DIE FREIEN VON SANECK UND IHRE CHRONIK ALS GRAFEN VON CIlLL Ersler Thell. Die Freien von Saneck und der erste Graf von Cilli. Quellenmassige Geschichtsstudie. Ziveiter Thell. Die Cillier Chronik. Text mit lcritiseher Einleitung und historischen Erliiuterungen. VON D" FRANZ KRONES R. v, MARCHLAND, GRAZ, VERLAG VON LEUSCHNER & LURENSKV. 1883. 1, DKUCKEREI ,,I.EYKAM" IN GRAZ. DEM LANDE STEIERMARK VVIDMET ZUM FESTGEDACHTNISSE DES JAHRES 1883 DIES BUCH DEK VERFASSER. VORWORT. Unter zweierlei Namen: F r e i e n v. S a n e c k uncl G r a f e n v. C i 11 i, denen sich noch ein oder das andere Pradicat von untergeordneter Bedeutung anreiht, und in wechselnden Verhaltnissen der aussern Geltung erscheint eines der grossten Dynastengeschlechter der mittelalterlichen Steiermark und der ostlichen Alpenlander iiberhaupt, — ein Adelshaus, dessen Dasein weite Kreise zieht, die in der Sehlusszeit nach Deutschland und Italien, bis ins Sudeten- und Karpathengebiet, ja bis auf den Boden der Balkanhalbinsel sich verfolgen lassen. Durch nahezu vier Jahrhunderte liisst sich sein Bestand, sein Wachsen im Besitz und Einfluss an der Hand von Urkunden und geschichtlichen Aufzeichnungen verfolgen, aber im letzten derselben drangt sich Alles zusammen, was ihm seinen Platz in den Jahrbuchern des grossen Geschichtslebens, der Weltgeschichte sichert. Wahrend bei andern Dynastenfamilien der gleichen Ent-wicklungszeit ein allmaliges Herabsinken von ihrer Hohe, ein allmaliges Abbrockeln ihrer Bedeutung, ein Zersetzen und Zer-splittern des Besitzes und ein klangloses Erloschen vor Augen tritt, bemerken wir hier gerade in den letzten fiinfzig Jahren des Daseins der Saneck - Cillier einen nahezu sprungweisen Auf-schvvung, dem ein jahes Erloschen des Geschlechtes durch den gewaltsamen Tod seines letzten und bedeutendsten Vertreters folgt. Wir haben es da in der That mit einem tragischen Abschluss dramatischen Geschichtslebens zu thun, dessen Ergreifendes in VI Vorvvort. den gleichzeitigen Berichten hervorklingt und der Geschichte der Grafen von Cilli jenen eigenthumlichen — sagen wir pathologischen Reiz verleiht, welcher sie wie nicht leicht eine andere ihrer Zeit-und Standesgenossen popular macht, die geschichtliche Forschung so gut wie die Belletristik unsers Jahrhunderts anregte. Denn es sind bedeutende, physisch und moralisch scharf individualisirte Gestalten im Vordergrunde grosser und bewegter Zeitverhaltnisse, — harte, zahe, riicksichslose, starker Leiden-schaften fahige Naturen, ohne jeden leicht erkennbaren Zug der Gemuthsvveichheit, die reich und machtig zu werden verstehen, ohne inneren Gluckes theilhaftig zu werden. — Aus den letzten Vertretern des viel beneideten und vielgehassten Geschlechtes haben zeitgenossische Geschichtserzahler gegneriseher Richtung wahre Zerrbilder, moralische Ungethiime geschaffen, welche bis auf die Gegenwart eine traditionelle Geltung bewahrten, ohne darum an innerer Giltigkeit gevvonnen zu haben. Dennoch muss anerkennt werden, dass die historische Forschung der Gegenwart nicht blos uber Ursprung, Besitz, Verwandtschaft und Geschichtsleben der Saneck-Cillier wesentlich richtigere Anschauungen gewann, neue Ergebnisse zu Tage forderte, sondern auch der grellen Einseitigkeit jener Berichte und Traditionen nicht ohne Erfolge zu Leibe ging, dass die historische Kritik da manches Stiick Arbeit fertig brachte, was mit der Restauration ubertunchter und verunglimpfter alter Ge-malde Aehnlichkeif hat. Eine der Bedeutung des Geschlechtes und den Anspriichen moderner Historiographie entsprechende Monographie der Saneck-Cillier — allerdings keine geringe Aufgabe — fehlt noch, bei aller Vielseitigkeit schatzbarer Vorarbeiten, die den Weg zu einer solchen ebnen. Der Verfasser beschaftigte sich seit mehr als einem Jahr-zehend mit dem Ouellenmaterial zur Geschichte der Saneck-Cillier und gewann die Ueberzeugung, dass deren Gesammt-darstellung, insbesondere was die Schlussepoche, das letzte Jahr-hundert betrifft, eine sehr umfangreiche Aufgabe w;ire, die sich mit einem namhaften Theile der Geschichte Oesterreichs, Bohmens, Ungarns und des Siiddonaulandes decken wiirde. Vorwort. VII Seine gegenwartige Aufgabe ist daher eine weit beschei-denere. Ihr Schwerpunkt raht zunachst in einer wiirdigeren, den Ansprtichen der Wissenschaft genehmen Ausgabe jener Chronik der Grafen von Cilli, welche — an sich ein seltenes Denkmal mittelalterlicher Geschlechts- oder Familienchronik — durch ihren Inhalt und durch die Bodenstandigkeit der Abfassung eine der sparlichen, echt steiermarkischen Geschichtsquellen der Vergangenheit darstellt und es wohl verdient, nicht blos dem Fachmanne bekannt zu sein, sondern auch in weiteren geschichts-freundlichen Kreisen heimisch zu vverden. Sie bietet iiberdies ein interessantes Beispiel einer Reihe innerer und ausserer Umwand-lungen, vvelche schliesslich aus ihr einen Hauptbestandtheil der wunderlichen chronistischen Stoppelarbeit machten, die uns als handschriftliche Landeschronik der Steiermark im 17., 18. Jahr-hundert begegnet. Bei diesem Vorgange biisste sie allerdings ihr eigenthiimliches Geprage vollig ein. Die Herstellung des Textes der Cillier Grafen-Chronik in der wenn gleich nicht mehr ganz urspriinglichen, so doch relativ altesten Gestalt, wie sie die jetzt noch vorliegenden Handschriften crkennen lassen, und die kritische Beleuchtung ihres Inhalts nach den massgebendsten Richtungen mit Zuhilfenahme des ander-weitigen Ouellenapparates zur Geschichte der Cillier — war das Ziel, das dem Verfasser dieses anspruchslosen, aber gut gemeinten Buches zunachst vorsclvvvebte. Da aber die Cillier Chronik, die Geschichte des gleich-namigen Adelsgeschlechtes, ihrer Aufgabe und Anlage gemiiss erst mit dem Tode des letzten Freien von Saneck und ersten Grafen von Cilli (1360) anhebt, — anderseits gerade die Vorgeschichte der Cillier, als sie noch Freie von Saneck waren, trotz der Vorarbeit Froelich's und der verdienstvollen Untersuchung TangFs einer zusammenhangenden und auf reichlicherem Ur-kundenstoffe fussenden Monographie noch entbehrt, so glaubte der Verfasser eine solche, wenn auch als knapp gehaltene Studie, seiner Ausgabe der Cillier Chronik vorausschicken zu sollen. Denn vvahrend die Geschichte der Grafen von Cilli in ihren bedeutsamsten Thatsachen ein Gemeingut der Geschichtsfreunde gevvorden ist, entzieht sich die der Freien von Saneck einer VIII Vorwort. solchen allgemeineren Kenntniss. Und doch bildet sie die Grund-lage der Cillier Grafenhistorie; in der Epoche der Freien von Saneck wurzelt die glanzendere Zukunft der Grafen von Cilli, Ortenburg und im Seger, wie sie sich spiiter scbrieben. Der Stoff jener dreihundert Jahre beilaufig zahlenden Gescbichtsepoche ist allerdings ungleich iirnier, liickenhafter, frag-licher, aber dennoch ftigt sich ein und der andere Stein zum festen Grundbaue zusammen, der auch schon die Anlage des ganzen Gebiiudes erkennen liisst. Anderseits bietet die VVanderung auf den zerstiickten und verschlungenen Geschichtswegen der Sanecker reichlich Gelegenheit zu Seitenblieken auf die alteste Territorialgeschichte der Steiermark, seiner Naehbarlande und ihrer Adelsgeschlechter. Der sachkundige Leser wird erkennen, dass der Verfasser es mit dem Buche nicht zu leicht nahm, und der Geschichts-freund moge ihm das schwere Riistzeug vielseitiger Belege za Gute halten, deren Kern dem reichlichen Urkundenstoffe des steierisehen Landesarchives entnommen ist. Der Verfasser glaubte dem Zwecke seiner Aufgabe und der Beniitzung des Buches dadurch am entsprechendsten zu dienen, dass er dasselbe in zwei ausserlich von einander voll-standig getrennte Theile schied, deren erster die bistoriscbe Studie tiber die Freien von Saneck, der z\veite die Cillier Chronik im Abdruck sammt allem kritischen und erlauternden Zugehor ent-halt. Eines und das Andere bildet somit ein Ganzes fiir sich. Es eriibrigt nocb, auf die dem Buche vorangestellte Widmung zuruckzukommen. Seit nahezu 22 Jahren der Steiermark durch sein Berufsleben angehorig und mit ihrer Geschichte eben so lange beschaftigt, fur sie thatig, so\veit seine Leistungsfabigkeit und sein guter Wille reichen, vvollte der Verfasser einen vvichtigen Gedachtnisstag des Landes als Anlass benutzen, ihm diese Frucht mehrjahriger Mussearbeit, ein Buch von eclit steiermarkischem Geschichtsgehalte als Bevveis dankbarer Gesinnung zu widmen und den Freunden seiner ehrwtirdigen Vergangenheit in die Hande zu legen. Graz, 30. Juni 1883. "DER VERFASSER. ERSTER THEIL. DIE FREIEN VON SANECK UND DER ERSTE GRAF VON CILLI v. 12. Jahrh. bis 1360. Quellenmassige Geschicht s studie. K r o n e s: Saneck-Cillier. Inhaltsangabe. Seite I. l. Die Anfange des Geschlechtes der von der „San" (Soune) und Saneck (Sounek) — Lengenburg bis zur habsburgischen Epoche Vom zvvolften Jahrhundert bei 1282........... 1— 33 2. Die Freien von Saneck seit der habsburgisch-g6rzischen Epoche bis zur Heunburger Erbschaftsfrage. 1282—1322 ...... 33— 5& 3. Von der Heunburger Erbschaft der Sanecker bis zur Erhebung derselben in den Grafenstand mit dem Pradieate nCilliu. 1322—1341 56— 87 4. Der letzte Freie von Saneck als erster Graf von Cilli, die Cillier Privilegien und Friedrich's Lebensabend. 1341 —1360 . . . . 88-113 IIa) Urkundenanhang....................114—125 b) Verzeichniss der vorzugsweise beniitzten literarischen Hilfsmittel 126 —128 c) Anmerkungen und Belege zum Texte...........129—160 d) Chronologisch geordnetes Urkundenverzeichniss. 1235—1360. . 161 —174 e) Excurse: 1. Zur Geschichte Gebhard's III. von Saneck. Der Reichenecker Handel. 1281 .........175—1*77 2. Haug von „Tiuffena o. Teuffen" — Haug von Taufers — die Hugone von Tybein (Duino) und ihre steierischen Verwandtschaften.......177 —185 3. Zur Geschichte des Giiter- und Geldwesens Frie- drich's des Freien von Saneck.........185—186 I. Die Freien von Saneck *). i. Die Anfange des Geschlechtes der von der „San (Soune)" und „Saneck (Sounek) = Lengenburg" bis zur habsburgischen Epoche. Vom zwolften Jahrhundert bis 1282. Auf dem Wege von Cilli das Santhal aufwarts, wo sich der Gebirgsfluss noch in weiter Thalung bewegt, etwa eine Stunde vor Frasslau, zwischen Kamentsche und U. Gortsche, links abseits von der Strasse, am Ostgehange des langgestreekten und^breiten Bergriickens „Dobroll", erhebt sich ein freistehende'r Htigel mit kilmmerlichen Resten einer alten Burg, deren Jahr-hunderte alten Mauersteine und Ziegel vor mehreren Decennien thalwarts wanderten, um bei der Zusammenfugung eines modernen Landhauses, „Ruhethal", wie dieser benachbarte Ansitz getauft vvurde, die unfreiwillige Rolle des Baumaterials za tibernehmen. Die Burg konnte nur massigen Umfang haben, wie so viele solcher friihmittelalterlichen Wohnstatten namhafter Geschlechter, die doch so bald bedeutend wurden an Gutermacht und Geltung nach Aussen. Es ist S a n e c k. Sein Name begleitet in wechselnden Formen die Personlichkeit und das Thatenleben • seiner Herren bis zu dem Wendepunkte, der sie als „Grafen von Cilli" in den JahrbTicliern der Geschichle erscheinen lasst und der eigent-lichen Machthohe entgegeniuhrt. *) Anmerkung. Die Literaturangaben, Que]]enbelege, namentlich die Urkunden -Regesten, Auszuge und Abdrucke sind dem Anhange zugewiesen K r o n e s : Saneck-Cillier. 1 2 1. Der historische Boden des Santhales. Aelteste Epoehe. Die Burgherrn von Saneck hatten nach Osten den Ausblick erschlossen, und dahin auch ervveiterte sich ruckweise in plan-massigem Aufbaue ihr grosster Giiterbesitz, dahin ruckte immer mehr der Schvverpunkt ihres Geschichtslebens; doch baute sich jener auch nach dem Siiden und Westen auf, und als Grafen von Cilli reiften sie einer universellen, weltgeschichtlichen Bedeutung entgegen. Jedes historische Geschlecht erwachst auf einem Boden, der sich zu ihm verhalt wie das nahrende Erdreich zur Pflanze, es vvurzelt und treibt empor unter eigenartigen, nachbarschaftlichen Verhaltnissen, inmitten anderer Geschlechter, denen es gleichartig, iiber- oder untergeordnet ist, unter denen es sich seine Geltung friedlich oder im Kanipfe erobert. So vvollen wir denn zunachst den h is t orise h en Boden der Entwicklungsgeschichte der Sanecker, diese Verhaltnisse und Nachbarschaften ins Auge fassen. Bis in die Gebirgsengen des obern Santhales, hinauf nach St. Johann bei Rietz und Letusch verzweigen sich Einzelfunde romiseher Vergangenheit, gewissermassen die nordvvest-lichen Marksteine des romisehen Stadtgaues Celeja=Cilli. Ungleich naher seinem Mittelpunkte lag die Gegend von Saneck. Der romisehen Herrschaft folgte nach den Stiirmen der grossen Wanderung, deren Heerstrasse das obere Santhal, sich verengend und von der Hochgebirgswelt abgesehlossen, nie war und werden konnte, die slavvische Epoehe. Es kamen am Schlusse des 6. Jahrhunderts unserer Zeitrechnung die Winden oder Slowenen und nahmen von den zvveifelsohne stark verodeten Wohnstatten der romiseh-norisehen Provinzialen Besitz, oder grundeten, am Flussufer aufw;irts ruckend, neue Siedelpliitze, gewiss in sehr lockern und schwachen Bestanden. So gewann das Santhal bis zur Gebirgsenge, die der Thahveitung bei Rietz (Rečica) nord-\vestvv;irts folgt, slovvenisches Geprage, ohne dass ein gesehriebenes Wort oder sonstiges Denkmal des Mittelalters dieser Epoehe gedachte. Denn nicht dem Slawenvolke Carantaniens — des damaligen Innerosterreichs — vvar es vergonnt, dauernd allhier eine historische Rolle zu spielen; erst dann, als dies Landstuck in den Machtkreis des karolingisehen, dann des deutschen Reiches trat, beginnen 1. Der „Santhalgau", ,,Saunien" und die Mark an der Save. 3 sparliche Urkunden vom 10. Jahrhundert ab vereinzelte Licht-streifen auf das Gebiet an beiden Ufern der San zu werfen und gestatten schwankende Ruckschliisse auf die friiheste politische und kirchliche Zugehorigkeit des „Santhal-Gaues", „Sauniens", wie dieser Landstrich vorzugsweise im kirchlichen Sinne hiess. Landschaftlich gehorte es im 10.—11. Jahrhundert za der Mark zwischen der Drau und Save. Wir haben da an keine eigene Reiehsmark, auch nicht an ein streng abgeschlossenes Venvaltungsgebiet, sondern nur an ein sudwestliches V o r 1 a n d, eine L a n d m a r k, des c a r a n-tanischen Herzogthums zu denken, deren Name und Gliederung vom 10. Jahrhundert ab, da die Urkunden zu tropfen beginnen, vvechselt; denn das ortliche und dynastische Moment gab bei der Benennung und Gebietssonderung den Aus-schlag. Seitdem die obere carantanische Mark, unser steirisches Oberland, 1035 vom Herzogthum losgetrennt worden, durfte man das mit diesem verbunden bleibende Vorland im Siiden der Drau schlechtweg gerade so die „Mark" (Karntens) nennen, wie dies bei dem in gleichem Verbande beharrenden Gelande: von der Drau nordwarts bis zu deli Thalengen der obern Mur unvveit FrohnIeiten-Mixnitz, bei Rothelstein, — also bei Mittelstciermark im Grossen und Ganzen der Fall war, welches nebenher aber auch ausdrucklich die „carantanische" Mark heisst. Nach der Lage zu den massgebenden Grenzflussen im Siiden und Norden hiess jene siidliche oder untere Mark auch die „Mark an der Save" (895) und „Mark jenseits der Drau" (llOO), anderseits „transsylvanische" Mark, das ist das Grenzland im Siiden der VVasserscheide von Mur und Drau, am Mittags-gehange des grossen „Drauwaldes" (Trawalt). Ihre ganze Ost-flanke gegen U n g a r n — darum gibt ihr auch eine Urkunde vom Jahre 1162, wo es sich um die Gegend an der Sottla handelt, die Bezeichnung „ungarische Mark" (marchia Vngarie) — entbehrte noch jeder festen Begrenzung. Sie schloss zwei Kerne in sich, den nordostlichen — im 10. Jahrhundert gennant: Gau (pagus) „Zitilinesfeld" (mit „Zistanesfeld" als Nebenbezeichnung), auch „Graf-schaft Rachwin's", und den sudvvestlichen : unsern San t h al gau, die Grafschaft der Wilhelme von Fr i esa c h - Z el t s c h ach, 1* 1. Die alten Grafen „von Soune"—• „Friesaeh-Zeltschach". — Gurk. von jener beiliiufig durch die Wasserscheide der Drann und San begrenzt, die eigentliche Sudmark nach ihrer Lage (daher wir vom 11. auf das 12. Jahrhundert und bis 1144 „Markgrafen von der San" urkundlich genannt finden), das wichtige Binde-glied Carantaniens und der „Mark" Krain („marchia" Carniolae, Unterkrain), ein Sprengelgebiet und zwar ein A r c h i d i a k o n a t der Hochkirche Acjuileja, dessen geistliche Herrschaftsgrenze nordwarts bis zur Drau reichte. Der Santhalgau erscheint urkundlich, wie bereits angedeutet, zuniichst als vorzugsweise dynastisches Gebiet jenes reichbe-giiterten Geschlechtes, dessen uns bekannte Vertreter, mit dem sich vererbenden Namen W i 1 h e 1 m, d en Besitztitel „Grafen von F r i e s a c h und Z e 11 s c h a c h", anderseits als Enverber weit-gedehnter Schenkungen koniglicher Gunst zwischen der Save, Sottla und San das Pradicat „Grafen von der San" (Soune) fiihren. Der grossartige Besitz dieses Hauses vom heutigen Ost-karnten, im Bereiche der Gurk, durch das ganze Unterland der Steiermark — innerhalb der angedeuteten Flussgrenzen — und auch auf obersteirischem Boden, dort, wo die Enns ihren Laut nimmt, verbreitet, tritt erst dann augenfallig vor uns, als der Mannesstamm der Hauptlinie einem gewaltsamen Verhiingniss erlegen war, und die Frommigkeit Hemma's, der schwergeprilften Witwe und Mutter (f 1045), einer Vervvandten K. Heinrich's II., von hoher Geburt und namhaftem Eigengut, dem Salzburger Hochstifte so reiches Kirchengut iibervvies, dass hievon im Sinne der Erblasserin diis Bisthum Gurk und die Benedictinerabtei Admont reichlichst ausgestattet werden konnte. Die Griindung und Dotirung des Hochstiftes G ur k (1073—5), des altesten Landbisthums Carantaniens, ist fur die Territorial-geschichte des Sangebietes von wesentlicher Bedeutung, denn Gurk's Besitzurkunden lassen das Mosaik der kirchlichen Guterbestande im ganzen Unterlande, in der „unteren Mark" Carantaniens, dem Grenzlande zvvischen der Save und Drau, als dessen Hauptglied eben der Santhal-Gau betraehtet werden muss, dicht vor dem Ausbruche des Investiturstreites, noch besser jedoch, als derselbe bereits ausgetobt hatte und ruhigere Zustiinde Platz griffen, in scharferer Gliederung erkennen. l. Salzburg. Gurk. Aquileja. 5 Zunachst treffen wir auf unserer VVanderung von der ganz unsicheren Grenze gegen Ungarn im Osten siid- und westwarts auf salzburgisches Kirchenland mit dem Vororte Pettau, der cinstigen pannonischen Romerstadt Poetovio, deren mittel-alterlicher Name im 12. Jahrhundert als vereinzelte Bezeichnung der ganzen Gegend (marca Pitoviensis) auftaucht, als wollte man damit die Erinnerung' an den einstmaligen romischen Stadtgau, an die „regio Poetoviensis" Pettau's auffrischen. Im Suden von der Drann, zwischen der Sottla und Save, ruht der geschlossene Besitz des G u r k e r Bisthums, das in kirchlicher Suffraganstellung und in einem vielbestrittenen Vasallen-verhaltniss zu den Salzburger Metropoliten sich befindet. Ein bedeutender, gesonderter Ast dieses Giiterbestandes der Gurker Kirche erstreckt sich zvvischen der Wogleina, dem ostlichen Zuflusse des Sanstromes, und den Miindungen der Kotting und Kopreinitz, in der Niihe von Cilli, iiber Pischofdorf (Skofska ves), Lemberg, Neuhaus (Doberna), nordostlich bis iiber Weitenstein hinaus und auch auf der andern Seite nordvvarts in die weit-gedehnten Wildnisse an der Wasserscheide der Drau und San. Die Hauptherrschaften und L e h e n G u r k's auf dem siidost-lichen Boden der carantanischen Mark waren: W. Landsberg, Rohitsch, Montpreis, Reichenburg, Reicheneck, Drachenburg, Konigsberg, Peilstein, Horberg, Anderburg, in deren soeben bezeichneten Mittelraume: Lemberg (Lengenburg, Lengen-berg) und Weitenstein. Am wenigsten klar sehen vvir im Santhaler Giiterbestande Aquileja's, des geistlichen Oberhirten fiir den Sprengel der Mark zwischen Drau und Save. 1077 hatte dem Patriarchen Sieghard die Gunst Heinrichs IV. das „Eigenthum und die Gewalt" in der „Krainer Mark", d. i. in dem Gebiete zvvischen Laibach und der Save (Unterkrain) zugesprochen, ohne dass sich jecloch die Metropole der hh. Hermagoras und Fortunatus der Verwirklichung des koniglichen Gnadenbriefes erfreuen konnte. Dennoch bildete diese Urkunde auch spater die Grund-lage aquilejischer Anspriiche. Jedenfalls war das Patriarchat Acjuileja 1077 die vvichtigste geistliche Fiirstenmacht ftir die Geltendmachung der Reichsgewalt und des Konigthums in den 6 l. Lehenstrager und Dynasten. — Die Sponheim-Lavanthaler. Siiclostmarken Deutschlands. Es vvar dies sur Zeit, als der grosse Kampf um die Investitur, wie man ihn zu nennen beliebt, bereits in voller Heftigkeit ausgebrochen war und ganz Carantanien in seine Wirbel zog. Dass schon vor dem Kampfe um die Investitur Acjuileja im Santhalgebiete, in „Saunien", besitz- und lehensherrliche Rechte inne hatte, liegt nahe, doch gewinnen wir bestimmte urkundlicbe Anhaltspunkte erst fiir die Zeit nach demselben. Was nun die weltlichen B esi t z ver ha 11 n i s s e jener Epoche auf dem Boden zwischen der Drau und Save, den Ouellen der San und der Sottla betrifft, so mtissen wir mit einem Bruchstilckwerk urkundlicher Andeutungen und mit Riickschlussen aus spatercn Zeugnissen auf friihere Thatsachen uns zufrieden geben. Vorerst haben vvir an die Entwicklung von Giiterbestan-den zu denken, vvelche aus dem Verhaltniss der Lehenschaft im Bereiche der Territorien Salzburgs und namentlich Gurk's ervvuchsen. Die Lehenstrager des Letzteren, wie die adeligen Herren auf R o h i t s c h (Rohatsch), M o n t p r e i s, Konigsberg und Lemberg (Lengenburg zw. Cilli und Neuhaus), welche Letzteren im nachsten Bezuge zu unserer Aufgabe stehen, treten gleich den Herrn von Pettau, die vor Allem dem Salzburger Erzbischof pflichtig waren, im dreizehnten Jahrhundert mit einem so namhaften Besitze und der damit verbundenen Geltung, iiber-dies so ansehnlich versippt auf, dass vvir die Wurzeln ali dessen in entlegenere Zeiten zu versetzen gezwungen sind. Wir haben aber auch an den namhaften Besitz dy-nastischer und vollfreier, wenn auch nicht reichsunmittel-barer Geschlechter ersten Ranges zu denken. Schlagen wir wieder den Weg von Westen nach Osten ein, so finden wir aut dem Siidufer der Drau unterhalb Marburg mit den fruhgenannten Orten Rothwein (Radowan) und Rossvvein (Razwai) als Mittel-punkten den Besitz der Lavantthaler Grafe n aus dem rheinfrankischen Hause der Sponheimer, denen bald (s. 1122) das Karntner Herzogthum zufiel; es ist der gleiche Boden, den einst im 10. Jhh. Rachvvin, der Graf des Zitilinefeldgaues, besessen. Das genannte Geschlecht hatte aber noch ein zweites ausgedehntes Gebiet weiter westlich in der Waldode zwischen der Wasser- 1. Die Gfn. v. Sponheira-Lavantthal, Eppenstein, Bogen. — Ilochenegg; Chager. 7 scheide der Drann und Drau erworben, woselbst zunachst Henners-dorf (Huonoldisdorf) und spater St. Lorenzen „in der Wiiste", wie es bezeichnend heisst, ehedem die „Gegend an der Radi (Redimlac)" genannt, urkundlich auftauchen. Beide diese Besitz-stande vervvandelten sich 1091 —1130, also mitten und unniittel-bar nach der Epoche des Investiturstreites, grosstentheils in das Schenkungsgebiet der Karntner Benedictinerabtei St. P a 111, welche im erstgenannten Jahre vom Lavantthaler Grafen Engelbert dem Sponheimer gestiftet und reichlichst begabt ward. Siidlicher, an den Quellenlaufen der Drann, von den Besitzungen der Gurker Kirche nach Osten hin begrenzt, erstreckte sich in nicht unbedeutender Ausdehnung Eigenland der Ep p en-s t e i n e r, der machtigen Dynasten, welche sich einst auch „Grafen im Miirzthal" schrieben, bis 1035 in der ersten Epoche ihrer Bedeutung als Herzoge Carantaniens standen und s. 1070/3 die neue Machterhebung als Herzoge Carantaniens und Mark-grafen Krain-Istriens feierten. In der Nahe von Weitenstein bezeichnet bereits eine Kaiserurkunde v. 980 die Grenze des Eigengutes der Eppensteiner. Noch bedeutender entvvickelte sich jedoch der Besitz der Sponheim - Lavantthaler Grafen auf dem Boden des siidlichen Drauufers und Santhales; denn seinem Angehorigen Bernhard (f 1148) gehorte bis 1148 nicht allein das „Haus" (Schloss) und der „Markt", d. i. die gesammte Herrschaft Marburg (March- o. Markburg) zu Eigen, sondern auch namhaftes Allod im Gaue oder Landbezirke von Gonobitz, um Sachsenfeld und Tiiffer bis ans Gurker Gemarke. Aber auch an anderen freieigenen Grundbesitzern in der Landmark fehlte es nicht. So besassen die machtigen bairischen Grafen von Bogen bis 1147 das Gut Doberna (Neuhaus) bei Cilli> das dann die Gurker Kirche kauflich erwarb. Hochenegg bildete eine selbstandige Herrschaftsenclave innerhalb Gurker Besitzes, von ihr schrieb sich ein angesehenes Geschlecht. Die zunachst im Lande Oesterreich, aber spater auch in der Steiermark ange-sehenen Herren von Ort besassen auch Karntner Herzogs-lehen im Santhalgebiete, und an der obern San bestand der namhafte Besitz des „edlen" Geschlechtes Chager, in seinen 8 1. Puzzuola-Hohenvvart; Andech.s-Meran (W.-Graz). — Der Investiturstreit. damaligen Vertretern Burkhanl (1125-1139) und Diepolt, welchem letztgenannten wir (1140) bei der Klosterstiftung zuObernburg begegnen werden. Lebhaftes Interesse ervveckt uns vor Allem der dynastische Besitz des Hauses Puzzuolo (Pozul)- Hohenwart, dessen Doppelbezeichnung mit seinem Lehen und Eigen in Friaul und Karnten zusammenhangt, denn zu diesem Besitze zahlte vornemlich Cilli. Die Versippung dieses Hauses werden wir weiter unten erortern. Allerdings tritt dasselbe urkundlich erst nach dem fnvestiturstreite hervor, wie iiberhaupt dann einiges Streiflicht mehr auf die Territorialverhaltnisse des Gebietes fallt, das wir jetzt Untersteier nennen. Dasselbe gilt von dem Eigen des Hauses der Andechs-Meraner im benachbarten Gebiete W i n d i s c h g r a z — spater aquilejisches Lehen —, wahrend Saldenhofen an der Drau im 14. Jhh. als St. Pauler Burglehen erscheint. Wenn iiberhaupt der alte Spruch : „Unser Wissen ist Stiickvverk", Berechtigung hat, so gevvinnt er eine solche doppelt auf dem Boden der damaligen Territorialgeschichte des Bodens zwischen der Drau und Save. Es sind dies eben nur Bruchstucke territorial - geschichtlicher Verhaltnisse, deren vielverschlungenes Ganzes wir eben nicht kennen. In den Phasen des grossen Kampfes, den wir den Investiturstreit nennen, traten denn auch die kirchlichen und weltlichen Besitzgewalten hierzulande einander streitbar eesen- ^ O o iiber. Insbesondere bilden die kaiserliche Partei: das Bis-thum G u r k, das Grafen- und Herzogshaus der E p p e n s t e i n e r und die beiden wahrscheinlichen Hauptzweige einer grossen Sippe, welche, wie weiter unten gezeigt wird, mit den alten Grafen von S o un e - F ri esach-Z e lt s cha ch in Zusammen-hang gebracht werden darf, vvahrend als Gegner oder pabst-liche Parteiganger: Salzburg, die L a van 11 h a 1-Sp on-heimer und vor Allem die zukunftsreichen Dynasten aus dem T r a u n g a u e, die Hauptherren im Norden der steiermarkischen Drau und Mur, dieselben, die dann bald auch die machtigsten Landherren im Siiden \vurden, zusammenhielten. Aquileja schvvankte hinuber und heriiber: Patriarch Sieghard aus dem Hause 1. Der Investiturstreit u. seine Parteien. — Wege der Forschung. Soune-Plaien oder aus dem Peilsteiner Geschlechte (?) (f 1087) war kaiserlich, sein Nachfolger Friedrich (II.), „der Slawe", pabstlich (1085 ermordet); Ulrich I., der Eppensteiner (f 1122), erneuerte wieder, getreu seiner Vergangenheit als Abt von St. Gallen, die friihere Parteistellung zu Gunsten des salischen Kaiserthums bis zum Abschlusse des grossen Kampfes, dessen urspriingliche Heftig-keit wohl langst schon ausgetobt hatte und der im VVormser Concordate (1122) als der Auseinandersetzung der beiden strei-tenden Gewalten sein formliches Ende erlebt. Bisher war jedoch weder von dem Besitzstande, noch von der Parteistellung eines Geschlechtes die Rede, dessen genealo-gische Weiterentwicklung den End- und Schwerpunkt dieses einleitenden Abschnittes abzugeben hat. Die genealogischen Forschungen jener Epoche auf dem Boden der Ostalpenlander gleichen nicht wenig cler Aufgabe des Palaontologen, aus kargen fossilen Resten und Abdrucken die Gestalt und Zugehorigkeit langst untergegangener Organismen zu entrathseln. Spiirliche, wortkarge Urkunden, die meist nur Personennamen, ohne Bezeichnung des Geschlechtes, dem sie angehoren, darbieten und nur hochst selten in spateren Denk-malern gleicher Art ihre Erganzung und Erlauterung finden, anderseits Besitzverhaltnisse andeuten, welche durch nachfolgende, uns unbekannte Wandlungen keinerlei festen Halt gewahren, ferner die nicht minder unbestimmten und vereinzelten Funde in Nekrologien oder kirchlichen Todtenbuchern mit den Sterbetagen der Stifter und Wohlthater, endlich das Wenige und selten Verliissliche an genealogischen Winken, dem man in chronistischen Aufzeichnungen begegnet, — ali diese Ergeb-nisse miihsamer aber unergiebiger Forschung bilden die schwanke, liickenhafte Grundlage genealogischer Schemen, bei denen auch der Scharfsinnigste Gefahr lauft, einer vorgefassten Meinung zu Liebe in Fehlschliisse zu verfallen und allzu ktinstliche Hilfen aufzuwenden, um das Unzusammenhangende zusammenzukitten, die gevvaltigen Liicken mit den Argumenten der Wahrschein-lichkeit nur allzu freigebig auszufiillen. Im Allgemeinen sind es fiinf Wege, auf welchen man aut diesem schliipfrigen Boden relativ sichere Ergebnisse anstrebt; lO 1. Das alteste Pradieat der Sanecker: .,von der San", ,.Saneck' man muss sie alle betreten, einer allein ftilirt nicht leicht zu annehmbarem Ziele. Zunachst ist es die Untersuchung des altestcn Pradicates im betreffenden Adelsgeschlechte, sodann die Darlegung der friihesten B e s i t z v e r h a 11 n i s s e des Hauses, die Betrachtung seines urspriinglichen W a p p e n b i 1 d e s und dessen Verwandtschaft mit dem anderer Geschlechtes, ferner das Aufspiiren der sogenannten t y p i s c h e n P e r s o n e n n a m e n in seiner eigenen Reihe und in den ihm versippten Familien und — gewiss nicht in letzter Linie — die Klarstellung des Ranges, den nach urkundlichen Zeugnissen seine friihesten Vertreter in der adeligen Hierarchie einnahmen. Das altestePradicat des in Frage stehenden Geschlechtes ist „von der San" (de Soune). Es ist von gleichem Wort-laute und des gleichen landschaftlichen oder ortlichen Ursprungs wie das der „ Grafen von der San", wie sich die im Hauptzweige um 1035—1036 erloschenen Dynasten schrieben, denen wir auch als Grafen von Friesach-Zeltschach begegnen. Decennien spater erscheint nach unzweifelhaftem Urkundenbelege v. J. 1103 mit dem Pradicate eines „Markgrafen von der San" (marchio de Soune) ein Stark h and, zugleich Vogt desBisthums Gurk. Wir haben in ihm den Nachkommen jenes Askuin zu ver-muthen, der 1042 als „Blutsverwandter der h. Hemma", 1045 als „Vogt der Gurker Kirche" (der Vorlauferin des Bisthums) bezeichnet wird. Dann tritt das Pradieat „von der San" urkund-lich zunachst mit dem Namen eines Gebhard (1130—1144: Gebhardus de Soune) in Verbindung, und ziemlich gleichzeitig (1140—1144) fuhrt ein Gunther, der Sohn Piligrims von Puzzuolo-HohemVart und einer Tochter des machtigen Hauses der Grafen von Tengelingen-Peilefistein, den Titel „Markgraf von der San" (Marchio de Soune), dem wir vorher bei Starkhand begegneten. Das Pržidicat „von der San" fiihren dann aber aus-schliesslich die Nachkommen jenes Gebhard, als „Freie von der San", welcher Name als Gegendbezeichnung bald einem andern streng localisirten: Saneck weicht, denn so heisst der friiheste Ansitz, die Stammburg dieses Geschlechtes. Seine altesten Besitzungen, soweit sie fur das 12.—13. Jahrhundert nachvveisbar sind, bestanden theils aus allodialen, 1. Wappen, Name und Rangstellung der Sanecker. 11 freieigenen Burgherrschaften theils aus Giitern, welche sie von den Hochstiften Aquileja, Gurk und von den Karntner Herzogen zu Lehen trugen; sie lagen vorzugsvveise in der Thalung der San und im Zvvischenlande der San, Drau und Sottla, wohl auch in Krain, ohne dass wir den friihesten dortigen Besitz genauer kennen. Ihr bedeutendstes Gurker Lehensgut war Lengenburg (Lem-berg), das im 13. Jahrhundert als ihr zweites Pradicat auftaucht und nichts mit Lemberg b. Rohitsch (Levvenberg) gemein hat. Das W a p p e n der „Freien von der San=Saneck" bestand, entsprechend dem Charakter altester Wappenperiode, in einem einfachen dreieckigen Schilde mit zwei horizontalen Balken; doch ist dieser Umstand fiir unsere Untersuchung nicht von Belange. Die Namen dieses Geschlechtes, welches wir von seinen adeligen Dienstmannen oder Ministerialen gleichen Priidicates wohl unterscheiden mtissen, sind Gebhard (3), Liupold (Leopold, 2—3), Konrad (2), Ulrich und Friedrich (je l). Die Rangstellung deutet ihr typisches Pradicat „F r e i e" (1 i b e r, ausnahmsvveise auch 1 i b e r t i 11 u s) an, neben vvelchem sich auch „edle von" (nobilis de —) angefuhrt findet. Dasselbe bedeutet hier nicht „Reichsunmittelbarkeit", sondern urspriing-liche „Allodial-Freiheit", es unterscheidet seinen Inhaber als Rang-hoheren vor dem adeligen Dienstmanne oder Ministerialen, mochte er auch der giiterreichste sein; es stellt ihn in die erste Reihe der weltlichen Urkundenzeugen. So erscheint der erste nachvveisbare „Freie von der San", jener Gebhard in der Volkermarkter Urkunde des Sponheim-Lavantthaler Herzogssohnes Crizolf v. c. 1130 unter den 28 weltlichen Zeugen an vierter Stelle nach Poppo, dem Soline des Grafen Poppo (offenbar von Zeltschach), VValther von Malentin und Dietrich von Katz; sein Nachkomme Gebhard (II.) (Gebahr-dus de Sonhec), der also schon das Pradicat Saneck fiihrt, behauptet in der Rietzer Urkunde des Patriarchen Udalrich von Aquileja (l 173) die erste Stelle unter den Laienzeugen; ihm schliessen sich die von Hochenegg, Nassenfuss, Katzenstein und Weitenstein, sammtlich vornehme Leute (nobiles) an, deren Erst-genannten die Neubestiftungsurkunde Hz. Leopold's des Baben-bergers von Oesterreich und Steier (v. 9. September 1209, 12 1. Die Markgrafen von der San und Vogte von Gurk. Marburg) unter den 23 steiermarkischen Adelszeugen zunachst an-fuhrt; ihm folgen unmittelbar Gebhard von „Soneke", dann Liutold von Peka (Pekach, spater Pfannberg), dessen Geschlecht auch „Freie" zahlt, und ihnen Vordermanner des steiermarkischen M i n i s t e r i a 1- und L a n d e s a d e 1 s: die von Liechten-stein, Krems, Stubenberg (Truchsen), Pettau, Mureck, Rohitsch, Rase, Emerberg, — sodann die Grimmenstein, Plankenwart, Leibnitz, VVolkenstein, Wasen, Krumpach, Wilthausen und Sulz. Dies moge genugen, um die Rangstellung der San—Sanecker klarzustellen. Es sind hochadelige vollfreie Leute, denen nur die „Grafen" um eine Rangstufe voraus sind. Versuchen wir es nun, die so eben beleuchteten Momente aus der altesten Epoche der „Freien von der San=Saneck" zur Aufhellung ihrer Abstammung und ursprunglichen V e r s i p p u n g anzuwenden. Ins Gewicht fallen zunachst nur drei: das Priidicat, der Besitz und die Ranestellune o o Beide ersteren Thatsaclien gestatten eine naheliegende Ver-knupfung der Sanecker mit dem Geschlechte der Grafen von der Soune-Friesach-Zeltschach und zunachst mit deren wahr-scheinlichem Zweige, den „Vogten von Gurk" und „Mark-grafen an der San", als welche wir Askuin und Stark-hand (I. und II.?) kennen lernen. Starkhand (II.) und dessen Briider U1 r i c h und W e r i g a n d sind a 11 e r e Zeitgenossen Gebhard's „von der Soune", und dessen Rangstellung erlaubt es, ihn denselben an die Seite zu geben. Starkhand (II.) scheint kinderlos gestorben zu sein, denn sein Name taucht in keinem Nachkommen je wieder auf. — Werigand, der noch 1130 als „Vogt von Gurk" auftritt, durfte nach Starkhands Tode die Gurker Erbvogtei ganz an sich gebracht haben zu dem sonstigen reichen Gut, das er im Ostalpengebiete besessen haben muss, wenn man ihn •— aus triftigen Wahrscheinlichkeitsgrtinden — fiir den Vater des ersten Namenstragers der inachti^eii Grafen- O O familie von Playen ansehen darf. Es ist dies jenes Dynasten-geschlecht, das, bald mit den Grafen von Peilstein-Schala-Burg-hausen, mit den Wittelsbachern, dann mit den Ortenburgern, ' O * Gorzern und Pfannbergern, mit den Schaunberger Grafen u. A. verschwagert, um 1209 das zweite Priidicat von Ha rdečk t. Die Markgrafen von der San und Vogte von Gurk. 13 fiihrt und in seiner Reihe 4 Konrade, 4 Ulriche, also Namen zahlt, die uns auch bei den Saneckern begegnen, ein Umstand, auf welchen allerdings nur nebenher hingewiesen werden soli. Da es nun wahrscheinlich ist, dass Starkhand ohne Erben starb, Werigand als Ahnherr der von Playen zu gelten hat, so diirfte Gebhard, der erste Vertreter des Namens und Geschlech-tes der von „San=Saneck", als Sohn des s. 1103 nicht vvieder auftauchenden U1 r i c h, des Bruders Starkhands und Werigand's, aufzufassen sein. Diese begriindete Muthmassung von dem genealogischen Zusammenhange zwischen den Grafen von Soune-Friesach-Zelt-schach, denVogten von Gurk und Markgrafen an der San und den Freien von Saneck findet aber auch in den geschichtlichen That-sachen der Jahre 1122—1130 ihre Hilfen. Denn das Aussterben der Eppensteiner erledigte den Kžrrntner Herzogsstuhl und die Krainer Grafschaft; Starkhand und VVerigand, die ausdauern-den Verbiindeten und Lehensleute der Eppensteiner Herzoge, die geschvvorenen Gegner der pabstlichen Partei im Investiturstreite und hartnackigen Bedranger des Hochstiftes Salzburg, machten den Anlauf zur Ervverbung des Karntner Herzogthums, zogen aber im Kampfe mit den Grafen von S p onh ei m-La v a n t-t h a 1 den Kiirzern, und dies um so mehr, als jenes Ereigniss ein zvveites, bald noch machtigeres Geschlecht, die steierischen Traungauer, ein Hauptglied der grossen Sippe, zu der einst auch die „Aribonen" oder die Pfalzgrafen von Baiern, desgleichen die Grafen von Wels-Lambach zahlten, durch Besitzergreifung von dem grossen Giitererbe der Eppensteiner auf dem Boden der heutigen Steiermark auch in die Gegenden im Siiden der Drau einfiihrte. Nun vvaren aber die Traungauer vom Anbeginne des Investiturstreites her eifrige Stutzen der pabstlichen Partei, Partei-und Kampfgenossen der Sponheim-Lavantthaler, mit ihnen iiber-dies bald verschvvagert. So erlagen denn die „Markgrafen an der San und Vogte von Gurk" auf diesem Boden im Kampfe, und der ihn noch liinger iiberlebende Graf Werigand musste zusehen, wie sich die Sponheim-Lavantthaler im Herzogthume Karnten behaupteten, und die kaiserliche Urkunde vom 18. October 1130 dem G ur ker Bisthum und Domcapitel das Recht freier 14 1. Die Grafen von Zeltschach, Freien v. Pekach u. Grafen v. Pfannberg. Vogtwahl zusprach, nachdem ein Fiirstengericht die Klage des Bischofs tiber die Haltung Werigand's dem Hochstifte gegeniiber als begriindet erkannt hatte. So brach ein Haupthalt ftir die Machtstellung Werigand's und seines Hauses in diesen Gegenden, die Garker Erbvogtei, zusammen, und das an sich keinesvvegs besonders namhafte Erb-eigen der Freien von Saneck stellt gevvissermassen den Rest des aus jenem Schiffbruch geretteten Gutes dar. Die Freien von San=Saneck erhalten den Namen des Hauses bodenstandig, ver-treten dasselbe noch weiterhin und bringen es im Laufe dreier Jahrhunderte zu neuer Bliite, wahrend die Mehrheit der mach-tigen Dynastenfamilien jener Tage bereits langst verschollen war. Aber wir haben noch einen Kreis gleichzeitiger Adels-geschlechter zu betrachten, der nicht blos im Laufe des nachsten Jahrhunderts mit den Saneckern verschwagert erscheint, sondern aus mehr denn einem Grunde ihnen als urvervvandt bezeichnet vverden darf; es sind dies die Grafen von Zeltschach und ihr langer andauernder Seitenzweig, die Freien von Pekach (Peggau), nachmals Herrn und Grafen von Pfannberg, und die Heun-burgerGrafen, denen wir die P u z z u o 1 o - H o h e n w a r t als kurzlebigen Nebenast ohne grosse Bedenken zugesellen dilrfen. Dass die Zeltschach er (Graf Poppo I. und Poppo II. 1103—1131 urkundl. genannt), ebenso hartnackige Gegner der kirchlichen Partei im Investiturstreite als die „Markgrafen von Soune und Erbvogte von Gurk": Starkhand (I., II.) und Weri-gand, mit den alten Dynasten, den Grafen von Soune-Friesach-Zeltschach, zusammenhangen, ergibt sich mit verhaltnissmassig geringster Schwierigkeit; auch der Nachvveis, dass der Bruder Poppo's II., Grafen von Zeltschach, Rudolf (1136 „von Pekah"), als Ahnherr der Freien von Pekach (Peggau) zu betrachten ist und diese sich in Pfannberger (mit dem vorherrschenden Namen Ulrich, neben Poppo, Rudolf, Hermann) umsetzten, ist mit Erfolg gefuhrt worden. Schwieriger steht es mit den Griinden fiir die Verbriiderung des ersten, urkundlich s. 1103 bekannten Heunburgers Wilhelm und Poppo's I. von Zeltschach, also fur den un-mittelbaren Zusammenhang der zunachst im karntnischen Jaun- 1. Die Grafen von Heunburg und die von Puzzuolo-Hohenwart. thale heimischen Dynasten von Heunburg (als deren typische Namen vvir Ulrich neben Wilhelm kennen) mit den Zeltschachern und deren Pekach-Pfannberger Fortsetzung. Allein es fehlt nicht an Wabrscheinlichkeitsgriinden urkundlicher Art, die namentlich in den Besitzverhaltnissen, in der Rangstellung und in dem chronologischen Zusammentreffen der Zeltschacher und Heun-burger Grafen Poppo, VVilhelm, anderseits der Markgrafen von Soune und Erbvogten von Gurk haften. Bietet diese Verkniipfung schon unleugbare Schwierigkeiten, so scheint es am gewagtesten, die Puzzuolo-Hohenvvart den Heunburgern als Nebenast einzufugen. Wir kennen von dem erstgenannten Geschlechte drei Personlichkeiten : den zu Anfang des 12. Jahrhunderts — also gleichzeitig mit Wilhelm von Heunburg — urkundlich genannten W i 1 h e l m, Besitzer der friaulischen und zwar aquilejischen Lehensherrschaft Puzzuolo (Pozul) bei Udine, sodann Pil igri m von P uz z 11 o 1 o - H o h en-w a r t (als Herrn des zvvischen dem VVorther- und Ossiacher See gelegenen Schlosses), der fiir die J J. 1140— 1144 verbiirgt ist und das Schenkenamt Aquileja's versali, und dessen Sohn G (i n t h e r, der als „Markgraf von der San" (auch „Markgraf von Cilli" in der Admonter Chronik genannt) die Heerfahrt des Babenbergers Leopold IV. nach Baiern mitmacht und hier (114°) in der Stunde friihen Todes seine an dem Abte Wolfold von Admont (um 1137 — 1138) veriibte Unthat mit Schenkung reichen Gutes bei Graz suhnt. Der Umstand, dass VVilhelm, Graf von Heunburg, und jener Wilhelm von Puzzuolo in der Zeit und im Namen zusammentreffen, anderseits (1135) ein Piligrim und Poppo als Grafen von Heunburg und Briider bezeichnet werden und ziemlich unzvveifel-haft als Soline Wilhehn's, des ersten uns bekannten Grafen von Heunburg angenommen werden diirfen, ferner, was nicht vvenig in die Wagschale fiillt, dass die Heunburger dann als Besitzer von Cilli (das den Hohenwart-Puzzuolo gehort haben muss) und bedeutender Lehen und Vogteirechte im Santhalgebiete und Sprengel Aquileja's erscheinen, — ali dies erlaubt den VVahrschein-lichkeitsschluss, dass jener VVilhelm von Puzzuolo der Vater oder Vervvandle Piligrims von Puzzuolo-Hohenvvart, und, da des t5 l. Friaul. — Die Wappenfrage. — Weitere Forschung. Letzteren Identitat mit Piligrim von Heunburg nahe liegt, als Blutsverwandter Wilhelm's I. von Heunburg, oder als eine und dieselbe Person mit diesem anzusehen ist. Friaul war seit dem 10. Jahrhundert ein Boden, wo die machtigsten Geschleehter des Ostalpenlandes Giiter und Lehen innehatten und demgemass auch mit verschiedenem Besitzpradicate auftreten. Doch mehr als Wahrscheinlichkeit, ein zwingender Beweis lasst sich nicht weiter ausklugeln. Immerhin muss auf solchem Boden die Wahrscheinlichkeit als Gewinn der muhsam im Dunkel vorwarts tastenden Forschung genugen. Doch noch eine Bemerkung sei uns vergonnt. Wir haben aus Grunden, die in der Natur der Sache liegen, die Wappen in den Siegeln der vvahrscheinlichen Sippenverwandten des Hauses der Freien von Saneck als ausschlaggebendes Moment nicht heranziehen konnen; denn die Entstehung und Entvvickelung der Siegelvvappen bewegt sich nicht im Geleise der Vervvandt-schaftsverhaltnisse, sondern individualisirt sich unabhangig von denselben. Die zvvei Ouerbalken der Sanecker, die drei Sterne der H e u n b u r g e r, die drei Rauten oder VVecken der P e c k a c h-Pfannberger haben mit einander nichts gemein, wahrend wir auffallig genug im Siegel der karntnischen Grafen von Stern-berg und einmal selbst in dem der Grafen von Ortenburg (statt der drei Fluge) den drei Sternen begegnen, wie solche die Heunburger fuhrten. " So haben wir denn auf verschlungenen Seiten- und Kreuz-vvegen die Abstammung und Urverwandtschaft der „Freien von der San und Saneck" gesucht und kehren nun wieder zu ihnen zuriick. Aber der weitere Pfad, den wir einzuschlagen haben, ist auf lange Strecken hin nicht minder dornig und unsicher und das aussere Geschichtsleben der Sanecker bis zur habsburgischen Epoche ziemlich im Dunkel, so dass wir es an der Hand der nur langrsam sich mehrenden Urkunden meist blos mit Besitz-und Rechtsverhaltnissen zu thuu bekommen. Das Geschlecht sammelt gewissermassen erst die materielle Kraft zur ausseren Geltung, vvenn auch, wie wir sehen, sein Ursprung gleichwie seine Rangstellung hervorragend genannt vverden durfen. 1. Gesehlechtsreihe d. Freien v. San=Saneek=Lengenburg. Gebh. (I.), Leop.(I.). \ -j Fassen \vir zunachst clie G e s c h I e c h t s r e i h e der Freien von der San = Saneck ins Auge. Bis zur zvveiten Halfte des XIII. Jahrhunderts ist sie ausserst schwierig festzustellen. Neben Gebh ar d (I.) taucht um 1146 urkundlich ein Liupold (Leopold) von Sannien (de Saunia, Sevnia) auf, in zwei Urkunden des Patriarchen von Aquileja, aber in der Zeugenreihe so unter-gebracht, dass wir zunachst an einen Dienstmann der Kirche von Aglei denken miissen, gleichen Schlages mit einem gleichzeitigcn Wolfgang (1147) und Richer „von Soune" (1164), clie ganz entschieden nur als „Genannte" von Soune, niederen Adelsranges, nicht als Glieder des Hauses der Freien von Soune, gelten konnen, \vie so oft damals und spater ein und dasselbe Pradicat der Dynast und der Dienstmann fiihrte. Immerhin erlaubt die Zeugenstellung jenes Leopold in den besagten Urkunden eine giinstigere Deutung, und da der Name Leopold bei den Freien von Saneck noch zweimal erscheint, dagegen unter ihren Ministerialen und sonstigen „Genannten" nicht vorkommt, Gebhard(I.) selbst olnie das Pradicat „der Freie" (liber) urkundlich auftritt, so diirfen wir diesen Leopold als wahr-scheinlichen Geschlechtsgenossen. Bruder oder Solin Gebhard's auffassen. Fiir das Frstere scheint jene Zeugenstellung, fiir das Letztere der Zeitraum zu sprechen, der zvvischen Gebhard dem ersten und Gebharcl dem zvveiten dieses Namens in der Reihe der Freien von San = Saneck liegt. Letzterer tritt namlich urkundlich s. 1173 auf und lasst sich bis 1235 nachvveisen. Mit ihm wird das Pradicat von „Saneck" typisch, das iiltere „von der San" (Soune) verschvvindet, aber zugleich begegnen wir gerade in seiner Epoche auch einem zweiten Pradicate, dem ,,von L en gen burg", nach jener Gurker Lehensherrsehaft, deren vvir schon oben gedachten. Lengenburg (Langenburg, Lengenberg, j. Lemberg), noch heute ein stattliches Schloss auf dem Wege von Cilli nach Bad Neuhaus (Doberna), war, wie bereits oben erwahnt, ein Burglehen des Gurker Bisthums. Dass diese Herrschaft bereits damals in den Besitz der Sanecker gekommen war und seither bis gegen den Schluss des 13. Jahrhunderts ein z\veites Pradicat dieses Geschlechtes veranlasste, beweist am klarsten eine Urkunde Geb- Krones: Saneck-Cillier. 2 1. Gebhard (II.) u. s. Sohn Konrad (I.); Leopold (II.). hard's (II.), um 1235 ausgestellt, (auf die wir nochmals zuriick-kommen werden), vvorin er, Gebhard, sich selbst von Lengen-b u r g nennt, vvahrend das Siegel seines Sohnes Konrad diesen als „Sanecker" bezeichnet, und die adeligen Dienstmannen: Rudolf, Friedrich und Eberhard ebenfalls das letztere Pradicat ffihren. Die Beschaffenheit des Siegels bekraftigt die Identitat der Sanecker und Lengenburger. Diese Thatsache lasst uns aber auch dieAngabe des Zeitgenossen, Herrn Ulrich's von Liechtenstein, in seinem Liede vom Friesacher Tumier des J. 1224 iiber „Herrn L i up o lt, der vvas von Lengenburg genannt und bi der Soune wol erkannt", ohne alle Willkur dahin deuten, dass wir es hier mit einem Freien von Saneck, Bruder oder Sohn Gebhards II., zu thun haben, neben vvelchem auch Konrad von der Soune mit dem Liechtensteiner Speere verstach. Dass dieser C o 11 r a d Gebhards II. Sohn, ist um so zweifel-loser, da vvir im gleichen Jahre (1224, B. Febr.), in der Marburger Urkunde Hzg. LeopokVs (VI., III.) von Oesterreich und Steier-mark, an der Spitze von 14 adeligen Zeugen „Gebhard dem Edeln von Sounek und dessen Soline Konrad" begegnen. Er selbst fiihrt in zvvei Urkunden der JJ. 1222 und 1228 das Pradicat „Herr oder Edler von Lengenburg", dazwischen 1226 die altcre Bezeichnung „Freier von Saneck". Um 1237 haben vvir den Vater Konrad's, Gebhard II., bereits zu den Todten zu zahlen; detin in der Urkunde d. J. vom 29. September spricht der Patriarch Aquileja's nur von Konrad, „dem Edlen von Sevvnekh" und dessen „Vorfahren"; Gebhard's wird nicht mehr gedacht. Die Spiirlichkeit der Urkunden aus jener Zeit maclit es ebenso begreiflich, dass vvir in ihnen jenem Leopold von „Lengenburg-Soune", also Leopold dem „zweiten" d. H. unter den Freien von Saneck (der vvahrscheinlich um 1235 starb) nicht begegnen und seit dem 18. Mai 1241 auch vergeblich nach einem weitern Zeugnisse fiir die Lebensthatigkeit Konrads (I.), des Sohnes Gebhard's (II.), forschen. Der Vergleichs- und Stiftbrief seiner Soline (1255, 21. Febr.), unter denen hier nur der alteste G e b h a r d (III.) angefuhrt wird, derselbe, vvelcher sich noch 36 Jahre spater (1291) atisdrucklich als „Erstgebornen" Herrn Konrad's von „Seunekke" bezeichnet, 1. Konrad (I.), seine Gattin und Soline. Der Vertrag von 1262. nennt leider nur den Todestag des Vaters (22. November, am Tage der h. Cacilia), nicht das Jahr. Es ist mithin immerhin denkbar, dass Konrad (I.) kurze Z.eit nach der Ausstellung der letzten Urkunde, die seiner als Lebenden (18. Mai 1241) gedenkt, starb, wahrend seine, fiir uns namenlose Gattin, ziemlich un-zweifelhaft eine Peggau-Pfannbergerin und Schwester der Grafin von Sternberg, wohl erst Ende 1254 von hinnen schied. Ob und wie lange nach dem Tode Konrad's 1. sein Erst-geborner Gebhard (III.) noch m i n d e r j a h r i g war, ist eine Frage, welche sich nur beztiglich der jungeren Bruder des Ge-nannten: Konrad (II.), Ulrich und Leopold (III. ?) mit Bestimmtheit erledigen lasst, da vv.ir sie noch Februar 1255 als minderjahrig voraussetzen mussen. Jedenfalls war Gebhard (III.) vor 1255 langst volljahrig, und dass er und seine jCingsten Bruder (Ulrich und Leopold) sieben Jahre spater (1262, 1. September) bereits eine Stiftung fiir das Seelenheil Konrad's (II.), des zvveitgebornen Sohnes Konrads (I.), beurkunden, lasst jenen zvveiten Konrad sicherlich erst im friihen Mannesalter verstorben und vveit vor 1241 geboren annehmen. Wir diirfen sonst bei den Saneckern, vvie auch bei ihrer spatern Reihe, den Grafen von Cilli, nicht selten mit bedeutender Lebensdauer rechnen. Der beste Beleg hiefur ist — abgesehen von Gebhard II. und III. — der drittgeborne Sohn Konrad's (I.), Ulrich (L), vvelcher noch 1314 sich unter den Lebenden befindet; seinen Brudern Konrad (II.) und Leopold (III.) war allerdings eine kurzere Lebensdauer beschieden. Vor diese Urkunde stellt sich aber ein anderes Denkmal von hervorragender Wichtigkeit , der alteste uns bekannte Farni 1 i en vertrag der beiden jiingsten Sohne Konrad's I. vom 14. Mai 1262, auf der Lengenburg ausgestellt. Er bevveist vor Allem, dass Ulrich (I.) und Leopold (III.), damals noch unvermahlt, bereits ihren Eigenbesitz neben dem altesten Bruder Gebhard (III.) ausgevviesen erhalten hatten. Des Letztgenannten vvird in diesem Vertrage nicht gedacht; denn der erste der Zeugen „Gebardus" gehort offenbar zu den beiden folgenden, Poppo und VVeriand, als einer der „Bruder von Lengenburg", und der Herrentitel (domimjs), den diese drei gleichwie „Rudolf von Thurn" (de Turri) fiihren, kennzeichnet hier nur adelige Lehensmannen der Sanecker, 2* 20 1. Konrad (II.). Die Schvvestern und Ehefrauen. mit dem Pradicate der Burg, der sie als Ministerialen angehoren. Es sind ja die gleichen Namen und Personen, die uns als Zeugen in der Urkunde vom i. September 1262 begegnen. Sie fiihrt uns in vvillkommenster Weise die drei Siegel der Sanecker: Gebhard (III.), Ulricli (I.) und Leopold (III.) naeh genauer Alters-folge und als ihr gemeinsames Pradicat ,,von Lengenburg" vor, w;ihrend sie sich kurz zuvor — wie gewohnlich — „Freie von Sunek" schrieben. Ihr Bruder Konrad (II.) wird in dieser Urkunde als bereits verstorben bezeichnet und muss als todt auch wohl schon vor dem 14. Mai 1262 angesehen werden. Aber noch begegnen uns z w e i Schvvestern dieser Sanecker, also Tochter Konrad's I. Iti einer Urkunde von 1264, welche das nahe Vervvandtschaftsverhaltniss der Freien von Saneck mit den Freien von Pekach und (seit 1237) Grafen von Pfannberg bezeugt, lernen vvir die eine dieser Saneckerinen, S o p h i e, als Gattin des Herrn Friedrich von Pettau kennen. Ein weit spiiteres Diplom (v. J. 1306) spricht von An na als Schvvester des Freien Ulricli (I.) von Saneck und Mutter Ulrich's von M a h r e n b e r g. Ueber den Zeitpunkt beider Ehen und Versippungen mit den angesehenen, giiterreichen Geschlechtern Pettau und Mahrenberg im Siidosten und Siidvvesten des damaligen Unterlandes sind vvir nicht iniher unterrichtet. Die Ehefrauen der Soline Konrad's (I.) lassen sich fiir den Erstgebornen und die beiden jilngsten Brikler vvenigstens dem Namen nach feststellen. Gebhard's (III.) Gemahlin fiihrt in der betreffenden Urkunde von 1267 den Namen Elisabeth. Ilire Herkunft bezeugt kein uns bisher bekannt gevvordenes Denkmal. Eine beziigliche Ver-muthung sparen vvir uns fiir spater auf. Leopold (III.) und Ulricli (I.) hatten Schvvestern, Margaret h e und K a t h a r i n a, Tochter des Grafen Wilhelm von Heunburg, zur Elie genommen. Wer die „Frau . . . . von Lengburch" (Lengenburg) \var, die in ilirem Kechtsstreite mit Heinrich von Scherfen-berg um die Gurker Lehensherrschaft Herberg oder einen Antheil derselben (1265, 23. Juni) sachfallig wurde, bleibt durch den Ausfall des Namens in der betreffenden Urkunde — und da dariti uberdies auch nichts Niiheres von der Natur des Anspruches verlautet — ein sehvvieriges Rathsel, dessen Losung einem 1. Die Karntner Adelsgeschlechter: Juneck und Suneek (Sonnegg). 21 "liicklicheren Griffe ilberlassen werden muss. Denn obschon \vir n vvissen, dass Gebhard (III.), Konrad's Erstgeborner, keineswegs ehelos war, wie man friiher vermuthete, anderseits auch der Bruder Gebhard's (Konrad II.), als junger Ehemann (1262) friih verstorben, eine Witwe hinterlassen konnte, die dann als „domina de Lengburch" gewisse Anspruche erhob — an Frauen der beiden jungsten Sanecker (Ulrichs I. und Leopolds III.) konnten vvir ja 1261 auch schon denken —, so diirfte doch ebenso unter diesetn Titel die Gattin oder Witvve eines der „von Lengenburg" (de Lengenburg) benannten adeligen Lehens- oder Dienstinannen ver-standen werden, die ervviesenermassen auch den Titel ,.Herrn von" (domini de —) urkundlich fiihrten. Bei diesem Capitel der Familienbildung und Geschlechtsreihe der Sanecker mussen wir noch zweier naheliegender Thatsachen ervvahnen. In den Stammbaum der Freien von Saneck hatte sich nach friiherer, doch bald berichtigter Anschauung ein R i c h e r als Bruder Konrad's I. und Gatte Sophiens eingeschlichen, jener vor-nehmen und reichen Dame aus dem Hause R o h i t s c h (Rohatsch), der vvir urkundlich als Witwe, Hauptbestifterin des Klosters Gnaden-brunn-Studenitz und als Nonne allda begegnen. Man las namlich in der Urkunde (vom 25. Mai 1263) statt Junekke: „Sunekke". Die Junekker vvaren ein im karntnischen Jaunthale (vallis June), unvveit Oberndorf (Oeberndorf, j. Eberndorf, slovven. Jun) be-haustes Adelsgeschlecht, das mit diesem Richer erlosch. In der Nahe der Junecker war noch eine zweite Edelfamilie, die der Landesministerialen von Suneek, Sonnegg, begutert, denen langere Dauer und vom 15., 16. Jahrhundert ab hervorragende Bedeutung zu Theil vvard. Ihr Name gab hiiufig Anlass zur Vervvechslung mit der ziemlich gleichlautenden Bezeichnung der Sanecker (Souneker, Sunecker). Seit dem 16., 17. Jahrhundert findet man dann beide Namen einfach zusammengevvorfen und auf den Leisten von „Sonnegg" geschlagen. Als die altesten Ver-treter dieser Karntner Sunecker, Sonnegger lernen vvir um 1209: Cholo und Chuno, spater, 1305, Heinrich („herr heinrich von Sunneg") kennen. 1. Aeltcste Guterverhaltnisse. Kloster Oberburg. Wir sind in der Skizze des Familienvvesens der Freien von „Saneck-Lengenburg" bis zum Schlusse der ersten Epoche, die sich mit dem Eintritt der Habsburger - Herrsčhaft im Ost-alpenlande und dem machtigen Emporkommen der Gorzer begrenzen lasst, vorvviirtsgeeilt, ohne auf unserem holprigen Wege bisher das G (i t e r vv e s e n und die a u s s e r e G e s c h i c h t e unseres Geschlechtes scharfer in's Auge gefasst zu haben und miissen nun Beides nachholen. Auch hier sind der Lucken und offenen Fragen nicht wenige. Das angestamnite, erbeigene Gut der Freien von Saneck innerhalb des zum Herzogthuni Karnten urspriinglich zahlenden Santhalgaues, der „Mark an der San" mit Saneck als Vororte, diirfen wir uns nicht unbedeutend denken, denn es bildete ja nachmals den Kern der „Grafschaft Cilli", welche im nachsten Jahrhundert (1341) — allerdings unter wesentlich entwickelteren Verhaltnissen — hervortritt. So widmen z. B. (1262, l. September) Gebhard IIL und seine beiden jungern Briider der Karthause S e i t z Grtinde von ihrem „Erbgute" bei „Srenowitz" und Sachsenfeld. Aber das geistliche Le h en gut wog vor, vvie dies von der Lengenburger Herrsčhaft (als Gurker Lehen) die kaiserliche Urkunde iiber die Grafschaft Cilli v. J. 1341 ge-radezu aussagt. Dass sie friihzeitig im angrenzenden Krarn, namlich in der sog. Mark (U.-Krain), z. B. in der Gegend von Polland, Reifnitz und Mottnig als L e h e n s t r a g e r A (] u i 1 e j a's begiitert waren, bezeugt die letzte Urkunde, die das Dasein Konrad's I. von Saneck verbtirgt (1241, 18. Mai), und die zvvanzig Jahre spater erfolgte Schenkung seines Erstgebornen, Gebhard (III.), zu Gunsten des St. Anton-Spitals zu Bocksruck oder Posruk, bei Schloss Neuthal unweit von Mottnig (1261, 4. Mai). Es war dies eine Stiftung der Andechs - Meraner Herzoge (v. J. 1228). Nicht minder bedeutsam ist es jedoch, dass jener Urkunde von 1241 zufolge das bedeutendste Geschlecht unter den Landes-ministerialen Krains, die Auersperge, alldort Lehen der Sanecker sich auftragen liess. Ebenso miissen wir das V o g t ei ver h a 11-niss der Sanecker zu Oberburg, der Klosterstiftung des J. 1140 als jenes Moment bezeichnen, das ha u fig den Inhalt der Urkunden ausmacht, in d en en der Freien von Saneck gedacht 1. Die Stiftung Oberburgs. Kloster und Schloss. 23 wire (Carniola) und der „Mark" als habsburgischer Pfandschaft zu versichern. K. Rudolf I. fand sich zu dieser Auseinandersetzung mit dem Gorzer Mainhard, dem Landgrafen Tirols, veranlasst, und so folgte der Gesammt-belehnung seiner Sohne Albrecht I. und Rudolf (II.) (v. December 1282) mit Oesterreich, Sleiermark, „Krain" und der „Mark" die Belehnung Mainhard's mit Karnten (1286, l. Februar). Eine besondere Urkunde vom 23. Janner 1286 erklart aus-driicklich, dass die Belehnung Mainhard's mit Karnten keinen lehensmassigen Anspruch auf Krain und die Mark in sich schliesse. Beide diese Gebiete besass somit Mainhard blos als Pfand-inhaber; denn die Abgeordneten der Steiermark, Krains und der Mark hatten zu Wien, 1283, den 11. Juli, gemeinsam mit den Standen Oesterreichs den Eid der Treue dem Herzoge Albrecht, dem Erstgebornen K. Rudolfs I., als ihrem alleinigen Landes-fiirsten (in Gemassheit der Rheinfelder Satzung vom l. Juni 1283) geschvvoren und daruber eine Handveste ausgestellt. So ziihlte daher Saunien als ein Angelande der „Mark" (Unterkrains) eigentlich zvvei Herrn, als Lehenseigenthiimer den Herzog von Steier, als Pfandinhaber den Herzog von Karnten, und selbst-verstandlich wog die unmittelbare Herrschaft, die Karntner, vor. Diesen in der neuen Form fortvvirkenden Zusammenhang zvvischen Karnten und dem Santhalgebiete, woselbst vvir auch einem eigenen „Hauptmanne" als Amtstrager des Karntner Herzoges begegnen, spiegelt unter anderm auch das urkundliche ^j.0 2. Die Doppelstellung der Sanecker. — Leopold (III.) v. Saneck. Auftauchen der sogenannten „Sauner" oder „Santhaler"-Pfennige am Sclilusse des dreizehnten Jahrhunderts, insbesondere in den ersten Decennien des folgenden (zw. 1313—1325) ab, Pfennige, die vvahrscheinlich in der Miinze des Herzogs von Karnten zu Windiscligniz gepriigt \vurden. Sie haben nichts mit einem etvvaigen Munzrechte der Freien von der San oder von Saneck zu schaffen, das an sich entschieden verneint \verden muss und erst ihren Nachkommen, den Grafen von Cilli als „Reichsfiirsten", verliehen wurde. So befanden sich denn auch die Freien von Saneck gleicli ihren machtigen Vervvandten, den Heunburger Grafen, den damaligen Hauptvogten des Klosters Oberburg, in dem Doppelverhjiltniss von Lehenstriigern Karntens und von Ansassen in Gebieten, welche einerseits zum Pfandbesitz des Karntner Landesfiirslen, anderseits zum Lehenseigenthum des Habsburgers Albrecht I., des Herzogs von Oesterreich und Steiermark, zahlten. Aber sie wogen und massen ihre Krafte und Bestrebungen kliiger ab als ihr Scluvaher, Graf Ulrich II. von Heunburg, der hoher strebende, unruhigere Solin jenes GrafenWilhelm (IV.), dessen „Milde und Giite", „Mannheit" und Tugend die steierische Reim-chronik so lioch anschlagt. Er war es, dem gerade die glan-zende Heirat mit der Witvve des letzten Sponheimer Herzogs, Agnes, der Tocliter der Babenbergerin Gertrude und Hermann's von Baden, ein Werk der Politik K. Ottokars II., mehr Ent-tauschungen als Erfolge beschied. An der Schwelle dieser Uebergangszeit, vor dem 27. Nov. 1286, war bekanntlieh Leopold (III.) von Saneck, der jungste der drei Sohne Konrad's (I.), aber derjenige, der in den JJ. 1262 bis 1278 am meisten hervortritt, noch im kriiftigsten Mannes-alter, jedoch kinderlos aus dem Leben gegangen. Er war der erste Freie von Saneck, den \vir in urkundlich verbiirgter Weise durch Heirat mit dem urvervvandten Hause der Heunburger verbunden sehen. Seine Gattin Margarethe, eine der beiden Tochter Ulrichs II. von Heunburg aus der oben beruhrten vor-nehmen Ehe, welche 1270—1271 eingegangen \vurde, kann ihm nicht lange vor dem Spalherbste 1286 angetraut worden sein, jedenfalls noch in zartem Alter, \venn wir sie auch als ersten Sprossen Ulrich's und Agnesens annehmen wollen; denn eine 3. Die Schenkungs- und Uebergabsurkunde v. 23. Marž 1288. 41 friihere Heiratsverbindung des Heunburger Grafen, so dass Mar-garetha eine Tochter erster Ehe \vare, ist uns nicht bekannt. Bereits oben im ersten Abschnitte wurde der vvichtigen Abmachung der Witvve Leopold's mit ihrem Schvvager vom 23. Miirz 1288 gedacht. Es geniigte dort das eine Moment, die Guterangelegenheit, hervorzuheben; hier \vollen wir uns mit ihr eingehender beschaftigen, denn sie hat mehrfache Wichtigkeit. Die ganze Formulirung der Urkunde zeigt auf den ersten Blick, dass ihre Bestimmungen nicht dem Geiste der kaum 17 - i8jahrigen Witwe entstammten, sondern von ihrem Vater und von dem kunftigen Gatten (Grafen Ulrich IV. von Pfannberg) mit dem Bruder des verstorbenen Gatten, Ulrich von Saneck, vereinbart vvurden, der auch schon damals bestimmt vvar, die zvveite Tochter des Heunburger Grafen, Katharina, zu ehelichen und also der zvveite Eidam, anderseits der Schvvager seines Vetters7 des Grafen von Pfannberg, zu vverden. Die „Schenkung und Uebergabe" der vier Burgherrschaften ihres verstorbenen Gatten: Saneck, Scheineck, Ostervvitz und Liebenstein an den Bruder desselben erfolge „frei und unge-zwungen", in Ervvagung, dass ihm die ervvahnte Herrschaft daruber nach Erbrecht zugehore. Um jeden Grund zu Missverstandnissen aus dem Wege zu raumen, wird ausdrilcklich gesagt, es sei dieser Rechtsact „eher als die Erneuerung des Bestandvertrages iiber eine Schenkung, denn alsSchenkung in einem erneuertenBestandvertrage" aufzufassen. Ulrich v. Saneck hinwieder verspricht der Schvvagerin fiir diese „unbedingte Schenkung" angemessene Entschadigung zu leisten, indem er sich verbindlich erklart, sie und ihr Gesinde im Verhaltniss zu den aus solcher Schenkung ihm ervvachsenden Einktinften und nach Massgabe seines Konnens, so lange er lebt, im Lebensunterhalte, in Kleidung und Anderem mangelfrei zu halten. Solite jedoch Margarethe ihren Stand und Wohnort ver-andern wollen, so ist ihr Schwager drei Monate nach Eroffnung dieser ihrer Willensmeinung verhalten, ihr als Entschadigung fur die Herrschaft Saneck und alles Dazugehorige 125 Mark gangbarer Miinze zu zahlen, unter dem Vorbehalte, dass, i m Falle er unvermahlt und kinderlos versttirbe, die ihm geschenkte Herrschaft (Saneck) mit allem Zugehor Margarethen anzufallen habe. Dieser Vertrag hat in Kraft zu bleiben, auch wenn Ulrich eheliche Nachkommen hinterliesse. Ausserdem habe Ulrich von Saneck fiir den Hofhalt der Schvvagerin 5 Mark Einkiinfte von besetzten Huben und 5 Mark gebrauchlicher Pfennige in Baarem 42 2. Die Urkunde v. 23. Marz 1288. - Der Aufstand v. 12y2. als Jahresgabe zum Zwecke der Opfer und Stiftungen fiir das Seelenheil ihres Gatten Leopold zugesagt. Ueberdies verpflichte er sich, i m Falle er eine Fran nehme und — entbehrend der Erben — dieser als Witwe die Herrschaft Saneck verschriebe, letztere testamentarisch zur Zahlung jener 125 Mark Wiener Gewichts zu verhalten. Die Bestatigung ali dieser Vereinbarungen boten als Mitsiegler die Grafen von Heunburg und Pfann-b e r g und die andern Zeugen. Schliesslich verspreche die Wit\ve, i hren Schwager in Nichts zu schadigen, sondern vielmehr in AUem und Jedem gegen Jedvveden zu unterstiitzen, und sich aller weiteren Einspriiche, clesgleichen jeder kan oni s ch en und btirger-1 i c h e n Rechtshilfe, die zum Nachtheile ihres Schwagers gediehe, zu entschlagen. Als Zeugen dieser Urkunde, welche nicht blos als alteste uns bekannte Abmachung dieser Art im Hause der Freien v. Saneck durch ihre Einzelbestimmungen von Interesse ist, sondern auch als Rechtsurkunde formelle Bedeutung hat, namlich als Notariatsact, als dessen Verfasser der „Notar Leo", der letzte unter den angefiihrten Zeugen, erscheint, finden wir in erster Linie die beiden bereits genannten Grafen und — abgesehen von dem Frasslauer Pfarrer Volker, als einzigein geistlichen Zeugen — die Namen der „Herren" Conrad Gall, Eberhard von Alten-burg, Sigfried von Minchendorf, Konrad Prenner und noch Anderer, die wir vvohl sammtlich als Lehens- und Dienstmannen der Freien von Saneck auffassen durfen. Die Raumschtissel allein sind dabei dreifach vertreten. Die niichste Folgezeit lehrt, dass ein guter Theil der abge-handelten Urkunde blosse Rechtsformlichkeit war; denn kaum einen Monat spaterschon (20. April) begegnen uns in einer Urkunde des Grafen Ulrich von Heunburg als dessen Schvviegersohne: Graf Ulrich von Pfannberg und Ulrich der Freie von Saneck. Aber diese Vervvandtschaft bestimmte den Sanecker keines-wegs, dem Beispiele des Sclnviegervaters und Schwagers zu folgen, als diese 1292 in dem A u f s t a n d e des steiermarkischen A del s gegen Herzog Albrecht 1., im Kampfe der Autonomie des Stfmdethums gegen das stramme landesfiirstliche Princip des fremdbiirtigen Herrscherhauses und dessen Vertrauensmanner, eine Hauptrolle spielten und Ulrich von Heunburg, seit der Heirat mit Agnes und zufolge des Abkommens mit Rudolf von Habs-burg vom Jahre 1279 in Saunien und dessen Nachbarschaft nocli beguterter als zuvor gevvorden, die Zusage erhalten haben soli, dass einer seiner Sohne aus der Ehe mit einer Tochter baben- 2. Die Entwurfe mirt Bedrangnis.se Ulrich's Ufn. v. Heunburg. 43 bergischen Blutes, deren erster Gatte ein Herzog \var, — nach Niedervverfung des Habsburgers — „Landesfiirst", „Markgraf" oder „Herzog" in der Steiermark w(irde. Die Ueberlegenheit des Habsburgers, welcher iiberdies der Bundesgenossenschaft seines Schvvahers, des Herzogs M a in h ar d von Karnten-Tirol, sicher war, schlug den Aufstand bald nieder, dessen Verbundete, der Erzbischof Konrad von Salzburg und der \vittelsbachische Herzog Niederbaierns, Otto, dem Herzoge Albrecht bitter verfeindet, die Steiermark bald raumten. Zu St. Veit im Karntner Lande, nachdem das Friesacher Gebiet des Salzburgers dessen Haltung in der blutigen Fehde schvver hatte entgelten miissen, besiegelt der Habsburger seinen raschen Triumpf mit einer That vorschauender Klugheit; er bestiitigt als Sieger die Rechte und Freiheiten der Steiermark, was er friiher, dazu ge-dningt, vervveigert hatte und entfernt den Mann seines bisherigen Vertrauens, den Abt Heinrich von Admont, von der Stelle eines Landeshauptmannes, da er die tiefwurzelnde Abneigung der adeligen Standeschaft vvider den hochbegabten Giinstling und Kirchenmann richtig abschatzte. Den H e u n b u r g e r wollte jedoch der Herzog in den Frieden nicht aufnehmen, und diesen verleiteten bald die Selbst-sucht des galzburger Kirchenfiirsten und eigene Leidenschaft zur Wiederaufnahme des Kampfes, und zwar jetzt gegen Herzog M a i n h a r d von K a r n t e n - T i r o 1, den Bundesgenossen Herzog Albrechfs von Oesterreich-Steier. Als Verbiindeter Baierns und des Erzbisthums Salzburg will Graf Ulrich, Hand in Hand mit den machtigen Karlsbergern, insbesondere aber im Einverstandniss mit dem damaligen Landeshauptmanne Fricczo von Hafnerburg, die Fehde auf die Spitze treiben, wie dies der Ueberiall und die Gefangennahme des drittgebornen der tirolisch-karntnischen Furstensohne, Ludwig's, beweist, der dann an Salzburg ausgeliefert wurde. Aber nur zu bald kommt angesichts der Uebermacht des als Riicher aus Tirol herbeieilenden Herzogs der Heunburger ins schlimmste Gedrange. Seine VVerbung um ein Waffenbiindniss bei dem Patriarchen Raimondo della Torre (14. Aug. 1292, Griffen) gegen Hzg. Albrecht von Oesterreich und Mainhard von Karnten 2. Das Verhangniss des Gfn. Ulrich v. Heunburg. Der Sanecker. innerhalb der Lande: Karnten, Krain (Ober-Krain), Saunien, der Mark (Unter-Krain) und Friaul war ein Nothruf, der schvver-lich Erfolg hatte. Bald sieht er sich auf Griffen von Otto, dem iiltesten Sohne Mainhard's belagert, seine Versuche, durch Unter-handlungen Luft zu bekommen, erweisen sich als vergeblich, der Zuzug vereinzelter Freunde ist erfolglos, auf seinen Gutern liegt schvver die Hand des erziirnten Herzogs, und er muss sich den Ausgleich vom 25. Mai 1293 gefallen lassen, der, durch den Grafen Friedrich von Ortenburg vermittelt, die Auslieferung aller Schlosser und die Internirung Ulrichs in W.-Neustadt unter der Obhut des Eidams Herzog Mainhards vorschreibt. Agnes, Ulrich's Gattin, uberlebte nicht lange den harten Schiffbruch der hoch-fliegenden Entwurfe des Heunburgers, denen sie wohl Schwingen geliehen haben mochte. Sie war ihm nach Wien gefolgt; unvvahr-scheinlicher ist es, dass sie mit ihm auch die Haft in Wr.-Neustadt getheilt habe; den 2. Februar 1295 fand sie, die Grossnichte des letzten Babenbergers, erst 44 Jahre alt, ihre letzte Ruhestatte bei den Wiener Minoriten. Ihr Gatte aber verliess als Witwer im Juni (?) 1295 den Ort, wo ihn ein ungunstiges Geschick fest-gehalten. Er vvar wieder frei, und das, was er von seinem Besitze zuriickerhielt, zeigt, dass seinen beiden Landesfiirsten, dem Karntner- und Steirer-Herzoge, der Suhne genug schien und man die Giitermacht der Heunburger nicht wesentlich zu schvvachen be-zvveckte. Seither finden wir auch den Heunburger mit dem Gorzer Herzogshause auf gutem Fusse. Im Spatherbste 1295 starb Herzog Mainhard und ihm folgten die Sohne Otto und Heinrich in der Herrschaft. Allen diesen Unternehmungen und Schicksalsvvechseln seines Schvvahers stand Ulrich, der Freie von Saneck, anscheinend als ausserlich unbetheiligter Zeitgenosse gegeniiber; denn nicht eine Spur weist darauf, dass er 129 L - 1293 zu dem Anhange des Heunburgers geziihlt habe. Aber auch weiterhin bis zum Jahre 1306 suchen vvir vergebens nach Belegen fiir das Thaten-leben dieses Saneckers oder dessen Rolle in der Aussenvvelt, wenn \vir von seiner Zeugenschaft bei dem Eheverlobniss Herr-manns, Grafen von Heunburg, des jiingern Schwagers Ulrichs von Saneck, mit einer Tochter des Grafen Albert III. von 2. Ulrieh v. Saneck. Die Verfeindung Habsburg.s mit den Sohnen Mainhard's II. Gor z (1302, 21. August, Stein) und von den Giiterkaufen und Pfandervverbungen des Saneckers absehen, deren wir \veiter unten oedenken vverden. O 1306, im Eismonat, zog er im Gefolge Heinrieh's, des jungern Herzogs von Karnten-Tirol, mit seinem Schvvaher, Ulrieh von Heunburg, und andern Karntner Edlen iiber Salzburg und Baiern nach Prag, woselbst am 13. Hornung die Ver-mahlung des Erstgenannten mit der alteren Schwester des letzten Pfemysliden, Wenzel III., stattfand. Wir begegnen daher auch dem Sanecker auf dem Heimwege in Baiern-Landshut als Zeugen jener Urkunde vom 26. Februar, vvorin der Karntner Herzog die Aussteuer und die VViderlage seiner Gattin auf bestimmte Tiroler Schlossherrschaften versicherte. Das Erloschen des bohinischen Konigshauses im Manns-stamme (1306, August) bewirkte einen volligen Umschwung in dem urspriinglichen Verhaltniss des Habsburger Hauses zu den ihm versehvvagerten Gorzern. War schon zur Zeit der Verhandlungen des Gorzer Herzogs Heinrieh mit dem bohinischen Hofe iiber jene Heirat die Verfeindung im Zuge, wie es am besten das Vermeiden des Reise-Weges durch Oesterreich auf der Reise nach und von Prag merken lasst, so drohte der bald erfolgte Tod des letzten Premysliden durch Morderhand (1306, 4. August) und die entschiedene Absicht Heinrieh^, seines Schwagers, auf den bohinischen Thron, anderseits der feste Entschluss K. Albrecbfs I. von Habsburg, seinen Erstgebornen, Herzog Rudolf lil., mit demselben zu versorgen, den Krieg zvvischen den versehvvagerten Hausern raseh zu entfachen, und er brach dann wirklich in hellen Flammen aus, als jener Habsburger Rudolf, in der That bohmiseher Konig gevvorden, nach kurzer Herrschaft einem jahen Tode (1307, 4. Juli) erlag, und die Anhangerschaft Heinrichs unter den Standen Bohmens, die sogenannte Karntner Partei, dessen Wahl zum Konige — trotz aller Anstrengungen des habsburgisehen Konigshofes und seiner Vertrauensmanner unter den Bohmen — in sturmiseher und blutiger Weise durchzusetzen sich beeilte. Diesen Erfolg Heinrich's von Tirol-Karnten auf dem Boden der Elbe solite nun dessen alterer Bruder, Herzog Otto, bitter 46 2. Der Krieg der Habsburger in Karnten und „Saunien". entgelten; Karnten, Krain, die Mark, Saunien und das Gebiet von Windischgraz wurden der Schauplatz einer verheerenden Fehde, in welcher der Herzog Otto den Kiirzern zog. Da erscheinen denn auf Seite der Habsburger, deren Feld-hauptmann, Herr Ulrich von Walsee, alsbald in Karnten einbricht, die nachsten Seitenverwandten der tirolisch-karntnischen Fursten, die Gorzer Grafen, seit Kurzem mit den Heunburgern ver-sclvvvagert, und die Ortenburger, ferner die slavonisehen (eroatiseben) Grafen Babanich (rWabanigen") Stephan, Johann und Radoslaus neben den Salzburger und G u r k e r Kirchen-fiirsten Konrad und Heinrich als Bundesgenossen Habsburgs. Eine wesentticbe Rolle im Dienste der Herrn von Oesterreich und Steier spielen jedoch die beiden Schvviiger: Graf Friederich von Heunburg, als Fiihrer der Habsburger Adelspartei in Karnten, dessen Vater, Ulrich U., um diese- Zeit nicht mehr handelnd auftritt und bald darauf zu den Verstorbenen zahlt, und Ulrich von Saneck. Beide stritten gemeinsam und mit Erfolg im Santhalgebiete vvider dessen karntnisehen Verweser, Hugo von Taufers („Hauptmann im Senental" = Santhal, 1306 urkundlich genannt) und machten seinen Verbundeten, Abt Wiilfing von Oberburg, mit dem Heunburger noch besonders verfeindet, zum Gefangenen. Die steierisehe Reimchronik, vvelehe bei allen Mangeln eine unentbehrliche Hauptcjuelle fiir die Geschichte des sudvvestlichen Alpenlandes jener Tage bleibt und die Ereignisse dieses weitver-zweigten Kampfes (im Spatjahre 1307) theils schildert, theils an-deutet, lasst uns den Antheil des Saneckers nicht gering anschlagen, denn sie erzahlt, dass Herzog Friedricli (der Schone) von Habsburg, als er im Fruhjahre 1308 auf dem Kriegsschauplatze sich einfand, dem Sanecker Herrn Ulrich „was er an Burgen und Stadten erobert hatte in tlie Obhut iibergab und dann nach Graz zuruckgieng." Dorthin moehte vvohl dem Habsburger der Freie von Saneck gefolgt sein; denn zu Graz wurde den 22. April 1308 von ihm jene hochvvichtige Urkunde ausgestellt, worin Ulrich dem Herzoge Friedrich seine Burgen Saneck, Oster\vitz, Scheineck und Liebenstein zu Lehen auftragt „frei 2. Die habsburgisehe Belehnung des Saneckers. Sauniens Zukunft. und ungezwungen, auf seiner Freunde Rath" und diese Herr-schaften fiir sich, seine Hausfrau Katharina und beider Sohne und Tochter als r e c h t e L e h e n z u r u c k e r h a 11. Er gelobt nunmehr, seinen Herrn, dem romischen Konige Albrecht, dem Herzoge Friedrich und dessen Briidern (Leopold II., Heinrich, Albrecht II. und Otto) und allen deren Erben treuliche Dienste leisten zu vvollen, bei Verlust des Lehens. Es ist dies der erste Lehensvertrag der Freien von Saneck mit den Habs-burgern — und diirfte, mit den Bestimmungen der Urkunde von 1288, 23. Marz zusammengefasst, die A 11 o d i al fr e i h e i t der Burgherrschaft Saneck und der andern genannten Besitzungen wohl ziemlich umviderleglich darthun. Andern Falles liesse sich ja weder der Wortlaut dieser Lehensauftragung und Lehensnalime, anderseits jener Schenkungs- und Uebertragungsurkunde Marga-rethens, der Schvvagerin Ulrich's von Saneck, noch auch der Abgang jeder Angabe iiber zvvischenlaufige Lehensverpflichtungen Ulrich's in Hinsicht obiger Besitzungen begreifen. So bildet denn der Eintritt des Hauses der Freien von » Saneck in die Lehensfolge Habsburgs einen bedeutsamen und folgenreichen Wendepimkt in seiner Geschichte. Aber auch fiir die Zukunft Sauniens, des Santhales, in welchem die Anfange und die Entwicklung der Sanecker vvurzeln, nahte bald eine zvveckmassige Losung. Die Fehde zvvischen Habsburg und der tirolisch-karntnischen Hauptlinie der Gorzer, deren Ausgleich K. Albrecht L, der Gatte Elisabeths, Herzog Mainhards II. Tochter, nimmer erlebte, wurde wohl nicht durch die Abmachung zvvischen K. Heinrich von Bohmen und dessen Neffen Herzog Friedrich von Oesterreieh und Steiermark (14. August 1308, Znaim) behoben, aber that-sachlich ruhte sie doch, und selbst der Zvvischenfall, die Emporung in Oesterreieh gegen die Habsburger, als den deutschen Thron Heinrich von Luxemburg bestieg und die Herzoge Friedrich d. Sch. und Leopold mit demselben iiber ihre Belehnung unterhandelten (1309 September), vermoehte ihr nicht eine neue, den Habsburgern ungiinstige Wendung zu geben. Zu den Adelsherrn, vvelehe sich in Graz (October 1309) unter das Banner Ulrieh's von Walsee, des Landeshauptmannes der Steiermark, schaarten, um den Auf- 2. Der Vertrag v. 1311. „Saunienu wird fur immer steierisch. stand in Oesterreich rasch zu bevvaltigen, zahlen auch Graf Friedrich von Heunburg und Ulrich der Freie von Saneck. Was aber die endgiltige Begleichung jener dynastischen Fehde betrifft, so wurde dieselbe durch den vveiteren Gang der Ereignisse und die Friedensbemuhungen der karntnisch-tirolischen Furstentochter Elisabeth, der Witwe K. Albrechfs I. von Habsburg, anderseits Schwester Herzog Otto's (f 1310) und Heinrich's, des Bohmenkčniges, denn doch ihrem Abschlusse zu-gefiibrt. Allerdings haben bis zum Sommer 1311 die Habsburger als Gegner ihrer beiden eben genannten Oheime zu gelten; denn seit der Speierer Einigung (17. September 1309) mit K. Heinrich VII. erscheinen sie als Forderer seines Entschlusses, den „Karntner" Heinrich vom Throne Bohmens zu drangen und dafiir seinen eigenen Sohn Johann den Bohmen zum Konige zu geben. Aber selbst traten sie dort nicht auf den Kriegsschauplatz, und als die langst unterwtlhlte Herrsčhaft ihres Oheims, K. Heinrich's von Bohmen, mit Ende 1310 vollig zusammenbrach und er als Fluchtling das Ouellenland der Elbe und Moldau ver-liess, konnte seine Schvvester Elisabeth zvvischen ihm und ihren Sohnen den langen Zwist mit besserem Erfolge schlichten, denn der Weg hiezu vvar nun geebnet. Den 10. Juli 1311 werden in Salzburg als Schiedsprecher K. Elisabeth und Erzbischof Konrad von Salzburg, seit 1298 mit dem Hause Oesterreich auf gutem Fusse, von dem Exkonige Heinrich angenommen. Der Schiedspruch Elisabeth's von 14. d. M. besagt: Ihr Bruder K. Heinrich sei der Zahlung schuldiger 45,000 Mark Silber tiberhoben; Herzog Friedrich, ihr Sohn, \verde die in Karaten besetzt gehaltenen Orte austiefern; dagegen \vird der Pfandsatz auf Krain und die Mark zu Gunsten der Habsburger auf 6000 Mark Silber ermassigt, um vvelche Summe Heinrich diese Gebiete noch weiter inne haben soli, und das San t h al zu beiden Seiten der San nebst dem Gebiete von (Windisch)-Feistritz den Habsburgern iibergeben, nam-lich aus dem Pfandbesitze der Gorzer und dem alteren Verband mit Karnten ganzlich geschieden und jetzt erst formlich mit der Steiermark vereinigt, — eine Thatsache, die fur den Bezirk von Windischgraz erst Jahrzehente spater eintritt. 2. Ulrich von Saneck im Dienste der Habsburger. 49 Hiemit ist das zwischen Karnten und Steier schvvankende Zugehorigkeitsverhaltniss Sauniens entschieden, und die Freien von Saneck, welche vorher 1148—1180 als Landsassen Karntens anzusehen sind, dann in ihrer bezuglichen Stellung zvvischen den Traungauern und Babenbergern einerseits, den Sponheimern anderseits schwanken, erscheinen nunmehr ganz klarlich als Comprovincialen der Steiermark und Lehensleute der Habsburger. Dass Ulrich, der Freie von Saneck, dem Habsburger Friedrich dem Schonen ■ in dieser Eigenschaft s. 1308 Dienste geleistet, wurde bereits in der Skizze der Ereignisse z. J. 1309 angedeutet; ja die Grazer Urkunde des genannten Herzogs vom 27. Mai 1310 macht es wahrscheinlich, der Sanecker habe in den bewegten Jahren 1308 —1311 eine amtliche Stellung in „Saunien" bekleidet. Der Schutz namlich, den er der Karthause Seitz gegen alle Angriffe und Schadigungen insbesondere in ihren Besitz- und Nutzungsrechten zu Seitz, Gonobitz, Rohitsch und „Pregut" (? Wregg bei Gonobitz) zu gevvahren habe, lasst — abgesehen von der nachbarlichen Gutsherrschaft und der Stellung der Sanecker zur Karthause als deren Gonner — auf eine Stellver-tretung des Landesfursten als Obervogtes der Karthause schliessen. Doch begegnen wir auch in einem Vormerke iiber die Pfandschaften dieses Habsburgers aus den J J. 1308 —1315 und zwar z. A. September 1314 der Angabe, dass Herzog Friedrich der SchOne dem „Freien von Saneck" fiir seine Dienste bestimmte Naturalbezuge auf dem andern Drauufer und in W. F e i s t r i t z eingeraumt habe. Dass wir nur an Ulrich hiebei denken konnen, ist zweifellos. Dahin gestellt bleibt es, ob unter diesen Diensten die frtiheren oder etwa die Theilnahme des Saneckers an dem Kriege des Habsburgers mit dem Herzoge Ludwig von Ober-Baiern, seinem Vetter und baldigen Nebenbuhler um den deutschen Thron (1313 Spatherbst), verstanden werden sollen. DieseEreignisse begrenzen das aussereThatenlebenKonrads, und indem wir noch der wichtigen Zusammenkunft des Grafen Ulrich II. von Heunburg, seines Erstgebornen Friedrich und Ulrichs des Freien von Saneck mit den Grafen Albert II. und Albert III. von Gor z zu Stein im Krainer Lande (1302, 21. Aug.) gedenken, wobei die kiinftige Heirat zwischen Hermann, dem Krones: Saneck-Cillier. , 5o 2. Giiterervverbungen um Rohitseh und Seitz. jungern Sohne Ulrichs von Heunburg mit einer der Tochter Albert's III. verbrieft wurde — und zwar mit thatsachlichem Erfolge, welcher einer ahnlichen Abmachung beider Hauser vom J. 1283 nicht zu Theil geworden war, —miissen \vir nun jene urkundlichen Zeugnisse iiberblicken, die uns iiber die Giiter- und Familienverhaltnisse dieses Saneckers s. 1288, dem Jahre der wichti«en Einitrun« mit der Witwe seines verstorbenen Bruders ODO und der eigenen Heirat mit der Heunburger Grafentochter K a t h a r i 11 a, Aufschliisse bieten. Diese Urkunden fiihren uns auf den Boden der siidostlichen Steiermark. Hier \var die Burg Rohitseh, die Gurker Lehens-besitzung, nach dem Erloschen des angesehenen Geschlechtes der von „Rohatz" oder „Rohatsch" (Rohitseh) mit Heinrich — ohne dass wir den Zeitpunkt und die obwaltenden Umstande naher kennen, an die steierisehen Liechtensteiner gediehen. Otto II. (f 1311), der damalige Altherr dieses Hauses, der Sohn und Erbe Ulrich's (I.), des vielgenannten ritterlichen Land-fahrers, Sangers und Marschalls der Steiermark verkaufte 1301, 18. August mit Zustimmung seiner Sohne Otto III. und Rudolf I. sein „Haus Rohats" an Ulrich den Freien von Saneck um 700 Mark gewogenen Silbers; die Lehensverschreibung Ulrichs gegen Bischof Heinrich von G u r k als Lehensherrn folgte den 5. Februar 1304. Im Jahre 1303 uberliess Graf Ulrich IV. von Pfannberg dem Sanecker, seinem ihm doppelt anver-vvandten „alteren Vetter" oder „Oheim" (avunculo), in diesem Sinne die a q u i 1 e j i s c h e n Lehen-Zehenden „an der Sottla (Zatl)" in den Pfarren P o n i k e 1 und Heiligen-Kreuz, nachdem er sie dem Patriarchen „aufgesandet'- hatte. Die Belehnung des Freien von Saneck erfolgte dann 1304 zu Gemona (Klemaun) im Friaulschen in der gewohnten Weise „mit der Franse des Patriarchenmantels" („per fimbriam chlamydis"). Die Entvvicklung des Sanecker Besitzes hatte dessen Grenzen immer mehr mit den Gemarken des Klosters Seitz verflochten, und ebenso war dies bei dem Nachbarverhaltniss der Karthause und der Herrn von Gonobitz der Fall. Leopold der „altere" von Gonobitz, den die beziigliche Urkunde vom 17. Mar z 1306 nennt, war offenbar ein Sohn jenes Liupolt, der 1234, den 2. Der Gonobitzer. — Die Mahrenberger Anspriiehe auf Lengenburg. 5 1 24. Februar, „gesunden Sinnes wenngleich siechen Korpers, da er die vielfachen Selbstanklagen und Ausschreitungen, die er bc-gangen, zerknirscht erwog, auf Zuspruch seiner Gattin und Sohne" — auf dem Krankenbette sich als Laienbruder der Kar-thause Seiz aufnehmen liess und zwei Huben dem Kloster zuvvandte. Jener Leopold, jetzt auch schon der Altherr des Hauses, setzte nun auf Ansuchen des Friors Gottfried die Grenzen zwischen dem Stiftsgute einerseits, der Herrschaft Gonobitz und dem Sanecker Besitze anderseits fest. Eine der wichtigsten Urkunden in der Familien - Giiter-geschichte der Freien von Saneck datirt vom 30. Janner 1307 (Marburg). Herr Ulrich von Mahrenberg und seine „Haus-frau" Wendel bezeugen, sie hatten nach dem Rathe ihrer Beider Freunde, Herrn Hartnid's von P e 11 a u und Chol.s von S e 1 d e n-hofen, „den Krieg", der zvvischen ihnen und dem Mutterbruder des Mahrenbergers, Ulrich von Saneck, „um das Haus zu Lengenburg" verlief, mit einem Rechtsvergleiche abgethan, demzufolge sie fiir 425 Mark Silbers Wiener sGeloetes" ihrer Anspriiehe auf das „Haus zu Lengenburg" sich entsehliigen. Zuniichst entnehmen wir der Hauptstelle, dass der Mahrenberger, offenbar ein Ur - Enkel Albrechts und Gisela's, Enkel Seyfried's des Aelteren und Solin Seyfried's des Jiingeren von Mahrenberg, versehiedene Besitzrechte und Anspruchstitel auf die grosse Lengenburger Herrschaft der Sanecker besass: vor Allem das Erbrecht seiner (dama ls schon ver s torb en en) Mutter A n n a als Schwester Ulrich's von Saneck, ferner das, ivas sein Vater von „ Herrn Gebhard von Seunek" (Gebhard III.) „in der Gegend zu Lengenburg oder bei der Drann (T r e u n = Drevina)" als Lehen oder Eigen, oder von Heinrich von Vreuden-p e r c h oder Herrn Walter von L u e t e n p e r c h (Luttenberg) kauflich ervvorben liabe. Die fiir die damalige Zeit ansehnliche Summe von 425 Mark Silber lasst die Bedeutung dieses Rechts-streites an sich eben so wenig als die namhafte Concurrenz von Lengenburger Besitztiteln unterschatzen, \velche sammtlich auf die Vererblichkeit, anderseits auf die wahrscheinlichen Pfandver-iiusserungen dieser Gurker Lehensherrschaft hinweisen. 2. Gebhard's (III.) Besitzrest. — Liebenstein. — Haug v. „Teuffen". Bedeutsam ist namentlich der Verkauf dessen, was hievon Gebhard (III.), dem altesten der Briider Ulrich's von Saneck, gehorte, an Seyfried den Jtingeren von Mahrenberg. Es scheint dies das Letzte gewesen zu sein, was vom allodialen und lehens-massigen Erbeigen seines Hauses in „Saunien" ihm verfiigbar blieb. Was er noch sonst, namentlich in Krain besitzen mochte, gedieh wahrscheinlich nach seinem erblosen Ableben (nach 1291) an den einzigen noch lebenden Bruder, unsern Ulrich. Aber noch eines urkundlichen Zeugnisses haben wir zu geden-ken, das wir bereits einmal heranzogen, namlich der habsburgischen Belehnung Ulrich's des Freien von Saneck mit den Allodial-herrschaften: Saneck, Ostervvitz, Scheineck und Liebenstein. Es ist dies jene t?anz verschollene Burg, deren Nachbar-schaft und adelige Dienstmannen zvvei spatere Urkunden von 1369 und 1378 andeuten. Jedenfalls war sie nicht weit von F r a s s 1 a u und im Bereiche der Oberburger Stiftsgiiter. Als adelige Dienst- und Lehensmannen der Sanecker auf Liebenstein lernen wir darin Friedrich Pomerecht und seine Erben, die „Liebensteiner", und Heinrich von Liebenstein kennen. In andern Urkunden der Cillier Epoche suchen wir diese Burg seither vergebens. Dieser Lehensbrief enthalt iiberdies aber noch eine wichtige Stelle, von dem „Gute", das Ulrich „von Herrn Haug von Tevffen und von seiner Hausfrauen, GriifinMargarethe, gekauft" habe. Leider wird diese Ervverbung um Geld oder, wie der Ausdruck „vmb meine eigene guet" zu besagen scheint, auf dem Wege des 'Gutertausches nicht naher bezeichnet. Jedenfalls lag sie im Bereiche der Sanecker Giiter im Santhale, da Hugo von „TevfTen" („TuffenB, »Toephen«, »Tuffen«, wie der Name auch sonst entstellt vorkommt) in der Grenzbestimmungs-urkunde Leopold's von Gonobitz fiir Seitz vom 17- Marz 1306 (s. o.) vor „Ulrich dem Freien von Sevenekke" (Saneck) als erster der Zeugen mit dem Titel: Hauptmann in dem „Seventhaltf (Santhal) auftritt; derselbe, dem ein Jahr zuvor (1305, 19. Juni, Graz) Herzog Rudolf der III., K. Albrechfs Erstgeborner und damaliger Verweser Oesterreichs und Steier-marks, vor seiner Wahl zum Bohmenkonige den Schutz der Karthause Seiz vor allen gewaltsamen Eingriffen anbefohlen hatte. 2. Herr (Graf) v. Taufers u. seine Witwe. — Ulrich's v. Saneck Schlussthatigkeit. Dieser „Haug von Tevffen" ist ein wahrer Doppelganger des uns schon bekannten Edelfreien Hugo (VI.) von Taufers, des Hauptmannes der Gorz-Tiroler Herzoge Karntens. Er ward bertihmt durch seinen wesentlichen Antheil an dem Siege in der Entscheidungsschlacht zwischen K.Rudolf undOttokar (1278), ein Liebling des Habsburgers und stand auch bei dessen Sohne Herzog Albrecht I. bis 1289 in Ansehen, bis ihn, vielleicht un-verdienter Weise, die vollste Ungnade dieses Herrschers getroffen haben soli. Die „steirische Reimchronik", welche dies Ereigniss ausfuhrlich berichtet, weiss auch von seiner Einkerkerung durch Herzog Mainhard von TiroKKarnten, j a selbst von der Strafe des Hungertodes, die ihm da drohte, anderseits von der wirksamen Fiirsprache der Habsburger und Albrecht's I. Gattin Elisabeth zu Gunsten der Freilassung des Bedrohten zu erzahlen und bemerkt schliesslich, dass das Geriicht, die „Mare", ihn bald nach seiner Heimkehr sterben liess. — Hugo von Taufers, der Schwieger-vater Hartnids II. von P e 11 a u, dessen Rechtsbrief vom 9. Februar 1307 Ulrich den Freien von „Saunekke" (seinen Oheim) aller (fur »Graf Havg von Tawfers") geleisteten Burgschaft ledig spricht, Iebte aber noch 1310. Seine Gattin Margarethe stammte aus dem altangesehenen Hause der von Truhendingen. Er starb ohne Manneserben. 1311 erscheint Margarethe alsWitwe. H. v. Tevffen bekleidete um 1306, wie wir sahen, die Stelle eines Karntner Hauptmannes in Saunien oder im Santhalgebiete. Seine Gattin erscheint 1311 auch als Witwe. Herzog Friedrich hatte ihr fiir 900 Mark Silber die Burgherrschaft VVachseneck bei Pischelsdorf und Anger, einst salzburgisches Kirchlehen der Herrn von Ort, als Pfandbesitz angewiesen, dafur erhielt sie nun z um lebenslanglichen Nutzgenusse die Burgherrschaften: Hochen-eck, Sachsenwerth mit dem Markte Sachsenfeld in der Guts-Nachbarschaft des Saneckers. (S. den Excurs.) Die letzten Urkunden, welche das Dasein Ulrich's des Freien von Saneck bezeugen, fallen in die Jahre 1311—1314, unter andern sein Schiedspruch, den er (13U, 23. Februar) gemeinsam mit B. Heinrich von G ur k (dem „Getreuen", wie ihn die Habsburger vvegen seiner ausdauernden Anhanglichkeit an ihre Sache nannten) im Streite zwischen Eberhard von P r e s i n g und Chunrat von S a f e n um das Schloss Presing fallte, sodann seine Zeugenschaft in der Grazer Urkunde der Habsburger Herzoge Friedrich und Leopold zu Gunsten des KI. St. Paul in Karnten vom 11. Februar 1312, wo er unter den weltlichen Zeugen den dritten Platz, nach den Grafen: Mainhard von 2. Letzte Ervverbung. — Besitzmasse. — Die Familie U!rich's v. Saneck Ortenburg, Friedrich und Hermann, Gebriidern von Heunburg, und vor dem Landeshauptmanne der Steiermark, Ulrieh von Wallsee als dem Rangersten unter den Landesministerialen, be-hauptet, und sehliesslich die Urkunde iiber den Verkauf von 30 Huben Landes zu und um Kottelach (bei Gutenstein in Karnten) um 50 Mark Silber durch die Briider von „Sunnelburg" an Ulrieh den Freien von „Seunegg" (1314, 24. Februar). Mit dieser Erwerbung entwickelte sich das Eigen der Sanecker im ostlichen Karnten, nahe dem Gebiete von VVindisch-g r a z, das noch immer eine Enclave des genannten Herzogthums inmitten der siidvvestlichen Steiermark ausmacht und als Burgherr-schaft gleich den andern auf karntniseh-krainisehem Boden (Tiefen, Treffen, Werdeneck,Liechtemberg und Neideck)ein Sponheimsches, jetzt Gorzer Herzogslehen des Hochstiftes Aquileja darstellt. Als der Lebensabend Ulrich's I. heranbrach, konnte er mit einiger Befriedigung die Summe seiner Bestrebungen ziehen. Alles, vvas seinem Hause als urspriingliches Eigen und Lehen im Santhale angehorte, lag im Grossen und Ganzen, bis auf die Oberburger Vogtei, die damals (1288 von den Pettauern abgetreten) im vollen Besitze der verschwagerten Grafen von Heunburg sich befand, jetzt vereinigt und nicht unansehnlich vermehrt in seiner Hand, und sein Ansehen als eines der vor-nehmsten Lehensmannen Habsburgs, der Karntner Herzoge, Aquileja's und der Gurker Kirche war, entsprechend dem Besitze, kein geringes. Als der einzige noch lebende Sohn Konrads I. hatte Ulrieh der Freie von Saneck auch seine beiden Schvvestern S o p h i e und A n n a iiberlebt, und der Umstand, dass er nur e i n e n Sohn hinterliess, war ein grosser Vortheil fiir die Einheit der Hausmacht. Es fehlte jedweder Anlass zur Auftheilung und Zersplitterung des Faniiliengutes, wie ein soleher nach dem Tode seines Vaters Konrad gegeben war, zu Irrungen und Zerwiirfnissen aller Art, welche zwischen den drei Briidern Gebhard (III.), Leopold (III.) und Ulrieh obvvalten moehten, ,wenn wir auch ihr Vorhandensein dem volligen Schweigen oder der durftigen, theils versehleiernden Formelsprache der Urkunden deutlich zu entnehmen nicht in der Lage sind. Ob Ulrieh mehr als eine Tochter hinterliess, bleibt fraglich. 2. Ulrich's Tod. — Seine Kinder. — Ulrieh's Bestattungsort Seitz. 5 5 Der Tod Ulrichs von Saneck fallt innerhalb die Zeit von 1314 bis 1318. Die Urkunde Hermanns, Grafen von Heun-burg (vom 25. Janner 1318), der seit dem Tode des alteren Bruders Friedrich (f um 1307) den Mannesstamm seines angesehenen Hauses als der Letzte desselben vertrat, bevveist das Hinscheiden des Saneckers vor dieser Zeit; denn darin verpflichtet sich sein Schwager, der Heunburger, der „Schwestertocliter und Tochter des Freien von Sanegg", „Jungfrawen" An na als B r a u t Rudolf Otto's, eines Enkels Otto's I. von L i e c h t e n-stein, 100 Mark Silber als Aussteuer beizugeben, mithin genau die Summe, welche durch den Familienvertrag des J. 1262 als regelrechte Mitgift festgesetzt worden war. Der Heunburger ver-tritt hier ganz die Stelle seines verstorbeuen Schvvagers, was zugleich die Minderjahrigkeit des Sohnes Ulrich's von Saneck, Friedrich, gleichwie seiner Schwester Anna und in Ver-bindung mit einer zweiten Urkunde vom 21. Juli 1318 zugleich die Tliatsache nahe legt, dass deren Mutter, Katharina von Heunburg, UIrich's einzige Gattin, auch nicht mehr am Leben \var, da man in den Urkunden, wo von der Mitgift ihrer Tochter und von dem Eigen ihrer minderjahrigen Kinder die Rede ist, ilire urkundliche Ervvahnung voraussetzen darf. Beide, Ulrieh und Katharina, haben, wie uns der Stiftbrief ihres Enkels, des Grafen Hermann I. von Cilli, (1377, 11. Janner) belehrt, ihre letzte Ruhestiitte in der Karthause von Seitz sich ervviihlt und dazu als Seelgerathe namhaftes Gut gestiftet, und zvvar 10 Huben zu „Dramnig" und „Dieshaw" (?) und eben-so viele „gelegen in der Czecluk und zu Pekha". Die ersteren beiden Oertlichkeiten hat man am D r a m i n g - Bach bei Seitz zu suehen, wahrend die zwei andern Grundstiicke ganz ent-schieden auf die Gegend bei Hochenegg (dort wo auch die Kaiser-Urkunde von 1341 das Gemarke der „Grafschaft Cilli" bei „Cekluk" erwahiit) und auf die „P a c k", bei Schalleck, im Schallathal (Schalchenthal) hinweisen, wo auch die an das Ge-schlecht von Saneck gediehenen Erblehen der Herrn von O r t, vor Allem aber die namhaften Besitzungen der Grafen von Heunburg lagen. 3. Sehlussepoche der „Sanecker". — Die Heunburger Erbschaft. Die Uebertragung des Begrabnisses der Sanecker von Ober-burg nach Seitz charakterisirt gewissermassen auch die seit Ulrich I. eingetretene neue Geschichtsperiode dieses Hauses, das mit seinem Sohne Friedrich, dem Ersten dieses Namens unter den Freien von Saneck, vom Gliicke, aber auch von innerer Tuchtigkeit und umsichtigem Wirthschaftssinne getragen, immer rascher emporkommt. Dieser machtige Ruck nach vonvarts kniipft sich an die Heunburger Erbschaftsfrage, mit welcher die Schlussperiode der Sanecker naturgemass anhebt. 3. Von der Heunburger Erbschaft der Sanecker bis zur Erhebung derselben in den Grafenstand mit dem Pradicate „Cilli" 1322—1341. Der urkundlich nachweisbare Eintritt Friedrichs des Freien von Saneck in die Geschichte fallt mit dem Tode seines Ohms Hermann, des L e t z t e n vom Mannesstamme der Heunburger, so zieinlich zusammen, wenn wir von einer vereinzelten urkund-lichen Andeutung absehen, welche (1322, 25. Janner) den Sohn Ulrichs von Saneck in einem Rechtshandel als Schiedsmann vorfuhrt und somit dessen bereits vor 1322 eingetretene Voli-jahrigkeit oder Miindigkeit verbilrgt. So war denn wieder ein machtiger Ast der grossen Sippe, deren gemeinsarhe Wurzel mit gutem Grunde in den alten „Grafen von der San, Friesach und Zeltschach" gesucht wird, abgestorben, und nur zwei vveitere Aeste hatten sich noch erhalten, die Zel-tschach-Pfannberger und Soune - Sanecker, wahrend ein dritter, die Soune - P1 a y e n, bereits 1260 geknickt wurde. Es war ein grosser, weitverzweigter Besitz, den die so viel-seitig versippten Heunburger Grafen hinter sich liessen, und es fehlte deshalb auch nicht an mehrseitigen Anspruchen auf die willkommene Erbschaft, nicht an baldigem Streite um dieselbe. ImKarntnerHerzogthume besassen sie alsHauptherrschaften: Heunburg, Trixen oder Truchsen, Manesberg im ehemaligen Jaun- und Truchsenthalgau am Nordufer des Drauflusses, — Bleiburg, Gutenstein, Rechberg-Kappel im gleichen Landgebiete, am Siidufer des bezeichneten Stromes, Unter-Drauburg, dicht 3. Der Heunburger Naehlflss und die Erbschaftsanspruche. 57 an demselben und am steierischen Gemarke. Im eigentlichen „Krain" (O b e r k r a i n, Carniola) besassen sie noch Gut in Lesach an den Wocheiner Quellen der Save, in der „Zauchen", zwischen diesem Strome und der Zeyer (Soura); in der „Mark" (U. Krai n) an der Flussgrenze gegen Steiermark die Burgherrschaften: Siebeneck, Erkenstein und Sauenstein. Dem Karntner Besitz der Heunburger mindestens ebenbiirtig war ihr Eigen und erbliches Lehengut in der Steiermark u. zw. im O b e r 1 a n d e vor-zugsweise auf dem obern Murboden: Renten und Giilten um Zeiring, Judenburg, Trogehvang, Welmarsdorf, Grafendorf u. A., selbst im Miirzthale, bei Steinz; dazu treten im U n t e r 1 a n d e die namhaften Herrschaftskorper und Schlossguter wie: Cilli, Prassberg im Santhal, Schonstein, Forchteneck, T h u r n und Schalleck im Gebiete des Pack- und S c h a 11-t ha le s, wo die to „Schoffenamter" der Heunburger ■— ver-gleichbar den „EdIinger-Huben" in und um T (i c h e r n (bei Cilli) — bestanden; ferner Schmierenberg (Smielenburg) in den windischen Biiheln bei Leutschach. Dies war auch jener Besitzcomplex, der fiir die Giiterentwicklung der Sanecker als Verwandten und Nachbarn massgebende Bedeutung gevvann. Die erbberechtigten oder doch als solche urkundlich nach-vveisbaren Blutsverwandten des letzten Heunburgers Her-mann, dessen Gattin Elisabeth, Tochter des Grafen Albrecht III. von Gorz, sich den lo. Juli 1322 Witwe nennt und zwei Jahre spater der ersten — \vahrscheinlich unfruchtbar gebliebenen — Ehe eine zweite mit dem Grafen VVilhelm von Schaunberg folgen liess, waren: l. Seine noch lebende, muthmasslich alteste Schwester E1 s b e t, in erster Ehe dem Grafen Hermann von Pfannberg (alterem Bruder Ulrich's IV.), seit 20—30 Jahren abermals mit dem Grafen Heinrich von Hohenlohe vermahlt, — kinderlos; 2. der Sohn seiner verstorbenen Schwester Margarethe aus z w e i t e r Ehe (mit Graf Ulrich IV. von Pfannberg): Ulrich V., Graf von Pfannberg; 3. der Sohn seiner dritten, gleichfalls schon verstorbenen Schwester K a t h a-rina: Friedrich der Freie von Saneck. Unsere Aufgabe muss sich darauf beschranken, an der Hand der Urkunden nachzuweisen, welchen Erbantheil Friedrich der Freie von Saneck erhielt. Auch hier miissen wir uns mit einem Stiickvverk von Angaben begnugen, denn die urspriing-lichen Theilungsvertrage zvvischen den Verlassenschaftswerbern: 3. Die Erbtheilung. Die Pfandschaftsurkunde v. 23. Janner 1323- Elsbet, Grafin von H o h e n 1 o h e, Ulrich V. von Pfannberg und Friedrich von Saneck (abgesehen von E1 i s a b e t h, der Gorzer Grafin und Witvve des letzten Heunburgers, die blos auf 400 Mark oder eine entsprechende Pfandschaft Anspruch hatte) — liegen uns nicht mehr vor. Hier sei nur so viel als ziemlich sicheres Ergebniss angedeutet, dass den Pfannberger Antheil vorzugsweise die Karntner, den des Saneckers die unter-steirischen (und krainischen ?) Giiter der Heunburger ausmachten, vvahrend Elsbet von Hohenlohe die Besitzungen und Giiter im Oberlande der Steiermark erhielt. Zunachst bildet die Urkunde der Witwe Hermanns von Heunburg und ihres Neffen Grafen Ulrichs V. von Pfannberg vom 30. Janner 1323 den Erklarungsgrund jener gevvaltigen und verheerenden Fehde, die nachmals zvvischen Konrad dem Auffensteiner und Friedrich dem Freien von Saneck entbrannte und alle drei Lander: Steiermark, Karnten und Krain in ihr Bereich zog. Beide verpfanden namlich dem Landmarschall Karntens, Konrad dem Auffensteiner, dessen Gemahlin und deren Erben die halbe Burgherrschaft Cilli (Ober-Cilli) und den „h a 1 b e n M a r k t" dieses Namens (Stadt Cilli) sammt der Halfte der adeligen dort sesshaften D i e n s t m a n n e n und B u r g-h o r i g e n. Es ist namlich wahrscheinlich, dass der Auffensteiner Forde-derungen an die Heunburger Verlassenschaft hatte, welche aber nicht mit Sicherheit aus der (problematischen) Thatsache abgeleitet werden konnen, dass seine Tochter die Gattin Friedrich's des Erstverstorbenen der beiden letzten Grafen von Heunburg war und dass er dieselben durch den Ankauf des halben Antheiles der bedeutenden Burg- und Ortsherrschaft Cilli decken wollte. Wie jene Elisabeth als Witwe des Erblassers dazu kam, bei solcher Veriiusserung mitzuwirken, mag darin seine Erklarung finden, dass sie mit ihrem Leibgedinge auch auf die Burg und Ortsherrschaft Cilli verwiesen und somit berechtigt war, das Vorgehen des Pfannberger Schwagers auch von ihrer Zustimmung abhangig zu machen. Der Pfannberger diirfte in Geldnothen oder vielleicht, um den Leibgedingsatz der Schvvagerin abzulosen, 3. Der zweifelhafte Sachverhalt. Der Pfannberger und Sanecker. 59 dieses Pfandgeschaft mit dem besitzgierigen und reichen Auffen-steiner abgemacht haben. Wahrend nun im Schirmbriefe der Grafenwitwe zu Gunsten des Klosters Oberburg vom lO. Juli 1322 (Rleiburg) ihre beiden Neffen, der Pfannberger und nach ihm der Sanecker, als Hauptzeugen erscheinen, gewissermassen in einer gemeinsamen Familienangelegenheit, so fallt es allerdings auf, dass bei der Verpfandung der Halfte einer der Hauptherrschaften des Heun-burger Erbes der Freie von Saneck, der doch ein so grosses Interesse gerade fiir dieses Besitzverhaltniss haben musste, nicht neben der Muhme und dem Vetter als Theilhaber an der Ab-machung erscheint. Die Annahme, Grafin Elisabeth und der Pfannberger, Muhme und Neffe, hatten in willkiirlicher Weise iiber den halben Theil des bezeichneten Erbschaftsgutes Cilli zum Nachtheile seines eigentlichen Anwarters, des andern Neffen, beziehungsweise Vetters, des Freien von Saneck verfiigt, erscheint jedoch von vornherein bedenklich. Erwagt man ferner, dass diese Handlungsvveise den Sanecker mit dem Grafen von Pfannberg sicherlich schwer ver-feindet haben wiirde und in dem Siihnbriefe von 1331, dessen vveiter unten gedacht werden vvird, in Verbindung mit dem Auffensteiner Handel zur Sprache kommen musste, so wachst dies Bedenken, denn nirgends entdeckt man eine Spur dieser Verfeindung und vergebens sueht man in jener Urkunde nach einer beziiglichen Andeutung. Im Gegentheile bezeichnet der Suhnbrief Ulrich's IV. von Pfannberg, des damaligen Vogtes der Abtei Oberburg, vom4. April 1326 zu Rleiburg ausgestellt, als ersten der sieben Biirgen fiir die Zusage des Pfannbergers seinen Vetter Friedrich von „Sauneck". Der griifliche Vogt des Klosters verpflichtet sich namlich gegen den Abt Leupold und den Convent, die von den sehlimmen Nachbarn des Gotteshauses, den Altenburgern, widerrechtlich erbaute Veste Rudenstein (Rudeneck) bis zum l. Mai nieder-zubrechen, widrigenfalls die verzeichneten Burgen auf Verlangen des Abtes in eines der Karntner „Leithauser" (Schankhauser) des Stiftes vvandern und dort so lange stili liegen miissten, bis jene Veste gebroehen und den Oberburgern der volle Schaden-ersatz mit 20 Mark Silber geleistet sein wurde. 6o 3- Der Rudensteiner Handel. — Die Fehde Auffenstein. — Cilli. Allerdings hing trotz dieser Versicherung der Handel um Rudenstein noch Jahrzehende in der Schwebe, ohne dass die angedrohte Einlagerung der Gewahrsmanner in die Oberburger Schenken als Zwangsmittel ihre Schuldigkeit gethan zu haben scheint, und Rudeneck blieb auch dann noch bestehen, als 1345, somit volle 23 Jahre spater, der herzogliche Schied-spruch zwischen den neuen Streitparteien um Rudeneck, namlich dem Gurker Bischof, dem Wallsee, Pfannberger und „Grafen von Cilli" (Friedrich) — vormals Freien von Saneck — einer-seits, dem Ortenburger und den Pettauern anderseits erfloss, um eine blutige und verheerende Fehde einzudammen. Es stand somit 1326 der Sanecker mit dem Grafen von Pfannberg, seinem Vetter und nachmaligem Schwager (durch die Wallseer Heirat s. w. u.), auf gutem Fusse. Die Urkunde des Schiedspruches vom 27. September 1331, der uns weiter unten beschaftigen wird, und durch welchen die hartnackige und ver-wustungsreiche Fehde: zvvischen Herrn Ulrich von Wallsee und dem Freien von Saneck auf der einen, Konrad dem Auffen-s t einer, Landmarschall Karntens, und Graf Hermann von Orten-burg, Sohn des Landeshauptmannes Mainhard in Krain und der Mark, auf der andern Seite — gestillt werden solite, enthalt aber, wie bereits angedeutet wurde — kein Wort, das auf eine schreiende Uebervortheilung oder Benachtheiligung des Saneckers durch den Grafen von Pfannberg im J. 1323 hinwiese, ja sie macht ent-schiedenermassen den Eindruck, dass es sich allerdings hiebei zunachst um den halben Theil der Burg- und Ortsherrschaft Cilli handelte, aber ausschliesslich als um einen Streitpunkt zwischen dem Auffensteiner und Sanecker, wobei Letzterer augenscheinlich ein ihm vom Pfannberger eingeraumtes oder in dem urspriinglichen Erbtheilungsvertrage festgesetztes Einlosungs-recht dem Auffensteiner gegentiber geltend gemacht haben muss und auf den entschiedenen Widerstand des Auffensteiners traf, dem es um den Pfandbesitz, nicht um das Pfandgeld zu thun sein mochte. Anderseits Iegt aber auch die Bildung der beiden Fehde-parteien die Vermuthung nahe, dass ali die „missehelung, chrieg, auflauf und foderungen" — „raub und prant" — und „vang-nusse" nicht allein in dem bezeichneten Streitfalle und in den 3. Die Wallseer und der Sanecker. — Die Pfandschaftsurkunde v. 1330. 6l Folgeubeln der unnatiirlichen Auftheilung eines und desselben Herrschaftskorpers wurzelten, sondern dass hiebei noch andere personliche und politische Gegensatze mitwirkten. Denn die er-\vahnte Urkunde stellt in e r s t e r Linie den Landeshauptmann der Steiermark, den Schwager des Saneckers, dem Landes-hauptmanne K a r n t e n s und dem Sohne des Landeshauptmannes in Krain und in der Mark (damals noch Pfandlander der tirolisch-karntnischen Linie der Gorzer) einander gegenuber. Es ist daher nothvraidig, dass wir zunachst eine friihere Urkunde, die vom 29. December 1330 (Graz) heranziehen, da sie uns iiber das damalige Verhaltniss Friedrich's, des Freien von Saneck, zu dem so machtig emporstrebenden Geschlechte der Wallsee, als vordersten Landesministerialen Oesterreichs und Steiermarks und einflussreichen Gunstlingen der Habsburger Herzoge, Aufschluss gibt. Darin bezeugen die Briider Ulrich, Friedrich und Johann von Wallsee (die von sieben noch lebenden Sohne EberharcVs von Wallsee, f 1288, deren iiltere Schwester Agnes dem Grafen Ulrich V. von Pfannberg, Vetter Friedrich's von Saneck, 1314 — 1330 ehelich verbunden erscheint): Friedrich der Freie von Saneck, Gatte ihrer (jiingeren) Schwester Diemuth, habe ihnen die Burgen: Rohitsch, Kostreinitz, Lengenburg, Saneck, Ostervvitz, Flcednig, Schon-s t e i n und P r a s s b e r g mit dem ganzen zugehorigen Besitze um 8000 Mark Silber Grazer Gevvichtes gegen Riickeinlosung verpfandet. Diese Urkunde bezeugt iiberdies, dass Friedrich von Saneck noch kinderlos war und lasst vermuthen, er habe die Ehe mit der von VVallsee erst vor kiirzerer Zeit geschlossen. Ist uns somit diese Urkunde durch ihr friihestes Zeugniss fiir die eigene Verschwagerung des Freien von Saneck mit den Wallseern wichtig, so gewinnt sie ein noch erhohtes Interesse durch den Nachvveis der damaligen Hauptherrsc.haften des Saneckers und deren Gesammtverpfandung fiir eine Summe, deren Geldwerth in der damaligen Zeit hoch angeschlagen werden muss. Unter diesen Herrschaften begegnen wir zunachst dem urspriinglichen Allodialbesitze und seit 1308 Herzogslehen: Saneck und Ost erwi t z (Scheinegg und Liebenstein fehlen, 62 3. Die Erwerbung von Kostreinitz und Fladnig. wurden somit zuriickbehalten), ferner dem Gurker Hauptlehen Lengenburg (Lemberg), der Ervverbung des Vaters Friedrichs, UIrich's von Saneck: Rohitsch und vier andern Herrschaften, die uns bisher im Besitze der Sanecker nicht unterkamen: Kostreinitz, Fladnig, Schonstein und Prassberg. Da wir die beiden letztgenannten als Heunburger Gut kennen, so gediehen sie eben als Erbschaftstheil an den Sanecker. Ueber die Ervverbung der beiden ersteren geben uns ein paar andere Urkunden Aufschluss. 1322, 29. September zu Pettau datirt der Rechtsbrief Friedrichs von Horberg und seiner Gattin Anna, Grafin von Sternberg, wonach sie die Burgherrschaft Kostreinitz (bei Montpreis) ihrem „Vetter" Friedrich Freien von „Sennek" sammt aller „Mannschaft" fiir 20 Mark Geld und 40 Mark Silbers mit Einwilligung ihres Lehensherrn, des B. Heinrich von Gurk verkaufen. Dass Friedrich von Saneck darin „Vetter" und 1332, da Anna bereits Witwe war, von ihr „Oheim" genannt wird, weist nach dem damaligen sehr vagen Begriff, der mit den Bezeichnungen „Vetter" und „Oheim" verbunden war, auf eine entferntere Vervvandtschaft hin, und wir werden nicht fehl gehen, wenn wir als deren Wurzel die begrundete Annahme gelten lassen, wonach Anna von jenem Grafen Ulrieh von Sternberg abstammte, der durch seine Ehe mit einer Pfaniiber gerin Schwager des Saneckers Konrad (I.), des Grossvaters unsers Friedrich, gevvorden war. Sie war einer der letzten Sprossen ihres heruntergekommenen, einst so angesehenen Geschlechtes, denn sie iiberlebte noch lange den Verkauf der Grafschaft Sternberg in Karnten an die Ortenburger (1330). Die formliche Belehnung des Saneckers mit Kostreinitz durch den Gurker Bischof Heinrich erfolgte den l. October d. J. 1322. Fladnig (Vlednyk), die namhafte Burgherrschaft an der Vereinigung der Wurzner und der Wocheiner Save in Oberkrain unterhalb Krainburg, erwarb der Sanecker kaufweise (1328, 17. April, Lengenburg) von Heinrich von Montpreis um die bedeutende Summe von 1012 Mark Silbers. Dass damit nur der Antheil Heinrichs gemeint sein konnte, geht daraus hervor, dass vier Jahre spater Heinrichs Bruder, Ulrieh von Montpreis, ebenfalls die Burgherrschaft Fladnig (mithin seinen Antheil) 1332, 25. Juli dem Sanecker fiir 2000 Mark versetzte. Wenn in diesen Urkunden somit wenig Bestimmtheit in der Bezeichnung des Sachverhaltes hervortritt, so darf es uns nicht VVunder nehmen, dass auch der wichtige Spruchbrief von 1331, der uns iiber die Bedeutung und den endlichen Abschluss 3. Der Spruehbrief vom 27. September 1331- 63 jener grossen Fehde machtiger Geschlechter Aufschluss gibt, an Klarheit gar manches zu wunschen iibrig lasst. Dass die Fehde schon 1328 im vollen Zuge war, bevveist die urkundliche Thatsache, der zufolge Herzog Heinrich von Karnten-Tirol (1328, 18. Mai) in einer Episode desselben, namlich in der Fehde zvvischen dem Auffensteiner und dem steierischen Weissenecker, deren auch der Siihnbrief von 1331 gedenkt, als Schiedsmann auftrat. Wir erfahren ferner, dass den 19. Februar 1331 Herzog Albrecht II. von Oesterreich - Steier mit andern einen Schiedspruch versuchte, der aber keine friedsame Wirkung gehabt haben muss. Inmitten dieser Fehde vollzog sich die bereits erorterte, ungevvohnlich bedeutende Verpfandung der Hauptherrschaften des Freien von Saneck an die Wallseer, seine Schwager v. J. 1330. Mit Recht gewahrt man darin einen inneren Bezug zu dem schwebenden Handel. Offenbar erkennt man als Beweggrunde dieses Vorgehens Friedrichs von Saneck nicht allein die bisherigen Guterkaufe und die Widerlage fiir seine Gattin, sondern auch das begreifliche Streben, die fur seine Fehde nothvvendigen Geld-mittel z ur Verfugung zu haben und zugleich die Sicherheit des Besitzes dadurch zu erhohen, dass er das Interesse der machtigen Wallseer, seiner Schvvager, damit enger verkniipfte. Und nun wollen wir die Hauptpunkte des Siihnebri efes vom 27. September 1331 in moglichster Kiirze skizziren. Als Schiedsmiinner erscheinen darin Dietrich, Bischof von Lava nt, Otto und Rudolf von Liechtenstein, letzterer Landeskammerer in Steiermark, und Herdegen von Pettau, Marschall des Steirerlandes, mit Vollmacht Herzogs Otto von Oesterreich. — Zunachst \vird „Fried und Suen" zwischen den streitenden Parteien ausgesprochen. Sodann wird festgesetzt, dass alle Schadigungen aufzuhoren haben, die Gefangenen ledig zu lassen und jedes Gelobniss sowie jede Burgschaft in Fehdezwecken abgethan seien. Alles, was an Unfrieden zvvischen dem 19. Sept. (Erchtag vor Sand Matheistag) und dem Tage des Schiedspruches verlaufen ist, desgleichen was von da bis zum 11. November (St. Mertenstag) „in dem Frieden" verlauft, soli von den beiderseits gewahlten Schiedsmannern binnen vierzehn Tagen beigelegt vverden. 64 3. Der Suhnbrief vom 27. September 1331. Der nachste Absatz der Urkunde ist der wichtigste. Er lautet \v6rtlich: „Wir sprechen auch, dass der von Auffenstein („Ouenstain") das h a i b e Cilli („Zilli halbes") und wasdazu gehort, gelost (ibergeben soli um dritthalb hundert Mark Silbers dem Freien von „Sanekke", wie der Spruchbrief besagt, den Herzog Albrecht mit andern Schiedleuten dariiber erlassen („gesprochen") hat". Damit diese „Losung" desto besser vorsichgehen moge, sollen Beide „das Haus" (die Burgherrschaft Cilli) theilen und das L o o s entscheiden lassen („mit einem loez welen"). — VViirde, wenn der eine Theil Zilli besetzt („sich vmb Žili verget"), zwischen den Dienern des Auffensteiners oder des Saneckers irgend ein „Auflauf" sich ereignen, so sollen sie, falls sie nicht binnen acht Tagen einig werden konnten, jeder einen vom Schiedsgerichte bestimmten „Freund" zum Austrage des Handels bestellen. Wulfing der Edlinger (in einer Urkunde von 1322, 25. Janner als einer bezeichnet, der sich dem Ausspruche Friedrich's von Saneck fiigt) und al le wie immer genannten Ansassen des Herrschaftstheiles, der dem Sanecker zufolge des Theilbriefes des Grafen Ulrieh von Pfannberg und des Spruchbriefes Herzog Albrechts II. gebtihrt, sollen straflos („uncoltena) bleiben an Leib und an Gutvor dem „Freien" (Friedrich von Saneck) dafiir, dass sie gegen ihn dem Auffen-steiner anhiengen („zugelegt haben"). Niklas von Alte n burg („Altenwurch") und die Andern, die in dem An t h ei le des Pfannbergers sesshaft sind, haben laut des „TheiIbriefes" dem Auffensteiner zuzufallen. — Ueber die Forderungen um fahrendes Gut oder Giilt, die der „Frey" (der Sanecker) und Herr Wulfing gegen einander anstrengen, und in Ansehung des Streithandels um Sc h on burg moge Herzog Otto den Ausspruch fallen. — Um den Zehend bei Neukirchen soli der Sanecker das Recht suehen. — Herr Ulrieh von Wallsee wolle von seinem „Diener" Hertlein dem Weissenecker (dessen Ver-wandter von den Auffensteinern erschlagen wurde) in Erfahrung bringen, ob Herr Konrad von Auffenstein und seine Dienst-mannen vor jenem sicher seien, da sie doch ausgeglichen waren (wie der Suhnbrief Herzog Heinrich's von 1328 besagt). VViirde der Weissenecker sich dem Frieden nicht bequemen, so musse sich der Wallseer seiner binnen Monatsfrist („in einem manoede" = monate) entledigen („sein auzzen") und weiterhin wider sie (den Auffensteiner und dessen Dienstmannen) nichts im Schilde fuhren. — Was den Todtschlag Oettelins des „Moerdx" (offenbar Mor d a x, eine Karntner Edlingfamilie) betrifft, so solle Friede herrschen und Herr Konrad von Auffenstein und seine Diener 3. Der Schiedspruch v. 27. Sept. 1331 und die Pfaudverschreibung v. 1323. aiigegangen werden, dass sie sich des Hasses gegen den Todt-schliiger entaussern. — Schliesslich sollen alle jene Leute, welche in Steiermark oder K a r n t e n die Burgen anderer beschlichen oder sich an Menschen oder Gut vergriffen und keinen Herrn namhaft machen konnen, der sich ihrer diesfalls annehme, von dem betreflfenden Landeshauptmanne festgenommen, vors Gericht gestellt und falls sich ihrer Sache kein Herr befreundet zeigen vviirde, nach Landesbrauch behandelt werden. Alles Vorangehende bezeugen die Schiedsmanner als ihr Erkenntniss und der Auffen-steiner, Ulrich von VVallsee und Friedrich von Saneck (Saunek) geloben bei ihrer Treue, diesen Spruch aufrechtzuhalten, dem die vier Schiedsmanner und die drei Verglichenen je ihr Siegel an-hiengen. Des Ortenburgers, welcher im ersten Absatze als einer der in der Fehde Stehenden genannt wurde, geschieht nicht weiter Ervvahnung. Der Schiedspruch an sich lasst nun den der Fehde voraus-gegangenen Sachverhalt keineswegs klar erkennen; denn abge-sehen von seiner gerade in Bezug des Kernpunktes ziemlich aphoristischen Fassung beruft er sich auf einen „Theilbrief", den der Sanecker vom Pfannberger Grafen Ulrich in Handen liabe, und auf einen beziiglichen „Spruchbrief" Herzog Albrechts II., deren Kenntniss er voraussetzt, welche uns aber nicht vor-liegen. Wir miissen daher den Inhalt der Taidungsurkunde von 1331 mit dem Wortlaute des Verpfandungsactes von 1323, 30. Janner und mit einem spiiteren Zeugniss vergleichen. Es ist dies jene Urkunde von 1333 (28. Februar, Cilli), womit Konrad von Auffenstein und seine Hausfrau den Verkauf ihres halben Theils an der Feste, dem Markte und Gerichte Cilli an Friedrich von Saneck bezeugen. Jene Verschreibung der Heunburger G r a f i n und Ulrichs von Pfannberg von 1323 besagt deutlich, dass beide ihr rechtes Erbeigen Cilli, die Burg, den Markt, den Thurm im Markte, die dort sesshaften Edelleute und die zu«e- ' o horige Mannschaft, Leute und Gut, sammt den Einkunften ausserhalb des Marktes, welche mit diesem 50 Mark herrschaft-lichen Einkommens (froener giilt) ausmachen, dem Herrn Konrad von Aufifenstein und seiner „Wirthin", Frau Diemuth, um 500 Mark Silber Wiener „Gel6tes" vom nachsten St. Georgen Tage (24. April 1323) iiber 3 Jahre (also bis 1326) verkauften. Sollten sie innerhalb dieser Frist „von ihrem eigenen Gut" 500 Mark Silber aufbringen, so sollen ihnen der Auffensteiner, seine Krone s: Saneck-Cillier. , c 66 3. Die Saehlage des Cillier Handels 1323—1333. Frau und ihre Erben die ganze Pfandschaft einlosen lassen. D a-gegen ist es den Pfandgebern vervvehrt, diesen Satz inzwischen zu veraussern oder wieder.zu verpfiinden. Nach Ablauf dreier Jahre soli jeder Theil durch einen ehrbaren Mann die Losung des Satzes oder Pfandgutes bestimmen. Die Heunburger Witvve und der Pfannberger verpfandeten somit die ganze Burg- und Marktherrschaft Cilli an die Auffensteiner gegen Riickeinlosung auf bestimmte Zeit. Da nun in dem Schiedspruche des Jahres 1331 von der H a 1 f t e diese s Besitzes, den der Auffensteiner als damaliger Inhaber desselben dem Sanecker fiir 250 Mark Silbers ausfolgen solle, anderseits von dem Pfannberger A n t h e i 1 e, d. i. der Besitzhalfte in den Handen des Pfannber^ers und von dem Theilbriefe die Rede ist, den der Sanecker in Bezug jener ihm schiedsrichterlich zugesprochenen Besitzhiilfte vom Pfannberger erhalten, so haben wir es augenscheinlich mit einer wesentlichen Veninderung der ursprunglichen Saehlage des Jahres 1323 zu thun, und aus dieser Veninderung entsprang jene blutige Fehde. Offenbar trat sie nach Ablauf der stipulirten drei-jahrigen Pfandfrist im J. 1326 ein. Der Pfannberger veriiusserte namlich seinem Vetter, Fried-rich von Saneck, die eine Hiilfte der Cillier Burg- und Orts-herrschaft, indem er sich die andere vorbehielt; er theiltemit ihm diesen Besitz unter nicht naher bekannten Bedingungen. Die Heunburger Grafenvvit\ve, deren weiter keine Ervvahnung gesehieht, diirfte anderweitig entschadigt worden sein, und der Auffensteiner solite sich nun mit der Hiilfte des Pfandbesitzes begnugen, den ihm der Pfannberger als seinen Besitztheil noch vveiterhin beliess. Deshalb heisst es auch im Spruchbriefe von 1331, dass die „auf dem Pfannberger- Herrschaftstheile sesshaften Leute dem Auffensteiner zufallen", und vveiter oben, dass der Sanecker und Auffensteiner „das Haus" d. i. die Burg theilen und die Theile sich ausloosen sollen. Der reiche Auffensteiner, dem gewiss viel daran lag, den ihm vvillkommenen Pfandbesitz ganz in den Handen zu behalten, wollte sich augenscheinlich an jenes Abkommen zvvischen dem Sanecker und Pfannberger nicht kehren, betrachtete dasselbe als 3. Die Saehlage des Cillier Handels 1323 — 1333 und sein Austrag. 67 vvillkiirliche Abanderung des urspriinglichen Pfandvertrages vom J. 1323, hielt den Sanecker mit Gewalt ab von der Besitzergreifung seines Antheiles und behauptete somit die ganze Pfandschaft. Der Pfannberger scheint sich dabei in der Rolle eines passiven Zuschauers gefallen zu haben, denn sein Besitz in Karnten machte es nicht rathlich, mit dem machtigen Auffensteiner, dem dortigen Landeshauptmanne, anzubinden. Durch den Vollzug des Ausgleiches von 1331 wurde also gevvissermassen ein Uebergangsstadi um geschaffen. Der Auffensteiner behielt die Pfannberger Halfte und raumte dem Sanecker fiir 250 Mark die andere ein. Der Freie von Saneck bot jedoch begreiflicher Weise Alles auf, um die ganze Herrscliaft Cilli und mit ihr den Schvverpunkt seines Besitzes im Santhale zu erlangen. Er brachte es nach anderthalb Jahren im Einvernehmen mit dem vvahrscheinlich geldbediirftigen Grafen von Pfannberg zuwege. Diese neue und letzte Phase des Cillier Handels besiegelt die Auffensteiner Urkunde vom 28. Februar 1333 (Cilli). Nicht der Pfannberger lost seine Besitzhalfte vom Pfandinhaber ein, sondern der Freie von Saneck kauft sie dem Auffensteiner ab, indem er ihm dafur die halbe Herrschaft Gutenstein im karntnisch-steierischen Grenzgelande der Drau — bisher gemeinsamer Besitz des Sanecker s und Pfannberger s (der „lieben Schvvager", wie sie beide der Auffensteiner nennt und somit eine thatsachliche Vervvandtschaft mit ihnen andeutet) — und uberdies die Baar-summe von 200 Mark Silbers als Aufzahlung gibt. Die besondere Abfindung des Freien von Saneck mit dem Grafen von Pfannberg kennen wir nicht, aber Thatsache ist es, dass seit 1333 der Erstgenannte Besitzer der ganzen Burg-und Ortsherrschaft Cilli vvurde, denn von da ab begegnen vvir nur i h m als Orts- und Gebietsherrn alldort. Unstreitig bildet der Cillier Handel eine der vvichtigsten Episoden in der Giitergeschichte der Sanecker und sein giinstiges Endergebniss liisst erkennen, dass das ganze Erbe der Heunburger auf steirischem Boden bestimmt war, dem Gebaude der Giitermacht der Freien von Saneck allda sich als massige Bausteine einzufiigen. 68 3. Die politische Sachlage 1331—1341. Wir vvollen nun die weiteren Daten der Giitergeschichte des Hauses der Sanecker unter Friedrich einer spiiteren Ueber-sicht vorbehalten und jetzt die politische Sachlage und die iiussere Rolle des Letzten vom Namen der Sanecker innerhalb der Jahre 1331 —1341 schildern. Es war eine bewegte Zeit; denn schon bereitete sich die folgenschwere Losung der Karntner Frage vor. Schon hatten die Habsburger Albrecht II. und Otto, seit 1330 die Ueberlebenden von sechs Briidern, die beziiglichen Verbriefungen K. Ludwig's des Baiers in Hiinden, deren Zweck es vvar, den Herzogen von Oesterreich und Steier das Karntner Herzogthum zuzuwenden, wenn ihr Ohm Heinrich — seit 1330 Schwiegervater Johann Heinrich's, des jiingeren Sohnes Johanns von Bohmen — die Augen schlosse, um so die schlaue und bedrohliche Landerenverbungs-politik des letztgenannten Luxemburgers vvirksam zu durchkreuzen. Die Politik des Hauses Habsburg durfte sich Karnten nicht entgehen lassen; darauf war ihr Augenmerk schon in den Tagen K. Rudolf s gerichtet, denn es galt den breiteren Ausbau seiner Landermacht im Ostalpengebiete; iiberdies finden wir die Habsburger der tirolisch-karntnischen Linie der Gorzer nahe ver-wandt, und Karntens Nachbargebiet: Krain und die Mark (O. und U. Krain) musste als Pfandschaft an sie, die Eigen-thiimer, zuruckfallen. Als nun das massgebende Ereigniss, der Tod Herzog Heinrich's von Tirol- Karnten und Pfandherrn in Krain und auf der Mark, vormals Konigs von Bohmen, 1335, 4. April eintrat, griffen die Habsburger rasch nach den oben bezeichneten >0 o Landern, mit denen sie auch K. Ludwig der B. 1335, 2. Mai zu Linz formlich belehnte. So vvar das Erbe Heinrich's thatsach-lich getheilt; Karnten und Krain waren habsburgisch geworden, vvahrend Tirol die Luxemburger festhielten und namentlich seit der Uebernahme der Vervvaltung Tirols durch den alteren bohmischen Konigssohn, Markgrafen Kari von Mahren (nachmals K. Kari IV."i — im Janner 1336 — entschlossen waren, den mit ihnen seit Kurzem (16. Februar 1335) verschvvagerten Herzogen von Oesterreich, ihren ostlichen Nachbarn, Karnten aus den Handen zu reissen. 3- Die politische Sachlage 1331 1341. 6y I11 diesen Zeitlaufen bereits tritt uns Friedrich, der Freie von Saneck, in einer nicht zu unterschatzenden Amts-stellung entgegen. Seit Fruhjahr 1334 finden wir ihn namlich in Urkunden als Hauptmann Krains und der Mark (Capi-taneus Carniola et Marchia) angefiihrt. Die Behauptung, die Be-stallung des Saneckers sei 1332 erfolgt, hat keinen zwingenden Beweis hinter sich. Immerhin vvar er also noch wahrend der Gorzer Pfandherrschaft zu diesem Amte befordert worden. Als nun die Besitznahme von Krain und der Mark durch die Habsburger erfolgte (1335), wurde der Sanecker in seiner Wiirde bestatigt und leistete als Krainer Hauptmann und Lehenstrager den Habs-burgern 1335 Kriegsdienste gegen Bo hm en („gen Pehaim") und um die Wende der JJ. 1335—1336 abermals solche dort und an der ungarischen Grenze („an die gemerkche gen Vngern"), wie die wichtige Urkunde der Herzoge Albrecht II. und Otto vom 4. Janner 1336 besagt, deren Bedeutung fiir das Giiterwesen nachtraglich zur Sprache kommt. Denn K. Johann von Bohmen hatte den Angiovinen Kari Robert, K. von Ungarn, den Vetter der Habsburger, welcher schon einmal (1328) die Waffen gegen sie erhoben, fiir ein Biindniss wider die Habsburger gevvonnen, ohne dass es jetzt vvie damals zu einem langeren Kriege zwischen Oesterreich-Steier und Ungarn kam, wahrend K. Ludwig d. B. im Janner 1336 zu Wien seine Allianz mit den Habsburgern erneuerte. Letztere geriethen seit Fruhjahr 1336 in ziemliche Be-drangniss; denn dem starken Heere des Bohmenkoniges gesellte sich noch eine bedeutende Hilfsmannschaft der Ungarn, ja auch der Polen zu, deren Herrscher im Sommer des J. 1336 zu Marchegg mit K. Johann zusammentrafen und die Fortfuhrung des Krieges beriethen. Die Habsburger befanden sich angesichts erdrtickender Uebermacht in ausserster Nothlage. Da liess sie der Anzug K. Ludwig's mit bedeutendem Heere gegen Heinrich von Niederbaiern, den Eidam und Verbiindeten K. Johann's, wieder aufathmen, denn die Kriegsgefahr lenkte dorthin ab. Im Lager des Kaisers befand sich auch Herzog Otto von Oesterreich; denn dem alteren Bruder, Albrecht II. dem „Lahmen" — richtiger lahmgevvordenen — wehrte sein korperlicher Zustand, am Heereszuge theilzunehmen. 7o 3. Dic politische Sachlage 1331 — 1341- K. Johann von Bohmen wich aus seiner festen Stellung bei Landau an der Isar zuriick, um sein eigenes Gebiet vor einem Einfalle des Kaisers zu decken, und dieser begab sich nach Linz. Hier aber verlangte er zum Ersatze seiner Kriegskosten namhafte Pfandschaften im Lande Oesterreich, und als die beiden Herzoge Albrecht II. und Otto sich dessen weigerten, zog er mit dem Heere ab. Der Luxemburger jedoch, dessen Feindschaft gegen K. Ludvvig Alles ubervvog und dem somit das offenkundige Zer-wiirfhiss des Wittelsbachers mit den Habsburgern willkommen \var, fand sich nun bereit, mit den Letzteren in Frieden zu kommen. Die Unterhandlungen beider Theile auf dem Boden Oberosterreichs zu Freistadt und Enns fiihren an letzterem Orte 1336 (9.—11. October) die wichtigsten Uebereinkiinfte herbei, welche, in mehreren Urkunden niedergelegt, den Titel Ennser Friede fiihren. Ilir Schwerpunkt liegt in der Anerkennung der thatsachlichen Herrschaft der Habsburger in Karnten durch den Luxemburger, anderseits in einem Schutz- und Trutzbiindnisse „vvider Jedermann". Dadurch ward jede weitere Kriegsgefahr an der Donau beseitigt, denn Ungarn be^ueinte sich gleichfalls dem Waffen-stillstande und erneuerte den 11. September 1337 die friiheren gutnachbarlichen Beziehungen zu Habsburg, indem es dem Ennser Frieden beitrat. Allerdings wollten denselben die eigenen Sohne Johann's, Markgraf Kari und Johann, der Gemal Marga-rethens „Maultasche", der Erbin Tirols, noch immer nicht aner kennen und A. 1338 drolite ein Einfall dieser Luxemburger von Tirol aus nach Karnten ; doch schwand die Gefahr vvieder, und Herzog Albrecht II. verstand es, durch vortheilhafte Biind-nisse mit der andern Gorzer Linie, mit dem Patriarchen Bertrand von A(juileja, anderseits durch kluge Ordnung des Landervvesens sie auch weiterhin mit Erfolg zu beschvvoren. Das Jahr 1339, in welches (17. Februar) der Tod Herzog Otto's von Oesterreich und die Alleinherrschaft seines Bruders Albrecht II. fallt, bewirkte den volligen Ausgleich der Habsburger mit dem Konige Ungarns, wobei im Juni d. J. die Luxemburger K. Johann und Markgraf Kari die Unterhandler abgaben, und bahnte .3 Die polit ische Sachlage 1331 — 1341. — Der Grazer Tag des J. 1338. 71 auch den formlichen Beitritt des Letzteren und seines Bruders Johann von Tirol zum Ennser Vertrage ihres Vaters mit den Habsburgern an. Aber auch mit Kaiser Ludwig sehen wir den klugen Herzog Albrecht II. auf ausserlich gutem Fusse, wie das Bundniss der beiden Habsburger mit dem Reichsoberhaupte (vom 10. Janner 1339) beweist. So gestaltete sich allgemach eine Friedensara fiir die osterreichischen Liinder, und die Verkntipfung der Interessen der neu gewonnenen Provinzen Karnten und Krain mit denen der Steiermark spiegelt sich am besten in den standischen Ausschuss-berathungen vom September 1338 zu G raz, welche die Er-theilung eines dem steiermarkischen angeglichenen Landrechtes fiir Karnten und Krain zur Folge hatten. Sehr bezeichnend lauten die beziiglichen Worte des zeit-genossischen Chronisten J o h a n n e s, Abtes des Cisterzienser-klosters Viktring in Karnten: „In diesem Jahre den 14. September fanden sich die Landesministerialen Karntens nach gemein-samem Beschlusse bei dem Herzoge Albrecht in der Stadt der Steiermark, welche Gretz genannt vvird, ein, sprechend, dass sie zufolge der Abschaffung und des Aufgehens ihrer alten Landes-rechte im Dunkel der Vergessenheit einer Regelung ihres Lebens durch festgestellte Gesetze bediirften, und baten, (der Herzog) moge durch neue Satzungen und Artikel iiber die verschiedenen Rechtsfalle das Volk ihres Landes schirmen ...... Es wir 6. Janner) sei nebenher gedacht, weil der Luttenberger Wein im Lagerkeller des zweiten Sohnes Friedrichs, Graf Hermann's I., zur Zeit seiner Preussen- und Litthauerfahrt im Gefolge Herzog Albrechts III. (1377) dem zeitgenossischen Spruch- und Wappendichter Suchenwirt Anlass zu einer besonderen Bemerkung bietet, die dieser Rebe des Unterlandes nicht zur Unehre gereicht. Aus der Gesammtheit dieser die steiermarkischen Erwer-bungen betreffenden Zeugnisse wollen \vir nur einige wenige inhaltlich bedeutsamere Urkunden hervorheben. Zunachst ist es der Schiedspruch des Gurker Bischofs Ulrich in dem Grenzstreite z\vischen seinen Lehensleuten, dem Grafen von Cilli und Hanns von Konigsberg (1347,15- August, W.-Landsberg), der vor Allem die Besitzgrenze der Herrschaft Herberg betraf und die Beiziehung der altesten Leute von Drachenburg als massgebender Rechtsfinder veranlasste. Gleich friedlicher Charakter haftet an dem Inhalt der beiden Urkunden (1355, H- u- 18. Oct.), worin Graf Friedrich die ihm vom Hoch-stifte Salzburg verliehenen Lehen in der Gegend von Rann 102 4- Hochstiftliche Lehen. Cillier Minoriten. Altenburg u. Oberburg. (nRayn", der Grenzort) und Herberg, wo sich Salzburger und Gurker Kirchenland und Lehensgebiet beruhrten, als empfangen bestatigt, und anderseits Erzbischof Ortolf (aus dem Hause der Herrn von Weisseneck, 13.43— 1365) die Grenzen derselben, durch beiderseitige Spruchleute ermittelt, feststellt. Es ist zugleich der erste Nachvveis von Salzburger Kirchenlehen im Hause der Saneck-Cillier und erregt unser Interesse durch die charak-teristische Mischung deutscher und slovenischer Ortsbenennungen. Anderen Schlages ist der Belehnungsbrief des aquilejischen Patriarchen Bertrand (vom 25. November 1347, Cividale), denn er ervveitert unsere Kenntniss von den aq u i lej i s ch en L eh en des Cilliers im siidlichsten Theile des Santhales. Der Notariatsact des Patriarchen verleiht die von den Brudern Martin und Johann von Reicheneck aufgesandten Wein- und Getreidezehenden auf dem Gute Tiiffer („Tyffera) u. zw. in Retschitz (Rečica) dem Grafen Friedrich von Cilli in Anbetracht seiner Emebenheit. O Zeitlich nahe grenzt daran die Vollmacht des genannten Kirčhenfursten an den Gurker Bischof Ulrieh, die im Minoriten-k 1 o s t e r zu C i 11 i, einer Griindung, die traditionell dem Jahre 1240, den Zeiten der Heunburger angehort, von dem Grafen Friedrich neuerbaute und dotirte Allerheiligen-Capelle einzuweihen. Es ist dies eine der ersten Stiftungen der Cillier fiir ein Kloster, das spater diesem Geschlechte so vieles verdankte. Den Abschluss der bedeutsameren Thatsachen im Bereiche der Besitzverhaltnisse des ersten Grafen von Cilli auf dem Boden der Steiermark mogen die urkundlichen Zeugnisse iiber sein Verhaltniss zu den Altenburgern und zur Vogtei des Klosters Oberburg bilden. Es musste im Bestreben Friedrichs von Cilli liegen, als Hauptdynast im Santhale und Vogt des genannten Klosters das aquilejische Schlosslehen Oberburg zu erlangen, als dessen damalige Besitzer die Briider Eberhard, Friedrich und Wilhelm von Altenburg auftreten, und die Geldbedurftigkeit dieses auch im Cillier Burgherrschaftsbezirke mit Besitz versehenen Geschlechtes ebnete bald die bezuglichen Wc»e. o o Den Anfang machte der Verkauf des Drittelantheil.es von Oberburg durch Eberhard den Altenburger und dessen Gattin 4. Die Oberburger Vogtei. Erwerbungen in Karaten und Krain. 103 (1349, 14. December). FiinfMonate spater (1350, 8. Mai) ervvarb der Cillier den zvveiten Drittheil vom Altenburger Friedrich um 300 Mark Grazer Pfennige und auch den dritten, den Briidern Friedrich und VVilhelm gemeinsamen Antheil sammt ihrem Gute in Ober-Cilli fiir die Summe von 800 Mark. Diese Entvvicldung der Gutermacht Friedrichs von Cilli im oberen Santhale bis an die Pforten des Klosters Oberburg verlieh seinem Ansehen als Vogt ein wachsendes Gevvicht. I.nmerhin war er nicht abgeneigt, sich die Ausiibung seiner Rechte bis auf vveiteres ablosen zu lassen. So bezeugt die Urkunde des Abtes und Conventes von Oberburg (vom 19. Februar 1352): Graf Friedrich von Cilli, ihr Herr und Vogt, habe auf ihre Bilten das Gericht und die Vogtei, die er in der Gegend von Oberburg und auf den Stiftsgutern ausiibte, dem Kloster „bescheidentlich" und zwar unter der Bedingung libertragen, dass Abtei und Convent ihm und seinen Erben d a fiir alljahrlich zu Weihnachten mit 50 Mark Aglajer Pfennige diene. Doch bleiben ihm die Falle „um den Todt", also der Blutbann, vorbehalten. Wiirde das Kloster mit der Entrichtung der 50 Mark saumen, so habe der Graf die Befugniss, sich diese Ablosungssumme selbst zu verschaffen. Die Urkunde schliesst mit der erneuten Anerkennung der Erbvogtei des Grafenhauses. Dass der Cillier auch vveiterhin seine einfluss-•reiche Stellung wahrte, bevveist die Erkl;irung des neuen Abtes Niklas und des Convents (vom 21. November 1352), \vorin sie versprechen, sich an die Entscheidung des Grafen zu halten. Dieselbe betraf namlich die Resignation und Dotirung des friiheren Pralaten Johannes. Wenden wir uns nun der Giitcrenverbungen des Cilliers auf dem Boden der Nachbarlander, Kiirnten und Krain, zu. In Kar nt en durften jene pfandweisen Ervverbungen zu suchen sein, welche (1357, 24. April) der Cillier mit Wci-gand von B le i b ur g, eineni Ministerialen der erloschenen Heunburger, dann der Auffensteiner, vereinbarte. Noch namhafter war eine zweite Pfanderwerbung, die die Burgherrschaft S t ein im Jaunthale betraf; Otto Rehel von Rechberg veriiusserte sein Besitzrecht darauf 1358, 28. Juli. Ungleich verzweigter erscheinen die Giitergeschafte des Cilliers in Krain und „auf der Mark". Zunachst war es die Erweiterung des Fischrechtes an der krainischen Save, bei 104 4. Kraincr Ervverbungen. Haus in Wien. Finanzielles. Gamlin, welche er durch beziiglichen Kaufvertrag mit Hermann von Pillichgraz (1351, 30. Janner, Laibach) erzielte. Dann folgte die hochvvichtige Ervverbung der Burg- und Marktherrschafi Gurkfeld, deren bereits bei den Abmachungen mit den Scherfen-bergern gedacht wurde. Dazvvischen schob sich der wichtige Streithandel zwischen dem Grafen von Cilli und Herdegen von Pettau um den Besitz der Katzensteiner, der Herrn von Katzenstein oder Vigaun im Krainer Oberlande. Wir kennen dariiber den Schiedspruch Ulrich's von Wallsee, den er als Schwager der beiden streitenden Theile fallte. Der zur Katzen-steiner Burgfeste gehorige Antheil und das um Gurkfeld Angekaufte verbleibt dem Cillier. Endlich sei noch der Giiter gedacht, welche sich (1359, 1. Marz) der Cillier von Hanns von Ste in als Erblehen auftragen liess. Sie mehrten den alten Besitz der Sanecker in dieser Gegend. Zu dem einen Ilause, das er inVVien envarb und dessen Burgrechtsablosung die Urkunde Konrad s, des „Kammerers" und Kirchenmeisters zu St. Michael, (1353, 23. Juni) bezeugt, gesellte sich ein zvveites „in der Schauffellucken" (h. Schaufler-gasse), das der Cillier (1356, 24. Mai) dem Grafen Hanns von Pfannberg fiir 400 Mark Wiener Pfennige abkaufte. Diese Riihrigkeit im Ervverben, im Verbreiten und Ver-dichten des Besitzes in wechselnder Form bildet den Mittelpunkt der Lebensthjitigkeit des Cilliers. Es bedurfte dazu ungew.ohnlicher Geldmittel, einer namhaften Baarschaft in jener an bevveglichem Capital verhaltnissmassig armen Zeit. Es darf uns daher nicht Wunder nehmen, wenn Graf Friedrich mitunter auch als Darlehennehmer bei jiidischen Geld-beschaffern und Schuldner bei einzelnen Privaten auftritt, aber unter dem beziiglichen Dutzend von Schuldbriefen ersterer, unter den el\va 20 uns bekannten Verschreibungen letzterer Art, in vvelchen der Cillier eine Rolle zugewiesen bat, betrifft den Grafen ein kleiner Bruchtheil, w;ihrend er in der Regel als Biirge fiir fremde Schuld, andererseits als Gliiubiger erseheint. Nicht zvvecklose Hascherei nach Notizen, sondern ein sach-gemasses Vorgehen scheint es uns zu sein, \venn wir im rasehen Fluge den Inhalt einiger dieser Urkunden streifen, weil er den 4. Biirg- und Glaubigerschaft. Dienst- und Lehensmannen. 105 vorzeitigen Werth des Baargeldes und die wirthschaftlichen Ver-hiiltnisse der damaligen Zeit und Gesellschaft abspiegelt. Da stellt (1342, 18. August) Graf Friedrich dem Juden Jochant von Pettau fiir 112 Mark Pfennige genannte Biirgen; 1346, 10. August fallt diese Aufgabe bei einem Gelddarlehen der Grafen Heinrich und Otto von Ortenburg und ihres Vervvandten, des Grafen von Cilli, Heinrich dem Wildhauser zu. 1350 (6. Mai) biirgt der Cillier fiir den Grafen Albert IV. von Gorz dem Juden Izzerlein um 350 Aglajer Pfennige und bald darauf (1351, 20. Marz) wird er von den Katzensteinern, Rudolf und Diepolt, den Juden: Mosch, Chadigim, Slomlein und Ioendl als Gutsteher fiir 550 Mark Grazer Pfennige in Aussicht gestellt. Wiederholt ervveist er diesen Biirgschaftsdienst den Scherfeiiber gern bei Judenschulden im Betrage von 30 und 50 Mark (1351, 15. Mai, 1357, 14. Mai), er leistet ihn seinem „Schwager" Heinrich von Montpreis im Vereine mit dem Grafen Ott von Ortenburg bei dem Grazer Juden Mendlein fiir 140 Mark Aglajer Pfennige (1352, 31. Mai), Hertel dem Truchsner fiir 28 Mark (1352, 5- Juli), seinem Schwiegersohne Grafen Friedrich von Ortenburg fiir 120 Mark (1355, 31. Mai), den Katzensteinern fiir 231 Gulden (1355, 21. November), dem Hanns von Ste in fiir 64 Mark Aglajer Pfennige (1353, 4- Juli), Hermann dem Schenken von Osterwitz fiir 200 Gulden (1353. 15-August). Fast eben so lange ist aber die Reihe der ihm ausgestellten Schuldbriefe. Da erscheinen die Scherfenberger mehr als einmal, \vie wir schon oben bemerkten, wo von ihren Giiter-verkiiufen an den Cillier die Rede war, Hanns von Konigsberg (1341) mit 400 fl., Heinrich von Montpreis (1343) mit einem Betrage von 100 Gulden, Friedrich von Herberg (Hervverch) mit 8 Mark alter Grazer Pfennige und 13 „guten Gulden Florin", vvofiir er ihm seine „ganze Mannschaft" verpfandet u. A. Wir hatten schon friiher Gelegenheit gefunden, auf Burg-, Dienst- und Lehensmannen der Sanecker hinzuweisen und wollen auf dieses Capitel hier wieder eingehen, indem wir zunachst jener Ministerialen gedenken, welche, als zur Stamm-herrschaft Saneck gehorig, dieses Pradicat fiihren. In dem Zeit-raume von 1318—1355 begegnen uns urkundlich als solche die Bruder: Rudolf und Wetzmann, Neffen der Reichenecker: Mertl und Hensl, deren nachster Verwandter Hanns, Erzdiakon im Santhale (1345) war. Der eine von jenen zvvei Ministerialen, Rudolf („von Seunek", wie sein Siegel in einer Urkunde von 106 4- Reicheneck. Schalleclc. Scherfenberg. Katzenstein. — Leibeigene. 1336, 10. Juli darlegt) „Burggraf von Sevvnek", nahm auf acht Jahre die Burgherrschaft Reicheneck in seine Vervvaltung. 320 Mark alter Grazer Pfennige, eine sehr bedeutende Summe, solite in Anschlag kominen auf die Schulden, in vvelche seine Ohme bei den Pettauer Juden verfallen waren. Mert (Mertl) von Reicheneck selbst bezeugte (1359, 25. April), dass er Diensl-mann des Grafen von Cilli gevvorden. Auf.der Burg Schalleck 1111 Schallthal hauste als Lehens-mann des Ciliiers Nickel Kienberger („Chienberger"), wie sein Versicherungsbrief vom 11. November 1353 bezeugt. Doch auch vornehmere Leute nahmen Lehen von ihm auf, wie Chol von Scherfenberg (1359, 30. Mai) oder Rudolf von Katzenstein die Veste Sauenstein (? Savina j)eč im Steiner Bezirke Krains o. im Bezirke Tiiffer) fiir sich und seine Bruders-sohne (1359, 24. April). In anderer Form erscheint das personliche Dienstverhaltniss, so vvenn Paul „der Esel" sich verpflichtet, dem Grafen Friedrich von Cilli mit einem Panzer zu dienen (1346, 9. Janner, Cilli). Am eigenthtimlichsten verhalt es sich mit den „Eigenleuten", Horigen oder Leibeigenen des Grafen von Cilli. Als solche bekennen sich z. B. (1359, 25. Mai) die Gebruder Ulrich und Achaz Mert i n g e r. Besonderes Interesse erweckt in dieser Beziehung der Handel des Grafen mit den von „Turn" (Tluirn) oder den Jurnern", \velcher Familie schon oben einmal gedacht wurde. Dieselbe befand sich in einer seltsamen Zwangslage. Sie wollte namlich als personlich frei gelten und vvurde ihrer Leibeigenschaft iibervviesen. Zunachst liegt das Zeugniss vor, das Rudolf „der Veist" (der Feiste, Fette) 1357, 9. Mai dahin abgab, alle „Turner" seien von jeher Eigenleute des Grafen von Heunburg und hatten nunmehr als solche des Grafen von Cilli zu gelten. Es kam aber nun bald diesbezuglich (1358, 25. Februar) zu einer formlichen Gerichtsverhandlung, zu einem Taiding in Sachsenfeld, dem im Auftrage Herzog Rudolfs (IV.), des Sohnes und -Mitregenten Albrechts II., Rudolf Ott von Liečhtenstein, der Vervvandte (Schvvager) Friedrich's von Cilli, vorsass. Dahin waren beide Theile, der Cillier und sammtliche „Turner", die vier Briider (Gebhard, Eberhard, Ekkhard und Hanns) entboten. 4. Der Handel mit den „Turnem" 107 Der Graf erschien mit seinem „Vorsprech" (Anwalt) und erklarte, dass die „Turner" „in eigene Gewer an seine Vordern (Vorfahren in der Herrschaft Cilli = Heunburger) und an ihn gekommen wiiren und auch sein rechtes Eigen w;iren mit dem Leibe, und das wollte er vveisen und bezeugen nach dem Rechte des Landes". Von den Turnem waren die beiden Aeltesten: Gebhard und Eberhard, mit einem gemeinsamen „Vorsprech" erschienen. Die „ehrbaren Herren, Ritter undKnechte(Dienstadel— Clientes) von Steier, von Krain und von der March (U. Krain)" forderten sie nun als den anderen Rechtstheil auf, ihr Recht zu „\veisen und zu bezeugen". Da nahm nun Eberhard der Turner selbst das Wort und sprach: Er vvolle dem Grafen das, was er bei seiner Treuen sage und spreche, glauben und sich das geniigen lassen. Der Graf erklarte nun abermals, die Turner. seien ihm leibeigen. Die Versammlung fallte dann den Ausspruch, Eberhard der Turner solle dem Grafen von Cilli und allen seinen Erben „sich fiir eigen schworen". Mit den beiden anderen Turnem, Gebhard und Ekkhard, mOge der Cillier sich auseinandersetzen und ihre Leibeigenschaft durch das Zeugniss zvveier Vervvandten derselben („mit zwei der Turner Germagen") erharten. Derjiingste der Turner, Hanns, gab den 15. Juni 1358 die Erklarung ab, dass er in Ansehung des Streites („chrieg"), den sein Bruder (Gebhard oder Ekkhard) und er mit „seinem gnadigen Herrn von Cilli" hatte, nunmehr in Erfahrung gebracht babe und zwar von seinen nachsten und altesten Freunden, dass sein Haus den Herrn von Heunburg „mit dem Leib zugehort" habe und in ihrer „Gevver" gestanden sei bis auf den Grafen Friedrich von Cilli, mit welchem dann der Streit anhub. Er bekenne sich als Leibeigener des Letzteren. Dass die ganze Angelegenheit ihren glatten Abschluss fand, bevveist die Urkunde der vier Bruder vom 15. Mai 1359, worin sie bezeugen, von dem Cillier Grafen nunmehr den „ganzen Turni zum Turni im Schellachthale" als Lehen zu tragen. Es ist dies Schloss Thurn zvvischen VVollan und Schallegg, dessen Lehenstrager die Turner wurden und in ihrern Namen wohl auch damit zusammenhangen. Wir stehen an der Ausgangssch\velle der Lebensthatigkeit Friedrichs, des letzten Saneckers und ersten Grafen von Cilli und haben noch seines F a m i 1 i e n w e s e n s und der Zeit seines Todes zu gedenken. Die Urkunde des Jahreš 1354, vom 12. Juli (Ortenburg) fiihrt uns nicht sammtliche Sprossen seiner Ehe mit Diemuth von Wallsee vor, sondern nur Anna, die Gattin des Grafen Ott 108 4- Anna, die Tochter Friedrich's. Das Todesjahr des Cilliers. von Ortenburg und Friedrich's Sohne Ulrich I. (II.) und Herman n I. Es fehlt Katharina (s. w. u.) Da der Wortlaut der Pfandverschreibung Friedrich s vom 29. Dec. 1330 Letzteren noch als kinderlos bezeichnet, so diirfen wir die Geburt Anna's und Katharinas nicht vor 1331—1332 ansetzen, wenn sie die ersten Kinder waren. Die beiden Sohne haben vvir uns in diesem Falle friihestens 1332—1335 und — falls sie oder einer von beiden den Schwestern vorangiengen — nicht vor 1331 —1332 geboren zu denken. Sie zahlten somit zur Zeit der Ausstellung jener Urkunde hochstens 20—23 Jahre. Die Heirat zvvischen dem Grafen von Ortenburg und Anna von Cilli muss nicht lange vor dem 12. Juli 1354 stattgefunden haben, da sie ja den eigentlichen Heirats-vertrag enthalt. Anna verzichtet namlich mit Wissen und Willen ihres „Wirts", des Grafen Ott von Ortenburg, zu Gunsten ihres Vaters, ihrer Bruder Ulrich und Hermann und deren sammtliChen Nachkommen auf jeden Erbanspruch, da sie durch die Heimsteuer (Mitgift) von 1600 Mark Aglajer Pfennigen vollstandig befriedigt („ganz und gar gericht und gevvert") sei. Die massgebenden Handschriften der Cillier Chronik bezeichnen 1359 als das Jahr des Todes und den „Freitag vor unserer Frauen schidungstag" (Maria - Himmelfahrt) (also den 9. August) als Sterbetag Friedrichs I. von Cilli. und es fallt uns schwer, die Genauigkeit dieser Angabe aus der Feder eines Cillier Minoriten-monches anzuzweifeln, da auch der andervveitige Sachverhalt damit ubereinstimmt. Die letzte Urkunde, die uns den Grafen Friedrich lebend und handelnd vorfuhrt, tragt das Datum des 24. Juni 1359, vvahrend schon im Miirz des nachsten Jahres (1360) die Belehnung seiner Sohne mit den Altenburger Lehen durch den Patriachen Aquileja's, Ludovico della Torre, zu Cividale stattfindet. Da kommt uns aber ein schriftliches Zeugniss in die Oueere, das den Bevveis fuhrt, der Letzte der Freien von Saneck konne nicht vor dem 16. Februar 1360 verschieden sein. Unter diesem Datum stellt namlich der Guardian des Pettauer Mino-r i t e n k 1 o s t e r s, Jakob von Neidek, und der gesammte Convent die Urkunde aus, vvelche die Stiftung eines Jahrtages auf den 19. Mai mit 50 Mark Grazer Pfennige durch den Grafen Friedrich von Cilli „fiir sich, seine Kinder, fiir die Seele seiner lieben 4. Der Stiftbrief der Pettauer Minoriten von 1360, 16. Febr. VVirthin (Gattin), Griifin „D i e d m u n d t" (Diemut), „den Gussing" und alle ihre lebendigen und todten Vordern" enthalt. Bevor vvir auf ein und das andere Moment dieses Versicherungs-briefes eingehen, vvollen vvir noch der naheliegenden Vermuthung begegnen, dass derselbe die blosse Erneuerung einer bereits frflher gemachten Stiftung des Cilliers sei. Dem ist jedoch nicht so; denn obschon uns eine andere Jahrtagsstiftung des Grafen Friedrich im Pettauer Dominikanerkloster, mit demselben Zvvecke und dem namlichen Geldbetrage vom 30. November 1357 in dem Reverse des Priors, Niklas von Gonobitz, vorliegt, so haben vvir es keines-wegs dort etwa mit einer identischen Doppelstiftung, sondern mit einer anderen Fundation zu thun, da hier als Jahrtag der Laurentius-Abend, also der 9. August angesetzt erscheint. Ueberdies \vird in der Urkunde von 1360 vveder von einer Erneuerung noch Abanderung der Stiftung gesprochen, vielmehr dieselbe als etvvas unmittelbar Vorausgegangenes betrachtet und der Stifter als lebend vorausgesetzt. Der Wortlaut der Urkunde, ihre Datirung lassen keinen Zvveifel in dieser Richtung aufkommen. Es ist nun schvver glaublich, die Stiftung eines zvveiten Jahrtages durch den Grafen Friedrich von Cilli babe etvva ein Jahr fruher, die Beurkundung derselben jedoch erst 16. Februar 1360, nach dem Tode des Cilliers stattgefunden. Anderseits ist es sehr auffallig, dass der vom Grafen Friedrich von Cilli 1357 gestiftete Jahrtag auf den 9. August gelegt erscheint, ein Datum, das mit dem des traditionellen Todestages Friedrichs: 1359, „Freitag vor unserer lieben Frauen schidungstag" = 9. August, zusammenfallt. Solite darin vielleicht eine Vervvechslung des Datums der Jahrestag-stiftung von 1357 mit dem Todestage des Cilliers stecken? Unter allen Umstanden bleibt somit die Urkunde vom 16. Februar 1360 ein schvver zu beseitigender Protest gegen die Annahme, Friedrich, der erste Graf von Cilli, sei 1359 den 9. August gestorben. In der That finden vvir auch in der Todestafel der Grafen von Cilli, wie eine solche (1695) in der Cillier Mino-ritenkirche sich befand, desgleichen - in der von Valvasor abge-druckten Cillier „Handschrift" eines solchen Todeskalenders das Jahr 1360 und iiberdies alsTag des Verscheidens den 20. M a i angesetzt. Es handel t sich nun darum, ob letzteres Datum moglich ist, und vvas die Urkunden iiber die muthmassliche Zeit des Ablebens Friedrich's angesichts der drei Daten: 9. August 1359' 110 4- Das Ableben des ersten Grafen von Cilli vor 15. Miirz 1360. 16. Februar und 20. Mai 1360, innerhalb deren sich die Zeitfrage seines Ablebens bewegt, entnehmen lassen. Allerdings muss eingeraumt werden, dass, wenn wir vorder-hand die Pettauer Urkunde vom 16. Febr. 1360 bei Seite lassen, keine bisher bekannte Urkunde der Moglichkeit des Ablebens Friedrich's am g. August 1359 widerspricht,' aber dies ist noch kein Bevveis dafiir. Umgekehrt stellt sich ja auch kein zvvingender Ur-kunden-Beweis der Angabe in jenem Pettauer Zeugniss, vvonach Graf Friedrich noch den 16. Febr. 1360 am Leben war, entgegen. Denn dass, wie solches als Beweis herangezogen wurde, seine beiden Sobne Ulrieh und Hermann 1360, Februar als Zeugen in Urkunden Herzog Rudolf s IV. auftreten, verschlagt nichts der An-nahme, dass ihr Vater, der Altgraf, noch lebte. Jene friihesten Urkunden aber, \velche das Ableben Friedrich's zur Voraussetzung haben, vvie die Lehenbriefe des Patriarchen Ludwig iiber die lehens-weise Auftragung der ihnen von den Briidern Eberhard und Burk-hard verkauften halben Burgherrschaft Altenburg, iiber die Revin-dication der aquilejischen Giiter und Besitzrechte und iiber die Belehnung mit den ehemals Reutenberg'schen Giitern in Krain und der Mark, Verschreibungen, die ausdriicklich seine Sohne betreffen, fallen in die Zeit vom 15.—23. Marz 1360, widerstreiteii somit keineswegs der durch die Pettauer Urkunde verbiirgten Thatsache, dass Graf Friedrich den 16. Februar am Leben war, ebenso-wenig als dies bei der Cillier Urkunde Herzog Rudolf s IV. fiir die Karthause Geirach vom 31. Marz 1360 der Fall ist, in welcher unter den Zeugen an erster Stelle die drei Grafen von Gorz: Albert IV., Mainhard VII. und Heinrich von Gorz, sodann die Grafen Ulrieh und Hermann von Cilli und schliesslich Johann Graf von Pfannberg, der Landeshauptmann Karntens, verzeichnet erseheinen. Alle diese Urkunden bezeugen aber anderseits, dass in die Zeit vom 16. Februar bis 15. Marz 1360 das Lebensende Friedrichs fallen und die Verlegung seines Absterbens auf den 20. Mai d. J., vvie es jene Cillier Todestafel angibt, unhaltbar, ein historiseher Irrthum sein musse. Wir haben nun seiner Gattin D i emu t (Ditmut) vonWallsee zu gedenken, die noch in Urkunden vom 25. Miirz, 18. April und 14. Mai 1353 als Guterkauferin auftritt, in der Pettauer Jahr- . Friedrich's Gattin Diemut. Bothe's Chronik. Graf Andreas von Giissingen. m tagsstiftung vom 30. November 1357 iiber bereits zu den Todten zabit. Wir kennen urkundlich keine andere Ehevvirtbin Friedrich's und da derselbe 1318 noch minderjahrig \var und 1330 bereits als Gatte Diemufs erscheint, so spricht auch dies fiir die einzige Ehe Friedrich's. Die Annahme seiner ersten Ehe mit der vierten Tochter Johanns, Herzogs von Sachs en aus dessen Verbindung mit Helena von Schleswig, zu welcher eine Stelle in der plattdeutschen Chronik Kord Bothe's (r. bis 1489) zum Jahre 1281 verleiten mochte, beruht wohl auf einem Missverstandniss, da diese ver-meintliche erste Ehe Friedrichs schon vor 1330 durch den Tod der Gattin gelost sein musste und erst mit dem Jahre 1341 von ihm als „Grafen von Cilli" gesprochen werden kann, unter welchem Titel dieser Friedrich in der Chronik jenes Botho erscheint. Eher konnte noch an den erstgebornen Sohn Ulrich's II., Grafen von Heunburg, Friedrich (f c. 1317) gedacht werden, da die Bezeichnung „Graf von Zily" bei den Besitzverhaltnissen der Heunburger als Herrn von Cilli nahe liegt, urkundlich ist uns aber nur eine Adelheid als dessen Gattin (um 1311) be-kannt. Sicherlich hat also der Graf „Friedrich von Zily" in jener Chronik mit unserem Cillier nichts gemein. Wir begegnen aber seltsamer Weise in beiden Jahrtags-stiftungen von 1357 und 1360 unmittelbar dem Familienkreise des Cilliers angereiht einem Grafen Andreas von Giissing. In welchem Vervvandtschaftsverhaltnisse stand er zu dem Saneck-Cillier, dass dieser auch sein Todesgedachtniss, sein Seelgeriith, wie man damals sagte, in den gemeinsamen Jahrtag und dessen 24 Messen einbezog? Diese Frage ist leichter gestellt als beant-wortet, da wir sonst nirgends einem Aufschlusse iiber dieses Vervvandtschaftsverhaltniss begegnen und anderseits auch einer quellenmassigen Monographie iiber die machtigen Grenznachbarn der Steiermark, die Grafen von Giissingen (Nemet-ujvar), noch immer entbehren. Andreas Grat von Giissingen ist ein Sprossling jener in Familienbildung und Besitz verzweigten Familie, die seit „Banus" Heinrich, dem Zeitgenossen der vorletzten Arpaden und K. Ottokars II. von Bohmen, eine sehr bedeutsame Rolle in der Geschichte Westungarns und der osterreichischen Nachbarschaft spielte. Als dessen Soline kennen wir Johann (Ivan), Nikolaus und Heinrich (II.). Als „Banus" Heinrich's (II.) Sohne bezeichnet 112 4- Die Giissinger. — Friedrichs's zweite Tochter Katharina. die Urkunde des Gutertheilungsvertrages von 1328 (31. October) den „Banus" Nikolaus (II.) und „Meister" (Magister) Johann (II.), denen laut Urkunde K. Kari Roberts von 1326 (8. September) auch „Meister" Peter angehort, dersetbe, von welchem jener oben erorterte Schiedspruch Herdegen's von Pettau (1334, g. Mai) in der Streitsache iiber das Schloss Bielcz mit Friedrich, damals noch Freien von Saneck, handelt. „Meister" Johann (II.) war damals bereits todt, da in der letztervvahnten Urkunde von dessen Witwe die Rede ist. Jener Graf A n d r e a s von Gtissingen kommt in keiner der angefiibrten Urkunden vor und fehlt auch sonst in den ungarischen Documenten dieser Epoche. Er scheint daher auch keine histo-rische Rolle gespielt zu haben und noch in jungeren Jahren, vielleicht als Sohn jenes Johann (II.), gcstorben zu sein. Dass Friedrich von Saneck-Cilli in naheren Beziehungen zu dem Hause der Giissinger stand, geht aus jener Urkunde von 1334 hervor. Fiir seine Beziehungen zu Ungarn iiberhaupt bietet den ersten Anhaltspunkt der Friedensschluss vom 21.September 1328zwischen K. Kari Robert und den Habsburgern. Wir finden ihn unter den zahlreichen Zeugen der Habsburgerurkunde (datirt von Bruck a. d. L.) auffallend genug als vorletzten (Fridericus de Savneck) zwischen Rudolf von Stadeck und Cholo von Seldenhofen. Wie nicht selten der Adel der deutschen Nachbarschaft in die Fehden und Aufstiinde des ungarischen Nachbarreiches hinein-gezogen wurde, beweist die Urkunde K. Kari Robert's vom 29. Marz 1323, worin nicht blos des Aufruhrs der „Sohne des Banus Nikolaus" (von Giissingen), sondern auch der Emporung eines gewissen Andreas, des Sohnes Gregors, gedacht wird, dem „deutsche Barone aus Oesterreieh" zu Hilfe gekommen seien. Das Vervvandtschaftsverhaltniss jenes Andreas von G ii s-s in gen zu Friedrich von Saneck-Cilli bleibt vorderhand ein historisches Rathsel. Wir haben bisher zwei Sohne, Ulrieh I. (II.) und Hermann I., eine Tochter, A n n a, Gattin Otto's von Ortenburg, kennen gelernt; doch miissen wir noch eine zweite, Katharina, ins Auge fassen, die dem Grafen Albert IV. von Gor z vermahlt war und nach dessen Tode (1374) von Hanns Truchsess von Waldburg geehlicht wurde. Da die Vermahlung Annas mit ziemlicher Sicherheit 1354 angesetzt werden kann, so diirfte auch 4. Die Zeiten Rudolf.s IV. und Friedrich's v. Cilli Bedeutung. i i g in die Jahre 1354—1359 die Verlobung und Heirat Katha-rinas fallen. Vielleicht war sie als Tragerin des grossmiitterlichen Namens die altere Tochter Friedrichs. Die letzten Jahre Friedrichs, des ersten Grafen von Cilli, gehoren schon der Epoche des Habsburgers Rudolf IV. (1358 bis 1365) an, dessen vielumfassende Gedanken und Entwiirfe die volle, souverane Landeshoheit, die Ausbreitung der Herrschaft seines Hauses iiber Tirol und auch iiber Friaul anstreben, allwo bereits sein Vater Albrecht II. als Inhaber von Venzone (Peuschelsdorf) unterhalb der starken Strassensperre, der Chiusa forte, eine ton-angebende Stellung gewonnen hatte. Ebenso vergass es dieser Habsburger nie, dass sein Haus einst die deutsche Krone trug, und er machte desshalb auch dem damaligen Kaiser Kari IV., seinem Schwiegervater, Hand in Hand mit K. Ludvvig I. von Ungarn, der Sorgen genug. In diesem vielseitigen Getriebe von Staatskunst und Krieg als Lehens- und Dienstmann des Habsburgers und seiner Verbiihdeten Sinn und Hand zu brauchen, war dem Grafen Friedrich nimmer vergonnt. Er iiberliess das seinen Sohnen und Enkeln, die auch gerauschvoller in der Welt auftraten als er. Der altere von beiden Sohnen, Ulrich I. (II.), war schon in friiher Jugend (1346—1359) ein tapferer Kriegcr in fremden Diensten. Dem „zehnten" und letzten Freien von Saneck und ersten Grafen von Cilli gebuhrt aber das unverktimmerte Lob beharr-licher Sammlung der zu solchem Auftreten nothvvendigen Mittel und Krafte und das bleibende Verdienst, jenen entscheidenden Schritt des Jahres 1341 mit Erfolg gethan zu haben, vvelcher sein Haus in die erste Rangclasse des landsassigen Adels stellte und Biirgschaft wurde fiir ein noch hoheres Ziel. Viel des Glanzes und ausserer Macht, aber auch so mancher tragische Moment lag in der Zukunft des Geschlechtes der Cillier geborgen, und die 97 Jahre seines vveiteren Bestandes ftihren es so recht erst in die Jahrbticher der Geschichte ein, aber deri vor-laufenden zwei Jahrhunderten seines Daseins wohnt deshalb keine geringer zu schatzende Bedeutung inne, denn sie bereiteten das vor, was sich dann rascheren Schrittes, in dramatischer Steigerung vollendet. Krones: Saneck-Cillier. y II a. Urkundenanhang *). i. 1262, 14. Mai, Lengenburg. Leopold der „Frei von Sevvenekke" sehliesst mit seinem Bruder Vlrich einen Erbvertrag. (Zu S. 19, 27—28). In nomine dei eterni! Nouerit vniuersitas omnium tam presen-cium quam futurorum, quod ego Leupoldus liber de Sewenekke et frater nieus karissimus Viri cus tale inuicem fecimus pactum et promisimus ac firmauimus illud pre-stitis corporalibus iuramentis manibus nostris positis ad sacro-sanctas sanctorum reliquias, (juod si alter ex nobis morietur absque heredibus videlicet filiis uel filiabus, aller ex nobis, qui superuixerit, sit successor eiusdem morientis legitimus in uniuersis et singulis hominibus bonis possessionibus et rebus, que ad ipsum scilicet defunctum iure hereditario et proprietario per-tinebant, quocunque nomine censeantur. Et ubicunque sepultus fuerit alter ex nobis, qui prius morietur, i I le qui superuixerit, eidem loco dare et legare tenetur et debet centum marcas uel ualorem centum marcarum monete currentis, quod facere et complere tenebitur infra eundem annum, quo mortuus fuerit, bona fide sine dolo et fraude, nec alteri nostrum pro remedio anime sue plus dare uel testari liceat, nisi quantum superius est expressum; de acquisita uero pecunia absque bonorum here-ditarium (sic) obligatione quilibet nostrum dandi et faciendi, quod uult, liberam habeat facultatem. Nec etiam cuilibet nostrum uxori sue future nomine dotis propter nupcias plus dare liceat de bonis h ereditariis q u a 111 centum marcas denariorum monete currentis. Sed si locus ille in tanta remocione fuerit, quod superuiuens eundem locum, ubi prius mortuus defunctus ex nobis fuerit, absque graui dis-pendio attingere non ualebit, det Oberenburgensi mona-s ter i o quinquaginta marcas, domui de G ev r a v decem marcas, *) Die im Texte durchsehossenen Stellen sollen den lnhalt und die Zeugen besser markiren. In den Urkunden selbst sind sie nicht besonders hervorgehoben. domui de S e i t z decem marcas, domui de S t u d e n i t z decem marcas, plebi de V r a z 1 a u t z decem marcas, plebi de P o n i k e 1 decem marcas monete predicte. Item qui superuixerit, si etiam absque heredibus morietur, extunc cum hereditate defuncti et propria in fine obitus, uel (juando placet, erga domos et personas religiosas faciat deum habendo pre oculis, quod pro saluacione animarum nostrarum et omnium progenitorum nostrorum sibi uidebitur expedire. Ad idem uero promissum nostris promissio-nibus et mutuis iuramentis firmatum dieti fratris mei Vlrici futuris heredibus me obligo per presentes inuiolabiliter obseruandum. Ad quod predietus frater meus Vlricus de suis patentibus litteris sup pendenti sigillo sigillatis similiter obligauit, quce cum istis litteris meis unius eiusdemque tenoris existunt. In cuius rei testi-monium presens seriptum sibi et suis heredibus futuris dedi et donaui mei pendentis sigilli munimine roboratum, per quod seriptum ipsum et heredes ipsius utriusque sexus meos constituo legittimos et hereditarios successores a d o m nem hereditatem meam paternam p ar i ter et maternam et ad quelibet habenda, quocun(jue nomine censeantur. Testes autem, qui dieto nostro contractui et promissionibus pactis et iuramentis interfuisse noscuntur, sunt isti: Dominus Geb ar d u s, dominus P o p o, dominus W e r i a n d u s, f r a t r e s de L e n g e n-burch; dominus Rudolfus de Turri, Hartwicus de Pre-singen, Wernherus, Wlschalkus, Nicol., Heinricus Tuempel, Otto VI a; me, Lienhardus, Ortolfus de Lengenburch, Rudolf us Pinguis et alii. Datum et aetum iuxta capellam sitam sub castro Len gen b u r ch in ped e montis, anno domini M°CC°LXII° proxima die dominica post festum beati Pangracii. Das Orig. im k. k. g. H. H. u. St.-Arch. i. Wien. Pgmt.-Urk. mit e. a. e. Pergamentstreifen hiingenden dreieekigen, im unteren Theile zerstorten, wenig scharf abgedruckten Siegel in schwarzem Wachs. Kin gevvappneter Ritter nach rechts sehreitend, in seiner Rechten ein Schwert, in der Linken einen Schild tragend. Die Helmzierde besteht in sieben Aehren. Von der Umsehrift nur mehr S . . V . . OL. u. SEVNEK iibrig und lesbar (offenbar „Sig. Leupoldi de Seimek"). Collationirte Absehr. i. steierm. L.-Arch. Nr. 1725 a. II. 1288, 23. Marz, Sanek. Grafin Margareta, Witwe nach Leupold (III.) dem Freien von „Seunek" tritt unter angegebenen Bedingungen Ulrich dem Freien von Seunek die Burgen: „Seunek, Scheinek, Ostirwiz und Liebinstein" nebst dem ganzen Gebiet von Seunek und allem Zubehor ab. (Zu S. 30, 41—42). Nos comitissa Margareta, relicta quondam domini Leupold i liberi de Seunek tenore presencium ad vniuersorum tam presencium quam futurorum cupimus noticiam pervenire, quod castra Se u nek, Sčheinek, Os tir wi z et Liebinstaine et to t um de Seunek domin i um tam in specie quam in genere, homines et res cum omnibus et singulis iuribus et pertinenciis, cuitis et incultis quesitis et inquirendis, omnes acciones et omnia iura, quocumque nomine censeri pote-runt, que nobis racione dilecti quondam nostri mariti domini Leupoldi liberi de Seunek predicti competere dinoscebantur, que aliis a f f i;i i n ostro car i s s i m o nobili uiroVlrico libero heredi de Seunek dedimus donauimus et tradidi-m u s liberaliter et spontanea uoluntate nulla coaccione interue-niente, considerantes, quod predictum dominium ad ipsum i ure heredi t ar i o pertinebat, per hec scripta damus, tradimus et donamus facientes sibi pocius in d on ac i one renoua-c i o n e m quam d o n a c i o n e m in renouacione propter tocius dissensionis materiam adimendam. Idem vero Vlricus affinis noster de Seunek in reeompensacionem facte sibi per nos absolute donacionis promisit noliis tenere et procurare nos et f a m i 1 i a m nos t ram in victu et vestitu et aliis reditibus sibi donatis per nos iuxta modulum donatorum sibi per nos redituum et possibilitatis ipsius et non deesse nobis toto tempore uite sue. Mu ta t i vero status e t m a n s i o n i s n o s t r e cum affine nostro predicto in nostra tantum opcione et voluntate consistit, a quo quandocun-que statum nostrum separare et diuidere disposuerimus, idem Vlricus a die, quo sibi voluntateni nostre separacionis ab eo patefecerimus, vscjue ad tres menses inclusive tenebitur dare et persoluere nobis in recompensacionem dominii de Seunek et otn-nium sibi donatorum per nos ad idem dominium pertinencium prius et modo vt superius est expressum cent um et quin-quaginta marcas currentis m o ne te, saluo eo, si ipsum absque heredibus et uxore decedere contingeret, quod predictum sibi per nos donatum cum singulis pertinenciis dominium nostrum esse et ad nos spectare debeat pleno i ure. Sed si heredesvel h e r e d e m d e v x o r e s u a d u x (e r i t) r e 1 i n q u e n d o s, iidem nobis et nos eisdem erimus in omnibus istis contractibus et con-ditionibus similiter obligati, nos illos vero in iuribus et graciis et condicionibus suis nec agrauare tenebimur, nec deprauare, in (]uibus idem Vlricus ipsos nobis legitimo duxerit testinionio relinquendos. Item idem Vlricus de Seunek nobis post factam sibi in donacione predicta renouacionem promisit et disposuit nobis de donatis sibi per nos reditibus reditus q u i n q u e marca r u in m a n s o r u m 1 o c a t o r u m s u p e r t e r r a m a d u s u m cur i e e t q u i n q ue marcas d e na r i or u m u s ua lis monete pecunie nu mera te, quas singulis annis, quamdiu in ipsius prouisione fuerimus constituti, pro sacrificio et oblacionibus atque remediis pro anima nostri mariti domini Le u pol d i habere et percipere tenebimur exercendis. Item promisit, si ipsum uxore ducta absque heredibus decedere contingeret, ea superstite remanente, cui idein Ulricus dictum de Seunek dominium testa-mento duceret legitimo relinquendum, quod in recompensacione eiusdem dominii dare et soluere tenebitur nobis eadem relicta centum quinquaginta mareas argenti de pondere Wiennensi. Super cuius ratiabicione (!) sepedictus affinis noster dependentibus sigillis virorum magnificorum dominorum illustrium comitum de Heunburch et de P hanninberk et ipsius cum testibus, qui contractibus nostris interfuisse noscuntur, suum nobis dedit publicum instrumentum. Preterea promittimus bona fide sine dolo et fraude, que nulli patrocinium prestare tenentur, nunquam procurare dampnum vel malum ipsius, sed promouere eum in omnibus et per omnia contra quemlibet hominem et personam renuncia(nte)s omnibus exceptionibus omnique legum auxilio iuris c a n o n i c i parite r et ciuilis, per quas et per cjuod idem Vlricus per nos posset quomodolibet impediri. In cuius rei testimonium et perpetuam firmitatem presentes litteras sepefato de Seunek Vlrico tradidimus et donavimus dominorum clarissi-morum comitum Vlrici de Hevnninburk et Vlrici de Phaninberk et nostro sigillorum munimine roboratas. Testes vero, qui presen-tibus nostris contractibus interfuisse noscuntur, quibusve ista nostra composicio constat ad plenum sunt isti: domini illustres comites Vlricus deHevninburch et Vlricus de P hanninberk, dominus Volkerus plebanus de Vrazlaus, dominus Chunradus Ga 11, dominus Ebirhardus de Altinburk, dominus Siuridus de M i n c h i 11 d o r f, dominus Chunradus dictus Prenner, Hugo de H i m m i 1 b e r k, Chunradus G a 11 filius Wscalci, Ortolfus Roumschuzzil, Chunradus de Puch, Heinricus de I nc h in gin, Heinricus et Fridericus fratres de A w, "R a i n b o t o et E b i r-winus fratres, Chunradus de Chrotinpach, Ortolfus iunior Roumschuzil, Wschalcus iunior Roumschuzil, Le o notarius et alii. Datum et actum in castro Seunek anno domini M°CC°LXXX0VII10 proxima tercia feria post dominicam palmarum. Aus dem Orig. auf Perg. i. k. k. g. H. H. u. St.-Arch. i. Wien; ein gut erhaitenes, an Pgmtst. hiing. Siegel des Grafen Ulrich v. Pfannberg; die ubrigen Siegel fehlen. Collation. Abschr i. stmk. LA. Nr. 1334 Der Urkundenausdruck S. l\6: „familiam nostram" bedeutet selbsver-staudlieh nicht die Familie sondern das Ge.sinde, die Dienstleute, Hausgenossen der Grafin. III. 1307, 3o. Janner, Marburg. Ulrieh von „Mernperch" u. s. Hausfrau Wendel beenden ihren Streit mit Ulrieh dem Freien von „Seunek" um die Burgherrschaft Lengen-burch nebst Zubehor. Auszug. (Zu S. 32, 51). Ich Ulrieh von Mernperch vnd mein hausvrauwe vrauwe Wendel vrriehen .... daz der chrieg der zvvuschen mir und m e i n e m 1 i e b e n o h e i m herrn (!) V 1 r e i c h dem v r e y e n von S e v n e k gewesen ist vmb daz Haus zv L e n g e n-bureh vmb leut vnd guet, daz da zv gehoret, edle vnd vnedle vursueht vnd vnvursueht, odes vnd besezzens (!), vurlehent vnd vnvurlehent, es mich nach m einer mu eter fron Annen seiner swester anerstorben sei oder swie es mich mein vater anbraht hat, er es chauft habe von herm Gebhart von Sevnek in der gegen de zu Lengenburch oder bei der Treun, es lehen oder aygen sei, oder von Hainrich von Vreudenperch oder von hern Walther von Luetenperch oder von svvem ers gechauft hat...... mit gunst meiner hausvrauwen fron Wendeln vnd nach rate vnser baider vreund hern Hartnides von P e t a u w e, hern Choln von S e 1 d e n h o f e n zu vuert (!) vnd vur rihtet ist, also daz mir .... her Vir. voon Seunek geben hat vur alles mein reeht vnd ich gehabt han auf das vorgenant haus Lengenburch ... vierhundert mark silbers vnd vun f vnd zwainzich m are h silbers gewegens(!) Wiener geloetes.....Versiegelt mit Insigele mit Hertnids insigele v. Petauvve, mit Heinr. insigele von Seldenhoven vnd mit Heinrichs insigile von Wi 11 h a u s e n. Des ist gezeug her Hertnid von Petauwe, her Chol von Seldenhofen, her Heinrich vnd Albrecht von Wylthausen, Seifrid von Herberch, her Matli. von Mernperch, her Herman der B e z z e n t e r, her Heinrich Von L a s p e r c h, Wulfing von L y n d e k, Wezmann von Rohatz, Wulfel von Halrmues, Dietmar von Lewelipe r c h. Geben in der stat zu M a r p u r c h da von Christes geburt gevvesen ist tausend jar dreihundert jar in dem sibenden jare des montages vor vnsere vrauwentage der lichtmesse. (Orig. i. Wiener H. H. und St.-A. Collation. Abschr. im steiermark. I,A. Nr. 1703 b. Perg., vier anh. Siegel.) IV. 1308, 22. April, Graz. Ulrieh Frei ven Seunek tragt dem Herzog Fridrich von Oesterreich die Burgen „ Sevnek, Ostervvitz, Scheynek und Liebenstain" und das von Ilaug von „Tewffcn" kaufvveise F.rworbene zu Lehen auf. (Zu S. 46—47, 52). Ich Viri c h vrey von Sevnek vergich vnd tuen chunt allen levten, deu (die) disen brief sehend oder horent lesen, daz ich daz haus ze S e v n e k vnd daz haus ze O s t e r w i t z in dem Sevntal vnd die tuern S c h e y n e k vn d L i e b e n s t a in vnd swaz dar zv gehoret, verlehent vnd unuerlehent, versuecht vnd vnuersuecht, gestiftet vnd vngestiftet, ze dorf ze veld, swi ez genant ist, mit levten vnd mit g u e t, daz i c h v m b m ei n e aygen guetvonhern Haug von Tewffen vnd von seiner hausvrowen grefinne Margarete n gechauft han, recht vnd redelich, vnd auch die aygenschaft, die ich von erbe dar a n g e h a b t han, auf geben han ledichlich vreilich vnd vmbetwungenlich mit ineiner vrevnde rat meinem lieben genedigen herren hertzoge Friderichen von Osterrich vnd von S t e y r, v nd h a t e r m i r, meinerhavsvrowen K a t h e r i n vnd v n s e r n erben sunen vnd tochtern her wider gelichen ze rehtem lehen di v o r g e n anten h a v s e r mit levten vnd mit guet, vnd swaz dar zu gehoret, swie ez genant ist, als vor verschriben ist. Vnd han ich im hin vvider gelobt bei meiner trewen, daz ich meinem h e r r e n, d e m Romischen chunig Albrechten vnd i m meinem herren, herczog Friderichen vnd sein en bruedern vnd ieren erben mit getrewelichen dienst dienen, die weil ich ein man aygen vnd lehen vervvurchen (!) moeht, so sol in daz vor-genant lehen alles ledig sein. Vnd dar vber ze einem vrchunde gib ich disen brief versigelt mit meinem vnd des ersam pischolfes Heinriches von Gurk vnd hern Hertnides insigeln v o n P e 11 a w. ze einem bestetnunge diser sach wir pischolf Heinrich von Gurk vnd ich Hertnide von Petavv durch hern Vlriches vrey von Seunek des vorgenanten pet willen haben wir vnser insigel gehangen an disen brief ze einem vrchunne (1). Des sind gezevg der vorgenant pischolf Hainrich von Gurg, m a i s t e r Berichtold, obrister s c h r i b e r des hertzoge n von Osterrich, graf F r i d er i ch von Hevne-b u r g, graf Hainrich von Hochenloch, Hertnide von Pettaw, E b e r h a r t vnd Vlrich prueder von Walse, J a c o b von Vrowenveld, hofmaister, Walthervon C h a s t e 1 vnd ander piderbe levt. Der brief ist geben ze G r e t z, auf der Steyrmarich, do von Christes geburde waren ergangen drevtzehen hundert jar, darnach in dem achten jare, des montages vor Sant Georgen tach. Ich graf Friderich von Hevnburg durch Vlriches willen von Sevnek vnd durch sein pet gib ich mein insigel an disen brief ze einem gezeug dieser sach. Orig. Pgin. mit einem anh. Siegel, u. zw. des B. von Gurk (die ubrigen Siegel nicht mehr vorhanden), im Wiener g. H. H. u. St.-Arch. Collation. Abschr. i. stmk. LA. Nr. 1715 t. — Ausserdem findet sich hier Cod. 2967 (XV. Jhd.) f. 2, Nr. 1 dieselbe Urkunde mit der Ueberschrift: „Daz die freyen von Senekg bekennen ze lehen haben San e g k, Osterwicz, die turn Seheynekg vnd Liebenstain". Darin wird der Name herrn Hawg von Terffen (st. wie i. Orig. Tewffen) gesehrieben. Anmerkung. Diese Urkunde bedarf einiger erlauternder Worte. Ihre Stiiisirung konnte leicht das Missverstandniss erzeugen, dass zvvischen ihr und der vorangehenden v. J. 1288 ein unmittelbarer Zusammenhang bestande, diese Marga-retha, Gattin Haug's von „TewfFen" (s. d. II. Exeurs) mit jener, der Witwe Leopo]d's (III.) v. Saneck, eine und dieselbe Person sei, in zvveiter Ehe sich dem von ,,Tewffen", verbunden und Ulrieh von Saneck mithin jene Altherrschaftcn seiner Familie: Saneck, Ostervvitz. Scheineck und Liebenstein von diesem Ehepaare ge-kauft hatte. Abgesehen nun davon, dass zvvischen beiden Urkunden zvvei Decennien liegen, vvissen vvir ja, dass Ulrieh jene vier Herrschaften und Schlosser bereits 1288 formlich abgetreten erhielt, dass seine verwitwete Schvvagerin Margaretha zur Grafin von Pfannberg vvurde, vvahrend wir anderseits als verburgte Thatsache die Grundverschiedenheit der Abstammung der zweiten Margaretha und ihrer Heirat behaupten konnen. Das „Gut, das ich" (wie Ulrieh von Saneck in der Urkunde sagt) „vmb meine aygen guet von hern Haug von Tevvffen vnd von seiner hausvrovven, grefinne Margareten gechauft han", sind somit nicht jene vier Stammbesitzifngen, sondern offenbar nicht niiher bezeichnete Erwerbungen im San t ha le, wo vvir Haug von „Tewffenu 111111306 als „Hauptmann" des Karntner Herzogs vorfinden und woselbst auch 1311 seine Gattin Margaretha, begiitert erseheint. Der weitere Passus der Urkunde: „recht vnd redelich vnd auch die aygenschaft, die ich von erbe daran gehabt han", bezieht sich nicht auf das Kaufgeschaft mit den von Taufers, sondern auf die Lehensauftragung. Der Sanecker lasst sich somit seinen Erbbesitz und das angekaufte Gut als Lehen auftragen. V. 1323, 30. Janner, (Cilli?). Grafin F.lsbet von Heunburg und der Graf Ulricli von Pfannberg Verpfanden dem Konrad von Auffenstein Burg und Markt Cilli. (Zu S. 58, 65-66). Wir grajuin Elspet von Hevnbtirch vnd vvir graf Vir. uon Phannenberch ueriehen mit disem prief vnd tun chunt allen den, die in ansehent oder hoerent lesen, daz vvir mit ver-aintem vnd vvilligen mut vnd mit rat vnser getrivven diener versatzt babn vnser s r e c h t e n erbaigen Cylie die p u r c h v 11 d de n 111 a r c h t d r u n d e r v 11 d den tur 11, der i n d e m m a r c h t e 1 e i t, vnd die e d e 111 1 e u t die i 11 d e m 111 ar t (sie) gesezzen sin t, vnd die mansehaft die d a z u g e h o r t, mit allen den r e c h t e 11 vnd z u d e m marehte gehoerent leut vnd gut mit anderm gelt auzzerhalb des marehtes, svva vvir in habn da mit vvir f u m f t-z i c h m a r c h g e 11 s mit sampt dem mart gaentzlich eruollen ze froener gult, dem edeln manne liern Chunr. von Ouen-stain marsehalch in Chernden vnd seiner vvirtin urovv D y e m u t e n vnd ir paider erbn v m b f u m f h u n d e r t m a r c h w e r (!) s i 1 b e r s in dem Iand ze Chaernden vvienis gelot (!) uon dem n a h is t e n S a n d G e o r g n t a g, der 11 u c h u m t, u b e r d r e u j a h r. Wer auer daz wir in der frist dem uorgenanten hern Chunr. uon Ouenstain vnd seiner wirtin urovv Dymuten vnd irn erbn fumf hundert march silbers, als uor geschribn stet, gaeben unsers aign guts, so sullen s i e v n s den uorgenanten satz Cyl i e d i e p urch vnd den mar t mit leut vnd m i t g u t w i d e r ze 1 o s e n g e b n, wann wir seu in drein iaren mit dem gut ermanen, mit allen den rehten vnd wir ins geant-vvurtt habn. Wir lobn auch in pei vnsern triwen an allz geuaerd, d a z w i r den uorgenanten satz losen sullen mit vnserm aigen gut, vnd sullen auch den uorgenanten satz Cylie die purch vnd den mart vnd den turen vnd daz gut vveder uerchaufen noch uersetzzen, damit ez dem uorgenanten hern Chunrad uon Ouenstain vnd seiner wirtin urow Dymuten vnd iren erbn enphromdet werd. Wer auer daz wir in der frist in ir silber niht gaeben als uor penent ist, i n dreien iaren, so sullen si ainen erbern man nemen vnd wir den andern, svvaz vns die haizzent her zugeben pei iren triwen, da mit vns der uoder satz mit allen den rehten, die zu dem marchte gehorent, gesucht vnd vngesucht, uergolten sein, daz sul wir nemen. Vnd sullen in den uorgenanten hern Chunr. uon Ouenstain vnd seiner vvirtin urovv Dymuten vnd ir paider erben daz uorgenant haus vnd den marcht vnd leut vnd gut mit sampt der manschaft, die die edeln leut in dem mart habnt, gesucht vnd vngesucht schirmen uor aller ansprach nach landes-recht. Taet vvir des nicht, svvelchen schaden si des naemen, den, sul vvir in ab legen, vnd sullen daz habn auf vnsern trivven vnd auf allen den vnd vvir haben. Und den uorgeschriben gelubd lob vvir in staet ze habn pei unsern trivven an allz geuaerd. Daz in daz also stast vnd vnuerprochen pelaib, dar uber geb vvir in disen prief zu ainer vrchund der vvarheit uersigelt mit vnser paider anhangenden insigel, mit mein g r a; u i n Elspet insigel uon Heunburch vnd mit mein g r a t Vir. insigel uon T h a n n e n b c r c h. Des ist diser prief gezeug, der gebn ist do nach Christes gepurt ergangen vvaren tausend iar dreuhundert iar vnd darnach in dem dreuundtzvvaintzgistem iar des suntages uor vnser urovven tag der lichtmesse. Orig. Pgm. mit anh. Siegel, im W. H. H. u. St.-Arch., Collation. Abschr. im stmk. LA. Nr. 2042 d. VI. 1330, 29. December, Graz. Die Briider Ulrich, Friedrich und Johann von Wall-see beurkunden, unter vvelehen Bedingungen ihnen die Vesten Rohitsch, Kostreiniz, Lengenburg, Seunek, Ostervviz, Flednig, Schonstein und Prassberg nebst der Vogtei zu Oberburg von Friedrich dem Freien von Seunek ver-pfandet vvorden. (Zu S. 61.) Ich Vlrich, Fridreych vnd J a n s prueder von W a 1 s s e dye weyl hauptleut in Steyr veriehen vnd tuen ehunt mit diesem priefe allen den, die in sechent horent oder lesent, daz wir durch der trewen willen vnd vns vnser lieber swager her Fridreich der vrey von S e u n e k k getan hat an c|em satz, den er uns gesatz (!) hat, des er vns paz gunnet hat, denn andern seinen vreunten, aller seiner vest Rochatz, Kostrauntz, Lengenburch, Seunek, O s t e r w y t z, V1 e d n y k, Scho-nenstain, Prasesperch, si sein sein aygen oder sein lechen, mit leuten vnd mit guet, mit mansehaft mit weyngarten mit hofen, mit wysmad mit echern gesueht vnd vngesucht gestift vnd vngestyft gepawen vnd vngepawen ze holtz ze veld ze stain ze wazzer ze merchen, oder swi es genant ist, vnd die v o g-tay ze Oberburch mit allen den rechteti, vnd er es vnd sein vordern her praeht habent in aygens oder in lechens gwer vm acht tausent m are h silber Gretzer gewichtes. Durch derselben trewen willen hub wir im geliibt, daz im der selb satz ali di weyl vnd er lebt, nicht enschaden schol, noch seinen c h i n d e n, die er gewinnt pey seinerwirtinn vnser schwester vrowen Dyemuten oder pey chainer (!) andern seiner hausfrowen, die er nem, es sein sun oder tochtter, vberlebt in aber vnser swester vrowe Dyemut vnd daz er mit ir an chind veruert alle di weyl vnd si denn an ainen wirt beleibt, so schol ir der satz geng vns nicht enschaden. Nem si aber i r ainen w i r t, so schol si an dem guet nicht anders habenn, denn er ir e mit seinen priefen gemacht hat, di si dar vber hat. Geyt aber got, daz si chind mit ein ander gewinnent. oder pey chainer (!) andern seiner hausfrowen, den schol der sat (!), der vns getaut (!) hat, nicht enschaden noch di prief, die er vns daruber gebn hat, die schullen den selben seinen chinden nicht enschaden an chainer ansprach, an ali ain vm daz guet schol er vns vnd sein erben gepunden sein, da er vns VI e d n y c h vm (!) versatz hat, als die prief sagent, die er vns sunderleich dar vm geben hat. Vnd daz daz stet vnd vnzerproehen paydenthalben alsso beleyb, dar vber geben wir in disen priefs (!) zu ainer ebigen gedechnuss der vvarhait mit mein V1 r i c h s vnd F r i d r e i c h s vnd vnserr lieben prueder Ruedolfs vnd Haertneydes von Stadekk vnd mit vnser vetern Eberharts von L i n t z vnd Fridreychs von Ens vnd hern Churats (!) von Hornekk anhangenden insigeln versigelt. Der prief ist geben ze G r e t z nacht (!) Christes gepurd dreitzechen hundert jar dar nach in dem dreybzkistem (!) jahr des samztages von (!) dem ebenweychtag. Orig. Pgm. mit 7 anh. Šiegeln im W. H. u. St.-Arch., Collation. Abschr. i. stmk. LA. Nr. 1989/. VII. 1333, 28. Februar, Cilli. Konrad von Auffenstein und seine Hausfrau Dyemut verkaufen Fridrich dem Freien von „Seunek" ihren halben Theil an der Feste, dem Markte und Geriehte zu Cilli um die halbe Burgherrschaft Gutenstein und 200 Mark Silber Aufgabe. (Zu S. 67.) Ich Chunrat von Oufenstain marschalch in Chernden vnd ich vrawe Dyemut sein wirtinne vnd vnser paider erben veriehen offenleich mit disem brief vnd tun chunt allen den, die in an-sehent horent oder lesent, daz wir mit verdahtem mut vnd mit guter vorbetrahtung v n s e r m lieben s w a g e r hern F r i d-r e i c h e n dem v r e y n von S ae n e k seiner hausfrawen vnd paider erben ver c h auft vnd geben haben den halben t a i 1, den wir a n der vest z e C i 1 i, a n d e m m a r c h t vnd an dem geriht da selbn vnd an edeln vnd vnedeln leuten oder guten, die dar zu g e h o r e n t, besuht vnd vnbesuht, swie die gena nt si nt, gehabt h a b n, vnd als die t a i 1 p r i e f spreehent, die emaln vnser lieber herre vnd svvager grafVlreich von Phannberch vnd der vorgenant vnser swager her Fridreich der vrey von Sčenek an einander darvmb gebn habnt, vnd haben darvmb von in enphangen den halben tail, den si an der vest ze Gutenstain an dem marcht vnd an dem gericht an dem vrbor vnd an edeln vnd vnedeln leuten vnd an allen den rehten leuten oder guten da selbn gehabt habent, besucht vnd vnbe-sucht, svvie ez genant ist, als die tailprief auch s a gen t, die die vorgenanten graf Vlrich von Phannberch vnd her Fridrich der Frey von Ssenek auch an einander emaln dar vmb gebn habnt vnd habn hinzv ze a u f g a b enphangen z w a i hundert m are h silbers, der wir gantzleich gewert sein vnd lobn wir in daz allez, als ez hie vor gesehriben vnd genennet ist, ze schermen vor allen ansprache nach des landes reht ze Steyr. Tseten wir des niht, swelhen schaden si des nement, den ir einez pei seinen triwen gesagen moht, den lobn wir in ab ze legen gar vnd gEentzlich an alle chlag vnd an elliv tayding, vnd suln si das haben auf vns vnd vnsern triwen vnd auf allem dem, daz wir haben. Man sol auch wizzen, daz wir in aller dev reht, div wir an der g o t s g a b z e C i 1 i h a b n, verchauft habn vnd vns derselben rehten gaentzleich verzeihen. Daruber ze einem vrchund der warhait gib ich Chunrat von Oufenstain der vorgenant im hern Fridreichen von Sasnek vnd seinen erben disen brief versigelt mit meinem anhangenden insigel. Des sint gezeug her V1 r e i c h von W a 1 s s e, her H e r d e g e n von P e 11 a w e, her R u d o 1 f O 11 von L i e h t e n s t a i n, Her Johans von Liebenberch, her Chunrat vnd her Ortolf von Hornek vnd ander piderb leut. Der brief ist gebn ze Cili nach Christes geburt dreitzehn hundert iar in dem drev vnd dreizgisten iar des suntages Reminiscere. Orig. Pgmt. mit dem anh. Siegel des Urkunden-Ausstellers. Collation. Absehr. des Orig. i. Wiener H. H. u. St.-Arch. i. stmk. LA- Nr. 2042 d. VIII. 1389, 19- Februar, Cividale. Patriarch Johann von Aquileja belehnt die Grafen AVilhelm von Cili, seinen Neffen Herman von Cili als Sehirmvogt besagter Kirche mit genannten Giitern. Joannes dei et apostolice sedis gracia sanctae Aquilegiensis ecclesiae patriarcha notum facimus uniuersis, quod in nostra prassentia constitutus spectabilis et magnificus dominus W i 1 h e 1-m u s c o m e s Cili se, nobis humiliter supplicauit, ut ipsum nomine n e p o t i s s u i c o m i t i s Hermani t a m q u a m s e n i o r i s, ipsumque comitem Wilhelmum eorumque haeredes, de feudis eorum antiquis, iustis et legalibus, qu£e ipsi et progenitores eorum antiquitus habuerunt et tenuerunt in feudum ab Aquile-giensi ecclesia nostra prafata et bonas memoriae dominis patriarchis praedecessoribus nostris inuestire gratiosius dignaremur. Nos autem attendentes deuotionem et legalitatem, quas idem spectabilis dominus comes suique progenitores ad ipsam ecclesiam et nos ac praedecessores nostros habuerunt hactenus indefesse, sperantes et credentes etiam, q"uod ipse comes liobis et ecclesia; nostrae praefetse fidelis erit et vasallus, ipsum dominum Wilhelmum comitem nomine nepotis sui domini Hermani comitis prcedicti pro se suisque haeredibus recipientem de omnibus suis feudis antiquis iustis et legalibus praemissis manualiter inuestiuimus cum f i m b r i a c lam i d is no s t ras, saluo iure nostro Aquile-giensis ecclesia; saepedictse et alterius cuiuscunque protestantes expresse, quod per inuestituram huiusmodi eundem dominum comitem non intendimus de aliquibus dominiis iuribus et alliis bonis inuestire, si quae nobis et dictae ecclesias nostra detiret occupata sed solum de antiquis, iustis et legalibus feudis suis. Ouibus peractis pnefatus dominus VVilhelmus comes, nomine nepotis sui Hermani comitis pr«;fati, nobis et Aquilegiensi eccle-si;e nostrae prsedicta; iurauit esse fidelis et legalis et omnia alia et singula facere, ad quse fidelis vasallus domino suo tenetur ex debito et prout in talibus est consuetum. Bona vero feuda-lia in scriptis data, per ipsum dominum Wilhelmum comitem et assignata nomine domini Hermani comitis saepedicti, per eum,iehungsweise auch das Archiv f. Heimatkunde (Krains) h. v. Schumi (s. 1882). Egger, Gesch. Tirols I. (Innsbruck, 1870.) (Sonstige Literatur am betretfenden Orte.) II C. Anmerkungen und Belege zum Texte. 1. S. 1. Die mittelalterliehe urk. und ehronistische Schreibung des Nam en s Saneck wechselt ungemein: Sounhec, Sounec, Souneke, Sunek, Suneck, Saunec, Saunekke, Sevnek, Sevnekk, Steunek, Sewnek. Wir haben diese Anein-anderreihung der Zeitfolge mogliehst angepasst. Ueber Burg Saneck s. Selim. III., 441 - 3, Tgl. S. 15-16. R. III., 4. J. II. 771—4- 2. S. 2. Romische Funde im Santhal. S. und die beziiglichen Zu-sammenstellungen in F. Pichler's „Archaolog. Karte von Steiermark" u. im begi. Texte dazu, h. v. anthropolog. Vereine, Graz. Insbes. u. Cilli—Celeja S. 4—8, Sachsenfeld S. 46, Saneck S. 46, Frasslau S. U, Letusch S. 29. 3. S. 3- Ue. die Marken Karantaniens insbesondere UB. I. Urk. v. 895, 29. Sept. S. 15, Nr. 11 : „Marchia iuxta Sowam; Urk. v. c. 1100, S. 103, Nr. 89: „Marchia trans fluvium Dravva" ; Urk. v. 1162, Dec. S. 437, Nr. 471 : „Marchia Hungarie". Vgl. auch lndex 908—910; II. Index 715. Zahn's Auf-satze und Felicetti's sorgfaltige und von trefflicher Karte begleiteten hist. topogr. Studien. Vgl. insbes. S. 77f (Sep. A.) ii. die „Grafschaft des Grenz-gebietes (Mark) an der Drau". 4. S. 4. Aquileja's nordl. S p ren ge 1 gre nze. Dieselbe vvurde zufolge des Streites der genannten Hoehkirche mit dem Salzburger Erzbisthum von Kari d. Gr. 812, 14. Juni, Aaehen, festgestellt. (Kleimayern's) Juvavia, Anh. 61, Nr. 16; UB. I., S. 5—7, Nr. 4. ...predietam prouinciam Ka rantan or u m ita inter (eos) diuidere iussimus, ut Dranus fiuius, qui per mediani illam pro-vinciam currit, terminus ambarum dyo(ee)seon esset et a ripa australi ad Aqui-lejensis eeclesie reetorem, ab aquilonali uero ad Juuauiensis ecclesie presulem pars ipsius prouincie pertineret..... Vgl. auch die interessanten Mitth. uber das archidiaconatus Saunie und die beziiglichen Kirehen aus friaul. Archiven b. Zahn, Btr. 7 (1870), S. 94 ff. 5. S. 4. Die alten Grafen von der San (So u ne), Friesaeh, Zelt-schach (Cedilsak) und die h. Hemma. S. iiber sie besonders AH., Gesch. Karntens 11. Regg. M. II., Hirseh, Felicetti, Wahnschaffe, Wendrinsky, W i e h n e r, Gesch. Admonts, I. (1875). K r o n e s : Saneck-Cillier. o 6. S. 4—5. Gurk, die Kirche und das Bisthum u. s, Besitz in d. Stmk. Vgi. A. Eichhorn, Btr. z. alt. Geseh. u. Topogr. des Herz. KSrnten. (2 Bde., Klgft., 1817—9). Hirn, Mayer (S. 35 ff.) unil die Lit. z. vorhergeh. Anmerkung. 7. S. 5. Marchia Pi t ou i e n si s. UB. L S. 143, Nr. 132, kommt nur einmal vor z. J. 1130. 8. S. 5. Gurker Hauptlehen. Als solche bezeiehnet die Urkunde B. UlrichVs v. 1251, 30. Nov. (LA. Orig. 1470): „Muntpareisz, Herberch, Chunigs-perch, I^ohatz und Lengenbureh". Vgl. aueh Zahn ti. d. Gurker b. Mensalguter d. Btr. 111. 43. F.ine der vviehtigsten Urkd. ist die v. 1130, 18. Oet., Wurz-burg (UB. 1. S. 5Q, Nr. 51), wo als Gewasser im Gurker Herrsehaftsgebiete die Sovve (Sawe), Sovvne (San), Zotel (Sotla), Neringe (Neiring) und anderseits die Coprianieh (Kopreinitz), Chodinie (Koding), Ogwanie (Wogleina), ferner die Gurk bezeielmet \verden. Vergleicht man damit die k. Sehenkungsurk. v. 1016, 16. Apr., Bamberg u.1025, ll.Mai, Bamberg f. den Gfn.Wilhelm (UB. I. 44 45, Nr. 37 u.I. 52, Nr. 43), so sieht man am besten aus den dasigen Grenzbestimmungen, vvie sich das Gurker Hoehstiftland mit dem frflheren Besitze der allen Gfn. von der Soune deckt. 9. Vgl. de Rubeis, Mon. eccl. Aijuilej. comm. illustr. (Argentor. 1740 f.) a. a. 1177. AH. II. Reg. S. 72. Abgedr. auch in Schumi's Areh. v. H. I. 9-10 und noch einmal Nr. 52, S. 62/3. ... Marchiam Carniole de nostra regali proprietate et potestate in proprietatem et potestatem sancte prefate Aqui- legensis ecclesie ......perpetualiter concessimus..... B. Zahn, Btr. (s. o.) S. 110 und Austro-Friul. S. 314, Nr. 314 findet sich auch die beziigliche Schenkung von 1070 an Patr. Gerhard? (1122 — 1128!) urk. verzeiehnet vor. 10) S. 6. Ueber den Besitz der Sponhei m-La v an 11 h al er Gfn. in Stmk. und die beziigliche Dotation St. Paul's s. Felicetti S. 78 ff. und Schroll. S. die Traditionen von 1091, 1093, 1115, 1168 (S. 37 „in Saunie ] artibus") u. ff. und die Urkk. des Klosters vom' 12., 13. Jhh. in d. 11. Abth. des ScliroH'schen Urkundenbuches. 11. S. 7. Die Eppensteiner s. AH., Tgl. Epp., Wahnschaffe. Ue. i. Besitz in'd,. Stmk. Felicetti. Die Urk. von 980, 24. Oet., Constanz, UB. I. S. 35, Nr. 29, bez. die Grenze zwischen der k. Schenkung an den Gfn. Wilhelm v. Soune und dem Kigenbesitze (proprietatem) Markward's, Gfn. v. Eppenstein. 12. Ueber den Doberna (Neuhaus) als Besitz der Gfn. v. Bogen s. UB. 1. 348 f., Nr. 357. Hochenegg vvar ein eigenfreier Besitz des gleich-namigen angesehenen Geschlechtes, wie di.es auch seine Rangstellung unter den Zeugen bevveist. In einer Urk. v. 1207 (UB. II. 135, Nr. 87) heisst es „usque ad ter ram Livpoldi de Hohenekke". 13. Ueber die Herrn v. Ort s. d. Genealog. b. Meiller, salzb. Regg. S. 558. Was ihre Zeugenstellung im steier. Adel betrifft, so erseheint z. B. Hertnid v. O. 1207 (UB. II. 134 f., Nr. 87) vor: Albert v. Rohitsch („Roatsu) u. Otacher von Gonobitz („Gonwiz"); (UB. II. 126, Nr. 81) an dritter Stelle nach den „Freien" Rudolf v. Kindberg und Ulr. u. Liutold v. Peggau (Peka = Pekach); 1224, 8. Febr. (UB. II, 303, Nr. 211 a) hinter Gebhard v. Saneck u. Leopold v. Hoheneck und dessen Bruder. — Ue. ihre Karntner Lehen s. w. u. 14. S. 8. Ueber die Ande eh s-Me r an er s. Fh. v. Oefele, Gesch. der Gfn. v. Andeehs. Innsbr., 187 7 • Ue. ihren vom Patriarchen Berthold (aus diesem Hause, vorher Erzb. v. Kalocsa, 1218—1251 Patriarch v. Aquileja) in seinem Todesjahre 1251 (-j- 23. Mai) der Kirehe als Seelgerath vermachten Besitz der Burg-, Markt- und Gebiets-Herrsehaft Windischgraz s. Zahn, Austro-Friul. S. 322 („eontulit et donavit benedicte ecelesie Aquilegensi castrum de Vindis-graz cum foro et prouincia tota in proprium, quod suum erat, cum omnibus aliis locis ad ipsam provinciam pertinentibus tam in proprietate quam in possessione"). Vgl. auch Feiieetti S. 94 f. 15. S. 8. Die steierischen Landesministerialen von Seldenhofen trugen St. Pauler Lehen, wie die Urkk. v. 1254, 26. Aug., 1263, 4. Febr. (Schroll S. 142, Nr. 86, 153, Nr. 106) bezeugen. Im 14. Jahrhundert erscheint deutlich Seldenhofens Burggebiet als St. Pauler Lehen, das naeh Cholos v. S. Tode 1361, 21. Dec. (Schroll, S. 238, Nr. 239) dem Herzoge Rudolf IV. und dessen Brudern aufgetragen wurde („di vest Seldenhofen di gelegen ist in dem land ze Steyer vnd alle di gueter di dar zue gehoerent"). Vgl. auch Feiieetti Seite 96. 16. S. 8 - 9. Investiturstreit in dem su. i). Alpengebiete. Hieruber insbesondere die neueste Monographie v. Mayer, bzhgsvv. AH., Tgl. Eppenst. 17. S. 10. Die „Markgrafen von der San (Soune"). Vgl. insbesondere flirseh, Wahnschaffe, Wendrinsky und Mayer, Tgl. (Stkhd. und Heunb.). Die Genealogie dieses Geschlechtes ist von Wendrinsky eingehend untersueht, aber entschieden verkunstelt worden, indem er (S. 31 des Sep. A.) drei Wil-helme, die Inima v. Lieding c. 975, eine Hemma als Nichte K. Heinrich's II. und Gattin Wilhelm's II. (c. 980) und eine andere Hemma, die Stifterin von Gurk IO45, 29. Juni) in die Zeit v. 927 —1036 unterbringt. Die massgebende Urkunde K. Lothar's v. 18. Oct.'ll30, Wurzburg (Oe. GA. XIII. 380; Sehumi S. 85, Nr. 74, bringt sie nach e. eollat. Abschr. des Orig. im Klagenf. Mus.) gibt die Reihenfolge der „aus vornehmen Gesehlechte" (nobili progenie) Stam-menden in nachstehender Weise> Waltunus (erseh. urk. 895), Zwetbochus (s. S. urk. u. 898), Imma (Zwetboch's T. c. 975 gen.). Wilhelmus, deren Sohn („Graf", offenbar der I. dieses Namens, urk. 980 gen.), Wilhelmus („filio suo", also II., -j- e. 1036), und als erblose Besitzerin des der Gurker Kirehe zuge-vvendeten Gutes Hemma (-j- 1045). Entschieden naturlicher ist es, blos zwei Wilhelme und als Bruder des zweiten (f c. 1036) jenen Liutold anzusehen, von vvelehem muthmasslich die „Markgrafen von Soune" und Erbvogte Gurks und zugleich die Sippen der Gfn. von Zeltschaeh, Heunburg und Peggau—Pfannberg herstammen und vvelehen auch Wendrinsky als Vater Askuin's bezeichnet, wiihrend er jedoch einen Oheim dieses Liutold gleichen Namens als Bruder Wilhelm's (II. nach seiner Zahlung, c. 980) fiir den Ahnherrn der Grafen von Zeltschach-IIeunburg-Pfannberg halt. 18. S. 10. Was den Namen und die Personliehkeit Starkhand's betrifft, so gebOhrt zunachst Tgl. das Verdienst, die altere irrige Anschauung, welche sich bei F. findet und einen Poppo-Starkhand schuf, berichtigt zu haben. We n dri nsky's mit Tgl.'s Ausfiihrungen (Btr. IV, 91 ff.) zusammenfallende Ansicht, dass man einen Starkhand I. als Askuin's Sohn von Starkhand II. dem Bruder Ulrich's und Werigand's, unterseheiden musse, hat manehes fiir sieh, denn selbst die Unechtheit der Urkunden v. 1071 (Miirz) und 1072 (9. Janner), die vom „Starchand marchio" sprechen, wurde kein unwidersprechliehes Argument gegen eine solche Annahme abgeben. Immerhin bleibt die Annahme zweier Starkhand hypothetisch. Dagegen ist die Verbriiderung Starkhand's (? II.), UIrieh's und Werigand's, welche wir uns aus ehronologischen Griinden nicht leicht als Sohne, sondern eher als Enkel Askuin's denken miissen, durch die Vita oder Passio Thiemonis (Erzb. v. Salzburg, c. 8, wo vom Oudalricus comes und zwei Briidern) und die Vita Chunradi, wo Oudalricus als „marchio", dann Starkhand und Werigand mit dem Grafen Poppo von Zeltschaeh angefiihrt erscheinen, und dureh die Urkk. v. 1103, 7. Janner (AH. Regg., Oe. GA. V., S. 181, 182) festgestellt, wo von Starchandus marchio und seinem frater Oudalricus die Rede ist. Dazu gesellt sich die Friesacher Urkde. Erzb. Konrad's v. Salzburg v. J. 1141 (Oe. GA. XIII., S. 391), \vorin.als verstorben Marchio Starchant und dessen Bruder Werigant ervrahnt vverden und des letzteren noch lebende Tochter bezeichnend auch den Namen Hemma fflhrt. Hiebei kann man immerhin der Ansicht TangVs und Meiller's (Salzburg. Regg. S. 439, Nr. 84) beipflichten, wonach es eben einen „nobilis Weriant, filius Ascuini" gegeben, der nichts mit unserem Werigant gemein hat und das Pradicat „Wuettenswalt, Witiniswalde" fuhrte. Ein entscheidendes Moment liegt eben in der politisehen Stellung Starkhand's, Ulrich's und Werigant's und in der Gurker Erbvogtei, die im Besitze jenes Askuin, „consanguineus" Hemma's, der Witwe d. Gfn. Wilhelm II., wie ihn die Urk. v. 1042 (AH., Gesch. Karntens, I., 2, 91) nennt, sich befand, und auf seine Nachkommen, auf Starkhand, Ulrich und dann auf Werigand ubergieng. 19- S. 11. Ueber das Wesen und den Rang der damaligen „Freien" (liberi, liberti, libertini) vgl. insbesondere Ficker, V. Heerschilde, ZopfTs und Schulte's rechtshistorisehe Werke. 20. S. U —12. Die Urk. v. 1130 (Volkermarkt), 1173 (Rietz) u. 1209, 9-Sept. (Marburg) finden sich UB. I., Nr. 138, S. 147, Nr. 551, S. 521 u. II. Nr. 98, S. 152—154 abgedruckt. 21. S. 11 — 12. Der VVahrscheinlichkeitsgrund, dass Gebhard, der erste und bekannte Freie „Soune" —Saneck kein Sohn Starkhands (II.) war, liegt darin, dass er um 1130 bereits als Urkundenzeuge, mithin als volljahrig auftritt und somit die Gurker Erbvogtei des Vaters auf ihn und nicht auf Werigand iibergegangen ware. Noch mehr spricht gegen die Annahme, er sei Werigand's Sohn gevvesen; ani ehesten darf er als Sohn Ulrieh's gelten, der s. 1103 nicht weiter urkundlich auftaucht. 22. Fiir den genealogischen Verband der Plaien mit den Grafen und Markgrafen v. Soune hat nach Tgl's (Stkhd.) verdienstlichem Vorgange, der insbesondere die von Eccard und Frolich verfochtene Herleitung derselben von den Weim ar-Or la m Qn der M k g f n. Istrien's widerlegte , Wen- drinsky beachtenswerthe Argumente beigebracht und ebenso ihre Idenlifieirung mit den Peilstein-Tengelingern bekampft. Ueber den Stammbaum der Pieiner vgl. auch Meiller (Salzb. Regg. S. 534, Nr. 95), der S. 544. Nr. 127 auch eine Geschlechtstafel der P e i 1 s te i n = Tengelinger-Burghausen-Schala skizzirt. 23. S. 13. Ueber den Niedergang der Sache Starkhand's und Weri-gand's im Kampfe mit den Sp o n he i 111 - La va nt t halern s. Mayer S. 171 f. 24. S. 13 —14. Die k. Urkunde f. Gurks freie Vogtwahl v. 1130, 18. Oct., AH. Regg., Oe. GA. V. 201. Vgl. Hirn und Mayer. 25. S. 14. Fiir die Versippung der von Soune mit den Zeltschach-Peggau (Pekach)-Pfannberg und den Heunburgern spricht eine Reihe massgebender Griinde, die schon Tgl. (Heunb. und Pfannb.) geltend machte und die nicht blos in den Besitzverhaltnissen, sondern auch in der Rangstellung und in der friihzeitigen Verschwagerung der Freien von San=Saneck mit den Freien von Pekach (s. 1237 Grafen von Pfannberg) und letzterer mit den Grafen von Heunburg ihre Unterstutzung finden. 26. S. 15 — 16. Ueber die Puzzuolo (Po zul)-H o h en w ar t: Wilhelm, Piligrim und Giinther und deren Zusammenhang mit den Heunburgern hat Tgl. zunachst in s. Abh. iiber Giinther und dann in der iiber die S. Treffendes bemerkt, nur zweifelte er an der Annahme, dass Pozul = Puzzuolo den Ort in Friaul bedeute und schloss irrigerweise. auf das untersteierische Heilenstein, slov. Pousela. Zahn's Friauler Studien haben die Identitat von Pozal=Pozzuolo in Friaul zweifellos gemacht, da dies auch mit dem aquilejischen Schenken-amte Piligrim's zusammenstimmt. Auch Mayer (S. 200, 201) folgt Zahn's Ergebnissen. Fiir die Identitat Piligrim's, des Besitzers der Karntner Herrschaft Hohenwart und Vater Giinther's, des Markgrafen von Soune, mit dem gleich-namigen Sohne Wilhelm's I. v. Heunburg und Bruder Poppo's und Otwin's sprechen die Urkk. v. St. Paul (Schroll) und die von Tgl. erorterten Griinde. Dieselbe Wahrscheinlichkeit spricht daher auch fiir die ldentificirung Wilhelm's, des Lehenstragers von Puzzuolo mit Wilhelm I. v. Heunburg. Um so erklarlicher ist es, dass in der Salzburger Urkunde v. 14. Mai 1144, Leibnitz (UB. 1., 229—230, Nr. 218), fiir St. Lambreeht als erster Zeuge der Schenkung Piligrims und seines (bereits -f-) Sohnes Giinther an das genannte Kloster ihr nachster Verwandter, „Oude lri c us videlicet de Huneburch", d. i. Ulrich (I.), Otwiri's von Heunburg Sohn, Piligrims Neffe, erscheint. 27. S. 15. Giinther wird in der charakteristischen Erzahlung der Ann. Admont (MG. Scrr. IX., 578—579) von seiner am Abte Wolfold verubten Frevel-that „marchio de Cylie" genannt. Vgl. auch Tgl. in s. Abh. iiber Giinther. 28. S. 16. Ueber die Wappen der betreffenden Familien vgl. die betref-fenden Monographieen, Wke. von F. u. Tgl.; desgleichen M e 11 y, Beitr. zur Siegelkunde des MA., I. Theil, Wien 1846, 40, und insbes. den Anhang dazu als Sep. A. u. d. Titel: „Vaterland!sche Urkunden" (1846, 4°.). 29. S. 17. Liupold (Leopold I.) von Saunien als muthmasslicher Sanecker dieses Namens: a) Urk. des Patriarchen Pelegrino oder Piligrim (aus dem Hause der Gfn. v. Sponheim-Lavantthal) v. 1146, Aquileja (UB. I. 261, 262, Nr. 253), Zeugen: Heinricus advocatus ecclesise (Heinrich, Hz. v. Karnten), Otto de Ortenpurch, Wernerus de Carisach, m i ni s teriales uero Ottach(er)us, Hermannus de Pinzan, Johannes uicedominus, Ekebertus, Leonardus, Woltrichil, praeterea Gerungus de Midhuna, Liupoldus de Saunia, Wodolricus de Lubigana (Laibach) et plures alii. (Vgl. das Regest bei AH., Oe. GA. V.. S. 248 und nach deras. b. Tgl. S. 30); b) Url;, desselben Patriarchen f. d. KI. Oberburg v. 1146, Tolmein (UB. I., 262—263, Nr. 254; angedeutet auch bei O. 11., 9; Tgl. kannte sie nicht); Zeugen: Adalpret de Manzano, Gerardus prfepo-situs S. Vdalrici, Rodomontius praepositu.s saneti Petri de Carnea, Bertboldus capellanus patriarche, Dieterus de Clusa, Conradus ciuis, Liupoldus de Sevnia, Wolftrigil dapifer, Pelegrinus de Mosiri, Ramenrlt, Nudhuc (!) Carniolus. — Schon Tgl. bemerl;te beziiglich der erstangefuhrten Urkunde die rclativ tiefe Rangsteilung dieses muthmassliehen Freien von der San ; gleiches gilt auch von der z\veiten Urkunde. Dennoch ist dies kein massgebender Bevveis gegen die Kinreihung dieses Leopold in die ersten Sanecker. Denn die Aquilejer Urkunden nehraen es erstlich mit der Reihenfolge nicht so genau. So erscheint in der ersten Urkunde Leopold h in ter, in der zweiten vor Wo]ftrichil (Woltrichil), anderseits vvieder hinter den Conradus „ciuis" gestellt, und berucksichtigen vor-zugsvveise die Geistlichen und Laien FriauTs bei der Anordnung der Zeugen. Ueberdies wird weder in der einen noch andern Urkunde Leopold als M i n i-steriale des Patriarchen bezeichnet, da er dort durch nprseterea" von ihnen geschieden, hier vor Wolftrichil, den wir aus andern Urkunden als Truchsess (dapifer) des Patriarchen kennen, gestellt wird. 30. S. 11. (Ue. den angeblichen Richer I. u. II. als Freien von Saneck). Die „Genannten" v. Soune, Ministerialen der Freien Wolfgang und Richer, erscheinen urk. auf der gleichen Linie der Zeugenstellung. Der Erst-genannte i. d. markgrafl. Urk. v. 1147, 22. Aug., Graz (UB. I. 274—275, Nr. 263) f. St. Lambrecht als „Wolfkang de Sovne" als 25. Zeuge unter 29 zvvischen Conrat Henne u. Fridericus de Mirsdorf; der andere als Richerus de Sowne in einer markgfl. Urk. v. 1164, 26. Oct., Marburg (tJB. I. 449—450. Nr. 486) fiir St. Paul unter 29 Zeugen als der drittlefzte zvvischen dem Probste Hartvvik und Herrandus sagittarius. — Tgl. S. S. 31 kannte diese Urkde. im Regest (Oe. GA. VIII., S. 369) und suchte das Bedenken gegen die Aufnahme Richer's unter die Sanecker durch Heranziehung der Zeugenstellung einer St. Pauler Traditir.n des Grafen Bernhard von Sponheim v. 1111 (Horm. Archiv 1820, S. 305, Nr. 94; es ist dies die b. Schroll S. 12, 13, cap. IX. abgedr. Urkunde) zu beschvviehtigen, aber ohne zu iiberzeugen, denn dass,,Brun filius comitis", offenbar der natOrliche Sohn des Grafen Bernhard von Sponheim (naehmals Abt von St. Paul) mit Hartroht v. Wizensteine (VVeisscnstein bei Griffen) unter den 34 Zeugen die beiden letzten sind, ist kein Analogiebeweis. Die Vermuthung Tgl's S. 32 —33, Anm. 2, dass der als Zeuge gtinstiger gestellte, namlich unter 21 bei dem Ohre her ange z o ge 11 en (per aurem traeli) an 2. Stelle hinter den Hoheneckern erseheinende Richerus in der Urkde. des Mkgfn. Otaker V. von Steier f. Seitz (UB I. 452—454. Nr. 485; Tgl. kannte sie nur im uneorr. Abdr. in Sacr. Diplom. Styr., II. 57), mit dem obilen von ihm fiir einen Freien von San=Saneck gehaltenen Rieher identisch sei, hangt wohl in der Luft, da mit den beiden Hoheneekern die Pradicate aller andern 16 Zeugen aufhoren und: Alram, Richerus, Gotsealech, Otto, Dietmar, Alber, Olri h, Ortolf u. s. w. sehon durch die Niehtangabe ihres Pradikates in der Urkunde als Ministerialen gekennzeiehnet erscheinen, abgesehen von der Unthunliehkeit, den naekten Namen Rieher mit dem Pradicate von Soune zu combiniren. Frolieh, S. 48—49 und Tgl., S. 51> 54- 55. haben einen R i cher, letzterer als zweiten dieses Namens, in die Stammtafel der Freien v. Saneck, u. zw. als Bruder Konrad's I. ein-gefugt, indem sie in einer Urkunde v. 1263, 25. Mai (urspr. abgedr. i. Diplom. Styr. II. 298 — 301) als bereits verstorbenen Gemal der Hauptstifterin des KI. Gnadenbrunn-Studenitz: Sophia, Schwester Heinrich's d. a. v. Rohats (Rohitsch) einen Rieher v. Sunek angegeben fanden. Es war jedoch ein Ver-sehen, denn im Originale der Urkunde (s. w. u.) steht Juneke, der Name eines ganz andern, karntnisehen Geschlechtes (s. w. u.). Tgl. hat dies auch spater S. 137—138, Nr. 5, berichtigt. B. AH. Regg. Oe. GA. XXXII. (1865), S. 323, Nr. 1293, findet sich noch Rieher von „Sunegk". 31. S. 17—18. Lengenburg (Lengburg, Lengenpurch, Lengenperg, Lengenberch), j. Lemberg b. Hochenegg und Neuhaus (Doberna). Schm. II., 399-40O; J. II., 56-57; K. I., 4h 47- 32. S. 18. Ulrich v. Liechtenstein. A. Lachmann's, m. Anm. v. Karajan, S. 75, V. 8 —U: dar nach bestuont mich her Liupolt: der was von Lengenburc genant vnd bi der Soune wol erkant" ;. . . S. 66 : „Dar kom von Schoeneck her Cuonrat. S. 72: Von Souneke her Kuonrat von mir alrerst bestanden wart". Vgl. Tgl. S., S. 53, 56. 33- S. 18. Urk. Hzg. Leopold's VI. v. Oe. u. Stmk. v. 1224, 8. Febr., Marburg, f. KI. Geirach (UB. II. 303, Nr. 211a, nach Dipl. Styr. II., 139, Nr. 4; Meiller, bbg. Regg, S. 132 — 133, Tgl. S. 40—41), an erster S'e]le unter den weltl. Zeugen: Gebhardus nobilis de Sounek et Chunradus filius suus. 1225, Eis (Montferrat) b. Volkermarkt, Urk. des Patr. Berthold v. Aquileja (UB. II. 320—321, Nr. 229), erster weltl. Zeuge Cunradus de Saunec. 1226, 13. Janner, Windischgraz, Urkde. des Patr. Berthold v. Aquileja f. St. Paul (AH., Oe. G. XXVII. S. 159, Nr. 822 und Schroll 116 -117, Nr. 48) unter d. vveltl. Zeugen dieersten: Liberi Leopoldus et Willehelmus de H oh en eke (also auch die Hohenecker waren „Freiea), Chunradus liber de Sovneke, Otto de Kvngesperch (Konigsberg)..... Vgl. auch 1220, 8. Janner, Traberg (U. Drauburg), Urkde. des Patriarchen fiir Oeberndorf (KI. Eberndorf im karntn. Jaunthale) b. AH. Regg., Oe. GA. XXII., S. 355, Nr. 774; daselbst steht unmittelbar hinter den drei ersten und vornehmsten Zeugen : Mainhard, Gfn. v. G o r z, Wilhelm, Gfn. v. Heunburg und dessen Neffen Wilhelm : Gebehardus de Sunek et filius eius Chunradus (vgl. Tgl. S. 40); ihnen folgen die Hohenecker. Die Meinung Tangls (S. 36 f.), dass Konrad (I.) v. S. schon 1212 in e. Urkunde als S. Gebhard's auftauche, beruht auf einer s chlechten Urk. Cop. im Dipl. St. II. 84—86, wo sich unter den Zeugen Gaibardii filii Corradi de Sunbech (!) vorfindet und das T. in Gebhardi et filii ejus Conradi de Sunek emendirte. Es heisst aber in der Urk. (UB. II. 77, Nr. 48): Gaibardi tilii Corradi de S uab e ch =Gebhd„ S. Konrad's v. „Schwabeek" ! 34. S. 18. Konrad I. v. Saneek mit dem Pradicate Lengenburg. 1. Urk. v. c. 1222 (AH., Regg. Oe. GA. XXII. 360, Nr. 790, Tgl. S. S. 55): Urkunde des B. Ulrich v. Gurk. U. den weltl. Zeugen: Dux Carinlhiae, Com. de Ortenburch, dominus Hermannus et dominus Otto. Comes Wilhelmus de Huneburk, dominus Chunradus de Lengeburch ...... 2. Urk. v. 1228, 18. Oct. o. O. Bestat. einer Schenkung s. Schvvagerin durch den Patriarchen Berthold v. Aquileja f. d. Kirche in Tschernembl (Mitth. des hist. Vereines fiir Krain, 1847, S. 75, Tgl. S. S. 61): Cunradus nobiiis de Lengenb(ur)e als erster weltl. Zeuge. 35. S. 18. Konrad v. Sanek als; Iiber de Sovneke 1226, 13. Janner, Wind.-Graz (von Tgl. S. 59 nur beilaufig angeftihrt; abgedr. b. Schroll, S. 116—117, Nr. 48): 1. Liberi Leopoldus et Willehelmus de Hoheneke. 2. Chunradus Iiber de Souneke. . . . 36. Gebhard's II. Tod. Die Urk. v. 1237, 29- Sept., Cividale, worin die Patronatsrechte Konrad's iiber die Pfarre Frasslau bestatigt und normirt werden (einmalige Verpflegung im Jahre fiir ihn und 24 Reiter), Tgl. S. 65, O. 11. 22; vollst. abgedr. O. IV. (Frasslau) S. 5-7 und UB. II. 470—472, Nr. 362; dort heisst es: nobiiis viri Conradi de Sewnekke ac proge ni t oru m suorum. 37. S. 18. Letzte urkundliche Lebensspur Konrad's (I.) v. Saneck: Urkde. v. 1231, 18. Mai (Mitth. d. hist. Ver. f. Krain, 1861, S. 11, Tgl. S. 162—164): Chunrad's v. Se v nek Belehnung seines Getreuen, Harbard von Auersperg mit Zehnten in Gutenfeld, Reifnitz (Reivenz) und Pfilland (Polan). 38. S. 19. Dass Konrad's I. v. Saneck namenlose Gattin eine Peggau-Pfannbergerin war, wies Tgl. S. 73 — 74 auf Grundlage der Urkde. v. 1264, 10. Dec. (s. w. u.) nach. Sie war eine der sechs Tochter Ulrieh's, des letzten „Freien" v, „Pekachu (Peggau) und s. 1237 ersten „Grafen" v. Pfannberg. Ihre vier Briider vvaren: Ulrich II., Siegfried, Bernhard (f 22. Oct. 1271) und Heinrich (f 24. Juli 1282), Gatte der Agnes Gfin. v. Playen-Hardegg. Die eine der Schwestern (f um 1245?) hatte den Gfn. Ulrich v. Sternberg zum Gemal. Vgl. Tgl. Pfannb. 39. S. 20. Urk. v. 1262, 1. Sept. Stiftungsurkunde der Sohne Konrads 1.: Gebhard (111.), Ulrich und Leopold (II.) f. d. KI.'Seit z. Tgl. S. 91 — 2 nach e. Abschr. des Joann.-Archivs ; das Orig. jetzt im LA. Nr. 801, die Hauptstelle: ob salutem animse fratris nostri Chunradi. Die drei Siegel sind von lnteresse. An erster Stelle hangt das des altesten Bruders, Gebhard'.s (III.) und zeigt 2 gekreuzte Schvverter; an zweiter das UIrich's, an dritter das Leopold's (III.) u. z. mit dem gewohnliehen Schragbalken-Wappen der Sanecker. Auch beweist diese Siegelfolge in Uebereinstimmnng mit der Namenfolge der Sanecker in der Urkunde das, vvas auch spiitere Documente andeutcn, namlich das Seniorat Ulrich's vor Leopold (111.), vvahrend Tangi, durch einen andern Umstand verleitet, Ulrich zum ju ng.sten Sohne Konrads I. macht. (S. s. Stammtafel zu den S. u. Text z. B. S. 127.) Dass Konrad II. \vohl auch schon vor dem 14. Mai 1262 todt war, geht aus dem F a m il i e 11 v e r t r a g e der beiden jiingeren Sanecker von diesem Datum hervor, da sein Ableben zu dieser Abmachung die Mitveranlassung geboten haben wird. F. stellt sogar Gebhard III. zuletzt (S. 51 u. Stamm-baum). Abgesehen davon, dass er sich selbst 1291 (s. w. u.) urk. als den erstgebornen S. Konrad's (I.) bezeichnet, bestatigte ihm Patr. Gregor von Aquileja Patronat u. Vogtei der Pfavre Frassl a u (1261, 12. Febr. Tgl. 82—83). 40. S. 20. Sophie geb. Freiin von Saneck, vermahlt mit Friedrich V. von P e 11 a u (f c. 1277), erscheint nur in der Urkunde v. 1264, lo. Decemb. (s. w. u.) und nicht vvieder. Vgl. Tgl. S. 74 — 75- 41. S. 20. An na, eine zweite T. Konrad's I. v. Saneck, kannten vveder F. noch Tgl., da ihnen die Urkunde v. 1307, 30. Janner, Mahrenberg (Orig. StA., Cop. LA. Nr. 1703*') nicht vorlag, worin Ulrich von Mahrenberg, der S. Seifried's des jiing., seiner verstorbenen Mutter Anna, Schwester Ulrich^ des Freien v. Saneck und seiner strittigen Erbanspruche gedenkt. S. ti. d. Urkunde an spat. Stelle. 42. S. 20. Elisabeth, Gem. Gebhard's (III.) v. Saneck, war F. u. Tgl. aus den gleichen Griinden unbekannt, da die Urkunde v. 1267, 12. Miirz, Rohitseh. (LA. Cop. Nr. 876", s. w. u.) jener gar nicht und dieser nur im Auszug bei Apostelen, III. 151. 79 (und mit falsehem Datum: 1262) kannte, worin es heisst: Pra-terea nos (die beiden Ilerrn von Rohitseh) ad hoc obligauimus, si prsefatus Iiber (Gebhard III. v. Saneck) času mortis succumberet, domino auertente, vt luori sue domine Elisabeth ac eorum heredibus sepedietam pccuniam assigneremus..... 43. S. 20 — 21. Die domina de Lengburg tindet sich in der leider nur fragmentari schen Urkunde v. 1265, 23. Juni, Marburg (FRA. II. 1. S. 64, Nr. 64, Cop. i. LA. 851"; Tgl. S. 104 f 44. S. 21. Richer v. Junekke (vgl. o. Note 30). Die Junekker er-scheinen im St. Pauler Urkdb., h. v. Schroll, ziemlieh friih: c. 1219 Richer von — (S. 113, Nr. 44) und c. 122o Cholo von — (S. 72, Nr. 6: „Dominus Cholo de Juneke)". Vgl. auch Tgl. S., S. 71. 45. S. 21. Die karntnerisehen Sunecker, Sonegger. Schroll, Index S. 589 wirft sie auch mit den Freien von Saneck zusammen ! 1209 (7. August St. Veit, Urk. Herz. Bernhard's v. Karnten) erseheinen bereits Cholo etChuno de Sunegge (S. 109, Nr. 37) in der Stellung von Landesministerialen, mittleren Ranges. Dies geht auch aus einer spateren Urkunde v. 1305, 14. Dec., Bleiburg, (LA. Cop. Nr l683a) hervor, worin ein Heinrich v. Suneek auflritt, und zvvar in einer Urkunde des Grafen v. Heunburg. Der entseheidende Bevveis fiir ihre Karntner Lands&ssi gkeit und Nachbarschaft mit dem KI. Oeberndorf (j. Eberndorf) im Jaunthale findet sich in der Stiftungsurkunde dieses Sunecker's zu Gunsten des eben genannten Klosters v. 20. Janner 1310, Oeberndorf (Orig. W. StA., Cop. LA. Nr. 1734°), wo die Oertlichkeiten: „Jawnperg, Vanstarff, Polan, Tyeho, Gorezsach, Weinezurl und Plasnicz" angefiihrt erseheinen. Hiemit erledigt sich auch T a ngl's Argumentation (S. S. 72— 73), „dass es zu keiner Zeit ein eigenes Adelsgesehleeht Namens Suneck in Karnten gab", — als vollstandig hinfallig. 46. S. 22. Die Urkunde Konrad's I. v. Saneck v. 1241, 18. Mai s. o. cit. Note 37. 47. S. 22. Gebhard's (III.) Urk. v. 1261, 4. Mai, zu Gunsten des St. Anton-Spitals in „Pokesruk« s. b. Tgl. S. 83 f. eriirtert. 48. S. 22 — 23. Oberburg (Obernbureh, Oberenburch), s. darub.d.stoffreiche Monographie v. Orožen (Dioc. Lavant II). Die Stiftungsurkunde v. U40, 7. Apr., Aquileja s. b. O., S. 3 ff. u. UB. I., 188 — 190, Nr. 180. Das Urbar des KI. ganz abgedr. b. O. II. 215 — 319 mit Anschluss der Nota census eecle-siarum monasterio incorporatarum (S. 319 f.): Sulzbach, Prassberg, Rietz, St. Georgen im Schallthal (3 Kirehen), St. Michel in SchOnstein, St. Egid in Schvvarzen-stein, St. Johann am Hard, St. Maria in Frasslau (3 Kirehen), Peilstein, Vicariat in Montpreis. Die Urk. v. 1243, 17. Mai s. O. II. 27 —28 i. A.; ganz abgedr. i. UB. II. 532—533, Nr. 420. 49. S. 24. Altenburg (wohl zu unterseheiden von der b. Weitz am gleichn. Flusse gelegenen Feste, UB. I, 667, z. J. 1187). Die Altenburger tauchen urk. mit Heinrich, Gerhard und Eberhard, Gebriidern , seit den letzten Decennien des 13. Jahrh. auf. 50. S. 24. Aquilejische Kaste liane auf dem Schlosse Oberburg. Als solche erseheinen z. B. (1257, 7. Dec., Oberburg; O. II. 38 — 39) Herinann und Volker. 51. S. 24. Oberburger Vogt-ei. Die Uebersicht b. Tgl. S. S. 205 ist nur beilaufig richtig, vvie unsere Darstellung nachvveist. Vgl. O. II. 49—51. 52. S. 24. Oberburger Vogteiverpfandung Gebhard's (II.) v. Saneck. Die v. Tgl. S. S. 42 — 43 und O. II. 13—14 in die JJ. 1222 —1228 versetzte Urk. setzt Zahn in s. Abdr. des Orig. i. LA., UB. II. 438—439, Nr. 334 um 1235 an. 53. S. 24—25. Die Urkunde v. 1255, 21. Febr., s. Fidler-Wendten-t h a 1, Oe. Clerisey, III, 259, Nr. 4 — 5 , T g 1. 77, O. II. 33 f. (LA. Cop. Nr. 1549) 54. S. 25. Gonobitzer und Heunburger als Theilvogte v. Oberburg. In dem Diplome K. Rudolfs v. 1277, 14. Marz, Wien (LA. Orig. Nr. 1074) findet sich die Urkunde Herz. Ulrich's III. v. Karnten (f 1269; zu Gunsten des KI. Oberburg bestatigt und darin als 4. Punkt die Verpfandung der Vogtei seitens Leopold's, Herrn von Gonobitz. Vgl. O. II. 20 f., der darin eine Bestatigung des vom Herz. Leopold v. Oest. u. Steierm. (-j- 1230) und vom Abte Albert v. Oberburg bezeugten Verpfandungsactes des Gonobitzers findet und — was wohl unstatthaft — sich versueht fuhlt, diesen Leopold von Gonobitz mit dem Leopold von Lengenburg im Berichte Ulrieh's v. Lieehtenstein tiber das Friesacher Turnier zu identificiren. Die Urkunde Wilhelm's, Grafen v. Heun-burg (1241, 18. Dec., Prassberg, „apud Mohiri" = Mozirje, O. II. 25) s. UB. II. 313 14, Nr. 400. Anvvesend erseheint auch Graf Ulrieh v. Sternberg. 55. S. 26. Patr. Bert h o ld's Plan mit Oberburg. Die pa. Urk. v. 1237, 2. Apr., Viterbo, s. UB. II. 460—1, Nr. 353 u. d. bezgl. Lit. Nach-weis ebendort. 56. S. 26. Ueber die Herrn v. Ort und i. Versehwagerung mit den v. Kranichberg u. Mureck s. Meiller, Salzb. Regg. S. 558; Tgl.S. 93 f-, O. II. 43 f. Eine der friihesten Urk. z. Geschichte der Beziehungen der HH. v. Ort zu Oberburg ist die v. 1229, 4- Marz, (UB. II. 358 - 9, Nr. 262, vgl. Tgl. S. 97), worin Hartnid v. Ort eine Schenkung seines Ministerialen Ulschalk v. Prekob mit 2 Huben zu St. Andra bei Frasslau fiir ein Erbbegrabniss an das Kloster bestatigt. Die Urk. des Kiirntnerherzogs v. 1 263 s. nach dem Abdr. i. Diplom. Styr. II. 292 b. Tgl. 93, AH. Regg., Oe. GA. XXXII, S. 324, O. II. 43; Cop. i. LA. Nr. 811 nach der Laib. Pap. Hdschr. des XVII. Jahrh. Die von Tgl. emendirte Stelle lautet hier: Quod quicquid per nostrum distrietum et dominium de rebus L i b e r-tinorum („de Sounee" muss verstanden wenlen) sunt consecuti (die Conven-tualen und der Abt v. Oberburg) a te m pore illorum de Orth, quocunque sibi Hartnidi (I. v. Ort) successerunt propagine successiva, ipsos possi- dere nolumus pacifice et quiete................... Et quia prefati Liber- tini ad nos dictis de Ort decedentibus sunt deuoluti .... (was nicht anders gedeutet werden kann, als dass nach dem Aussterben der Herrn v. Ort die „Freien" von Saneck Lehensmannen des Karntner Ilerzogs in Saunien wurden). Die Urkk. Giselas, geb. v. Ort und Albert's v. Veldsperg s. b. Tg!. S. 99 — 100 u. O. II 55 — 56. Als Ort'schen Besitz (s. O. II, 44) lernen vvir urk. die Gegend b. Heilenstein und in der Pak kennen. 57- S. 27. Die Urk. Gebhard's (III.) v. 1276, 23. Mai, b. Tgl. (S. 111 — 112) nach d. Regest b. Apostelen, VIII. 20. 58. S. 27. Die Briidereinigung der Sa neeker Ulrich u. Leopold (III.) v. 1262, 14. Mai, s. o. Urk. Anhang I. Tgl. (S. 89 f.) kannte nur den mangel-haflen Auszug b. Apostelen, VIII. 79, Nr. 1 und konnte daher auch den lnhalt nur mangelhaft erfassen. Den Ausdruck „alten Freien von Sunek", wie sich darin Gebhard und seine jiingeren Bruder genannt haben sollen, verschuldete blos Apostelen; in der Urk. Leopold's, welche im Orig. (W. StA.) vorliegt, erscheint er nicht. 59. S. 28 — 29. Der Albecker Handel. Laut urkundl. Aufzeichnung oder „Traditionu v. 8., 10. Febr. 1191, Gurk (Schumi, Arch. Nr. 157, S. 138 — 140; vgl. das ausfOhrliche Reg. b. AH. i. Oe. GA. XI., S. 347 -349, Nr. 547) gelangten alle Giiter Rudolfs v. Albeck (vgl. iiber diese Familie AH. a. a. O. S. 345 und Weiss S. 46) an die Gurker Kirche als Lehen derselben. Das Schloss Albeck (an der Karntner Gurk) war jedoch kaufvveise an Ulrich 11. (I.) von Pekach-Pfannberg (-j- c. 1249) gekommen und 1264, 10. Dec. (Tgl. S. 1861, S. 102 - 103; fehlt b. AH. Regg., Oe. GA. XXXII. Bd., 1865) musste Herz. Ulrich 111. den Streit der P fa n n b er ger S i p pe, der Sohne und Schwester-kinder Ulrich's I. (II.) (der 3 Sanecker u. i. Schwester Sophie) mit dem Gurker B. entscheiden. 60. S. 29. Ue. die Urk. v. 1265, 24. Juni, s. o. Anm. 43. 61. S. 29. Ulrich's u. Leopold's Fr. v. S. Vergleiehsurkk. mit d. B. v. Gurk (A. Cop. LA. 851b|'); beide Urkk. fiihren die gleichen Zeugen. 62. S. 29- Der Ankauf v. Tuelach (Dollaeh, Pf. St. Peter i. Santhale, wie Tgl. S. 89 richtig vermuthet, der die Urk. nur aus dem falsch datirten — z. J. 1262 — gestellten Regg. Apostelen's, VIII., BI. 137 kannte, wo uberdies TuHach steht). Vgl. o. Anm. 42. 63. S. 30. Die Urk. des Heiratspaetes zvvischen Albert II., Grafen v. Gor z (f 1304, dessen erste Gattin, Eufemia v. Glogau, T. Herz. Konrad's I. [s. Stammtafeln der schles. Fiirsten v. Grotefend, Breslau, 1875. S. 4] gestorben war) mit Eufemia, Grafin v. Ortenburg, s. 1262 verwitweten Grafin v. Playen-Hardegg — v. 1275, 29. Mai, Sumereck (am Millst. See Karntens) — s. Oe. GA. 1849, II. 198 — 201; Tgl. i. A. S. 111. 64. Die Urk. v. 1288, Dee., Pettau (Tgl. S. S. 128), vvonach Hartnid v. Guttenstein (1273 nLandrichter" o. judex provincialis in Saunien) zu Gunsten Friedrich's (VI.) und HartnkTs v. Pettau auf alle Anspriiehe, Lewenberg (d. i. Lemberg b. Rohitseh) betreffend, verziehtet, s. b. Tgl., S. S. 128 i. Ausz. 65. G e h h a r d's (III.) v. S. letzte Urk. v. 1291, Gottendorf (wahrscb. Gutendorf im Santhale), unter deren Zeugen: Prior Heinrich v. Oberburg, Gebhard's Beichtvater, Priester Konrad, Hugo Kaplan v. Gottendorf u. A. auftreten, s. Tgl. S. S. 129 u. O. II. 70. 66. S. 32. Fiir die Identitat des Minnesingers Konrad von Sonneck, Su-neck mit Konrad dem Freien von Saneck tritt der Germanist VVeinhold mit beachtenswerthen Griinden ein. S. Almanach d. kais. Akad. d. Wiss. 1860, S. 227-28; desgl. Tgl. S. S. 67 ff. 67. S. 33- Die Reiner B11 nde surkunde v. 19. Sept. 1276 s. i. Boh-rae r's Regg. 1254—1313, S. 360; M. V., 376 — 7- (Cop. i. LA. Nr. 1043"). Anwesend erscheinen: Graf Ulrich v. Heunburg, Graf Heinrich v. Pfannberg, Friedrich v. Pettau. Wulfing v. Stubenberg, Herrand v. Wildon, Heinrich v. Stadeck, Otto v. Liechtenstein, Gottschalk v. Neuberg, Heinrich und Ulrich „Schenken" v. Ramenstein (Rabenstein), Otto v. Teufenbach, Cholo v. Selden-hofen, Wilh. und Heinr. v. Scherfenberg, Gottfried v. Truchsen, Cholo v. Marburg, Hartnid v. Leibnitz, — dann heisst es aber: ceterique m i n is t er i ales Styrise et Carin t h i se meliores. 68. S. 33- Die letzte Urkunde Leopold'« (lil.) v. S. 1278 (o. naheres Datum), Saneck, s. Fidler — Wendtenthal. Oe. Clerisey (Austria sacra), VII. 274— 275 (vollst. abgdr.); M. V. 413 (unvollst.); Tgl. 115.; 0.11. 59—60 (i. Ausz.). Das LA. besitzt jetzt das Orig. (Nr. 1131). Als Zeugen erscheinen die Dienst-mannen der Sanecker : Leopold von Thurn (de Turri) und Ilerbord von Lengen-burg; ausserdem F.berhard v. Wisell. 69. S. 34— 36. Vgl. iiber das „Vorauer Fragment" und EnenkeTs (zuerst ed. v. Megiser i. J. 1618, dann abermals abgedr. b. Rauch, ser. rer. austr. I- '793) bezugl. Stelle sammt Erganzung Meiller in den Salzb. Regg. S. 552, Nr. 56; die Beitr. z. Losung der Preisfrage (v. Hormayr, Wien, 1819, II, S. 175). Tgl. S. S, u und Felicetti. Bezuglich der Genesis der Steiermark s. Zahn i. d. Festschr. v. 1881 u. i. d. liter. Beil. der „Montagsrevuea 1881, desgleiehen Mayer ebda. 70. S. 36. Ue. Saunien in kirchl. und polit. Beziehung s. Tgl. S. 12 ff., 107 f.; O. III. (Deeanat Cilli) S. 3 ff. Auch Manzano, Ann. del Friuli (IV. Bd. 1862 an verschied. 00., so 158, 341, 371, 383, 406), handelt von Saunien, hat aber die unrichtige Vorstellung (S. 371), es sei dies das Save t h al in Krain (!) (La Seunia o Saunia era la valle della Sava in Carniola), obschon er die Steuer-umlage des Patriarehates v. 1323, 26. Dec. mit den dort verzeichneten OO. kannte (s. S. 158). Dieses wichtige Document findet sich zunachst aus Bian-chi's Sammlung: Nonnulla doeumenta, que ad historiam referuntur quarundem ecclesiarum in remotis partibus existentium et ad Aquilejensem Dioecesim olim spectantium.....(Udine, 1858), abgedruckt im Notizbl. d. Akad. d. Wiss. z. Arcli. f. K. 6. G. 1858 (VIII. 402 ff.). 71. S. 26. Win dischg raz. Die Urk. v. 1197, 31- Oct., Strassburg (Karnten), vvorin der Gurker Bischof Ekkehard mit Berthold IV. (I.) v. An.de c h s-Meran und dessen Soline Otto einen Veitrag iiber die Heiraten ihrer M in i-sterialen oder Dienstmannen und das Eigenthumsrecht auf deren Kinder schliessen (s. UB. II, 52, Nr. 23), hat die Stelle: . . in Karinthia et Win-dischgraze ac per totam Carniolam . . . 72 S. 36 - 37. Obernburg. — Die Entscheidung Herz. Ulrieh's III. v. Karnten iiber die Beschvverde des Klosters in Grenz^tiirungssachen v. 4 u. 17. Juli 1268 s. F i d 1 e r -W e n d t e n t h a 1, Oe. Clerisey, VII. 255 - 258; Neugart, Hist. monast. S. Pauli, 1. 101 ; Tgl. 107, O. 11. 48 — 51. 73. S. 37. Babenberger Hoftage i. d. Steiermark. Die Urkunden, deren Zeugen die Anwesenheit von Adelsherm aus Saunien, insbesondere der Freien v. Saneck, dabei ervveisen, finden sich abgedr. im UB. II. (1202) 101, Nr. 60; (1207) 135. Nr. 87; (1209) 153, Nr. 98; (1214, 27. Juni, Burg Steier) 199, Nr. 129; — speciell die Sanecker betreffend: (1209, a. a. O. vgl. S. 12), (1224, 8. Febr. Marburg; s. o. S. 18). Die Urk. v. 1220, 8. Janner findet sich b. AH. Regg. Oe. GA. XXII. 355, Nr. 774 (f- d- KI. Eherndorf o. monasterium „Junense" i. Karnten). Unter den vveltliehen Zeugen 1. Wilhelm Graf v. Heunburg u. s. Neffe Wilhelm. 2. Gebhard v. Suneek und dessen Sohn Konrad..... 74. S. 37. Seifried v. Mahrenberg (Mahrenberg). Die Urk. v. 1263, 21. Mai, St. Veit s. FRA. II. 1. 56, M. V. 301 —2. (LA. Cop. Nr. 8lo); die friihere v. 125.1, 9- Juni s. FRA, II. 1. 26, Nr. XXII. 75. S. 38. 011 o k a r's II. Herrsehaft in Saunien. Urk. 1265, 23. Juni s. o. Anm. 42. — Die Urk. v. 1269, 20. Aug., Graz, f. d. KI. St. Paul s. i. Ausz. b. Schroll, 159 — 160, Nr. 118. — Die Urkk. v. 1273, 28. Dec. u. 1275 28. Juni s. Fidler, Oe. Clerisey, VII, 262 u. 263, Nr. 6, 7. Tgl. 109, O. II, 56. Das Orig. der letzteren im LA. Nr. 1027. 76. S. 39. In der Augsburger Belehnungsurkund e K. Rudolf s 1. v. 27. Dec. 1282 heisst es: prineipatus seu ducatus Austrie, Stirie, Carniole, et Marchie.....Alle beziigl. Urkk. s. b. Lambacher, Oest. Interregnum u.s. w. (Wien, 1773» 4") u. Lichno ws]ci-Birk II., Bohmer, Regg. 1254 -1313, und naeh den Orig. im StA. b. St 6 g m an n, Sitzgsber. d. k. Akad., philos. histor. Seet.. XIX. Bd., 1856, Anh. S. 249 - 77. Die Verwahrungsurk. bezuglich Krains v. 1286, 22. Janner, Augsburg (Stogm. 252 — 253), enthalt die Stelle: „Quod ex eollacione Dueatus sive prineipatus terre Karinthie quo dieti comitis titulum ampliare disponimus eidem in tenis Carniol e et Marc h i e Sclavice que vulgo „VVindischmarch" dicitur, nullum jus penitus acquiratur....... saluo tamen eo dumtaxat comiti memorato, quod ipse comes (Mainhatdus) s epe d i c t a s t e r r a s Carniolam et Marchiatu Sclavicam q u a s p r o q u a d a m s u 111111 a pecunie seu argenti sibi iam dudum assignavimus obligatas tam diu quiete possideat quousque summa pecunie, que nostris ac filii nostri predileeti literis sibi desuper traditis est expressa, eidem plenarie fuerit persoluta...... 77. S. 40. Ueber die „Sauner" Pfenn. s. Tgl. S. S. 187 — 189. Berg-mann i. d. Wie. Jahrb., 103. Bd., A lil. 29 iT. und Luschin, Numism. Ztschr. 1878 u. d. T. „Die Munzen der Grafen von Cilli", mit e. Munztafel. 78. S. 40 — 41. Dass Margaretha, \Vitwe Leopold's (III.) v. Saneck, eine Heunburgerin war, ist schon durch Melly, Btr. z. Siegelkunde des MA„ S. 235 und insbesondere T g 1. S. 124 f. nachgevviesen vvorden. Frolich (S. 50) kannte noch nicht ihre Herkunft. 79. S. 41 — 42. Die Urk. v. 23. MSrz 1288 s. o. Anhang Nr. II. 80. S. 42. Was den Zeitpunkt der zvveiten Heirat M a rg ar e t hen s mit Ulrich IV. (II.) Grafen v. Pfannberg betrifft, so sind hiefiir vorzugsvveise die Urkunden von 1288, 20. April und 2. Mai, Bleiburg (Tgl., Heunb., II A., S. 208 u. 209; letzt. Urk. auch als Cop. i. LA.. Nr. 1337°) entseheidend. In jener er-scheinen als Schvviegersohne („vnser eidam Graf Ulreich v. Phannberch vnd Ulreich der vrei von Sewnekke") der Pfannberger und Sanecker angefiihrt; in dieser verzichtet der Pfannberger gegen 1000 Mark Silber Aussteuer seiner Gattin Margaretha auf das Erbrecht rucksichtlich aller Heunburger Giiter. Anderseits findet sich in der Urkunde v. 1288, 23. Marz ein Passus, der die Verand e r ung des Stan de s und Wohnortes Margaret h en.s erst in Aussieht stellt, sie somit noch als Witwe kennzeichnet. Tgl. cit. 126 allerdings eine Stuben-berger Urkunde vom Sonntag „nach dem Perehtag" (Dreikonigtag) des J. 1288, also v. 11. Janner 1288, vvorin Margaretha, die Tochter des Grafen Ulrich v. Heunburg, bereits als Gemahlin des Pfannbergers erseheine. Eine solehe findet sich aber im LA., wo gerade die Stubenberger Urkk. am vollzahligsten vertreten sind, nicht vor, sondern nur eine vom „Sampcztag" nach dem Perehtage (lo. janner) datirte Verschreibung Leutold's v. Chuenring an die Stubenberger Ulrich, Friedrich und Heinrich iiber den Verkauf von Gutenberg (Orig. i. LA. Nr 1323)1 die auch Tgl., Pfannb., II. A., S. 177, Nr. 68 regestrirt, in der sich diesfalls niehts vorfindet. Aber selbst wenn Tgl. im Rechte ware, vviirde dies gegei iiber den obigen Zeugnissen keinesvvegs den Ausschlag geben , da Margaretha, bereits 1286 Witwe, schon im Janner 1288 als (kiinftige) Gattin des Pfannbergers gelten und als solehe angefiihrt werden konnte. 81. S. 42—43. Ueber die B e t he i 1 i g u ng des Heunburger s a m stei erm arkischen A del s aufs ta nde v. 1292 s. Tgl., Heunb., II. 213 ff. 82. S. 43. Ueber die Fehde UlrichVs v. Heunburg mit Meinhard III. von Tirol-Karnten. Die Angaben der Ckronik des Johannes Victoriensis in BShmers F. rer. germ. I. 332 - 334, III. Buch, 2. Cap. „De tradicione eivi-tatis sancti Viti" u. s. vv. und die Darstellung b. Tgl. a. a. O. S. 227 ff. 83. S. 43 44. Die Bundnissvverbung des Heunburgers an den Pa-triarehen Raimundo delia Torre v. 1292, 14. Aug., Burg Griffen, s. b. Tgl. a. a. O. S. 234 aus BianchiVs Sammlung „Documenta, cjuae ad Partis Transalpinse Patriarehatus Aquilejensis historiam referuntur, Udine, 1850" (Geschenk an den hist. Ver. f. Steierm.; ggw. i. L A.). Dass der Heunburger da im Eiuverstandniss mit dem Erzbischof Konrad von Salzburg handelte, bevveist der ziemlich gleiche Wortlaut eines Bundnissantrages des letzteren an den genannten Patriarchen v. 12. Aug. 1292, St. Veit (B i a n c h i i. XXVI. Bde. des Oe. GA., S. 247), vgl. auch Manzano, Ann. del. Fr. 111. 229. 84. S. 44 —45. Der Heunburg - Gorzer Heiratsvertrag (1302, 21. Aug., Stein), s. Tgl., Heunb., II. 254—5, nach Coronini (Frolich), Teut. genealog. coni. Goritise u. s. w. pag. 182, 185, vgl. 1''., S. 41. 85. S. 45. Ueber die bohm. Heirat Herz. Heinrichs v. Tirol-Karnten vgl. Palacky, G. Bo. II. 1, z. J. 1306. Tgl., Gesch Ka. IV. 4. Die Landshuter Urk. v. 28. Febr. 1306 s. b. Steyerer, Conun. pro hist. Alberti II., 589 u. Emler Regg. S. 889—900, Nr. 2083, vvoselbst als 5. Zeuge nach den 2 Baiernherzogen, dem Graf. Albert III. v. Gor z und seinem Schvvaher, Ulrich v. Heunburg, Ulrich v. Saneck (Ulricus de Seunekke — Emler hat: .Heunekke) folgt. vgl. Tgl. 139- 86. S. 46. Ueber den Krieg zvvisehen den Habsburgern und karntnisch-tirolischen Gorzern Otto und Heinrich, K. v. Bohmen, s. Lichnowsky, II., Tgl. Heunb., II. 262 f. u. S. S. 142 f. u. Gesch. Ka. IV. 4. M. VI. S. 165 f. Die Stelle der Reimchronik, welche sich auf den Sanecker bezieht, lautet (Pez, 111. 819): Nu pelaib auch nicht lenger da — der Herzog Friderich — Von S sen neg k Hern Vlerich — vvas er gevvunnen het — payde purgk vnd stet — antwurtt er jm vnd zogt damit vvider — gegen Grsecz sider. 87. S. 46-47. Die Lehensauftragung Ulrich's v. S. v. 1308, 22. Apr., s. o. Urk. Anh. Nr. IV. 88. S. 48. Ueber die Betheiligung des Saneckers an der Bekampfung des osterr. Aufstandes v. 1309 vvider die habsburgischen Herzoge lautet die betreffende Stelle der steier. Reimchronik a. a. O. c. 834: • ■ er (der Walseer) pegund hincz P e 11 a w eylen — do vvas zu den weylen — pischolf Chunrat der Salczpurger — dem sagt er di mer — vvas man zu Oesterreich tet — vnd nach seiner pet--pischolf Chunrat — cham her zu Grez drat — dar chom zu jm snelleich — von Hevvnburg graf Fridreich — vnd der Frey von Sannegk u. s. w. Die Herrn schvvoren dem Salzburger als dem Stellvertreter der Herzoge treue Dienste und riickten dann mit ihrer Streitmaeht gegen Wiener-Neustadt vor. 89. Der A 11 s g 1 e i c h zvvisehen Heinrich dem Exkonige Bohmens und den Habsburgern v. 1311 s. Lichnowky, III. (Regesten), M. VI. 182 f. Tgl. S. S. 150 f. Die massgebenden Urkk. a) 1311, 10. Apr., Passau, womit Hzg. Friedrich v. Oe. bezeugt, dass er bezijglich des Streites iiber die 45000 Mark Silber, die Pfandschaft Heinrich's iiber Krain und das Santhal u. s. w. mit seinem Ohme, K. Heinrich v. BO. und Hzge. v. Karnten, ein Sehiedsgericht nach Kufstein vereinbart habe (K. Heinrich's Gegenbrief v. gl. Datum) s. Lichn. Birk, III. 110—111 (LA. Cop. 1747°); 10. Juii, Salzburg, Heinrich compro-mittirt auf das Schiedsgerieht K. Elisabeth's und des F.zb. v. Salzburg; 14. Juli, Salzburger Schiedspruch. Vgl. Kurz, G. Oe. u. Frie. d. Sch. S. 503—511. 90. S. 49. Hzgl. Schutzbrief f. KI. Seitz v. 1310, 27. Mai, Graz. Lichn. Birk, III. Nr. 74, Tgl. 140—141. 91. S. 49. Chmei, Z. Gesch. Friedrich's des Schonen. Oe. GA. II. 556 (Nota instrumenta in Styr data MCCCXIIII in f. b. Egidii.....Nr. 133: Item liberoni (!) de Sunek pro suis serviciis pro CXL marcis argenti ponderis obligauimus de decima ex altera parte Thahe (Tgl. S. 154, emendirt mit Recht Trahe) XX virling tritici, LX virling frumenti, XX virling avena3 et de stiura de Feustritz (W. Feistritz) XVI marcas argenti ponderati. *) 92. S. 50. Die Erwerbung von R o hit sch durch die Liechtensteiner ist uns in ihren naheren Umstnnden nicht bekannt. (Falke citirt I., 153 nur das aus T gl. S. S. 137 ihm bekannt gevvordene Datum des Kaufvertrages der Liechtensteiner mit Ulrieh v. 1301, 18. Aug.; auch Schm. III. 382 verzeichnet die Thatsache. Jedenfalls hangt die Saehe mit dem Erlosehen des alten Geschlechtes der Rohitsch, der Lehenstrager Gurks, E. 13. Jhh., zusammen). 93- S. 51. Die auf Leopold v. G on ob i t z bezog. Urkunde v. 1234, 24. Febr., s. UB. II. 416, Nr. 314 (nach dem Orig.). Vgl. auch Notizbl. VII. 278. 94. S. 51. Ulrieh v. Mahrenberg, Schvvestersohn Ulrich's v. .Saneck. Dass er ein Enkel des durch sein tragisehes F.nde (um 1271) bekannten Seyfrid des alteren und dessen Gattin Rikardis, geb. Gfin v. Chlamm, die noch 1303, 21. Marz alle von ihr als Wit\ve in Steier und Karnten angekauften Liegensehaften dem Mahrenberger Convente vermacht (Orig. i. LA. 1648), des Stifters der Nonnenabtei Mahrenberg, Urenkel Albert's und Gisela's, der Mitgriinderin des genannten Klosters und zunaehst ein Sohn Seifried's des j u n g. aus dessen F.he mit Anna, zvveiten Tochter Konrad's des Freien von Saneck, — geht aus dem Zusammcnbange der Urkunden dieses Geschlechtes hervor, als dessen Nachst-versippte die Truchsess v. F.merberg, die Stadecker, Wildhauser und die Karntner Kraig erseheinen. Bei diesem Anlasse sei noch bemerkt, dass die in einem Copialbuche der Mahrenberger Klosterstiftungen aus dem 18. Jahrh. des LA. Nr. 3078 f. 26. Nr. 23 (Urk. Cop. 1277") verdeutschte und mit dem Datum „gegeben zu St. Paul den 30. Marty 1286" versehene St. Pauler Abten-Urkunden im St. Pauler Urkundenbuch, h. v. Schroll (17ST, Nr. 134, Auszug *) Die naheren Citate zu den von hier ab im Texte behandelten privat-reehtlichen Urkunden, 7.. B. iiber Giiterkaule und anderweitige Ervverbungen des Hauses Saneck, vvelehe k einer naheren Erlauterung bedtirfen, vverden im folgenden Abschnitt: „Chronologisches Verzeichniss der Urkunden" u. s. w. beigehraeht werden. des Orig. i. W. St.-A.) mit ganz anderem Tagesdatum: VI" III" Idus Martii = dreizehenten Marz vorkommt und, obschon der Gegenstand der gleiche ist, keineswegs darin von dem „e d 1 H e r rn Seyfriidt v. M ah e n b e r g", sondern vom „viro nobili et diseveto domino videlicet S i f r i d o militi dieto de alpe" („von der Alpe") die Rede ist. Es ist also kein M a h r e n b er ge r, dessen Toehter D i m u d i s als Nonne im Kloster zu Mahrenberg sich befand : „militatura sub habitu religionis", wie es in der Urkunde heisst (vvas im Copialbuehe mit „in der Regilion!" iibersetzt erseheint), und eben so wenig D u r i n g, Bruder dieses Seifried (als Urkundenzeuge) ein soleher, sondern sie gehoren dem k a r n t-nisehen Adelsgeschlechte „von der Alpen" an, welche als Lehenstrager der Grafen von Liebenau und der Pfannberger erseheinen und noch um 1371 eine Rolle spielen. (Vgl. Weiss S. 46—47). (G o e r ns k ve 1 d, das in jener Urk. vorkommt, ist nach Schroll: Gorentschach im Bez Volkermarkt.) Was die Edeln von Luttenberg betrifft (die alteste Namensform ist Liitunvverde, s. UB. I., 534 z. J. 1174 u- H- 515 z. J. 1242, als Gegend, „Insel", insula, der Ort 1222, UB. II. 276; die Burg „ca.strum" erseheint zunachst urk. 1222, s. UB. II 516), so kennen vvir 1274 einen Albert, 1284 —1317 einen Konrad. Bei den Vreudenbergern haben vvir dagegen an karntnisehe Edelleute in der Gegend des Worthersees (Gem. Moosburg) zu denken, die uns schon 1224—1229 (UB. II. 303, 361) begegnen. 95. S. 52. Ueber Liebenstein vgl. Tgl. S. S. 134—135- (Tgl. benutzte zvvei Urk., vvelehe O. ihm mittheilte u. selbst im II. Bde. s. W. S. 143 u. 147 anfuhrt; die eine ist dat. v. 1369, 9. Juli, Oberburg; die andere v. 1378, 3-Juli). 96. S. 52—53. Haugvon „Tiufen, Tevffen" und Hugo VI. von T a,u f e r s („Tuberiss, Tuvers, Tuuers im Pusterthal). Ue. dies letztere Gesehlecht vgl. Sinnacher, Gesch. des Bisthums Saben-Brixen, Mairhofer, Pusterthals alte Adelsgeschlechter (Brixen, 1863) und v. dems. die sorgfaltige Ausgabe des Urkuden-buches des Aug. Chorherrnstiftes Neustift im Pusterthale (FRA. II. A. 34. Bd. 1871); ferner Jager, Gesch. der landstiind. Verfassung Tirols, (Innsbruck, 1881), I. 177 — 186 und Egger, Gesch. Tirols, I., an verseh.Stellen (insbes. S. 312, 330, 34°, 342, 347). Die genealog. Uebersicht nach G eb h a rdi (III.) bei Hopf, Genealog. Atlas, S. 372, Nr. 609, bedarf wohl starker Nachbesserungen. Die ersten nach-vveisbaren Namenstrager erseheinen bereits 1130 in bevorzugter Rangstellung unter den Urkundenzeugen bei der Stiftung fiir Herrn - Chiemsee. Die Angaben der Reimchronik iiber den Sturz Hugo's VI. v. Taufers finden sich: Pez, III., III. cap. 313, 316, insbes. S. 271, 274, 279 .... Haug von T. erseheint aber bald gegenuber dem landesfiirstliehen Hause, den Sohnen Uz. Meinhard's II. (f 1295) gegenuber rehabilitirt, denn die Urkunde v.g.Mail301 (s. Egger, I., 330) lasst ihn gegen die Herzoge seine und seiner Nachkommen Diensttreue geloben, vvofiir sie ihn und sein Haus in ihren Schutz nehmen. Dass Haug (VI.) v. T. noch um 1309 lebte, bezeugt Mairhofer (Pusterth. Adelsgeschl. 57 - 59)-Jcdenfalls haben vvir fiir die Witwenschaft seiner Gattin den ersten Beleg in den Urkunden des bohm. ExkOniges Heinrich, Hzgs. v. Tirol - Karnten v. 1311 (vgl. M e 11 y, Vaterl. Urk. S. 238 — 239 u. Egger, G. Tir. I. 34°, 342). worin K r o n e s : Saneck-Cillier. 10 (12. Marz) der tirolisehe Landesfiirst die Mu t ter des f Haug v. T. (Offmey = Euphemia) und dessen Witwe Margaretha sanirat deren Toehter Agnes, („chinde Agnesen meiner Margaretentoehter" = das Kind meiner „Sehwiegeru-toehter Margareten, da Offmey an der Spitze des Reverses steht) bedingungsweise in seinen Sehutz und Sehirm nimrat und (28. Nov.) im Vereine mit seinem Vetter, Gfn. Heinrich v. Giirz, den Streit schlichtet, der nach dem Tode H. v. T. zvvischen seinem Neffen Ulrich IV. einerseits und der Mutter und Witwe Hugo's, Margarethe, anderseits betreffs der Vormundschaft iiber Agnes, Toehter Haug's, entstanden war. Ueber Haug's von Taufers D o ppel gan ger: Haug von Tiuffen, Tevffen, s. den II. Excurs. 97. S. 53. Bischof Heinrich (III.) v. Gurk, aus dem Hause Helfen-berg vvar der Nachfolger Hartnid's (v. Wildon, 1271—1283 Pfarrer in Pols, Archidiakon v. Karnten, 1283—1298 Bischof v. Gurk; vgl. iiber ihn Kummer, D. Minist. Gesehl. der Herrn v. Wildonie, Oe. GA., 59- Bd. I. 1879, S. 295— 297) von 1298 — 1326 (f Februar d. J.). Dass ihn die Habsburger ihren „getreuen" Bischof nannten, ist eine wohl von der Reimchronik herstammende Tradition, die nichts destovveniger den Thatsachen entspricht. 98. S. 54. Die Sunnelburger gehoren offenbar dem gleiehen Karntner Geschlechte an, welches im St. Pauler Traditionsbuche (SchrollS. 13. Nr. IX.), Walcher de „Sunliburch" (vor 1115), reprasentirt erseheint. 99. S. 54. Windisehgraz als Aquilejer Lehensgebiet. Eine der vvichtigsten Urkunden ist die v. 6. Nov. 1305, Udine (s. Cop. des Orig. i. W. St.-A. i. LA. 1681"), vvorin Patriarch Ottobon (Robaria, oder de Razzi aus Piacenza, 1302, 30. Marz, -J- 13. Janner 1315) mit Konrad v. Auffenstein, Ulrich v. Ragogna und dem Marschall von „ Laubers" (maresehalcus de Laubers, wahrscheinlich L aber, vvelehem Geschlechte z. B. Ulrich von L. angehort, der 1362, 28. Sept. im Tiroler Adelsbiindnisse erseheint, Egger, I. 396) als Volimachttragern der Herzoge Otto und Heinrich v. Karnten einen neuen Vogteivertrag schliesst und denselben die Herrschaft Windischgraz nebst den Burgen Tiffen, Treffen, Neidecl^ Werdeneek und Lieehtenberg auf vveitere dreissig Jahre fiir 30,000 Veroneser kleine Pfennige ubertragt. In dem unter Einem gesehlossenen B ii n d-nisse, vvonach sich die Karntner Herzoge zur Stellung von 50—100 oder mehr Reisigen auf 3 Monate verpflichten und der Patriarch eben soviel Kriegsvolk in Karnten, Krain und der Mark aufzubieten verspricht, werden der Pabst, der deutsche Kiinig und seine Kinder ausgenommen. 100.. S. 54. Oberburger Vogtei. Wie und in welchem Umfange diese Klostervogtei an die Herrn von Pettau gedieh, ist urkundlieh nicht nither bekannt. (Orožen, II., 69, vveiss auch dariiber nichts weiteres zu sagen und be-merkt nur, dass Friedrich von Pettau um 1286 Schvvierigkeiten gemacht habe, diesem seinem Vogteirechte zu Gunsten der Heunburger zu entsagen.) Die von Tgl. Heunb. II. (209) nach Apostelen, VIII. 788. BI. (Regest) beniitzte und von 0. a. a. O. ihm nacheitirte Urk. findet sich im W. St.-A. u. in collat. Abschr. 1. LA., Nr. 1339" v. 1288, 27. Mai, Pettau. Friedrich v. P. bezeugt darin, er habe die Vogtei in die Hand Hzg. Albrechfs II. gegeben, mit der Erklarung: „daz ich meinem lieben herren dem edilen graven Vlrichen von Hevnenbureh gelobt han die vogtay ze Obernburch vnt die mansehafft auf ze geben"...... 101. S. 55. Die Verlobung Anna's, T. Ulrich's v. Saneck, mit Rudolf Ott v. Liechtenstein. (Die bezugl. Urk. [LA. Orig., Nr. 1834] sah auch Tgl. [Heunb. II., S. 282 u. S. S. 79] ein). Vgl. Notizbl. 1856, 438, Nr. 78 u. Falke, Geseh. des H. Liechtenstein, I. 189 f. Falke weiss auch niehts uber den V o 11 z u g der Ehe zu sagen ; nur dass R. Ott 1352 seine Tochter mit Leopold v. S t a d e c k vermalte, ob aus dieser oder anderer Ehe bleibt fraglich. 102. S. 55. Graf Hermanns I. v. Cilli Stiftbrief fiir Seitz v. 1377, 11. Janner (LA. Orig., Nr. 3264). Der Cillier bezeichnet darin Ulrich v. Saneck als seinen enn (Grossvater) und dessen Gattin Katharina als seine anfrau Grossmutter). Ausserdem werden noch die sechs Huben zu Latschach (Latschen-berg, si. Lačenvrh? im h. Gonobitzer Distr.) bei Stremowitz (Jernovez b. Seitz, Tgl. S. S. 93, oder eher noch Stranitzen b. H. Kreuz u. Seitz), eine Hube bei Sachsenfeld, gelegen in der „Loschnitzu als Stiftung seiner Vorfahren: G e b-hards (III.), Ulrichs und Leopold's (III.) angefuhrt. 103. S. 56—57. Heunburger Herrschaften und Vasallen. Deren Uebersicht b. Tgl. Heunb. II. A., Sehluss. Die zehn „Schoffenamteru im Schall-thale verdienten eine nahere Untersuchung, ebenso das sogenannte „Edelthumu oder die „Edlingerhubenu von Tiichern bei Sachsenfeld. Jene Schoffenamter erscheinen auch im Rationarium Styrias von 1267 (Rauch, scrr. rer. austr. II. 114 —204). Vgl. auch d. Heunburger Urk. v. 1279, 22. Oct. b. Lambacher, Interr. Arch. 173—180. Das Edelthum von Tiichern ist erst in der Epoche der Cillier erkennbar. 104. S. 57. Vgl. ii. die Schaunberger die Monogr. v. Stiilz i. d. Denksehr. d. kais. Ak d. W„ philos. hist. Sect. XII. (1862), 146—368; geneal. Tafel S. 230. — Ein Siegel dieser Elisabeth, geb. Grafin v. Gorz (in erster Ehe mit Hermann II., dem letzten Heunburger, vermalt), in zvveiter Ehe, — als Grafin v. Schaunberg, worin sich der Gorzer Schild mit dem Schaunberger Wappen verbunden zeigt, verzeiehnet Melly a. a. O. S. 240, v. J. 1325. 105. S. 57. Ein Siegel der Elisabeth, geb. Gfin. v. Heunburg, (s. 1297 verwitweten Pfannbergerin) als Grafin von Hohenlohe fiihrt Melly S. 238 v. J. 1304 an. 106. S. 58. Ueber das Problematisehe der A u ffens t e in i s c h e n Herkunft Adelheid's, der Gem. Friedrieh's, des vorletzten He u nb ur g e r's, s. Tgl., Heunb. II. 280. Aus der Beschreibung ihres Siegels bei Melly S. 239 — 240 v. J. 1312 lasst sich niehts uber ihre Abstammung entnehmen. Es ist jedoch nicht unvvahrseheinlieh, dass das Pfandgeschaft v. 1323, 30. Janner (s. Urk. Anhang, Nr. VI.) mit soleh riickstandigen Heimsteuer - Angelegenheiten zusammenhangt. 107. S. 59. Oberburger Vogtei. Die Urkunde Elisabeth's, Witwe Hermann's II. v. Heurfburg (O. II., S. 99) v. 1322, 10. Juli (LA. Cop.) besagt die Inschutznahme des Klosters. Solite sie noch einmal zu heiraten uberredet werden, „wozu sie \veder Willen noch Muth habe", (doch heiratete sie den Schaunberger schon im Herbste d. J., 20. Nov.?, O., S. 99), so diirfe Oberburg sich seinen Vogt nach eigenem Gutdiinken vvahlen. 108. S. 59-60. Der Pfannberger erscheint als (gewahlter) Vogt 0 ber b u r g's bereits 1322, 4. Sept. (O. II. 100). Er gelobt in dieser Urk., das Gotteshaus zu Bfrieden" und zu schirmen und es bei allen Verschreibungen des letzten Heunburgers und allen Reehten zu belassen. — Die Urkunde des Pfann-bergers iiber den Rudensteiner (Rudenecker) Handel v. 1326, 4. Apr., Bleiburg, b. O. II, 102 —103 u. d. Orig. i. LA. (Von den sieben Siegeln finden sich noch drei, das des Pfannbergers und Friedrich's v. Saneck als 1. u. 2. vor.) 109. S. 62. Das Siegel Anna's, Gem. Friedrichs von llerberg, geb. Grafin von Sternberg, an d. Urk. v. 1322, 29. Sept., Pettau (LA. Cop., Nr. 1906° nach d. Orig. i. W. St.-A.), zeigt ein Schild mit fiinfblatt. Rose und in den drei Ecken je einen funfstrahligen Stern (Sternberger Wappen). Das Siegel ihres Gatten B'riedrieh v. H. ist geschindelt, mit einem Veh. Ueber das Herunter-kommen der Sternberger s. Tgl., Ortenb. II. S. 160. Schon 1311, 9. Febr., Graz, verkauften Katharina (Gfin.) v. Sternberg und ihre Sohne Ulrich u. Walt-her (fiir sich, ihre Bruder und Schwestern und Erben) die Burg Sternberg an K. Heinrich (Hzg. v. Karnten) und erhalten sie als Lehen zuruck. 1329—1330 verausserte Walther als letzter Graf v. St. die „Grafschaft" (?) Sternberg an Otto V., Gfn. v. Ortenburg. 110. S. 60 — 61. Die Heirat mit Diemut v. Wallsee und die P fan dur kunde Friedrich's v. Saneck an die Wallseer s. i. Urk. Anhange Nr. VI. Fiir die Gcnealogie der Wallseer eine massgebende Vorarbeit in Huber's Gesch. Rudolf s IV. (Innsbruck, 1865), S. 162—176. Auch diese Urk. kannte Tangi nur aus dem Regest b. Apostelen, wo sogar ein Per i s v. Wallsee (statt Johannes) sich verzeichnet findet, Tgl. vermuthete einen Pariš. 111. S. 63. Der Suhnbrief in der Auffenstein-Sanecker Fehde v. 27. Sept. 1331 vollinhaltlich abgedr. in Notizbl. 1852, 313 f. Vgl. Tgl. S. 172-—178. Die Anschauung Tangl's (z. B. S. 170 f., 180 f.) iiber den ganzen Sachverhalt musste verfehlt sein, da ihm von der Urk. des J. 1323, 30. Janner, nur das ungenaue Regest Apostelen's (VIII. BI. 197) vorlag. 112. S. 68. Ueber die Erwerbung Karntens durch die Habsburger s. die bereits o. eit. Literatur, insbesondere Stogmann, Chmel, Lausch, vgl. auch Fou r nier iiber Joh. v. Viktring und s. Iiber certarum historiarum (Berlin, 1875). 113. S. 69. Die Landeshauptmannschaft Friedrichs „in Krain und auf der Mark". Die Annahme Muchars, VI., 258, die Bestallung sei 1332 erfolgt, ist durch nichts belegt. Tgl. S. S. 195 u. Dimitz, I. 224 folgen dieser Angabe. Kozina, Landeshauptleute in Krain u. Reihenfolge der Landesvicedome (Laibach, letzt. 1869 ersch., Progr. Aufs.), liefert auch keinen sicheren Anhaltspunkt fur die Zeit vor 1334. 114. S. 69—70. Ueber den Streit zvvischen Habsburg und Luxem-burg 1335— 1336 in der Karntner Frage s. Kurz, G. Oe. u. Albrecht's II. d. Lahmen, Lichno wski-Birk, III., H e r 111 a n n, Gesch. Karntens, I., Palacky, II. 2; Huber, Gesch. d. Verein. Tirols mit Oe. (Innsbr., 1864), III. Cap. (21 — 29); S. Regg. z. G. KaiTs IV.; Werunsky, G. Karl's IV., I. Bd. (Innsbruck, 1880) und Jager, Gesch. der landstand. Vers. Tirols, II., 1 (Innsbr.,- 1882) 115. S. 71. Grazer Standetag der Steierer, Karntner und Krainer, Sept. 1338. Joann. Victor. Chron. i. Bohmer's FRG. I. 434 und Ebendorfer b. Pez, serr. r. a. II. 793. Vgl. Krones, Z. Quellenkunde und Gesch. d. mittelalt. Landtagswesens der Steiermark. Btr. II. (1865), L u se h in, Steierm. Landhandvesten (ebda. IX. 1872) u. Bischoff, Steierm. Landrecht des Mittelalters, h. v. hist. V. f. St. (Graz, 1875), Einl. S. 57—58. 116. S. 74. Ueber Freudeneck und K 1 a u sen s t ein s. die saeh-gemasse Combination Orožen's i. d. Mitth. 1881 (29. J.) S. 235—237. 117. S. 75. Die Streitsache um Montpreis zwisehen dem B. Ulrieh v. Gurk (aus dem Hause der Grafen von Ortenburg, c. 1222, f 1253, '4- Sept.) und anderseits Friedrich (IV.) v. Pettau und Heinrich v. Scherfenberg. Die Urk. des Bisthofs v. 1251, 6. Aug., Wisell (a. d. Sottla), als Abschr. des Orig. i. W. St.-A. im LA. Nr. 667°. In dieser Urkunde des vom Bruder des Bischofs. Hermann, Grafen v. O. (f 1256, vgl. Tgl. Ortbgr. I. A.), vermittelten Ausgleiches wird festgestelit: 1. Die Bclehnung beider mit Montpreis und Herberg. 2. Die Auflassung jeder weiteren Feindseligkeiten gegen den Bischof. 3. Die Lehens-auftragung des Eigens bei „Polsach" (Poeltschach) durch den Gurker an den Pettauer und ebenso des bei „Stetenburch" (Stattenberg b. W.-Feistritz) und „Vlednik" (Fladnig i. Krain) an den Scherfenberger. 4. Heinrich von Scherfenberg entschlagt sich aH seines Grolles wider Niklas von Lewenberg (Lemberg b. Rohitsch). Als Siegler erseheinen Gf. Hermann v. „Orten" (Ortenburg) und die mit den Pettauern und Scherfenbergern verwandten: Heinrich von Rohitsch (Rohats) und Otlin und Heinrich die „Knaben" von Konigsberg (puerorum de Chungesperch). Leopold v. Scherfenberg, der jiingere Bruder Heinrich's, erscheint in der Urkunde v. 1260, 10. Oct. (Orig. i. LA. Nr. 781) als Gemal der Diemod und Vater zweier Tochter: Elisabeth und Sophie, Nonncn im Kloster S tuden i t z - G n ade nbrunn, zu deren Erhaltung er zehn Huben dem Kloster sehenkt. Als Zeugen der Urkk. erseheinen die den Scherfenbergern verwandten: Heinrich v. Rohitsch, die „Bruder" v. Wilthausen und die Ministerialen von Lengenburg: Poppo, Weriand und Gebhard (nicht mit den Freien von Saneck - Lengenburg zu identifieiren. Vgl. Anm. 118 u. 122. 118. S. 75- Wilhelm v. Scherfenberg steht an der Spitze der zehn Adeligen, vvelehe sich 1270 mit Philipp, dem Bruder (des 1269 f) Hz. Ulrieh's III. v. Karnten, Patriarchen v. Atjuileja und Nebenbuhler K. Ottokar's II. um Karnten und Krain, verbanden. Ihm unmittelbar folgt Niklas v. „Levenberch" (Lemberg). S. das Urk. Regest b. Bianchi i. Oe. GA. XXII. S. 386. Diese beiden Adelsherrn flohen dann, als die Sache Phillipp's schief gieng, zu dem Verbiindeten desselben, K. Stephan V. von Ungarn, wie dies der Wortlaut des Friedens-schlusses zvvisehen Bohmen und Ungarn v. 1271, 3./13. Juli, Pressburg und Prag, beweist (Emler Nr. 753, S. 295—301): „Exclusit etiam rex Ungarias supradietus Wilhelmum de Scharfenberch et Nicolaum de Leumbereh (Lewenberg), terrarum nostrorum profugos a suo servitio, gratia et favore, promittens in defendendis et detinendis castris ipsorum eos contra nos et nostros homines non juvare". Vgl. Krones' Abh. i. den Mittheilungen XXII (1874) „Die Herrschaft Ottoknrs II. in Bflhmen", S. 86—91. Wilhelni von Scherfenberg spielte noch eine Rolle in der Erhebung des Stciermarker Adels gegen Ottokar (1276). In dem bereits cit. Bundesbriefe (vom 19. Sept. 1276 im Štifte Rein) findet er sich mit. seinem jiingeren Bruder (?) Heinrich an 13., 14. Stclle der Genannten. Dass er vor seinem Bruder steht, lasst mit einiger Sicherheit auf sein Seniorat sehliessen. Doch scheint er eher ein allerer Vetter gevvesen zu sein, da in der Urkunde Wocho's (Wok's) v. Rosenberg, des Landeshauptmanns Ottokar's in der Steiermark, v. 1261, 15. Juli (LA. 743'') als 4. und 5. Zeuge hinter Friedrich v. Pettau nur „dom. Heinricus de Scherfemberch et frater suus dom. Leupoldus" genannt werden, iiberdies in einer ncuen Schenkungsurkunde Leopold's von Scherfenberg fur das KI. Studenitz v. 22. Febr. 1281 (LA. Nr. 781, 1185) zu Gunsten seiner dortigen Tochter Elise und Sophie (s. o. Anm. 117) die Stelle sich findet: „feci etiam hoc cum coheredum meorum fratris mei videlicet Heinrici et sororum mearum Gerdrudis et Jeute", ohne dass, was doch zu erwarten ware, auch Wilhelm als ncohseres" und „frater" bezeichnet wird. Letzterer erscheint 1284, 3°- Se]>t. zu Rann als Aus-gleichstifter und Zeuge in der (w. u. zu besprechenden) Urkunde des Salzburger Erzb. Rudolf in der Streitsache zvvischen Heinrich v. Montpreis und Wilhelm v. Pischetz. Dann ist seiner nur noch als treuesten Freundes und Anhangers Ulrich's II. Grafen von Heunburg in dessen verhangnissvoller Fehde mit Hz. Mainhard v. Kiirnten (s. o.) gedacht, der bei dem Veisuche, ihn, den auf der Burg Griffen Eingeschlossenen zu entsetzen, 1293, 14. Marz in dem heissen Treffen auf deni Wa)lersberge fiel (Tgl. Heunb. II., S. 240—241). Auch eine der schonsten Sagen, die vom Zauberringe des Scherfenbergers und dem Fluche, der an diesem haftete, sobald sein Besitzer die Treue brach, kntipft sich an diesen Scherfenberger (Ottokar's Reimchronik, Pez., III. 541 —544, c. DLXXVII—DLXXX). Dass mit Wilhelm v. Scherfenberg dies Geschlecht erloschen sei, wie z. B. Dimitz, G. Kr., I. 222, annimmt, ist ein Irrthum, denn die Herrn von Scherfenberg begleiten uns bis in die zweite Halfte des 14. Jahrhunderts. Wenn Wilhelm v. Sch. kinderlos starb und das ist fraglieh, so gab es ja die Nachkommensehaft seiner Vettern: Heinrich und Leopold. Zu dieser gehorte wohl jener Rudolf, den als Scherfenberger z. J. 1309 die Reimchronik anfuhrt, bei Gelegenheit, wo sie von dem merkvviirdigen Iieuschreckenzuge (822-824, DGCCXIII - DCCCX1V) spricht, vveleher dem Knappen Ulrichs des Freien von Saneck den Tod brachte. Er wurde angeblich bei W.-Feistritz von den Insecten sammt seinem Rosse bis auf die Knochen aufgezehrt. 119- S. 75- Die Sc herfenber ger - Li ni e mit dem Pradicate v. Herberg (Horberg). Diese Folgerung aus der Urkunde v. 1251 (s. o. Anm. 117) und 1265 (23. Juni, Marburg, Streit um Herberg zwisehen Heinrich v. Scherfenberg u. der domina de Lengburg, s. Text. S. 20 - 21, vgl. S. 75 — 76 u. 79-8o) ist allerdings problematiseh, aber nicht unvvahrscheinlich. Friedrich von „Herberch", der zum ersten Male in einer Urk. v. 1275, 25. juni, Marburg, auftaucht und darin Hartmud v. „Cholnz" (Cholnitz s. Weiss, S. 87 u. St. Pauler Urkb. v. Schroll, Index S. 549) mit einem Zehend im Grednitzthal b. St. Pauli. Lavantthale belehnt (Chmel, FRA. II. A. I. 1849. S. 176 Nr. VII.), dann in der Urk. 103. 1341, Marz, Cilli. a) Eberhard der Presinger u. s. Hausfrau ver-k auf en an Friedrich v. S. ihren Antheil an der Veste Presing und andere Giiter um 400 Mk. Grazer Pf. (81). LA. Ausz. (Orig. StA.), Tgl. 216 (Ap. 97); b) Derselbe verpfandet dem Gen. s Antheil an d. Veste Presing nebst anderen Giitern fiir 400 Mk. LA. Ausz. (Orig. StA.); c) derselbe verkauft dem Gen. seinen Antheil an der Veste Presing nebst anderen Giitern um 260 Mk. Grazer Pf. LA. Ausz. (Orig. StA.). 104. 1341, April 5„ Feistritz. Hanns v. Reicheneck, Erzpriester (erezian-erzdiakon) im Santhal, Pfarrer zu Laibach, verburgt sich gegen den Sanecker und dessen Erben, Henslein, den Sohn seines Bruders, vveiland Herrn Mertens von Reicheneck, auf Verlangen an Friedrich v. S. ausliefern zu wollen. LA. Cop. (Orig. StA.), Tgl. 216 (Ap. 226) — s. u. 124. 105. 1341, April 16., Munehen. K. Ludwig erhebt Friedrich v. Saneck zum Grafen v. Cilli (88 f. II. A. Cill. Chronik, Anh. 174—176.) 4. Epoche 1341, J6. April — 1360 Febr. 106. 1341, Juli 29., Weitenstein. Herdegens v. Pettau, Marschalls in Steier und Hauptmanns v. Krain und auf der Mark, Spruchbrief in der Monpreiser Lehensfrage, (97—98). LA. Cop. (Orig. StA.). 107. 1341, Aug. 6., Cilli. Heinrich der Pebinger quittirt dem Grafen Fried. v. Cilli iiber 150 Gulden und 93 Mk. alter Grazer Pf. als Ruckzahlungs-quote der Schuld v. 400 Gulden. LA. Cop. (Orig. StA.). 108. 1341, Aug. 15., Wien. Konrad, der S. des alten Schrannenschreibers, Pf. v. Riegersburg, bezeugt den Ankauf seines Hauses in Wien, b. S. Michel, durch Graf Friedrich v. C. (98). LA. Cop. (Orig. StA.). 109. 1341, Sept. 3., Cilli. Hermann v. Dobrunnesdorf (Dobrina?) verkauft dem Grafen F. v. C. seinen Zehend in der Gegend v. Rohitseh um 42 Mk. alter Grazer Pf. LA. Cop. (Orig. StA.), Tgl. 216-217 (Ap. 140, »Freien v. Seuneck"). 110. 1341, Sept. 29., Cilli. Fried. d. „Fr. v. Seunelc" erklart, dass er seinem Schwager, Heinrich v. Montpreis, gegen Erstattung der Kaufsumme den Wiederkauf der Veste Montpreis gewahrleiste. LA. besitzt keine solehe Urkunde weder in Orig. noch Abschr. Tgl. 217 (Ap. 226). 111. 1341, Dec. 5., Wien. Hans von Konigsberg beurkundet, seinem Herrn, Gfn. Fried. v. C. 400 Gulden schuldig zu sein (105). LA. Cop. (Orig. StA.). 112. 1342, Mai 1., — Reinpreeht v. Sperenberg verkauft dem Gfn. Fried. v. C. seinen Burgstall Sperenberg sammt den zugehorigen Dorfern um 202'/2 Mk. Grazer Pf. (100). LA. Ccp. (Orig. Salzb. Kammerb.). 113. 1342, Aug. 2., Cilli. Friedrich v. Gerlachstein verkauft dem Gfn. Fr. v. C. seinen Antheil am Fischrecht an der Gamnich (Gamlin) liir 12 Mk. Agl. Pf. LA. Cop. (Orig. StA.), vgl. o. Nr. 83. 114. 1342, Aug. 18., Cilli. Gf. Fried. v. C. stellt dem Juden Jochant v. Petlau Konrad den Woltenauer und andere Gen. zu Biirgen fiir 112 Mk. Pf. (105). LA. Regest (Orig. StA.). 115. 1343, Mai 1., Cilli. Die Gebr. Wilhelm u. Ulrich v. Scherfenberg geloben dem Gfn. Fried. v. C. und Heinrich dem Wildhausner Sehadloshaltung beziiglich ihrer Biirgschaft bei einer Judensehuld v. 400 Mk. alter Agl. Pf. (100). LA. Cop. (Orig. StA.). 116. 1341, Mai 1., Cilli. Wilhelm v. Scherfenberg gelobt dem Gfn. Fried. v. C. und dem v. Wildhausen, seinen Antheil an der Veste Scherfenberg nicht ohne ihr Wissen und Willen zu verkaufen oder zu verpfanden.LA. Cop. (Orig. StA,). 117- 1343, Nov. 19., \Vien. Hzg. Albrecht v. Oe. verleiht Friedrich v. Pettau die von ihm den Gebriidern Wilhelm u. Ulrich v Scherfenberg abgekaufte Burgherrschaft Scherfenberg (100). LA. Cop. (Orig. StA.). 118. 1343, Nov. 20., Cilli. Heinrich v. Montpreis quittirt dem Gfn. Fried. v. C. 100 fl. aus seiner Biirgschaft fiir Leupolt den Reutenberger. (105). LA. Cop. (Orig. StA.j. 119. 1344, Febr. 20., Cilli. Rudolf der Rausibolt u. s. Hausfrau geloben dem Gfn. Fried. v. C. in Rohitsch behaust zu bleiben. LA. Cop. (Orig. StA.). 120. 1344, Febr. 22., Cilli. Marko, Burger v. Stein (Krain) verkauft dem Gfn. Fried. v. C. drei Huben zu Wag bei Fladnig um 18. Mk. Agl. Pf. LA. Cop. (Orig. StA.). 121. 1344, Marz 9., Cilli. Mertel u. Hansel v. Reicheneck verkaufen dem Gfn. Fried. v. C. die halbe Veste Presing mit anderen Giltern um 600 Mk. alter Grazer Pf. LA. Cop. (Orig. StA.). 122. 1343, Marz 20., Strassburg (Karaten). B. Konrad v. Gurk verleiht die halbe Veste Presing dem Gfn. Fried. v. C. LA. Cop. (Orig. StA.). 123 1344, Juli 16., Cilli. Friedrich's v. Horberg Schuldbrief iiber 4 Mk. alter Grazer Pf. u. 13 gute Gulden an den Gfn. Fried. V. C., dem er dafiir seine gesammte Mannschaft versetzt. (105). LA. Cop. (Orig. StA.). 124. 1344, Juh 21., Wien. Hz. Albr'echt's II. Schiedspruch in der Ruden-ecker Fehde zvvisehen den Wallseern, Gf. Ulrich v. Pfannberg Gf. Fried. v. C. u. der Grafen v. Ortenburg eines und der Herren Herdegen und Friedrich v. Pettau anderen Theiles (93 — 94). LA, Cop. (Orig. StA.). 125. 1345, Mai 1., Wien. Heinrich v. Montpreis u. s. Hausfrau Elsbet veraussern dem Gfn. Fried. v. C. die halbe Burgherrschaft Montpreis (98). LA. Cop. (Orig. StA.). 126. 1345. Juli 6., Gonobitz. B. Ulrich v. Gurk belehnt den Gfn. Fried. v. C. mit der Burgherrschaft Montpreis (98). LA. Cop. (Orig. StA.). 127- 1345, Juli 7-, Cilli. Heinrich der Voigt verkauft dem Gfn. Fried. v. C. seinenHofzu Cetzein sammtZugehor um 80Mk. alter Grazer Pf.LA. Cop.(Orig.StA.). 128. 1346, Janner 9., Cilli. Paul „der Esel« verpfliehtet sich, dem Gfn. Fried. v. Cilli mit einem Panzer zu dienen. (106). LA. Cop. (Orig. StA.). 129. 1346, Febr. 26., Cilli. Konrad der Sefner verkauft mit Genehmigung Bischofs Ulrich v. Gurk dem. Gfn. Fried. v. C. s. Antheil an der Veste Presing nebst andern daselbst liegenden Giitern um 220 Mk. alter Gratzer Pfenn. LA. Cop. (Orig. StA.). 130. 1346, Mai 18., Cilli. Heinrich v. Montpreis und drei andere Per-senen geloben dem Gfn. Fried. v. C. Sehadloshaltung bei einer von ihnen zu leistenden Biirgschaft. LA. Cop. (Orig. StA.). 131. 1345, August 10. — Die Gfn. Heinrich u. Otto v. Ortenburg und Gf. Fried. v. C. stellen Hen-n Heinrich v. Wildhaus als Biirgen bei einer Judensehuld. (105). LA. Cop. (Orig. StA.). 132. 1347, Janner 11., — Leopold v. Trachenberg (Drachenburg) ver-kauft dem Gfn. Fried. v. C. ein an den Grenzen des Salzburger und Gurker Bisthumslandes gelegenes Gut um ein anderes Gut. (100). LA. Cop. (Orig. StA.). 133- 1347, janner 21., Cilli. Rudolf v. Seunek (Sanek „Burggraf" des Cillier's daselbst) nimmt die Veste Reicheneck nebst Zugehor auf 8 Jahre in Vervvaltung. (106). LA. Cop. (Orig. StA.). 134. 1347, Marz 11., — Hermann v. „Predgoeru (Podgorje) u. s. Haus-frau beurkunden den Verkauf ihres Gutes in Brunn, im Urbar v. Schonstein gelegen, durch den Gfn. Fried. v. C. um 12 Mk. alter Grazer Pf. LA. Cop. (Orig. StA.). 135. 1347, April 21., Cilli. Gf. Fried. v. Cilli genehmigt die Widmung zvveier Huben zu Gomiltsch (Gomilzen) durch Fried. v. Hechenberg an das Kloster Mahrenbenberg. LA. Orig. 136. 1347, Juni 12., — Olto v. Trachenberg (Drachenburg) verkauft dem Gfn. Fried. v. C. sein Gut an der „niedern Favvtsch" (Fautsch) um 15 Mk. alter Grazer Pf. (100). LA. Cop. (Orig. StA.) 137. 1347. Juli 30., Cilli. Leupolt v. Traehenburg verkauft dem Gfn. Fried. v. C. Giiter zu „Purchstal" (Buri;.'-1 ali, si. Borcic? im Bz. S. Leonhard) u. „Choechprunne" (?) um 16 Mk. alter Pf. LA. Cop. (Orig. StA.). 138. 1347, Aug. 15., W. Landsberg. B. Ulrich v. Gurk entscheidet einen Grenzstreit des Gfn. Fried. v. Cilli mit Hanns v. Konigsberg (101 —102). LA. Cop. (Orig. StA.). 139. 1347, Oct. 5, Rohitsch. Ulr. Aigel verkauft dem Gfn. Fried. v. Cilli „um ein Gut" 5'/2 an der oberen Tanne" (?) gelegene Huben. LA. Cop. (Orig. StA.). 140. 1347. Oct. 5., Rohitsch. Eberhard v. Obrceren verkauft dem Gfn. Fried. v. C. eine zu „Schiltagen" (Jetale, Schiltern im Rohitseher Bz.) „Do-bresdorf" (Dobovec?) gelegene Hube um ein anderes Gut. LA. Cop. (Orig.StA.). 141. 1347, Nov. 25., Cividale. Bertrand, Patr. v. Aquileja, belehnt den Gfn. Fried. v. C. mit den Wein- u. Getreidezehenden zu Retsehitz auf der Herrschaft Ttiifer (102). LA. Cop. (Orig. StA.), Mitth. V. (Gi>th's Regg.) 235—236, Nr. 95 (ganz abgedr.). 142. 1348, 4. Juli. Patr. Bertrand v. Aquileja bevollmachtigt den Gurker B. Ulrich, eine v. Grafen Friedrich v. C. im Minoritenkloster v. Cilli neuerbaute und dotirte Allerheiligenkapelle zu weihen. LA. Cop. (Orig. StA.), Notizbl. 1858, VIII. 460, O. III., 53—54- 143. 1348, Dec. 3. — Hensel Vischel verkauft dem Gfn. Fried. v. C., s. Gut an der „Loesnitz" (Loschnitz), wahrsch. Bez. Neucilli) um 120 Mk. Grazer Pf. LA. Reg. (Orig. St.A.). 144. 1349, Juli 31., W. Feistritz. Wilhelm v. Scherfenberg stellt dem Herrn Friedrich v. Pettau den Gfn. Fried. v. C. als Biirgen f. eine Sehuld von 200 Mk. (100)., LA. Cop. (Orig. StA.). 145. 1349. Oct. 12. „Gori der Crandel" verkauft dem Gfn. Fried. v. C. drei im Dorfe Woditz (vvahrsch. Wodian i. Bz. Montpreis) gelegene Huben um 27 Mk. Aglajer Pf. LA. Cop. (Orig. StA.). 146. 1349, Oct. 13. — Leupolt v. Trachenberg (Drachenburg) verkauf. dem Gfn. Fried. v. Cilli Giiter zu „Gelsobitz" und „Tseherem" (Crmla; O. Gemt Wischberg i. Pettauer Bez.?) um 12 Mk. Grazer Pf. LA. Cop. (Orig. StA.). 147. 1349, Dec. 6. — Margareth, Chunrafs Witwe, verzichtet z. Gunsten des Gfn. Fried. v. C. fiir 15 Mk., alter Grazer Pf. auf d. Dorf im „Rabers-pach" b, Horberg. LA. Cop. (Orig. StA.). 148. 1349, Juli 14. (Oberburg). Eberhard v. Altenburg u. s. Wirthin ver-kaufen ihren Drittelantheil an der Veste Oberburg dem Gfn. Fried. v. C. (103). 0. II. 131. 149. 1350, Janner 4. Joergel v. Trachenberg verkauft dem Gfn. Fried. v. C. Gtiter zu Gelsobiez, in der Tseherem u. an a. 00. um 12 Mk. Grazer Pf. (vgl. o. Nr. 147). LA. Cop. (Orig. StA.). 150. 1350, April 24. — Albrecht v. Trachenberg verkauft dem Gfn. Fried. v. C. „um ein Gut" aH' seinen Besitz zu Fautsch (vgl. o. Nr. 137 z. J. 1347)- LA. Cop. (Orig. StA.). 151- 1350, Mai 6. Gf. Albert (IV.) v. Gorz reversirt seinem Schvvaher Gfn. Fried. v. C. beziiglich dessen Biirgschaft fiir 350 Mk. Agl. Pf. bei dem Juden Izzerlein. (105). LA. Cop. (Orig. StA.) 152. 1350, Mai 8. — Gf. Fried. v. C. kauft noch die iibrigen Drittel-antheile der Burgherrschaft Oberburg u. z. das zvveite Drittel von Friedrich dem Altenburger um 300 Mk. Grazer Pf. und das Drittel der Bruder Friedrich und Wilh. v. Altenburg. (103). LA. Cop. (Orig. StA.), O. II. 131. 153- 1350, Mai 8. — Fried. v. Altenburg's. Frau und deren Sohne ver-kaufen ihren Antheil an der Burgherrschaft Cilli fiir 800 Mk. Grazer Pf. dem Gfn. Fried. v. O. (103). LA. Cop. (Orig. StA.). 154- 1350, Oet. 27. Hertel der „Chranperger" bestatigt Cilli die Riiclt-zahlung aller ihm sehuldigen Giilt. LA. Cop. (Orig. StA.). 155- 1350, Janner 6., Mottnig. Ulrieh v. Reiffenberg bezeugt seine Biirg-sehaftleistung dem B. Ulr. v. Gurk, Gfn. Fried. v. C. u. Anderen. LA. Cop. (Orig. StA.) 156. 1351, Janner 9., Cilli. Hanns v. Stein verkauft dem Gfn. Fried. v. C. Giilten u. Giiter zu „Apholten", „Guldenueld", „Pischenitz" u. s. w. um 200 Mk. Agl. Pf. LA. Cop. (Orig. StA.). 157- 135', Janner 30., Laibach. Hermann v. Pillichgraz verkauft dem Gfn. Fried. v. O. das Fischrecht a. d. Gaemlin (Gamlin). LA. Cop. (Orig. StA.). 158. 1351, Marz 20. — Die Gebriider Rudolf u. Diepolt v. Katzenstein versprechen den Juden: Mosch, Chadigim, Sloemlein u. Joendel — den Gfn. Fried. v. C. u. A. fiir 550 Mk. Grazer Pf. als Biirgen zu stellen. (105). LA. Cop. (Orig. StA.). 159- 1351, Mai 15. Wilh. v. Scherfenberg versprechen den Juden: Moseh u. Chadgym — den Gfn. Fried. v. C. als Biirgen fiir 50 Mk. Agl. Pf. zu stellen. LA. Cop. (Orig. StA.). 160. 1351, Mai 19. — Ulrieh der Pilcz v. Metlitsach verkauft dem Gfn. Fried. v. C. zwei ode Huben zu Dobruttendorf (Dobrotendorf, Gemeinde Gruschoje, Bez. Franz). LA. Cop. (Orig. StA.). 161. 1351, Mai 30., Marburg. Fried. v. Wallsee entseheidet den Katzen-steiner Handel Herdegens v. Pettau mit dem Gfn. Fried. v. C. (104). LA. Cop. (Orig. StA.). 162. 1351, Aug. 31. — Heinrich v. Montpreis stellt dem Ulrieh v. Wasen den Gfn. Fried. v. C. als Biirgen fiir 55 Mk. Agl. Pf. LA. Cop. (Orig. StA.). 163. 1351, Nov. 1. Traut, Witwe Chunrats des Seffner's, verkauft dem Gfn. Fried. v. C. 8 Huben zu der Alben ob Presing (Prežin), zu Capel (Kappel, Gem. S. Tabor, Bez. Franz? o. Kappeldorf, Gem. Pragvvald?) und Polsonicz(?) um 34 Mk. Grazer Pf. LA. Cop. (Orig. StA.). 164. 1351, Nov. 1. Perahilt, Witwe Heinrich des Lueglein v. Sachsenfekl, bezeugt dem Gfn. Fried., 12 Aecker zu Vroschenheim (?) verliehen erhalten zu haben. LA. Cop. (Orig. StA.). 165. 1352, Febr. 19., Oberburg. Abt u. Convent v. Oberburg bezeugen die bedingungswei.se Ueberlassung der Vogtei und des niedern Gerichtes seitens des Gfn. Fried. v. C. (103). LA. Cop. (Orig. StA.). 166. 1352, April 8. Ottel, S. Gundachers v. Turen, verkauft dem Gfn. Fried. v. C. zwei Theile s. Gutes in der Feistritz zw. Triebcz (? Trebitsch, Trebič) u. Horberg. LA. Cop. (Orig. StA.). 167. 1352, Mai 25. Hanns v. Landstrost verkauft dem Gfn. Fried. v. C. seine Giiler zu Pirch, Erlach u. s. w. LA. Cop. (Orig. StA.). 168. 1352, Mai 31. Heinrich v. Montpreis stellt die Gfn. Fried. v. C. u. Ott v. Ortenburg dem Juden Mendlein v. Graz fiir 140 Mk. Agl. Pf. zu Burgen (105). LA. Cop. (Orig. StA.). 169. 1352, Juli 5. Hertel der Trueehsner stellt den Juden Mosch und Chadgym den Gfn. Fried. v. C. u. Ulrich v. Turn zu Biirgen fiir 88 Mk. Agl. Pf. LA. Cop. (Orig. StA.). 170. 1352, Aug. 24. Eberhard v. Ostervvitz bezeugt den Ankauf einer Hube durch den Gfn. Fried. v. C. LA. Cop. (Orig. StA.). 171. 1352, Nov. 21., Oberburg. Prior u. Conv. v. Oberburg versprechen, sich an die Entscheidung des Gfn. Fried. v. C. in der Angelegenheit der Dotirung des Abtes Johannes im Resignationsfalle desselben zu halten (103). LA. Cop. (Orig. StA.). — O. II. 132. 172. 1353, Janner 6. Albrecht v. Wildhaus uberlasst dem Gfn. Fried. v. Cilli einen Weingarten zuLuttenberg „gegen dieWalch" (101). LA. Cop. (Orig.StA.). 173- 1353, Febr. 17. Hertnid v. Scherfenberg verkauft dem Gfn. Fried. v. Cilli '/3 der Burgherrsehaft Gurkfeld u. verschiedene Guter an gen. OO. (loo). LA. Cop. (Orig. StA.). 174- 1353, Marz 24. Galle v. Gallenberg verkauft dem Gfn. Fried. v. C. zwei Huben zu Wodicz (? Vodice, Gem. Schleinitz). LA. Cop. (Orig.StA.). 175- 1353, Marz 24. Nikel Sumereker verkauft dem Gfn. Fried. v. C. eine Hube zu Seyak (?) um 10 Mk. Agl. Pf. LA. Cop. (Orig. StA.). 176. 1353, Marz 25. Die Geschvvister Eberhard, Heinrich, Alhaid und Gertraud, die Sefner, verkaufen der Grafin Diemut v. Cilli Miihle u. A. a. der Teplitz zvvischen „Lisehenbergu (?) und „Wortu(?) um 33 Mk. Grazer Pf. (111). LA. Cop. (Orig. StA.). 177- 1353, April 18. Eberhard der Sefner verkauft der Grafin Diemut v. C. einen Zehend auf 15 Feuerstatten zu „ Pftsingsstorff" (PrOsehindorf, si. Prežin, G. Sanct Lorenzen; vgl. Burg Presing) (111). LA. Cop. (Orig. StA.). 178. 1353, Mai 14. Wulfing der Lugel verkauft der Grafin Diemut v. C. 6 Huben zu „Toplach a. d. Tanne" (?) um 40 Mk. Grazer Pf. (lil). LA. Cop. (Orig. StA.). 179- 1353, Juni 23. Konrad der Kammerer, Kirchenmeister zu S. Miehel in Wien, beurkundet die Ablosung eines Burgreehtes auf dem Hause des Gfn. Fried. v. C. (104). LA. Cop. (Orig. StA.). 180. 1353, Juli 4. Hanns v. Stein stellt dem Lorenz v. Geltenstein den Gfn. v. Cilli u. A. als Burgen fiir 64 Mk. Agl. Pf. (105). LA. Cop. (Orig. StA.) 181. 1353, Juli 14. Chunrat Gall verkauft dem Gfn. Fried v. C. 4 Huben z. nNiderzel" u. „Sok"(?) fiir 31. Mk. Agl. LA. Cop. (Orig. StA.). 182. 1353, Aug. 15. Hermann der Schenk v. Ostervvitz stellt Friedrich dem Seldenberger den Gfn. Fried. v, C. und Eberhard v. Oltenburg als Burgen fiir 200 Gulden (105). LA. Cop. (Orig. StA.). 183. 1353, Nov. 11. Gerloch der Prak verkauft dem Gfn. Fried. v. C. drei Huben zu Mertvviez" (?). LA. Cop. (Orig. StA.). 184. 1353, Nov. 11. Hartnid v. Scherfenberg sendet dem Gfn. Fried. v. C. die Unterthanen auf drei Huben zu Mertvviez auf. LA. Cop. (Orig. StA.). 185. 1353, Nov. 11. Nikel Chinnberger bezeugt, dass ihm Gf. Fried. v. C. die Veste Schalleck verliehen habe (106). LA. Cop. (Orig. StA.). 186. 1354, Marz 12. Friesach. Gf. Fried. v. Cilli u. Rudolf Ott v. Liechtenstein entseheiden den Streit zvvischen Gfn. Ulr. v. Pfannberg u. Ulrich v. Wallsee um die Gerichte zu Heunburg und Weisseneck. LA. Cop. (Orig. St.A.). 187. 1354, Juli 12-, Ortenburg. Grafin Anna v. Ortenburg bezeugt, von ihrem Vater, Gfn. Fried. v. C. mit 1600 Mk. Agl. Pf. beziiglich ihrer Mitgift entfertigt zu sein (108). LA. Cop. (Orig. StA.). 188. 1354, Juii 18. "VVilhelm v. Scherfenberg verkauft dem Gfn. Fried. v. C. 10 Huben zu „Zwinunisch", 4 zu „Czeites" und 4 zu „Lom". LA. Cop.(Orig.StA.). 189. 1354, Ju'i 18. Derselbe Ieistet dem Gfn. Fried. v. C. Sicherheit betreffend die dem Letzteren verkauften 45 Huben, gegeniiber den Anspruchen Hertnid's v. Scherfcnberg. LA. Cop. (Orig. StA.). 190. 1354, Juli 25- Die Gebriider Hermann, Hanns und Nildas Schenken v. Ostervvitz verkaufen dem Gfn. Fried. v. C. 2 Miihlen in Salesch (?). LA. Cop. (Orig. StA.). ' 191. 1356, Janner 21. Chunigunde v. Windischgraz, Witwe des Hanns v. Kottlach, dem „Schreiber", Wirthin Wilhelms v. Saldenhofen, verkauft dem Gfn. Fried. v. C. Besitz um u. zu Schonstein um 18 Mk. Grazer Pf. LA. Cop. (Orig. StA.). 192. 1355, Marz u. Joestel v. Altenburg verspricht eine ihm f. 10 Mk. Grazer Pf. versetzte Hube zu Stinnach(?) dem Gfn. Fried. v. C. gegen Ersatz des Geldes ledig zu lassen. LA. Cop. (Orig. StA.). 193. 1355, Mai 31. Gf. Fried. v. Ortenburg stellt den Juden Mosch, Chadgym u. Izzeriein seinem SchwSher Gfn. Fried. v. C. u. A. zu Biirgen fiir 120 Mk. Agl. Pf. (105). LA. Cop. (Orig. StA.). 194- 1355* Oct. H. Pettau. Die Feststellung der Grenze der Herrschaften Rann (Salzburg) und Horberg (Gurk-Cilli) durch den Erzbischof Ortolf (v. Weissen-eck), in Bezug der „pymarchen, dorfsteten und statrechten" nach dem Aus-spruche der S ch ie d si e u t e : Hertnid v. Weisseneck, Hertnid v. Kuchel, Hanns Viczthum zu Leibnitz, Hanns, Sehreiber des Erzbischof, Pfarrer in Radstadt (von Seiten des Erzbischofs); Rudolf v. Saneck, Diepolt v. Katzenstein, Friedrich der Pueczen, Werniierr der Oebrer (von Seiten des Gfn. Fried. v. C.). Als Ortsnamen erseheinen: „Eysenperg, aufgeschfltter perch, Trenabitz, Schapelperch, heiligen stat, die Laffaricz-locher, pach Viezzeitz, Griinnprunn, Lezzkabitz, ze der Stauden, ze Ober- und Nider-Petsehitz, ze Ober- und Nider-Ruzzen, ze dem Chreutz, Che-stanichk, Gerhartztal, Ygautz, das statrecht von dem puchel, Stain b. S. Ruprecht." LA. Cop. (Orig. StA.). 195- 1355, Oct. 18., Gf. Fried. v. C. beurkundet die Guter, welche er vom S. Erzb. Ortolf zu Lehen tragt. (Bezieht sich auf obige Urkunde und enthalt die gleichen Oertlichkeiten. LA. Cop. (Orig. StA. Salzb. Kammerbucher). 196. 1355. Nov. 21. — Rudolf und Diepold, Gebriider v. Katzenstein, stellen den Juden Musch und Chadgym den Gfn. Fried. v. C. zum Biirgen fiir 231 Gulden, LA. Cop. (Orig. StA.). 197. 1356, Febr. 18., Salzburg. Erzb. Ortolf v. Salzburg gestattet dem Gfn. Fried. v. C. in der „Costizawitz" bei S. Ruprecht zu fischen. (Dariiber auch der Revers des Gfn. Fried. v. C.). LA. Cop. (Orig. StA.). 198. 1356, Mai 24. — Gf. Hanns v. Pfannberg verkauft sein Haus zu Wien „in der Schauffelluckhen" dem Gfn Fried. v. C. um 400 Pfd. Wien. Pf. (104). LA. Cop. (Orig. StA.). 199- 1356, Dec. 5. '— Pfarrer Konrad zu Neunkirchen verkauft dem Gfn. Fried. v. C. Giiter zu „Nider-Cetein" (5 Huben), zu „Muletin" (1 llube) „daz des Aigens ist, daz sunderlich ze Lengburcb gehoret". um ein anderes Gut. LA. Cop. (Orig. StA.). 200. .1356, Dec. 13., Wien. Hzg. Albrecht II. genehmigt die Ablosung der Pfandschaft zu „Gratschon" seitens des Gfn. Fried. v. C. von dem Reuten-berger. LA. Cop. (Orig. StA.). 201. 1357, Marz 25. — Lorenz der Spenel verkauft dem Gfn. Fried. v. C. mehrere Huben zu Schiltern (Setale), Dobreinsdorf (Dobrina) und „in dem Kalk" u. a. — offenbar im Bez. Rohitsch — fiir 21 Mk. Pf. 202. 1357, Apr. 23. — Gf. Fried. v, C. genehmigt, dass Fried. v. „Hekhen-berg" 2 Huben zu Gomilz (Gomilce im Pettauer Bezirke?) dem KI. Mahrenberg widme. LA. Cop. (Orig. StA.). 203. 1357, Apr. 24. — Gf. Fried. v. C. verpfandet Weiganden v. Blei-burg Gilter zu Gorenach, Kappei, Plana, Negonitz u. a. O. fiir 300 Gulden (103). LA. Cop. (Orig. StA.). 204. 1357, Mai 9. •— Rudolf „der Vaist" beurkundet, dass alle „Turner" vOn jeher Eigenleute der Gfn. v. Heunburg gevresen und nun solche des Gfn. Fried. v. C. seien. LA. Cop. (Orig. StA.). 205. 1357, Mai 14. — Hertnid v. Scherfenberg stellt den Juden Moschen und Chadgym den Gfn. Fried. v. C. u. A. als Biirgen f. 50 Mk. Agl. Pf. (105). LA. Cop. (Orig. StA.). 206. 1357, Mai 25. Die Bruder Ulrieh und Achaz Mertinger bekennen sich als Eigenleute des Gfn. Fried. v. C. (106). LA. Cop. (Orig. StA.). 207. 1357, Juli 30., Wien. Hzg. Albrecht II. v. Oe. verpfandet die durch Gfn Fried. v. C. dem f Hertnid v. Weisseneek um 6000 Gulden abgeloste Burgherrschaft Wippach um looo fl. Darlehen, so dass nun darauf 7000 fl. haften (96). LA. Cop. (Orig. StA.). Goth, Nr. 108. Valentinelli i. Diplom. Portus Naonis.'FRA. II.. 24. Bd. (1865), 57- 58 Nr. LXVI. 208. 1357, Aug. 1. — Tlioemel von Gurk verkauft dem Gfn. Fried. v. C. eine Hube zu „Suppandorf" um 5 Mk. Grazer Pf. LA. Cop. (Orig. StA.). 209. 1357, Sept. 5. — Jakob v. Reutenberg u. s. Bruder Perchtolt erledigen den Gfn. Fried. v. C. der Burgschaft fiir den Letzteren. LA. Cop. (Orig. StA.). 210. 1357, Oct. 23. — Perchtold u. Nikel die „Fuechs" v. Gurkfeld verkaufen dem Gfn. Fried. v. C. ihren Hof „ze dem Seherblingenvverd" b. Gurkfeld. LA. Cop. (Orig. StA,). 211. 1357, Nov. 16. — Jorgel der Trachenberger (Drachenburger) verkauft dem Gfn. Fried. v. C. Giiter in der Fautsch um 20 Mk. Pf. (100). LA. Cop. (Orig. StA.). 212. 1357, Nov. 30., Pettau. Niklas v. Gonobitz, Prior des Domin. KI. zu Pettau und der Convent verpfliehten sich dem Gfn. Fried. v. C. um die Stiftung von 50 Mk. Grazer Pf. zu einem evvigen Jahrtag mit 24 Messen am S. Laurenzenabend (9. Aug) fiir den Gfn. v. Cilli, s. Kinder, s. (f) Frau und den (f) Gfn. Andreas v. Giissingen. LA. Cop. (Orig. StA.). Goth, Nr. 109, 213. 1358, Febr. 25., Sachsenfeld. Rudolf Ott v. Liechtenstein entseheidet iiber Auftrag Herzog Rudolfs IV. in offener Versammlung ehrbarer Herren, Ritter u. Kneehte von Steier, Krain und der Mark im Streite des Gfn. Fried, v. C. mit den „ Turnem" hinsiehtlieh deren Leibeigenschaft. LA. Cop. (Orig. StA.). 214. 1358, Juni 15. Hanns v. „Thurn" (Einer der „Turner") bekennt sich als leibeigen dem Gfn. Fried. v. C. LA. Cop. (Orig. StA.). 215. 1358, Juli 2. Friczel der Steytel verkauft dem Gfn. Fried. v. C. drei Huben „ze der Wisen" u. „ze dem Chrast" um 20 Mk. Pf. LA. Cop. (Orig. StA.). 216. 1358, Juli 28. Otto Rehel v. Rechberg und seine Wirthin Agnes verpfanden dem Gfn. Fried. v. C. die Veste Stein im Jaunthale. (103). LA. Cop. (Orig. StA.). 217. 1358, Oct. 9. Jorg v. Scherfenberg verkauft dem Gfn. Fried. v. C. Giiter „ze dem Gezzer" und zu Nieder-Ponigel. LA. Cop. (Orig. StA.). 218. 1358, Nov. 25. Agnes, Wulfings des Gurnitzer Gattin, beurkundet, dass Gf. Fried. v. C. ihr fiir einen Zehend zu St. Peter b. Sachsenfeld 50 Mk. Grazer Pf. gezahlt habe. LA. Cop. (Orig. StA.). 219. 1358, Dec. 13. Diemut, Witwe M&rchleins des Wolf, verkauft dem Gfn. Fried. v. C. zwei Huben zu Marezelsdorf (?) und ein Hof b. Gurkfeld um 38 Mk. Pf. 220. 1358, Dec. 13. Hennsel der „Morrenpuehel" verkauft dem Gf. Fried. v. C. eine Hube zu „Poesen Chrast" fiir 10 Mk. Grazer Pf. 221. 1359, Janner 2., Wien. Hz. Rudolf IV. beurk. die Uebertragung der Pfandschaft Nieder-Strechau von den Katzensteinern um 8000 Gulden auf Gf. Fried. v. C. gegen jahrliehe Gegenzahlung von 800 fl. aus dem hzgl. Amte zu Aussee. LA. Cop. (Orig. StA). Melly, Vaterl. Urkk., S. 36, Nr. 44. 222. 1359. Febr. 14. Weigand der Massenberger gibt dem Gfn. Fried. v. C. 23 Huben „zem oeden Lonsach" und zum „Ponenik" auf, die er an Hertel v. Pettau verkauft hatte. LA. Cop. (Orig. StA.). 223. 1358, Marz 1. Hanns v. Stein tragt dem Gfn. Fried. v. C. u. dessen Sohnen Giiter zu „Muritz, Aicha, Rudnik, Czeplach" und an a. a. 00. zu Lehen auf (104). LA. Cop. (Orig. StA.). 224. 1359, Marz 6. Friedrich „ob dem Perg" verkauft dem Gfn. Fried. v. C. eine Hube zu „Trenau" um 4 Mk. Grazer Pf. LA. Cop. (Orig. StA.). 225. 1359. Marz 24. Friedrich v. HOrberg verkauft dem Gfn. Fried. v. C. Giiter zu „Policzaeh", O. u.N. „Bolignas" u. an a. a. 00. LA. Cop. (Orig. StA.). 226. 1359, April 15. Jorg v. Seherfenberg verkauft dem Gfn. Fried. v. C. Giiter zu Moschanzen, N. Radul. Matzleinsdorf u. s. w. fiir 20 Mk. Agl. Pf. (100). LA. Cop. (Orig. StA.). 227. 1359, April 24. Rudolf v. Katzenstein u. s. Bruderssohne nehmen vom Gfn. Fried. v. C. die Veste Sauenstein nebst Zugehor zu Lehen (106). LA. Cop. (Orig. StA.). 228. 1359, April 25. Merf v. Reicheneck gelobt dem Gfn. Fried. v. C. Treue (106.) LA. Cop. (Orig. StA.). 229. 1359, Mai 15. Die Gebriider Gebhard, Eberhard, Ekkehard und Hanns v. „Turn" bezeugen, von dem Gfn. Fried. v. C. den ganzen „Turn" „zum Turn im Schellachthale" (Thurn im Schall- o. Schalleckthale) als Lehen zu tragen (107). LA. Cop. (Orig. StA.). 230. 1359. Mai 30. Chol v. Seherfenberg nimmt fur anderwartsher empfangenes Gut Liegenschaften zu „Stoyan", Graemelach" und „obere Radavvl" u. a. zu Lehen. LA. Cop. (Orig. StA.). 231. 1359, Juni 24. Katharina, Winters v. Prassberg Witwe, verpfandet dem Gfn. Fried. v. C. eine Hube zu „Pirchu f. 7 Mk. Grazer Pf. 232. 1360, Febr. 16., Pettau. Jakob v. Neideek, Guardian d. Minoriten-klosters zu Pettau, bezeugt die Stiftung eines evvigen Jahrtages mit Vigil und 24 Messen „dez nachsten eritag, der da chumpt nach dem suntag der da ist in der heiligen Octaf vnsers Herrn auffart" (19. Mai) durch den Gfn. FVied. v. C. fiir sich, seine Kinder, seine (f) Gattin Diemut und den (•}•) Grafen Andreas v. Giissing und alle ihre „Iebendigen und todten" Vordern" (108 —110.) LA. Cop. (Orig. StA.). Goth, Nr. 112. Z. 8. Febr. (ungenau). Urkunden, vvelehe den Tod des Grafen Friedrich v. Cilli vor- aussetzen: 233. 1360, Marz 15., S. Veit (in Karnten). Ludovico (della Torre), Patriarch Aquilejas, belehnt die Gfn. Ulrich und Hermann v. Cilli mit der Halfte der ihnen von Eberhard und Burkhard v. Altenburg verkauften halben Burg-herrschaft Altenburg (uo). LA. Cop. (Orig. StA.). Muchar, Nr. 16. 234. 1360, Marz 23., Cividale. Patriarch Ludovico beauftragt u. bevoll-rnachtigt die Gfn. Ulrich und Hermann v. Cilli, die der Hochkirche Aquileja wie immer entfremdeten Giiter und Rechte zuriick zu verschaffen (110). LA. Cop. (Orig. StA.). 235. 1360, Marz 23., Cividale. Derselbe belehnt die Gfn. Ulrich und Hermann v. Cilli mit den friiher Reutenberg'schen Giitern in Krain u. in d. Mark (uo). LA. Cop. (Orig. LA.). Goth. Mtth. V. 238, Nr. 113, ganz. abgd. 236. 1360, Marz 31-, Cilli. Hzg. Rudolf IV. bestatigt der Karth. Geirach die Urkunde Hzg. Leopold's VI. (II.) v. Oe. u. Stmk. u. deren Erneuerung v. 1329. Unter den Zeugen nach den drei Gorzer Grafen und den Gfn. Ott v. Ortenburg dessen Schvvager Ulrich u. Herman Gfn. v. Cilli. LA. Cop. (Orig. StA.). Dipl. St. II., 148—150. II e. E x c u r s e. 1. Zur Geschichte Gebhard's (III.) von Saneck. Der Reichenecker Handel. I m Texte nahm ich Anstand, den Inhalt jener leider nur im durftigen Regest eines zu Strassburg in Karnten aufbewahrten Gurker Archivsrepertoriums des XVI. Jahrh., bekannt gewordenen Urkunde (abgedr. i. d. Btr. III. 44) zu erortern, worin es heisst, K. Rudolf habe im J. 1281 die Burg Reicheneck dem Bischofe Johannes v. Gurk zuruckgestellt „nach Verurtheilung des Raubers, des edlen Gebhard von Hewenegk(!) (con-dempnato spoliatore nobili Gebhardo de Hevvenegk)". Die Burg Reicheneck, jetzt Ruine mit noch stattlichem Bergfried nahe der Ortsgem. St. Georgen an der Sudbahn, im anmuthigen Ander-burger Thale (Schm. III. 301, J. II. 663—664, R. 50, 59) war Gurker Bisthumslehen. Ein Adelsgeschlecht, das sich als Lehens-mannen Gurks mit diesem Pradieate schreibt, kommt erst im XIV. Jahrhundert vor (vgl. S. 83, vgl. auch Index zu Muchar, 351—352). Im UB. der Steiermark suchen vvir vergebens fiir die Zeit bis 1246 nach urkundlichen Spuren der Geschichte dieser Burgherrschaft, die auch keines der Hauptlehen Gurks war. Der ervviihnte Bisehof dieses Hochstiftes, Johann, mit dem Zunamen vo'n Ennsthal, der uns als Pradicat schon urk. 1125 begegnet (UB. I. 129 „Ebarhart de Enstal") und vvelchen auch der Bisehof Gerhard v. Lavant (l275,f 1284, s. Gams Series episeop. eccl. cathol. 1873, S. 284 u. Tangi, Reihe der Bisch. v. Lavant, Klagenfurt 1841, S. 81—83) fiihrte, war zuerst 1274 — 15. Marz 1279 Bisehof v. Chiemsee, 1279 Miirz — 1281 B. v. Gurk, in welchem J. er den 22. Juli starb (Gams a. a. O. 278). Die Angelegenheit muss sich also vor dem 22. Juli 1281 zugetragen haben. K.Rudolf v. Habsburg war eifrigst bemiiht, die Rechte der Kirehen zu schiitzen, da er sich ja auch mit Rticksicht auf den Plan, Oesterreich, Steiermark und die Nachbarlande seinen Sohnen zuzuwenden, der loyalen Gesitmung der Kirchenfursten •versichern wollte. 1280, 23. Marz widmete er dem genannten Bischofe v. Gurk wegen der ihm geleisteten Dienste und der seinen Sohnen verliehenen Kirchenlehen 100 Mk. Einkunfte. (LA. Cop. Nr. 1163). Dass er es an Strenge gegen Vergewaltiger des Kirchengutes nicht fehlen liess, bevveist die zeitlich ziemlich angrenzende Thatsache, wonach 1280, 13. Febr. der karntnische Adelsherr Heinrich v. Silberberg (vgl. W e i s s Karntner Adel 135—136) fur die Heimsuchung der Giiter der Nonnenabtei Goess mit Raub und Brand im Auftrag K. Rudolfs durch Gfn. Mainhard v. Gorz-Tirol zu 100 Mk. Silber Schadenersatz verurtheilt wurde (Diplom. Styr. I. 99—100, M. V. 430—431). 1281, 15. Juni musste Heinrich v. Freudenberg die dem KI. Seit z zugefugten Schaden mit Giitern und Giilten, imVVerthe v. 300 Mk., in Hard, mit VValdern und Baumgarten zu Gonobitz und zu Reschach bei Freudenberg btissen (M. V. 439). — Die in Rede stehende kon. Massregel, Reicheneck be-treffend, muss im Janner—Februar 1281 auf der Reise des Habs-burgers in die S t e i e f m a r k und zuriick iiber Ober-Oest er-reich nach dem Lande u. d. Enns oder in Wien verfugt worden sein, aIlwo sich K. Rudolf v. Ende Febr. (Privilegium f. Graz v. 27. Febr. d. Wien, Wartinger Priv. d. St. Gr. S. l) bis Ende Mai, aufhielt. Den l. Juni befand er sich in Linz, 12. Juni schon in Regensburg. Da er vor der Abreise ins Reich seinen Erstgebornen, A1 b r e c h t, zum Reichsvervveser in Oesterreich und Steiermark bestellte, so hatte, wenn die bevvusste Massregel erst nach dem Mai erfloss, dieselbe bereits Albrecht verfiigen miissen. Als „Rauber" oder Vergewaltiger (spoliator) des Kirchen-besitzes durch widerrechtliche Besitzergreifung von Reicheneck wirJ ein fj Vornehmer" (nobiiis): Gebhard v. H e w e n e g k (!) angeftihrt. Da dies Pradicat hochstens noch als Verunstaltung des Namens „Hohenecka gelten komite, vvie das machtige Geschlecht hiess, das dem GurkerDominium allerdings ziemlich nahe sass,- derPersonen-name Gebhard jedoch darin nicht vorkommt, - so hat man mit Gruncl „Hewenegk" als Verstiimmlung des Namens Sevvenegk d. i. Saneck angesehen. Es entsteht nun aber die Frage, ist dieser „nobiiis" Gebhard von Saneck identisch mit Gebhard (III.), Freien (Iiber) von Saneck, oder haben wir in ihm einen der Ministerialen der Sanecker gleichen Namens anzusehen, welche urkundlich auch das Pradicat „domini" fiihrten. Das Pradicat ,;nobilis", welches bei ihnen in der Regel vermieden erscheint, und derUmstand, dass wir vvohl 1262, 14. Mai (Urk. Anh. Nr. I, S. 115) einem „dom. Gebardus" und seinen Brudern Popo und Weriand als Ministerialen und Urkundenzeugen aber mit demPradicateLengenburg, dagegen aber keinem solchen adeligen Dienstmanne der Sanecker um diese Zeit mit dem Namen Gebhard und dem Priidicate „Saneck" begegnen (1270 kommt nur ein Wernher, 1286 ein Eberhard v. Saneck vor), — lassen den Schluss auf Gebhard III. den Freien von Saneck als zutreffend erseheinen. Ueberdies entsprechen auch dem in Rede stehenden, leider nicht niiher bekannten Handel: Gebhard's III. Vergangenheit, sein gewaltsames Auftreten gegen die Abtei Oberburg (s. S. 24 bis 28), worin ihm auch seine jtingeren Bruder, ferner sein Neffe Friedrich, der letzte Sanecker und erste Graf von Cilli, nicht viel nachgaben und seine Vervvandten, die Pfannberger, z. B. in ihrem Verhalten zu den Bischofen von Gurk und Lavant sicherlich noch iiberlegen \varen, ferner der abenteuernde Zug in seinem Leben, sein auffalliges Zuriicktreten hinter den jiingeren Brudern (s. S. 30—31), anderseits die Lehensbeziehungen der Sanecker zum Hochstifte Gurk. Reicheneck erseheint iibrigens weder friiher, noch nach Gebhard's Ableben (c. 1291) unter den Be-sitzungen oder Besitzanspriichen der Sanecker. Die z. J. 1265 angedeuteten, aber nicht naher bestimmten Lehensstreitigkeiten Ulrich's und Leopold's von Saneck, der Bruder Gebhard's, mit dem Gurker Bischofe (Dietrich II., 1253, f 1278) hatten wohl damit nichts zu schaffen (s. o. S. 29). 2. Ueber Haug von „Tiufen" o. „Teuffen", Hauptmann Sauniens um 1306, dessen Verschiedenheit von Haug von j^auferV, anderseits iiber seine angebliche Identitat mit Hugo von „Tibein" oder „Duino" und die steierisehen Verwandtschaften der Duinesen und der v. Taufers. Es wurde oben im Texte (S. 53) Haug von „Tevffen", dem wir 1304—1308 urk. auch als ,,Tuffen, Tiufen, Teuflfen, Teophen und „Treffen" begegnen, ein Doppelganger Hugo's von T a u f e r's genannt, da wir den Letzteren auch um die-selbe Zeit und zwar in der Urkunde des Herrn Hartnid's von Pettau (1307, 9. Februar, s. d. chronol. Urk. Verz. u. Text S. 53), als dessen Schwiegervater vorfinden, fiir vvelehen Ulrich der Freie von Saneck eine Zahlungs-Biirgschaft eingegangen war, iiberdies urkundlich festgestellt ist, dass Haug von Taufers den Sohnen Hz. Mainhard's II. von Tirol - Karnten seine Dienste ver- K r o n e s : Saneclc-Cillier. 12 schrieb. Anderseits tragen die Ehefrauen dieses Taufers und jenes Haug von „Tevffen" auch den gleichen Namen: Margaret h a, nur dass des letzteren Hausfrau durch das Pradicat „Grafin" ausgezeichnet erseheint, vvelches die Gattin Haugs von Taufers nicht ftihrt, der hinwieder in der schon ervvahnten Urkunde von 1307, 9. Februar, ausdrilcklich Graf heisst, welches Pradicat jenem Haug von Tiufen, Teuffen in keiner Urkunde zukommt. Tangi (S. 141) und ihm folgend Orožen (11.82) haben daher unbedenklich die I d e n t i t a t Beider angenommen, und der Verfasser dieses Werkes hat auch erst nach langerer Untersuchung des beziiglichen Urkundenbestandes und mit Beniitzung der dankensvverthen quellenkritischen Monographie Rudolfs Pichler (II c a s t e 11 o d i Duino, Memorie di Rodolfo Pichler, Trento, stabil. Tipogr. di Giov. Seiser, 1882, gr. 8° VIII, 469, mit Inschrift- Tafeln und Stammbaumen; nicht im Buchhandel) die Ueberzeugung gewonnen, dass jener rathselhafte „Tevffen" mit seinem proteusartig wechselnden Namen weit schvvieriger mit Hugo von Taufers (dessen Geschlechtsname mit dem des Puster-thaler Ortes T u b e r i s, T u v e r s, T o u f e r s, Taufers zu-sammenhangt und nicht leicht in Tiufen, Tewffen u. s. w. vari-irend gedacht werden kann) — als mit Hugo II., Grf. von Duino (Tibein), zusammengestellt werden kotme, welcher 1265 —1328 lebte und wirkte. Dennocb erseheint es immerhin gewagt (und auch der vorsichtige Pichler verkennt nicht das Problematische der Conjectur) die Identitat jenes Haug v. Tibein (Duino) mit dem 1301 — 1308 im Santhale auftauchenden Haug von „Tiufen, Tewffen" u. s. w. als ausgemacht anzunehmen. Zunachst finden wir die letzteren N a m e n s f o r m e n sonst nie und nirgends in den von den Duinesen oder Tibeinern handelnden Urkunden, sondern neben: Duino, Duwyno, Dewyno — nur: Dewyn, Dewein, Tybein, Tobein. Ferner hat Wendrinsky's motivirte Hypothese in seiner genealogisehen Studie: „Heinrich Burggraf von Dewin und Graf von H a r d e g g", Gemahl der Witwe Otto's, des Einen der beiden letzten Plaien Hardegger (Hardecker), Wilbirge, geb. Gfin. v. Helfenstein, (Bil. des Ver. f. Lkde v. N.-Oe. 1877, December-Heft), wonach dieser kein Duinese, sondern den Burggrafen von Dewin inMeissen zuzuvveisen sei, —in die altere Geschichte der Herren von Duino \vieder Bresche gelegt und die muhsamen Ergebnisse der iilteren Forschung F i r n h a b e r's („Heinrich, Gf. von Hardeck, Burggraf von Duino", Oe. GA. II. 175—209, 1849) nach dieser Seite hin fraglich gemacht, — obsehon jetzt dieselben an Pichler einen gevviegten Verbiindeten gefunden haben und Wendrinsky gegeniiber neuerdings an Gewicht s tu i gen. Jedenfalls aber mahnt dies Alles zur Vorsicht in der Deutung und Zuweisung jenes chamaleonartig schillernden Pradicates. Unsere Aufgabe muss sich also ausschliesslich auf die Er-orterung des Namens T i u f e n, T e w f f e n und seiner Spielarten und der wenigen urkundlichen Notizen uber dessen Trager: Haug — innerhalb d. JJ. 1301 —1308 — beschranken. Zunachst ist bei „Tiufen" an Tiffen in Karnten am Ossiacher-See (Tiuvene, Tiven die Lieblingsburg des alten Geschlechtes der Grafen v. Treffen (1182 mit dem Patriarchen Ulrich v. Acjuileja im Mannesstamme erloschen) zu denken, die auch als Grafen von Tiffen erscheinen. Diese Burgherrsehaften Tiffen undTreffenwaren seit 1182 aquilejische Hochstiftslehen der Sponheimer Hzge. Karntens geworden und erscheinen a's solche auch in der Gorzer Epoche. Die Urkunde des Patriarchen Ottobon vom 6. Nov. 2305, Udine (s. d. Cop. i. LA. l68la, vgl. auch Zahn's Austro-Friulana S. 319 ff.) verzeichnet unter den Lehen der Gorzer in erster Linie: „Vindisgratz" und die Burgen Tiuen, Treuen..... Hier besass auch das KI. A d 111 o n t Žehendrechte (W i c h n e r G. Admonts II., 64 u. Urk. von 1207, S. 273). Wir haben aber auch nach dem Erloschen der alten Grafen von Tiffen = Treffen an ein Ministerialenghschlecht mit dem Pradi-cate Tiufen = Tiffen zu denken. 1203, 6. Janner, erscheint in einer salzb. Urk. f. Admont unter den- weltlichen Zeugen an 4. Stelle Hugo de Tiufen (LA. Cop. 324d; UB. II. 103; Mei 11 er, salzb. Regg. S. 179, Nr. 41; Wichner II. 269), dessen Herkunft oder Zugehorigkeit allerdings als strittig gelten, der aber reeht gut auch zu dem salzburgisehen Ministerialenkreise in Karnten gereehnet werden kann, da in dessen Gesellschaft sich z. B. die steiermarkisehen Vasallen des Hochstiftes: Konrad v. Leibnitz, Dietrich von Rotenmann, und als Karntner der Ritter Reimbert v. Friesach finden. Wir sind nun weit davon entfernt, in vorschneller und gewaltsamer Weise diesen Hugo von „Tiufen" mit unserm Herrn Haug von Tiufen, Teuffen des 14. Jahrh., dem karntnisehen Hauptmanne des Santhales, in ver-wandtschaftlichen Zusammenhang bringen zu wollen. Es muss uns geniigen, auf den unsers Wissens friihesten urkundlichen Trager dieses Personennamens und Pradicates hingewiesen zu haben. Bei diesem Hugo von „Tiufen" ist die Verkniipfung des Namens mit der Burgherrschaft Tiffen in Karnten zweifelhaft, um so sicherer bei Folgenden: • 1239 erscheint in einer Gosser Urkunde als 4. weltlicher Zeuge, hinter dem Ministerialen Gott-fried v. Heunburg: Hartneid von Tyven (AH. Regg. Oe. GA. XXXII. S. 196); 1297, 29. Mai (Scherfenberg, Tgl. G. Ka. IV. 4, 691—692) in einer aquilejischen Urkunde Hartwig, der Sohn weiland H e i n r i c h's, des Burggrafen (Gastaldio) von Tyven, den Patriarch Ravni und mit dem belehnt, was sein Vater und die Vorfahren rechtlich und gesetzlich besassen. Unmittelbar an der Schwelle des XIV. Jahrhunderts begegnen vvir nun dem Namen Haug als „Huch" mit dem Pradieate „Dewin" verbunden. In einer Urkunde vom 5. Janner 1299 bezeugt „Huch, der iunge son Dewyn vnde sin hvsfrovve, frowe M a h t i 11" den Verkauf des Dorfes und Eigens zu Wage an Wilhelm, den Sohn des von Rotenpvhel (Rotenbiihel) um 55 Mk. Aglajer Pf. — unter der Zeugenschaft des Hrzgs. Heinrich von Karnten, des Gfn. Friedrich von Heunburg, des Abtes Heinrich von Sittich u. A.*) Dass dieser „Haug der jiingere von Devvin", vvelehen Pichler als Hugo IV. den jiingern (Ughezze) von Duino oder Tibein (f 1328) ansieht, aber nicht mit Sicherheit anreihen zu konnen erklart (S. 168), von j enem, allerdings gleichzeitigen Haug von Tiufen, Tuffen, Teuffen, dem Hauptmanne des Santhales und Gatten der Grafin Margaretha, versehieden sei, lasst sich nicht leicht bezvveifeln. Wohl aber vveist die Bezeiehnung Huch der iunge son Devvyn offenbar auf die Unterscheidung von einem gleichnamigen Vater hin und somit konnte die auch von Pichler nur vermuthungsvveise angedeutete Identificierung d i e s e s Hugo mit Hugo oder Ugolino, dem Sohne des Nassinguerra von Duino, nicht leicht angenommen vverden. Wir mussen daher unter der allerdings immer fraglichen Voraussetzung der durch-gangigen Identitat der Pradieate „Dewin" und Tibein = Duino auf einen Haug den al teren von „Dewin" zuriickschliessen, etvva auf einen uns nicht naher bekannten Sohn H u g o's I. von Duino, (1188-1224) und Bruder Rudolfs I. (1243—1257) als dessen Sohn Pichler jenen Hugo (II., 1265—1323) hinstellt, vvelehen er mit dem uns vor Allen vvichtigen Haug von „Tiuffen, Tuffen, Tevvffen" identificirt. Wir unterschatzen gevviss nicht die von Pichler beige-brachten Argumente und Combinationen, die er ja selbst ohne alle Apodiktik aufstellt, vvollen aber nur folgenden Bedenken Ausdru'ck geben. Erstlich finden sich die Namensformen fiir diesen Haug: (1301) Tophen, (1305) Tuffen, (1306) Tevffen, (1308) Tevvffen, und (1308) Tiufen sonst bei *) Die Copie dieser Urkunde befindet sich im LA., Nr. 1476, das Orig. im StA. Vgl. Pichler a. a. O. S. 169. Die Sprache der Urkunde ist ziemlich apart, so die Namen: Huch = Haug, hosfrovve, Mahthilt, Hsdwige, appet = Abt, fon (durchwegs = uon o. von). VVilhehn v. Rotenptihel erseheint in den Urkk. der ersten Halfte des 14. Jh., so z. B. in den von Seb. Brunner veroff. Sitticher Regesten o. „Notata de monasterio Sitticensi" (aus dem 17. Jhh., 1680 in den Mitth. u. Studien aus dem Bened. Orden, red v. Kinter, J. 1881, 111. 66 ff.) z. J. 1304(74); 1306, 20. Apr. (LA. Orig. 16894) als Mitsiegler. keinem der siehergestellten Herrn von Duino vor, und sie weichen ebenso sehr von dem Pradicat Dewin, Duino, Diwino, Duwino, Dewino, Tybein, Toebein ab, als sie sich dem Ortsr.amen Tiufen, Tiffen niihern, oder, besser gesagt, mit ihm decken. (Man vgl. Tiufinpach = Teuffenpach, Hiunenburc, Hunenburg = Heunburg, Liubana = Leuben, Leoben u. A.) Fiirs Zweite findet sich an dem Originale der ersten Urkunde (LA. Nr. Nr. 1620), vvelche dieses Haug und zwar als ersten Mitsieglers gedenkt, namlich in der Schenkungsurkunde Marquard's gen. „der Wolf" (Marquardus dictus „Lupus") fiir das Kloster Šeitz (v. 10. Apr. 1301, Seitz) sein VVachs-Siegel als das einzige noch vorhandene der 3 Siegel angehangt. Wohl ist es in zwei durch den Pergamentstreifen zusammengehaltene Hiilften zerbrochen und die Aufschrift bis auf T E als Anfangs-buchstaben des Namens vervvischt,. aber es ist am rechten Orte angebracht, namlich an erster Stelle, wie dies auch der Wortlaut der Urkunde besagt *). Sicherlich aber ist das Wappen, ein dreieckiger, aufrechter Schild mit einem zvveigefliigelten Topf-oder Kubelhelme, als g a 11 z v e r s c h i e d e 11 von dem der Duinesen (s. dessen Abbildung b. Pichler S. 133) zu erkennen, deren halb geneigtes und getheiltes Schild eine ungleich ge-brochene Silberbinde im rothen Felde enthalt. Und solite auch jenes Siegelvvappen anders zu deuten sein, jedenfalls ist es nicht das der Duinesen. Leider fehlt an der zweiten Originalurkunde (LA. Nr. 1688) v. 1306, 17. Miirz, worin Leupold v. Gonobitz die Grenzen des Besitzes der Karthause einer-, seiner Sohne und Ulrich's des Freien anderseits feststellt und als ersten Zeugen vor dem Sannecker Herrn „Hauck von Tevffen" als „havptman in dem Sevntal" anfiihrt, dessen Siegel so gut wie das des Saneckers und Gonobitzer's, \vir miissen uns daher an dem ge-brochenen Siegel der Urk. v. 1301 mit erloschener Inschrift genugen lassen. Wenn nun auch, wie wir bei anderer Gelegenheit (s. o. S. 16) bemerkten, die Wappen urverwandter Familien sich oft ganz verschieden individualisiren, so vvissen wir doch anderseits, dass in einem und demselben Adelshause an dem Grund-charakter des Wappens festgehalten zu werden pflegte. Drittens geht aus der Urkunde von 1308 (22. April, Graz), namlich aus dem Lehensreverse Ulrich's des Freien v. Saneck her-vor, dass der fragliche Haug von Teuffen", der Gatte der Grafin Margaretha, im Santhale begiitert gevvesen sein muss, dessen Hauptmann er ja 1305—1306 war, und dieser Verkauf, die That- *) Rogaui dominum hugonem de T o ep h en et dom. Uiricum de Seherphenberc et Ovtzmannum, auuneulum meum, ut sigillis suis has litteras communiant et confirment. sache, dass er seit 1308 urkundlich nicht vvieder auftaucht, und dass in der Urkunde — wie dies sonst \vohl der Fall gevvesen w;ire, —der Erben beider Gatten keine Erwahnung geschieht, lasst auf die K i 11 d e r 1 o s i g k e i t dieses Haug und sein b a 1 d i g e s Ableben schliessen. Dies scheint auch in einer anderweitigen Thatsache seine Unterstiitzung zu finden. Wahrend namlich Hz. Friedrich v. Oe. und Steier, der Sohn K. Albrechts I., 1305, 19. Juni (Graz), dem Hugo von „Tuffen" den Schutz der Karthause Seitz auftragt, wird dies den 27. Mai 1310 Ulrich dem Freien von Saneck aufgetragen. Schliesslich macht der Gegenbrief Margarethens von„Tiufen", welcher uns leider nur im Regeste (v. J. 1311, 20. Mai, Wien) vorliegt, und worin diese „Grafuy' bezeugt, dass ihr fur die 900 Mark Silber Pfandschaftsforderungen als Deckung statt des Schlosses Wachseneck (b. Anger, jetzt ganz verfallen, s. die sachgemasse histor. Erlauterung iiber dieses ursprtingliche salz-burgische Kirchenlehen der Herrn von Ort b. Schm. IV. 284—290; iiber die Ruine R. I. 28, 29) zum lebenslanglichen Genusse die Burgherrschaften H o h e n e c k (denn die alten Dynasten oder Freien dieses Namens waren bereits erloschen, die Burgherr-schaft dem Landesfursten heimgefallen) Sachsenwerth und der Markt Sachsenfeld eingeraumt worden seien, — den Eindruck ihrer damaligen Witwenschaft. Denn bei einem solchen Rechtsgeschafte konnte nicht leicht der Name des Gatten fehlen. Anderseits finden wir nicht selten die Bezeichnung „Witwe" (relicta) weggelassen, so dass uns dieser Mangel in der Bezeichnung der Gfin. Margaretha nicht bedenklich zu machen braucht. So heisst z. B. die Namensschwester Zeit- und Schicksals-genossin Margaretha, Witwe Hugo's (VI.) v. Taufers in der von ihr und der Schvviegermutter Offmei (Euphemia) zu Taufers aus-gestellten Urkunde v. 1311, 28. Nov. (s. Melly Siegelk. S. 238 bis 239) blos: „wir Margaret von Touuers", obschon ihr Gatte bereits verstorben war. Wir haben bisher nur negativen Anschauungen Ausdruck gegeben, welche aber des Gewichtes wohl nicht ganz entbehren, und fassen sie nochmals kurz zusammen: Die Verschiedenheit der Pradicate, die Verschiedenheit der Siegel, die Wahrschein-lichkeit dass dieser fragliche Haug von Tiufen oder Teufen 1311 bereits verstorben war, w8hrend seine Zeitgenossen: „Huch von Dewin" (? Ugo IV. o. Ughezze nach Pichler, oder vielleicht Hugo v. Dewin, aus dem Meissner Geschlechte, nach G a b e 1 e n t z-W e n d r i n s k y) bis 1328 lebte, und Hugo II. (S. Rudolfs I. nach Pichler) jedenfalls auch liinger existirte (seine zweite ? Gattin Stel- oder Stelichia lebte noch 1374 und erscheint 1334 als Witwe mit ihren Sohnen: „Stelichia di Duino et i suoi figli") und 1308 wenigstens zwei Sohne und eine Tochter besass, — Alles dies sprieht gegen die Identitat des Haug von Tiufen oder Teufen mit Hugo dem Duinesen oder Tibeiner. Wenn diese Verschiedenheit wahrscheinlich ist, anderseits es wohl ziemlich feststeht, dass jener Haug mit Hugo von Taufers nichts gemein hat, so fragt sich nun, wer er war, Darauf aher gibt es vvie so oft in anologen Fallen keine positive Antvvort. Einen bestimmten Anhaltspunkt bote nur die aquilejisshe Burgherrschaft Tiffen in Karnten, vvelche ein Hochstifts-Lehen der Gorz-Tiroler Grafen gevvorden war. Lasst sich nun annehmen, es sei aus dem Ministerialengeschlechte von Tiffen, das die oben citirte Aquilejerurkunde von 1297 bezeugt, und das vvir einerseits dem Karntner Herzoge, anderseits dem Patriarchen als lehens-und dienstpflichtig annehmen mussen, Einer des Namens „Haug" hervorgegangen, der 1301 — 1308 die Hauptmannschaft im San-thale bekleidete und Gemahl einer „Grafin" vvurde? Es ist nicht sehr glaublich, aber nicht undenkbar. Man berucksichtige nur das rasche Emporkommen der zeitgenossischen Auffensteiner und Wallseer. Auch darf jene Hauptmannschaft und die Heirat mit einer Grafin nicht allzu hoch angeschlagen werden, und das Vorangehen Haug's als Urkundenzeuge kann mehr mit seiner amtlichen Stellung als mit dem Geburts-Range zusammengehangen haben. Immerhin beschranke ich mich darauf, die Frage offen zu lassen, nachdem ich sie moglichst allseitig beleuchtet habe. Kommen vvir somit dem „Haug von Tiufen, Teuffen" nicht auf sichere Spur, — denn der Ausvveg, ihm als Duinesen das z e i t w e i 1 i g e Pradicat von Tiufen, Teuffen zuzuvveisen, behebt die oben erorterten Schvvierigkeiten keinesvvegs — so entbehren vvir auch fiir die Genealogie oder Herkunft seiner Gattin „Grafin" Margaret h e jedes sichern Anhaltspunktes. An die Heunburger Grafin Margaretha, Tochter Ulrich's II., Witvve Leopold's des Freien von Saneck (1286) zu denken, verbietet die Ervvaguug des Actes auf Saneck von 1288, bei vvelchem Gf. Ulrich von Heunburg und Gf. Ulrich IV. v. Pfannberg zvvischen der Witwe und ihrem Schvvager Ulrich dem Freien v. Saneck interveniral, und noch mehr die Thatsache, dass diese Margarethe 1288—1306 urk. als Gemahlin dieses Pfannbergers erseheint (Melly a. a. O. 237, und Tgl. Pfannb. III. A. S. 176, resp, 62 ff.) ihr Gemahl dagegen erst nach 1318 stirbt. Dies geniigt auch, um darzuthun, dass die 1288 seitens dieser Margarethe ihrem Schvvager, Ulrich Freien von Saneck, abgetretenen Burgherrschaften: Saneck, Oster-vvitz, Scheineck und Liebenstein keinesvvegs als — von dem bewussten Haug von Tiufen durch seine Frau, jene iragliche Margarethe, angeheiratete Guter und iiberhaupt — trotz der wort-kargen und darum minder durchsichtigen Sprache der Urkunde v. J. 1308 — nicht als ursprunglicher Besitz desselben gelten konnen. Wenn Tgl (Ortb- II. A. S. 340) die Frage aufvvirft, ob die eine Tochter des Gfn. Hermann II. von Ortenburg nicht „jene rathselhafte Margareth von Tiufen gewesen sei", so findet er sich dazu durch die Voraussetzung, dass Tiufen identisch mit Taufers sei, und durch die Thatsache, dass Ulrich (III.) von Taufers mit einer Tochter jenes Ortenburgers verehelicht gewesen war, bewogen. Doch bliebe es auch ohne diese Voraussetzung moglich, denn Ulrichs v. Taufers Gemalin brauchte eben nicht Margaretha zu heissen und konnte die Schvvester jener Gattin Haug's von Tiufen, also immerhin eine Ortenburgerin sein. Doch sind das alles haltlose Vermuthungen. Wahrend wir mehr als zur Geniige mit jenem proble-matischen Haug von Tiufen und dessen Gemahlin Margaretha zu schaffen hatten, — eriibrigt uns nur noch, den verdienstlichen Forschungen P i c h 1 e r's in anderer Richtung nachzufolgen und auf die Ver wandtschafte n der Duinesen oder Herrn von Tybein (die sich nur gelegentlich auch die Pri mano und Senosezza schrieben) mit dem Adelskreise Steiermarks, beziehungsweise Krains und Karntens, im 14. Jahrhundert zu verweisen, weil dies einen interessanten Beitrag zur weitgreifenden Versippung des Letzteren mit den edeln Geschlechtern des Siidens, Istriens-Friauls liefert. Wenn auch J o p p i, der verdienstvolle Monographist Friauls, nicht durchaus iiberzeugend nachweisen kann, . dass die Herren von Duino als Zweig der R a g o g n a und als Versippte der V i 11 a 11 a zu gelten haben, so ist es doch sehr wahr-scheinlich, dass die Erstgenannten aus F r i a u 1 stammten, seit 1112 im Besitze der lehensmassigen Kiistenherrschaft von Dumo oder Tibein auftreten und mit friauler Adelsfamilien verwandt vvaren. Die Nachkommenschaft Hugo's (II.) von Duino eroffnet deutlich die Verschw;igerungen mit steierisch-krainisch-karntnischen Familien. Sein Sohn Georg (1323 — 1343) hatte Katharina von Pettau zur Frau, die dann mit Hartnid von Weisseneck eine zweite Ehe einging. Dessen einziger Sohn Hugo (VI.), f 1391, war bis 1373 mit Anna von Wallsee (f 1373) und 1375 bis 1396: mit Anna von W i 1 d h a u s vermahlt, wahren d dessen eine (namenlose) Schvvester mit einem Scherfenberger, die zweite moglicherweise mit einem Liechtensteiner vermahlt war. —• Eine andere muthmassliche Tochter aus der Ehe Hugo's (II. 1265—1323?) mit der noch 1374 (in zweiter Verbindung ?) lebenden Stelichia, Katharina (falls sie nicht jenem „Huch dem Jungen von Dewin", s. o., angehort) hatte den Herrn Ulrich von Montpreis (Scherfenberger Linie) zum Gatten (f 1334)-Das durchkreuzte sich denn \vieder mit dem Vervvandschafts-kreise der von Taufers. — Denn „Graf" Hugo oder Haug (IV.) v. Taufers war — (1. Urk. v. 1307, 9. Febr., s. o. — (Sclrvvieger-vater Hartnids von P e 11 a u, wahrend dessen Vetter Ulrich (III.) mit einer Ortenburgerin (Sinnacher, Gesch. d. B. Saben-Brixen IV. 195) und Katharina von Taufers in 4. (!) Ehe mit Ulrich I. v.Wallsee (fc. 1329), dem Grunder der Grazer Linie der Wallseer, verheiratet war, iiberdies: 1338 als Witwe und Stief-mutter Ulrich's II., Landeshauptmanns von Steiermark, Friedrich's und Johanns, der Sohne ihres Gatten aus dessen erster oder zweiter Ehe und Schwager Friedrich's von Saneck, des ersten Gfn. von Cilli, sich urkundlich einfiihrt. Diemut von Wallsee, die Gattin des Letztgenannten, \var sicherlich aus der z\veiten Ehe Ulrich's I. mit einer gleichnamigen Frau. (Vgl. Huber a. u. O. S. 163—165.) 3. Zur Geschichte des Giiter und Geldwesens Friedrich's des Freien von Saneck. In der Darstellung der bedeutenden Fehde zwischen Friedrich dem Freien von Saneck und Konrad von Auffenstein (S. 58 ff.) war auch die Rede von der wirklichen oder Schein-Verpfiindung der Hauptherrschaften des Erstgenannten an dessen Sclrwager, die Herren von Wallsee (1330, 29. Dec.), und anderseits geschah bei der Erorterung des Suhnbriefes vom 27. Sept. 1331 des Ministerialen der Cillier Burgherrschaft Wulfing des „Edlings von Gutenstein" Erwahnung. Die nachstehende wortgetreu abgedruckte Urkunde von 1326, 13. Aug. (Bleiburg), bezeugt, dass dieser Wulfing anderseits Diepold von Katzenstein, Beide als Ministerialen des Saneckers, dessen Geldschulden iibernahmen, gegenEinsatzder Burgherrschaften Saneck, Lemberg und Rohitsch. Als Burge erscheint Graf Ulrich (V.) von Pfannberg, der Vetter des Saneckers, was unsere Anschauung (S. 59—60), trotz der Cillier Pfand-schaftserwerbung des Auffensteiners (1323, 30. Janner) sei es zu keinem Zerwiirfniss des Freien von Saneck mit dem Grafen von Pfannberg gekommen, unterstutzt. Ob wir es hier gleich-falls mit einer thatsachlichen Verpfandung oder — richtiger — mit einer Schuldenzahlungsiibernahme gegen Gutereinsatz zu thun haben, bleibe dahin gestellt, ebenso wie die Frage, in welcher K r o n e s : Saneck-Cillier. Beziehung diese Angelegenheit mit der spateren, dem Sanecker abtraglichen Haltung Wulfing's steht; Thatsache ist, dass (1330 die 3 genannten Herrschaften dem Sanecker \vieder zur Verfugung standen. 1326, 13. August. Bleiburg. Ich Wulfing Edling von Guetenstei n vnd ich Dyepolt von Chaczenstein veriehen offenbar an diesem brief vnd tun chunt allen den, die in sehent horent oder lesent, daz vns paiden vnuer-schaidenlich vnser lieber herre Friderieh der edel Frey von Sevnek geantvvort hat alles das, daz er hat: Seuneck, Lengenburg, Rohats vnd alles daz, daz darzu gehoret, gesueeht vnd vngesueeht, swie es genant ist, mit ssemleichen geluebden, daz wir vns aller der giilt vervangen haben, die vnserr vorgenannt herre Friderieh vrey von Sennek gelten sol z den Juden oder zden Christen, wo er gelten sol, daz wir die gelten sehullen auf sand Jeorgentag, der an schirist chumt, vnd sol fiir den tach vnder vns die veste antvvortn: Seunek, Lengenburg, Rohats vnd daz dar zu gehoret, dhain schade ouf vnsern vorgenanten herren herren Friderichen frein von Seunek niht gehn sol nevver ouf vnd vmb die vorg(e)nant guelt. Were aver daz, daz ich Wulfing der Edling vnd ich Diepolt nicht gulten die gult, die vnsere herre von Seunek gelten sol Juden vnd Ckristen ouf den vorgnanten tach, als vor gesehriben stet, vvelehen schaden des vnsere lieber herre herre Fridreich von Seunek nimmt vmb alle sein gult, den er bei seinen trivven sagen mach an aide, den sullen wir Wulfinch vnd Diepolt vnserem herren von Seunek, wie er den Schaden nimt, abe legen an allen chrige vnd an taiding. Und sol er daz haben ouf vnserrn trivven vnd ouf allen den guet, daz vvir haben, wa wir daz haben, wir oder vnser erben, im vnd seinen erben, ez sei unser aigen guet oder unsere lehen von im oder von andern herren oder vnser sacze, da sol er sich von weren mit vnserem guetem willen, daz loben wir bei unsern trivven in vnd sein erben an eide stat. Ouch loben wir daz bei vnsern trivven, daz wir die vorgnant veste vnserm vorgnanten herren von Sevnek antvvorten sullen, wenne ers an vns fordert nach Sand Jeorgentaeh, als er vor versehriben stet, mit allen vrbaren an aller furezueh vnd an alle vviderrsede. Ouch loben wir bei vnsern trivven, ob vnsers herren von Seunek nicht envvere in der Frist oder on erben verfuere, des gol envvelle, so sulln wir graf Vlreichen von Phannenberg aller der gelubde gepunten sein, als si vor versehriben stent als geneziehlic-h als vnserm herren von Seunek selben. Vnd daz im daz steht vnd vnuerprohen belaibt von vns vnd von vnseren erben im vnd seinen erben, darvber geben wir in diesen offen brief ich Wulfing vnd ich Dipolt mit vnsrer paider anhangendem insigeln versiglt czu ainer vrehunde der warhait. Ouch sind des geczeugen graf Vlrich von Pfannberg, herre Wulfing der E r n u e 1 s e r, Volchrat von P1 e i b u r c h, Ulreich der M e r t i n g e r, Gunczel von Tueren vnd ander erber leut die da bei waren. Der brief ist geben cze Pleibureh nach Christs gepurt da ergangen sint dreuczehen hundert iar da nach in dem sechs vnd czvvainczigistem iare an dem nsesten mitehen nach sand Lau-renezentag. Orig. i. W. StA. coll. Cop. i. LA. 1951 0 Pgm. Urk. mit 2 anhang. wenig seharf abgedr. Sgln. i. ungefarbtem Wachs 1. Schild mit einem Wolfe (?) -j- S. Wlfings de Guetenstain, 2. Schild mit einer Katze ■{■ S. Diepoldi de Kaczenstain. ZWEITER THEIL. DIE CILLIER CHRONIK. Kroiies: Cillier Chronik. Inhaltsangabe. I. liinleitender kritischer Theil (S. 1 -46). Se'te § 1. Literarhistorisches iiber die Cillier Chronik in ihrer ver-sehiedenen Gestalt, ihre frilheste Beniitzung, bisherige Publieation und historische Behandlung ....... 1— 5 § 2. Die Handschriften der Cillier Chronik naeh ihrer ausseren und inhaltliehen Beschaffenheit........... 6— 20 § 3. Die Grundbestandtheile und Quellen der Cillier Chronik in ihrer alteren und jiingeren Gestalt.........20—27 § 4. Die Redactionen der Cillier Chronik und ihre Verfasser . 28— 36 § 5. Historischer Werth der Cillier Chronik fiir die Geschichte der Grafen von Cilli...............36— 38 § 6. Pragmatisch - elironologische Uebersicht des Inhalts der Cillier Chronik von 1341—1458 mit Beiziehung der sie ergiinzenden zeitgeniissischen Quellen........38— 46 II. Die Cillier Chronik (S. 47—175). Vorbemerkungen zu ihre m Abdrucke...........47— 49 Die Chronik der Grafen von Cilli. Abdruck mit den Varianten und Anmerkungen................49—173 An han g. Der Gnadenbrief K. Ludwig's fiir Friedrich von Saneck, ersten Grafen von Cilli, vom 16. April 1341, Munchen....................173—175 III. A. Ueber zvvei Handschriften der Cillier Chronik und letzterer fragmentarische Fortfiihrung bis in's achtzehnte Jahrhundert ...........177 — 184 B. Vergleichung des Inhalts der Cillier Chronik in ihrer urspriinglichen Fassung und spiiteren Bearbeitung oder in der I. und II. Redaction .............184—202 IV. Die Geschichte der Grafen von Cilli und die Cillier Chronik 1360—1458..............203—216 Register zu beiden Theilen. I. Einleitender kritischer Theil. § i. Literarhistorisches iiber die Cillier Chronik in ihrer verschiedenen Gestalt, ihre friiheste Beniitzung, bisherige Publication und kritische Behandlung.*) Die meines VVissens friiheste Beniitzung der Cillier Chronik in einem gedruckten Geschichtswerke begegnet uns in den „Annales Carinthise d. i. Chronica des loeblichen Erzherzog-thums Kharndtn" des Polyhistors Hieronymus Megiser v. J. 1612 u. z. in dessen II. Bde., der v. J. 1335 anhebt. Wir finden namlich nicht blos die „a]te geschriebene Cillerische Chronik" citirt, sondern langere und kiirzere Bruchstiicke aus derselben dem Texte der Erzahlung einverleibt1). Die Bekanntschaft einer solchen Handschrift der Cillier Chronik verdankte Megiser un-zweifelhaft der Materialiensammlung, welche Gotth. Christalnik, ein Karntner, Pastor zu St. Veit, dann auf Hochostervvitz, zusammen-gebracht hatte, und die wohl den eigentlichen Kern der landes-geschichtlichen Quellen abgab, aus welchen jener schwabische Protestant und Schulmann, ein Schuler des namhaften Frischlin, bis 1601 Rector der evangelischen Schule in Klagenfurt, dann churf. sachsischer Historiograph und Professor zu Leipzig und um 1609 abermals von den Karntner Standen als ihr Geschicht-schreiber iris Land berufen — vorzugsweise geschopft hatte. *) Dieser Absehnitt beruht in seinem Haupttheile auf der akad. Ab-handlung des Verfassers, weiehe 1873 u. d. T.: „Die Cillier Chronik, krit. Unter-suehungen ihres Textes und Gehaltes", im 50. Bde., I. Halfte des „Arehivs fiir iisterr. Gesehichte", h. v. d. kais. Akademie d. Wiss., Wien (Sep. A., 102 SS.) erschien, anderseits aber auf der seitherigen Untersuehung einer neuen Reihe von Handsehriften und vertieften weiteren Studien, und bietet somit in der Form und im Inhalt eine vvesentlich neue Arbeit. ') Diese Bruehstiicke finden sich S. 981, 1007, 1030—1031, 1089—1091, 1157—1165. Krone s, Cillier Chronik. I Sodann treffen wir in dem fur seine Zeit monumentalen Werke Valvasors „Ehre des Herzogthums Crain* (1685—8g, 4 Folio-Bande, 3220 Seiten, jetzt in einer zweiten vollkommen treu nachgebildeten Ausgabe vorliegend), u. z. nicht blos im I. Rde. unter den benutzten Ouellen die „Cillysche Chronik" angemerkt, sondern im IV. Bde. (12.— 15. Buch), dessen Haupt-theil die Geschichte Krains unter den Habsburgern umfasst, auch sachlich beniitzt; iiberdies theilt er zur Richtigstellung der Todes-jahre und Tage der Grafen von Cilli ein „Manuscript aus Cilli" mit und vergleicht es mit den beztiglichen Angaben bei Megiser.'2) Noch lag aber die Cillier Chronik als Ganzes im hand-schriftlichen Dunkel, und erst im J. 1726 wurde sie ihm durch Simon Friedrich Hahn, den Herausgeber der „Collectio Monu-mentorum veterum et recentium, ineditorum" .... II. Band, Braunschvveig (S. 665—764) entrissen. Er erhohte damit nur sein Verdienst um die Ouellenkunde der Geschichte Oesterreichs, das er sich \vesentlich mit der noch immer allein dastehenden Ausgabe der „Oesterreichischen Chronik" Jakob Unrests, nach der einzigen und aller Wahrscheinlichkeit nach autographen Hand-schrift, ervvorben hatte, wie mangelhaft auch das von ihm benutzte Manuscript der Cillier Chronik war, und wie viel auch seine Edition, vvie die meisten jener Zeit, zu vviinschen iibrig liess. Da vvar es einer der fleissigsten und scharfsinnigsten Historiker der theresianischen Zeit, der leider fruhverstorbene Jesuit Erasmus Frohlich (geb. 1700 zu Graz, f 1758 zu Wien), welcher den dankenswerthen Entschluss fasste, eine quellen-massige Geschichte Cilli's im vveitesten Sinne unter dem Titel „Chronicon Celejanum" herauszugeben.3) Wohl hinderte der Tod dies Vorhaben, immerhin gelangte er noch zur Veroffent-lichung der Vorstudien iti dieser Richtung, und sie erschienen 1755 als literarische Begleitung der Promotion sub auspiciis des Domherrn Edmund Freih. von Brabeck als: „Genealogiae 2i s. 359—360. Dieses Verzeiehniss ist versehieden von jener in der Minoritenkirehe zu Cilli 1695 angebrachten, gegenwartig verschvvundenen Tafel, \vorin die Todesjahre und Tage der Cillier Grafen u. z. fehlerhaft verzeiehnet erschienen; vgl. w. u. Frohlich, Vogel und Oroden, Celska Chronika (Cillier Chronik, 1854), S. 89/90. Vgl. auch das im I. Theile, historische Skizze, dariiber Gesagte. 3) Siehe die Vorrede: Nachdem er unter Anderm der von ihm benutzten Materialien der gelehrten Ordensbruder Sig. Pusch und A. Steyrer (-j- 1741) gedenkt, fahrt er fort: nHis itaque fretus subsidiis Celejanas res quascunque, inde a Tiberii Augusti astate undecunque conscribere coepi, atque in unum tem-porum seriem compaginare, eamque oppellam Chronicon Celejanum appellare constitui"...... Sounekiorum comitum Celejae et comitum de Heunburg speci-mina duo" und dtirfen noch jetzt, bei ali' ihren offenkundigen Mangeln als bahnbrechende Leistung in der Genealogie der Sounek-Cillier und Heunburger angesehen werden, die sich ziemlich vortheilhaft von den allerdings fast zwei Jahrhunderte alteren Ausfiihrungen des Wolfgang in dieser Richtung unter- scheidet. Sie solite den Vorlaufer, die Prolegomena jenes Werkes darstellen. Frohlich erwahnt jedoch nicht blos der im Abdrucke bei Hahn vorfindlichen, sondern auch einer in der Wiener k. k. Hof-bibliothek von ihm beniitzten handschriftlichen Cillier Chronik, vvelche er fortlaufend zu Rathe zog, gleichvvie er auch jene von Valvasor publicirte Todtenliste der Grafen von Cilli und die 1695 in der dortigen Minoritenkirche angebrachte Sterbe-tafel derselben kritisch berucksichtigte.5) Auf jene handschrift-liche Cillier Chronik vverden vvir noch weiter unten zuriick-kommen. Zvveiundzvvanzig Jahre nach dem Erscheinen der Froh-lich'schen Arbeit und ein halbes Saculum spater als Hahn, ver-offentlichte der vvackere Nahrvater der neuen Geschichtschreibung der Steiermark: Julius Aqnilinus Casar (geb. 1720 in Graz und f 1792 z. VVeizberg b. Weiz), als regulirter Vorauer Chorherr im III. Bande seiner „Annales ducatus Styriae" (1777, Wien bei Gerold) an erster Stelle sein „Triplex Chronicon Celejanum", also eine dreifache Cillier Chronik, auf vier Handschriften fussend, deren vvir vveiter unten im zvveiten Abschnitte gedenken vverden. Es scheint nicht recht glaublich, dass Casar von dem Ab-druck der Cillier Chronik bei Hahn keine Ahnung hatte und nicht einmal durch das ihm naher geriickte Werk Frohlichs, dessen vvir vorhin gedachten, darauf aufmerksam vvurde. Immer-hin muss man diese auffallige Nichtbekanntschaft annehmen, und sie brachte vielleicht gerade der Quellenkunde insofern Nutzen, da sich Casar bei der vielfachen Uebereinstimmung des Textes der einen von ihm beniitzten Handschriften (er bezeichnet sie als Mscr. III) mit der von Hahn veroffentlichten leicht hatte be-vvogen finden konnen, den Abdruck der seinigen zu unterlassen, und da gerade die Letztere eine vvichtige Redaction der Cillier 4) La^ius, de aliquot gentium migrationibus (Basilese, 1572, fo.) S. 229— 231, Comites a Cilia et Segor et liberi de Saaneck, eognati comitum de Stern-berg, Treven et Haynburg .... Vgl. auch die damit stofflich verwandte zweite Monographie des Lazius: „Chorographia Austrite" 1. V. „Styria" und das im ersten Theile dieses Buches dariiber Gesagte. 5) S. Geneal. Sounek. S. 55, 60, 62 ff. unter der damaligen Hdsehrr. Nummer, hist. Prof. XXVIII. erseheint die Wiener Hdschr. citirt. Valvasor u. das Monum. necrol. Celej. vverden S. 55 angefuhrt. Chronik darstellt. Wir kommen auf Casars Handschriften und die Anlage seines Abdruckes vveiter unten, im zweiten Abschnitte, zu sprechen. Joh. Mk. von Vogel (geb. zu Coburg 1686, f 1760 zu Wien) nimmt in seinem posthumen, von Gruber mitbesorgtem und von Wendt v. MVendenthal herausgegebenen Werke „Specimen biblioth. german. austriacse" (1779, I., S. 144—5) naturgemass nur auf Hahn's Ausgaben Riicksicht und druckt auch (S. 145—6, Note) die von Frohlich bereits kritisch behandelte Sterbetafel der Cillier Grafen v. J. 1695 ab. Seit Hahn, Frohlich und Casar trat in die Cillier Chroniken-frage lange kein neues Moment, wenn man von der Notiz im Hormayr'schen „Archive f. Geogr., Historie, Staats- und Kriegs-kunst" (J. 1818, Nr. 117, S. 461 ff. und 1819, S. 554—558) absieht, worin auch eine handschriftliche Cillier Chronik, in der gleichen Fassung, welche bei Casar als Manuscriptum II. erscheint, und als angeblichen Verfasser einen gevvissen Solidus v. Meissen im J. 1593 anfiihrt, auszugsweise beniitzt erscheint. Auf eine wichtigeHandschrift der Cillier Chronik wies der un-ermiidlichste Forscher auf dem Boden der Specialgeschichte Oester-reichs, Chmel, im I. Bande seines in gevvissemSinnebahnbrechenden Werkes „Die Handschriften der Wiener k. k. Hofbibliothek" (I840, L, S. 536) hin. — Aber erst seit 1864 wurde eine breitere Grund-lage fiir die H a n d s c h r i f t e n k u n d e der Cillier Chroniken gevvonnen, u. zw. einerseits in der Publication des systematischen Katalogs der Handschriften der k. k. Hofbibliothek (Tabulee codicum manuscrr...... in bibl. Palat. Vindob. asserv., h. v. Haupt s. 1864, u. zw. V. und VII. Bd.) und in dem Verzeichniss der Handschriften des k. k. H., H. u. Staatsarchivs (bearb. v. Bohm, 1873, mit Supplement v. 1874), anderseits und in nachster Richtung durch die Beschreibung der historischen Handschriften der Grazer Univ. Bibliothek von Seiten des steierm. Landes-archivs-Directors von Zahn (i. I. Hfte. der Beitr. z. K. steierm. G. Q., 1864), dessen erfolgreiche Thatigkeit der wissenschaft-lichen Ordnung der Handschriftenbestande des ehem. steierm. landschaftl. Joanneumsarchivs in seiner Vereinigung (s. 1868—9) mit dem alteren landschaftlichen Archive zum gegenwartigen Landesarchive ihren Abschluss verlieh, und ebenso in das Chaos der Manuscripte jenes alteren landschaftlichen Archivs oder eigentlich der landschaftlichen Registratur Licht und System brachte, ausserdem das stetige Anwachseti der handschriftlichen Erwerbungen des Landesarchivs unausgesetzt forderte. — Ebenso dienten die in den „Reitragen zur Kunde steiermarkischer Ge-schichtsquellen" (h. v. histor. Ver. f. Stmk. s. 1864) an- wachsenden Verzeichnisse und Studien im Bereiche der Hand-schriftenbestande hierzulande und anderer Orten zur willkom-menen Evidenzhaltung der Frage nach Manuscripten der Cillier Chronik.fi) Auf diese Weise wurde ein immer grosserer Kreis von Handschriften der Cillier Chronik zuganglich, und der Verfasser dieses Buches in die Lage gesetzt, einen Versuch zu machen, die Natur und das gegenseitige Verhaltniss der massgebendsten Aufzeichnungen und Redactionen dieser Chronik etvvas genauer zu untersuchen und fiir die Textkritik eine Grundlage zu er-langen. In seiner Studie iiber „Die zeitgenossischen Ouellen der steierm. Geschichte in der zvveiten Halfte des XV. Jahrhunderts" (Beitr. z. K. steierm. G. O. 8. Bd., Graz, 1870) hatte er nur den Geschichtsstoff der Cillier Chronik in ihren bisherigen Abdriicken vor Augen. — In der Abhandlung „Die zeitgenossischen Ouellen zur Geschichte der Grafen von Cilli mit Einschluss der soge-nannten Cillier Chronik 1341 — 1456" (Beitr. z. K. steierm. G. O. Graz, 1871) wurde bereits auf die handschriftlichen Verhaltnisse und die Redactionen der Cillier Chronik mit Riicksicht auf eines der massgebenden Manuscripte der Grazer Univ. Bibliothek, das-selbe, was Ciisar als Mscr. III. abdruckte, eingegangen. Doch wurde er erst durch umfassendere Studien der Handschriften des Grazer Landesarchivs und des wichtigen Manuscriptes der Wiener k. k. Hofbibliothek (aus dem Nachlasse des Cillier Stadtschreibers Daniel Cuipitsch, f 1591, s. w. u.) in die Lage gesetzt, die Handschriftenfrage eingehender zu behandeln und fiir die Genesis, den Werth und die Textkritik der Cillier Chronik gesichertere Ergebnisse zu gewinnen, wie dies seine akademische Abhandlung (die Cillier Chronik u. s. w. im 50. Bde., I. H. des Arch. f. 6. G. Wien, 1873, Sep. A., 102 SS.) darthut. Die wesentlichen Ergebnisse fanden auch ihre Annahme in dem massgebenden Werke von Ottokar Loren1 „Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter" (2. A. 1876, II., S. 235—36). Seit nahezu 10 Jahren ervveiterte sich der Kreis dieser handschriftlichen Studien, deren Gesammtergebniss zunachst als Beschreibung der untersuchten Handschriften den Inhalt des folgenden Abschnittes bildet. 6) So machte Pangerl i. s. Aufs. „Die Handschriftensammlung des Chor-herrnstiftes Vorau", IV., S. 137, auch auf ein solches Manuscript alldort auf-merksam. § 2. Die Handschriften der Cillier Chronik nach ihrer ausseren und inhaltlichen Beschaffenheit. Beginnen wir zunachst mit einer Besprechung der Handschriften, welche den Excerpten in Megisers Annales Carinthiae, den Abdriicken der Cillier Chronik bei Hafoi und Casar, be-ziehungsvveise den kritischen Bemerkungen Frohlictis in der Genealogia Sounekiorum zu Grunde liegen. I. Was zunachst die Megiser'schen Citate betrifft, so lasst sich naturlich nur eine sehr beilaufige Ansicht iiber clie Natur seiner Handschrift aufstellen. Immerhin steht soviel fest, dass sie der Hahnschen uud der bei Casar als Mscr. III. abgedruckten Handschrift und ihren Gruppenverwandten (s. vv. u.) angereiht werden darf'), wie ein Vergleich dieser Bruchstucke mit diesen beiden Texten zeigt. Hahn aussert sich in seiner ziemlich wortkargen Ein-leitung des Abdruckes (VII), dass er die beztigliche Handschrift dem Ritter Christian Willielm von Eyben (Eyb) verdanke. Sie befindet sich nicht unter dem Nachlasse Hahn's (f 1729) in der k. Bibliothek zu HannoverR), doch lasst sich soviel mit einiger Sicherheit annehmen, dass sie oder, wenn sie eine jiingere Ab-schrift vvar, das ihr zu Grunde liegende Exemplar der Cillier Chronik dem XVI. Jahrhunderte angehorte und textlich zu den ziemlich ver\vahrlosten zahlt. Dies zeigt sich besonders in der sinnlosen Zusammenvverfung zweier verschiedener Capitel (S. 697—701), wie dies (S. 697) der Herausgeber selbst bemerkt. Immerhin gehort sie zu den relativ wichtigsten, was noch im nachsten Abschnitte naher erwiesen werden wird, d. h. zu jenen Handschriften, deren Text sich der urspriinglichen Fassung der Cillier Chronik am meisten nahert. Was das Alter der Handschrift Hahns betrifft, so scheint die Wortschreibung (denn der Abgang der Handschrift macht die graphische Wurdigung un-moglich) fur den Schluss des 16. oder den Anfang des 17. Jahrhunderts zu sprechen. Man berucksichtige nur Formen \vie: Sterck, unsser, gedenckest, mann (man), theillen, wardt, be-ruffung, zvvantzig, anbljgk, vatter, nummer, nahm, noht (Not), dorff, redt, streidt, verpetzschirn, Khonig, unrahtsamm, gewohnnen, khaum, vonn, gutter, ahn (an) u. s. w. Eigenthiimlich und viel-leicht auf einen norddeutschen Abschreiber hinweisend ist der 7) Dieser Naehweis lasst sich am besten im Abdruck der Chronik fiihren. 8) Ich verdanke dies der brieflichen Mittheilung des Herrn Bibliothekars Bodmann, an den ich mich 1873 um diesfallige Auskunft wandte. Gebrauch der Partikel bis (auch bies) und insbesondere (so S. 734, Z. 5 v. u.) b i e s 1 a n g statt des in den anderen oster-reichischen Handschriften gleicher Kategorie regelmiissig ange-wendeten vncz. II. Die Handschrift der Wiener k. k. Hofbibliothek, in vvelche, wie bereits oben ervvahnt, Frohlicli Einsicht nahm, ist wahrschein-lich dieselbe, weicbe Chmel a. a. O. verzeichnet. Der beziigliche Papiercodex fiihrt die altere Signatur: hist. Prof. CCCXVIII. und die neuere allgemeine: Nr. 8136. Der vorlaufende Theil Fol. 1—51 umfasst die Cillier Chronik, fiihrte die altere Signatur CCCXIX und wurde wegen zu geringen Umfanges mit CCCXVIII zusammen gebunden, ohne friiher dazu gehort zu haben. Wir werden ihrer gleieh weiter unten noch des Nahern gedenken. III. Casar beniitzte fiir seine Ausgabe des Triplex Chronicon Celejanum vier Handschriften. Zvvei davon, deren erstere als dritten Theil der sogen. „steiermarkischen Chronik" (einer handschriftlichen Compilation des siebzehnten Jahrhunderts sehr untergeordneten Werthes und von zweifelhafter Provenienz) Casar durch Jakob Ernst Ritter von Cerroni, Sohn des geheimen Rathes und innerosterreichischen Kanzlers P. A. von Cerroni zu-gesendet erhielt (mit einer von diesem stammenden historischen Einleitung9), \viihrend die zvveite ihm aus der Bibliothek des Karthauserklosters zu S e i z eingesendet wurde, befand der Heraus-geber im Texte als vollkommen gleieh (bis auf einen Anhang ehronistiseher Notizen innerhalb der lahre 1448—1573 in der Seizer Handschrift) und bezeichnete daher beide zusammen mit 9) Diese Einleitung, abgedr. b. Casar, III., S. 5—8 I. Columne, ist insofern ein Curiosum, als sie die vvunderlichsten historischen Conjecturen und sonstiges Allerlei enthalt. So wird der Besitz der „Grafen von Merzthal" (Mflrzthal, offenbar sind die Eppensteiner gemeint), „von Marburg" (? die Andechs-Hohen-vvart oder die „Edlen von Marburg" ?), „von Windischgraz", der von „Gross-Wilfersdorf" (?! Gr.-Wilfersdorf b. Fiirstenfeld), „von Holleneck", „von Mahrenberg" und „nebst villen andern" der „von Saanegg" — unterschiedlos — aus den „Pfandtschillinggutern" des osterr. Ftirstenstamrnes hergeleitet. Zur Charak-teristik des Cillier Grafen Friedrich II. und zur Geschichte der Ermordung des ietzten Cilliers wird Joliann Hubner (f 1731), Histor. Polit. T. V., Iiber L, f. 185, als Gevvahrsmann citirt; (anderseits gegen seine Behauptung f. 101, „dass die Grafschaft Cilly im Herzogthum Crain gelegen seye" — polemisirt); ausserdem der Verfasser der „Gesta Ducum Styriae part. II" (offenbar: Jos. Hann der: Gesta primorum Ducum Styrioe und Gesta ducum Stiriae ab Alberto II. usque ad Ernestum als p. 1. u. II. Graz, Widmanstetten, 1730—1, herausgab und anonym die Historia Ducum Stiriae in tres partes divisa, 1738 folgen liess, wenn, \vie ieh meine. auch dies letztere Werk ihm angehort). Dann vvird Hanns Hen$ingen's „Fiirstenbuch" citirt. Schliesslieh zeigt sich Cerroni iiber Hiibner sehr ungehnlten, aus Anlass der Conjectur desselben iiber den Namen K. Maximilian's I. „doch hat sich gedachter Hubner 1. c. f. 122 nicht entferbet (sie), durch eine so unglaublich als abgeschmackte Liige, ein ganz andere ursach „Manuscriptum I.". Zwei weitere Handsehriften erhielt er vom Pfarrer der Rottenmanner Canonie, Dr. A. M. Simbinelli. Die eine von diesen zeigte sich den mit Mscr. I. gemeinsam bezeichneten so eng verwandt, dass Casar sie als Mscr. II. textlich mit Mscr. I. in einer Columne des Abdrucks (mit Angabe der stellenweisen Abweichungen) unterbrachte, wahrend die andere so abweichend geartet ihm erschien, dass er sie als Mscr. III in die zweite Columne des Abdruckes vervvies, somit ihren Text dem Texte der drei andern Handsehriften (Mscr. I a u. b und II) fortlaufend gegeniiberstellte. Ueber die Autorschaft und das Verhaltniss dieser vier Handsehriften bildete sich Casar nachstehende — aber grossentheils, wie wir sehen werden, irrige — Ansicht: „Was die Verfasser der drei Chroniken (I a und b und II) be-trifft", schreibt Casar (in der Prcefatio), „so herrscht daruber keine eintrachtige Meinung. Der oben erw;ihnte h. Herr von Cerroni und dessen hochansehnlicher Vater frommen Andenkens, vor-mals Grazer Hofkanzler, meinten, der Verfasser des Mscr. I (a) sei derselbe, welcher die handschriftliche Chronik von Steiermark verfasste, namlich entweder der Herr von Schrott 1") oder der Herr von Hoheruvarth, da diese Cillier Chronik der III. Theil der „Chronik von Steiermark" gewesen zu sein scheine. Aber in der mir aus Seiz zugeschickten Cillier Chronik (Mscr. I b) und in dem mir aus dem Rottenmanner Chorherrnstifte mitgetheilten Chro-nicon Mscr. II ist als Autor verzeichnet: „Christophorus Solidus Misnensis anno 1593" und, wie die Seizer Handschrift besagt: „Schulmeister zu Gonowiz", \velchen Verfasser ich (so des seinen (K. Friedrich's III.) Sohn beigelegten Nahinens Maximilian zu erdiehten, da er saget, das von einen nativitat-steller prognosticirt vvorden, dass der neu-geborne Prinz beide romisehen Helden Maximura und Aemilium zu seiner Zeit iibertrefen wurde und daherr sey gleichsam der Nahmen Maximilian herausge-schmidet worden. Ieh wolte gut sein, das Herr Htibner keinen authoren vor seine meinung zu citiren vermag (das ist wohl nicht . der Fall, denn auch diese Version der Taufnamensgeschiehte ist altersher bezeugt), hat allefahlss ein Pradicant zu vervverfung deren besundern Gnaden und auf fignuss Gottes besehehenden Miraclen (Anspielung auf den h. Maximilian v. Cilli) deren HH. also gedacht, so hette ihm sambt den Hiibner erinderlich sein sollen, das man von 13 bis 16 Jahr IOO (1300 — 1600) in denen osterreichisehen Landen keine Zigainer. Wahrsager oder nativitats-steller gelitten habe (!) ieh habe mich disses anzufihren verbunten erachtet, weilen die Fre igeisterei deren Herrn Protestanten in unsern Jahr 100 gar zu weit gehet und mit derlei Sehwenken die historisehe Wahrheit zu vil verldaustert wird. V. plura Valvasor 1. S., fol. 535 ad 537". — 10) Ein jetzt der Laibacher Musealbibl. angehorendes, ehedem auf Schloss Lustthal befindliches Exemplar dieses wunderlichen und jedenfalls officiiisen Opus operatum hat auch Joh. Frieder. a Schrot als Autor genannt. Diese Abschr. des 18. Jahrh. umfasst das „erste Bueh der steyrischen Chronica" — (Luschitt) s. w. u. schreibt nanilicli Casar) jedoch sehr bezvveifle, und zwar deshalb, weil der Autor der Chronik bezeugt, ofters seine Bemerkungen auch aus Anton Bonfinius entnommen zu haben, wahrend doch, wie dies Burkhard Mencken in seinem 1718 zu Leipzig heraus-gegebenen Schriftsteller-Verzeichnisse anfiihrt, Bonfins ungarische Reichsgeschichte zum ersten Male 1606 in Hannover, sodann 1690 in Koln gedruckt wurde, so dass somit der vorhin er-wahnte Autor das Seinige im Jahre 1593 nicht herausschreiben konnte, wenn man nicht sagen will, diese Notizen seien entvveder spiiter hinzugefugt worden oder dem Verfasser habe Bonfins Geschichtswerk friiher in Handschrift vorgelegen; sicherlich be-steht eine Verwandtschaft im Style mit dem der handschriftlichen „Chronik von Steiermark" und bestarkt mich in der Annahme von der Identitat beider Verfasser, so dass ich der Meinung bin, nicht Christopliorus Solidus Misnensis (von Meissen), sondern der Autor der Chronik von Steiermark sei auch der Verfasser der Cillier Chronik. — Der Autor des Mscr. III. der Cillier Chronik erscheint verzeichnet auf der letzten Seite oder eigentlich auf dem Einbande des Buches und zwar mit denselben Schriftzugen, in denen die Chronik geschrieben. Die Worte lauten: „Im 1542 Jar ist diese Chroniken der graven von Cilly durch den Jorgen Rinckhn geschriben worden". Dariiber, ob er selbst der Verfasser oder nur der Abschreiber, habe ich niehts zu sagen." So Casar. Die Cerronische Hypothese von der muthmass-lichen Identitat des Verfassers der Cillier Chronik mit dem der handschriftlichen Chronik von Steiermark beherrschte zu sehr den wiirdigen Historiker, um ihn nicht blind zu machen fiir die durch zvvei Handsehriften, die Seizer und eine Rottenmanner, bezeugte, wenigstens nominelle Autorschaft des „Solidus Misnensis" v- J- 1593> als0 fiir die naturgemasse und naheliegende Selb-standigkeit der Cillier Chronik in dieser Fassung und ihre spatere Verquickung mit jener „Chronik von Steiermark". Um jener haltlosen Hypothese willen schloss er lieber die Moglichkeit einer handschriftlichen Beniitzung Bonfins aus. An dem Irrthum, dass 1593 jenem Solidus Misnensis ein Druck der Bonfin'schen Chronik nicht habe vorliegen konnen, war sein Gevvahrsmann Mencken Schuld. Wir wissen jetzt, dass der Erstlingsdruck dieses lateinisehen Geschichtswerkes schon 1544, also ein halbes Jahr-hundert friiher als Solidus seine angebliche Arbeit datirt, die Presse in Basel verliess, 1568 wieder aufgelegt wurde, ja was Bonfin's friihzeitige Beniitzung ungemein erleichtern und inweitere Kreise der Laienwelt einbiirgern musste, in den J J. 1545—1561 nicht weniger als drei deutsche Ausgaben zur Seite hat. Die soeben abgehandelten vier Handschriften Casar's werden in dem Folgenden ihre eingehende VViirdigung finden. IV. Meine Aufgabe ist es nun, die mir bekannt ge-wordenen Handschriften der — wie das bisher Ent-wickelte schon darlegt — in verschiedener Fassung vorliegenden Cillier Chronik nach den o r 11 i c h e n Bestiinden zu ver-zeichnen und zu beschreiben. (Es sind sammtlich P a p i e r-Handschriften.) Ich beginne mit denen der Steiermark: A. Graz. a) U n i v e r s i t a t s b i b 1 i o t h e k. Nach dem Alter lassen sich dieselben beilaufi g folgendermassen ordnen : 1. Nr. 1240 (altere Signatur 33/37), 4°, 126 Bil., Ppbd. Der, gleichvvie die einzelnen Capiteluberschriften mennigroth ausgefiihrte Titel lautet: „Chronica der gefiirsten Grauen von Cilli etc. aller Ritterlichen thaten, wesens, lebens vnd abgangs. Hierin beschrieben als nachvolgt." Auf der inneren Seite des Deckels findet sich von der gleichen Hand, die den Text niederschrieb, die Bemerkung „Im 1542 Jar ist dise Cronikhen der grauen von Cilli durch den Georgen Vinckhn geschriben vvorden". Der Charakter der Schrift entspricht auch der angegebenen Zeit. — Auf dem Titelblatte finden sich die spateren Besitzer der Handschrift verzeichnet u. zw. „Johann Franz Haid J. V. D. 1691", darunter : „jam Antonii Jos. Mat. Sim-binellij, Can. reg. lat. Prodecani et Parochi Rottmnsis (Rottenmannensis) DrU Theologi." — Wir haben es also mit derselben Handschrift zu thun, vvelche-Casar als Ms. III. abdruckte. Nur hat er den Namen des Schreibers falsch gelesen. Es ist Vinckhen nicht 7?inckhen. Auf die Gliederung der Chronik, ihren Anhang und ihr Verhaltniss zu dem Texte bei Hahn und den andern Handschriften, vvelche Casar als MS. I. u. II. abdruckte, kommen wir im nachsten Capitel des Niiheren zu sprechen. Hier sei nur so viel bemerkt, dass sie bis auf zwei Capitel, vvelche durch Heriibernahme langerer Stellen aus Thuroczy-Haugen's Ungarnsehronik inhaltlich verandert erscheinen, mit dem Hahn'sehen Texte im vvesentlichen ubereinstimmt, ungleich correcter textirt ist und zum Schlusse 18 Anhangs-capitel zahlt, vvelche nichts mit der Geschichte der Cillier zu thun haben, sondern die Geschichte Ungarns und Oesterreichs von 1477 —1490 und die Geschichte des ersteren Reiches von 1382—1439 enthalten. Wir haben es also mit einer anhang.svveise ervveiterten Cillier Chronik zu thun. Von diesen Anhangscapiteln hat Casar, ohne die Quelle zu kennen, aus welcher sie stammen, die ersten 6 (1477—1490) abgedruckt; die 12 vveiteren (1382—1439) weg-gelasssen. 2. Nr. 1332 (altere Signatur 33/50) 40, Lederband, ohne Foliirung und Paginirung, 158 Bil. zilhlend. Schrift allem Anscheine nach der zvveiten Halfte des XVII. Jahrhunderts angehorig. Auf dem Deckelblatte findet sich die Bemerkung: Joannis Jiphori (Christophori) comitis a Taxempach. Anlage und Wortiaut stellt sie ganz auf die Linie der von Casar als Seizer und Rotten-manner mit MS. I (ž>) und MS. II. bezeichneten Handschriften; doch fehlt einerseits die Angabe der nominellen Autorschaft des Solidus Misnensis, der sich in beiden von Casar beniitzten Handschriften, anderseits der Anhang chronistischer Notizen, der sich in der Seizer Handschrift vorfand. Ferner stehen da die lateinischen G los s en, denen wir auch in den spater behandelten Wiener Ho fbjbltothekhand.schrift en (Nr. 8131 u. 8133) begegnen. 3. Nr. 487 (altere Signalur 33/76), fol. Lederband, 107 gez. BU. mit 2 Bil. Wappenzeichnungen. Titel: Croniea der in Hertzogthum Steyer ligenden Grafsehaft Cilli. Welche aus untersehidliehen Bewehrten Geschicht-schreibern zusamengetragen und beschriben worden. Durch Franzen Leopoldi Herrn von und zu Stadl der Rom. Kays. May. Cammer H. und J. Oe. Hoff Kriegs Rath „wie auch Einer Lobl. Laa, (Landschaft) in Steyer Verordneten Amts Prasidenten". 1733 —• Der fliichtigste Einblick zeigt zur Geniige, dass die im Titel angekiindigte Autorschaft des Freiherrn von Stadl (geb. 1678, gest. um 1740), der ein nicht unverdienstliches handschriftliehes Werk iiber die adeligen Geschlechter der Steiermark („Ehrenspiegel") hinterliess, auf nichts anderes hinauslauft, als auf eine C o p i r u n g des Textes, vvie er sich in den beiden zuletzt beschriebenen Handschriften findet, — mit Hinzugabe eines (der bereits ervvahnten Inschrift in der Cillier Minoritenkirche entnommenen) „Verzeichnuss der Jahr, in welchen die graffen von Cilli gestorben" und zweier Excur.se: „die Stifftung dern Graflen von Cilli" und „Stammen-Taffel dern Freyherrn von Saunegg anieczo Grafen von Cilli und Sagor" (f. 104 —107). Den Sehluss der Chronik bildet die Variante der Schlussphrase aller Chroniken von dieser Anlage :.....„der allmachtige Gott wolle mit seinen gottlichen segen noch fehrers dise Grafsehafft Cilli von allen widerwerttigkeiten und Krieg gnediglichst behiietten." 4. Nr. 463 (altere Signatur 33/43), Lederband, fo., 114 Bil. Schrift des 17. Jahrhunderts, Cillier Chronik, mit vvelcher der zweite Theil der „steyrischen Chronic" sich verbunden zeigt. (Letztere schliesst mit 1679). Sie stimmt ganz mit der Handschrift Nr. 1332 zusammen. (Von dieser eigenthumlichen Geschichtscompilation „steyerische Chronik" des 17., 18. Jahrhunderts, welche zumeist aus gedruckten Chroniken gemischten Werthes zusammengeschvveisst und mit der alteren officiosen „Landes-hauptmannschronilc" der Steiermark1') aus der Wende des 16. und 17. Jahrhunderts verflochten, auf die Autorschaft jenes Stadl12) zuriickgefiihrt wird, sicher jedoch einem alteren Verfasser (Hohenwart? — s. Casar's Prafatio) an-gehiirt, besitzt die Universitatsbibliothek zwei Exemplare- Hdsch. Nr. 490 (altere Signatur 33/75, fo., dicker Lederband; schliesst mit dem „39. Landes-hauptmanne" der Steiermark, Max dem jiingern Freiherrn von Herberstein ; nebst einem doppelten Anhange tiber Geschichte Habsburgs von der Ziiricher Mord-nacht 1357 bis z. J. 1438 und iiber Leopold III. bis zur Sempacher Schlacht, 1386) und H d s c h r. Nr. 517 (altere Signatur 33/61, fo. 263 Bil. in Pergam,-Einband, bis 1679 reichend). b) Landesarchiv. 1. Nr. 2343. Ppbd. fo. 163 BU. — erste Halfte des 17. Jahrhunderts. Titel: a) „Cillerische Cbronika 1595 (!) zusamengetragen"; 6) cronica dasz Ist: Aygentliche(r) vnd rechte Erclarung der fiirstlichen grafsehaft Ctilly wan vnd vvelichen Zeiten die Herrn Freyen von Sonnegg (sic) etc. zu Iidlen Grafen gemacht auch vvie dieselben grafen hernacher gefiirstet confiermiert vnd besorget wass sie in Leben vnd Regierungen gehandlet wellichermassen die Hof gehalten vnd auch wass sonsten zu Iherer Zeit begeben, verlofen vnd zuegetragen hat. Jeczo auffs neue (weil es zuuor et\vas Tunckl vnordentlich vnd ganez vervviert gevvessen) mit sonderbarer mihe zum fleissigisten auss der hochgelerten vnd er- ") Vgl. E. Kummel „iiber eine Landeshauptmanns-Chronik des 16. Jahrh., Btr. z. K. steierm. G. Q. XV. Jahrg., 1878, 67—73- F.s ist dies die Hdschr. Nr. 471, fo.,' 109 Bil. (1246—1591) im L.-Arehiv. 12) In der Gfl. Ehrberg'schen Handschriftensammlung auf Lustthal (jetzt im Laibacher Museum, s. dariiber w. u., findet sich, vvie bereits oben, Anm. 10 ervvahnt,. eine „histor. Beschr. des Herz. Steier" . . . „authore Joa. Frid. a Schrott." fahrnen Herrn Anthonij Bonfinii auch Hartmani Schedelii Lateinischen Biechern zu nucz vnd diennst vvillen beschriben corigiert vnd allenthalben odentlich ge-wesserdt" (gebessert) — vnd dan durch Christophen Solidum von Weisen (sic) jeczo schuelmaister zu Ganabiicz (Gonobitz) zusambengetragen vnd gar khurzlich in ordnung gebracht \vorden vnnd geendet am Abent Simoni vnn-d Juda (27. Oct.) Im Jahr vnsers Heils 1594". Im vvesentlichen stimmt von Anfang bis zu Ende diese Handschrift mit dem bei Casar III. als MS. II. abgedruekten Texte zusammen; abgesehen von dem langen zvveiten Titel, der dieser Handschrift eigenthumlich ist und der Jahres-angabe 1594 (mit dem 27. October), statt dessen im Casar'schen Manuscript 1593 verzeichnet vvar. Aber der Name des angeblichen Verfassers dieser Cillier Chronik stimmt genau mit dem bei Casar. Anderseits steht inhaltlich diese Handschrift mit denen der Grazer Universitatsbibliothek: Nr. 1332, 490 und 463 (s. o.) in naher Verwandtschaft oder auf einer Linie. Im Anhange vverden iiberdies unterschiedliehe Notizen von Ereignissen geboten, vvelche die Stadt Cilli in den J J. 1448, 1450, (147 3), 1502, 1534. 1550, 1570, 1592, 1593 betrafen, und denen sich solche zur Ortsgeschichte von Laibach in den JJ. 1361, 1371, 1382, 1452, 1469, 1471, 1491, '493, 1494, 1509, (1511), 1515, (1516), 1522, 1524, 1528, 1540, 1542, 1543, 1558, 1566, 1563-4, 1570, 1573 anschliessen. Es sind diess im wesentlichen die gleichen Notizen, vvelche Cašar III., 153—156 aus dem Seiner Exemplare des MS. II. abdruekte (nur fehlen dort die JJ. 1570 f. Cilli; 1494, 1511 Laibach, vvahrend hier die JJ. 1542, 1576, 1511 [recte 1585] fiir Cilli; 1386, 1499 fiir Laibach ausfielen). Wir haben es also mit einer ganz gleichartigen Handschrift zu thun. 2. Nr. 1574, fo. Lederband, 100 BIL, zvveite Halfte des 17. Jahrhunderts, beginnt mit den Worten: „Cillj, jetzt die Haubt-Stadt der furstlichen Grafschafft" und stimmt ganz mit den bereits oben angezogenen Handschriften der Universitatsbibliothek iiberein. 3., 4. Die Hdschr. Nr. 1049 ist eine neuzeitliche Abschrift der Cillier Chronik vom Schlage der eben abgehandelten, und ebenso wie Nr. IO49, a Copie einer Wiener Handschrift der Cillier Chronik, aber aus einer anderen Gruppe; auf die beiden Originale kommen vvir weiter unten zu sprechen. Sie befinden sich in der k. k. Hofbibliothek (Nr. 8131 und 8136). (Das LA. besitzt auch ein Exemplar der „steirisehen Chronik" in einer Abschr. des 18. Jhh. (Nr. 959, 416 u. 377 SS. erster und zvveiter Theil.) B. Vorauer Klosterbibliothek. Darin befindet sich eine Handschrift ohne Nummer und Paginirung oder Foliirung, 101 Bil. fo. in Pergamenteinband; Schrift des 17. Jahrhunderts zvveiter Halfte, mit dem Titel: „Die Cillerische Croniea", mit der gleichen Anfangs-und Schlussphrase, wie sie bei Casar MS. II. vorkommt, ohne Angabe der Autorschaft des Solidus Misnensis .... 1594, mit lateinischen Textglossen, denen vvir auch in Hdschrr. derWiener Hofbibliothek begegnen (s. w. u.) (die Beniitzung dieser Hdschr. zu Vergleichen allhier vvurde mir durch die Freundlichkeit des h. Herrn Abtes von Vorau ermoglicht). Textlich steht sie der Seizer und Rottenmanner Handschrift Casars (MS. I. b und II) ferner als den Handschrr. dei Grazer Universitatsbibliothek Nr. 2 und 3, des Grazer Landes-Archivs Nr. 2, der Wiener Hofbibliothek I. Gruppe (s. w. u.) und dem Manuscript der Laibaeher Musealbibliothek (s. w. u.). C. W i e n. a) K. k. Hofbibliothek. Erste Gruppe. Cillier Chroniken-Handschriften, vvelche in der Anlage und Form ganz mit den Mserr. der Grazer Univ. Bibl. Nr. 1332 und 487, des steierm. Landesarehivs Nr. 1574, desgl. mit der Vorauer Handschrift zusammen stimmen. 1. Nr. 8131, Pp. fol., 83 Bil. Zweite Halfte des 16. (oder erste des 17.) Jahrh. l. BI. Anfanngs dieser Cronicon wiel ich gar kiirtzlich ettwas meldung tun von der stadt Cilj In was massen dieselbe gevvesen" . . . Dieser Anfang und das \veitere stellt diese Handschrift auf die gleiche Linie mit Casars MS. II. und der Mehrzahl der vorhin abgehandelten. Diese Handschrift erscheint von anderer, vielleicht gleichzeitiger Hand auf vielen Bil. glossirt. Wir wollen diese nicht ganz uninteressanten lateinischen Randglossen hier probevveise verzeichnen: F. 1. „Hodie retinet (Celeia) Troiae nornen; uidemus sepulcrales lapides et nuper inter arandum inuentum sepulcrum cum pecuniis intus. F". 2. „ab urbe Troiae aut a Troiano imperatore" (i. e. Celeia nomen altera Troia accepit). (Zu „Merek der h. Hermagoras" und s. Sch. Fortunatus): scripserunt chronicon de Cilia sed non extat primi prsedicatoris evangelicse ueritatis in pro-pria (?), patria quorum ossa Agleise iacent, pars in Oberburg. F. 3. De Royeniris (?) id est tribus Barcis (?) exstat fides et cantilena inter nostrates. (Solite damit der slovenische Glaube an die Schicksalsgottinnen gemeint sein?) F. 4. Apud Peilnstein antrum, in quo Sibillae morabantur, adibant homines et eolloquebantur, quare et lapideae menss et sedes et alia monumenta extant. F. 5. Virgo damnata a parentibus ut inferius serpens est. F. 6. Candia (Kanding) vor Petau in der Grafschaft (Cilli) a Candis olim inhabitata. F. 8. Vrasla (Frasslau) ab Vratislauiensibus populiš au.xiliariis. F. 9. Ager Saxonicus (Sachsenfeld) a Saxonibus. F. 10. Ponequa (? Ponickl) ab italicis manubriis eo tractis. F. 21. (Zu der Pratendentschaft K. Ladislaus' v. Neapel auf Ungarn) folgendes abenteuerliehe Historchen vom Tode dieses Koniges: Fuit in Italia curandi morbi causa (rex Ladislaus) in aedibus medicis, cuius cum filium pulchrum stuprasset, pater ira dissimulata laudavit filiam ipsi Lasla propriam, quod cum rege congrederetur inde claram futuram stirpem medici. Sed interim dato fili® napello (offenbar die Giftpflanze Aconitum napellus), quo pudenda conspergeret, coeuntis intoxicatus uitam et imperium amisit. F. 71 (in Bezug der Anwarter der Grafschaft Cilli 1456—8; Vgl. Casar III. 122, MS. I. u. II.) die deutsche Randglosse: „24 Competitores schreibt der Historicus Hartman Schedell haben sich zu der graffen von Cilli herrschafften angesagt". Der Schluss f. 83 b ist ganz so wie bei Casar III. 146 (MS. I. u. II.). 2. Nr. 8133, Pgbd. fo. 103 BU. 17. Jahrh. —gleich der vorhergehenden Handschrift auch in Bezug der Randglossen, die von anderer Hand beigefiigt sein durften. Zvveite Gruppe. Die Cillier Chronik als dritterTheil der „Cronica oder Croniken des Herzogthumbs Steyer" (vgl. Casar III., MS. I a, die Cerronische Handschrift u. die Handschr. der Grazer Univ. Bibl. Nr. 463). 3- Nr. 12589 (Suppl. 402), starker Lederband, fo. BI. 162—277 (an-schliessend an das „ander Puech der Croniken des Hertzogthumbs Steyer . . . seit Ottokar bis auf den itzt regierenden K. Leopoldum [I.]). — Zvveite Halfte des 17. Jahrhunderts; ebenso glossirt wie 1 und 2. Ueberdies findet sich aber von 281 ab angefiigt: „Chronicon seu eommentarius Historiae Pet-touiensis, wasz sich vmb vnnd in Pettau zuegetragen von 10 saculis oder IOOO Jahren." „ Gleich in Einganng meines Buechs, vveliches ieh auss sonders schuldigen Ehre der vhralten loeblichen vnd vveitberiiembten lanndtftirstlichen Cammerstatt Pettau auss mehr als 60 (!) bevvehrten Scribenten nit ohne muhe vnd Fleiss zusammengetragen, werde ich beczvvungen czu bekhennen, das ich den vrsprung oder das alter dises fiirnemen orts auch sogar in denen alten authoribus nit hab findten khinen, wird also nit ohne sein, das selbige statt gleich nach den noetisehen oder deucalionischen Siindtfluss muesste sein erbauet worden. Dass sie eine auss den fiirnembsten in Europa gewesen vnd Rom in Alter vorgehe, wird bei mir nit gezvveifelt, weillen auch Aemona vnd andere Statt dieser Lander weit vor erbauung der Stadt Rom sollen gestanden sein (cit. Flavius Vopiscus und Dio Cassius ! ! am Rande). Dass sie mit traffiken (Handel, Trafik, traffico) lengst vor Christi geburt von Stid, Osst und Westen von Orient vnd Occident herrlich muesste florirt haben, nit minder, wie aniezo Venedig, sollicher czeuget an der bequembliche Situs an alle End vnd Orth der Lander vnd der hierezu Diennete (sic) Wasser-strom vnd ist noch die aligemeine Red, Pettau ware vor ezeiten das andere Venedig (vgl. Cilly = das andere Troia!) gewesen, dahin sogar die Griechen vnd Morlakhen gehandelt." Diese Probe moge fiir die Urgeschiehte (!) Pettau's genugen. — Zum Sehlusse dieser abenteuerlichen Stiliibung, f. 287 unten : „ Dieser Narses als er von der Kayserin verschimpft warn hat czur Raah (Rache) Alboinum den Longobarder Kiinig czu sieh in Italiam berueffen lassen Anno 568 (die gelaufige Tradition), bey dessen schvvaren Durchzug Pettau und Azellia vveliche Lazius (der Vf. des vielbenutzten Hauptvverkes de aliquot gentium migrationibus . . . .) Cilly nennet abermall schlimme Gaste miessen gehabt haben. vvelichen auch alsobaldten die hunnen nachfolgten (!), verhorten Valeria das ist (rel. deest)...... Dann folgt in Hexametern (f. 288 a u. b): „Apologus Carminicus de horrendo (sic) contagione Pettoviensi" (1678—1680; die Stadt musste schliess-lich ganz contumacirt vverden; vgl. die Pestjahre 1623—5, 1645) und die Autor-schaft dieses leider. nicht vereinzelten Curiosums einer damaligen Ortsehronik, namlich: „Hoc composuit scripsitque Georgius Haubtmann. Daran reihen sieh genealogische Tafeln (289—291); rom. lnschriften-Copien (292 f.), endlich (bis 294b) deutsche und lateinisehe Bemerkungen iiber Cilli's Vergangen-heit; z. B. „Vnde forsan et nostra Cilleia ad Sanum fluvium sita argui post aliijuando Appollini sacra fuisse et ob eodem simul in Marte asdificatam" .... 4. Nr. 7699, Halblederband, fo. 527 Bil. 17. Jahrh. zweite Halfte. Gleichfalls zunachst f. 1—421 „Steyerische Chronik", dann als 3. Theil f. 438 bis 527 „Cillierische Chronica" mit den Randglossen wie in 1, 2 und 3 (z. B. f. 439 i, 440 ff.), aher ohne den Anhang vvie in 3). Zvvischen diese beiden Theile schiebt sich f. 422 a—437 ein „Extract was sich .... bei 1000 Jahren in und ausser der Cammerstatt Pettau Denkvviirdiges zuegetragen" .... Beginnt mit: „Dass die lobliche und beriihmte" .... und schliesst mit „noch aber dero beharrlieher Favor vnterthanig ergebe". Als Ver-fasser erscheint M. Joh. Gregorius Hauptmanitsch genannt. Unschwer sieht man, dass sich dieser Extract mit dem „Chronicon seu commentarius Historise Pettouiensis" des Georgius Haubtmann der Hdschr. 12589 (s. o.) in unmittelbarer Familienverwandtsehaft befindet. 5. Nr. 13997 (Suppl. 1789), starker Lederband. fo. 17. o. 18. Jahrh. „Chronica des Herzogthumbs Steuer" (wie die vorhergehenden); fo. 1 unten: Ex libris Domini Andreae nobilis de Jacomini 1815, (etwa ein Sohn (?) des Caspar Andreas E. v. J., dem die ehem. Jacomini-Vorstadt und der heutige Platz d. N, ihre Bezeichnung verdanken. Er war 18. Oct. 1726 zu St. Daniele im GSrzischen geb., -j- 1805, 15. Aug. in Graz als reieher Mann und Schopfer einer Vorstadt. S. Kunitsch, Biogr. merkw. Manner d. 6. Monarchie, IV. Bdch. Graz, 1807. Schlossar, Innero. Stadtleben, Wien, 1877, S. 15 —16). Dann folgt eine Vor-rede des Herrn Jacob Ernst von Cerroni „vber die Steyerische Cronic" und v. f. 547—691 „dass dritte Buech der Chronick der grafschafft Cilli", mit derselben Vor rede des Ritters Jacob Ernst von Cerroni, vvelche Casar III. S. 5—8 dem MS. I (a) vordruckt. Das Exemplar ist also mit dem von Casar beniitzten congruent. Nach dem Abschluss der Cillier Chronik mit der allen analogen Handsehriften gemeinsamen Wendung heisst es dann: „Aurum et argentum, eharissime frater non est mihi, prossentes chronicas Provinciae Styriae cum comitatu Cilleiensi a me deseriptas pro Bibliotheca Grsecensis Ordinis SS. Trinitatis Redemptionis captivorum quas autem habeo has tibi do tuque pro me Deum exora et Vale." (Der Ordensconvent der Trini-tarier wurde in der Karlau 1742 gegriindet. S. „Bestandtheile und Eintheilung der heutigen DiBcese Seckau vor circa hundert Jahren. Sep. A. des Anh. z. Seckauer Diocesan-Schematismus pro 1873, Graz, 1873. S. 24). Den Schluss bilden „vielfaltige Begebenheiten" — fiir unsere Zwecke belanglos. Dritte Gruppe. Die relativ altesten und vvichtigsten Handsehriften, welehe im Texte dem Abdruek bei Hahn und Casar (MS. III.) verwandt sind und der en eine bereits Frohlich eingesehen. 6. Nr. 8136 (altere Sign. CCCXVIII in CCCXIX s. o.; die vvahrseheinlich von Frohlich beniitzte Handsehrift.) Ppbd. f. l — 51. Aussen am Deekblatte finden sich die Worte: Danielen Capitsch Statschreiber zu Cillj gehoerig. Derselbe starb, wie Orožen in seiner Kronika oelska (S. 132) anfiihrt, am Sylvesterabende 1591- Er war somit Besitzer der Handsehrift und seinen Schriftziigen begegnen vvir in verblasster, rother Tinte wiederholt als Randglossen und Texteorreeturen mindern Belanges. Der Schriftcharakter der Chronik selbst entspricht der zweiten Halfte des seehzehnten Jahrhunderts; doch konnte er auch den vorlaufenden Decennien zugewiesen \verden. Scharfe Zeitgrenzen lassen sich eben da nicht ziehen. Jedenfalls macht sie den Eindruek, etwas jiinger zu sein als die Vinkherische Handsehrift v. J. 1542 in der Grazer U.-Bibliothek. 7. Nr. 8132. Fo. Ppbd., 60 Bil. besehr. Ueberschrift: „Hie hebt sich an der Edlen grauen von Cilli Cronica, wie sy herkhumen sein vnd wie es sich umb sie widerumb geendet hat." Sonst ist sie der vorhergehenden Handsehrift textlich ganz gleieh zu stellen, und ebenso nahert sie sich ihr in der Zeit der Abfassung; eher diirfte sie etvvas friiher als spater gesehrieben sein; der Schriftcharakter entspricht der Mitte und der zweiten Halfte des 16. Jahrhunderts, doch mehr noch der letzteren. — Die Handsehrift brieht f. 58b in der Wiedergabe des osterreichisehen Bundesbriefes vom J. 1451 (Martberger Biindniss zu Gunsten der Befreiung Ladislaus' des Nachgebornen aus der vormundschaftlichen Gewalt) mit dem Passus ab: „Darumb ein redlich bringen vnd vviderkheren gethan werde. Vngefehrlieh auch ob beschach das unser" (einer oder mehr von der sache vvegen in gefengknus kommen da Gott vor sey u. s. \v.). Es fehlt also der Wortlaut der vveitern Versehreibung, wie sie die Handschr. Hahn's (S. 762 — 764), die obige Handsehrift desCupitseh, desVinkhen und die folgende vollstandig enthalten. 8. Nr. 8151, Heft in Pgmt.-Umschlag (von einem Missale herriihrend), fo. 31 BIL, Schrift des 16. Jahrhunderts zweiter Halfte, sehr ungleich, oft unge-mein gedrangt; stellenweise, so z. B. f. 6—7 bis zur Unkenntlichkeit ver-blasst, Titel „Zillerische Chronica"; — den vorhergehenden Handsehriften, beziehungs-weise dem Texte bei Hahn und Casar (MS. III.) in Bezug der ganzen Anlage congruent, doch mit wesentlichen Abweichungen in der (meist ver-kiirzten) Stilisirung, Zusatzen u. dgl., \velche am besten als Varianten im Abdruek der Chronik selbst angebracht vverden konnen und hier vorlaufig nur im Allgemeinen betont werden sollen. Noch w£re die Handsehrift Nr. 9027, Sammelband in Pergamenteinband fo. zu bemerken. F. 60—61 findet sich namlieh ein „Chronica des lanndt Cyly von dem Edlen vnnd hoehgelerten Wolfganng Lat z Doctor auss war-haffter historia besehriben anno 1546. Leider bietet sie aber nur das Exordium, welches die Anf&nge Habsburgs und K. Rudolfs I. Kampf mit Ottokar von Bohmen enthalt und dann abbricht, ohne dass eine Zeile vom „Cillier Lande" gehandelt hatte. Zunachst muss bemerkt werden, dass eine „ Cronica des Lanndt Cyly" unter den gedruckten Werken des Laz o. Lazius nicht existirt. Doch auch unter den bisher bekannt gevvordenen Handschrr. des Laz'schen Nachlasses findet sich nichts weiter, was iiber dieses Fragment hinausgienge. Man braucht nur die fleissige Studie des Hofr. Khautz (Kautz) „Versuch e. Geschichte der o. Gelehrten (Wien, 1755, S. 179 — 183) iiber Lazius, Chmel's Verzeichniss der Hdschrr. der Wiener Hofbibliothek, (I, 29, II, 244, 487, 538, 563, 658, 660, 662—689 oder Haupt's Tabulae mscrr. bibl. Balat. Vindob. V. Bd„ 360 u. VI., 395 diesfalls zu Rathe zu ziehen. b) K. k. Haus-, Hof- und Staatsarchiv. Hier (u. zw. in der Filiale, Bellariagasse 2) befindet sich unter Nr. 3 eine in Pgmt. gebundene Handschrift des 17. jahrhunderts, 40, 268 SS„ mit der Ueber-sehrift: Cronica das Ist aigentliche vnd rechte Erclaerung der fiirstlichen Graffschafft Cilli, wan vnd zu vvelehen Zeitten die Herrn Freyen von Sonnegg etc. zu Edlen graffen gemacht u. s. w. . . . durch Christophorum Solidum von Meyssen, ieczo Schulmeister zu Gonovvicz.....am Abent S. Simonis und Jude i. J. u. H. 1594- Bis S. 256 reicht der Text und eine Reihe leerer Blatter, dann folgen chro-nistisehe Notizen: S. 256- 268. Wir haben es also mit einer Handschrift zu thun, vvelche der von Casar als MS. II. i beniitzten und der des steierm. L.-Archivs congruent ist. Die ehronistisehen Notizen beginnen vvie o. S. 11, Hdschrr. Nr. 2234 auch mit 1448, reichen aber bis 1696 und bevveisen vvie die Hand des Textes, dass die Handschrift dem XVII. Jahrhundert, zvveiter Halfte angehort. D. Laibacher Musealbibliothek. Hier befindet sich ein Exemplar der Cillier Chronik, das im Ganzen mit der bei Casar III. als MS. I. und II. abgedruckten und den sonstigen von mir besehriebenen Handschriften gleicher Art zusammenstimmt, \venn es auch mancherlei abvveichende Textirungen untergeordneter Art darbietet,- deren bedeutsamste vveiter unten im nachsten Abschnitte angemerkt werden sollen. Die Handschrift, fo. 73 Bil. in Pgmt.-Umschlag, fiihrt keinen besonderen Titel, sondern beginnt gleieh mit der allen Handschriften dieser Gruppe gemein-samen Einleitung: „Anfangs diser Cronikhen will ich gar khiirzlich etvvas meldung thuen von der Stadt Cilli" u. s. w. Auch der Schluss ist der ge- laufige: „der Wachter Israell u. s. w. moge......vatterlichen bevvahren". Doch findet sich noch unmittelbar darunter von der gleieh en Hand, die deutlich der zvveiten Halfte des 16. Jahrhunderts angehort, ein chronologisch bedeutsamer Zusatz: „Den Sibenden September 1566 Jahr ist Sigedt verlohren worden". Es scheint, dass unter dem frisehen Eindruck des Ereignisses der Eroberung Szigeths durch die Tiirken diese inhaltlich mit der Cillier Chronik in keiner Verbindung stehende Aufzeichnung gemacht vvurde (denn der Sehriftcharakter spricht weit entschiedener fiir die zvveite Halfte des sechzehnten als fiir die erste des siebzehnten) und liefert daher einen vvichtigen Anhaltspunkt fiir die Ab-fassung dieser Handschrift, deren Verfasser vvir leider nicht kennen. Fiir die Genesis der Redactionen der Cillier Chronik ist sie von "VVichtigkeit. Sie stammt aus dem Schlossarchive des Grafen Erberg zu Lustthal bei Laibach und vvurde sammt demselben fiir das Laibacher Museum ervvorben. Ueber das Archiv selbst hat der Grazer Universitatsprofessor Dr. Arnold R. v. Luschin-Ebengreuth, dem diese Ervverbung hauptsachlich zu danken, einen vvillkommenen Aufsatz ver-offentlieht. t3) Die hierortige Beniitzung der Handschrift verdanke ich der Ge-falligkeit des H. Museal-Vorstandes v. Deschmann. t3) S. Mitth. der k. k. Centralcommission f. Erforsch. d. Baudenkm. u. s. w. Neue Folge, VII. 96 ff. Es kann nicht unsere Aufgabe sein, sammtliehe Abweiehungen von dem Texte bei Casar, III. MS. I. und II. zu verzeiehnen. Nur die vvesentlichsten wollen vvir hervorheben und im Allgemeinen bemerken, dass die Textirung der Laibaeher Hdsehr. vielfaeh riehtiger (insbesondere was die Personennamen betrifft) erseheint. (Wir werden beziigliehe Richtigstellungen im Anhange zum Abdrucke der Chronik alterer Gestalt verzeiehnen). Die Gliederung des Textes ist ganz anders, die Uebergange erseheinen durch „Notta" und „Merckh" haufiger markirt. F. 6 b findet sich, vgl. mit Casar, III. MS. I. und 11. c. 16 und 17, vor der Legende des h. Maximilian ein Passus, der bei C. fehlt: „Dises hab ich den freundlichen Leser vmb nachrichtung vvillen erinern vnd khurczlieh wie es" ein gellegenheit diser zerstorten Statt (Cilli), welcher Relii|uien noch heuttiges tags zu sehen anzaigen vvollen". Ebenso zeigt sich w. u. ein Passus, der bei Casar a. a. O. S. 45 fehlt, wohl aber z. B. in der Grazer Univ. Bibl. Hdsehr. Nr. 1332 als jiingeren Gruppenverwandten vorkommt u. zw.: „Derhalb will ich soleh Priuilegium in welchen die Graffen von Cilli gefiirstet und darauf und hernacher gefiirsste Graffen auf Cillj, Orttenburg und Sternberg auch in Seger genent vnd gesehriben haben, fein deutlich und aussfuhrlich hereinsehreiben, vvie den in Jetzt nach-volgenden Blat zu lesen vnd zu sehen ist". F. 55 b treffen wir auf eine der Stellen, vvelehe bei Casar (so hier S. Iti) fehlen: „Dises Graffen von Cilli Mordt ist gesehehen im Jahr 1455 (versehr. st. 1456, vvelehe richtige Zahl sich auch in der Hdsehr. w. u. f. 57 a findet), am S t. Martini t ag, vveleher an einem Mittwoch war" (dies ist nicht richtig, denn es gesehah Dienstag vor Martini, der auf den 11. fallt u. zw. damals auf einen Donnerstag, = 9. Mai). Die altere Fassung der Cillier Chronik riiekt der Sache naher, da sie „Martens-Abend", d. i. den Tag vor Martini bezeichnet. Eine vvesentliehe Abvveichung grosseren Umfanges gevvahren wir f. 56 b — 58 b, vvoselbst die Cillier Leichenfeier Ulrichs II. zvveimal, kurzer und liinger gefasst, berichtet vvird und sich iiberdies ein interessanter Wink des Autors vor-findet. Zu dem, was in der Hdsehr. f. 57 a und b, Casar, III. S. 114 (MS. 1. und II.) iiber die Namen und Todestage der Grafen von Cilli und das „marmel-steinene Monumentum" in der Minoritenkirche gesagt erseheint, fiigt namlich die Hdsehr. noch hinzu: „i.st mir unwissendt; dess-vvegen wollest tu Im Closster aehtung geben, obs noch vorhanden". F. 62 b weicht die Textirung von Casar, III. S. 121 wieder merklich ab. Hier heisst es blos: „Doeh andere Scribenten sagen, dass die in Verdacht ge-vvesen, wegen des Kiinig Tods bitterlich gevveinet"; wahr.end dort die Worte stehen: „Doch will Ich fiir mein Persehohn hierinnen niemandt vrtheillen, den Ieh lese auss andern Scribenten, das diese, welhe in diesem argwohn vnd verdacht \vie der khonig gestorben, bitterlich sollen gevveinet vnd geclagt haben". Bedeutsamer ist aber die Abvveichung f. 65 a, vgl. mit Casar, III. 125. Wahrend hier (in Uebereinstimmung mit MS. III.) MS. I. und II. nur 6 Burg-grafen der Cillier Herrschaften aufgezahlt werden, finden sich in der Laibaeher Hdsehr. noch 4 andere angefiihrt u. zw.: zu Rassl winkhlen (?), Altenschloss (b. Cilli ?), S c h i 11 e g k h (?) und Scheuer (offenbar im Bez. Tuffer, si. Širje). Sehliesslieh sei noch bemerkt, dass in dieser Hdsehr. wie in andern, welche nicht unter der Firma des „Solidus Misnensis" auftreten, die Epitaphien fehlen, die Ciisar, III. S. 146/7 nach der Seizer und Rottenmanner Handsehrift (MS. I. b und II.) andeutet. Wir haben es sohin, wie bereits oben hervorgehoben, mit einer von Casar's drei Handsehriften MS. I. a und b und II. abvveichenden, und relativ besseren Handsehrift zu thun, vvelehe iiberdies den Eindruck alterer Aufzeichnung maeht — was fiir die Frage nach der Autorschaft des Solidus Misnensis vom Belange ist. Krones, Cillier Chronik. 2 Wir wollen nun, an den Schluss der Besclireibung der Handschriften gelangt, deren Gruppirung im Ganzen versuchen und die bezuglichen charakteristischen Merk-m a 1 e hervorheben. Der grosseren Kiirze des Citirens vvillen seien folgende Abkiirzungen angevvendet. A. Steierm ar k ische Handschriften: a) Grazer Universitatsbibliothek: 1. Nr. 1240 (a. Sign. 33/37) == GUB 1. 2. Nr. 1332 (ii. Sign. 33/50) = GUB 2. 3. Nr. 487 (3. Sign. 33/76) = GUB 3. 4. Nr. 463 (a. Sign. 33/43) = GUB 4. b) Grazer Landesarchiv: 1. Nr. 2243 = LA 1. 2. Nr. 1574 = L A 2. c) Vorauer Klosterbibliothek: Handschrift = VB. B. Wiener Handschriften: a) Hofbibliothek: 1. Nr. 8131 = W 1. 2. Nr. 8133 = W 2. 3. Nr. 12589 = W 3. 4. Nr. 7699 = W 4. 5. Nr. 13997 — W 5. 6. Nr. 8136 = W 6. 7. Nr. 8132 = W 7. 8. Nr. 8151 = W 8. b) H. u. Staatsarchiv. Hdschr. Nr. 3. = StA. C. Laibacher Musealbibliothek: Hdschr. = L. Ueberblickt man nach den vvesentlichsten Merkmalen diese 17 Handschriften, und halt man ihren Text ohne naheres Eingehen in denselben mit den Abdriicken bei Hahn (H.) und Casar (C. MS. I. a, b, II. III.), beziehungsweise mit den von Megiser (M.) abgedruckten Bruchstucken zusammen, so ergeben sich unter Fuhrung dieser Abdrticke nachstehende Gruppen und zwar nach Alters- und Inhalts-Verwandtschaft: I. G r u p p e. XVI. Jahrhundert: W 6, W7; — W 8; — GUB 1, also im Ganzen 4 Handschriften und die Texte bei M., H. und C. MS. III. Innerhalb dieser Gruppe nehmen W 8 und C. MS. III. oder die damit identische Handschrift GUB 1 eine ausnahmsweise oder besondere St^llung ein: W 8 durch nam-hafte textliche Abvveichungen (Verkiirzungen, Ervveiterungen) im Verhaltniss zu H, W 6 und W 7, — C. MS. III. oder GUB 1 durch Angabe des Verfassers oder Schreibers Georg Vinckhen u. d. J. 1542, ferner Abanderungen zvveier Capitel und einen Anhang von Hauptstucken fremdartiger Provenienz. Wir haben es daher bei der erstangefiihrten Handschrift mit einer Varietat, bei der zweiten mit einer besonderen Speci es dieser Gruppe zu thun. Die g e m e i n s a 111 e n M e r k m a 1 e dieser bis auf eine Handschrift jeder Autorangabe ermangelnden Gruppe bestehen 1. in der Einleitung, welche mit den Worten beginnt: „Der weis Seneca schreibt im Buch von den vier Angeltugenden" . . . .; 2. in der S t. M ax i 111 i 1 i a 11 s 1 e g e n d e mit den anschliessenden Capiteln von St. Ruprecht in Cilli, den 12 Hauptkirchen aposto-lischer Griindung, der Sage von K. Philipp und dessen beiden Sohnen und von K. Diocletian; 3. in der eigentlichen Chronik der Grafen von Cilli 1341 —1456; 4. in der Geschichte des Streites um die Erbverlassenschaft derselben 1456 bis 1460; 5- im Verzeichniss ihrer Giiter u. s. w. und 6. in einem Anhange von Urkunde n, welche die Privilegien der Grafen von Cilli aus den J J. 1362 (recte 1372, sammt dem VVillebriefe der Habsburger vom gleichen Jahre) und 1436, ferner den Bundesbrief der Oesterreicher gegen K. Friedrich von 1451, 14. Okt., enthalten, welcher letztere nur in GUBI fehlt. II. Gruppe. Schlusszeit des XVI., insbesondere des XVII. Jahrhunderts. Angabe des Chri.sioph Solidus Misnensis oder von Meissen (Weisen), Schulmeisters zu Gonobitz als Verfassers und des Datums der Vollendung: Abend Simoni und Juda (27. Okt.) 1594 (var. Angaben: 1595, 1593). Dazu gehoren: LA 1 u. StA, — im Ganzen 2 Handschriften und die beiden bei C. verschmolzenen Texte MS. I. b und MS. II. III. Gruppe. Ende des XVI., XVII., XVIII. Jahrhundert, o h 11 e Autorangabe. Zu ihr zahlen die Hdschrr. G UB 2, GUB 3; LA VB; W1, W2, L; im Ganzen 7 Handschriften. IV. Grup p e. XVII., XVIII. Jahrhundert, ohne Autor-angabe und alsTheil der steierjschen Chronik. Hieher gehoren die Handschriften: GUB 4, W 3, W 4, W5, also 4 an der Zahl, nebst dem Texte bei C. MS. I., a. Die Gruppen II.—IV. sind unter einander in Anlage und Text eng verwandt. Ihre g e m e i n s a m e n Merkmale sind: l. Das Eingangs-capitel von der romischen Vergangenheit Cilli's = Celeia, Troja secunda; 2. die Geschichte der Zerstorung Aquileja's durch Attila; 3. die Legende St. Maximilian's und deren Anhange; 4. als Hauptinhalt: die Chronik der Grafen von Cilli, aber im Vergleiche mit dem Inhalt der Handschriften und Texte erster Gruppe durch fortlaufende fremdartige Zuthaten wesentlich verand er t; 5. Geschichte des Erb- und Besitzstreites um den Nach-lass der Cillier und 6. Verzeichniss der Guter der Cillier u. s. w. — beides Letztere in ziemlich genauer Anlehnung an den beziiglichen Inhalt der Handschriften und Texte erster Gruppe. Besondere Eigenthiimlichkeiten sind: a) bei der II. Gruppe, abgesehen von der Angabe eines Autors und des Datums der Abfassung, die anhangsvveisen chronistischen Notizen zur Ortsgeschichte Cillis und Laibachs; b) bei der III. Gruppe u. zw. bei den Handschriften: GUB 2, VB, W1, W 2, die Einfugung lateinischer Glossen in den Text; c) bei der IV. Gruppe die Verbindung der Cillier Chronik mit einer steierischen Chronik, vorzugsweise als dritter Theil der letzteren, und bei W 3 uberdies eine anhangsvveise Verquickung mit chronistischen Notizen iiber Pettau; anderseits bei C. III. MS. I. a, und Hdschr. W 5 eine Vorrede Cerroms und bei GUB 3 die angebliche Autorschaft Stadl's fiir die steierische Chronik. § 3. Die Grundbestandtheile und Quellen der Cillier Chronik in ihrer alteren und jiingeren Gestalt. Wie schon aus dem vorhergehenden Abschnitte erhellt, sind sammtlichen bereits veroffentlichten Texten und den beziiglichen Handschriftengruppen z w e i Grundbestandtheile ge-meinsam : 1. der eigentliche Kern. die Cillier Grafen-Chronik v. 1341 —1456 mit ihrer Fortsetzung, der Geschichte des Streites um die Hi nterlassens c h aftdes Geschlechtes von 1456—1460 und dem Verzeichnisse der Giiter und Schlosser der Cillier, mit Einbezug der allgemeinen Zeitliiufe Oester- reichs, Bohmens und Ungarns bis zum beiderseitigen Wahlkonigthum und dem Streite um den Thron zvvischen dem Korvinen und K. Friedrich III., 2. die vorangestellte Legende des h. Maximilian sammt Anhangen. Die relativ altesten Texte und beziiglichen Handschriften der I. Gruppe bieten in der Chronik von 1341 —1456 und 1456—60 eine, vvie gleich von vornherein bemerkt vverden darf, selbstžind i ge, aus miindlicher und schriftlicher Ueberlieferung, grossentheils jedoch aus frischer Erinnerung an Miterlebtes er-vvachsene S p e c i a 1 q u e 11 e, eine Familiengeschichte im eigent-lichen Sinne, ohne nachvveisbare Anlehnung an eine altere Ouelle oder Vorlage. — Selbst die innerhalb dieser Gruppe als Specialitat oder abvveichende Fassung hervorgehobene Hdschr. GUB 1 (= C. MS. III., Vinckheris Chronik von 1542) halt diesen Grundcharakter bis auf die Abanderung zvveier Capitel und die VVeglassung des Bundesbriefes von 1451 fest und begniigt sich mit einer anhangs vveisen Ervveiterung der Cillier Chronik, vvelche fiir die JJ. 1458—90 und 1385—1439 der Ungarischen Chronik des Haug v. Freienstein (allerdings stillschvveigend) entuommen sind. Nicht so verhalt es sich bei jiingern, anders gestalteten Texten, beziehungsweise Handschriften (II.— IV. Gruppe). Denn hier zersctzt das fast durchgangig aus Bonfin Entlehnte vielfach den Kern der Cillier Grafenchronik, das Wesen und die Form ihrer Darstellung derart, dass vvir da von ihr als verstiimmelter oder in schlechtem Sinne „neugestalteter" Quelle sprechen miissen, die nur auf literarische, aber keinesvvegs auf historische Bedeutung Anspruch machen kann. Dagegen sind die manchem Exemplare beigegebenen c h r o n i s t i s c h e n Notizen iiber C i 11 i = U n t e r-steier und La i ba ch = K r ai n (1448 — 1593 und 1361 —1573) localgeschichtlich beachtensvverth, ohne sonst fiir die Geschichte der Grafen von Cilli von Belang zu sein. Was nun die allen Texten und Handschriften gemeinsame St. M axi mi lian s legende betrifft, so vvollte der Chronist damit gevvissermassen die Vorgeschichte der Cillier Grafen, als Souneker, durch etvvas ersetzen, was die antike und altchristliche Bedeutung der Stadt Cilli ins Licht stellen solite. Diese „Legend von S. Maximilian, vvie der von Cilli und auch gemartet \vorden" — erseheint als eine verkurzte Bearbeitung oder Verdeutschung der „Vita S. Maximiliani arehiepiseopi Laureacensis et Martyris", vvelche muthmasslich von einem Passauer Domherrn im XIII. Jahrhundert verfasst vvurde und dem Kreise der Lorch-Passauer Legenden angehort. Die Maximilians-Legende fasste besonders deshalb Boden, vveil im J. 1291 Bischol Bernhard von Passau die Verehrung der Heiligen Maximilian und Valentin erneuern liess. 15) Der folgenrle Abdruck der Cillier Chronik \vird das Verhaltniss ihres beziiglichen Textes zur lateinischen Vorlage moglichst genau feststellen. Vor diese Legende wurde als moralisirendes und erlauterndes Vorwort ein E i n g a n g s c a p i t e 1 gestellt, dessen Gehalt und Form uns gleieh an ahnliche ehronistische Einleitungen mahnt, und, wie so oft, aus dem weitverbreiteten aber uneehten „Buehe des vveisen Seneca" von den „vier Angeltugenden" die Anregung schopft: Es ist dies nichts anderes als die dem Seneca unter-schobene, also in diesem Sinne unechte: „Formula honestae vitae sive de q u a t u o r v i r t u t i b u s cardinalibus Iiber unus", welche moralische Stylubung schon von Erasmus als christlichen Ursprungs erkannt, von Caelius Secundus Curio (f 1569) dem Martinus episcopus ausdriicklich zugeschrieben wurde.16) Statt dieses schlichten und gemuthlichen Eingangscapitels bietet die spatere Gestaltung unserer Chronik in ihren Spiel-arten einen a r c h a o 1 o g i s c h e 11 E x c u r s iiber die Ver-gangenheit C i 11 i's, in welchem sich clie abenteuerlichsten, aber jener Zeit gelaufigsten Historchen mit Ueberlieferungen der romischen Historiographie durchkreuzen, und letztere aus zweiter ,5) Vgl. iiber die Uneehtheit der St. Maximilans-Legende: Muchar, Rom. Norieum, oder Oesterreich, Steiermark, Salzburg, Karnthen und Krain unter den Romern (2 Bde., Graz, 1825) II. 105 ff. — Rettberg, Kirchengeschichte Deutsch-lands (Gottingen, t., 2. Bd. 1846 — 8) I. 160; Dummler, Piligrim von Passau u. d. Erzbisthum Lorch (Leipzig, 1854) S. 79, 187. Budinger, Oe. Geseh., I. 33- 16) Wie gross die Zahl der Codices und Ausgaben des Seneca ist, zeigt am esten deren Uebersicht in der vorziiglichen Ausgabe der Opp. Senecae von Fickert (Leipz., Weidmann, 1842—5, 3 Bde. 8°, Einleitungen). .In der Basler Ausgabe v. 1573, fo., die mir zur Verftigung stand. heisst es 567/8, nachdem des Urtheils Erasmus' von Rotterdam gedacht, weiter: Oelius Sec. Curio (ltaliener, 1547—1569 Prof. in Base]): Vidit Erasmus hoc opusculum de quatuor virtutibus Seneca; non esse, sed euius esse non uidit. Nos autem tanto scilicet posteriores et Pictauuis (Poitiers) ex vetusti codice fide et Basileae iterum editum Martini episeopi titulo uidimus. Quamobrem et eorum fide et Gesneri in sua biblio-theca (Konrad G., f 1565, der beriihmte Polyhistor; wohl ist hier seine Biblioth. univ. s. Catalogus omnium script. locupletissimus v. 1545 gemeint) testimonium secuti in hac noua Seneca; editione autoris sui nomen praeferre (ne cui deinceps ea res fraudi esset) uoluimus. Quod de hoc libello dicimus idem de sequenti, de moribus inseripto intelligi debet. Nam uterque Iiber eiusdem autoris saliua redolet. Dieses sog. „Buch der Sentenzen" findet sich allda S. 568 — 572 abgedruekt. In der Chronik erscheint nur die Einleitung wieder-gegeben im lateinischen Wortlaut: Quatuor virtutum species multorum sapientium sententiis deffinitse sunt, quibus animus humanus componi ad honestatem vitae possit. Harum prima est prudentia, secunda magnanimitas, tertia continentia, quarta iusticia. Singulae sibi in officiis quae subsunt, annexse sunt ac bene moratum uirum efficiunt. und dritter Hand genommen werden. Eine Analyse dieser dem 16. und 17. Jahrhundert gelaufigen Geschichtsmacherei lohnt die Muhe nicht. Der Lovvenantheil, was die Belagerung und E r o b e r u n g A q u i 1 e j a's betrifft, fallt wohl dem Historiographen des corvinischen Ungarn, dem Italiener Bonfin zu. Dagegen zeigt sich eine wesentliche Verkurzung der Maximiiianlegende und ihres Anhanges uber die romischen „Hauptkirchen", K. Philippus' u. s. w. gegeniiber dem Vorgange in der alteren Fassung der Chronik. Was nun die Ouellen fiir den eigentlichen Kern der Cillier Chronik in deren urspriinglicher Gestalt, also fiir die Geschichte der „Grafen von Cilli" 1341 —1456 (beziehungsweise fiir den Erbstreit 1456 — 1460), betrifft, so haben wir in erster Linie — wie bereits angedeutet — die vonviegende Selbst a n d i g k e i t der Cillier Chronik festzuhalten oder anders aus-gedriickt, die Thatsache, dass vvir nirgends einer nachvveis-baren Anlehnung an eine altere Quelle oder der stellen-weisen Beniitzung einer solchen begegnen. Nur die anhangs-weise beigegebenen Urkunden von 1362 (1372), 1436 und 1451 stellen sich als greifbare Behelfe dar. Anderseits miissen vvir allerdings annehmen, dass der ursprungliche Verfasser der Cillier Chronik manches von seinen Berichten iiber allgemeine Zeitereignisse aus andern Chroniken, oder aus den im fiinfzehnten Jahrhundert sich mehrenden „Hofmaren", „Zeittungen" u. dgl. schopfte, aber wir vermogen nicht eine solche Entlehnung aus andern Chroniken oder die Provenienz dieser fliegenden Berichte genau festzustellen. Solche Capitel, vvelche allgemeinere Ereignisse zum Gegen-stande haben, sind nachstehende: 1.(9. Cap.): „Vo n einer grossen Z wietracht i n der.Chris te n hei t", worin der Ankunft P.Gregor's von Avignon nach Rom (1377), der neuen Pabstwahl (1378) und des leidigen Sehisma, des Todes K. Karl's IV. und K. Ludwig's 1 von Ungarn (1382), der Tiirkennoth, der Geisteskrankheit des Franzosenkoniges (Karl's VI. 1392). der Gefangensetzung und des Todes K. Riehard's II. von England (1400), des Gegenkonigthums „Ludwig's von Heidelberg" (irrig statt Ruprechfs von der Pfalz, mit der Residenz in Heidelberg 1399 genannt), der Ermordung K. Karl's „von Pullen" (Neapel) in Ungarn (1386), der Ervverbung Treviso's durch Herzog Leopold III. von Oesterreich (1376) und seines Todes in der Schvreizerschlaeht bei Sempach (1386) in kurzen Schlagworten gedaeht erscheint. Diese Verkettung von Daten, vvelche innerhalb der Jahre 1377 —1400 fallen, und deren nur eines (1378) der Chronist anfiihrt, legt gerade eher fiir eine Durcheinandervviirflung chronologisch ungenauer Eindriicke aus der Erinnerung an das Gelesene als fiir eine systematische Compilation Zeugniss ab. 2. (20. Cap.): „Von Kaiser Sigmunden abgang und was gross Mannschlachten bei sein Zeiten beschehen ist, auch wie sein Aiden Herzog Albrecht von Oesterreich nach Im Kunig was.u ln diesem Kapitel finden vvir gleichfalls Fruheres und Spateres vvie in frisehen Reminiscenzen zusammengefasst, so den Tod K. Sigismund's (1437), die Herrschaft seines Eidams K. Albrecht II. (1437 —1439). den ungarischen Thronkrieg, den Ausblick auf die Liisung der Vormundschaft Ladislaus' des Nachgebornen (1452), die Turkenkampfe K. Sigis-mund's von 1392 — 1396, mit besonderer Rucksicht auf den verhangnissvollen Schlachttag bei Nikopolis, und uberdies die Entvvicklung des Hussitenthums, die Verbrennung Hussens (1415) und die Kampfe Albrecht's II. mit derr*Hussiten. 3. (25. Cap.): „Von einem grossen Zug, der beschach von den Christen auf die Tiircken ynd wie die Christen vnten lagen." Hier wird die Niederlage Johannes Corvinus' auf dem Amselfelde und seine serbische Gefangen-schaft (1448) erziihlt, aber durchaus in einer VVeise, vvelche die Wiedergabe einer unmittelbaren Nachricht durch den Zeitgenossen abspiegelt. 4. Das Gleiche gilt von dem 26. Capitel: „Wie in Oestreich eine grosse Verbundnus beschach wider Kaiser Frfederich und von des Jungen Kunig Lasla \vegen" — vvorin des Minoritenbruders Capistran, des Biindnisses gegen K. Friedrich 111. und seiner Romfahrt (l 451 — 2) gedacht vvird. 5- Der Charakter der Reproduction einer z ei t g e no s s i s c h e n „Mare" tritt am meisten in den vier Capiteln zu Tage, worin a) die Eroberung Constantinopel's; b) die Befreiung Belgrad's und die Schlacht vor dessen Mauern; c) die Ermordung des letzten Cilliers und d) die Hinrichtung Ladislaus' Hunyadi erzahlt werden, was auch einigermassen. 6. von den zwei Capiteln gilt, vvorin die Vergiftung Ladislaus des Nachgebornen und die Thronangelegenheiten Bohmens und Ungarns 1458/9 zur Sprache konimen. Dennoch wird man auch in allen diesen Fallen vergebens nach einer bes t i m m t en Ouelle von anderer Feder suchen. Die zu vergleichenden Berichte anderer zeitgenossi-scher Chronik en und sonstiger Ouellen erscheinen im letzten Abschnitte vermerkt. Gehen vvir nun zur naheren W(irdigung des Anhanges in der Vinckhenschen Hdschr. v. J. 1542 (GUB 1) iiber. Es wurde bereits oben angedeutet, dass diese 18 Zusatz-Capitel, die mit der Geschichte der Cillier sonst nichts gemein haben, aber bei dem damals lebendigen Zeitinteresse des deutsch-habsburgischen Oesterreichs fiir die Geschichte Ungarns und bei der vielseitigen VVechselbeziehung derselben mit den Lebenslaufen der C'illier ihre Aufnahme leicht begreiflich erscheinen lassen, dem viel gelesenen Werke des Haug von Freyenstein, eines der „R;ithe und Diener" K. Ferdinand's I. (von angeblich schweize-rischer Herkunft, aus Ziirich), allerdings (wie dazumal gewohnlich) stillschweigend, das ist, ohne die Ouelle zu nennen, meist wort-getreu, hochstens etwas verkurzt entlehnt wurden. Haug von Freyenstein unternahm es namlich, die bereits 1488 als Brtinner Incunabeldruck erschienene und bald darauf neu verlegte Ungarn-Chronik Joh. Thuroc\y s in einen deutschen Auszug zu bringen und von 1465 ab, wo diese aufhčirt, die Geschichte Ungarns bis 1526, namlich bis zur Mohacser Schlacht, fortzufiihren. Diese Haugsche Chronik erschien zuerst 1534 „aui Kosten und Darleyen" des Biirgers von Wien, Hans Me\ker, allda und zum zweitenma!e 1536 zu Augsburg bei Phil. Ulhart mit einem langen, dem damaligen Zeitgeschmack entsprechenden Ti tel. i;) Die von Vinckhen aus Haug's von Freyenstein Ungarischer Chronik entlehnten Capitel sind nachstehende: GUB 1 f. 826-916 (CSsar 111. MS. 111., S. 159 164) (sechs Capitel, vvelche den Krieg K. Mathias' mit K. Friedrich 111. und die Folge-ereignisse bis zur Riickeroberung Wien's durch Konig Maximilian L, somit die Ereignisse v. 1482—1490 behandeln) s. Haug capp. 140 148. F. 91 b —1146 (z w o 1 f Capitel der Geschichte Ungarns von 1382—1439) u. zw. speciell: F. 91 — 95a = Haug 97. Cap. F. 95ž- - 97a = „ 98. „ F. 97a— 98b = „ 99. „ F. 98b—102« = „ 101. (102.) (Das 100. Cap. b. Haug „Wie Konig Carl von den Hungern gelobt vnd der Kiinigin Regiment geschmecht wird" — wird von Vinckhen weggelassen). F. 102 a — 104 b 1 F. 1046— 1056 J Haug 103.— 105.; beziehungswei.se 106., 107. Cap. F. 1056 — 107 a j (Die Capp. 108, 109 und theilwei.se llo in llaug's ung. Chr. fehlen bei Vinckhen. F. 107—109 a = Haug 110. Cap. (etwas verkiirzt). F. 109 — 1116 = Haug 111. Cap. (Die Capp. 112 —115 in Haug's ung. Chr. fehlen bei Vinckhen). F. 1116—112 = Haug 116. 118. Cap. (Das Cap. 120 in Haug's ung. Chr. bei Vinckhen weggelassen). F. 1124 — 1146 = Haug 119. 121. (zusammengezogen). Als Einschub erseheint f. 716—724 (Casar a. a. O. S. 135): ,,Von der erledigung konig Matthie des Iiunad Lasla bruder" = Haug 135. Cap. Als Probe der Uebereinstimmung Vinckhen s mit Haug moge genilgen: Haug. f. 40. Als nun Konig Ludwig (1.) das Vngerisch Reych groesslich g e- V. (GUB 1) f. 91. (Dieser Eingang ist hier weggelassen). Tausend dreyhundert vnd zway vnd achtzig Jar nach der geburd Cristi starb Kinig Ludwig der Sun Caroli. er Regiert XI, jar ein Monat XXI1 tag vnd het das vngerisch Reich groes-lich gemeret, vnd versehied an man-lichen Erben vnd verliess zwo Tochter, die elter hiess Maria, die ward in Ir kindheit durch Kinig Ludwig Iren Vatter dem Marggrauen Sigmond von mere t hett, ward er beladen mit einer schweren Kranckheit und starb am XI. tag Septembris anno MCCCLXXX1I. Er ward begraben zu Weyssenburg in der Capellen, so er selbst gebawt hat. er regiert XL jahr, ein Monat XXII tag. Er versehid on manlichen erben und verliess zwo toechter, die elter hiess Maria, die ward in ir Kindheit durch Ktinig I,udwig iren Vater dem Marggrauen Sigmund von Merhcrn, der her- ") Vgl. dariiber Kertbeny's, Ungarn betrelfende deutsche Erstlingsdrucke von 1454—1600 (Budapest, 1880) S. 111—112: „Ain kurtz vnd grundtlich bericht der Vngerischen Chroniclchen, namlich wie die Vngernn von An-fang in das landt, so sy yeczo innehaben, komen sein, mit anzaigung aller Irer Ktinig, vnd was sy redlichs vnd namhafftigs gethan haben. Angefangen ven Ireni ersten Kunig Ludwig, so MDXXVI Jar bei Mohacz von Tiirken er-schlagen ist." Merhern (!) der hernaeh Romiseher Kaiser ward aueh in seiner kindheit versprochen vnd derselb marggraff Sig-mond vvard am Hoff Kinig Ludvvigs er-zogen. Die ander hiess adiuga (Hedwig) die ward nach Abgang lres vaters Kinigin zu Poln. nach Romiseher Kaiser vvard auch in seiner Kindheyt versprochen vnd der-selbig Marggraff Sigmond vvard am hoff Kiinig Ludvvigs erzogen. Die ander hiess Adiuga (Hedvvig), die vvard nach abgang ires Vaters Kiinigin zu Poln. Ganz anders verhiilt es sich jedoch mit der Beniitzung Bonfiris in der spateren Gestaltung der Cillier Chronik und deren Spiel-arten; denn vvir finden diese Ungarn-Chronik in grosseren und kleineren Auszugen, vvortgetreu oder mit unvvesentlicher Umstyli-sirung dem urspriinglichen Texte cler Cillier Chronik derart untermischt, dass dessen Eigenthiimlichkeit oft ganz verloren geht. Wir vvollen den Umfang cler Ausntitzung Bonfin's durch eine Zusammenstellung des Abdruckes bei Casar (MS. I. und II., erste Columne) mit Bonfin, u. z. in der deutschen Ausgabe (denn diese, nicht die lateinische Originalausgabe lag da vor) nachvveisen. Wir bedienen uns der Frankfurter (Schmidtschen, von Feyerabendt veri.) Ausgabe v. J. 1581, da uns die alteren deutschen Drucke nicht vorliegen. Sie ist ohnehin ein Abklatsch derselben und fiihrt vvie alle den Titel: „Vngerische Chronica das ist Ein grundtliehe Beschreibung dess allermaeehtigsten vnd ge- vvaltigsten Konigreiehs Vngern........erstlieh durch den hochgelehrten Herrn Antonium Bonfinium in 45 Biiehern in Latein beschrieben, jetzund aber dem gemeinen Vatterland Deutscher Nation zum besten in gut gemain Hoch- teutsch gebracht...........durch einen der freyen Kiinste, Historien vnd alter Geschichten Liebhabern P. F. N. mit roem. Kays. Maiest. Freyheit nicht nachzudrucken. Fol. 382 Bil. Text u. 7 Bil. Register. — Das Verhaltniss der deutschen Ausgabe Bonfin's zu der III. Redaction der Cillier Chronik mag nachstehende Probe erlautern: Bonfin d. A. F. 51 a: Vnd damit auch die Biirger zu Aquileja desto basz vnnd sicherer mit den Feinden streitten moechten, haben sie Weib vnnd Kind, Hab vnd Gut, Jung vnd Alt in die nechstgelegene Insel gefloehet, ist demnach dise Haupt-statt mit einer grimmigen vnd harten Belagerung angefochten vvorden..... Casar III. S. 12 (MS. I. u. II.): . .und damit die Aquilejenser desto boesser mit dem Feindt streiten mochten, haben sie Weib vnd Kinder, Haab vnd gutt in die darnegst gelegene Insul ge-flichtet; ist demnach die gross und mtechtige stadt mit einer harten Belagerung angefochten vvorden..... Bonfin (D. A. V. 1581) f. 51 a-- 526 „ „ „ „ 203&—204* = „ „ „ „ 204^—205 b -- n n n n 222a n « » 223^ n n „ 272 6 U. 273«) i. n D n 2"?4b (' = Casar III. MS. I. u. II. S. 12—15. == r> n n n n 3Q- = n n n n n 4-1 44-= n n v r> n 71-=== n n n n n /2 3. n v n n r> 7 o 9 (im kurzen Auszug das Herkommen und Wesen Johann's Corvinus). „ 249^ u. b. = Casar III. MS. I. u. II. 79 (kurzer Auszug u. den Kampf Johann's Cor-. vinus mit den Turken um „Sarnonu). Bonfin (D. A. F. 1581) f. 252 b = Casar III. MS. I. u. II. S. 85/6(aus- zugswei.se, ii. d. Sehlaeht b. Kossovvo oder auf dem Amselfelde 1448). „ „ „ „ 254 6 u. 255) C. grund (!). — ') H. gegen- wertigt. — ") H., GUB 1, W6 von solchen (ohne „Dingen"). — 9) H. schriffts. >") H. ja. — ") H. handell. — >2) fehlt bei H. — 13) W 8 : verglichen. — '■») H." eins leuttet. W7, W 8, „begrebt" statt pimelt. — '») C. sezet. — '6) H. und machtig was. — ") H. gestam. —- ls) Dieser Schlusspassus findet sich b. W8 in nachstehender Fassung: die etvvan gemechtiget alss man vvol brieffen mag an den gemeuern vnd khostliehen gestein, so man da findt, gepurttig vnd alda gemarttert ist worden. C. (GUB l) S. 6 finden sich noch ausserdem folgende Schlussvvorte: Bitte derhalben, dieweil ichs so herzlich guet gemeindt, wolen ir disen meinen geringen Dienst und Arbeit gefahlen lassen, der barmherzige Gott vvolle vnser Ieben durch seinen geist bessern und der ewigen Freidt nach disen leben vvirdig machen. Amen, Amen, Amen. (1. Cap.) Legend von S. Maximilian, wie der von Cilli gepiirtig1) und auch gemartert ward2). (H. 666 bis 672; C. 15—22.) Nach der gesehrifft der hei-ligen marterer St. Hermachor3) und Fortunat, die junger ge-wesen sind St. Marci des lieil. Evangelisten, der zue Agley in der grossen stadt vvas gesessen und dieselb stadt hernach von kunig Eeczlen4) ist zerstort5) vvorden, und die vorgeschrie-benen heiligen marterer St. Hermachor und Fortunatus haubtherren sind in dem pa-triarchthumb zue Agley, wann siefi) das zu christlichen glauben haben bekert, die schreiben also, dass nach der auffarth unsers herrn Jesu Christi die7) heiligen zvvelffpotten unsers herrn, die unser herr geseczt hat zu fiirsten und vicarien iiber alles erdreich, die haben erczpis-thumb, pisthumb und kirchen geseczt und ausgetheillet in menigen landen, und haben die ihren 8) jungern empfollen aus-zurichlen. Undter denselben kirchen vvas9) das ertzpisthumb Laurensis, das vormahlen bey Ens gevvesen und hernach Vita S. Maximiliani Archiepiscopi Laureacensis et Martyris (Pez, scrr. re. a., I., col. 22—33). Tradunt namque scripta Sanc- toru m Hermagorae et Fortunati di- scipulorum S. Marci Evangelista;, quod post gloriosam ascensionem domini nostri Jesu Christi beati apostoli, quos ipse Rex regum et Dominus dominantium consti-tuit principes superomnem terram .......ipsi per se el. per suos discipulos . . . ecclesias cathe-drales, tam episcopatuum, quam archiepiscopatuum.... certis di-stinxerunt limitibus per univer-sum orbem et ipsas propriis sacer-dotibus commiserunt regendas. Inter quas sancta Laureacensis ecclesia nec tempore nec dignitate posterior, nomen metropolis et archiepiscopatus titulum primitus est sorti ta...... ') fehlt bei H. — 2) H. vvorden. — 3) H. u. W8 Eermaeher. — *) H. Earzli, W 8 Erczlei. — 1) nach W 8, H„ C. (GUBl) u. a. gestort. -i)W8 hat statt: wann sie „die". — J) H. des. — «) C. zvveen. — !») fehlt bei H. — ln W 8 fehlt der ganze Passus von „und haben" bis „kirchen was". — gen Helffenbergk, das ist genn Saltzburgk von St. Ruprecht ist iiberlegt, und dieselb kirchen10) nicht die minst ir) was an dem alter 12) und vviirdigkeit in dem-selben ertzpisthumb Laurensis prouinz. Zwo und zwantzig mechtiger stadt vvarn, die ali derselb ertzpischoff mit ihm selber oder mit seinen weich-pischoffen13) ausrichtet, und Cilli was derselben stadt auch eine die etwan iiberreich war14) an gut und edlleuten, die darin sassen, und Cilli die stadt mit15) kostlichen mauren und thiir-men1''), marmbelstein und kostlichen pallasten vvunderlich 17) was gezieret, und was die zeit als machtig, das sie billig die ander Troia 18) was geheissen, die 19) hernach von gottes ver-hengnus gantz von den bar-baren2 °) wardt zerstohret.2 J) In derselben stadt Cilli was ein edler vvohlgebohrner und mechtiger mann gesessen, der reich, guter sitten und ein gotzdech-tiger christen was; der het mit seiner vvirtin einen aynigen sun22) 10) fehlt bei W8. — '<) H. innerst. W8 geringist. — 12) H. altar. — 13) H. Weybischen. — 14) W 8 die also iiberreich war. —■ 15) W 8 sassen, auch mit. — ">) W 8 thuren. — 17) H. wiirderlich. — ls) H. Droya, W 6 Troya. -- 's) W 8 unnd. — 20) Nach W8, H. Barbari; i. a. Hdschrr. Warbari, Barvvaren. —- 2<) H. verstohret. — 22) Wir folgen GUB 1 (vgl. Casar III, 16) u. W 6, W7. W8 hat: ein guet und andechtiger christ war.....mit seiner frauen..... H. statt: „gotzdechtiger" bis „aynigen sun" — nur: „und ein einiger Sohn, und der von vveissagung" &. —- Infra quos terminos viginti duae civitates famosae, nec minus opu-lentce continebantur, quas omnes ipse Laureacensis episeopus per se et suos suffraganeos guberna-bat. (Cap. 2). Celeia vero una de numero civitatum praemissarum quondam opinatissima, divitiis referta, habitatore stipata, armis potens, generositate nobilium et illustrium civium inclyta, turrium atque marmoreorum palatiorum aedificiis insignis, in rebus bellicis ex frequenti exercitio instructissi-ma atque ita celebris et famosa exstitit, ut quasi altera Troja me- rito dici posset............... a barbaris funditus eversa...... In hac itaque civitate fuit quidam Vir generis nobilitate speetabilis opibuslocuples,morumhonestate praefulgens, fide catholieus, reli-giositate cunctos prsecellens.... .... Habuit etiam consortem, thori foeminam pudicam,..... .....ex qua unicum tantum- modo genuit filium,.......... und der23) von vveissagung des geistes genanndt was Maximi-lianus, das zu teutsch ist gespro-chen24) als ein grosses opffer, wann er ali sein25) vaetterlich erb und darnach sein selbst leib26) durch gottes lieb vvillen hat aufgeben und geopfert. Derselb heilig, do er noch was ain kind, do het in gott und auch die weld lieb 2 T) und vvie wohl er zeitlich geczogen28) was, so mueht29) er sich nicht in die kindliche torheit, sondern er lebt als geistlich, das an ihm nichts30) zu straffen vvar, vvurdt gemerckt. Do er alt vvardt sieben jahr31); do wardt er geantvvortt einem32) erbarn priester, der hies Oraneus33), der ein mann vvas34) einer be-vvertten heiligkeit, das er S. Maximilian solt lernen, dem er gar unterthanig vvas, und gedacht35) stetig36), vvas er von demselben priester hort. Und do er alt vvas dreyzehen jahr, do vvardt sein vatter zu gott ge- quem Maximilianum špiritu pro-phetico nuncupavit. (De N o m i n e e j u s) (Cap. 3). Maximilianus nam-que quasi Maxima libans dicitur .......... Infantulus igitur iste..........hominibus gra- tus,Deo gratior,licet a parentibus, quibus erat iunctus, educaretur delicate; nullis tamen deliciis illectus est, nec se stultitiis puerilibus immiscuit, sed omni mansuetudine et modestia sata-gebat, ut in eo nihil reprehensibile notaretur. (Col. 24, cap. 4). Cum autem factus esset annorum sep-tem commendabatur a parentibus cuidam Presbytero nomine Ora-nio, mirse innocentiae at approbatae sanctitatis viro...... ut eum sacros apices et legem Domini ......instrueret. Quem ipse puer aure benivola et intenta liben- tissime audiens...... cuncta, quae ab eo vel ab aliis religiosis et sapientibus didicit, in ventre memorice recondens ........ Cum vero terdecimum eetatis suae annum attigisset; pater ipsius. .. . . migravit ad dominum, matre 23) W 8 vvellieher. — 24) W 8 alsouil ist gesproehen. — **>) H. als ein vaetterlich erb. — 26) h. lieb. W 8 sein leib. — ") Die Worte „willen hat aufgeben — die weld lieb" fehlen bei H. W 8: durch gottes vvillen aufgeben und geopffert. Derselb heilig vvardt noch ein khindlich gestalt, der gott und welt sehr lieb. — 2e) H. erzogen. W8 dasz vvie wohl er zeitlich geczogen. — 29) W8 mast er sich doch nicht .... — 30) H. nichts daran. — 31) W8 darumben als er nun seines alters siben jahr erreicht . . . ■— 32) H. genandt vvortt. H. einen. W 8. gab man ihme einen. — 33) H. Oranes. — 34) H. vvardt. — 3I>) W 8. betrachtet. — 3«) Nach W 8, h. u. C. stadtlich, stattlich. — nohmen, dem darnach iiber sechs jalir sein eheliche 3T) haus-fraii mit dem todt nachvolgt, die ilir tag hie seeligklich be-schlossen. S. Maximilian, do er also vatter und mutter nicht hett, do verbarg er in die 38) scho^s armer leuth allen seinen zergenglichen reichthumb, da-mit er den evvigen reichthumb erbe39), und do er also sein junge zeit einmahl rechtlich 40) verzerte, do starb der ertz-pischoff zu Ens, genandt Eleu-tarius41). Do wardt nach ihm St. Quirin42) zu ertzpischoff, der gar edl was von geschlecht; jedoch so was er noch edler an heiligkeit, dann er was des durchleuchtigsten, des ersten Philippi sun, der da herr vvas der obern und der niedern Pan-nonia 43) und darnach zu einem romischen kayser wardt ervvalt; do der kayser ist gevvesen, der die heilig christlich tauff hatt empffangen, den auch Origenes der lehrer mit seiner predig hatt bekehret, der auch seinen sun Philippum, der noch ein kindt war, jedoch so was er erleuchtet mit gottlicher vvejs-heit, liesse tauffen und macht adhuc superstite ...... qure etiam post sex annos maritum secuta feliciter diem clausit extre-mum. Post obitum vero amborum beatus Maximilianus ....... . residuum.....in sinum pau- perum . abscondit . . . se post hanc vitam centuplam receptu-rum et perennem gloriam posses-surum. Decursus itaque innocenter infantiae pueritiaeque annis . . ......... (col. 25, cap. 6) Igitur cum Eittherius Laureacen-sis archiepiscopus vocante Deo prgesens seculum reliquisset mo-riens, successit ei S. Quirinus, progenie quidem serenissimus, sed morum honestate ac vitas sanctitate longe nobilior, filius illustris Philippi Senioris, qui dominus Pannonise superioris et inferioris in Romanum im-perium est electus. Qui primus ex Romanis Imperatoribus fidem catholicam in baptismi sacramen-tum accepit, ad prcedicationem Origenis Doctoris egregii, filium-que suum quinque annos tantum habentem, sed industriae naturalis et saj)ientise inčestimabilis matu-ritate pollentem, Catliolicse fidei 3f) H. seel. C. heilige. wiirbe. — ,t0) W8 reiehlieh. W 8 den. — 3») C. goben (!), W 8 er- 4I) H. Ellentarius. Vita Maximiliani eap. 6. Eutherius. — W 6 St. Quirien, GUB l St. Luwen. W8 Lauren. C. S. 17, Quirin (GUBI hat aber St. Luwen). — «) h. Bononia; GUB 1 (C. S. 17) Banonia. — ihn zu einem romischen konigk; und do sy also christen wurden mit willen und raht Ouirin, der auch ihr erb war zu aller ihrer hab, gaben sy ali ihr erb mildigklichen zu dem ertzpis-thumb 44) Laurensis. Darnach sandten sie ihrer ritter einen, genandt Decius, gen Rom umb den zins; der fandt da einen grossen schatz, den er aussold-net45), und zog iiber sein eigen herrn, und schlug sie beyd zu todt. Nach der abgang hielt das romische reich Decius der un-getreue mit gewalt, und thet an der christenheit den sieben-den schlagk, wann er die hei-ligen papst Fabian, Cornelium und Sixtum mit etlichen an-dern hat gemartert. Darnach S. Quirin, do er etlich jahr das ertzpisthumb Laurecense46), die zeit bey Ens gelegen, hett loblich und christlich ausgerichtet47), do wardt er genohmen zu einem patriarchen zu Agley, do er durch gottes lieb willen hett maniche wiederwertigkeit auff-genohmen. Darnach \vardt er unter dem kayser Diocletiano gemartert48). Nach seinem abgang wurden alle priester und simul et imperii consortem as- sumpsit......... Accepta igitur baptismi gratia ambo im- peratores........ totum suum patrimonium de consensu et bona voluntate S. Quirini, qui erat ipsorum cohaeres, Laurea-censis ecclesife liberaliter contu- lerunt ..... (cap. 7) Porro Decius Tribunus, prasdictorum imperatorum servus........ utrumque uno die imperatorem patrem Veronae, filium Romse perimi procurabat et sic imperium surripuit..... inventor doli......... per- secutionem immanissimam, quse septima post Neronem fuit, in Christi membra exercuit, in qua .....principes ecclesiae Fabia- num, Cornelium, Sixtum cum suis clericis . . . et alios Christi-anos innumerabiles occidit. . . . .....(col. 26) S. igitur Quiri- nus, cum per aliquot annos Lau-reacensem ecclesiam rexisset, feli-citer est assumptus ad Aqui-legiensem ecclessiam pro primate ; ubi post inulta certamina, quas pro Christo viriliter dimi-caverat, demum persecutione in Christianos exorta sub Diocletiano tyranno......glorioso martyrio coronatur. 44) H. Ertzbischtumb. — 46) d. i. als Sold verwenden. — <«) H. Laureners; G. Laurenens. — ") W8 regieret. — 4S) H. gemardert. — layen des uber ein 49), und er-welten S. Maximilian zu einem ertzpischoff Laurecens. 50), von dem der gemeine laut war 5 zu der zeit ihm keiner war gleich zu einem heilligen leben und an gottlicher kunst. Do wardt er vvider seinen willen in das ertzpistumb gesetzt, darin er sich gehalten hat demutig-lich und seeligklich, und zoch gen Rom, und wardt von S. Silvester dem h. Pabst da be-stattet und nahin an sich den gewalt in allen landen, den christlichen glauben zu predigen, und kam hinwieder in sein provintz gewapnet mit zwayen hoernern, die auff der bischoff-Inful sein, die alte vnd die neu eche bedeutten52). Und do S. Maximilian in dem wein-gartten unsers herrn Zebaoth, das ist in dem heilligen christlichen glauben ausreittet, das auszureitten was, und pflantzet, das zu pflantzen was, und do er ihm also unz auff den abent getreulich gearbeitt hett, das er nun seinen lohn und him-lischen soldt empffangen solt, do wardt er davon gerufifet. Und do das ennd seiner ruffung Post cuius assumptionem votis totius cleri concorditer poscentibus...... . . eligitur in episcopum Laure-acensis beatus Maximilianus, de quo generalis farna et rumor veri-dicus quod non haberet parem in irreprehensibilis vitae meritis, in sanctas conversationis tenore, in sanae quoque doctrinae prero- gativa......lile vero licet satis renitens Pontificii culmen adeptus .... caritatis humilitatis ceterarum virtutum seriem . . . custodire.....satagebat .... (cap. 8) Romam proficiscitur. . . . . .... ubi a B. Sixto, qui tunc ecclesiae romanae praeerat, bene-dictionem apostolicam et praedi-candi verbum Dei auctoritatem accipiens ad propria revertitur.... Reversus igitur B. Maximilianus ad provinciam suam .......ar- matus frontem geminis cornibus legis et evangelii........... ..... (co/. 27, cap. 9) Cum vero B. Maximilianus in vinea Domini evellens, destruens, dis-perdens, dissipans, asdificans et plantans sic strenue laborasset usque ad vesperum; vocatur a Domino diurnum denarium ac-cepturus. Appropinquante igitur vocationis suae termino, cum «) H. das aber in. C. (GUB l) das uber ein. — 5») H. Laurerens. — 51) C. (GUB l) von dem der gemain leut. W 8, der von gemainen leuten war (!). — ") fehlt bei H., W6, GUBl; nach W7 und W 8 eche (ehe) = gesetz (legem). — nechnet nu, und do er nun in sein ertzpistumb den samen 53) des heilligen christlichen glauben iiberall bett gesaet und sy mit sutter christlicher lehr und predigt het gefeuchtet54) nach gottes geboth, erhub er sich und kam in die stadt seiner geburth, Cilli das die stadt, die in der weldt geberet het, auch gott mit seiner h. marter ge-bahr. Zu den zeitten der kayser Carini et Numeriani55) (einer), der hies Eulasius56), wardt in die stadt Cilli gesendt, die ver-bunden was, mit andern um-liegenden stadten den zins gen Rom zu senden, und das der-selbe Eulasius Cilli und ander stadt vor den herrn (offenbar = heeren) solt beschirmen. Do er gen Cilli kam, da zvvangk er die christen, das sy solten opffern dem abgott Marti, das die unglaubigen daselbst zu Cilli thetten und ihn anbeteten, und Mars ist also viel gesprochen als der todt. Wann Mars der pant57) auch die chrafft und influs het auff das blut ver-gossen, und nun58) etliche christen da zu Cilli von furcht wegen des todtes und auch iam fidei catholicee plantulam studiose per totam provinciam sevisset et eam salutaris doctri-nae faecundis imbribus irrigasset; Domino jubente accessit ad lo-cum suae nativitatis, ut eadem tellus, quse ipsum genuerat mundo, transmitteret mundo, transmitteret Paradiso....... ...... (col. 27—28, cap. 10, wo von K. Carus und dessen Sohnen Carinus und Numerianus die Rede ist). (col. 28) .....Horum temporibus et ab eisdem mittitur ad urbem Celeiam quidam tyrannus nomine Eulasius............ et terram illam, quee tunc tem-poris Romanae tributum solvens ditioni et tuitioni Romana' su-berat, acriter vastantium cohi-bere deberet viribus et prassidio Rotnanorum ............ {cap.H) Ingressus igitur Eulasius urbem Celeiam.....in cra- stino jussit clamari voce prae-conis, ut universi utriusque sexus cuiuscunque conditionis conve-nirent absque dilatione ad tem-plum Martis, eumque placarent suis victimis et oblationibus . . ............(Nec mora, concurrunt omnes pagani) et cuni eis plurimi, qui fidem catholicam professi iam fuerant, alii metu tormentorum, 5«) H. sahmet. — 34) H. gefruchtet. — 55) H., W 6, GUBl haben das verstummelte: Kaiser Thurian, W8 kaiser Thurii; nach W7; vgl. C., S. 19. — 56) H. Erlasius. — s?) H. u. C, baut, bauet. — &8) H. neum. — etliche von leichtmiethigkeit wegen, den ehe59) genandten abgott opfferten; daruber \vardt S. Maximilian sehr betriibet und bettet mit heissen zehren hin zu gott und sprach: herr Jesu Christe, der du durch der un-gehorsamen willen des ersten menschen das gantz menschlich geschleoht, das aus der vvollust des paradies wardt in ein gross armuth gestossen, und dassel-bige menschlich geschlecht (du) mit deinem rosenfarben blut geruecht60) hast zu erlossen, sich 6') an uns mit den augen deiner barmhertzigkeit, nimb wahr, der wolff ist ausgesandt, das er die schafflein deiner herdt fresse und zerstreue. Zu handt hort er eine stimb vom himmel: fahr hin frolich, das du schauest die durstigkeit des tirannen. Do erhub er sich und kam zu Eulasioli2) und sprach: bistu nicht gesandt worden in das landt, das du es beschirmen soltest von den feinden? nun bistu dem landt schadlicher, dann die feinde sindt, wann sie todten das volck nur leib-Iich, aber du todtest es an leib und seel. Do sprach Eulasius: alii levitate animi ad praeceptum tyranni simulacro thura cremantes et varias victi-mas immolantes. Quo audito, B. Maximilianus prostravit se in pulvere, orans cutn lacrymis et dicens : Domini Jesu Christe, qui propter inobedientiam primi parentis totum genus humanum de Paradysi deliciis eiectum in sententia pcenalitatum et mise-riae, miseratus de sinu patris descendens, tuo sanguine redi-mere dignatus es: respice de sublimi solio gloriae tuae. Ecce enim missus est lupus ingluviosus et insatiabilis, qui gregem tuum discerpere et agnos tuos absque miseratione nititur absorbere . . ......... Facta est vox ad eum dicens: Ne timueris Maxi-miliane, sed surge pergens con-fidenter et confundas audaciam tyranni. Surrexit igitur et (si-gnans se signaculo S. Crucis in-trepidus) obtulit se in faciem nequissimi iudicis, dicens: Nonne tu missus eras ad istam terram, ut eam defensare deberes ab hostibus? Tu vero omni hoste perniciosior, quos salvare de-bueras, perdis: (col. 29) quos tueri proscribis, in discrimina pellis; quos a morte defendere, mortem inferre corporis et ani-mae non formidas .......... 69) h. er genandten. — eo) h. gefrucht. C. gesuecht. Zu Anfang des Satzes muss statt d a wohl d u gelesen werden, was sich dann nochmals zu Ende vorfindet. — 6i) h. stih. — «2) h. Fulasia. — bist du nicht der claffischfi3), den die christen ihren pischoff nennen? do antvvorttet St. Maxi-milian: ich bin ein knecht Jesu Christi. Do sprach Eulasius: wie getarstu64) das volck be-triigen, das es anbett ein un-erkandten menschen in Judea und der da gecreutziget ist und dasselbig volck versmacht 65) die untodtlichen gotter. Maxi-milian verantvvortt: du sprichst gar recht, das deine bilder, die weder sehen noch hfiren, un-todtlich sindt und nimmer ster-ben, dann sy nie gelebt haben66), wann der, der sy gegossen und gemacht hat, ihnen nicht mocht geben das leben. Wann hett derselbige meister das thun mogen, so wer er viel grosser und besser gewesen, dann euer abgotter sindt, denn wer ein ding gemacht, der ist hoher dann sein gemacht; aber die bosen geist, die pflegen zu beseczen 67) ali abgotter, das sy euch irr machen an der war-heit und euch blenden und (cap. 12) Eulasius (hsec audiens .......) dixit: Tu ne es ille garrulus, quem Christiani suum Pontificem appellant ? Maximi-lianus constanter dixit: Ego Domini Jesu Christi servus sum . . . Impius iudex dixit: Quas ergo temeraria et vesana pree-sumptio tibi persuasit, populum terrae istius fallacibus sermo-cinationibus dementatum sic se-ducere, ut relictis et contemptis diis immortalibus cuidam homini ignoto, in Judaea crucifixo, di-vinos exhibeant honores? Maxi- milianus respondit:....... Bene ergo idola tua di-cuntur immortalia: quia nun-quam morientur, eo quod nun-quam vixis.se probentur . . . . .....revera non vivunt nam licet artifex ea formaverit et sculpserit ad suum libitum . . . . . . nec ipse artifex dare eis po-tuit spiritum vegetantem. Quem etsi dare potuisset, profecto tališ factor dignior esset sua factura et deberet potius adorari. Con-sueverunt autem spiritus aposta-tici se in huiusmodi simulacris recipere et stultos homines,Deum verum non habentes, hac arte deludere. W 6 Khlafiseh; C. S. 20 (GUBl) Klafiseh. Klafisch = Klaffer, entspre-ehend dem lateinischen Ausdrueke „garrulus" im Texte der Vita St. Maximiliani 6, Pez I. 29 (tunc es ille garrulus?) Schmeller's Idiot., 11., 353 u. klaffen, klaffig. W7 hat seoffitseh, offenbar den Ausdruck verkennend ; solite darin das sloven. škof = Bisehof steeken? seoffitseh = Bischoflein? — 64) H. was darfst; C. S. 20 wie derfst; GUBl wie geterstu. — h. seindt dasselbig volgk veracht hat. C. vermaeht die untodtlichen gieter(!) — 66) W8 hat folgende Construction: das deine bilder, die vveder sehen noch hoeren sindt und nie gelebt haben auch nimmer sterben. — ") H. zu sehen. —- uncz in die finstemus68) ver-fiihren. Eulasius sprach: hastu nicht gehort, das die uniiber-wundenen kayser und der raht zu Rom das geboten haben, das man den maniger-ley69) marter solt anlegen, die den gecreutzigten70) anbetten und sprechen, das er gott were, und den du predigst, der71) an des reichs gewalt sich selber fiir ein gott aufgeworffen. St. Maximilian verantwortt: Jesus Christus hat sich erbarmet iiber unser blodigkeit und hat sich genidert und die gestalt des knechts an sich genommen; in der gestalt ist er erfunden als ein mensch; darumb hat er der gottheit nie verloren, der mit dem vatter und mit dem heillig geist himmel und erdt-reich beschaffen hat und her-schet und beschirmet evviglich. Mars, dein gott, ist nicht an-ders wenn der todt, wann er freyet sich in der menschen todt, kriegen und streiten. Do er-ziirnet Eulasius und sprach: mir zimbt nicht, solcher ding zu achten; aber das weiblich und mtissigk volck hat lust zu horen die inerlein; aber sint7a) du iibel sprichst unserm 6>i) H. uns. . . W 7: uns in das 70) H. u. W. den geereuzigten golt. — sindt. C- blos: aber, sint (mhd.) = wei (cap. 1$) Eulasius dixit: Nun-quid non nosti edictum ab in-victissimis Imperatoribus et a Senatu Romano jam dudum emanasse, ut variis tormentis multentur omnes confitentes, Deutn esse crucifixum istum, quem tu praedicas, qui absque sacri senatus auctoritate seipsum deificavit?................. Maximilianus respondit, Christus Jesus........cum in forma Dei esset, non rapinam arbitratus est, esse se sequalem Deo Patri Omnipotenti; sed semetipsum exinanivit formam servi accipiens, Deitatem non perdens, in simili-tudinem hominum factus et ha-bitu inventus ut homo...... (col. SO) Mars etiam, quem tu colis et adorare iubes, nihil aliud est, quam mors, unde et nomen accepit, et qui in mor-tibus hominum leetatur . . (cap. 14) His auditis, nequis-simus judex nimio furore cor-reptus, .... dixit: Fabulosa deliramenta, quse tu continuare studes, audire vel animadvertere mihi non fas est: .... muliebre tantum vulgus otiosum auditis fabulis delectatur Finsterhaus. —- 69) H. meinigerley. — 7I) d. a. Hdsehrr. u. C. der. — ") H. i, indem; vgl. d. spatere sintemal-en. — gott 73), an dem ali unser hoffnung, unser seligkeit liegt, do ist nicht anders, dann nur du kombst wieder zu seinen hulden mit dem opffer, oder du wirdest ihm huldigen mit deinem blut, wann man dir dein haubt darumb74) abschlagen wirdt. Und schueff seinen rit-tern75), das sy ihn schnellich fiihrten in den tempcl Martis und ob er ihm opffere, so solten sy ihn lassen leben und ihn machen zu einem pischoff des tempels; do er aber daš nicht thette7i;), so solten sy ihm das haubt abschlagen und dem ab-gott sein blut opffern. Zu handt fielen sy, die ritter, ihn an und furten ihn zu dem abgott Marti, und do er ihm nicht wolt opffern, sondern Jesum Christum mit andacht anbetet, do schlugen sy ihm sein heilig haubt ab. Und do das_ sahen die christen-frauen, die zu Cilli waren, trugen sy bey der nacht seinen hey-ligen leichnam und begruben den bey der stadt in ein ein-faltiges begrebnus durch furcht vvillen der heyden, da unser herr viel zeichen und vvunder hatt gethan durch S. Maximi-liani vvillen, und S. Maximilian Tu vero, quia invictissimo Deo Marti, a quo tota spes nostrae dependet salutis, blasphe-mans detraxisti — nihil aliud restat, nisi ut sacrificando ipsum tibi reconcilies, aut placabis eum certe proprio sanguine, tuo ca-pite amputato. Dixitque mili-tibus : Festinanter ducite ipsum ad templum Martis: qui si sacri-ficare (et ab errore suo desi-stere) decreverit, vitam et Pon-tificatum templi obtineat, sin-autem, abscisso capite, libare Deo Marti invictissimo. Ulico milites scelerati Sanctum virum rapientes, duxerunt ad fanum Martis et quia omnino recusavit sacrificare, sed in con-fessione nominis Christi con-stanter perstitit, occiderunt eum, sicut eis erat prEeceptum. Ve-nientes autem Christiani nocte, tulerunt corpus eius et sepe-lierunt illud iuxta civitatem, humili quidem sepultura propter metum paganorum: ubi Dominus plura signa et miracula per merita ipsius sicut in vita et post mortem ostendere dignatus est. ") W8 hat den Passus: so du vnsern gott uebel anmuettest. — 74) H. dariiber. — 75) H. mit seinen rittern. — 76) H. wahr (C. wer) aber das nicht. — ist gemartert worden, do man zahlt nach Christi geburt zwey hundert und ein und achezig77) jahr, an dem vierdten idus Octobris, das ist funff tag vor St. Galln tag, und das ist be-schehen zue Cilli unter Taro78) dem kaiser und St. Gaius, was dieweil pabst79), der von Dio-cletiano darnach wardt gemartert. Nun mag ein jeder vvohl mercken, wie gar zergenglichen weltlieher ruhm, gewalt und reichthumb ist; das Cilli die stadt die zeit so mechtig ist gewesen, das prifft man noch heutiges tags vvohl an den starcken mauren und an den grossen marmelstein80), die man da findet, und sonderlich bei dem jungprunnen81), da vor-malln ein saal82) gewesen ist. Wenn man wol ein solches stuck da findet, das kein hultzerner wagen83) magk ertragen, vvie die dar kommen sind, das ist mit grosser macht und reichthumb dargangen. Unddieselben Passus est autem B. Maxi-milianus Laureacensis archie-piscopus pro fide Christi apud urbern Celeiam extra muros anno Dominicae Incarnationis 281 cjuarto idus Octobri: Beato Gajo Papa et postmodum sub Diocletiano passo, Romanae ec-clesiae prassidente, Caro, Carino et Numeriano simul Romanum Imperium tenentibus, (sub Eula-sio judice seu tyranno). ") naeh GUBl. H. . . . und zvvantzigk jahr; W6, W 7, W8: neun und achezig jar. — ") Taro dem kaiser fehlt bei H. Soli heissen Caro, vgl. die Vita S. Max. col. 30. W8 hat Thurj u. statt Gaius: Gaiso. Die Zeitbestimmung des Martyrertodes Maximilians ist in W6 u. GUB 1 richtiger als in H. In der Vita heisst es namlich a. a. O.: passus est , . . anno 281 ... B. Gaio p. postmodum sub Diocletiano passo, Romanoe eeclesias praesidente, Caro, Carino et Numeriano simul Romanum imperium tenentibus. — H. S. Ganis, der dieweil babst was. W 6 u. GUB 1 haben die Schreibung des Namens vvie in d. Vita S. Max. zu finden; a. a. O. col. 30. - »») H. maruelstein. — si) H. Zug-Brunn. — 82) Saal (sall bei GUBl) fehlt bei H. — 83) hultzerner fehlt bei C. — leuth hetten ihn gern evvigk gedechtnus gemacht und jeder lies ihm sein zeichen und nah-men mit hauptpuechstaben84) graben in die herten marmel-stein 85). Derselben leuth doch nun gantz und gar vergessen, wann der stein noch etlich zer-brechen seindt, und ob man sy nun lesen kan, so weis doch nieniandt von ihnen zu sagen. Das erdtreich ist das schvverist und unsaubrist elemend8'), und so wasser, lufft und feuer iiber sich ziehendt, so zeucht das erdtreich nur undter sich zu dem center, das ist zu dem inwen-digen mitter des erdtreichs, daselbst8') die hell ist vvesendt-lich, als das die lehrer schrei-ben, und also ein jede seel, die sich zu fast mit irdischen sachen bekummert, die 86) magk nim-mer iiber die sun und iiber das gestirn fiir gottes anbligk kommen, wann sy mit irdischen siinden ist beschvveret. Der vveis Seneca schreibt in ainem buch, das haisst Trage-diarum89), das dem menschen kombt ain pitter todt, der mit s4) H. grossen Buehstaben, ebenso W8. —■ "5) H. niaruelsteinen. — KG) H. Elendt (!) — 8;) Die VVorte von „/.udeni center . . . daselbst" fehlen bei H.; statt daselbst „woselbst«. - ss) H. der. — R") Vgl. das Citat aus der Tragodie „Thyestesu (M. A. Delrii, ex S. J. Syntagma tragoedise latinse. Antv., 1593, I-, pag. 214), vers. 400—3: lili mors grauior incubat, qui notus nimis omnibus, ignotus moritur sibi. — vveltlichem rumb vvirdet erkhandt und in seiner gevvissen stirbt im selber unerkhandt.90) (2. Cap.) Von St. Ruprecht, vvie der darnach gen Cilli kam und weihet selber zu CilliS.Maximilians kirchen. (H. 673; C. 22—3.) Do nun ergangen waren nach der marter S. Maximilian drey-hundert und fiinffzigk') jahr, do wardt S. Ruprecht von seinem pisthumb zu Wurnitz (Wurms) unrechtlich vertrieben. Do kam er gen Payrn und uberlegt das erczpisthumb von Enns gen Helffenbergk2) oder gen Saltz-burgk, nach gunst und raht der herrn landtleuth. Darnach zoch er durch die landt Bayern, Oestreich 3) und Steier4) und predigt den christlichen glauben. Und kam also gen Cilli und sach do die licht lucern5), die vor gott leuchtet, den leichnam S. Maximiliani liegen in einer einfeltigen kirchen, und vveichet selber das kirchel und etliche andere kirchen in nahmen S. Maximiliani, als man das heutiges tags wohl sicht etc. Vita S. Maximiliani etc. (Col. 29-30; cap. 15.) ... B. Rupertus Juvavensium Archie-piscopus et Patronus. Qui a ripa Rheni de civitate VVormatia veniens ad istam provinciam consummatis 220 annis post passionem Scti. Maximiliani — vidensque illam clarissimam et singularem hujus terrae lucernam lucentem in caliginoso loco . . ...... corpus scilicet B. Viri Maximiliani .... plures eccle- sias, (ut hodie liquido apparet) sub ipsius patrocinio dedicavit. 9U) Dieser ganze Schlusspassus fehlt bei H. Ihn haben C. (GUB t), W6, W 7 u. W 8. ') H. funffigk. — 2) Die Worte „Bayrn und . . . Enns gen" fehlen bei H. — Helfenberg — die allerdings naive Verdeutschung des kelto-romanischen Namens Juvavo, Juvavia, nachraals Salzburg. — ') H. Oestreist. —• 4) H. Steuer. — s) H. Rueern. (3. Cap.) Von den haubtkirchen, die die zwelffpotten zu christlichen glau-ben haben bekert. (H. 673; C. 23-24.) Do die heillig kirchen Lau-rensis, das ist das ertzpistumb zu Enns, zu den zeiten St. Peters des fiirsten der heilligen zvvelff-potten unsers herrn zu dem heilligen christlichen glauben kam mit andern kirchen ihr eben alt, das ist Agley, Rauen, Beneuent, Maylban (Mayland) und andere kirchen, und aber in den obern landen Trier, Koln-Agripp, die1) sindt mit einander von den jungern der heilligen zvvelffpotten zu christlichen glauben kommen und ausgetheilt vvorden mit gewissen gemerken 2), das in der histori der heilligen marterer Herma-chor 3) und Fortunati S. Marx junger sonderlich ist begriffen etc. (i. Cap.) Von dem kayser Philipp und seinen suhnen Philippo und Quirin, wie sie alls ihr vaetterlich1) erb zu pistumen und gotteshaussern geben haben, derselb was der erst kayser der christen. (H. 673—674; C. 24.) Es ist zu vermercken, was des vorgeschriebenen kaysers und des konigs Philipp, von den vermeldung beschehen ist, 65 Vita S. Maximiliani. (Col. 32, cap. 21).....Tunc igitur S. Laureacensis Ecclesia, sicut supra dictum est, tempore B. Petri per Apostolos et eorun-dem discipulos catholica fide accensis (sic) cum aliis ecclesiis, utpote Aquilegiense, Ravennate, Beneventana, Aemiliense, Medio-lanense et in Galliis Treverense Agrippina ................ simul et semel ab eisdem Apo-stolis et eorundem discipulis illuminatas fide catholica, certis limitibus distinctse sunt et con-stitutse, sicut in historiis B. Her-magoraj et S. Fortunati, disci-pulorum B. Marci Evangelistae plenius continetur. (Col. 33—31, cap. 24). Nune restat videre, quantum fuerit de patrimonio beatorum Principum Philipporum Inperatorum Roma- ') H. Agripall; „die" fehlt. — Agripp gehort offenbar zu KOln = Colonia Agrippina. — 2) H. ge>fercken. — 3) H. Ermacher. ') H. als ihre vatter etc. — K r o n e s : Cillier Chronik. e. und S. Quirinus 2) ertzpischoffen zu Ens vaetterliches erb was, das alles sey (sie), willigklich zu pistumb und gotteslueusser geben haben, von dem meer, das in der mitt des erdtreichs ist, uncz3) auff das meer des sunnen-undergangk, dahin auch rinnen die nahmhafften wasser: der Lech und andere, und gegen dem mittag rinnet die Traa, die zu Innichen endspringt4). In desselbigen wasser-fluss was das landt Luburnia5), das nun in Karndten, Steyer, Krain und Stainenanger1') ist getailt7). Dar-nach bey der Tuenau zu tali8) ali bimberch 9) hiessen Lybur-nia10), darin auch Oesterreich begriffen. Und darin vvaren die zeit vvo und zvvantzigk mech-tiger stadt, das vvar Cilli, und niederhalb hiess eine Candida, das ist die weisse stadt bey Pethau, Kanding11), und ober-halb eine hiess Gradusolium, das ist Zoll12), und eine stadt. norum, qui primi fidem catho-licam receperunt et ipsum patri-monium ipsorum Laureacensi Ecclesiae donaverunt integraliter et liberaliter una cum B. Ouirino, qui eorum fuit consors et co-haeres. Patrimonium siquidem ipsorum habet valvas sive fos-satum villanum, quod a mari mediterraneo.......usque ad mare Oceanum . . . currit. Ab occidente vero flumen Licos (quod Germani Lech appellant) ... . . a meridie vero Libur-nia, quam Drava, id est Draven flumen percurrit ... . Infra hanc patriam Liburniam et Chrain...... Ab inferius sursum Betouia, Celeja, Gradus-Solium, id est Sol, 2) H. Quirins. — 3) H. uns. — Die zu J. endspringt fehlt bei H. — 5) II. Luburina. - «) H. Stairen; C. S. 24 (GUBl) und W8 haben deutlich Steinenanger; an Steinamanger = Sabaria ist sehwer zu denken; denn wie konnte darunter eine „nun" bestehende Landsehaft verstanden vverden ; Stairen, wie H. hat, ware eine Wiederholung von Steyer; solite etwa an den „Karst" = „steinerner Anger" gedaeht werden, da der Name unmittelbar hinter Krain steht? — ») H gethalt. — ") H. zu Tol. — 9) H. Albinbereh. — bimbereh, pimberk, Beimark oder Gemarke; richtigere Form bimarek, bidmark, pidmarch u. s. w. Vgl. Schmellers bair. Idiot., 1. A., II. Bd., S. 614. — 10) H. Luburina. — ") bey Pettau Kanding fehlt bei II. H. Zeli. Zoll = Zollfeld. Das Zollfeld in der Gegend von Klagenfurt. — die sonderlich hiess Luburnia, Sabinia, Fablia1'), Puituna14), und sonderlich ein stadt in Oesterreich 15) da nun Wien leit16), die zeit was nur ain gjaidhoff1'), ein stadt Šamana, Ens, Valenz 18), Passaw19), Freysing, Regenspurg, die vor20) Ymbripolis21) hat geheissen, und gen Bechamb wertz Tirana, Ne-trabia, Setana, Vetrania, Curtinia, Wischegradt22), da nun Prag liegt, und VVirtzburgk. Die stadt nun unerkendlich sindt, wan etlich zerstort und etlich iibernendt23)seind worden. Und in den stadten etlich gesessen waren flamines, das sind die pischoff der abgotter, und dar-nach dieselben stadt zu christ-lichen glauben wurden bekehrt, satzten dahin ihre stuell der christlichen pischoff, die die zeit ali undterthan waren dem ertz-pischoflf Laurensis bei Ens24). Liburnia, Sabona; per Panno-nias Raba, Putuina, Austria, Faviana id est Vienna, Lau-reacensis, Valencia id est Wels, Patavia, Frixinia, Ymbripolis sive Ratispona, per Mcesias autem Tyrana id est Tirna, Nitraba, Seclavia id est Ygla, Vestrana id est Weitra, Curina et Wissegrada id est Prag et Herbipolis id est Wirzepurch fuere. (Co/. 33, cap. 23) ____ ita quod in plurimis locis, quae quondam fuerunt magnae et famosae civitates, deletas sunt et funditus extirpatae, adeo quod nec vestigiumremansit ci vitatis... (Co/. 34, cap. 24) . . . per has civitates Flamines et postmodum Episcopi successerunt, qui omnes Prothoflamini Laureacensis ac deinde Arehiepiscopo subfuerunt 13) H. Luburina, Sabina; Fablia fehlt bei H. - '*) H. Puntima = Puttina, Piitten, vormals ein bedeutender Ort, nach dem eine Mark 1055 — 1158 den Namen trug. In der Vita S. Max. heisst es Cap. 24 (33-34): Liburnia, Sabona. . .Faviana. .. Putuina (in anderer Reihenfolge.) — '5) H. und ein Stadt die sonderlich hies Oestreich, die zeit wass da nun Wien liegt unangezeigt Hoff ein Stadt (sinnlos). C. S. 24 (GUBl): „und ein Statt die sonderlich hiess Oesterreich die zeit was da nu Wien leit, nur ein gejad Hoff." Richtiger als H. auch W 6, W 7 und W 8. — ") H. liegt. - i') gjaidhoff = Jagdhof. — is) H. Vollens. - 19) H. Bassau. — 20) H. der. — 2I) So muss wohl mit Bezug auf die Vita S. Max. gelesen werden. H. hat Gripolis. C. S. 24. Pripolis. W8 Gropolos. YmbripoIis erscheint offenbar als Latinisirung des deutschen Namens Regensburg (imber = Regen = Imbripolis). — 2') H. Bischegradt. — Valencia (i. e. Wels). — 83) iibernendt = mit neuen Namen versehen, anders benannt.- (5. Cap.) Von Diocletiano, dem witterich, vvie er S. Quirin martern lies und S. Florian und vvie er die Christenhait geachtet hat. (H. 674 bis 675; C. 25-26.)1) Diocletianus wardt zum kay-ser gesaczt2), vvie wohI er aus einem dorff von peurischer3) art was geporn, und nam ihm4) zu einem gesellen des reichs Maximinianus5). Da forschet Diocletianus S. Quirin den pa-triarchen zu Agley, der vor-malln zu Ens ertzpischoff vvas gewesen, darumb das er des kaysers Philippi sun was. Und der wardt von demselben Diocletiano gemartert, und derselb Diocletianus thet den zehend-ten fi) schlagk an der christen-heit. Derselbig unfall ') was schedlicher dann die andern. Zu denselbigen zeiten vvas auch S. Florian bey Ens getrenkt. Da huben an die zvven vvieterich, Diocletian bey aufgang der sun-nen und der Maximinianus bey undtergangk der sunnen die christen zu todten und zu achten und liessen ali christlichen bue-cher, brieff und auch hand- Vita S. Maximiliani. (Col. 33, cap. 23) .... doneč Diocletiano Augusto suspectus ex eo, quod fuit frater et filius Augustorum praedecessorum su-orum occasione catholicae fidei et quod fuerat archiepiscopus Laureacensis, ab eodem Diocletiano tyranno martyrio corona-tur. ») Ieh folge H., der das Capitel aufstellt u. z. auf Grundlage seiner Ildsehr. C. (GUBl) und W6, W7 u. W8 versehmelzen dies Capitel mit dem vorhergehenden, markiren jedoch selbst diese Fortsetzung als ein besonderes Stiick, indem sie die Capiteluberschrift dem Texte einverleiben. •— «) H. gesetz. — 3) H. peiriseher. — 4) H. ihn. — 5) H. Maximi/ian(us). — c) W 7 = sibendten — ') H. innfall; C. S. 26 zufall. — vesten8) verbrennen und ver-tilgen, und alle kirchen zer-storen. Und viel stadte wurden zerstort, davon man nun kein zeichen der stadt magk ge-prieffen9). Darnach manicher!ey volgk mit streit in das landt kam, und zu zeiten alle landt inussten 10) den Romern und-terthan sein und den ihren zins reichen. Derselben landt Payrn 1'), Osterreich, Steyer, Karndten, Krain und ander landt aus Luburnia worden getheillet von den Romern und mit pre-fetten (praetoren oder p rasi-den) 12) beseczt. Unlang (ist es her), das der erst Teodo 13) hertzog zu Bayern die vorge-schrieben landt mannich jar innen hetten gehabt, bei Oetting mit einem feldtstreit iiberwandt und sy aus dem landt vertrieb. Und das ist beschechen, do man zalt nach Christi gepurdt 600 und 8 jahr14). CCol. 34, cap. 25) . . . anno ergo Domini 500 (Ms. Lambac. 608) Theodo primus Dux Ba-warorum Romanos, qui terram istam Noricorum et Wawarias multis annis tenuerant, apud Oetingam in bello prostratos et devictos de finibus illis eiecit et expulit .......... 8) C. Handvvesen. — ») W8: kein zeichen mer sehen kan. — l0) H. musse. — K) H. waren. — 12) prefetten = pra;fecten (W6, W7); C. (GUBI) Prophetten ; bei H. fehlt das ganz. pratoren oder prasiden findet sieh bei W 8. — '») Die W. Hdschrr. u. GUB 1 Torodo, H. Tardo. — Herzog Theodo ge- meint und dessen sagenhafte Kampfe mit den Romern unter Dietrieh von Bern (!). Theodo schreibt auch die Vita S. Max. im 25. cap. u. so Jiest auch C. S. 26. — 14) GUB 1 im achten jahr. (6. Cap.) Hie1) gehet an die cronica der graffen von Cilli2) und hebt an, an herrn Friderichen freyen von Sannegk3), und darnach fiir und fiir von einem auff den andern, und wie sy graffen seindt worden, auch wie sy fiir und fiir geherschet haben. (H. 675-678; C. 26—31). Herr Friderich der Xde4) frey von Sannegk5) und herr do zu Cilli starb nach Christi gepurdt 1359 jahr, des freytags vor unser lieben frauen schidungstag. Und der lies hindter6) im zwen achtbar weis suhn, frey Ulrichen und frey Hermann. Die wurden von ihrer grossen frumbkheit7) willen von dem durch-leichtigisten fiirsten kayser Carin und konig zu Becham8) zu graffen gemacht und wardt ihnen graffen-nahmen vom Cilli gegeben. Er hatt ihn auch dieselb graffschafft Cilli in diesen hernach geschriebenn zillen und pidmerken 9) aussgezeigt und sy darauff gegraffet: von erst an dem schloss Sannegk, von dann sy dann vor freyen seyndt gewesen, anzuheben, von dannen an einer seiten uncz10) einem andern schloss geheissen Obernburg, von demselben wider zu tali zu einem schloss Schon-stein geheissen, und fur bas uncz zu dem dorff genannt Goblich11) undter Hochenegk12), in dem herczogkthum zu Steyer und geht bies zu dem dorff geheissen Gaberk13). Daselbst hin seindt auch die gemergken der gebiete, die (!) genandt ist Rohatsch14), und von denselben gemergken an der andern seithen wieder auff zu der benandten graffschafft Cilli und zu einem schloss, genandt 1) H. Hir. - 2) H. Zilly. — 3) H. Sonnegk; GUBl Sannegg. — So hat die Handsehrift bei H. und vielleieht mit mehr Reeht (der zehnte Freie v. S.) als die andern Hdsehrr., vvelehe alle edle haben. — 6) H. Sonnegk. Bei Megi-ser, Ann. Car. oder Karntbn. Chronik, pars II., S. 981, lautet die Stelle etvvas anders: Herr Friedrich der edel frey von Sannek lies hinder ihm (ohne Zeitan-gabe) aus seinem ehegemachel fra\ven Demut (d. i. Dietmut) zwei achtbar vveise sohne . . . — 6) H. u. C. unter. Ich folge hier W 8. — 7) H. fromkheit. — ») H. Bohm. - 9) H. Zielen, und Gemerckhen; GUBl, W6 pimberkhen. Megiser a. a. 0. hat: zillen, gemereken vnd bidmereken, desgl. W8. — lu) H. zu einer seitenus (!). —• ") GUBl Gobnickh. H. Gobingk —jedenfalls das heutige Koblek b. Hochenegg. — 12) H. Hehnegk. — 13) H. Gobergk; W 6 Gabregkh. — I4) H. Rahitsch. C. (GUBl), W6, W7 Rachatseh; W8 Ratschaeh ; offenbar Rohitsch, altere Form Rohatsch, si. Rogatec. — Ostervvitz, und gehet wieder zu dem vorbenandten schloss Sannegk, die (!) nach der leng haben zehen meill. Alsdann heben sich ann dieselben herschafften nach der breitten und geuierdt15), bey dem dorff, das geheissen ist Grublitz16), das da stost an das gemerck Landtspergk und zu dem bistumb Gurk17), und gehen bis zu dem dorff, welches geheissen ist Sabiak18) bey Veistritz im hertzogthumb Steir19), das sich zeucht20) an einem endt auf vier meill, und an etlichen andern enden auff drey meill. Item und in aller mas als die vorgeschrieben graffschafften mit ihren herschafften, zillen und gemercken (pimberken) be-meldt und beschrieben ist, also ist es in dem brieff von kayser Carlen lautent, den sy gehabt, von wortt zu wortt also gesehrieben gestanden und daraus genomen worden und in diese c h r o n i g k geseezt. Wann mann aber den haupt-brieff von wortt zu wortt, von anfang biss auffs ende do herein gesehrieben hett, so wurd der materi gar zu vili und doch nit nutz noch21) notturfftig. Undt das ist beschechen zu Briin nach Christi geburdt 136222) jahr. Es haben auch die hochgebohrnen fursten hertzogk Albrecht und hertzogk Leupoldt, gebruder die von Ostereich, ihren lautern gantzen und guten vvillen darzu geben durch vleissigk gebett vvillen23) kayser Carls, der sy zu graffen gemacht und gegraffet hatt auff die vorbenandten herschafften gebieth, stuck und giitter, darumb das dieselbe graffschafften Cilli mit ihren obgeschriebenen herschafften, zielen und gemerkhen in ihrem herzogkthumb Steyer gelegen ist, und ahn24) ihren vvillen nicht gesein hat mogen, als das derselbige brieff, den die graffen von Cilli von dem vor-bemelten hertzogk Leopolden gehabt haben, der sich also an-gefangen hatt25): l5) Ieh folge d. W8. H. u. andere Hdschrr. haben: Auch heben...... nach der breidt. . . W 6 nach der braat noch gebiette; GUB 1 nach der prat und gebiette. — 16) H. Geublitz. — Megiser hat: Gobnik, Hoheneck, Gaberkh, Rochatsch, Sabiack, Grublitz, ebenso W6, W7, W8 u. GUBl. Vgl. C. S. 27, der den Inhalt von GUB 1 (MS. III) da verkiirzt abdruckt. - 17) und zu dem bistumb Gurkh fehlt bei H. — 1«) H. Sabieckh. — 19) H. Steur. — 2°) H. zeicht. — 21) H. nit nutz und notturfftig. — 22) Vgl. dariiber u. iiber die Orte den Privilegienanhang. — 23) W 8 hat „durch vorbitt Khaiser Carls"... — 24) ahn = an = ohne. — 25) H. hat noch nach „angefangen hatt" das Wort „weiset". — Wir Albrecht und Leopold gebriider, von gottes gnaden hertžogen zu Oestereich, zu Stever, Karndten und Crain, herrn auff der Windischen march und Portenau, graffen zu Habspurg, zu Tirol, zu Phirt und zu Khiburg, marggraflfen zu Burgau und landtgraffen zu Elsassen, bekenneu fur uns und alle unser erben und nachkommen etc. und derselbige brieff ist geben vvorden zu Niirnbergk am sambstag vor S. Mertenstag 2fi) nach Christi geburdt 1362 jahr etc. zu Wien, (da) die zwen bruder gehey-ratt haben etc.2'). Do das alles, vvas oben bemelt ist, beschach, do gab kSnig Ludvvig von Hungarn sein murnen, frauen Catharinen, dieeinrechter erb vvas zu dem konigkreich Wossen28), dem obgeschriebenen graff Herman zu einer eelichen gemahl durch seiner grossen frumkeit vvillen, darnach sy an ehren und an29) guth grosslich aufnahmen. Und sein bruder, graff Ulrich, nahm eine von Oettingen. Die zwen bruder vvaren piderb und30) vveiss und lebten als briider-lich und einmiietigklich, das zvvischen ihn niemmer kein zorn und zweytracht vvas31). Das allen jungen herrn ein beyspiel sein soli und sollen einmiietigklich mit einander leben, vvollen sy anders an mechtigkheit, an ehren und an gutt aufnehmen; vvenn32) Aristoteles spricht, das etlich vveis sprechen und mainen, und spricht es mit sambt in, das freundtschafft und krieg vrsach sindt der stifftung und storung33). (7. Cap.) Von graff Vlrich vnd graff Herman und ihren abgangk. (H. S. 678-679; C. 31—33). Der obgenandt graff Ulrich starb, do man zalt nach Christi geburdt 1368 jahr an S. Anna tagk, die unser lieben fraun mutter vvas; und lies mit seiner frauen einen suhn, genandt graff Wilhalm. Dem gab aber konig Ludvvig von Ungern seiner mumen eine, des konigs von Krakau toehter, mit ' der er ein 26) H. S. Martins. — 2J) der Beisatz; „da die zwen briider geheyratt haben etc. fehlt bei W 8. — 2") H. vvassen (!). — Wossen = Bosnien. — 2'') H. ahn. — 30) H. piderbundt: — 3i)W8: sich erhuebe. — 32) H. dann. - 3') W 6 das freundtschafft und krieg vnnd (!) vrsach sindt stiftung. . . .; GUB 1 d. F. u. K. vrsach sindt stifftung vnd storung. Ich folge hier W 8 in Hinsicht des eingeschalteten fiir den Sinn nothvvendigen; vrsach, tochter lies, die hernach sein vetter, graff Herman hinvvieder ainem') konig von Krakau hat verheyrat. Und graff Herman, graff Ulrichs bruder hat mit seiner frauen zwen suhn : einer hies graff Hanns, dem wardt ein graffin von Montfordt2) vermahlet, und er starb in seinen iungen tagen und lies kein erben hindter ihm und starb, do man zalt nach Christi geburdt 1372 jahr des pfindtstages vor gottes auffardts tag; der ander suhn hies graff Herman, als der vatter. Dem wurdt ein grasffin von Schaunbergk vermahlt. Darnach starb graff Herman der elter, do man zalt nach Christi geburdth 13853) jahr., an S. Benedict tag. Die zwen vettern graff Herman und Wilhelm herschten hernach gar ein-miiejigklich und eintrechtigklich. Nun fiigt sich, das konig Sigmundt, der des vorbemelten kaysers Carl suhn was und auch hernach zu kayser ervvelt wardt, vvolt wieder die Turcken ziehen. Mit dem zoch auch graff Wilhelm von Cilli, und der wardt siech an der vviederfart und kam gen Wien und starb auch da, als man zalt nach Christi geburdt 1392 jahr, des pfindtstags4) nach des h. kreutzes tag der erhohung. Und darnach gab sein vetter, graff Hermann des obgemeldten graff Wilhelm tochter einem konig von Krakau zu einem gemahl, als vor gemelt ist vvorden5). (8. Cap.) Von graff Hermans regierung und seinen dreyen suhnen. (H. 679—681; C. 40—46.) Hernach herschet J) graff Hermann allein; der hett mit seiner frauen drey suhn: der ein hies graff Friederich; dem,wardt eine von Modrusch2) vermehlet; der ander suhn hies graff Herman, dem eine von Abensperg3) und darnach eine von Bayern vvurden vermehlet. Der dritt hies graff Ludvvig, denselbigen der wohlgeborn graff Friedrich von Ortenburg ihn zu einem erbeti und suhn hett ervvelt. Auch hat der obgenandt graff Hermann zu den dreyen suhnen4) drey tochter: die elter gab er graffHeinrichen i) H. einen. - 2) H. Mandtfordt. — a) H. M1I1LXXX (!). - <)W8 hat die jiingere Bezeiehnung: Donnerstag st. Pfincztag. — 6) vvorden fehlt bei H. ') W8: Naeh ableben des graffen Wilhelben regieret ..... — 2) H. Motruseh. — s) H. Alsperg. — Abelsperg = Abensberg. — 4) suhnen fehlt bei H, —. von Gortz. Nun fiigt sich, das etlich ungrisch hern ihren herrn und konig, konig Sigmunden anfielen und fingen, und antvvort-teten ihn gefangen dem grossgraffen, genandt Gara Niclas5), das er ihn geCangen in gefengknus solt halten. Des (ward) graff Herman6) von Cilli gewahr und nahm (sich) darumb an und sandt zu dem ungrischen gemercken 7) und tadingt*) do an der Traa mit dem gross- graffen von konig Sigmundts wegen, vvie er ihn hett ledig mugen niachen; dann er bedaeht die gross lieb und gunst, die kayser Carl, des bemelten konig Sigmundts vatter, zu seinen vorfordern 9) den graffen von Cilli hett, und sy an ihrem namen wtirdigkeit hett erhoht und zu graffen gemacht als vor alles 10) in dieser cronigk bemelt ist. Und darumb hett er ihm auch gern aus seiner gefengknus geholffen. Als auch das beschah, do vvardt die sach als vertheidingt1'), das graff Hermann von Cilli dem ehegenandten gross - graffen ehelich zu geben sein mittere 12) tochter versprach, und machet also den1:)) ehegenandten konig Sigmundt ledig, der anders in der gefengknus hett sterben mussen14). Do nun graff Hermann von Cilli so gar vvol an dem konig Sigmunden thet, und ihn aus seiner harten gefengknus geholffen hett, darin er anders hett sterben mussen, do bedaeht nun konig Sigmundt hinvviederumb gegen ihm und vvolt ihn auch soleher treu und grosser freundtschafft nicht unvergolten lassen, und bat aber konig Sigmundt graff Hermann von Cilli umb sein junge tochter, genandt Barbara15), ihm die zu einer ehelichen gemahl zu geben, das aber graff Hermann am ersten nicht thun vvolt. Nur allein der konig bracht es zuvvegen, das ihm die ungrischen prelaten und herrn zusagten "') und vvohlgefallen sy (sic)17) und ihn auch vleissig darumb baten. Das beschach, als wan ihn die mech- 5) H. Born Neulas. — ») H. Ulrich. — Auch auf S. 68o Z. 15 findet sich Ulrich statt Hermann. — ') H. gemercken. ■— ») H. todtingt (!). W8 hat da: handlet. — ») H. vorfadern. — »«) alles fehlt bei H. — ") W8 hat statt: Und — vertheidingt blos: dergestalt das in der handlung beslossen . . . ■— l2) H. Mutter (!) — i») H. dem. — «♦) Dieser Passus wiederholt sich weiter unten und vvird daher von W8 vveggelassen. — i») Die andern Hdschrr. haben Warwara und Warbara. — I6) H. Nur allein der konig brach; aus .....zugesagten. — ") Dem Sinne nach soli es wohl heissen: dass es ihr vvohlgefallen sei. tigisten herrn in Ungern 18) ali darumb schrieben und darumb bathen. Und also wardt graff Hermann19) von Cilli jiingere tochter konig Sigmunden zu einer ehelichen gemahl gegeben. Mit derselben hett konig Sigmund ein tochter, die wardt ver-heyradt dem durchleichtigen fursten hertzog Albrechten von Oesterreich, der darnach romischer konig und konig zu Hungern und Behemb (ward), und als hernach zu seiner zeit in der Cronigken wohlgemelt wirdt. Dieser graff Hermann von Cilli hat sich der Juden in allen seinen herschafften und gebietten durch gottes lieb vvillen abgethan, darnach ihm grosser ehr und wurde zustund, wann ihm vom konig Sigmund der Seger auch der Tschakenthurn mit vili andern herschafften erblich vvurden ihm geantwortt. Ich wolt, das ali fursten und herrn, die je Juden in ihrn herschafften meindten zu haben, das man sy hielt als man zu Rom thut, da sy nicht gethurn vvuechern20) und mussen sich mit ihrer arbeit und kauffmanschafft betragen; denn ich kalin nicht wohl verstehen, welcher ein grSsser wuecherer21) sey, der Jud (der) auff gesuch leihet, oder herr oder fiirst, der den gesuch vestigklich schaflft einzubringen. Ich sorg, sy werden gleich gebust, der heller als der stehler. Der ehegenandt graff Hermann von Cilli hatt ein kostlich closter Cartheuser orden, genandt Pletriaeh an der Windischen mark gestifft, hatt das an-gefangen zu bauen, als man sehreibt nach Christi geburdt 1400V2) und im zehenden jahr darnach. Hie schreiben sich nu die graffen von Cilli graffen zu Cilli und in dem Seger23) etc. (9. Cap.) Von einer grossin zwietracht in der christenheit. (H. 68l—2; C. 40- 46.) Nach Christi geburdt 1300 und darnach in dem 78. jahr kam pabst Gregorius von Avinon gen Rom, der da auch starb. W 8 graff Hermann erstlich \veigert und soliches erstlich nicht thun wo!len, khonig Sigmund brachte es zuvvegen das ihm.....bathen. Das beschah alles auf sonder Fiirbitt der mechtigsten Herrn in Ungarn......— 19) H. graff Ulrieh. — 20) gethurn = diirfen (turren), vvuchern od. Wucher treiben. Megiser S. 1945 „dass sie nicht vvucherten." H. gethun wie herrn (!). — H. gesuecher. Hier passt vvuecherer (W 8) besser, da vveiter oben es wuechern heisst und das gleich folgende gesuch, „gesuochu imMhd. Zins von geliehenem Gelde bedeutet. — H. MIIII (!). — 23) H. hat hier noch das Wort Herr. Darnach ervvalten die cardinal eintrechtigklich hern Bartholomen pischofFen zu Barj*) zu ein pabst, der Urbanus2) der Sechste vvardt genendt, und die wahl der cardinal allen christlichen fursten wardt verkundigt und zugeschrieben. Darnach bracht der boss feindt zu wegen, das der meist theil cardinal zugen in demselbigen jahr gen Avien, gelegen in dem konigreich Franck-reich3), und einen wider-pabst erwelten und der gen Auien fur. Die4) zvveiung5) wohl zwey und dreyssigk jahr gewerte, dauon lang zu schreiben wer, was grosser und schwehr leuff sich in der christenheit haben verloffen; wan fi) in der zeit ab-gangen sindt: der durchleichtigist furst, kayser Carl 7) und konig Ludvvig von Hungern, nach der abgang die Ttircken und andere ungleubige viell christen haben gefangen, getodtet und verfurt; auch wie es in dem konigreich Franckreich ergangen ist, und der konig unsinnigk ist worden; wie auch zu Engellandt die praelaten, herrn und landtschafften ihren eigenen konig, darumb das er eines ungeferten8) vvas, und die rauberey-lieb hatt, mussen anfallen und den zu dem todt vrtheillen9); vvie \vieder den romischen konig herrn Wenzlan 10), des obgenandten kayser Carls suhn und Sigmundts bruder, Hertzog Ludtwig von Heidel-bergk11) von allen churfursten und zu einem romischen konig \vardt ervvelt; vvie zu Ungern konig Carl von Pulln 12) er-schlagen vvardt, und darnach viel bludt vergossen, geschach; vvie in diesen landten die zwey fiirsten von Ostereich, hertzog Albrecht und hertzog Leopold ir lannd und leit mit einander teilten13), vvie hertzog Leopold einen grossen nahmen gaben, also das im die Tarueser }4) march vvardt eingeandvvordet, und darnach er die priestersehafft mit steuer zu dreyen mahlen an- -1) H. Parj. — 2) H. Urbas. — 3) W 7, H. und sammtliehe andern Texte haben irrthiimlicher Weise Bulln, Pulln = Apulien. — <) H. fur die. . .; riehtiger interpunktiren W 7, GUB 1 (Casar, HI. 46). — 5) H. Zweitung. — fi) H. dann. —■ ») H. Khayo. — ») ein ungeferte stn. rohes Benehmen. er vvas eines ungeferten = er vvar von rohem Benehmen. W 8 gebraucht den jiingerenAusdruek : das er unartig vvar. .— s) H. vertheillen. — i«) H. Brenzlan; W6 Benzlan. •— <1) soli: Pfalzgraf Rupreeht (mit dem Sitze zu Heidelberg) heissen. — 12) H. Pollen. Pulln = Apulien, Neapel. — ihr lannd u. 1. m. e. teilten fehlt bei H. Dies gibt erst einen vollstandigen Sinn. — '4) Tarves, Gross-Tarvis = Treviso, z. Unterschiede von KI. Tarvis (in O.-Karnten). griff. Ihm gingen darnach ali sein sachen zuruck, und wardt darnach von den Schweitzern ersehlagen. Die bibel setzt in dem andern buch der Machabeorum in dem dritten Cap., vvelcher rathgeber 15) einen fiirsten nit 1G) lieb hat, der rath ihn, das er die kirchen beschwehre, und sein landt und leuthen neuerung mach, so zergehet sein reich und seines nahmens wird fiirbas nimmer gedaeht. (10. Cap.) Hie sagt man hinwieder von den von Cilli von graf Friedrichen Herrnann und Ludwigen des alten graff Hermanns suhn. (H. 682 3; C. 46—50.) ') Nun will ich wiederumb kommen auf die von Cilli: graff Ludvvig von Cilli, den der wohlgeborn graff Friedtrich von Ortenburgk ihm zu einen erben, als vorbemelt ist, het erwelt; der starb 2) in seinen jungen tagen; und graff Hermann der eine von Abensberg3) und darnach eine von Bayem het, der viel sich zu todt mit einem pferdt zu Stain, in dem hauss, bei Radt-mannsdorff gelegen; und das beschach, do man zalt nach Christi geburdt 1428, und lies ein tochter, graeffin Margreth genandt. Die wardt einem graffen, genandt graff Hermann von Mondtfort, den man etwann hier in diesen landen, dievveil sy Pfanbergk satzvveis von dem fursten von Oestreich hetten, den4) graffen von Pfanbergk hiesse, vermahlt, mit den sy suhn und tochter hett5). Also hett der alte graff Hermann einen jungen suhn; graff Friedrich hett mit seiner frauen, die eine von Modrusch vvas, auch einen suhn, genandt graff Ulrich. Demselben graff Friedrich gab sein vetter graff Hermann etlich gschloss, damit er fur sich selbst regieren und seinen hoff halten soli; und sindt das namblich ') dieselben gschlosser: Stanischnak, Samobor, 15) W 8 gebaere einen rath. — ,6) H. mit. ») 'Diese besondere Capitelubersehrift fehlt in W 6 und W 7; in GUB 1 (C , 111. S. 46—47) findet sie sich im Texte durch rothe Linien markirt. — <■) als vorbemelt ist, het ervvelt, der starb fehlt bei H. Aber diese Worfe geben erst einen vollstandigen Sinn. -r- 3) H. Albspurg. Abelsberg = Abensberg. — 4) H. dem. — 5) W 8: und zeugten mit einander sohne und toechter. •— B) H. Madrusch; W 8 Medrutsch. — ') W 8: etlich gschloss die da waren. Gurgkfeldt, Mayhau, Rudolphswerd, Lanrulstrass8), die dieselbige zeit in ihrer gevvalt waren, und vvaren ihres satz von den Her-ren von Oestereich. Do herscht graff Friedrich fur sich seibst und hielt hoff zu Gurgkfeldt0), das er ihm furnahm zu einem sitz. Und als man zalt nach Christi geburdt 1422 jahr, starb graff Friedrichs gemahl, die eine von Modrusch l0) vvas, und das besehach an der Kreppen11), und vvardt von dann en gen Cilli gefurth in das closter, und vvarn landt offen mar,12) vvie er sy des nachts, als sy bei einander lagen, in dem bett hett erstecht 11) und ertodt, von vvegen einer hupschen jungfrauen, genandt Veronica, die er gern zu einer gemahl genommen hett. Als er sy auch darnach nahm, als das itzt kiinfftigklich ge-meldt vvirdt14). (11. Cap.) Wie graff Friedrich von konig Sigmunden gefangen und sein vatter geandtvvordt vvardt. ') (H. 683—4; C. hat kein neues Cap.) Als darnach drey jahr vergangen vvaren, nahm der ehe-genandte graff Friederich ein ander gemahl, die edl Veronica, die ein htibsch jungfravv vvas und des geschlecht eine von Dess-nitz2) vvas, wiewohl sy ihm nicht eben gleieh vvas an dem adel, denn sy vvas geschlechter rittermessiger leut. Und darumb, das er sy ahn vvillen seines vatters graff Hermanns, auch ahn rath konig Siginund seines schvvagers genommen hett, do fodgrt ihn der ehegenandte konig Sigmundt gegen Ungern zu kommen. Und do er zu ihm kam, do fingk ihn konig Sigmundt und andtvvortet ihn seinem vatter graff Hermann in gefengknus. 8) H.: Steinschneck, Sannabar, Burgkfeldt, ...... Landtvvagg. Megiser S. 1090 hat auch die richtigeren Namensformen. Mayhau, wie bei Hahn, Maichau in W 6, GUB 1 bei ihm Machau. — ») H. Burgkhfeldt. — 1°) h. Mandrusch. — n) H. Kreffen. Megiser a. a. O Krapina. W 8 in der Crseping. — 12) II. mehr ; W6 Ofen maar; — iandesoffene maren, d. i. Geriiehte, die in den Landen um-liefen. •— 13) n. erstochen. — ») W8 als auch beschach. Damit schliesst H. das 10. Cap., vvogegen dieses mit dem nachfolgenden in GUB 1 und im Abdrucke bei C. in eines zusammengezogen erseheint. ') Fehlt als Ueberschrift in W 6. Dafiir erseheint der Capitelanfang: „Als — vergangen" gross gesehrieben. — 2) W 6 und GUB 1 haben Desnieze. Man findet auch Dessingen, ja seibst Gesniez (W 8) in den Handschrr. Es ist dies offenbar der Ort Dešinio im Warasdiner Bezirke b. Krapina-Toplice. Der schickt ihn in eyssnen 3) bandten in einen vvagen heim und legt ihn gen Osterwitz*) in den thurn verschmidt und wohl bewart. Darnach wardt er aber gefiirt gen Cilli in die burgk und einen ritter, genandt Jobst vonn Helffenberg 5) zu behiietten empfolhenfi). Daselb wardt er genott, das er alle die schloss, die ihm sein vatter hett hindan geschieden, ihm hatt vvieder muss geben, darundter ein schloss, genandt Friedrichstein, in Gotschee') gelegen. Das hat graff Friederich von neuen an-gefangen, erhebt und gebauet. Das wardt von graff Hermann in grundt abbrochen 8) und darnach uber etlich jahr von graff Friederich hinvvieder zum andern mahi \vardt gebauet etc. (12. Cap.) Wie Veronica gefangen und getrenckt vvardt.1) (H. 684 5; C. 49-50.) Do nun die edl Veronica ihres herrn und gemahl und auch aller schloss und herschafften vvardt beraubt, hett sy keine stadt, da sy sich vor dem zorn ihres schvvehers enthalten und behiietten mocht. Do muss sy ihr \vohnung mit etlichen ihren jungkfrauen und l) khemerern 3) haben in den vvalden und sich bergen und litt grosse nott, laid <)- und sorg. Zum letzten vvardt sy heimlich gefurt in einen thurn, der vor Pettau in dem veldt 5) liegt. Daselbst vvardt sy verkundtschafft und gefangen. Und weil graff Friederich zu Cilli in der burgk'') gefangen lag, do furt man sy gen Ostervvitz in den thurn. Die lag da also auf etliche zeit gefangen ungeessen und ufigetruncken7). Darnach lies sy aber graff Hermann gen Cilli fiihren und lies ein recht besetzen und sy fur recht fuhren, und wolt sy mit recht um-bracht und iibervvunden haben. Und die ursach, die er zu ihr 3) II. eisernen. — 4) H. Osterreich. — 5) II. Helffenvverg. — 6) W 8 zu behutten anbeuollen und genoettigt, das er alle die schloss .... — ') H. Četsehere. W 6 u. GUBl: Cotschee, W8 Khatschee. Megiser (1090) hat auch: Gotschee. — 8) H. abbrechl. ') II getrengt. — 2) und fehlt bei H. — :1) H. Cammern, W 6 und GUB 1 Camern. — 4) H. liedt grosse noht undt sorg; W6 laad (GUB 1: laid) vnd sorg. — 5) II. Bethau. Eine Hdschr. hat auch st. Feld: Wald. — 6) W 8 im thurm. — 7) W8: ohne essen und trineken; die andern Texte haben die altere Ausdrucksweise. vor dem rechten sprechen und suchen Iies, die was also: sy het mit zauberlisten seinen solm graff Friederich iiberkommen, das er sy geniachelt8) und genomen hatt. Sy het auch ihn selbst mit gifft und in ander weis nachgestellet und auff sein leben gangen. Und soleh ursach hat graff Hermann zu ihr suchen und klagen lassen, darumb das er sy mit reeht iibervvunden und von leben zum todt bracht hett9). Es vvardt auch der Veronica ein vorsprech10) geben, und desselben tags emprach11) sy (sich) mit rechten durch hiilff ihres vorsprechen. Darnach wardt sy wieder gen Ostervvitz gefuhrt, daselbst man sy aber mit hunger und durst vvolt getodt haben; do das aber nicht moeht geseyn12), do schickt er zvven ritter hin13), die sy undter Ostervvitz in einer pottigen 14) liessen trencken. Die wardt also ge-trenekt und gen Frasslau l5) zu begrebnus gefurt. Darnach uber etlich jahr vvardt sy durch graff Friederichen, ihren gemahl, von Frasslau gehebt und gen Geyrau 1B) closter gefiirt und gelegt. (13. Cap.) Wie graff Friederich der gefengknus ledig und mit seinem vatter verricht vvardt. (H. 685—6; C. 51—2.) Do das also besehah, do begundt graff Friedrich in4) seiner gefengknus kranck zu vverden vor grossen laydt, und vvardt dadurch ausser gefengknus gelassen2). Nun vvardt ihm mits) 9) H. gemahlet = zur Ehe genommen. •—• 9) W 8 bietet folgenden verkurzten Passus: Darnach lies sy aber graff Hermann gen Cilli fiir Recht fiihren, in maynung sie mit Recht zu iibervvinden vnd umzubringen auss fiirge-brachten ursachen bei den Rechten als solte sie seinen sohn Friedrich durch Zauberey zu einem gemahel vberkhomen auch anders selbst mit gifft nach seinem leben gestelt haben. — l0) H. vorspraeh = (Vertheidiger). — n) H. endprach; W. emprach ; GUB l embrach; vgl. auch Megiser, S. 1091. Offenbar von entpreehten — schuldlos sprechen, oder hier: zur Sehuldlossprechung verhelfen. W 8 driickt dies mit: „der sie vor den rechten erledigt" aus. — 12) H. da aber nicht ge-schlaun; GUB 1 do aber nicht moeht geschlaun. (Vgl. C., III., S. 50). W8 hat eine andere etvvas verkiirzte Diction: mit willen sy allda mit Hunger und Durst zu todten. — ,3) H. da schickt er zvvene seiner hin. — 1J) H. petigen (Bottieh, Kufe). — 13) H. Frosslau. —- 16) H. Bayrau. Geyrau = Geierau = Geirach, die von den Cilliern mit Schenkungen vvohlbedachte Karthause. W 8 hat: Geyrach ins Carthaeuser-Kloster. ') H. Friederichi seiner. — !) H. aussem; GUB 1: aus vengknus. — 3) fehlt bei H. artz furgesehen, das er wieder zu seiner gesundtheit vvardt bracht4). Aber konig Siegmundt sein schvvager, der fodert ihn darnach zu ihm gen Cronstadt in das Wurtzlandt5) zu khumen. Do wolt er ihm die haubtmanschafft in Siebenbilrgen, die in die zeit ledigk was worden, geben und einandtvvordten und wolt ihn damit seiner hardten gefengknus ergetzen. Das verzogk graff Friedrich zu lang, und do zoch er zu dem konig, und do 8) er zu ihm kam, do hett der konig die haubtmannschafift eim andern geben. Do fur er wieder heimb zu seinem vatter, und wurden gantz vvieder einigk. Darnach \volt ihm der vatter die geschlosser, die er ihm in der fengknus abgenemt ') hett, nicht vvieder geben und abtretten, und schickhet ihn gen Radt-mansdorff8) mit allem seinen hoffgesindt. Da was er zwey jahr, und zogk darnach gen Rom und undtervvegen wardt er von dem marggraffen von Ferrar 9) gefangen. Den machet darnach graff Heinrich von Gortz sein schvvager ledigk um ein summa gelds, und nach derselben fengknus hub an derselbig graff Friedrich von Cilli von neuem 10) ein schloss zu bauen ob Kronau, und hat das genandt Weissenfels, und das ist beschechen, do man zalt nach Christi geburdt 1431 jahr. Hier haben sich nun die von Cilli geschrieben graffen zu Ortenburg und in dem Seger etc. (14. Cap.) Wie graff Hermann zu Prespurgk gestarb und darnach graff Friedrich undt graff Ulrich zu fiirsten - graffen wurden'). (H. 686—688 ; C. 52-64-) Darnach wardt uber drey jahr, do konig Sigmundt ro-mischer kayser vvardt, do fodert er seinen schvvager graff Hermann von Cilli zu ihm gen Prespurgk zu kommen, und wolt 4) W 8 verkiirzt das ganze: und vvardt er der gefenkhnus ledig und durch die aerzte ihme vvieder zu seiner gesundheit geholffen. — 5) Wurtzland = Burzenland; auch Unrest schreibt VVurtzlandt; es ist die „terra Brasso" mit Kron- stadt (Brassovar) als Hauptorte. — «) W 8: undt ehe er zu ihm kam. — ') H. u. die andern Hdschrr. haben das geschloss; ich folge hier W8, wo richtiger „die geschloesser" steht. abgenemt = abgenommen. — ') H. Rodtmannsdorff. — 9) H. Vorsen. — Auch Megiser, S. 1091, hat Ferrar = Ferrara. Ueber den niiheren Sachverhalt vverden vvir nicht unterrichtet. — l0) II. von neuen; ff 6: von Neun. ') Dieser Satz erscheint bei H. als zvveite Capitelubersehrift. — K r o n e s : Cillier Chronik. 5 den zu einem gefiirsten graffen gemacht haben. Do zogk graff Hermann zu ihm und lies seinen suhn graff Friederichen an-heimb. Und als er kam gen Prespurgk zu dem konig und was nicht lang da, und vvardt kranek, das ihm vveder arzt noch anders niemandt nicht lenger auffgehalten mocht, und starb da zu Prespurgk, do man zalt nach Christi geburdt 1434 jahr, an St. Colomannstag, und vvardt von Prespurgk gen Pletriach2) in sein closter, das er selbst gestifft, gefiirt und da begraben. Nachdem vvas grosse clag, denn er vvas gar ein frommer herr, und ein rechter siihner3) und friedtmacher, wo er mocht, zvvischen armen und reichen. Do das also beschach, do sach der aller-durchleichtigist fiirst, kayser Sigmundt, das die zvven von Cilli, sein schvvager graff Friederich und graff Ulrich sein suhn, zvven redlich und verstendige herrn vvaren, und machet sy nach raht andrer seiner fursten, geistlichen und vveltlichen zu gefursten graffen, do nun die vorgenandten zvven von Cilli und ihr erben und nachkommen recht frey edel geftirste graffen und fiirsten des romischen reichs genandt und bleiben solten, und hat sy gefurstet auff die graffschafft Cilli, Ortenburgk und Sternbergk4), das undterhalb Villach5) gelegen vvas, also das sy die obgenandten graffschafften Cilli, Ortenburgk und ander ihr landt und her-schafften als ein furstenthumb des heilligen reichs von ihm und dem heilligen reich und allen seinen nachkommen, romischen kaysern und konigen zu rechten furstenlehn allezeit zu gevvohn-lichen zeiten, mit aufgereckten paniern als andere des reichs ursten empfahenund geruhigklich besitzen sollen; und das sy auch in denselben ihren graff- und herschafften und landen ein vollkoinmene und rechte landtschrang zu allen rechten in ihrer stadt zu Cilli, odervvo das in ihren herschafften fiiglich vviir, gesetzen und haben mochten, und alle edelleut in denselben ihren landen, graffschafften und herschafften gesessen und vvohnent vvern und auch andere, die sich in denselben landtschrangen verantvvorten und recht geben und nehmen sollen, als sich dann in den landtschrangen recht- 2) II. Bletriareh; W6 Bletriaeh. — 3) H. frommer „mann"; „Suhner" erseheint in GUB 1 und W6: siener, W); versehiener (!), W8: versoener. — J) II. Sternburg. — 5) II. Fillaeh. — 6) W 8 hal: empfangen, halten und geruhigkhlieh besitzen .... — lich gebiirt'); das sy auch ihre eigene mfintz8) aufvveiffeti und schlagen mochten, in goldt und in geldt, mit ihren eigen zeichen und gepregen9) in den ehegenandten ihrn graffschafften und herr-schafften, wo ihn das am besten fiigt10) und bequemlich wer; ob sich auch in den ehegenandten ihrn graffschafften und landen einigerley bergwercken funden oder gefunden hetten, es sey goldt, sylber, eysen, bley oder ander artz11), wie das genandt wer, das sy das in allen endten und in allen wegen vvohlgearbeitten, graben und gehandlen mochten; und kurtz geredt, das sy alle die freyheit, vvurde, ehr und rechten12), so andere fursten oder gefiirste graffen des romischen reichs hetten oder gehaben inochlen, die solten die von Cilli auch haben. Und darumb aber, das der materi zu viell vvorden wer, so man den haubt-brieff von kayser Signiunden darumb ausgangen von vvortt zu vvortt, als er dann gelautl;i) hatt, do er ihn hett geschrieben, hab ich es aber undtervvegen gelassen, wann etlich haben verdriessen zu lesen die ding, die mit viel unnotturfftigen matterien gelegt sindt14). Jedoch den zu gefallen, die solche privilegia gern lesen, wil ich zum endt (oder am endt15) dieser chronigken dieselben brieff ali von dem kavser Carl, auch von hertzogk Albrechten und Leopolden von Osterreich, auch den von kayser Signiunden von wordt zu vvortt als sy gelaut haben, eigendtlich beschreiben. Und das ist beschechen1,;) zu Prag nach Christi geburdt 1436 jahr an S. Andrees tag des heyl. zvvelffpotten etc.17). (15. Cap.) Wie die fursten von Osterreich einen unvvillen zu den graffen von Cilli empffingen etc. (H. 688—689; C. 57—58). Do das alles vorbeschrieben beschach, dass kayser Sigmund die zvven graffen von Cilli, graff Friedrich und graff ') W 8 hat blos: nehmen sollen, wie sieh geburth. Landtschrang = landschranne, landesgericht. — 8) W 8 hat: geburth, aueh noch zudem in ihre eigene muntz . . , . — 9) W6 gebragkhen; GUB t gebraegkh. — l0) H. furt. — I') ander fehlt bei H.; artz = Erze. — H. Rahten. — l3) H. gelaut = gelautet. — ,4) W 8 hat den ganzen Passus von „Und darumb . . . bedeutend verkiirzt. — l!>) GUB 1 und W 7: wil ich zum endt diser Cronigken. — ») f 8 hat: Beschehen undt geben ist vorerzeltes Privilegium .... — 17) C., III, S. 54, lasst den ganzen Schluss, von „undterwegen gelassen" an, weg. 6* Ulrich, seinen suhn, zu gefursten graffen gemacht hett und hett sy gefurstet auf die vorgenandtn drey graffschafften Cilli, Orten-burg und Sternberg, als ihr neulich gehort habt: do vermeindten nun die hochgebornen fursten von Osterreich, wie die graff-schafft Cilli gelegen wer in ihrm landt und furstenthumb Steyr, so leg die graffschafft Ortenburg und Sternberg in1) ihrm furstenthumb landt Karndten, und der kayser hett nicht macht in ihren furstenthumb und landen, der sy selbst fursten vveren, andere fursten zu machen ahn2) ihm willen und gunst. Wann do vormahln kayser Carl ihr vorfordern, die freyen von Sannegk3), zu graffen gemacht und auf Cilli grafft hett, dasselbig hett er auch mit vvillen und gunst ihr vorfordern, der herrn von 6ster-reich als herrn und landtsfursten in Steyr thuen miissen, und hett anders ahn ihren willen nicht mugen beschechen. Es wiir auch die graffschafft Ortenburg und Sternberg, nachdem der4) vvohlgeborn graff Friederich von Ortenburg ahn5) rechten erben, dem landtsfursten billig ledig vvorden, und die graffen von Cilli hetten die unpillich besessen. Und darumb vvurden die von Cilli von den fursten von Oesterreich in grossen neid <') und der fiirst von Oesterreich vvolt ihn ihr wurdigkeit als fursten an seinen briuen7) nicht schreiben und ihren titul nicht hocher setzen vveder vor, das verdross die von Cilli also*), das von desselben tituls vvegen mancherley schreiben ihn geschach, und vvardt ein grosser unwillen zvvischen ihnen und kamen zuletzt darumb in krieg, der lang zeit zvvischen ihnen gewehrte. Und des krieges anfangk was ein pischoff Johannes Scholdermann9); demselben der furst von Oesterreich vvieder den Cilli in geheimb volck zuschob und hulff thet. Derselbig fiirst von Oesterreich hies Friederich, der auch darnach kayser wardt. i) in fehlt bei H. - 2) H. ohn. — ?) H. Sonegk. - ") H. u. alle Hdsehrr. haben das sinnlose: noch die und der wehlgeborn. . . - 5) H. ein. — an = ohne rechten Erben. — 6) H. in grossen streidt. Dem Sinne nach muss erganzt werden: genommen oder gebracht. — >) H. an seinen Ernen (!) nicht sereiben. — s) H. Ihren Titul (W 6 Tittellum) nicht hoch setzen als verdross das die v. C. Der Sinn ist: der Fiirst von Oesterreich wollte ihnen ihre Wiirdigkeit als Fursten in seinen Briefen nicht schreiben und ihren Titel darin vveder hoher noch vorsetzen, das verdross die von Cilli . . — 9) W 6: Soldermann. (16. Cap.) Wie die graffen von Cilli den fiirsten von Oesterreich endt-sagten und mit ihne lange zeit kriegten. (H. 689—692; C. 59—62.) Graff Friederich von Cilli und graff Ulrich die endtsagten 1) dem von Oesterreich2) mit aller ihrer macht; und desgleichen der fiirst von Oesterreich ihn hervvieder3) und griffen zu beiden seiten mit raub und mit brandt einander an etc. In demselbisren o krieg kam ein Bechamb4) zu dem von Cilli, genandt Jann Wittowecz5); der vvardt zu haubtmami6) iiber den gereisigen zeug gemacht oder gesazt, dem auch darnach der von Cilli durch seiner redligkeit und woblthat ') willen das schloss Greben in VVindischen landen gelegen, das er mit dem schvvert gewan, mit viell andern herschafften und giilten 8) erblich hatt gegeben, dem auch darnach graue Ulrich von Cilj das gesloss Sternberg vnder Villach gelegen, das vor mer dan ainst in der cronica bemelt ist, mit aller zugehorung auf sein lebtag hat gegeben, der9) auch darnach naeh abgang der graffen von Cilli von dem durchleich-tigisten fiirsten, kayser Friederich, hertzogen zu Oesterreich etc., do derselb kayser Friederich der vorbemelten von Cilli herschafft besass10), zu einem freyen von Sternberg und zu einem graffen in Segger gemacht vvardt11), als das in dieser cronica zu seinen zeitten etwa viel gesazt und geruert wird12). Der hett auch von geschlecht ein Weispriacherin zu einer gemahl. Damit will ich den dis redt ditsmahl genung sein lassen und komm vvieder auf die von Cilli. Do aber dem von Cilli etliche schloss zu nachend lagen, nemblich13) ein geschloss Anderburg14) ein meill undterhalb Cilli, das des bischoffen von Gurgk 15) was, und ein geschloss Helffenbergk, das des ritters genandt Jobst von Helffen-bergk vvas, den der alte graff Hermann von Cilli seinem suhn ') H. endtsagen. — Hz. Friedrich V. (K. Friedrich III.) v. d. steierm. Linie. — 3) H. im hervviederumh. — <) H. Bohm. — 5) H. Wittebetz. — e) H. heubtmann. — ») W6: woltedt. — «) H. gutten; GUBl: gilten. H. u. C. lesen st. „Greben" : geben. — s) Die Worte „dem auch darnach graue Ulrich — lebtag hat gegeben" fehlen bei II.; H. u. GUB 1 hat dann „die", W6: „dem." — 10) H. besag. — n) H. zu einer freyen . . . hat gemacht. — ") GUB 1: als dass hierin etvva viel gesazt (C., S. 59, gesagt) und gerurt wird. W 8 verkurzt: als in dieser cronica davon gesagt wird; und gleich weiter: des gemahel ein Weispriaeherin war. — »)W6 nambilich. — l4) H. Scdas hloss an der Burg (!). — Megiser (lilo) hat auch den Namen: Anderburg. — 6) H. Wittebetz. — l!) H. Frauern - Closters. — f) H. Ergkerstein . . . Rottschaeh. F.s ist das Schloss Ober-Erkenstein in der Nahe des steir. Ortes Lichtenvvald und des krain. Marktes Ratschach a. d. Save. I9) „der die zeit des L. was undt" fehlt bei H. — 2n) II. der eines Graffen vvas. W 6, W 7 und W 8 haben Grefflein, GUB l Grefflen. — «i) II., GUB l, W8: Muhlstetten, Millstetten; eine Hdschr. hat Michlstetten, vvas auch dem gegenvvartigen Orts-namen entspricht. „Der ains Schratten vvas" fehlt bei H. — 22) H. Wittebezt. — 2() H. ohn. — 2I) H. khein schloss angevvinnen; der Zusatz noch vesten (aus W 6 und GUBI) fehlt bei H. -- 2 >) H. dem. — f) H. Lagk (Lag[g]). — 2') W 8 hat irrig: „ Oesterreich" statt Isterreich; denn das obige: „ein zug von Oesterreich" bedeutet ein Zug, der von den osterr. Fiirsten ausgieng, „Isterreich" dagegen Oesterr.-Istrien. H. statt Adelsberg: Alsperg. - Auch bei Megiser (lili) Adelsperg. — reich zugehoren, und zugen fur Laas28) zu ross und zu fuss und vvolten den marckt als im stegreiff29) mit einen sturm ge-wonnen haben, und das den sy das furkamen30), do 31) theten des von Cilli leuth, die darinen waren, die thor auf und lieffen in sy heraus und kehrten die Isterreicher 32) in die flucht und fingen und erschlugen der ein gut theill und nahmen ihnen ihr panier, tartschn 33), puxen und ander wehr34). Darnach aber iiber etlich zeit do beschach aber ein zug fiir Laas. Das vvardt also gevvonnen und ausgebrandt. Es nahmen aber des fiirsten von Oesterreieh volgk grossen schaden davor, und ein Christoph Fledniczer genandt, der der haubtleuth einer daruorn, kam an den sturm fur ader umb35), von einem schuester. Item in den-selben krieg braeh ihm der von Cilli seibst etlich sein schlcesser ab, nemblichen Hochenegk, in der von Cilli gelegen; Schonstein und Katzenstein im Schalchtall gelegen3"). Item als nun der kriegk ein zeit gevvehret hatt, zu einem mahi do trug der von Cilli durch seinen haubtmann Jan Wittowecz ein raisz37) ann gen Nassenfuss, das des pisehoffen von Gurkh38) ist. Daselbst hin hett der von Gurkh und der von Oesterreieh ein volgk geordnet und gelegt, und die raisz beschach von der Kreppen. Do wardt ihm undtervvegen gesagt, vvie dieselben hoffleit 39) vor Nassenfuss hievor bey einem weyr undter Neydeck 40) * warn und liessen in dem vveyr fisehen. Do saumbten sich nicht lang des von Cilli volgk und rugten gegen den also, das sy 2S) W 6 hat statt „furLaas": fiirbass. — H. Segraiff. — 3") H. fur- kommen. W6 und GUB 1 das sy das furkamen. C., III, S. 61, da sy dafiir kommen. furkommen = zuvorkommen. Der Sinn ist: „damit sie denen (den Habsburgisehen) zuvorkamen, da thaten des von Cilli Leute" u. s. w. — 3I) H. und die Hdschrr. das; richtiger: da. —■ 32) H. Oesterreicher, ebenso ff 8. — 33) „tartschn" fehlt bei H., findet sich auch bei Megiser a. a. O. — !4) H. mehr. — 35) H. u. W6 „undt ein Flednitzer genandt Christoff Flednitzer . . . kham an den sturm fur". Der Sinn ist: u. e. Chr. Fl. genannt, der einer der Hauptleute davor war, kam bei dem Sturme voran, aber um durch einen Schuster. -- 3e) Dieser Beisatz fehlt in W 8. Schalchtall = Schalehenthal, Schallthal b. W611an in Stmk. — 37) H. Raag (!). — reisz (GUB 1 raasz), eine Reise oder Kriegsfahrt. — 3S) H. Nasenfuss . . . Burgk. — 39) H. hofliiht, klingt an das niederdeutsche liite = Leute an; Hofleute, Hofgesinde. - 4n) H. Steydegk. — Auch bei Megiser a. a. O. Neydeckh. — Neudegg i. Kr. — zu beyder seit einander ansichtig vvurden, und traffen mit ein-ander, und des von Cilli volck Iag ob und gewunnen den sieg, und dieser wurden viel gefangen und hart vervvundt, da-runter auch ihr haubtmann 41), genandt Dirnbacher, gefangen wardt und von einem Wossner42) hart durch ein wang ge-schlagen. Und die haben wohl bey drey jahrn nach einander in die gefetignus lasten4') mussen an die Kreppen44) in den thurn. (17. Cap.) Wie graff Ulrich von Cilli mit hertzog Albrechten von Oesterreich gen Crain zog und schlugen sich fiir Laibach etc. (H. 692 — 694; C. 62—64.) Dieser von Oesterreich, mit dem die von Cilli kriegten, hies hertzog Friederich; und der vvardt romischer konig und darnach kayser. Der hett noch einen bruder, genandt Albrecht. Nun (der) zu seinen vogtparn jahrn kommen was,. do vvolt er die landt und furstenthum mit seinem bruder theillen, und for-derte an ihm seinen gleichen erbtheill1). Do vvolt ihm sein bruder theillung2) nicht stadt thun und vviedersagt sich des. Also kamen die zvven bruder in unvvillen und kriegten mit einander. Und hertzog Albrecht ainet sich mit dem graffen. Also bracht hertzog Albrecht und graff Ulrich von Cilli ein michel3) volgk zuvvegen, und zugen gen Crain in das landt und schlugen sich fiir die stadt Laibach, und lagen davor etlich zeit und arvva-* teten4) die mit grossem zug und buchsen, und vvolten die stadt genott haben. Und do sy da nichts geschaffen mochten, brachen sy vvieder auf in das feldt und zinteten5) das feldt und die hiettenfi) an. Und das beschach an einem S. Johannis abendt zu sunvvendten, und machten da in der stadt ein gross feuer oder 4I) H. Heubtmann. — J2) H. Wassner, W 7: wossen. Wossner = Bosnier, unter den eillischen Truppcn. — II. biisspn. C., III., 62 losen (GUB 1 hat aber ebenso vvie W6: laste,n). W8: sitzen. lasten offenbar slatt leisten: das Einlager halten. — 44) Auch „Crappen, Khrapin" = Krapina findet sich. ') W 8 und forderte sein erbtheill von iierezog Fridrichen. — 2) H. thal-lung. - 3) H.inchel. C., 111., 62: mittel. — michel volck = starke Ileeresmaeht.— J) H. arvvaitenten. — arvvateten v. arwaten, dial. st. aibeiteten (W 8: arbaitteten). — 5) II. zurutten; GUB 1 zinttaten. Megiser (t 112): . . . . auff in dem veld vnd ztindeten es mitsampt jhren Hutten an. —• n) H. hutten; W8: hiitten; an fehlt bei H. — sunvvendt-feuer, und zugen zu thall ab fiir Rudolffswerdt, das man heisset Neustatl7), und schlugen sich fur und sturmeten das und verlohrn an dem sturmen viel guter leutli, und mocht sein doch nit gevvinnen. Und dieweil hertzog Friederich in die ober-landt, da man gevvohnlich romisch konig krondt, zu derselben seiner romischen kronung zog und ausserhalb seiner landt was, dieselben weil beschach der einzug gen Crain und der fiirschlag8) gen Laibach, als ihr gehort habt. Item es kam ein ritter genandt Jorg Appfalter gen Laibach9) in die stadt, als man sich dafiir schlug; der was hauptmann darili10). Der hett einen thurn vor der stadt Laibach gelegen; der wardt angewunnen und gantz ausgebrandt und etvvo viel abgebrochen, und derselb Appfalter11) vvardt uber etlich zeit hernach graff Friederichs von Cilli gevveltiger hoff-meister12); und darumb, das die Laibacher13) die stadt vor den zweyen fursten behalten, vvardt ihn von konig Friederichen, hertzogen zu Oesterreich, der nun zu romischen konig ge-kronet vvardt und hinvvieder kam, das rodt vvachs gegeben, also das sy ihre stadtbrieff mit rottem vvachs zu besiglen und zu verbedschaiden14) haben. Es vvardt auch den von Rudolffs-vverdt auch etvvas viell ihre freyheit, die sy dann haben, gegeben und bestattet15). Item es ist auch zu vvissen, ee hertzogk Albrecht von Oesterreich und graff Ulrich von Cilli sich fur die stadt Laibach schlugen, do vvardt etlich vvochen vor der ') H. Neustadte. — 8) Crain undt der furschlag fehlt bei H. Es ist die Fahrl Friedrieh's V. (IV., 111.) naeh Aaehen zur Kronung als romisch-deutscher -Konig gemeint; sie fand den 17. Juni 1442 statt. Die ganze Kronungsreise fiillte die Zeit v. Marz 1442 bis Janner 1443 aus. Auffallig ist der Ausdruek „obere L and", da eigentlieh die Reise in die niederen Lande am Rhein gieng. — 9) H. Apffelter gen Laubaeh. — i0) Der ganze Passus von: do man gevvohnlich rohmiseh konigk.....fehlt in W 8 und ebenso verkiirzt diese Hdschr. das Weitere. — '') Auch dieser Passus fehlt in W 8. — 12) H. ge-vvalts = Hoffmeister. — Auch bei Megiser (lil3) gevveltiger. — 13) H. Lau-bacher. — u) H. verpezschirn; ebenso bei Megiser a. a. O. und W8: ver-pedtsehiren. — verbedschaiden kommt dem mhd. verpetschaten am nachsten und findet sich in ff 6. C., III., 63 hat auch verbedsehaden, obgleich GUB 1 deutlich: verendschaden hat; „zu besiglen und zu verbedschaiden haben" bedeutet somit so viel als: die Laibacher haben das Recht erhalten, ihre Stadtbriefe o. Correspon-denzen, Urkunden u. s. w. mit rothem Waehs zu siegeln und mit dem Petschaft zu versehen. — 15) bestattet = bestsetigt. stadt Kreinburg16) von des hertzogen und des von Cilli volgk nachtlich mit ersteigen oewonnen, und vvardt darnach iiber o o ' etlich zeit durch konig Friedrichs des hertzogen von Oesterreich volgk hinwiederumb nachtlich17) erstiegen und gevvonnen, und wurden die hertzogen Albrechten18) und des von Cilli diener, so darinnen waren, aH gefangen und uberfallen, ihn ross und harnisch genommen. Item auch zu mercken ist, dievveill hertzogk von Oesterreich und graff Ulrieh von Cilli vor der stadt Laibaeh gelegen sein, hatt konig Friederich, hertzogk von Oesterreich einen geraisigen zeug19) gen Crain gesandt und geordnet gehabt dem landt Crain und der stadt Laibaeh zu beschiiczung20). Und desselben volgks haubtmann \vas ein ritter, genandt Hart-mann von Thurn. Und an dem zug, als die gen Crain zugen, die stadt Laibaeh zu beschtitzen, fuegt es sich, das graff Friederich von Cilli ein theill seiner parschafft und khlainat21) in ein vvagen von Sannegk gen Cilli gesandt hett, do komen die ahn alles gefardt22) iiber den wagen und funden darin viell khlainat, goldt, silber und gelt, und nahmen das und beiteten das undter ihn23), Und das beschach ob Sachsenfeldt bei dem steinen creutz; und ee die gen Laibaeh kamen, do hetten nun die v-on Oesterreich und die von Cilli vor Laibaeh aufgebrochen24). (18. Cap.) Wie hernach die graffen von Cilli mit konig Friederich geaindt wurden. (H. 694—696; C. 65—67). Do nun der krieg zwischen dem durchleichtigisten fursten konig Friederich romisehen konig und hertzogk zu Oester- lf') H. Chronburg. — In den Hdschrr. auch Krenburg, so W 6. — 17) H. machtiglich. — Megiser (1113): in der Nacht. — l8) H. Albrecten. — 19) So haben GUB 1 (Casar, III., 64), W 7 und W 8. H. grossen zug. — 2°) II. beschittung. — 21) H. parschafften und Cleinodt. — 2a) H. geferdt. C. (GUB l) ohn als gefort. W 8 alles on gefehr. gefardt = gevoerde, ohne alle Gefahrdung. — 23) unter sich beiten (biuten) = als Beute unter sich austheilen. ff 8 druckt dies mit: „teilten soliches unter ihnen" aus. — 2<) W 8: waren sie, nemblieh der herezog von Oesterreich vnd graf von Cilli, von Laibaeh aufgebrochen. II. „und eher die gen Laibaeh kommen, da hatten nun die von Oesterreich und die vonn Cilli vor Laubach aufgebrochen." „Die von Oesterreich" = Hzg. Albrechfs VI. Volk. reich und den edlen graffen von Cilli lange zeit hett gevvert1), und zvvischen ihn viell sachen ergangen und beschechen waren, als ihr vor in dieser cronigken gehort habt, darnaeh vvardt ein gantzer friedt zvvischen ihn beschlossen und gemacht und vvurden gantz geaindt. Es vvardt auch graff Ulrich von Cilli des vor-benandten konig Friederich raht und diener und lag ihm an seinem hoff etlich jahr. Do fuegt sichs, das einer genandt Pon-gracz von Golicz2) das landt Oesterreich gar schvverlich vvardt bekriegen3), und macht etlich treber und besetzung darin. Zu derselben zeit vvas der vorbenandte konig Friederich und hertzogk zu Oesterreich des landts Oesterreich neuer innhaber und gerhab an stadt und von vvegen konig Lassla seines vettern, der dieselb zeit noch ein kindt vvas, als hernach in dieser cronigken4) wohl gesagt vvirdt5). Do vvardt konig Friederich als herr und innhaber des landts angerufft von der gemeinen landtschafft in Oesterreich, das er darzu thet, unb in solche beschvvarung, krieg und des landes verderben hiilff zu wendenfl). Do besamelt') sich konig Friedrich mit der landtschafft in Oesterreich und mit andern, die er aufbringen mocht, und machet8) graff Ulrich von Cilli zu einem haubtmann iiber das volgk. Es hett auch graff Ulrich von Cilli fiir sich selbst seiner diener ritter und knecht nicht ein vvenigk sondern ein michl thaill, wann er hett viel gutter graffen, herrn, ritter und knecht zu dienern. Also zoch graff Ulrich von Cilli als ein haubtmann von konig Friederichs vvegen auf den Pongracz von Golicz mit einem grossen her, gevvann ihn auch baldt etlich teber und besetzung und zoch fur die stadt Golicz, darinnen Pongracz von Golicz selbst vvas, und schlug sich fiir und lag ein gutten vveill darvor, nottet auch den Pongracz 'von Golicz ganzlJ), das er die stadt Golicz aufgeben -must, zu konig Lasslas ') H. zvvischen des durchl. Fiirsten.....undt die edlen graffen . . . gevvardt; GUB 1 gebert. — a) H. Golit/, auch einmal Cholitz. Es ist dies Holitsch, ungarisch - mahrischer Grenzort. — 3) = bekriegte. - 4) GUB 1 in diesem bueh. — s) Diese ganze Erzahlung vvie am li das Folgende in W 8 stilistisch verkiirzt. — 6) W8: in Oesterreich umb hilff, damit bei sollichen schweren Khrieg nicht das landt verdurb, angeruffen wurde. — ') H. befandt sich ... — s) und machet fehlt bei II. — 3) ganz fehlt bei H. — handen, und tratt der ab dein gubernator10) von Hungern. Er must auch ali besetzung und tasbor aufgeben und abtretten, als viel er der im landt Oesterreich aufgevvorffen und besetzt hett11). Do nun graff Ulrich von Cilli vvieder auf dem feldt zu dem konig kham, darnach gevvert soleh einung, berichtung und freundtschafft zwischen ihnen beyden nicht lang, und wurden vviederumb uneiris mit einander. Was aber die ursach vvarn, darumb sy in zvvietracht kommen, das kann ich nicht wohl vvissen, dan das man sagt, es hett graff Ulrich von Cilli etlich tausendt gulden seines eigenen geldes in benandten feldt vor Golicz12) auf die soldner aussgeben, und der vvolt ihm konig Friederich nit wiederkehren. Auch hett graff Ulrich gern gehabt ein stadt in Oestreich, genandt Bruck an der Leitten13). Die vvolt ihm der konig nicht geben und gab die einem seiner cammermeister und raht, genandt herr Hanns der Ungnadt. Auch so (der) graff gen hoff zu dem konig gangen vver, so het man ihn offt lang an der thur anhangen und nicht einge-lassen; aber andere sein raht und diener vveren allvveg eher eingelassen worden, und das solt den von Cilli verdrossen haben. Ich fiircht aber von mir selbst, das alt fiinckel14) vvas zvvischen ihnen vielleicht noch nit erloschen. Sy vvurden auch hernach nimmer einigk, bis das die von Cilli ihr letzte teg hie besehlossen15). (19. Cap.) Von graff Ulrichs von Cili heyradt, wer sein gemahl vvas1) von art. (H. 696—697; C. 69.) Es ist vor nicht gemeldt vvorden von disses graff Ulrichs von Cilli heyrat. Nun ist zu vvissen, das er des grossmechtigsten "') H. jubernator. — ■") hett fehlt bei H. - 12) H. Cholitz,— l3)II. Laitau; GUBl Laitan. — Bruck an der Lejtha. — '<) W 6 und GUBl v(f)ingkl. Der alte Funke der Feindschaft. — ls) W 8 stilisirt die Erzahlung, wie so oft, abvveichend von der drittletzten alinea ab u. zw. folgendermassen „. . . . alweg eher als ihme fuer vndt einkomen lassen, darumben es Graff Ulrichen von Cilli verdrossen und sich der streitt mit ihme vndt dem Khonig angefangen, wellicher auch bis die von Cilli ihre letzten tag besehlossen nicht zergangen, den das alte fueneklein, wie zu besorgen, nicht erloschen war". ») H. wardt. — herrn und fiirsten, herrn Georgens des dispotts2) aus der Sirffey3) tochter zu einer ehelichen gemahl (hett), die nicht unsers sondern des kriechischen glaubens was, die auch nach demselben ihrem glauben lebt und ihres glaubens pfaffen und capelan hette und stund selten bey unsser mess 4) und gottesdienste; derselben schvvester auch der vorbenandte dispot dem tiirckischen kayser zu einem vveib gab5). Mit derselben dispotts tochter genandt Catharina hett graff Ulrich von Cilli zvven suhn, graff Hermann und graff Jorgen und ein tochter, graffin Elspet genandt. Graff Jorg starb noch in der \viegen liegendt, und starb, do man zalt nach Christi geburdt 1423") jar an S. Philip und Jacobs tag. Und graff Hermann starb seines alters im zvvellften jahr, do man zalt nach Christi geburth 1444') an S. Abdon und Senentag8). Aber graffin Elspet wardt kindvveiss verheirath und versprochen des Hunad Jane 9) des gubematorn10) in Hungern sun, genandt Mathias11), zu einem gemahl, und ehe sy zu vogtparen12) jahren kam und beylag13), do starb sy auch in ihren jungen tagen. Item und hernach ward graff Ulrich von Cilli von desselben benandten seines ayde'ns bruder, der genandt vvas HunadtLassla14), zu griechischen VVeissenburg15) ermordt und zu todt erschlagen. Es vvardt auch derselbig Hunadt Lassla umb dasselbig mordt, das er an graffen Ulrichen thet, von konig Lassla gestrafft und zu Offen gekopfft. Und do aber darnach konig Lassla zu Prag 2) H. dippot; dsgl. auch W6 und GUBl. — dispot, despot die iibliche Bezeichnung des Fiirsten von Serbien als eines Vasallen-Fiirsten. — 3) H. Kirfey. — Sirfey, Sirfei, die dem 15- Jahrh. gelaufige Schreibung des Lander- namens Servien = Serbien. Das ganze Capitel zeigt in W 8 wie zumeist eine verschiedene Stilisirung. So beginnt es hier: Es ist vormals in diser Cro- nicen nicht gemeldt worden von graff Ulrich's von Cilli heyrat, darumb mues davon auch wenig ein Erclierung beschehen u. s. w. — 4) H. vveiss. — s) Sultan Murad IV., -j- 1451. — (i) Dieses Datum haben alle Texte. Vgl. die chronol. pragm. Uebersicht der Cili. Chr. o. S. 41. - ») H. hat MIIIICXXXIIII (1434); dagegen GUBl, W6 und W8: 1444. — B) H. Aldan und Severitagk; W 6 Abdon und Severitag Die kirehliehe Bez. lautet auch 30. Juli: Abdon et Sennen MM. — ») II. Janess; W 6 Janis. — 10) H. Jubernatorn. — •') H. Mathees. — '•) H. vegtpahren. — 13) H. leg. — |!l) aydens = Eidams. — W8 schreibt irrthiimlich: „Hunadt Januss brueder(!) Hunadt Lassla" und hat alles anders stilisirt und verkurzt. — 15) H. Wiesenburg. Die Hdschrr. haben meist fcriechisch. in Beheimb mit gifft vergeben wardt und da starb, do vvardt derselb Hunadt Mathia's zu einem konig in Ungern aufgevvorffen, als das hernach zu seinen zeitten vvohl gesagt vvirdt. (30. Cap.) Von kayser Sigmunden abgangk und vvas gross mannschlacht bey sein zeiten beschechen ist, auch vvie sein ayden hertzogk Albrecht von Oesterreieh nach ihm konig vvas etc. Dieses Capitel, bei Hahn S. 697—701 abgedruc;kt, ist, vvie der Heraus-geber seibst bemerkte („videntur nonnulla transposita v. intra hoe capite verbis „und er seines alters" sequ. eollato capite sequ. sub fine & eapitibus reliquis sequentibusli), eine sinnlose D u r c hei n a n d e r sehi eb u n g zvveier ver-schiedener Hauptstueke, deren eines bis zu den, S. 697, Z. 1 v. u. gedruckten VVorten : „der ihn also in seiner gevvaltsamb und gezogen hatt", reieht und mit Ausschluss des Weiteren (offt sein todt und potsehafft . . . S. 697 bis 706, 17. Zeile von oben : „von dem vonn Poln ledig gemacht hat"), vvas zum 20. (22.) Capitel gehort, erst wieder von S. 700, 18. Zeile v. o. mit den Worten: „und er seines alters bey zwolff jahren" . . . anhebt. Dies erhellt aus der Vergleichung mit W6 fol. 16 und GUB 1 316—33a. Als man zalt nach Christi geburdt 1400 (1437) jahr, do starb der durchleuchtigst fiirst, kayser Sigmund, der graff Hermann von Cilli tochter hatt. Do ward hertzogk Albrecht von Osterreich, der in1) des itzgenendten kaysers Sigmundts leben zu einem romisehen konig ervvelt, und dieselbig kayser Sigmundts tochter vvas graff Hermanns2) von Cilli enigkl. Derselbig konig und hertzog Albrecht besass auch nach abgang kayser Sigmundts seines schwehers das konigreich Vngern und das zu Becham. Derselb hersehet nit lang und starb und lies die vorbenandten sein hausfrau schwanger hindter ihm; die bracht darnach einen suhn, der vvardt genandt konig Lassla. Der vvardt kindvveis, do er noch in der wiegen lag, zu dem konigreich Ungern gesalbt und yekronet, und vvardt darnach seinen vettern hertzogk Friederich von Oesterreieh, der darnach romiseher konig und aber darnach kayser vvardt, als dem eltern von Oesterreieh mit sampt der ungrisehen cron eingeantvvordt, der ihn also in seiner gevvaltsamb gehalten und gezogen hett3), ') in fehlt bei H. — !) H. Heermans. — 3) Nun bei H. vveiter S. 700, Z. 18. — uncz4) er seines alters bey zvvelff jahren oder mehr alt wardt und wieder darnach aus seiner gevvaltsamb kam; das wirdt hernach in dieser cronigken gesagt. Es lies auch der vorbenandt konig Albrecht mit derselben seiner haussfravven zu dem suhne noch eine tochter; die vvardt verheyrath einem konig von Polln5). Itein bey des vorbenandten kaysers Sigmundts leben und zeitten seindt viell mannschlacht") geschechen, und voraus, do er die grosse raiss ') thet in der Tiirkey, und das vvas, do graff Willhelm von Cilli mit zoch, als vor auch etvvann viel bemelt ist. Nun zog mit dem bemeldten kayser ein grosse unsegliches) menge der christen in die Tiirckey vvider die unglaubigen, vvan ihn der meiste theill ali cliristlich fursten hulff und volck zu-schoben und schickten, und vvirdt nicht gehort, das vor oder hernach so viel christenheit aus allen landen zu einander kommen sein und auf die heidenschafft aus allen landen9) zu einander gezogen. Das beschach von grosser unbesichtigkeit10) und hoch-fart11), das die christen vvurden darnieder gelegt von den heyden. Do verdurben viel christen, etlich zu todt erschlagen, etlich ge-fangen in die heidenschafft vvurden verfiirt12), die niemermehr heraus kommen, und beschach an der christenheit so ein gross fall und schlag, davon viel zu schreiben vver. Itein auch erstund bey des vorbenandten kayser Sigmundts zeitten in dem landt zu Becham 13) ein grosser unglauben auf, den einer genandt Huss aufbracht und predigt vvider etliche stuck des heilligen glaubens, den die heillige romische kirchen haltet, und bracht eine grosse menig 14) der christenheit in ein bossen keczrischen glauben. 4) H. Undt. — W 8 hat vvieder durehgangig stilistisehe Verkurzungen' oder anderartige Abvveiehungen, so heisst es liier z. B. . . biss er seines alters bey zvveltf und mehr jahre erreiehet, begab sich darnach vvider von Keyser Fridriehen, vvie mit mehrern hieuon zu lesen ist . . . 5) W 6: Pollan. Der Text lautet in W8: Die tochter von Keysser Albrecht auch mit seiner hausfravv er- zeuget vvurde an ein Konig von Pollen verheyrat .... — «) W 8: zvvieschlachten. — ') H. rath. — Reise, Heerfahrt that oder unternahm. —■ ") H. unsehliche. W 8: unselig. — 9) aus allen landen fehlt bei GUB 1 und W 6. — '») W8: einsichtbarkeit (!). unbesichtigkeit = mangelhafte oder fehlende Umsicht (mhd. besiht: Umsicht, Sorgfalt). — ") In den andern Hdschrr. hopfardt u. hoffart. hoehfart hat auch GUB 1. — i')W8: gefangen vnd gefirt. — is) H. Rohm (!) W 8: Es erstand auch zu seinen zeitten von Johan Hussen im Landt Behemb. Und vvie derselbig Johannes Huss von der meisterschafft und lerern zu Prag vvardt ubervvunden und verbrandt15) von desselben unglaubens vvegen, und vvie darnach der durchleuchtigst furst konig Albrecht romischer (kayser), zu Ungern und zu Becham konig und hertzog zu Oesterreich mit einer grossen macht vvieder dieselbigen unglaubigen keczerlr>) zog und vvolt den-selbigen unglauben vvieder getilgt und abbracht haben, das er aber nicht zuvvegeti bringen moeht, und vvas grosses plutver-giessen und an beyden theillen volgks erschlagen und verbrandt vvorden, do vver viel zu schreiben. Derselb unglauben in Becham leider also blieb und vveret heutiges tags und dieselbigen unglaubigen n) sind, die man hiess Hussen von des Johann Hussen vvegen. (31. Cap.) Wie die Ungern nach abgang konig Albrechts wieder ihren rechten erb-kč3nig Lassla einen andern konig erwehlten und auffwurffen. (H. 701—703; C. 71-74-) Do nun konig Albrecht starb und sein frau schvvanger bindter sein lies, die darnach einen suhn, genandt konig Lassla gebahr, der kindtvveis zu dem konigreich Vngern gesalbt und gecronet vvardt, als gehort ist, do genugt nicht die vvietenden *) Hungern an ihren rechten erb-konig und herrn, und vvurden das iiberain3) und schickten ein aus, der vvas genandt Matko von Tallovvecz3). Der vvas nicht von edler art, sondern kayser Sigmund het ihn erhebt und zu einem vvan4) gemacht, umb ein grosser unglauben, da er wider etliche stuck des heilligen glaubens, den die heillige romisehe Kirchen haltet, leret und prediget, damit bracht er eine grosse menig christen in ein boessen keczrischen Glauben ... — l4) H. meining. — ls) W 8: aber er wurde darnach .... ubervvunden, verbrandt und deshalb vom leben zum tott gefrucht ... — l6) H. kertzer. — ") W8: Von denselben glaub in Behaimb laider also pliiet und noch bis auf den heutig tag vverth . . . Diese Proben der starken Varianten der W 8 mogen fiir dies Capitel genugen. ') W 7: vvethunden. — 2) H. und vvurden das aber. — 3) H. Markho von Tallavvetz; W 6 Mathko von Tollavvecz, GUB l Matko v. Tallobecz und Tollovvecz. W 8: Tholhawecz. Es ist dies der eine der SOhne des Ragusiners Talowec, der mit magyarisirter Namensform : Thal 16czy Mati gesehrieben vvird. — *) vvan = ban, Banus. — einen andern konig gen Polln der hiess konig Wladislaw5), und begehrten sein zu einem konig in Ungern. Do derselbig konig von Polln durch den benandten Matko von Tallowecz gen Ungern wardt bracht, do wardt er zu einem konig in Hungern kron t, mit einer sondern kron, mit der nicht die vngrischen konig zu kronen0) gewondt sein. Derselbig konig Wladislaw herschet nit lang, und vvardt in die Tiirckei 7) ver-furt von seiner haubtleuth einem, genandt Hunadt Janusch8), und vvardt erschlagen. Und sein haubtmann Hunadt Janusch vvardt nach seinem todt zu einem gubernator in Hungern auff-gevvorffen, als hernach wohl gesagt vvirdt9). Zu derselben zeit, als der vorbenandt konig Wladislaw gen Hungern gebracht und da gekront vvardt, vvar gar grosser irsal in dem landt zu Hungern. Etlich die hielten sich mit konig Albrechts frauen und mit ihrem suhn konig Lasslan als mit ihrem rechten herrn und erb-konig; etlich hielten sich aber mit dem konig Wladis-lavv von Polln (PoIIan). Und der konig wolt die kflnigin, konig Albrechts frauen, aus dem landt verdrungen haben, desgleichen sy ihn hinvvieder, und vvardt schvvarlich undter ihn gekriegt10). Do was graff Ulrich von Cilli seiner mumen der konigin taills und fing den Matko von Tallovvecz darumb, das er einen fremden konig in das konigkreich gen Vngern hat bracht wider sein freundt konig Lassla, der rechter erb-kčinig vvas und empfalch den seiner diener einem ritter, genandt Heinrich von Rudeckh11), zu behietten. Derselb aber aus der fengknus endtrann aus dem geschloss zu Oedenburg12). Und als nun graff Ulrich von Cilli mit etlichen vngarischen herrn, der dann nicht viel waren, die sich mit der konigin hielten, und den krieg vvieder den konig von Polln 13) etlich zeit von vvegen seines herrn und freundts 5) H. Latisslaus; ich folge der Schr. W8; GUB l: Wladislaus. — 6) „zu kronen" fehlt bei H. - ») h. Turckheit. — s) h. Jannes. Es ist Hunyadi Janos, der Corvine. — 9) W 8: wie ferner dauon geschriben werdt. Wan zu sein Konig Wladislaw zeitten.....— i») W8: desgleichen sy ihn hinvvieder zu verdringen vermainten, und dardurch vvillen grosse vneinigkheit entsprung, das sy mit einander sehvverlieh kriegten..... Auch vveiterhin vveicht der Text uberall ab. — n) H. Rudeigk; C. Rideckh; W8: Ruedeckh, Rittern. — i2) H Deneburg. W8: Oettenburg = Oedenburg in U. — H. Ballam. — Krones, Cillier Chronik. n konig Lassla getrieben hett, und do ward er zu Raab von dem konig von Polln vmblegt, und als (dieser) nun gute zeit vor sein lag, zu einem mali, do endtzugkt 14) graff Ulrichen ein boser unrahtsamer willen: er wolte reiten von Raab gen Prespurgk zu seiner mumen der konigin umb hiilff oder was dann seines furnehmens was, und zu einem mahi lies er ein scharmitzel an-fahen, und als man am besten seharmitzelt, do sass er mit etlichen seinen dienern auf als selb - zvveintzigster15) und wolt hinfiir reitten, und indem wardt er nit vveit von Raab gefangen vnd wardt gefangen nach Offen gefiirt und lag da eine gute weill. Indem wardt von seinetvvegen getaidigt, das sich seiner erbarn diener 24 als zu gaiseln fiir ihn und an seiner stadt in die ge-fengknus setzen solten; so \volte man ihn auslassen, doch so man ihn erforderte, das er dann vviederum in die gefengknus solte laisten und sein gaisel11') wieder ledigen. Also liess graff Ulrieh von Cilli sein gaisel gar Iang in die gefengknus sitzen, das er die nicht ledigte. Die vvurden hernaeh mit andern gefangen ledigk gemacht, als das zu seinen zeitten in dieser cronigken17) wohl gesagt wirdt.ls) l4) H. undt zugt (!). W 7: entsehiekht (!). entziieken = eilig davon fiihren, verleiten, verfuhren, hier also verleitete, verfuhrte. — I5) II. zvvantzigter. — W 7 : auf selb zvvainzig; W 8 selb zvveintzigster. — W 8 verktirzt, wie so oft, aueh hier den Text.....„do er (Graf Ulrieh) nun ein guette zeit also belagert, wolte Graf Ulrieh von Raab entruekhen vnd gen Prespurg reitten zu seiner mumen der konigin umb hiilff oder was sonsten sein fiirhaben sein mugen . . lies ein scharmitzel anfahen und im besten scharmitzel vvolt er mit etlichen seinen dienern selbzvveinzigster hinweg reitten".....— 16) H. gaasel(l). — ") GUB t in disem bucli. — W8 wie immer sehr abvveichend textirt:..... „also gen Offen gefiihrt, wo er nun guthe vveill allda lag, wurde er durch taidung der gefenckhnus ledig, jedoch mit dieser gestalde, das sich an seiner statt vier und zweinzig seiner ehrbahren diener beslossen vnd in die gefengknus seczen solten, wo sein man erfordert, das er sich vvideruinb in die gefengknus stelle und seine gaisletten lediget. Aber sie muessten als lang in der gefengkhnuss siezen, das sie graff Ulrieh nicht leste, bis sie mit andern gefangnen ledig vvurden, als hernaeh in diser cronica mit mehreren zu sehen". (22. Cap.) Wie graff Friederich von ') Cilli gen Ungern rait und vvie er kaum endtran, das er nicht gefangen vvardt. — H. 703: „ Graff F."____bis „khonig von BaUan", und sodannvveiter S. 697—700 von: „offt sein (todt) ratt . . bis „von dem von Poln ledig gemacht hat." (Vgl. d. o. S. 6 z. Cap. 20 Bemerkte.) (H. 703 u. 697—700 u. 703—704; C. 74—78.) Graff Friederich von Cilli, do das also beschach, der schicket zu dem konig von Polln2) offt sein ratt3) und pottschafft und suchet manchen klugen sin, wie er seinen suhn graff Ulrichen die gutten leuth, die fur ihm gaiselt waren und in der fengknus •sassen, ledigk hett machen mogen. Und durch soleh pottschafft der konig und der graff Friederich gewunnen ein freundtschafft zu einander, also das der konig sein begerte zu ihm zu kommen. Also nahm graff Friederich von dem konig und von den mechtigisten in Ungern geleit und machet sich auf und reit gen Hungern zu dem konig. Und als er gen Hungern kam, do be-miihet er sich fast zvvischen dem benandten konig und der konigin und hett sy gern iiber eins gebracht, und reit in tedingen zvvischen ihn von Offen gen4) Kaab mehr dann zu einem mahi, und mocht sy aber nicht gewinnen. Was aber sein mumbe, die konigin, zu graff Friederichen verdross, oder was sy darzu geiibt hat, das kann ich nit5) wohl gesagen noch wissen. Die legt mit etlichen an und bestalt graff Friederich zu fahen. Und das solt besehehen sein durch einen der hiess Rinolt von Rossgen6), und durch etliche andere Ungern 7). Do wardt graff Friederich in grosser geheimb gewarnet und macht sich heimblich bey einer nacht mit etlichen gar vvenig seiner diener, den er am besten getraute, und kam darvon und endtrann dieser fengknus. Aber ihm vvurden alle seine vvagen, silber-, cammer-, harniseh- und kiichenvvagen genommen, sein erbar diener und cantzler gefangen, ') H. Friederichen Cilli. — 2) Bei H. v. S. 697, Z. 1 v. u. vveiter. — ') H. todt. — *) H. gen an. — 5) h. mit. — Rinolt fehlt bei H. — Roz-gony. — ') W 8 verkiirzt wie immer auch hier die Textirung, beispielsvveise „Wie nun graf Friedrich mit glaidt des khonigkhs undt der mechtigisten in Ungern zu dem khonigk komben worden, der mainung, zvvischen dem benandten khoenigkh und der khonigin ainigkhait zu treffen, vvelehes aber ungeacht das er mehr dan einmall in Taiding von Offen gen Raab rithe, nicht erschvvingen mocht, darumben die konigin leget mit etlichen ahn, (ihn) durch Rinolt von Rossgen und durch etliche andere Ungern zu fangen" .... — und der etlich in der fengknus sturben und nimmer ledigk vvorden. Do nun graff Friederich von Cilli dieser fengknus endtrann und wieder heimb kam, do wolte er8) solehe unbilligkkeit, ihm von der kunigin und etlichen hungerisehen herrn besehehen, unge-roehen nicht lassen und bracht ein michel9) volgk zuwegen und schuff mit seinem hauptmann Jan Wittowecz 10), von stundt an in das konigreich von Ungern zu ziehen und das zu be-schedigen, auf das hochst er moeht. Das beschach also und Jan Wittowecz zoch11) in das landt gar fiir VVeissenburgk 12) und that dem landt grossen schaden; und gaben sich ,:l) auch in den zug etlich castell und gesehloss. Nun was in derselbigen zeit kein einigkeit im landt, sondern grosse irsaal 14), als vorbemelt ist. Jedoch do13) besammeten sich etlich ungriseh herrn, geistlich und vveltlich, mit einem micheln 1H) heere und wolten wiederumb den von Cilli in ihr herschafft und landt gezogen haben. Und da sy vnez gen Samabor 17) kamen und sich da nieder sehlugen, da besambleten sich die von Cilli eilendts und schickten aber ihren hauptmann, den Jan Wittoweczen mit dem zug gegen ihn. Und do des von Cilli volgk gegen Samabor vvurden zu nachnen 18), do wardt das dem hauptmann verkundt, wie ein volgk vvieder sy zugk. Die richteten sich fiir sich zu dem streitt, dann sy hetten keine sorg auf die Cillier, nachdem der Unger viel mehr was, also das zu schatzen vvas allvveg zehen auf ein. Es erschrack auch Jan Wittovvecz nit ein vvenigk, do er vernamb und s) ff 8: Da nun gott der allmechtige Graff Fridriehen von Cilli ausz diser gefahr widrumben heimb holfen, gedaeht er solehe.....— 9) H. ein Mittel volgkh, ehenso W 8. W 6 ein mitthail v. — '") H. Wittebetz. — ") W 8: Da sambt sich J. W. nicht lang. zog in landt... — >2) Weissenburg in Ungarn = Stuhhveissenburg (Alba regalis). — ,3) U. undt gaben auch. W 8 undt namen auch... — »)W8 wie immer abvveichend: Wiewoll alls vorgehert vmb seczung des neuen Kiinig im Landt. . . cin grosse zvvitraeht. — 15) Do, fehlt bei II. — ic) H. mit einem Mitlen here. W 8 sagt abvveichend: mit ein guetten here, in mainung sich an graff Fridriehen zu reehnen, fillen wieder in die landt, und zogen bis gen Samabor......— ") H. Sannabar. — Samabor, die Cillier Herr- schaft in Croatien. -- 19) H. n&henn; „wurden zu naechnen" (mhd. naehen, sich nahern) = nahe kommen. W 8 sagt: Wie sie nun nehendt gehn Samabor kumben, verkhiindet man den Hungern, wie ein folekh wider sie zuge, es richteten sich die Hungern alsbalt fiir sieh zum streitt.....-- merckte, das der Unger so ein grosse menge, wider sy so ein kleines volgk19), deren er ein hauptmann und fiihrer was. Jedoch so thet er als ein fiirsichtiger streitter und liess das niemandt an ihm merkhen, und schicket sein hauffen zu mit grosser fiirsichtigkeit und ordtnung, und trostet die seinen mit frolichen wortten und mit guttem gemiith, mit dem er sy ali20) reitzet, mit grosser mannheit und willigkeit zu streiten. Do vvardt zu beider seit mitt den herhorn21) auffgeblasen und gepaucket, und traffen ritterlich mit einander. Und do der streit lang ge-wehrete, do gab das gliick, das die Hungern in die flucht gekehrt wurden, als das der Unger gewohnheit ist, und flohen in ihre pasteyen oder vvagenburg23), die bey Samabor zu nechst bey einem gmoessigen23) vvasser was. Do drang Jan Wittowecz mit seinem volgk in die wagenburg oder pasteyen, und an dem eindringen wurden die Hungern so hertigklich geschlagen und gestochen, dass die zagheit gantz in sy kam24). Und welche da nicht wurden geschlagen oder gefangen, die flochen in das gmoess mit alle und trengten sich25). Do nun die Hungern den streidt vnd sieg hatten verlohrn und die von Cilli des streidts sighafft worden, do raumbten sy in der pasteyen ihre getzelt und wagen und funden darin goldt, silber, geldt und anders gut ein gross theill und nahmen das. Item sy nahmen an der vvahlstadt funff hundert gesatleter2li) pfert, item sy fiengen der Unger gar 19) W8: Als nun Jan Wittobeez ersaehe, dass zu reehnen alweg zehen Ungern auf einen zu sehaezen vvseren, ersehraek er dessen nieht wenig und als ein fiirsichtiger streitter und weiser haubtmann lies er sich nicht merkhen und schickhet sein hauffen zu mit grosser fiirsichtigkheit in guetter ordnung und troestet sie mit froelichn vvortten, machet inen ein frisch hertz, also das sy ali ein guettes gemiiet h»tten und sich zum streit riisteten. — 20) ali fehlt bei H. — 21) H. mit den Horherrn (!). — 22) H. Wageburgk. Die seit den Hussitenkriegen allgemein gevvordene Wagenburg (pavvez), dem Transport und zugleich der Lagerbefestigung dienend. Ihre Einfiihrung forderten insbeson- dere die aller Orten auftauchenden bohmischen Soldnerfiihrer. — 23) H. gemos-sigen; GUBl: gemesigen; = sumpfiges Wasser. — 24) H. und an den ein- dringen .... geschlagen undt geschach, das die zachheit .... — 2 5) H. die flogen in das gemoss mit ross mit alle s und trungken sich. — Alle mit einander flohen und „trankten sich" = ertranken. — 26) H. gesolter. — viel; darundter vvas ein hertzogk von Lindau27) und viel andere herrn, ritter und knecht; die wurden ali in die thurn und gefengknus28) gefiirt; und mit selbigen gefangen vvardt graff Ulrieh von Cilli und die genandten leuth sein gaisel, von dem von Poln ledigk gemacht hatt29). Darnach nit lang zog konig Wladislaw von Hungern in die Tiirckey und satzt einen haubt-mann iiber das volgk Hunadt Janusch genandt; der verftirt den gutten konig, das er von den heyden vvardt nieder gelegt und zu todt erschlagen und mit ihm viel landtherrn und ein cardinal Julianus genandt, ein pischoff von Erlau des geschlechts von Rossgen30) und viel andere31), die ali mit dem konig von den Turcken vvaren erschlagen. Aber Hunadt Janusch der haubtmann, der kam mit einem kleinen zeug darvon und vvardt darnach zu einem gubernator in Ungern aufgevvorffen und vvardt mechtigk und nahm auf an landt und an leuthen und hatt darnach viel vvunder gethan, und bracht zuvvegen, das graff Ulricli von Cilli tochter seinem suhn genandt Mathias vvardt versprochen zu einer gemahl. Es vvardt auch hernach graff Ulrieh von Cilli von seinem eltern suhn Lassla zu todt erschlagen, als vor ein wenig angertiret ist und hernach in dieser cronigken eigentlicher gesagt ist. Item auch ist zu vvissen, das dieser Hunadt Janusch aus dem landt Walachey ptirtig und eines geringen rittermessigen geschlechts vvas. Er vvas auch etvvan der von Cilli diener und lag ihn nur mit dreyen pferdten zu hoff, als man gesagt hatt. Item dieser streidt von Samabor 32) ist besehehen an einem asehtag, do man zalt nach Christi geburdt ein tausent vier hundert vier und vierzigk jahre. 21) H. Liudau. — Lendva (Also Lendva), vvestungarisehe Grenzherrsehaft der Banffy's, deren Einer („hertzogk" = Magnat) eben gemeint ist. — 2S) W8 nennt ausdrueklich die „Gesehloesser" : Cilli, Sanegg, Modrusch „und andere". — 29) Schluss des Cap. bei H. 703 — 704 (von: . . . darnach nit lang . . .). — 3«) H. Rossgenn. — Rozgony. — si) W 8 undt ander vili lant herrn. — 32) H. Sannabar. (23. Cap.) Wie die Ungern hinvvieder mit grosser macht zugen den von Cilli in ihre herschafften und sy beschedigten. (H. 704—708; C. 79—83.) Soleh schaden und schanden der von Hungern von den von Cilli vvas ergangen, das ein kleiner zugk1) der Cillier so ein grosses her der Ungern nieder gelegt hetten, vvolten die Ungern an den von Cilli auch nicht ungeroehen lassen, vvan etlicher da seinen vatter, etlicher seinen suhn, etlicher seinen bruder oder freundt het2) verlorn. Do ervvehlten sy den vor-benandten Hunadt Janusch, der konig VVladislaum von Polln mit andern mechtigen3) herrn in die Tiirckey verfiirt und da gelassen hett, zu einem haubtmann und gubernator in Ungern und besambleten sich hinvvieder, das ihr als auf funffzehen tausendt zusammen kamen; und darundter vvaren ein theill Ttirckhen (!) und Wallachen, die sy aufbrachten; und die warn ali undterthanig dem vorbenandten Hunadt Janusch als ihrem haubtmann und gubernator. Do zog derselbig Hunadt Janusch mit volgk dem von Cilli in ihr herschafft und landt, und hub an zu S. Georgen, das man nennet das Khatzenhaus4), in ihren herschafften fiir und fur zu ziehen und zu besehedigen; und kahm fur VVarasdin5). Nun vvas dieselbe statt Warasdin mit keinerley zain noch6) graben vmbfangen. Do vvas ein burgg in einem egg daselbst'), (die) von gezain gemacht vvas; die hefte der graff Ulrich von Cilli machen lassen. Die-selbig burg vvolten sy eingenommen haben und stiirmeten die, und do sy (dieselbe) nicht gevvinnen moehten, do brandt er (Hunadt Janusch) die stadt VVarasdin ab und zog fur bas den vvegk fur Ankhenstein8) fiir die stadt Feystritz. Dieselbe stadt vvolte er auch haben gevvunnen und berant die an einem mit-tichen in der martervvochen, und fingk an dieselbe stadt Feystritz hertigklich zu stiirmen an allen vier ortten. Nun hett sich Jan ») GUB 1, W 6 u. W 7: zeugk; W8: haulf. — 2) fehlt bei H. und in GUB 1, W 6 u. W 8. — a) H. gemeehtigen. — 4) H. i?attenhaus, Es findet sich auch: Khattenhaus und selbst Khrattenhaus. St. Georgen ist offenbar Sveti Gjurgj oder Gjurj im Kreuzer Bezirke. — 6) H. Warasin. — 6) H. mit keinerlei Ge-Zain der graben. . . .W 8: Warasdin, dieselbig keine maur, zein noch graben vmbfangen. — 7) H. den vvas ein Burgg zu einem Egg dasžlb von gezain gemacht vvas. . — 8) H. Anchenstein. — Wittowecz als mit 60 oder 80 pferten9) aufgemacht, und do die Ungern nach vor Warasdin ausszogen, also vvas er fiir und fiir an dem zugk mit seinen hoffleutten, ein vveill neben, ein vveill vorn, hindter ihn getrabt auf den sin, ob sich der Unger(n) yndert10) auss ihrer ordnung zerstreit hetten, es vvere an fietrung11) oder in andere weisse, das er ihn ein hoffvveise und ein abbruch ihres volgks hette gethan und bevveisen mugen. Und do er sach und erkandte, das die Vngern fiir Feystritz gekehrten, do eilt er mit seinen hoffleut-en und kam vor ihn in die stadt und liess sich darinn finden. Und do die Ungern die stadt hertigklich stiirmeten, do vvurden sy an dem sturm hart geletzt, geschossen und gevvorffen, und verloren den ersten sturm, und tetten ein abtritt12). Und in dem do vvardt die stadt invvendigk brinnent, und die vvardt von einem soldner13), der ein Unger vvas, angezundet; und die stadt also brinnent14) vvardt, do gedachten die Unger, der haubtmann in der stadt vvolte die stadt raumen und daraus fltichtig vverden, und umbgaben die stadt umb und umb und verhielten die, vncz das feuer nachent vvas vergangen; und do sy sahen. das niemandt ausser der stadt fliehen und die raumen vvoldt, do fingen sie an die stadt zum andern mahi zu stiirmen, und wo nicht ein geklemmter zaun15) ausserhalb der stadtmauer umb die stadt geftirt gevvesen vvare, so hett man die stadt vor hitz mussen raumen und iibergeben. Also gingen die Ungern zum sturm und lieffen gar in den graben und an den zaun und vvurden do zum andern mahi aber hart geletzt, gevvorffen und geschossen, und verlohren den andern sturm auch, undle) die gutten leuthe, die in der stadt vvaren, verlohren17) ihre ross, harnisch und ander gereth; noch getorfft ihr keiner von der vvehr abtretten. Item do Hunad Janusch Feystritz nicht gevvinnen mochte, do schickt er desselben nachts s) W 7 hat XX u. XXXX Pferde. - «») H. ob sich der Vnger vndert ... — Yndert = irgendvvelche. — «l) h. Es vvere in furteungen; W 6 an furtungen, W 7 in furdring. Bedeutet: auf Fiitterung, Fouragirung. — 12) -VV7 ein abtretten; W8 das sie abtreten muesten. — H. Solner. — ">) H. brinnen; W 8: prannte. — <5) H. gekhlenter Zaum, W 7 gekhlanter; W 8: gechlenderter. Bedeutet: ein Palissadenvverk.— 16) H. Sturm, auch vndter... — ") W 7: verbranten. — sein schwester — suhn Zackel18) gen Cilli mit einem gereissigen19) zeugk; vielleicht auf taussendt vvappner20) die zochen die strassen fiir Lindeckh21) gen Cilli werz, und kamen nicht hinzu zu der stadt Cilli. Also brandt derselb Zackel ein halb meill von Cilli etliche dorffer ab und kehrt vvieder zu dem hungrischen her, das noch bey Fevstritz lag. Als nun der Hunadt Janusch vveder zu dem Warasdin22), zu Veistritz noch Cilli nichts geschuff, do macht er ein frid23) und anstandt auf etlich tag mit dem Jan Wittowecz und brach in demselben frid vor Feystritz auf und zoch eillent zu der Traa und fiel als fluchtig das wasser an und schvvembt mit seinem her und wagen iiber und ertrunkhen24) ihr viel und vvurden nachmahln von fischern gefunden und in ihren fischnetzen herausgezogen. Sy fanden auch junge kinder, die sy auch heraus in fischnetzen zogen, die die Tiircken genommen und in das wasser gevvorffen; und undter Wurmberg bey der Traa25) schlugen sy etlich zu todt, die sich gesaumbt hetten; und wolten ihn aber das wasser gevvehrt haben und zogen fiir Pettau2fi). Aber Jan Wittowecz kam aber (abermals) vor ihm in die stadt Pettau denen zu hulff. Also zogen die Vngern von Pettau zu thall zvvischen Muer undt Traa2') in der von Cilli herschafft und kamen fiir das geschloss Tschackenthurn28). Da vvurden aber etlich Vngern in eim scharmitzel erschlagen und erschossen. Also brandten sy umb Tschackenthurn viell dorffer ab und zugen vvider zu tali, zu einem vverdt, Legeradt29), da Muer und Traa zusammenfallen, und besetzten den vverdt. Sy nahmen auch den marckt Copreynitz in und besetzten den und beschedigten dar-von des von Cilli herschafften und thetten viel unchristlichen30) scheden und brachen vili kirchen auf; sy verpranten31) auch etliche kirchen. In dem hetten sich die von Cilli auch besambt '8) W 8: Zaegel; es ist Szekely. — l9) H. geristen. — 20) W 8: vvappneter. — 2') H. Luideck. — 22) H. Warasin. - 23) H. Eydt. — 24) H. verdruncken; GUB 1 erdranken. - ") W8 undter Wurmberg fehlt bei H. — 26) H. Bethau. — 2I) namlich in die sog. Murinsel (kr. Medjumurje, magy. Murakoz). -— 2«) H. Tzscakthurn, W 7: Tschakathurn. — «) Dies fehlt bei H. (dorffer ab, da Muer undt Traa zusammenfallen); findet sich in W 6, W 7, GUB 1. W8 hat uberdies Legeradt (Legrad auf der Murinsel). — 30) H., GUB 1 u. W 8 vn-christlichen; W6: ungestenlichen; Wj: vnkostenlichen. — 31) H. verbrenden. — und schickteti allendthalben vmb volck und soldtner und machten auch ein feldt vvieder die Vnger. Do zog aber Jann Wittowecz als der von Cilli oberster - haubtmann und schlug sich zu feldt vvider die Vnger bey einem markt32), genandt Ratschin33), ein meill von Copreinitz, und lag da gegen ihn zu feld. Und sein vvillen ist gantz in dem gestanden, das er mit den Vngern vvolt einen vermessen34) streidt haben gethan; aber der abgangk vvas an den Vngern35). In dem vvardt getaidigt, vnd die Vngern brachen auf und zugen vvieder heimb. Item dievveill Hunadt Janusch den von Cilli in ihren herschafften lagk, thetten sy ihm vili hofflicher botschafft, er vvehre in ihr herschafft heimlich und ungeladen zu gesten3") kommen, des sy ihm nit vertraut hetten, und hetten sich vor ihm nit gevvust zu hiitten nach solcher freundtschafft und gutten getreuen, so sy sich zu ihm versehen hetten, vvann es vvere billig gevvesen, das er ihn vor hette abgesagt. Item das ist beschehen, do man zalt nach Christi geburdt 14463') jahr. (24. Cap,) Wie aber die von Cilli solcher schaden, ihn von den Ungern beschehen, ungerochen nit wolten lassen und thetten hinvvieder ein zugk. (H. 708—709; C. 83—84). Do nun den von Cilli von den Hunadt Janusch und von ungrischen andern herren soleh schvver schaden vvahren zuge-zogenn und beschehen, das vvolten die von Cilli ungerochen nit lassen und besgmbleten sich; aber1) graff Ulrich von Cilli zoch tiber den Matko2) von Tallovvecz, der vor auch in der cronicken3) berurt ist. Derselb Matko vvas noch zu der zeit, als er den konig (von) Polln gen Ungern hett bracht, zu einem Wan (Ban) in vvindisehen landen gemacht und hett derselben wan- 3a) H. bei einer Macht. — 33) g. Roessnig. — 3<) vermessen (H.) fehlt bei GUB 1, W 6, W 7- — 35) W 8: aber den Vngern war es wohler getaidingt. — 36) zu gesten = zu gaste. — 37) W 8: Hunadt Januss war aber haimblich in der von Cilli herschafft, dessen sie sich nicht versahen, gefallen, wie es aber gewusst vvurden, sie ihme woll begegnet haben. Beschehen ist das nach christi geburt u. s. w. ') H. u. W6: besambleten sich aber, aber ... — *) H. Marco. — 3) H. der vor auch in den khonigkhreichen (!); „hierin" fiigt noch GUB 1 zu. — schafft in; er hett auch in das pistumb zu Agram4) und das priorat Aurana5) und das hauss S. Georgenp') und viell anderer mercklicher herschafft. Ueber7) den vorbenandten Matko von Talowecz zoch graff Ulrieh von Cilli und ftirt mit ihm ein grossen zugk von puxen und gewann ihm auch nit gar in einem jahr das gesehloss S. Georgen. Er gewann ihm auch die gesehloss, die dem pistumb und priorat zuegehoren, namblich: Gumletsch, Gartitsch, Chrastovvetz, beyde Pokertz, Ratscha und Gara8). In dem gesehloss Pokertz wardt des Matko9) bruder einer, genandt Janusbann, erschossen. Es wardt auch vor Chrasto-wetz dem von Cilli haubtmann Jann Wittowecz aus einer handt-puchsen ein aug ausgeschossen und gantz daran geblendt10). Item das gesehloss Medvved11) hetten die von Cilli lange zeit vor mit einem aussvvechsel in ihr12) gevvalt bracht, und gaben darumb ein anders, genandt Smylenburg13). Item der von Cilli sazt zu einem bisehoff zu Agram einen chorherrn daselbst, genandt Benedictus von Zoll, und do derselbig gestarb, do sazt aber graff Ulrieh von Cilli einen doetor, genandt meister Balthasar14), der sein cantzler was, zu einem bisehoff zu Agram, und do graff Ulrieh erschlagen wurdt, do wardt dieser des pistumbs nymmermehr15) gevveltig. (35. Cap.) Von einem grossen zug der beschach von den christen auf die Turcken undt wie die christen undter') lagen. (H. 709—710; C. 85 — 86). Do nun ergangen warn nach Christi geburdt 1447 jahr, do war der heill. vatter pabst Nicolaus der funfft, den man zu 4) H. Agran. — 5) Aurana = Wrana, Johanniter-Priorat. — 6) kr. Gjurgjevae, Fanum Sti. Georgii. — 7) H. Wieder den v. Marco von Talawecz. — 8) H. Gumbletsehen, Gartisehen ... Peckerrn; Pokroez heisst es bei Ivanieh. - ff 6 u. GUBI Chrastobez. Es sind dies die OO. Hum(ec), Hartje, Hrastovee, Pokroez(?), Raca u. Gara. — s) H. In d. g. Peckern w. d. Maickha (!) b. — ")W8: Desgleichen im Gesehloss Crastovvecz zwen Ritter Haubtleith aus einer Piichsen in ain schus also sy bei einander gestanden zu tot er- schossen, so woll auch der von Cilli haubtmann Johann Wittobecz vor Cra- stobecz aus einer hantpiiehsen ein Aug aussgeschossen vnd ganz ausgeprendt. — t') H. Wedwidt. — 12) H. ihrer. — 13) H. Seyllenburg. Smylenburg, h. Schmieren- berg. — 14) W8: Magister Balthauser. Vgl. o. S. 43. — 15) H. niimmer, *) H. vndten. — einem pabst ervvehlet2). Desselben jahres hette sich graff Frie-derich von Cilli mit hundert3) pferden gen Rom erhebt, umb4) ablass seiner sunden; und darnach uber ein jahr tett5) aber der Hunadt Janusch einen grossen zug in die Tiirckey vvider die unglaubigen. Dem zog der turckisch kayser endtgegen und an einem S. Lucas-tag fochten die christen und die Turcken mit einander von fru morgen vncz6) in die finster nach t, und desselben tages ging es den christen vvohl; des andern tages darnach da wolte der Tiirck fliichtigk worden sein und wardt der streidt wieder angefangen, und der Tiirck was gesterckt mit etwas fuss-volgk. Das erschraken die Wallachen und nahmen flucht, und dieselbig flucht machet'), das die christen niederlagen, und beschach auch gross blutvergiessen und ein gross schlagk an" der christenheit. Do blieben todt in aylff8) tausendt mechtige Iandtherrn (!); darundter vvas Waydafy9) Emrich und Emerich von W(B)ersowez, Thomas Tschetsch und Zackhl10), des Hunadts Janusch schvvester suhn, und sonst viell gutter ritterschafft von Hungern, von Becham11) (Beheimb), von Poln und von Teutschen, die alle darin blieben. Aher Hunadt Janusch kam darvon und vvardt undtervvegen in der Sirfey von einem Sirfen gefangen und dem dispot geandtvvortt, der ihn aber ledigk lies. Darnach unlang starb derselbig turckisch kayser, genandt Amurathes12), und der vvas des dispots aiden und graff Ulrieh von Cilli schvvager. Der hette grosse lieb zu dem hauss Cilli und ver-vvilligt sich in alle weg htilff und beystandt zu thun. Und an seinem siechbett empfalch er durch seine rathe seinen suhnen, vvelcher undter ihnen zum kayser nach ihm vvurde, das er dann H. Und desselben j. . . . — 3) W8: 500 pferdt. — H. undt. — 5) H. u. W6 todt; GUB 1 jedoeh tedt. — Dadurch vvird der sonst sinnlose Satz verstandlich: Graf Friedrich begibt sich nach Rom des Ablasses vvillen (1447), darilach iiber ein Jahr (1448) t hat oder unternahm Hunyadi einen grossen Tiirkenzug. — «) H. bies. — ') W 8 — abvveichend: vndt wo der streit des andern tags nicht vvider angefangen vvordn vvere, so wer der Ttirk fliichtig wordn. Da er aber sahe, das sie sich zum streitt ristetten, sterkht er sich auch desto besser mit fussvolckh, des die Wallachen ersehralchen vnd die flucht namben, machten also das die christen underlagen.....— 8) H. endloff. — 9) H. Woydafy. W 6 Waidasehj. C. 85 liest Naydasty (!). — ") W8: Zoggl. — ") W7 u. W8: Behaimb; H. Bohm. - l2) H. Omorete. — Amurath, Murad IV. den von Cilli an ihrem landt und leuthen nicht schaden thun solte und sy auch nit lassen. Und darnach hatt der sein suhn, der nach ihn kayser wardt, in einem jahr bottschafft bey dem von Cilli gehabt hievor, und hatt sich ihm zu dienen und volgk zu leihen und aus der Turckey zu schicken erbotten und verwilliget. (26. Cap.) Wie in Oestreich eine grosse verbundtnus beschach wieder kayser Friederich, und von des jungen konig Lassla wegen. (H. 710-712; C. 87—88). Zu des ehegemelten unnsers heyligen vatters pabsts Nicolay .zeiten, do man zalt nach Christi geburdt 1450 jahr, was das genadenreiche jahr. Item in denselbigen jahr ist der heillig leich-nahm S. Bernhardin von Sena, bruder der mindern ordens, in der fasten erhebt worden. Darnach vor ein jahr ist des ehegenandten S. Bernhardin junger einer, Joannes de Capistrano, aufferstanden und hatt in dem nahmen Jesu und Bernhardin vili zeichen getan an krankhen und armen leuthen, und ist also in das konigreich Becham gezogen, wieder den hussischen glauben zu predigen. Item in dem-selbigen jahr haben die von Cilli vmb die stadt Cilli ein neiues gemauer angefangen, die vor nit umbgemauert sondern nur mit einem zaun 1) und graben eingefangen2) was. Item in demselben jahr 3) zog konig Friederich hertzogk zu Oesterreich gen Rom, und fiirtJ) mit ihm konig Lassla, seinen vetter, den jungen, und wardt da kayser und durch den vorbemeldten pabst Nicolaus zu kayser bestettigt. Und das beschach zu mitterfasten, als man singt Laetare Jerusalem. Aber er5) was nun vor inns zvvolffte jahr romischer konig gevvesen. Item in demselben jahr ist ein grosse verbundtnus in Oesterreich beschehen wieder den ehe-genandten ') kayser Friederichen von wegen konig Lassla, den sein landschafft an den benandten Friederich, ehe er gen Rom zog, erforderte in den ') als ihren rechten erbherrenK) in seine erbliche landt und furstenthumb zu anttvvortten. Des wiedersaczt9) sich der kayser Friederich, und verrneint sein vetter, konig Lassla, ') H. zaum. — 2) W8: vmbfangen und verfest gewesen. — 3) W8: So woll zog auch in der zeyt . . . — 4) W8: namb. — 5) H. es. — 6) H. ehenandten. — W 8: Es geschah aber ein grosse verbundtnus in Oesterreich vvegen khonigkh Lassla, den ein landtschafft begerdt____— 7) H. erfordert, Junn denn (!). - ") H. Erbehern. 9) H. Des vviedersagt sich . . — were zu seinen vogtparen jahren noch nicht kumben; dadurch er ihn noch rechtlich vermeint inn zu haben vncz 10) auf seine be-scheidne jahr. Darauf aber vermeint die landschafft sich erfunden in den gesetzen der h. romischen kirchen und in den geschriebenen rechten, das ein jeder christen mensch, der zu seinen bescheidenen jahren kaem, als eilff oder zwelffir) jahr, bey dem pan gebunden ist das h. sacrament zu empfahen, und in demselben gebott so wurden ihrn erbherrn konig Lassla sein bescheiden jahr erkandt, das er die vollkhummenlich hab; darzu were er ein gekronter und gesalbter konig ri), der von rechtswegen sein regierung in seinen konigreichen und landten halten soli, und (vvere) nie erhort worden, das ein gekronter konig ein gerhaben gehabt habe und in solcher masse, als der benandt ihr erbherr ausserhalb aller seiner landt gefurt und gehalten vvurde, dadurch kemen seine konigreich, landt und leute in zerruttung und verderben43). Und in dem erhub sich kayser Friederich gen Rom und vvardt zu kayser bestadt und gekront und fiirt seinen vettern kunig Lasslan mit ihm. Und darumb, das er den ahn willen aller landt-schafft in Ungern, zu Bohmen und Oesterreich, mit ihm gen Rom hett gefurt, machten die benandten landschafften ain14) grossen bundt wieder ihm, und in dem bundt vvorden die von Cilli, graff Friederich und graff Ulrich auch verbunden. Und vvie derselbige brieff von vrordt zu wordt gelaut hatt, das will ich auch hernach am endt der cronigken, do ich die anderen privilegia schreiben wurde, eigendtlich setzen und beschreiben. Und das ist alles beschechen in dem 51. Jahre 15). 'i) H. vnns. W8: bis. — n) oder zvvelff fehlt bei H. — <2) H. darzu so wehr Er ein gelchronter khonigk undtGesalbt, der. . .— '3)H. in zerruttung undt verdorb; W 6 u. GUBl in Zerithomb(>) undt verderben.— '-») H. die. — 1=) GUBl hat naeh „verbunden" die Worte: vndt wie derselb pundt gemacht ward, wirt man hernach mit seiner Inhald vernemen etc. Ich folge dem Texte bei H., W 6, W 7 u. W 8 (welche letztere, wie immer auch hier stilistische Abweichungen bietet). W8 bietet folgende Fassung des Capitels in ihrem Schlusstheile: Aber keyser Friederich zog dariber gen Rom mit kunig Lasla vnd vvardt alda zu Keyser gekrohnt vnd bestettigt. Es besehlossen die gedachten landtschafft ein grossen Pundt wider in das er ohn bevvilligung ierer aller der Landschafft zu Vngern zu Behaimb vnd Oesterreich konig Lassla mitgefuhret, vvie oben vorstellig. Desselbig pundt waren graff Friederich vnd Ulrich von Cilli auch verbunden...... (37. Cap.) Wie sich die landtschafft in Oesterreich aufmachten und die andern bundtherrn umblegten kayser Friederich in derNeustadt. (H. 712—713; C. 89—93.) Do nun konig Friederich zu Rom kayser vvardt gekronet und bestatti) und er vvieder heimb zu landt kam in sein kayserl. burgg zu der Neuenstadt und bracht seinen vettern konig Lassla mit ihm darT), den er noch seiner landschafft als ihren 3) rechten erbherrn nicht andtvvortten vvolt, do machet sich die gantze landschafft in Oesterreich auf, herrn, ritter und knecht und die von stedten, desgleichen etliche aus Behamb 4) und Mehren. Sich besamet auch graff Ulrich von Cilli mit den seinen, (er) und ein ritter, genandt herr Ulrich von Eyczing 5) vvurden zu haubtleuten des gantzen volgks gemacht und zogen fiir den benandten kayser Friederichen fur die Neustadt, darin vvas kayser Friederich mit sambt seinem vettern, konig Lassla; und schlugen sich fur und vmblegten ihn. Und aller der gezeug von puxen, morsern und handtvvercken"), der in der grossen stadt zu Wien vvas, der vvardt fur den mechtigen kayser fiir die Neustadt gebracht. Do horet man zu beyderseit aus den grossen handtpuxen manchen erschrecklichen hellenschuss7), der auff in die lufft erschall8), davon sich auch das erdtreich bevvegte und erbidmete9). Do vvardt menig10) ritterschafft und gutthat gesechen u) von beider theill partheyen. Und do der durchleuchtigist kayser sach, das es nicht anders gesein mochte und es ihm so hart lag, do sucht er einen friedt und anstandt. Der friedt vvard gegeben und bestadt, und reitt heraus auf das feldt und tadingte da, und gab seinen edlen vetter, konig Lasslan hienaus seiner landtschafft und verandtvvortt den dem edlen Ulrichen graffen von Cilli, einem gesipten12) freundt des vorbenandten konigs: Lassla 1) H. bestettet. — 2) H. da. — 3) H. u. die Hdschrr. der nach seiner landtschafft als ihren (H. ihreni). — ') H. Boh 111. - s) H. Einznigen; W 6 Einzingen. — 6) W 8: handtwehr. handtvverck = Belagerungszeug ausser dem groben Geschiitz. — ') W 6 und GUB 1 Hollenschuss. — ") W 7: erhallt. W 8: Do hoeret man zu beyderseit aus den grossen geschoss vnd puehsen manchen erschrecklichen hellenschuss, der in der lufft erscholl, und sich das erdtreich davon bevvegte. — 9) H. erbievvete. — in) H. vvenigk ritterschafft. — l]) Ich folge hier W6; H. u. d. andern Hdschrr. haben: geschechen. — IJ) H. gesigten. W 8: als sein des konig Lasla nechstgesibten ... — was ein nachender sip mit dem von Cilli, nachdem sein mutter was aus der schwester, und graff Ulrich aus dem bruder13). Konig Lassla ward von dem von Cilli und von seiner landt-schafft mit grossen freuden empfangen und in sein mechtige stadt Wien gefurt. Gegen ihn kam ein gross process14) mit grosser costligkkeit und hailthumb; und furten gegen ihm die panyr13) des kunigreichs Ungern1"), des kunigreich Behamb. des herzogthumb Oesterreich, der marggraff (!) Merhern17), der aller herr und furst er was, in ihren handen. Und in derselben zeit besamblet sich graff Friederich von Cilli hie zu Cilli in sein her-schafften, und zogk fur ein geschloss, genanndt Rabensperg, ein meill von Cilli gelegen und gewann das auch und auch dabey ein geslos, genant Lemberg vnd gewann das auch 18), und lies die beyde in grund nieder brechen, darumb, das sy ihm zu nahent bey Cilli gelegen vvaren. Und die benandten zwey geschloss waren des \vohlgebornen graffen Ulrichs von Schaunberg, der die zeit auch der benandten kayser Friederich diener was gewesen. (28. Cap.) Wie graff Ulrich von Cilli zu Wien in der stadt erschlagen solte sein vvorden und kaum endtran. (H. 713—715; C. 93—97). Do nun graff Ulrich von Cilli seinen herrn vettern, kunig Lassla gen Wien hett bracht und den koniglich da liett, do kamen den benandten konig von allen seitten seinen landen taglich viell kostlicher ehrung und viell mechtiger trefflicher pottschafft. Die wurden also al nu durch graff Ulrichen von Cilli hindann gericht und gehandelt. Nun ist das ein gemein sprichwordt: es ist nindertJ) grosser neidt2) dann an mechtiger hoff. Auch hett also 3) graff Ulrich von Cilli von etlichen herrn in Oesterreich in grossen neidt genommen umb das, dass ali 13) H. hat nur: freundt d. v. k. L. Khonig Lassla ward. . . W8 : denn konig Lassla war von der schvvester und graf Ulrich von Cilli von dem prueder ......— 14) process = Procession. — 15) H. Pauyr (!). W 8: prachten Inn die panyr . . . — '») W8: Ungern vnd Pollen. — ") H. Mayherrn. — «») Die Worte von „ein meill von Cilli" . . bis „ein geslos, genandt Lemberg" fehlen bei H ') H. mindert. — Nindert = nirgend; im obersteirischen Dialect noch erhalten. — ) H. sehiebt nach „grosser" ein „Streidt undt". — W8: das nirgents groesser neydt dann an grosser herrn hoeffen. Also geschah auch .... — 3) H. als. — sachen durch ihn gehandlet und hindann gericht wurden und ihres raths dabey luzel4) gepflegen wardt; und wardt ausgericht (und) in geheimb beschlossen durch etlich herrn in Oesterreich und nemblich durch den ritter herr Ulrich von Eyczing5), der die zeit gar mechtig und ein bescheidener(i) cluger mann was, das der edl fiirst, graff Ulrich von Cilli zu Wien in der burgk solt angefallen und zu todt erstochen sein worden. Der wardt desselben tags, als das beschechen solte sein, gewarnet; und do er zu Wien zu der burgk aussging, mit ihm sein ') diener, ritter und knecht, do wurden die, die das gethan solten haben, mit viell geharnischten leuthen verstossen in der burgk. Und do sy sahen, das graff Ulrich von Cilli mit so gutter ordnung ui)d so viell gutter leutte, die ihm nachvolgten, geordnet und fiirgesehen vvas, do getarst8) in der keiner angreiffen und wurden die thor zu Wien in der stadt ali wohl besetzet und bestelt9). Do das graff Ulrich vernahm, do wardt er vom geschwornen bruder graff Micheln von Meydburgk 10) zu Wien auss der stadt ausgebracht. Und also kam graff Ulrich von Cilli zu Wien auss der stadt; und do sy dennoch nicht wusten, ob er in der stadt were oder nicht, do schlueg man die sturm-glocken an und lieffen zu der burgk und suchten ihn mitt einem grossen geschrey. Und also wolt man graff Ulrichen von Cilli seiner treue gelohnt haben ^ und das alles beschach ahn schuldt konig Lasslas, dann er gar ein ») H. darbey luzer. — s) H. Einznig,— ) Meidtburgk. — K r o n e s, Cillier Chronik. g jiingling11) was. Do nun der benandt (graff) von Cilli also zu Wien auskam, bleib er dennoch durt fiir in Oesterreich zu Berthelsdorff12), — das hett er die zeit inn und was in seiner gewaltsamb, — bis konig Lassla gen Prag wardt gefiirt. Darnach kehrt er wieder heinih zu seinem vatter, graff Friederichen 13). (29. Cap.) Wie und in welchen jahr die edl mechtig stadt Constantinopel in Griechenlandt von dem Turcken gevvunnen ') wardt und was gross bludtvergiessen da beschechen 2). (H. 715—716; fehlt in GUB 1. u. C., III.) Als nun ergangen waren nach Christi geburdt 1453 jahr, do wardt die edl mechtigstadt Constantinopel in Griechen-landt von den Turcken gevvunnen, davor dieselben heyden als bey neun jahren seindt gelegen und die gearbeit3). Und das ist ein grosser schlagk der christenheit, wann Griechen ist ein grosses haubtgelid des christlichen glaubens gevvesen. Und das haben die unglaubigen heiden bey pabst, kayser und allen christlichen kunigen und fursten angezogen4); und doch der griechisch5) kayser unsern h. vatter den pabst, unsern herrn, den romischen kayser, und ali christlich konig und fiirsten, auch herrn umb hiilff und beystandt H) H. Junglig. — <2) H. Bertscholsdorff; GUB 1 Wertholsdorff; = Perehtoldsdorf (Petersdorf) bei Wien. — l3) W 8 (uberall stilistiseh abwei-ehend) sehliesst dies Capitel folgendermassen: So wurde doeh graff Ulrieh, wie er das vernamb von sein gesehvvornen bruder graff Miehel von Meydtburgk auss der statt geholffen. Kamb also dauon; .... das sie nieht vvussten, ob er dorinnen \vehre oder nicht, sei vermainden aber nichts destovveniger, er vvehre in der burgkh, sehlagen sturmb vnd lieffen zu der purgkh, suehten in mit grossen ge-sehrey, , . wolten in also seiner treue belonen, solhes aber ane wissen konig Lasslas, vvann er war noch ain jiingling und dessen unsehuldig. Da nun graff Ulrieh also ausgeholffen vvurde, kam er gehn Parschalsdorff (sonnst Petters-dorff genandt) in Oesterreich ligent, hette es also lang ihne und blib alda bis konig Lasla vvardt gehn Prag gefuhrt. Alsdann..... ') H. gewohnnen. — 2) W 8 ubersehreibt das Cap. folgendermassen: Zu weleher zeit vnd Jahr die hochbertiembte Statt Constantinopell in Krieehenlandt von den Tiirggen gevvunnen und wie ein gross pluetvergiessen alda gesehehen. — 3) II. gearbeittet. W8: und die gearbeit haben aber nicht gevvunen niugen. — J) H. 11. die Hdschrr. „haimgezogen", was jedoch keinen Sinn gibt. anziehen = sich einer Sache vvegen auf jemanden berufen. Die Turken konnten sieh namlich auf die Indolenz der christlichen Miiehte berufen. — 5) H. kriechischen. — angeruffen hatt; die ali haben im kein hiilff") und beystandt gethan, und haben den laider hinziehen lassen. Und das ist ein solcher schlagk und schad der heilligen christenheit, der hart immer bracht wider7) mocht werden. Es ist zu wissen, das nun die Ttircken in die stadt kommen waren, do haben sy erst die mechtigen heuser sttirmen mussen. Das hatt gewehrt 15 gantzer tag8) und do sy gewonnen, do haben sy den griechischen kayser und alles das volgk in der stadt, das iiber sieben jahr gewesen ist, zu todt erschlagen. Sy haben auch alles heilligk-thumb, des da ein michel theil gevvesen ist, in das koth9) geworffen und mit ihren fussen getretten, das goldt und silber davon genommen. Sy haben auch etlicher heiligen hailthumb 10) und leichnamb, die da gewesen und gelegen sindt, in das meer ge-worffen; da sicht1 i) nun ein ieder christen-mensch, ob das ein grosser jammer und schlagk der christenheit sey oder nicht12). (30. Cap.) Von graff Friederich von Cilli und von einer niderlegung, die dem von Cilli an ihrem volck beschach. — (H. 716 — 717; C. 97). Nach Christi geburdt 1454 jahr, an S. Margarethentag am abendt r) beschloss der edel fiirst graff Friederich von Cilli, graff Ulrichs vatter, seinen letzten tag, und starb zu Sannegk2). Der also gen Cilli gefiirt wardt und in dem 3) kloster daselbst in den sarch gelegt. Also beschloss sein suhn, graff Ulrich die mechtig herschafft und was nu keiner von Cilli mehr dann er. Und zu Sannegk fandt er nach seinem vatter4) einen grossen mechtigen 6) H. die haben ihn k h a u m hulff. W 8: ist im doch keine (hiilif) beschechen, sondern ist dem Ttirggen also Raumb gegeben vvorden, das er die statt eingenumben undt an die Christen ein sollieher schadt ergangen, der hardt vvider zu bringen moglich. Dan sobalt die Tiirekhen in die stadt khumben, da hat er die mechtigen heuser 15 gantzer tag nacheinander stiirmen..........—- ') H. der hardt immer wieder bracht. — ') W8: 15 gantzer tag nach einander. — 9) H. kodt, W 6 khot. — '«) H. Heiligkthum. — ») H. sich. — ") W8: Ob nun kein grosser jammer vnd Herzleidt geiibt vnd getrieben vvorden hat ein ieder Christenmensch (weill die totten Leib vnd Cftrper keine Rhue nicht gehabt) leichtlich zu er-wegen. Gott gebe, das wir es nicht sechen oder hoeren doerffen. ») H. an S. Margarethen-Abendt. — 2) H. Sonegg. — 3) H. dero. — 4) H fandt Er noch seinen Vettern(l). — schatz und lies den gen Ober-Cilli in das geschloss fiir en5). Und als man den schatz zu Sannegk hueb und dannen fiirt, do kahm ein solcher grosser \vindt, das vor niemandt mocht gedencken; der brach viel grosser paimf') nieder und fiiret viel dacher7) von den heussern. Item noch im Ieben graff Friederichs hatt er ein volck \vieder graff Thoman von Karkau 8) geschickt, den an seinen herschafften zu beschedigen. Dasselbig volck vvardt von dem benandten graff Thoman bestritten, und desselben tags als graff Friederich starb, darnider legt. Item nicht lang nach abgang graff Friederichs von Cilli und nach der niederlegung besamet sich graff Ulrich hinvvieder und schickt aber ein volgk mit seinem haubtmann, dem Jan Wittowecz, gen Krabaten iiber 9) Tomaschen von Karkau und nottet den, das er musste zwey seiner geschlosser abtretten, die zu den vvanschafften Dalmatien und Croatien gehorn, das ein geschloss genandt Ostervvitz 10); das ander vvirdt nicht genandt hierin. Und bei der ersten reiss, do das volgk vvardt nidergelegt, ist Jan Wittovvecz nicht11) bey gevvesen. (31. Cap.) Von einem streit, den die christen mit den Tiircken gehabt haben, und vvie die christen denselben behaupt haben. (H. 717—719; fehlt in GUBl, beziehung.swei.se b. C.). Darnach, do man zalt nach Christi geburdt 1455, do starb pabst Nicolaus, und vvardt ervvelt pabst Calixtus. Item und in demselben ist ein gemeiner grosser sterben gevvesen in aller welt und sindt den meisten theill1) nur junge leuth gestorben. Darnach im 56. jahr sandt unser heilliger vatter Calixtus aus rotte creutz vvider die Tiircken, die nun nachdem sy die edl mechtig stadt Constantinopel und das Griechenland zerstort2) hetten, ein- 5) W8: Weill nun keiner mehr an leben von dem geschlecht alls graff Vlrich, saczt er sich in die mechtige herschaft vnd landt, auch nach seinem Vatter zu Sanegg ainen grossen fiirstlichen schatz, denselbigen lies er......— G) H. beum, W6: Baumb, W8: Baimer. — ') H. Taehter. — s) auch Korckchau (VV8), Kraekau findet sich. Eigentlich solite Kariau stehen, denn es ist Kerbava oder Čorba vi a in Hochcroatien gemeint. — 9) H. Chrobaten. W8: Kroboth; „vber" fehlt bei H. — 10) Ostervica in der Likka. — ") H. mit. ') W6 masten Taal. W8: Und erhueb sich der zeit in aller weldt ain grosse sterb und namb des meisten theill als junge leuth hinweg. — W6 zustert. genomen3) und undter sich bracht, als vor bemelt ist, in das landt gen Hungern mit gantzer ihrer macht gezogen vvaren; und hatten sich fiir Griechisch4)-Weissenburgk gesehlagen und mit grossen zeug von puxen5) gearbeit und wolten das auch gevvonnen haben. Also sandte der bemelte pabst Calixtus sein legaten und cardinall aus in alle landt, zu predigen wieder die-selben Tiircken zu ziehen, und griff an den costbarlichen edlen schatz der h. christlichen kirehen und theilt den mildiglich") aus in aller christenheit in soleher maass, vvenn der mensehen wer durch gott und des christlichen glaubens willen das creutz an sich nemb, wider die unglaubigen zu ziehen und den christlichen glauben zu retten, und thette das in guttem fiirsatz und (gutter) meinung, der vvere. entpunden aller seiner stinden, von pan und aller schulden, und wurdt erschlagen7) von den Tiircken oder sturb sonst an dem weg, so soli der ungezvveiffelt sein ein kindt der evvigen saligkeit8); dessgleichen alle mensehen, die den-selben leuthen hiilff oder steuer thaten, mit zehrung, mit wehr oder mit harniseh, die wern auch aller ihrer stinden endtpunden, von pein9) und schulden. Das creutz10) nahmen auf sich viel christen mensehen, reich und arm, miinich11), pfaffen, studenten und andere geistlich personen, dessgleichen weldtlich herrn, ritter, kneeht, burger und'2) bauren, und zugen13) dahin durch gottes vvillen. Und mit ihn zog der vviirdigk vatter, bruder Joannes de Capistrano, der S. Bernhardin jtinger vvas, als vor von ihm gesagt ist. Dem vvardt von den legaten und cardinseln das volgk 3) H. gevvonnen. — 4) H. Grieehiss (!). — 5) sonst: Buehsen. — 6) H. mildigkhen. W 7: maehtigkliehen. W 8 verkiirzt diesen Passus betrachtlieli: Und dieser h. vatter babst Calixtus (sandte) seine legaten undt cardinall aus in alle landten mit rotten Creuczen, damit zu predigen und anzuzaigen, wo ain menseh vorhanden, der umb gott undt des christlichen glaubens vvillen das creutz an sich nemb.... — ') H. schlagen. — 8) W8: . . . vvurde von den Turckhen oder sturb sonst auf dem Weg erschlagen, oder vvas siinden er sonsten auf Im hette, dieselbigen vvurden im ali vergeben und vver ein kindt des evvigen lebens, so vvoll auch žndere, so denjenigen mit hiilffe erseheinen, es vvehre mit zehrung mit wehr oder mit harnisehen, die vveren ebenmassen von allen ihren schulden und siinden entpunden. Wann vili christenmenschen reich und arm..... — 9) W 6 bein. — ") W6 Craiz. — ") H. Munch. — >*) W6: gebauren. — '3) fehlt bei H. --■ alles empfohlen. Der zog also mit den kreutzern wieder die Tiircken und prediget fiir und fiir, und bracht viel gutter christen zu sich an den vveg, die ali das creutz an sich nahmen und mit ihm zugen. Und dem zu hiilff kamen von den grossen, mechtigen herrn14) (niemen dann) der15) Hunadt Janusch, gubernator in Hungern, und der mechtig dispott aus der Sirffey mit ihrer macht1fi). Und ee die gen Griechisch-Weissenburgk komen, do kamen ihm die mahr, die Tiircken hetten mit den grossen puxen die mauer an viel enden darnieder geschossen17) und hetten Griechisch-Weissen-burgk gevvunnen und ali christen darin zu todt erschlagen. Also eilten der vviirdig vatter, bruder Johannes de Capistrano, Hunadt Janusch und des dispotts volgk hinzu und stiirmeten das geschloss und gevvunnen das hervvieder und schlugen auch ali die Tiircken, die sie darin funden, zu todt, und ruckten18) darnach auf das feldt und traffen mit dem grossen tiirckischen her; und der was allvveg funffzigk auf ein christen zu schazen, und legten die mit der hiilff gottes ali darnieder. Und in diesem streidt vvardt der tiirckisch kayser selbst zu todt erschlagen (!) und vvurden erschlagen der Tiircken als bey 60 tausend, aber der christen nicht mehr dann drey tausent und 44 mann19). Und der streit ist beschechen an S. Maria Magdalena tagk und vvardt angefangen zvvischen der siebenden und achten uhr, und (hat) gevvehrt in die zvvelffte stundt dieser nacht20), als das alles der vviirdig vatter, bruder Joannes de Capistrano unserm heilligen vatter dem pabst Calixto verkhundt und zugeschrieben hett. Und vvie dasselbig sein schreiben gelaut hatt, vvill ich zum ,4) „niemen dann" muss erganzt werden; vgl. W 8: Aber von den mechtigen grossen herrn vvolte sich Niemants mit hilff erzaigen dan Hunadt Janus..... — 15) H. dem. — 16) W8 fiigt „beysprung" hinzu. — I7) H. an veel Orden niedergeschossen. — f) W8; fehlt b. H. und den an. Hdschrr., W8 stilisirt vvie immer ganz abvveiehend: Es eillet der vviirdig vatter, bruder Johannes de Capistrano, Hunadt Januss und des dispotts volgk hinzu stiirmeten das geschloss und gevvunnen das hinvvieder, schlugen alle tiirggen darinnen zu todt und ruckten darnach auf feldt und traffen mit den tiirggen derer allvveg 50 auf einen christen zu schatzen, riterliehen zusamben. Gab inen Got das gliekh das sie die tiirggen ali darniederlegten...... — ") W8 hat dreytausent vnd drei. — 2") W8 .... vvehret bis umb zvvelff Uhr die nacht, alles im vorgemelten sechs vnd funffczigisten Jahr. — lezten zu den andern priuilegien setzen, als iehs in einer laad21) gefunden hab in einem closter. Item und darnach fiir sich in den dreyssigsten tag des monats July starb der obgenandt Hunadt Janusch, gubernator in Ungern. Item und desselben jahres nach dem starb auch der vviirdigk vatter, bruder Johannes de Capi-strano22) und ist in des von Wlack23) herschafften gelegt vvorden. (32. Cap.) Wie graff Ulrich von Cilli mit dem jungen konig Lassla auf die Turcken zoch, und vvie er zu Ungern ermordt vvardt. (H. 719—725; C. 102—112). Und in demselben jahr des vechtens, das mit dem tiirckischen kayser zu griechischen Weissenburgk beschehen ist, als vor beschriebn stedt1), hatt sich der durchleuchtigst fiirst und herr, der junge konig Lassla, konig zu Ungern, zu Behamb, hertzogk zu Oesterreich und marggraff in Mahren, zu Wien aus seiner stadt erhebt, \vider die Turcken zu ziehen mit einer grossen macht. Und mit ihm (zoch) graff Ulrich von Cilli, dem die hoff-weise2) zu Wien solt beschehen, und das er zu todt erstochen solt \vorden sein, als vorgeschrieben stedt, (der) wieder zim3) 3t) H. 1 autt. W 8: lautten (!). W6 hat: will ich zum letzten in die cronigkh .... — In einer Archivs- oder Urkundenlade. ■— H. hat stets Capristan(n)o. W8 verkurzt, wie so oft, den urspriinglichen Text: . ...darnach am 30. tag des monats July ist obgenandt Hunadt Janus Gubernator in Ungern gestorben, so woll auch bruder Johannes de Capistrano dises jars mit tott abgangen ____ — 23) h. Walekh; W 6: Wallach. — Vlad Drakul, Wojwode der Wallachei, ist gemcint. ') als — stedt fehlt bei GUB 1; W7 : als vor bemelt vnd geschriben ist. — a) H. u. W6: g U. v. Cilli, der nun nach dem undt Ihm. W8:....woll sich khinig Lassla wider den Turckhen auch gebrauchen lassen. Erhueb sich deshalben auss seiner statt Wienn im Willen sein fiirnemben zu vollpringen. Namb mit sich graff Ulreichen von Cilli, dem die hoffvveise („h6fische Weise" im schlechten Sinne, die Riinke und Gefahren des hofischen Lebens) wie vorgemelt zu Wienn solt vviderfahren undt zu todt erschlagen vvorden sein, so der zeit vvieder am hoff vvahr. Und vvie sein konigl. Maj. ins Khonigreich gen Hungern kamb, liss er allen seinen landherrn in Vngern anmelden, sich auffzumachen vndt mit im wider den Turggen zu ziehen. We]liches beschach undt zogen also .... (auch vveiterhin anders stilisirt). — 3) H. vvieder hin zu kommen. Desgl. W6. GUBI: zin zukomen (C., III., 102: hinzukommen). Zu ihm — namlich zum Konige. Weist auf die Wiedererhebung des friiher gestiirzten Cilliers hin. — gekommen und bey dem benandten konig vvas. Und als konig Lassla in sein konigreich gen Hungern kam, gebot er allen seinen landtherrn in Ungern sich aufzumachen und mit ihm auf die Tiircken zu ziehen. Do machten sich auf viel ungrisch herrn, geistlich und vveltlich und zugen mit ihrein konig. Und vvie-vvohl dieselb herrn vormaln dem ehegenandten konig zu Offen hetten gehuldt und geschvvoren, als ihrem erb-konig, nachdem so musten sy ihm zu dem andern mahi schvvorn4). Und graff Ulrich von Cilli vvardt von dem konig und von den landtherrn allen zu einen obersten haubtmann5) in Ungern ervvelt und gesezt. Do schvvuren die landtherrn dem konig als ihrem rechten erb-herrn und konig, und graff Ulrichen von Cilli als ihrem obristen haubtmann, treu und gehorsamb zu sein, auch dem konig und graff Ulrichen soleh gehorsamb zu leisten; und Hunadt Lassla, des Hunadt Janusch, gubernator in Hungern suhn, der schvvur auch dem konig und graff Ulrich von Cilli neben den andern herrn. Er verbandt sich auch sonderlich gegen graff Ulrichen von Cilli, und graff Ulrich hinvvieder gegen ihm, einer den andern an leib und gutt nit zu verlassen B) vvieder mennigklich, an allein den konig Lassla ausgenommen. Und graff Ulrich von Cilli nahm auf den Hunadt Lassla zu einem suhn, und Hunadt Lassla graff Ulrichen zu einem vatter. Und solehes schvvceren geschach an einem suntag vor Sanct Mertens tag') in einem marekt zu Hungern, genandt Fuitackh8) an der Tonau gelegen. 4) H. schvverrn. W8: Niehtsdestoweniger aber muesten sy ihm zum andern- mahl aufs neue schvvoern.....— s) W7 : Veldt-haubtmann. — e) Ich folge hier W8 (Im sehvvuhr und zusagte sich auch sonderlichen gegen graff Ulrichen vonn Cilli und graff Ulrich hinvvieder angelobten, verbunden vnd einander zusagten, vvider mengelichen an leib vnd gutt keiner den andern nicht zu verlassen), weil es einen bessern Sinn gibt als „ einer dem andern leibs undt guttes nit zu lassen", vvie sich bei H., GUBl u. W6, W7 findet. ?) H. an einem Sanct Martini Tag. — 8) H. Ruitarks. W 1: Frytegkh. Es ist Futak. (Die ost. Chronik e. Ung. b. Senkenberg, Selecta juris et hist. V. u. besonders abgedruekt v. Rauch als hist. austr. anon., 6. Cap. schreibt Fuettarekh). Dass die Cillier Chronik von dem Uebereinkommen zvvisehen dem jungen Hunyady und dem Cillier gut unter-riehtet, bevveisen die diplomatischen Belege, wonach in der That der Corvine u. Grf. Ulrich die Titel Sohn und Vater tausehten. Vgl. Kaprinay, Hung. dipl. temp. Corv. Matthiae, 1767, I. 100. Teleki Hunyadik kora, II., 456, 463.) — Nun ist zu wissen 9), do Hunadt Janusch gubernator in Ungern gestarb, do besass nach ihm sein suhn, Hunadt Lassla, als der elter suhn10) viel mechtiger herschafft und geschloss, die einem konig in Ungern zugehorn und die Hunadt Janusch, dieweil er in Ungern regierer und gubernator gevvesen was, eingenommen und zuwegen gebracht hatt; und Griechisch-Weissenburgk vvas auch derselben geschloss eins. Do besorgt sich nun Hunadt Lasla11), er wurde durch graff Ulrichen von Cilli von solchem geschloss und herschafften gedrungen, das er die dem kunig und ihm wurde abtretten mussen, und betrachtet nu, wie er einen list finden mochte, damit er graff Ulrichen von Cilli umbringen mochte und sein leben nehmen, und vermeindt, so er das zuvvegen brechte, so wurde er herschen fur und fiir und als sein vatter gethan hett; und dasselbe mocht er durch keinen andern list12) gethun, dan so er dem konig geschwuhre und sich zum graue Ulrich verbunde13) und ihn zu einem vatter aufnehme, so machte er ihm mit solchem gegen den konig und dem graue ein gutt ge-trauen1') damit er den von Cilli mochte umbringen, als auch das beschach15). Und das seindt die wahren ursachen, darumb Hunadt Lassla graff Ulrichen von Cilli zu todt erschlagen und ermordt hatt. Damit las ich diese redt dis mahi aussen (ansteen), und kom hinvvieder auf konig Lasslen und auf die erstere meinung. Darnach so16) schifft der edl konig Lassla mit seinem her iiber die Tonau gen Griechisch-Weissenburgk vverz1'), und wolt also ®) GUB l, W6, W8 haben blos „Nun da Hunadt Janusch"----— l0) H. als des eltern sein suhn. GUB 1 als der elter. — ") fehlt bei H. — H. keinem andern liest. W8: .... und regieren. Konte solhes auch in anderer gestalt nicht volczihen als wo er sich zum graue Ulrich verbunde und zu einem vatter auf-nemb .... — l3) H. hat den Passus: vnd sich zum graue Ulrich verbunde und — nicht. - 14) H. Dan so er d. k. und ihm geschvvuhre und sich zu einem vatter aufnehme, so mSchte er ihm ein gutt getrauen. W6 ein gutte getreu. — ,s) W8 auch hier wie immer abvveichend: damit er in desto besser traute und sein vvillen also an Im beginge. Es geschah auch also sein furschlag vnd vvurde graff Ulrich von Im Hunadt Lassla ermoerdt vnd vmbs Leben gebracht vvegen gemelter vrsaehe, wie Ir gehert habt. — 16) H. vveieht da ab. — lf) H. schliesst unmittelbar an die Worte „und khom h. a. kon. Lasslen" in sinnstorender Weise die Stelle an „mit seinem hor . . . . Weissenburgk vverz". In GUBl fehlt der Passus: „und das seind die vvahren ursachen" . . . und es findet sich blos die Stelle: Darnach so schifft der Edl kinig Lasla. —• von dannen dem tiirckischen kayser in seine landt nachgezogen haben. Zu derselben zeit hett Hunadt Lassla der ungetreu da-selbst schloss Griechisch-Weissenburgk inne und hette darinn einen pfleger, genandt Ziladi Michel, der des benandten Hunadt Lasslas mutter bruder was. Die hetten heimblich in dem geschloss ein michel volgk1 H) verstossen; das war auf vier- oder funfftausendt mann gevvesen19). Und als nun der ehegenandt konig und der von Cilli iiber die Donau kommen waren, do kam ein Utiger zu dem von Cilli20) und vvarnet ihn, sagt ihm auch in einer grossen geheimb, er solte sich mit nichten in das geschloss mit dem konig bringen lassen; kahm er aber hinein, er kam lebendigk nit mehr heraus. Do schicket da zu handt graff Ulrich von Cilli seiner raeth21) einen in das geschloss, das zu besechen, wie man sich darin hielte und ob icht volck dar-innen vvere, auch wie man den konig und ihm herberig und gemach gegeben und bestalt hette. Dieser rath wardt einge-lassen. Ihm vvurden gezeigt, da der konig und der von Cilli sein wurden. Die vvaren herrlich und schon22) bereitt. Aber der grossen menge des volgks, das in dem geschloss verstossen was, das mocht er nicht gesehen, dann das was in den thurn und andere heimbliche geheusser verborgenlich verstossen23). Dieser raht kani hinvvieder und sagt graff Ulrichen von Cilli, er solte kein fursorg haben, er hette kein volgk in dem geschloss gesehen; man hett auch ihm und dem konig herrlich mit herberg fiirgesehen, und sein geschvvorn suhn, Hunadt Lassla, der '«) H. ein Mithel Volgks. W8: .... es hette aber Hunadt Lasla bei fier oder fiinf Tausendt Man heimblich in dem geschloss .... — • ») W8, wie immer abvveichend, verktirzt. — 20) Michel Beheim, ki. Dicht., h. v. Karajan (s. o. S. 44). Vers: 526 f. bezeichnet den Erzb. v. Kalocsa u. Gf. Reinold v. Rozgony als Warner. — 21) Nach der 6. Chronik e. Ungen. (h. v. Senkenberg und Rauch) war es der Lamberger. — 2i) H. schon. ErgSnze: Gemacher. — 23) H. verschlossen. W8: Da schicket alsbaldt graff Ulrich seiner rseth einen hinauss ins schloss zu besichtigen, ob dem also, was man dem Kiinig und ihme fiir herberg und gemach eingebe vnd ob auch etwo volckh wie Im verkhindiget darinen bestelt vvere; man liess solichen Rath versaumblieh (sic) ein, zeigte Im die gemach, so dem Konig vnd graff Ulrichen von Cilli eingeraumbt wahren, die schon undt herrlich bereitt. Aber der grossen menig des volgks, so im schloss in Ihrn vnd anderm heimbliehen gezimmer verborgen, kunt vnt mecht er niht sehen. — begert und sach gern, das der konig auch schier hinein kame2'). Darnach kam25) konig Lassla und graff Ulrieh von Cilli. Die vvurden eingelassen und kamen in das gesehloss, als mit achzigk oder hundert personen ihres volgks und diener; die andern bleiben alle hervor. Nun ist zu vvissen, das der konig und der von Cilli guetts voleks als auf vierzigk tausendt mann hetten, die alle hervor blieben. Darunter vvaren viel khreuzer, etlich von Niirnberg, etlich von andern reichstadten und landen, die ali das creutz an sich genommen hatten, vvider die Tiircken zu ziehen2 fi) und die sich ali zu graff Ulrichen von Cilli undter sein haubtmannschafft und fiihrung gesehlagen hetten und ihm auch dienten; die ali heraus blieben und sich nieder sehlugen, ihren harniseh von ihn thetten27) und ihre pfert stelten und thetten als die miiden. Und da konig Lassla und graff Ulrieh mit so vvenig volgks sich in das gesehloss gelassen hetten, so zu handt vvurden die burgk-thor vestigklich besehlossen und besatzt und vvardt28) niemandt eingelassen. Und vor aus (vor-aus) (vvurden eingelassen) des von Cilli diener, und vvelehen man nu einlies, dem vvardt sein vvehr von ihm genommen und die thor fur sich behendt vvieder besehlossen. Nun aber kam ein ander Unger 9) und vvarnet den von Cilli, es gult sein leben30), und vermeint ihm vvohl aus dem gesehloss zu ver-helffen; aber der konig miieste bleiben. Do sprach graff Ulrieh von Cilli: Ich setz es alles zu dem vvillen gottes; mir besehehe vvas gott will, -von meinem konig kom31) ich nicht und vvill ehe '4) W8: Als nu dieser gesanter vvieder kahm und ineldet solhe be- wiertung vnd zuerichtung, die im gevveist vvorden, graff Ulrieh vvider, ohn das er sich icht begesorgen dorlfte, das cr etwo kein volekh, so iiber in bestelt ansichtig vvorden, darzu wahr seines gesehvvornen suhns Hunadt Lassla des konigs anckunfft aine freudt, begab sich graff Vlrieh mit ktinig Lassla ungeuer neben hundert Persohnen herin dieser ins gesehloss. - 85) H. u. W6: das der kh. auch schier hinein kommen. Konig Lassla und g. U. — 2S) H. zu zieken, W8: Unter vvelehen viel khreuzer vvaren, von Niirnberg und andern landen vnd reichstiedten, die ali das creutz mit graff Ulrichen als Irem haubtman zu ziehen an sich genomben..... — 27) H. ihren harniseh und ihn thetten. — 2") H. wordt. — ") Leider nennt die Cillier Chronik auch diesen Ungarn nicht mit Namen. — 3°) GUB 1 es guldt seins leben sich erhalten, — 31) H. kam (!) — lieber sterben. Und das beschach nun bey dernacht3-). Jedoch so hett graff Ulrich des nachts viel angstlicher gedanckhen, wan er nu wohI verstundt und wuste, das in dem geschloss viel volgks verborgenlich verstossen vvas. Des morgens frue hort cler konig und der von Cilli rness; und ehe die mess ein end gevvann, schicket Hunadt Lassla Zilladi Michael und etlich ander ungerische herrn umb den von Cilli, er solt eilendt zu ihm in den raht kommen von grosser mercklicher sachen, so dem konig verkundigt, vvegn, darzu man sein bedurffte und ahn ihm nit ausgerichten mechten werden. Nach dieser mess giengk graff Ulrich von Cilli in raht, der iiber ihm beschlossen vvas. Alsbald er zvvischen sy kam, do vvardt ihn der ungetreu Hunadt33) Lassla zu red setzen, vvas er zu Ungern thette; het er nit so viell daheimb in seinen herschafften, das er nicht bedurffte zu Ungern mer herschafft und guts zu suchen und ehrn an sich zu ziehen. Do andtvvortt er, er were seinem herrn den konig und den christ-lichen glauben zu dienst kommen; aber ihres guts vvolte er noch bedurffte es nicht34). Do zuckt er, der ungetreu35), sein messer 32) W8 : ... bei 40.000 vvelehe sieh dessen nicht beforchten legten die harnisch aus mtiedigkeit von In vnd stelten Ire pferdt vnd rueten. Alsbald nu khonigh Lassla undt graff Ulrich von Cilli mit so vvenig volckh eingiengen Ires erachtens In verthrauen, vvurde doch allen sein graff Ulrichs dienern vnd ander so dan eingelassen, die vvehr von der seitten endtnommen vnd die Thiir hindter Inen vestiglich zuegeschlossen, vvievvollen zuvor graff Ulrich dessen insgeheimb verstendigt und durch ein Hunger gevvahrnet. Niehtsdestovveniger kahm anieczo vvider ein Unger undt vermeint ihm vvohl, ungeachtet das er dem Graff Ulriehen sein leben guldte, so vvolte er Im doch aus dem geschloss helffen, aber der khonigh miiesste darinn bleiben. Solhes Graff Ulrich nicht thuen vvoldte, sondern setzt alles zu dem vvillen gottes undt vervveget sich eher seines lebens, denn er den khonigh verliesse. ... — 33) GUB 1 hund. — 3>) H. aber Ihres Guts vvolte Er noch bedurffte die nieth ; W 6 . noch bedarpte sis nicht. — 35) GUB 1 do zuckt der ungetreu hund, d. i. Hunyadi. W8 (vvie immer sehr abvveichend):' Wiewoll es aber eitel falsch vnd betrug war, dennoch ging grad' Ulrich nach der mess zu Im in Rath, der iiber In beschlossen. Und alsbald er kahmb, hielt in der ungetreu Hunadt Lasla fiir, ob er nicht herrsehafften genug daheimen hette, dass er nicht bedurffte noch mehr herschafft undt guets zu Vngern zu suchen undt groesser Ehr. Darauff er antvvortt, er vvere deshalben nicht khumben, sondern seinem herrn dem konig vnd dem christlich Glauben zu erretten, zue dienst gezogen,..... — von der scheidt und schrey laut zu den seinen: schlagt ihn, den von Cilli! — Der edl von Cilli, do er sach, es solt umb das leben ergan36), do fing er eines leuen gemiith37) und griff ritterlich zu seiner vvehr und schlug auf den Hunadt Lassla einen geschwinden schlagk, und hette der ungetreu diesen schlagk nit versezt und aufgefangen, sein ungetreu vvehr ihn vvohl vergoldten vvorden. Und vvievvohl er den schlagk aufgefing, noch38) vvardt er von dein Cilli in das haubt und in einen daumen gevvundt, und schlug ihm das gehulz an der vver ab und einen gulden rina an dem daumen von einander39). In dem vvardt ein cammer- D ' thiir geoffnet; daraus lieffen die, die da verstossen vvaren40), mit schvverten und mit tartschen, und schlugen ihn den edl fursten von Cilli grosse vvunden in sein haubt und sein fuss; und do sy ihn nun zu todt erschlugen, do legten sy ihn auf einen tisch und schlugen ihm sein haubt ab. Das haubt das vvardt verschickt uncz41) auf den fiinfften tag; do vvardt es vvieder bracht. Do nun der mordt an den von Cilli ergangen was, do lieff der ungetreue Hunadt Lassla zu den edl konig, der die zeit, als das beschach, in seinem zimmer und gemach gevvesen was42), und hiesse sich lassen ein und zeigte dem edlen kunig sein vvunden, die ihm der von Cilli geschlagen hett, und sagt, vvie der anfang des von Cilli gevvesen vvehre und er hette seines leibes notturfft retten mussen. Darzu der edl konig Lassla luzel ichz vvas gesprach43), denn er forcht, ihm desgleichen zu S6) H. es solt vmb Ihn ergehen (W6 ergann). W 7 : es solt vmb sein oder umb In ergan. W 8: Wie er nu saehe, das es sein leben gueldte---- — ») W6 ains levven. W 7 : aincz leben gemuet. W 8: fasst er ain frisch gemuet. — 3,<) H. nach. — 3S) H. undt schlug Ihm das Gehulz an dem Messer ab (W6 an dem masser ab) vndt einen gulden Ring, den Er am Daumen trug, von einander. — 40) W8: so darinnen versteckht. — 41) H. bies. — 4Ž) gevvesen fehlt bei GUB l. W8: Darnach als der mordt an Graff Ulrich von Cilli ergangen, lieff der ungetreue Hunadt Lassla mit falschen vnd vnvvarhafften vvortten zum khonigh Lasla, der zur selben zeit in seinem zimmer und liess sich anzeigen vnd brachte fiir, wie der anfang an graff Uhichen gevvesen w'ehre, von ■vvelhem er hart vervvundt als zu sehen, do er anders selbs seines lebens entleibt vverden wellen, sich seiner wehren und sein leib retten miiessen. . . — 43) W7 st. „ seines leibes notturfft" blos: „seinen leib". . . Der Passus bei H. (S. 724, Z. 9) und W6 u. W7 von: „darzu der Edl kh. L. 1. i. w. gesprach" . . .bis---- beschechen. Jedoch er guetlieh zu dem ungetreuen sprach, die geschichte vver ihm treulich leit, und hette er einen 44) zorn oder unvvillen zwischen in gewist, so hett er den woI!en nieder-legen, das solches nit ergangen wehre; seit es aber beschechen wehre, dem mochte er nit gethun. Jedoch hett er heimlich in seinem muth, das ungerochen nicht gelassen, als er auch das nicht gethan hatt. Als aber das geschrey kam aus dem geschloss in das heer, das hievor lag, der auf vierzigk tausendt gewesen sein, und \vurden innen, vvie der von Cilli erscblagen ware, die machten sich auf und wolten das geschloss gestiirmet haben, und vvaren ali vvillig durch des von Cilli willen zu sterben. Das wardt aber undter-kommen und durch des edlen konig Lassla vvillen undterwegen gelassen, dess man darundter forchte ; als begehrten die des todten leichnam45); der vvardt ihn also herauss geandtvvortt ohne das „der als auf Vierziegk Thausendt gevvesen sein vndt vvurden Innen" findet sie h in GUBl und — vvie imraer — auch in W8 abvveiehend stil i sir t. GUBl: „darzu der Edl Kinig Lasla hart erschrakh, dortft sich aber keine Straff oder Rach darumb zu thun merkhen lassen, dan er besorgt die Vngern, die das Schlos vnd ali beseczung daselbst Innen hetten, mit Ime desgleiehen zu ergen. Yedoch er gietlich zu dem Vngetreuen sprach, die geschicht vvere Im treulichen laid vnd hette er ainen vnwilen zwischen In gevvist, so het den vvellen auf-heben, das solches nicht ergangen vvere. Weil es aber beschechen ist, vvil mir daran vvenig gelegen sein. Vnd doch hamlich In seinem mut gedacht daz ungerochen nicht zu lassen, als er auch daz gethan hat. Vnd indem kham aus dem Geslos daz gesehrej In daz HOr so daruor lag, vvie der von Cilli erschlagen ware. . . . " — In W8 heisst es : Konig Lassla, wie gern er gevvoldt, darfft aus grosser forcht, das es Ime ebnermassen nicht auch als gienge, Hunadt Lassla nichts zu sprechen. Jedoch mit glimplflichen wortten andtwort er, dise ding vveren im threulich laidt vndt do er etvva ain unwillen oder zorn gewust, wolte er den vvas es zu sollichen nicht kumben \voll vndterstilt vnd nidergelegt haben. Seit es aber unvvissend seiner geschehen, mechte er deme nun nicht anders thun, muessts also geschehen lassen. Dem Konig Lasla hercz stundt aber weit zu anderm filmemben, wan er haimlich gedachte das hinvvider als auch beschach an Hunadt Lasla zu rechenn. Wann die 40.000 man alsz daz geschrey undter sie hinausz ins horr kame. . . — 44) W6 kheinen. — 45) GUB 1 darunder man forchte, Ime mit dergestalt von dem Vngethreuen bevvisen sol werden; also begehrten die des Todten Leichnam. W8: . . Wo auch des Edlen konig, konig Lasla hierinnen nicht verschont — hetten sie solhes wol volbracht. Dan sie Graff Ulrich von Cilli sterben halben albesunder berait unuerdrossen vvillens darzu vvaren. Also begerten sie den totten leiehnamb..... — haubt, allein das vvardt ihn an den fiinfften tag geandtwortt. Es war auch clie zeit ein cardinal in dein her, den unser vatter der pabst hette darzu geschickt; und do der vernahm, was an dem von Cilli ergangen, der ging zu dem todten leichnam und bevveinet den und beschauet ali sein wunden und verschrieb die und kehrt wieder heimb zuruck. Also tratten auch aH zuruck4"), und die raiss in die Turckey wardt mit diesem mordt undter-standen. Dieselben creutzer wurden an dem heimbfart47) ihr viell von den Vngern ermordt, niedergelegt und niedergeworffen und beraubt. Und dies mordt ist beschechen nach Christi geburdt 1456 jahr am Erichtag an Sand Mertens abendt48). (33. Cap.) Wie graff Ulrieh bestadt vvardt und was sein rath, burggraffen und diener nach seinem todt einig wurden. (GUB 1 : Wie graue Vlrich bestat wurd zu begrebnus im closter der graffschafft Cili mit aller wirdikeitn und groser clag). (H. 725—726; C. 112—114). Do nun das alles ergangen was, do wardt edlen vnd furstlich graffen Ulrichs todter1) leichnamb in ein truhen gelegt und reinigklich 2) verschlagen und gen Cilli in begrebnus gefurt und 46)GUBl also praeh das ganez heer auf. — 4t) W6 hamfart.— 48)H.anSanet Martini Abendts; GUBl: Vnd die Creuzer wurden an der Hamfort (d.i. Heimfahrt) Ir viel von den Hungern ermordt vnd beraubt. Das hesehach an Sand Mertens Abend. W 8 vveicht, wie oben bereits nachgevviesen, im ganzen stilistisrh ab:..... Als daz gesehrey undter sie hinausz fiir das sehloss ins hoer kame, sich alsbald aufmaehten undt das sehloss stiirmen und dem von Cilli darzue sie Alle vvilligklich reehnen (rieehen) vvollten. Wo auch des Edlen Konig, Konig Lassla hierinnen nicht verseliont hette, sie solhes wol volbracht. Dan sie graff Ulrieh von Cilli sterben halber albesunder berait unuerdrossen willens darzu vvaren. Also begerten sie den totten Leichnamb, der Ihne aber ohne das haubt, vvelhes man Inen hernaeh vber fiinff tag allererst zuestellt uberandtvvort vvurde. Und von ein cardinall, den unser heilliger vatter der pabst darzu ins hoer geschickt kloiglichen bevvainet vvardt, der auch ali sein vvunden beschaut und verschrieb, darnach vviderumb haimb zuruckh keret. Desgleichen alle tetten undt bliben also wegen des Mordes die Raiss in Tiirggey vndterwegen vnd wurden derselben ereuezer an der haimbfarth jr vili von den Hungern nidergelegt, beraubt und erschlagen. ') bei H. blos: do vvardt der leichnamb. — 2) H. reunigkhlieh; W6 rankhlieh. W8: sauber. Die Handschrift vveicht vvie immer im Texte ab: Nach disem allen vvardt dess Edlen Fiirsten graff Ulrieh von Cilli todter Leichnamb in ein truhen gelegt, sauber beschlagen undt gen Cilli im Kloster daselbsten zur begrebnus gefurt ligent in ain sarch, darob sieh von seiner gemahl der edl Furstin Frau Catharina, seinen herrn rittern dienern undt kneehten ein hohe clage erhuebe. in dem closter daselbst in den sargk gelegt, und vvardt von der edl furstin frau Catharina, seiner gemahl, und von seinen herrn rittern und knechten und dienern hochgeklagt und fiirstlich bestat3). Und als man ihm das dreyssigst beginge, do wurden viell furst-licher berat4) und viell sendlicher klag gesechen"'), davon ich ein wenig sagen will. Von erst so wardt in mittn des gotteshauss des closters Cilli ein kostlichs grab gemacht und aufgesetztfi). Das was mit schwartzen tuch kčstlich umbhangen und bedecket, und umb das grab wurden viel brinnende stekertzen ') kčstlich aufgestecket, die lichten schein gaben. Darnach \vurden zvvelf8) arme menschen, kostlich in schwartz gekleidt, geordnet, die innerhalb der stekertzen zu runde9) vmb das grab stunden, und ein jeder hatte eine brinnende wachskertzen in seiner handt. Und vor diesem grab was ein altar zugericht; darauf wardt das grosse seelambt gesungen. Und als man das offertorium gesang, und do nun die edl furstin, frau Catharina, ihr opffer auf den altar hett gelegt und nach ihr viell ritter und knechte, do vvaren geordnet fiinff panir, namblich Cilli, Ortenburg, Sannegk, Seger, und das fiinfft vvas ein schvvarz Klagfandl, und zu iedem panir sein schildt10) und vergoldner helmb11); die vvurden von gutten ritter und knechten zu dem grab und zu dem altar getragen und geopffert. Und nach disem vvurden zvvelff ross kostlich getziert12) und mit schvvartzen tuch kostlich bedegt; und auf einem jeden ross ein knab kostlich in schvvartz gekleidet sass. (Also vvardt) zu dem grab und zu dem altar geritten und zu dem seel-ambt geopffert, und ein geharnischter mann ging vor ihm. Und als das opffer der panir, schildt, helmb und ross nun 3) bestat (H. bestat) = bestattet. — *) H. leidt. berat = beirat; W7 hat: Parat; desgl. statt das dreissigist — den dreissigist (der 30. Tag naeh der Beerdi-gung eines Verstorbenen als Zeitpunkt eines besonders feierliehen Todtenarates). — 5) H. und W6 geschehen. W8: beschehen, dauon Ich auch der grossen betriebnus des Edlen Fiirsten schnisehlich begangenen mordts vvillen nicht stilschvveigen sondern ein wenig meldung thun will, vndt vvardt inmitten des gotteshauss........— 6) H. ausgesetz. — ») H. Stock-Kherzen. — 8) H. 17 arme m.; W6 XII, W7 desgl. u. GUB 1 : zvvelff. — 9) W7 : zering; W8: zu rings vmbs. — l0) H. ein schildt. — ") H. vergoltener; W6 u. GUBl v. helben. — la) Die Worte nach „getragen und geopffert. Und nach. . . . „getziert" fehlen bei H,, obschon erst durch sie der bei Hahn verstiinimelte Satz Sinn erhalt. — beschach, do legt sich dieser harnaschte mann nider; do hub ainer ein sendlich geschrej ob disem geharnasehten man mit aufgethanem hellen mund und schrej laut: heind13) graffen von Cilli14) und nyemermer, und ruffet das dreinial; und darnach zerbrach er das panir ob sein; do erhub sich in dem closter zu Cilli von frauen und mannen ein so senndliche klag von wainen 15), das niemandt volschreiben mag lfi). (34. Cap.) Hie wirdt gesagt, vvas graff Ulrichs von Cilli ritter, pfleger und diener mit seiner wittiben nach seinem todt einig wurden, von der verlassenen herschafft wegen. — (II. 726—728; C. 121 —124.) Do nun solcher abgang beschach do gingen graff Ulrichs ritter, pfleger und diener, die die geschloss oder herschaften innen hetten, zu der edl fiirstin, frauen Catharinen, einen gemeinen nucz zu betrachten, wie man sich fiirbass erhalten, mit den verlassenen graffschafften, herschafften und geschlossern gefahrn und handlen solte; wan2) der warn viell, die soleh verlassen graffschafft und geschloss erforderten und besuehten und gerech-tigkeit vermeindten darzu zu haben, wan3) ettliche hetten von den von Cilli versehreibungen. So vermeindten aber etlich reeht naturlich erben zu den4) verlassen herschafften zu sein 5), und 13) Ieh folge da GUBl; heind = heute, H. u. W 6 do hub einer ein sonderlieh Gesehrey ob diesem geharnisehten Mann vndt schrey laut: Cilli, undt nimmermehr Cilli, und sehrey das dreymahl. — 14) GUB 1 : heind graue Vlrich von Cilli. . .— 15) H. ein so sondlieh Clag vndt vonn Weinen. — l6) Der ganze Schluss lautet bei W8: . . .vvelehen auch zvvelff ross, auf jeden ein knab mit schvvarzen (?) auch kostlich getziert vnd beckhlaidet die zu dem althar ritten und zu dem sellamt opfferten. Es gieng auch noch darum vor Im ein geharnisehter man, welcher sich, als das opffer mitt den panyren sehild helmb vnnd Rossen begangen, niderlegte, ob dann ainer ein sehnliches geschrey erhueb vnd mit lautter stimb zu dreyen-mallen: Graffen zu Cilli undt niemermer Graffen zu Cilli klegliehen an zu sehreyen fienge. Darnach das panyr Cilli ob sein zerprach, als dann erhueb sich allererst ein selieh Jamer klseglich schreyen, vnd weinen, das es nicht allein ein Menschen sondern vvoll einen harten stein erbarmen vnd zu herzen gehn mochte. Vgl. die zvveite Redaction der Cillier Chronik; C., III., S. 114 (MS. I. II.): „do war allererst ein klagen, dass es denen harten steinen erbarmen moegen". ') GUB 1 Nach solchem Abgang. — 2) H. Dann der warn viel. — 3) H. dann. - <) den fehlt bei H. — s) So hat auch M. 1159. — K r o n e s : Cillier Chronik. g soleh anfoderer, wer dieselben wern, die seindt hie vermerkt"). Item von erst, so fordert kayser Friederich, hertzogk von Oesterreich, alle die herschafft und geschloss, die an dem teutschen7) gelegen warn, mit einer verschreibung, die er von dem von Cilli hett. Darnach so forderte 8) konig Lassla, konig zu Ungern und zu Behamb, hertzogk zu Oesterreich als ein gesipter9) freundt der graffen von Cilli und als einer, der ein erb wardt und dem es auch graff Ulrichen von Cilli furnehmblich gemeinet hett. Darnach 1°) fordert hertzogk Siegmundt von Oesterreich und herr in dem Etschlandt die graffschafft Orttenburg und vermeindte, er hette auch eine verschreibung darauf. Darnach fordert graff Hannss von Gflrtz und der 1 y) hett von dem von Cilli die eltiste verschreibung. Darnach forderten die graffen von Modrusch 12) und vermeindten auch etwa viel gerechtigkeit zu etlichen gesehlossern zu haben, die von ihm auf die von Modrusch kommen waren. So forderten auch die herezogin von Detsch, die des graff Hermanns von Cilli, graff Friederichs bruder, der eine von Abelsperg und darnach eine von Payern (het), als vorbemelt ist, tochter was, alle herschafft und gesehlosser, die der von Cilli hindter sein gelassen, darzu sy ein reehter naturlicher erb wehre, nach dem und graff Ulrich von Cilli sy aus zweyen rechten brudern geborn warn. Und diese hertzogin von Detsch3) was des benandten graff Hermanns tochter und hiess Margreth 14), und ward graff Hermann von Mondtfort vermahlt. Und do der e) GUBl So vermaynen aber Etlich Recht naturlich Erben darzu zu sein Vnd solich anfodrer wil ich hernach benennen. H. vervverckt ; W 6 verwergt. Der ganze Passus lautet b. W8: . . . vnd sintemall Ir vili. . . auf die... . verlassenen schlosser graff — vnd hersehafften gerechtigkheit zu haben vermeinten, die ains- theills von dem von Cilli auffgerichte verschreybung inhendig, die andern aber reehte nattiirliche erben sein wolten, als hernach mit namben specificieret volgen.. — 7) d. i. im deutschen Gebietstheile. — 8) H. forterde. — 9) H. besigter (!). Gesippter = Venvandter, Blutsfreund. Megiser (l 159): gesipter Freund. W8: dem es soi)derlichen graff Ulrich von Cilli vvolgemaindt als ein erb vnd gesippter freundt derer von Cilli. — l0) H. schaltet nach Darnach ein „sou ein. — ") W6 die. — l2) H. Madrusch. — ,3) H. die Hertzogenn vonn Drisch (Drusch; ein-mal auch so bei W 6). Detsch (GUB l, W 6, W 7, W 8) = Teschen. Margaretha, Herzogin von Teschen, Hermann's III. Tochter. (S. d. Cap. w. u.; Megiser a. a. O. Tesch). -- ") H. Margaretha. — von Mondtfort gestarb, do nahm sy den hertzogen von Detsch in Schlesy15). Die benandt frau Catharina, graff Ulrichs von Cilli vvittib, die rath, burggraffen und pfleger vvorden einig in dem, das sy der graffschafft, herschafft und geschlosser niemandt andtvvortten noch abtretten vvolten, vncz lfi) das der ehegenandten frauen und vvittiben ein furstlicher standt vvurde ausgezeigt und hindtann bescheiden17), und das man auch einem jeden der herrn von Cilli diener umb sein dienst genug thun solte, auch des ehegenandten herrn von Cilli elender todt gerochen vvurde. Und darauf ervvelten sy den Jann VVittovvecz zu einem obristen haubtmann und gelubten der edlen frauen und vvittben und dem Jann VVittovvecz als ihren obristen haubtmann, vvider ihren vvillen nichts zu handlen und in dem bemelten ihren fiirnemben stets18) zu bleiben; und so nun dis alles ergangen und beschehen vvare, das dann alle die, die forderung und gerechtigkeit zu den graffschafften, herschafften und geschlossern vermeindten zu haben, sich undter ihn selbst eines gemeinen rechtstags vereinten19) und mit solchen ihren gerechtigkeiten und kundschafften20) fur (die) andern fursten des romischen reichs kommen solten; und I5) W 8 : Undt die benante herzogin graffin Margaretta genant von zweyen echten brudern geborn (!) und herrkhumben, vvelehe graff hermann von Mantforth und nach seinen ableben herezog von Detsch in Schlesy zu einem gemahel verehlicht vvart. — »«) H. bies. — 1») W6 u. GUBl besehaden. — 18) H. stett. — 19) H. vereigneten; W6 rechtags veranden; GUBl ainen gemainen rechtag verordnen. Das „vereignetenu bei H. und „verandenu (offenbar'verainten, so hat auch W7) in W6 bedeutet vvohl: sich vereinigen (iiber einen gemeinen Rechtstag). W8 hat nachstehende Fassung des Schluss-theiles: So vvoll nach des ehe vnd offtgenanten herrn von Cilli ehelender todt an Hunadt Lassla vnd allen denen, die daran sehuldig gerochen. Ervvellten darauf alsbalt den Jaan Wittobecz zu einem obristen haubtmann vnd gelubten der edlen frauen vnd vvittib und dan auch den Jaan Wittobecz als ihren obristen haubtmann treulichen an, vvider ihren vvillen nichts zu handlen sondern stets bey Ieren freunden zu bleiben, darin alsdan die jenig zu den verlassenen graff-herr-sehafften vnd sehloessern ayniehe gereehtigkheit hetten, oder zu haben verhofften das sy sich unter einander selbsten eines Rechtstags verglichen, fiir andere fursten des romischen Reichs alda mit Ieren freundschafften, verschreybungen vnd gerechtigkeiten fiirkhomen vnd vvas Inen dasselbsten mit Recht erksnt und zugesproehen vvurde, dem oder in denselben vvolten sy ein jedvveden vvas er mit recht erlangt vnd erhalten hett einandtvvortten und abtretten," — 20) H. Kunschafften. — 9* wem nun soleh hersehaft mit21) reeht erkant und zugesproehen wurden, dem oder denselben wolten sy einem jedem das, was er mit reeht erlangt hett, abtretten und einantvvortten. (35 Cap.) Wie sich die sachen ali verkerten ') und wie die rath kayser Friederich gen Cilli brachten und ihm die gesehloss und herschafft iiber-gaben und huldigten. (H. 728—729, C: 124—125.) Do das alles also, wie vorgemeldt ist, besehlossen wardt, nicht lang darnach, do verkerten sich die sachen ali, davon zu lang zu schreiben vver. Jan Wittowecz haubtmann und die andern rath betrachteten ihren aignen2) nutz; die wittib wardt aus ihren wittib-stuhl gedrungen und muste von Cilli raumen3). Sy eindten sich mit kayser Friederich und brachten den gen Cilli, in die burgk, dem Jan Wittowecz ward von kayser Friederich ein michle4) sum gulden und das gesehloss Sternbergk, das ihme graff Ulrieh von Cilli vormahls zu leibgeding gegeben hett; das wardt ihm von dem kayser erblich gegeben, und (er) wardt zu einem freyen darauf gemacht. Den andern rathen ward jedem etwas gegeben, das vnnotturfft5) ist zu schreiben. Das furstlich gesehloss Ober-Cilli hatte die zeit einer inne, genandt Thoman Pfaffeitscher(1), darauff die von Cilli ihr meiste behaltnus von barschafft und von brieffen hetten. Der lies mit ihm thaidingen vmb 4000 gulden und gab das gesehloss kayser Friederichen uber. Darnach vvurden erfordert die andern burggraffen und pfleger alle. Die kamen einer nach dem andern und thadingten; den allen wardt etwas gegeben, einem tausendt und einem mehr, einem minder, darnach sich jeder finden lies. Und der warn vielleicht zwen oder kaum ') der ein, (der) darumb das gesehloss, 21) H. vndt wen nun In der in soleh Herrschafft nit (!) Reeht erkant. . ') II. verkhorten; GUB 1 verherten. — 2) H. itzigen. — 3) H. ranen; W6 u. GUB 1 ramen. — Raumen, namlich ihren Wohnort auf O. Cilli aufgeben. M. (1160) hat auch raumen. — 4) H. u. W6 ein Mit le Sum Gulden, wogegen GUB 1 den richtigeren Wortlaut enthalt. M. (a. a. O.) hat auch : mittlere. Bei II. fehlt auch das zum Verstandniss nothvvendige Bward von kaiser Friedrich" .... W8 sagt: . . . und ein Jedwedern nach seiner anforderung etwas anhendigt als Ivan Witobetz wart von Im, Keyser Friderichen, ein mit le s u m gulden .... 5) GUB 1 vnnott. — e) H. Pfaffritscher. — ») H. kam das er inne hette, nicht gab, niewan8) allein der pfleger zu Sibenegk nicht, und kurtzlich geredt, sich ergaben kayser Friede-richen ali burggraffen mit den geschlossern an dem Teutschen9), ausgenommen Sannegk, Osterwitz, Altenburgk, Furchtenegk10) und Radtmannsdorff; die behielten sich mit der frauen, graff Ulrichs von Cilli witben, die wolten sich nicht geben, uncz solang sich die benandt wittib mit kayser Friederichen aindte und selbst mit ihrem brieffen geschuff, dem kayser iiberzuandtvvortten, als hernach klarlichen davon gesagt ir) wirdt. Und das geschloss Meichau 12), das hett ein Becham 13) inn ; der hielt sich fiir sich selbst, von wegen einer verschreibung, die er von graff Ulrichen von Cilli auf dem bemelten geschloss Meichau hett, und der kayser wolt ihm derselben verschreibung nicht verneun 14) und bestatten. (36. Cap.) Wie konig Lassla gen Oven kam und mit hulff etlicher landtherrn den Hunadt Lassla fiengen und seinen bruder und vvie er den ungetreuen daselbst kopffen liess. (H. 729—731; C. 115—118.) Und in der zeit, do kayser Friederich zu Cilli was und mit den benandten burggraffen und pflegern umb die herschafft und geschloss am besten thaidingt und der nun ein gutteil*) in sein gewaltsamb bracht hette, do was (!) der edl konig Lassla, nachdem das mordt zu griechischen Weissenburgk an seinem echam3), graff Ulrichen von Cilli ergangen was, und ihn der ungetreu Hunadt Lassla3) von dannen mit ihm in andern 8) H. namb dan; niewan = nur. C., S. 125: nur allein... — 9) H. on d. T. — M. a. a. O. „an den teutschen Grenzen. — ,0) H. Fuehtnegkh. — Foreh-tenegk. M. (a. a. O.). Furchtenegk. - u) II. gesehach. — «a) H. Mayhau. M. : Meithau. — 13) H. Bucham. Ein „Bohme", offenbar gleich dem Witowec in Kriegsdiensten der Cillier. (M. a. a. O. Bohem). — • ') H. von neuen. erneuern oder transsumiren und bestatigen. W8: confirmirn oder bestatten. 1) H. ein gutter Theill. — 2) H. lasst die Worte „seinem echam" (Oheim von miitterlicher Seite) aus. C., S. 115: Oharn; ebenso W 7- — 3) Das, vvas H. (S. 730, Z. 2) und W 6 von der Stelle: „undt In der ungetreu Hunadt Lassla von dannen mit Im in andern Geschlossern undt Stetten als gefangener Weise vmbgefurt hett" bis. . . „und hernach eigentlicher gestald (W 6 gesagt) wirdt. . erzahlen, findet sich in GUB 1 ganz abvveichend und viel ausfiihrlicher textirt: Vnd in der vngetreu Hunad Lasla vnd von den Vngern zu Themesvvar geschlossern und stetten als gefangener weise vmbgefurt hett, und nemblich auf ein geschloss, genandt Temeschburgk, darin des vngetreuen mutter wohnhafft vvas (!), daselbst er einen kostlichen dasselbig Sehlos aueh zu besechen gefurt. Welches dieselb zeit frau Elisabeth des Huniads verlassen vvitfrau vnd graue Laslau, so den von Cilj erschlagen het, mutter inhett. Als der kinig nun dahin kam, gieng im die frau mit dem ainen sun graff Mathias so hernach kinig worden ist, in klag kleidern enndgegen vnd empfieng den kinig, bat auch vmb gnad vnd vergebung irs suns. Nun warn viel vngrisch herrn da, die ali auf des Hunad Lasla vnd der fraun parthej warn, durch der ratth auch der khinig gen Themesvvar khoinen was; die hueben aH an den kinig zu bitten vnd des von Cilj handlung zu schelten. Der kinig als ein junger herr, kvnd wol merken, wo er ir bitt abschlachen wurde, daz er deshalben in geferlikeit seins lebens sten must; so torrft jm aueh kain Teutscher, so vmb in vvarn, anders rathen noch reden, dan das den Vngern gefelig vvas; darauf der Huniad Lasla fur den kinig gelassen ward. Der fuel dem kinig zu fuessen vnd begert gnad vmb sein mishandlung, darauf im der kinig verzige, schuff die klag kleider hinweg zu thun vnd name si baid, graue Lasla vnd graff Mathiam, nit allain als sein dienner, sondern auch als sein bruder zu jm, das auch dem kinig, vvolt er anderst ausz dem schloss Themeswar mit lieb (sie) komen, das nechst vnnd best vvas. Vnd daselbst must der fromb jung kinig vber seinen vvillen tanczen. Darnach vber ain kurcze zeit kam kinig Lasla gen Oven in sein kinig-liche burkh vnnd stat vnd vvas frolich. In solchem hielt im der grosgraue so ainer von Gara vvas, auch dem Banfy vnd andern hungerischen herrn, den die hand-lungen, so zu kriechisch Weisenburg mit dem" todschlag des grauen von Cilj beschehen vvas, groslichenn misfiel, dem kinig mit der straff darin zu handlen fur vnd fur an; sagten auch zum kinig: du bist kinig, aber grauen Laslau dem vngetreun folgt das gantz Vngerlannd nach, dan er ist stolcz vbermutig vnd torst sich der menig seins anhangs vom adel vnd dem bofel (Pobel), dan naehdem er ain soleh bese that deinem gesibten freund dorfft in deinem ansechen thun; wer wil daran zvveifeln, er werd sich vndersten, dir aueh solehes zu bebeisen (beweisen); dan die begird der hersehung vnd die volbrachten vbel scheicht kein grevvlieh-keit zu uolbringen. So vvird dir auch, dieweil der lebt, jn Vngern zu regiern ganez schvver sein. Mit der vnd andern fiirhaltungen der vngerisehen rath bebegeten (bevvegten) sie den kinig, das er dem rath von tag zu tag thet naehdenckhen, vvievvol er sich des nicht merken lies. Einsmals der kinig jn Vngern daselbst seine lanndhern sich erfordert; vnd darunder kam der vngetreu mordrer Huniad lasla vnd sein bruder Mathias an den kinighlichen hoff zu Ouen. Vnd (da) der kinig fug vnd stat het, da vvard der vngetreu vonn grosgrauen angekiagtvnd amMontag nachOculj in obberurten jar (1457) fenklich angenommen vnd mitsambt seinen bruder Mathia, so noch ain knab vvas, in ainem zimer in der burkh vervvard, vvelehem jungisten bruder Hunad Mathias, dem etvvan graue Vlrichs von Cilj tochter elichen zu geben vnd versproehen vvas. Darnach am dritten tag seiner gefenknus vvard der vngetreu Huniad Lasla gegen dem abend dem statrichter (von) Ouen vberantvvort, vvard fur recht gefurt" . ____ tanlz zurichten lies. Do must auch der from jung konig iiber seinen willen tantzen dem ungetreuen Hunadt Lassla zu gefallen, wen er die zeit in seinen henden was. (Darnach er) wiederumb gen Oven in seine konigliche burgk und stadt kommen und hett aber daselbst ihn sein landtsherrn in Vngern zu sich erfordert, vnd darunter kam auch der ungetreu mordrer 4) Hunadt Lassla auch zu ihm gen Oven vnd wardt da von dem jungen konig mit rath und hiilff ander seiner herrn angefallen und gefangen. Und mit ihm vvardt gefangen sein junger bruder, Hunadt Mathias, dem etvvann vor graff Ulrichs von Cilli tochter ehelichen zu geben versprochen was, der auch hernaeh nach abgangk konig Lasslas zum konig in Hungern aufgevvorffen vvardt, als vorbemeldt ist und hernaeh eigentlicher gesagt 5) vvird. Und Hunadt Lassla vvardt fiir reeht gefurt und vmb den halss verurtheillt: in aller der masse, als er den von Cilli gethann hett, also solt er auch gericht vverden. Den lies der konig die passer11) in der gantzen stadt zu Oven umbfiihren und ausruffen, das vvere der mordrer, der sein hend in des konigs bludt gevvaschen und seinen freundt den graffen von Cilli ermordt hett; denselben vvolte er also nach erkendtnus des reehtens offentlich richten lassen, auf freyen platz, das reich und arm gesechen ') mochten. Darnach vvardt der ungetreue auf freyen platz gefurt; die passer vvaren daselbst bestelt und mit den vvar verlassen8), sy solten ihm viell ver-chvvunden 9) schlagen, ehe sy ihn gekopfften. Und do er den ersten sehlag bestundt, do vvischet10) er von der erden auf und <) H. morder. Als Probe der abvveiehenden Dietion in W 8: Auch kftnig Lasla der Frome Ime zue geuallen tanzen mueste, wiewoll er solehes nicht gern that. Weill er aber in der vngethreuen henden, kint er solehes nit abschlagen, sondern volbracht es wider seinen willen. Do er aber widerumb gen Ouen in seine konigkhliche burgkh und stadt kasmbe fordert er seine lantsherrn in Vngern zu sich, undter denen kahm auch der ungetreu mordrer Hunadt Lassla auch..... — s) H. gestald. — e) W 6 und GUB 1 die Posser; W 7 = PSffer; W 8: Poster. Passer = Henkersknechte oder Schergen, richtiger die Ersteren. — ') H. gefallen. — ') „ verlassen", b. H. W 6, W 8. — GUB 1: Darnach ward der vngetreu mit den bestelten passer angegriffen, vnd mit den was bestelt. . . — Gibt einen klareren Sinn = mit denen war es abgemacht. Vgl. W 8: ... mit den bestelt und verlassen, ehe sy Ime den kopff abgeschlagen, zuuor etliehe tieffe wunden zu machen. — 9) H. vorchvvunden. — 10) H. vviischet. — floch undter die menge, die darzu stunden, und schrey laut vmb htilffe, er were nun dem gericht bestanden. Niemandt nahm sich vmb ihn an, die passer u) lieffen ihm ali hinden nach und schlugen ihm viell tieffer vvunden, und darnach schlugen sy ihm das haubt ab. Und also" vvardt von dem edl jungen herrn und konig des graffen von Cilli12) mordt gerochen. Aber seinen bruder Hunadt Mathias, den lies er bey dem leben und legt ihn gefangen zu Oven in die konigliche burgk 13). (37. Cap.) Wie Jan Wittowecz von Cilli reit und besambt sich heimlich mit volgk und vvolt kayser Friederichen gefangen haben. (H. 731—733; C. 126 bis 129.) Und do diese mahr gen Cilli kamen, vvie das zu Oven beschehen vvare, und konig Lassla die zvven Hunadi1) hett gefangen, den einen2) kopfft, den andern in fengknus hett, und do das Jann Wittowecz haubtmann und die andern rathe ver-nomen betten3), die erschracken nicht ein vvenigk und gingen, als ihn die nasen troffen4); vven, do das mordt an graff Ulrichen von Cilli beschach und Hunadt Lassla den jungen herrn konig Lasslan im landt zu Ungern auf sein geschlossern umbfiirte und in seinen handen hetten, do vvas sich nit zuvor zu secheii, das konig Lassla von seinen handen lebendiger kame, oder er vvurde mit gifft umbbracht; und do aber das gliick gab, (dass) demselben konig gegen den Hunadt also gelungen vvas, 11) H. und W 6 passerer; GUB 1 posser. — »2) H. setzt hier wie in den vorhergehenden Capiteln consequent Cili. — 13) GUB 1 Vnd kurczlieh darnach ain grosse auffrur der sachen halben j m vngerischen reich ervvuchs, ward sich der kinig furchten, zoch mit den seinen her auf gen Wien, als hernach gesagt wird. W8: Aher sein bruder Hunadt Mathias blieb leben und in der khonigklichen burgkh zu Offen gefangen vnd wart hernacher nach abgang konig Lasla zum konig in Hun-garn ervvehlt vnd auffgevvorffen. 1) GUB 1 die zvven Hunadi gebrueder. — 2) GUB 1 schaltet wieder ge- brueder ein. — 3) H. vernahmben hatten. —• 4) H. als die nassen truffen; W,6 trulfen; GUB l: triefen. Als ob ihnen die Nasen troffen = eingeschiiehtert, ver- stort. W 8': Do nun diese msehr gen Cilli kamen vnd Jan Wittobecz der haubtmann vnd die andern rathe das erfuren, das Hunat Lassla vom Kinig Lasla gekhofft vnd sein bruder noch fengkhlich gehalten, hetten sie darob nicht ain khlainen schrecken, gingen als ihn die nasen troffen, sintemal sie vermainten.........— das er den einen gekopfft und den andern in fengknus5) hette, wes sich aber nicht anders zu versehen, er vvurd gevvaltiger regierer und konig in Ungern, als auch das beschechen were, war6) er bey dem leben blieben. Darum wurden dann Wittowecz und die andern rathe in selben7) bekiimmert, das sy kayser Friederichen gen Cilli bracht und undter die herschafft und geschloss hetten kommen lassen, wann der vorbemelt konig Lassla hett vormallen dem Jann Wittovvecz, den rathen und den andern burggraffen allen je jegklichen insonderheit geschrieben, das sy soleh herschafft und geschloss solten innen halten und der niemandt iibergeben unez auf rechtlichen ausstrag, wem sy rechtlich zugehorten, und ob sy daruber jemandt wolt beschvveren oder dringen. Wan sy aber darumben anlangten8), so wolt er sy ihn nicht lassen und ihm bevstandt und besehirmung thun, wan er auch zu dem gutt gerechtigkeit hette. Desgleichen9) vvardt ihm auch von hertzogk Albrechten von Oesterreich, kayser Friederichen bruder und von hertzogk Sigmunden von Oesterreich, herrn an der Etsch, auch geschrieben. Diese schreiben vvurden ali verachtet, und dariiber vvardt kayser Friederich in die herschafft gefurt und gelassen. Nun hett konig Lassla seinen vetter kayser Friederichen nicht lassen auch das an den rathen rechen10) und darumb vvardt voraus Jan Wittowecz betriebt11), 5) H. Gefengknus. — 6) H. u. GUB 1: gevveltiger regierender kunig. W 6: ge- waltiger Regierer inVngarn vnd khinig. W 8 : gevvaltiger regierender konig. . . wehre. W 8 verkiirzt den Text, vvie so oft, auch hier. — 7) W 7: in Ir selbest, — in sich selbst. — 8) H. hat nach „zugehorten" nur die Worte- undt ob sy darumb angelangten. M. (ll6t) anlangten. — 9) H. und ihm beystandt undt besehirmung thun. Wan er auch zu dem gutt gereehtigkeit hette, desgleichen. . . Durch diese falsehe Interpunction hat H. den Satz undeutlich gemacht. W 6 und GUB 5 interpunctircn richtig (vvie oben im Text). Mit ^Desgleichen" beginnt ein neues Satzgefiige. — 10) W 6 Ratten riehten. W 8 stylisirt den Passus derart: „F.r konig Lasla wurde hernach ein gevvaltiger regierender konig in Vngern, vveren alsdann soliches auch beschehen, wenn er beim Leben bliben. Da lcayser Friedrich heriiber vngeacht das Inen gleicher gestalt herezog Albrecht von Oesterreich kayser Friedrichen bruder vnd Herezog Sigmundt von Oesterreich, herr an der Etsch zugeschryben, in die herschafft eingefuert vvorden, der K. Lasla vvierde solches K. Friedrichen nicht lassen solehe einseczung auch an den Rasthen reehnen. — ") H. betreubt. W 8: darumb besvvaert sich Jan Wittobecz, konig Lasla moeehte sein schloss Greben, das im die von Cilli gegeben, auch die vvannschaft wann geschloss Greben, das ihm die von Cilli gebenn hetten, und sein meiste guldt, die er hett, auch die wannschafft in windischen landen, die er auch in seiner gevvalt hett, das vvas alles in dem konigreich zu Ungern gelegen; und forchte, das ihm der konig das nicht (!) nehinen vvurde und (er) darumb nicht kahme; und lies kayser Friederichen zu Cilli und sass auf und ritt gen Greben auf sein geschloss und ging mit ihm selbst zu rath, vvie er soleh iibergeben der herrschafft, so er mit (dem) andern kayser Friederichen gethan hette, vviederbringen moehte, und besamet sich und bracht volgk zuvvegen in geheimb. Nun vvardt kayser Friederich mehr denn einst gevvarnet, sich fiir dem Jan fiir zu sehen; aber der kayser vvolte das nicht glauben, nachdem er sich ihm zu dienen erbotten12) und versproehen hett, auch durch ihn zu einem freyen auff Sternberg gemacht vvorden vvere. Jedoch so macht sich (der) kayser gen Ober-Cilli in das geschloss13), des andern tags darnach kam Jann VVittovvecz bey der nacht fiir Cilli die stadt, und steig die nachtlich ab und meindt, er solt den kayser14) noch herunden in der burgk finden1®), und iiberfiel16) sein cantzler, herrn, ritter und knecht, fieng die und nahm gross gutt von goldt, silber, kostlicher kleinadt, harniseh, des niemandt mit der zahl17) vvol sagen mag. Und das beschach des freitags nach St. Georgen tag; und (er) schicket die gefangen inn sein hauss gen Greben, etlich an die Crapin18). Er bleib zu Cilli und sehlug sich fiir die burgk in der stadt, und lag darvor unez auf den achten tag. Und kayser Friederich vvas zu Ober-Cilli und schicket umb sein landtschafft in den vvindisehen landen alles in konigreich Vngern ligendt zu sich ziehen vnd In davon bringen, liess desvvegen keyser Friederichen in Cilli und sass auff und beratschlagt mit sich, vvie er soleh vbergeben der herrschafft wieder zuruck bekhumben moehte, samet sich nicht lang und bracht ein gros volgk zuvveg. — I2) W 6 und GUB l : nach solehen vnd er sich ihm zu dienen erbotten. — 13) H. sehliesst hier noch den Satz an: undt als er sich gen Ober-Cili gemacht hett, der in W 6 u. GUB l fehlt. W 8: Nichtsdestovveniger macht er (d. Kaiser) sich in das geschloss Ober-Cilli. Als nun Jan Wittobecz (es) eruahrn, kamb er des andern tags bey der nacht fiir die Stadt Cilli.... — 14) H. Kheisser. — >5) GUB l ergreiffen. — 16) H. uberviell. — 2) GUB 1: er vvere noch zu seinen jarn nicht komen, aber so er sechzehen oder sibenzehen jar alt vvurde ... — W 7 schreibt „fruchtbarn" statt vogtparen j. W8: sein gluckhes = alter erreichet . . — ,3) H. geornet. — H. fiegt. — is) H. zu gasten g. w.; W6 u. GUB 1 zu gesten von geladen vvard. W8: zu gast geladen vvardt. — vnib sein leben, der ahn zweifel ain treulicher fromer fiirst wer worden. Und konig Lassla starb an Sanct Clementen tag16), als man zeit nach Christi geburdt im aintaussendt vierhundert und sieben und fuffzigisten jahr, und nach dem vvas grosse clag. Er vvas auch \vol zu clagen ein solcher fiirst 1;). (40. Cap.) Wie nach konig Lassla abgang die graevin von Cilli mit kayser Friederich tedingte '■) und gab ihme die geschloss alle iiber am Teutschen8). (H. 738—739; C. 136-137.) Do nun konig Lassla todt vvas, darnach tedingte 3) graue Ulrich von Cilli \vittib mit kayser Friederichen und ainet sich i«) H. Sanct £lementen tag. — ") Vgl. W8: . . . . „entliehen sterben mueste. Also kahmb der frombe Edl jungling khonigk Lassla poesslich vmb sein leben der sonders zvveifel, wo Im gott vor solliehem vnuersehenem todt behiietet ein christenlicher frommer, treuer Fiirst worden vrare. Verschidt in Gott am Tag Clements Im 1457 jahr, nach Ime vvas ein grosse klag vnd als auch billich, ain sollicher Fiirst zu beklagen ist". Der Sehluss des Capitels in GUBl ganz abvveichend und viel ausfiihrlieher von den Worten an: „das er von dem tisch auf sein must" . . . textirt: „Als nu der kinig da zu Prag vil freiden vnd ritterspil daselbst hield, ward er in solcher gostrej am mittwoehen gestorben, also das er in 36 stunden gesund, krankh vnd todt gewesen, vnd am freitag darnach an sand Catharinatag ist er auf sand Wenczelsberg in dem thumb mit ainer costlichen procession getragen vnd daselbs zu kaiser Carl vnd kinig Wentzl gelegt vvorden im jar nach der geburd Cristi MuiicLVij. Das Weitere (fol. 71a/b) von „Item ist zu vvissen" bezieht sich auf die Gefangensehaft Mathias Hunyadi's und seine baldige Wahl (s. d. Abdruck bei Cas., ann. Styriae, 111. Bd., S. 135, No. 107). Daran schliesst die Hdschr. GUBl ein Cap. mit der Ueberschrift: „Von der erledigung kinig Mathie des Hunads Lasla bruder", —\vorin von der Ankunft Mathias' Hunyadi in Prag, der Kunde Podiebrad's von des Ersteren Wahl zum Ungarnkonige, t den Heiratsverhandlungen Beider, der Strassnitzer Auslieferung des Corvinen an die Ungarn, seinem freudigen Empfange in Ofen und der Huldigung als KOnige die Rede ist (s. den Abdr. b. Caes. a. a. O. No. 108). Dies Capitel fehlt bei Hahn u. W6, W7 u. W8. Vgl. beziiglich dieser Vinkhenschen Entiehnungen aus Haugen's Chronik o. S. 25 (Haug, 135- Cap.). 1) H. thatingten. — 2) H. am Teitschen; fehlt in GUB 1; W 7: an den Teutschen; W8: am Teutschen gelegen. — 3) H. thattigte. W8: Da nun konig Lassla, wie vorgemeldt, durch ein ungethreue handt vnuersehener vveis vmb sein leben kambe vnd mit tott abginge hatte graf Ulrichs vvittib auf niemandt kain Kron es: Cillier Chronik. IO mit ihm, wan sy het auf niemandt kain hoffnung noch trost, der sie 4) beschirmen moehte. Also gab ir kayser Friederico das geschloss Gurckfeld zu einem sitz und leget ihr darzue zway tausendt pfundt gelts jahrlicher giilt aus; das solt sy ir lebtag nutzen und niessen; nach irem abgang so solte es ledigldichen hinwieder gefallen. Er gab ir auch noch darzue ain summa gelts etlich tausendt gulden. Und also trat sy im die sehloss, die sich mit ir gehalten hetten, ab, und schrieb den pflegern, das sy die gsehloss kayser Friederichen abtretten und iiberandt-wortten solten. Und do nun das mit den pflegern geschaffet wardt, erst do forderten sy an kayser Friederichen genugthuung vmb ir dienst, die sy weillendt den von Cilli gethan hetten. Mit den muess kayser Friederich abbruech thun in aller mass alls vor mit andern pflegern5). Und also kam kayser Friederich hindter alle die herschafft und geschloss, die die von Cilli an den Teutschen hetten; und die bemeldt wittib het nicht mehr an den Teutschen 6) als das benandt Gurckfeldt, mit den zwaytausendt pfund giilt7), als ir vor gehoert8) habt; aber an dem Ungerischen het sy noch Warasdin, Turnlein9), zwen Kamnik 10), St. Georg, Medwed14), Khamenitz, Samobor12). Den Samobor 13) gab sy hoffnung der sie beschirmen moehte, verainigt sich derweg mit kayser Friedrichen, welcher ir das sehloss Gurkhfeld zu ainem sitz neben zway tausendt pfund gelts jaehrlicher giilt solhes ir lebtag innen zuhalten vnd zu geniessen einandtvvorttete vnd vbergabe, jedoch nach irem ableiben hiwieder lediglich fallen solte. — 4) H. sieh. — 5) H. sehaltet ein: etlichen vvardt, etlichen so vili, mehr, oder minder. In W6 sind diese "VVorte von spaterer Hand durchstrichen und fehlen ganz in GUB 1. Dagegen finden sie sich in W 8, wo der ganze Passus folgender-massen lautet: Aber sie (die Pfleger) wolten nie kheine vbergab gestatten, sie werden vor Ierer dienst, so sy den von Cilli geleistet, vergnugt vnd zufrieden gesteldt. Also mueste keyser Friedrich mit Inen jedoch einem mer vnd weniger als den andern sovvoll als mit dem vorigen darum auch meldung besehehen vm Ire miiehe vnd dienst abkhumben, vvelehes er thette vnd kamb also hinter alle herrschafften und Sehloesser so die von Cilli am Teutschen hetten.....— (i) GUB 1 : het nicht mehr als das benand Gurkfeld. — ») H.gilt. — s) H. geheert habt; fehlt in GUBl u. "VV'7. — 9) H. aber an denn Ungerischen . . . Thiir-ein (W6 Thurnlein). — 1°) H. Kamnisch; W6 Kchamnyckh. — <<) H. Weduedt. — ««) H. Sanabor. — J3) H. Sonnabor. Samabor. W8: Samobor. M. (S. 1165): Warasin - Thurlein, 2 Kamnik, St. Jergen, Meduedt, Khamenitz, Samobar. — aineni, der hiess Andre Pamkircher14), vmb seine dienst, die er ir gethann und beweiset hett; wen er was ein mann (von) grosser strengheit und ein grosser kriegsmann. Von Agramb hett sy Jann Wittowecz verdrungen 15). (il. Cap.) Wem nach kunig ') Lasla todt seine landt anfielen und wer konig zu Hungern und Behaimb vvard und vvas grosser zvvietracht vmb das Ungerische konigreich was2). (H. 739 — 742; C. 156—158. GUBl stellt dies Cap. denen bei H. 739—748 abgedruckten nach.) Nach abgang und todt konig Lasslas gefiel das landt Oster-reich underhalb und ob der Enns 3) auff konig Lasslas vettern, die herrn von Osterreich, mit namben auff kayser Friederichen, auff hertzog Albrechten 4), und auff hertzog Sigmunden, auff iren vettern. Aber das konigreich zue Becham5) das behielt der vngetreu und ungeneme huss, Jurschick von Podubrad6), der von geburt und art ein geringer mann zu schezen was. Den muesten ') die herrn und landtschafften zu einem konig aufwerffen und cronen; und wie er nun das zu wegn brachte, da von will ich ein wenig8) sagen. Do er nun seinen herrn konig Lassla mit gifft ertodt het9), darnach sagt er einen gemeinen landtag gen Prag in die stadt (an), und fordert alle herrn und landtleit dahin 10) zu khomen, zuebetrachten ein gemeinen 1 *) nuz, wie man nun furbasser 12) fahren soli, seit ir herr konig Lassla todt was. Und zu demselben landtag bestelt sich der ungetreue huss mit volgk und bracht ein gross volgk zusammen, also das 1J) H. Paumkuecher; W6 Baumkhurcher. W8: Paumbkhircher. Der bekannte Baumkircher, dessen Vorfahren schon, vvie aus urkundlichen Zeugnissen hervor geht, Lehenstrager der Cillier waren. — '5) W6 hat den Zusatz nwirdt gesagt"; der ganze Satz „von Agramb..." fehlt in GUB 1; desgl. in W 7; findet sich in W8. M. (1165): „von Agram vvar sie durch Jann Witobitz verdrungen worden." •) Wem fich folge W8); H. u. d. an. Hdschrr. Wie; konig fehlt bei H. — a) H. entstunde; W8: wurde. — 3) H. Enss. — W8: Als nun kiinig Lasla vvie ausdrucklichen genug beschriben durch verhengnuss gottes n.it tott abgangen, fiel das landt .... — <) W8: h. A. seinen brueder. — s) h. Behehaimb. W8: Behaimb. — 6) H. v. Prtdubradt, der ungeneme (mhd. ungenaeme) = \vider-vvertige, unliebe, hassliche. — ') H. miiessen. — s) H. zu begehn brachte, da \vil ich ein weinig von sagen. — ») H. endt Todt; W6: vertodt hett = getodtet. — 10) H. alahin. — ") H. gamainen. — •*) H. furbaser. — 10* er bey denselben landtag stercker13) am volgk was dan die andern herrn und landtleith mit einander 14). Und do bev15) demselben landttag die landtherrn und landtleit alle gesambt waren, do begert Jurschik von Podubrad 1B) an die landtherrn und landt-leitn, das man ihn zu einem konig ervvollen und kronen soli. Nun hette er vier passer 17) bei ihm, die stunden ihm an jeden seitten zwen, und die hetten grosse braide schvverdt in ihren henden, auf den sin und in der meinung, welcher landtherr das widerredte, den wolte er den kopff abschlagen lassen. Und 'do das die landtherrn, die landtleit, ritter und knecht vernahmen und sahen, do musten sy ihn zu einem konig ervvehlen und kronen, und schvvuern und huldigten ihm als darzue gehort. Und also bleib der huss 18) bey dem konigreich in Behaimb. Und do er konig ward ls), do schreib er das in das landt gen Ungern, das man den Hunadi Mathias20), der noch zu Offen in der purck gefangen lag, sydern2J) ihn konig Lassla mit samb t brueder Hunadt Lassla gefangen und zu Offen in der burck gefangen gelegt hett, als vor in dieser chronigken bemeldt ist, ledig solt lassen, anders er \volte darzu thuen nach allem seinen vermogen und wolt ihn ledig machen22). Nun vvas die zeit im 13) H. sterckherr. — 1J) W8: Wan da er nun seinen herrn konigk Lasla mit gifft erthet, saczt er gen Prag ein gehaimhen (!) landtag, zu be- traehten den gemainen nuz, vvie furterhin damit zu uerfahren, sintemall ihr herr khonig Lassla nunmalln gestorben, derohalben vnnotten, die sachen zu bevvegen und dem lantrecht vorzusteen. Er Jurschickh von Podubra hette sich auch also mit ein grossen volckh versehen, das er bey denselben landtag sterckher und mechtiger wer dan ali die andern herrn und landleit. Und sy nun zum landtag erschinen, der auch gehalten wart, do begert......— 15) H. dabey. — m) GUBI Johan oder Jurschickh v. P. — ") H. und W7: polfer, W8: Posser. Vgl. 36. Cap. — '«) GUB t : Johan (!). — «) H.: u. da der huss Jurschick vonn Padubradt (W6: vngeneme huss; W8: vngetreue Jurschickh von Padubra) konigk inn Behaimb vvardt. — 20) H. Matiasch. — 21) sidern = sider, seither. — 22) GUB 1 hat statt der ganzen Stelle von „das man den Hunadi Matiasch, der noch zu Offen". . . bis „undt vvolt ihn ledig machen" nur die Worte: „dass man den Hunadj Mathias zu ainem kinig kroennen soli". W8: „sehreib darnach solhes ins Landt Ungern und begehret, den Hunadt Mathias der noch zu Offen in der purkh gefangen, zu erledigen, vvo es aber nicht beschffihe vvolt er ander darzu-thun vnd in ledig machen" .... Mathias befand sich aber damals als Staats-gefangener nicht in Ofen, sondern zu Prag. — landt zu Ungern grosse irung, wann sy keinen konig noch regierer hetten, und also vvardt Hunadt Mathias seiner fengknus ledig gelassen. Der vvas noch gar mechtig23), vven sein muetter = bruder Zilladi Michael24) hielte noch die mechtigen herschafft, landt und geschloss in, die zu dem konigreich gehorn, und die noch sein vatter Hunadt Janusch in sein gevvalt gebracht hatt, als vor gesagt ist25). Und darumb so vvardt er auch von etlich en landtherrn in Ungern, doch nit2*') von ihn allen, zu einem konig ervvollt und auffgevvorffen, und vvardt gekronet mit einer be-sondern kron27), mit der nicht gevvohnt seint die rechten Unge-risch konig zu kron en, und schrieb sich Mathias zu Hungern, vvan die recht Ungrisch kron, die man die heillig kron nennet, und mit der man von recht einen jeden konig kronet, vvas noch in kayser Friederichs seiner gevvaltsamb seit der zeit, uncz (= als) ime28) sein .vetter konig Lassla kindes weis mit sambt der heilligen Vngerischen kron in sein gevvaltsamb gegeben und geandtvvortt vvurdt, als vor in dieser chronigken gesagt ist29). Und dieselbe kron hette im kayser Friederich auss seiner gewalt nie bringen oder abnotten lassen, vvie vvoll Hunat Janusch und ander etlich viel darnach gesteldt und im die gern aus der gevvaltsamb gebracht hetten. Nun verdross dies etlich hun-gerisch herrn, das so ein geringer30) mann, der von art und geburt darzu nicht geherte, ir herr und konig sein solte und sy seine undterhannen, und er doch redlich khaumb ir ainer diener gevvesen vvere, und begerten kayser Friederichen zu einem konig in Ungern. Und die verbunden sich gegen ihme, sy vvolten im des konigreichs zu Hungern vvider den Hunadt Mathias 23) GUB 1 hat statt des Passus „und also w. H. M. s. f. 1. g. D. w. n. g. mechtig" einen andern: „Indem vvart in landt VngeTn allenthalben verkund landherrn vnd landleiten sich gen Ouen zu verfiigen". — 24) Der bereits b. der Ermordung des letzten Cilliers genannte Michael Szilagyi. — 25) „als vor gesagt ist" fehlt in GUB 1. — 26) H. mit. — 2I) H. sondern Cronn. — 2«) H. vnd Inne. — 2i») „als vor . . . gesagt ist" fehlt in GUB 1. Wie immer verkiirzt W8 den Text wesentlich: . . . wo die recht ungerisch kron, so man die heillig kron nennet und mit der man einen ieden konig kronet, hatte kayser Friedrich, welche im sambt konig Lassla in kindesgestalt vbergeben noeh in seiner gewahlt, wiewoll Hunadt Janus und ander darnach gesteldt und solhe von Im gebracht hetten, er liess die aber aus seiner handt nicht kumben .... — 30) H. geringeden. — mit leib und mit gut verhalffen, in auch zu furen 31) gen VVeissenburg zu der kronung, da man gewondlich die ungerischen konig kronet und erwollet, in da mit der heilligen ungerischen kron kronen32). Und darauf namb der durchleuchtigist fiirst und herr, kayser Friderico, das ungerische konigreich auff und schrib sich auch konig zu Vngarn. Und also warn ir nun die zwen, kayser Friedrich und Hunadt Mathias, die sich beide konig zu Hungarn haben gesehrieben zu einer zeit. Item und Hunadt Mathias, der namb darnach des Jurschick von Podubrad konig zu Behaimb tochter zu einem ehelichen gemahl; und also haben die zwen gering neu konig33) zu einander geheirat. Und das alles ist gesehehen nach Christi geburdt (im) 1458sten jahr 34). (42. Cap.) Hier wird gesagt vvie Jann Wittowecz vvieder zu kayser Frie-derichs hulden kamb und in kayser zu graven im Seger gemacht het. (H. 742—746; C. 137 — 142.) Hie will ich sagen, wie Jann Wittowecz wieder zu kayser Friederico hulden kamb, das er im alles das vergab, was er zu Cilli und andern enden (ihm gethan), und wie er ihn zu einem gralen in Seger gemacht hett. Nun ist zu wissen, das die edlen grafen von Cilli die grosse wanschafft J) in windischen landen in ihrer gewaltsamb gehabt haben und sehriben2) sich auch in ihren titul wan3) im windischen landen, als man das in ihren brieffen von ihn ausgangenen \vol finden mag, die sazten den Jann Wittowecz zu irem vnterwan 4) oder zu irem vervveser der wanschafft, das haist man in irer sprach vice-wan. Und do graff 31) H. fiehren. — 3a) H. m. d. heilligen vng. Cron khronet. — 33) H. nun khonnig. (Die beiden neuen (Wahl-)K6nige.) — 3() Da die Hdschr. GUB 1 mit diesem Capitel die eigentliehe Cillier Grafenehronik besehliesst, so finden sich auch hier die bei Hahn S. 746 abgedruekten Worte: „Damit gib ich diesem vverek ein end" . . .' folgendermassen variirt: „Damit gib ich diser Cro-nickhen der grauen a in endt Vnd wil euch noch von kurczvveil wegen des kinigs Mathias geschicht, so er im lannd Osterreich gethan, hernach volgund hierin ersechen vnd vernehmen vverdest". (W 6, 7, 8 stimmen mit H. uberein). 1) H. Wahnnschafft. — *) H. schreiben. — 3) H. Waan. — *) H. Ihren vndervvann; GUB 1: zu vnder Wan. Unter- oder Vice-Ban. W 8 verkiirzt wie immer den Text. Der Eingang des Capitels lautet: Zuvorn ist klarlich genueg besehriben, vvie die edin graffen von Cilli bey Ieren Leben die gross wanschafft in Windisehen anden gelegen inhendig sich auch in ihren titel als man das in ihren brieffen ausgegangenen wol finden mag, wan in windischen landen gesehriben und dariiber Ulrieh von Cilli erschlagen wardt, do behueb Jann 5) Wittowecz dieselben vvanschafft in seinen handen; und do nun kayser Friederich von etlichen vngerisehen landtherrn zu einem konig in Vngern") ervvollt wardt und sich nun schrieb konig zu Hungern, als vorgesaget ist'), do suecht Jann Wittowecz hinwieder huld an kayser Friederichen. Nun ist die wanschafft in windischen landen ein gross mercklich stuck und herschafft, das da zu dem konigreich in Vngern gehoert. Und darumb reit VVittovvecz zu kayser Friederichen in einem freyen gelaidt, das ihm der benant kayser Friederich gab, und ainet sich mit ihm also, das Jan Wittowecz dem kayser versprach mit der vvanschafft im windischen lande gevvertig zu sein und neben den andern ungerisehen herrn, die kayser Friederichs teil8) waren, mit seinem aigenen leib und guett nach allem seinem vermogen zu der kronung des vngerisehen reichs helffen und mit zuziechen9), und kayser Friederich wurde regierender konig in Vngern oder nicht, so wolte er doch mit der wanschafft in vvindisehen landen auf ihn ziechen und die auf ihn halten ; und noch darzue versprach er kayser Friederichen mit vierhundert pferten zu dienst zu 10) reitten auf etlich monat auf sein aigene sachen, wen er sein bedorffte und in darzue er-fordert. Und darauf vergab ihm kayser Friederich alles das, was er wider ihn gethan und gehandlet hett, und also wardt Jann Wittowecz mit kayser Friederichen geaint H). Nun fuegt es sich darauf12), das zu derselben zeit der edle furst, graue Hanss von Gortz, bey kayser Friederichen gewesen was von wegen seiner gerechtigkeit, so er auch zu der grauen von Cilli herschafften Jann Wittobeez zu irem vnntervvan oder zu irem verweser der vvanschafft, so man in irer sprach vice-wan nennet. — b) H. Joan. — <*) H. Inn vngern. — ') „also vorgesagt ist" fehlt in GUB 1; dafiir dort: vvird-alles hernaeh bemeldt. — s) H. „Kaisser Friderico thaills". Es ist die kaiserliehe Partei der ungarisehen Magnaten gemeint, mit den Gara, Kanizsai, Ujlaki an der Spitze, vvelehe den Habsburger im Febr. 1459 zum Konige Ungarns vvahlten. — 9) H. unziechen. W8: beysteen. — 10) zu fehlt in GUB 1 u. W 6, W 7. W 8: so woll wan er seiner bedurffte vnd im erfordert, auf etliche monat mit vierhundert pferten auf sein aigen unterhalt gehn hoff vnd zu dienst reitten. — ") W8: Damit bevvegt Joan Wittobecz khayser Friedrichen, das er im alles dasjenige, so er vvider ihn gethan und gehandlet vergab und sich mit Im verainget. — l2) H. Nun fuegt es sich fiir sich darauf. W 8: Es begab sich aber darauff. — vermaint zu haben, wenn er hette die eltest verschreibung. Und do der von Gortz bey kayser Friederichen der sachen halben nichts geschueff, do ritt13) er von ihm und an der haimbfarth gewann er kayser Friederichen Traburg und baide geschloss, die vnderhalb Louenz14) gelegen sindt; und darnach gewann er Goldenstein1S) und noch aines, die vor auch der grauen von Cilli wahren. Darnach ge\vann er Reiffenstain und brach Golden-stain und Reiffenstain16) ab; aber Traburg behielt er. Darnach zog er fur Ortenburg und schlueg sich dafur, und das wolt kayser Friederich 17J an dem von Gortz nicht vngerochen lassen und besambte sich mit seinen landtschafften 18) und anderen und schicket ein michel19) volck auf den von Gortz, und erfordert auch den Jann Wittowecz 20), das er im den aussdienst mit einer anzall volcks auf sein aigen sach2 ]) versprochen hett, alls vor-bemeldt ist, thun und vollbringen solte und auch wider den von Gortz sich erheben und ziehen. Und kayser Friederich setzt den Jann Wittowecz in demselben veldt zu einem obristen haubtmann des volcks. Also zog Jann Wittowecz dahin, und in ainer klainen zeit \vardt der von Gortz genottiget, das er taidingte 22) und trat kayser Friederichen23) die geschloss, die er ihm abgenomen hett, wieder ab, und noch darzue trat er ihm ab alle seine erblichen herschafft und geschloss: Lienz24) und die andern alle, die vnderhalb der Clausen ob Lienz25) bei Heinfels26) gelegen, in dem landt Karndten, der an der zahl zehen oder zwelff waren, l3) H. riett. — Louenz (GUB l : Lauenz) fehlt bei II. W 7: Lauent. Lovvenz = Luenz = Lienz. Megiser (1166): Luenz. — 13) H. Goltenstein. — 16) H. u. W6; vnd Raiffenstain fehlt bei GUB 1 ; es heisst hier: Reiffenstein, vnd brach sambt Goltenstein ab. W 8: Goldenstein vnd Reiffenstein vvelche er abbrach auch sonsten noch eins, so zuvor auch der Grauen von Cilli gevvesen. — ") H. Friederico. — 18) H. mit seiner landtschafft. W8: und samblet sich mit seiner landtschafft und anderen und beruffet auch den Jan Wittobecz...... — l9) H. mennig. — 20) H. Jan (spSter Joan) Wittebetz. — 21) H. sachen. W8: das er seiner zusag nach mit den 400 Pferdten sein geding thun vnd volbringen und im wider den von Gortz erheben undt keyser Friedrichen auf sein Wittobecz vncosten zu dienst ziehen soldte; seczt in auch keyser Friedrich in selben veltzug zu sein obristen vnd haubtmann uber das volck. — 22) H. thaidigte, W 8:. mit im taidingte. — 23) h. vadt tradt kaisser Friederico. — 24) h. Lynnz. — H. Lynnz. — !«) H. Henissels (!). Heinfels, Heimffils im Lurngau, der Stammsitz der Gorzer. Megiser (1170): Ileimbfels. — davon er sich schreib pfaltzgraf in Kasrndten27). Und do nun das beschach, das28) kayser Friederich an dem von Goertz gerochen vvardt, und do darnach Jann Wittovvecz zu kayser Friederichen kamb, do gab kayser Friederich dem Jann Wittovvecz fiir sein muhe und dienst Lyentz29) mit aller zugehorung und machet ihn zu einem grauen im Seger. Und also vvardt Jann Wittovvecz von kayser Friederichen gegrafft, und dan also30) zu einem grauen im Seger gemacht. Nun hett graff Ulrich von Cilli das hauptgeschloss im Seger, genandt die Kreppen31), mit viell listigkaiten in seiner gevvaltsamb bracht, davon lang zu schreiben wer. Und als er (Wittowecz) dasselbige nun in seiner gevvaltsamb hette, darnach gebracht er die andern geschloss, die zu dem gehoren, in seine gevvaltsamb, ahn allein den Kaisersberg und den Castell. Den Kaisersberg het der Andree Pamkircher32), und den Castell33) ein ritter, genandt herr Andree von Kreig 3 4), und hielten die fur sich selbst. Darnach namb Jann Wittovvecz auf an landt und leit und darnach vvardt er mechtig und schreib sich Jann graff in dem35) Seger und vvan in den vvindischen landen. Darnach heirat zu ihm und namb sein tochter zu einem gemahl der graue Hanss von Mondfort3 s), der der von Cilli 2») Diese riehtige Satzfolge findet sich b. GUBl, Megiser (1170) «.18; vvogegen H. u. W 6: „davon er sich schrieb pfaltzgrav in Karndten, der an der zahl zehen oder z\vel(T vvaren" — also eine Verkehrung des Schlussa'zes und eine Ent-stellung des Sinnes damit bieten. Denn von den 10—12 in Karnten gelegenen Giitern schrieb sich der Gorzer „Pfalzgraf" in Karnten. An 10—12 nPfalzgrafen« zu denken ware doch absurd. — ")H. beschach, da. — «) H. Ltivenz; W6 Luenz,— 3°) GUBl, W6: do er also. — 3') H. die krefften; GUBl die Crapen; W6: Krappin (die Kreppen). — 32) H. Paumkiercher. — 33) H. Castel; GUB 1 Costel. — 3<) H. Kreen. W8 hat den ganzen Abschnitt in verkiirzter und vvesentlich anders stilisirter Fassung: Da nun Jann Wittobecz anheims vvider zu kheyser Fridrichen kamb vnd die sachen alls woll aussgerichtet, gab er Jann Wittobecz fiir sein miihe undt dienst Eyentz mit aller zugehoerung und machet ihn zu seinem grauen in Seger. Vnd da er also Haubtschloss im Seger, die Krappin genant, so mit vili listigkeiten graff Vlrich von Cilli in sein Regierung erlangt, in sein gewalt bracht, auch vor keyser Fridrieh wie vorgemelt darauf zu aim grauen gemacht, Bekam er darnach die andern sehloesser, die zu dem Seger gehoeren und eins nach dem andern mit taiding von den pflegern in sein aigenthumb, ausgenomben den Kaisersberg so Andree Pamkircher und den Castel, so ein ritter genandt herr Andree von Kreig Ine hette...... — 35) H. denn. — 3(i) H. Mantfort. — nechster freundt3') gewesen was. Und der was graue Hermans von Mondfort38) suhn, der (ihn) mit seiner gemahel, graevin Margrethen, die des jungen graue Hermans, graue Friederichs von Cilli brueder, tochter was, hette, auch von der vor in dieser chro-nigken38) gesagt ist; der vermaint auch ein erb zu sein zu der herschafft Cilli. Darnach verkaufft frau Catharina, graue Ulrichs von Cilli \vittib dem40) Jann Wittowecz alle herschafften und schloss, die sie noch an den Ungerischen hette, als: Warasdin, Turnlein, baide Kamnik, Sanct Jorgen-Hauss, Medvved, Rakonitz41) und die andern alle, als viell sy der noch innen hette, vmb ein mitle42) summa gulden und behielt nicht mehr in diesem landen als das geschloss Gurgkfeldt43) mit den zwkitausendt pfuncl gult44), das ihr kayser Friederich zu lebendigen leib gegeben und ausgezaigt45) hett, als46) vorbemeldt ist. Do namb Jan Wittowecz zu sich seinen khunftigen aidem, graue Hanss von Mondfort, und seinen schvvager, ainen ritter, genandt Sigmundt Weisspriacher; und sie alle drei schussen47) zusammen und brachten vnder inn die summa gulden zu wegen und kaufften die benandte wittib auss der herschafft. Die namb dasselbige geldt und zoch sich damit zu dem mer48) in eine stadt genandtRaguss49). Aber Gurckfeldt das besetzet sie mit ainem anwaldt oder pfleger, der ir ir giilt davon jarlichen verraitten und raichen solte; und also wardt die herschafft von Cilli zertrent und zerstort und die geschlosser und herschafft zertaillt, als ir da in dieser cronik gehort habt. Damit geb ich diesem werk ein en d, gott unss sein g nad und barmherzigkeit sendt50). 37) H. befreundt. - 3«) H. Mantfurt. — 39) GUB 1: von der vor gesagt ist. — 4°) H. denn Joan Witebez. — 41) H. dierlein (!)... Khmiekh, . . . Messundt, Rackaniz. — 42) So haben H. u. alle Hdschrr., W8 ausge- nommen, wo es „benandte" summa heisst. — 43) H. Gschloss Gedekfeldt. — 4J) H. gilt. — 45) H. ausgezaigit. W8: das ihr keyser Friederich auf Jer lebens- lang ausgezeigt und ergeben. — 40) H. allss (!). — 47) H. schiessn. ff 8: die brachten also mit ainander die summa gulden zvvegen .... — ts) H. Mor. — 49) W7: Raizen Q.\ — 50) ff 6: damit gib ich disem werkh ein endt, Gott uns sein genadt vnd barmherzigkheit mitail vnnd sendt. W8 hat diese Schlussvvorte titelartig geschrieben: Gibt hiemit diesen Werkh ein Endt, Gott vnns sein gnad mitthail vnnd sendt! (43. Cap.) Von der herschafft zum Tschakathurn1). (H. 746; C. 142.) Das geschloss und herschafft zum Tschakathurn hielt auch nach abgang graff Ulrichs von Cilli zu derselben zeit ainer fuer sich selbst inne, der hies Friedrich Lamberger2), der des benandten graue Ulrichs von Cilli inerister rath vvas gevvesen, und was dieser rath, dem graue Ulrich gen griechisch Weissenburg3) in das geschloss sandte, da zue beschauen, ob icht volck darinnen ver-stossen vvere, und der hinvvieder graue Ulrichen sagte, er hett kein volck im geschloss gesehen, er solte auch kein fiirsorg haben, als vor aigentlich in dieser cronicken4) gesagt ist. Von des Jann Wittowecz herkommen 5). Item Jann Wittovvecz der kahm zu der zeit als die grauen von Cilli mit den von Osterreich kriegten, soldner vveisse mit dreyen pferden an der von Cilli hoff; und der vvas eines armen rittermessigen geschlechts in Behaimb (44. Cap.) Von den herschafften und statten, die die graffen von Cilli gehabt haben1). (H. 746—747; C. 142—143.) Hie vvill ich auch sagen von den geschlossern und herschafften, die die graffen von Cilli gehabt haben, als viel ich vvaiss. Item von erst haben sie gehabt2): Cilli, Saneck, Ostervviz, Heckenberg, ') H. Tschaickhenthuern u. gleich dann Tschaikhthurn; GUBl: Tschaken-thurn. W8 setzt unter diesen Titel in Currentschrift• „vnnd grafVlrichs Rath, vvelchen er ins gschloss Khriechisch - VVeissenburg sante zu besehen ob ichts volkch ver-stossen". — 2) H. Lambergeder. — 3) H. gehn Griegisch meissenburg. — 4) in dieser cronicken fehlt in W 6 u. GUB 1. — 5) H. . . .gesagt ist, vnnd das Jaan Witobez herkommen. — Dieser Schluss des Capitels findet sich in W 8 als selbstandiges Hauptstuck voran gestellt mit dem Titel: Jann ffitto-becz ankhumen zu den von Cilli. — 6) ff 6 u. GUB 1: Becham. ff 8 ervveitert das von ffitovvec gesagte in nachstehender Weise: .... da er sich aber in Kriegs- vnd andern sachen als ritterlich vnd firsichtig erczeigt vnd gehalden Ist er dornach desshalben dardurch zur mechtig (sic), Ehren, wirden vnd grossen landtguett vnnd Leithen komben, vvie in diser cronica daitlicher angeczeiget vvorden, ') GUB 1 beten. — 2) W 8: Sintemall nun von den grauen von Cilli Ieres herkomens wandel vnd lebens zum theill verstanden von Ieren Herschafften vnd Stetten wurde der an der zali gevvesen aigentlicher bericht nicht geschehen. Weill es aber nicht ein wenig sondern meines erachtens mitt ain guetten versehen gevvesen, vvil ich solche merers berichts vvillen nambhafftig herbey spreissen (sic) vnd schreyben wie hernach volget vnd seint nembliehen dise also vili vvie voran stendt Erstlich:......— Altenburg, Schonstein, Khaznstain, Furchtnek, Lemberg, Rohatsch, Monpreiss, Herberg, Konigsperg, Gurekfeldt, Gratsehen, Sibenegg, Tiiffer, Sachsenfeldt, Hochenegk, Veistritz, Metling, Maichau, Seissenberg, Ortteneg, Reifnitz, Pellau, Lass, Pillichgraz, Radtmansdorff, Waldenberg, -Weissenfels, Flednick, Friederiehstain, Zobelsperg, Orttenburg, Spittal, Traburg, Stain, Sternberg, Golden-stein, Briesnik, Falekenstein, Stain im Jauntal, Traaburg, Mauth Seldenhoffen, Lieehtenstain, Joehenstain in Osterreieh3), Samabor, Stainsehneek, Krupp, Japra, Wutschin, Krapin, Kaisersperg, Castell, Neuhaus, Lueber, Osterbelez, Trakenstain, Kamenitz, St. Georgen-haus (St. Jorgenhaus), Kopreinitz, Stainhaus, Warasdin, Turnlein, Tsehakenthurn mit zweien marckten, Brilegk und Nedelitz, Trigau, Agramb, Meduedt, Rakonik und ain vier oder sechs schloss: das aine haist Trautscb, Wistucz'1); die andern kan ich nit nennen. (45. Cap.) Wie der graff Herman den herrn von Osterreieh vierzehn gesehloss abtretten hat. (H. 747; C. 144—145.) Es hatt auch der alte graff Herman von Cilli, graff Friederichs vatter und graff Ulriehs ehn '), den herrn von Osterreieh durch hail seiner seel viel setz ledig gelassen und umbsonst iibergeandtwort, die etwann von den von Osterreieh den von Cilli versatzt warn. Und das sindt dieselben satz, nemb- 3) W 8: Isterreieh. — 4) In II. sind die meisten der oben aufgezahlten Namen bis zur Unkenntliehkeit verunstaltet: Sonneekh. . ., Huekhenberg. . ., Scheuenstain (!), khazenstain, Foorehtenegg, Lemburg, Raehhatseh, Monireiss, herburg (= Horberg) ..., Gratsehet/i. . ., (Tiiffer ist ganz vveggelassen), Aochnegkh, veistriz, Medling..., Seiffenberg . . , PelltfH, Lass (= Laase), vili ich (!), graitz (!) . . ., ivaldenburg, vveissenfelss, _/7edniekh. . ., Stani (!) ..., Vreissnikh (!) . . ., Stain im hochthal (W6 Jabutal)..., Seldenc/zofen, Liechtestain, Joanstein, in Osterreieh: (stattJochenstein in Osterreieh), Sonnabor. .., Kruff, Japra, ivutschin, Krapin. . ., Čast e/, Osterbelitz (W 6 Osterezbelez, GUB 1 Ostervvelz), traekhenstain, Khamnitz . . ., Coprenitz . . ., jfarassdin, Thtierlein, Tschackhenthurn. . ., Brilegk. . ., Wigau. . ., Raekhaintsch. . ., ivautseh (Treutseh ?), vvissutz. — Vgl. die Ortsnamen bei Casar, III., 142—153 und die beziigliche Zusammenstellung der Giiter im vorlaufenden Theile dieses Buches. ') ff 8: ehn, ff 6: Enn. ff 8 stilisirt den Passus folgendermassen: Zu merkhen, das das der alte graff Hermann von Cilli, graff Friederichs vatter und graff Ulriehs ehn, den herrn von Oesterreieh durch haill seiner sellen willen ledig und iiberantvvorttet in dieselben vvider umsonst zu seinen hiinden nemblichen : Crain-burg u. s. w. H. Einn! En (Enn) = Ehn = Grossvater. — lich: Crainburg, Stain in Crain, Landtschron, Wildon, Rakers-purg, Adlsperg, Rudolffsvvert, Landtstrass, Stattenberg, Weichsel-berg, Gortschach2), andere geschloss, die ich nicht3) erkhenne, der in zali 14. gewesen sindt. (46. Cap). Wie die von Cilli ir selbst in ihr gevvaltsamb etlich geschloss ab-brachen. (II. 747; C. 145.) Die grauen von Cilli haben in ihrer gewaltsamb ihn selbst und etlich viel geschloss abbrochen, nemblich: Schonstain, Katzen-stain, Hochenegg, Sachsenfeldti), ainen thurn ob Sannegk, Scheineck2) genandt, Freidenberg, bey Tiffer den thurn ob Tiffer, den thurn ob Ratschach und an dem vngerischen das Neuhauss undter Rohatsch gelegen, Schonhaupt, daselbst bei haben sie ein kloster Hermaniter3) ordens aufgehoben und gestifftet. (47. Cap.) Wie die von Cilli viell geschloss abbrochen haben, die andern herrn und edler leuth gewesen sindt. (II. 748; C. 146.) Sy haben auch sonst im landt vili abbrochen, die anderer herrn und edlleuth gevvesen seindt, der sy etlich mit thadingen zu vvegen brachten, etlich mit dem schvverdt, nemblich: Anderburg !), Presing2), Erkhenstain, Pollan 3), Katzenstain, Rabens-perg, Lemberg, Helffenberg, den thurn zu Weittenstain, den thurn an der Pack 4), den thurn im Schalckthall5), den thurn zu Poltschach, den thurn undter Neunburg bey der Kanker 6) und Weinneck bey Weichselberg7), den thurn zu der Aue im San-thall, der etvvan aines abts vvas 8), und ander mehr 9). 2) II. inildann, Gackhaspurg (!)•••, Weitzelberg, Gortschueh. — 3) H. mit (!). — W8: die andern seint mir unbevvusst namhafftig zu machen. *) H. Sachsenbart. — H. Scheinakh. — 3) H. Hermantinner. ') H. an der Burgg. — 2) H. Pressnig. — 3) H. Pohau. — 4) „den thurn a. d. Pack" fehlt bei H. — 5) W 8: Sallekhstall (Schalleckthal). — 6) H. Khakhar. Kankerpass zvvischen Karnten und Krain. — ') H. weiehseperg. — 8) H. aines aber (!) vvas. W8: vvelicher ein abbt zuegehoerig vnd anderei' mehr die hiebey nicht spezifizieret. — 9) Wahrend bei H. und i. d. Hdschrr. W 6, W 7 u. W 8 unmittelbar sich an dieses Capitel der Anhang mit den Cillier Privilegien reiht, finden sich in d. Hdsehr. GUB 1, 8 Capitel, die osterreichischen Vorfalle v. 1458—1490 behandelnd, und weitere 12 Capitel ungariseher Geschichte (1382 —I439) dnzvvischengeschoben. Das sind die Privilegia, wie die von Cilli zu graffen vvorden seinund darnach aber zu fursten vvorden und wie die-selben brieff gelaut haben2). (H. 748 — 752; C. 28 — 31.) Wir CARL von gottes gnaden romischer kayser zu allen zeiten merer 3) des reichs und konig in Behaimb & bekennen und thuen kundt offendtlich4) mit dem briffe allen, die ihn sehent oder horent lesen5), wie wol wier durch kayserliche wierdigkait zu der uns der almechtige gott von vberfliissigen seiner gnaden vvierdiglich hat geschiktB), aller vnser getreuen, als weit das heillig romisch reich gebraidt ist, soldt und ehre pflichtig seinn zu inehren; jedoch so seindt \vir billicher r) genaigt, solcher unser getreuer wesen und nahmen mit sonderlichen gnaden und eren gunstlich8) zu erheben, die in gantzer stattigkait und rechtem treuen unss und dem reiche zu diensten ihren vleiss und werche9) fuer andere leite nutzlicher zaigen; davon wan die edlen, Ulrieh und Herman10), gebriider von Sanneck11) unser und des reichs frey edlen und lieben getreuen in gleichnus (so)12) aller irer eltern und vorfordern 13), in vergangen zeiten vns und dem heil-ligen romisehen reich getreulich und nutzliclv beygestanden sein und vleissiglich gedienet haben, und14) damit wol ervvorben, das. wir sie gegen solehen iren diensten 15) in sonderlicher mehrung ihres nahmen und ehren billigk'6) von kayserlicher mildigkeit17) 4) H. zu graffen sindt. — 2) H. hat noeh den Schlusspassus: undt das ist der erst vonn khayser Carl. Zu vergl. der Abdruck bei Frohlich, Geneal. Sounek, S. 65 — 70 nach der Abschrift des Pusch von der Originalurkunde, \velche damals im Grazer Statth.-Arehive vorhanden war. Aus d. Cill. Chr. b. Hahn copirt v. Liinig, Cod. Germ. Diplom., II., 511—514, Nr. XXXIII. Vgl. das Regest in Bohmer's Regg. imp., VIII; die Regg. des Kaiserreiches unter K. KarllV. 1346 -1378, a. dem Nachl. Bohmer's h. v. A.Huber, Innsbruck, 1877, S. 426, Nr. 5138. Das Orig. befindet sich im k. k. g. Arehiv in doppelter Ausfertigung (mit etwas veranderter Grenzbeschreibung). Auch in x\postelen's Urkk. Ind., VIII., 169— 170, Nr. 20121 sind 2 Exemplare, eines in deutscher, das andere in lat. Spraehe angedeutet. Ich halte die Sehreibung der Handschriften der Cill. Chronik fest, mit Anmerkung der Varianten und der Textabweichungen bei Frohlich. F.s ist diese Vergleichung charakteristisch fiir die Behandlungsweise dieses Urkunden-anhanges in den versehiedenen Hdschrr. der Cillier Chronik. — 3) H. me h r rer. — 4) W 8: monigcklich. — 5) H. horent lesenrf;. — «) W8: geseczt hat. — '•) H. den Zilliger genaigt (!). Frohlich: billich. - 8) H. undt Ehrngstl. Frohlich, S. 66 ebenso wie die Mehrzahl der Hdschrr.: „mit sunderlichen gnaden und Ehren gunstlichen". W8: gunstigkhlich. — ») W7: wecht; W8: vvurde. — ">) H. Hčirman. Frohlich: Herman und Wilhelm gefettern von Saneke. (Das ist die mit dem falsehen Datum 1362 stimmende auffallige Text- abvveiehung in der vom Cillier Chronisten abgeschriebenen Urkunde gegeniiber dem Wortlaute des Originaldiploms b. Frohlich u. Liinig). — ") H. Sonnegkh. — ls) so fehlt b. Frohlich. '3) W8: voruaren. (Frohlich: furfarern). — 14) W 7: vleissig; W 8: haben, damit wol. . . .; und fehlt b. W 8. — «5) W 8: gegen ali irer dienste. — '«) Frohlich: billichen. — ") W8: vvirdigekheit.— und angeborner giitte bedencken, das 18) haben \vir angesehen und in fiirsiehtigkait 19) unsers hertzens mercklichen bedacht soleh erbarkait, treu und dienste20), die uns die ehegenandten Ulrich und Hermann freyen von Sannegk21) nutzlich22) gethann haben und auch sie und ihre erben in kiinfftigen zeitten \vol gethuen mogen und sollen, und darumb 23) vmb vleissigen24) bett willen der hochgebornn Albrechts und Leopolts hertzogen zu Oster-reich, zu Steir und zu Karndten25), unser lieben sohne und fiirsten, haben wier mit wolbedachten mut, mit rath unser und des reichs fiirsten, graven, freyen, edlen und lieben getreuen von reehter wissen und kayserlicher machtvollkummenhait geschopfft, gesetzt und gemacht, schopffen, setzen und machen mit krafft dies brieffs die obgenandten freyen edlen von Sannegk, Ulrichen und Hermann zu graven des heilligen romischen reichs und geben in26) zu graven nahmen von Cilli genandt; auch schopffen, setzen und machen wier von ehegenandter2;) kayserlicher macht und reehter wissen dieselb graffschafft von Cilli in diesen ihren nachgeschriebenen herschafften, gepietten28), gerichten, gutter, zuegehoerungen29), gemereken und zillen, anzuheben an dem30) benandten schloss Sannegk, darvon sy vor freyen seindt31) gewesen, und32) von dannen an einer seitten auff33) unez ainem andern34) schloss geheissen33) Obernburg, von demselben vvieder zu thall zu einem hauss 3';) und schloss Schonstain geheissen 3') und fur-basser38) ab biss zu dem dorff genandt Gobleck39) und Hocheneck in dem40) hertzogtumb zu Steir41) und42) geth bis zum43) dorff 1B) W8: welches. — l9) Frohlich: vorsichtigkeit. — 20) Frohlich: er-berkeit dienste und trewe. — 21) Frohlich: Sanecke, w. u. Senekg, Seneckg. — 22) Frohlich: nuzlichen. — s3) W8: Dervvegen. — 2->) H. Vlessigen Bett; Frohlich: fleissiger bette. — 25) H. schaltet hier ein „vnser lieben Mit-Rath", vvas sowohl in W 6, W 7, W8 und GUB 1 als auch bei Frohlich fehlt. — Das ist die Stelle, welche am besten die Un m o g lichk e it des Datums 1362 darthut und ferner bevveist, dass, wenn eine absichtliehe Falschung des Datums der Urkunde und der Namen d er "E mpfanger beab-sichtigt wurde, man des habsburgisehen Willebriefes vvegen die Namen der habsburgisehen Herzoge nicht zu andern vvagte, und es vorzog, diesen ffille-brief auch v. 1362 zu datiren. Nun war aber bis 1365 Rudolf IV. Senior und Regent. — 26) i n fehlt b. H., findet sich jedoch in Uebereinstimmung mit Frohlich in den andern Hdsehrr. — 27) W 8: ehegemelter. — 2>i) W 8 : gebutten. — 2S) H. zuegehorung. — 30) W8: an benanten. — 3I) seindt (Frfihlich sind) fehlt b. W 8. — 32) fehlt b. W 8. — 33) H. vonn, es muss jedoch vnez gelesen vverden. Vgl. ff 8: „bis zum" u. Frohlich „vns" (verdruckt st. vnez). — S4) fehlt b. W 8. - »») fehlt b. W 8. — 3C) W8: Oberburg, daselbst zu thall zu aim hauss . . — 3;) fehlt b. W 8. — 3ii) H. vndt fiir bassen; Frohlich: fiirbasser. W 7 : furpasser. — 3S) H., W 6 u. GUB 1 Gobluekh; W 7: Gabligg; ff 8: Gabluekh. Frohlich: bis zu dem gecluck(!) vnter Hochenegck. Vgl. Cap. 6. Czecluk urk. 1377 vork. - •|u) W8: im. — •") zu fehlt bei W 8. - 4'!) undt fehlt bei W 8. — «) Frohlich: bis zu einem dorff. — geheissen Gaberck44); daselbst hin seindt auch45) die gemercke der gepiette, die46) genandt Rohitsch4'), und 4e) von demselben gemercken an der andern seitten vvieder auff zu der benandten graffschafft Cilli und zu einem geschloss genandt Osterbitz, und gehet \vieder49) zu den benandten50) schloss Sannegk, die nach der lenge haben auf zehen meill; auch liebt sich an dieselbe herschafft nach der breit und gebiete von dem dorff, das geheissen ist Grublitz51), das da stesset an das gemerck Landtspergk zu dem pistumb gen Gurck gehorig, und gehen biss zu dem dorff, das geheissen ist Sabiak bei Veistricz52) in dem hertzogtumb zu Steyr, das53) sich zeucht an einem endt54) auff vier55) meill und an etlichen andern enden auff drey 5,i) meill. Wir setzen, schopffen und machen auch von kayserl. macht und Mayt.5') vollkommenheit, ob sich die benandten graffen von Cilli oder ir rechte leibs erben58) in der59) andern herschafften schlossern60) und gebietten61), in dem heilligen reich gelegen, erheben62) mehren und braitten wurden, das sy der dann auch in gleicher weisse63) in solchen rechten, ehren und freyheitten geniessen und gebrauchen sollen und mogen, als wir ihn dann auf die obgenandte graffschafft6 4) Cilli gegeben haben65), und wann nun von solchen herschafften, gebietten, gerichten, giittern und 66) zugehorungen und zillen sy wohl67) graffen gesein und sich als graffen gehalten68) mogen, also das von solchen kayserl. schopffung und gesezte69), krafft wegen die obgenandten Ulrich und Hermann70), alle ihre rechte lehns erben71) und nachkommen evvigklich graffen von Cilli genandt sein und bleiben 44) geheissen fehlt bei W 8. W7: Gabberg. — 45) „seindt auch" fehlt bei W 8; dagegen heisst es hier die gemerckhe sindt ... — 4 6) die fehlt bei W8. — 47) Lunig: „Rož>itsch"; Frohlich: Rohatsch; ff 7: Raehatsch. — 4S) undt fehlt bei W 8. —- 49) Frohlich: und grot (!) vvieder zu dem vor- genanten Schlos Senekg; W 8: Ostervvicz von dannen hinvvider zu den... — 50) ff 8: gedachten. — 5I) W8: Sannegkh, die nach der lenge auff zehen meill; auch die brait fengt sich an sambt dem gebiette derselben herschafft bey Groblicz. Frohlich: Grublitz; W6 und GUB 1: Grablitz; H. Gablitz. — 52) H. Sabioth, bei Veistevvitz (!). Bei Frohlich vvie oben. Der ganze Passus lautet bei W 8: vvelcher ans gemerck Landtspergh zum pistumb Gurckh gehoerig reicht bis zu dem dorff.... —• 53) W 8: vvelches. — 54) W 8 : orth; Frohlich: an einen enden. — 55) W8: drey. — 5f') ff 8: vier. — 57) Frohlich: von Roem. kayserl. May. vollkommenheit. — 5S) Frohlich: Lehenserben; vgl. jedoch w. u., wo sich bei ihm umgekehrt Leibeserben findet. — 59) W 8 : indert an. — 60) fehlt bei W 8. — 61) Frohlich: giittern. — 62) Frohlich: erhoechen. — s3) W 8: das in der dan in gleicher weis.... — 64) W 8: auf die obberirten graffschafften Cilli. — 05) Frohlich hat nun einen Punkt, fahrt aber mit kleinem Anfangsbuchstaben fort: vnd vvann. ... — »«) „undt" fehlt bei W 8 und Frohlich. — »») H. so woll. W8 richtiger und mit Frohlich iibereinstimmend : sie woll. — 6S) ff 8: halten. — os) ff7: Schopffungen undt auch gesezte. Frohlich: gesecze. — ">) Frohlich, vvie oben Herman vnd ffilhelmb. — ") Frohlich: Leibs - Erben. — sollen und'2) die obgenandte73) graffschafft als sy dauor in iren zillen und gemerkhen 74) begriffen ist von uns dem Romischen Reich unsern nachkumben Romischen kaysern vnd konigen zu rechten edlen, freyen lehen alls wir in die"75) auch gegenvvertick-lich76) mit gevvohnlichen huldigung 77) und aiden verliehen haben, geruhenlich besitzen78) sollen und mogen an allerley hindernuss; und auch dass sy 79) alle und jede rechte ehr und 80) wiirdigkait, freyhait, gewohnhait, gerichte, vrtheil81) und vbung, in gericht und ausswendig gerichts, vor dem romischen reiche und in allen andern stetten und enden, wie sich das immer gepurn mag, haben, vben und82) gantzlichen gebrauchen sollen und mogen, \vie andere edlen gefreyt graffen des romischen reichs, durch recht und gevvohnheit, nach sitten der lande haben, hulden, iiben, und der sy in aynerley weiss gebrauchen 83); und darumb von romischer macht gepietten wir allen und jeglichen fursten, geist-lichen und weltlichen, graffen, freyen, edlen und andern unssern und des heilligen romischen reichs lieben getreuen und undter-thanen, das sy die obgenandten Vlrichen und Hermann84) graffen von Cilli ali ihr erben und nachkommen ewigklich unser. und des reichs freyen, edl graffen von Cilli nennen und sy dafur85) haben und halten sollen, und auch sy furbass, mehr in kunfftig zeitten, an den obgenandten unssern kayserlichen gnaden, rechten, ehren, wurden und freyheitten, mit dem86) vvir si an jhren nahmen87) und wesen88) gehohet, gewiirdiget und gefreyet haben, als davor begriffen89), nicht dringen, hinderen noch irren sollen, in keinerley weiss; und wer jemandt, der da ichtes danvider90) freventlichen thett91), der soli zu stundt und als offt er das thuet, hundert markh lottige92) goldts verfallen sein, die halb r'3) in unsser und des heilligen reichs kammer und halb den ehegenandten graffen von Cilli, ihren erben und nachkommen sollen an ali widersprechen gentzlichen gefallen 94). Zu95) vrkundt des brieffs versiegelt9li) mit unserm kayserlichen Mayestats insigel, 7-) und fehlt bei W 8. — 73) "VV 8: obgemeldte. -«)W8: als die dauor zu iren zillen vnd merkhen ... — 75) Frohlieh: als von Ihn, die..... — '<>) Frohlieh: gegenwartigliehen. —■ ") Frohlieh: Huldungen. - H. besetzen. Frohlieh: getreulichen besitzen. W 8: geruebenlich besiezen, mit voraus- gehendem: Entwohnen, entprechen(?). . . .— 79) W8: das sie auch alle. — 80) undt fehlt bei Frohlieh. — 8I) GUBl: rechte Vrteil. Frohlieh: gerichte, Forteil. — 82) Frohlieh: vnd der. — 83) Der ganze Passus von: „wie andere" bis „ge- brauchen" vnd — fehlt bei W 8. — 84) Frohlieh: Herman vnd Wilhelmb w. o. — 8a) W8: darein. — 86) h. mit den. — 87) W8: an ier namben. — 8S) Frohlieh: vvappen. — 89) Frohlieh: als vorbegriffen. — 90) W8: nicht dringen, hindern noch in keinerley weiss irren sollen Und wer jemand, der da- wider ichte... Frohlieh: jemand, der darvvider Icht . . . . — sl) H. hett. — 92) W 7: lediges. - »>) W8: halben. - '<) W8: ... nachkommen an ali wiedersprechen gentzlichen. — 93) Frohlieh: Mit. — 96) W8: besigelt. — Krone s: Cillier Chronik. der geben ist zu Briinn97) nach Christi geburdt dreyzehenhundtert und darnach in dem zwey vnd sechzigisten9") jahr, unsers reichs in dem 27. und des kayerthumbs in den achtzehenden jare99). Wie die fursten von Oesterreich ihren gunst und willen darzu geben haben das kayser Carl sy zu graffen gemacht hatt. (H. 752—753; C. 34 — 35 nur angedeutet, Abdr. nach dem MS. II)*). Wir Albrecht und Leopoldt gebriider von gottes gnaden hertzogen1) zu Osterreich, zu Steyr2), zu Karndten und zu Crain, herrn auf der vvindischen marck und zu Portenau, graffen zu Habesburg, zu Tyroll, zu Pfirdt und zu3) Khiburgk, marckgraffen zu Purgau und landtgraffen zu Elsass — bekennen fur vnns und ali unsser erben und nachkommen und thun kundt offentlich mit diesem brieff allen4), die ihn sehen oder hoeren lesen: als der aller-durchlauchtigst furst, herr kayser Carl romiseher kayser zu allen zeitten mehrer des reichs und zu Boheimb konig, unser genediger lieber herr, die edle unser lieb getreuen Ulrichen und Hermann gebriider, freyen von Sannegk als ein romiseher kayser durch ihr5) wohlthat vvillen, so sy dem heilligen reich und andern enden offt gethan und erzeigt haben, zu graffen nahmen von Cilli gegeben hatt, inen und allen ihren rechten lehns erben, auf die stuck und giitter mit allen zugehohrungen, die nemblich hernach gesehriben stehen, des ersten anzuheben an den benandten geschloss Sannegk, davon sy vor freyen seindt') gevvesen, und von dannen (ut supra) etc. Als haben wir auch nach vvillen und vleissigen bit') und be-gehren des vorgenandten vnsers gnedigen herrn des kaysers, auch durch der getreuen dienst vvillen, so uns dieselben Ulrich S!) GUB 1; Brin; H.: Brunn. Frohlich; Brune; W8; Priinn. — 98) h. sechssigsten. — ") fehlt bei H. — Schluss-Anmerkung. Die Grenzangaben dieser Urkunde (v. 1372) entsprechen im Allgemeinen denen (les Gnadenbriefes K. Ludwig's v. 1341 (s. den Anhang dieses Abschnittes). Die bezuglichen Ortschaften in der Reihenfolge, vvie sie die Urkunde auffuhrt, heissen in gegen vvSrtiger Schreibung: Saneck, Obernburg, Schonstein, Koblek bei Hochenegg, Gaberg (bei Schonstein), Rohitseh, Ostervvitz (im Sannthal), Gruberg (in den Hdsehrr. d. Cillier Chronik: Grublitz, Groblitz, Grablitz), „\vindisch Groblzu", b Siissenheim, einst zur Herrschalt Wind.-Landsberg und Neukloster dienstbar (Schmutz, Ortslex„ I., 618); W i n d. - L a n d s b e r g, Žablek (Krottendorf; i. d. Urkde. Sabiak) bei Wind.-Feistritz. *) W8: „Hienach volgt, vvie die fursten von Osterreich zu sollicher graff-schafftmachung ieren vvillen geben". — I.iinig, Cod. Germ. dipl. (1733), II., 511, XXXII; aus dem Abdruck der Cillier Chr. b. H. vvortgetreu eopirt. Bei Stadler, Khrenspiegcl, Mskrr. im I.andesarehiv, 111., 176—177. Vgl. Lich-novvski, Gesch. d. H. Habsburg, IV, DCLXX1X, Nr. 1092,— ') H. hertzogk. — !)W8 lSsst die beiden folgenden „zu" vveg. — 3) W 8 lasst die beiden „zu" und das folgende „und zu" vveg. — 4) W8: allen den — 5) fehlt bei W 8. — 0) fehlt bei W 8. — ») W8: beth. und Hermann mannigkfaltiglich gethan haben, unsern lauttern gantzen und gutten 8) willen darzu gegeben, und geben 9) auch in crafft des brieffs in solcher weiss, das sy und ali ihr recht lehens erben und nachkommen sich nun hinfur von den obge-nandten stucken, giittern und herrschafften als graffen haltent und auch aller der ehren, wurden geniessen handlen und gebrauchen solten und mogen in aller der weise, als sy dann der vorgenandt unser genediger herr der kayser mit seinem brieff begnadet hat ahn unser und aller unser erben und nachkommen irrung und hindernus und sollen auch da vvider nicht thuen, noch 10) schaffen (gethan vverden), in11) keinerley weise, ahngefahrde12): und dariiber 13) vrkundt hiessen vvir unser grosse fiirstliche innsiegell hencken an diesen brieff, der geben ist zu Nurnberg am sontag vor 14) Sanct Mertens tag nach Christi geburdt 1362 15). Nachmaln hatt kayser Sigmundt die von Cilli gefiirst und zu fiirsten graffen gemacht, und lauttet desselben brieff vvie hernach geschrieben stehet. (H. 753—758; C. 54-57)1). Wir Sigmundt von gottes gnaden romischer kayser, zu allen zeitten mehrer des reichs und zu Ungern, Behaimb, Dalma-tien, Croatien etc. konig, bekennen und thun khundt offenbahr mit diessen brieff allen den, die ihn sehendt oder horendt lesen: die mehrung und die breitung2) kayserlicher macht und seines er-leuchten thrones, da vvir von sondern gnaden des allmechtigen gottes und nicht durch unser verdienst vvillen furst3) sein, die reitzen und mahnen uns, an vnderlas zu betrachten und zu besinnen, vvie vvir die vvirdigkait, lob und ehr desselben thrones mit sondern zirligkeiten erbreitten und erclaren, gleicher vveiss als die sonne die finster der erden mit ihren durchscheinenden schein und glantz erleuchtet und doch an ihrer macht kein minderung oder schvvechung der crafft nit4) hat, und so vvir das 8) fehlt bei W 8. — 9) Stadler: concediren. — <«) W8: noch zu. — ") in bei Liinig ausgelassen. — 12) Liinig lasst den Passus: sollen auch da vvider nichts thuen noch schatfen (gethan vverden) — vveg. Das „sehaffen gethan vverden" gibt keinen Sinn. In der 11. Red. d. Chronik (C. MS. I, II, S. 34) heisst es: noch zulassen, vvider dises alles zu handlen.... es solite eigentlich somit heissen: schaffen, das da vvider gethan vverde. — ,3) soli heissen: dariiber zur vakundt ... — 14) vor fehlt bei H., obgleich sich im Texte der Chron., S. 677 des Abdr. bei Hahn gleichfalls „vor S. Martins" angegeben findet. — '») W 8: 1357 (!), offenbar nur ein Versehen. ') Liinig, cod. g. dipl., II., S. 547—552, Nr. LVI copirt die Urk. aus d. Cill. Chr. bei Hahn. Vgl. die Bemerkungen Chmel's i. s. G. K. Frie. IV. u. s. S. Maximilian I., S. 280—285, n. d. Regg. i. s. Mater. z. 6. G., I., 1, 28. — a) W 8: beratung! — 3) W8: Fiirsten! — 4) H. kein mftnderung oder schvvechung der crafft mit hat; so hat auch natiirlich die Copie bei Liinig. GUB 1: nit; W 7 : nicht. — U* nicht mit bequemlichen wegen volbringen, dan so \vir wohl-geborn und edl geschlechte, durch die allzeit die bossheit der vbelthattigen gedruckt5) und friedt und gemach den fromen geschaffen wirdt, imer und mehr mit sondern wiirdigkeiten erhohen sonderlich die, die gantzer rechter stattigkeit") und treu uns und dem heilligen reieh mit embsigen7) vleiss und mercklichen thaten, fur andere leuthen nutzlichen und redtlichen erzeigen; und wann wir nun vvohl und eigentlich gemerckt 8) haben, das unsere vorfordern9) romische kayser und konig da vleissigklich betrachtet und ge-wogen10), und durch solcher sonderlicher und mercklicher that etwann die edl freyen von Sanneck und ihr nachkommen erhoben und sy zu graffen zu Cilli gemacht und erhocht haben, als dann vnser etlich vorfodern und namblich unsers lieben herrn und vatters kayser Carls selliger12) gedechtnuss, brieff clairlicher aus-weiset, der von vvortt zu wortt lauttet als: Wir Carl von gottes gnaden romischer kayser (ut supra). Und wann wir nun auch in uns selbst betracht und gemerckt haben, das das hauss und graffschafft zu Cilli von gnaden des allmechtigen gottes und durch fiirderung und vnser besonder steuer und hulff, nachdem als wir die durchleuchtigefiirstin frau Barbara, romische und zuVngern etc. konigin, des wohlgebornen Hermann graffen von Cilli seligen tochter unsers lieben schvvahers und getreuen zu unser gemahl gerucht 15) haben zu nehmen, sonderlich erhocht und gewiirdiget worden ist, auch an landen, leuthen und mechtigen herrschafften, nemblich die graffschafft Orttenburg, die ihme ir') zugestanden sein, und die wir ihn vor-mahln, nach abgang des wohlgebornen Friederichs graffen zu Orttenburg verliehen haben, nach laut der brieff, so \vir ihn und seinen nachkommen dariiber haben gegeben '■); haben wir uns furgenommen 18) und erkant, solche ehr und wtirde, so dann demselben graff Hermann unserm schvvaher s. von unserm lieben herrn und vatter kayser Carls lobl. gedechtnus und uns ergangen sein, dadurch vvir von kayserlicher giittigkeit19) und in unsern gemuth geiibt vvorden; — desselben graff Hermanns vnsers lieben schvvaihers erben, nemblich: Friedrichen graffen zu Cilli, 5) GUB 1 u. W 6: gedungt! W 7 : Bosheit der vbl, taiding und getruckht! — ') W8: so ganzer vnd reehter stasttigkeit. — 7) h. u. Liinig: umbsigen; GUB 1, W 6 u. W 8: ■ embsigen. — s) h. u. Liinig: gemerek. — s) h. u. l.' vorfadere. — ««) fehlt bei GUBl; W8: bevvegen. »1) fehlt bei W 8. — '2) ii. u. L. seiliger. — »)W8: neuerlieh. — ««) W8: durehleuehtigiste. — lr>) h. gerugt. — lc) W8: graffschafften Orttenburg und die vvir zugestanden sein.. . — ") bczieht sich auf die Urkk. v. 29. Janner u. 2. Marz 1420 (Chmel, Materialien, I, 1, 17). — l8) W8: fiir uns genommen .... — 19) \\r7: von khayserlicher vvirdigkhait und giittigkeit; GUB 1, C\ 55: mildigkeit. — W8 gegebt. — seinen suhn, unsern lieben sclvvvager und getreuen, und graff Ulrichen, desselben graff Friederichs unsers schwagers suhn und ihre erben und nachkommen, als solche leuth, die esal) wohl wiirdigk und dem heiligen reich, fur andere tauglich sein, gnedigk-lich zuerheben. Und darumb das wir in unser stadt Prag itzt22) offentlich an den platz in unser kayserlichen Mayt und stuhl gesessen sein mit wohl bedachtem muth, guttem rath, unser und des h. romischen2 3) reichs churfiirsten, fursten, graffen, freven, herrn und24) edlen und rechter vvissen angesehen solche treu, willigk und angenehme dienste, die25) ihre vorfoderen und sy dem h. romischen reich in vorgangenen zeitten getreulich und niitzlich beweiset und dadurch billich solche ehr und wiirdigkeit ervvorben haben und die vorgenandten graff Friederich unser lieber schwager, und graff Ulrieh sein suhn, uns und dem reich taglich thun und beweisen sollen und mogen, in kunfftigen zeitten, auch durch sondere lieb und zuneigung willen, die wir zu dem-selben hauss haben : so haben wir die vorbenandten Friederichen graffen zu Cilli, unsern lieben schwager, und Ulrichen sein suhn, und alle und jede ihre erben, erbs erben und nachkommen gefurstet und zu gefiirsten graffen geschopfft erhoben, gesetz und gemacht, schopffen, setzen, erheben und machen in krafft dieses brieffs von romischen kayserl. Mayt. vollkommenheit und auch darauff denselben graff Friederichen und graff Ulrichen und allen ihren lehens erben und nachkommen ali ihr lehen, nemblich die graffschafft Orttenburgk und Sternbergk mit allen ihren zube-horungen, zu reehten lehen geliehen, die auch der ehegenandt graff Ulrieh'anstadt des hochgebornen graff Friederichs, graffen zu Cilli, zu Orttenburgk und in dem Seger, unsers lieben schvvagers und fursten suhn, mit zwain aufgeregten paniern, auss der graffschafft Orttenburgk und Sternbergk, loblich und redlich, als den fursten zugehort, von unser kayserlich handt empfangen hatt26). Auch schopffen, setzen und machen wir von der ehegenandten rom.2;) kayserl. macht und rechter wissen dieselben graffschafft Cilli, Orttenburgk und Sternbergk in ihren herschafften, gebietten, gerichten und zugehorungen, gemereken und zillen, als den die in des ehegemeltes unsers herrn und vatters s. brieffen eigendlich aussgemessen, und in ihren zillen berurt und eigendlich begriffen, und auch zu den ehegenandten graffschafften Cilli, Orttenburgk und Sternbergk zugehorendt ist, und andere herschafften, so die vorgenandten graffen von Cilli in dem heiligen romischen reich haben und besitzen, davon sy wohl fursten gewesen 28) mogen, »)W8: das. — -a) W 8 : jeczt. - fehlt in W 8. — ) fehlt in W 8. — «) Bdie" fehlt bei H. — W 8: hatt empfangen. - «) H. Rohm/. — W 8: gesein. — zu einem rechten und wahren furstenthumb, also das von solcher kayserl. .schopffung und gesetzes crafft29) wegen die obgenandten Friederichen und Ulrichen, beider ihre30) rechte lehens erben und nachkommen ewigklich fursten und gefiirst graffen genandt sein und bleiben sollen, und die obgenandt graffschafft Cilli, Orttenburgk und Sternbergk und andere ihre landt und herschafften als ein furstenthumb des heil. rom. reichs, von uns und dem heil. rom. reich, unsern nachkommenden rom. kaysern und konigen, zu rechten fursten lehen allzeit zu gewohnlichen zeitten, mit aufgeregten paniern, gleich andren unsere und des reichs fursten empfahen haben 3 J), und ruhig besitzen sollen und mogen, an allerley hindernus. Wir schopffen und geben auch ihn von rom. macht, das sy in denselben ihren graffschafften, herschafften gesessen und wohnendt sein, und andere sich in derselben landt schrang verandtwortten und recht geben sollen und nehmen, als sich3r) dann in andern landtschrangen rechtlich geburdt, und auch darzu alle und jede recht, ehr und wurdigkeit, gevvohnheit, freyheit33), vrthell und vbung in recht und auswendigk gerichts, von dem romischen reich und ali anderen stadten und landern, vvie sich das immer gebiihren mag, haben und vben und der gantzlichen gebrauchen sollen und mogen, ( wie)31) die andern fursten und gefiirst graffen des rom. reichs, durch recht und gewohnheit, durch sitten der lande, haben, hatten, und der auch geniessen und gebrauchen, von 3') aller mannigklich ungehindert. Auch von kayserl. schopffung und gesetzes 3,)) crafft so setzen, schaffen und machen und auch ordnen wir in crafft des gegen-wertigen unsers brieffs und geben auch denselben graff Friederich und graff Ulrichen und ailen ihren rechten lehens erben und nachkommen, das sy ihre eigene muntz aufvverffen und geschlagen mogen in goldt und in geldt mit ihren zaichen und gepregen in3 •) den ehegenandten ihren herschafften graffschafften und landen, an welchen stadten und enden, wo und wie in das (am) besten und fiiglichsten beduncke und bequemblich ohne aller Z9) W8: gesetzte krafft. — 30) W 8: als Iere. — »<) W8: halten. - 32) Der ganze Passus bei W8 abvveiehend: Wir schopffen undt geben auch ihn von rohm. macht, das sy in denselben ihren graffschafften herschafften vnd Landen ein volkhumbene vnd rehte landtschrang zu allen rechten In Ir Statt zu Cilli oder wo in das lerer Landen moglich ist, geseczen vnd haben vnd a llen Ed elleut h en die in denselben leren Landen Grafschafften vnd herschafften gesessen vnd uonend sein vnd ander sich derselb landtschrang verantwortten recht geben sollen vnd nemben als sich dann in andern landtsehratigen. ... — 33) W 8: wurdigkeiten, Freyheit, gevvohnheit ... — 304) K. vvirdt. — 10») sach b. H. u. W8 ; b. K. besehehe. — ,06) W8: zu seinen erblich landen kame. — ,n7) H. in den saehe. — 108) W8 verkiirzt das Ganze: ob vvir von der sachen vndt vnser pindtnus vvegen dannoch ichte vvidersacher hetten, vnd vvider unsern genedigen herrn konigk Lassla vnd vvider uns in den sachen gevvesen were, kein berichtung aufnehmen, es sey denn, das vvir ali eintrechtigklich mit einander der sachen halben in gantze berichtung kommen. — !"9) H. seid. — ll0) H. zweytracht. — ,u) K. richtiger: Forderung. — 112) Kurz: die, die zvvietreeht oder spriich beriiren, auss uns drey fiinff oder sibn nehmben. (In H. u. W6, W7, W8 ist das durchschossen Gedruckte ausgefallen). — 113) Dieser Satz bevveist den Ausfall. — "4) H. „bey den theillen". — !|5) „zw. vnser" fehlt in W8. — kein zvvietracht, noch irrung nicht aufferstehen, sondern das die sachen nach inhalt unser pindtnus und der gegen vverttigen lli;) verschreibung nicht geirret, und das der117) zu endt nachgangen werde, als vorsteht, vngefarlich, und das alles, so vorgeschrieben ist, geloben wir ali der innsigell an den gegemverttigen brieff gehengt118), fur uns ali unser nachkommen und erben: eintrech-tigklich und vnuerschadenlich119) mit ain ander bey unsern krist-lichen12") treu und ehren gantz und getreuliche stet zu halten und zu vollfiihren und in keinen wegen daraus zu tretten noch darvvider zuthuen 121), an alle gefarde. Mit urkundt dits brieffs, der zwen in gleicher laut gesehrieben 12 3), besigelt und geben seindt, vmb das, ob der ein verlohrn vvurde, das dannach der ander bey allen seinen krafften bleibe, geben zu Martberg 124) am pfingstag nach Sanct Colomans tag, nach Christi geburdt im ain thausendt vierhundert und ein und funffzigsten jahre 125). ll6) II. gegenwurttigen. K.: gegenbiirttigen. — "7) „das der" fehlt b. K. — ,|B) K. hengt. — "9) H. vnnerschadlich. W8: vnuerseheidenlich. K. vnuer- sehaidenlieh — l2") II. khayserliehen! — 1il) Der Passus: und in keinen wegen daraus zu tretten noch darvvider zuthuen — fehlt bei K. •— l22) K. des — 123) H. gesehriebenen. — IM) W6 Marthberg. W8: Margdtberg. — 125) W 6 (in rom. Zahlzeichen). A n h a n g. Der Gnadenbrief K. Ludwigs fiir Friedrich von Sewenegk (Saneck), ersten Grafen von Cilli, vom 16. April 1341, Miinchen. Wir Ludewig von gotes genaden Romischer Kaiser ze allen zeiten merer dez Reichs, Veriehen vnd tun kunt offenbar an disem brief allen den, die in ansehent oder hoerent lesen, Daz ze vns kam der Edelman, Friderich frey von Sewenegk, vnser lieber getre\ver, vnd bat vns flehlichen, daz wir in vnd sein Erben, die er ieczund hat, oder noch gevvinnet, mit sampt iren Nahchomen von besundern gnaden ze grafn schephten vnd machten vnd in Grafen namen gaeben von Cyli. Wan wir nu von der phleg dez hailigen Rčmischen Reichs dar zu wir von Got geuordert sein, alle vnser vnd dez Reichs getrevven clie dar zue geboren sind, iederman in seiner acht zu grossen eren vnd wirden fiirdern sullen, daz wir wol getun mugen, vnd haben daz getan durch vnser Oheim von Osterreich Bet vnd mit iren \villen. Wan auch der vorgenant frey von Sewenegk vnd sein vordern vns vnd dem Reiche niitzlich dienst getan habent, die auch er, sein Erben vnd ir Nachchomen noch furbaz alle zeit getun miigen vnd sullen. Vnd wan auch si so getun, Herschaft, gebiet, gericht, ere giilt vnd gut habent, die sich anhebent datz dem Dorf, daz gehaizzen ist S e e 1 u c k (G e c 1 u c k)4) vnder Hohenegk in dem Hertzentum ze Steyr, vnd get biz zv dem Dorf, daz genant ist G a b e r c h2), die nach der leng habent vier meil vnd da selben sind auch diw gemerck der Gebiet di\v ') Vgl. Karl's IV. Diplom von 1372 (Cill. Chronik, Priv. Arch. 1362): Gobluck (Koblek); es kann kein anderer Ort gemeint sein, denn die Grenz-bestimmungen sind so ziemlich identisch. In der Abschr. des LA. findet sich auch neben Seeluck in Klammer: Gecluck, was dem Gobluck des karolinischen Diploms naher steht. Doch findet sich (s. o. S. 159) urk. (z. B. 1377) ein flCzecluk" vor. — 2) Gaberg. — genant ist R o c h a t z 3). Auch hebent sich an nach....... selben Herschaft vnd gebiet datz dem Dorf daz gehaizzen ist Gevvblitz4), daz da stozzet an daz Gemerck Lantzperg5) in dem Bystum ze Gurgg vnd gend biz zv dem Dorf daz gehaizzen ist Sebiach'') bei Veustritz in dem Hertzentum ze Steyr, daz sich auch ziuht auf vier meil, daz alles gehoert hat vnd gehoert ze der herschaft Lengeburg7), da von Si wol Grafn miign sein vnd sich auch als Grafn haltn. Vnd darumb haben vvir dez offtgenanten Fridereich von Sevvenegk fleizzig bet von vnserr angeborn gut vnd sanftmutikeit genedic-lichen erhort vnd schepphen vnd machen in, sein Erben die er iezund hat oder furbaz gevvinnet, vnd ir nachchomen von vnserem keyserlichen gevvalt . ... vnd geben in Grafn namen von Cyli vnd verleihen auch in dieselbe grafschafft mit allen rechten, eren, freiheiten vnd guten gevvonheiten mit sampt den gerichten die ander vnser vnd dez Reichs grafen habent oder gehaben miigen vnd sullen. Vnd darumb gebieten vvir allen vnsern vnd dez Reichs getrevven Fiirsten. . Grafn . Freyen. . Dienstmannen. . Rittern. . Knechten. . Edeln. . Vnedeln . Armen vnd Reichen. . vvie si genant sein, daz si den offtgenanten Fridereich von Sevveneck, sein Erben vnd ir Nachchomen furbaz. . . . Grafen von Cyli. . vnd heissen vnd si auch als ander vnser vnd dez Reichs Grafn eren vnd vvirden als lieb in vnser vnd dez Reichs hulden sein. Vnd dar vber ze einem vrchunde geben vvir in disen brief mit unserm kayserlichen Insigel versigelten. Der geben ist ze Munichen am Montag nach der Ostervvochen do man zalt von Kristes geburt Drevvzehen Hundert iar, dar nach in dem ain vnd viertzigisten iar In dem Siben vnd zvvainzigisten iar vnsers Reichs vnd in dem viertzehendem dez Keysertumes.8) 3) Rohatsch = Rohitseh. — 4) Gevvblitz = Grublitz. — 5) Lantzperg = VVind.-Landsberg. — 6) Sebiach = Sebiach, Sabiak. — 7) Lengeburg = Lengen, Langenburg oder Langenberg zw. Neuhaus und Cilli. Ein bezeichnender Passus fur die Bedeutung des Lengenberger Dominiums. In der lateinischen Copie dieser Urkunde im Statth. Archive zu Graz, welche Muchar, VI., 290, auch anzieht, lautet die beziigliche Hauptstelle: „A pago Seluck infra Hohenegg usque ad pagum Coberch, a pago Gevvblitz prope terminos Landsperg usque ad pagum Sabiack prope Feistricz in Styria, quod totum olim erat in dominio Lengeberg seu Lemberg". Auszug in Aposteleris Index der Urkk., Vili. Bd., 166, Nr. 4. — 8) Abschr. des deu. Orig. i. d. steierm. LAreh. 2185a\ lat. Copie i. d. Grazer Statth. Arch., Auszug in Wistgrill's Schaupl. des nie. o. Adels, II., S. 81. Vgl. Additamentum tertium ad Regesta imperii v. Bohmer, h. a. s. Nachl. v. Ficlcer, Innsbr., 1865, 374. Nr. 3458. III. A. Ueber zwei Handschriften der Cillier Chronik und letzterer fragmentarische Fortfuhrung bis ins achtzehnte Jahihundert. B. Vergleichung des Inhalts der Cillier Chronik in ihrer urspriinglichen Fassung und spSteren Bearbeitung oder in der I. und -II. Redaction. Vorbemerkung. Dieser Schlussabschnitt hat vornehmlich den Zweck, den inhaltliehen Untersehied zvvischen den beiden Redactionen der Cillier Chronik in fortlaufender Vergleichung der Capitel der ersteren mit den beziiglichen Abschnitten der zweiten speciell zu charakterisiren, da eine solche Zusammenstellung den Wieder-abdruck des Textes der jiingern Bearbeitung vollstandig entbehr-lich macht, und dies um so mehr, als denselben, vvie oben des Weiteren bereits ausgefiihrt vvorden, Casar im III. Bde. seiner Annales Styriae nach drei Handschriften veroffentlichte. Vorerst muss ich jedoch im Bereiche der Handschriften dieser iiingern Bearbeitung oder II. Redaction noch zvveier gedenken, vvelche ich in die Beschreibung und Zusammenstellung (S. 6—27) nicht aufnahm, vveil ich mir deren eingehendere Wiirdigung fur diesen Schlussabschnitt aufsparte. A. Ueber zvvei Handschriften der Cillier Chronik und letzterer fragmentarische Fortfuhrung bis ins achtzehnte Jahrhundert. Beide gehoren dem steierm. Landesarchive, dessen iibrige Handschriften der Cillier Chronik im I. Abschnitte S. 11-—12 charakterisirt vvurden, an. Die eine von ihnen hat die Nummer 2248 fol. (Papierband, 112 besehriebene Bil.) und zeigt auf dem Titelblatt ihreGenesis: Cillier Graffen Chronica, Ist abgeschrieben vvorden durch den Gregor Grauatitsch i m an n o 1659 und, von mir Joseph, Edlen von Rainhofen im Jahr 1821 beendet a m Sylvestertag. Da jedoch die ganze uns vorliegende Handschrift dem neunzehnten Jahrhundert angehort, so muss der Saehverhalt dahin verstanden werden, dass die ursprilngliche Copie des bewussten Gregor Grauatitsch nachmals v. Rainhofer neuerdings abgeschrieben vvurde, und dass der Ausdruek „beendet" etwa auf die Anfugung des „Chron. commen-tarius s. Historicus Pettoviensis vetus" v. Bi. 111 — 112<2 sich beziehen mag, vveleher jedenfalls dem Grauatitsch (dessen Abschrift als d. J. 1659 angehorig bezeichnet vvird) aus chronologischen Grunden, die das Weitere ergibt, nicht vorliegen konnte. Wir haben es somit in dieser relativ jungsten Copie der Cillier Chronik, vvie schon der lange Titel der Chronik und die Angabe der Autorschaft des Christoph. Solidus von Meissen etc. 1594 darthut, und ein naherer Einblick, ferner die Rucksichtnahme auf die chronistischen Anhangs-notizen 1401 (irrig st. 1451) — 1593 (f- 97), u. z. 1401 (st. 1451), 1474, 1448, 1511, 1534. 21. Apr.; 1542, 20. Aug.; 1550, U. Sept.; 1570, 1590, 1592, 1593 lehren, mit einer Handschrift der Cillier Chronik zvveiter Redaction zu thun, vvelche nach den Ausfuhrungen des vorlaufenden kritischen Theiles (s. o. S. 19) der II. Gruppe angehort. — Anderseits sehlagt sie aber auch in die IV. Gruppe, die der zusammengesetzten Handschriften, nur unterseheidet sie sich von diesen u. zw. von den Handschrr. W3 und W 4, die auch eine Chronik von Pettau enthalten, wesentlich dadurch, dass sich in ihr keine steierische Chronik findet, dass sie also zvvei-, nicht drei-theilig ist. Sie reprasentirt somit in diesem Sinne vvieder eine Specialitat oder Varietat. Als Verfasser dieser von Rainhofer copirten und mit der Abschrift des Grauatitsehen Apographen der Cillier Chronik verbundenen Chronik von Pettjui vvird Georgius Hauptmann genannt. Es ist somit derselbe, den die Handschrift der Wiener Hofbibliothek Nr. 12579 (W 3) als Autor dieser seltsamen Geschichtsklitterung anfiihrt. Nach dem „Apologus car m i niču s de hor-renda contagione Pettouiensi" (W3, f. 28812, b, in unserer Handschrift f. 111—112 a) f. d. JJ. 1678- 1680 kann man unschvver auf die Zeit der Abfassung, namlieh auf das Ende des 17. Jahrhunderts schliessen. Die gleiche Compilation findet sich auch in der Hdschr. Nr. 7699 der Wiener Hofbibliothek (W 4) unter der Firma eines M- J oh. Gregorius Hauptmanitsch. Ich habe bereits oben (S. 13 — 14) den Charakter dieser Geschichts-compilation durch vvortliche Textproben gekennzeichnet und habe nur noch anzu-fiihren, dass es sich bei dieser sog. Pettauer Chronik um das handelt, vvas vor 1000 Jahren passirte, dass darin die romische Ep o ehe, die Volker-vvanderung und Christianisirung Pettau's und seines Gebietes kunterbunt erzahlt vvird und den Schluss die Pestjahre 872, 912—914 (!) machen. Das Ganze (13 —14 BU. fol. zahlend) vvird als aus mehr denn „60 bevvahrten Scribenten" geschopft bezeichnet. Als Charakteristik dieses Sammelsuriums von seiner quel)enmassigen Seite diene, dass neben grieehischen und romische n Historikern, deren thatsaehliehe. Beniitzung vvolil sehr problematiseh bleibt, ein Chron. Australe, Pappenheim, Gervoldus, in notis ad bellandum (!), Scherlogus (!), Cansinus (!), Lequile, Hasselbachus, Alstedius, Comestor, Eva-grius (!), Spondanus, Zeillerus, Freystein, Bonfinius, Lipomanus u. s. w. u. š. vv. neben und durcheinander citirt werden. Diese Urgeschichte Pettau's bleibt somit ein Curiosum ohne jeglichen saehlichen Werth, vvie so manehe ahnliche Geschichtsklitterungen jener Zeit, und stellt sich darin der handschriftlichen steycrishen Chronik an die Seite Ja es scheint, dass die Cillier Chronik, u. zw. in ihrer jiingeren Bearbeitung oder zweiten, auch stark archaologisirenden und compilatorischen R edac t i o n, zu einer Nachahmung in Pettau aufforderte, damit die uralte beruhmte Romerstadt Poetovio nicht hinter Celeja zuriickstande. Charakteristisch ist es vvenigstens und legt eine solche Rivalitat nahe, wenn (vvie oben S. 14 bereits angefiihrt) gesagt vvird: „Pettau wsere vor zeiten das andere Venedig gevvesen, Krone s: Cillier Chronik. 12 dahin sogar die Griechen und Morlakken (eine seltsame Zusammenstellung I) gehandelt", — vvahrend es in der Cillier Chronik zvveiter und beziehungs-weise auch erster Redaction heisst, Cilli sei so herrlich und gesvallig gebaut gewesen, „also dass sie an der Grosse und Schone Troja secunda, das ist das andere Troja genannnt vvorden" (vgl. o. den Text der Chronik und der Vita S. Maximiliani, S. 52). Doch kam diese Pettauer Chronik nicht iiber die alteste Epoehe hinaus. Wenn nun diese Handschrift, vvelche vvir in analoger Weise der Kiirze vvegen mit LA 3 bezeichnen wollen, nur durch ihre Verquickung mit dieser Pettauer Chronik Anlass zu einer F.rorterung gab, bietet das zweite der beiden Manuscripte des steiermarkischen Landesarehives sachlich ein weil hoheres Intcresse. Diese Handschrift Iriigt die Nummer 2106 (brauner Lederband, fol. 255 besehriebene SS.). Auf der innern Seite des vordern Deckels finden sich die VVorte: „Dises Buch gehoeret mein, Georg Herzog, 1756"1). Dass derselbe i. J. 1733 „Kirchen-Probstu d. i. kirchlicher Aufseher in Cilli war und in dieser Eigenschaft den „neuen Stadtpfarr-Tlmrm" auffuhren licss, sodann 1743 fiir die Aulrichtung des Ilochaltars in der besagten Stadtpfarrkirche sorgte, melden die jiingsten Zusiitze dieser in ihrer Art eigenthilmlichcn Handschrift. In ihrem vvesentlichen Theile, d. i. so weit cr die Chronik der Grafen von Cilli enthalt, gehort sie dem S c h 1 us s e des siebzehnten oder schon dem achtzchnten Jahrhundert an; ist somit eine der jiingsten Handschriften der Cillier Chronik zvveiter Redaction. Wir vvollen sie kurzvveg mit LA 4 bezeichnen. Schon der Titel: „Cronica das ist eigentlich vnd rechte E r-clerung der furstlichen grauenschaft Cilli, wan vnd zu vvelehen zeit die Ilerrn freyen von Sonnegg. . . . u. s. vv. durch Christoph Solidum von Meyssen, Schulmeistern zu Gonobitz......fiinf- zehnhundert vnd 94 Jahr", stellt sie ebenso wie LA 3 in die II. Gruppe (S. o. S. 19), vveleher C. MS. 1 b und MS. II, LA 1, LA3 und StA. angehoren. Auch finden sich S. 230 — 237 die chronistischen Zusiitze (mit Ervveiterungen s. vv. u.) und die Insehriften iiber die Todesjahre und Sterbetage der Grafen von Cilli in der dortigen Klosterkirche vor, vvelche Ciisar, 111., S. 146—147 aus der Seizer und Rottenmanner Handschrift (MS. I b und MS. U) anmerkt. Fiir das Sa c h-liche und den Text der Cillier Chronik zvveiter Redaction hat die Handschrift keinerlei Bedeutung, sie ist eben eine der jiingsten Absehriften ohne irgend hervorspringende Figenthiimlichkeitcn, aber ihre Zusiitze von ve rs ch i e d en er Hand sind von Interesse, denn sie zeigen, vvie das Exemplar einer solchen Chronik zur Aufzeichnung 1 oc a) g esc h i ch 11 icher Remi n iscenze n und Erlebnisse noch vveiterhin vervvendet vvurde und somit eine Art fort-gefuhrter, allerdings liickenhafter Stadtchronik abgab. Es bietet sieh uns hiemit der beste Anlass, der fragmenta r i s c b e 11 F o r t s e t z u n g e 11 der Cillier Chronik z vv e i t e r Redaction iiberhaupt zu gedenken, vvie sie sich als vereinzelte Notizen in den Handschriftentexten der z vv e i t e n G r u p p e, C. MS. I b, LA1, LAS, LA4 und StA-., einer und derselben Aufzeichnung entstammend, vorfinden. Sie bevvegen sich, vvas diese Aufzeichnung anbelangt, innerhalb der Jahre 1448 und 1593 ') Vgl. Orožen, „ČeIska Kronika" (1854, S. 157, 160) und „Lavanter Diozese", III. (1880), S. 156, der einiges andere iiber diesen Cillier Biirger bei-bringt und die Beschreibung der Leichcnfeier des letzten Grafen von Cilli aus dieser Chronik abdruckt. und finden sich bei C. S. 153—154. An sie schliesst sich eine zweite Reihe von Notizen (den Jahren 1361—1573 angehorend), welche Laibaeh und das Krainer Lan d betreffen (C. S. 152—154), nur eine von ihnen z. J. 1516 handelt auch von Cilli. In dieser Reihe erseheint auch z. J. 1566 das Datum: „Hat der Ttirk Sige t eingenommen". Dieses Ereigniss findet sich bekanntlich (s. o. S. 16) in anderer und genauerer Fassung: „Den s i e-benden September 1566 Jahr ist Sigedt verlohren vvorden", als Se hI tis s der Hdschr. L. (s. o. S. 16—17), in einer Handschrift also, vvelehe der 111. Gruppe (s. o. S. 19—20) zufallt, keinen Anhang soleher ehronistiseher Notizen bietet und unter dem frisehen Eindruck jener Begebenheit angefertigt worden zu sein scheint. An die Entlehnung dieser Notiz von der einen oder andern Seite kann wohl nicht gedacht werden. Wir wollen hier nur die ersteren, die loealgeschichtlichen Notizen iiber Cilli reproduciren: 1448. An 4. Julii ist erstlich hie zu Cilli die lang Gassen und die Muhlgassen verbrunnen5). 1450. Hat man die Stadt-Maur Cillis angefangen zu mauren und dise vollbraeht in J. 1473 an 6. Oetober3). 1502. An Sonntag Miserieordia Domini (10. April) zwischen 9 und 10 Uhr Vormittag ist die Stadt Cilli zum 2. mahi aus gebrun ne n4). 1516. Hat sich der Baurn-Bundt angefangen in Krain, Karnthen und Steyr, und ist merklich gross worden, also dass die Baurn viel Herrn todt geschlagen und auss den Geschlossern verworfen, als nemblichen zu K a in (Rann), Mayhau, die andern Herrn und Edlleith aus den Geschlossern vertriben, hernaeh hat man in selben Jahren die Baurn zu Cilli erlegt, viele erhenkt, gekopfet, gespisset; dergleichen hat man sie allenthalben in den 3 Landern vertriben, und diesses geschach unter dem Kayser Maximiliano und dem Haubtman Herrn Jergen von Herberstein 5). 1534. Den 26. April widerumb die Stadt Cilli zum 3ten mahi gar aus verbrunnen6). 1542. An 20. Aug. seind Heuschrockn in das Getreyd gekommen, am Feldt grossen Schaden gemaeht, nachgehends ein S t erb und Pes t i 1 e n z'). 1550. An 2. Sept. war ein geschwind aufgestigenes W as ser (wie an Spital verzeiehnet ist) gekommen, Getreyd und Vieh, alle Steg und Brucken in Saanthall, und was es ergrifen, in und ausserhalb der Hausser hinwegkgenommen und ertrenkt, darnach ein merkliche Theuerung und Hunger gefolget8). 1576- Ist eine grosse Theuerung gewest und ein Schaf (Scheffel) Weizen iiber 2 fl. 1515 (! statt 1585 wahrscheinlich). Ist Ihre fiirstliehe Durchlaucht Herzog (Erzherzog) C ari (v. Innero.) sambt ihr Gemahel (Maria) hier gevvest9). '-) Vgl. Orožen, Kron. č. S. 72. — 3) Vgl. damit die Angabe der Cillier Chronik, 26. Cap. S. 109 dieses Abdr., Orožen, S. 73 u. 114 und das weiter unten dariiber von der Hdschr. LA4 Beigebrachte. — 4) Orožen, S. 119. — 5) Vgl. dariiber C., Ann St., III. z. J. 1516, S. 665—667; Orožen, S. 120 bis 124 u. Muchar, VIII., 259 — 261. — 6) ebda., S. 125. — ') Orožen, S. 126. Vgl. Peinlich, Geseh. d. Pest in Steiermark. 1877, II., S. 368 369. — ") Orožen, S. 126. — 8) ebda., S. 132; z. J. 1585. — 1590. Ware ein grosse Theuerung, entgegen der Wein gar siiss, der-gleichen nicht zu gedenlcen 10). 1592. Das Rattenayerische Regiment aihier aufgerichtet und gemustert worden, bey 2 Monat mit grossen Schaden hier gelegen, die gemeine stadt iiber 5000 Floren angesezt, der Kayser solle zahlen"). 1593. Aihier durch Ihro fiirstlichen Durchleicht Befelch ein ganzer Catholischer Rath neben gemeinen Stadt-Aemtern geseczt und reformiert vvorden12). Diesen localgeschiehtlichen Notizen gemischten Werthes, die uns bis an den Ausgang des 16. Jahrhunderts begleiten, gesellen vvir nun jene bei, die, in buntem Wechsel der Zeiten und Gegenstande sich ergehend und ebenso von verschiedenen Hiinden aufgezeichnet, uns in der Handschrift LA 4 begegnen. Dem 17. Jahrhundert gehort, unmittelbar jenen Notizen angereiht, blos eine, u. zw. z. J. 1682, an: „Ist die vollige Statt Cilli abgebrunnen". Dafiir greifen von S. 241 ab die Notizen in die bau-geschichtliche Vergangenheit Cilli's u. z. in das 15- Jahrhundert zuriick. Es wird uns namlich die Abschrift einer Urkunde v. 1451 (Sonntag Judica = 11. April) geboten. Wie uns die Cillier Chronik im 26. Capitel erzahlt, war es Altgraf Friedrich II. von Cilli, der um 1450 die Ringmaucr der Stadt auffuhren liess. Die Urkunde enthalt nun bezuglich dessen nachstehende Hauptstelle, vvelche in der Schreibart der Chronik hier ihren Platz finden soli: „Sie (die Biirger von Cilli) sollen auch nuhn hinfuhr aller robath, die sie uns bisher zu thuen schuldig und pflichtig sein, \van wiir Sie der dadurch ver-tragen haben, damit Sie ihre hfeuser desto basz zimmern und bauen mogen, als Sie uns desz auch zu thun gelobt und ver-sprochen haben, jedoch sollen Sie zu der Ringmauer, die \viirjez angehoben haben mit der Robath, die ihn en dan aufgesetzt ist gehorsamb Seyn untz al s z lan g, dass dieselb Ringg-Mauer ganz v o 11-bracht w tir de t"13). Wir \vissen nun aus dieser Urkunde ziemlich genau, wann der Bau dieser Ringmauer begann. Die Fortsetzung unserer Chronik gibt uns aber dariiber noch genauere Aufschliisse, denen man die mehr als bedenkliche Geschichtseinleitung zugute halten muss. Es heisst da f. 244: „Bey Attilla Zeiten hat sich die Statt Cilli erstreckht bisz auf St. Margarethen hinausz und hinaufvverts bisz zu dem Marckht Sonenfeldt, zugleich mit herlichen Pallasten und schonen 10) ebda. — »«) ebda., S. 134. — ) S. d. Urkde. v. 14.Dec. 1408 b. Fejer, X., 4, 682—693- - ">) Vgl. Dlugoseh, Hist. Pol. (XII. Buch), I. Bd., S. 166 f. Andreas Ratisbon. Cronica. (b. Hoefler. scrr. rer. hussit. I.) cap. 7 u. 8. — 2I) S. Kurz, Oe. u. K. Albrecht II., I., 70, 71, 74... — ") S. dariiber Krones, Gf. Hermann II. v. Cilli, i. d. Mitth. 21. Jhg. 1873. — 23) S. dariiber m. Abh. Die zeitgenoss. Q. z. Gesch. d. Gfn. v. Cilli. Beitr. 8. Jahrg. 1871. Tode (1395) vorderhand in keinerlei Betracht, — da Stephan Ostoja (1398—1404) die Herrschaft an sich brachte, — immerhin verliehen sie der Stellung der Cillier im slavonisch-croatischen Lande einen gewissen Hintergrund. Bedeutsam bleibt es, dass als K. Sigismund den „Usurpator" Bosniens, nach Dabiša's Tode, Twartko „Sura" (T vrt ko II., Tvrtkovič), den natiirlichen Bruder Katharina's, der Mutter Hermann's II. von Cilli, voriiber-gehend in seine Gewalt brachte (1408), eine Viertheilung Bosniens Platz griff, und der eine, westliche, zu „Slavonien - Croatien" geschlagene, Theil der Banalgewalt des Cilliers untergestellt wurde24). Ein wichtiges Ereigniss fur die Hausmacht der Cillier bildet O O den Abschluss der zweiten Epoche, es ist der Anfall der karntnisch-krainischen Grafengiiter des im J. 1420, 29. Marz im Mannsstamme erloschenen alten Hauses der Orten-burger 25), mit denen schon liingst die Grafen von Cilli im Verhaltniss der Erbverbriiderung standen. Wohl kam es dem dritten und jiingsten Sohne des Altgrafen Hermann II., L ud w i g, den der letzte Ortenburger, Friedrich, adoptirt hatte, nicht mehr zu Gute, denn er war bereits in j ungen Jahren verstorben, immerhin gedieh das reiche Erbe an Vater und Bruder, die dessen bereits durch die fruheren Belehnungen K. Sigismunds (vom 29. Janner und 2. Marz 1420) versichert vvaren. Fortan schreiben sie sich „Grafen von Cilli, Ortenburg und im Seger", iiberdies „Bane Slavoniens". Sie waren das machtigste Geschlecht Inner-Oesterreichs geworden und ihr Verhaltniss zu den habsburgischen Landesfiirsten musste sich bald schvvierig gestalten. Die Anzeichen dieser Zerwiirfnisse melden sich bereits in diesem Zeitraume an 2B). 24) Ue. die bosn. Heirat vgl. Frolieh 74—75. Aschbach I. und Klaič, Bosna, II., 1882 (Zagreb, Agram) S. 268 u. d. Stammtafel. Was den Plan Twartko's I. betrifft, sich mit den Habsburgern zu verschvvagern, so findet sich in Ljubi č, Monum. Slav. merid. IV. 285 aus venetian. Corresp. die Stelle: . . ambasciatores nobis signifieant, quod dominus rex pradictus est c o n-traeturus parentelam cum domino duce Austrie. . . (Klaič, 193). — S5) Vgl. Hermann, Gesch. Karntens I., 127 f. die Belehnungsurkk. b. Liinig C. G. pars spec. 1844. — 26) Das Beste dariiber noch immer in Chmel's Gesch. K. Fried. IV., 1. Abth. Krone s: Cillier Chronik. I4 Zwischen den Jahren 1420 und 1436 liegt die d rit te Periode der Cillier Geschichte. Ihr erstes Jahrzehend hat seinen Schwerpunkt in der Familientragodie (1422 —1428), als deren Opfer die erste Gemalin des Junggrafen Friedrich II., Elisabeth Grafin von Modrusch - Veglia von der Hand ihres Gatten, und Veronika von Teschnitz (Dešenic), das croatische Edelfraulein, Friedrich's Buhle und dann zweite Gattin in geheimer Ehe, durch die unversohnliche Rachsucht des Altgrafen Hermann II., unser tiefstes Mitgefiihl erregen 2'). K. Sigismund, dessen eheliche Zervviirfnisse mit Barbara, damals vvieder beglichen, an seinen guten Beziehungen zu Hermann II. nichts anderten, hatte den vom Vetter der Grafin Elisabeth als „Bettmorder" zu Ofen angeklagten Junggrafen Friedrich II. seinem Vater als Gefangenen ausgeliefert28). Der Letztere kerkert den Sohn ein, liisst dann nach Veronika fahnden und sie schliesslich zu Osterwitz im Bade ertranken, nachdem die Absicht, sie vor dem Stadtgericht zu Cilli als Zauberin verurtheilt zu sehen, nicht gelungen war. Der Altgraf sohnt sich dann ausserlich mit dem Erstgebornen aus, als sein zvveiter Sohn, Hermann III., in erster Ehe einer Grafin aus dem Hause der Abensberg, in zvveiter der bairischen Herzogstochter Beatrix verbunden, ein fruhzeitiges Ende durch einen Sturz vom Pferde fand29), und der Mannsstamm der Cillier auf vier Augen, dem nunmehr einzigen Sohne, Friedrich II., und dessen bereits erwachsenem Sprosslinge aus erster Ehe, Ulrich II., ruhte. Die Jahre 1427 — 1428 konnen als die des Ausgleiches gelten. Derselbe hangt auch mit der ersten Rom-f a h r t des Junggrafen Friedrich II., offenbar zur Erlangung des Ablasses fiir seine Siinden, zusammen. Damals (1424—1426) hatte Tvartko Schura (Tvrtko II., Tvrtkovič), der nach der Zvvischenherrschaft Stefan's Ostoja (1408 2r) Ueber diese tragische Katastrophe vgl. m. Abh. u. Gfn. Hermann II. .v, Cilli u. iiber die „zeitgenoss. Q. z. Gesch. d. Gfn. v. Cilli." — 2S) Die ehe-lichen Zervviirfnisse Sigismund's und Barbara's gipfelten 1419—1420. Hauptquellen: Eberhard v. Windeek (Mencken scrr. r. g. I.) (chronol. ungenau) 86. Cap. und Dlugoseh hist. Pol. C. XI, col. 405 (Leipz. A. 1712, 2. Bde. Fo.). Ueber die Anklage und Gefangensetzung des Junggrafen Friedrieh von Cilli s. Windeek, cap. 129. Er nennt jenen Anklager „Hanns(?) von Zengge". — 2") Vgl. Stammtafel. bis 1418) und dessen Sohnes Štefan Ostojic (1418—1421) wieder zur Herrschaft in Bosnien gelangt \var, von dem Cillier Grafen Hermann II. als Banus Slavoniens Waffenhilfe gegen seinen Nebenbuhler Radivoj und dessen Gonner Sultan Murad II. (1421 bis 1451) ervvirkt, und Hermann II. auch die Einigung und das Biindniss Sigismund's mit dem bosnischen Fiirsten vermittelt. Zum Danke ernannte Tvartko II. den Altgrafen von Cilli, seinen „Neffen", in einem vorliiufigen Testamente (vom 2. Sept. 1427, Bobovec) zum eventuellen Erben Bosniens, ohne dass sich dies je verwirklichte 30). Immerhin bildet diese Urkunde einen Bevveis fiir die wichtigen Beziehungen des Cilliers zu den Siid-donaulanden, deren Kraftigung die wohl schon damals ins Auge gefasste Vermalung des einzigen Enkels Hermanns II., Ulrichs II., mit Katharina der Toehter des Serbenfiirsten Georg Branko v i č, herbeifiihren musste. — Ihrer Schwester, Mara, hatte das Schicksal besehieden, in das Harem Sultans Murad II. als bevorzugte Gattin zu wandern. Ulrichs II. Fahrt nach der Ritter-schaft bezeugt bereits eine Urkunde vom l. Nov. 14293 und der Gnadenbrief K. Sigmunds, vom l. Mai 1430 (Pressburg), er-klart die Aufnahme Hermanns (II.), Friedrich's (II.) und Ulrich's (II.) von Cilli, also des Grossvaters, Sohnes und Enkels in den Stand der ungarischen Reichsbarone 32), Als Altgraf Hermann II., hochbejahrt 1435, 13. Oct. zu Pressburg starb, am Hofe seines Eidams, der seit 1433 auch die Kaiserkrone trug, und um diese Zeit nach fiinfzehnjahrigem Ringen auch dem Ausgleiche mit dem hussitischen Boh m e 11 und der Anerkennung seines dortigen Konigthums entgegengieng, durfte er seinen hochfliegenden Ehrgeiz befriedigt und sein miihevolles in aussern und innern Stiirmen verbrachtes Leben immerhin fruchtbar nennen. Die Giiterbestande der Cillier verbreiteten sich iiber einen weiten Landerkreis: Steiermark, Karnten, Krain, Ober-und Nieder-Oestereich, vvoselbst das Vervvandtschaftsverhaltniss zu den Schaunbergern auch einen Hebel zu Besitzerwerbungen abgah, 3°) Vgl. Asehbaeh, III., 273, Klaič am a. O. — 3i) in dieser Urkunde versprieht Gf. Ulrich II. die Riickerstattung der vaterJichen Auslagen fiir seine Ritterschaftsreise. — 32) g, Krones' Abh. ii. Gfn. Hermann II. Vgl. Chmel's Mater. z. J. I430, I. S. 16. „Slavonien" (Croatien) und Siidungarn iiberhaupt; — seine Ver-sippungen umspannten die bedeutendsten Geschlechter im west-lichen Alpenlande, verliefen nach Bosnien und Serbien und reichten bis in die Herrscherhauser ersten Ranges, zu den seit 1421 neuerdings eng versclrvvagerten Dynastien Luxemburg und Habs-burg, welche letztere in dem einen Zweige den Machtbestand des letzten Luxemburgers aufzuerben bestimmt war. Es war daher ein leicht begreiflicher Schritt, wenn K. Sig-mund, der Gegner der leopoldinischen Habsburger, Ernst's des Eisernen und Friedrichs IV. von Tirol, und ebenso der Nachkommen des Ersteren, Friedrich's V. und Albrechts VI. von Inner-Oesterreich, am Abende seines Lebens (1436, 3°- Nov.) den damaligen Altgrafen von Cilli, Friedrich II. und dessen Sohn und Erben, Ulrich II., Sclrvvager und Neffen, in den Reichs-furstenstand erhob und die Einsprache Friedrichs V. gegen diese, sein landesfurstliches Ansehen missachtende Massregel in der scharfsten Weise zuriickwies (1437, 31. Mai)33). Dies ward zur Quelle einer langen Fehde zvvischen Cilli und Habsburg, die trotz aller Einigung dennoch immer vvieder in Feindschaft umschlug. Die beiden letzten Zeitraume der Geschichte des Hauses Cilli liegen innerhalb der Jahre 1437 und 1456 und lassen sich am zvveckmassigsten durch das Jahr 1451 scheiden. In beiden dieser Epochen 1437—1452 und 1452 — 1456, welche die Geschichte der Cillier immer mehr mit der Geschichte des oster-reichischen Alpenlandes, Bohmens, Ungarns und der Suddonau-lander verknupft zeigen und ihr eine universalhistorische Wichtig-keit sichere, — erscheint die Cillier Chronik verhaltnissmassig am ausfuhrlichsten, so dass es unsere Aufgabe nur sein kann, mit kurzen Schlagvvorten dessen zu gedenken, was ausserhalb des Rahmens ihrer Erzahlung liegt oder das Wesentliche derselben richtig stellen hilft. Schon seit dem Tode des Grossvaters tritt Junggraf Ulrich II. \vahrend des vierten Zeitraumes (1437 — 1452) immer mehr in den Vordergrund, um dann bald der eigentliche Trager der Politik seines Hauses zu werden. Der Ausgang des 33) Vgl. Chmel's Mater. z. Gesch. I., 2, 46, 45, Nr. 26; II., 7- letzten Luxemburgers, dessen Witwe, Barbara, Ulrichs Muhme, als geheime Gegnerin ihres eigenen Eidams, Albrechfs V. von Oestererreich, durch langere Zeit in Ungarn internirt blieb, bis es ihr gelang, in Bohmen ihren Wiwensitz zu Melnik ein-zunehmen, — der Tod K. Sigismund's, im Jahresschlusse 1437, und dessen Folgezeit, das ungarische und bohmische Konigthum Albrechfs V. (1438—1439), boten dem Cillier Gelegenheit zur Uebernahme einer wichtigen Amtsstellung im Auslande. Die bohmische Gubernatur Ulrichs (1438, Oct. bis Mai 1439) 34) eroffnet gewissermassen die glanzende, vielbewegte Laufbahn des letzten Cilliers, der dann bald Hand in Hand mit seinem Vater in dem Kampfe um den u n g a r i s c h e n T h r o n zvvischen Habsburg und Jagello (1440—1444) anfanglich den riihrigsten Verfechter der Sache seiner koniglichen Muhme und seines Neffen, Ladislaus' des Nachgebornen, abgibt. Die Fehde mit dem Habsburger Friedrich (1439—1443), der wechselvolle aber vervviegend glUckliche Krieg mit der corvin-schen Partei Ungarns, zu der in den windischen Landen vor-zugsweise das Haus T a 1 o w i č (Talovvec, magyarisirt: Thalloczy), die Grafen von Korbavien (Krbava) und die BIagaj zahlten, und welche auch bei den Grafen von Veglia-Modrusch, trotz deren Verwandschaft mit den Cilliern, diesfalligen Svmpathien begegnete — ausgefochten auf dem Boden „Slavonien-Croatiens" und der eigenen Liindereien der Cillier, — und endlich die Unternehmung des Gfn. Ulrieh gegen den rauberischen Magnaten Pongracz von Szt. Miklos auf Holitsch (1448) im Dienste Oesterreichs und seines vormundschaftlichen Landesherrn, K. Friedrich III. (IV.), — sind Thatsachen, die an Bedeutung gegeniiber der grossen politischen Action der JJ. 1451 —1452 gegen K. Friedrich als Vormund Ladislaus' des Nachgebornen, ganz zurucktreten. Die Cillier, Ulrieh dem Eiczinger verbundet, haben einen \vesentlichen Antheil an der Losung der Krise (1452, Sept.), und Graf Ulrieh II. pfliickt auch den Gewinn derselben, als eigent-licher Regent im Namen des 13jahrigen Neffen, der den fruheren Vormund mit dem jetzigen Rathgeber und Leiter gern vertausehte. 34) Ue. die bohm. Gubernatur UJrichs II., siehe Palacky, III., 3. D. Quellenmassige in m. Abh. u. d. zeitgen. Quellen zur Gesch. d. Cillier. Hiemit schliesst die vorletzte Epoche. Der letzte Zeitraum 1452 — 1456, fiihrt uns Ulrieh II. als staatsklugen Unter-handler mit dem b o h m i s c h e n und ungarischen Standethum und dessen auf den eigenen Vortheil bedachten Hauptern, Georg von Podiebrad und Johannes Hunyadi, anderseits als Seele der Wiener Hofregierung vor, und zeigt uns denselben — nach seinem voriibergehenden Sturze in Oesterreieh durch Eiczinger und dessen Partei (E. Oet. 1453 bis 1455 Fruhj.) — vvieder bald als mass-gebenden Rathgeber Ladislaus' des Naehgebornen, als Mittel-punkt einer ihm stark verpflichteten Adelspartei Oesterreichs, als Herren der Sachlage. Der politische Zvveikampf der Hauser Hunyadi und Cilli geht seiner tragisehen Losung entgegen. Ihn hat die Geschiehtschreibung eines Aeneas Sylvius und seiner Epigonen ebenso zum Nachtheile des Letzteren verzerrt, als sie die letzten Cillier, Friedrich II., dessen Schvvester, Kaiserin Barbara (-j- 1451, 16. Juni, Melnik) und Ulrieh II. in rhetorischer Uebertreibung aller Laster, voran des atheistisehen Epikuraismus schuldig zieh, ein Vorvvurf, vvider den beim Altgrafen Friedrich II. schon die zahlreichen kirchlichen Stiftungen Einsprache erheben und min-destens fiir das religiose Bevvusstsein und die Bussfertigkeit desselben im Geiste der damaligen Welt zeugen35). Jedenfalls hat der alte Corvine, der hochbegabte Rumane aus Buto's Geschleehte, von den Gegnern ebenso so sehr unter-schatzt als von den Anhangern verhimmelt, den Kampf zu Gunsten des eigenen Vortheils und der Zukunft seines Hauses gegen den Cillier und dessen Partei mit den gleichen Waffen der Berechnung und List ausgefochten, und die Ermordung des letzten Cilliers zu Belgrad nach der Futaker Aussohnungscomodie vvar eine zu 35) Folgende Uebersicht kirchlicher Stiftungen der Cillier moge dies er-lautern: 1360-1453 haben wir Stiftungen der Grafen fiir nachstehende Gottes-hiluser zu verzeichnen: (1364 Spital in Cilli), 1368 Geirach, 1369 Cilli, Minoriten-kloster, 1371 Liebfrauenkapelle in Rohitsch, 1371, 1373 Geirach, 1374 Fursten-feld (Augustiner), 1374 Minoriten in Cilli, 1377 Seitz, 1386 und 1391-1392 Minoriten in Cilli, 1407 Stiftung der Karthause zu Plettriach, 1407 Geirach, 1425 Viktring, 1428 1429 Plettriach; — speciell vom Gfn. Friedrich II. vvurilen in dieser Richtung bedaeht: 1438— 1439 Viktring, Oberburg, Cillier Minoriten, 1444 die letztangefiihrten, 1445 Seitz, 1445 Viktring, 1447 Oberburg, langer Hand berechnete That des Parteihasses, die nur die Maske der Nothwehr und des Patriotismus trug, vvenn auch anderseits die „tiirkische Heerfahrt" Konigs Ladislaus' und seines Oheims mehr der Statthalterschaft des Cilliers in Ungarn, als dem ernst-lichen Kampfe gegen den „Erbfeind" frommen solite. Mit dem letzten Cillier erlag dem Verhangniss ein hoch-strebendes Geschlecht, dem wohl die Gabe rucksichtslosen Ehr-geizes und vorschauender Klugheit, aber nicht in gleichem Maasse der Segen massvoller Selbstbescheidung innewohnte, dessen Handlungen mehr das Geprage niichterner Berechnung und starker Leidenschaften als reiner Begeisterung und edlen Gefiihles an sich tragen. Der Streit um das reiche Cillier Erbe, dessen end-giltige Begleichung zu Gunsten des Kaisers und jener, die sich mit ihm verstandigten (1457 —1460), bildet den ereignissreichen Epilog der Geschichte des Geschlechtes, als dessen letzter Sprosse die Tochier Hermann's III., Margarethe, in erster Ehe Gattin des Grafen Hermann von Monfort-Pfannberg, in zweiter dem Herzoge Wladislaw von Teschen-Glogau verbunden, das Erloschen ihres Hauses und auch den Tod des zvveiten Gatten (f Oct. 1459) noch lange tiberlebte (f 1480, 22. Juli). Die Cillier Chronik ist fur diesen Schlussact, worin der bohmische Feldhauptmann der Cillier, Jan Witowec, eine Hauptrolle zu eigenem Vortheile spielt, eine ausfuhrliche Quelle. Zu dem, was sie iiber das Geschick der Witwe des letzten Cilliers, Grafin Katharina, der serbischen Fiirstentochter, mittheilt, 1447 Plettriaeh, 1448 Pettauer Dominicaner, 1449 Oberburg, Seitz und Geirach, 1450 Pettauer Dominicaner, 1451 Geirach und Seitz, 1452 Cillier Minoriten, 1453 Stiftung von Neukloster. — Ueberdies erhielt Gf.FriedrichII. 1433 u. 1439 pabstliche Beichtprivilegien, I447 desgleichen, mit der besonderen Ermachtigung sich den Beichtvater zu wahlen; — das Recht, einen tragbaren Hausaltar zu beniitzen, versehalfte er sich gleich seinen Vorfahren (1384, 1413)- Dies Alles passt schlecht zu dem „Atheismus" und der ,,Freigeisterei" des vorletzten Cilliers, vvie solche Aeneas Sylvius ausmalt. Derselbe stellt auch die Sehwester des Grafen, die Kaiserwitwe Barbara, in ahnliches Licht. Doch findet sich selbst bei ihm (Epp. CXXX, v. 1451 an Card. Joh. Curavajal) die Stelle, es heisse, Barbara sei im guten Glauben gestorben. („Sunt, qui bene et, ut Christianam decuit, spiritum emisisse dicunt.") haben wir noch beizufugen, dass sie von Cilli nach Croatien (Samobor), von hier nach Krain (Gurkfeld) und dann nach Ragusa iibersiedelnd, auch hier nicht lange \veilte. Ihre gleichfalls ver-witwete Schwester, Sultanin Mara, lud sie ein, nach Macedonien in die Veste Ježovo an der Struma zu kommen, wo sie ihre Tage schloss und zu Konca oder Steremnic die letzte Ruhestatte fand3'1). 3e) Arkiv za povjestn. jugoslov. (Archiv fiir siidslaw. Geschichte, h. v. d. Agramer Akad.), III. 48. REGISTER. (Dasselbe bezieht sich auf die historischen Personen-, Orts- und Landernamen beider Theile I. (Sanecker-Cillier), IT. (Ciller Chronik). — Die romische Ziffer bezeichnet den Theil, die arabische die Seite des Textes; in der Klammer bedeutet die erste Ziffer die Seite, die zvveite die Numraer der Anmerkungen des I. Th. S. 129—160). A. Abensperg, Abelsperg, II. 73, 77, 130, 210. Adlsperg, II. 86, 157. Admont, 1.4,15,179; Aebte v.Adm.: Heinrich, 1.43'; WolfoId, I. 15. Aegidius de civitate Au- stria, I. 125. Aeneas Sylvius (Piceolo- mini), II. 214. Agley s. Aquileja. Agram, I. 83; II. 107, 147, 156. Albeck, I. 29. (139, 59-) Altenburg (Altenburgk), I. 23, 24, 110, 125; II. 133, 156; Altenburger, I. 59, 95, 102, 108; Burkhard v., I. 110; Eberhard v., I. 42, 85, 102, HO, 117; Friedrich v., I. 102, 103; Hilprant v., I. 85; Konrad v., I. 85; Niklas v., I. 64; "VVilhelm v., I. 85, 102, 103. (138, 49.) Amurathes, II. 108. Andechs-Meraner,1.8,2 2,26. Anderburg, 1.5, 83; II. 85, 86, 175- Andreas, Sohn Gregor's, I. 112.(159, 145.) Anger, I. 53-Angiovinen: Catharina, Ge- malin Ludwig's I. von Ungarn, II. 72; Kari, Konig v. Pulln"(Neapel), II. 76; Kari Robert, I. 69, 112; Ludwig I., I. 72, 76, 97, 113; II-204, 205. Ankhenstein, II. 103. Anna, Tochter des Konigs Kasimir v. Polen, Gem. Wilhelm's v. Cilli, II. 206; Anna, Tochter Wilhelm's v. Cilli, Gem. Wladislaw I. v. Polen, II. 208. Anton-Spital, St., I. 22. Anyan s. Avignon. Appfalter, Jiirg, II. 89. Aquileja, 1.4,5,6,8,11,15, 17, 18. 22, 23, 26, 30, 32, 33,35,37,38,39, 54,70, 73, 82, 85, 86, 96, 108, 124, (129, 4), 179; II-51, 55, 65, 68; Patriarchen : Bertrand, I. 70, 102; Bertrand von St. Ginnes, I. 73; Berthold, I. 25; Friedrich (II.), „der Slavve", I. 9; Gregor v. Montelongo, 1.24; Johann, 1.124; Ludovico della Torre, I. 108, 1IO; Nikolaus, 1.96; Ottobon, I. 179; Pagano della Torre, I. 73; Philipp (Sponheimer), 1.75; Pili-grim, I.23,36;Raimondo della Torre, I. 43 ; Sieg-hard, I. 5, 8; Udalrich, I. 11; Ulrich, I. 179. Aribonen, I. 13. Aristoteles, II. 72. Artus, Konig, I. 87. Askuin, I. 10, 12. Aue im Santhall, II. 157. Auersperger, I. 22. Auffensteiner, 1.59, 63, 64, 103; Diemuth, Gemalin Konrad's v. Auffenstein, I. 65, 120, 121, 123; Friedrich v., I. 83; Kon- * rad v., I. 58, 60, 64, 65, 83, 120, 121, 123, 124; Konrad der jiingere v., I. 83-Augustinus, Prior, I. 125. Aussee, I. 97. Aurana (Vrana), II. 107. Austria s. Oesterreich. Avicn s. Avignon. Avignon (Avinon), I. 96, II. 75, 76. Aw, Fridericus de, I. 117; Heinricus de, I. 117. B. Babanich (VVabanigen), sla-vonisehe(eroatische)Gfn. v.: Johann, I. 46; Ra-doslaus, I. 46; Stephan, I. 46. Babenberger, I. 32, 34, 35, 37, 44, 49; Gertrude, I. 40; Leopold IV., I. 15; Leopold VI., I. 11, 18, 25. Baden, Hermann v., I. 46. Baiern (Bayern, Payrn), I. 15,45; II- 64,69,73,77; Pfalzgrafen von, I. 13; Margarethe v., I. 97. Dr.Balthasar, Meist.,II. 107. Banfy, II. 134- Barj, II. 76. Bartholomeus, II. 76. Baumkircher Andreas, s. Pamkircher. Beatrix v. Baiern, Gem. Hermann III. v. Cilli, II. 210. Becham,Beehamb,Behaimb, Behamb, Beheimb, Be-hemb, Boheim, s. Bohmen. Belgrad siehe Griechisch-Weissenburg, II. 214. Belmont, Heirich von(152, 122). Benevent, II. 65. Berichtold (Berchtold), I. 119. S. Bernhardin von Sena (Siena), II. 109, U7- Berthelsdorff (Perchtolds-dorf), II. 114. Bezzenter, Hermann der, I. 118. Bieltz (Bielcz), I. 82, 112. Blagaj, II. 213- Bleiburg, I. 56, 59- Bleiburg,Weigand v.,1.103. Bocksruck s. Posruk. Bohmen, I. 38, 45, 47, 68, 69,90,94, lil; II.67,70, 75, 94,95, 96, 108, 109, 110, 111,112, 119, 130, 143, 144,147, 148, 150, 155,158, 162,163, 168, 207, 211, 212. Bogen, Gfn. v., I. 7. Bonaventura (Jude), I. 84. Bonham (Jude), I. 84. Bosnien, II. 208, 209, 211. Bothe Kord, I. lil. Brandenburger Mark, II 204. Brandenburger, Ludvvig d., I. 94, 96. Briesnick, II. 156. Brilegk, II. 156. Brimma, Kloster, I. 125. Bruck an der Leitten (an der Leitha), 1.112; II.92. Bruck bei Flsednig, I. 73- Brunn (Brun), II. 71, 162. Bruno, Bischof v. Olmutz, I. 38. Burgau, II. 72. „Burgstatt", I. 23. Buto, II. 214. C. Cakovec s. Tschakathurn. Calixtus, Pabst, II., 116, 117, 118. Candida (Kanding), II., 66. Capistrano, Johannes de, II. 109, 117, 118, 119. Carantanien, I. 2, 4, 6, 7. Carinus, romischer Kaiser, II. 57, 62. Carniola (Oberkrain), I. 38, 39- Caro (= Taro) (= Carus), romischer Kaiser, II. 62. Castell, II. 153, 156. Celeja s. Cilli. Chaczenstein (Katzenstein) s. Vigaun. Chadigim (Jude), I. 105. Chager, Geschleeht der edlen v., I. 7. — Burkhard v., I. 8. — Diepolt v., I. 8, 23. — Truta, Gemahlin Die-polt's, I. 23. Chastel, Walther v., 1. 119. Chending, Dienstmannen v, (s. Kanding), I. 35- Chiemsee, I. 175- Chienberger s. Kienberger N. Chrain s. Krain. Chrastovvetz, II. 107. Chrotinpach, Chunradus de, I. 117. Chunrat, Pfarrer zu Ruke-respurch (Riegersburg), I. 98. Cilli (Celeja), I. 1, 2 (Celeja), 5, 6, 7, 8, 15, 17, 22 (Grafschaft), 55 (Grafschaft), 57, 58 (Ober-Cilli), 59, 60, 64, 65, 66, 67, 72, 74, 77, 78, 80, 81, 82, 84, 86, 87 (Celeja), 88, 89, 90, 92, 102, 103, 106, 107, 120, 121 123, 124; II. 50, 51, 52, 57, 60, 61, 62, 64, 66, 70, 71, 75, 78, 79, 82, 84, 85, 87, 88, 89, 90, 105, 108, 109,112,115,116 (Ober-Cilli), 127, 128, 129, 132,'133,136, 137, 138, 139, 140, 150,154,155, 159, 160, 161, 162, 164, 165, ] 66, 174, 175,205, 210, 212, 215. — Grafen v., I. 1, 2, 19, 23, 40, 74, 78, 80, 87, 88, 90, 9L99,102, 106, 108. — Anna (T. Friedrich's I. v. Cilli), Gemahlin des Grafen Otto v. Ortenburg, I. 107, 108, 112; Anna, Toehter Hermann's II. v. C., Gem. Gf. Niklas der jiingere von Gara, II. 208. — Barbara (Gemahlin d. Kaisers Sigismund), II. 74, 164, 207, 210, 213, 214. — F.lisabeth, Gemahlin Friedrich's II. v. C., geb. Gfin. v. Frangipani - Mo-drusch-Veglia, II. 210. — Elisabeth, Toehter Hermann^ II. v. C., Gem. Heinrich IV. v. G6rz, II. 208. — EIsbeth, T. Ulrichs (III.), II. 93- — Friedrich (I.), 1.90, 91, 92, 93, 94, 95, 96, 97, 98, 99, 100, 101, 102, 103, 104, 105,106, 107, 108,109, 110,111, 112, 113, 177, 185, 186; II. 70, 203, 204. — Friedrich (II.), II. 73, 77, 78, 79. 80, 81, 82, 83, 85, 86, 89, 90, 99, 100, 108,110, 112,114, 115,116,130, 154, 164, 165, 166, 167, 206, 208, 210, 211, 211, 212, 214; — Hanns, II, 73, 205. — Hermann (I.), I. 55, 90, 91, 95, 101, 108, 110, 112 ; II. 70,72,73, 158, 159, 160—4, 204, 205, 206. — Hermann (II.), I. 124, 125;II. 50,73, 74,75,77, 78,79,80,81,82, 85,93, 94, 130, 154, 156, 158, 159, 160, 161,162, 163, 164, 205, 206, 207, 208, 209, 210, 211. — Hermann (III.), II. 73, 77, 130, 154, 210, 215. — Jorg, II. 93. — Katharina, T. Friedrich^ I. v. Cilli, Ge-mahlin 1. 0tt's, Grafen d. Ortenburg, 2. Hanns Truchsess v. Waldburg, I. 108, 112, 113. — Katharina, T. Stephan's Tvartko I., Konigs v. Bosnien, Gemahlin Her-mann'sl. v. Cilli, II. 209. — Katharina, T. Georg'£ a. d. „Sirffey" (Georg's Brankovviž v. Serbien), Gemahlin Ulrich's II. v. Cilli, II. 93, 128, 129, 131,145, 154,211, 215- — Ludwig, II. 73,77,209. — Margreth, II. 77, 215. — Ulrich 1.(11), I. 90,91, 95, 108, 110, 112, II. 70. 72, 73, 204, 205. — Ulrich II. (III.), II. 77, 81,82,84, 85,88, 89. 90, 91, 92, 93, 97, 98, 99, 102, 103,106, 107, 108, 110,111, 112, 113, 115, 119, 120, 121, 122, 123, 124, 125, 126, 127,129, 130, 131, 132, 133,134, 135, 136, 139, 140, 143, 144, 145, 151,153.154, 155. 156, 165.166,167, 203, 210, 211,212, 213, 214, 215. — Wilhelm (Wilhalm), I. 124, 125; 11.72, 73, 91, 95, 205, 206, 208. Cittanova, I. 26 Cividale, I. 101, 124. Constantinopel, II. 114, 116, 206. Copreynitz s. Kopreinitz. Corbavia s. Karkan. Corvinen s. Huniad oder Hunyadi. Cornelius, Pabst, II. 55. Crain s. Krain. Crainburgk s. Krainburg. Crapin s. Krapina. Croatien s. Kroatien. Cronstadt (Kronstadt), II. 81. Csaktornya s. Tschaka- thurn. Cukniz, I. 27-Curtinia (Curina), II. 67. Cyli, s. Cilli. Czecluk (Seeluk, Gekluk, vgl. Koblek), I. 55- D. Dabiša, Stephan, Fiirst v. Bosnien, II. 208, 209. Dalmatien, II. 116, 163. Decius, rom. K., II. 55. Dessnitz (Teschenitz), Desnice, Veronica v., II. 78, 79, 80. Detsch, Hzg. v., s. Teschen, II. 131, Dewin, I. 178, 180. — Haug, I. 180. — Heinrich, Burggraf v., I. 178. — Huch v., I. 180, 182, 185. Dewyno, Dewyn, Dewein; Divvino s. Duino. Dieshav, I. 55- Dietrich, Bischof v. Lavant, I. 63. Diocletianus, II. 55, 62, 68. Dirnbacher, II. 88. Doberna s. Neuhaus, I. 7- Dobroll, nDobruel", Berg-riicken, I. 1, 25. Drachenburg (Trachen-burg), I. 5, 101. Draehenstein (Trachen-staine) Konrad v., siehe Pischetz, Konrad v. Draemnig, I. 55. Driet, I. 23. Duino, Duwyno, Dewyno, I. 177, 178, 180, 183, 184. Duinesen,I. 177, 178,181, 183, 184. — Georg, I. 184. — Hugo I., I. 180. — Hugo II., I. 178, 180, 182, 184. -- Hugo VI., I. 184. — Nassinguera v., I. 180. — Rudolf, I. 180, 182. E. Ebendorfer v. Haselbaeh, I. 71. Eberndorf (Oeberndorf), si. Jun, Klosterort, I. 21. Eczestorfer, Chunrat (Konrad) der, I. 98, 104. Edlinger-Huben, I. 57. Edlinger, Wulfing der, 1.64. Eeczlen (Kon.Etzel, Attila), II. 51. F.kkenstein (Gorize), I. 74-Eleutherius, II. 54. Elsass, II. 72, 162. Emerberg, Geschleeht der von, I. 12. F.ngellandt, II. 76. Ens, Enns (metropolis Lau-reacensis). I. 70, 71, 93 ; II. 51, 54, 55, 64, 65, 66, 67, 68; Friedrich v., I. 123. Eppensteiner, I. 7, 8, 13, 35,86; Heinrich v., I. 35; Ulrich I., I. 9-Erlachstein, I. 73. Erlau, II. 102. Ergkenstein, Erkhenstain, Erkenstein, I. 57; 11.86, 157. Ernuelser, Wulfing der, I. 186. aEsel", Paul der, I. 106. Etschlandt, II. 130, 137-Eulasius, II. 57, 58, 59, 60, 62. Eyczing, Ulrich v., II. 111, 113, 213, 214. F. Fabian, Pabst, II. 55-Fablia, II. 67. Falckenstein, II. 156. Fautseh, I. 101. Feistritz, "VVindiseh-, Fey-stritz, Feystriz, II. 103, 104, 105. Ferrar (Ferrara), II. 81. Flcednig, Flednick, Flednig, Vlednyk, Flodnig. I. 61, 62,73,81,86,122; II. 156. FIedniezer,Christoph, II.87. Florian, St., II. 68. Forchteneck, I. 57. 80; II. 133, 156. Fortunat (Fortunatus), S., I. 5; II. 51, 65. Frangepani, Gfn. s. Modrusch. Frankreich (Franckreich), II. 76, 143, 144-Frasslau, Fraslau, I. 1, 23, 28, 31, 33, 36, 42, 52, 72,73,74,81,125; II. 80. Freidenberg, Freudenberg, s. Freudeneck. Freising s. Freysing. Freistadt, I. 70. Fressbach (vielleicht Bre- ziach ?), I. 81. Freudenberg(Vreudenberg), Heinrich, I. 51. 118 (145, 94> Freudeneck, I. 74; II. 157-Freysing (Bisthum in Ka.), II. 67, 140. Friaul, I. 8,16,23,35,44. 50, 96, 113, 184. Friedrichstein (Friederich- stain), II. 79, 156. Fridericus, plebanus in Tyf- fer, I. 125. Friesach, I. 18, 32, 43. — Reimbert,Ritterv.,l79. Friesach - Zeltschach, Gfn. v., I. 10; Wilhelme v., I. 3, 4- Vgl. Gfn. v. Soune. Frixinia s. Freysing. Frohnleiten, I. 3. Fuitackh, Futak, II. 120, 214. Furehtenegk, Furehtnek, Furteneek s. Forchteneck. G. Gaberk, Gaberg, Gaberek, Gaberch, I. 88; II. 70, 160, 174. Gairach s. Geirach. Gaius, St., Papst, II. 62. Gall, Chunradus (Konrad), I. 42, 117; filius Wsalci, I. 117. Gallen, St., I. 9. Gamling, I. 81, 104. Gara, II. 117, 151; Niclas, II. 74, 134, 208. Gartitsch, II. 107. Gegluck s. Seeluck. Geirach, Geyraeh, Geirau, Geyrau, I. 23, 28, 35, 36, 114; II. 80. Gemona (Klemaun), I. 50. Georg, der dispott aus d. Sirffey (Georg Branko-vio v. Serbien), II. 93. Georg, St., (Georgen), I. 36; II. 103, 107, 146, 154, 156. Georgen, St., I. 83. Gerlachstein, Friedrich v., I. 81. Geyrach, Geyrau s. Geirach. Gewblitz, II. 175-Gleinizer, Friedrich, I. 125. Glogowitz, II. 141. Gnadenbrunn-Studenitz, I. 21, 23, 28, 79, 85. Gobleck, Goblich s. Koblek. Gortschach, II. 157. Gorz, I. 125; Grafen v., I, 12, 22, 39, 44, 45, 46, 47, 48, 53, 61, 68, 69, 70, 179, 183; — Albrecht (II.), I. 30, 49; — Albert (III.), I. 44, 49, 50, 57 ; — Albert (IV.), I. 105, 110, 112; — Elisabeth (Gemahlin d Kaisers Albrecht I. v. Habsburg), 1.47,48,53; — —, T. Albrechts III. v. Gorz, Gemahlin Hermann^ v. Heunburg, I. 57, 58, 59, 65, 66; — Hanns, II. 130, 151, 152; — Heinrich, Herzog von Karnten-Tirol, Konig v. Bohmen, I. 44, 45, 47, 48, 63, 64, 68, 83, 180; — Heinrich (III.). I. 94, 110; — Heinrich (IV.), II. 74, 81, 208; — Ludvvig, I. 43. — Mainhard (IV. als Gor-zer Gf., II. als Gf. v. Tirol, Hz. v. Karaten), I. 39, 43, 44, 47, 53, 94, 177; --VII., I. 110. — Margarethe Maultasche, I. 70, 94, 96; — Otto, I. 44, 45, 48. G6ss, I. 179. Goldenstein, II. 152, 156. Golicz s. Holitsch. Gonobitz (Gonovvitz), I. 7, 36, 49, 51, 81, 98, 99. Gonobitz, Herrn v., I. 37, 50, 77- Vgl. Wildhaus. - — Leopold v., I. 25, 52. — Leopold der Aeltere, I. 50, 51. — Leupold v., I. 181. — Liupolt, I. 50. — Niklas, Prior des Mi-noritenklosters in Pettau, I. 109- Gorize s. Ekkenstein. Gortsche, U., I. 1. Gotschee, II. 79. Gradenech (Gradnich), Heinrich v., I. 81, 125. Gradiše s. „Burgstatt". Gradusolium, II. 66 (s. Zoll). Grafendorf, I. 57. Gratschen, II. 156. „Gratz", Herwart (Hervvor-des) v., I. 81. Graz, I. 15, 46, 47, 49, 52, 53, 61, 71, 77, 80, 83, 92, 96, 118, 119, 122, 123, 182. Greben, II. 85, 138. Grefflein, II. 86. Gregor, I. 112. Gregorius, Pabst, II. 75. Griechenlandt, I. 114, 116. Griechisch - Weissenburgk (Weissenburg)o. Belgrad, II. 93, 117, 118, 119, 121, 122, 133, 134, 155. Griffen, I, 43, 44. Grimmenstein, Geschlecht der v., I, 12. Grublitz (Grolzu), 1.88,89; 11. 71, 160. Guns, I. 82. Giissing, I. 109. Gussingen (Nemet-ujvar), Grafen v., I. 111, 112, (158 - 9, 145)- — Andreas III., 1.111,112. — „Banusu Heinrich (I.), I. 81, 111. — „Banus" Heinrich (II.), I. 111. ■—Johann(Ivan),„Meister" Johannes, I. 82, lil. — „Meister" (Magister) Johann (II.), I. 112, — Nicolaus, I. lil, 112. — „Banus" Nicolaus (II.), I. 112. Gumletsch, II. 107. Gurk, Gurgg, Gurgk (Bis- thum in Kasrnten), I. 4, 5, 6, 7, 8, 10, U, 12, 13, 14, 15, 17, 20, 23, 29, 30, 35, 36, 37, 38, 46, 51, 54, 62, 74, 75, 85. 86, 89, 92, 95, 96, 97, 98. 101, (103, 8), 177; II. 71, 85, 87, 160, 175. — Bisehofe v.: Dietrich II., I. 177; Heinrich, I. 23, 46, 50, 53, 60, 62, 79, 119; — Konrad, I. 77, 80, 97, 102; — Lorenz, I. 74. — Paul (Praunspeck), I. 96. — Ulrich, I.75, 95; (Wil-lershausen, Waldhausen), I- 98, 99, 101, 102. Gurkfeld (Gurkfeldt, Gurck-feld), I. 75, 81, IOO, 104, 125, (156—157, 135); II. 78, 146, 154, 156, 215. Gutenstein (Guetenstein), I. 54, 56, 67, 123. — Hartnid v., I. 31, 38. — Wulfing v., I. 64, 185, 186. H. Habsbach, Ulrich, d. Sehenk v., I. 38. Habsburg (Habesburg), II. 72, 162, 212, 213. — Habsburger, I. 22, 33, 39, 45, 46, 47, 48, 49, 53, 54, 61, 68, 69, 70, 71, 74, 86, 91, 92, 95, 112, II. 204, 205, 212. — K. Albrecht (I.), I. 39, 40,42,43,45,47,48.52, 53, 119, 182. — Hz. Albrecht (II.), I. 47, 63,64, 65,68, 69, 70,71, 80, 81, 83, 90,91,92,93, 94, 95, 96, 97,100, 106, 113. — Hz. Albrecht (III.), 1.91, 95, 101 ; II. 71, 72, 76, 83, 159, 162, 205. — Hz.u. K. Albrecht (V. u. II.), 11.75,94,95,96,97, 168, 170, 213. — Hz. Albrecht (VI.), II. 88, 89,90,137, 147,212. — Ernst der Eiserne, II. 208, 212. — Hz. Friedrich d. Schone, I. 46,47,48,49, 53,118, 119, 182. — Hz. Friedrich, Bruder Rudolf s IV., I. 94- — K. Friedrich III. (IV.), II.84, 85, 88, 89, 90,91, 92,94,109,110,111,112, 130,132, 133, 136, 137, 138,139, 140,141, 142, 143, 144, 145, 146,147, 149, 150, 151,152, 153, 154, 168, 169, 212, 213. — Friedrich IV. v. Tirol, II. 212. — Hz. Heinrich, I. 47. —■ K. Lassla (Ladislaus Posthumus), II. 91, 93, 94, 96,97,98,109, 110, III, 112, 113,114,119, 120, 121, 122,123, 125, 126,127, 130, 133, 134, 135, 136,137, 143, 144, 145,147, 148, 149, 168, 169, 170, 171, 172, 213, 215. — Hz. Leopold (II.), I. 47, 53- — Hz. Leupolt, Leopold (III.), I. 91, 95; II. 71, 72, 76, 83, 159, 162. — Leopold (IV.), II. 208. — Hz. Otto d. Fr6hliche, I. 47,63,64,68, 69, 7o. — K. Rudolf (I.), 1.33, 39, 42, 53, 68. — Hz.Rudolf(II.), 1.39,52. — Hz. Rudolf (111.), I.45. — Hz. Rudolf (IV.), I.91, 94, 95, 96,97,106, 110, 113; II. 204. — Hz. Siegmundt, Sigis-mund (v. Tirol), II. 130, 137, 147- Hafnerburg (Havenarburk), Fricczo v., I. 43. „Hagenpuech" (Hagen-buch), I. 81. Haidin (vgl. Candida, Kan-ding), I. 35- Haimburg, I. 96. Halrmues (Hallermoos), Wulfel v., I. 118. Hardeck v., I. 12, — Heinrich, Gf. v., 1.178. Ileckenberg, II. 155- Heidelbergk, II. 76. Heilenstein (Deutseh - Or- dens-Kommende), I. 36. Heiligen-Kreutz, 1. 50. Heinfels (Heimfols),II.l52. Heinrich II., K., (Sachsi-sches Haus), I. 4. Heinrich IV. (Salier), K., I. 5- Helena v. Schleswig, 1.111. Helffenbergk, Helffenberg (Helfenberg), I. 80; II. 52,64, 85,157; (Helfen-berger), 1. 80; jobst v. Helffenberg, II. 79, 85. II. Hemma (Grafin v. Frie-sach-Zeltschach), 1.4, lo. Hennersdorf (Huonoldis-dorf), I. 7- Herberg s. Hiirberg. Herbipolis (Wiirzburg), II. 67- Hermachor, Hermagor(Her-magoras), St., I. 5; II. 51, 65. Hermann („von Pettau"), Ritter, I. 79-Heunburg, I. 56. — Gfn. v., I. 14, 15, 16, 33,37.40,42.44.46. 54. 55, 56,57,58, 59,62,67, 73, 74. 80, 84, 86, 102, 103,106, 107, 111, 125. — Adelheid, Gem. d. Gfn. Friedrich v. Heunburg, 1. 111. — Elsbet, 1. Gem. Gf. Hermann von Pfannberg; 2. Gem. Heinrich v. Ho-henlohe, I. 57, 58, 120, 121. — Friedrich, I. 46, 48,49, 54, 55, 58, 119, 180. — Gottfried v., I. 179. — Hermann, I. 44,49, 54, 55, 56, 57, 58, 83. -— Katharina,Gem.Ulrich's Fr. v. Saneck, I. 20, 30, 41, 47, 51, 55,57,8o. — Margaretha, Gem. Leopoldi III. v. Saneck, I. 20, 30,40,41,47 ; spater Gem. Gf. Ulrich's IV. v. Pfannberg, I. 57, 183. — Piligrim, I. 15, 16. — Poppo, I. 15. — Ulrieh (II.), I. 20,40,42, 43, 44, 45, 46, 49, 50, lil, 117, (134, 82— 84), 183. — Wilhelm (I.), I. 25. — Wilhelm (IV.), I. 14, 15, 16 40. Hilprand, Pettauer Biirger, I. 79- Himmelberk, Hugo de, I. 117. Hiunenburc s. Heunburg. Hochenegk (Hocheneck, Hochenegg, Hohenegk), s. Hoheneck. „Hohle", („Antrum", b. Stein im Kr. Lande), Bruder „von der —" (de Antro), I. 31; Berthold, I. 27; Gottfried, I. 27; Heinrich, I. 27; Ulrieh, I. 27. Hiirberg (Herberg), 1. 5, 20, 38, 74, 75, 76, 77, 78, 79,80,86, 100, 101, 102; II. 156. — Herrn v., I. 76,80,85, (150- 151, 119; vgl. Scherfenberg). — Friedrich v., I. 62, 73, '76. (Hervvereh) 105. — Seifried v., 1. 76, 118. — Ulrieh v., I. 76. Hohenlohe (Hoehenloch), Heinrich, Gf. v., I. 57, 119. Hoheneck, I. 7, 11, 53, 55, 86,88,182; 11.70,78,156, 157, 159, 174; Nobiles de, Edelfreie v. —, I., II, 77 ; Werigand, 1.37-Hohenvvart s. Puzzuolo- Hohenvvart. Holitsch (Golitz), II. 91, 92; Pongracz von —, H- 91, 213. Horneck, Konrad v., I. 80, 85, (Chunrad) 123, 124; Ortolf, I. 80, 124. Hunad, Hunadt, Huniady, Hunyadi (Corvinus), II. 214. — Elisabeth, (Gem. Joh. Hunyadi's, geb. Szilagyi), II. 134. — Jane, Janusch (Johann), (Corvinus), II. 93, 97, 102, 103, 104, 105, 106, 108, 118, 119,120,121, 149, 214. — Lasila(Ladislaus), II.93, 102, 120, 121, 122,124, 125,126, 133, 134, 135, 136, 143, 145, 148. — Mathias (Corvinus), II. 93, 94, 102, 134, 135, 136,143, 145,148, 149, 150. Ilunenburg s. Heunburg. Huonoldisdorf s. Henners-dorf. Huss Johannes, II. 96. Hussen (Hussiten), II. 96. I. und J. Jagellonen, II. 208, 213, Wladislaw (I.), II. 208. Jansen Enenkel, I. 35. Janusbann (Johann, der Ban, aus dem Hause Talovvec, Thall6czy), II. 107, Japra, II. 156. Ježovo, II. 216. Inchingin, Heinricus de, I. 117- Innerosterreich, I. 2; II. 209, 212. Innichen, II. 66. Innoeenz VI., Pabst, I. 96. Joannes de eivitate Austria, (Cividale in Friaul.) I. 125. Joehant v. Pettau (Jude), I. 105. Jochenstain, II. 156. St. Johann bei Rietz, I. 2. Johann, Hz. v. Sachsen, I. 111. Johannes, Abt v. Victring (Johannes Victoriensis), 1. 71, 87. Joendl (Jude), I. 105. S. Jorgen-Hauss (St. Geor-gen-Haus), II. 154, 156. Isterreich (Istrien), I. 7, 24, 35, 184; II- 86. Italien, I. 87. Judiea, II. 59. Judenburg, I. 57. Julianus (Cesarini), Cardi nal, II. 102. Jun s. Eberndorf. Junek von, —, Junnekker, I. 21, 23; Richer v., I. 21; Sophie v., I. 23. Juval Frie. v. (152, 122). Izzerlin (Jude), I. 105. K. Kierndten, Karnten, I. 3, 4, 6. 7, 8, U, 13, 22, 23, 26, 29, 30, 31, 32, 33, 35, 36, 37, 38, 39, 40, 43, 44, 45, 46, 48, 49, 53, 54, 56, 57, 58, 60, 61, 62, 63, 65, 68, 70, 71, 72, 80, 83, 93, 94, 103, no, 120, 123, 179. 183, 184; II. 66, 69, 72, 84, 139, 140, 142, 152,153,159, 162, 211. Kaisersberg, II. Ji 53, 156. Kamenic (Khamenitz), II. 146, 156. Kamentsche, I. 1. Kamnik, II. 146, 154-Kanal (Kanalthal, das Ca- nale), I. 35-Kanding s. Haidin. Kanizsai, die Herrn v. Ka-nizsa, (ung. Magnaten-geschlecht), II. 151. Karkau (Čorbavia, Krbava, Hoehcroatien), Thoman, Graf von —, II. 116. Karlsberger, die Herrn von Karlsberg, I. 43. K. Kasimir v. Polen, der letzte Piast, II. 206. Katz, Dietrich v., I. 11. Katzenhaus s. S. Georgen. Katzenstein, Khaznstain, Chaczenstein, j. Vigaun, I, 11; II. 87, 156, 157; Nobiles de, 1.11,97,104, 105, (154—5, 124 und 158, 140); Checzel v., I. 81; Diepolt v., I. 81, 97, 104, 105, 185,186 ; Friedrich v., I. 82; Rudolf v., I. 97, 105, 106. Khamenitz s. Kamenic. Khaznstain s. Katzenstein. Khiburg (Khiburgk) s. Ky-burg. Kienberger (Chienberger) Niekel, I. 106. Kindberg, Freie v., I. 77, (152, 122). Klausenstein (Klauenstein), I. 74- Klemaun s. Gemona. Koblek (Gobleck, Goblich, Seeluck, Czekluk), 1.88; II. 70, 159. Koln-Agripp, II. 65. Konigsberg, Konigsperg, I. 5, 6; II. 156. Herrn v., I. 99. Hanns v. (Chunigs- perch), I. 81, 101, 105; Otto v., I. 79-Kotsch, I. 36. Kottelach, I. 54-Konča. II. 216. Konrad (?), I. 49. Kopreinitz, II. 106, 156. Korbavien (Krbava), Gfn. v., II. 213. Kor-Neunburg,Korneuburg, II. 169. Kostreinitz, I. 61, 62, 76, 86, 122. Kotromanovič (Kotroma-nič) Stephan, Fiirst von Bosnien, II. 208. Krabaten s. Kroatien. Krain (Crain), I. 7, n, 13, 22, 23, 27, 28, 31, 32,33, 36,37,38,49,52, 58, 60, 71, 73, 84, 85, 92, 93, 98, 99, 103, 104,106, 107,110,184; II. 66, 69, 72, 88, 89, 90, 139, 140, 142, 157, 162, 206, 211, 215. — Ober-, Carniola, I, 38, 39, 44. 46, 48, 57, 60, 61, 62, 68, 69, 72, 76, 78, 81, 82, 86. — Unter-, „Mark", „win-dische Mark", marchia Carnioloe, I, '4, 5, 22. 24, 25, 36, 38, 39, 44. 46, 48, 57, 60, 61, 68, 69, 72, 74. 75, 81, 82, 86, 92, 98, 99, 100,103, 107,110, (139, 56), 206. Krainburg, Kreinburg, I. 62; II. 90, 141, 157. Krakau, der Konig von — d. i. Polen (Kasimir der letzte Piast und VVladis-law der erste Jagellone), II. 72, 73-Kranichberg, Herrn v., I. 26, 76, 85, (139, 56); Heinrich v., I. 73; Hermann v., I. 73; Seifried v., I. 73-Kranichsberg, Hermann v., I. 76. Krapin, Krapina in Kroatien s. Kreppen. Kreig, Andree v., II. 153-Krems, Gesehl. der von—, I. 12. „Kreppen" die —, Krapin (Krapina), II. 78, 87, 85, 138, 153, 156. H. Kreutz, I. 125-Kroatien, Krabaten, I. 82; II. 116, 163, 212, 213, 215. Kronau, II. 81. „Krottendorf", Sabiach, s. Žablek. Krumpach (Wildhaus ?), Geschlecht der v., I. 12. Krupp, Krupa, II. 156. Kyburg, II. 72, 162. L. Laas (Lass), II. 86, 87, 156. Laibach, I. 5, 38, 81, 84, 86, 104; II. 88,89, 90, 142, 143- Lamberger Caspar, II. 141, Friedrich, II. 155. Landau, 1. 70. Landsberg, Landtspergk, Lantzperg, Windisch-, 11. 71, 157, 160, 175-Landshut, I. 45, Landtrost, I. 29. Landtsehron, Landskron, II. 157. Landtspergk s. Landsberg. Langenburg s. Lengenburg, Lemberg. Lanndstrass, Landtstrass, II. 78, 157-Lantzperg s. Landsberg. Lasperch, Heinrich v., I. 118. Laufen, I. 23. „Laurensis", d. i. Laureacensis, Loreher Erzbis-thum, II. 51. 52, 55, 56, 65. Lavant, Bisthum, I. 177-LavantthalerGrafen s.Spon- heimer, I. 6. Legeradt, Legrad, II. 105. Leibnitz, I. 8; Geschlecht der v., I. 12; Konrad v., I. 179. Lembach, I. 35. Lemberg (s. auch L e n g e n-burg bei Neuhaus), I. 5, 6, 23, 75, 86, 89, 101, 125; II. 112, 156, 157. — bei Rohitsch (s. auch Lewenberg), 1. 11, 75. Lengenburg, II. 175. Lengenburg = Lengeburg, Langenburg,Lengenberg, Lengburg, jetzt Lemberg bei Neuhaus, I. 1, 5, 6, 11, 17, 18, 19, 20, 22, 29, 30, 31, 51, 61, 62, 73, 79, 114, 115, 118, 122, 177, 185, 186; — Genannte (als Ministe-rialen der Sanecker als Herrn v. Lengenburg): Eberhard v., I. 18; —• Friedrich v., I. 18; — Gebardus (Gebhard) v., I. 19, 115; — Ortolfus de, I. 115; — Poppo (Popo), I. 19, 115, 177; — Rudolf v., I. 18 ; — Weriand v., I. 19, 115, 177; — die„Frau v.Lengbureh", domina de Lengburch (Lengenburg), unbekann-ter Herkunft, vielleicht Gattin eines Saneckers, I. 20, 21, 38, 75, 79, 80. Leo (Notarius), I. 42, 117. Leoben (= Leuben = Liu-bana), I. 181. Leopold, Markgraf „der Starke" v. Steiermark, I. 35- Lesach, I, 57- Letusch, I, 2. Leuben s. Leoben. Leutsch, I. 23. Leutschach, I. 57. Lewenbach, Dicnstmannen v., I. 35- Lewenperch, Lewenberg (Lemberg bei Rohitsch), Dietmar v., I. 118, Nic-las v.. I, 75 (149, U8). Liburnia f Luburnia), II. 66, 67, 69. Lichtenwald, I. 100. Liebenberg, Johann v., I. 124. Liebenstein, Liebinsteinn.I. 30, 41, 46, 52, 61, 89, 115,116, 118, 119, 120, 183; Liebensteiner, 1.52; Friedrich Pomerecht, v., I. 52; Heinrich v., 1.52. Liechtenberg, II. 54. Liechtenstein.Liechtenstain, 1.12; II. 156; Liechten-. steiner (die steirischen), I. 12. 50, 99, 184; — Otto v., I. 63; — Otto I. v., I. 55- — Otto II. v., I. 50. — Otto III. v., I. 50. — Rudolf I. v., I. 50. 63. --Otto, Ott, S. Otto's III. Gem. (?) Anna's v. Saneck, I. 55, 106, 124. - Ulrieh, I. 18, 32, 50. Lieehtenwald, I. 125. Lienhardus, I. 115. Lienz (Louuenz), II. 152. Lindau (Lendva), „Herzog von" (ungar. Magnat, die BanfFy's v. A. Lendva), II. 102. Lindeckh, Lyndeck, Lind-eck, II. 105 ; Wulfing v., I. 118; Lindeckher, II. 86. Lintz, Eberhard v., I. 123. Linz, I. 68, 70. Liubana s. Leoben. Lok, I. 27. Lorenzen, St., am Drau-felde, I. 36; in der Wuste, I. 7, 36. Louenz, s, Lienz. Luburnia, s. Liburnia, II. 66, 67, 69. Ludwig, „Herzog v. Heidel-bergk" (Pfalzgraf Ru-preeht), II. 76. Lueber, der, II. 156. Luttenberg (Luetenperch), I. 101 (145, 94). — Walther v. (Luetenperch), I. 51, 118. Luxemburger, I. 68, 70, 93, 94; II. 212, 213- — K. Heinrich VII., I. 47, 48. — Kiinig Johann (v. Boh-men), I. 48, 68, 69, 70. — Johann Heinrich, Gemahl der Margarethe Maultasch, I. 68, 70, 71, 93. — K. Kari IV. (Markgraf v. Mahren, dann Konig v. Bohmen u. deutscher Kaiser), 1. 68, 70, 90. 91, 92, 93, 94, 96, 113 ; II. 70, 71, 73,74. 76, 83, 84, 145, 158, 162, 164, 204, 205. — Katharina (Gemahlin Rudolf s IV. v. Oesterr.), 1. 94- — K. Sigismund, Sigmundt, I. 90; II. 73, 74, 75, 76, 78, 81, 82, 83, 94. 95, 96, 163, 206, 207, 208, 209, 210, 211, 212, 213. — K. Wenzel (VVenzlan), ■II. 76, 145, 207. Lyentz, II. 153. Lyndeck s. Lindeckh. M. Macedonien, II. 216. Miehren, Mehren, I. 68; II. 111, 112, 119, 168. Mahrenberg (Mahrenberg, Merenberg, Mernperch), I. 20, 23, 37. — Geschlecht der von, I. 20, 23, 33, 38', 85, 99- — Albrecht v., I 51. — Anna v., I. 118. — Gisela v., I. 51. — (Gen. Math. v., I. 118.) — Seifried der Aeltere, 1. 37, 51; der Jiingere, I. .51. 52, (144—5, 94)- — Ulrieh, I. 20, 51, 118. — Wendel (Ehefrau Ul-rich's), I. 51, 118. Maichau (Mayhau, Mei-ehau), II. 78, 133, 156. Maidburg,Meydburgk,(Mag-deburg), Pradieat der alteren Grafen v. Hard-egg-Retz, Gf. Michel von, II. 113. H4. Malentin, Walther v., I. 11. Manesberg, I. 56. Mara, Tochter d. Serben-fiirsten Georg Brankovic, Schvvester Katharina's. Gemahlin Ulrich's II., II. 211, 215- Marburg (March- o. Mark-burg), I. 6, 7, 12, 18, 35, «4, 99, 118. Marehegg, I. 69. Marckburg s. Marburg. Marcus, Evangelist, S., II. 51, 65. fMark", sehleehthin = vvindische Mark, Unter-Krain, I. 22, 24, 28-39, 61, 68, 69; vgl. Krain u. vv. u. „windi-sche" Mark; II. 206. — an der San, I. 22. •— an der Save, I. 3. — carantanische, I. 3, 5. — jenseits der Drau", I. 3. — transsylvanische, I. 3. ■— ungarische(marchia Vn-garie), I. 3. — untere carantan., I. 4. -— windische.II.72,75,162. Markburg s. Marburg. Marquard „derWolf" (Mar- quardus dictus lupus), I. 181. Martberg, II. 173, St.Martin, 1.36, 74,80. St.Maximilian,Ezb.v.Lorch, Arehiepiscopus Laurea-censis, II. 50, 51, 53, 54, 56, 53, 59, 60, 61, 62, 64, 68. Maximinianus, rom. K., II. 68. Mayhau s. Maichau. Maylban (Mailand). II. 65. Medwed,II. 107,146, 154, 156. Meichau s. Maichau. Melnik, n. 213, 214. Mendlein, Grazer Jude, I. 105. Mertinger Achaz, I. 106; Ulrich, I. 106, 186. Meissen, I. 178. Metling, II. 156. Meydburgk s. Maidburg. St. Michel (Pfarre inWien), I. 98, 104. Miehlstetten, II. 86. Mila, Joannes de, 1. 125. Minchendorf(Minchindorf), Siegfried v., I. 42, lt 7. Mixnitz, I. 3. Modruseh, II. 73. 77, 78. —- Gfn. v. (und Vinodol; Frangepani, Frankopan), II. 130, 206, 213. — Elisabeth, Gemahlin Friedrich II. v. Cilli, II. 210. Moerdx (Mordax), Oettelin der, I. 64. Moesia, II. 67. Moeschnach, I. 81. Mottnig, 1. 22. Montfordt (Mondtfort, Mondfort), II. 73; Gfn. v., II. 205. — HannsGf.v., II. 153,154- — Gf. Hermann v. (und Pfannberg), II. 77, 130, 131, 154, 215. — Margaretha, Gattin Hermann^, T. Gf. Hermann's v. Cilli, II. 154. Montigel = Monticulus (bei Salzburg), I. 77-Montpreis (Munparis.Mont-paris, Muntpareis, Mont-pareis, Muntpreis, Mon-preiss, Mons Paridis o. Paradisi), I. 5, 6, 62, 75, 77, 78, 86, 95, 97, 98, 99, 101, II. 156; •— Herrn v., I. 75, 77, 78, 79, 80, (149, 117 und 151—3, 122). Vgl. auch Horberg u. Scherfenberg. —• Adelheid, geb. v. Pettau, Gem. Ulrich's v. M. — Elsbet v. (Elisabeth), I. 98, 99- — Heinrich v., I. 62, 77, 78, 98, 105. •— Herradis v., I. 78. --Horberger, I. 85. — Katharina, I. 98. — Ortolf, I. 78, 79. — Ulrich, I. 62, 78, 79,98, 185. Mordax (Karntner Edling-familie), I. 64 (s. o. Moerdx). M oseh (Jude), I. 105. Munchen (Munichen), I. 87, 88; II. 174, 175. Munparis,Muntpareis,Muntpreis s. Montpreis. Murad ii., Sultan, ii. 211. Mureck, I. 12 ; Geschlecht der von, 1.12,26,76, 85. (139, 56). Murinsel (Murakoz, Medji- murje), ii, 107. „Murzthal, Gfn. im", s. Eppensteiner. N. Naone (Nawen, Naun, Naym), 1. 35-Nassenfuss, II. 87 ; Nobiles de, I. 11. Naun (Naone), Gf. Otto v., I. 35. Navven (Naone, Naun, Naym) s. Naone. Nedelitz, II. 156. Neideck (Neidek, Neideg, Neudegg, Neydeck), I. 54, 81, 86, 125; II. 87-Neidegger, Martin der, 1.81. Neidek, Jakob v. (Guardian des Pettauer Minoriten-klosters), I. 108. Neidtberg, II. 86. Netrabia, ii. 67. Neuhaus, Neuhauss (Do-berna), I. 5, 6, 7, 17; II. 156, 157. Neuhauser, bohmisehe, II. 204. Neukirchen, I. 36, 64, 73. Neunburg,Newnburg,Neun-burgk a. der Kanker, II. 86,157; Konrad v., 1.81. Neustatl (Rudolfsvverth), II. 89. Neuthal, I. 22. Nicolaus, I. 115. — V., Pabst, II. 107, 109, 116. K. r o n e s : Cillier Chronik. 15 Nicopolis, Gr.-, (Schiltau), II. 206. Niederbaiern, I. 43. Nitraba s. Netrabia. Nova ecclesia (Neukirch), I. 125. Niirnberg, Niirnbergk, II. •72, 123, 163. Numerianus, rom. Kaiser, II. 57, 62. O. Oberburg, Obberemburch. Obernburg, I. 8, 22, 23, 24, 25, 26, 28, 31, 33, 36, 40, 46, 52, 54, 56, 59, 60, 72, 73, 84, 85, 92, 95, 102, 103, 114, 122, 125, 177; II- 70, 159. — Aebte: Albert, I. 24; Johannes, I. 103; Leopold, I. 84 ; Leupolt, I. 59; Niklas, I. 103; Wiil-fing, I. 46. Oberkrain s. Krain. Obernburg s. Oberburg. Oberndorf (Oeberndorf) s. Eberndorf. Odoaker, Konig d. Rugen, I. 87. Oeberndorf s. Oberndorf. Oedenburg, II. 97-Oesterreich (Oestreieh. Osterreich), I. 7, n, 18, 25, 33, 39, 40, 43, 45, 46,47,48,52,63,68,69, 70, 112,182; II. 64, 66, 67, 69, 71, 72, 76, 77, 78,83,84,85, 86,87,91, 92, 109, 110, 111, 112, 113, 114, 119, 130 (ob u. unter der Enns), 147, 155, 156, 162, 168, 169, 170, 174, 208, 211 (ob u. unter der Enns), 213, 214, Ober-, I. 70. Oetting, II. 69. Oettingen (Adelheid, ver-witwete Grafin von), aus dem Hause Ortenburg, GattinUlrich'sI., Grafen v. Cilli, II. 72. Ofen, Offen, Ouen, II. 93, 98, 99, 120, 133, 134, 135, 136,143, 144, H8. Olmiitz, I. 38. Oraneus, II. 53, Origenes, II. 54. Ort, Herrn v., I. 7, 26, 31, 37, 53, 55, 76, 85 (130, 13 u. 139, 56), 182. — Gisela, I. 26. — Hartnid III., der letzte seines Geschlechtes, 1.26. Ortenburg, Ortenburgk, Orttenburg, I. 107; II• 81, 82, 84, 128, 130, 152, 156, 164, 165, 166, 167, 209. — Grafen v., I. 12, 16, 46, 60, 62, 83, 86^95, 185; II. 205, 209. — (Adelheid, in erster Ehe mit dem Grafen Albrecht v. Oettingen, in zvveiter mit dem Grafen Ulrich I. v. Cilli vermahlt, II. 72 ; vgl. III. Stammtafel.) — Albrecht v., I. 83. — Eufemia, Gemalin Albrecht^ v. Gorz, I. 30- — Friedrich, I. 44, 105; II. 73, 77, 84, 164, 209. — Heinrich, I. 105. — Hermann, I. 60. — Hermann II., I. 184. — Mainhard, I. 54, 60. — Ott, Otto, I. 83, 105, 108, 112. Ortenegg(Ortneck), II. 156. Osterbelcz (? Osterc in Krain), II. 156. Osterreich s. Oesterreich. Ostervvitz (Osterbitz, Ostir-wiz), I. 30, 41, 46, 52, 61, 89, 92, 105, 115, 116, 118, 119, 120, 122,183; II. 71, 79, 80, 116, 133, 139, 155, 160, 219. — Hermann, der Schenk v., I. 105. Ostoja Štefan, Fiirst von Bosnien, II. 209, 210. Ostojic Štefan, Fiirst von Bosnien, II. 211. Otto.Bisch. v. Pedena, 1.24. Ottokare, steir., s. Traungauer. Ottokar II., Konig v. Boh- men, s. Premisliden. „Ouenstainu s. Auffenstein P. Pack, I. 26, 55; II- 157; Packthal, I. 57. Pamkircher (Pemkircher) Andre (Andreas Baum-kircher), II. 147, 153. Pannonia,obere und niedere, 11. 54, 67- Passau (Passaw, Patavia), I. 93; II. 67. Patriarchendorf, I. 73. St. Paul im Lavantthal, Bened. KI., I. 7, 8, 36, 37, 38, 53, 80. Payern s. Baiern. Payrisch - Grasz (I. 72) s. Graz. Payrn s. Baiern. Pedena, Petena (Bisthum in Istrien), I. 24, 26. Peilstein, I. 5; Gesehlecht der v. —, I. 9; — Schala-Burghausen, I. 12. Peka (Peckach, Pekaeh, Pekha) = Peggau, I. 55; Freie v., I, 12. — Pfannberger, I. 12, 14, 15, 16, 19, 20, 77, 85 (vgl. auch Pfannberg). — Liutold, I. 12. — Rudolf, I. 14. Pellau (Pollau), II. 156. Pernek, I. 81. Peter nMeisteru (v. Giis- singen?), I. 82, 112. St. Peter im Santhale, I. 73, 125. Pettau, Pethau, I. 5, 6, 12, 20, 31, 35, 62, 76, 78, 84, 105; II. 66, 79, 105; Mark von — s. Pitouiensis marca; Gegend von — s. Poeto-viensis regio. —• Herrn v., I. 6, 12, 20, 33, 54, 60, 75, 76, 78, 79, 80, 85, 86, 99- Pettau — St. Quirin. 227 — Adelheid v. (Gemalin Ulrich's -von Montpreis), I. 78. — Friedrich III., d. Alte, I. 79- — Friedrich (IV.), I. 78. — Friedrich (V.), I. 20,29, 31, 75, 78, 79- — Friedrich (VII.), I. 95, 100. — Gerbirg (Gemalin Heinrich^ von Scherfenberg), I. 78. — Hartnid (I.), I. 79- — Hartnid (II.), F 51, 53, 118, 119, 177, 185. — Herdegen, I. 63, 82, 92, 96, 98, 104, 112, 124. — Katharina v., Gemahlin Georg's v. Duino, I. 184. — Machtild (Gemalin Friedrieh's III. desAlten v. Pettau), I. 79- — Sophie, Tochter Kon-rads I. v.Saneck, Gattin Friedrich's V. v. Pettau. — Genannte: Hermann, Ritter v. — (miles), I. 79; Hilprand, Burger v. —, I. 79- — Dominikaner-Kl., I. 78, 79, 109, (153-4, 123). — Minoriten-Kl., I., 108. Pfaffeitscher, Thoman, II. 132. Pfannberg, Pfanbergk (vgl. Pekach-Peggau u.Mont-fort), II. 77- — Gfn. v., I. 12, 14, 16, 20,33,42,66,67,76,99, 177; H. 205. — Bernhard, I. 29. — Hanns, I. 104. — Heinrich, I. 29. — Hermann, I. 57. — Johann, I. 110. — Margaretha, geb. Gfin. von Heunburg, Witwe Leopold's (III.) v. Saneck (s. u.), Gemahlin Ulrichs IV. v. Pfannberg, (142, 80). — Ulrich, I. 29, 30, 117, 120, 121, 123. — Ulrich IV., I. 41, 42, 50, 57„ 59, 183. — Gf. Ulrich V. v., I. 57, 58,60,61,64,65, 66,67, 72, 84,95,99, 185, 186. Pfirdt (Phirt), II. 72, 132. Philipp, Philippus, alt. u. jiing. rom. Kaiser, »Konig«, II. 54- 65, 68. Phirt s. Pfirdt. Piiliehgraez, II. 156; Hermann v., I. 104; Odal-ricus de (Pilliehgraz), I. 125. nPinguis", Rudolfus (Rudolf der „Veist"), 1.115. Pischelsdorf, I. 53. Pischetz (Pisehtetz), Konrad v., I. 77; Wilhelm v., I. 77, 78. Pischofdorf, I. 5. Pischoff-Lagk (Bisehof-Lack), II. 140. Pitoviensis, marca, I. 5. Planckenstein (Planken-stein), II. 86; Rudolf v., I. 81. Planinaterg s. Montpreis (I- 77). Plankenvvart, Geschlecht der v., I. 12. Playen, Plain, Grafen v., 1.12, 13, (132—3, 22); Hardeck, I. 13; Konrad V., I. 30; Otto v., I. 178. Pleiburch (Bleiburg), 1.186; — Volchrat v., I. 186. Pletriach, Pletarje, Karth. KI., II. 75, 82. Podebrad, Georg v. (Jur-schik von Podubrad), II. 143, 144, 145, 147, 148, 150, 214. Piilland, I. 22. Poltschach, I. 77; II. 86, 157. Poetoviensis, regio, I. 5- Poetovio s. Pettau. Pokertz, II. 107. Polen, Poln, Polln, II. 94, 95, 97, 98, 99, 102, 106, 108, 208. Pollan, II. 157. Ponikel (Ponikl), I." 28, 36, 50, 115, 125. Porcillis, Ludowicus de, I. 125. Pordenone, Portenawe,Por-tenau, I. 35, 72, 96, 162. Posruck, Bocksruck, s. St. Antonsspital in, I. 22. Pozul, Pozzuolo, s. Puzzu- 010. Praentl, Heinrich der, 1. 81. Prag, I. 45; II. 67, 83, 93, 96, 114, 143, 144, 145, 147, 165, 167. Pransberg, Eberl v., I. 81. Prassberg, 1. 57, 61, 62, 73. 122, 125. Pregut (VVregg?), I. 49. Premisliden: Ottokar II., I. 33, 38, 40, 53, 75, 111. — Wenzel III., I. 45. Premier, Koifrad v. (Chunradus), I. 42, 117. Pressburg, Prespurgk, Pres-burgk, II. 81 , 82, 98, 211. Presing, Prežin, Burgherrschaft, I. 53, 81, 101 ; 11. 157; Eberhard v.. I 53, 81 ; Hartvvicus de, I. 115. Preussen, II. 205. Primano, I. 184. Puch, Chunradus de, I. 117. Puituna (Piitten), II. 67. Pulln (Pollen) = Apulien, II. 76. Pulsgau, I. 36. Pulzinico, Nicolaus de, I. 125- Purgau (Burgau), II. 162. Puzzuolo, Pozul, I. 15; — Hohenvvart, I. 8; Grafen v., I. 14, 15, (133, 26); Giinther v., I. 10, 15; Piligrim, I. 10, 15; Wil-helm, I. 15. Pylgreim (Jude), I. 84. Q. St. Quirin, Quirinus, II. 54, 55, 66, 68. R. Raab, II. 98, 99-Rabensperg, II. 112, 157. Raehwin, 1. 3, 6. Radi, Gegend an der (Re- dimlac), I. 7. Radivoj, Nebenbuhler des Ostojičv.Serbien.II. 211. Radraannsdorf, Radtmanns-dorff, I. 81; II. 77, 81, 133, 139,140, 141, 142, 143, 156. Radowan s. Rothvvein. Ragogna, Gesehl. der v., I. 184. Raguss (Ragusa), II. 154, 215. Rakerspurg (Radkersburg), II. 157. Rakonik, Rakonilz, II. 154, 156. Ramensteiner (Herrn von Ramenstein = Raben-stein), I. 76. Randeck, Marquard von (Patriarch v. Aquileja), I. 125. Rann („Rayn", = „Grenz-ort"), 1.75, 77, 82, 101. Rase, Geschlecht der von, I. 12. Ratispona s. Regenspurg. Ratscha, II. 107. Ratschach, Rattschach, I. 74, 75, 82, 86; II. 86, 107, 157 Ratschin, II. 106. Rauen (Ravenna), II. 65. Razvvei s. Rosswein. Rechberg bei Kappel, I. 56; Otto Rehel v., I. 103. Rečica s. Retschitza u.Rietz. Redimlac s. Radi. Regenspurg (Regensburg), II. 67. Reichenburg, I. 5. Reicheneck, 1.5, 106,177; Reiehenecker, I. 101, 105; Hanns v., I. 83; Heinrich „Schenk von", I. 83; Johann, I. 102; Martin, I. 102. Reiffenstain (Reifenstein), II. 152. Reifnitz, Reifniz, I. 22, 125; II. 156. Rein, Reun, Cisterz. Klost., I. 33-Reinboto, I. 117. Retschitz, Unter- (Rečica) bei Tiiffer, I. 26, 102, 125. Rhense, I. 94. Rialt, Walther von, (152, 122). Riegersburg (Ruckers- purch), I. 98. Rielz, L, 2, 11, 26; vgl. Ober-Retschitz oder Retschitza im obern Santhal. Rothelstein, 1. 3-Rohitsch, Rohatsch,Rohats, Rochatz, Rohatz (s!ow. Rogatec), 1.5, 6, 11, 12, 36, 49, 50, 61, 62, 75, 82, 86, 88, 100, 101, 122, 185, 186; II. 70, 156, 157, 160, 175. — Geschlecht der von, I. 12, 23, 37, 50. — Heinrich v., I. 29, 38, 50. — Richsa (Gem. Otto's v. Konigsberg), 154; — Sophie (Gem. Rieher's v. Junekke), I. 21. — Genannte von: Ulrich Aigel, I. 83. — Wezmann, I. 118. Rom, II. 55, 56, 57, 60, 75, 81, 108, 109, HO, lil, 169. Rossgen (Rozgony), Bisch. v. Erlau, II. 102; Rinolt v., II. 99. Rossvvein (Razvvei), I. 6. Rotenpvhel (Rotenbuhel), Wilhelm v., I. 180. Rothvvein (Radovvan), I. 6. Rottenmann, Dietrieh v., I. 170. Roumschuzzil (Ramschus-sel), Ortolfus, I. 117. — Ortolfus iunior, I. 117. ■— Wschaleus iunior, I. 117. Rovigno s. Ruvvin. Ruckerspurch s. Riegers-burg. Rudeckh(Rudeneek), Heinrich v., II. 97. Rudeneck s. Rudenstein. Rudenstein (Rudeneck), I. 59, 60, 95, 96, 100. Rudolphsvverd, Rudolffs-vverdt, Rudolffsvvert, II. 78, 89, 157; siehe a. Neustatl. „Ruhethal", I. 1. St. Ruprecht, II. 52, 64. St. Ruprecht an der Savve (Videm), I. 36. Ruvvin (Rovigno), I. 35. S. Sabiak (Sebiach, Sabiack, Sabjak, das heute Zablek, Krottendorf), I. 89; II. 71, 160, 175- Sabinia (Sabona), II. 67. Sachsenfeld (Sachsenfeldt), I. 7, 22, 36, 53, 106, 182; II. 90, 156, 157. Sachsenvverth, I. 53, 182. S;efen, Chunrat v., I. 53. Sosunekke s. Saneck. Saldenhofen s.Seldenkofen, I. 8, (131, 17). Salzburg (Salzburgk), I. 4, 5, 6, 8, 13, 35, 43, 45, 46, 48, 77, 94, 101; II. 52, 64. S. Kirchenlehen i. U.-St„ (157, 38). — Erzbischofe von : Eberhard, I. 79. --Konrad, 1.43,46,48. --Ortolf, I. 102. --Rudolf, I. 77. Samabor(Samobor),II. 77, IOO, 101,102,146, 156, 215. Šamana, II. 67. Samogitien, nSameiten"-Land, II. 205. San = Soune, I. 1; Gfn. v. der, I. 4, 10, 36; Mkgfn. v.d. (marchio de Soune),. Grafen von Friesaeh-Zeltschaeh, I.4, 8, IO, 12, 13,14, 15,36, (131, 17). Vgl. auch Puzzuolo-Hohenvvart. aneck (Sannegk, Soun-hec, Sounec, Souneke, Sunek, Suneck, Saunec, Saunekke, Saunekke.Seu-nekke, Sevnek, Sewe-negk, Sevnekk, Sewe-nekke), vgl. auch das Pradicat Lengenburg, I. I, 2, 10, U, 22, 25, 30, 33, 4', 42, 46, 52, 61, 83, 86, 89, 92, 105, 115, 116, 117,118, 119, 120, 122, 177, 183,185, 186; II.70, 71,90,115, 116, 128, 133,139,155, 157,159, 160, 162, 164. ■ F r e i e v., I. 1, 10, 11, 12, 13, 14, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 30, 31, 32, 33, 34, 37, 40, 42, 44, 47, 49, 51, 54, 55, 56, 57, 67, 68, 74, 75, 76, 77, 78, 79, 80, 83, 84, 85, 86, 87, 88, 89, 90, 91, 92, 99, 102, 104, 105, 108, 177; II. 84, 164. Anna, I. 20, 29, 51, 54, 55- • Diemut, Gfin.v.Wallsee, Gein. Friedrich's des Fr. v. Saneck, ersten Gfn. v. Cilli, I. 122. - Elisabeth (unbek. Her-kunft), Gem. Gebhard's III. v. Saneck, I. 20, 26, 29, 76. ■ Friedrieh, d.letzteFreie v. Saneck, erster Graf v. Cilli, 11, 55, 56, 57, 58, 60, 61, 62, 63, 64, 65, 66, 67, 68, 69, 72, 73, 76, 77, 78, 79, 80, 81, 82, 83, 84, 85, 86, 87, 88, 90, 91, 92, 93, 94, 95, 98, 112, 113, 122, 123, 124, 177,185, 186; II. 70, 174, 175, 203. Gebhard 1. (v. der San, Gebhardus de Soune), I. 10, 11, 12, 13, 17. Gebhard II. (Gebahrdus de Sonhec, Saneck-Len-genburg), 1.11,17,18,24. — Gebhard (III.), I. 18, 19, 20, 21, 22, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 30, 31, 34, 51, 52, 54, 76, 118, 177. — Katharina, T. Gf. Ul-rich's II. v. Heunburg, Gem. Ulrieh's d. Fr. v. Saneck, I. 41, 55. — Konrad (I.), I. 11, 18, 19, 20, 21, 22, 24, 25, 27, 30, 32, 34, 40, 54, 62, 75, 79- — Konrad (II.), I. 19, 20, 21, 25, 27, 28, 76. — Leopold I. (Liupold) von Saunien (de Saunia, Sevnia), I. 17. — Leopold II. (Liupold von Saune-Lengenburg), I. 18. — Leopold III., (Leopol-dus de Suneg). I. 19, 20, 21, 25, 27, 28, 29, 30, 31, 33, 34, 40, 4L 42, 54, 76, 114, 115, 116, 117, 120,125, 177, 183- — Margaretha, geb. Gfin. v. Heunburg, Witwe Leopoldi d. Fr. v. San., I. 40, 41, 115, (142, 80), s. auch Heunburg und Pfannberg. — Sophie, T. Konrad's v. Saneck, Gem. Friedrich's V. von Pettau, I. 20, 29, 54, 79- — Ulrich I., I. 19, 20, 21, 25, 27, 28, 29, 30, 31, 34, 4L 42, 44, 46, 47, 48, 49, 50, 51, 52, 53, 54, 55, 56, 62, 76, 79, 80, 83. 85, 92, 114, 115, 116, 117, 118, 119, 120, 177,181,182, 183; II. 158, 159, 160, 161, 162. — Genannte (Ministerialen): Eberhard, 1.177; Richer, I. 17, (134—5, 30); Rudolf (Burggraf), I. 105; Wernher, 1.177; Wetzmann, I. 105; Wolf-gang, I. 17. Santhalgau, I. 3, 4, 22. Sauenstein (Savina peč), I. 57, 106. Sauer, Heinrich der, I. 73-Saunien (Saunia), I. 3, 6, 24, 25, 35, 36, 37, 38, 39, 42, 44, 46, 47, 49, 52, 53, (141, 7o), 177-Sbelo, I. 81. Sehaerfenberger s. Scher- fenberger. Schalckthall, Schalactal, s. Schallthal. Schalleck, Schallegg, 1.36, 55, 57, 74, 106, 107. — Edle v., I. 74; Niklas v., I.74; Otto v., I. 74- Schallthal, I. 57, 73, 125, 157- Schauffellucken, Haus in der (Wien, heuteSehauf-lergasse), I. 104. Schaunberg, Schaunbergk, II. 73- — Gfn. v., I. 12, 93 ; II-206, 211; Ulrich v., II. 112; Wilhelm v., I. 57- Schedenn = Schedun, I. 100. Scheineck, Scheyneck, I. 30, 41, 46, 52, 61, 89, 115, 116, 118, 119, 120, 183; II. 157. Schellaehthal s. Schallthal. Seherfenberg, I. 36, 99. — Herrn von (Sehaerfenberger), I. 38, 75, 76, 78, 80, 85, 86, 99, 100, 104, 105,179, 184, 185. — Chol, Cholo,1,105,125. — Hartnid, I. 100. — Heinrich, I.20,75,78,79-■— Jorg, I. 78, 100. — Leopold, I. 75- — Rudolf, I. 100. — Ulrich, I. 99- — Wilhelm, I. 75, 78, 99, 100, (149—50, 118 u. 150—1, 119). Vgl. auch Montpreis und H o r-berg (Herberg). Scherschovvitze s. Svverso-bitz. „Sehiltau" s. Nicopolis, Gr. Sehleinitz, I. 36. Schlesien, I. 131. Schmierenberg (Smielen-burg), I. 57 ; II. 107. Schonburg, I. 64. Sehonhaupt, Kloster, II. 157. Schonstein, I. 57, 61, 62, 86, 122; II. 70, 87, 156, 157, 159- Scholdermann, Johannes, Bisehof v. Gurk, II. 84. Schratt, II. 86. Sehrattenthurn, II. 86. Schvvarzenstein, I. 23. Sebiaeh s. Sabiak. Seclavia (Setana?), II. 67. Seeluck (Gecluck), I. 88; II. 174- Seger (Zagorien), II. 75, 81, 85, 128, 150, 153, 165, 167, 207, 209. Seissenberg, II. 156. Seitz, Kloster, I. 22, 23, 28, 35, 36, 49, 50, 51, 52, 55, 56, 74, 85, 86, 114, 181, 182; Gott-fried, Prior v., I. 51. Seldenhofen (Saldenhofen), Chol v., Cholo, I. 51, 112, 118; Heinrich v., I. 118; Mauth, II. 156. Sena (Siena), II. 109. Seneca, II. 49, 63. Senosezza, I. 184. Serbien (Sirffey), II. 108, 109, 204, 212. Setana, II. 67. Seunekke, Sevvenegk, Se-vvenekke, s. Saneck. Sevnia s. Saunien. Sewnek s, Saneck. Sibenegk, Sibenegg, Sieben-eek (O. Kr.), I. 57, 82; II. 133, 156. — Hermann, Burggraf v., I. 82. Sibika (Sybkau), I. 73. Siebenbiirgen, II. 81. Sirffey s. Serbien. Sittich (Krain), I. 81. — (Seitz ?), I. 35, 36; Abt Heinrich v., I. 180. Sixtus, Papst, II. 55. Skališ (Scharlach), I. 36. Skofska ves s. Pischofdorf. Slavonien, I. 82; II. 207, 209, 211, 212, 213. Slomlein (Jude), I. 105. Smielenburg, Smylenburg, s. Schmierenberg. Sommereek, I. 30. Soneke s. Saneck. Sonnegg, Sonnegger, s. Su- necker. Soune, Gfn. v., I. 36. — Mkgfn. v., I. 14, 15. — Starkhand, I. (II.), I. 10, 12, 13, 14(131—2, 17); Ulrieh, dessen Bruder. I. 11,12; Werigand, dessen Bruder, I. 12, 13, H- — Friesach-Zeltschaeh, I. 8, 12, 13, 14. — Playen,I. 9, 12, 13,56. Sounec, Sounek, Souneke, s. Saneck. Speier, I. 48. Spengenberg (Spilimbergo), I- 35- Sperenberg, Spernberg, I. 100. —• Herrn v., I. 76. — Albrecht, I. 77- — Reinprecht, I. 77, 100. — Wilhelm, I. 77, lOO. Spernbergo: Wenceslaus et Thomasinus de—, 1.125. Spilimbergo s. Spengenberg. Spittal (Spital), II. 156. Sponheim (-Eavantthaler) Gfn. und Herzoge von Ka., I. 6, 7, 23, 36, 37, 40, 49, 86, 179; Agnes, T. Gertrudens derBaben-bergerin, in erster Ehe mit Hzg. Ulrieh III. (s. vv. u.) vermalt. — Vgl. Heunburg. I. 40, 42, 44. — Bernhard, I. 7, 35. — Ceizolf, I. 11. — Engelbert, I. 7, 8, 13, 35- — Heinrich (I. oder III.), I. 35- — Heinrich (III. oder V.), I. 23, 35- — Ulrieh (III.), I. 26, 29, 36, 37, 38. Srenovvitz, I. 22. Stadeck, Hartnid v., I. 123. — Rudolf v., I. 112, 123. Staettenberg, II. 157. Stain s. Stein. Stainhaus, II. 156. Stainschneck s. Stanisch- nak. Stainz, I. 57. Stanisehnak, II. 77, 156. Stein im Jaunthale, 1. 103; II. 156. Stein (in Krain), I. 27, 45, 49, 106; 11.77,156,157. — Hanns v., I. 104, 105. Steinbruck, I. 36, 74. Steinenanger (Steinaman- ger?, Karst?), II. 66. Steiermark, Steier, Steir, Steyer, Steyr, I. 4, 7, 8, 11, 13, 18, 23, 25, 32, 33, 35, 36, 37, 38, 39, 40, 43, 44, 46, 47, 48, 49, 50, 52, 54, 57, 58, 61, 63, 65, 68, 69, 71, 72, 74, 82, 86, 88, 89, 91, 92, 93, 96, 97, 98, 102, 107, 111, 122, 123, 182, 184, 185; II. 94, 66, 69, 70, 71, 72, 84, 139, 159, 160, 162, 174, 175, 211. Stephan V., Konig v. Ung., I. 75-Steremnitz, II. 216. Sternberg, Sternbergk, 1.62; II. 82, 84, 85, 132, 138, 139, 140, 142, 156, 165, 166, 167. — Gfn. v., I. 16, (151, 120). — Anna, Gem. Friedrich's von Horberg, I. 62, 73, 76. — Grafin v., I. 19. — Ulrieh, Gf. v., I. 62. Streeliau, Nieder-, I. 97. Stubenberg, Geschlecht d. v., I. 12. Studenitz (s. Gnadenbrunn ), I. 36, 114; II. 86. Suchenwirt, Peter (der), I. 101 ; II. 204. Suddonaulander, II. 212. Stidungarn, II. 212. Siissenheim, II. 89. Sulz, Geschlecht der v., I. 12. Sulzbach, I. 23. Sunec, Suneg, s. Saneck. Suneck, Sonnegg, Landes-ministerialen Karntens, die Sunecker, Sonnegger, I. 21; Cholo v., I. 21; Chuno v., 1.21; Heinrich, v. I. 21, (137, 45). Sunnelburg, die Bruder v., I. 54. (146- 98). Swersobitz (Seherscho- witze, slov. Žerovica, b. Erlachstein), I. 73-S. Sylvester, Pabst, II. 56. T. Tallovvecz (Talowec, Talo-vvio, Thall(jczy), II. 213; vgl. auch Januschban, Matko von, II. 96, 97, 106, 107. Tarveser march (Treviso), II. 76. Taufers, Haug (VI.) v., (I. 46, irrigerwei.se st. Tevffen, s. w. u.), I. 53, 177 — 185(145-6, 96). — Margaretha, Gem. und WitweHugo's v. Taufers (aus d. Hause Truhen-dingen), 177 - 185. — Offmei ( Euphemia ), Mutter Hugo's VI. v. T., I. 182. Temeschburgk (Temesvar), II. 134-Tengelingen - Peilenstein, Gfn. v., I. 10. Teodo, II. 69. Teschen, Hzg. Wladislaw v. Teschen - Glogau, II. 131, 215. — Margaretha, Hzgin. von, s. Gem. geb. Gfin. von Cilli, II. 130, s. Mont-fort-Pfannberg. Tethenoy, I. 125. Teuffen, Tevfen, Tevvffen, Toephen, Tuffen, Tuffen. — Haug v. (?), I. 46, 52, 53, 118, 119, 120, (145 bis 6, 96), 177 - 185. — Margaretha , „Grafinu (unbek. Herkunft), Gem. desselben, I. 52, 53, 119, 120, 177—185- „Teutschen" (d. i. auf dem deutschen Boden),II. 108. Thurn, Hartmann v„ II. 90; vgl. „Turn". Tibein, Hugo v. s. Duino. Tiefen, Tiffen, Tifen, I. 54, 177—185, vgl. Tyven. Tiffer s. Tiiffer. Tirana (Tyrana), II. 67. Tirna s. Tirana. Tirol, Tyroll, I. 39, 43, 45, 53, 63, 68, 70, 83, 93, 94, 96, 113; II- 72, 162, 204, 205, 212. Tiuen, Burg, I. 179; siehe Tiefen. Tiufen, Tiuffen, s. Teuffen. — Hugo, I. 179. Tiufinbach = Teuffenbach, I. 181. Toebein s. Tibein (Duino). Toephen s. Teuffen. Toufers s. Taufers. Traaburg, Traburg (Drau- burg), II. 152, 156. „Trachenberg" (Drachen-burg), Leopold v., I. lOO. — Otto v., I. 100. Trakenstein (Drachenstein i. Zagorien o. i. Seger), II. 156. Traungauer, I. 8, 13, 32, 34, 35, 36, 37, 49- — Kunigunde, Ottokar's V. Gattin, I. 35- — Ottokar V. (VII.), I. 23, 35- Trautsch, II. 156. Treffen, Treuen, Burg, I. 54, 177 179; Gfn. v., I. 179-Trevner(Drevina=Drann), Dienstmannen, I. 35. Trient, I. 94. Trier, II. 65. Triest, I. 26, 30. Trigau, II. 156. Trixen (Truchsen), I. 35, 37, 56. Vgl. Truchsner. Trogelwang, I. 57. Troia, II. 52. Troyan, Trojana, II. 141' Troyanaberg (Passhohe),II. 140. Truchsen s. Trixen. Truchsner, I. 35; Heitel der, I. 105. Truhendingen (Margaretha von, s. Taufers), I. 53. Tsehakathurn (Tschaken-thurn, Tschackenthurn), II. 75, 105, 155, 156, 207. Tsehetsch, Thomas, II. 108. Tuberis s. Taufers. Tuehein, I. 27. Tuchern, I. 57, 81. Tuffen s. Teuffen. Tiiffer, Tiffer, Ty ffer, Tyver, I. 7, 35, 74, 77, 86, 102, 106, 125; H- 156, 157- Tuelach (Dollach), I. 29. Tuempel, Heinricus de, I. 115- Tuenau (Donau, Fluss), II. 66. Tiirkey, Tiirekey, II. 95, 97, 102, 103, 108, 109, 127. Tuffen s. Teuifen. „Turn" (Thurn) im Schall-(Schellach, Schallach-) Thale, b. St. Martin o. Merten, I. 80, 107. — Genannte v. („Turner"): I. 106, 107. — Eberhard der, I. 106, 107. — Ekkhard der, I. 106, 107. — Gebhard der, I. 106, 107. — Gunczel v. d., I. 84, 186. — Hanns der, 106, 107. — Rudolf, Rudolfus de Turri, I. 19, 115. Turnlein, II. 146,154,156. Tuvers s. Taufers. Tvartko (Tvrtko) Štefan, ,,Konig" v. Bosnien, II. 208. — II. (Twartko „Sura", Tvrtkovič), Fiirst von Bosnien, 11.209.210,211. Tyffer s. Tiiffer. Tyrana s. Tirana. Tyroll s. Tirol. Tyven, vgl. Tiufen, Tiefen, Hartneid v., I. 179. — Hartwig v., I. 1-79; Heinrich v., I. 179. Tyver s. Tiiffer. U. Udine, I. 15, 30, 73, 81, 179- Ulrich (Bauer o. Schaffer), I. 82. Ungarn (Ungern, Vngern, Hungern), I. 3, 5, 69, 70, 75, 82, 97, 112; IX. 72, 75, 76, 78, 92, 93, 94, 95, 96, 97, 99, 100, 102, 103, 106,108, lio, 112,117, 118, 119, 120, 121,124. 130, 134, 135, 136, 137, 138,147, 148, 149, 150, 151, 163, 164,168, 204, 205, 207, 212,213,215. Ungnadt, Hanns der, II. 92. Unter-Drauburg, I. 56. Unterkrain siehe Krain (.Mark"). Untersteier s. Steiermark. Urbanus VI., Pabst, II. 76. Uylaki (Ujlaki, Niklas v.), II. 151. V. Valenz, Valencia (Wels), II. 67. Valvasone (Walwasone), Graf Rizardo v., I. 125. Valvasor, I. 109. „Veist", Rudolf der — („Fette",Pinguis),1.106. Veistritz, Veistriez, II. 71, 156, 160. Veit, St., (Ka'.), I. 53. — (Kr.), 1. 81. Veldsperg (Feldsberg), Albrecht, Truchsess v., I, 26. Venedig, II. 204. Venzone (Peuschelsdorf, Friaul), I. 113-Vetrania, Vestrana, II. 67. Veustritz (VVind.-Feistritz), II. 175, vgl. Feistritz. Victring, Cist. KI., I. 71. Vienna s. Wien. Vigaun (Chaczenstein, Katzenstein , O.-Krain), I. 81, 104. Villach, II. 82, 85, 140. Villalta, Geschlecht der von, I. 184. Villanders, v. Engelmar, II. 204. Vindisgratz s. Windischgraz. Vlamie, Otto, r. 115. Vlednyk s. Fltednig. Volkermarkt, I. 11. Volker, Pfarrer v. Frasslau (Volkerus plebanus de Vrazlaus), I. 42, 117. Vrazlautz s. Frasslau (I. 115). Vreudenperch (Freudenberg), Heinrich v., I. 51, 118. Vrowenveld (Frauenfeld), Jakob v., I. 119. w. Wachseneck, I. 53, 182. Walaehey (VVallachei), II. 102. Waldburg, Hanns, Truchsess v., I. 112. Waldemar „der Falsche", II. 204. VValdenberg, II. 156. Waldhausen s. Bischof Ulrich von Gurk. Wallseer (Walseer, von Walse), I. 61, 63, 72, 73,84, 85, 99, 183,185; II. 204. — Anna v., Gem. Hugo's VI. von Duino, I. 184. — Agnes v., I. 61. — Diemuth von, Gemalin Friedrich's X. Freien v. Saneck, I. 61, 91, 107, 109,110,111,(148,110), 185. — Eberhard, I. 61, 119. — Friedrich,1.61,72,122. — Johann, I. 61, 122. — Ulrich, I. 46, 47, 54, 60, 61, 64, 65, 72, 85, 95, 104, 119, 122, 124, 185; Ulrich II., I. 185. Walvasone s. Valvasone. Warasdin, II. 103, 104, 105, 146, 154, 156. Wasen, Geschlecht der v., I. 12. Waydafy, Emrieh, II. 108. Weiehselberg, II. 157. Weinneck, II. 157. Weissenburgk,Weissenburg (Stuhlvveissenburg), II. IOO, 150. Weisseneek, Herrn v., I. 63, 102. — Hartnid v., I. 96, 184. — Hertlein der Weissen-eeker, I. 64. Weissenfels, II. 81, 156. Weisspriaeher Sigmundt, II. 154- "VVeispriaeherin, II. 85. Weitenstein,Weittenstein, I. 5, 7, 11, 74, 77, 80, 86, 97; II. 86, 157. — Nobiles de, I. 11. Weitra s. Vestrana (Vetrania). Welmarsdorf, I. 57. Wels s. Valenz. Wels-Lambach, Gfn. v., I. 13- Wenzel III. von Bohmen s. Pfemysliden. Werdeneck, I. 54. Wernherus, I. 115. Werntho o. Wernher, Bisch. v. Bamberg, I. 83. Wersowez(Bersowez)Eme- rich, II. 108. Westungarn, I. 111. Wien, I. 39, 44, 69, 76, 77, 81, 93, 95, 96, 98, 99, 100, 104, 182; II. 67, 72, 73, lil, 112, 113, 114, 119,136, 143, 144, 169, 170, 206. Wiener-Neustadt, I. 111; II. 44. Wildhaus, VVildhausen s. Wilthausen. Wildon, XI. 157- Willershausen (richtiger Wilthausen) s. Bischof Ulrich von Gurk, I. 99. Wilthausen, Geschlecht der v., I. 12, 99, (156, 134> — Albrecht v., I. 118. — Anna v., Gem. Hugo's VI. v. Duino, I. 184. — Heinrich v., I. 99, 105, 118. — Ulrich v., s. Ulrich B. v. Gurk. Windiseh-Feistritz, I. 48, 49, 83, 89. Windisehgraz, I. 8, 36, 38, 39, 4°, 46, 48, 54,(141, 71 u. 146, 99), 179- Windisch-Landsberg, I. 5, 89, 101. Wippaeh, I. 96, 97. Wirtzburg , Wirzeburch (VViirzburg), II. 67. Wischegradt, Wissegrada, II. 67. Wistucz, II. 156. Wittelsbaeher, I. 12, 94; II. 204. — K. Ludvvig der Baier, (Oberbaiern), I. 49, 68, 69, 70, 71, 87, 92, 93, 94; H- 174, 204. — Ludwig, Herr v. Tirol, II. 204. — Heinrich von Nieder-baiern, I. 69. — Otto von Niederbaiern, I- 43- Wittowecz (Wittobecz), Witowec, Jan, Jann (Jo-hann), II. 85, 86, 87, 100, 101,103,104, 105, 106,107,116,131, 132, 136,137,138,139, 140, 141,142,147,150, 151, 152,153,154,155,215. Wlack (Wlad Drakul, Woj. der Walachei), II. 119. Wladislaw, erster jagello-nischer K5nig v. Polen, II. 208; Konig v. Polen u. Ungarn, II. 97, 102, 103. Wlschalkus, I. 115. Wollan, I, 74, 80, 107. Wolkenstein, Geschlecht der von, I. 12. Worms (Wurms, Wurnitz), I. 64; II. 9- Wossen (Bosnien), II. 72. Wossner, ein, II. 88. Wregg s. Pregut. Wurmberg, II. 105. Wurms, Wurnitz s. Worms. Wurtzland (Burzenland), II. 81. Wutschin, II. 156. Y. Ygla s. Seclavia. Yrfibripolis s. Regenspurg. Z. Zablek s. Sabiak. Zaeckel (Szekely), II. 105, 108. Zara, II. 204. Zauchen, I. 57. Zeiring, I. 57-Zeltschach, Gfn. v., 1.14,15. — Poppo, I. 11, 14, 15. --II., I. 14, 15. — s. Friesach-Zeltschach. — Pfannberger, I. 55. Ziladi (Zilladi = Szilagyi) Michel (Miehael), II. 122, 124, 149. Zistanesfeld-Gau s. „Zitili- nesfeld"-Gau (pagus). Zitilinesfeld-Gau (pagus), I. 3, 6. Znaim, I. 47. Zobelsperg, II. 156. Zoll (= Zollfeld) = Gra-dusolium, II. 66. — Benedictus v., II. 107. Zur Erlauterung des Verzeichnisses der graflichen Burg-Giiter, Lehen und Pfandschaften in der Cillier Chronik, Cap. 43-47, (S. 155—157 des Abdr.), (sovveit constatirbar in den heutigen 00. NN„ alphabetisch und nach Landern geordnet): I. Steiermark. Altenburg, Cilli, Feistritz (Windiseh), Forchteneck, Heggenberg, Horberg, Hoheneek, Kaisersberg, Konigsberg, Lemberg, Liechtenstein, Montpreis, Ostervvitz, Pack (Thurm an der), P61tschach, Rabensburg, Radkersburg, Sachsenfeld, Salden-hofen, Saneck, Schallthal, SchSnstein, Stettenberg, Tuffer, Weitenstein (Thurm zu —), Wildon. II. Karnten. Drauburg (Ober-), Drauburg (Unter), Landskron, Ortenburg, Spital, Sternberg. Krones: Cillier Chronik. 15** III. Krain. Adelsberg, Erkenstein, Fladnitz, Friedrichstein, Gortschach, Graschen, Gurkfeld, Kastel, Katzenstein (Vigaun), Krupa, Laas, Landstrass, Libec, Mayhau, Metlik, Neuhaus, Ortneck, Osterbelz (Osterberg?, Osterc?), Pillichgraz, Pollau, Radmannsdorf, Ratschach, Reifnitz, Rudolfsvverth, Sanabor, Seissenberg, Siebeneck, Thurm an der Kanker, Thurm ob Neuhaus, Thurm ob Ratschach, Waldenberg, Weichselberg, Weissenfels, Zobelsberg. IV. Windische Lande (Zagorien, Murinsel, Slavonien-Kroatien). Agram, Drachenstein, St. Jorgen, Kamenitz, Kopreinitz, Krapina, Medvec, Nedolic, Rakonitz, Samobor, Trigau, Trautsch, Tschakathurn, Warasdin, Wistuc. Verbesserungen von wesentlichen Textfehlern und Erganzungen. I. Theil (Saneck-Cillier). S. 12, Z. 6 v. o. (Truchsen) = von Trixen in Karnten, gehoren eigentlich zum Karntner Landesadel und vvurden deshalb in Klammer gestellt. S. .16, 2. Abs., Z. 6—7 v. o. st. bevvegt sich nicht, 1. bewegt sich nicht immer, u. st. individualisirt sich unabhangig, 1. individualisirt sich oft unabhiingig. S. 26, Z. 12 v. u. st. Hartnid V., i. H. III. S. 20, Z. 8 v. u. st. Wilheim von Heunburg, 1. Ulrich v. H. S. 30, Z. 5 v. u. st. 20. Mai, i. 29. Mai. S. 35, z. Z. 6 v. o. Heinrich V. in der allg. Herzogsreihe Karntens, in der Sponheimer Herzogstafel Heinrich II. S. 45, Z. 11 v. o. st. 26. Februar, 1. 28. Februar. S. 46, Z. 19 v. u st. Hugo v. Taufer's, i. H. v. Tevffen. S. 69, Z. 5 v. o. st. capitaneus Carniola et Marchia, i. cap. Carniolsfi et Marehite. S. 110, Z. 3 v. u. st. Ditmut, 1. Dietmut. S. 122, Z. 17 v. o. st. hub wir im geltibt, 1. hat) w. i. g. S. 124, Nr. VIII. Regest. — st. belehnt die Grafen Wilhelm von Cili, seinen Neffen Herman von Cilli —- 1. belehnt die Grafen Wilhelm und Hermann II. von Cilli, des Ersteren Vetter..... S. 125, vgl. Muchar (Regg. Oe. GArch. 1849), Nr. 41 und Goeth Regg. Mitth. VII.. Nr. 258 (auszugsweise). II. Theil (Cillier Chronik). S. 10, Schmutz top. Lex. d. Stm. IV., Anh. LI., hat den Namen Vinkh Georg richtig angemerkt, irrt aber, wenn er sagt 1542, copirt von Haid J. Fr. J. U. D. 1691! Haid ist nur der Name des spateren Besitzers. S. 38, Cap. 6, 4. Alin., vgl. die Berichtigung des iiber „Adelheid v. Oettingen" Gesagten in der III. Stammtafel. Cap. 7, „(s. w, u.)" bez. sich auf S. 200 u. III. Stammtafel. S. 144, Cap. 39, Z. 11 v. o. st. solches Abtrettung, 1. solehe ab. u e. f M "O S v X : s-g to m to % v tO " S m O -a . m E 3 „ ~ v «Jj <žl X '•S, .bjO w S, č/5 bjo « * i p o u J: K .S i a rt t M ~ H 3 3 a < u A) 1 rt ~ C R 1 S S o ^ * s »s W ^ S «i » E ° -S C (4 J E •S x 1 § M B s r rt .o *o u :3 P, g ^ S r •2 5 O II W i: o "O -C co 2 C S | ™ I & M 1) 4> -O •-do 13 d, « O .C! .2 fc t- O • K •5 • ■a E r n S -o 3 | H 13 O) « '— •S - IS fe •g .3 p v 3 a i 2 TJ c f« 3 J" NO C £ c d E P, •B " o X o « 3 M u -o iS " t5 F a .S 2 B £ E u •8 a — V 0) C J -o -i« e 8 « ff V V tuo T3 JS « > •H E IŽ ? ^ t o sos s ^ o d a c S F, S -2 S H d rt -a VO vO S -o c/5 co" t> -a M ts ts t-: C/5 CJ t) ll! < 4) O tO U tU C?N 7 '3 J "bfl > 00 r rrt f) "o Ov VO c/5 PH fO C/5 u W> D o *V 'JZ -C < 4) u o '-a (/J o d bfl 3 O "bij > "M > Q "bč > *- i- 0 i : -a 1 3 rt in 5 K S g v r M K -O > M " . B c H < S <; .E co W ž s 5 rt C/3 s o S S m % 'hr 7) t--. T3 ii ^ J? « s "J § ^ i < '-5 ^ r S I S? J I Jš y to o ^ * p m M S E ■S s s I ° s u B G h « W v v P o : £ % £ s '5 M Q «3 S tO to 3 JJ O O S . . E m w O a u « 7 2 f I ■S S - ~ > -a < 3 2 -H "2 vj O T3 o ^ 'C J: p. U) 'JJ ^ a t>. r to ■s » > j: p, o i 3 te 3 - ; X C Q 'v ta •"H Cv < c/5 00 d vo" c/5 •j C E _ M — m fa Š .12 Im g i J5 « > "rt Stammtafeln. I. Genealogische Tafel. Wahrscheinliche Herkunft und Urvenvandtschaft der Freien von der San und Saneck. Die Grafen von Soune - Friesach - Zeltschach: Wilhelm, Gatte der h. Hemma, Stifterin der Gurker Kirche (f 1045), und dessen Sohne f c. 1035—1036. Liutold, Wilhelm's Bruder, wahrscheinlich der Ahnherr der Sippen: Soune-Playen (Plain) und Zeltschach - Heunburg - (Peckach = Peggau) = Pfannberg. Dessen muthmasslicher Sohn: Askuin, Graf, 1032 urkundlich als Blutsverwandter der h. Hemma und 1045 als Vogt der Gurker Kirche bezeichnet. a) Die Sippe Soune-Playen (Hardeek). Briider (Nachkommen Askuius): Starkhand (? II.), 1103, urk. als »marchio de Soune", Markgraf a. d. San und Vogt von Gurk angefiihrt, f vor 1130, wahrsch. ohne Nachkommen. Ulrich, 1103 urk. als Bruder Starkhand^ bezeichnet. \Verigand, Graf, 1130 noch »Vogt von G ilrk" genannt. Gebhard (I.) von Soune, wahrscheinlicher S. Ulrich's, urk. 1130—1144 genannt; Ahnherr der Freien von San-Saneck. b) Die Sippe: Zeltschach - Heunburg - Pfannberg (Peckach = Peggau). Wahrseheinliche Bruder (Nachkommen Liutold's, muthmassliche Bruders-Sohne Askuin's). ■Wilhelm (I.) von Heunburg, Poppo, Graf von Zeltschach, urk. 1103 als solcher angefiihrt, verwandt od. identisch urk. 1103 angefiihrt. (Sein Bruder mit Wilhelm v. Puzzuolo (Pozul im Friaulischen). ist wohI Berthold, 1090 —1106 Bischof von Gurk). Liutold von »Playen«, wahrscheinlicher Sohn Werigand's. Ahnherr der Grafen v. Playen, die sich von Konrad I. (f c. 1200) ab auch von »Hardeek« schreiben. Piligrim v. Hohen- Poppo. Otwin, wart-Puzzuolo, 1135 als vater d. Gfn. f nach 1144. S. Sohn aus Bruder Ulrictvs (I.) der Ehe mit einer T. Piligrim*s u. Wilhelm's Gfn. v. Tengelingen- genannt. (II.) von Peilsteln. Heunburg. Giinther, urk. 1140 marchio de Sonne (Markgraf a. d. San) u. v. d. Admonter Chronik auch »marchio de Cylia« (Cilli) gen. f kinderlos vor dem Vater. Poppo II., »Graf von Zeltschach« (urk. IJ31) f vor 1140. Rudolf von »Pekach« — Peckach (Peggau i. O.-Stmk. )II36 urk. gen. Ahnherr der 1237 zu »Grfn.« v. Pfannberg er-hobenen Freien von Peggau. II. Genealogische Tafel. Die Freien von San-Saneck und Lengenburg (Lemberg) 1120—1341. I. Gebhardt (I.) »von Soune«, urk. 1130—1144 gen. Gemalin unbekannt. 2. Leopold (I.) »von San«, »Saunien« (1146), Bruder o. Sohn. Gem. unbekannt. 3. Gebhardt (II.) »von Sounek« (Saneck) auch »von Lengenburg« (1235), urk. 1173—1237 genannt (Neffe o. Sohn Leopold's I.). 4. Konrad (I.) »von Lengenburg« und »Saneck« (urk. 1222—1241 angefiihrt). 5. Leopold (II.) »von Lengenburg« (1224), Konrad's Bruder o.. Vetter. Gemalin dem Namen nach unbekannt, aus dem Hause Peckach-Pfannberg. 6. Gebhard (III.), »erstgeborner S. Konrad's I.«, urk. 1255—1291 gen. S. Gemalin: Elisabeth (1267), unbek. Herkunft, wahrscheinlich a. d. Sippe der Herrn v. Ort-Mureck-Kranichberg. 7. Konrad (II.), wahrscheinlich unvermalt, f 1262, sicher vor dem 1. Sept.; wahrsch. auch vor dem 14. Mai. 9. Leopold (III.), urk. s. 1255 angefiihrt, f c. 1286. Gem.Margaretha »Grafin« (v. Heunburg, T. Ulrich's II.), in zweiter Ehe (1288, nach dem 23. Marz) mit Ulrich (IV.), Gfn. von Pfannberg vermalt. 8. Ulrich, 1255—1314 urk. gen. (f vor 13x8); 1264 und 1265 »von Lengenburg«. Gem. (1. hypothetisch; a. d. Sippe Herberg-Scherfenberg; 1265 als »domina de Lengburg« angefiihrt. 2. (einzige ?): Katharina, urk. 1369, 1377 angefiihrt von ihren Enkeln; T. UIrich*s II., Grafen von Heunburg, Schwester Margarethens und Elisabeth*s) s. 1288, April. Ueberlebte ihren Gatten. Schwestern der genannten vier Bruder (6—9) \ 1. Sophia (urk. 1264), vermalt mit Friedrich (V.) von Pettau (t c. 1277). (welche urk. bekannt sind): / 2. Anna (urk. 1307 schon als f bezeichnet), Gem. Seifried-S des Jiingern und Mutter Ulrich's von Mahrenberg. 10. (In der von Hahn cop. Hdsch. der Cillier Chronik auch als »zehender« Freie von Saneck bezeichnet), Ulrich's und Katharina'S (s. o.) einziger Sohn : FRIEDRICH (1318, 21. Juli noch minderjiihrig; 1322, Janner schon grossjahrig, 1341, 16. April zum Grafen von Cilli erhoben, f (nach gewohnIicher Annahme 1359, 9. August), zw. dem 16. Februar und 15. Marz 1360. Urkundlich bezeugte Gemalin: Diemut von \Vallsee (1330, 29. December als solche gen.), Tochter Ulrich's I. v. W. (Begriinders der Grazer Linie der Wallsee, Schwester Ulrich's II., Friedrich's und Johann's v. W., f vor 30. November 1357. (Die angebliche e r s t e Gattin Anna, Prinzessin v. Sachsen urk. nicht nachweisbar). Schwestern: Einzige, urk. gen. Anna, 1314 als Braut Otten's, S. Otto*s II. v. Liechtenstein, angefiihrt. Sohne: Ulrich (II.), I. und Hermann I., »Grafen v. Cilli«, geb. seit 1331, s. III. Tafel. Tochter : 1) Katharina, um 1353 verm. mit Grafen Albert IV. (f 1374) v. Gorz. 2) Anna, 1354 (12. Juli) gen. als Gattin Ott's, Gfn. v. Ortenburg (1376, Witwe, s. III. Taf.). Als Verwandte angefiihrt: 1) »Vetter« Friedrich v. Herberg, Gatte der Grafin Anna v. Sternberg (1322), Witwe 1332 (nennt Friedrich den Freien v. Saneck ihren »Oheim«; 2) »Schwager« (1333 urk. a.) Konrad v. Auffenstein, Gem. Diemut, (aus welchem Hause? Wallsee? Pfannberg? denn auch Ulrich V., Graf von Pfannberg, Gatte Agnesen's, Schwester Diemut"s von Wallsee, der Gemalin Friedrich's von Saneck, wird 1333 als »Schvvager« des Auffensteiners und dessen Gattin angefiihrt); 3) Elisabeth, Gem. Heinrich's von Montpreis, eine Pfannbergerin, Schwester Ulrich's V. ; 1339 nennt ihr Gatte deshalb den Sanecker seinen Schwager. 4) Andreas, Graf von Giissing, 1357, 30. November in der Jahrtagsstiftung Friedrich's I., Grafen von Cilli, nach dessen Kindern und Mutter als Verstorbener und angefiihrt. ___ Genannte von »Saneck" — ,,Lengenburg", als Dienst- und Lehensmannen der Freien von Saneck, die ihre Pradicate fiihrten, a) ,,Saneck" s 1147 Wolfkang; 1235 Rudolf, Friedrich, Eberhard; 1242 Friedrich, Heidenreich; 1270 Wernher; 1286 Eberhard; 1288 Ortolf; 1334—1355 Rudolf u. Wetzmann. — 6) „Lengenburg" (Lengenberg, j. Lemberg): 1238 Popo, 1260 Popo, Weriand, Gebhard („Briider") ; 1271 Friedrich; 1278 Herbord. III. Genealogische Tafel. Das Grafenhaus Cilli 1341 — 1456. 1. Friedrich I. (s. II. Tafel) 1341—1360. Gem. (s. II. Tafel) Diemut v. Wallsee, f 1353—1357. (Die angeblich erste Gattin, Anna v. Sachsen bleibt unervveislich '). 2. Ulrich I. (II), geb. c. 1331 2), f 1368, 26. Juli. Gem., einzige, s. 1360—1361 Adelheid, geb. Gfin v. Ortenburg, verwitwete Gfin. v. Oet-tingen3), i" 1391, 17. Aug. s 5. Wilhelm, geb. c. 1361—1362, f 1392, 19. Sept. ^Verlobte (1373, 24. Oct.) Elisabeth, T. des Gfn. Mainhard VII. v. Gorz9); Gem. s. 1382, 27. Marz, Anna, T. d. K. Kasimir v. Polen, des letzten Piasten 10). Anna, 1400, 5. Nov. verlobt, 1401 Febr. vermalt mit dem ersten jagellonischen K. Polens: Wladislaw I. (II. 1386—1434) 11). K. Wladislaw II. (III.), K. v. Polen u. Wahl-konig Ungarns 1434 bis 1444. 3. Hermann I., geb. c. 1332—1334, i* 1385, 21. Marz. — Schwestern: Gem. s. 1360 — 1361 Katharina, T. Stephan*s a) Katharina, 1. Gem. s. 1353 Grf. Albert IV. v.Gorz 5) Tvartko I. (Tvrtko), »Kbnigs v. Bosnien *). (-j-1374); 2. Gem. s. 1377 Hanns Truchsess v. W a 1 d b u rg. 6) Anna, Gem. s. 1354 Gf. Ott v. O r t e n b u r g; 1376 Witwe fi). Hanns, f 1372, 29. April 1369 verlobt mit Mar-garetha, T. des letzten Grafen von Pfannberg 7). 4. Hermann II. f 1435, 13. Oct., »Gf. v. Cilli, Ortenburg und im Seger". Gem. Anna, T. des Gfn. Heinrich VIII. v. Schaun-berg, 1377; f um 1396 8). K. Kasimir I (IV). 1445 bis 1492, Gem. Elisabeth, T. K. Albrecht's II. und Elisabeth's, T. K. Sigis-mund's d. Luxemburgers. 6. Friedrich II., geb. nach 1377» f 1454» 9» Juni. - 1436 »gefiirsteter« Graf v. Cilli, -f* 1454, 9. Juni. Gem. 1. s. 1388, Sept., Elisabeth, T. Gf. Ste-phan*s d. a. v. Frangepani, Modrusch und Veglia, ermordet 1422-12). (Gem. 2. in geheimer Ehe: Veronika v. Tesche-nitz o. Desnic, 1422—1427? im Bade ertranekt 18. Oct.) 13). Hermann III., ■ f 1426, 30. Juli14). 1. Gem. Elisabeth, geb. Grafin von Abensberg, Witwe d. Gfn. Ulrich II. v.Sch a u n-berg s. 1403 15). 2.Gem. Beatrix, Ludwig, even- — Hermann natiir-tueller Erbe der licher,spater legi-Grafschaft Orten- timirter Sohn,i4i2, burg iQ), (f 1414 25. Juli, Bischof oder 1420?) von Freising. 29. Marz 1421 B. v.Trient, i* jedoch schon 1421,13. December 19). Anna, 1400, 5. Nov. verlobt, 1401 Febr. vermalt mit dem ersten jagellonischen K.Polens: Wladislaw I. (II. 1386—1434) ")• K. Wladislaw II. (III.), K. v. Polen u. Wahl-konig Ungarns 1434 bis 1444. K. Kasimir I (IV). 1445 bis 1492, Gem. Elisabeth, T. K. Albrecht's II. und Elisabeth's, T. K. Sigis-mund's d. Luxemburgers. 6. Friedrich II., geb. nach 1377, J- 1454, 9. Juni. - 1436 »gefiirsteter« Graf v. Cilli, "f* 1454, 9. Juni. Gem. 1. s. 1388, Sept., Elisabeth, T. Gf. Ste-phan's d. a. v. Frangepani, Modrusch und Veglia, ermordet 1422 1-). (Gem. 2. in geheimer Ehe: Veronika v. Tesche-nitz o. Desnic, 1422—1427? im Bade ertranckt 18. Oct.) <3). 7. U 1 r i c h II. (III.), S. der ersten Ehe Friedrich's II., erm. 9. Nov. 1456 zu Belgrad, der letzte Cillier. Gem. Katharina, Tochter d. Serben-fiirsten Georg Brankovič, Schwester der Sultanin Mara. Friedrich III. ? "f a's Karthauser von Seitz -1). (Hanns, natiirlicher Sohn, 1447, 15. Nov. vom Papste legitimirt) --). Hermann III., -+ 1426, 30.Juli"). 1. Gem. Elisabeth, geb. Grafin von Abensberg, Witwe d. Gfn. Ulrich II. v.Schaun-berg s. 1403 «). 2.Gem. Beatrix, T. Hzg. Ernst*s v. Baiern ie). L u d w i g, even- -tueller Erbe der Grafsehaft Ortenburg '■), (f 1414 oder 1420?) Hermann natiirlicher,spater legi-timirter Sohn,i4i2, 25- Juli, Bischof von Freising. 29. Marz 1421 B. v.Trient, f jedoch schon 1421,13. December Margarethe'1), f 22. Juli 1480 (letzte Cillierin). 1. Gem. Hermann, Gf. v. Montfort-Pfannberg f 1444. 2. Gem. WIadislaw, Hzg. v. Teschen-Glogau f 1459. Hermann IV. t >452. G e o r g t 1443 als Kind Elisabeth, 1444 verlobt =0) mit Hanns von Gorz, dann mit Ladislaus Hu-nyadi, f 1455- ■3). Tochter Hermanns II.: 1. Elisabeth f c. 1426, s. A. 1400 verm. mit Graf Heinrich IV. von Gor: 2. Anna, s. 1405, Aug., Gem. Niklas' d. jiingeren von Gara J4). _3. Barbara, s. 1406 o. 1408 Gem. K. S i g i s m u n d's -ž) (1437), f 1451, n. Juni. K. Elisabeth X A 1 b r e c h t (V.) II. von Oesterreich, K. von Bohmen und Ungarn. K. Ladislaus d. Nachgeb., f J457. Elisabeth, Gem. K. Kasimir v. P o 1 e n. — Anna, Gem. Hzg. Wi!h. v. S a c h s e n. Literatur zur Geschichte und Genealogie der Cillier. Froelich a. a. O. (Stammtafel und urkundliche Erlauterungen). Casar, Ann. Styriae, II. und III. Bd. Bergmann, Das Miinzrecht der gefursteten Grafen von Cilli und die denselben falschlich zugetheilten Miinzen der Reichsgrafen von Erbach, Wien. Jahrbiicher f. Liter., 103. Bd., ABI. 29—39 (mit sehr sorgfaltigem Stammbaume). Orožen, Kronika eelska (1854, mit Stammtafel). Supan, Die vier letzten Lebensjahre des Gfn. Ulrich II. v. Cilli. Wien, 1868 (mit Stammtafel nach Orožen, der sich vvieder an Froelich halt). Anmerkungen und Belege. ') Vgl. iiber die Unvvahrscheinlichkeit o. den Text S. m. Ferner spricht gegen diese angebliche Ehe der gewichtige Umstand, dass weder in der Jahrtagsstiftung Friedrich-s I. v. Cilli v. 30. Nov. 1357, noch in der v. 1360, 16. Febr., wo doch der ganzen Familie gedacht wird, jener Anna Erwahnung gesehieht. In der ersteren heisst es: vmb vnsrem genaedigen herren graf Fridreichen von Čili, vmb seinew chint, vmb seiner lieben wirtinne graivinn Dyemueten sel, der got genad .... in dieser" vm vnsern genedigen herren graf Fridreichen von Cyli vm seinew chind von seiner liben wirtin graevinn Diemuten sel, der got genad . . . Das Argument dass keine von beiden Tochtern Friedrich's I. v. Cilli den mutterlichen Namen Die t mu t fiihrt, wohl aber der Name der einen, Anna, mit dem jener unerweislichen Anna v. Sachsen zusammenstimmt, kann nicht massgebend sein. Ueberdies rechtfertigt keine mir bekannte genealog. Quelle die Angaben des ohnehin unverlasslichen Bothe. 2) Da Ulrich I. (s. d. Text des Schlussabschnittes) schon 1346 Kriegsdienste, wenn auch nur als Knappe, leistet, 1330, 29. Dec. aber die Ehe seines Vaters noch kinderlos war, so muss die Geburt Ulrich's 1331 angesetzt werden. Unter der Voraussetzung, dass seine Schwestern auch von der gleichen Mutter slammten, hat er daher auch als Erstgeborner iiberhaupt zu gelten. 3) Froelich und alle spateren, auch mich eingereehnet, s. Al lg. deu. Biogr., Art. Cilli, S. 262, und ebenso noch in diesem Werke, S. 38, haben diesem Cillier zwei Frauen beigelegt, eine von Oettingen (wie sie die Cillier Chronik, 6. Cap., s. o. S. 72, nennt) und eine Grafin von Ortenburg. Es ist dies aber eine und dieselbe Person, wie dies folgende Urkunde beweist, 1361, 5. Dec., Rohitsch (Orig. StA., Cop. LA. Nr. 2801» )': Chunz Ruppel von Augsburg („Awspurch«) quittirt dem Gfn. Ulrich v. Cilli iiber 200 Gulden fur die zur Aussteuer der Grafin Alheit (Adelheid), Ulrich"s Gattin, gelieferte Waaren, und da heisst es: von der haimstewr vnd morgengab wegen der genanten meiner genedigen vrowen graifinen Alhaiten von irem voderem wirt, dem edlen herrn graf Albrecht von Ottingen seligen Froelich S. 61 kennt ihn auch, wusste aber nicht, dass er als friiherer Gemal Adelheid's aufzufassen sei und hielt Letztere zufolge der ungenauen Angabe der Cillier Chronik fur eine Descendentin oder Seitenverwandte dieses Gfn. v. Oettingen. Da er aber andererseits aus Urkunden die Ortenburgische Herkunft einer Adelheid als Witwe des Gfn. Ulrich I. v. Cilli entnahm, so hielt er diese fur eine von der ersteren Adelheid versehiedene Person und meinte, dass der Cillier schon bald nach 1361 (!) eine zweite Ehe, mit einer Ortenburgerin, eingegangen wiire. Es ist aber eine und dieselbe Adelheid, welche als Witwe in der Urkunde vom 7. Marz 1371 (Orig. StA., Cop. LA. 3103) den Gfn. Ott v. Ortenburg (Gatten Anna's, der Schwester Ulrich's I. v. Cilli) ihren »liben Bruder" nennt. In einer der letzten von ihr ausgestellten Urkunde, 1384, 17. Janner (Orig. LA. 3478), findet sich ihr Siegel: oben und unten ein sehreitender Lowe, zwischen ihnen der getheilte Wappenschild: zwei herzformige Schilder neben einander, rechts drei Sterne (das Heunburgisch-Cillische), links drei Fliige (das Ortenburgische Wappen). Das Sterbedatum dieser Adelheid v. Ortenburg, verwitweten Gin. v. Oettingen und Cilli miissen wir auf die Biirgschaft des Lazius hin, de republ. Rom. A. XII., Cap. VI., S. 993, dem zunachst Froelich (S. 61) folgte, annehmen. 4) Froelich S. 75 ist iiber die Abstammung dieser bosnisehen Elisabeth im Zvveifel. Dass sie jedoch eine Tochter Tvartko's I. und Schwester Tvartko's II. Tvartkovič, natiirlichen Sohnes ihres Vaters, war, ist sichergestellt. S. das eventuelle Testament des Letzteren v. 2. Sept. 1427. Aschbach, G. Sigism., III., 273 und Kiajč, Bosna, II., 268. ") Ueber Katharina vgl. Froelich S. 58. Seine Angabe, dass schon 1348 dieselbe in erster Ehe mit Gf. Albert IV., S. Albert's III. v. Gbrr und der Eufemia Utehild v. Matsch, anzunehmen sei, ist wohl problematiseh. Czornig, Gorz und Gradišča, Stammtafel S. 948 setzt das Jahr 1353 an, was jedenfalls als Zeit-punkt der Ehe wahrscheinlich ist; von 1354 ab steht sie sicher. 1386, 27. April (Bruck im Aargau) (Orig. Wiener StA., Reg. i. LA.) urkundet sie noch gemeinsam mit ihrem Gatten iiber ihr Leibgedinge: Landstrost, Stettenberg, Rudolfswert und Weichselberg. 6) 1376 war Anna bereits Witwe. Ihr Sohn Friedrich war der letzte der Ortenburger. ') Vgl. dariiber Tangi, Pfannb. II. A., S. 290—291 (72—73 Sep. A.). Hiezu sei noch die Urkunde v. 1368, 9. Mai gefiigt (Orig. StA., Regest LA.), worin Gfin. Margarethe, Witwe des letzten Pfannbergers Hanns (f 1362, Nov.), geb. Gfin. v. Schaunberg und deren einzige Tochter, Margaretha, den Patriarchen Marquard v." Aquileja.benachriciitigei:t das« der Pabst die Heirat der Uetztftren mit Hanns v.Cilli gestattet habe. Es war also Dispens von Verwandtschaftshmdermssen nothwendig.' s) Froelich, S. 81—82 und Casar III., 687 fiihrten eine Elisabeth v. Schaunberg statt der Anna ein; desgleichen ihnen folgend Orožen und Supan. Bergmann a. a. O. hat schon (1843) das Richtige. Auch ich hielt dessungeachtet (s. m. Abh. ii, die Cillier Chronik v. 1873 u. Allg. deutsche Biogr. S. 259), an der Froelich'schen Anschauung fest, verfiihrt durch eine falseh datirte Urkunde b. Apostelen, worin 1371, 27. Janner („nachsten Montag vor Lichtmessen«) ein Heiratspact zwischen Grafin Elisabeth derverwitweten Schaunburgerin mit Hermann dem »Aelteren« (Hermann I.) betreffs ihrer neuen Ehe mit dessen Sohne Hermann dem »Jiingeren« (Hermann II.) verzeichnet erscheint, und iibersah die durch Stiilz (Abh. ii. d. Schaunberger, Denkschr. der kais. Akad., XII. Bd., 1862) erwiesene historisehe Unmoglichkeit dieser Urkunde (vgl. w. u. Anm. J5). Dieselbe gehort namlich zum J. 1401, 7. Febr.'(„am nagsten Montag nach vnser Frowntag der Liecht-messen", Kurz, G. Oesterreichs u. Hz. Albr. IV., I. Bd., S. 76, Note; vgl. Stiilz a. a. O., Regg. Nr. 736, S. 308) und betrifft die Ehe der Witwe Ulrich's I. von Schaunberg (f 1373, 6. Marz) mit Hermann III., Sohne Hermann's II. — Die Heirat zwischen Anna, dritten Tochter H e 1 n r i c h's VIII. Gfn. v. Schaunberg, fand 1377 statt (Stiilz, Regg. Nr. 614). Ihren Tod stellt Stiilz z. J. 1396 und folgt hierin Froelich (S. 82). 9) Vgl. Froelich S. 63. >°) Vgl. o. die Belege S. 38—39. ") Dlugosch, hist. Pol., Leipzig A. 1712, I. Bd., S. 166 ff. '-) Vgl. o. II. Abth. S. 39. Vgl. Froelich S. 77, 78, der das Testament Hermann's II. v. 23. Juni 1396, Ciili (vgl. Apostelen VIII., 82, 20), angesichts der Tiirkenfahrt, heranzieht, worin er auch bereits der kiinftigen Gattin seines Erstgebornen (die Reihenfolge der Sohne wird genau angegeben in den Urk. K. Sigismund's v- 1399. 27. Janner, Fejer X., p. 2, S. 633-639: Friedrich II., Hermann III., Ludwig), Elisabeth, gedenkt und seinem Vetter Friedrich Gfn. v. Ortenburg auch die entsprechende Verheiratung seiner Muhme Anna, T. Wi!helm's, ans Herz legt. - Da Friedrich II. erst nach 1377, dem J. der einzigen uns bekannten Heirat seines Vaters, zur Welt kommen konnte, so erscheint die Angabe des Aen. Sylv., er sei iiber die achtzig alt gevvorden, gar als N e u n z i g e r gestorben (f 1454!), nichts weniger als zutreifend; denn man kann nur an 77—78 JJ. denken. ») Die Chronologie der Ermordung Elisabeth's und der zweiten (geheimen) Ehe Friedrich's mit Veronika ist noch immer fraglich. Wir kennen nur den Todestag der Letzteren aus dem Seitzer Nekrologe. Vgl. Froelich S. 94 u. o. S. 40. ✓ Der Tod Hermann's III., s. o. S. 40. ") S. S t ii 1 z a. a. O., S. 202. Die Heirat Hermann's III. von Cilli in erster Ehe mit der verwitweten Schaunbergerin fand um Pfingsten 1401 statt. Elisabeth war aus dem Hause Abensberg (»Abelsberg«). Altgraf Hermann II. erscheint 1401-1412 als V o r m u n d des Sohnes Elisabeth's erster Ehe, Gf. Hannsen v. Schaunberg. 1(t) S. o. S. 40. In zweiter Ehe erscheint die verwitwete Beatrix v. 1. Sept. 1427 ab. ") S. o. S. 40 und"Grotefend, Stammtafeln d. schles. Fiirsten. Breslau, 1875, S. 14. Wladislaw f noch 1. Oct. 1459 und nicht 1463, vvie Bergmann nach Froelich angibt. ») Als Ortenburger Erbe hat er s. der urk. Verfiigung des letzten Ortenburger's v. 1377. 23. Nov. zu gelten. S. 1414 begegnet er uns nicht mehr urk. Das Todesjahr 1417 ist problematiseh. S. Froelich S. 100. - ») S. Froelich S. 100 f. und die A. des Werkes v. Arenpeck, de gestis episc. Frisingensium, b. Deutinger, Btr. z. G. der^Kirche Freising, III., S. 530—531. Vgl. Froelich S. 112 f. 21) u. -3) desgl., Froelich S. m—112 u. s. o. S. 41. ~3) S. o. S. 39- ") Desgl. 1406, 18. April, Fejer, X., 4., S. 473, spricht K. Sigismund bereits v. Gfn. Hermann II. als socero nostro carissimo. Windeck handelt gar v. 1399 als dem Zeitpunkte der Ehe. Aschbach, I., 123 ff., spricht sich fur das J. 1408 aus und betrachtet das friihere als Verlobung.