Mo. XIX. Lmbacher MI^ Zettung. '7 84 Die Sprache der Philosophen. Die Welt ist uns ein Kraut, Das wir versuchen müssen; Der tief ins Herzchen schaut , Sieht eine» guten Bissen; Der blöde Augen hat, Und einen sauern Magen, Der muß sich leider satt An dessen Wurzel nagen. Lrlang den 20. April. ^em deutschen Reiche droht ein großer Verlust, da Seine K. G. der Kuhrfürst von Köln sich zu Bonn höchst gefährlich krank befindet/ weswegen auch im ganzen Lande dieBet-stunden um Rettung dieses vereh-rungswürdigstcn Fürsten unausgesezt fortgehen. Am 17. v. M. gieng des kuhrböh-mischen Hrn. Gesandten Grafen v. Trautmannsdorf Exzell. als welcher nunmehr auch am Fränkischen Kreise von des Kaisers Maj. zum akkreditir- l ten Minister ernennt ist, ein Herr/der mit den seltensten Verdiensten u. Talenten das edelsteHerz und denWan-del des liebenswürdigsten Mannes verbindet/ von Negensburg nach dem ihm noch neüzugelegten Kreisgeschaf-te ab/ und nach Bamderg/ von dazu dem versammelten Kreistag nach Nürnberg / und gleich darauf nach Anspach an den Hof unsers gnädigsten Landesherrn/ weil Serem'ßimus erst alsdenn v.on der nach Pairench vorgenommenen Reise zurückgekommen seyn werdm. > , Es geht die Sage, daß die ungan-ss sche Krone nach Wien übertragen worden sey. Paris. Mitbekommen Krieg mit Portugal! und mitMarokko, mit erstern wegen dcr Hindernisse, so diese Krone demSklavenhandel in Afrika macht, und mit leztern,^weil es seine Kaper gegen unsre Flagge ausgesandt. Es wird aber das eine nichts als ein väjeune und das andere, nichts als! ein erfrischendes Ooutö seyn. Die ^ Portugiesen werden, wenn sie unsere Kriegsschiffe an der Küste von Än-i golafthen, sich zum Ziel legen, und dem Barbar von Marokko wird man einige Seeplätze inAschc legen, indem man die Gefahren vermeidet, durch welche 1766. unsere Expedition wider, ihr mißlungen. Indessen thut dieser! kriegerische Einfall des Marokkaner Fürsten der Handlung zu Marsailles vielen Tort, und ist zu hoffen , daß endlich einmal die europäische Poli-> tik sich vereinigen werde, um dieses afrikanischen Canaille das Raubnc-sternhandwcrk zu legen, und wäre nichts weiter nöthig, als ilmen zu de-clarircn, alleKorsarcn in Grund bol>-, rmzu wollen -^ undWort^u halten. '' ^''Ms dein .BründeMräWen. MonPotsdam vernimmt man,daß Se. Maj. der König sich nunmehr schon so wohl befinden, daß Höchst-diesclbeü das Sanßsoucy blichen werden. ^Rotterdam vom 9. April. Am sten Abends rottirte sich wie« der ein Haufe unruhiger Köpfe^ zusammen und verlangte die Losla?lung ihrer Kameraden, welche bey demAn« griff auf die Bürgcrkompagnic, dcs Lieut. Swyndrecht gesanglich warcn eingezogen worden. Sie drohten auch das Haus eines Bürgers Namens Wishof, welcher zu obgedachtenDe-taschement gehört, zu plündern; Bey dieser neuen Bewegung ergriff die Kompagnie Nro. 5. dcs Hrn. Sekrc^ tär Bclarts sogleich die Waffen, und besttzte das Rathhaus, von welchem darauf der Fähnrich dieser Kompagnie, Hr.Gcrhard von dcr LooyHaut-hösM^Malninach der PrmM> straffe detaschirt wurde, und nachdem dcrftlde vor dem Haus dcs Herrn WisyofPosto gefaßt hatte, ließ man durch einen Stadtdicncr den leztcr^ wähnten Schluß des Raths gegen alles Zusammenlaufen ablesen. Diese herzhafte Entschließung hatte die gewünschte Wirkung; und der Pöbel zerstreute sich nach und nach. ^Wahrenden Aufruhr in der Nacht vom ^tcn auf dcn 4ten sind 2 Frauen >or Schrecken gestorben. Der Auft iQ Uhr an; um 11 Ul r war das Stadthaus bereits in Sicherheit. Um halb 12 Uhr wur-'dc die große Sturmglocke gelautet, worauf sich sämmtliche Bürgerkom^ pagnien aufihren g.wöhnlichenLerm/ !plätzen versammelten und daselbst bis 4 Uhr des Morgens Herblieben. Das beherzte und klugeBetragen des Lieu^ tenant Swyndrecht wird sehr ge-ftühm:: Er ließ nicht eher feuern/ als nach wiederholten Er- mahnungen an die Aufrührer; und auch dann erst über die Köpfe wegschießen , bis der Pöbel durch fortwährendes Drängen undStoßen ihn nöthigte/ zum zweytenmal Feuer zu geben ; wobey 7 Mann unter der Menge verwundet wurden. Die Aufrührer wollten besonders 2 Bürger aus dem Gliede ziehen, worunter der eine Adelborsch oder Kadet der Kompagnie; auch war der Pöbel gegen den Lieut. selbst so erbittert, daß auf dcm Marsch des Detaschements von derPrinzenkirche nach demRath-haus 2mal aus den Fenstern mit Kugeln nach ihm soll geschossen worden seyn. Gott stehe uns bey/ und lajje "E-imracht wieder in unsere Mauern zurückkehren / denn bey so getheilten Gesinnungen der Bürger kann es nicht anders als täglich schlimmer werden. '-',? Den andern Tag nach dem Tumult/ als die Kompagnie des Herrn Wicro auf die Wache zog, hatte die -Mannschaft größtentheil Oranicn Kokarden auf den Hüthen, und am Z waren deren mehr als 2000 zu sthen, und das Volk verlangte mit lautem Geschrey die Abdankung des Magistrats um neue Mitglieder anzustellen, bis auf 2 oder 3 welche als brave Leute nurmit demSttom fortgerissen Mrden. Nöln^den l6. April. ."'Gestern ist unstr^^rfürst zu Bonn, zum allgemeinen Leidwesen des Volks, verschieden. Er machte den Erzherzog Maximilian als seinen Nachfolger zum Testamentsexekutor, welcher die Reise von Mergentheim nach Bonn antrat. 5 5 ,, Von Pflanzung der Rhabürbara. ImIahre 1776. machte der damalige Professor der Agrikultur in Laibach, Herr Giel, in öffentlichcnVlät-tcrn bekannt, daß, wenn jemand einen achten Saamcn dieser Pfianze zu haben wünschte, er sich gerade an ihn zu wenden hatte. Der Herr Wundarzt Hummel, ein unermüdeter verdienstvoller Mann, machte denerstenVer-such mit diesen Saamen , und zwar mit dem besten Erfolge. Sie blieb migefähr 6 Jahre unter der Erde, ohne zu blühen, welches erst 1781. geschah ; alsdann aber schoß sie in 4 Stämmen auf, die eine Höhe von 6 Schuh erreichten. Die Blüthe war weiß, wie jene der Schlehen, und die Blatter jenen der spanischenWeinre-bell ähnlich, zotticht und eingcschnit-tcn. Herr Hummel ließ die Pftanze noch 2Zahre stchen,und erst im März 1783. wurde sie, weil einige von den Hauptsprossen in die Fäulung gien-gen, in Gegenwart des durch seine botanischen Kenntnissen sehr berühmten Hrn. Professors Hacquet und einiger Aerzte ausgegrabcn. Siehat-t', nachdem sie wohl gereiniget war, g!N OewMt 7 und 1 Viertelpfund; und was das innere Wesen und die Wirkung betrift, so wurde ihre Ei-g.eq