Ar. 83. Sonntag, den 15. Kctober 1882. VII. Zahrgang. Ciüirr Zeitlllig. Erscheint jeden Donnersiag nnd Sonntag Morgen?. — Pri«umkratioiisbcl>iiM«stcn: Kür Cilli sammt Zustellung ins Haus ganzjährig fl. G.—, haldjährig st. 3.— vierteljährig fl. 1.50, monatlich 55 kr. Mit Poslversendung ganzjährig fl. «!.<«». halbjährig st. '6.20, vierteljährig fl. 1.60. — Redaction unk Administration: Herren -gösse Nr. tt. Sprechstunden des Redacteurs täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage, von 1»—IV Uhr Vor- und von :t—6 Uhr Nachmittags. — Inserate werden billigst berechnet. AuSwärt» nehmen Inserate stlr die «Cillier Zeitung" alle bedeutenderen Annoncen-Expeditionen an. Russische Wühlereien. Es gehört schon fast zu einer periodisch wiederkehrenden Erscheinung, daß, wenn der Herbst seine weißen Nebelschleier zu weben be° ginnt nnd die Ernte schon lange eingebracht ist, die nie erstickte Agitation aus der Balkanhalb-insel lebhafter hervortritt, daß um diese Zeit plündernde Banden unter dem theilweisen Schuhe der längeren Nächte ihr lichtscheues Handwert wieder aufnehmen und unter dem Scheine eines ungestümen Freiheitstriebes zu raube» und mor-den beginnen. Von officieller und offiziöser Seite wurde zwar die südslavische Rebellion in den occupirtcu Provinzen, welche ungezählte Millionen Gulden österreich-nngarischer Steuer-zahler verschlang — die blutigen Verluste gar nicht zu rechnen — für erloschen erklärt, — allein die rauhen Thatsachen denientirrn nun wieder die Phantasien der PreßfondS-Kostgänger. Mit trauriger Deutlichkeit weisen diverse Anzei-chen darauf hin, daß die Bevölkerung weit davon entfernt ist, die österreichische Oberherrschaft als zu Recht bestehend anzuerkennen. Tausendköpfige Freischärler-Banden durchstreifen das vom Gebirge wildzerklüftete und für einen Guerillakrieg vorzüglich geeignete Land, raubend und Gewalt-thaten verübend und die Bevölkerung zu neuem Ungehorsam aufreizend. Und Montenegro, dessen Fürst sich in Rnßland das nöthige Geld zur eventuellen Beköstigung dieser Freibeuter geholt hat, bietet ihnen einen willkommenen Hinterhalt, sind es doch die slavischen Brüder, die Ratio-nalhelden, welche zur Ehre und zum Ruhme die von rechtsweg-n ihm gehörigen Länder in-surgiren, also gewißermaßen nur Pionire des großen iüdstavischen Reiches, dessen vorläufige Investitionskosten Rußland und unfreiwilliger Weise auch Oesterreich tragen. Wer nicht der österreichischen Regierung Folge zu leisten Lust hat flüchtet nach den Eine mittelalterliche Wiirgerfamitie. Von Dr. Max Vogler. Wer hat ihn nicht gehört, den Namen jener AugSburger Bnrgersamilie aus der Zeit, da das deutsche Bürgenhum aus seiner Höhe stand und das Handwert in Wahrheit „goldenen Boden" hatte'{ Wer kennt ihn nicht, den Namen der Fugger, deren ehrfurchtweckende Gestalten neben denen der Welser, Marx Meier's nnd Jürgen Wullenweb.r's aus den Tagen des Mittelalters zu uns herübergrüßen? Wer ist in der altenhümlich-schönen Stadt Augsburg ge-wesen, ohne das prächtige „Fugger Haus" ge> sehen zu haben? Das war freilich ein anderes Haus, aus welchem diese nachmals so berühmt gewordenen Patrizier hervorgegangen sind. Hanns Fugger hieß ein armer Leinenweber, und der betrieb sein ehrsam Handwerk in den» Dörfchen Graben, etwa sechs Stunden südlich von Augsburg ge» legen. Er besaß ein kleines Grundstück und beschäftigte sich mit seiner Frau Anna Meißner aus Kirchheim, nebenbei mit dem Ackerbau. Es mochte um die Mitte des vierzehnten Jahrhun-derts sein. Merkwürdig, daß in den kleinen Buben, deren Wiege in den schlichtesten Häusern stand, der Drang nach dem Großen und Hohen, dem Weiten und Freien immer am lebendigsten * schwarzen Bergen, welche allen „verfolgten Brüdern", ob sie nun politische oder gemeine Verbrecher sind, nicht nur Schutz gewähren, sonder» deren mildthätiger Beherrscher, der sich seine tiefen aber zumeist leeren Geldsäcke, wie schon erwähnt, neuerdings mit russischen Rubeln füllte, - mit Geldmitteln nnterstützt. ja sogar ihnen, wenn sie als Deserteure des österreichi-sehen Heeres über die Grenze komme», die Waf-fen beläßt. Die ostentative Gunstbezeugimg, die in den letzten Tagen dem Fürsten Nikolaus von Seite Rußlands zu Theil wurde sowie die Reichhaltigkeit der Geschenke dürsten unserer Di-plomatie doch zur Genüge bewiesen haben, daß das Ezarenreich mit seinem fkinen Schützlinge vollauf zufrieden ist, daß es seine Animosität gegen Oesterreich in der Ordnung sinde und daß es vor allem geneigt sei bei einer Eventualität ihn mit Heeresmacht zu schirmen. Fürst Nikolaus hat also freies Spiel. Er mag intri-gniren wie er will, Rußland erlaubt es, Ruß-land begünstiget es. Wie in Montenegro zeigen sich auch in Serbien die Wirkungen des russischen Rubels. Auch dort beginnt eine panslavistische Partei wieder ihr Haupt zu erheben und neue Ränke zur Beseitigung nicht nur des den Oesterreichern geneigten Eabinets, sondern sogar des Königs selber zu sinnen, an dessen Stelle sie eine Regentschaft während der Minderjährigkeit des Thron-erben seyen möchte. Unter diese» Umständen gewinnen die Höflichkcitsbezcugungen, die gegen-wärtig zwischen den an der untern» Donau resi-direnden Potentaten gegenseitig ausgetauscht wer-den eine erhöhte Bedeutung, scheint doch darin ein Kennzeichen dafür zu liegen, daß die Poli-tik der Donaustaaten in Zukunft den loyalen Anschluß an die ostmächtlichen Ideen propa-giren wird. Mag König Milan bei seiner An-Wesenheit in Wien die weitgehendsten Bersiche-rutigen seiner ergebensten Freundschaft gemacht gewesen ist! Hatte da der Hanns Fugger ein Söhnlein, das den Namen deS Vaters trug, und den es. als es größer geworden war, nimmer mehr leiden mochte in deitt kleinen Dorfe, so daß er das väterliche Stammgütchen, welches die Fugger, als sie reich uud angesehen gewor-den, wieder ankauften, veräußerte und sich im Jahre 1370 nach der damals in ihrem höchsten Glänze prangenden Stadt Augsburg begab. Hie. verehlichte er sich mit Klara Widolf und erwarb durch diese Heirath zugleich das Augs-burger Bürgerrecht. Gleichzeitig trat er in die Leinenwcverzunft ein, die zu den angesehensten Gilden AugSburg's gehörte und, wie ihre eigene Chronik berichtet, sogar schon in der großen Ungarschlacht auf dem Lechselde sich tapfer ge-schlagen hatte. Als seine erste Gattin starb uud er sich zum zweiten Mal verheirathete, hatte es der Hanns Fugger jun. aus dem Dorfe Graben schon ein bedeutendes Stück weitergebracht; er war fleißig und redlich gewesen, was allezeit dem Menschen Ansehen verschafft hat, ob auch die Schwindler und Kehlabschueider dazu die Köpfe schütteln mögen, und so erhielt er jetzt des RathSherrn Gfatterman» Tochter Elfe zur Frau. Nun trat er sogar als Fürsprecher der Weber in den großen Rath ein und wurde Freischöffe der westfälischen Vehme. Neben dem haben, so können dieselben doch nicht zu ernst genommen werden, denn das Risico eine Krone zu verlieren ist zu stark, als daß er nicht bei erst bester Gelegenheit nach den Melodien der südslavische» Dudelsakmustk, welche die Kapell-meister an der Newa dirigiren, tanze» würde. Daß die Zusammenkunst deiTsfömgS Earol von Rumänien und des Königs Milan von Serbien mit dem Battenberger in der Haupt-stadt Bulgariens kein bloßer Höflichkeitsbesuch ist, liegt auf der Hand. ES gilt eine Koalition zu bilden. Gegen wen? Nun gegen Rußland sicherlich nicht, sondern gegen Oesterreich. Ruß-land oder richtiger sei» Beherrscher braucht ein kleines Abenteuer, um die Blicke der Nihilisten, vor denen er mehr als sein Vater bangt, nach den Grenzen des Reiches zu richten. So krank und schwach das Riesenreich auch im Inneren scheinen mag, so wird doch zu einer Action nach Außen gedrängt. Der Friede währt schon zu lange. Seit fünf Jahren schon hat die russische Diplomatie und die russisch« Armee keine Arbeit zu verrichten gehabt. Das soll nun Alle« anders werden. Wozu hat mau denn seine Leute, wozu einen dem kaiserlichen Hause verwandten Prin-zen auf dem Throne von Bulgarien und wozu wurde die Erhebung Milans, der plötzlich auf den einfältigen Gedanken kam, die Freund-schast Oesterreichs zu suchen, zum Könige von Serbien zugelassen? — „Der Bien muß" und König Milan, er mag wollen oder nicht, er muß »ach Bulgarien, um dort einer Vor-lesung für sein Verhalte» bei einen, Conflicte anzuwohnen. Wie abergläubische Gemüther durch die rasche Aufeinaderfolge der Comcten, so werden einsichtsvolle Politiker durch diese Vorgänge beängstiget. Dazu gesellt sich noch die Nach-richt, daß Rußland an der Grenze gegen Oester-reich größere Truppenmassen zusammenziehe, um rechtzeitig die Schwerfälligkeiten seiner Mobili« Handwerk betrieb er auch den zu jener Zeit in AugSbucg nur erst selten als Erwerbszweig er-griffen«» Leinenhandel und brachte sich auf diese Weise nach und nach in den Besitz von circa 3000 Gulden, ein für die damaligen Verhält-nisse schon recht ansehnliches Vermögen. Als er im Jahre 1410 starb, hatte sich die Familie Fugger schon so sicher gestellt, daß man ihr in allem nur mit der größten Achtung begegnete. Der älteste Sohn des Jakob Fugger, Andreas, wurde bereits der „reiche Fugger" genannt, nnd dessen Söhne hatten es schon so weit gebracht, daß sie Friedrich III. Geld borgen konnten, wofür ihnen dieser den Adel und als Wappen das goldene Reh im blauen Felde verlieh. Wenn es auch dem jüngeren Sohne Jakob Fugger's, welcher den Name» seines Vaters trug, anfangs nicht recht gelingen wollte, vorwärts zu kommen, so daß der ältere Bruder voll Hochmuth auf ihn herabsehen konnte, setzte er, von seinem zähen Charakter immer aufrecht gehalten, sich doch noch in den Besitz eines bedeutenden Vermögens, nachdem er sich mit Barbara Bäsing, der Tochter eines Münzmeisters, verheirathet, mit seinem Leinenhandel Glück gehabt und sparsam gcwirth-schaftet hatte. Unter den elf Kindern, die ihm seine Gattin gebar, befanden sich sechs Söhne, von denen vier die durch den Vater errichteten Commanditen zu Nürnberg und Venedig nnd sirung paralysiren zu können. Eins scheint be-reit? hente festzustehen, nämlich, daß die süd-slavischen Stämme das Kanonenfutter für eine größere Conflagration abzugeben bestimmt sind. Sie haben die Aufgabe das Eingreifen Rußlands zu provociren. Wenn es jedoch einmal dahin gekommen ist, dann wird das Sarmatenreich auch mit dem Verbündeten Oesterreichs, mit Deutsch-land und letzteres zweifelsohne mit dem rcvanche-lüsternen Frankreich zu thun bekomm?» und der Weltkrieg, der trotz aller Friedensversicherungen seit Jahren sich vorbereitet, seine vernichtende Thätigkeit beginnen. Wie unsere innere Politik, so hat auch die äußere ihre slavische Frage. Und wie erstere trotz mannigfachster Concessionen die interessan-ten Natiönchen nicht zufrieden zu stellen vermag, so vermag auch letztere die kleinen Gerngroß aniBal-kan nicht verbindlich zu machen. Alle, alle schielen nach Rußland. Die panslavistische Idee hat ihnen bereits lange di» Köpfe verdreht. Hatte doch dieser Tage ein tschechisches Blättchen den Muth in seinem Aerger, daß die neuen Eingulden-Noten nur deusch - magyarischen Text besitzen, russische Rubel als Werthzeichen für Böhmen vorzuschlagen. Wie es scheint muß der Rubel bereit» reichhaltig bei den hochnäsigen Söhnen Libufsas eingetroffen sein. Mögen unsere maß-gebenden Factoren rechtzeitig Vorsorge treffen, damit sie sich die bittersten und wohl auch furchtbarsten Ueberraschungen ersparen. Videant coasules! Per Krainische Landtag ist geschlossen. Wer Gelegenheit hatte, den Sitzungen bei-znwohnen, oder sich das Vergnügen machte, die Sitzungsberichte aus dem „Narod* zu lesen, wird uns sicher vollkommen beipflichten, wenn wir das Benehmen der Slovenen als ein em-pörendes und rohes bezeichnen, welches nur hie und da von kindisch-dummen Thaten nnterbro-chen wurde. Das. Dank einer weisen Regierung und ihrem nicht zu ergründenden Streben nach einem unbekannten Ziele fast völlig slavisirte arme Land Krain wird heute von den Herren Lnka Svetec, Bleiweiß & Comp. regiert. Herr Bleiweiß, vitez terstenicki hat sich nicht durch besonders geistreiches Reden, wohl aber dnrch ziemliche Derbheit, und der aus dem Processe Vesteuek so rühmlich bekannte Papa Luka durch angeborene Grobheit ausgezeichnet, eine slavische Tugend, die der slovenische Siterot Dr. VoSnjak recte Woschnagg mit seinen edlen Gesinnnngs-und Strebegenossen theilt. Dr. Zarnik, ein hochgebildeter Mann, der sogar französisch spricht und dies nicht genug oft durch ein-zelne Brocken, mit welchen er seine für das diftingnirte Gallericpublikum bestimmten saf-tigen Reden hervorzuheben fucht, zeigt. — Dr. das väterliche Geschäft in Augsburg verwalteten, während die beiden jüngeren Söhne. Marx und Jakob, in den geistlichen Stand traten. Nach dem plötzlich eintretenden Tode dreier Brüder wurde der jüngste, Jakob, von den beiden alte-sten, Ulrich und Georg, bestimmt, das Stift Herrieder zu verlassen und sich an dem Geschäft zu betheiligen. Jakob Fugger, der anfangs der Commandite zu Venedig vorstand, hat seiner Familie durch Gelehrsamkeit und feine Bildung, die ihm im hohen Grade eigen, noch einen be-deutenden Zuwachs an Ehre und Ansehen er-worden, so daß sich der Name Fugger jetzt auch in den Kreisen der Fürsten und Edellente immer bessern Klangs erfreute. Nicht lange dauerte es, da machten sie Ge-schäste in ganz Deutschland, Polen, den Nieder-landen und Italien. Ihre Geschäftsthätigkeit be-stand einestheils darin, daß sie die Augsburger Leinen- und Baumwollen-Waaren nach allen Himmelsstrichen hin zur Ausfuhr brachten, an-derntheils darin, daß sie die Producte deS Orients, Seide und Spezereicn, nach Deutschland bringen ließen, um dieselben neben ihren eigenen Erzeug» nissen, Leinwand, Barchent, schwarzen und schön gefärbten Zeugen, Borten, Gürteln und Schleiern nach dem Norden zu senden. Die orientalischen Waaren wurden damals, wo der Seeweg nach Ostindien noch nicht aufgefunden und Amerika — 2 — Zarnik war einer der Haupttuhestörer in der beendigten Session, wenn man das Gejohle, Geschrei, Stampfen und dgl. im krainerischen Landtage eine Ruhestörung nennen darf. So viel ist gewiß, daß die Herren Sprecher der Slovenen ein äußerst dankbares Publicum hatten, welches nach jeder höhnischen Bemerkung gegen irgend citicn Deutschen in frenetischen Beifall ausdrach. Es ist keine kleine Ausgabe angesichts der elenden Auslassungen des slooenischen Ga-lerie- und des Journalistenpöbels seine Ruhe zu bewahren, um so höher stehen die Herren Ver-fassungstreuen in der Achtung der anständigen Bewohner Krains, denn sie hab«, bis zum letzten Augenblicke für alle Unbilden, die ihnen zugefügt wurden nur Mitleid oder Verachtung gezeigt. Wir gratulireu den Herren Abgeord-neten aufs Beste, und möchten nur wünschen, daß sich das deutsche Volk und das fortschritt-lich gesinnte Volk in Oesterreich überhaupt, wenn es wieder einmal ans Staatsruder treten sollte, sich der Insulten erinnere, die ihm von seinen Feinden mit dem edlen Muthe des protegirien stärkeren angethan wurden. Slovenski narod der unlängst wegen Bekrittlung des Schulver-einS-Jnterpellationsbeaiitwortung seitens Winklers consiscirt wurde, schließt seine hie und da mit den imfamsten Bemerkungen versehenen Land-tagsberichte stolz mit den deutschen Worten -Auf Nimmerwiedersehen! — Dummheit und Stolz wachsen auf einem Holz! Kleine tzöronik. Cilli, 14. Oktober. sG e m e i n d e r c t HJ Nachdem Herr Franz Zangger die Wahl zum Obmanne der Finanz-section des Cillier Gemeinderathes entschieden ablehnte, da er bereits anderweitig für das öf-fentliche Interesse in Anspruch genommen wird, wurde Herr Julius Rakusch zum Obmanne genannter Section gewählt. sS p a r c et s s e.J Der Ausschuß der Cillier Sparcasse nahn, gestern die Wahl des Directo-riumS vor. Als gewählt erschienen die Herren: Kreizberger, Wilcher, Traun, Ferjen, Pospichal, Josef Rakusch, Radakovits, Bahr, Stiger. sK a i s e r I o s e s S»D « n k m a l.s Wir machen die geehrten Leser auf die Ankündigung im Annoncentheile der heutigen Nummer aus-merksam und empfehlen den Concertabend zu zahlreichem Besuche. Die Capelle deS Cillier Musikvereins wird unter der tüchtigen Leitung des beliebten Kapellmeisters, Herrn Georg Mayer, durch gewähltes Programm musikalischen Kunst-gennß bieten. Die Licitation gibt Gelegenheit prachtvolle keramische Gegenstände aus der Fabrik deS Herrn Ludw. R. Schütz in Liboje, von diesem als Einnahmsquelle zu Gunsten des Kaiser Josess-Denkmales in hochherziger Weise freiwillig und unentgeltlich gespendet, zu erwer- noch nicht entdeckt war, in den italienischen Hä-fen gelandet und gingen dann aus den alten VerkehrSstrafsen über die Alpen nach Augsburg und Nürnberg. Es waren kaum hundert Jahre nach der Ansiedelung der Fugger'schen Familie in Augsburg verflossen, und schon war Ulrich Fugger mit dem Hause Habsburg in nähere Verbindung gekommen. Als Friedrich III. seinen Zug nach Trier unternahm, um bei Karl von Burg für seinen Sohn Marx um dessen einzige Tochter Maria zu werben, versah er den ersteren und sein Gesolge mit prächtigen Gewandungen, wo-für er die Adelswürde, mit der getheilten blauen und gelben Lilie im gelb und blauen Felde als Wappen, erhielt. Daraufhin wurde diese allein noch lebende Linie der Fugger vou der „Jlgen" genannt. Im Jahre 1484, als die Verbindung des Hauses Fugger mit der sehr geachteten Kauf-mannsfamilie Ren, stattfand, that das Geschlecht wieder einen Schritt vorwärts und gelangte auS der Zunft in den Kaufniannsstand und in das Patriziat. Ulrich'S Tochter bekam außer dem pracht- und wertvollsten Schmuck eine Aussteuer von achttausend Gulden; die Bräute der Edelleute jener Tage pflegten kaum das Zehn-fache zu erhalten. Ulrich Fugger's Schreibstube aus dem alten Heumarkt hieß die „goldene"; ben. Im Weiteren dürfen wir verrathen, daß das Finanz-Comite noch eine besonder« an-muthige Ueberraschung für den Abend inPeno hat. [A in o v i r t.] Der Stadtschulrath in Mar-bürg hat durch sein energisches Vorgehen durch-gesetzt, das der Katechet an der dortigen Mädchen-schule, Herr Franz Feuscb. von seiner Stelle entfernt wurde. Viele Beschwerden der Eltern und die Äußerung des Hochwürdigen über Kaiser Josef haben diesen Beschluß veranlaßt. Auch bei uns in Cilli wird es demnächst nothwendig werden in gleicher Weise aitfzutreten. doch davon ein andersmal. [E i n dankbarer K li e nt.s Unlängst hatte ein Advocat vor dem Gerichtshöfe in Cilli einen des Diebstahls angeklagten Tischler aus Marburg unentgeltlich zu vertheidigen. Die Ergebnisse der Strafverhandlung führten zur Freisprechung des Angeklagten. Nach der Ver-Handlung kam der Freigesprochene zu seinem Vertheidiger und bedankt sich bestens für den glücklichen Erfolg; dann griff er in die Tasche. Der Advocat höchlich erfreut darüber, daß sein Client die Dankbarkeit auch in klingender Münze beweisen wolle, schmunzelt vergnügt, aber o weh' —Der Client zeigte ihm nur eine leere Brieftasche und bat ihn um soviel Geld, daß er nach Marburg reisen könne. Wir glauben nicht erst versichern zu müssen, daß der Advocat sich für diese Zumuthnng schönstens bedankte. sControlSversammlung.j Für die im Stadtbezirke sich aufhaltenden Militär-Reser-nisten findet Mittwoch den 16. d. Vormittag 9 Uhr im Magiftratsgebäude die Controlver-sammlung statt. sD e u t s ch e r S ch u l v e r e t n.] In einer slovenische» Gegend KärntenS wurde die Erthei-lung des deutschen Unterrichtes an deutsche Kin-der dadurch ermöglicht, daß der Schulverein die Bestreitung der Kosten übernahm. Desgleichen wurde beschlossen, einen Kindergarten im süd-westlichen Böhmen durch die Uebernahme deS Gehaltes der Kindergärtnerin, und einen im nordwestlichen Böhmen durch die Bewilligung des nöthigen EinrichtungS-Credites zu ermog-lichen. Zur Adaptirnng des SchulgebäudeS in Lichtcnwald (Steiermark) wurde eine entsprechende Summe bestimmt, und einem Lehrer in Mäh«» wurden die Ucbersiedlungsauslagen vergütet. Die Eröffnung des Kindergartens in Theresien-stadt fand in feierlicher Weise am 4. October l. I. statt. An FondSbeiträgen so wie Spenden sind seit der letzten Veröffenttichung eingelaufen: a. Fondsbeiträge: Troppauer Sparkasse fl. 500 von Herrn Dr. Sch. in Wien fl. 100 d. Spen-den: Ortsgruppe Littau, Ergebniß des Sammel-schützen fl. 18 07 von Frau Maria Müller in Salnau (Böhmen) Licitationserlös für einen Zigarrenabschnitt 2 fl. 50, von Jgn. Klein in Pilsen, Ertrag einer Wette 3 fl. 50 Erträg- der berühmte H. Stephanns zu Paris nannte sich, in Hinsicht auf die Verdienste Ulrich'S um die Förderung der Wissenschaft, „des Erlauchten Ulrich Fugger Buchdrucker." In der Folge wurde die Familie Fugger mit einem edlen Geschlechte Ungaru's veÄchwä-gert, und das gab den Anstoß, daß man sich aus die bis dahin nur im geringen Maße be-trieben« Ausbeute der reichen ungarischen Erz-minen legte. Von dm Gewerken in Alt- und Neusol an erstreckte sich ihr Besitz bald aus alle Gald- und Bleigruben Kärnthen's und Tirol's. Jakob Fugger, der zuerst di« außerordentlich ergiebigen Erzadern bei Schwatz nutzbar macht«, hat allein aus den letzteren einen jährlichen Gewinn von 200,000 Gulden, was damals viel sagen wollte, gezogen und das schöne Schloß Fuggerau erbaut. Daneben aber legt« er sich auch, ebenfalls einer der ersten, die das unternahmen. auf das Wechselgeschäft. Jetzt waren die Säcke voll blanken Goldes; damit ermöglichten sie sich alle weiteren, nur erdenkbaren Spekulationen, und das Vermögen wuchs von Tag zu Tag zu erstaunlichster Höhe. Im Jahre 1509, als Kaiser Max I. zum Kriege gegen Venedig aufbrach, lieh ihm Jakob Augger die Summe von 170,000 Ducaten und erhielt dasür anfangs die Einkünfte und darauf den wirklichen Besitz von Weißenhorn und der niß eines Concertes in Dux 150 fl. 67. von Ernst Gnnnbt in Dresden 20 Mk. Ergebnis einer Sammlung im Herrnskretschen fl. 6 04. Ferienfest beutscher Studenten in Villach 131 fl. 04. Erträgnis des Sammelschützen in Villach 25 fl. 31 RcinerträgniS eines Festkegelschiebens in Grulich fl. 50. Sammlung in Reichenau (Böhmen) 10 fl. 80, Sammlung im Troppauer Männergesangsvereine fl. 6. ebenso im Troppauer Schabes-Club 6 fl. 51., Spende der Stadtgemeinde Troppau 15 fl. Ertrag oes Bor-träges des Pros. Debrinke im deutschen Vereine zu Troppau II fl. 90, Tischgesellschaft daselbst durch Dr. Adler fl. 6. Aus Müglitz in Mähren: Von einer Spielgesellschaft fl. 3. durch Josef Klimek 7 fl. Ergebnis einer Licitation IOfl.43. Ergebnis eines FestcommerS fl. 30. durch den Sammelschützen aus der Schießstätte fl. 14 92. durch d. Sammelschützen im deutschen Club fl. 20. für ein« Kiste 50 kr. Erträgniß einer Unter-Haltung in Eisenstein (Böhmen) fl. 31. Client des Hr. Dr. Saal fl. 15, Reinertrag eines von Universitätshörern in Freistadt (O. Oest.) ver-anstalteien Concertes 14 fl. 44. ^Sonderbares Benehmen.1 Heute Vormittags erschien der Gutsbesitzer Gras B. in der Wohnung einer hiesigen Bürgersfrau und fragte nach der bei derselben bediensteten Köchin. Die Frau erklärte, daß die Köchin momentan keine Zeit habe, woraus der Herr Graf mit provocirender Nonchalance entgegnete, daß dieselbe wohl so viel Zeit haben werde, einige Worte mit ihm zu sprechen. Auf die kategorische Versicherung der Hausfrau, daß sie der Dienste der Köchin gerade im Augenblicke sehr dringend bedürfe, daß er, wenn er dieselbe sprechen wolle, sie am Nachmittage in das Dienstvermittlungscomptoir ruffen lassen könne, und daß ihre Wohnung kein Platz für derartige Verhandlungen sei, — wurde der Herr Graf schier ungehalten. Es kam zu einer lebhaften Controverse; die Bürgersfrau beharrte auf ihrem Hausrechte, der Graf dagegen unterhan-delte ungenirgt mit der Köchin, und nachdem er mit seinen Auseinandersetzungen zu Ende war, verbeugte er sich und sprach mit sichtlicher Ironie: „Ich bitte meine Gnädige fußfällig um Entschuldigung, daß ich eS gewagt habe hier einzudringen." Die Frau jedoch, der schon lange die Geduld gerissen war, wies ihn nach der Thüre, bemerkend, er möge sich solche Ironie für andere Kreise aufsparen. Es scheint, daß der Herr Graf ein Buch über den Umgang mit Bürgersfrauen ebenso nöthig braucht, wie eine Köchin. sB u b e n st r ei ch e.] In der Nacht auf den 12. d. hatte der Knecht Franz Richar seinem Dienstherr« MachiaS Trost in Salden-Hosen aus Aerger über einen Lohnabzug 10 Eimer Grafschaft Kirchberg. Dazu erwarb er später noch Schmichen, Marstetten und Wullenstetten und erhielt den Titel eines kaiserlichen Rathes. Selbst zum Ritter des goldenen Sporns und zum lateranensychen Pfalzgrafen wurde er er-nannt, als er Leo X. ein Darlehen von 100,000 Ducaten gewährt hatte. Man sieht, was auch damals schon mit Geld Alles zn erreichen war. Jakob Fugger, sowie seine Brüder und andere reiche Augsburger besaßen auch schon eigene Schiffe, von denen drei z. B. im Jahre 1505 mit den Portugiesen nach Kalikut in Ost-Indien segelte» und, mit Waaren reich beladen, nach drei Jahren zurückkehrten. Ein Mal wurden ihnen auf der Ostsee von der Hansa zwanzig, mit ungarischem Kupfer beladene Fahrzeuge weggenommen, ein Schaden, der indeß durch den außerordentlichen Gewinn, den ihnen ihre überseeischen Unternehmungen brachten, ausge-wogen wurde. Dabei entfaltete Jakob Fugger eine große Thätigkeit als Mitglied des Raths und diente seiner Vaterstadt Augsburg in der mannigfal-tigsten Weise. Auch unternahm er im öffentlichen Internste sowohl eine große Anzahl neuer Bauten, als auch Verschönerungen an den Gotteshäusern, und stiftete, da er immer ein guter Christ war, kirchliche Messen nnd Jahr-tage. Noch heute giebt es in Augsburg einen von Mauern umschlossenen Stadttheil, der von — 3 — Obstmost und 5 Eimer Obstessig ausgelassen, weiters Bundseile und Jochriemen zerschnitten, 300 Stück Krautköpfe zertreten und einen Wagen in Stücke zersägt. Der Schaden ist sehr be-deutend; der Thäter wurde bereits verhaftet. sE i n Act der R o h h e i t], der öffentlich gerügt zu werden verdient, ereignete sich gestern in unmittelbarer Nähe der Stadt. Ein kleines circa lOjähriges elternloses Mädchen, angeblich aus Tüchern, hatte sich nämlich beisallen lassen im Krisper'schen Weingarten am Josefiberge, woselbst die Weinlese abgehalten wurde, einige Trauben zu pflücken. Die Winzerin oder eine 3)lagd bemerkte dies und setzte der Kleinen nach. Letztere lief so rasch eS ihre Füße vermochten dcn Berg hinunter und da sie sich noch immer verfolgt sah. so sprang sie, um der drohenden Mißhandlung zu entgehen, in die hochgeschwellte Wogleina, aus deren Flnthen sie dann jämmer-lich um Hilfe rief. Nun erst entfernte sich die Verfolgerin. Dem raschen Einschreiten d?S Ge-richtshof-Adjuncten Herr Langerholz, welcher von Weitem der Scene zugesehen und sofort zur Stelle geeilt war, ist es zu danken, daß das Kind, welches bis zur Brust im Wasser stand und jeden Augenblick zu versinken drohte, vom Tode deSErtrinkens gerettet wurde. Mit Hilfe einer rasch herbeigeschafften Leiter zog er das Kind aus den Fluthen, brachte es ins Gasthaus zur grünen Wiese, woselbst es von der menschenfreundlichen Wirthin, Frau Sima, mit trockenen Kleidern versehen wurde. sE n t w i ch e n.s Der im Bezirksgerichts-gesängnisse zu Tüffer ein Freiquartier genießende Arrestant Michael Wiener, entwich dieser Tage während der Arbeit, seinem unfreiwilligen Auf-enthaltsorte. Der kurze Traum der Freiheit währte indeß nicht lange, denn in kürzester Zeit wurde er von ^ der Gendarmerie eruirt und wieder eingebracht. sPon einem Baume erschlagen.s In der Waldung zu Dolgiles wurde der Holzer Joses Wegunt beim Baumfällen vom niederstür-zendenden Stamme getroffen und erschlagen. sE r t r u n k e n.j Das 3jährige Mädchen Antonie Tabornik, welches unbeaussichtigt ge-lassen worden war, stürzte in den beim elter-lichen Hause befindlichen Ziehbrunnen und ertrank darin. sT o d t s ch l a g.s Der Besitzer Thomas Woseg bei Pettau kam am 6. d. in stark ange-heitertem Zustande nach Hause, wo er sofort mit seiner Ehegattin in Streit gerieth. Die Letztere, welche von der ernsteren Natur deS Zankes durch zwei erhaltene Ohrfeigen überzeugt wurde, rief ihren Stallpagen au Hilfe. Der Gerufene erschien mit einer Mistgabel bewaffnet und versetzte mit derselben seinen Dienstherrn 106 kleinen schmucken Häusern gebildet wird und den mehrere breite, schöne Straßen durch-ziehen: die sogenannte, von Jakob, Ulrich und Georg gestiftete Fuggerei. In jedem dieser Häuser wohnt eine Arbeiterfamilie gegen einen jährlichen MiethzinS von nur einem Gulden. So ist diese, noch völlig alterthümliches Ansehen tragende Häusercolonie noch heute ein wahrer Segen nnd hat wohl schon Manchen freundlich geborgen, der sonst ein Opfer des socialen Elends geworden wäre. Auch wenn eS galt, Kunst und Wissenschaft zu fördern, fand man bei Jakob Fugger stets eine unterstützungsbereite Hand. Sein feiner Kunstsinn zeigte sich vor Allem in dem schönen Bau und der geschmack-vollen Ausstattung seines „goldenen Hauses" in Augsburg und der Schlösser, die er in großer Anzahl besaß. Jakob Fugger. der eiu Alter von fast 66 Jahren erreicht hat, hinterließ keine Kinder, obschon er vermählt war (mit der durch Schön-heit und Reichthum gleich ansgezeichneten Sy-billa Arzet), und sein Erbe fiel den Söhnen seines Bruders Georg zu. Der Kaiser war persönlich seinem Sarg« gefolgt, als er in Hall begraben worden. Den Reichthum des Hauses Fugger hatte nunmehr in Deutschland, ja, in ganz Europa keine einzige andere Familie auszuweisen; selbst wenn die Spanier den großen Besitz eines Man- drei so wuchtige Hiebe, daß dieser todt zur Erde stürzte. sN e u e M i l i t ä r-M u s i k k a p e l l en.] Die neuerrichteten Infanterie-Regimenter von Nr. 81 bis 102 erhalten auch ihre eigenen Regiments-Musiken. Aus diesem Grunde hat das k. k. Reichs-Kriegs-Ministerium di« An-ordnung getroffen, daß die neuen Regimenter behufs Anschaffung von Instrumenten u. s. w. je 1000 fl. erhalten. ES dürfte auS diesem An-lasse auch die Ernennung von 22 Kapellmei'tern bevorstehen. ^Zurückgekehrte Auswanderer.) DaS „M. Tgl." schreibt: Wieder ist eine Anzahl Auswanderer aus Amerika zurückgekommen und durch unsere Stadt passirt, um ihrer Heimath (Pfalz und Baden) zuzuwandern. Sie haben in der neuen Welt nicht nur nichts gewonnen, sondern säst alles verloren. Kaum, daß ihre Baarschast zur Bestreitung der Rückfahrtskosten reichte. Die Leute sagen, die europäischen Aus-wanderer bevölkerten brod- und obdachlos in Masse die Straßen New-Dorks und anderer amerikanischen Städte. Alle Geschäftszweige seien dort mit Arbeitskräften überfüllt. s „Gefährlich ist des TigerS Zah n."] Eine höchst aufregende Scene hat sich, wie die „Judöpendance Belge" meldet, am 5. October zu Lüttich in Belgien in der Mena-gerie Salva abgespielt. Ein bei derselben be-dienstetes Weib ging längs der Käfige vorbei, als sie ein Königstiger durch das Gitter bei der Schulter packte, an sich zog und zu beißen suchte. Zum Glück trug sie ein schweres Winter-Neid und über demselben einen dicken Shawl, so daß ihr weder die Tatze noch der Zahn des Tigers einen Schaden zufügte. Sie konnte sich jedoch nicht losmachen und der Tiger hatte sie mit unwiderstehlicher Gewalt vorwärts gezogen. Er streckte die andere Tatze aus, um sie bei der Gurgel zu packen, als durch das Geschrei her-beigezogen, zwei Diener herbeikamen. Einer packte die Tatze des TigerS und suchte sie sest-zuhalten; der andere versetzte ihm kräftige Faust-schlage auf die Schnauze. Aber das Thier li ß nicht aus und die Situation wurde kritisch. Alles daS war ohne Lärm vor sich gegangen. Irgend Jemand schrie, daß der Tiger ausge-kommen sei. Eine Panik ergriff die Zuschauer, die auf der Flucht Bänke und erhöhte Auftritte erklimmten, wobei es nicht ohne Contusionen abging. Endlich, da der Tiger durchaus nicht loslassen wollte, packten drei Männer den Kör-per deS ohnmächtig gewordenen WeibeS, während ein vierter die noch immer drohende Tatze festhielt und so gelang es ihnen, die Arme zu be-freien, wobei dem Tiger ein Fetzen deS Gewandes verblieb. Die Bestie hatte jedoch solchen nes bezeichnen wollten, so pflegten sie das mit dem spüchwörtlich gewordenen „Ser rico corno im Fuggar* (, So reich wie ei» Fugger") zu thun. Als Hanns von Schweinichen und sein armer Herzog von Liegnitz, die halb Europa durchbettelt und sich vagabnndirend durch die Welt geschlagen hatten, nach Augsburg kamen, wurden sie von dem „Herrn Fugger" in „dessen Thürmlein" geführt, und die armen Teufel waren wie geblendet von all' dem hier aufgehäuften Prunk und Glanz. Denn „Herr Fngger" wies ihnen „von Ketten, Kleinodien und Edelsteinen, auch von seltsamer Münze und Stücke Goldes, als Köpfe groß, einen Schatz, daß man selbst sagt, es wäre über eine Million Goldes werth, hernach schloß er einen Kasten ans, der lag bis obenauf mit lauter Dukaten. Darnach führte er I. F. G. auf dasselbe Thürmlein, welches von der Spitze an bis zur Hälfte hinunter mit lauter guten Thalern bedeckt war. I. F. G. versahen sich auch eines stattlichen Geschenkes, aber be-kamen nichts^als einen guten Rausch." In der Folge wurde der Reichthum und Glanz des Fngger'schen HauseS von der jün-geren Linie, zunächst also von den Söhnen Georg'S, Raimund und Anton, repräsentirt. Die ältere Linie, deren Ahnherr Andreas (mit dem Zunamen „vom Reh") sich einst so hoch-müthig geberde» hatte, ging nach und nach ihres Besitzes und Ansehens verlustig, ja, ihre Glie- Widerstand geleistet, daß eine ihrer Tatzen ge-krochen war. sE i n m e r k w ü r d i g e r U n f a l 1] ereignete sich dieser Tage im Dorfe Schlagenthin bei Genthin. Der dortige erste Lehrer, ein »och junger Mann ließ ein ziemlich erwachsenes Mäd-chen zur Strafe vortreten und etwas an die Wandtafel schreiben. Da daS Mädchen sich gleichzeitig gegen die Strafe geberdete, erhielt es einige Streiche auf die Hand. Kaum hatte es seinen Platz wieder eingenommen, als es todt umfiel. Wie sich nachher herausstellte, waren bei dem vollblütigen Mädchen Blutadern ge-sprunaen und ein Herzschlag eingetreten. sDie deutschen Frauen) zählen unter den Spaniern große Verehrer. Ein spani-sches Blatt (»Las Nevedades*) scizzirt folgendermaßen den Charakter der Französinnen, Eng-länderinnen und der deutschen Frauen: Die Französin — sagt daS Jou »al — heiratet aus Berechnung, die Engländerin, weil es üblich ist, die Deutsche aus Liebe. Die Französin liebt bis zum Ende der Flitterwoche, die Engländerin das ganze Leben, die Deutsche ewig. Die Französin führt ihre Tochter auf den Ball, die Eng-länderin führt sie in die Kirche, die Deutsche beschäftigt sie in der Küche. Die Französin hat Geist und Phantasie, die Endländerin hat In-telligei»z. die Deutsche Gefühl. Die Französin kleidet sich mit Geschmack, die Engländerin ge-schmacklos, die Deutsche bescheiden. Die Fran-zösin bietet ein« Rose an, eine Dahlia die Eng-länderin, die Deutsche ein Vergißmeinnicht. Die Ueberlegenheit der Französin liegt in der Zunge, die der Engländerin im Kopfe, die der Deutschen im Herzen. sEine gute Carriere.] Der Herzog von Santona, ein spanischer Grande erster Klasse, ist in Madrid gestorben und hinterläßt seiner Tochter, als einziger Erbin, ein Veruwgen von 15 Millionen Franks. Der Verstorbene hat eine interessante Vergangenheit hinter sich; aus den bescheidensten Verhältnissen hat er sich zum Herzog und zum vielfachen Millionär enipor-gearbeitet; ursprünglich war er ein einfacher Hutmacher auf der Insel Euba. Er begab sich dann von dort nächst Madrid, wo ?r große Fabriken errichtete, Venen er zum Theil sein ve-deutendes Vermögen verdankt. [Wad halten Si« von M a d a-gaSkar?I Der „TcmpS" erzählt aus dem Leben Ernst Renan'S folgende heitere Episode. Renan war» einmal Candidat für den gesetz-gebenden Körper und reiste im Departement Seine-et-Marne herum, um Vorträge zu halten nnd um die Stinimen der Wähler zu werben. Wenn er seine Rede beendet hatte, pflegte er die Anwesenden aufzufordern, Fragen an ihn zu richten. In Coulommiers war's, da meldete der mußten sogar den Vett«rn dienen; im Jahre 1583 ist sie dann ganz erloschen. Von jene» Söhnen Georg's (und der Re-gina von Imhof) hat es der vierte, Anton, am weitesten gebrach». Seine blau und gelbe Flagge mit der getheilten Lilie wehte auf allen Meeren; in Antwerpen gründete er «in eigenes Haus, um den indischen Handel noch schwunghafter betrei-den zu können, und er pachtete sogar die Silberminen Spanien'S, die seit den Tagen der Araber nicht besonders in die Hut genommen worden waren. Der prachtvolle Palast Anton Fugger's auf dem Weinmarkt war stets das Absteigequartier des Kaisers Karl V., so oft er Augsburg besuchte. BeatuS RhenanuS sagt in einein Briefe über diesen Palast: „Welche Pracht zeigt doch Anton Fugger's Haus auf dem Weinmarkt! Auf kühn geschwungenen G.» wölben, von Marmorsäulen mit reichen, ver-goldeten Kapitälen getragen, denen sich Reihen der schönsten Gemächer hin. von denen immer eines das andere an Zierlichkeit und gediegenem Glanz der Ausstattung übertrifft. Auf den lichten Gängen, längs der breiten marmornen Stufen und an den Decken des Stiegenhauses strahlen uns die erlesenst«» Werke der Wand-walerei entgegen, welche anch die ganze Auß?n-feite des Hauses bedecken. Vergoldetes Gebälke durchzieht alle Wohngemächer, das Schlafzimmer mit dem vergoldeten Sternenhimmel weist sich — 4 — sich auf die Aufforderung ein behäbiger Bürger: „Ich möchte eine Frage an den Herrn Candi-baten richten!" — „Und die wäre?" —„Was halten Sie von Madagaskar?" Das Thema stand zwar in gar keiner Beziehung zur Politik und zu den Wahlen, aber der freundliche G-lehrte säumte nicht, sofort einen kleinen Vortrag über Madagaskar zu halten. Der Frager schien zufriedengestellt. Des andern Tags im Haupt-orte des CantonS größere Versammlung, aber-mals Rede und abermals Aufforderung, Fragen zu stellen. Du tönte aus dem Hintergrunde die Phrase: „Ich möchte eine Frage an den Hern« Candidaten richten !" — „Treten Sie vor und fragen Sie!" — „Was halten Sie von Madagaskar?" Und als Renan genau zu-sieht, so ist eS derselbe behäbige Bürger, der ihn schon Tags zuvor nach Madagaskar gefragt hatte. Da sagte Renan: „Ich biu recht gern bereit, die an mich gestellte Frage zu beant-worteu. Ich muß mdeß der ehrenwerthen Ver-sammlung mittheilen, daß de.ielbe Herr mir bereits gestern in Coulommiers die nämliche Frage gestellt hat u.,d daß ich sie ausführlich beantwor.'t habe. Ich möchte jetzt doch gern erfahren, warum der Herr dieselbe Frage zweimal stellt!" AuS der Äe^ammlung rief es nun : „Ja wohl! Er.lä .e.i Sie sich! Auf die Tribüne!" Der behäbige Bärge'.' »nifj nun auf die Tr'büne und en.ä'.t dort Folge.iöks: „Der He-.. Can-didat hat gestern vergessen, etwas über das Klima von Madagaskar z l sagen, und darum habe ich heute d'.e F'.age wiederholt. Die Frage selbst aoer habe ich de.w-gen gestellt, weil ich gern nach Madagaskar übersiedeln möchte, um dort e'n Spe'.e."Ige'chäft zu be. eiben. Da ist es mir nun von großen» Werth, über Mada-gaskar so v el wie möglich zu erfahren. Der Heu' Candidat soll mir j?tzt noch e'was über das Klima sagen, dann weH ich, ob ich nach Madagaskar g?hc.» soll oder nicht." Ob Re» an den Wvnsch erfüllt hat, davon schweigt die Geschichte. sS t X) l i st i f.] Bei der Schnell- und Viel-schrnberei in unserer Zeit sind die klagen über Verschlechterung deS StylS so er.lärlich wie be» gründet. Namentlich der Tagesli-eratur wirö mit Recht der Vorwurf gemacht, daß sie zu seiner Verderbnis? beiträgt. Aber Niemand weiß ein Mittel, dem Uebel abzuhelfen; denn um sorgfältig zu schreiben, bedavs jeder Mensch der Muße und Ruhe. Welcher lebende Autor ist wohl in der glücklichen Lage wie Pietro Bembo, der Venetianec (1470—1547)? Jede seiner Schriften, sowohl die prosaischen wie die po-etischen, unterwarf er einer vierzigmaligen Prüfung, bevor er sie bekannt machte. Da ist es allerdings kein Wunder, daß er an Reinheit des Styls sein-s Gleichen sucht. Göthe ließ als ein Muster von Zierlichkeit, in dem beson-bers daS herrliche Bette das Allerschönste ist. Die reiche Cav?lle des heiligen Sebastian zeich-net sich besonders durch äußerst kunstvoll ein-gelegte Stühle von kostbarem Holze auS. Die zierlichsten wälschen Marmorkamine, meist wahre Kunstwerke der Bildhauerarbeit, sahen wir in allen Zimmern, deren ungestörter Durchblick durch die Richtung der Thüre» die schönste Perspektive bot. Unsere Bewunderung erregten die vortrefflichen auS Italien gekommenen Ge-mälde, die in den kostbarsten goldenen Rahmen alle Wände schmückten, darunter mehrere eigens für den Besitzer des Hauses von der Hand des großen Meisters Tizian. In Raimund Fugger's Haus in der Kleesattlergasse entsprechen kühle, mit Marmor ausgelegte Badestuben aus die angenehmste Weise dem Bedürfniß wie dem Ver-gnügen. Im oberen Stockwerke waren hier so viele unschätzbare, eherne und marmorne Reste des Alterthums — darunter wohl nicht wenige, die der heimische, hieran so reiche Boden Augs-burg'S bedeckt hatte — vereint, daß kaum in Italien deren mehrere im Besitz eines Mannes mochten gefunden werden. Der ganze Olymp umgab uns hier. Eine überaus reiche Samui-lung der ältesten Münzen gehörte zu den Schätzen des Hauses, welches rings die angenehmste Aus-sicht in Ziergärten genoß, in denen sich künstliche Labyrinthe befinden und deren Sammetrasen Alles, was er zu Papier gebracht, siebenmal abschreiben, um in jeder neuen Kopie abermals zu ändern und zu feilen. Daß dies dem Tages-schriftsteller unmöglich ist, liegt auf der Hand, und so muß denn das Publikum wohl oder übel Nachsicht üben, wenn nicht jede: Artikel, der ihm von der Tagespresse geboten wird, Formvollendung zeigt. [Der Sammler und die Seinige.] An der Ecke einer Straße des Faubourg-Pois-sioniere in Paris sammelte sich vor einigen Ta-gen gegen 8 Uhr Abends eine ziemlich große Menschenmenge um ein ärmlich gekleidetes Mäd* chen, welches mit Hülfe einiger Zündhölzchen das Straßenpflaster sehr eingehend besichtigte. DaS laute Wehklagen des Mädchens veranlaßte einen ihr zunächststehenden Herrn, an sie die Frage zu richten, ob sie irgend etwas verloren habe. „Ach, Monsieur", ent^egnete sie schluch-zend, „meine Dienstherr!», eine strenge, hartherzige Frau, hat mir einen Napoleon einge-händigt, damit ich einiges fürS Haus einkaufe. Und ich, unglückseliges Geschöpf, habe das Gold-stück verloren!" Und unter herzbrechendem Schluch-zen frug die beklagenSwerthe Verlustträgeriu einen der Umstehenden um den nächsten Weg zur Seine. „Voyons, measieurs !* rief da ein elegant gekleideter junger Mann und nahm seinen Hut ab. „Wir müssen das jung« Menschenleben reiten. Hier, ma peote, ich gebe fünf Francs!" Sprach'S und warf die Münze in seinen Hut. Ein zweiter Herr, der gleichfalls von dem Un-gemach des Mädchens gerüyrt war, warf gleich-falls einige Francsstücke in den Hut. Der edle junge Mann ging nun von einem zum anbei.» der Anwesende.» und überfloß förmlich von schö-»en Worten, wie „Nächstenliebe. Menschlichkeit, Christen-)7>cht, Himmelreich ic.", so daß alsbald im Hute eine gan^ caleulichc Summe durch ein-anderklmgelte. Schließlich händigte er dem Mäd-chen die kleine Münzensammlung ein, wehrte ihren heißen Denk ab, zerdrückte eine Thräne und eilte fort. Auch die '..jassanten. welche Zeuge der hochherzigen That gewesen waren, gingen ihres WegeS, des stolzen Bewußtseins voll, der Pflicht der Menschlichkeit Rechnung getragen zu haben. Unter den letzteren befand sich auch ein älterer He».', der. soweit es scharfen Beobachtern sichtbar wurde, nur mit feurigen Aufforderungen daS RettungSwerk gefördert hatte. — Am nächsten Abend spazierte dieser edle Mann in einer anderen entlegenen Vorstadt, als er bemerkte, daß sich eine größere Menschenmenge an einer Straßenecke sammelte. Er hielt eS für selbstver-ständlich, hinzueilen, um zu helfen, wo man seiner Hilfe bedürfen sollte. Kaum noch hatte er Zeit gehabt, die Menge zu fragen, waS denn eigentlich geschehen sei, und von ihr die übliche Antwort zu erhalten, daß sie eS nicht wisse, als das Auge erfrischt. Ta blicken auS dem Grün der Lbstbäume und des Lorbeers zierliche Lust-Häuschen hervor, eherne Tritonen werfen kri-stallen« Wassersäulen viele Ellen hoch in die Luft, welch« von dem Duft der Hyazinthen, Rosen und Narzissen erfüllt ist. Auch artige Vexirwasser fehlen nicht, die eine schmaußende oder spielende Gesellschaft plötzlich mit feinem Regen überspritzen oder zu lustigem Erschrecken Karten und Trinkgefäße vom Tische schwemmen." Weiteres hierüber »nag man in Dr. Karl von SpunerS'S „Characterbildern" auS der bayeri-schen Geschichte (Neue unveränderte Ausgabe. München 1878) nachlese», wo eS Seite 554 noch ferner heißt: „Die seltensten Tulpen öffnen hier ihre prächtig gefärbten Kelche, und Rhenc-nus findet die Gärten der Fugger weit schöner als jene der Könige von Frankreich zu TourS und BloiS, die er ebenfalls gesehen. Kurz, allerorten sah man gediegene Pracht, welche den reichen, geschmackvollen Bürger, nirgends widrige Ueppigkeit und Ueberladung, die den rohen Emporköminling bezeichnet." An einem jener „zierlichen, wälschen Mar-mor-Kamine" saß eineS Abends — man sagt, eS sei während des Reichstags 1530 gewesen — Anton Fugger mit dem Kaiser Karl zu-sammen. DaS Kaminfeuer wurde zu Ehren deS hohen GasteS mit Zimtnet und Mahagony unterhalten und verbreitete einen angenehmen — 5 — die wehklagende Stimme des Mädchens vom Faubourg-Poissoniere sein Ohr traf. Die Un-glückliche hatte ostenbar Abends das Malheur gthabt. einen Napoleon zu verlieren und würde sich zweiffelloS abermals aus Verzweiflung in die Seine gestürzt haben, wenn der glückliche Zufall, der ihr gestern so günstig gewesen, nicht aber-malS den mildherzigen Retter von gestern des Weges geführt hätte. Und wieder bahnte der edle junge Mann eine Collecte an. in welche jedoch nach Kurzem ein Sicherheitswachmann eingriff. der von dem indigmrten Herrn vom Faubourg.Poissoniöre herbeigeholt worden war. Unter beträchlichem Getöse wurden die malheu-reuse Jungfrau und ihr guter Engel zur Polizei gebracht, wo beide als schmerzlich Vermißte mit großer Herzlichkeit aufgenominen wurden. [Wann beginnt der Tag?] Diese anscheinend so leicht zu erledigende Frage ist thatsächlich von drei Gerichtsbehörden verschieden beantwortet worden. Hier der Anlaß. Ein Bürger in Zeitz hatte am 19. Januar cr. früh 7'/. Uhr den Bürgersteig vor seinem Hause vorschrifts-mäßig kehren lassen, war aber dennoch der Straßenpolizeicontravention angeklagt worden, weil er nämlich diese Manipulation nicht vor Ta?esanbruch — so verlangt die Vorschrift — vorgenommen habe. Der Schöffenrichter sprach ihn frei, weil der Tag von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang währe, damals aber die Sonne noch nicht aufgegangen war. Der Berufungsrichter aber erkannte auf Strafe, da der Tag mit der Dämmerung beginne und endige? damals war zwar die Sonne noch nicht aufgegangen, aber es dämmerte schon. Das Kammergericht, welches sich am Montag in der Revisionsinstanz mit der Frage zu besassen hatte, entschied folgendermaßen: Der zweite Richter ist zu weit gegangen; der Tag beginnt nicht mit der Morgendämmerung, sondern erst mit Eintritt der Tageshelle nnd mit Beginn des Tagesverkehrs. Dennoch ist der Angeklagte strafbar, da um die erwähnte Zeit die Tages» helle und der öffentliche Verkehr bereits begonnen hatte. [Am richtigen Platz.] „Mein Fräu-lein, lieben Sie Gedichte?" — „O ja, die Ge-dichte Schiller's hab' ich im Kopfe, die Göthe'S im Herzen!" — „Ach. dann ist wohl für meine bescheidenen poetischen Versuche, die ich mir er» laubte. Ihnen neulich zu überreichen, kein Plätz-chen übrig geblieben i" — „D doch, Ihre hab' ich im Magen!" sHeirath « n kein Verbrechen.] In Köli, ist der seltene Fall zn verzeichnen, daß eine Eleinentarlebrerin nach ihrer Pensionirung in den Stand der Ehe trat. Dieser Fall wurde von den Stadtverordneten verhandelt, wobei man die Frage stellte, ob die Lehrerin außer Dienst nicht ihrer Pension verlustig zu erklären sei. Die Duft durch das schöne Gemach. Da drohten die Flammen zu verlöschen, und man hatte kein Holz im Zimmer, um sie von neuem zu nähren. Der von Podagra geplagte Kaiser begann zu frösteln. In dieser Situation stand Anton Fugger auf, nahm die auf 809,099 Goldgulden lautende Schuldverschreibung Kaiser Karl's in die Hand und warf sie ins Feuer. „Und dieses Feuerlein," sagt die Chronik in naiver Weise dazu, „dünkte dem Kaiser gar lustig." ... So ist eS denn auch kaum eine Uebertreibung ge-wesen, wenn Kaiser Karl, als man ihm in Paris den Schatz der Könige vou Frankreich zeigte, ausrief: „In Augsburg habe ich einen Leinenweber, der all' diese Herrlichkeiten baar bezahlen kann!" Betrug doch der Nachlaß dieses Patriziers allein in baarem Gelde sechs Millio-nen Goldkronen (Anton Fugger starb im Jahre 1560), abgesehen von der großen Zahl Klein-odien und den vielen Besitzthümern, die er fast in jedem Landstrich Europa'S und in beiden Indien sein eigen nannte. Anton Fugger ist auch ein Mal der Retter Augsburg's gewesen, indem er, als der Kaiser die Stadt wegen ihre» Widerstandes im schmalkaldischen Kriege wollte schleifen lassen, nicht nur die Verzeihung des Regenten, sondern auch noch eine Verringerung der Geldstrafe erwirkte. Das HauS Fugger erhielt übrigens zur Zeit Antons die Grafenkrone und bedeutsame Privilegien, z. B. daS Münzrecht. Spitze der städtischen Verwaltung sprach sich dahin aus, daß die Pension der Lohn sür geleistete Dienste sei und nur auf Grund von Verbrechen entzogen werden könne, das Heirathen sei aber kein Verbrechen. Die Stadtverordneten pflichteten dieser Auffassung bei. Hingesendet.*) Än die p. t. Interessenten der Wiener allgemeinen Versirqnngs Änftall in und um Cilli. Als Mitgründer und Comite-Mitglied des Vereines. — welcher mit Erlaß der hohen Statthalterei ddo. 6ten Februar 1880 Z. 1600 in Gra; ins Leben getreten, und welcher den Zweck hat „z e i t g«m ä ß «, nothwendige Abänderungen der Statuten der allg. Versorgungs-Anstalt in Wien, im gesetzlichen Wege, und mit ge-setzlichen Mitteln auzustreben" — beehrt sich der Gefertigte die hiesigen p. t. Besitzer von Antheil- und Rentenscheinen in» e i g e -nen In teresse sowohl wie imJn-teresse derWahrung ihres respec» tablen Gesellschafts» Vermögens h i e m i t z u m B e i t r i t t u n d Anschluß an den Grazer Verein, dringend ein-zuladen. Die Motive dazu sind um so wichtiger und ernster. als die, noch im Mai d. I. ein-geleiteten und gepflogenen Berathungen der Enquete . schon Ende October in Wien wieder aufgenommen werden, und nun « ndgil -t i g über das Los von 142.000 Interessen-ten mit 239.491 Einlagen, deren Gesellschaftsvermögen 23,111.589 fl. 7 kr. betragt, über das Los der Witwen und Waisen, über die einseitige Vertretung derJn-r e r e j f e n t e n, wie über die sonderbare G e b a h r u n g der ersten österr. Sparcassa entschieden werden soll, welche bis jetzt titulo „Regiekosten-Vergütung" dem Vermögen der Versor.-Anstalt jährlich 75—90.900 fl! dann „als A d m i n i st r a t i o n S - C o n t o" wieder jährlich 2!'4.900 fl. entnimmt, und nebst anderen Speculations-Unzukömmlichkeiten annoch von der Einlage jedes verstorbenen Theilnehmers sich 10 Procent titnlo „Verzehn-tungSrecht" aneignet! — Es ist Thatsache — daß unseren Statuten vom 4. Oktober 1824 zuerst „Allgemeine B e stj m m u n g e n" angefügt wurden, welche der Sparcassa das Recht einräumen, nach dem Ausste.be>, der Anstalt über das ganze Vermögen frei zu verfügen ! — ebenso wur-den denselben im Jahr? 1862 willkührlich Z u -s a tz b e st i m m u n g e n beigefügt, welche den *) Für Form und Inhalt ist die Redaction nicht verantworlich. In geistiger Hinsicht stand der Sohn seines Bruders Raimund, Hanns Jakob, auf einer noch höheren Stufe, als Anton. Derselbe ver» stand viele Sprachen, verkehrte mit den gelehr-testen Männern seiner Zeit, besaß eine prächtige Bibliothek und schrieb selbst ein aus daS pracht-vollste ausgestattetes Werk über die Geschichte deS HauseS Habsburg. Die Münchner Biblio-thek besitzt eine Abschrift dieses Werkes, welches übrigens ein Jahrhundert später von Sigmund von Birken unter dem Titel „Spiegel der Ehren deS ErzHauses Oesterreich," leider aber unvoll-ständig und verstümmelt, veröffentlicht wurde. Dieser Fugger war indeß in seinen Vermögens-Verhältnissen so weit heruntergekommen, daß er zuletzt nur noch das in Bayern gelegene Gut Tauffkirchen besaß. Er entsagte dem Be-ruf und verließ Augsburgs um sich im Jahre 1565 auf dieses Besitzthum zurückzuziehen. Hier lebte er noch einige Zeit, von Albrecht V. zum geheimen Rath und Kammerpräsidenten ernannt, uud starb zehn Jahre später in München. Er war 59 Jahre alt geworden und hinterließ von 22 Kindern sechszehn. Durch die Zersplitterung des Vermögens und den dreißigjährigen Krieg sank nach und nach der Reichthum deS HauseS Fugger, deren Ge-schlecht sich allmählig in fünf Hauptlinien ver-theilt hatte. Das Ansehen des Hauses aber konnte nicht vermindert werden, viel« Grafen Character der Anstalt gänzlich verändern, unser ganzes Vermögen der Willkühr dieser Admini-stration ausliefern, und die Mitglieder der An-stalt auf das Schwerste schädigen. — Thatsache ist's, daß uns Theilnehmern der Versorg-Anstalt, — aus deren Einzahlungen einzig und allein das ganz« Vermögen her» vorgieng, nicht der geringste Einfluß auf die Gebahrung zusteht, ja es ist uns nicht einmal gestattet, die jährlichen Rechnungen einsehen zu dürfen! — ebenso sind ungeachtet der 56 jäh-r i g e n Verwaltuugs-Periode der Versorg.-An-stalt — die, dem Alter der Theilnehmer in Aussicht gestellten glänzenden Erwartungen s o mangelhaft in's Leben getreten, daß unsere jährliche Dividende — statt, wie uns versprochen in« Alter von 50 Jahren ein« Rente von 500 fl. Mze. zu Mieten, jährlich nur e i n e k r e u z e r» weis« Steigerung erfährt. — ein« voll« Einlage per 200 fl. Mz«. in 16 Jahren kaum eine Dividenden» Steigerung von fl. 1'50 nachweist. obzwar die Anstalt auf gegenseitige B e e r b u n g der Mitglieder, also auf den rich-tigsten Factor basirt. Unläugbare Thatsache ist es ferner, daß durch die mehrfache Statuten - Aenderung die Rechte der Theilnehmer ohne ihr Wissen, ohne ihren Willen vielfach modificirt. theils in eine Leibrenteu-Verficherungs-Gesellschaft für Fremd«, theils in Heiratausstattungs-Ver-Sicherungen mit Inanspruchnahme und Haftung unseres Vermögens umgewandelt worden sind. Thatsache ist, — daß Dr. Esler von Sonn-leithner der Erfinder dieser philantropischen Speculations-Anstalt, auf Grund eines geheimen Vertrages mit der Sparcassa, ungeheuren Gewinn für sich und seine Erben vezogen hat. Thatsache, — daß alle Debatten, Verbesserung«» , Klagen, selbst das Einschreiten des F. Z. M. Hayuau gegen diese Verwaltung, in welcher Ritter von Schmerling. Giskra, Werd» müller von Elgg :c. saßen, bisjetzt vergeblich waren, und ohne Resulta» geblieben sind. Schließlich ist'S Thatsache. — daß die Sparkasse im Jahre 1873 durch die Verluste beim Chabrus, bei nothleidenden Papieren, bei der Waagthalbahn, bei den steir. Eisenwerken und Verlust bei Hypotheken auf dem Sterbe-Etat gestellt, das Geld der Interessen-ten in Mitleidenschaft gezogen hat. ES war demnach die höchste Zeit, daß sich im Jahre 1880 thatkräftige, opferwillige Män-ner unter dem Vorsitze ihrer Obmänner Bon. Kavannagh—Ballyane und StaatSanwalt Rokos in Graz zusammenthaten, welch« die Gebrechen dieser Anstalt gründlich studirt:n, dieselben in Flugschriften schars beleuchteten, in Graz. Wien, Prag, Budapest, Agram, Trieft, Linz. Kaschau, Raab, Preßburg, Oravicza, Königgrätz, Pilsen und Gräfin«» zählten zu demselben, manch« Glieder des Geschlechts waren mit den Häusern Hohenzollern, Pappenheim. 1803 hat «in Sproß der jüngst«» Linie, Graf Anselm Maria, die erbliche Reichsfürstenwürde erhalten. Bei aller Achtung, die wir dem Fleiße und dem geistigen Streben des Hauses Fugger zollen müssen, kann doch mancher Tadel ihm gegenüber nicht zurückhalten werden. Zum schweren Vorwurf muß es zunächst dem Ge-schlechte gemacht werde», das die meisten Glie-der desselben, streng katholisch und darum nicht selten zu hohen Kirchenwürden gelangt, die Au£ breituug der luterischen Lehre in ihrer Vaterstadt so viel wie möglich zu hindern suchten und den Jesuiten daselbst ein weites Feld eroberten. Graf Otto Heinrich der während des dreißigjährigen Krieges Statthalter des Kaisers war, hat »eben ander«» Fuggern durch wahre VersolgungSsucht seinen protestantische» Mitbürgern das Leben schwer gemacht. Hauptsächlich dadurch haben sich die Fugger auch d«n Haß Ulrich'S von Hütten zugezogen, der ihnen, allerdings übertreibend, vorwirft, „daß sie Münzfälscher« getrieben, sich des Alleinhandels nicht blos der indischen Waa-ren, sondern auch der päpstlichen Ablaßbriefe, Jndulgänzen, Pfründen und DiSpensationen be-mächtigt hättlN, den Teutschen für römischen Tand ihr guteS Geld ablockten und durch die unerhört« Pracht in ihren Wohnungen und unbekannt mit dem Status quo und ihrem ei-genen Interesse seien. Dieselben zur s o f o r-tigen BeitrittS-Erklärung und Anschluß an den Grazer Verein bei Angabe des Namens und Zahl der Antheil-oder Rentenscheine mit der Bitte freundlichst ein-zuladen : diese ihre Erklärung in der „G l a s-Handlung des Herrn I. Weiner. Hauptplatz Nr. 2 in Cilli abgeben zu lassen. Sollten die p. t. Interessenten es wünschen, die in 9 Sitzungen biShero gepflogenen Debatten, oder die später erfolgenden end-gültigen Beschlüsse der Enquete kennen zu lernen, so bitte ich im ersteren Falle per 4 fl. auf das erschienene „Vereins-d l a t t", das so eben einen Jahrgang abschließt, — im Letzteren aber auf die zunächst erschci-nende „S u pl e m e n t S - A u S g a b e" per l fl. unter Adresse: „I. RokoS, Graz, Hilmteich-straffe 16!" pränumeriren zu wollen. Hochachtend Cilli. 12. Octbr. 1882. I. K. D i e tz. _ pens. Güter-Director. auch in seiner neuen Stellung sich ehrenvoll be Häupten wird. sStier-Licencirung und Prämi-i r u n g.j Bei der am 11. d. hier vorgenommenen Licenciruna sprungfähiger Stiere wurden von den vorgeführten 31 Exemplaren 23 licenzirt. Von dieser erhielten 12 Stück Prämien u. z. den Staatspreis erhielt ein Stier des Baron Hakelberg von Pragwald. Landes-Bezirks- und Privatpreise erhielten für ihre Thiere nachbenann-te Herren: Ritter von BerkS in Reisenstein, Martin Koschel in Buchenschlag (2 Preise), Jakob Pillich in Dirnbüchel, Baron Hakelberg, Franz Pissanetz in St. Georgen. Franz Zinok in Stop«, Eduard Ledl in Hochenegg. Ma-thäus Zidan5ek in Trennenberg, Anston Mastnak in Lubecno und Josef Erin in Maria Mag-dalena. ^Schlechte Weinernte.] Ein im Rhein« gau begüterter Mainzer, welcher im vorigen Jahre seinen Traubenwuchs zu 6000 M. verkaufte, erhielt Heuer für seine Trauben am Stock von demselben Abnehmer 140 Mark! So wird aus Mainz berichtet. und Mailand Vereine in's Leben riefen, die sich die energische Vertheidigung der Rechte der Interessenten zur Aufgabe gemacht haben, Ver-einSblätter auf eigene Kosten erscheinen ließen, ein ernstes Wort an die Administration der Sparcassa, an den gegenwärtigen Ober-Curator Dumba, Adressen. Petitionen an die Abgeord-neten der beiden Häuser des Reichsrathes richteten. So gewaltigen Stimmen konnte sich die allmächtige Wiener Sparkasse endlich nicht län-ger mehr verschließen, es kam im Mai l. Js. in Wien unter dem Vorsitz des Lber>„CuratorS eine Enquete mit Beschickung unserer Vertreter zusammen, die in 9 Sitzungen Präliminar-Vor-ichläge vereinbarte, deren definitive F e st« stellung schon Ende Oktober in Aussicht genommen ist. Wir haben also Hoffnung, daß allendlich etwas geschehen wird, geschehen muß, um der Sparcasse die Beute von 24 Millionen zu entreißen. Unsere Pflicht aber ist eS, jetzt die Gründer und Vertreter unserer Sache mit vereinten Kräften zu unterstützen, uns als geschlossene Phalanx hinter sie zu stellen, durch massenhaftes Eintreten der mit unserem Gelde gegen uns agitirenden Sparcasse. die Hunderttausende hinauswirft, um die Bewegung zu ersticken und die Reform abzudämpfen, mannhaft entgegen zutreten, zu imponiren, die Aufmerksamkeit der beiden Reichs-Versammlungen auf unsere Sache zu len-ken, die Trennung der Versorgungs-A. von dieser unwürdigen Administration anzustreben, unser Vermögen selbständig zu verwalten, nichts zu verabsäumen, um allendlich unser Vertrags-mässiges Recht zu wahren, dieser schon zu lange andauernden Willkühr ein Ende zu machen, und das Almosen, das uns auch diesmahl mitleidS-voll zugedacht ist, — entrüstet von uns zu weisen. Wir leben in einem konstitutionellem Staate, und dürfen den Absolutismus der ersten Spar-cassa nicht länger mehr verttagen, — wir leben in der Zeit der Freiheit, und so wolle» mir auch nicht länger als unfreie unter Curatel ste-hende Individuen betrachtet werden. Die begonnene Action ist legitim — und Niemand braucht sich scheuen, derselben beizutreten. Selbst die h. Regierung wird unser Recht aner« kennen, und uns helfen die nun schon seit 58 Iah-ren andauernden chronischen Krankheiten dieser Versorg.-Anstalt aus der Welt zu schaffen ! — Weit entfernt, hier irgendwie den Anwalt zu machen. Sonderinteressen verfolgen zu wollen, ist es ganz allein die humanitäre Sache, das allgemeine Interesse, die Sympathie für Cilli und deren freundliche Bewohner, welchen ich bald schon «in Jahr angehöre, die mich bestim« nun ganz selbstlos, und bei der Ueberzeugung: daß die »leisten der hiesigen Interessenten ganz Hausrath, durch Schwelgerei Voller« die Sitten verdürben." Soweit diese schweren Vorwürfe berechtigt sind treffen sie indeß die Fugger nicht allein, sondern die Zeitgenossen Ulrich'S von Hütten überhaupt. Als ein weiterer Tadel ist gegen die Fugger auszusprechen, daß sie die Gewogenheit des Kaiserhauses dazu benutzten, um sich höchst lästige Monopole zu erwerben. Sie erschwerten dadurch theils anderen den vor-theilhasten Betrieb deS Geschäfts, theils bestimmten sie nach Willkür Waarenpreise und Ardeits« lohn. Es entstanden aus diesen« Grunde auch Arbeiter-Tumulte und im Jahre 1525 eine Auf-lehnung ihrer Bergleute in Tirol, bei welcher letzteren, die von Michel Gruber geleitet wurde, viele Menschen vom Leben gekommen sind. Von österreichischen Schriftstellern wird außerdem der Vorwurf „unwürdiger Knickerei" gegen sie er« hoben, „weil sie der Kaiserin Maria Bianca die schwarzen Tücher zur Hoftrauer auf Borg weigerten"; ferner beschuldigen sie dieselben „schamlosen Wuchers, weil sie von Kaiser Max in schwerer Geldnoth für Ivü Gulden Capital 100 Gulden Zins erpreßt haben sollen." Man halte sich indessen gegenwärtig, daß dies Einzelheiten sind, und daß in Urtheilen über Emporkömmlinge, wie es die Fugger waren, nicht selten Neid und Mißgunst zum Ausdruck gelangen. WotkswirMchaMiches. [Eine neue Wechselstube inGraz.] Eine in Graz seit 30 Jahren sehr bekannte Persönlichkeit, der ehemalige Goldschmied und Juwelier, während seiner Geschäftsperiode Ver-ivaltungsrath deS Grazer Gewerbevereines, Rath der Handels- und Gewerbekammer, Gründer des Vereines „Colonie" in Graz, Herr Rai° mund Brachman, hat am Hauptplatz 15 ein Bankgeschäft, verbunden mit einer Wechselstube eröffnet. Herr Brachman ist ein so vielseitig versirter, eifriger Geschäftsmann, daß er gewiß Kourse der Wiener Aörse vom 14. Oktober 1882. Goldrente . . .. ... 95.50 Einheitliche Staatsschuld in Noten . 76.7.', in Silber . 77.5" 1860er Märzrente 5% .....92.70 Bankaktie» ..........830.— Creditactien..........310.60 London ...........119.45 Napoleond'or.......... 9.48 k. k. Münzducaten........ 5.65 100 Reichsmark.........58.45 » WW Hausfrau! Wir erlauben uns, Sie aufmerksam zu machen, dass Sie den direct aus Hamburg oder Triest bezogenen Soeben HngtttroslVn: | Neuer Kremser-Senf Gtfrzer .Maroni Marinirte Aalfische [ Grosskörniger AiMai - Cayiar. nicht billiger in Händen haben, als wenn Sie selben bei uns kaufen. Auch wir geben das Kilo zu fl. 1.05 und höher; um fl. 1.20 garantiren wir bereits für feinsten und reinsten Geschmack. Auch besten verkaufen wir trotz des neuen hohen Zolles zum alten Preise von 5 fl. und höher. Abnehmern von 5 Kilo und mehr wird die Waare frnnco per Post zugesandt. 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Alle Auftrüge werden sofort gegen Einsendung, Fo*leinzaMung oder Xarhnnhme du Betraget mit der grössten Sorgfalt ausgeführt und erhält Jedermann von uns die mit dem Staatswappen versehenen Original-Laote selbst in Händen. l)en Bestellungen werden die erforderlichen amtlichen Pläne grat i» beigefügt, aus welchen sowohl die Eintheilungder Gewinne auf die reap. Classen, alsaucl» die betreffenden Einlagen zu ersehen sind und senden wir nach jeder Ziehung unseren Interessenten unaufgefordert amtliche Listen. Auf Verlangen versenden wir den amtlichen Plan franco im Voraus zur Einsichtnahme und erklären ferner bereit bei Nicbt-Convenienz die I.oose gegen Rückzahlung des Betrages vor der Ziehung zurückzunehmen. Die Auszahlung der Gewinne erfolgt planmässig prompt unter Slaatt-Oarantit. Unsere Collecte war stets vom Glücke besonder« begünstigt und haben wir unseren Interessenten oftmals die grössten Treffer ausbezahlt, u. A. solche von Mark 250,000, 100,000, 80,000, 60.000, 40.000 etc. Forauttichliieh kann bei einem solchen auf der Molldeateil Bnsls gegründeten Unternehmen überall ans eine sehr rege Betheiligung mit Bestimmtheit gerechnet werden, und bitten wir daher, um alle Aufträge ausführen zu können, uns die Bestellungen baldigst u. jedenfalls vor dem 311 Oe-(ober d. J. zukomme» zu lassen. 547—19 Kaufmann & Simon, Bank- nnd Wechsel-Geschäft in Hamburg, P. 8. Wir danken hierdurch für das uns seither geschenkte .Vertrauen and indem wir hei Beginn der neuen Yerloosong zur Betheiligung einladen, werden wir ans »ach fernerhin bestreben, darch stets prumpte und reele Bedient»,g die volle Zufriedenheit unserer geehrten Interessenten su er-lugen. O. O. Reparaturen von NiMHiu aller Systeme besorgt schnellstens und billigst Carl IFeArmann jun. iu Cilli, Hauptplatz Nr. 109. 557—2 Jägern und Jagdfreunden ist besonders zu empfehlen! Das beste für Schaltwerk, Pferdegeschirr, Wagenleder etc., was vom k. k. 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Die Preise der Wuuueullüdcr bleiben unverändert CILLI. am 28. September 1882. Hochachtungsvoll Carl Schmidt. In Hitt't• Josef - Denkmal. Die Fundament-Aufstellungs-Arbeiten des Kaiser Josef-Denkmales, dann die Enthtillungsfeierlichkeiten desselben, erfordern Auslagen, welche aus den Mitteln der freiwilligen Beitrage zur Anschaffung des Denkmales nicht mehr gedeckt werden können. Es ergeht daher an die allezeit hochherzige und opferwillige Einwohnerschaft der Stadt Cilli, an Freunde und Gönner im ganzen Sann-thale und der weitem Umgebung der Stadt Cilli der Aufruf und die Bitte, das zeitgeniiisse und der Stadt Cilli würdige Unternehmen der Aufstellung eines Kaiser Joscf-r)enkmales mit freiwilligen Geldspenden freundlichst unterstützen zu wollen. Sammelbögen liegen auf und Beiträge nehmen entgegen die Herren: Franz Zangger, Ciustav SchniidKFianz PacctiiafTo in Cilli. Billiger als überall Herbst- Das Finanz-Comite. I) )l if tt »i >i M !» CILLI, October 1882. 560—2 von 1. 14 bis 0.35 „ .. 12 >> 28 14 „ „ 45 14 „ „ 28 8 „ 15 5 ii ii 15 5 „ „12 .. 28 .. .. 32 12 „ „ 17 Eui. Grula in Cilli 520—c J.*owf y»**e X r. -tO. üeberzieier Winterröcte Menczikoffs Loden-Röcke Knabe Hosen Saloü'Auine . Schlafröcte . Hiermit beehre ich mich anzuzeigen, dass meine f<9 WECHSELSTUBE imtm Graz, Haii|itplatz Ir. 15, Der Wirkungskreis derselben umfasst den Ein- und Verkauf aller Gattungen Staatspapiere, Loie, Gold- und Sllber- mtinzen, Aotlen und Prioritäten; Einlösung von Coupon« und verlosten Werthpapieren; Promessen; Belehnung von Effecten zn coulauten am 4. October eröffnet won'en Ist .... ._ . _____________________„ _ ________IWW Bedingungen ; auch die Commission*weis« Ausführung aller Art Auftrüge für die Wiener Börse. Ich bleibe bestrebt durch günstige Konditionen, rasche und gewissen hafte Erledigung der mir zukommenden Ordres, jenes Vertrauen mir wieder zn erwerben, mit welchem ich währeud meiner 30jährigen geschäftlichen Thätigkeit als Juwelier am hiesigen Platze von Seite des P. T. Publikums ausgezeichnet wurde. Hochachtungsvoll Mit! i ill tt litt ill'aeltlliit II. TU. B. Briefliche und telegrafische Anfragen, sowie Aufträge werden bei direkter Zusendung ohne weitere Vermittlung, von mir sofort beantwortet und ausgeführt. Brief- und Telegrammadresse: Mraeftntnn, €lm*. '90 558—1 Eigenthum, Druck und Verlag von Johann Rakusch in Cilli. Verantwortlicher Redacteur Max BesoxzL