairvaux, den großen Lobredner Mariä und der Engel; ferner den gefeierten Aquinaten Sanct Thomas, der ob seiner engel-gleichen Unschuld der englische Lehrer heißt, und den Hl. Franciscus von Assisi, der ein ausnehmend eifriger Verehrer des Hl. Michael war und beit Ehrennamen Seraphicus trägt. Biele Päpste wie unter Anderen Gelasius Agapetns I. der Heilige, Leo IX., Urban Ü., Innocenz U., Cölestin Ul., Alexander Ul., Gregor IX. und andere, besuchten diese Stätte und zeichneten sie mit reichlichen Privilegien ans. Auch Bischöfe und Äbte, Kaiser und Könige pilgerten ans den Berg Garganus zum Heiligthume des Hl. Michael und ehrten es mit kostbaren Weihgeschenken. So zog Kaiser Otto III. (996—1002), begleitet von vielen Priestern und Rittern nach dem wilden Cap Garganus, das man den Sporn Italiens, lo sperone d’Italia, zu nennen pflegt. In der Hl. Grotte verrichtete er seine Andacht und legte viele Schätze dort nieder. Auch der fromme Kaiser Heinrich II. der Heilige (1014 bis 1024) stieg nach seinem siegreichen Zuge durch Apulien 1022 als Pilger ans den Garganus empor. 1 Im Jahre 1137 wallsahrtete Kaiser Lothar II. (1133—1 137) von Sachsen dorthin. Zumal besuchten die Kreuzfahrer ans ihrer Hin- oder Rückfahrt den geheiligten Ort, weil derselbe auf der Straße des Orientes am adriatischen Meere liegt. Der Ruf dieses wunderbaren Heiligthumes erlosch nie. Vierzehn Jahrhunderte sind seit seiner Gründung verflossen. Reiche, Völker und Sprachen sind untergegangen, neue Welttheile sind entdeckt worden, tausend Kriege, tausend Schöpfungen und Erfindungen des Menschengeschlechtes haben Europa erschüttert, verwandelt, umgestaltet, aber die Verehrung des Hl. Erzengels dauert auf dem Garganus unverändert fort, und wie in den ersten Zeiten rufen auch noch heute Pilger in derselben Grotte den himmlischen Cherub um seinen Schutz und seine Fürbitte an. Es entstanden neue vielbesuchte Wallfahrtsorte wie Sanct 1 Vergl. Luigi Gatti, Il Mese Angelico ovvero II Mese di Maggio dedicato al principe degli angioli arcangelo 8. Michele. Opera storica-dommatica-ascetica-biblica. Sansevero, 1894. Pag. 32 ff. Nicolaus in Bari (1087), unweit des Garganus am apulischen Meere, Maria Loreto (1294) und mehrere andere, aber die Michaels-Grotte in der Stadt Sant’ Angelo verlor nicht ihre alte Anziehungskraft. Gott sei es gedankt, dass auch ich am 31. Mai des vorigen Jahres 1897 das berühmte Heiligthum besuchen und tags darauf am Gnadeualtare die Hl. Messe von der Erscheinung des Hl. Michael am 8. Mai für mich und für meine lieben Diöcesanen celebrieren konnte. 1 Die Grotte liegt tief tut Schöße eines Felsens, dessen Wände von den heiligen Gebäuden bedeckt sind. An der äußeren Favate sieht man zwei gothische Bögen mit Engelköpfen aus der Spitze. Über den Bögen in der Mitte steht der Hl. Erzengel Michael, mit dem linken Fuße den Satan itübertretend, in der Rechten das Schwert haltend, am Haupte geschmückt mit der Krone, über welcher ein Apfel mit dem Kreuze glänzt. An den Seiten sind zwei Rosetten angebracht. Ein gothisches Portal, auf je zwei Säulen ruhend, bildet den oberen Eingang zum Heiligthume in die Tiefe. In der Mitte seines Spitzbogens befindet sich eine edel durchgeführte Marmorgrnppe: die hl. Jungfrau mit dem Iesukinde zwischen St. Petrus ttttb Paulus. Die Inschrift des Portals enthält die Schristworte: Terribilis est locus iste. Ilie domus Dei est et porta coeli. Diese Pforte führt zn einer breiten steinernen Treppe von ungefähr 86 Stufen, an deren Ende-sich ein zweites gothisches Thor erhebt. Die große Treppe ist eine in den lebenden Felsen gehauene Stufenleiter, überwölbt von gothischen Bogen und vom Tageslichte schwach beleuchtet, welches durch kleine Öffnungen des Felsens selbst eindringt. Ans dem unteren Portal tritt man in einen viereckigen Hof ttttd befindet sich wieder unter freiem Himmel. An den Wänden des Hofes sind steinerne Grabmäler anfgerichtet. Ans diesem Vorhose gelangt man durch ein romanisches Portal ans der Ostseite in die Kirche, welche mit ihrer Langseite vor der hl. Grotte steht. Eine Sehenswürdigkeit dieses Por- 1 Die Hinreise gieng von Nom uns über Caserta, Benevent, Foggia, Manfredonia, Sant’ Angelo. Die Rückreise erfolgte von Sant’ Angelo über Manfredonia, Foggia, Pescara, Castellamarc, Sulmona, Avczzano, Tivoli, Rom. tals fiitb die Bronzethüren, welche der reiche Amalfi-taner Pantaleon tut Jahre 1076 zu Consta ntinopel fertigen ließ. Sie enthalten ans 27 Feldern ausdrucksvolle Figuren, welche Erscheinungen der Engel darstellen: wie z. B. die Vertreibung des Menschenpaares aus dem Paradiese, die Engel vor Abraham und Jakob, vor Daniel und Zacharias, die Befreiung Petri ans dem Kerker ititb Anderes bis auf die Erscheinung Sanet Michaels vor dem Bischöfe Laurentius in Sipontum, wobei er ihn über seine Erscheinung in der Felsengrotte belehrte. 1 Über dem seltsamen Portale stehen als Inschrift die Worte, welche der Erzengel zu jenem Bischöfe von Sipontum laut frommer Überlieferung geredet hatte: Ubi saxa panduntur, ibi peccata hominum dimittuntur. Haec est domus specialis, in qua noxialis quaecjuae actio diluitur. Wo die Felsen sich öffnen, da werden die Sünden der Menschen nachgelassen. Das ist das besondere Haus, in welchem jede sündhafte Handlung vergeben wird. An Stelle des ursprünglichen Gotteshauses ließen die ersten Anjou, namentlich Karl I., der auch einen bequemeren Weg über das Gebirge nach Sant’ Angelo anlegte, eine prachtvolle Kirche ausbaueu in der Gestalt, welche sie im Wesentlichen wohl noch heute besitzt.y Das kühne Werk gothischer Architeetur ist zur Hälfte in den Felsen gehauen. Die Kirche ist einschiffig und wird durch Tageslicht von links erhellt; daselbst befindet sich auch der Chor mit den Chorstühlen für die Canoniker. Daran grenzt die Schatzkammer, deren Kostbarkeiten aber von Feinden geraubt wurden. Nur dürftige Überbleibsel, wie ein Kreuz und einige HL Reliquien mit wertvollen Einfassungen melden noch von den einstmaligen Schätzen. In Nischen stehen Statuen von Heiligen, denen aber die vergoldeten und versilberten Hände ausgerissen wurden. Rechts öffnet sich der Zugang zur welt- 1 Vergl. Ragguaglio del venerabile ed insigne santuario dello arcangelo s. Michele nel monte Gargano in provincia di Capitanata. Bari, 1897. Pag. 62. 63. 64. 2 Vergl. Ferdinand Gregorovius, Apnlische Landschaften. Leipzig, 1877. (Der Erzengel aus dein Berg Garganus, pag. 113 sq<|). Der Verfasser hat als Akatholik natürlich kein Verständnis für die katholische Verehrung der Engel. berühmten Grotte, dem Mittelpunkte der Verehrung des Hl. Michael im ganzen Occidente. Die Öffnung beträgt etwa 40 Fuß, ihre höchste Höhe 16 Fuß. Aus der Kirche führt eine Marmortreppe zur Grotte empor. Im finsteren Hintergründe steht der Gnadenaltar mit der weißmarmornen Gestalt des Erzengels. Die Statue hat ungefähr 3 Fuß Höhe und stellt den Erzengel'dar im Panzerkleid, eine hohe Krone auf dem von Locken umwallten Haupte, die breiten Flügel ausgespannt, in der Rechten das Schwert, zur Führung des Schlages bereit, in der Linken den Schild, über den Panzer ein Gewand, welches rückwärts niederfällt, unter den Füßen windet sich der höllische Drache, mit Ketten gefesselt, die zur Hand mit dem Schilde führen. 1 Vor dem Bilde des hl. Erzengels brannten siebzehn Lampen und sechs Kerzen. In der Nähe des Altars steht ein Wasserbecken, woraus die Wallfahrer von der Ouelle zu schöpfen pflegen. Die Grotte ist feucht; von dem schwarzen Felsengewölbe fallen unablässig die sickernden Wasser-tropfen auf den Pflasterboden von weißem und rothem Marmor, so dass früh Morgens sich ziemlich viel Wasser angesammelt in der Kirche vorfindet. Ans der Epistelseite wird von Goldplatten umschlossen die vom Erzengel in einen Stein eingedrückte Fußspur gezeigt. Man küsst die Reliquie und pflegt verschiedene Gegenstände mit ihr in Berührung zu bringen. Sehenswürdig ist auf der Evangelienseite eine uralte marmorne Cathedra mit dem Abbilde des Hl. Michael und des Hl. Jacobus, dessen berühmtes Heiligthum zu Compostella in Spanien mit dem des hl. Michael auf Monte Gargano wetteiferte. Wie die berühmte Benedietiner-Abtei auf dem Gipfel des Monte Casino in Campanien, die ich im September des Jahres 1881 besuchte, die Mutterkirche unzähliger Benedictinerklöster im Abendlande wurde, so wirkte fortan die Erzengel-Grotte und -Kirche auf dem mit Pinien und Fichten bewaldeten Abruzzenberge Garganus. Denn von hier verbreitete sich die Verehrung des hl. Michael in alle Länder 1 Vergl. Luigi Gatti, Iconologia angelica ovvero spiegazione della bellissima e miracolosa statua di s. Michele arcangelo nel rinomato santuario di Monte Gargano. Sansevero, 1894. Pag. 5—13. des Westens, und Sanct Michaels-Kirchen entstanden in den Westländern auf den Bergen und Höhen, in den Thälern und an Meeresufern. Nasch verbreitete sich der Cult des erhabenen Engelfürsten in Frankreich, als unter der Regierung des Königs Childerich 11. der Hl. Erzengel dem frommen Bischöfe Ändert zu Tumba der Diöcese Auranches in der Normandie erschien und ihm befahl, auf der Felsenspitze, früher Schrecken des Oceans nunmehr Michaelsberg genannt, eilte Kirche zu erbauen und dieselbe unter seinen Schutz zu stellen. So geschah cs 710, und das Gotteshaus unter der Obhut der Benedictiner war stets eine von zahlreichen Pilgerzügen verehrte, mit großen Gnaden gesegnete und bevorzugte Wallfahrtsstätte. Es war und blieb und ist noch der Garganus der Normandie. Die Könige voti Frankreich verehrten eifrig Sauet Michael und erkoren ihn zum Schutzgeist des gallischen Reiches. Der große Frankenkaiser Karl ordnete die Feier des Sanct Michaels-Festes in allen seinen Landen an. Karl VI. ließ das Bild des hl Erzengels auf die Spitze der Kirche von Notre Dame de Champs stellen. In außerordentlicher Weise stieg die Verehrung des Landesschutzheiligen unter König Karl VIT. (1422—1461), der selbst seine mächtige Hilfe im Kampfe gegen die Feinde erfuhr. Der König schrieb die Eroberung der Stadt Orleans und alle Ehre seiner Siege diesem Himmelshelden zu und ließ dessen Bild ans seiner Fahne anbringen mit dem Schriftsprnche: „Michael, einer der vornehmsten Fürsten, kam mir zu Hilfe. Keiner half mir in diesen Sachen als Michael, euer Fürst." Sanct Michael war nebst der hl. Katharina und Margarita auch der Schutzgeist der gefeierten Heldenjungfrau Johanna d'Arc, deren Seligsprechungsprocess in Rout gerade jetzt eifrigst betrieben wird. 1 Der hl. Erzengel munterte die fromme Heldin zum Kampfe gegen die Feinde des 1 Papst Leo XIII. hat die Einleitung des Seligspre-chnngsprocesses angeordnet und der Johanna von Are den damit zusammenhängenden Titel „Ehrwürdig" verliehen. Vergl. Johanna von Are, die ehrwürdige Jungfrau von Orleans. Von Heinrich Debout, apostolischem Missionär. Autorisierte Übersetzung. Mainz, 1897. Vaterlandes auf, schützte und unterstützte sie hiebei. Seit diesen glorreichen Tagen wurde die Verehrung des hl. Michael allgemein, so dass König Ludwig XI. (1461— 1483) den Anführer der hiininlischen Heerscharen zum unsichtbaren Feldherrn seiner Truppen erkor und tut Jahre 1469 einen Ritterorden, den Sanct Michaels-Orden, zu seiner Ehre einführte, dessen Versammlungen in der Michaelskirche am Sanct Michaelsberge stattfanden, bis der Orden im 17. Jahrhunderte erlosch. 3. Wie Italien und Frankreich, so verehrten auch andere Länder gar eifrig den erhabenen Fürsten und Führer der Engel. Die auf den Bergen stehenden Götzentempel, insbesondere am Rhein, verwandelte man in Kirchen, geweiht dem Anführer der himmlischen Heerscharen. Hiefür sprechen die vielen sogenannten Michaelsberge. Bourassö bemerkt diesbezüglich: „Die auf Bergen und Höhenzügen erbauten Gotteshäuser wurden mit Vorliebe dem Hl. Michael geweiht. Dieser himmlische Held, der den Satan überwand, wurde ans die Anhöhe Hutgestellt, damit seine Verehrung die Christenheit schütze gegen die Angriffe der Mächte der Finsternis, welche die Lust erfüllen." 1 Es herrschte der fromme Gedanke vor, dass sich die Engel auf den Bergspitzen, die dein Himmel am nächsten sind, niederlassen mit Bezug auf den schönen Spruch des Propheten Nahum: „Siehe auf den Bergen die Füße eines F r e n d e n b o t e n, eines F r e lt-denverkünders." (Nah. 1, 15). An die Stelle der Kriegsgötter setzte man Sanct Michael mit dem Schwerte und Schilde als Hort und Hüter der Gläubigen. In der alten Colonia Agrippina, dem heutigen Köln, ward der Tempel des Mars dem hl. Erzengel Michael geweiht. Sanct Michael war der Schutzgeist des abendländischen Kaiserreiches. Der Aussprnch Karl des Großen nach dem Siege über Wittekind ist weithin bekannt geworden: „Sehet, der hl. Erzengel Michael hat mir geholfen." Zum Danke für diesen glänzenden Sieg ließ der Sieger seinen 1 Dr. Heinrich Samson, Die Allerheiligen - Litanei, geschichtlich, liturgisch und ascetisch erklärt. Paderborn, 1894. S. 53 und 54. Aussprnch nebst dein Bildnisse des Hl. Erzengels ans seine Kriegsfahne setzen, wie dasselbe Bild auch das Reichsbanner zierte. Das Fest des Hl. Erzengels Michael wurde durch das Concil zu Mainz tut Jahre 813 in Deutschland als Feiertag allgemein eingeführt. Den hehren Rauten des Hl. Erzengels rief man an um Beistand und für einen guten Ausgang der Schlachten. Zumal hat das glaubensfreudige Mittelalter den siegreichen Gotteshelden eifrig an-gerufen in schweren, gefahrvollen, sturmbewegten Zeiten. 1 Viele Klöster und Ordensgcnossenschaften wählten Sanet Michael zu ihrem besonderen Beschützer. Stets zollten ihm die Söhne des Hl. Benedict den Tribut ihrer kindlichen Verehrung. Ein glühender Verehrer des großen Engels war der Hl. Franciscus Seraphieus, wie dies sein berühmter Biograph, der 1 Der schöne alte Hymnus o heros invincibilis, dux Michael, oder das alte Lied zum hl. Michael gegen Lucifer und seinen Anhang besingt den hl. Erzengel in der ersten der acht Strophen mit den Worten: O unbesiegter Gottesheld, Fürst Michael! Komm' uns zu Hilfe, zieh' Mit zu Feld! Hilf stark uns ringen, Den Feind bezwingen, Fürst Michael! Im herrlichen Hymnus zur ersten Vesper des Sanet Michaels-Festes lässt die Kirche ihre Diener singen: Tibi mille densa millium Ducum corona militat: Sed explicat victor crucem Michael salutis signifer. Dir (Jesu) folgen dicht und tausendfach Die Scharen aller Engel nach; Dod) Michael schwebt hehr voran, Und schtvingt des Kreuzes Siegesfahn'. Und im Hymnus zu den Laudes wird Sanet Michael also angerufen: Angelus pacis Michael in acdes Coelitus nostras veniat, serenae Auctor ut pacis lacrimosa in orcum Bella releget. Sende des Friedens Engel uns hernieder, Michael, bring' doch Lieb' und Eintracht wieder. Stürze die Kriege von der Christen Schwelle Tief in die Hölle! seraphische Kirchenlehrer Bottaventura bezeugt. 1 Als der hl. Franciscus voti Assisi vierzig Tage zu Ehren seines Lieblings fastete, betete und betrachtete, erhielt er die Wundmale des göttlichen Heilandes, wie es im römischen Breviere am 17. September in der vierten Lection heißt. Und darum waren und sind noch immer die geistigen Söhne des gefeierten Assisi-naten warnte Verehrer des hl. Michael. Einer ganz vorzüglichen Verehrung erfreute sich Sanet Michael in Baiern, wofür die vielen Kirchen, Kapellen, Oratorien und Altäre beredtes Zeugnis ablegen. Auch hier dürften die Gotteshäuser, deren Patron Sanet Michael ist, geschlossene Götzentempel gewesen sein. Der hl. Rupertns, Salzburgs Apostel, errichtete und weihte dem hl. Erzengel über den römischen Fundamenten viele Heiligthümer, wofür die zahlreichen Sanet Michaels-Kirchen sprechen. 2 Im Jahre 1721 wurde in Baiern ein Sanet Michaels-Verdienst-Orden gestiftet, dessen Zeichen das Kreuz bildet mit vier goldenen Buchstaben P. F. F. P., das ist pietas, fortitudo, lidelitas, perseverantia, und mit dazwischen eingelegten Flammen und Donnerkeilen. Aus der Vorderseite ist der Hl. Michael abgebildet, wie er den höllischen Drachen tobtet, mit der Inschrift: Quis ut Deus! Auch in unserem geliebten Österreich tvird Sanet Michael allenthalben fleißig verehrt. Er ist der Schutzgeist des kaiserlichen Hauses, wie er am Bilde unter den Patronen Österreichs im Vordergründe steht, das „zum bleibenden, dankbarsten Gedächtnis der Erhaltung des theuersten Lebens Seiner kais. und königl. Apostolischen Majestät Franz Joseph I. am 18. Februar 1853 Matthias Novak, Mitglied des Central-Vereines vom Hl. Severinns, heransgab." Die herrliche Sanet Michaelskirche am Michaeler-Platz nächst der Kaiserbnrg in Wien ist zugleich auch kais. königl. Hofkirche. Außerdem sind dem hl. Erzengel zahlreiche Kirchen, Kapellen, Altäre und Oratorien in der Wiener Erzdiöcese geweiht, wie auch in allen Kirchensprengeln Österreichs und Ungarns. 1 8. Bonav. Vita s. Francisei. cap. IX. 2 Vergl. Die Heiligen Patronate der Kirchen und Kapellen in der Erzdiöcese Salzburg. Von V. G. 11. Salzburg, 1895. S. 24 f. Überdies tragen fromme Vereine und kirchliche Bruderschaften den Namen des hehren Himmelsfürsten. Die katholischen Wiener gaben ihrem ehrfurchtsvollen Vertrauen ans die Macht und Kraft der Fürsprache dieses hl. Erzengels einen schönen Ausdruck durch die im Jahre 1860 erfolgte, vom Papst Pius IX. durch Breve vom 7. März desselben Jahres gut-geheißene Gründung der ablassreichen Sanet Michaels-Bruderschaft, deren Mitglieder ans den vornehmsten Kreisen sich zum Gebete und zu Liebesgaben für den schwer bedrängten Papst verpflichten und alljährlich eine feierliche Hauptversammlung veranstalten. 1 Pius IX., der große Papst, sagte in einer Privat-andienz im Jahre 1872 die Worte: „Die Sanet Michaels-Bruderschaft ist meine Bruderschaft." Und sein Nachfolger Leo XIII. richtete in einer Privataudienz 1895 folgende Worte an die anwesenden Mitglieder des Vorstandes: „Ich wünschte, dass die Erzbruderschaft vom hl. Erzengel Michael zu wahrhaftem Glanze sich entfalte und sich weit ausbreite und dadurch in den Stand gesetzt werde, für das Wohl der Kirche wirklich Großes zu leisten." Die Andacht zum hl. Michael steigerte sich in der Reichs* Haupt- und Residenzstadt Wien seit der Feier des hochbedeutsamen Wiener Provineial-Concils im Jahre 1858, welches den Cult des glorreichen Gotteshelden allen Gläubigen mit den Worten empfahl: „Es ist eine allgemeine Angelegenheit aller Ka-t h o l i k e n, dass sie sich eines vorzüglichen Cu lies des Hl. Erzengels Michael, des Fürsten der Engelscharen, des Fahnenträgers des Heiles befleißigen, der den Kampf in i t dem D r a eli e n s i e g r e i ch b e st a n d, und der in jener letzt e n Z e i t d e r E n t schei-dnng als großer Helfer erstehen wird." 2 4. Ja, ganze Länder, Staaten und Reiche, Städte und Bisthümer haben Sanet Michael zu ihrem Schutzengel erkoren, wie das Königreich England, der Kirchenstaat, der Canton Zug, das Erz-bisthum Salzburg, Galizien, die Städte Rom, Salerno, Brüssel, Amsterdam, Sebenico und mehrere 1 Franz Beringer, op. eit. S. 678 ff. nura. 31. 2 Acta et decreta Concilii provinciae Viennensis anno Domini 1858. Vindobonae, 1859. pag. 125. andere. Sanet Michael ist der Name unzählbarer Ortschaften. Soweit die christliche Cnltnr vorgedrnn-gen ist und sich ausgebreitet hat, ist der Name dieses Hl. Erzengels einzelnen Ortschaften beigelegt. In Steyl in den Niederlanden gründete man ein Missionshaus der Priester der Gesellschaft des göttlichen Wortes zum Hl. Erzengel Michael, während ein zweites derartiges Missionshaus bei Wien zu Ehren des Hl. Erzengels Gabriel errichtet wurde. Außerordentliche Verehrung zollten und zollen noch immer dem gewaltigen Obsieger über das Böse alle slavi-schen Völker und Nationen, zumal aber die Süd-slaven. Ich brauche es nicht eigens zu betonen, dass Sanet Michael auch in unserer Lavanter Diöcese angelegentlichst verehrt wird, wo ihm nebst vielen Altären, Kapellen und Oratorien neun Pfarrkirchen und fünf Filialen geweiht sind, die zumeist auf Anhöhen stehen. 1 Der darunter liegende Abgrund erinnert an den Sieg des Erzengels über den Teufel, den er in den Abgrund stürzt. Auch die Sanet Michaels-Bruderschaft ist stark verbreitet, und ich wünschte es lebhaft, dass sie sich immer mehr und mehr ausdehnen möchte nach außen und vertiefen nach innen.2 Unsere allbesorgte Mutter, die Hl. Kirche, wünscht sehnlichst die immer größere Verehrung ihres mächtigen Schutz- und Schirmgeistes, dessen Namen sie in die Allerheiligen-Litanei gleich nach Maria, der Königin der Engel, einfügte, wie sie ihn im Confiteor zweimal sprechen und auch im Gebete, das der Pontificant während der Auflegung des Weihrauches verrichtet, anrufen lässt, auf dass durch seine Vermittlung Gott der Herr das Opfer segne und an-nehme. Da unser Erzengel nach dem Briese des Hl. Judas Thaddäus die Leiche des Moses dem Satan abgerungen und ihr das Begräbnis gesichert hat, darum gilt er auch als der Schntzgeist der Todten und als der Führer der abgeschiedenen Seelen. Es 1 St. Michael in Peilenstein, in Franz, in Wernsee, in Mahrenberg, ob Prassberg, in Schillern, bei Schönstem, in Pisec, in Kerschbach. Filialen: St. Michael in Rosswein bei Kätsch, in Süßenberg, in Fratinannsdorf bei Laveri, ob Tüffer, in Altendorf bei Videm. 2 Gesta et statuta Synodi dioecesanac anno Domini 1896 celebratae. Marburgi, 1897. pag. 313 lit. g. — Sveto opravilo. V Mariboru, 1887. pag. 194. kommt ihm zu, die Sterbenden vor den Nachstellungen des bösen Feindes zu vertheidigen, ihnen im letzten Entscheidungskampfe hilfreich beizustehen und die Seelen vor den Richterstuhl Gottes zu stellen, damit sie den verdienten Lohn empfangeil. Dieses Amt des Hl. Erzengels beruht nicht etwa bloß auf einer willkürlichen Annahme, sondern in dem bestimmt ausgesprochenen Glauben der Kirche; denn sie nennt Sanct Michael in ihren Tagzeiten „Boten Gottes zu den Seelen der Gerechten", bezeichnet ihn als „den Borgesetzten des Paradieses, dem Gott der Herr die Seelen der Gerechten übergeben hat, auf dass er sie in das Pa-radies geleit e." Auch in der Zeitbestimmung des Sanct Michaels-Festes liegt ein Hinweis auf das Gericht; denn der Michaelstag, 29. September, liegt nahezu in der herbstlichen Tag- mW Nachtgleiche unter dem Himmelszeichen der Wage. Die Ernte ist vollendet, und der Landmann scheidet die Spreu von dem Weizen. Herbstzeit und Ernte sind Bilder des Todes llnd des Gerichtes. Weil Sanct Michael vielfach in Beziehung zn den Verstorbenen 1 gedacht und gebracht wird, so wird er auch als Patron der Kirchhöfe angesehen. Die Friedhofkapellen werden ihm dediciert, als dem Fürsprecher und Begleiter der Abgeschiedenen. Diesen Glauben spricht die Kirche ans arn Sterbebette ihrer Kinder, indem sie den Priester beten lässt: „Hl. Michael, beschütze uns im Kampfe, damit wir im schrecklichen Gerichte nicht zu Grunde gehen." Sie spricht ihn aus im Offertorium der Reguiemmesse, indem sie betet: „Der Fahnenträger Michael möge die Seelen der Verstorbenen hinbringen in das ewige Licht, welches Gott dem Abraham und seinen Nachkommen versprochen hat." Wahrlich, während der Teufel die Menschen anklagt, wie die Hl. Schrift sagt (Apocalyp. 12, 10), ver-theidigt Michael dieselben. Bon seinem Eifer für das wahre Wohl der Menschen erzählt der große Apocalhptiker Sanct Johannes in seiner geheimen Offenbarung. Auch das Wort seiner Fürbitte gibt 1 Vergl. Die Heiligen-Patronate von R. 15. H. in der Theolog. prall. Onartalschrift. Linz, 1893. Heft IV. S. 814 ff. uns die Kirche an, indem sie ihre Priester in der ersten Vesper des Sanct Michaels-Festes in der Antiphon zum Magnificat beten lässr: „Während Johannes das hl. Geheimnis betrachtete, ließ der Erzengel Michael die Posaune erschallen: Verzeihe, Herr, unser Gott, der du das Buch öffnest und seine Siegel lösest." Um die Verzeihung also, die der Sohn Gottes am Kreuze verdiente, betet und bittet der große Engel Gottes. Die Kirche feiert am 8. Mai die Apparitio oder Erscheinung des hl. Michael und am 29. September begeht sie sein Hauptfest, welches ehevor ein festurn chori el fori war, weshalb noch heute die Seelsorger an diesem Tage die Hl. Messe für die Pfarrsinsassen zu applicieren haben. Zudem führte die Kirche verschiedene Andachten zu Ehren ihres Schutzengels ein. Papst Pius VII. versah durch Rescript der Hl. Ablasscongregation vom G. Mai 1817 mit unvollkommenen und vollkommenen Ablässen den Lobgesang Te splendor et virlus mit Antiphon, Vers und Gebet. 1 Papst Pius IX. bereicherte durch Re-script, datiert Gaeta 5. Jänner 1849, die Novenne zu Ehren des Hl. Erzengels Michael unter den üblichen Bedingungen mit Ablässen.2 Derselbe Papst ertheilte durch Decret der Hl. Ritencongregation vom 8. August 1851 unter bestimmten Bedingungen reichliche Ablässe allen Gläubigen, welche die „englische Corone oder fromme Übung zu Ehren des Hl. Erzengels Michael und der englischen Chöre" andächtig und reumüthig beten.3 Von dem 'Exorcismus und den Gebeten, welche Papst Leo XIII. zur Hebung der Verehrung des hl. Erzengels einführte, war schon oben die Rede.4 1 Franz Beringer, op. cit. S. 188 sq. nutn. 115. — 2 Idem, S. 236 sq. num. 3. — 3 Idem, S. 347 sqq. num. 12. 4 Behelfe zur Verehrung des hl. Erzengels: Andachts-Übungen für die Mitglieder der Bruderschaft vom hl. Erzengel Michael. Von einem kathol Priester. Kempten, 1892. — St. Michaels-Officinin zum Gebrauche bei der ewigen Anbetung. Feldkirch-Vorarlberg, 1896. Die englische Corone zn Ehren des Hl. Erzengels Michael oder der Engels-Rvsenkranz befindet fick) daselbst auf Seite 44 bis 48. — Der heilige Erzengel Michael. Von P. Hermann Koneberg. 0. S. lì. Religionslehrer. Augsburg. 16°. S. 83. Nicht iibergehen kann ich die Bemerkung, wie gerne die christlichen Künstler Sanct Michael darstellten. Gewöhnlich veranschaulichen sie ihn als Besieger des Teufels, wie er denselben mit der Lanze durchbohrt, mit dem Fuße auf ihn tritt, oder ihn fesselt und in den Abgrund wirft. Berühmt sind zwei Bilder dieser Art vom Meister, der sich nach dem Erzengel Rafael nannte: Raffael. Auf dein einen tritt Michael den: Satan auf den Hals, auf dein zweiten stößt er ihn mit der Lanze in den Feuer-schlnnd. Mit der himmlischen Ruhe in Sanct Michaels Antlitz, die sich auch in der stärksten Äußerung der Kraft und des gewachsenen Zornes nicht verleugnet, contrastiert auf diesen Bildern die hässliche Leidenschaft des Teufels. Auf dem Hauptplatze der Stadt Sani’ Angelo am Garganus erhebt sich auf einer Säule die marmorne Statue des Erzengels Michael, welche als ein Werk der Pietät des gefeierten Künstlers ausgegeben wird, der seinen Namen sich beigelegt hat: Michelangelo. Hohen Ruhm genießen die großen Bilder des Engelstnrzes Rubens in München. 1 Auf den Bildern des Weltgerichtes ist Michael gewöhnlich dargestellt als Held mit goldenem Harnisch und langem Schwert, dem Sinnbilde der Macht, und mit der Wage, dem Symbole des Gerichtes und der Gerechtigkeit. Berühmt sind ferner: das Bild des hl. Michael mit dem Schwerte von Guido Reni iit der Kapnzinerkirche zu Rom, von dal Sarto zu Florenz, von Signorelli in der Sixtinischen Kapelle, Sanct Michael den Teufel überwindend, von M. Schongauer im Dom zu Ulm, Sanct Michael mit der Wage von Albert Ouwater (Auwäter) auf dem großen Bilde des jüngsten Gerichtes in Danzig, der Erzengel Michael vom Altmeister-Führich gemalt für die Sanct Michaels-Bruderschaft in Wien. 5. Ans den: bisher Borgebrachten könnet Ihr, Theuerste im Herrn, zur Genüge ersehen, wie sehr sich unser hl. Erzengel einer außergewöhnlichen Verehrung auf dein ganzen katholischen Erdkreise erfreut. Und dies mit Fug und Recht, wie ich es nun näher beleuchten und darthun will. 1 Vergl. Dr. Heinrich Samson, Die Schutzheiligen. Paderborn, 1889. S. 63 f. Wer soll nicht bewundern Sanet Michaels feste Treue, um sich in der Gnade zu bewahren; wer soll nicht anstaunen seinen glühenden Eifer, um die Mitengel im Gehorsam zu befestigen; seine Demuth, sich Gott nicht gleich zu halten; sein entschiedenes Eintreten für die heilige Sache Gottes; seine unbesiegbare Festigkeit in der Bekämpfung Lncifers und seiner Dämonen? Sobald er die verbrecherische Absicht der Empörer sah, die sich Gott gleich machen wollten, widerstand er ihnen mit dem Rufe: Quis ut Deus? Wer ist wie Gott? Dieser Fragernf bedeutet auch seinen hehren Namen. Dadurch bestärkte er alle guten Engel in ihrer Pflicht und beschämte den Stolz und die Hoffart der Abtrünnigen. Unter dem mächtigen Fragerufe: Wer ist Gott gleich, stürzte er auf die Rebellen, überwand und warf sie in den Abgrund der Hölle. Fürwahr, groß ist die Macht und Kraft des Gedankens: Wer ist wie Gott? Er war fähig, die hl. Engel in ihrer Pflicht aufrecht zu erhalten. Er ist auch mächtig und kräftig genug, um uns alle, liebe Diöcesanen, im Guten beharrlich und ansdanern zu machen, so wir uns nur seine Bedeutung stets lebendig vor Augen halten. Wer ist wie Gott? Es gibt nichts, was Gott gleich wäre in seiner unendlichen Gerechtigkeit. Die Engel waren die vortrefflichsten aller Geschöpfe, welche Gott erschuf, waren ganz reine Geister, strahlend in wunderbarer Schönheit, glänzend in Weisheit und Gnade, die sie Gott überaus angenehm machten. Aber sie begiengen nur eine Sünde, eine einzige Sünde, und Gott der Allgerechte stürzte sie in die Hölle hinab, verstieß sie in den Schlnnd aller Art von Übeln und für immer und ewig. „Wie bist du vom Himmel gefallen, du Morgen st ent, der d u früh anfstrahltest . . . der du sprachest: Zum Himmel werde ich aufsteigen, über die Sterne Gottes setzen meinen Thron. .. Ich steige auf der Wolken Höhen, dem H ö ch st e n w i l l ich gleich sein. Ja, zur Hölle f a h r e st du hinab, zur t i e f st e n Grube." (1s. 14, 12—15). Quis ut Deus? Wer ist wie Gott? Wer gleicht ihm in seiner Strenge? Kein Gedanke kann wirksamer sein, um uns die Sünde rncibcn zu machen, als dieser. Denn wenn so gehandelt ward mit den Engeln, bemerkt der große Clara-vallenser Sanet Bernardns ', was wird mit mir und dir, lieber Christ, geschehen, die wir Staub und Asche sind? Und wenn Gott der Herr, wie der hl. Apostel Petrus schreibt, der sündigen Engel nicht schonte, sondern sie mit den Ketten der Hölle gefesselt in den Abgrund schleuderte, damit sie gepeinigt werden (II. Petr. 2, 4), mit welcher Strenge wird er nicht die Missethat des Menschen bestrafen, und welche Züchtigungen würden fähig sein können, sie zu sühnen? Quis ut Deus ? Nichts ist mächtiger und geeigneter als dieser Gedanke, um uns von der Sünde abzn-halten. Quis ul Deus? Wer bestraft so die Sünde, wer rächt so das Böse? Wer ist Gott gleich in seiner Güte? Welche Belohnungen gewährt er seinen treuen, verlässlichen Dienern? Er gibt ihnen seine Hilfe, seinen Beistand, seine Gnade und seinen Segen hinieden; verleiht ihnen drüben ewige Freuden, Tröstungen und alle Herrlichkeit. Ja, er gibt sich selbst zur Belohnung hin, wie er Abram versprach: »Ego protector tuus sum et merces tua magna nimis. « (Gen. 15, 1). Und diesen ewig dauernden Lohn gibt er für einige Augenblicke Arbeit, Treue, Gehorsam, Deinuth. Das Augenblickliche und Leichte der Trüb- und Drangsal wirkt in uns das ewige Pfand der Glorie. (II. Cor. 4, 17). Gibt es Jemanden, der Gott gleich wäre in seinen Erbarmungen? Quis ut Deus ? Non est similis tui in diis, Domine (Ps. 85, 8). Wer ist wie Gott? Keiner ist dir gleich unter Göttern, Herr, und nichts ist gleich deinen Werken. Beherzigen wir diese Wahrheit, vergleichen wir die ewige Glorie mit den gegenwärtigen Mühen, Leiden und Anstrengungen, und wir müssen gestehen, dass es nicht leicht einen stärkeren Gedanken gibt, um uns in der geduldigen Ertragung der Widerwärtigkeiten zu stählen und uns in der Übung der Tugenden treu zu erweisen. Quis ut Deus? Wer belohnt so das Gute? Quis ut Deus? Wie so gehaltvoll sind doch diese drei Worte! Wer ist Gott gleich in seinen Vollkommenheiten? Nur er ist wesentlich gut und 1 Semi. 54 in Cantic. Cantic. num. 8. heilig, ist absolut vollkommen. Nur er besitzt alle guten Eigenschaften ohne Grenze und ohne Beimischung. Nur er schließt in sich alles, was wir wünschen können. Nur er allein kann alle unsere Wünsche vollends befriedigen. Alles andere ist eitel und trügerisch. Dies allein schon bewegt uns, uns einzig Gott hinzugeben. Das ist die Wirkung des Gedankens: Wer ist wie Gott? Nichts ist fähiger, uns zum Verlassen der Sünde zu bewegen, als der Hinblick ans die unendliche Strenge, womit die göttliche Gerechtigkeit sie bestraft. Nichts ist dringender, uns für die Tugend zu entscheiden, als die Hoffnung auf die unvergängliche Belohnung, welche Gott derselben bestimmt. Nichts ist gewaltiger, um uns von den Geschöpfen abznwenden und dem Schöpfer zuznwenden, als der Hinblick auf seine unendlichen Vollkommenheiten wie Liebe, Güte, Schönheit. 1 Ja, legen wir stets in die eine Schale der Wage Sanet Michaels die unermeßliche Größe Gottes, seine unendliche Macht, seine Weisheit, seine Heiligkeit, kurz alle seine Vollkommenheiten hinein, und in die andere unsere Schwäche, unsere Ohnmacht, unser Unwissen, unser Nichts, und dann rufen wir ans: Quis ul Deus! Wer könnte Gott das Gleichgewicht halten? Ach, was sind wir im Vergleiche zu Gott? Dürfen wir uns gegen ihn anflehnen und empören? Und darum, liebe Bisthnmskinder, merket Euch die hohe Bedeutung des Fragernfes: Quis ut Deus? Schreibet ihn in Euere Herzen, verzeichnet ihn an irgend einen Ort, wo Ihr denselben oft sehen, lesen und erwägen könnet. Heget aber auch eine recht innige Andacht zum hl. Michael, der mit dieser Losung im Schilde die hvffärtigen Engel bekriegte und besiegte. Und wenn Euch irgend ein Geschöpf zur Sünde verleiten wollte, stellet einen Vergleich an zwischen Gott und der Creatnr, die euch versucht und saget: Ist diese so viel wert, als Gott der Schöpfer? Ist dieses Vermögen vergleichbar dem Glücke und Gute, das Gott verheißen und verleiht? Ist die weltliche Freude gleich der himmlischen? Quis ut Deus? Wer 1 Abbé Chenart, Betrachtungen über die vorzüglichsten Pflichten des christlichen und priesterlichen Lebens. Ins Deutsche übertragen von Jvh. Petry. Mainz, 1887. 2. Bnd. S. 242 ff. verdient mehr Ehre, Lob ititb Preis, Dank, Anbetung und Huldigung, wer mehr Liebe und Hingebung als Gott, der dreimal Heilige? Von Gott lassen wir nicht, er verlässt auch uns nicht ! Quis ut Deus ! Welch' mächtiger Name ist der Name Michael! Wie er einst den Satan mit seinem Anhänge in die Hölle stürzte, so wird er in den letzten Zeiten der Kirche in den Kamps mit dem Antichrist eingreifen und den Widersacher für immer zu schänden machen. Am jüngsten der Tage wird Sanct Michael die Gerichtsposaune erschallen lassen und wirb die Tobten zum Weltgerichte rufen (I. Thess. 4, 15), bei dem er als besonderer Helfer und Beistand der Gerechten austreten wird. Welch' ein mächtiger und hocherhabener Engel ist sonach der hl Erzengel Michael, ruft der honigfließende Kirchenlehrer Sanct Bernar-dus aus! Nun ist es fassbar, wie ihn die Kirche in der Vesper seines Gedenktages verehren läßt mit der Apostrophe : „O gl or r e i ch st e r F ü r st, heiliger Erzengel Michael, sei unser eingedenk h i e r n n d üb e r a l l, und bitte i in m er f ü r uns den Sohn Gottes! Alleluja, Alleluja." * * * Im Herrn geliebte Diöcesnnen! m Schlüsse meines Send- und Lehrschreibens cWit ermahne ich Euch in aller Liebe, dass Ihr den Cl/O Mächtigsten der Engel mit der ganzen Iiinig- J tat, derer Ihr fähig seid, verehret. Fasset großes Zutrauen zu der Hilfe, großes Vertrauen auf die Macht und Kraft der Fürbitte des großen Himmels-sürsten, zollet ihm gerne den Tribut kindlicher Verehrung, indem ihr seine Würde und Hoheit lobet und preiset, Euch seinem Schutze anempfehlet. AhMet ihn nach in der Liebe und tut Lobe Gottes, im Kampfe für Gott und sein Reich. Bekämpfet den Satan, die Welt und das sündige Fleisch. Jetzt in der Hl. Fastenzeit ergreifet das Schwert der Abtödtung und den Schild des Gebetes, die beiden Hauptlvehren und -Waffen gegen den dreifachen Feind. Wenn Ihr Euch abtödtet und verleugnet und geduldig Euer Kreuz traget, wenn Ihr Euere Sinne züchtiget und die Gelüste durch Fasten bändiget, dann werdet Ihr ersticken die bösen Neigungen und die rebellischen Begierden. Wenn Ihr die täglichen Gebete mit Eifer und Andacht verrichtet, zumal das heilige Rosenkranzgebet, dann wird es Euch nie an der Gnade fehlen, mit welcher Ihr allen Versuchungen und Anfechtungen widerstehen, alle Netze der Hölle zerreißen könnet. Dies wird Euch um so gewisser gelingen, wenn Ihr Euch fleißig stärket mit dem Brote der Engel, wenn Ihr das hochheilige Altarssaerament oft und würdig empfanget, vornehmlich aber jetzt in der geheiligten Osterzeit. Verehret Sanct Michael, den himmlischen Boten und Gesandten, vorab Ihr, Priester und Diener des Herrn, die Ihr ja selbst Engel heißet und seid! Spricht doch der Prophet Malachias : „Die Li p p e n des P r i e st e r s sollen die Wissenschaft b e-wahren, und das Gesetz soll in a it hol e it ans seinem Munde; denn ein Engel des Herrn der Heerscharen ist er." (Mal. 2, 7). Und der große Seher des neuen Bundes, Sanct Johannes, nennt die Kirchenvorsteher Engel, denen er verschiedene Botschaften Gottes mitzutheilen beauftragt wird. Seid also nach dem Beispiele des Hl. Erzengels und seiner getreuen Genossen sichtbare Schutzengel der Euerer Obhut Anvertranten, und wehret ab von Eueren Seelenherden den Satan, der wie ein brüllender Löwe nmhergeht und sucht, wen er verschlingen könne! (1. Petr. 5, 8). Und die Gläubigen „haben nicht bloß zu kämpfen wider F l e i s ch ttitb 331 it t, f o liberti ivi der die 06 e r-h e r r s ch aste n ti n d Mächte, wider die B e-herrscher der Welt in dieser Finsternis, wider die G e i st e r der Bosheit in der Lust." (Ephes. 6, 12). Betet den vom Papst Pius VII. mit Ablässen versehenen Hymnus Te splendor et virtus Patris mit Antiphon, Vers und Gebet renmüthig und andächtig! Gebrauchet ferner das Schwert des Exorcismus gegen Satan und die abtrünnigen Engel, wie ihn Papst Leo XIII. angeordnet hat und ich denselben habe besonders ab-drucken und Euch zukoninien lassen! „Widerstehet dem Teufel, so wird er von euch fliehen." (Jac. 4, 7). Verehret und verherrlichet Sanct Michael und feilte treuen Anhänger die guten Engel, Ihr, gottgeweihte Klvsterbewohner, Mönche und Nonnen, und eifert ihnen nach int pünktlichen Gehorsam, in der heiligen Tugend der Keuschheit, die geradezu eine englische Tugend genannt wird, weil sie aus dem Menschen gleichsam einen Engel zu machen vermag, und ahmet Euere Schutzengel nach tut beständigen Lobe und in der unablässigen Anbetung Gottes! Seid Engel durch Frömmigkeit, Reinheit, Folgsamkeit, Heiligkeit! Zudem bestrebe sich eine jede Familie, die Schutzengel innig zu verehren und eifrig anzurufen. Sie wird sicherlich durch sie, zumal durch Rafael, den Schutzengel frommer Familien, von Unglück bewahrt. Ja, ihr christlichen Eltern, Lehrer und Erzieher, verehret demüthig und inniglich den glorreichen Führer der getreuen Engel und seid Lenker und Leiter der Kleinen, damit sie den Engeln gleichen in ihrem sittlichen Verhalten. Segnet die Kinder, wie der Patriarch Jakob die Kinder seines geliebten Joseph segnete: „Der Engel, der mich von allen Übeln erlöst hat, segne diese Kinder." (Gen. 48, 1 ti). Euer Lohn hiefür wird der göttliche Kinderfrennd einstens selbst sein, den, so wie den Hl. Geist, beständig zu schauen es die Engel im Himmel gelüstet. (I. Petr. 1, 12). Und Ihr, liebe Kinder, ehret und achtet Euere Schutzengel, die das Antlitz Gottes schauen! (Matth. 18, 10). Meidet das Böse und thnet das Gute, damit die Schutzengel von Euerer Seite niemals weichen! Liebet und ehret die Engel und deren Chorführer, Ihr, christliche Jünglinge und Jungfrauen! Die Engel sind Freunde und Liebhaber der jungfräulichen Seelen; sie bewundern jene, die als schwache Geschöpfe auf Erden ähnlich leben, wie sie im Himmel. Benehmet Euch, christliche Jünglinge, recht sittsam und auferbaulich; seid zumal demüthig. Ohne die Tugend der Demuth seid ihr selbst im Himmel nicht sicher. Lucifer liefert den Beweis hiefür. Und ihr christliche Jungfrauen, betraget Euch überall gottgefällig und dem Nächsten zum Heile, wie schon der hl. Apostel Paulus den Frauen den Auftrag gab, die Häupter zu verhüllen ttt der Kirche wegen der Engel, (f. Cor. 11, 10). Verehret Sanct Michael, den unsterblichen Helden und Vorkämpfer einer jeden guten Sache, folget seiner Fahne und seinem Rufe Ihr, christliche Männer, durch unentwegtes Gottvertrauen, durch überzeugungstreues, durch entschiedenes und entschlossenes Eintreten für die hehre und heilige Sache Gottes, die immer sieghaft bleibt, für das ewige Heil Euerer und aller Euch zur Obsorge zugewiesenen unsterblichen Seelen! Liebet Sanct Michael und seine standhaften Engel Ihr, Gerechten! Diese sind Euere immerwährenden Begleiter, Wärter und Wächter auf dem Pfade der Tugend und des Heiles. Die Frommen sind mit Engeln umgeben, wie mit einem Lager, so dass die Feinde ihnen nichts anhaben können. So beschützte ein Lager von Engeln den Patriarchen Jakob, als er aus Mesopotamien heimkehrte. (Gen. 32, 1. 2). Und im Buche der Psalmen spricht der Hl. Geist: „Der Engel des Herrn wird sich lagern ttnt die, welche ihn fürchten, ttttd wird sie erretten." (Ps. 33,8). Rufet die guten Engel um Hilfe an, Ihr Sünder! Die Engel sind Euere einflussreichsten Anwälte und mächtigsten Helfer. Sie überwanden die Teufel, als diese noch tut Himmel waren, und überwältigen sie jetzt auf Erden um fo leichter. Zudem freuen sich die guten Engel über die Bekehrung eines Sünders mehr, als über neunundnettnzig Gerechte, die der Buße nicht bedürfen. Nehmet Zuflucht zu den heiligen Engeln Ihr, Arme und Betrübte! Sie sind Euere Tröster und Patrone. Desgleichen verehret die Engel Ihr, Reiche und Große der Welt! Sie erwirken Euch die weise Einsicht, dass alles Irdische eitel ist und vergeht, dass aber das Gute und Gerechte, das Heilige und Wahre ewig dauert. Im vorigen Jahre weilte ich in Rom ttttb nahm theil an der glänzenden Feier der Heiligsprechung des seligen Maria Antonius Zaccaria und des seligen Petrus Fourier, die tut Sanct Peters-Dom am Christi Himmelfahrts-Feste den 27. Mai erfolgte. Am 13. Mai hatte ich das hohe Glück, zur Privat- audienz beim Papste Leo XIII. zugelassen zu werden. Als ich dem greisen Hl. Vater, der heuer am l. Jänner sein diamantenes oder sechzigjähriges Priesterjubiläum gefeiert hat, die Liebesgaben der Priester wie der übrigen Diöcesanen überreichte, er-theilte Er allen in seiner väterlichen Liebe den Hl. apostolischen Segen. Sanct Michael nun, der kampfgerüstete Schützer der streitenden Kirche, möge ihr sichtbares Oberhaupt, unseren weise» Hl. Vater Papst Leo XIII., der unter den Männern, welche gegenwärtig in die Geschicke der Welt eingreifen, der Erste ist, beschirmen, ihn gegen alle Anschläge seiner Gegner vertheidigen und ihn nicht in ihre Hände gerathen lassen. Wir Lavantiner aber wollen recht thätige Mitglieder sein der Bruderschaft des Hl. Michael, welche der verewigte Fürstbischof Anton Martin mit Hirtenschreiben vom Quatember-Mittwoche des Adventes 1860 einführte, Papst Pins IX. durch ein specielles Breve vom 11. März 1869 mit Ablässen bereicherte und der gottselige Fürstbischof Jacob Maximilian mit Sendschreiben vom Kirchweihfeste 1809 neuerlich den Gläubigen anempfahl. Flehet ferner, liebe Diöcesanen, zu Sanct Michael, dass er auch »tich, Eueren Oberhirten, stütze und stärke, damit ich die ganze mir anvertraute Seelenherde rette und ewig selig mache. Ich selbst will wie Jakob in den hehren Gotteskämpfer als meinen Namenspatron um die Segensspendnng dringen: „Ich lasse dich nicht, es sei denn, du segnest mich." (Gen. 32, 26). Ja, wie ich durch mein gegenwärtiges Sendschreiben die fromme Andacht zu dir und deinen getreuen Engeln beleben und erhöhen wollte, so erbitte mir du, heiliger Michael, von Gott die Kraft, auf dass ich alle Trüb- und Drangsale mit christlichem Gleichmnthe ertrage nach dem Beispiele des Engels der Gemeinde zu Philadelphia, dem der Herr durch seinen Apostel schreiben ließ: „Weil du das Wort meiner Geduld bewahrt hast, will auch ich dich bewahren vor der (Stunde der Versuchung . . . Sieh e, ich komme bald; halte an dem, was du hast, damit Niemand deine Krone empfange. Wer überwindet, den mache ich zu einem Pfeiler im Tempel meines Gottes und er wird nicht m e h r h i n a n s k o m m e n, und ich w i l l a n s i hn sch r e i b e n den N a m e n m e i-nes Gottes und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, die v o in H i m m el v o n m e t ite nt Gott he r a b-kommt, und meinen Namen, den neuen (Christ)." (Apocalyp. 3, 10—12). Das laufende Jahr ist für uns Österreicher ein Jubel- oder Freudenjahr. Es begeht nämlich unser vielgeliebter Landesvater am 2. December sein fünfzigjähriges Regierungs-Jubiläum. Wir Lavantiner wollen dieses denkwürdige Fest feiern mit inniger Dankbarkeit gegen Gott den Herrn für alle Gnaden und Wohlthaten, die er unserem lieben und theueren Kaiser erwiesen, und für alles Gute, das er uns unter seiner halbhundertjährigen Regierung in reichlichem Maße hat zntheil werden lassen. Schon jetzt aber wollen wir Sanct Michael, den großen Himmelsfürsten und Schntzgeist Österreichs, bestürmen, ans dass er unseren Landessürsten hüte und für ihn beim Herrn der Heerscharen sürspreche, damit er ihn erhalte in seiner Gnade und seinen Segen über ihn ausströmen lasse für und für! Weiters möge Sanct Michael, der Engel des Fegefeuers, jenen armen Seelen helfen und beistehen, die Gottes Gerechtigkeit zurückhält im Reinignngs-orte, wo die Leiden peinlicher sind als alles Schmerzliche, was auf Erden erdacht oder empfunden werden kann. Ja, mächtiger Schutzengel der leidenden Kirche, bitte siir alle verstorbenen Lavantiner, ans dass sie gewürdigt werden, in das Reich der reinen Geister, in die triumphierende Kirche ausgenommen zu werden und wie die Engel Gottes im Himmel zu sein. (Matth. 22, 30). Schließlich lenke ich Euere Auftnerksamkeit, geliebte Diöcesanen, noch ans den allerletzten Liebesdienst, den uns vie Engel nach dem Zeugnisse der ewigen Wahrheit erweisen. Bekannt ist die evangelische Erzählung vom armen Lazarus und reichen Prasser. Lazarus war so hungrig, dass er sich nur von den Brosamen, die vom Tische des Reichen sielen, zu sättigen wünschte; aber Niemand hatte mit ihm Mitleid und Erbarmen. Er starb. Und kaittn war er gestorben, siehe, da kamen die Engel ttttfc trugen seine Seele sanft auf ihren Händen in den Schoß Abrahams, in die himmlische Ruhe hinüber. (Luc. 16, 19—22). Welch eilt Trost, in jenem Augenblicke, ivo sich alle Kräfte vereinigen, um die scheidende Seele zu beunruhigen, wo tausenderlei Erinnerungen an die sündhaft verlebten Tage den Geist irre und wirre machen, wo der höllische Geist den letzten und deshalb gewaltigsten Sturm wagt, um die Seele für sich zn gewinnen — welch ein Trost, sage ich, in dem Augenblicke, von dem die Ewigkeit abhängt, einen Engel zum kräftigen Beschirmer, zum Sterbe-Patron zn haben. Unsere HL Kirche kennt die Kraft dieses Beistandes in diesem so wichtigen Zeitpunkte, darum betet sie bei dem Sterbenden: „Kommet zu Hilfe, ihr Engel! Übernehmet seine Seele und traget sie hinüber vor d a s A n-gesicht des Allerhöchsten!" Im Herrn geliebte Diöcesanen! Machen wir uns die Schutzengel durch Verehrung und Liebe, durch Gehorsam und Vertrauen gegen sie, durch Nach ahmung ihres Beispieles zu treuen Lebensgefährten, aus dass sie uns Beistand leisten im Leben und im Tode, auf dass sie uns zumal am jüngsten Tage wenn die Gerichtsposaune erschallen (Matth. 24, 31 ; I. Cor. 15, 52) und der Menschensohn in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen heiligen Engeln kommen wird (Marc. 8, 38), Hilfe leisten, damit wir nicht im furchtbaren Gerichte nntergehen, nicht ins ewige Feuer, das dem Teufel und seinem Anhänge bereitet ist, verstoßen werden, sondern von den Engeln auf die rechte Seite gestellt und von ihnen als die Erwählten Gottes bezeichnet, im Triumphe Jesu Christi in den Himmel ziehen und dann mit ihnen: den Engeln und Erzengeln, den Thronen und Herrschaften, den Cherubim und Seraphim singen ohne Ende: Heilig, heilig, heilig ist der Herr Gott Sabaoth! Himmel und Erde sind seiner Herrlichkeit voll! Hosanna in der Höhe! Mein Schlusswort aber sei der Segenswunsch des hl. Apostels Paulus im Briefe an die Römer: „Der Gott des Friedens zertrete den Satan schnell unter eueren Füßen. Die Gnade unseres Herrn Jesu C h r i st i sei mit euch. Amen." (Rom. 16, 20). Marburg, am hochheiligen Namen-Iesu-Feste, den 16. Jänner 1898. t Michael, Fürstbischof. Jastenmandat für das Jahr 1898. Mit Rücksicht auf die gegenwärtigen Zeitverhältnisse und mit Genehmigung des Hl. Vaters bewillige Ich für das laufende Jahr die nämlichen Erleichterungen beziehentlich des kirchlichen Fasteugebvtes, wie dieselben schon seit einer Reihe von Jahren bewilligt zu werden pflegen, nämlich: I. Ter Abbruch an Speisen ist geboten und nur einmalige Sättigung währen- des Tages erlaubt: 1. An allen Tagen (auch an gebotenen Festtagen) der vierzigtägigen Fasten mit Ausnahme der Sonntage. 2. Art allen Quatember Mittwochen, Freitagen und Samstagen. 3. In der Adventzeit an allen Mittwochen und Freitagen (statt der alten Vigilien vor den Apostelfesten). 4. An den Vigilien und Vorabenden und zwar : vor Pfingsten, vor dem Feste Petri und Pauli, vor dem Feste der Aufnahme Mariä in den Himmel, vor dem Feste Allerheiligen, vor dein Feste der unbefleckten Empfängnis Mariä und vor Weihnachten. II. Fleischspeisen sind verboten: 1. Art allen Freitagen des ganzen Jahres. 2. Am Aschermittivoche, au den Quatember-Mittwochen und Quatember-Samstagen. 3. An den drei letzten Tagen der heiligen Charwoche. 4. An den obgeuanuten Vigilien oder Vorabenden vor Pfingsten, vor den Festtagen : Petri und Patiti, Aufnahme Mariä in den Himmel, Allerheiligen, unbefleckten Empfängnis Mariä und vor Weihnachten. III. In Bezug auf die Milderung gilt folgendes: 1. So oft ein kirchlicher Festtag d. i. ein gebotener Feiertag, welcher im bürgerlichen Leben als solcher begangen wird, auf einen Abstinenztag (z. 93. ans einen Freitag) fällt, ist der Genuss der Fleischspeisen am selben Tage in der ganzen Divcese erlaubt, und zwar, ohne dass es nothwendig märe, dafür an einem ändern Tage sich der Fleischspeisen zn enthalten. 2. Nnr für einzelne Orte gilt die oberwähnte Erlaubnis, nämlich an einem Abstinenztage Fleischspeisen zu gemeßen, daun, wenn daselbst ein Jahrmarkt, zn dem sich gewöhnlich viel Volk versammelt, auf einen solchen Abstinenztag fällt. 3. In Betreff einzelner Personen wird Nachstehendes bewilligt: a) Fleischspeisen dürfen genießen an allen Tagen des Jahres, jedoch mit Ausnahme des Aschermittwoches, der drei letzten Tage der heiligen Charwoche und der Bigilien vor Pfingsten und Weihnachten: Arbeiter in Bergwerken und Fabriken. Reisende, die in G a st- mtd Wirths h üuse r n speisen. Auch Andere, d. i. nicht Reisende, welche z. B. in Städten und sonstigen geschlossenen Orten in Gasthäusern ihre Beköstigung haben. b) An allen Tagen mit einziger Ausnahme des Charfreitages können sich der Fleischspeisen bedienen: Die Con duet eure auf den Eisenbahnen. Jene Reisenden, welche in Gasthäusern der Eisenbahn-Stationen speisen müssen. D i e B a d egäste, üb e r h a u p t C u rgästc, welche wirklich zur Herstellung ihrer G e s u n d h e i t s i ch i n B a d e- v d er C u r v r t e n a u s h a l t e n. — Die gleiche Milderung gilt für ihre Hausgenossen und Dienerschaft. Hingegen gilt sie nicht für solche Personen, welche Cur-' und Badeorte nur des Vergnügens wegen besuchen. c) Ohne Einschränkung, d. i. ohne Ausnahme irgend welchen Tages, können Fleischspeisen genießen Jene, welche ihrer äußersten Armuth wegen unter Speisen keine Auswahl treffen können, sondern eben das essen müssen, was sie bekommen, (also wenn sie nicht Fastenspeisen erhalten) ; ferner überhaupt jene Personen, w e l ch e u n d so lange sie in einem solchen Haust leben (z. B. als Dienstboten), in welchem man ihnen keine Fastenspeisen vvrsetzt. Doch sollen sie, »venir Marburg, am 16. Jänner 1898. ihnen nur immer möglich, trachten, wenigstens am C h a r s r e i t a ge sich der Fleischspeisen zu enthalten. 4. Ausdrücklich verboten ist an allen dispensierten Fasttagen des ganzen Jahres — während der vierzig tägigen Fasten auch an Sonntagen — Fleischspeisen zugleich mit Fischen bei einer und derselben Mahlzeit zu genießen. Dieses gilt auch für Solche, welche wegen Alter, Krankheit, schwerer Arbeit u. dgl. von der Fastenpflicht befreit sind. 5. Endlich wird noch bemerkt: a) Alle, die an dispensierten Fasttagen Fleischspeisen genießen, sind verpflichtet an solchen Tagen, so loie an derglei ch e n Samstagen des Jahres drei Vaterunser, drei G e g r ü ß e t seist d u SM aria und den Apostolis ch e n Glaube»» zu Ehren des bitteren Leidens und Sterbens Jesn Christi andächtig und im Geiste der Buße zu beten. Wo mehrere Hausgenossen zusammen speisen, sollen diese Gebete laut und gemeinschaftlich verrichtet »verben. Jnsbesonders an solchen dispensierten Tagen sollen nach Kräften milde Werke der Barmherzigkeit geübt und die Armen mit den Überbleibseln der Mahlzeit bedacht werden. 1)) Der Gebrauch anderen Fettes, als des Rindschmalzes, ist auch an den gewöhnlichen Freitagen des Jahres, d. i. mit Ausnahme der Quatember-Freitage und des Charfreitages gestattet. c) Kranken eine weitere Dispens zu ertheilen, sind Seelsorger und Beichtväter ermächtigt. Es kann sich um eilte bleibende Fastendispens im Nothfalle auch an Mich unter Angabe vollgiltiger Gründe gewendet werdet». Zuletzt sei noch mit besonderem Nachdruck betont, dass die Zeit für die Ablegung der Hl. Osterbeicht und für den Empfang der Hl. Oster-Communivn mit dem 2. Fastensonntage (Reminiscere) beginnt und bis zum 4. Sonntage nach Ostern (Cantate) einschließlich dauert. Zn gleich »vird an die alte Vorschrift erinnert, die österliche Communio»» wo möglich in der Pfarrkirche zn empfangen. Auch werden die Gläubigen noch daran erinnert, dass während der geschlossenen Zeit, d. i. vom 1. Adventsonntage bis zum Feste der Erscheinung des Herrn einschließlich, und von dem Aschermittwoch bis zum 1. Sonntage nach Ostern einschließlich, alle öffentlichen Lustbarkeiten und Ergötzungen untersagt sind. Die Gnade des heiligen Geistes sei mit Euch, auf dass Ihr im Stande seid, im Geiste der Liebe, des Gehorsams und der Buße das Fastenmandat gewissenhaft zu erfüllen. U n d a l l e, »v e l ch e n a ch d i e s e r R i ch t s ch n u r »vandeln werden, Friede sei über sie und Barmherzigkeit. (Gal. 6, 17). t Michael, Fürstbischof. Anmerkung. Vorstehendes Hirtenschreiben kann bereits am Sonntage Septuagesima oder Sexagesima theilweise zur Vorlesung gelangen. Die weitere Lesung soll sich nicht zu weit in die heil. Fastenzeit hinein erstrecken. Das Fasteu-inandat ist wie gewöhulich am Sonntage Quinquagesima von der Kanzel zu verlautbaren. Postni pastirski list in postna postava za leto 1898. MIHAEL, po božji milosti in po božjem usmiljenju knez in škof lavantinski, innogoeastiti duhovščini in vsem ljubim vernikom svoje škofije pozdrav, blagoslov in vse dobro od Boga Očeta in Boga Sina v edinosti sv. Duha! „Ulej, Mihael, eden izmed naj prvih knezov, mi je prišel na pomoč.“ (Dan. 10, 13). V Gospodu ljubljeni škofljani ! ude/no prikazen je gledal veliki prerok Danijel ob reki Tigris. Ko se je bil tri tedne ostro postil in pokoril, prikazal se mu je mož veličastne postave — po splošnem mnenju Gabrijel, ki je bil tudi že poprej poslan k Danijelu — in mu je rekel: »Danijel, mož želja, pazi na besede, katere ti govorim, in stopi na noge; ker sedaj sem poslan k tebi... Ne boj se, Danijel! Ker od prvega dne, ko si srčno želel umeti in si se pokoril pred svojim Bogom, so bile uslišane tvoje besede; in prišel sem zavoljo tvojih besed. Pa knez perzijskega kraljestva se mi je vstavljal... in glej, Mihael, eden izmed naj prvih knezov, mi je prišel na pomoč.« (Dan. 10, 11—13). Imenovani knez perzijskega kraljestva je po nauku sv. Ilijeronima, sv. Gregorija Velikega in drugih cerkvenih očetov in učenikov dobri angelj, katerega je Gospod Bog perzijskemu kraljestvu dal za variha. Ta je delal na to, da Izraelci ostanejo v perzijski deželi, da bi se po njih širilo spoznanje pravega Boga; Gabrijel pa je želel, da se pregnanci vrnejo v domovino in pòpravijo Jeruzalemsko mesto in pozidajo tempelj ; zato se je trudil, da jim nakloni kraljevo srce. V tem mu je prišel na pomoč sv. nadangelj Mihael, o katerem zagotavlja še nadalje : »Ni kdo mi ne pomaga v vsem tem, kakor Mihael, vaš knez.« (Dan. 10, 21). In »tisti čas bode vstal Mihael, veliki knez, kateri se poteguje za otroke tvojega ljudstva.« (Dan. 1.2, 1). Iz teh svetopisemskih besed razvidimo jasno, da je bil sv. nadangelj Mihael varih izvoljenega ljudstva, ki mu je ob času stisk in nadlog prihajal na pomoč. Kakor je sinagoga ali shodnica sv. Mihaela častila za svojega angelj a variha, tako ga čisla in slavi tudi katoliška cerkev za svojega mogočnega zaščitnika, kakor nam ga kaže prerok novega zakona, sv. Janez, v skrivnem razodetju, kjer se poteguje za kraljestvo božje zoper satana. (Skr. razod. 12, 7—9). Ošabna modrost našega časa, piše dr. Jožef Frančišek Allioli v svoji izvrstni, od apostolske stolice potrjeni prestavi in razlagi vsega sv. Pisma,1 ošabna modrost našega časa ne more uvideti in j umeti. da so sv. angelji odločeni za višje in nižje službe v božji svetovladi ; da pa je to njihov namen, uči božje razodetje in je po vsem naravno. V vsej sveti zgodovini nastopajo angelji kot varihi ljudem in kot take proglaša jih sama beseda božja : »Niso li vsi služeči duhovi, v strežbo poslani zavoljo tistih, kateri bodo prejeli delež v z veli Čanja?« (Hebr. 1, 14). Da so med seboj razvrsteni po raznih zmožnostih in darovih, sledi iz drugih raznih stvarij, katere vse razodevajo med seboj veliko raznovrstnost, in sv. Pismo o tem redu določno govori z besedami : »Po njem je vstvarjeno vse, kar je v nebesih in na zemlji, vidno in nevidno, naj si bodo troni ali gospostva ali poglavarstva ali oblasti.« (Kol. 1, 16). Da pa vsled reda, kateri je med njimi, višje in nižje službe opravljajo gledé na j oskrbovanje človeškega vzveličanja, je tudi celo naravno in sicer prav zato, ker je red med njimi. Kakor pa je bil sv. Mihael varih in zavetnik izvoljenega ljudstva, tako je varih in čuvar naše sv. katoliške cerkve,2 katera ga je vedno visoko častila in se njegovemu mogočnemu varstvu goreče priporočala. Zlasti sedanje dni se je močno pomnožilo češčenje vzvišenega kneza angel j e v, kakor so narastle in se pomnožile tudi stiske in britkosti sv. cerkve. Naš srečno in slavno vladajoči sv. oče Leon XIII. sami so se v svoji zadregi zatekli v varstvo Lega nebeškega junaka in mo- 1 Die 111. Schrift des alten und neuen Testamentes. Landshut, 1839. 4. izdaja, IV. zvezek, str. 503 itd., opomba 24. 2 Že v Herminem Pastirju beremo: „Haec autem lex filius Dei est praedicatus . . . Populi vero stantes hi sunt, qui audierunt praedicationem eius et crediderunt. Nun-cius autem ille magnus et honestus Michael est, qui populi huius habet potestatem et gubernat eos.“ (Similit. 8, 10. Lat. edit, llilgenfeld. Lipsiac, 1873). gočnika, kakor se je po besedah sv. apostola Janeza v skrivnem razodetju občina svetnikov zoper napade satanove izročila v varstvo temu mogočnemu premagalcu peklenskega sovražnika. Malo let po nastopu svoje toliko težavne najvišje pastirske službe so sv. oče Leon XIII. zapovedali, naj se po vsaki tihi sv. maši opravljajo tri velepomembne molitve, zadnja izmed njih samo le j k sv. nadangelju Mihaelu. S to molitvijo, katero so napovedali dne 26. avgusta 1886, naj verniki vso katoliško cerkev izročajo in priporočajo varstvu prvaka in poveljnika nebeške vojne zoper hudobo in zalezovanje hudičevo. V Gospodu ljubljeni škofljani ! Naš sv. oče papež Leon XIII. med vsemi najbolj poznajo glavne napake sedanjega časa; poznajo pa tudi in nam podajejo naravne in nadnaravne pripomočke, s katerimi se moremo uspešno ustavljati tem napakam. Eno izmed teh nadnaravnih sredstev je goreče klicanje in češčenje veličastnega in mogočnega variha sv. katoliške cerkve, sv. Mihaela. Sv. oče so dne 25. septembra 1888 obdarovali z odpustkom tristo dnij za vsaki dan krasno molitev k sv. Mihaelu nadangelju in so jo dali med vse, v cerkvi sv. Petra v Rimu pričujoče, razdeliti po sv. maši, ki so jo služili dne 30. septembra imenovanega leta ob slavnosti, ukazani vsej cerkvi za rajne.1 Še več. Dne 18. majnika 1890 so naš slavno vladajoči sv. oče zapovedali izredno zarotilo, katero priporočajo vsem škofom sveta. Duhovniki, od svojega škofa pooblaščeni, ki to nenavadno zakletev zoper satana in angelje odpadnike opravljajo vsaki dan, klicaje v sv. nadangelja Mihaela, dobijo vsaki krat odpustek tristo dnij, enkrat na mesec pa pod navadnimi pogoji popoln odpustek, kateri se more po priprošnji v prid obrniti tudi vernim dušam.2 1 Franz Beringov, Die Ablässe, ihr Wesen und Gebrauch. 10. Aufl. Paderborn, 1893, sfr. 190 in 191. 2 Franz Beringov, op. eit. str. 788 nsl. — Primeri : Kirchl. Verordn.-Blatt für die Lavaufer Diöcese, 1890. VII. j num. I. str. 1-3. Posebna izdaja kn.-šk. lav. ordinarij ata dne 7. aprila 1897, st. 1120. Vse to me je napotilo izvršiti sklep, katerega sem gojil že dalje časa, da v letošnjem postnem pastirskem listu govorim o angeljih, posebno pa o njihovem slavnem vodniku, kar se to tako redko zgodi in bi se vendar moralo večkrat zgoditi, zlasti sedanje dni, ko se svet odvrača od duševnih in nadnaravnih stvarij in se obrača do tva-rinskih, se udaje materijalizmu ; sedanje dni, ko se zapeljivost toliko širi in je človeška družba tako pokvarjena. S to pastirsko in poučno poslanico ne nameravam druga, kakor da predragi škofijam utrdite svoje zaupanje do angeljev va-riliov in da se vnemate v vzveličavnem češčenju in v pobožnosti do sv. Mihaela, v hvalo in slavo božjo, v čast in poveličevanje angeljev, svojim neumrljivim dušam pa v časni in večni dobiček. Jezus Kristus, naš Gospod in Vzveličar, kateremu so angelji kot svojemu kralju stregli na zemlji, in katerega sedaj neprestano slavijo in hvalijo v nebesih, blagoslovi moje besede na mogočno priprošnjo slavnega kneza zvestih angeljev, sv. Mihaela ! Da pa prav govorim, očisti naj mi jezik tisti Seraf, ki se je z živim ogljem dotaknil ust preroka Izaije, da je mogel dostojno govoriti in pisati o svetih in nebeških rečeh. (Iz. 6, 6. 7). Ljubi božji Vzveličar pa tudi obilno blagoslovi vse, kateri moje višjepastirske besede v ljubezni, v pokorščini in ponižnosti vsprejmejo in spolnjujejo. »Blagor j e mu, kateri bere in sliši besede le prerokbe in dopolni, kar je pisano v njej... Milost in mir vam bodi od Njega, kateri je in je bil in bode prišel, in od sedmerih duhov, kateri so pred njegovim sedežem!« (Skr. razod. 1, 3. 4). Sveta Marija, kraljica angeljev, sveti Mihael in vsi sveti angelji in nad angelji in vsi zbori vzveličanih duhov, prosite za me in za moje ! O češčenju angeljev. Ljubljeni v Gospodu ! četrti cerkveni zbor Lateranski leta 1215 je izjavil koj v prvem kanonu ali zakonilu svojih svetih določeb to-le: »Stvarnik vseh vidnih in nevidnih, duhovnih in telesnih rečij je po svoji vsemogočni moči ob enem v začetku časa iz nič naredil obojno stvar, duhovno in telesno, angeljsko namreč in zemeljsko, in potem človeško, tako rekoč skupno, obstoječo iz duše in telesa.« 1. Ta verska določba uči točno in jasno, da je trojna vrsta stvarij, katere je Bog po svoji neskončni moči in dobrotljivosti vstvaril : celo telesne stvari brez življenja in gibanja, kakor kamenje; rastline, ki živijo, pa se ne morejo gibati ; nadalje živali, katere živč in se gibljejo, pa so brezumne ; potem stvari, ki so iz duše in telesa, in stvari, ki imajo um, telesa pa nimajo, so torej čisti, neumrljivi duhovi. Čudežno soglasje v vesoljnem stvarstvu je toliko jasno že našemu umu, da, ko bi tudi razodetje božje razločno ne učilo bitja angeljev, bi bil človeški um z ozirom na telesne stvari in na človeka skoro prisiljen verovati, da so angelji. »Dovršenost vesoljnega sveta zahteva, da so duhovna bitja«, opaža po pravici angelj šole, sv. Tomaž Akvinski.1 Nežive stvari so Bogu podobne v tem, da so; rastline v tem, da živijo; živali v tem, da čutijo ; človek v tem, da je deloma duhovno bitje, angelji pa v tem, da so čisti duhovi. Brez angeljev bila bi vrzel v stvarstvu, pogrešala bi se srednja stvar med Bogom in človekom ; stvarstvo bi bilo navzgor nedovršeno. Ni torej čuda, da so ludi pagani verovali taka osrednja bitja, katerim so pri- 1 Summa thcolog. P. I. q. 50.. art. I. Edit. decima, i Parisiis, 1877. Tom. I. pag. 407. pisovali višje lastnosti in zmožnosti, kakor jih ima človek.1 2. Sv. Pismo od prve Mozesove knjige do skrivnega razodetja govori skoro na vsakem listu in na vsaki strani o angeljih. Kažejo se nam kol telesna, osebna bitja, nadarjena z nadčloveškimi zmožnostmi uma in volje, z močjo in veličastvom, razvrsteni v hijerarhični red kot angelji, nadangelji in moči; kot oblastva, gospostva in poglavarstva ; kot prestoli, kerubimi in se-ratimi. Po nauku razsvetljenega papeža sv. Gregorija I. (590 — 604) so angelji oznanjevalci manj važnih rečij, nadangelji so poslanci v najimenitnejših zadevah, moči pa delajo po božjem povelju čudeže in izredna znamenja. Oblastvom so podložni duhovi teme, gospostvom je dana oblast, da načeljujejo tudi dobrim angeljem nižje vrste; poglavarstva se imenujejo, ker so njim podvržena tudi gospostva. Prestoli so po obilni milosti tako-rekoč prisedniki v božjih sodbah ; kerubimi se odlikujejo zlasti po svoji modrosti in sera fi mi po svoji plameneči ljubezni.2 Mozes, slavni postavodajalec in voditelj Izraelskega ljudstva, prav pogosto omenja angelje in kaže tako, da je bil o njihovem žitju in bitju celo prepričan. Tako pripoveduje že v prvi knjigi, da je Bog keruba z ognjenim in švigajočim mečem postavil pred vhod raja, varovat pota k drevesu življenja (Gen. 3, 24); nadalje, da je angelj bil tolažnik in pomočnik zapuščeni dekli Magari, ki ji je rekel v puščavi : »Kaj delaš? Ne boj se, ker Bog je uslišal otrokov glas s kraja, kjer leži.« (Gen. 21, 17). Močnovernemu očaku Abrahamu so se prikazali trije angelji, mu obljubili sina in so mu naznanili, da bode Sodoma pokončana. (Gen. 18, 1—33). K pobožnemu Lotu sta prišla angelj a in mu rekla : »Vstani, 1 Glej : Aristotel. I. 12. c. 8. (Prim. Dr. M. Jos. Schceben, Handbuch der kath. Dogmatik. Freiburg im Br. 1878. H. zvezek, I. del, str. 52, št. 139). 2 8. Gregorii bom. 34 in Evangel. — Prim. : Officium votivum de ss. Angelis. Ad Matutinum 11. Noct. leet. IV., V. et VI. vzemi svojo ženo in dve hčeri, kateri imaš, da tudi ti ne pogineš s pregrešnim mestom vred.« (Gen. 19, 15). Jakob na begu vidi v spanju lestvico, ki je stala na zemlji in se z vrhom dotikala nebes, in angelji božji so hodili po njej gor in dol. (Gen. 28, 12). Ko je Elija ves užaljen in utrujen ležal v brinjevi senci, pride k njemu angelj Gospodov, se ga dotakne in reče: »Vstani in jej!« (II. Kralj. 11, 5). In kdo ne pozna preljubeznjive pri-godbe o mladem Tobiji, kateremu je bil nadangel) Rafael tovariš na potu v Medijo in nazaj v domovino ? In kolikokrat omenjajo angelje veliki in mali preroki, kakor tudi od sv. Duha razsvetljeni pisatelji mnogih drugih sv. knjig starega zakona. Toda ne le v stari, temveč tudi v novi zavezi se prav pogosto nahajajo angelji. Že kar na pragu nove zaveze vidimo duhovnika Caharijo, kateremu angelj Gabrijel naznani rojstvo sina Janeza, predhodnika Kristusovega. Prav tisti nadangel) prinese Mariji pozdrav in veselo oznanilo z nebes, da bode rodila željno pričakovanega Odrešenika sveta. In pravičnemu Jožefu je angelj večkrat dajal v spanju naročila v zadevi njegove deviške neveste in njenega božjega deteta Jezusa. Na betlehemskih livadah so se prikazali angelji pobožnim pastirjem in so jim oznanili rojstvo Mesijino, drugi angelji pa so v nebeških višavah popevali hvalno pesem : »Čast Bogu na višavi in mir na zemlji ljudem, ki so dobre volje«. (Luk. 2, 14). Ko je bil Jezus v puščavi skušan, so pristopili angelji in so mu stregli'. (Mat. 4, 11). Na Oljski gori ga je v smrtni brhkosti tolažil angelj (Luk. 22, 43), in ko je bil vjet, rekel je Petru, ki ga je hotel z mečem braniti : »Ali meniš, da ne morem prositi svojega Očeta, in bi mi poslal več kakor dvanajst legij angelj e v?« (Mat. 20, 53). Ob grobu tolaži angelj žene, rekoč : »Ne bojte se. Vstal je.« (Mat. 28, 5. 6). Enajsterim apostolom se prikažeta na Oljski gori dva angelja, kakor dva moža v belih oblačilih, in jih ogovorita : »Možje Galilejci, kaj stojite in gledate v nebo? Tisti Jezus, kateri je bil vzet od vas v nebo, bo prišel tako, kakor ste ga videli iti v nebo.« (Dejanj, apost. 1,11). Pri tej množini dokazov iz sv. Pisma za bivanje angeljev je pač nepotrebno, za to resnico navajati še tudi dokazov iz ustnega izročila. Mirno moremo trditi, da skoro vsak cerkveni oče in cerkveni učenik potrjuje resnico, katero je slovesno proglasil četrti Lateranski občni zbor. Dobro pripazuje veleslavni cerkveni učenik sv. Avguštin k 102. psalmu : »Da so angelji, vemo iz verskega nauka... in zato nimamo pravice, dvomiti o tem.«1 Naveden še bodi jasni odgovor znamenitega rimskega katekizma, glaseč se tako-le: »Poleg tega je Bog vstvaril iz nič duhovno naravo in brez števila angeljev, da mu služijo in na strani stojé, katere je potem s svojo čudežno milostjo in z močjo povišal in obdaroval.«2 3. Navedene besede katekizma katekizmov tudi učč, da je narava angeljev dobra in njih bistvo sveto, zato se naravnost imenujejo sveti. (Devlor. 33, 2). To svetost in pravičnost, prosti dar milosti božje, bi bili morali angelji pokazati v dobrih delili, in tako bi si bili zaslužili vzveličanje. Zatorej pravi glasoviti škof Hiponski, sv. Avguštin : »K njihovemu vzveličanju je bilo še potrebno, da bi bili prostovoljno vstra-jali v resnici, dokler bi bili dospeli do one obilnosti naj višjega vz veličanj a, katero bi bilo takorekoč plačilo za njihovo stanovitnost. Te obilnosti vz veličanj a niso imeli.« 3 1 Prim. : Franc. Xav. Schouppe 8. J., Elementa theologiae dogmaticae. Tom. I. Edit. 13. Bruxellis, 1878. Pag. 353. num. 40. 2°. 2 Catechismus ex decreto Concil. Trid. ad parochos, Pii V. Pontif. Maxim, primum dein Clement. XIII. iussu editus. Romae, typis Camerae apostolic. 1701. Recusus Viennae, 1833. pag. 23. 3 De correptione et gratia. Gap. 10. Edit. J. P. Migne. Tom. 44. col. 933. num. 27. Angelji bi bili morali sodelovati z milostjo njim podeljeno in tako po dostani poskušnji dospeti v večno vzveličanje. Nekateri angelji so prebili to skušnjo in so se po svojem prostem dobrem sklepu utrdili v svetosti in pravičnosti, v kateri imajo svoje vzveličanje. Drugi pa niso prestali te skušnje. Lucifer, vodja upornih angeljev in zato imenovan glavar hudičev (Mat. 12, 24), ni hotel biti pokoren in podložen (I. Tim. 3, 6). On in njegovi privrženci so se odvrnili, kakor pripazuje jedrnato sv. Avguštin, od naj višjega bitja in so se obrnili k sebi. In božji Vzveličar pravi o hudiču, da ni ostal v resnici, »lile in veri-tate non stetit.« (Jan. 8, 44). Lucifer pač v svoji prevzetnosti ni hotel moliti Boga, kakor je tudi na gori rekel božjemu Sinu : »Vse to ti dam, a ko padeš in me moliš.« (Mat. 4, 9). Vsled ošabne vstaje in prevzetnega upora luciferja in njegovih tovarišev je vstal, kakor piše sv. apostol in evangelist Janez, velik boj v nebesih. »Mihael in njegovi angelji, kateri so mu zvesti ostali, so se bojevali z zmajem in zmaj se je bojeval in njegovi angelji; in niso premagali, in njih mesto se ni več našlo v nebesih. In dol je bil pahnjen tisti veliki zmaj, stara kača, ki se ji pravi hudič in satan, kateri zapeljuje ves svet; dol je bil pahnjen na zemljo in njegovi angelji so bili vrženi ž njim.« (Skr. razod. 12, 7—9). In prvi rimski papež, sv. Peter, piše o grehu angeljev : »Bog angeljem, ki so grešili, ni prizanesel, temveč jih je s peklenskimi verigami potegnil v brezdno in izdal trpljenju.« (II. Petr. 2, 4). In sv, apostol Juda Tadej pravi o lem: »Angelj e pa, kateri niso ohranili svoje imenitnosti, marveč so zapustili svoje stanovanje, je za sodbo velikega dne z večnimi vezmi prihranil pod temo.« (Jud. 6). Ta grozni padež hudobnih angeljev nam tudi pojasnjuje njihovo strašno zavist in nespravljivo sovraštvo do ljudij, kateri so poklicani, da zavzemajo njihove prostore v nebesih ; pojasnjuje nam njihov neprestani srd in napor, človeka zapeljati in storiti večno nesrečnega. 4. Nalogo dobrih in zvestih angeljev znači že njihovo ime : angelj, posel, poslanec, katero ne izraža njihovega bistva, marveč njihovo delovanje, njihovo službo. In ta služba korenini v razmerju, v katerem so z Bogom, med seboj in z nami ljudmi. Z Bogom so angelji v tesni zvezi, mu služijo z največim spoštovanjem, v stanovitni zvestobi, v najponižnejšem češčenju in moljenju, v neprestanem slavljenju, hvaljenju in poveličevanju, v svetem veselju in rado-vanju. Med seboj so veliko duhovno kraljestvo in so z ozirom na spoznanje in voljo v najlepšem duhovnem občestvu. Kot dobri, vzveličani duhovi imajo angelji živo sočutje za srečo in nesrečo človeškega rodu, kateremu pomagajo dosezati pravi namen. Ta njihova delavnost se kaže v vseh glavnih dobah božjega razodetja. Že ob stvaritvi so se prikazali prepevajoči angelji, kakor izvedamo iz knjige Jobove. (Job. 38, 4. 7). Angelj je nastopil, ko sta prva človeka odpadla od Boga in zgubila raj. (Gen. 3, 24). Angelji so nastopali v dobi očakov, Mozesa, Jozuve (Joz. 5, 13. 14), sodnikov (Sodn. 2, 1—4), kraljev (111. Kralj. 13, 18; IV. Kralj. 1, 15), prerokov (Izaj. 37, 36 ; Dan. 14, 33. 35. 38). — Zlasti pa so bili delavni ob dopolnitvi časa, ob izvrševanju dela človeškega odrešenja. Tako oznanijo v sv. noči rojstvo dolgo zaželenega Mesije ; zato se prva izmed treh božičnih maš. katero služi duhovnik o polnoči, imenuje angeljska maša. Bavno tako oznanijo častitljivo vstajenje in vnebohod božjega Vzveličarja. Oni posredujejo in pospešujejo apostolsko delovanje v prvi cerkvi, kakor nam obširno poroča sv. Lukež v svojem Dejanju apostolov. (Dejan. ap. 8, 26; 10, 1—8. 11. 13; 12, 5—12, 27, 22—26). Slednjič se bodo angelji prikazali pri zadnji splošni sodbi in bodo opravljali svojo službo. »In takrat se bo prikazalo znamenje Sinu človekovega na nebu in tedaj se bodo jokali vsi rodovi na zemlji in bodo videli Sinu človekovega priti v oblakih neba z veliko močjo in veličastvom. In bode poslal svoje angelj e s trobento in z velikim glasom, in zbrali bodo njegove izvoljence od čel ir ih vetrov od kraja do konca neba... In zbrali se bodo pred njim vsi narodi, in jih bode razločil (po svojih angelj ih), kakor pastir loči ovce od kozlov.« (Mat. 24, 30. 31; 25, 32). 5. Kar so in kar delajo angelji v obče za človeški rod, to je in dela posamezni angelj za posameznega človeka kot njegov zvesti angelj varih. (Ps. 90, 11. 12; Hebr. 1, 14). Da imajo otroci svoje angelj e varihe, veli k rat naglaša sv. Pismo stare zaveze (Gen. 48, 16; Ps. 33, 8), in božji prijatelj otrok sam to uči, ko svari pred pohujšanjem nedolžnih otrok, rekoč : »Glejte, da ne zaničujete katerega teh malih; ker povem vam, njih angelji v nebesih vedno gledajo obličje mojega Očeta, kateri je v nebesih.» (Mat. 18, 10). Po soglasnem nauku sv. cerkvenih očakov in učenikov je tudi odrasli človek, posebno kristijan (Dejan, ap. 12, 15) v varstvu in v skrbi angeljevi, o čemur se moremo pač dovolj prepričati po izkušnji. »Magna dignitas animarum, ut unaquaeque habeat ab ortu nativitatis in custodiam sui angelum delegatum.« Velika je čast duš, kliče po pravici sv. Hijeronim, da ima vsaka od svojega početka sem angelja, kateri ji je poslan za variha.1 Zares, neumljive in nedomerno velike in visoke so skrivnosti usmiljenja božjega do nas ljudij. In med te najgloblje skrivnosti božjega usmiljenja spada sicer nevidna pa dejanska zveza, katero imamo mi revni ljudje na zemlji z angelji v nebesih, zveza, katera nad vse ganljivo in ljubeznivo spričuje ne le vsemogočnost in modrost božjo, temveč tudi njegovo očetovsko ljubezen in dobrotljivost do človeškega rodu. »Kaj je človek«, 1 Lib. 3. Comment. in cap. 18. Matth. — Prim. Festum dedicat, s. Michaelis archang. die ‘29. Sept. lect. IX. smemo pač vprašali z Davidom, »da se ga spominjaš? . .. De malo si ga znižal pod angelje, s slavo in častjo si ga ovenčal.« (Ps. 8, 5. 6). Ničesar ni hotel opustiti predobrot-ljivi in preusmiljeni Bog, karkoli nam koristi in služi v vzveličanje, kar nam more zagotovili ded-ščino večnega življenja. In zato je tudi zapovedal svojim angeljem, da nas varujejo po vseh potih in stezah. O čudapolna ljubezen, kliče s pogledom na to vzveličavno zvezo medosladki cerkveni učenik sv. Bernard, o čudapolna ljubezen, v katero nas je očetovska skrb postavila z angelji! — Res, o neskončna ljubezen nebeškega Očeta, kateri nam, kakor svojim prijateljem, pošilja angelje za služabnike. Kakošno ljubezen in dobroto pa skazujejo angelji ljudem? Pred vsem to, da so jim varihi in pomočniki, da jih navdajejo s tolažbo in pogumom. Izraelskemu ljudstvu je govoril Gospod Bog: »Glej, jaz pošljem svojega angelja, da hodi pred teboj in te varuje na potu in te pripelje v kraj, katerega sem ti pripravil. Glej nanj in poslušaj njegov glas... Ako poslušaš njegov glas in storiš vse, kar rečem, bom sovražnik tvojim sovražnikom in bom tepel tiste, ki tepejo tebe. In moj angelj pojde pred teboj in te popelje.« (Eksod. 23, 20 nsl). In zgodilo se je tako. Angelj je hodil pred Izraelci po dnevu v temnem in po noči pa v ognjenem oblaku, in jim je bil vodnik in vladar, varili in branitelj na nevarnostij polnem potovanju. Angelj varih se je v puščavi berzabejski pri studencu prikazal žalostni Magari, da ji pokaže hladen vrelec in reši njenega medlečega sinka Izmaela gotove smrti. (Gen. 16, 7; 21, 17—19). »Vstani«, silila sta angelja v Sodomi nedolžnega Lota, »vstani, vzemi svojo ženo in dve hčeri, kateri imaš, da tudi ti ne pogineš s pregrešnim mestom vred.« Ker se je pa Lot še obotavljal, prijela sta za roko j ega, njegovo ženo in njegovi dve hčeri in sta ga peljala iz mesta in mu govorila, rekoč: »Otrni svoje življenje in ne oziraj se, in ne mudi se nikjer v tej okolici, temveč reši se na goro, katera je pred teboj.« (Gen. 19, 15-17). Krasen in tolažbe poln je opis, katerega podaje kralj David o varstvu angeljev. »Nesreča ne bo prišla do tebe in šiba se ne bo približala tvojemu šotoru. Ker svojim angeljem je zapovedal zavoljo tebe, da te varujejo na vseh tvojih potili. Na rokah te bodo nosili, da kje s svojo nogo ne zadeneš ob kamen. Hodil boš po gadih in baziliskih, in boš teptal leva in zmaja.« (Ps. 90, 10—13). Po teh svetopisemskih besedah ravnajo angelji z nami, kakor ravna ljubeča mati s svojim ljubljenim detetom, katero še ne more trdno in varno stopati po tleh. Brž ko mati vidi, da slabotno dete omahuje, hiti mu naproti, stegne za njim svoje roke in je vzame v svoje naročje in je veselo in rahlo odnese. Še več. Sv. Pismo starega zakona nam pripoveduje mnogo vzgledov, da so sv. angelji tudi dejanski, da so očitno nastopali v varstvo dobrim in pravičnim. Senaherib, mogočni kralj asirski, je z mnogoštevilno vojsko oblegal mesto Jeruzalem, katerega pobožni kralj Ecehija je le v Boga stavljal svoje trdno zaupanje. In prerok Izaija pride h kralju in mu reče po božjem naročilu: »Senaherib ne bo šel v to mesto, niti puščice ne bo pognal vanje . . . Po potu, po katerem je prišel, se bode vrnil. In jaz bom varoval to mesto in je bodem otel.« In angelj Gospodov je prišel v noči in je pobil v asirskem taboru sto in petinosemdeset tisoč mož. In ko je Senaherib zjutraj vstal in videl trupla mrličev, je odrinil in pobegnil. (IV. Kralj. 19, 32—35). Najmilejša prigodba pa, ki jo pripoveduje stara zaveza o angeljih, je brez dvoma vspodbudno poročilo o angelju, kateri je v podobi imenitnega mladeniča spremljal mladega Tobijo v tujo deželo, mu je zvesto služil in ga je zdravega pripeljal zopet v hišo ljubih starišev. »Oče«, vpraša zatorej srečni sin še srečnejšega očeta, »oče, kakošno plačilo bodemo dali temu sv. možu, ali s čim mu moremo vredno povrniti njegove dobrote? Mene je zdravega peljal tj e in nazaj; denarje, katere ti je dolgoval Gabel, je on sprejel. Menije dobil ženo, hudobnega duha je pregnal od nje in razveselil je njene stari še. Mene je obvaroval, da me ni riba požrla; tebi je pomagal, da vidiš luč neba, z vsemi dobrotami smo napolnjeni po njem.« (lob. 12, 2, 3). Mogel bi nadalje omeniti še angel j a, kateri je držal roko Abrahamu, da ni žrtvoval Izaka v dar. Mogel bi imenovati angelja variha, kateri je Judito peljal v Holofernov šotor in nazaj, kakor to spričuje junakinja z besedami: »Kakor resnično živi Bog, varoval me je njegov angelj, ko sem šla od tod, ko sem bila tam in ko sem se od o n dot vrnila; in Gospod ni pripustil oskruniti svoje dekle, temveč me je brez omadežanja z grehom poklical k vam nazaj, da se veselim njegove zmage, svoje ohranitve in vaše rešitve. Hvalite ga vsi, ker je dober, in ker je večno njegovo usmiljenje!« (Jud. 13, 20. 21). Mogel bi navesti angelja, kateri je ohladil žrjavico ognjene peči, da se trem mladeničem Ananiji, Azariji in Mizaelu ni zgodilo nič žalega ; in onega, ki je preroka Habakuka peljal v levnjak, da je nesel Danijelu hrane. (Dan. 3, 49, 50; 14, 33). Mogel bi nadalje govoriti o angelju z belim oblačilom in z zlatim oklepom, pod katerega vodstvom je Juda Makabejec vojvoda Lizijo zagnal v beg. (II. Mak. 11, 8. 12); vendar opuščam to in mnogo druga iz stare zaveze, ker nam še nova zaveza ponuja obilno neovržnih dokazov, da angelji pomagajo ljudem in jih varujejo, osr-čujejo ter tolažijo. 6. (Ješčena bodi, milosti polna, pozdravi angelj Gabrijel v Nazaretu Marijo, in ne boj se; ker milost si našla pri Bogu. Glej, rodila bodeš sinu in daj mu ime Jezus. On bo velik in sin Najvišjega imenovan. (Luk. 1, 28. 30—32). In ko se je ta prerokba izpolnila, so prinesli veselo vest angelj i z nebes pastirjem na betlehemskih livadah, in so jih natančno poučili o kraju, kjer je rojen Vzveličar sveta. In pozneje vidimo angelje, da strežejo v puščavi Odrešeniku človeškega rodu, ko je bil pregnal skušnjavca in zapeljivca Adamovega. Angelj je potrdil in okrepčal Jezusa, ko je na Oljski gori krvavi pot polil. Poslanec iz svetlih nebeških višav je bil, ki je potolažil pobožne žene ob grobu, in je prvi oznanil osupnjenemu svetu preveseli dogodek o vstajenju premagovalca smrti in satana. Angelj tolažnik je bil, ki je na Oljski gori učence, ko so žalostni gledali Jezusa iti v nebo, osr-čeval z upanjem, da bqde ravno (a Jezus zopet prišel. In ko so apostoli po prihodu svetega Duha neprenehoma učili, da je Jezus Kristus od mrtvih vstal, da je obljubljeni Mesija, so jih zgrabili in v ječo vrgli ; pa angelj nebeški odpre po noči vrata v ječo, in pelje apostole iz nje, rekoč : »Idite, nastopite in govorite v tempelju ljudstvu vse besede tega življenja«. (Dejan. ap. 5, 10). Kmalu potem je zopet prišel angelj z nebes in je odprl ječo prvaku apostolov in pastirju narodov, sv. Petru, nad katerim se je v malo urah imela izvršiti smrtna sodba. »Glej, angelj Gospodov je pristopil in luč se je zasvetila v ječi, in udaril je Petra v bok, in ga vzbudil, rekoč: Vstani hitro! In vezi so padle od njegovih rok . . . In sta šla mimo prve in druge straže, in sta prišla do železnih vrat, ki peljejo v mesto, in ta so se jima odprla sama od sebe. In sta izšla in prišla ulico dalje, in zdajci je odstopil angelj od njega. In Peter se zave in reče: Zdaj vem resnično, da je poslal Gospod svojega angelja in me je otel Herodove roke in vsega čakanja judovskega ljudstva.« (Dejan. ap. 12, 7. 10. 11). In ko oproščeni apostol prispe do hiše Marije, matere Janeza Marka, kjer jih je bilo mnogo zbranih in so molili, in ko potrka na vežna vrata in je dekla po imenu Roda spoznala njegov glas in je tekla notri in oznanila, da stoji Peter pred vrati, vskliknejo zbrani: »Njegov an gel j je.« (Dejan. ap. 12, 15). Ko se je veliki apostol sveta, sv. Pavel kot jetnik peljal iz Cezareje Stratonove v Rim, bil je v nevarnosti, da se s svojimi tovariši na ladiji pogrezne v globočino morja. Ni bilo videli ne solnca ne zvezd. Zdelo se je, da je polom ladije neizogiben. Tedaj se je bil prejšnjo noč prikazal sv. Pavlu angelj Gospodov in ga je tolažil: »Ne boj se Pavel! Pred cesarja moraš stopiti; in glej, Bog ti je podaril vse, kolikor se jih pelje s teboj.» (Dejan. ap. 27, 24). In ko je bila stiska največa, stopi Pavel med svoje tovariše in jih opominja: »Srčni bodite, možje; verujem namreč Bogu, da bode res tako, kakor mi je bilo rečeno.« (Dejan. ap. 27, 25). In bilo je res tako. Dvesto šestinsedemdeset duš je bilo na ladiji, in ko se je ladija razbila, rešili so se vsi na suho zemljo. 7. Ti in še drugi slični dogodki so nam shranjeni v sv. Pismu kot neovržni dokazi tesne zveze, katera je med ljudmi in med angelji, in nas morejo do jasnega prepričati, da nam nebeški prijatelji na strani stojé in nas po vunanjih dogodkih in po notranjih opominih in svarilvah varujejo, branijo, tolažijo in osrčujejo. Druga služba angeljev je, da naše molitve in naša zasluženja, sploh naša dobra dela nosijo pred prestol božji : »Ko si s solzami molil», zagotavlja Rafael očeta Tobijo, »ko si mrtve pokopaval in si popuščal svoje kosilo in si mrtve po dnevu skrival v svoji hiši, po noči pa pokopaval, sem jaz tvojo molitev nosil pred Gospoda.« (Tob. 12, 12). In sv. Janez, veliki prerok nove zaveze, je videl v svojem zamaknjenju angelja stati pred altarjem Gospodovim z zlato kadilnico: »ln dano mu je bilo mnogo kadila, da bi položil od molitev vseh svetnikov na zlati aitar, kateri je pred sedežem božjim. In dim kadila se je kvišku valil z molitvami svetnikov iz roke angelj e v pred Boga.« (Skr. razod. 8, 3. 4). ln mi katoliški duhovniki molimo dan na dan pri al tar ju in prosimo Boga: »Daj te darove po rokah svojega sv. angelj a prinesti na svoj vzvišeni aitar, pred obličje svojega božjega veličastva.« K temu pristavlja serafski Bonaventura, da nosijo sv. angelji naše molitve pred Boga zato, da ž njimi ob enem sklepajo svoje čiste in svete želje in jim zamorejo tako pridobivati večo moč in veljavo. Druga angeljska služba je, da nas sv. angelji varihi učijo, kaj je volja božja, kaj moramo storiti, česa se varovati. Tako je angelj Hagaro, deklo Abrahamovo in Sarino, opomnil dolžnosti, naj se vrne k svoji gospodinji in se poniža pred njo. (Gen, 16, 9). Tako je poučil angelj sv. Jožefa, naj se ne boji, Marije zaročene mu neveste vzeti za svojo ženo, kakor tudi, da ž njo in ž njenim božjim detetom beži v Egipet, in zopet, kedaj se naj vrne v ljubljeno domovino. Tako je angelj opomnil paganskega stotnika Kornelija, naj pokliče apostola Petra in se mu da poučili v pravi veri. (Dejan. ap. 10, 5). In dijakon Filip je dobil po angelj u povelje, naj gre na cesto, ki pelje iz Jeruzalema v Gazo, kjer je potem v bližnji vodi krstil dvornika etijopske kraljice Kandace. (Dejanj, ap. 8, 26 nsl). V dejanju svetnikov beremo, da je slavni sveti Frančiški Romani vedno angelj na strani stal, da jo je pred vsakim grehom svaril ter ostro karal, kader se je pregrešila.1 lz teh opomb in podatkov je pač jasno, da angelji skazujejo ljudem velike in imenitne dobrote, ako je k njihovemu vzveličanju neobhodno potrebno. Ljubezen pa zahteva ljubezen. Zato vprašam sedaj, kako moramo angeljem povračati ljubezen do nas? 8. Ljubljeni v Gospodu ! Slišali smo zgoraj, kako se je oče Tobija posvetoval s svojim sinom, na kakošen način bi nebeškemu tovarišu povrnila skazane dobrote. »Kaj moremo dati temu svetemu možu, ki je hodil s teboj«, tako oče skrbljivo poprašuje sina. »Oče«, odgovarja 1 Primeri : Dr. Josef Keller, Zweihundert zwanzig Engelsgescliichten zur Belebung des Vertrauens auf den Schutz und die Fürbitte der Engel. Mainz, 1889. 2. zvezek, str. 30 nsl. mladi Tobija, »kakošno plačilo mu bodemo dali, ali kaj more vredno biti njegovih dobrot»? (Tob. 12, 1. 2). Tudi mi, ljubi školljani, se moramo vprašati, kaj smo dolžni angeljem varihom, svojim spremljevalcem in voditeljem po nevarnostij polnem potu življenja. Le s hvaležnostjo moremo svojim pomočnikom deloma povrniti mnoge in bogate dobrote, katere nam ska-zujejo od zibelje do groba. Druga ne moremo storiti, ker angelji že vživajo radosti večnega vzveličanja in nas torej ne potrebujejo. Hvaležnost pa, katero smo dolžni svojim angeljem varihom, se more kazati prav različno. Razodevlje se v tem, da angelje častimo. S spoštovanjem do angeljev nas mora navdajati premišljevanje njihove svetosti in čistosti, katera jih dela vredne, da vedno gledajo obličje božje, kakor uči sv. evangelij na. praznik vseh angeljev varihov. (Mat. 18,10). Častimo in čislajmo jih vsekdar s tem, da se zjutraj in zvečer in črez dan srčno priporočamo njihovemu mogočnemu varstvu. Svojo hvaležnost do angeljev kažemo nadalje s tem, da jim darujemo svojo ljubezen, svoja srca. Angelji nas ljubijo z nebeško ljubeznijo, ker bolje vedo in spoznajo, kakor katerikoli človek, kaj je Jezus Kristus storil in trpel za nas. In prav iz te ljubezni do nas nosijo naša dobra dela pred prestol Vsemogočnega. Tudi kot grešniki jim moremo povrniti svojo ljubezen s tem, da se spreobrnemo in spokorimo. Saj nas zagotavlja sam Jezus Kristus, da je med angelji veče veselje nad enim grešnikom, ki se spokori, kakor nad devetindevetdesetimi pravičnimi, ki ne potrebujejo pokore. (Luk. 15, 7—10). O, ko bi vsi školljani sveti postni čas prebili v molitvi in premišljevanju, v pokori in zatajevanju, in ko bi potem vsi opravili sv. velikonočno spoved in prejeli sv. obhajilo, koliko veselje in radovanje bi bilo med njihovimi angelji varihi v nebesih! Kako bi vsa spokorna dela svojih varovancev nosili pred sedež Najvišjega in bi jim od tam izposredovali in izprosili novih obilnih milostij ! Nadalje se angeljem skazujemo hvaležne, ako imamo zaupanje do njih. To se zgodi, ako jih v vseh svojih potrebah prav ponižno pomoči prosimo: »V vseh nevarnostih«, piše sv. Bernard, »v vseh skušnjavah, v vseh dvomih, v vseh svojih dejanjih' zatekajmo se k svojim angeljem, kličimo jih na pomoč in prosimo, da nam delijo pomoč in srčnost.«1 Da pa so nam vedno na strani, varujmo se velikih grehov in napak. Ker »kakor dim prežene čebele, tako greh prežene angelje varihe našega življenja«, opaža primerno sv. Bazilij Veliki.11 Vsekdar bomo lahko premagali svoja slaba nagnjenja in svoje strasti, ako si živo predočujemo angelja variha, ki nam nevidno sloji na strani, ako pomislimo, kako sovraži greh in vse hudo. Največo in najboljšo hvaležnost pa skazujemo svojim angeljem varihom z gorečim posnemanjem njihovega svetega vzgleda. Angelji služijo nam ljudem in nas varujejo iz ljubezni do Boga. To nas naj nagiba, da tudi mi svojo ljubezen do Boga kažemo v tem, da ljubimo svojega bližnjega, da skrbimo in delamo za njegovo časno in večno srečo, da se z besedo in dejanjem potegujemo posebno za tiste, kateri so naši skrbi izročeni. Slavni misijonar oče Matija Faber je imel navado, ob prihodu na misijonsko postajo prositi angelje prebivalcev, da bi jim izprosili od Boga poslušno uho in blagovoljno srce. Tako je bil Faber sam zares angelj varih prebivalcem. Saj je angeljska služba pa tudi angeljsko zasluženje, storiti vse bližnjemu v prid in ga ohraniti na potu čednosti in vzveličanja. — Angelji naj nam bodo vzvišeni vzori v češčenju in spolnjevanju božje volje. Naglo, kakor blisek, spolnjujejo in izvršujejo naročila božja; to hoče krščanska umetnost izražati in predočevati tako, da slika angelje s perotnicami. Božji Vzveličar nas uči moliti: Zgodi se tvoja volja kakor v nebesih tako na zemlji. To voljo Očeta nebeškega izvršujemo po vzgledu angeljev, ako spolnjujemo zapovedi božje in cerkvene, katere nam razodevljejo njegovo sveto voljo. Radi izvršujmo 1 Ex sermone 12. super Psalmos. 2 In Psalmum 33. num. 5. (Prim. Acta Sanctorum Rolland, pag. 30. num. 141). voljo božjo, ker tako delamo največe veselje Gospodu vojskinih trum in pa svojim ljubim angeljem varihom. Ker pa angelji od svojih varovancev odvračajo vse, kar more človeku škodovati na duši in na telesu ; ker vodijo duše po vzveličavnem opominjanju in navdihovanju, po tolaženju in osr-čevanju ; ker molitve ljudij Bogu žrtvujejo in so sami njih priprošniki in zagovorniki ; ker imajo sveto veselje, ako se človek odvrne od hudega in napreduje v dobrem, nasproti pa žalujejo nad zmotami svojih varovancev in kaznujejo hudobne, kakor je angelj Gospodov udaril Heroda, da je sne-den od črvov umrl (Dejan. ap. 12, 23) — je pač iz vsega tega umevno, zakaj so angelj e v stari in novi zavezi tako visoko častili, tako goreče na pomoč klicali. »Ko j e bil Jozuva na polju mesta Jerihe . . . videl je sebi nasproti stati moža in držati potegnjen meč v roki, in j e stopil k njemu in rekel: Ali si naš, ali naših sovražnikov? In je odgovoril: Nikakor ne, temveč jaz sem poglavar vojske Gospodove in sedaj pridem.« Ta poglavar je bil po trditvi razlagalcev sv. Pisma Mihael varih izvoljenega ljudstva. Ko je Jozuva odgovor slišal, je padel s svojim obličjem na zemljo in je počastil angelja Gospodovega. (Joz. 5, 13—15). V novem zakonu so že prvi kristijani posebno čast skazovali svojim angeljem varihom. Že v drugem, tretjem in četrtem veku nahajamo sledove cerkvenih praznikov, upeljanih v njihovo poveličevanje in proslavljanje. Ljubeznivi praznik vseh angeljev, zlasti angelj e v varihov, je davnoslaven; v enajstem veku je bil uveden za vesoljno cerkev in leta 1670 splošno zapovedan za 2. dan meseca oktobra; za dežele nekdanjega rimskega cesarstva pa se je slavljenje tega praznika z osmino dovolilo za prvo nedeljo septembra, angeljskega meseca. Nadalje je sv. cerkev med votivnimi ali zaobljubnimi mašami in oliciji za celi teden naročila za pon-deljek mašo in olicij o sv. angelj ih, tako da je drugi dan tedna posvečen angeljem, da je angeljski dan. Na čast onim trem angeljem, katerih imena nam poroča sv. Pismo, postavili so se posebni prazniki: praznik sv. nadangelja Gabrijela dne 18. (24.) marcija, praznik sv. nadangelja Rafaela dne 24. oktobra, in zlasti praznik sv. nadangelja Mihaela, kneza in poveljnika zvestih angeljev, mogočnega prvoborilca za čast božjo, junaškega premagovalca luciferja in njegovih privržencev, dne 29. septembra. Dne 8. majnika pa cerkev še posebno obhaja praznik njegovega prikazanja na gori Garganski. Po vsej pravici se sv. Mihaelu skazuje izredna čast od sv. cerkve in od njenih vernikov. Zato je tudi dostojno in pravično, pa je spodobno in vzveličavno, da posebno govorimo o tem slavnem knezu dobrih angeljev, o tem mogočnem branitelju in varihu naše svete cerkve. 11. O češčenju sv. nadangelja Mihaela. Ljubljeni v Gospodu ! v. nadangelj Mihael je bil v sv. katoliški cerkvi vedno iskreno in visoko češčen. Pobožnost do sv. Mihaela se da zasledovati do prvih začetkov krščanstva. 1. "V najboljšem dejanju svetnikov, v sv. Pismu novega zakona se večkrat imenuje sv. Mihael.1 1 Mihael je hebrejsko ime. sestavljeno iz vprašalnega zaimka mi, kdo; potem Caph comparationis kakor, in iz imena božjega el, Bog; torej: Kdokakorbog. Gabrijel pomenja: Moč božja, Rafael: Zdravilo božje. Kakor jo Mihael kot borilec božji knez bojnih angeljev, tako je Rafael poglavar sv. angeljev varihov, Gabrijel pa kot angelj oznanjenja poglavar nebeških poslancev. Sicer se Mihael imenuje archangelus, nadangelj, ne ravno zato, kakor da bi spadal v vrsto nadangelj e v, innogoveč zato, ker je glavar in poveljnik vseh angeljev. Grki ga imenujejo àp/ercpanr]7<3v, glavnega poveljnika nebeške vojne. 2* Pred vsemi ga imenuje sv. apostol Juda Tadej v deveti vrsti svojega lepega lista, kjer se varih Izraelov prepira s hudičem za Mozesovo telo, in potem mrtvega pokoplje, ne da hi Izraelci vedeli kam ; to pa zato, da bi svojemu voditelju in postavodajalcu ne skazovali časti božje. To satanu ni bilo po volji; hotel je imeti mrtvo telo, da bi ž njim zapeljeval Izraelce; nadangelj pa mu ga je branil brez preklinjanja, rekoč : »Gospod te ukroti!« (Jud. 9. v.). Ker je sv. Mihael Mozesa, slavnega voditelja Izraelcev, varoval tudi po smrti, nam je to dokaz, da je bil v resnici »veliki knez, kateri se je potegoval za otroke Izraelovega ljudstva.« (Dan. 12, 1). Častno se omenja sv. Mihael v skrivnem razodetju sv. Janeza, kjer se kaže kot premagalec in ukrotitelj satanov, kot branitelj občine svetnikov, to je sv. cerkve. »In vstal je velik boj v nebesih», piše tako veličastno lepo sv. Janez, »Mihael in njegovi angelji so se bojevali z zmajem; in zmaj se je bojeval in njegovi angelji. In niso zmagali, in njih mesto se ni več našlo v nebesih. In dol je bil pahnjen tisti veliki zmaj, stara kača, ki se ji pravi hudič in satan, kateri zapeljuje ves svet; dol je bil pahnjen na zemljo, in njegovi angelji so bili vrženi ž njim.« (Skr. razod. 12, 7—9). Kakor je bil Mihael v starem zakonu zavetnik in varih božjega ljudstva, tako se kaže tu kot mogočni varih in branitelj pravega Izraela, sv. cerkve. Kakor je nekdaj pomagal dobremu duhu sveto vlade, da jo nakloni Izraelskemu ljudstvu, tako bode stvari krščanskega Izraela naposled pomogel do slavne zmage. Da je sv. Mihael angelj zaščitnik krščanskega ljudstva, ujema se po vsem s sv. Pismom in sledi celo naravno iz hjega. To je bil vzrok, da se je vrli nebeški junak že v najprvih časih slavil v katoliški cerkvi. Iz tega umevamo zgodovinsko resnico, da so mu že v prvih časih v vzhodnih in zapadnih deželah posvečevali in ustanovljali praznike, cerkve, kapele in altarje. V staroslavnem frigijskem mestu, ime- novanem Kolose, pozneje Kone, se je po trditvi Simeona Metafrasta in drugih pisateljev že v 2. stoletju obhajal poseben praznik na čast sv. Mihaelu v hvaležni spomin, da se je sv. Mihael čudežno prikazal možu, katerega nema hčerka je v hipu izpregovorila. Tudi so pozidali lam cerkev, katero je sv. Mihael branil in varoval zoper vsa onečaščenja od strani nevernikov.1 Slavno znani spisatelji življenja svetnikov, Bollan-disti, pripovedujejo ob prazniku sv. Mihaela, dne 29. septembra, o mnogih ozdravljenjih, katera so se v petem veku godila na posredovanje sv. Mihaela pri nekem studencu blizo starih Kolos. Poleg tega poročajo o prekrasni cerkvi, katera se je na onem mestu pozidala in posvetila v čast velikemu knezu angelj e v.‘2 Znano in zgodovinski potrjeno je izredno češčenje našega sv. arhangelja v Carjemgradu, glavnem in prestolnem mestu velikega vzhodnorimskega cesarstva. Po cesarskih ustanovah je bilo sčasoma postavljenih petnajst cerkev v proslavo mogočnemu borilcu božjemu. Najprvo je dal cesar Konstantin Veliki zidati in primerno okrasiti v pobožni spomin na čudežno prikazen, vsled katere se je cesar spreobrnil, Maksencija slavno premagal in krščansko vero povzdignil do časti državne vere. Kakor Firmijan Laktancij, tako pripisujejo tudi drugi krščanski pisatelji veliko zmago nad paganstvom mogočni priprošnji sv. Mihaela nadangelja. Ko je bila zala cerkev v Carjemgradu dovršena, se je prikazal sv. Mihael cesarju Konstantinu in mu je dejal : »Jaz sem Mihael, poveljnik vojske Gospoda vojnih trum, varih krščanske vere, kateri ti je, ko si se bojeval zoper 1 Acta Sanctorum Bollandiana. Parisiis apud Victorem Palmé. Tom. Vili. Septembr. pag. 9 sqq. 3 Grki še danes obhajajo dno 6. septembra praznik v spomin čudeža, ki ga je storil nebeški knez Mihael v Kološah. Obvaroval je cerkev povodnje po reki, katero so pagani proti njej napeljali. Sv. Mihael je s palico udaril ob skalo, da se je razpočila, in jo reko napeljal skozi to razpoko. — Nicol. Nilles 8. J., Kalendarium manuale utriusque ecclesiae orientalis et occidentalis. Ed. II. Oeni-ponte, 1896. Tom. I. pag. 271. brezbožne trinoge, v roke dal orožje pomoči.« 1 Herrnija Sozomen, odvetnik v Carjerngradu in nadaljevalec cerkvene zgodovine Evzebijeve, govori o slavni cerkvi sv. Mihaela nekako takole : Ta bazilika nosi ime Mt%a^Xtov, Mihaelij, ker se sploh veruje, da se je veliki angelj v njej prikazal. Da se na tem kraju godijo veliki čudeži, to spričujem sam, ker sem v posebni stiski in potrebi prejel neminljivo dobroto. Tudi mnogo drugih je tukaj prejelo miloslij ; kdor je namreč v nesreči ali v nevarnosti, ali ga trpinčijo hude bolezni, pa tamkaj moli, je rešen nadloge. Tako sta bila tam čudovito ozdravljena dva izvrstna moža, Akvilin in zdravnik Probijan. 2 Cesar Justinijan I. (527—565) je dal na čast slavnemu nebeškemu knezu postavili šest cerkev iz hvaležnosti za varstvo zoper napade sovražnikov. Nadalje so grški cesarji tudi svoje družine izročali sv. Mihaelu v varstvo, kakor je znano, da je osem grških vladarjev nosilo ime Mihael. Na grških cesarskih zastavah svetila se je podoba sv. nadangelja. Kakor nekdaj, tako še dandanes sv. Mihaela v vzhodni cerkvi visoko časte in goreče na pomoč kličejo. Njegove praznike obhajajo prav veličastno. Med drugimi slavi red Bazilijancev dne 29. septembra praznik »svetega kneza nebeške vojne : Mihaela, najvišjega branitelja reda.« Dne 8. novembra praznujejo orijentalci »synaxin« ali shod nadpoveljnika Mihaela in drugih duhovnih močij. Po koledarju sirskega obreda se tisti dan slavi praznik nadangeljev Mihaela, Gabrijela in Rafaela in vseh angelj e v ; Maroniti pa obhajajo le praznik sv. Mihaela.3 Kopti slavijo dne 18. junija praznik sv. nadangelja Mihaela ob enem 1 Niceph. Callisti, Histor. eccles. 7, 50. Primeri : Cornelii a Lapide, Commentaria in Scripturam sacram. Expos, in Danielom. Parisiis, 1874. Tom. XIII. Pag. 166. num. 15. 2 Historiae ecclesiasticae, quam Tripartitam vocant, libri XII. Antverpiae, MDXLVIII. Tom. II. Lib. II. Cap. XIX. Fol. 303 et 304. 3 Nicol. Nilles 8. J., Kalendarium manuale utriusque ecclesiae orientalis et occidentalis. Edit. II. Oeniponte, 1896. Tom. I. Pag. 289. 319 sq. 463. et 486. s prošnjim dnevom za tako potrebni izstop reke Nila.1 2. Toda zapadna cerkev z ozirom na goreče češčenje sv. Mihaela nikakor ni zaostala za vzhodom. V Rimu, v središču krščanstva, so postavili v najslavnejšem času pet cerkev j emu na čast. Najstarejša je stala ob ulici : Via Salaria.2 Iskreno češčenje najmogočnejšega izmed angeljev se je pomnožilo vsled čudovite prikazni zavetnika kri-stijanov o priliki strašne kuge, katera je zadela Rim leta 598. Takratni sveti in veliki papež Gregorij I. je zapovedal dne 25. aprila slovesen obhod. In ko je papež v slavnostni procesiji med molitvami in prošnjami stopal proti starodavnemu nagrobnemu spomeniku cesarja Hadrijana, zagledal je sv. Mihaela plavajočega na vrhu tega velikanskega grada, ko je svoj ognjeni meč vtaknil v nožnico. V lem je Gregorij spoznal nebeško znamenje, da je Bog uslišal molitev prosečega ljudstva. V vedili spomin na ta čudežni dogodek je dal papež Gregorij pozidati angeljski most, in iz hvaležnosti za rešitev stiskanega mesta je tam, kjer je videl angelja stali, sezidal kapelo v čast sv. Mihaelu in je zvunaj na njo postavil njegov bronasti in pozlačeni kip ; od tod ime angeljski grad, kastel sant’ Angelo. S tem se je zasnovala tudi tako imenovana procesija sv. Marka. Največ pa je k razširitvi pobožnosti do sv. nadangelja Mihaela po Laškem in po vsej zapadni cerkvi pripomogla znamenita prikazen sv. nadangelja na gori Garganski v Apuliji. Za Lavrencija, svetega škofa v bližnjem mestu Sipontu, prikazal se je sv. Mihael na višini imenovane gore in sicer v skalnati votlini. Apostolska stolica, po pobožnem 1 Nilles, op. cit. Edit. II. Oenip., 1897. Tom. II. Pag. 702. Sicer se nahaja v „Fasti sacri ecclesiae Alexandrinae“ od monsign. Cirila Makar-ija, apostol, administratorja aleksandrijskega patrijarhata Koptov molitev na čast sv. nadangelju Mihaelu pro incremento Nili, pro coeli salubritate, pro benedictione frugum, ki se mora dne 12. vsakega meseca opraviti. 2 Prim. : Anton Josef L'interina, Die vorzüglichsten Denkwürdigkeiten der christkatholischen Kirche. Mainz, 1838. Band V. Thl. I. (das Fest des hl. Michael), str. 469. 6 škofu o vsem poučena, je upeljala praznik prikazanja sv. Mihaela nadangelja, kateri se od tiste dobe v cerkvi obhaja vedno dne 8. majnika z lastno mašo in z lastnim obcijem. Škof Lavrencij je pred votlino pozidal cerkev in je to svetišče z dovoljenjem papeža Gelazija I. (492—496) posvetil dne 29. septembra leta 493. Zato se še dandanes praznik sv. Mihaela dne 29. septembra imenuje v cerkvenem jeziku : dedicatio s. Michaelis arcàngeli, posvečenje cerkve sv. Mihaela nadangelja. Gora Garganska s cerkvijo sv. Mihaela ob votlini je postala odslej velikanska božja pot, kamor je prihajalo brez števila pobožnih romarjev in procesij. Kmalu je nastalo tamkaj mesto, katero se je imenovalo in se še imenuje skratka Sant’ Angelo. Izmed mnogih svetih mož in žen, ki so potovali k čudežni votlini sv. nadangelja Mihaela, imenujem le sv. Bernarda Klaravalskega, velikega slavitelja device Marije in angeljev; nadalje slavljenega Akvinata sv. Tomaža, ki se zavoljo angeljske svoje nedolžnosti imenuje angeljski učenik, in sv. Frančiška Asiškega, ki je bil posebno goreč častilec sv. Mihaela in nosi častni priimek seralski. Mnogi papeži kakor Gelazij I., sv. Agapit I., Leon IX., Urban II., Inocencij II., Celestin 111., Aleksander III., Gregorij IX. in drugi so obiskali ta kraj in so ga odlikovali z bogatimi predpravicami. Tudi škoije in opati, cesarji in kralji so hiteli na goro Gargansko k svetišču sv. Mihaela in so je počastili z dragocenimi darovi. 1 Tako je cesar Oton III. (996—1002) v spremstvu mnogih duhovnikov in vitezov romal na pusto predgorje Gargansko, katero se navadno imenuje ostroga italijanskega čevlja, lo sperone d'Italia. V sv. votlini je opravil svojo pobožnost in daroval tamkaj mnogo dragotin. Tudi pobožni cesar Henrik 11. sveti (1014 —1024) je po svoji zmagoviti vojni v Apuliji leta 1022 šel kot romar na Gargansko goro. Leta 1137 je potoval tj e cesar Lotar II. 1 Prim. : Luigi Gatti, Il Mese Angelico ovvero II Mese di Maggio dedicato al principe degli angioli arcangelo s. Michele. Opera storica-dommatica-ascetica-biblica. Sansevero, 1894. Pag. 32 sqq. iz Saksonije (1103—1137). Posebno križarji so na vožnji v sv. deželo in nazaj obiskovali ta posvečeni kraj. ker leži ob potu v vzhod na jadranskem morju. To svetišče je vedno slulo. Štirinajst stoletij je preteklo od njegove ustanovitve. Kraljestva, narodi in jeziki so izginili, novi deli sveta so se odkrili, tisoč vojsk, tisoč umotvorov in iznajdeb človeškega rodu je Evropo pretresalo, spremenilo in predrugačilo, češčenje sv. nadangelja na Gar-ganu pa je ostalo nespremenjeno, in kakor za Belizarja in Narzesa, tako se še danes romarji v tisti votlini nebeškemu kerubu priporočajo v varstvo in priprošnjo. Nastala so nova mnogo obiskovana božja pota, kakor sv. Miklavža v Bariju (1087) blizo Gargana ob apuljskem morju, sv. Marije Lavretanske (1294) in več drugih, pa votlina sv. Mihaela v mestu Sant’ Angelo je ohranila svojo prvotno vabljivost in mičnost. Bogu bodi čast in hvala, da sem tudi jaz dne 31. majnika lanskega leta mogel obiskati sloveče svetišče, in drugi dan na milostnem altarju sv. mašo služiti za se in za vse svoje ljube škofljane.1 Votlina je globoko v pečini, katere stene pokrivajo sveta poslopja. Na vunanji fasadi gornjega vhoda vidiš dva gotična loka z angeljskima glavicama na vrhu. Višje nad lokoma v sredini zapaziš nadangelja Mihaela, ki stoji z levo nogo na satanu, z desnico drži meč, na glavi ima krono, in nad njo se lesketa jabelko in križ. Ob straneh sta pa dve rozeti. Gotska vrata, sloneča na dveh stebrih ob vsaki strani, so gornji vhod k svetišču navzdol. Sredi njihovega oboka se vidi lep, iz marmorja izklesan kip sv. Device z detetom Jezusom med sv. Petrom in Pavlom. Napis portalu so svetopisemske besede : Terribilis est locus iste. Hic domus Dei est et porta coeli. Ta vrata peljejo na široke kamnate stopnice s 86 stopnjami, ob koncu teh stopnic v nižavi pa so še druga gotska 1 Tj e sem potoval iz Rima skozi mesta : Caserta, Benevent, Foggia, Manfredonia, Sant’ Angelo. Nazaj pa z Gargana skozi mesta : Manfredonia, Foggia, Pescara, Castellamare, Sulmona, Avezzano, Tivoli, Rim. vrata. Velike stopnice so kakor lestvica, v živo skalo vsekana; krije jih obok z rtastimi loki, razsvetljuje jih medla dnevna luč, katera prodira skozi majhne skalne odprtine. Skozi spodnje duri stopiš v čveterokoten dvor in si zopet pod milim nebom. Ob stenah tega dvora so postavljeni kamnati nagrobni spomeniki. Iz tega preddvora prideš skozi romanski portal ob vzhodni strani v cerkev, katera s svojo ladij o stoji pred sv. votlino. Posebna znamenitost tega portala so bronasta vrata, katera je dal narediti bogati Amallitanec Pantaleon v Carjemgradu leta 1076. Vrata krasijo na 27 predelih lepe podobe, katere predstavljajo prikazni angeljev : na pr. izgnanje prvih starišev iz raja, angelje pred Abrahamom in Jakobom, pred Danijelom in Caharijo, rešitev sv. Petra iz ječe in druge tj e do prikazni sv. Mihaela pred škofom Lavrencijem v Sipontu, ob kateri priliki je škofa poučil o svoji prikazni v skalnati votlini.1 Nad tem znamenitim vhodom so zapisane besede, katere je po pobožnem izročilu nadangel) govoril imenovanemu škofu Sipont-skemu : Ubi saxa panduntur, ibi peccata hominum dimittuntur. Haec est domus specialis, in qua noxialis quaeque actio diluitur. Kjer se skale odpirajo, tam se ljudem odpuščajo grehi. To je posebna hiša, v kateri se izbriše vsako grešno dejanje. Na prostoru prvotne hiše božje so dali prvi kralji iz rodovine anžuske (Anjou), posebno Karol I., ki je oskrbel tudi primernejšo pot čez gorovje v Sant’ Angelo, pozidati krasno cerkev v obliki, katero ima bistveno menda še danes. 2 Drzno delo gotske stavbarske umetnosti je do polovice v skalo vsekano. Cerkev ima eno ladijo, razsvetljuje jo dnevna luč od leve strani ; tukaj je tudi kor s sedeži za kanonike. Ob desnici se odpira vhod v glasovito 1 Prim. Ragguaglio del venerabile ed insigne santuario dello arcangelo s. Michele nel monte Gargano in provincia di Capitanata. Bari, 1897. Pag. 62. 63. 64. 2 Prim. Ferdinand Gregorovius, Apulischo Landschaften. Leipzig, 1877. (Der Erzengel auf dem Berge Garganus. 8. 113 ff.) Kajpada je pisatelju kot nekato-ličanu neumevno katoliško češčenje svetih angeljev. votlino, katera je središče češčenja sv. Mihaela po vsem zahodu. Odprtina znaša kakih 40 čevljev, naj višja višina pa 16. Iz cerkve peljejo marmornate stopnice v votlino. V temnem ozadju stoji milostni aitar z belo marmornato podobo nadangeljevo, pred katero je gorelo sedemnajst svetilnic in šest sveč. Kip je visok kake tri čevlje in predstavlja nadangelja v oklopju, z visoko krono na kodravi glavi, z razpetimi širokimi porotnicami, v desni roki drži meč, pripravljen za vdarec, v levi pa ščit, čez oklep ima oblačilo, katero sega do tal, pod nogami se zvija peklenski zmaj, uklonjen v verige, ki segajo do roke s ščitom. 1 Vštric altarja izvira studenec, iz katerega romarji zajemajo studenčnico v hladilo in zdravilo. Votlina je vlažna, od črnega skalnega oboka neprenehoma kaplje voda na belo-rudeči marmornati tlak tako, da se vsako jutro nabere precej vode v cerkvi. Na epistolski strani se kaže v kamen vtisnjena nadangeljeva stopinja, okovana v zlati okvir. Homarji poljubujejo svetinjo in se je dotikajo z raznimi rečmi. Znamenita je na evangeljski strani starodavna marmornata stolica s podobo sv. Mihaela in sv. Jakoba, katerega slavno svetišče v Kom posteli na Španskem je tekmovalo s svetiščem sv. Mihaela na Garganu v Apuliji. Kakor je slavna benediktinska opatija na vrhuncu gore Kasinske v Kampaniji, katero sem obiskal meseca septembra leta 1881, postala mati neštevilnih benediktinskih samostanov na zahodu, tako je odslej uplivala tudi votlina in cerkev sv. Mihaela na Garganskem hribu, obsajenem s pinijami in smrekami. Od tod se je širilo češčenje sv. Mihaela po vseh zahodnih deželah, in cerkve sv. Mihaela so se tukaj stavile na gorah in višinah, v dolinah in ob morskih obalih. Naglo se je razširilo češčenje častitljivega kneza angeljev po Francoskem, ko se je za kralja Kilderika II. sv. nadangelj pobožnemu škofu Aubertu v Tumbi, 1 Prim. Luigi Gatti, Iconologia angelica ovvero spiegazione della bellissima e miracolosa statua di s. Michele arcangelo nel rinomato santuario di Monte Gargano. Sansevero, 1894. Pag. 5—13. škofije Avranches-ske v Normandiji, prikazal in mu je naročil, naj na rii, imenovani poprej morski strah sedaj pa breg sv. Mihaela, pozida cerkev in jo posveti jemu. Tako se je zgodilo leta 710, in hiša božja pod varstvom očetov benediktincev je bila vedno od mnogoštevilnih romarjev obiskovana, ter z obilnimi milostmi oblagodarjena in odlikovana božja pot. Bila je in je še Gargan Normandije. Francoski kralji so goreče častili sv. Mihaela in so ga izvolili za variha galski državi. Veliki cesar Frankov, Karol je ukazal, naj se praznik sv. Mihaela obhaja po vseh njegovih deželah. Karol Vije dal podobo sv. Mihaela postaviti na vrh cerkve Notre Dame de Champs. Izredno je rasilo češčenje deželnega zaščitnika za kralja Karola VII. (1422 do 1461), kateri je sam izkusil njegovo mogočno pomoč v vojski zoper sovražnike. Kralj je osvojitev mesta Orleanskega in vso slavo svojih zmag pripisoval temu nebeškemu junaku, in je dal njegovo podobo naslikati na svojo zastavo z besedami sv. Pisma : »Mihael, eden izmed naj-prvih knezov, mi je prišel na pomoč. Nikdo ni bil moj pomočnik zoper vse te, kakor Mihael, vaš knez.« Poleg sv. Katarine in sv. Margarite je bil sv. Mihael tudi čuvaj slavljene junaške device Joane d’ Are, o katere uvrstitvi med vzveličane se ravno sedaj v Rimu vršijo živahne razprave. 1 Sv. nadangel) je pobožno devico vspodbujal k boju zoper sovražnike domovine, jo je v borbi varoval in podpiral. Od teh slavnih dnij sem je postalo češčenje sv. Mihaela splošno, tako, da je kralj Ludovik XI. (1461—1483) načelnika nebeške vojske izvolil za nevidnega poveljnika svojim vojnim četam, in da je leta 1469 ustanovil v njegovo čast viteški red sv. Mihaela, kateri je imel svoja zborovanja v cerkvi sv. Mihaela na Šmihelskem bregu. V 17. veku pa je ta red prenehal. 1 Papež Leon XIII. so ukazali, naj se začnejo razprave o uvrstitvi Joane d’ Are med vzveličane in so ji v zvezi s temi razpravami podelili naslov častitljive.— Primeri : Johanna d’ Are, die ehrwürdige Jungfrau von Orleans. Von Heinrich Debout, apostolischem Missionar. Autorisierte Übersetzung. Mainz, 1897. 3. Jx.akor Laška in Francoska, enako so tudi druge dežele prav vneto častile veličastnega kneza in poveljnika angeljev. Tempelj e malikov, postavljene po gorah imenito ob Reni, spremenili so v cerkve, posvečene poveljniku nebeške vojske. Priče temu so mnoge tako imenovane Šmihelske gore. Bourassé opaža o tej zadevi : »Hiše božje, pozidane na gorah ali na vrheh, so posebno radi posvečevali sv. Mihaelu. Ta nebeški junak, ki je premagal satana, se je postavljal na vrhove, da bi njegovo češčenje krščanstvo branilo zoper napade močij teme, katere so v podnebju.« 1 Prevladovala je pobožna misel, da se angelji naseljujejo ob vrhovih gora, ki so naj bližji nebesom, z ozirom na lepi izrek preroka Nahuma: »Glej na gorah noge veselega oznanjevalca in oznanjevalca miru.« (Nah. 1, 15). Na mesta vojnih bogov se je deval sv. Mihael z mečem in s ščitom kot branitelj in varih vernikov. V starem mestu Colonia Agrippina, v današnji Koloniji, se je tempelj Marta, boga boja, posvetil sv. Mihaelu nadangelju. Sv. Mihael je bil angelj varih zapadnega cesarstva. Daleč na okrog je zaslul izrek Karola Velikega po zmagi nad Wittekindom: »Glejte, sv. nadangel j Mihael mi je pomagal.« V zahvalo za to sijajno zmago je dal zmagalec svoj izrek s podobo sv. nadangel)a postaviti na svoje bojne zastave, kakor je ta podoba krasila tudi državni prapor. Praznik sv. Mihaela nadangelja se je po cerkvenem zboru v Mogunciji leta 813 upeljal po vsem Nemškem. Veličastno ime sv. nadangelja so klicali na pomoč za ugoden izid bojev. Zlasti se je globokoverni srednji vek zmagonosnemu junaku božjemu toplo priporočal v vseh težavnih časih, v vseh nevarnih in viharnih dnevih. Mnogo samostanov in redovnih druščin si je sv. Mihaela izvolilo za posebnega patrona. Sinovi sv. Benedikta so mu vselej skazovali otroško češčenje. Goreč častilec velikega angelj a je bil 1 Prim.: Dr. Heinrich Samson, die Allerheiligen-Litanei, geschichtlich, liturgisch und ascetisch erklärt. Paderborn, 1894. Str. 53, 54. sv. Frančišek serafski, kar spričuje njegov slavni življenjepisec, serafski cerkveni učenik sv. Bonaventura. 1 Ko se je sv. Frančišek Asiški svojemu ljubljencu na čast dvajset dnij postil in je molil in premišljeval, prejel je znamenja svetih ran božjega Vzveličarja, kakor beremo v četrti lekciji rimskega brevijarija dne 17. septembra. Zato pa so bili in so duhovni sinovi slavljenega Asiščana še vedno goreči častilci sv. Mihaela. Nenavadno se je častil sv. Mihael na Bavarskem, kar vidno spričujejo mnoge cerkve in kapele, mnogi oratoriji in altarji. Tudi tukaj so bile hiše božje, sedaj posvečene sv. Mihaelu, nekdaj najbrž mališki tem pelji, katere so bili pozaprli. Sv. Rupert, apostol Solnograški, je na rimska podzidja postavil mnogo svetišč in jih je posvetil sv. nadangelju ; o lem pričajo mnogo-brojne cerkve sv. Mihaela. 2 Leta 1721 se je na Bavarskem ustanovil red sv. Mihaela, katerega znamenje je križ s četirimi zlatimi črkami : P. F. F. P., to je pietas pobožnost, fortitudo srčnost, fidelitas zvestost, perseverantia stanovitnost, in z vmes vloženimi plameni in strelami. Ob prednji strani je naslikan sv. Mihael, ko umori peklenskega zmaja, z napisom : Quis ut Deus ! Tudi v naši ljubljeni Avstriji se sv. Mihael vsepovsod! pobožno časti. On je angelj varih cesarske hiše, kakor med varihi avstrijskega cesarstva v ospredju stoji na sliki, katero je Matija Novak, član osrednjega društva sv. Severina, izdal »v trajni hvaležni spomin na ohranitev predragega življenja Nja ces. in kralj, apostolskega veličanstva dne 18. februvarija 1853.« Krasna cerkev sv. Mihaela na Šmihelskem trgu tik cesarskega dvora na Dunaju je ob enem tudi ces. kralj, dvorna cerkev. Poleg te je v Dunajski nadškoiiji, kakor po vseh avstrijskih in ogrskih škofijah še mnogo cerkva, kapel, altarjev in oratorijev posvečenih sv. nadangelju. Vrh tega nosijo pobožna društva in cerkvene bratovščine ime vzvišenega 1 8. Bonaveut. Vita s. Francisci. cap. IX. 2 Prim. Die Hciligen-Patronate der Kirchen und Kapellen in der Erzdiöcese Salzburg. Von P. G. K. Salzburg, 1895. Str. 24 itd. nebeškega kneza. Katoliški Dunajčani so svoje spoštljivo zaupanje v mogočno priprošnjo tega sv. nadangelja lepo izrazili po nadbratovščini sv. Mihaela, ustanovljeni leta 1860, od papeža Pia IX. s pismom dne 7. marcija tistega leta odobreni in z bogatimi odpustki obdarovani. Udje te bratovščine, med njimi mnogi iz najodličnejših krogov, se zavežejo, za hudo stiskanega sv. očeta moliti in jih podpirati z milimi darovi, in vsako leto prirediti slovesen občni zbor. 1 Veliki papež Pij IX. so se v zasebni avdijenci leta 1872 izrazili : »Sv. Mihaela bratovščina je moja bratovščina.« In njihov naslednik Leon XIII. so v zasebnem zaslišanju leta 1895 govorili navzočim odbornikom : »Želim, da se nadbra-tovščina sv. Mihaela prav sijajno razvija in daleč širi, da bode mogla res veliko storiti cerkvi v korist.« Pobožnost do sv. Mihaela se je v glavnem in prestolnem mestu Dunajskem povzdignila od leta 1858, ko se je vršil velepomembni Dunajski provincijalni zbor, ki je češčenje slavnega junaka božjega priporočil vsem vernikom s temi-le besedami : »Skupna zadeva vseh katoličanov je, da si prizadevajo prav goreče častiti sv. nadangelja Mihaela, kneza angelj-skih trum, zastavonosca v z v e 1 i č a n j a, ki je zmagonosno stal v boju z zmajem in bode ob poslednjem od ločilnem času vstal kot velik pomočnik.« 2 4. Da, cele dežele, države in kraljestva, mesta in škofije so sv. Mihaela izvolile za svojega angelj a variha, kakor n. pr. Angleško kraljestvo, papeževa država, švicarski okraj Zug, nadškofija Solnograška, Galicija, mesta kakor Rim, Salerno, Bruselj, Amsterdam, Šibenik in mnogo drugih. Sv. Mihael je ime neštevilnim krajem. Kamorkoli je prodrla in se razširila krščanska omika, pri-djalo se je ime tega sv. nadangelja posameznim mestom. V Steyl-u na Nizozemskem se je usta- 1 Plim. Franz Belinger, op. cit. str. 678 itd. st. 31. 2 Acta et decreta Concilii provinciae Viennensis anno Domini 1858. Vindobonae, 1859. pag. 125. novila misijonska hiša duhovnikov reda božje besede na čast sv. nadangelju Mihaelu, druga enaka misijonska hiša pa se je postavila blizo Dunaja na čast sv. nadangelju Gabrijelu. Izredno češčenje so skazovali in še vedno skazujejo temu zmagovalcu hudega vsa slovanska ljudstva in vsi slovanski narodi, zlasti pa južni Slovani. Ni mi treba posebno povdarjati, da časti sv. Mihaela na vso moč tudi naša lavantinska škofija, kjer mu je, poleg mnogih altarjev, kapel in oratorijev, posvečenih devet župnih cerkva in pet podružnic, katere stoje večinoma na bregovih.1 Globina pod njimi spominja zmage nadangeljeve nad hudičem, katerega je pahnil v prepad. Tudi bratovščina sv. Mihaela je močno razširjena in želel bi srčno, da se čedalje bolj širi na zvunaj in vtrjuje na znotraj.2 Naša preskrbna mati sv. cerkev iskreno želi, da se vedno bolj in bolj časti njen mogočni angelj varih in zaščitnik, katerega ime je v litanijah vseh svetnikov vvrstila koj za Marijo, kraljico angelj e v, kakor je tudi kliče dvakrat v očitni spovedi in enkrat v molitvi, katero opravlja duhovnik, kadar pri slovesni sv. maši poklada kadilo, da bi Bog sveti dar blogoslovil in sprejel. Ker je naš nadangelj po spričevanju sv. apostola Tadeja mrtvo truplo Mozesovo satanu vzel in je pokopal, časti se tudi kot angelj varih rajnih in kot voditelj duš, ki so se ločile od telesa. Njemu pristaje, umirajoče braniti napadov hudega duha, jih podpirati v zadnjem odločilnem boju in duše voditi pred sodni stol božji, da prejmejo zasluženo plačilo. Ta služba sv. nadangelja se ne opira morebiti le na poljubno domnevo, temveč na določno izraženo vero sv. cerkve ; ker ona sv. Mihaela v svojih dnevnicah imenuje »po- 1 Župna cerkev sv. Mihaela v Pilštanju, na Vranskem, v Vržeju, v Marenbergu, nad Mozirjem, v Žetalah, pri Šoštanju, v Pišeeah, na Črešnjevcu. Podružnica sv. Mihaela v Razvanju pri Hočah, na Sladkigori, v Radmirju pri sv. Frančišku, nad Laškim, v Stari vasi pri Vidmu. 2 Gesta et statuta Synodi dioecesanae anno Domini 1896 celebratae. Marburgi, 1897. pag. 313 lit. g. — Sv. opravilo. V Mariboru, 1887. Str. 194. slanca božjega dušam pravičnih«, »predstojnika raja, kateremu je Gospod Bog izročil duše pravičnih, da jih vodi v raj.« Tudi letni čas, ki je določen za praznik sv. Mihaela, kaže na sodbo ; praznik sv. Mihaela se namreč obhaja dne 29. septembra, tedaj skoro ob jesenskem enakonočju, pod nebeškim znamenjem tehtnice. Dokončana je žetev, in kmet loči pleve od pšenice. Jesenski čas in žetev sta podobi smrti in sodbe. Ker se sv. Mihael mnogovrstno stavi v do-tiko z rajnimi l, zato se časti tudi kot varih pokopališč. Kapele na pokopališčih se posvečujejo jemu, kot zagovorniku in spremljevalcu rajnih. To vero izraža sv. cerkev ob smrtni postelji svojih otrok, ko moli po duhovniku : »Sv. Mihael, brani nas v boju, da se ne pogubimo ob strašni sodbi.« To vero izraža v darovalni molitvi pri mrtvaški sv. maši, ko moli: »Zastavonosec sv. Mihael, pelji duše rajnih v večno luč, katero je Bog obljubil Abrahamu in njegovemu zarodu.« Zares, medtem ko satan ljudi tožuje, kakor govori sv. Pismo (Skr. razo d. 12, 10), jih Mihael zagovarja. O njegovi gorečnosti za pravo srečo ljudij pripoveduje veliki apostol sv. Janez v svojem skrivnem razodetju. Tudi besede njegove priprošnje nam navaja sv. cerkev, ko po svojih duhovnikih v prvih večernicah praznika sv. Mihaela v antitoni k visoki pesmi Marijini »Magnificat« moli tako-le: »Ko je Janez gledal sveto skrivnost, je nadangelj Mihael zatrobil: Odpusti Gospod naš Bog, ki odpreš knjigo in odločiš njih pečate.« Za od-puščenje torej, katero je zaslužil Sin božji na križu, moli in prosi veliki angelj božji. Sv. cerkev praznuje dne 8. majnika prikazen sv. Mihaela in dne 29. septembra slavi njegov glavni svetek, kateri je bil nekdaj »festum chori et fori«, praznik za duhovnike in za verno ljudstvo; zato morajo še dandanes dušni pastirji ta 1 Prim. Die Heiligen-Patronato von R. B. H. in der Theol. prakt. Quartalschrift. Linz, 1893. IV. zvezek, str. 814 nsl. dan sv. mašo služiti za svoje ovčice. Poleg tega je sv. cerkev zasnovala razne pobožnosti v čast svojemu angelju varihu. Papež Pij VIL so z odpisom sv. kongregacije za obrede z dne 6. maj-nika 1817 z nepopolnimi in s popolnimi odpustki obdarovali hvalno pesem »Te splendor et virtus Patris« z antifono, verzom in molitvijo. 1 Papež Pij IX. so z odpisom iz Gaete, dne 5. januvarija 1849, devetdnevnico na čast sv. Mihaelu nad-angelju obogatili z odpustki pod navadnimi pogoji.2 Tisti papež so tudi z odlokom sv. kongregacije za obrede od dne 8. avgusta 1851 pod določenimi pogoji bogate odpustke podelili vsem vernikom, kateri pobožno in skesano opravljajo angeljski venec ali pobožno vajo na čast sv. nadangel ju Mihaelu in angeljskim korom. 3 O pretresljivem zaroti lu in o molitvah, katere so papež Leon XIII. upeljali v povzdigo češčenja sv. nad-angelja, smo govorili že zgoraj. 4 Naj še omenim, kako radi so krščanski umetniki slikali sv. Mihaela. Navadno ga pred-očujejo kot premagalca peklenskega vraga, ko ga s sulico prebode, ko nanj stopi, ali ko ga vklene in v brezdno pahne. Posebno slujeta dve podobi te vrste od mojstra, kateri se je po nadangelju Ralaelu imenoval: Raffael. Na prvi stopi Mihael satanu na vrat, na drugi pa mu potisne sulico v žareče žrelo. Na teh podobah se vidi od ene strani nebeški mir v obličju sv. Mihaela, katerega tudi najkrepkejša pojava moči in srda ne more skaliti, od druge strani pa ostudna strast hudičeva. Na glavnem trgu mesta Sant’ Angelo ob Garganu dviga se na stebru marmornati kip nad- 1 Franz Beringer, op. cit. Str. 188 nsl. št. 115. 2 Idem, str. 236 nsl. st. 3. 3 Idem, str. 347 nsl. št. 12. 4 Pomočki za češčenje sv. nadangelja : Andachts-iihungen für die Mitglieder der Bruderschaft vom hl. Erzengel Michael. Von einem katholischen Priester. Kempten, 1892. — St. Michaels-Oflficium zum Gebrauche hei der ewigen Anbetung. Feldkirch, Vorarlberg, 1896. Angeljsko korono na čast sv. Mihaelu nadangelju ali angeljski rožni venec najdeš tu na str. 44 do 48. — Der hl. Erzengel Michael. Von P. Hermann Koneberg, O. 8. B., Religions- lehrer. Augsburg. Stranij 83. angelja Mihaela, o katerem trdijo, da je izraz pobožnosti slavljenega umetnika, ki si je pridjal njegovo ime : Michelangelo. Dragocene so velike podobe Rubensove v Monakovem o padežu an-geljev. 1 Na slikah poslednje sodbe se Mihael navadno predstavlja kot junak z zlatim oklepom in dolgim mečem, ki pomenja oblast, in s tehtnico, katera je podoba sodbe in pravičnosti. Nadalje slove slike : Gvidona Renija Mihael z mečem v kapucinski cerkvi v Rimu, dal Sarto-va v Flo-renciji, Signorelli-jeva v Sikstinski kapeli, M. Schon-gauer-ov sv. Mihael premagalec satanov v Ulmski stolnici, Alberta Ouwater-a (Uvatera) sv. Mihael s tehtnico na veliki sliki poslednje sodbe v Gdanskem ; nadangelj Mihael, slikan od slavnega Jožefa Fiihrich-a za nadbratovščino sv. Mihaela na Dunaju. 5. Iz vsega tega lahko raz v id ite, predragi v Gospodu, kako izredno češčenje se skazuje sv. nadangelju Mihaelu po vsem katoliškem svetu. To pa po vsej pravici, kakor hočem sedaj natanje pojasniti in dokazati. Kdo ne bi občudoval sv. Mihaela stanovitne zvestobe, da se ohrani v milosti božji; kdo ne bi se čudil njegovi ognjeviti gorečnosti, da so-angelje utrdi v pokorščini ; njegovi ponižnosti, da se ne dela Bogu enakega ; njegovemu odločnemu postopanju za sveto stvar božjo; njegovi nezmag-ljivi stanovitnosti v boju zoper luciferja in njegove pripadnike? Brž ko je videl zločinski namen upornih angeljev, ki so se hoteli delati Bogu enake, se jim je ustavil, rekoč : Quis ut Deus? Kdo je kakor Bog? To vprašanje pomenja tudi njegovo ime. S tem je vse dobre angelje potrdil v njihovi dolžnosti, osramotil pa je prevzetnost in ošabnost angeljev odpadnikov. Z mogočnim klicem: Kdo je kakor Bog, plane na upornike, jih premaga in vrže v peklensko brezdno. Zares veliko moč ima misel : Kdo je kakor Bog? Ta misel je sv. angelje utrdila v njihovi dolžnosti ; ona more tudi nas, ljubi škofljani, v 1 Prim. Dr. Heinrich Samson, Die Schutzheiligen. Paderborn, 1889. Str. 63 nsl. dobrem stanovitne ohraniti, ako si le njeni pomen vedno prav živo stavljamo pred dušne oči. Kdo je kakor Bog? Nič ne more biti Bogu enako v njegovi neskončni pravičnosti. Angelji so bili najizvrstnejši izmed vseh stvarij, bili so čisti duhovi, žareli so v čudežni lepoti, svetili so se v modrosti in milosti, po kateri so bili Bogu nad vse prijetni. Toda, storili so le eden greh, eden edini greh, in Bog naj pravičnejši jih pahne v pekel, zavrže jih v prepad vsega hudega in za vselej in večno. »Kako si ti z neba padel, dani ca, ki si zjutraj vzhajala; kako si na zemljo padel ti... ki si v svojem srcu rekel: V nebo pojdem, nad zvezde božje bom povišal svoj prestol. Pojdem nad višavo oblakov in enak bodem Naj višjemu. Toda pahnjen si v pekel, v naj-globokejšo jamo.« (Is. 14, 12—15). Quis ut Deus? Kdo je kakor Bog? Kdo mu je enak v njegovi ostrosti ? Ni je misli, katera bi imela toliko moč, odvračali nas od greha, kakor ta misel. Ako se je namreč tako ravnalo z angelji. kaj se bode zgodilo z menoj in s teboj, ljubi kristijan, ki sva prah in pepel, vpraša sv. Bernard Klara-valski. 1 In ako Gospod Bog, kakor piše sv. apostol Peter, tudi angeljem, ki so grešili, ni prizanesel, temveč jih je s peklenskimi vezmi v brezdno potegnil in jih izdal v trpljenje (II. Petr. 2, 4), kako ostro bo kaznoval še le pregreho človekovo, in katere kazni bi mogle zadostiti za njo? Quis ut Deus? Nič ni mogočnejše in pripravnejše, kakor ta misel, odvračati nas od greha. Quis ut Deus? Kdo tako kaznuje greh, kdo tako maščuje vse hudo ? Kdo je Bogu enak v njegovi dobrotljivosti? Koliko plačilo deli svojim zvestim, stanovitnim služabnikom. Tukaj jim daje svojo pomoč, svojo podporo, svojo milost in svoj blagoslov ; tamkaj jim deli večno veselje, večno tolažbo in vse veličastvo. Da, v plačilo daje samega sebe, kakor je obljubil Abrahamu : »Ego protector tuus sum et merces tua magna nimis.« (Gen. 15, 1). Jaz sem tvoj varih in plačilo tvoje preveliko. In to večno plačilo daje za nekaj trenotkov dela, zve- 1 Serm. 54 in Cantic. Cantic. num. 8. stobe, pokorščine, ponižnosti. »Naša sedanja kratka in lahka nadloga nam pripravlja neizmerno visoko, večno čast.« (II. Kor. 4, 17). Kdo bi bil Bogu enak v njegovem usmiljenju? Quis ut Deus? »Non est similis tui in diis, Domine.« (Ps. 85, 8). Kdo je kakor Bog? Ni ti enakega med bogovi, o Gospod, in nič ni enako tvojim delom. Premišljujmo to resnico, primerjajmo večno slavo s sedanjim trudom, trpljenjem in prizadevanjem, in pripoznati moramo, da je ni skoro misli, katera bi nas krepkeje osrčevala, da potrpežljivo prenašamo britkosli in se stanovitno vadimo v čednostih. Quis ut Deus? Kdo tako plačuje dobro? Quis ut Deus? Kako pomembne so vendar te besede ? Kdo je Bogu enak v njegovih popolnostih? Le On je bistveno dober in svet, je sam v sebi popoln. Le On ima vse dobre lastnosti brez meje in brez primesi. Le On obsega v sebi vse, kar si moremo želeti. Le On sam more popolnoma nasititi vse naše želje. Vse drugo je prazno in ničemurno. Samo to nas že nagiblje, da se le Bogu udarno. To je učinek misli : Kdo je kakor Bog? Nič nas ne more tako močno nagibati, da zapustimo greh, kakor premišljevanje neskončne ostrosti, s katero ga kaznuje božja pravičnost. Nič nas ne more tako priganjati, da se odločimo za čednost, kakor upanje neminljivega plačila, katero ji je odmeril Bog. Nič nas ne more mogočneje odvračati od stvarij in obračati k stvarniku, kakor premišljevanje njegovih neskončnih po-polnostij, njegove ljubezni, dobrotljivosti, lepote.1 Da, položimo v eno skledico tehtnice sv. Mihaela neizmerno veličje troedinega Boga, njegovo neskončno moč, njegovo modrost, njegovo svetost, skratka vse njegove popolnosti, in v drugo denimo svojo slabost, svojo onemoglost, svojo nevednost, svoj nič, in potem vprašajmo : Quis ut Deus? Kdo bi se meril z Bogom ? Kaj smo v primeri z Bogom? Smemo li se Njemu upirati in vstavljati ? 1 Abbé Chcnart, Betrachtungen über die vorzüglichsten Pflichten des christlichen und priesterlichen Lebens. Ins Deutsche übertragen von Joh. Petry. Mainz, 1887. 2. zvezek, str. 242 nsl. In zato si, ljubi škofljani, zapomnite visoki pomen besed : Quis ut Deus? Vtisnite si ga v srca, zapišite si ga na kraj, kjer ga morete pogosto videti, brati in premišljevati. Gojite pa tudi prav srčno pobožnost do sv. Mihaela, kateri se je s tem geslom bojeval zoper prevzetne angelje in jih je premagal. In ako bi vas hotela kaka stvar zapeljati v greh, primerjajte Boga stvari, katera vas skuša, in recite : Je-li ta stvar toliko vredna, kolikor Bog njen stvarnik ? Se-li da to imetje primerjati sreči in dobroti, katero Bog obeča in deli? Jeli posvetna radost enaka nebeškemu veselju ? Quis ut Deus? Kdo je vreden več časti, več hvale in slave, več hvaležnosti, več moljenja in češčenja, kdo več ljubezni in uda-nosti, kakor Bog, trikrat sveti? Ne zapustimo Boga, in tudi On ne zapusti nas! Quis ut Deus? Kako mogočno je vendar ime Mihael ! Kakor je nekdaj satana in njegove pristaše v pekel pahnil, tako bode poslednje čase sv. cerkve stopil v boj zoper antikrista in bode nasprotnika za vselej osramotil. Sodni dan bo sv. Mihael s trobento im glasom klical mrtve k splošni sodbi (I. Tes. 4, 15), pri kateri bode posebni pomočnik in zagovornik pravičnim.1 Kako mogočen in veličasten angelj je torej sv. nadangelj Mihael, kliče cerkveni učenik sv. Bernard ! Umevno je torej, zakaj ga sv. cerkev v večernicah njegovega praznika veli častiti z nazivom: O preslavni knez, sv. Mihael, spominjaj se nas sedaj in povsodi, in vedno prosi za nas Sinu božjega! Aleluja, aleluja! 1 Lepo pozdravlja cerkev sv. Mihaela v slavospevu : Ave, Michael angelorum Salve potens, salve fortis, Princeps, terror inferorum, Nos defende in hora mortis: Qui draconis in victoria Ut averni victo duce Refulsisti summa gloria. Dei fruamur alma luce. V Gospodu ljubljeni škofljani ! b sklepu svojega pastirskega in poučnega lista vas opominjam v vsej ljubezni, da z vso prisrčnostjo, katere ste zmožni, častite najmogočnejšega izmed angeljev. Obudite trdno zaupanje v pomoč, trdno zaupanje v mogočnost in vspešnost priprošnje velikega kneza nebeškega, skazujte mu radi otroško češčenje s tem, da hvalite in povzdigujete njegovo čast in visokost, da se priporočate njegovemu varstvu. Posnemajte ga v ljubezni do Boga in do njegovega kraljestva. Borite se zoper satana, zoper svet in grešno meso. Sedaj v sv. postnem času vzemite v roko meč zatajevanja in ščit molitve, ki je dvojno glavno orožje zoper trojnega sovražnika. Ako se mrtvite in zatajujete in voljno nosite svoj križ, ako strahujete svoje počutke in s postom krotite svoje želje, zatrli hote huda nagnjenja in uporna poželenja. Ako vsakdanje molitve, zlasti molitev sv. rožnega venca, goreče in pobožno opravljate, ne bodete nikoli pogrešali milosti, s katero se morete ustavljati vsem skušnjavam, vsem vražjim navalom in napadom, s katero morete raztrgati vse mreže peklenske. To se vam bode tem goto-veje posrečilo, ako se marljivo krepčate z angelj -skim kruhom, ako pogosto in vredno prejemate najsvetejši zakrament altarja, zlasti sedaj v posvečenem velikonočnem času. Častite sv. Mihaela, nebeškega glasnika in poslanca, pred vsemi vi, duhovniki in služabniki Gospodovi, ki se imenujete in ste angelji ! Saj govori prerok Malahija: »Ustnice duhovnikove naj ohranijo učenost, in postava naj se išče iz njegovih ust; ker angelj je Gospoda vojskinih trum.« (Mal. 2, 7). In veliki prerok novega zakona, sv. Janez, imenuje cerkvene predstojnike angelje, katerim ima naznaniti razna sporočila božja. Bodite torej po vzgledu sv. nadangelja in njegovih zvestih tovarišev vidni angelji varihi vsem, kateri so vašemu varstvu izročeni, in zavračajte od svoje duhovne črede hudobca, ki hodi okolo kakor rjoveč lev in išče, koga bi požrl. (I. Petr. 5, 8). 7 In vernikom se ni le »vojskovati zoper meso in kri, temveč zoper poglavarstva in oblasti, zoper gospodovalce tega temnega sveta, zoper hudobne duhove v podnebju.« (Efež. 6, 12). Molite skesano in pobožno že gori omenjeno, od sv. očeta Pij a Vit. z odpustki obdarovano hvalnico »Te splendor et virtus Patris« z antifono, verzom in molitvijo. Rabite nadalje meč zarotila zoper satana in zoper zavržene angelje odpadnike, kakor so to pretresljivo zakletev papež Leon XIII. ukazali in sem jo jaz dal posebej natisniti in vam doposlati. »Ustavljajte se hudiču, in bežal bode od vas.« (Jak. 4, 7). Častite in proslavljajte sv. Mihaela in njegove zveste tovariše, dobre angelje, vi, Bogu posvečeni redovniki in redovnice, in nasledujte jih v natančni pokorščini, v deviški čistosti, ki se naravnost angeljska čednost imenuje, ker more človeka, rekel bi, spremeniti v angelja, in posnemajte sv. angelje varihe v vednem hvaljenju in neprestanem moljenju božjem ! Bodite angelji po pobožnosti, po nedolžnosti, po pokorščini, po svetosti! Prizadevlji si še tudi vsaka družina, angelje varihe srčno častiti in se jim goreče priporočati. Gotovo bode po njih, zlasti po Ralaelu, angelju varihu pobožnih družin, obvarovana vsake nesreče. Da, vi krščanski stariši, učitelji in od-gojitelji, ponižno in prisrčno častite slavnega voditelja zvestih angeljev in bodite voditelji malim, da so angeljem podobni v svojem nravnem vedenju. Blagoslavljajte otroke, kakor je očak Jakob blagoslovil oba otroka svojega ljubljenega sina Jožefa, rekoč : »Angelj, ki me je otel vsega hudega, blagoslovi ta mladeniča«. (Gen. 48, 16). Vaše plačilo za to bode enkrat sam božji prijatelj otrok, katerega, kakor sv. Duha, želijo angelji v nebesih vedno gledati. (I. Petr. 1, 12). In vi, ljubi otroci, častite in spoštujte svoje angelje varihe, kateri gledajo obličje božje. (Mat. 18, 10). Obnašajte se na vsakem kraju in v vsakem kotu spodobno in sramežljivo navzlic angelju varihu. Varujte se hudega in delajte dobro, da vas vaši angelji varihi ne zapuste nikoli. Ljubite in častite angelje in njih hrabrega vodnika vi, krščanski mladeniči in mladenke. Angelji so prijatelji in ljubitelji deviških duš, in občudujejo tiste, kateri kot slabe stvari tako živijo na zemlji, kakor oni v nebesih. Obnašajte se, dragi mladeniči, prav spodobno in vspodbudno, pred vsem pa ponižno in pohlevno. Brez ponižnosti še celo v nebesih niste varni. Lucifer vam je dokaz za to. Zoper tega vodnika napuha sledite za knezom Mihaelom. — ln vi, krščanska dekleta, vedite se povsodi Bogu prijetno in bližnjemu v vzveličanje, kakor je že sv. apostol Pavel veleval ženskam, naj pokrivajo v cerkvi glave zavoljo angeljev. (I. Kor. 11, 10). Čislajte sv. Mihaela, neumrljivega junaka in prvoboritelja za vsako dobro reč, hodite za njegovo zastavo in slušajte njegov klic vi, krščanski možje! Stavljajte neomajljivo zaupanje v Boga, potegujte se odločno in neustrašno za vzvišeno in sveto reč božjo, katera je vselej zmagovita, skrbite za večno vzveličanje svojim in vsem vaši skrbi izročenim neumrljivim dušam! Ljubite sv. Mihaela in njegove stanovitne angelje vi, pravični ! Oni so vam vedni spremljevalci, strežniki in varihi po poti čednosti in vzveličanja. Pobožni so obkroženi od angeljev kakor s taborom, da jim sovražniki ne morejo kaj. Tako je šotor angeljev varoval očaka Jakoba, ko se je vračal iz Mezopotamije. (Gen. 32, 12). In v knjigi psalmov govori sv. Duh : »Angelj Gospodov se bo vtaboril krog njih, ki se ga boje, in jih bode otel«. (Ps. 33, 8). Kakor je nekdaj prerok Elizej rekel svojemu slugi, ki se je prestrašil, videč silno vojsko neprijateljev: «Ne boj se, več jih je z nami kakor ž njimi« (IV. Kralj. 6, 16) — enako se smejo in morajo tolažiti verni kristijani, vedoč, da so ž njimi angelji, da je ž njimi sam Bog. — Kličite dobre angelje na pomoč, vi grešniki ! Angelji so vaši najveljavnejši podporniki in najmogočnejši pomočniki. Oni so premagali hudiče, ko so bili še v nebesih, premagali jih bodo tem lažje sedaj na zemlji. Poleg tega se dobri angelji veselijo nad spokorjenjem enega grešnika bolje kakor nad devetindevetdesetimi pravičnimi, ki ne potrebujejo pokore. Zatekajte se k sv. angeljem vi, ubožci in žalostni ! Oni so vaši tolažniki in varihi. Častite pa angelje tudi vi, bogatini in svetni velikaši ! Oni vam bodo izprosili modrega spoznanja, da je vse zemeljsko ničemurno in minljivo, trajno pa to, kar je dobro in pravično, sveto in resnično. Pretečeno leto sem bival v Rimu in sem se udeležil sijajne svečanosti uvrstitve blaženega Marije Antonija Zaccarije in vzveličanega Petra Fourier-a med svetnike, katera slovesnost se je vršila v stolnici sv. Petra na praznik vnebohoda Kristusovega, dne 27. majnika. Dne 13. majnika mi je došla dobra sreča, da so me sv. oče papež Leon XIII. vsprejeli v zasebni avdijenci. Ko sem osivelemu sv. očetu, kateri so letos dne 1. janu-varija praznovali svojo biserno sv. mašo, izročil mile darove duhovnikov in ostalih škofljanov, podelili so v svoji očetovski ljubezni vsem apostolski blagoslov. Sv. Mihael, junaški branitelj vojskujoče cerkve, varuj njenega vidnega poglavarja, našega modrega sv. očeta papeža Leona XIII., ki so prvi med onimi možmi, ki vodijo sedanji čas svetovno osodo ; brani jih zoper naklepe njihovih sovražnikov in jim ne daj priti v njihove roke. Mi Lavantinci pa hočemo biti prav delavni udje bratovščine sv. Mihaela, katero so blagi vladika Anton Martin s pastirskim listom na kvaterno sredo v adventu 1860 upeljali, papež Pij IX. pa s posebnim pismom od dne 11. marcija 1869 z odpustki obdarovali in rajni mili knez in škof Jakob Maksimilijan s pastirskim listom na praznik posvečevanja vseh cerkva 1869 vnovič priporočili vernikom. Prosite, ljubi škofljani, nadalje sv. Mihaela, da podpira in krepča tudi mene, vašega nad-pastirja, da rešim in večno vzveličam vso meni izročeno duhovno čredo. Jaz sam hočem, kakor očak Jakob, vzvišenega borilca božjega, svojega krstnega patrona, prositi blagoslova : »Ne spustim te, dokler me ne blagosloviš.« (Gen. 32, 26). Da, kakor sem jaz hotel z letošnjim pastirskim listom oživiti in pomnožiti pobožnost do tebe in do tvojih zvestih angelje v, tako izprosi meni tudi ti, sv. Mihael, od Boga moči, da vse brhkosti, vse težave in nadloge s krščansko udanostjo prenašam po vzgledu angelja cerkve v Filadelliji, kateremu je velel Gospod pisati po svojem apostolu : »Ker si ohranil besedo moje potrpežljivosti, bom tudi jaz tebe varoval ure skušnjave .... Glej, jaz pridem kmalu; drži kar imaš, da ti nihče ne vzame venca. Kdor premaga, jega bom postavil za steber v tempelju s voj ega Boga, in več ne pojde iz njega; in zapisal bom nanj ime svojega Boga in ime mesta svojega Boga, novega Jeruzalema, ki pride dol iz nebes od mojega Boga, in moje novo ime (kristijan).« (Skr. razod. 3, 10—12). Tekoče leto je za nas Avstrijce leto veselja. Dne 2. decembra namreč slavijo naš preljubljeni vladar petdesetletnico svojega vladanja. Mi Lavantinci hočemo ta znameniti praznik obhajati s srčno hvaležnostjo do Boga za vse milosti in dobrote, katere je skazal našemu ljubemu in dragemu cesarju, in za vse dobro, katero nam je v obilni meri dodelil za čas njihove petdesetletne vlade. Že sedaj pa hočemo prositi sv. Mihaela, velikega nebeškega kneza in variha avstrijskega cesarstva, da je našemu milemu vladarju varih in priprošnik pri Gospodu vojskinih trum, da ga ohrani v svoji milosti in razliva nad njega svoj blagoslov vselej in povsodi! Nadalje naj sv. Mihael, angelj čistilišča, pomaga onim dušam, katere pravičnost božja zadržuje na kraju očiščevanja, kjer je trpljenje huje in mučneje, kakor vse bolečine, ki si jih moremo misliti ali čutiti na zemlji. Da, mogočni angelj varih trpeče cerkve, prosi za vse rajne Lavantince, da bodo vredni, priti iz vic v kraljestvo čistih duhov, v zmagovalno cerkev, in biti kakor angelji božji v nebesih. (Mat. 22, 30). Konečno še obračam vašo pozornost, ljubljeni škofljani, na poslednjo službo, katero nam skazujejo angelj i po spričevanju večne resnice. Znana je evangeljska pripoved o revežu Lazarju 7* in o bogatinu. Lazar je bil tako lačen, da je želel se nasititi z drobtinami, ki so padale od bogatinove mize; pa nihče ni imel ž njim sočutja in usmiljenja. Prigodilo se je pa, da je umrl. In komaj je bil umrl, glej, prišli so angelji in so nesli njegovo dušo rahlo na svojih rokah v naročje Abrahamovo v nebeški mir. (Luk. 16,19—22). Kolika tolažba, tisti trenotek, ko se združijo vse sile, da vznemirjajo dušo, ki se loči; ko motijo in begajo duha tisočeri spomini v grehu prebitih dnij ; ko peklenšček zadnjikrat napne vso moč, da bi si pridobil dušo — kolika tolažba, pravim, tisti trenljaj, od katerega je odvisna večnost, imeti angelja za mogočnega branitelja in variha ! Naša sv. cerkev pozna moč tega varstva v tem toliko važnem trenotku ; zato moli pri umirajočem : »Pridite na pomoč, vi angelji! Sprejmite njegovo dušo in nesite jo pred obličje Najvišjega.« V Gospodu ljubljeni škofij ani ! Pridobivajmo si angelje za svoje zveste tovariše s češčenjem in z ljubeznijo, s pokorščino in z zaupanjem do njih, s posnemanjem njihovega vzgleda, da nam pomagajo v življenju in v smrti, da nam zlasti na sodni dan, ko se bo zaslišal trobente glas (Mat. 24, 31; I. Kor. 15, 52) in bode Sin člo- vekov prišel v veličastvu svojega Očeta ž njimi, svojimi angelji (Mark. 8, 30), da nam tisti dan pribite na pomoč, da ne poginemo pri strašni sodbi, da ne bomo zavrženi v večni ogenj, kateri je pripravljen satanu in njegovemu krdelu, temveč da bodemo od angelje v na desno stran postavljeni in od njih kot izvoljenci božji zaznamenovani in da pojdemo zmagoslavno z Jezusom Kristusom v nebesa in da tam ž njimi : z angelji in nad-angelji, s prestoli in z gospostvi, s kerubimi in serafimi popevamo brez konca : Svet, svet svet je Gospod Bog Sabaot, nebo in zemlja sta polna njegove slave! Hosana na višavi! Sklepna moja beseda pa bodi blažena želja sv. apostola Pavla v listu do Rimljanov : »Bog miru steri nagloma satana pod vašimi nogami! Milost Gospoda našega Jezusa Kristusa bodi z vami! Amen«. (Rim. 16, 20). V Mariboru, na praznik presvetega Imena Jezusovega, dne 16. januvarija 1898. t Mihael, knez in škof. Postna postava za leto 1898. S pogledom na razmere sedanjega časa podelim vam, predragi v Gospodu, s privoljenjem svetega Očeta, rimskega papeža, vse tiste olajšave tretje cerkvene zapovedi, katere so vam bile že pretekla leta podeljene. I. Postni dnevi, v katerih se sinete na dan le enkrat nasititi, so ti le: 1. Vsi dnevi štiridesetčlanskega posta, tudi zapovedani prazniki, izvun nedelj. 2. Vsaka sreda, vsaki petek in vsaka sobota v kvatrah. 3. Vsaka sreda in vsaki petek v adventu. Ta post je namesto nekdanjega posta ob biljah pred prazniki sv. apostolov. 4. Bilje ali dnevi pred Duhovim (Binkoštmi), pred Petrovim in Pavlovim, pred vnebovzetjem deviške ma- tere Marije, pred vsemi Svetniki, pred brezmadežnim spočetjem Marije in pred Božičem. II Zavživanje mesenih jedij je prepovedano: 1. Vsaki petek celega leta. 2. Vsako kvaterno sredo in soboto. 3. Na pepelnico in v treh poslednjih dneh Velikega tedna. 4. Ob vseh zgoraj naštetih biljah, to je pred Duhovim, Petrovim in Pavlovim, pred veliko Gospojnico, vsemi Svetniki, brezmadežnim spočetjem Marije in pred Božičem. III. Kar zadeva olajšavo, velja nastopna določba, in sicer: 1. Za vso škofijo. Kadar se praznuje zapovedan praznik ob dnevu, ob katerem je zavživanje mesa prepovedano, postavim ob petku, sme se vživati meso, pa ne da bi bila dolžnost, poprejšnji dan se zdržati mesa. 2. Za posamezne kraje. Kjer'se ob petkih ali drugih takih dnevih, ob katerih je prepovedana meso-jeja, vrši sejem, in se zbira veliko ljudstva, je dovoljeno, na ta sejmov! dan vživati meso. 3. Za posamezne osebe. a) Mesene jedi smejo vse dni med letom, iz-vzemši pepelnico, tri zadnje dni Velikega tedna in biljo pred Duhovim in Božičem, vživati delavci v rudokopih, rokodelci v tovarnah ali fabrikah, popotniki, kateri jedó v gostilnicah in krčmah ; pa tudi taki, ki n. pr. v mestih in trgih in podrugod navadno v gostilnico na hrano hodijo. b) Vse dni med letom, izvzet je le veliki petek, smejo mesene jedi zavživati kondukterji na železnicah in tudi vsi tisti, kateri potujejo z železnico in so prisiljeni po gostilnah na železniških postajah jemati hrano. Jednako pravico imajo bolniki v toplicah, na slatinah ali v drugih zdravilstvenih zavodih s svojimi domačimi in strežniki vred. Toda ta polajšava ne velja za take osebe, katere hodijo le za kratek čas v toplice ali v take kraje razveseljevanja. c) Vse dni med letom smejo mesene jedi vživati taki reveži, kateri si vsled velikega siromaštva ne morejo v jedih izbirati in so prisiljeni jesti, karkoli se jim daruje. Ako pa dobijo postne jedi za inilošnjo, ne smejo vživati nepostnih. Sploh pa smejo vse osebe, katere morajo služiti ali prebivati pri takih ljudeh, ki nikoli ne stavljajo postnih jedij na mizo, sinejo, pravim, jemati mesene jedi, samo ne na veliki petek, če je le nekoliko mogoče. 4. Za vse postne dni med letom in tudi za ves štiridesetčlanski post z nedeljami vred je ostro prepovedano, pri enem in tistem obedu zavživati ribe in mesene jedi. To velja tudi za tiste, ki vsled starosti, bolezni, težkega dela itd. niso dolžni, postiti se. 5. Pomniti je dobro, da morajo vsi tisti, ki vživajo meso ob polajšanili dneh, vsak takošen dan, kakor tudi ob vseh sobotah med letom pobožno moliti trikrat »Oče naš« in trikrat »Češčena si Marija« in »Vero apostolsko » v čast brhkega trpljenja našega Gospoda Jezusa Kristusa. Kjer je več ljudij pri mizi, opravlja se naj ta molitev glasno in vzajemno. Posebič še v Gospodu opominjam vse tiste, ki se bodo posluževali postne polajšave, da o postnih dneh tem obilnejše opravljajo dobra dela krščanskega usmiljenja, da radodarno delijo ubogim preostanke svoje mize ali pa to, kar pritrgajo sami sebi. Namesto masla sme se rabiti mesena začimba (ali špeh) ob vseh navadnih petkih med letom: izvzeti so le kvaterni petki in veliki petek. Bolnikom za nekoliko časa še bolj polajšati post, za to pooblaščam dušne pastirje in spovednike. Kdor pa želi za dolgo časa ali za vselej oproščen biti postne postave, mora se do Mene obrniti s prošnjo, katero naj podpirajo polnoveljavni razlogi. Milost sv. Dulia bodi pa z vami, da bodete mogli v duhu ljubezni, pokorščine in zatajevanja samega sebe vestno izpolnjevati postno postavo. Ki pa bodo izpolnjevali to pravilo, mir črez nje in usmiljenje božje. (Gal. 6, 16). V Mariboru, dne 16. januvarija 1898. f Mihael, knez in škof. F. B. Lavanter Ordinariat zu Marburg, am 1. Februar 1898. t Mihael, Fürstbischof. Opomba. Ta pastirski list se sme deloma brati že na prvo ali drugo pred postno nedeljo (septuagesimo ali seksagesimo). Branje se nadaljuj prihodnje nedelje, pa se ne raztezaj predaleč v postni čas. Postna postava naj se, kakor navadno, s prižnice oznani na tretjo prcdpostno nedeljo (kvinkvagesimo). Med letom se mora se vsaki post posebič oznaniti poprejšnjo nedeljo. Druck ber St. Syrillur-Buchdruckerei in Marburg.