^^ Degotardische ^^ M Ä Laibachcr Zeitung, M ff- Mittwochs den 25. Dezember 1799. ^! ^ ^. < ^..«^ <,..s ln^^ienss — Krieasbcqcbenbeiten aus der W. Z— 3g!u auck noch im L.'ben. K^""rn^!i? Niere ^ Krieg ^5^/öh^daß s doch h7sser wird.-Herrliche Beschreibung des Zugs derNu,. sssSArm« durch d,e Schweitzer Alpen. Suwarow GeneraMmus. ___________ Inländische Begebenheiten. > Wien. Se.Maj. haben dem F. M. L., Fürsten Ioh. v. Liechtenstein, in Rücksicht seiner durch diesen ganzen Krieg, i«sb?sondrre aber durch den gcnwartigen Feldzug, und erst letzt-hm dnrch das so rühmlich geführte Kommando bei der Belagerung und Eroberung der Festnng Coni / geleisteten ausgezeichneten und wichtigen Dienste.dasvakante ncmtteDragoncr-Regiment allergnadlgft ^zu verleihen geruhet. Se.Maj. haben Dero f. k. wirkl. Kammerherrn, Johann Vapt. des h. H. Reichs Grafen v. Thnrn, Hoffer und Valsasslna, zum Gubcrni llstkre-tar bei dem Gubernio in Trieft zu ernennen geruhet. Kriegsbegebenheiten. Wie Se. K. H. der ErzherzogKarl auSDonauesckingen unterm 11. d. melden, hat der feindliche General Lecour-be, nach der lenthin angezcigtonVor-rückung des F. M. 3. Grafen Sztar-ray, und den dabei vorgefallenen, für f. k. Waffen mehrmal siegreichen Gefechten , einen Waffenstillstand angebothen. Se. K. H. haben jedoch dieses Erbiethen nicht angenommen, und sind daraufbestanden,daß das rechteNhein-Ufcr in jener Gegend vom Feinde gereinigct werden müsse. In der Absicht erhielt der F. M. L. GrafSztar-^ay den Auftrag , die Feindseligkeiten fortzusetzen, worauf der Feind noch am 9. in der Nacht sowohl Mannheim als Neckeran verließ, sich ganz über den Rhein zurückzog, und seine Schiffbrücke mit wegnahm. Der gedachte feindliche General hat sich mit seinen unterhabenden Truppen am jenseitigen Rhein-Ufer gegen Straßburg gezogen, und Se.-K. H. haben dem F. M. 3. Grafen Sztarray den Befehl ertheilt, nach diesen feindlichen Bewegungen auch die seinigen einzurichten. ^ Semlin, den 26. Nov. Passa-wand Oglu soll wieder in Bewegung sein , und Belgrad mit einem Angriff bedrohen. Er hat die Zeit nach seiner 5 Aussöhnung mit der Pforte dazu be- innt, um Lsbensmittel, Munition? und noch mehr Trupen zu sammeln. Ausländische Begebenheiten. Krieg am Rhein. ^ (Ichreiben aus Stuttgard, den 9, Dez. Der Erzherzog Karl hat den l Waffenstillstand, welcher dem Gene-l ralSztarrai von den Franzosen ist angebothen worden, nicht bestättiget. Leztere wollten im Besitz von Mannheim und Nockeran bleiben. Genera! Graf Sztarrai hat dagegen Befehl erhalten, unverzüglich auf allen Punkten weiter vorzurücken, und den Feind anzugreifen. — Es heißt, die Franzosen seien bei Kehl über den Rhein gegangen, und der angebotene Waffenstillstand sei wahrscheinlich nur eine Kriegslist gewesen. Der Erzherzog Karl hat den Waffenstillstand mcht genehmigt, die Feindseligkeiten sind schon wieder angegangen , und so eben will man als gewiß wissen, die Franzosen seyen aus Mannheim hinaus über deu Rhein gejagt worden. Mannheim, den 9. Dez. DerErzh. Karl hat den zwischen dem General Sztarrai und Le Courbe abgeschlossenen Waffenstillstand nicht, bcstät-tigt. Dieses wurde gestern Vormittags dem französis. Kommandanten La Croix allhier burch einen kaiserlichen Offizier zu wissen gethan. Es erfolgten hierauf einige Unterredungen auf den Vorposten. Mittlerweile aber schafften die Franzosen ihre Mannschaft, Geschütz und übriges Gepäcke so schleunig als möglich auf einer stiegendenVrÜcko über den'Mcm ^ hinüber. Heute früh nach 2 Uhr zogen die letzten Franzosen ans Mannheim und Neckeran ab, und dagegen ein Bataillon Pfälzer unter dem Obrist von Wrede hier ein. Vald kam auch kaiserliches Milttar, und gegen Mittag trafauch der Feldmar-schall'Lieutcnant GrafSztarrai selbst hier ew" Deutschland. Berlin, den ^. Nov. Vorge-^ stern ist der erste Adjutant des Konsuls Vüonaparte bier angekommen. Heute hat er'den Münstern dje Auftrage seiner Regierung übergeben. Die Dauer seines Aufenthalts ist noch unbestimmt. Landesberg, den io. Dez. Das kondeische Korps bricht übermorgen von hier aus; die Marschroute für dieses, so wie für die russische Armee ist bereits bis an die russische Gränze entworfen. Die kranken und bles-sirten Russen, welche in den Spitälern w Oberbayern liegen, bleiben bis zu ihrer Genesung daselbst. Rcaensburg, den 9. Dez. Gestern' ist die dritte Abtheilung der russisch-kais. Truppen von hier abmarschirt. Heute wird Süwarow mit dem Hauptquartier hier erwartet. — In Bayern wird jezt reitende Artillerie erachtet, auch soll ein Husarenregi-weM angeworben werden. f Frankfurt, den 8-Dez. Der^anZ-" gras von Hcssenkaffel ist in Hanau angekommen. — Gestern haben zoc» Franzose» von der Mainzerbcsatzung bis Höchst gestreift. Heute wnrde« i die kais. Truppen in Manuheim er^ wartet. ^ Berlin, Morgen hat der Flu-geladjutant des Konsnls Vuonapar-tc, Düroc, Audienz bey dem König. ' Seit ein paar Tagen hat er mit dem ^ Feldmarschall Möllendorf, dem Ge-! «ernt Tcmpelhof:c. öftere Unterredungen gehabt. Er ist ein gebildeter Mann. Der Herr von Verlepsch befindet sich seit einigen Tagen hier. Schreiben aus Landsberg den 12. Dezemb. Gestern erhielt der Prinz von Konde einen Kourier, und heute wurde dem kondcischcn Korps offiziell bekannt'gemacht, daß dasselbe nicht nach Rußland zurück marschj-rcn, sondern im Innvicrtel Winter-! quartiere beziehen werde. Diese Nachricht erweckte viele Freude. Das Hauptquartier kommt nach Vraunan.. Die russische Armee bleibt auch in Deutschland, um beym Eintritt dek Frühlings einen neuen Feldzug zu beginnen. Frankrei ch. Pari s, den zo. Nov. Vonaparte hat, wie man sags / folgenden Brief erhalten: Wenn dn derjenige bist, den das Schicksal von Frankreich ruft, di^ Revolution zum Vortheil der Freiheit, der Suva'rnität des Volks und der Philosophie zu enden 7 so sind Genie, Seclcngröße, und Erhabenheit über alle Leidenschaften die Triebfedern deiner Unternehmungen, durch sie wirst du der große Mann, du nimmst den ersten Pla<; unter den Wohlthätern des menschlichen Geschlechts , du erwirbst dir die Dankbarkeit und Verehrung der ganzen Welt. — Wenn du im Gegentheil, benutzend den Zauber, womit der öffentliche Ruf deinen Namen umgeben hat, weiter nichts als ein ehrgeiziger bist, der fich der unumschränkten Gewalt bemächtigen wollte, wcun du die Freiheit, di? Suveränitätdes Volkes , und das Vaterland einem neuen Despoten opfern willst, dann bist du nichts als der nidrigste aller Tyrannen, würdig des Hassc) aller Menschen. »** Ein freicr Mensch, Beobachter ^ deincs Ruhms oder dcinerVer- brechen, deiner Schande, und dciner.Züchtigl'ng, gleich bereit dich zu preisen, odcr dir zu siuchen. Paris, den 2. Dez. Einhicsigcs Journal enthält über die sranzösis. Revolution folgende Bemerkungen: Wo sind jezt jene Helden der menschlichen Vernunft, welche di? Vorurtheile bcstrittcn, und das Neich dcs gesunden Verstandes wiederherstellen? Wo sind die Propheten, die uns Freiheit und Glück ankündigten? Was ist aus jenen elenden Schwä-yern gnrordcn, die mehr niederrissen , als viele Jahrhunderte nicht hät- ten zerstören können. Der Thron wurde gcstürtzt, und die Nation Scla-vin, die Altäre wurden zernichtet, und jFanatißmuß trat an ihre Gtcl-le; die Priester wurden verjagt, und Henker nahmen ihre Pläye ein; der Adel wurde abgeschaft, und Bluti-gel, moralische Ungeheuer traten statt seinerauf; man rief: Das Volk ist Souverain, und trat es uud seine Rechte zugleich mit Füssen; man stellte Nationalrepräseutanten auf, und diese waren Tyranen der Nation, oder wurden guillotinirt und depor-tirt; die Mißbrauche wurden refor-mirt, und die schändlichste Unordnung eingeführt; 3 Constitutionen wurden beschworen, und alle z. verletzt, und in den Winkel geworfen: die erhabensten Theorien wurden auf unsere Reglerung angewandt, und haben Ungeheuer erzeugt. Kommt ^ herbey, Philosophen, ihr, die ihö ! die Erde belehrt, und Völkern Re-l geln geben wollt, kommt, betrachtet cuer^Wcrk. Sehet Europa mit Leichen bedcckt, Holland ohne Handlung, ohne Marine, ohne Geld; die lachende Gefielde der Schweift in scheußliche Wüsteneyen verwandelt, Deutschland erschöpft und ausgeplündert, Italien beraubt, und im Blute schwimmend, Frankreich in seinem Innern zerfleischt, in Trauer, und Elend versunken. Betrachtet dieses schröckliche Chaos von Unglück und Verbrechen, von eurer stolzen Weisheit erzeugt tc. — Ein anderes Journal liefert folgenden Vriefvon einem französischen Offizier: Wie kommt es, daß in einer auf Freyheit und G!ciMeit a/gr"ndctkn Republik dcr g ewe Bürger'im Ucderfiufj schwelgt, « dvr audcre vor Hunger verschmachtet ? ? Warum sahe ich aus meiner ganzen Nei Namen, Tenfclsbrücke, verdient. Und ob sso gleich vom Feinde zerstört war, so hält dicß die Sieger nicht' aus;, mit dun Schärpen d^r Offiziers bindet inan Bretter zusammen, und über solch eine Brücke hinweg stürzen sich unsere Kriegcr von un-ermcßlichcrHöhe in bodcnloseSchlün-de, erreichen den Feind, nnd schlagen ihn überall, wo sie ihn nur erreichen. Endlich muß noch dieGchnee-koppe des Winterbergs srklimmt werden , dessen nakter Felsen an Steilheit alle andere übertrift. Versunken fast in 'schläfrigen Koth, muß man sich gegen nnd durch Wasserfälle in die Höhe winden, welche mtt entseylick-.cm Krachen hcrabrollen, voll unaufhaltbarer Gewalt Felscnstücke, und Schnee- und Erdschollen mit sich rcifsen, durch die vjele Leute und Pferde unwidcrstchbar in die tiefen Strudel hinabgestürzt werden, wo die einenz bleiben , andere sich mit Mühe retten. Kein Ausdruck reicht hin um dieses Schauspiel der Natur in allen seinen Schrecknissen HN malen. Nun folgen die umständlichen Nachrichten von ben schon bekannten Aktionen in der Schweiz. General Masseua, der am Geburts tage des Kaisers Paul geschlagen ward, und ein Theil seiner Leute, heißt es noch unter andern darin, retteten sich durch die Flucht. Fürst Gortschakow ward» durch eine Kugel am Kopf verwundet, und Fürst Vagration erhielt eine Kartätschenkontusion. Der Grostsürst Konstantin hat sich sehr ausgezeichnet, die Armee durch sein Beyspiel ermuntert, und oft sehr heil- same und nuzliche Rathschlags ess-theilt. In dcm Nescript, in welchem des Kaisers Paul Majestät den Feldmarschall Suwarow zum Generalissimus aller russischen Truppen erklart, heißt es unter andern: Sie hatten schon überall die Feinde des Vaterlandes überwunden; nur eine Art des RuhmS blieb Ihnen noch übrig, die ^ > Natur selbst zu besiegen; (bei dem Marsch durch die Schweiz.) Jetzt hat auch sie sichintter Ihren Arm gebeugt. Durch Ihren neuen Sieg über den Feind des Glaubens zertreten Sie auch die Arglist seiner Verbündeten, die sich aus Bosheit und ' Neid gegen Sie bewaffnet hatten lc. Nach dem Bericht des Generalissimus Snwarow hat die französische Armee in verschiedenen Schlachten in der Schweiz 20,002. Mann an Getödtetcn verloren; auf unserer Seite belauft sich der Verlust nur auf 700. Mann. G r 0 ß b r i t t a n i e n. London, den 26. Nov. Ei« Nesse Ves spanischen Admirals Ma-zarcdo, und eminige andere verdächtige Personen sind hier arretirt,' uud ihre Papiere versiegelt worden. Die Erlaubnis?, auf neutralen Schiffen aus England Waaren nach Holland überznschiffen, ist durch einen geheimen Artikel der Convention zwischen dem General Vrüne und dem Herzog vom Vork festgesetzt worden. ^ Den in England bcfindliHcn fran- «l z^sis. Kriegsgefangenen werden jeyt ^ kleinere Portionen von Lebensmittcln z gereicht, weil das zu ihrem Unter-halt versprochene Geld ans Frankreich nickt ankommen will. Vor 2. Monaten kamen 190,600. Pfund Sterling an, aber diese reichten kaum zu, die rückständigen Schulden zu bezahlen. Der Unterhalt der franz. Kriegsgefangenen in England kostet Frankreich jährlich 17. Millionen Livrcs. Da unsere letzte Erndte schlecht war, so steigt das Brod immer im Preise, uud bald wird der gemeine Mann nicht mehr wissen, wie er Geld auftreiben kann, um Brod zu kaufen. ^ Der Prinz von Wallis hat dem ^ Grafen von Artois, dem Statt^al-^ tcr von Holland, und vielen vornehmen Emigranten ein glänzendes Mahl gegeben. — Es gehen noch immer Schiffe mit Waffen und Geld nach der Vendee ab, um die Chou-ans zu unterstützen,—Man hatGrnn-dezn vermuchen,daß das guteVernch-men zwischen unserm und demrussi-schcn Hose durch die unglückliche Un-ternchmung auf Holland, nicht gestört wordcn sey. Die russischen Truppen sind nun wirklich auf den Inseln Verfty und Guernscy (im Kanal angekommen, um da zu überwintern. — Alle Truppen, welche zur verunglückten Unternehmung auf Holland gebraucht wurden, siud nun zurück gekommen. Diese Expedition hat uns »an Todten, Verwundeten, und Gefangenen 14,232. Mann g?-kostet, ohne diejenigen zurechnen, , welcbe durch Sturm in den Mecrcs-i wellen begraben worden sind. Der holländische Admiral Story hat sich, anf die Nachricht, daß seine Regierung ihn woll te arretircu lassen, in den Schutz von Cnglaud begaben. — Der Herzog von Pork hat ictzt einen Plan cntworffen, Kraft welchem unter anderen diejenigen Soldaten, welche in einer Action Kanonen erobern, eine lebenslängliche Pension erhalten sollen. Der König hat den tapfcry Ka-pitain Troubrigde zum Varonet von Großbrittanien crnannt. Eine unserer Frrgatten hat dm französischen Kaper — der grosse Teufel genannt — weggenommen. Man hat die Entdeckuug gemacht, daß unter den französischen Kriegsgefangene« in England sich mehrere Irländer befinden. Diese sind nun abgesondert worden; und erwarten ihre Straffe. Die Regierung hat die schöne« spanischen grossen 3halcr an sich gekauft, welche auf den z. reichen spanischen Regifterschiffen erobert worden; sie werden zum ^Umprägen in die Münze geschaft. Napper Tandy und Consortcn sind m Irland angekommen.