^s"^ Ar. 228. fi. ll, h«l»j. fi. 5 50. Fill die Zuftlllun, i>» H»u« y»lbj. lo lr. Mt b« Pofi gan,l. fi. 15, h,lbj. fi. ? 5«. Freitag, 5. Oltober. I»l«lll»,»,,»«i«: y«l N«i»« I^«»«t« U» » 4 Z«ll« »5 l,., gl«D«l p». ijeil» e k., b«< lft««. 1877. Amtlicher Theil. Auerbll ^"^ des Finanzministerium« Heinrich Di'»si,.^"'" " ^" Anerkennung seiner ausgezeichneten ft/ 'N stung das Ritterkreuz des Leopold.OrdenS tax. >«l allergnadigst z« verleihen geruht. Dr W? Iustizminister hat dem Landesgerlchtsrathe L^'"" «eitmaier die angesuchte Versetzung von ^ibach „ach Graz bewilligt. I«. Der Iustizminister hat den Bezirlsrichter in Lack in U ,^"s o di c und den Staatsanwalts.Substituten de» "V^oriz Wellspachcr zu Landesgerichtsrälhen, leizt-r ^" ^ dem Kreisgerichte Nudolfswerth. den «"ren be, dem Landcsgerichte in Graz ernannt. Pr«f>3" ^lüuster für Cultus und Unterricht hat den lv rm .?' ^" staatlichen Mittelschule in Fimne Pro-mdl^ ." zum Professor der italienischen Sprache mo Uteratur an der Handels- und nautischen Akademie zu trieft ernannt. Nichtamtlicher Theil. Oesterreichilcher Äeichsrath. I8ft. Siizung des Uhgesrdnetenhanse». der V^°!'!^" "°^ srüffnung^er Sihung^eblsich der Prüs.dent zu cm« Mtttheilung. die stehen en Ndent m°'5 H°us« «ntgegengmommen wird. Der P " stdent macht darauf aufmerksam, daß morgen ein F st. w« ^ s"!l 'l" "'!" "o< in der Familie des Nlle.hdch! Mn Kal,erhauses, sondern gewiß auch in allen Schicht?,, «r ganzen großen Vüllerfamilie Oesterreich« als ein """enlag gefeiert wird: das Namen« fest Seiner Majestät de« «aiser«. Der Präsident erdittel fich Ä «^ °.°? b°"le die Erlaubnis, in dessen Namen die «'Uclwünjche an den Stufen dc« Throne« niederlegen ""d den Gelühlen der Treue, Ehrfurcht und der Huldi. «ung von denen das Hau« gegen Se. Majestät bestell '"» tyrfulchtevollen <»u«druck geben zu dürfen. Klafter und andauernder Beifall begleiten dlefe Abg. Dr. Herbst erbittet sich das Wort. um im b«. " ""er Mitglieder des Hause« dem Schmerze über "Ableben des Frelherrn vo«> Lichten fels Ausdruck »^______ Feuilleton. Gin Frauenleben. sMtnroman »u« einer Großstadt. Von Frau, »»ald. (Fortsetzung.) ..Lassen Sie Ihre Bemerlunaen." fuhr Dr. Wenig Umm.g a< ..Thun Sie Ihre Pflicht, und damit gut. "le Sache kann überhaupt nicht länger so sorlgehen. d«n^"7^'.^ ^° "e Kranken schlechter behan. °"n. als es nothwendig ist." ^enV.sk"" D^tor. ich handle ganz genau nach S ab?n^^c""". schlag mehr odir weniger! ^bens7m^^°"ö«hnzudlcliert. wenn sie dabei stt kr . '. ?^ ^° "^^ semülh«lr°nt sei. Ich habe "tin?S^ u"^ " ist nicht "l schuld, daß sie wie todt daliegt." ^in°end ^." sagle Dr. Wenig, sich zur Ruh« i"r Un»'.ll'^^7 ^^ "^ "lw zu häufig Gelegenheit Bie ""Zufriedenheit - Sie werden mich sonst zwingen. "Us cv!' '"."nt" Diensten zu entlassen. Gehen Sie jetzt ^"" nächst" ^ ich will gleich einmal auf Numero Wana n^"" "°llle noch etwas erwidern, aber sie be. Nl« unb "rließ das Zimmer, "ltder rubi. ° ^ geschlossen, ließ sich Dr. Wenig ^chthen w^- ^inen Sessel nieder, als ob nichts "t,n. ""- Seine grau sah ihn beinahe oerwun. „Nun, die Patientin in Numero Neun. Frau Job sagte, sie soll wie todt daliegen." „Ach. Kind. kümmere dich doch nicht um die Haus» llngelegenheilcn. Du hast mir das auch vor unserer Ver. heiratung versprochen. Elne Frau, die sich um meine Sachen bekümmert, kann ich eln für allemal nicht ge. brauchen. Frauen sind zu empfindsam, und namentlich hier im Hause lönnlest du durch unrechte Empfindsam-keil den allergrößten Schaben anrichten. Ich habe nun einmal mein Leben dieser traurigen Aufgabe geweiht, und sic muß durchgeführt werden, ich bin das meinen Kranken und mir selbst schuldig." ..Über Louis — ist es denn nicht schrecklich für dich, die armen Geschöpfe so leiden zu sehen? Mich dauert es immer, wenn ich dieses Jammern höre." ..Das verstehst du nicht. Kind," sagle Dr. Wenig mit einer gewissen Ungeduld im Tone seiner Stimme. ..Diese Geschupft wären weit unglücklicher daran, wenn mau nicht durch körperliche Strafen ihren Verstand wie» der herzustellen suchte. Nebligen« thut ihnen das auch lange nicht so weh, als es vielleicht wol den »nsche ebatte über die Vorlage, betreffend die Personal- Einkommensteuer, geschritten, c Abg. Dr. Kovp (gegen) und Dr. Schrank l (für) sprachen als gewühlte Generalredner. Nachdem noch Abg. Dr. v. Pleuer als Ve- rlchterstalter der Minorität und Abg. Professor ^ Dr. Veer als jener der Majorität gesprochen, wird ^ zur Abjl.mmung geschritten. Vorerst gelangt der Antrag des Abg. Prof. Such zur Abstimmung, nach welchem ^ der § 7 an den Ausschuß mit dem Auftrage zurück« geleltet werden soll. vor der ersten Einschätzung einen Perzcnlsatz nut angemessener Progression und Degression festziehen. DaS H^s beschließt die namentliche Abililnmung, und ergaben sich sür den Antrag Sueß 10l. gegen denselben 128 Stimmen, daher derselbe ab- gelehnt erscheint. Der Antrag Neu Wirth, der die Fassung der Reglerungsoorlage mit dem (bereits gemeldeten) Zusatz. anlrag aufnimmt, wird bei ebenfalls namentlicher Ab. stlmmung nut 132 gegen 89 Stimmen abgelehnt und sodann der Minoritütsantrag Plener (Contingent«. rung vor der Einschätzung) mit 117 gegen 83 Stimmen angenommen. ^""2 ^et Freilag den öten Freiherr von Lichtechte f. «... ^N't unerbittlicher Strenge hat der Tod abermals «,<.?," v! ^ b" hervorragendsten Sl»al«mülmer und ^ .«" NlN""'«s ein Opfer gefordert, dessen V«. lu,t im ganzen Reiche schmerzlich emp unden werden wird. ^. Hl."^ °°" dichten fels. die Zl«be de« öster-n ?. 'r? ^^w"'^"!''"' is' W«"°e". Durch feinen Tod verlier das Re.ch einen seiner erleuchtetsten Slaatsmä... rmk„ ^<°" «'"" ihrer ergebensten, bewährtesten Ve-rather. Da« lm.erliche Vertrauen Hal denn auch dem Frelherrn o. Llchtenfels ln keinem Augenblicke gefehlt, und so wie er un,erem Kaiser ein Lehrer ln der Jugend-zeit gewesen, ist er ihm ein treuer und stets gehörter Berather ln den Tagen der Herrschaft geblieben. Ml Lichtenfcl« schied au« unserer Mille ein Staalsmann und Slaatsdlener der gulen alten Schule, ein erleuchte« ter, wahrhafl gebildeler Geist, dessen Anschauungen sich entwickelt und gefestigt hallen auf dem Voden sicher und klar erkannter philosophischer und Rechtsgrundsütze. Recht und Wohlfahrt zu fördern, das heischte er allewege vom Staate, sowie er ein stolzes Vewußtsein von der Macht-fülle des Staate« kl seinen Vürgern heischte. An sei-nem Sarge tranern Thron und Volt gleichermaßen, und seinen Namen wird da« österreichische Herrenhaus, in d:ssen Mille er sich. ein Greis, zu seiner größten Bedeutung entfaltete, sowie das österreichische Voll, wo immer e« patriotisch und staatlich fühlt und denkt, mit der innigsten Verehrung und Dankbarkeit stet« umgeben und wird ihn als eine Hieroe und al« einen Ruhm de« Vaterlandes in treuem Gedenken hochhalten. Thadoäus Peithner, 3reitzerr v. Lichten fels, wurde in Wien am 6. Mai 1798 geboren. Sein Vater Johann Thaddäus Anton Pellhner. Riller von Lichten-fel«, war Hofralh bei der Hoflammer für Münz- und Bergwesen, seme Mutter eine geborene Gajer Freiin von Lhrenberg. Der Vater war mit Diplom vom 1. Dezember 1780 wegen seiner im blaalsdlenste und Lehramte erworbenen Verdienste zugleich mit semem Bruder Josef Wenzel, einem Bergbcamten, in den Rcichsritter-stand mit dem Prüolcale „von Llchlmfels" erhoben wor, den. Die Familie stammt au« Tirol und gehörte dem dortigen lanbstandischen Adel an. Eln älterer Wappen» brief derselben war 1609 vom Erzherzoge Malimillan als yesürslclem Grafen l)vn Tirol bestätigt worden. Der junge von Llchtenfels, der mit ausgezeichneten Oei-ste«gaben ausgerüstet war, studierte in Wien, erwarb hier die juridische Doltorswürde und widmete sich dann dem Staatsdienste, und zwar in der richterlichen Laufbahn. Nachdem er in verhältnismäßig kurzer Zeit die unteren Rangstufen durchgemacht, wurde er Rath beim niederosttrieichlschen Handels- und Wechjelgerichle. 1834 Ralh beim damaligen Appellationsgerichte in Klagenfurt und 1841 Hosrath beim Obersten Gerichtshöfe. In dieser S ellung wurde ihm die Auszeichnung zulheil. unter die Lehrer Sr. Majestät des gegenwärtig regierenden Kaisers berufen zu werden. Ritter von Lichtenfels wurde 1850 zum Oberstaatsanwalt ernannt. 18Ü3 al« Geclionschef in da« Iustizministelium berufen und mit der Würde eine« l. l. geheimen Rathe« ausgezeichnet, nachdem er schon am 12. März 18b2 als Riller des St. Slephan«»Orden« in den Freihcrrnsland erhoben worden war. Im Jahre 1860 wurde Freiherr v. Lichtenfel« in den verstärkten Reichsralh berufen und nach Auflösung desselben zum Präsidenten dt« neu eingesetzten Staatsrathe« ernannt, von welchem Posten er auf sein Ansuchen mit Allerhöchstem Handschreiben vom 24slen Juli 1805 in gnädigster Weise unter Verleihung des Großlreuze« be« St. Stephans-Ordens und Versetzung in den bleibenden Ruhestand enthoben wurde. — Dieser Ruhestand galt indessen nur dem Slants- 'ald verkündeten die tiefen, regelmäßigen Athemzüge der beiden Gatten einen ruhigen Schlummer. Im Hause herrschte mittlerweile Todlcnstille. Nur aus einer Thür des obersten Stockwerks drang dann und wann ein leiser, wimmernder Ton. Aber dann wars auch hier wieder still — lodlenstill l —-------- Erst nach Verlauf zweier Stunden wurde es lebendig im Hause. Hier wurde eine Thür geöffnet und dort elne. Der Doktor hielt seinen alltäglichen Rundgung bei seinen verschiedenen Patienten und Paüentinnen. Jeder derselben hatte ein Zimmer sür sich, eintn hellen, luftigen Raum, mit weihgetünchten Wänden und einigen Möbeln. Ein Fenster befand sich unmittelbar unter der Decke und gewährte leinen Blick in« Freie. Fast zuletzt kam der Doktor nach dem Himmer, an dessen Thür auf einer Messingplatle die Zahl Neun clngravierl war. Als er die Thür öffnete, sah num einen Verhältnis, mäßig kleinen Raum. derselbe war auch sehr niedrig. Ein Tisch, ein Stuhl und eine Matratze bildeten das Mobiliar und gaben dem Raume weit eher das Aussehen eines Gefängnisses als das eines Wohnzimmers. Auf der nicht sehr sauberen Matratze lag zusammengekauert ein zartes junge« Mädchen. Das Gesicht sah man nicht, eS hatte sich in die Matratze eingegralirn, aber über die halbeittbloßlen Schlittern flutete prachtvolles blauschwarzcs, glänzendes Haar. Die Gestalt rührte sich nicht, selbst als die Thür geöffnet wurde mid der Doktor eintrat, gab sie nicht durch die leiseste i« >«"".,« zu erkennen, daß Leben in ihr sei. Mr d»,„> hbrte man ein leises, anhaltendes Win..«"... ein Mensch unerträgliche Qualen l"H". Der Doktor trat Hera,,. 1880 beamten, der Staatsmann Freiherr o. Lichtenfels füllte auch fernerhin fein otium oum ai^uit».te in der gliinzendsten und thätigsten Weise aus. Er war bereits 1861 zum lebenslänglichen Mltgliede des Herrenhauses ernannt worden, zu dessen Zierden er als Redner und Berather von da an gehörte. Welche glänzende Thätigkeit und welch tiefgreifenden Einfluß er in dieser Stellung in wichtigen Momenten unseres VerfafsungslebenS ent» wickelte, ist allgemein bekannt. Seine umfassende Gelehrsamkeit, sein Scharfblick und seine Arbeitskraft hatten ihm im Herrenhaus« jene einflußreiche Stellung ver. schasst, welcher er mit der reinsten und hlngebendstcn Vaterlandsliebe gerecht zu werden unablässig bemüht war. Im Herrenhause selbst halle ihn zuletzt — wie einst den älteren Pilt im englischen Oberhause — wich« rend einer Rede eine Ohnmacht befallen, welcher eine längere Krankheit folgte. Infolge der letzteren und unter der Last deS Alters war denn auch Freiherr v. Lichten« fels genöthigt, sich in den letzten paar Jahren aus den Vorderreihen der parlamentarischen Kämpfe zurückzuzie-hen, in welchen er sich so reichen Ruhm erworben hatte. — Der fast 80jähiige Greis oerleluc den eben verflos« senen Sommer in Sleinlogel bei Ebensee. Vor vierzehn Tagen erst lehrte er nach Wien zurück und bezog seine am Heumarlt gelegene Wohuung in anscheinend glräftig-tem Zustande. Erst in den ersten Tagen der vorigen Woche wurde er bettlägerig, und sein Zustand verschllm-merle sich mit jedem Tage, bis er am 2. d. M. morgens um 4'/, Uhr seinem Leiden erlag. Er starb in den Armen seiner Gemalin sanft und ruhig an Er> schöpfung der Kräfte. Freiherr o. Lichtenfels war zwei» mal vermalt; er hinterläßt außer der Witwe, Frau Johanna Freiin v. Lichlenfels, zwei Söhne, Viktor und Oskar, und eine Tochter, Maria. Die Lage der Verwundeten auf dem Kriegsschauplätze. Beispiellos traurig ist im gegenwärtigen Feldzuge die Lage der armen Verwundeten. Uebereinstimmend wird berichtet, daß die Sanitätspflege auf leiner der beiden kriegführenden Seiten auch nur annähernd jenen Anforderungen genügt, die Wissenschaft und Hu« manilät heutzutage selbst im blutigsten Kriege fordern. In Ergänzung der vom Spezialberichter statter der „Laibacher Zeitung" hierüber schon wiederholt gegebenen Schilderungen lassen wir im nachstehenden noch eine der „Presse" aus Bukarest ddlo. 27. v. M. zugehende Korrespondenz folgen, welche gleichfalls ein höchst trauriges Bilo von der Lage der armen, in russischer Obsorge stehenden Verwundeten entwirft. Der Korrespondent des genannten Blattes schreibt: „Man zählt jetzt als die Summe des Abgangs bei der activen russischen Armee auf dem europäischen Kriegsschauplätze 75.000 Mann. In dieser Zahl sind Kranke, Verwundete, Todte milinbegriffen. Ob diese Ziffer nicht zu niedrig angegeben ist, vermag ich nicht mit Bestimmtheit zu sagen; mir erscheint sie als nicht vollständig, keinesfalls als zu hach gegriffen. So wie sie ist, ergibt sich demnach das Perzenlverhültnis des Ab. gangs zum Gesammstande mit 30 Perzent — eine außeroroentlich große Ziffer! Fast ein Drittel der Armee ist kampfunfähig geworden, und der Ersatz gehl sehr langsam vonstatten. An eine Wiedereinberufung ge. wesener Verwundeter ist gar nicht zu dexten, man muß die ganze Ziffer als effectiven Verlust annehmen. Nicht „Stehen Sie auf!" befahl er in kurzem Tone. Die Gestalt rührte sich nicht. Der Doktor wiederholte seinen Befehl, und als auch dieser Aufforderung nicht Folge geleistet wurde, hob er die Gestalt unsanft bei einem Arme in die Höhe. Er blickte in ein todtenbleiches, mit Blut bedecktes Frauenantlitz. Die Augen waren geschlossen; man Hütte glauben können, er blicke in das Antlitz einer Todten! — „Hm!" murmelte der Doktor. „Zartes Geschöpf — solche Art ist immer am leichtesten zu behandeln, wird nicht so sehr viel Mühe losten. Uebrigens muß ich die Job besser beaufsichtigen. Sie kann mich mit der Polizei in Berührung bringen. Die Todesfälle werden in letzter Zeit zu häusig." Er zog eine Phiole mit einer grünlichen Flüssigkeit auS der Tasche und flößte der leblosen Gestalt ein paar Tropfen ein. Noch einige Minuten blieb sie in derselben Stellung, dann ging plötzlich ein wiederholtes Zucken durch den Körper, und langsam hoben sich die von langen seidenen Wimpern bedeckten Augenlider. Beim Anblick des Doktors schauerte sie zusammen, und als habe sie etwas Entsetzliches gesehen, schlössen sich die Augen wieder. „Stehen Sie auf!" wiederholte der Doktor. Die Unglückliche machte den Versuch, sich zu erheben, aber sie sank auf die Matratze zurück. „Ich kann nicht!" murmelten die blutlosen Lippen. „Sie können nicht? Machen Sie den Versuch. Man muß alles können", versetzte der Doktor rauh. Er faßte sie wieder am Arme, scheinbar um sie zu stützen; sie schauderte zusammen und ein Schmer-zenSlaut entrang sich ihren Lippen. Endlich hatte sie sich mühsam erhoben und lehnte sich gegen den Tisch. (Fortsetzung folgt.) blos vom Standpunkte der Menschlichkeit erscheint es als ungerechtfertigt, Verwundete nach ihrer Genesung wieder zu den Waffen zu rufen — man könnte es nicht aus rein sachlichen Gründen. Bei der Behandlung und Pflege, wie fie den russischen Verwundeten zuthell wird, ist eben eine Wiedereinbcrufung gar nicht denkbar. Alles, waS ich von guten Sanitälseinrlchtungen vor dem Kriege sah und hörte, erweist sich nun als ganz unzulänglich, klein, unbedeutend. Zwar find Aerzte und Pflegerinnen in großer Zahl zur Verfügung, allein was können diese leisten, wenn es an Lokalitäten fehlt, die Verwundeten unter, zubringen, und an Wage», sie auS dem Rayon der ope-rierenden Armee fortzuschaffen. Ich sah Verwundete dem elendsten Wetter schutzlos preisgegeben, und auS diesem Factum darf ich wol den Schluß ziehen, daß oaS Hei lungSperzent ein sehr geringes sein werde. Wie es mit den Spitälern in Rußland steht, kann ich nicht sagen, weil ich sie nicht gesehen. Wenn sie so gut sind wie ihr Ruf, dann sind diejenigen Verwundeten zu beneiden, dcnen das Schicksal so günstig war, daß sie in einem Sanilätsiraln fortbefördlrt wurden. Wie viel kann aber so ein Sanitätstrain leisten? Wenn es hoch kommt, nimmt er 160 Schwerverwundert auf, und da die Russen nur sechs wohleingerichtete Eanilälslraius haben, die im besten Falle zur Fahrt bis an die russische Grenze 24 Stunden brauchen, so können in 48 Stunden eben nur sechsmal 160 Verwundete, also beiläufig 1000 in zwei Tagen fortgeschafft werden. In zwei Tagen, weil jeder Zug auch einen Tag zur Rückreise braucht. Und das sind, wie gesagt, die Glücklichen. Allein, waft haben diese erdulden müssen, bevor sie in den SanilälStrain kamen! „Vom Schlachtfeld zur Ambulanz, da geht es noch an, da hat man Bahren, Wagen, kleine Karren u. dgl. m. und die Distanz ist selten groß, in den Ambulanzen ist die Pflege gut und man läßt es an nichts fehlen. Allein von der Ambulanz zur Eisenbahn ist ein wahrer Mar> terweg! Die Zahl der Ambulanzwagen ist viel zu gering, als daß sie nur in Betracht kommen könnte, überdies aber sind die Brancards in den Wagen viel zu schmal; trotz aller mechanischen Einrichtungen wird der Unglück liche hin- und hergestoßen und muß die fürchterlichsten Qualen erdnlden. Zumeist sind derartige Ambulanzwagen auch nur von einem Feldscheer und nicht von einem Doktor begleitet, und da mangelt es dann auch nach ärztlicher Hilfeleistung auf dem Wege. Ein Zug von Ambulanzwagen macht an sich schon einen traurigen Eindruck, aber noch peinlicher wird man berührt, wenn man die Verwundeten auf offenen Karren sieht. Ja, wenn nur einer oder zwei auf einem solchen Wagen lägen, so hätten sie wenigstens Raum, mehr Raum als im Ambulanzwagen, aber oft werden 3 bis 4 auf einen Wagen gelegt, und dann sind sie in einem beklagenswert then Zustande. Und nicht nur in Bezug auf den Raummangel ist ihre Lage eine elende. Sie sind schutzlos den Sonnenstrahlen, schutzlos dem Winde, schutzlos dem Regen preisgegeben. Der Wagen, von zwei Ochsen gezogen, de..en ein Bulgare oder ein Türte mit dem Lcit-seil vorangeht, als ob er den Thieren Hilfe leisten würde beim Wagenzerren, stößt an jeden Stein, fällt in jede Grube, holpert über jeden Erdwurf auf den abscheulichen Feldwegen, die eingeschlagen werden müssen, damit man, sei es von Plewna, sei es von Bjela oder Tir< nowa nach Sistowa zur Brücke kommt. Und nach Si-stowa müssen alle. „Wol sind in Gabrowa und Ternowa, in Bjela und vor Plewna, bei Poradim, in Vulgärem Nothspitäler, allein diese fassen doch nur eine kleine Zahl von Leidenden und müssen um so schneller geräumt werden, je mehr sich der Krieg in die Länge zieht; die Nachkommenden verdrängen die vorher Angekommenen und verlangen unabweislich Aufnahme. Es muß also fort und fort evacuiert werden, und eben für die Evacuation ist am schlechtesten gesorgt. Ich wiederhole, Aerzte und Pflegerinnen, Arzneien und Verbandmittel sind vorhanden, allein daß damit nicht genug gethan ist, glaube ich klar erwiesen zu haben. Doch wir haben die armen Verwundeten nur bis Sistowa begleitet. Ihr Leidensweg ist da nicht zu Ende. Sehen wir, waS weiter geschieht. „Sie werden wieder auf Ochsenkarren geladen, nachdem sie allerdings von den Mitgliedern der Gesellschaft vom Rothen Kreuz Labung, Erfrischung u. dgl m. erhal-ten haben. Ihr Weg geht auf grundlosem Pfade über Simniza nach Brigadir, dann nach Putinei und nach Frateschti. Simniza ist von Frateschti nur eine Tagreise entfernt, die Verwundeten legen die Strecke in drei Tagen zurück. In Brigadir und Putinei erhalten sie wol wieder Labung, allein welche Qualen haben sie über-stehen müssen! Sie sind immer noch im offenen Karren. In Frateschti harrt ihrer das Spital! Aber welch ein Spital! Riesige Zelte und Holzbaracken, die so leicht gebaut sind, daß sie Wind und Wetter freien Durchzug lassen und dem, der ohnehin genug Leiden zu erdulden hat, neue Pein bereiten. Hier sah ich an einem Tage über 4000 Verwundete, und da unter Dach nicht Raum für alle war, standen in strömendem Regen die Leichtverwundeten im Freien! Es war ein bemillcidenswer-lher Anblick. Wenn man berücksichtigt, daß lüglich doch nur 500 evacuiert werden können, so ergibt sich, daß die Verwundeten mindestens einige Tage sich in Fra-teschti aufhalten müssen. Die Gegend ist baumlos, der Koth unergründlich, das Wasser ungenießbar, und °" einem Tage, da die Zahl der Verwundeten am großlln war, hatte man nicht einmal Brod genug. . „Wie in allem, hat man sich auch in Bezug aus die Verwundetenpftege nur auf einen kurzen Krieg vor« bereitet, ist von den Ereignissen überrascht worden >M hat nicht die Ruhe gefunden, da« Nöthige mit Energie, Gcschicklichlclt und Uebersicht nachzuholen. Jetzt werden aus dem Material der Weltausstellung in Wien dtt> Baracken in Frateschti für je 400 Kranke gebaut un° eingerichtet. Da der Bau aber nur eine Probe ist un° erst nach vier Wochen beendet sein kann, so wird M dann eben wieder von vorne anfangen. Ich glaube, M das Aarackensistem und über die Einrichtung der "«' racken liegen schon so viele Studien vor, daß mau >»"> erst eine Probe brauchte und sich sofort zu einem ordtin' lichen großen Bau und nicht blos in Frateschti, sand"" in Simniza entschließen sollte. Ja, wenn man an eine Winterlrieg denkt, sollten in Bulgarien diese Barase gebaut werden. Fast noch nothwendiger als VarM. sind Wagen. Man braucht viele und gute Wagt». ^ habe aber noch nicht gehört, daß diesbezüglich irgt»° etwaS vorgekehrt worden wäre." ____. Politische Uebersicht. Uaibach, 4. Ollober. Das österreichische Abgeordnetenhaus n»h^ gestern in der Steuerdebalte unter Ablehnung A anderen Anträge mit 117 gegen 83 Stimmen den«" trag auf Contingentierung der Personal-EintoM^ stcuer vor der Einschätzung an. .« Die Wiener Blätter widmen fast durchgeh an erster Stelle dem vorgestern verstorbenen Frel^, o. Lichten fels Nachrufe, welche die größte H"" achtung und Wertschätzung deS aus dem Lcben i schicoenen Staatsmannes ausdrücken. ., Im ungarischen Abgeordnetenhaus« intelp lierte gestern der Abg. Mocsary über die von ,M tertes" gemeldete Stellung Hclfy'ö unter polize'^ Aufsicht. Er erklärte den Vorgang als Vcrletzu»g ° Immunität und bürgerlichen Freiheit; MimsterpliW v. Tisza erwiderte, er lönne hcule schon so viel sag ' daß die Bewachung nicht auf ministerielle und w<^ scheinlich auch nicht auf Anordnung des Gtadlha"^ manns erfolgte. Das Haus möge sich beruhige«i. werde eine strenge Untersuchung einleiten und dem Pl denten sofort Bericht erstatten. .,.,, In Frankreich sind gegenwärtig die »^ Versammlungen an der Tagesordnung, Die erste "'^ der Wahlbewegung ist in vollster Ruhe verlaufen. " jeden Anlaß zu größerer Aufregung zu vermeiden, " zichten die republikanischen Kandidaten zumeist, si^ ^, sönlich ihren Wählern vorzustellen. Trotzdem st^e>' ^, Aussichten für die Wiederwahl der republikanische" geordneten angeblich sehr glwstlg. ,,z In der englischen Armee hat — wie wir vc" gestern in einem unserem Blatte zugekommene»^ gramme meldeten — eine große Anzahl von ^e»«»!^ düngen und Vcförderungen stattgefunden. VeratM ,, wurden 68 Generale, darunter Eoorington, ^ttcan u wick, Williams, Grant, Airey, Buller, Doyle, H? 32 GenerallieulenanlS und 1l Generalmajore. "'„, dert wurden 80 Gencrallieutenants zu Generalen, d",^ ter Prinz Ehristian von Schleswig, l80 General"^, zu Generallieutenants, darunter Kemball, und 1^ gadlere zu Generalmajoren, darunter Wolseley. A, Der spanischen Regierung, welche «"gen „,, schaffung der Geldmittel behufs Deckung ihrer "" l< berVerbindlichleiten urjprüilalich mit dem Parlier .„. hause Rothschild in Verhandlung gestanden war, »' ^, mehr von einem französischen FlnanzconsortiuM eln ^ dit von 75 Millionen Franc« angeboten wordcn-Bedingungen sollen jedoch äußerst drückende s^"' jnis«' Das Budget deS italienischen Kriea«"^F rlums wird, dem „Versagliere" zufolge, in de»n M' vorbereiteten Staalsvoranschlage für l878 mit ^^«ls lionen Lire als Ordinarium uxd 25 Millionen ^ ^ Etlra.Ordiuarium erscheinen. Diese Beträge st"» i ^ men um etwa 4 Millionen Lire höher als das ^ budget des laufenden Jahres. — Der Tod ° ^ dlnals Riario Sforza von Neapel lichtet neuerdl"^^ Reihe derjenigen Kardinäle, welche im Laufe d" B" Jahre als präsumtioe Nachfolger des seat«'", ,gH Papstes bezeichnet wurden. Kardinal Sforza »^ d^ bis vor wenigen Tagen derjenige zu fein, wtl« ^z meisten Aussichten besaß. Er starb am TM" kurzem Kranltnlager. laufet Einer vom Kriegs schauplatze e'", ^ Meldung zufolge ist seil 1. d. M. eine s'^" ^a gung in der russtsch.rumänlschen Armee bei p,^^^ wahrnehmbar, welche theils durch TruppenveN^ „ l^ theils durch Positionsablösungen hervorgerufen ^^l> scheint. Be- den meisten bisher durch größere ^flt geschwächten Regimentern sind die Ersatz'""' Acl" fast vollzählig und ebenfo die für die Armee vo^lcve bestimmten Verstärkungen eingerückt. Genera ^» ist hauptsächlich deshalb zum GencralstabSches ^vc" dcS Fürsten Kurl von Rumänien """'„>," um die dieser Armee zuaefallenen Gen".» ^ge Plewna zu leiten. Letztere dürften noch "ty" ^ Anspruch nehmen, bevor zur Eröffnung der ^? 1881 »tschritten wirb. Inzwischen wird die Ruhe laum die ",ltn Tuge der nächsten Woche überdauern. ,,. .^m russischen Hauptquartier war man angib« l'c, schon jelt einiger Zeit von der geplanten ungarisch. p°mt,ch. türkischen streischaren - Diversion unterrichtet, ««» Zielpunkt Kalarasch zur berstellung einer Verbln-ou'ig m.t Silistrla sein sollte, um von dort aus Streif. A2t zur Zerstörung der Eisenbahn zu unternehmen. "°" "!M«er Seite waren alle Vorkehrungen getroffen, um die projektierte Diversion zu vereiteln. Auf dem montenegrinischen Kriegsschauplätze in o , D^ver ein mehrstündiger blutiger Kampf n «roniza bei Sulornan stattgefunden. Starke Nbchci. ;"U",Mischer Irregulärer versuchten in Montenegro n7^l "i"' wurden aber blutig abgewiesen. Die Monte. ".?""" hau«!, in diesem Kampfe 0 Todte und 10 Ver- ° .l "e. Die Türken ließen mindestens die dreifache An. ^ von Todten auf dem Kampfplatze zurück. Die Ernte in Oesterreich-Ungarn. (Fortsetzung.) N„.„?" Mais wurde durch die Hitze ln der zweiten für? ^ ' ö"n in mauchen Lagen und Ländern ge. ^roert, so in Mähren, Niedcrüsterreich, Karnteu und "rol, auch in Siebenbürgen; größcrentheils aber litt ,1, °"unter, namentlich in Istrlen, Dalmazien, Ungarn uno Kroazien. Er ist nämlich zum großen Theile noth. /,!l geworden, nachdem er nur unvollkommene Körner ue°dct hatte; spät gebauter aber hat sich zum großen s° >. 5 >""^ gebleicht, ohne Kolben angesetzt zu haben, weni«?. °^l zum Theile gemäht werden mußte, um '"emgstens als Grünfuttcr noch verwendbar zu sein. «°er auch die kräftigen, entwickelten MaiSsaaten leiden, M°i«?^ ''^ am Kolbcnbrande, theils durch den ^iais unsler Frühe Sorten sowol als nothreif gewor-n er... ? 1^"""' "'"cn bereits seit drei Wochen «erntet, mcht nur in den letztgenannten Ländern, son-o rn auch in der Bukowina und in NiederLsterre ch -auch gut gerathener Mais wird jetzt lchon zu ernten angefa^ gen so namentlich in Steiermart. Die Nrife ist in die em >!ahre nur in verhältnismäßig wenigen Lagen und nur bezüglich sehr spät gebauter Saaten fraglich. Die bisher vor. genommenen Ernten sind nach dem Gejagten selbstverständ-Uch spärlich und laum schwachmittel ausgefallen- die bevorstehenden und im Zuge befindlichen versprechen melzr Ganz gu e Ernten sind indessen nur zu erwarten ^n ^ ^ ^" ^'bsen und Wicken wurde in Än.^ 7«""^" "°""ch" H°"e zwar schon Mitte »ugust in Nngrlsf genommen, aber erst Mille Septem. oer vollendet, da dieselben ungemcin ungleich reiften wodurch auch die Qualität der Frucht beeinträchtigt wurde. Die Ernten variieren zwischen millel und gut. Die Ernten der in den Ulpcn und deren Vorlän. «rn sowie in den Karstländern als Zwischenfrucht umer den Mais gebauten Faseolen ist eben im Huae und füllt gut aus. Der al« erste Frucht gebaute Buchweizen wurde «Ms iu der zweiten Augusthälfte, theils in der ersten «tptemberhälfte geschnitten und grüßtemheils eingeheimst. Ale Ernten sind in Galizien grüßlemheils gut, in der ^ulomna aber sowie in Nlederilsterreich meistenlhcils unter mittet, zum Theile auch schlecht ausgefallen, da ln diesen Landern die Dürre dieser Frucht geschadet halte. a^^ Kartoffelernte — abgesehen von den Mühsorten — hat in Ungarn schon in der zweiten «uausthälfte, in den meisten Ländern der westlichen "llchshiufte in der ersten Septemberhittfle, wenn auch noch keineswegs allerorts, begonnen, und ist heuer eine verhältnismäßig zeltliche Beendigung derselben zu er. warltn. In Ungarn sowie in Istrien haben sie durch die Dürre zu sehr gelitten, sind häufig verkümmert, auch nothreif geworden und liefern daher laum Miltelernten. In den meisten Ländern der westlichen RelchShälfte haben sie zwar durch die Hitze im August ebenfalls ge. Men, auch schon im August das Kraut verloren, doch trotzdem großlentheils ihren guten Stand behauptet und versprechen, beziehungsweise liefern nun vorwiegend gute, zu nlheil auch sehr gute Ernten, welche nur durch ber einzelnen Länder und in r? ^?"""' namentlich in Nieder- und Oberöster. I°n?'. ?^"l?' Tirol, Schlesien und im lehmigen Hügel, «noe Wcstgaliziens. mehr weniger wesentlichen Antheil '«"er und lranlheitsverdächtiger Knollen in ihrem ""Nhe beeinträchtigt werden. Die Fäule hat übrigens s" 7" für die Kartoffel.Production der Monarchie we-^luchste« Ländern, nämlich Bienen, Mähren und tin,' l jedenfalls leine weitere, wahrscheinlich sogar linlltk."!"^" Verbreitung erlangt als gewöhnlich. Die zeln n z>«^ Schätzung der Kartoffelernten ln den ein. bleiben n!" ""b dem nächsten Berichte vorbehalten gute Nachricht "' Qualität der Kartoffel liegen fast nur (Schluß folgt.) Hagesneuigkeiten. — (Kronprinz »ludols in Tirol) Nach der Ent» hüllungsfeier de« Rudolf - Viunnen« in Innsbruck begab sich Se. l. und l. Hoheit der Herr Erzherzog Kronprinz Rudolf in daS Schießstandsgebäude, wo er von dem ^»nde«-Oberschützen-meister mit einer Ansprache begrüßt wurde, die mit dem Schwüre lchloß: „Unsere Fahnen werden nur bort stehen, wo da« Vanner unsere« Kaisers wlht, und den Schwur, den unsere Ahnen ge« leistet, erneuern wir für uns und unsere Nachkommen, wie wir aus treu« Mänr.erbruft rufen: Hoch Se. l. und l. Apostolische Majestät unser allcrgnädigster Kaiser und Herr und Se. l. und t. Hoheit unser durchlauchtigster Kronprinz Erzherzog Rudolf von Oesterreich. Hoch! Hoch! hoch!" Nachdem die stürmischen Hochrufe verhallt waren, sprach Se. t. und l. Hoheit der Herr Erzherzog: „Vtit großer Freude betrete ich den Haupt'Lande«. schießplatz. um Tirols treue Schützen in friedlichem Wetllampse ihre alle Waffe gebrauchen zu sehen, die sie schon so oft in ernsten Stunden für Volt, Kaiser und Vaterland führten. Der Allmächtige segne Ticols lampfgeübte Männer und ihre ehrlichen Waffen!" Nicht enden »ollende Zurufe solgten diesen Worten. Nach der Vorstellung der Schießstandsvorstehung betrat der Erzherzog die Halle und schoß aus den verschiedenen Ständen mit, und nahm vergnligt als Andenken an den Tag die im Ladschreiben fur jeden Zug ausgesetzte Prämie von einem Viertel, gulden mil Zierde für seine Treffer zu sich, während die Prämie für einen „Zweier", da« Bildnis des Kaiser« mit Decoration — — für die uonglu Zweier sind Bildnisse de« Kronprinzen be« stimmt — nachgesendet werden wird. Während seineö Aufenthalts trat e,u Knäblein und ein Mädchen von etwa vier bis fünf Jahren, ersteres al« Schütze, letztere« als Valletenderin, zu dem Kronprinzen. Tas Mädchen, ein Tlichtellein des Finanz. «echnungSreoidenlen Hackl, kredenzte aus »hrem Fäßchen em Gläschen Wein. Der Prinz erhob es und fprach: «Auf da« Wohl aller Schützen und des ganzen Landes Tirol ein hoch!" und leerte es blS auf die Neige. Unbeschreiblicher Jubel brach auf diesen Trinkspruch aus. «m 30. September morgens verließ der Kronprinz Innsbruck mit dem gewöhnlichen Poftzuge in der Richtung nach München. Der Herr Erzherzog hat für die Armen 500 fl. gespendet. Ferner hat der Herr Erzherzog für die Kranlen.Unterftllyungslafse der fieiwilligen Feuerwehr der Landeshauptstadt Innsbruck 100 si. gewidmet. — (Freiherr v. Lichtenfels.) Ueber die letzten Momenie des verblichenen Staatsmanne« wird berichtet: Var«m U'chtenfels l,tl seil Jahren an einem schweren Herzleiden. Den letzten Sommer verbrachte er in Obeibsterrlich. welcher »ufent. halt scheinbar guten Einfluß übte. Im September wurde er uach Wien gebracht, und hier trat eine bedauerliche Ver. schlimmerung seines Zustandes ein. Zu dem Herzleiden gesellte sich eme Lungenentzündung und damit war ei« peinigender Husten verbunden Am 1. d. nahm baS Leiden einen so be-drohlichen Charakter an, daß Lichlensels' jüngster Sohn Oslar aus Oberüsteiietch ans Krankenlager berufen wurde, wo er noch «chtzettlg anlangte. Um Mitternacht verfiel Baron i,',chlenfels 'n Agonie, erkannte nicht mehr seine Umgebung und begann in unverständlicher Weise zu delirieren, Wen.ge Stunden später richtete er sich im Bett aus, f^gte nach seiner Familie und s°nt bald darauf in die Kissen zuiück. !tr hatte ausgerungen.' -In der vertraulichen Sitzung des Vemeinderalb.es stellten die Gemeinderäthe Dr. Verg und Dr. Follanel folgenden Dringlich-leitsautrag: „Das Hinscheiden des hochverdienten, insbesondere auf confesstonellem Gebiete fortschrittlich gesinnten Staatsmannes Freiherrn v. Llchlenfels hat die weitesten Kreise der Verfassung«, treuen Vevöllerung auf da« schmerzlichste berührt. Die Ve. fertigten stellen den Dringlichleilsanlrag: „Der löbliche Gemeinde, rath beschließe, sich bei dem Keichenoegängnisse des verewigten Frecherrn von Lichlenfels offiziell m colors zu belheiligen." Der Antrag w»rd einstimmig zum »eschlusse erhoben. — (IuderDnell.NffairebesDr. LabiSlaus Wagner) wurden die Untersuchungsaclen »urch die gerichtlich delegierten ärztlichen Sachverständigen Dr. Lechner und Dr. Schenthauer einem genauen Studium unterzogen und nach Prüfung der beim Duell gebrauchten Waffen das Parere ab. gegeben, daß die im Sectionöbefund co«ftaticile Versengung bei Wundränder mit der durch sämmtliche bisher vernommenen Thatzeunen bestätigten Schußdistanz von 20 Schlitten nicht in Widerspruch stehe. „M. Hirado" meldet, Iustizminister Perczel enthalte sich jeder Einflußnahme auf das Gcrichtöversahren untz habe erklärt, der Prozeß möge ohue Rücksicht darauf, daß der im Duell Gefallene ein Sohn de« Minister« war, seinen Lauf nehmen. — (Die längste «kifenba hn brücke), nämlich die, welche die North Vritish Eisenbahn über die Mündung des Tay bei Dundee führt, wurde am 25. v. M. dem Verkehr übergeben. Der erste Passagierzug fuhr in Gegenwart von 80,000 bis 30.000 Zuschauern von Nah und Fern über die fast zwei englische Meilen lauge Brücke, deren Herstellung circa 350,000 Pfd. St. gelostet hat. — (Ueber die strenge Disciplin bci den Rumänen) schreibt man dm „St. Pel. Web." aus Vukarest: „Nach hitr eingfgangenen Nachrichten hat der rumänische Veiltrol-stal, den Oberstlieutenllnt Maresch. der sich verborgen hielt, um nicht angreifen zu müssen, dem Vericht übergeben, da« ihn'zum Tode verurlhcilte. doch wiude diese« Urtheil vom Fürsten in lebenslängliche Zwangsarbeit umgeändert. Ei» anderer Oberst, der nicht rechtzeitig zur Hilfe gekommen w„r. wie auch ein Drittes Major de« Generalstabes. der sich bei einer Nu«messun« um 200 Meter versehen hall,, wurden degradiert," — (Vertilgung von Tra«.) Niederholt taucht dle Frage nach einem Mittel zur «rüudlichm Beseitigung von Rasen °n Stellen, wo er nicht gewünscht wird, besonder« in Gürten in den technische» Vlilttern aus. obgleich sie auf verschiedene Weise beantwortet wurde. Wan ,u,pk«HU Sebawsuug, HUring«l«lle, LhlorlalMsun«, Schwefellohlenstofj «., welche Mittel mit mehr oder weniger gutem Erfolge angewendet we,den. Dos Wirksamste und gleichzeitig Villigfle ist die sogenannte Erblauge der Leopold«» Hall-Stußfurler itali.Industrit, welche, als Mutterlauge des künstlichen Earnall«!«, eine gesaltlgte Chlormaguesiumltlsung mit geringem Vlhall von Lhloilaimm, schwtlelsaurer Magnesia und Kochsalz bildet. Diese Erblauge wird in Staßfurl nls lästige» Nebenprodukt ,n enormen Quantitäten der Vode zugeführt; ihr Prei« ist daher au Ort und Stelle gleich Null, unl, e« würden laum mehr al« die Transporlkosten in Rechnung zu ziehen fein. Lhiormagnlsilim wirkt in hohem Grabe giftig aus b,e Pflanzen, wurzeln ein; e» hat jedoch infolge seiner leichten iMlichlcil die Eigenschaft, rasch in tiefere Ecdschlchten zu bringen, weshalb man bci vorsichtiger Anwendung eine Zerfivrung seillich stehen» der Pflanzen — etwa Veetemsussnug - nicht zu befürchten hat. Man kann ohne Schadln Vlechgießlanneu anwenden; nach Wieber« h,lung der Oper»lion werden die Graswurzeln bald absterben. Nahezu von gleicher Wirlsamleit ist eine concentrieile il»eserit» lüsuna.. Der Kieserit, unreine schwefelsauere Magrusi» mit 1 Mol. Wasser, wird ln Slaßjurt ebenjall« alS Nebenprodukt der Lhlor« laliumsabricalion durch Nu«w»schm der Losung«:üclftälidc und Formen der schlammarligen Musst zu vierelll^en Vltzclen erhil-ten. 2r kommt, well Uebnproouclion vorhanden ist, zu sehr niedrigem Preise in den Handel. Die Nnfiüsung erfolgt auch mit» lelst warmen Wusser« und ganz allmillig, weil der Kieselit, u» in Vitterslllz Ubeljugehen, 6 Mol. Wosser nuwehmcn muß. Die gesättigte l'ösung wirb iu del augeglveuen Weise verwendet. — (Das Fallen des Mittelländischen Meeres.) Wic das Fachblatl „Engineering" meldet, hadrn einige Marseil-ler Ingenieure die Entdeckung gemacht, daß seit dcr Vollendung des Suczlllnals die Gewässer des Mittelländischen Meeres um beinahe :l'/, Zoll gesunken sind. fokales. — (Kais ersest.) Das l»«stiige Allerhöchste Nammssefl Sr. Majestät be« Kaiser« wulbe in i! a > u a ch vou ullen «reisen kirchlich gefeiert. Dem um 10 Uhr vormillaa.« m der Domtllche celcolilNeu selerllchen Hochamte m>t Tedcum wohn» leu del Herr ^'unbeepräsident Ritter von W i l> m a n n mit den Veamlenlürpern und Vertretern aller Vrunchtl! und Vehörben fowlc zahlrcichc Nneüchlige bei, 4« Garnison mit dem ge. sammle« Off»zier»corpS jelerte den Nameu«lag il,re« Nllelhöchllen «llcgsherr« in einem Gottesdienste in der Klostersrauenlicche. »uch die Jugend der hiesigen Voll«, und Mittelschulen wohnte unter Führung ihrer ^chrlürper in den betreffenden Schnl« lirchen um 8 Uhr morgen« einer Fcftmess« bci. — Nbeno« f»nb oc> !estl>ch crltuchlelcm Hause eine Theater-Paro- Vorstellung statt, zu welcher bl« Direction Stride's ^'uftspicl „(im Glas Wusscr", dem ein« Fest'Ouvcilure voranging, gt» wählt halle. — (U eb er sehuug.) Der l.'anbc«gerichl«r»ty in ilai-ft a ch, Herr Dr. Vlclor Le»lmaier, wurde in gleicher Eigen» schasl zum l. l. l,'undc«gerichle «n «Vr»j übei>lhl. — (li l n en n u n g.) Der vezillerichler " "" mit 132 gegen «9 Stimmen abgelehnten ""'"^74"^»^^' „Die Feststellung de« crstm Slsucrcont»,^.«^. b^ «^ ^,^ der erstmalige« Cinh.buu« der P,r,°nal.«.«,"««"«" 1882 durch «in besondere« Einfllhrungsgesetz angeordnet weiden, welches zu erlassen sein wird, sobald die Vinschätzungsergebnifse nach beendigtem Reclamationsverfahren abgeschlossen vorliegen werden," — stimmten Oesgleichen die Abgeordneten Graf Varbo und H^af Hohenwarth für und die Abgeordneten Desch-mann, Riller von Langer und Dr. Schasfer gegen denselben, worauf der Antrag der Minorität des Ausschusses mit 117 gegen 83 Stimmeu angenommen wmbe. Derselbe lautet: «Das Sleuercontingent wird im Wege des Gesetze« vor der Einschätzung festgestellt uud nach Mußgabe des eingeschätzten E»n-kommen«, beziehungsweise der nach § 5 ermittelten Steuereinheiten, nuf die Sleueipfiichtigen vertheilt." — (Neue BUH »»entrtlfte) Von dem anertennenswer« then Stteben geleitet, dm Wünsche« des Lailiacher Theaterpubli-lnm« in jeder Hinsicht gerecht zu werden, war Herr Direllor Filtzsche bemüht, an SleUe der bei ihiem ersten Debut sowol von der Kritik als auch vom Publikum selbst iu nicht mlhzuuerNeheu« der Weise abgelehnten Operetlensängerln Fcl. Thal heim, sowie des als „Manrico" belanulllch ulchl minder verunglückten Teno-listen Herrn Goldberg neue Kräfte zu acqulrieren, um da« Ensemble auch nach dieser Richtung hin harmonisch zu complettieren. Wie uns Herr Dlieltor ßritzsche mitthellt, ist ihm dies dielenage durch Engagement zweier siempla^anten gelungen, uon denen er zuversichtlich hofft, daß sie anch dle Zu« sriedenheit des Publikums erringen werden. Beide, sowol die ucue Sängerin als auch der neu engagierte Tenor, werden sich bereits im Laufe der nächsten Woche dem Publikum in einer Reprise des „Troubadour" vorsühren, die hoffentlich die scharte der eisten Vorstellung vergessen lassen wird. — (Theater-Repertoire.) Nußer dem vou uns be» reilS neulich als in Vorbereitung stehend angesührlen Schauspille „Hotel Godelol", zu welchem die Proben schon begonnen haben, beabsichtigt die Direction »m 5!aufe der nächsten Zeit auch da« Ausstatlungsstüs „Der artesische Vruune n" mit Musik und unter gleichzeitiger Verwendung oer vom Vorjahre her be» lannlen Wuuderfontaine „Kalospinthechromolrene", sowie das Wil» vrandl'schc historische Schauspiel „Der Graf von Hammer» stein" znr Aufführung zu brlngcn. Die Haupllollcn desselben wuiden in nachstehender Weise vertheilt: „Ilmgaut" — Fräulein Anselm; „Oberm Sophie" — Frau Dupl6«Hasselwandllr; „Ot« bert" — Frl. Nuscha Butze; ^Gras von Hammelstcm" — Heir W^rnel; „Kaiser Heinrich« — Herr Striihl; „Priester CÄard" — Herr Hellwlg; „Vtschof Meinwerl" — Herr Leuthold. — Aus dem Gebiete deS Opern^siepertoires, das nach Maßgabe der vorhandenen Kräfte selbstverständlich nur hie und da kultiviert werden soll, lüudigl uns Herr Dlreltor Frische auß:r einer Re-plise de« „Troubadour" für die nächste Zeit noch nachstehende Operuauffuhiuugeu an: „M arth a", „S t r a d e l l a". „Zar und Zlmmermann" und „Lucia von Lamermoo r". — Für heute abends steht di? im Lause der vorigjilhrigm Bai. son bllauulllch mit ducchschlaglndem Erfolge nahezu e,n dutzeud» mal be, stets vollm» Hause üucr die Vrelter gegangene Strauß'sche Opeletle „Die Fledermaus" mit Fr. Fritzschc-Wagner a!s „Rosalir.de", Direktor Frische als „Herr von Eisenstein", Frau» lein Vot als „Allcle" und Herrn Nlberli als „GefilngniSdireKor Frank" am Programme. — (Laibacher Turnverein,) Mit Veginn der Wintersaisou entfaltet sich auch im Laibacher Turnverein wieder ein sichtlich regere« Leben; die Turnhalle ist an drei Abenden in der Woche: Dnnslag, Donnerstag uud Samstag, jedesmal von halb 9 bis halb 10 Uhr, der Schauplatz eifrig gepflegter Turnübungen, unter der Leitung des Turnlehrers Herr« Schmidt und der Vorturner Herren Pocl, Schubert und T o m z. Morgen, nach tem Turnen, werden im bisherigen Versammlungsorte auch die wücheullichen Kneipabende bcs Turnverein« wieder eröffnet werben, die sich im oorigm Winter so allgemeiner Velicblheit erfreuten und den stets zahlreich be» suchten Mittelpunkt des geselligen Lebens im Turnverein bildeten. — (Zum Brande in Föderlach.) Das Bild, welches der Ort Föderlach nach dem großen Vrande vom 29. v. M. zeigt, ist einem Berichte der „Klgf. Ztg." zufolge ein höchst trostloses, denn das Feuer hat daselbst geradezu verheerend gewüthet; unter den Häusern sind nnr einige, in welchen sich noch bewohnbare Räume befinden, in allen übrigen sind die Boden durchgebrannt und Häuser und Scheuern gleichen Schutt. Haufen. Da sich die meisten Bewohner beim Nusbruche des Brandes auf dem Felde befanden, so haben viele alle ihre Hab« seligkeiten verloren und find an den Bettelstab gebracht. Die Kirche im Orte gleicht einer Ruine, der Thurm ist eingestürzt, die Vlocken sind geschmolzen, die kahlen Wände zeigen bedenkliche Risse und drohen einzustürzen; zum Vlilcke wurde wenigstens das Vieh erhalten, da es aus der Weide war. Ueber die Cnt» ftehungsursache des Brandes verlautet, daß ein Knabe durch un« vorsichtiges Gebaren mit glühenden Kohlen das Unglück ver« schuldete. — Den von der „Klgf. Ztg." vom 2. b. M. gebrachten und in wortgetreuer Eitierung auch in die vorgestrige Nummer unseres Blatte« Übergegangenen ersten Bericht über das vor« stehende Vrandunglück werden wir von der hiesigen Versicherurigs« bank „Slovenija" dahin zu berichtigen ersucht, daß die genannte Nant in der Ortschaft Föderlach wol mehrere Objekte in Versicherung hatte, daß diese Versicherung jedoch bereits im Jahre 1876 abgelaufen und, da sich die „Slovenija" seit 3. «ugust 1876 iu Liquidation befindet, nicht erneuert worden ist. — (Geschlossen.) Die Slaatstelegrüfenstationen Mmerbad und Pillachcr Alpe wurden bereits geschlossen. Im erstgenannten Kurorte sind im Verlause der heurige» Vadesaison — bis linde September — im ganzen 838 Personen eingetroffen. Neueste Post. (Original-Telegramme der „Laib. Zei lun«.") Bukarest, 4. Oktober. Die letzten Tage passierten hier 20,000 Russm nach Bulgarien. Aus Moslau vom 2. d. M. wird gemeldet, daß der Angriff gegen Mulhtar Pascha auf der ganzen Linie, bis jetzt erfolgreich, begonnen hat. Konstautinspel, 4. Ollober. Die „Korresp. Havas" meldet: Dienstag und Mittwoch fand zwischen Kars und Alefandropol eine äußerst hartnäckige Schlacht statt. Die Russen verloren die anfänglich eroberten Post. tionen und erlitten große Verluste. Än der Iantralinie wird eine Schlacht erwartet. Die Russen bei Bjcla wurden von Plewna aus verstärkt. Der Puloerthurm San Stefans bei Konstantinopel flog in die Luft. itsllstantiuopel, 4. Oktober. Die «Korrespondenz HavaS" meldet: Geilern fand eine große Schlacht bei Kars in der Gegend uon Ant statt. Die Russen wurden vollständig geschlagen und erhielten enorme Verluste. Großfürst Michael kommandierte persönlich: zwei ruf» fische Generale und zahlreiche Offiziere sind gefallen. St. Petersburg, 3. Oktober. (Korr.'Bur.) ^Offiziell.^ Vor Plewna, 2. Oktober. Gestern und heute besichtigte Großfürst Nikolaus mit dem Fürsten Karl und dem General Totleben alle russischen und rumäni» schen Vorpositionen und Batterien. Alle Arbeiten, die russischen wie die rumänischen, sind weit vorgeschritten. Die Türken beantworten unser Feuer nicht. An den anderen Orten herrscht Ruhe. Schumla, 3. Oktober. (N. Wr. Tgbl.) Man erwartet am unteren Lom eine Offensiubewegung der Russen. Die türtischen Positionen auf den rechtseitigen Begleitungshül^e.l sind deshalb stark fortificiert worden. In Rasgrad wurden heute zwei bulgarische Spione gehenkt. Eetinje, 3. Oktober. (N. Wr. TM.) Fürst Nikola hat gestern beschlossen, mit der Besetzung der Landschaft Banjani den diesjährigen Feldzug als ab' geschlossen zu betrachten. In einem Schreiben an den Zaren erklärte Nikola, seine Hauptaufgabe habe daria bestanden, die Stämme: Scharanzi, Eserl, Pioi, Dro» bujatzi, Gatzli, Rudinl, Nltschltzi und «anjani, welche sämmtlich die obere Herzegowina bewohnen, zu befreien, waS vollkommen gelungen sei. Ueber Vanjani hinaus werde er nicht gehen, hoffe und bitle aber, daß der Zar bei dem eventuellen Friedensschlüsse dahin wirke, daß das genannte Gebiet in Montenegro einverleibt werde. Man glaubt, daß die Action Serbiens infolge dieses Entschlusses des Fürsten Nitola, wenn nicht ganz verei« lelt, so doch aufgeschoben werden müsse. Budapest, 4. Oktober. (Fruchtbvrse.) Prima« Weizen. 80 Kilo effectlv per Hektoliter wiegend, lostet 12 fl. 20 kr. per Meterzentner, mattes Geschäft; Usance« Weizen 10 fl. 95 lr., verlehrsloS; Mittelsorten um 30 lr. billiger. Telegrafischer Wechselkurs vom 4. Oktober. .<>, Papier«Rente 64-45. — Silber. Rente «6 85. -- ^ ' Rente 75 15. — 1860er 3taat«.?,nlehcn 111-—. - «"!'»«"' 847. - Kredit - Nclien 218 50. - London 11715. - A" 104 10. — K. l. Münz - Dukaten 5 61. — LO.Frllnlcn»«"»'" 940'/.. — 100 Reichsmark 57 75. «!en, 4. Oktober. 2 Uyr nachmitlag». (Schluß^ «reditactien 21850, 1860er «ole 111'-, 1864er vnsc 1^' österreichische Reute >n Papier 64 50. GtaalSbahu 273 25. »'"' bahn 194--. zO.zianlenftück« 940'/,, ungarische »«bit""« 198 50. österreichische ssrancubanl ——, »slerielchische Anglos 99-50, Lombarden 7150, Uulonbanl 6550. «uftro.orientals «Van! — —, Lloybaclni! 398—, auftro»ottomanische Vanl --"' türkische Lose 15 25, Kommunal««nlehen 92 50. ««?PN>»' —-—. Voldreute 75 15. »tachb 2 rse: Oefterr. Staatsbahn 268 50. Handel und Gol'kswuthschaMs Verlosungen. , Wiener «sse. Bei der am 1. d. M. »orgtN°MN>e» 14. Verlosung wurden 12 Serien gezogen, und zwar: ^^'«<>« 410 498 554 791 955 1151 1200 1246 1359 1482 u»d Nc. A'» Au« diesen 12 Serien fiel der Haupttreffer mit 20NM auf S. 1151 Nr. 11, ver zweite Treffer mit il«.««<» ft , S. 1151 Nr. 14 und drr dritte Trcher mit 1«,««'» st °a ! S. 1359 Nr. 72; serner gewannen: je 100« fl. S. 498 3"^ S. 1151 Nr. 50, S. 1359 Nr. 41 uud S. 2798 Nr. 23«, ' 32; und endlich gewannen: je 33« fl. S. 375» Nr. 8, l",s,, 58. S. 493 Nr. 22 und 83, S. 554 Nr. 61 und 92, S ^ Nr. 71, S. 1200 Nr. 49 uud 77, S. 1246 Nr. 37 und llw S. 1359 Nr. 91. Aus alle Ubrlgen in den oben »„geführten °° losten 12 Serien enthaltenen und hier nicht besonders »elzl ütttu 11«0 Gewinn.Nnmmern fällt der geringste Oew!»l> je 111« ft. ö. W. ,H Rndslflose. Bei der Verlosung der Rudolslose am I» °H wurden Seilen gezogen: 170 197 445 468 571 579 6IS U 652 728 812 834 929 »090 »254 134l 1424 1488 1512 U 1534 1860 2006 2015 2l88 2245 2633 2670 2907 2921 » ' 3149 317? 3352 3507 3654 381? und 3851. Au« diesen ^ fiel der Haupttreffer mit 15.««« fl. aus S. 728 Nr. 4s, ^ zweite bauptlreffer mil it««« fl. auf S. 3l49 Nr. 15 »N^, dntte Treffer mit 15«« st, aus S. 3129 Nr. 24; seiner 8^« »en je 4«« fl. S. 2670 Nr. 35 und S. 3352 Nr. 44; je s^, S 812 Nr. 12, E. 2006 Nr. 45 und S. 3654 Nr. I'^'j 1«« fl. S. 618 Nr. 41, S. 634 Nr. 42. S. 834 Nr. 8, s-'z Nr. 26, S 1534 Nr. 44 und S. 1860 Nr. 40; je ^ S. 579 Nr. 20. S. 634 Nr. 45. S. 8l'° I, 5. 1090 Nr. 30. S. 1254 Nr. 45 und 50, S. 1424 3l^ i« 6. 1488 Nr. 48, S. 1525 Nr. 18. S. 1534 Nr. 7 »N» U S, 2015 Nr. 1 uud 47. S.2245 Nr. 2 und 7, S.2633stcH S. 3129 Nr. 41. H. 3149 Nr 4, S. 3654 Nr. 18. s- ", Nr. 7 uud «5. 3851 Nr. 27 uud 49. Alle ubiigeu Nn"«" der verloste» Serien gewinnen je 12 fl^_______________^- Angekommene Fremde. Äm 4. Olloblr. ^, Hotel Stadt Wien. Cermal. Ne,s,, Prag. — Vehr.KftN.,^,. bürg. — KirsHner, »leis.. Warasoin. — Cnilooit, l. l. H°A mann, Vruner und Diem, älflle., Wien. - Deutsch, Hll«^' Sisset. - Lerne, Lieutenant, Vraz. — Withalm s. s""' Lementfabrlkant, Tüfser. — Rizzo. Maniago. zßi bslel Vlefant. Lengyel. Kaufm. Hiofok. -^ Schilling s" s. Tochter, Würz. Lengyel. Ksm.. »«»ischa. — K»lelj, ^°H. ralor, Vodiz, — Simma, Vteis, Eg«. - Maglfter, «v"^. schaftslllth, Wien. — Hahn. Kfm,, ^'lll>. — Töpfer, Lm^< Harmg, Krainburg. — Wohinz. Pfarrer, Hl. Kreuz. ^- ^ lltii, Pfarrer, Godowitsch, Ungerer, «sm,, Augsburg. > hslel Ourso». b°"ger, Sänger, Wien. — Ienlo, ^>l>^, Kaiser von Oesterreich. Dolinar, Pfarrer, Trala. - " wald, 7U.Mg.! 734.«» -l-8, W.s.schwach bewUllt ^ 4. 2 „ N. 784.3? -l-15.» O. schwach heiter " 9 „ Nb. 737,.< !- 9.8 windstill halbheiler j„0uau.«kgulleruug,.«ost . . 103 50 104 — Domänen.Pj,adbr,lft .... 182 l>0 123 -Olfterrlichische Echahschelne . . 99 - 99 K0 Uug. E'sendahn'Nnl.....9? 7b 982b Uug. Ochahbon« vo» I. 1873 104— 10b — Nulehen d. Stadtgemeiude Wien » V. V.........9S50 36?b Grnndeullaftu«ae-Vbll««ti w«« »lfiild.Nahn........116 50 1!7b0 »°n»u.V»mpschlN. , »esellschoft 359— 361 — «lisal>eth.«8eftd»hn.....178 179 — iferdlnaudsl^tordbahn . 1985—1945 - Gelb M«« Franz - Joseph , Vahn .... 1U4- 13450 Oaltzischt «arl.Lubwlg.Vahn . 24850 249 — Kaschau-Oberberger Nahn . . 108 50 1N9 — i!embcra-«iernowitztr Vahn . 122 - 122 50 Lloyb.Otsellfch. . . , . 400- 402 - Oellecr. «ordwtstbahn .... 114— 1l450 «udolf«»Val)N.......115 — I15H0 Otaatsbahn........272 b0 273 — Glldbahn.........72- - 72 b0 rheiß-vahn........187-^ 188 - Ungar.-galiz. Verbindungsbahn 102 - 102 b0 Ungarische Nordaftbahu . . . 112 50 1l3 50 Wiener Tramway-Vtsellsch. . 106 — 107 — Pfandbriefe. «lla.. ijst. Vodelllredllanft.(i.Volbj 103 b0 104 — ^ ^ ^ (i.V.«V.) 88 7b 89 - Nationalbanl........97 bl) 97 75 Un«.Vodenlrebit-Infiilut(V..V.) 90 75 9l — Prloritätft-Vblisatlsne». «lisabelh-V. 1. «tm.....91 b0 917b Ferd.-Nordb. in Silber . . . 104 50 10b — Fr»n,-Ioseph-V°hn.....8650 867b «al. «arl.Lub»lg-V.. 1. «m. 0s2" ^,zl> Oesterr. Nordwelt.Vahn «6 -^ ^ Giebenbürger Vahn..... 66 ^ ^ ^ Vtaatsbahn 1.