XXIII. Jahresbericht der k. k. in ZMIarbiarg. ’~s ^ i Veröffentlicht von der Direetion am Schlüsse des Studienjahres Inhalt: 1. Einiges über das Omament. Von Prof. Josef Jona sch. Ž. Schulnachviehten. Vom Director. Verlag der k. k. Oberrealsahule. Druck von Ed Juuscbitz Nfgr (L. Kralik) iu Marburg a/D. <&\RS b/>* Einiges über das Ornament. Von Prof. Josef Jonasch. Das Ornament bedeutet im weiteren Sinne eine Verzierung, einen Zierat oder Schmuck irgend eines Gegenstandes; im engeren Sinne ist es eine schmückende Zugabe auf jenen Theilen der Oberfläche eines bau- oder kunstgewerblichen Objectes, welche sich durch die Gliederung desselben ergeben, tn diesem Sinne ließe sich der Begriff des Ornamentes durch keinen der deutschen Ausdrücke recht wiedergeben. Eine Feder am Hute, eine Schnur am Rocke sind auch Verzierungen dieser Bekleidungsstücke, ohne aber deshalb Ornamente genannt werden zu können. Der Grundgedanke zum Ornamente, welcher darauf zu allen Zeiten bestimmend einwirkte, ist die besondere Betonung und Hervorhebung des Gegenstandes durch Linien, Erhabenheiten, Theilungen in Flächen, sei es nur auf der Oberfläche oder in der Masse selbst. Das gilt zunächst auch vom menschlichen Schmucke; Ringe, Armbänder, Ohrgehänge, Halsbänder, Gürtel, Kronen etc. haben den Zweck, die Körpertheile, auf welchen sie angebracht werden, besonders hervorzuheben oder durch Glanz und Farbe zu verschönern. Diesem Hauptzwecke hat sich bei dem oder jenem Schmucke mit der Zeit ein zweiter beigesellt; die Ohrgehänge z. B. sollen das Eindringen böser Einflüsterungen ins Ohr verhindert haben; deshalb der fast allgemeine Gebrauch derselben bei Frauen und Männern schon im Alterthum. Die Verzierung an den Gebrauchs- und Ausstattungsgegenständen kann neben der Verschönerung auch den Grund haben, die Unvollkommenheiten der Structurtheile zu bedecken. Das Studium des Ornamentes ist bis auf unsere Zeit im Vergleiche zu dem der Malerei, der Baukunst und der Bildhauerei bedeutend zurückgeblieben, was umsomehr zu wundern ist, als von den unzähligen aus der Menschenhand hervorgegangenen Kunstgegenständen fast keiner ohne irgend eine Verzierung anzutreffen ist. Erst mit dem zunehmenden Aufschwünge des Kunstgewerbes und mit der wachsenden Theilnahme für dessen Erzeugnisse sowohl der neueren als auch der älteren Zeit macht sich ein gründlicheres Studium der verschiedenen Stilarten und der ihnen angehörenden Ornamente bemerkbar. 1* Die Ornamentik ist unstreitig eine der ältesten Künste und hängt mit der Entwicklung der Cultur der einzelnen Völker, ja mit der Geschichte der ganzen Menschheit innig zusammen. Jedenfalls ist sie älter als die Malerei und die Architektur, da sie schon auf der untersten Stufe der Civilisation eines Volkes, nämlich mit der Anfertigung der zum Leben nothwendigsten Gerätschaften beginnt. Wie es kein Volk ohne Sprache gibt, so gibt es auch keines ohne Kunst; mit Vorliebe werden öfters die Sprachgesetze der auf der niedrigsten Stufe der Cultur stehenden Völker studiert und die Resultate von Sprachforschern verwertet; ebenso ist es für die Ornamentik von nicht geringem Vortheile, den Kunstbestrebungen solcher Völker nachzuforschen. Oft finden sich darin Gesetze, welche richtig angewendet, den besten Werken der kunstbegabten Völker einen hohen Wert verleihen. Der Trieb zum Schmücken ist jedem Menschen angeboren und sobald z. B. ein Thongefäß selbst in seiner rohesten Form noch vor der Erfindung der Drehscheibe aus einer Hand hervorgegangen ist. hat ihm diese auch schon einige Zieraten mit einem spitzigen Gegenstände eingraviert. Die Motive zu solchen Ornamenten wurden der allen Völkern zu Anfänge ihrer Cultur gemeinsamen Technik des Flechtens und Webens entnommen und beschränkten sich auf Punkte, Zickzacklinien, Kreuze und Sternchen, die auf die mannigfachste Art mit einander verbunden wurden. Der Anfang der Ornamentik ist daher bei allen Völkern derselbe, mögen sie welchem Welttheile immer angehören, mögen sie schon vor Jahrtausenden vom Schauplatze der Weltgeschichte verschwunden sein oder erst am Anfang der Entwicklung stehen. Das beweist, dass die Grundlage zum ersten Schritte dieser Kunst im gleichen Triebe, in derselben Empfindung des Menschen, unabhängig vom Orte und der Zeit, zu suchen ist. Manche Völker wie z. B. die Inkas in Peru haben diese Anfänge der Ornamentik kaum überschritten, obwohl sie in anderer Beziehung auf einer ziemlich hohen Stufe der Civilisation standen. Das berühmte Ornament auf den Ruinen von Truxillo, ein treppenartig um das Mauerwerk auf- und absteigendes Band mit schiefen Kreuzen ausgefüllt, zeugt indess von richtigem Geschmacke für die Decoration. Dieser erste Versuch der Ornamentik findet sich aber auch auf den ältesten griechischen und orientalischen Vasen, welche in neuerer Zeit bei Athen, auf Cypern, in Troja und Mykenä ausgegraben wurden. Wie weit es aber diese Völker im Vergleiche zu den Inkas in der Cultur und der sie begleitenden Ornamentik gebracht haben, beweisen ihre späteren Schöpfungen auf diesem Gebiete, welche jetzt noch für uns mustergiltig sind. Das Ornament begleitet stets die Fortschritte des Menschen, bedeckt in seiner fortschreitenden Entwicklung die Erzeugnisse der Industrie und übt auf sie einen entschiedenen Einfluss dadurch aus, dass es ihnen nach und nach einen bestimmten Charakter verleiht. Das Ornament ist es, welches den Stil bestimmt und der Stil zeigt wieder die Zeit und den Ort der Entstehung eines Kunstgegenstandes. Wenn es möglich wäre, durch eine vollständige Zusammenstellung der Ornamente ihre Geschichte von der Zickzacklinie, welche der vorhistorische Mensch auf seine Steingefäße gravierte, bis auf die wahrhaft künstlerischen Leistungen der italienischen Renaissance zu verfolgen, man würde sich alle die verschiedenen Seelenempfindungen der Völker und der Menschen vom Anfänge der Welt vergegenwärtigen können. Mehr als in der Architektur würde man darin die Abstufungen der Cultur, die Sitten, Gebräuche und selbst die Entartungen in der Einbildungskraft erkennen. Es genügt indes, nach dem gegenwärtig vorhandenen Materiale das europäische Ornament mit dem orientalischen oder dem ostasiatischen zu vergleichen, um sogleich von dem gewaltigen Unterschiede in der Ideenauffassung der betreffenden Völker überrascht zu sein. Diese Ideen, ausgeprägt durch die verschiedene Gestaltung des Ornamentes, lassen sich zwar durch keine Sprache wiedergeben, drücken aber dennoch etwas bestimmtes aus. Das was in diesem Falle die Musik für das Ohr ist, das ist die Ornamenta-tion für das Auge, nur vielleicht mit dem Unterschiede, dass uns die orientalischen und selbst chinesischen Ornamente zugänglicher sind und unser Auge sich daran mehr gewöhnt hat als unser Ohr an die Melodien der entsprechenden Länder. Wenn auch das Ornament nicht wie eine Inschrift gelesen werden kann, beschreibt es dennoch sehr genau und so verständlich, dass der Kenner aus demselben die Herkunft und das Alter des verzierten Gegenstandes leicht erkennen kann. Ebenso wie in der Litteratur, der Musik etc. spiegelt sich auch in dem Ornamente im hohen Grade der Charakter des Volkes ab. von welchem es geschaffen wurde. Das chinesische Ornament z. B. bedeckt die Fläche ohne jeden Zusammenhang mit den constructiven Theilen oder mit der Bestimmung des zu verzierenden Objectes. Die Symmetrie ist absichtlich ausgeschlossen, die Wahl der Linienzüge und der Farben hat als Hauptzweck das Auge zu überraschen und den Blick zeitlang auf einen Punkt zu fesseln. Die sonderbarsten Gegensätze linden sich da nebeneinander und die gewählten Motive, als: Menschen, Thiere und Pflanzen werden ins Ungeheuere verzerrt, so dass sie meist ein recht phantastisches Aussehen bekommen. Eine solche Willkür in der Wahl der Motive finden wir zwar auch in Europa, jedoch nur in beschränktem Maße und erst dann, als nach der großen Kunstepoche der Renaissance die Ornamentik immer mehr entartete und schließlich zu Anfang des 19. Jahrhundertes jeder Kunststil verloren gieng. Aus dem großen Vorrathe der Motive hat man wie zufällig hie und da einige herausgenommen und nebeneinander gestellt. Es waren dies vor allem die Franzosen, welche im 17. und 18. Jahrhunderte durch die Gefälligkeit des Barock- und des Rococostiles sich eine solche Herrschaft in der Kunstrichtung erworben haben, dass sie selbst dann noch maßgebend geblieben sind, als sie an demselben Objecte Motive aus verschiedenen Welttheilen und verschiedenen Jahrhunderten rücksichtslos, doch aber mit Geschick, nebeneinander angebracht haben. Trotzdem wurden solche Kunsterzeugnisse der Franzosen in Europa lange nachgeahmt, da sie einen gewissen Charakter hatten, d. h. modern-französisch waren. Das orientalische Ornament, zu welchem man das indisch-persische und das arabisch-maurische rechnet, unterscheidet sich in vieler Beziehung von dem ostasiatischen, obschon dieses mitunter auch zu dem orientalischen gerechnet wird. Beide haben höchstens das Bestreben insgemein, die zu verzierende Fläche teppichartig zu bedecken. Bei dem orientalischen und besonders bei dem maurischen werden schon der Bhythmus und die Symmetrie einigermaßen berücksichtigt. Die Wahl der Motive erstreckt sich neben der Nachbildung der Thiere und Pflanzen meist auf geometrische Formen, als: gerade Linien, Kreise, Vielecke, Sternfiguren, welche wie ein Gitterwerk die Umrahmung für vegetabilische Formen oder für ein zweites, untergeordnetes Liniensystem abgeben. Das Auge sucht vergebens in diesem Labyrinthe von gedrungenen Strichen einen Buhepunkt, eine allgemeine Gesetzmäßigkeit oder eine vollkommen symmetrische Composition. Nach welcher Bichtung es auch die Ornamentation verfolgen mag, es findet immer neue Formen, die sich zu einem Ganzen verbinden, sich davon aber wieder ablösen, um Theile einer neuen Combination zu bilden. Doch waren die Erzeugnisse der persischarabischen Kunst als Wandverkleidung mit glasierten Thonplatten, Teppiche, bemalte Koran-Manuscripte etc. durch ihr frisches Colorit sehr verbreitet. Von allen diesen Industriezweigen aus der alten Zeit besteht nur noch die Kunst, mit feinen Fäden reiche Stickereien auszuführen. In der Chalifenzeit hatte diese Fertigkeit den Höhepunkt erreicht; die europäischen Fürsten bezogen damals ihre kostbaren Gewänder aus dem Orient, und auch der in der Wiener Schatzkammer aufbewahrte Krönungsmantel der römisch-deutschen Kaiser wuide von arabischen Händen verfertigt. Am Chalifenhofe zu Bagdad wurde mit gestickten Kleidern aus den seltensten Stoffen ein ungeheuerer Aufwand getrieben; desgleichen in Egypten und es entstanden in Kairo vielbeschäftigte Seidenstickereien, welche die mit Gold durchwirkten Turbane, die mit dem Namenszuge der Fürsten gezierten Ehrenkleider (Tiräz) und die mit Inschriften bestickten Frauengewänder lieferten. In der Bitterzeit stickten die Burgfrauen selbst die beliebten Prachtgewänder; die dazu nöthigen Goldfäden kamen aber aus dein Orient, wo man sie oder vielmehr ihren Kern aus fein geschnittenen Därmen des Schlachtviehes herstellte. Heute noch werden in Persien Teppiche auf öffentlichen Plätzen von Knaben und Männern in der “Weise verfertigt, dass diese auf Stoffe von dunklem Untergründe Tuchstücke von lebhafter Farbe aufnähen und um dieselben buntfärbige Arabesken mit Seide geschickt anbringen. Die Weberei der Orientalen steht heute noch hoch, obwohl sie, wenn auch nicht in dem Maße wie die Stickerei, zurückgegangen ist. Beide werden sich aber erhalten, solange die Araber ihre Freude an prächtigen Kleidern und weichen Teppichen bewahren. In der ganzen Herrlichkeit erscheint wenigstens für uns Europäer das Ornament erst zur Zeit der Benaissance u. zw. in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhundertes. Der Name dieses Stiles ist dadurch gerechtfertigt, dass zu dessen Bildung antike Motive verwendet wurden, welche in Italien in den Überresten der griechischen und römischen Kunst reichlich vorhanden waren. Keinem anderen Stile stand vordem so viel vorhandenes Material zur Verfügung. Die Wiederaufnahme antiker Formen mit entsprechender Anpassung an die Natur und die zu verzierende Fläche verbunden mit neuen Motiven aus dem Bereiche des christlichen und selbst auch des heidnischen Cultus, des profanen Lebens etc. ließ diesen herrlichsten aller Stile entstehen. Naturgemäß verbreitete sich der Renaissancestil von Italien aus in die Nachbarländer Frankreich und Deutschland. Er dient vor allem als decorativer Schmuck und wird daher hauptsächlich zur Verzierung umrahmter Flächen angewendet* deren Form er stilgemäß verfolgt, ohne sie teppichartig zu bedecken. Es ist hier eine reiche Phantasie unterstützt durch mächtige Eindrücke der Natur, welche den Still oder den Pinsel des Künstlers führt, wodurch uns tausende von schönen Motiven vorgeführt werden, die sich naturgemäß aneinander reihen, mit einander verschlingen, bis sie die Gomposition beenden, deren Betrachtung uns einen wahrhaft geistigen Genuss verschafft. Die dargestellten Gegenstände sind fast immer Producte der Einbildungskraft und wenn auch hie und da die Wirklichkeit durchleuchtet, so löst sie sich schnell in ein Acanthusblatt, in einen Vogel etc. auf. Das Ziel des Künstlers ist neben der Anmuth des Details die Totalität der Wirkung, der Gesamrntein-druck, und so entfernt er sich oft von der Wahrheit, wie z. B. selbst Rafael in den berühmten Grottesken*) der Loggien des Vatikan, wo nicht alles wie in den antiken Vorbildern auf den richtigen Maßstab zurückgeführt ist, sondern wo sich Th irre auf Blumen und Ranken wiegen, welche diese in der Wirklichkeit nicht tragen könnten. Menschliche Figuren, Ansichten von Tempeln sind fast in gleicher Größe wie unmittelbar daneben angebrachte Blumenkelche oder Früchte. Wollte man dies alles als Fehler bezeichnen, so wäre es mit demselben Unrecht, als wenn man in dem Märchen den Verkehr der Riesen mit Zwergen, die Sprache der Thiere mit Blumen etc. einer Kritik unterziehen wollte. Trotz dieser Ungereimtheiten hören wir gern zu, wenn das Märchen anmuthig erzählt wird und ebenso finden wir an der uns so meisterhaft vorgeführten Künstlerlaune Rafaels Gefallen. Diesen besonderen Reiz haben last alle Ornamente zur Blütezeit des Renaissancestiles, weil es damals keinen Künstler gab, der nicht auch zugleich Denker gewesen wäre. Der Stil der italienischen Renaissance beginnt nicht wie die ihm vorhergehenden Stilarten mit dem Flachornamente, sondern mit dem Relief. Das erste bewunderungswürdige Werk dieser Art waren zwei von Ghiberti 1444 vollendeten Thore zu Florenz, welche wegen der künstlerischen Ausführung der zahlreichen Vorbilder aus der Natur in späterer Zeit vielfach als Originale dienten. Fast 40 Jahre hat der Künstler an den Thoren gearbeitet und nach dem Ausspruche Michel Angelo’s seien sie würdig, die Pforten des Paradieses zu bilden. Auf der Einfassung der Thore sind Pflanzen, Laub, Blumen, Früchte, Vögel etc. nach dem Leben in Hochrelief dargestellt und doch ist der Gesammteindruck kein naturalistischer, wenigstens nicht in dem Sinne, wie wir den Naturalismus im 19. Jahrhunderte verstehen. Es hat vielmehr den Anschein, als ob eine geübte Hand Kränze, Gehänge, Fruchtschnüre mit berechnender Weisheit gebunden hätte. Durch größere und kleinei’e Erhabenheiten ergeben sich in abgemessenen Entfernungen für das Auge Ruhepunkte, welche die einzelnen Gruppen von Früchten und Laub *) Nachahmung der um das Jahr 1500 in den Grotten der Bäder des Titus aufge-lundenen Wandmalereien. besser zur Geltung bringen. Die von Ghiberti so meisterhaft ausgeführten Relief-Ornamente sind für die ganze Renaissance mustergiltig geblieben, sie wurden schon im 15. Jahrhunderte von einem zweiten Meister dieser Zeit, Luca della Robbia auf glasierte Thonplatten angewendet, welche mit Fruchtkränzen umzogen, einen desto größeren Effect hatten, als das Relief durch die Farbe noch mehr hervorgehoben wurde. Eine weitere Entwicklung erhielt das Ornament der Frührenaissance durch die Zierlust der italienischen Meister auf ebener Fläche. Alles, was durch die Gliederung des Bauobjectes an demselben flach geblieben ist, wurde zur Anbringung des decorativen Schmuckes benützt, also hauptsächlich Pfeiler- und Gesimsflächen, Wände etc. Als Hauptmotiv für die Decoration der aufsteigenden Fläche auf Pfeilern oder auf säulenartig abgetheilten Wänden ist naturgemäß die Pflanze in freier, stilistischer Behandlung. Die unschönen Wurzeln stecken entweder in einer Vase oder werden von nach unten abgebogenen Acanthusblättern verdeckt. Der Stengel ist meist dünner als in den antiken Vorbildern und sendet nicht mit den Zufälligkeiten der Natur, sondern mit Rücksicht auf die Symmetrie und Proportionalität nach links und rechts Blätter, Blüten und Früchte dergestalt, dass nicht zu große Lücken zwischen dem Ornamente entstehen. Diese gleichmäßige Vertheilung ist eines der ersten Gesetze der Renaissance. Ferner wird hier zum Grundsatz gemacht, dass die auslaufenden Linien sich nicht in schroffer Brechung von dem Hauptstengel trennen, sondern sich tangential an denselben anschließen und sanft in ihn verlaufen. Schließlich kommt die durch Schattierung schon im romanischen und gothi-schen Stile angefangene plastische Behandlung des Flachornamentes durch die musterhaften Vorbilder des Reliefs zur höchsten Vollendung. Es werden zu Ende der Frührenaissance (1500) in Italien ganze Fassaden mit lebhaften Farben und abschattierten Tönen in der Art bemalt, dass sie die Plastik täuschend nachahmen. Durch die Einführung neuen Materials und die damit zusammenhängende Technik der Ausführung entstehen neue Arten des Ornamentes u. zw.: 1. Das Flachrelief in Marmor. Der nur wenig vertiefte Grund wird rauh bearbeitet, wodurch das glatte Ornament ein wenig hervortritt und zur besseren Abhebung vom Untergründe theilweise bemalt wird. (Grabplatten in Sta. Maria de Popolo zu Rom.) Die Holz-Intarsien entstehen durch Ausschneiden von negativen und positiven Formen aus lichtem und dunklem Holz und Ausfüllen der negativen Form der einen Farbe mit der positiven der anderen. Naturgemäß sind die Intarsien meist symmetrisch und ihre Herstellung hat auf die Gestaltung der Blattspitzen großen Einfluss. (Chorstühle in St. Anastasia zu Verona und in St. Petronia zu Bologna.) 3. Die Nielloarbeiten in Stein und Metall. Das Ornament hat fast das Aussehen der Intarsien, entsteht aber durch Ausfüllen einer in die Fläche vertieften Zeichnung mit Stuckmasse oder Metall von verschiedener Farbe. Marmorintarsien und Marmorniellen finden hauptsächlich bei Fußböden Anwendung. 4. Das Sgraffitoornament. Die Technik desselben beruht darauf, dass die zu verzierende Fläche mit dunkel gefärbtem Mörtel bedeckt und dieser wieder mit Kalkmilch übertüncht wird; diese obere Schichte wird stellenweise mit einem eisernen Griffel weggekratzt, wodurch die gewünschte Zeichnung zum Vorschein kommt. Die Mitteltöne zwischen schwarz und weiß ergeben sicli durch Schraffierung. Das Ornament erhält durch diese 3 Töne ein plastisches Aussehen, Auch die Spitzentechnik kann mit Recht als eine Schöpfung der Renaissance genannt werden. Im Alterthum war sie unbekannt und kam erst zu Ende des 15. Jahrhundertes in Italien zur künstlerischen Vollkommenheit. Vorzüglich waren es die Städte Venedig und Genua, wo sowohl Nadelspitzen, als auch geklöppelte Spitzen verfertigt wurden. Die geschätztesten waren die venetianischen mit erhöhten Rändern bei Blättern und Blumen. Die Zeit der Renaissance wird allgemein als die Blüte der Ornamentik bezeichnet, weil die Ornamente dieser Periode den Stilgesetzen am vollkommensten entsprechen. Diese Stilgesetze lassen sich kurz folgendermaßen zusammenfassen: 1. Jedes Ornament muss einen Gedanken ausdrücken. 2. Dieser Gedanke wird durch den Zweck des zu verzierenden Objectes gegeben. 3. Das Ornament muss sich der ihm bestimmten Fläche genau anpassen, d. h. richtig stilisiert sein. Um diesem 3. Gesetze zu entsprechen, ist es nicht immer möglich, ein Motiv aus der Pflanzenwelt in seiner Natürlichkeit wiederzugeben, d. li. so nachzubilden, wie es in der Natur vorkommt. Der Künstler muss dieses Motiv seinem Zwecke unterwerfen und es so verändern, wie es ihm zum Schmucke seines Gegenstandes am passendsten und schönsten vorkommt. Diese Umwandlung der pflanzlichen Gebilde mit Rücksicht auf die Form der zu verzierenden Fläche nennt man das „Stilisieren“ als Gegensatz zum „Naturalisieren“, wo der Zeichner die Ptlanze oder Blume selbst als Hauptsache betrachtet und sie daher mit allen Zufälligkeiten in der Entwicklung, als: Einrollungen der Blätter, Wechsel in der Farbe, Verkümmerungen im Wachsthum des einen oder des anderen Theiles etc. möglichst getreu copiert. Hier ist daher das Ornament der Hauptzweck, der Gegenstand selbst, Papier, Holz, Metall etc. Nebenzweck. Beim Stilisieren ist es, wie schon erwähnt wurde, umgekehrt; das Ornament muss sich dem zu schmückenden Objecte unterordnen, was vielfache Abweichungen von der Natur bedingt. Merkwürdigerweise haben schon die ältesten Völker dieses Verfahren als das richtige anerkannt und es angewendet, obwohl man annehmen sollte, dass ihnen das einfache Copieren der Natur näher lag. Als die ältesten Ornamente müssen uns die der Egypter gelten, weil uns aus noch früherer Zeit keine bekannt sind. Nun sind gerade die Ornamente der Egypter streng stilisiert. Durch den Cultus und durch die Symbolik war der egyptische Künstler nur auf wenige Pflanzen, als: die Lotosblume, die Papyrusstaude, die Palme etc. beschränkt. Er wusste aber so genau den Typus seiner Vorbilder ins Auge zu fassen und davon das gesetz- mäßige mit Vermeidung aller Unregelmäßigkeiten zu verwerten, dass er wirklich einen Kunststil wenigstens in Bezug auf die Pflanzenform geschaffen hat. Säulen und Wände wurden benützt, um eine Bilderchronik des Cultus und des Alltagslebens darauf zu gravieren. Die bildlichen Darstellungen bestehen in sehr flachen, häufig bemalten Reliefs, Koilanaglyphen genannt. Die Contouren sind tief eingegraben, der Gegenstand selbst erhebt sich aber nicht über die Grundfläche. Außer den genannten Pflanzen dienten einige Thiere, als: der Widder, der Sperber und der Dungkäfer — Scarabäus — dem egvp-tischen Zeichner zum Vorbild. Die geflügelte Sonnenscheibe ist ein häufig angewendetes Symbol. Die abgebildete Lotosblume und der Papyrus sind leicht erkennbar, obwohl sie ihrer Erscheinung in der Natur nicht vollkommen entsprechen. Sie sind aller ihrer Zufälligkeiten entkleidet und in eine durchaus regelmäßige Form gebracht. Selbst wenn der König dem Gotte die drei Lotosblumen und die drei Papyrus zum Zeichen des Dankes für die dem Lande geschenkte Fruchtbarkeit opfert, werden diese Symbole der Nahrung des Leibes und des Geistes in der streng symmetrischen Form dargestellt. Es wäre schwer, dem Grunde nachzuforschen, warum der egyptische Künstler von der ihm so nahe gelegenen Natur abgewichen ist und sich gewissen Gesetzen bei seinen ornamentalen Darstellungen unterworfen hat. Der egyptische Stil hat Jahrtausende überdauert und ist nur mit Egypten selbst zu Grunde gegangen. Er konnte daher aus dem bloßen Schönheitsgefühl eines Einzelnen nicht hervorgegangen sein; vielmehr ist zu vermuthen, dass der Egypter, an strenge Ordnung und Gesetzmäßigkeit gewöhnt, die Stilgesetze in der Natur selbst erkannt hat u. z. an der ganzen Pflanze in der Stellung ihrer Blätter, in der Gestaltung der Blume, ferner an jedem einzelnen Blatte in der symmetrischen Bildung und in dem sanften Auslaufen der Nebenadern von der Hauptader als Symmetrale. Weniger glücklich waren die egyptischen Künstler in der Darstellung der menschlichen Figur und der Thiere. Dazu mangelte ihnen eine hinreichende Kenntnis der Perspective. Bei den Thiergruppen werden die einzelnen Thiere, als: Tauben, Kraniche, Antilopen etc. in langen Reihen so gezeichnet, dass von jedem hinten stehenden Thiere genau derselbe Theil und in derselben Größe zu sehen ist wie von dem vorstehenden. Die gleichen Körpertheile haben bei allen Thieren genau dieselbe Stellung; man sieht, dass der Künstler auch hier wie bei der Pflanze eine Gesetzmäßigkeit einführen wollte. Die Hauptfarben bei Bemalung der mit vertieften, scharfen Contouren versehenen Ornamente sind gelb, blau, grün und roth-braun, wovon meist eine Combination von je 3 zugleich angewendet wird. Überreste dieser Malereien finden sich in Paris im Louvre und im „British Museum“ zu London. Nach dem egyptischen Ornamente kommt zunächst das assyrische und das altpersische. Die Assyrier haben ihren Stil nicht wie die Egypter der Natur entlehnt, sondern zeigen in demselben egyptischen Einfluss. Nur haben sie, da sie durch die Symbolik in der Wahl der Motive nicht beschränkt waren, diese um einige wenige bereichert. Neben geometrischen Formen, wie Verschlingungen, Mäander, Zickzacklinien etc., welche allen indogermanischen Stämmen vor ihrer Spaltung gemein waren, zeichneten die Assyrier ver- schiedene Pflanzen und die Blumen auch in ihrer oberen Ansicht, wodurch die aus geometrischen Linien zusammengesetze egyptische Rosette bedeutender ausgebildet wurde. Aus der Thierwelt finden sich in den assyrischen Ornamenten geflügelte Greifen, Löwen und Stiere mit Menschenantlitz. Die Ausgrabungen am Tigrisflusse zu Chors ab ad, Nimrud und Kudjundschik haben eine große Anzahl Malereien und Sculpturen assyrischen Ursprunges aufgedeckt, welche beweisen, mit welchem großen Luxus die Assyrier ihre Bauten ausgeführt haben. Die Wände wurden mit glasierten, bemalten Thonplatten verkleidet. Das indische und das persische Ornament sind in ausgesprochenem Sinne Flachornamente. Die Flächendecoration weist einen geradezu verschwenderischen Reichthum von sich wiederholenden Motiven auf, welche meist der üppigen Vegetation des Landes entnommen sind und deren großartige Farbenpracht wir mit Recht bewundern. Am meisten ist die Palme vertreten. Die gleichmäßige Bedeckung mit zierlichen Motiven gibt dem Ornamente den allen orientalischen Ornamenten gemeinsamen Charakter des Teppichartigen. Die fein gerändeten Contouren sind gewöhnlich auf hellem Grunde in tieferen Farben als das übrige Dessin und auf dunklem Grunde mit lichten gehalten. Eine Nachahmung dieser Art Flächendecoration finden wir in der Fabrication unserer Möbelstoffe. Charakteristisch sind auch die indischen Intarsien oder das Einlegen verschiedenfarbiger feiner Metallstreifen in Holz. Diese speciell indische Kunst wurde schon vor 200 Jahren in Holland und Frankreich aufgenommen, in charakteristischer Weise jedoch erst vor 10 Jahren in dem Städtchen Cortina in Südtirol eingeführt, wohin sie durch den Engländer John Goddington aus der südlich vom Ganges gelegenen Stadt Mainpuri gebracht wurde und wo in einer besonderen Schule die niedlichsten Gegenstände in der angeführten Art hergestellt werden. Den Griechen stand zur Ausbildung ihres mustergiltigen Stiles der egyptische und der assyrische zu Gebote; sie bildeten jedoch die übernommenen Typen selbständig aus und hielten so strenge an der Stilisierung, dass sie sich noch mehr als die Assyrier von der Natur entfernten und neue ornamentale Formen aus Berücksichtigung der Schönheit einführten. Sie waren die ersten, welche es verstanden, die Decoration ihren Kunstproducten so anzupassen, dass sie nirgends den constructiven Kern des Objectes überwuchert, sondern denselben in schönen Linien begleitet, wodurch die Grundform keineswegs beeinträchtigt, sondern nur mehr hervorgehoben wird: die einfachsten Gegenstände für den häuslichen Gebrauch waren in Bezug auf die Form und Verzierung stilgemäß ausgeführt. Die kunstgerechte Herstellung der Thongefäße mittelst der Töpferscheibe gab der Decoration ein neues Feld. Die runden Gefäße wurden alle mit Ornamenten verziert, welche ein Umschließen, Binden, Zusammenhalten etc. ausdrücken. Es sind dies die Bandornamente, die mit Ausnahme des Mäander aus Pflanzenmotiven von Epheu, Weinrebe, Lorbeer u. dgl. entstanden sind. Die Blätter sind überall an den Stamm regelmäßig angesetzt; nie ist das einzelne Blatt naturalistisch mit Windungen, Krümmungen und plastischen Bewegungen dargestellt; die einfachen Umrisse werden mit einer Farbe gleich- mäßig ausgefüllt. Das Geäder fehlt größtentheils und wo es angegeben ist, besteht es aus symmetrisch ansetzenden und sich verlaufenden Linien. Durch die Anwendung der Schlingpflanzen bildete sich bei den Griechen ein neues Motiv des Ornamentes, die Ranke, aus. Es ist dies ein wellenförmig sich auf und ab bewegender Stengel oder Stamm, von dem sich Blätter, Blüten und Früchte regelmäßig nach beiden Seiten tangential abzweigen und den concaven Theil der Fläche ausfüllen. Man gieng dabei in der Stilisierung so weit, dass an derselben Ranke oft Elemente verschiedener Pflanzen zu einem gefälligen, organischen Ganzen vereinigt wurden. Die Verbindung von Thier- und Menschenkörper mit Pflanzenornamenten und die Bildung von phantastischen Gebilden aus Menschen und Thieren haben die Motive der Ornamentik bedeutend vermehrt. Der römische Slil kann nur als eine Weiterbildung des griechischen angesehen werden; die bereits vorhandenen Motive werden nur in der Art umgewandelt, dass sie sich der Plastik besser anpassen. Das einfache Flachornament des dorisch-griechischen Stiles wird ganz übergangen und nur der üppige korinthische Stil verwendet. Die meiste Abweichung von dem griechischen Stile findet bei den Römern am Acanthusblatte statt. Die zwei vom Rande zur Mittelrippe abfallenden Ebenen werden durch eine concave Fläche (Rinne) ersetzt und die Blattspitzen entweder mehr in die Länge gezogen oder abgerundet. Die Länge der Spitzen macht ein Übergreifen der größeren Blattpartien über die kleineren nothwendig. Die prächtigen Wandmalereien in Pompeji und Herculanum sind, wenn auch von römischen Meistern ausgefühlt, doch nur Nachahmungen der griechischen Kunst. Nach dem Verfall des weströmischen Beiches und dein Aufblühen des oströmischen wurde auch die Kunst von Bom nach Byzanz verpflanzt. Durch den Einfluss des Orientes und des Christenthums entstand im oströmischen Reiche der sogenannte byzantinische Stil, welcher der Prachtliebe der damaligen Fürsten entsprechend) sich durch eine fast unbegrenzte Verwendung des Goldes charakterisiert. Durch den Goldgrund mussten auch die übrigen Farben, roth, blau und grün sehr kräftig gehalten werden. Die Ornamentik entspricht der orientalischen und bewegt sich teppich-arlig über die Fläche in entweder geometrischen, mehr oder weniger einfachen Mustern oder bringt ein schönes, stilisiertes Rankenwerk, ähnlich wie im maurischen Stile, zur Darstellung. Neu sind die aus Glasflusswürfeln hergestellten Glasstiftmosaiken. Der Motivenschatz wurde durch die Symbole des Christenthums: das Kreuz, die Taube, das Lamm, das Monogramm Christi etc. bereichert. Die in Byzanz hergestelltcn Kunstgegenstände wurden massenweise in Italien eingeführt und verbreiteten sich von da in die übrigen Länder Europas, so dass man fast überall Reste der byzantinischen Kunst, besonders aber Manuscriptmalereien in Evangelienbüchern und Mosaikbilder findet. Die Verpflanzung des byzantinischen Stiles nach dem Westen Europas hatte eine Weiterbildung und theilweise Umgestaltung desselben in Italien, Frankreich, Deutschland und in den slavischen Ländern zur Folge. Aus dieser Umgestaltung entstand unter dem Einflüsse des Nordens der romanische Stil, der als letzter Ausläufer der antiken Decorativform angesehen werden kann. Die Stilisierung des romanischen Ornamentes ist nicht das Resultat einer absichtlichen Umänderung der Naturform zum Zwecke der Verzierung, sie ist vielmehr eine Nachahmung der antiken stilisierten Vorbilder in vielfach veränderter Form. Am freiesten konnte sich das romanische Ornament in der Manuscriptmalerei bewegen, wo namentlich die großen Anfangsbuchstaben (Initialien) eine glänzende Behandlung erfuhren. Zu Anfang des 12. Jahrhundertes machte man in Frankreich den Versuch, bei den Bauten neue Formen selbständig zu verwenden. Die Mönche von Cluny waren die ersten, welche abweichend von dem Vorgänge beim romanischen Stile nur Formen einheimischer Pflanzen nachbildeten. Dieser Vorgang führte zu einer Neugestaltung des Ornamentes anpassend an die neue gothische Bauweise. Es 'bildete sich der gothische Stil, bei welchem nur Motive der heimischen Flora entnommen wurden und welcher daher mit dem Formenwesen der Antike und mit allen Ableitungen von derselben nichts gemein hat. Nur in der Glasmalerei hat sich der romanische Stil bis spät in die Gothik erhalten und wurde erst im 14. Jahrhunderte dadurch vollkommen verdrängt, dass die weiten Fensteröffnungen statt mit Teppichmustern mit figürlichem Schmucke ausgefüllt wurden, das stilisierte Blatt- und Rankenwerk jedoch nur mehr als Einfassungen Platz gefunden hat. Beim gothischen Stile trifft man, von den Ausartungen der Spätgothik abgesehen, durchaus eine Unterwerfung der Verzierung dem constructiven Theile des Gegenstandes an, sei es in der Architektur oder in den Werken der Kleinkunst. Bemerkenswert ist, dass in der Manuscriptmalerei die Blumen theils stilisiert sind, theils naturalistisch gehalten, oder dass oft beide Arten miteinander verbunden werden. In den Handschriften der Klustergeistlichen wird uns die Mannigfaltigkeit und Pracht der Farben der üppigen Blumenflora vorgeführt; sonst ist das gothische Ornament vorherrschend plastisch. In Italien kam der gothische Bau am wenigsten zur Entwicklung; deshalb hat sich hier das antike Ornament durch das ganze Mittelalter erhalten und es bedurfte nur einer dem Geiste der Zeit entsprechenden Anregung, um wieder zu den antiken Vorbildern zurückzugreifen. So entstand der schon bei der Vergleichung mit dem ostasiatischen Ornamente ausführlicher behandelte Renaissancestil, welcher sich bis zum 17. Jahrhundert in Italien, Deutschland und Frankreich erhalten hat. Die Einfachheit des Renaissancestiles konnte der glänzenden Bauthätigkeit Ludwig XIV. nicht mehr genügen. Mit dem 17. Jahrhunderte begann die Entartung der Renaissance und damit die Herrschaft des Barock- und des Rococostiles, welche beide sich durch den Naturalismus der Blumen, durch verschnörkelte Linien und durch das Bestreben nach plastischer Gestaltung des Ornamentes auszeichnen. Eine besondere Rolle spielt das Muschelwerk; auch ist die schnörkelartige Bildung der Ecken bei Umrahmungen charakteristisch. Mit Vorliebe werden Genien, Allegorien und Embleme angebracht, und wenn auch meist der constructive Theil mit Decoration überladen ist, so lässt sich nicht läugnen, dass die Schöpfungen des Barock- und Rococostiles eine überaus zierliche und lebendige Ornamentik aufweisen. Selbst in der Ornamentation der Kirchenstoffe war die naturalistische Verwendung der Blume vorherrschend; dazwischen waren mit Goldfäden zahlreiche Schnörkel des Rococo eingeweht. Bis zur Mitte unseres Jahrhundertes gab es gegen diese von Frankreich ausgehende Richtung in der Ornamentik keine Opposition. Erst um diese Zeit erkannten einige kunstgebildete Priester Deutschlands, dass die Ornamentik des Rococostiles zu weltlich und für das Kirchengewand zu wenig würdig sei. Sie griffen daher zu dem Stile des Mittelalters zurück, bei welchem der Künstler durch Farbe und Stilisierung eine heitere oder ernste Wirkung leicht erzielen kann. Die Opposition gieng vom Rheine aus, Belgien lind Österreich schlossen sich später an. In England gieng sie über das Gebiet der Kirchenparamentik hinaus, und dem Zurückgreifen der Engländer auf die orientalische Ornamentationsweise verdanken wir die jetzigen verzüglichen Leistungen in der Fabrication der Teppiche, der Möbelüberzüge, Vorhänge etc. Schließlich sei hier noch der Symbolik in der Decoration erwähnt; sie ist, am rechten Orte und in der rechten Weise angewendet, ein mächtiges Ausdrucksmittel, allein sie darf erst dann in Betracht kommen, wenn schon die anderen Stilbedingungen alle erfüllt sind, da sie eben nur eine Zugabe zum Ornamente ist, wie etwa ein guter Witz in der Conversation. Deshalb muss sie ungesucht sein und sich der Structurform unterordnen. Je mehr das Ornament mit dem verzierten Gegenstände in Übereinstimmung tritt, desto mehr wird unserem Auge geschmeichelt, weil das Verhältnis zwischen Haupt-und Nebensache nicht gestört wird. Wenn aber umgekehrt das Ornament ein Object bedeckt, ohne im geringsten die Bestimmung dieses letzteren zu berücksichtigen, wird die Disharmonie leicht jedem, auch dem Nichtkunstkenner auffallen. Man findet z. B. Vasen, auf deren krummen Flächen Landschaften gezeichnet sind, die nicht einmal einen Augenpunkt haben, Sesselüberzüge mit Springbrunnen oder gar, wie in einer Gasse Marburgs, ein Schild über einer Nähschule mit Hellebarden und anderen mittelalterlichen Waffen umrahmt. Im Allgemeinen wird die Symbolik besonders bei Dilettanten übertrieben; ein Kunstobject kann auch ohne sie wertvoll werden, wie es die Industrie der Moslemin und der anderen Orientalen, welche wenig Symbolik besitzen, dafür aber mehr Stilgefühl haben, hinlänglich beweist. Schulnachrichten I. Personalstand. a) Der Lehrkörper bestand aus den Herren: 1. Josef Frank, Ritter des Franz-Josef-Ordens, k. k. Schulrath und Director, Custos der Lehrer- und Schülerbibliothek; 2. k. k. Professoren: Josef Jonasch, VIII. Rangsclasse, Gustos der Lehrmittelsammlung für Geometrie; Franz Fasching, VIII. Rangsclasse. Vorstand der VII. Classe, Custos der Lehrmittelsammlung für Geographie und Nebenlehrer der Stenographie; Franz Brelich, VIII. Rangsclasse, Weltpriester der fürstbischöflichen Lavanter Diöcese; Gaston Ritter von Britto, Doctor der Philosophie, VIII. Rangsclasse, Custos der Lehrmittelsammlung für Physik; Karl Neubauer, VIII. Rangsclasse, Vorstand der VI. Classe, k. k. Bezirksschulinspector für den Stadt-Schulbezirk Marburg; Robert Spiller, VIII. Rangsclasse, Vorstand der III. Classe, Custos der Lehrmittelsammmlung für Chemie, Leiter der analytisch-chemischen Übungen; Johann Sed-laček, Ritter des Ordens vom heil. Grabe zu Jerusalem, Doctor der Philosophie; Anton Nagele, Vorstand der V. Classe; Vincenz Bieber, Custos der Lehrmittelsammlung für Naturgeschichte, Vorstand der II. Classe; 3. den k. k. wirklichen Lehrern Arthur Hesse, Custos der Lehrmittelsammlung für Freihandzeichnen; Franz Kaufmann, Vorstand der IV. Classe und Vincenz Hruby, Vorstand der I. Classe; 4. Turnlehrer der k. k. Lehrerbildungsanstalt, in Marburg Rudolf Markl: Nebenlehrer für Gesang Augustin Satter, Domchoralist. b) Die Schuldiener: Anton Schischek und Simon Fuchsbichler. II. Lehrverfassung nach, aufsteigenden Classen. I. Classe. Religionslehre. 2 Stunden. I. Semester. Die christkatholische Glaubenslehre auf der Basis des apostolischen Glaubensbekenntnisses. II. Semester. Die christkatholische Sittenlehre auf Grundlage der zehn göttlichen Gebote. Brelich. Deutsche Sprache. 5 Stunden. Die Wortarten, Flexion des Nomen und Verbum; der nackte Satz, Erweiterungen desselben, gezeigt und erklärt an einfachen Beispielen. Orthographische Übungen. Lautrichtiges und sinngemäßes Lesen; Erklärung, Besprechung und mündliche Wiedergabe des Gelesenen. Memorieren und Vortragen erklärter Gedichte, mitunter auch prosaischer Abschnitte. Im 1. Semester bis Weihnachten jede Woche ein Dictat (15—20 Minuten). Von Weihnachten bis zum Schlüsse des Schuljahres alle 4 Wochen 2 Dictate, eine Schul- und eine Hausaufgabe. Wiedergabe frei mitgetheilter oder vorgelesener kleiner Erzählungen von syntaktisch einfacher Form. Fasching. Slovenische Sprache. 2 Stunden. Bedingt obligat. Aussprache. Wechsel der Laute, Tonzeichen, Lehre von den regelmäßigen Formen der flexiblen Redetheile, Sprech- und Schreibübungen. Brelich. Französische Sprache. 5 Stunden. Leselehre. Formenlehre mit Berücksichtigung der Elemente der Lautlehre und zwar das Substantif und sein genre, das Adjectif qualificatif possesif und demonstratif: I. regelmäßige Conjugation; Bildung der zusammengesetzten Zeiten. Elemente der Orthographie; Construction des einfachen Satzes, mündliche und schriftliche Übersetzung einfacher Sätze aus dem Französischen und in dasselbe. Aneignung eines entsprechenden Wortvorrathes. Im 1. Semester von Weihnachten an jede Woche ein kurzes Dictat im engsten Anschlüsse an gut durchgearbeiteten Lehrstoff. Im II. Semester alle 4 Wochen 2 Dictate und eine Schulaufgabe. Stoff der Dictate wie im I. Semester; für die Schulaufgabe Niederschreiben eines auswendig gelernten zusammenhängenden Stückes mit Beifügung der Übersetzung; Beantwortung einfacher französischer Fragen, die sich an den Übungsstoff anschließen. Hruby. Geographie. 3 Stunden. Die Hauptformen des Festen und Flüssigen auf der Erde, ihre Anordnung und Vertheilung und die politischen Abgrenzungen der Erdtheile als übersichtliche Beschreibung der Erdoberfläche nach ihrer natürlichen Beschaffenheit und politischen Einteilung, auf Grund des Kartenbildes. Fundamentalsätze der mathematischen und physikalischen Geographie, soweit sie zum Verständnis der einfachsten Erscheinungen unentbehrlich sind und anschaulich erörtert werden können. Fasching. Mathematik. 3 Stunden. Erörterung des dekadischen Zahlensystems. Die vier ersten Grundoperationen mit unbenannten und einfachbenannten Zahlen ohne und mit Decimalen. Erklärung des metrischen Maß- und Gewichtssystems. Grundzüge der Theilbarkeit der Zahlen; größtes gemeinsames Maß und kleinstes gemeinsames Vielfaches. Gemeine Brüche; Verwandlung gemeiner Brüche in Decimalbrüche und umgekehrt. Das Rechnen mit mehrfach benannten Wahlen, ln allen Classen alle 4 Wochen eine Schulaufgabe; außerdem kleine Übungsaufgaben, die von Stunde zu Stunde zur häuslichen Bearbeitung aufzugeben sind. Wenn die nächste Lehrstunde schon auf den folgenden Tag fällt, haben diese Übungsaufgaben in den Unter-classen besonders dann zu entfallen, wenn nicht ein freier Nachmittag dazwischen fällt. Kaufmann. Naturgeschichte. 3 Stunden. Anschauungsunterricht und zwar im I. Semester: Wirbel-thiere, vorwiegend Säugethiere und Vögel, eine Anzahl passend ausgewählter Formen der übrigen Classen. II. Semester: Wirbellose Thiere, vorzugsweise Gliederthiere, namentlich Insecten, einige der wichtigsten und bekanntesten Formen aus der Abtheilung der Weich- und Strahlthiere. Bieber. Freihandzeichnen. 5 Stunden. Anschauungslehre, Zeichnen ebener geometrischer Gebilde und des geometrischen Ornamentes aus freier Hand unter besonderer Berücksichtigung des Zeichnens gebogener Linien. — Grundbegriffe aus der Raumlehre und anschauliche Erklärung der elementaren Körperformen. Jonasch. Schönsohreiben. 1 Stunde. Deutsche Current- und englische Kursivschrift. Fasching. Turnen. 2 Stunden. Erste Elementarübungen, Ordnungs-, Frei- und Geräthübungen. Mark!. II. Classe. Religionslehre. 2 Stunden. Der katholische Cultus. I. Semester: Die natürliche Noth-wendigkeit und Entwicklung desselben, die kirchl. Personen, Orte und Geräthe. II. Semester: Die kirchlichen Ceremonien als Ausdruck des katholischen religiösen Gefühles. B re lieh. Deutsche Sprache. 3 Stunden. Vervollständigung der Formenlehre, Erweiterung der Lehre vom nackten und bekleideten Satze; die Satzverbindung und Satzordnung in ihren leichteren Arten. Fortsetzung der orthographischen Übungen. Im Übrigen wie in der I. Classe. Alle 4 Wochen ein Dictat, eine Schul- und eine Hausaufgabe. Etwas umfangreichere Nacherzählungen; verkürzende Zusammenfassung ausführlicher Erzählungen. Nagele. Slovenische Sprache. 2 Stunden. Bedingt obligat. Gesammte Formenlehre sammt den anomalen Formen. Einige zum Verständnis der Lesestücke nothwendige Sätze aus der Syntax. Brelich. Französische Sprache. 4 Stunden. Fortsetzung der Formenlehre. DieAdjectifs numeraux, Comparation; die Pronoms; die drei regelmäßigen Conjugationen; der Article partitif; das Adverbe; Prepositions; Syntax des pronom personnel conjoint; Frage- und negative Form; die gebräuchlichsten unregelmäßigen Verben mit Ausfall des Stammconsonanten (verbes auf uire, ire etc.) Mündliche und schriftliche Übersetzungen aus dem Französischen und in dasselbe. Lesen leichter Erzählungen. Vermehrung des Wortvorrathes. Alle 4 Wochen ein Dictat, eine Schul- und eine Hausaufgabe. Der Stoff derselben wie in der I. Classe, nur sind die Forderungen etwas zu steigern. Dr. SedläCek. Geographie und Geschichte. A. Geographie. 2 Stunden. Spezielle Geographie Afrikas und Asiens in topographischer und physikalischer Hinsicht mit Bezugnahme auf die klimatischen Zustände namentlich in ihrem Zusammenhange mit der Vegetation. Länder- und Völkerkunde mit Berücksichtigung der Abstammung, der Beschäftigung, des Verkehrslebens und der Cultur-zustände der Völker überhaupt. Übersicht der Bodengestalt, der Stromgebiete und der Länder Europas. Specielle Geographie der Länder des westlichen u. südlichen Europa in der angegebenen Weise. B. Geschichte. 2 Stunden. Geschichte des Alterthums, hauptsächlich der Griechen und Römer mit besonderer Hervorhebung des sagenhaften und biographischen Stoffes. Nagele. Mathematik. 3 Stunden. Abgekürzte Multiplication und abgekürzte Division. Das Rechnen mit periodischen und unvollständigen Decimalbrüchen mit Rücksicht auf die nothwendigen Abkürzungen. Das Wichtigste aus der Maß- und Gewichtskunde, aus dem Geld- und Münzwesen. Maß-, Gewichts- und Münzenreducierung. Schlussrechnung (Zurückführung auf die Einheit), auf einfache und zusammengesetzte Aufgaben angewandt. Lehre von den Verhältnissen und Proportionen, deren Anwendung; Regeldetri, Kettensatz; Procent-, einfache Zins-, Discont-und Terminrechnung. Theilregel, Durchschnitts- und Allegationsrechnung. Bieber. Naturgeschichte. 3 Stunden. Anschauungsunterricht, und zwar im I. Semester: Mineralogie. Beobachtung und Beschreibung einer mäßigen Anzahl von Mineralarten ohne besondere Rücksichtnahme auf Systematik mit gelegentlicher Vorweisung der gewöhnlichen Gesteinsformen. II. Semester: Botanik. Beobachtung und Beschreibung einer Anzahl von Samenpflanzen verschiedener Ordnungen; allmähliche Anbahnung der Auflassung einiger natürlichen Familien; Einbeziehung einiger Formen der Sporenpflanzen in den Kreis der Betrachtung. Bieber. Geometrie und geometrisches Zeichnen. 3 Stunden. Elemente der Planimetrie, gerade Linie, Winkel, Parallellinien; die wichtigsten Lehrsätze über die Seiten und Winkel des Dreieckes, Congruenz der Dreiecke; Parallelogramme und Trapez; Einiges über das Viereck und Vieleck im Allgemeinen: Ähnlichkeit der Dreiecke. Übungen im Gebrauche der Reißschiene, des Dreieckes und des Reißzeuges. Kaufmann. Freihandzeichnen. 4 Stunden. Perspectivisches Freihandzeichnen nach Draht- und Holzmodellen. Zeichnen einfacher Flacliomamente im Umriss. Hesse. Schönschreiben. 1 Stunde. Wie in der I. Classe und Rundschrift. Kaufmann. Turnen. 2 Stunden. Ordnungs-, Frei- und Geräthübungen. Markl. III. Classe. Religion. 2 Stunden. I. Semester: Geschichte der göttlichen Offenbarung des alten Bundes mit den nöthigen apologetischen Erklärungen. II. Semester: Die göttliche Offenbarung des neuen Bundes. Brei ich. Deutsche Sprache. 4 Stunden. Der zusammengezogene und zusammengesetzte Satz; Arten der Nebensätze, Verkürzung derselben, indirecte Rede, die Periode. Systematische Belehrung über Orthographie und Zeichensetzung Genaues Eingehen auf die Gedankenfolge und Gliederung der prosaischen Lesestücke. Bei Erklärung classischer Gedichte passende biographische Notizen über die Verfasser. Memorieren und Vortragen. Alle 4 Wochen eine Schul-und eine Hausaufgabe. Beschreibungen von Gegenständen, die den Schülern aus dem gewöhnlichen Leben oder aus dem Unterrichte, besonders dem naturwissenschaftlichen wohlbekannt sind; Vergleiche; Umgestaltung kleiner epischer Gedichte rein erzählenden Inhaltes in Prosa; Inhaltangaben oder Auszüge umfangreicherer Lesestücke. Neubauer. Slovenische Sprache. 2 Stunden. Bedingt obligat. Systematische Wiederholung der gesammten Formenlehre. Fortgesetzte Übungen. Prosaische und poetische Lectüre. B r e 1 i c h. Französische Sprache. 4 Stunden. Wiederholung und Ergänzung der Formenlehre. Systematische Behandlung der unregelmäßigen Verben auf Grund der Lautgesetze; defective und unpersönliche Verba; Conjonctions; der zusammengesetzte Satz; Syntax des Artikels; Anwendung von Hilfsveiben. Mündliche und schriftliche Übersetzungen aus dem Französischen und in dasselbe. Memorieren kurzer Lesestücke; Vermehrung des Wortvorrathes. Alle 4-W'ochen ein Dictat, eine Schul- und eine Hausaufgabe. Stoff für die letzten beiden Arten von Aulgaben: Beantwortung französisch gestellter Fragen, die sich an Gelesenes anschließen; Übersetzungen aus der Unterrichtssprache ins Französische. Hruby. Geographie und Geschichte. Je 2 Stunden. Specielle Geographie des übrigen Europa mit Ausschluss der österr.-ungar. Monarchie, in der angegebenen Weise, Geschichte des Mittelalters mit steter Berücksichtigung der vaterländischen Momente. Neubauer. Mathematik. 3 Stunden. Die 4 Grundoperationen in allgemeinen Zahlen mit ein- und mehrgliedrigen algebraischen Ausdrücken, sowie dekadischer Zahlen. Ausziehung der 2. u. 3. Wurzel aus dekadischen Zahlen. Fortgesetzte Übung im Rechnen mit besonderen Zahlen zur Wiederholung des arithmetischen Lehrstoffes der früheren Classen, angewendet vorzugsweise auf Rechnungsaufgaben des bürgerlichen Geschäftslebens. Zinseszinsenrechnung. Jonasch. Physik. 3 Stunden. Allgemeine Eigenschaften der Körper, Cohäsion, Adhäsion, Elasticität. Wärmelehre: Volumsänderung, Wärmeleitung, specifische Wärme, gebundene und freie Wärme, Wärmestrahlung. Magnetismus: Natürliche u. künstliche Magnete, Wechselwirkung der Magnete, Magnetisierung. Erdmagnetismus. Elektricität: Reibungselektricität, Elektroskop. Verstärkungsgläser, Elektrophor, Elektrisiermaschiene.. Galvanismus, galvanische Ketten, Wirkungen des elektrischen Stromes, Inductionsstföme, Thermoelektricität. Akustik. Spill er. Geometrie. 3 Stunden. Vergleichung und Ausmessung der geradlinigen Figuren; der Pythagoräische Lehrsatz im geometrischen Sinne. Das Wichtigste aus der Kreislehre. Anwendung der Planimetrie zur Lösung der wichtigsten Constructionsaufgaben. Theilung der Geraden, Maßstäbe und Anwendung derselben. Winkeltheilung. Gonstruction regelmäßiger Polygone. Tangenten an einen und an 2 Kreise. Construction des Kreises. Jonasch. Freihandzeichnen. 4 Stunden. Perspectivisches Freihandzeichnen nach Holzmodellen und Modellgruppen. Zeichnen und Malen von Flachornamenten der antikclassischen und mittelalterlichen Kunstweisen. Übungen im Gedächtniszeichnen einfacher körperlicher und ornamentaler Formen. Hesse. Turnen. 2 Stunden. Ordnungs-, Frei- und Geräthübungen. Markl. IV. Classe. Religionslehre. 2 Stunden. Kirchengeschichte. I. Semester: Von der Gründung der christkatholischen Kirche bis auf die Reformation. II. Semester: Von der Reformation bis zum letzten Vatican-Concil. Brelich. Deutsche Sprache. 3 Stunden. Zusammengfassender Abschluss des gesammten grammatischen Unterrichtes. Zusammenstellung von Wortfamilien mit Rücksicht aut Vieldeutigkeit und Verwandtschaft der Wörter gelegentlich der Lectüre. Das Wichtigste aus der Prosodie und Metrik. Lectüre wie in der III. Classe, wobei auch die antike und germanische GÖtter-und Heldensage zu berücksichtigen ist. Memorieren und Vortragen. Alle 4 Wochen eine Schul- und eine Hausaufgabe. Stoff theilweise noch wie in der III. Classe; außerdem Beschreibung von Vorgängen (Schilderung); Übungen im Herausheben der Disposition größerer Lesestücke und im Disponieren passender Stoffe; stilistisch freie Bearbeitung von Stücken aus der französischen Lectüre. Die im bürgerlichen Leben am häufigsten vorkommenden Geschäftsaufsätze. Neubauer. Slovenische Sprache. 2 Stunden. Bedingt obligat. Modus- und Tempuslehre. Die wichtigsten Ableitungen und Zusammensetzungen der Wörter. Brelich. .p Französische Sprache. 3 Stunden. Formenlehre der Composita (substantifs und adjectifs); Wemente der Wortbildung; Syntax, insbesondere Rections-, Modus- und Tempuslehre. Münd-iche und schriftliche Übersetzungen aus dem Französischen und in dasselbe. Prosaische und poetische Lectüre. Mündliche Reproduction wie in der III. Classe. Memorieren kurzer Lesestücke. Vermehrung des Wortvorrathes. Alle 4 Wochen eine Schul- und eine Hausaufgabe. Beantwortung französischer Fragen wie in den früheren Classen; freie Wiedergabe kleiner Erzählungen; Übersetzungen aus der Unterrichtssprache ins Französische. Dr. Sedläßek. Geographie und Geschichte. Je 'i Stunden. Specielle Geographie Amerikas, Australiens und der österreich.-ungar. Monarchie mit Berücksichtigung der Verfassungsverhältnisse des Kaiserstaates. — Übersicht der Geschichte der Neuzeit, mit eingehender Behandlung der Geschichte von Österreich. Anmerkung 1. Das Zeichnen von Karten, theils als Skizzen einzelner Objecte aus freier Hand und aus dem Gedächtnisse, theils als schematische Darstellungen, theils als Kartenbilder in der einfachsten Form auf Grundlage des Gradnetzes wird in allen Classen vorgenommen. Anmerkung 2. In der V., VI. und VII. Classe tritt die Geographie nicht mehr selbständig, sondern nur in Verbindung, mit dem Geschichtsunterrichte auf, wo sie als gelegentliche, durch irgend welchen Anlass gebotene und Früheres ergänzende Wiederholung, vorzugsweise zur Erläuterung historischer Thatsachen im weiteren Sinne eine Stelle lindet. Fasching. Mathematik. 4 Stunden. Allgemeine Arithmetik. Wissenschaftlich durchgeführte Lehre von den vier ersten Rechnungsoperationen. Grundlehren der Theilbarkeit der Zahlen. Theorie des größten gemeinsamen Maßes und des kleinsten gemeinsamen Vielfachen, angewandt auch auf Polynome. Lehre von den gemeinen Brüchen; Verwandlung gemeiner Brüche in Decimal-brüche und umgekehrt. Gründliches Eingehen in das Rechnen mit Decimalen, insbesondere in das Verfahren der abgekürzten Multiplication und Division. Lehre von den Verhältnissen und Proportionen nebst Anwendungen. Lehre von der Auflösung der Gleichungen des ersten Grades mit einer und mehreren Unbekannten nebst Anwendung auf praktisch wichtige Aufgaben. Dr. v. Britto. Geometrie. 1 Stunde. Geometrisches Zeichnen. 2 Stunden. Elemente der Stereometrie, Lehrsätze über die Lage von Geraden und Ebenen gegen einander. Regelmäßige Körper, Prismen, Pyramiden, Gylinder, Kegel, Kugel. Größenbestimmung dieser Körper. —. Anwendung der algebraischen Grundoperationen zur Lösung einfacher Aufgaben der Planimetrie und Stereometrie. — Erklärung und Darstellung der Kegelschnittslinien, elementare Entwicklung der wichtigsten Eigenschaften dieser Linien und deren Anwendung zu Tangenten-Constructionen. Darstellung geometrischer Körper und einfacher technischer Objecte in horizontaler uyd ver-ticaler Projection auf Grund der Anschauung als Vorbereitung für das Studium der darstellenden Geometrie. Kaufmann. Physik. 3 Stunden. Mechanik der festen, tropfbaren und gasförmigen Körper. Die Lehre vom Liebte und von der strahlenden Wärme. Spill er. Chemie. 3 Stunden. Vorführung der wichtigsten physikalisch-chemischen Erscheinungen und Processe. Gedrängte Charakteristik der Elemente und der verschiedenen Arten der aus ihnen entstehenden Verbindungen. Spille r. Freihandzeichnen. 4 Stunden. Perspectivisches Freihandzeichnen nach einfachen Gef'äß-formen und Baugliedern. Zeichnen und Malen von Flachornamenten der Benaissance und der orientalischen Kunstweisen. Zeichnen nach ornamentalen Gipsmodellen. Gedächtniszeichnen körperlicher und typischer ornamentaler Formen. Hesse. Turnen. Ordnungs-, Frei- und Geräthübungen. Markl. V. Classe. Deutsche Sprache. 3 Stunden. Lectüre epischer und lyrischer Gedichte, sowie größerer prosaischer Schriftstücke. Auswahl charakteristischer Lesestücke aus der altclassischen Literatur. Elementare Belehrung über die wichtigsten Formen und Arten der epischen und lyrischen Poesie, sowie der vorzüglichsten prosaischen Darstellungsformen im Anschlüsse und auf Grund der Lectüre. Übungen im Vortragen poetischer und prosaischer Schriftstücke. Aufsätze concreten Inhaltes im Anschlüsse an die Lectüre und an das in anderen Disciplinen Gelernte. Anleitung zum richtigen Disponieren auf dem Wege der Analyse passender Aufsätze und bei Gelegenheit der Vorbereitung und Durchnahme der schriftlichen Arbeiten. In jedem Semester 5—6 Aufsätze, in der Begel zur häuslichen Bearbeitung. Nagele. Französische Sprache. 3 Stunden. Wiederholung und Ergänzung der Syntax. Systematische Behandlung der Adverbialsätze. Interpunctionslehre. Mündliche und schriftliche Übungen. Lectüre von möglichst abgeschlossenen Musterstücken der französischen Literatur mit besonderer Berücksichtigung der Prosa und verbunden mit kurzen biographischen Notizen über die betreffenden Autoren Memorieren einzelner kleiner Abschnitte. Vermehrung des Wortvorrathes. Kleine Sprechübungen im Anschlüsse an die Lectüre. In der V. bis VII. Classe: Alle 4 Wochen eine Schul- und eine Hausaufgabe. Freie Wiedergabe von durchgearbeiteten Erzählungen; Inhaltsangabe größerer Lesestücke; Übeitragung erzählender Gedichte in Prosa; Briefe; Übersetzungen ins Französiche von Stücken, im Anschlüsse an bestimmte syntaktische Erscheinungen, ausgehend und sich steigernd bis zu Originalstücken. Dr. Sedläöek. Englische Sprache. 3 Stunden. Bedingt obligat. Lese- und Aussprachelehre auf Grund der leichtverständlichen Lautgesetze; die Betonung mit Hinweis auf den germanischen und romanischen Ursprung der Wörter. Formenlehre sämmtlicher Redetheile mit Übergehung der veralteten oder speciellen Fächern eigenen Formen. Syntax des einfachen Satzes; das Verhältnis des Nebensatzes zum Hauptsatze, soweit die Kenntnis desselben zum Verständnisse einfacher Lesestücke erforderlich ist. Mündliches und schriftliches Übersetzen englischer Sätze ins Deutsche und umgekehrt. Englische Dictate über den in der Grammatik und beim Lesen behandelten Lehrstoff. Im II. Semester. Lesen leichter Erzählungen in Prosa. Im I. Semester von Weihnachten an wöchentlich ein kurzes Dictat im engsten Anschlüsse an den durchgenommenen Übungsstoff. Im II. Semester alle 4 Wochen ein Dictat und eine Schulaufgabe. Für letztere Niederschreiben auswendig gelernter Stücke mit Beifügung der Übersetzung; Beantwortung englischer Fragen, die sich an den Übungsstoff anschliessen. Hruby. Geschichte. 3 Stunden. Geschichte des Alterthums, namentlich der Griechen und Homer, mit besonderer Hervorhebung der culturhistorischen Momente und mit fortwährender Berücksichtigung der Geographie. Nagele. Mathematik. 5 Stunden. Allgemeine Arithmetik. Kettenbrüche. Unbestimmte Gleichungen des 1. Grades. Lehre von den Potenzen und Wurzelgroßen, insbesondere Quadrieren und Gubieren mehrgliedriger Ausdrücke, sowie das Ausziehen der 2. und 3. Wurzel ans mehrgliedrigen Ausdrücken und aus besonderen Zahlen. Die Lehre von den Logarithmen und deren Beziehung zur Potenzlehre. Einrichtung und Gebrauch der Logarithmentafeln. Gleichungen des Ü Grades mit einer Unbekannten. — Planimetrie, streng wissenschaftlich behandelt. Geometr. Grundbegriffe. Die gerade Linie, der W'inkel, seine Arten und seine Messung. Parallele Linien. Das Dreieck; seine Grundeigenschaften; Congruenz der Dreiecke und die daraus sich ergebenden Eigenschaften des Dreieckes. Das Vieleck, seine Grundeigenschaften; Congruenz der Vielecke; das reguläre Vieleck. Eingehendere Behandlung des Vieleckes. — Proportionalität der Strecken und Ähnlichkeit der ebenen Figuren u. zw.: Ähnlichkeit der Dreiecke und daraus sich ergebende Eigenschaften des. Dreieckes; Ähnlichkeit der Vielecke. Flächeninhalt geradliniger Figuren, einiges über Verwandlung und Theilung derselben. — Die Lehre vom Kreise, regelmäßige, dem Kreise eingeschriebene und umgeschriebene Vielecke. Kreismessung. Kaufmann. Darstellende Geometrie. 3 Stunden. Eingehende Wiederholung der wichtigsten Lehrsätze über die Lagenverhältni-se der Geraden und Ebenen. Durchführung der Elementaraufgaben der darstellenden Geometrie in orthogonaler Projection mit Rücksichtnahme auf die einschlägigen Schattenconstruclionen. J o n a s c h. Naturgeschichte. 3 Stunden. Zoologie. Das Wichtigste über den Bau des Menschen und die Verrichtung der Organe, desselben; Behandlung der Classen der Wirbelthiere und der wichtigeren Gruppen der wirbellosen Thiere mit Rücksichtnahme auf anatomische, morphologische und entwicklungsgeschichtliche Verhältnisse, jedoch unter Ausschluss alles entbehrlichen und systematischen Details. Bieber. Chemie. 3 Stunden. Specielle Chemie. I. Theil; Anorganische Chemie. Spiller. Freihandzeichnen. 4 Stunden. Erklärung der Gestaltung‘des menschlichen Kopfes und Gesichtes und Übungen im Kopfzeichnen nach Wandtafeln, Vorlagen und Relielabgüssen. Wiederholung und Fortsetzung des Stoffes aus den vorhergehenden Classen. Gelegentliche Erkli trungen der antiken Säulenordjiungen. Hesse. Turnen. 2 Stunden. Ordnungs-, Frei- und Geräthübungen. Markl. VI. Classe. Deutsche Sprache. 3 Stunden. 1. Semester. Lectüre einer Auswahl aus dem Nibelungen- , Hede und aus Walther von der Vogelweide, mit, Hervorhebung der unterscheidenden Merkmale der mhd. und nhd. Sprachformen. Anschauliche Darstellung der Abzweigungen des indo-europäischen Sprachstamines und der deutschen Sprache; Einlheilung der deutschen Literaturgeschichte in Hauptperioden; Besprechung der großen nationalen Sagenkreise im Anschlüsse an die Lectüre des Nibelungenliedes; Aufklärung über die Grundlegung der neuhochdeutschen Schriftsprache. II. Semester. Lectüre prosaischer Schriftstücke, vorwiegend aus der classischen Literaturperiode; lyrische Auswahl mit vorzüglicher Berücksichtigung Klopstocks, Schillers und Goethes; ein Drama von Schiller und eines von Lessing oder Goethe. Aufklärung über die Entstehung und etwaigen geschichtlichen Grundlagen der in der Schule gelesenen Dramen. Leichtfassliche Erklärung der Hauptpunkte der Dramatik. Übungen im Vortragen prosaischer und poetischer Lesestücke. — Aufsätze wie in der V. Classe, mit angemessener Steigerung der Forderungen eigener Production. In jedem Semester ü—7 Aufsätze, in der Regel zur,häuslichen Bearbeitung. Neubauer. Französische Sprache. 3 Stunden. Abschluss des grammatischen Unterrichtes. Parlici-pialconstructionen, erschöpfende Darstellung der Regeln» der Participia; die Periode; elliptische Sätze. Stilistische Übungen. Lesen größerer Fragmente descriptiver und didaktischer Prosa, sowie Muster der Epik, Lyrik, und diktaktischen Poesie, verbunden mit kurzen biographischen Notizen über die betreffenden Autoren. Sprechübungen im Anschlüsse an die Lectüre. Der Unterricht bedient sich versuchsweise der französischen Sprache. Hruby. Englische Sprache. 3 Stunden. Bedingt obligat. Vervollständigung der Formenlehre durch die anomalen und schwierigen Elemente. Syntax sämmtlieher Bedetheile, des einfachen und zusammengesetzten Satzes in den üblichen Constructionen. Die nothwendigsten Elemente der Wortbildung im Anschlüsse an die deutsche und französische Sprache. Dictate im Anschlüsse an die Lectüre. Lesen von Musterstücken erzählender, beschreibender und epistolarer Gat-ung, sowie leichter Gedichte. Alle 4 Wochen eine Schul- und eine Hausaufgabe. Stoff wie in et' V. Classe; für die Hausaufgaben dann und wann eine Übersetzung aus der Unterrichtssprache ins Englische. Hruby. Geschichte. 3 Stunden. Geschichte d. Mittelalters und der Neuzeit bis zum westpliälischen Frieden in gleicher Behandlungsweise wie in der V. Classe und mit specieller Rücksicht auf die österreichisch-ungarische Monarchie. Neubauer. Mathematik. 5 Stunden. Allgemeine Arithmetik. Arithmetische und geometrische Progressionen. Zinseszinsen- und Rentenrechnung. Combinationslehre. Binomischer Lehrsatz für ganze positive Exponenten. Höhere Gleichungen, die auf quadratische zurückgeführt werden können; quadratische Gleichungen mit 2 Unbekannten, in einfachen Fällen mit mehreren Unbekannten, Exponentialgleichungen. Fortgesetzte Übungen im Gebrauche der Logarithmentafeln. Einige einfachste Fälle von unbestimmten Gleichungen 2. Grades mit 2 Unbekannten. — Geometrie. 1. Goniometrie. Gebrauch trigonometr. T.ifeln. Einige Aufgaben über gonio-metrische Gleichungen. 2. Ebene Trigonometrie. Auflösung rechtwinkliger Dreiecke. Anwendung auf die Lösung gleichschenkliger Dreiecke und auf die regelmäßigen Vielecke. Auflösung schiefwinkliger Dreiecke. Anwendung auf einige combinierte Fälle sowie auf Aufgaben der Cyklometrie und der praktischen Geometrie. 3. Stereometrie. Die wichtigsten Sätze über die Lage der Geraden im Raume gegeneinander, sowie zu einer Ebene, und über die Lage der Ebenen gegen einander. Grundeigenschaften der körperlichen Ecke überhaupt und der dreiseitigen Ecke insbesondere; Congruenz und Symmetrie. — Eintbeilung der Körper, Grundeigenschaften und Congruenz der Prismen überhaupt, der Parallelepipede insbesondere, und der Pyramiden. Berechnung der Oberfläche und des Rauminhaltes der Prismen, Pyramiden, des Pyramidalstutzes und des Prismatoides. Ähnlichkeit der Pyramiden und der Polyeder. Die regulären Polyeder. Eigenschaften des Gylinders, des Kegels, der Kugel, Berechnung des Rauminhaltes dieser Körper und der Oberfläche des geraden Gylinders, des geraden ganzen und abgekürzten Kegels und der Kugel. Einige Aufgaben über Berechnung der Oberfläche und des Rauminhaltes von Rotationskörpern. Dr. v. Britto. Darstellende Geometrie. 3 Stunden. Orthogonale Projection der Pyramiden und Prismen, ebene Schnitte und Netze dieser Körper; Schattenbestimmungen. Darstellung der Cylinder-, Kegel- und Rotationsflächen, letztere mit der Beschränkung auf die Flächen 2. Ordnung; ebene Schnitte, Berührungsebonen und Schlagschatten dieser Flächen. Einfache Beispiele von Durchdringung genannter Flächen. Kaufmann. Naturgeschichte. 2 Stunden. Botanik. Betrachtung der Gruppen des Pflanzenreiches in ihrer natürlichen Anordnung mit Rücksichtnahme auf den anatomisch-morphologischen Hau derselben und auf die Lebensverrichtungen der Pflanze im Allgemeinen; der Charakter der wichtigsten Pflanzenfamilien ist zu entwickeln, alles entbehrliche systematische Detail jedoch ausgeschlossen. Bieber. Physik. 4 Stunden. Einleitung. Mechanik: Statik des materiellen Punktes und starrer Systeme von 2 und mehreren Angriffspunkten, Schwerpunkt, Stabilität, Reibungsconstante, Dynamik des materiellen Punktes, lebendige Kraft; schwingende Bewegung eines materiellen Punktes, krummlinige Bewegung. Fliehkraft, Wurtbewegungen. Dynamik starrer Systeme, Trägheitsmoment, physisches Pendel. Die einfachen Maschinen. Die wichtigsten Erscheinungen, welche auf der Rotation des Erdkörpers beruhen. Zusammendrückbarkeit, Oberflächenspannung und Capillarphänomene. Hydrostastischer Druck. Auftrieb, Schwimmen. Aräometer. Ausfluss-geschwindigkeit, Luftdruck, Barometer, Gesetze von Mariotte und Gay-Lussac. Dynamische Theorie der Gase. Diffusion. — Wellenlehre: Longitudinale und transversale Wellenbewegung, Princip von Huyghens, Reflexion, Brechung und Interferenz der Wellen. — Akusiik: Erregung des Schalles, Bestimmung der Tonhöhe, Tonleiter, Verhalten tönender Saiten, Stäbe, Platten und Luftsäulen, Beflexion und Interferenz des Schalles, Combinationstöne, Klangfarbe, Stimm- und Gehörorgan des Menschen. Dr. v. Britto. Chemie. 3 Stunden. Specielle Chemie. II. Theil: Chemie der kohlenstoffhaltigen Verbindungen (organische Chemie), Theoreme der allgemeinen Chemie; Constitution chemischer Verbindungen. Spill er. Freihandzeichnen. 3 Stunden zu 1'/2 Stunden getheilt. Zeichnen nach Köpfen in Hochrelief nach Masken und Büsten, eventuell nach Vorlagen. Wiederholung und Fortsetzung des Stoffes aus den vorhergehenden Classen. Gelegentliche Erklärungen der Bau- und Ornamental-forinen des Mittelalters. Hesse. Turnen. 2 Stunden. Ordnungs-, Frei- und Geräthübungen. Markl. VII. Classe. Deutsche Sprache. 3 Stunden. Lectüre wie im II. Semester der VI. Classe, außerdem Goethes „Hermann und Dorothea“ und eventuell Shakespeares „Julius Caesar“ oder „Coriolan.“ Zusammenhängende biographische Mittheilungen über die Hauptvertreter der classischen Literatur in entsprechender Auswahl und Ausführlichkeit. Übungen im prämeditierten freien Vortrage. In jedem Semester 6—7 Aufsätze, in der Mehrzahl zur häuslichen Bearbeitung. N agele. Französische Sprache. 3 Stunden. Cursorische Wiederholung der wichtigsten grammatischen Lehren. Lectüre von längeren Musterstücken rhetorischer, reflectierender oder philosophisch-historischer Prosa, sowie dramatischer Dichtung, nach Umständen eines ganzen classischen Dramas, verbunden mit biographischen Notizen über die betreffenden Autoren. Leichte französische Aufsätze im Anschlüsse an die Lectüre, und in der Schule vorbereitete Briefe. Sprechübungen. Der Unterricht bedient sich gelegentlich der französischen Sprache. Dr. Sedlaček. Englische Sprache. 3 Stunden. Bedingt obligat. Vervollständigung der Syntax durch die Interpunction. Lectüre historischer, reflectierender und oratorischer Prosa, so wie der Hauptscenen eines Dramas von Shakespeare und abgeschlossener Fragmente aus der c.lassi-schen Epik oder Didatik. Versuche mündlicher Reproduction des Gelesenen in englischer Sprache. Alle 4 Wochen eine Schul- und eine Hausaufgabe. Stoff wie in der VI. Glasse; dazu noch Übersetzung englischer Prosastücke in die Unterrichtssprache. Dr. SedläCek. Geschichte. 3 Stunden. Geschichte der Neuzeit seit dem westphälischen Frieden in derselben Behandlung wie in der V. Glasse. Kurze Übersicht der Statistik Österreich-Ungarns mit Hervorhebung der Verfassungsverhältnisse. Fasching. Mathematik. 5 Stunden. Allgemeine Arithmetik. Grundlehren der Wahrscheinlichkeits-Rechnung. Einige Aufgaben über Lebensversicherungs-Rechnung. Zerlegung complexer Ausdrücke in ihren reellen und imaginären Theil Berechnung des Moduls und Arguments und graphische Darstellung complexer Größen. — Grundlehren der analytischen Geometrie der Ebene. Anwendung der Algebra auf die Geometrie. Erläuterung der gebräuchlichsten Coordi-natensysteme, Transformation der Coordinaten. Analytische Behandlung der geraden Linie, des Kreises, der Parabel, Ellipse und Hyperbel, mit Einschränkung auf jene wichtigsten Eigenschaften dieser Linien, welche auf Rrennpunkte, Tangenten und Normalen sich beziehen, stets mit Zugrundlegung des rechtwinkligen Goordinatensystems, Quadratur der Parabel und Ellipse. Polargleichungen der Kegelschnittslinien unter Annahme des Brennpunktes als Pol und der Hauptachse als Polarachse. — Sphärische Trigonometrie. Die wichtigsten Grundeigenschaften des sphärischen Dreieckes, Grandformeln und Behandlung der Hauptfälle der Auflösung rechtwinkliger und schiefwinkliger sphärischer Dreiecke, Flächeninhalt des sphärischen Dreieckes. Anwendung der sphärischen Trigonometrie auf Stereometrie und auf die Lösung einiger elementarer Aufgaben der mathematischen Geographie, einige der einfachsten Aufgaben aus der sphärischen Astronomie. — Wiederholung des gesammten arithmetischen und geometrischen Lehrstoffes der oberen Classen, vornehmlich in praktischer Weise durch Lösung von Übungsaufgaben. Dr. v. Britto. Darstellende Geometrie. 3 Stunden. Elemente der Linearperspective; Darstellung der perspectivischen Bilder von Punkten nach der Durchschnittsmethode und mit Benützung senkrechter Coordinaten, die Sätze vom Begegnungs- und Theilungspunkte. Anwendung des Vorangegangenen zur perspectivischen Darstellung geometrischer Körper und einfacher technischer Objecte. Wiederholung der wichtigsten Partien aus dem Gesammtgebiete des Gegenstandes. Jonasch. Naturgeschichte. 3 Stunden. I. Semester: Mineralogie. Kurze Darstellung der Krystallo-graphie, dann Behandlung der wichtigsten Mineralien hinsichtlich der physikalischen, chemischen und sonstigen belehrenden Beziehungen nach einem Systeme, jedoch mil Ausschluss aller seltenen oder der Anschauung der Schüler nicht zugänglichen Formen. II. Semester: Elemente der Geologie. Physikalische und chemische Veränderungen im Großen in zusantmenfassender kurzer Darstellung unter Bezugnahme auf passende Beispiele; die häufigsten Gebirgsgesteine und die wesentlichsten Verhältnisse des Gebirgsbaues womöglich durch Illustrierung an naheliegenden Beispielen; kurze Beschreibung der geologischen Weltalter mit häufigen Rückblicken bei Besprechungen der vorweltlichen Thier- und Pflanzenformen auf die Formen der Gegenwart und mit gelegentlicher Hinweisung auf stammverwandtschaftliche Beziehungen der Lebewesen. Bieber. Physik, \ Stunden. Magnetismus, Magnetpole, Constitution eines Magnetes, magnetisches Moment eines Stabes, Erdmagnetismus. — Elektricität,: Erregung der Elektricität, Coulomb’sches Gesetz, Influenz, Ansammlungsapparate: constante Ketten. Wirkungen des galvanischen Stromes und deren Gesetze, Messung der Stromstärke. Amperes Theorie des Magnetismus. Magneto-elektrische und elektrodynamische Induction. Hauptgesetze der diamagnetischen Erscheinungen und Thermoelektricilät. Die wichtigsten technischen Anwendungen des Magnetismus und der Elektricität. — Optik: a) Geometrische Optik: Geradlinige Fortpflanzung des Lichtes, Photometrie, Reflexion an ebenen und sphärischen Spiegeln, Spiegelsextant. Brechung des Lichtes durch Prismen und Linsen, Linsenbilder, Dispersion des Lichtes. Frauenhofer’sche Linien, Spectralaualyse. Das Auge, die Mikroskope und Fernrohre, b) Physische Optik: Methoden zur Messung der Lichtgeschwindigkeit, Beziehung der Lichtgeschwindigkeit in 2 Medien zur Brechung nach Newton und Huyghens; Gesetze der Interferenz des Lichtes, Beugung; Polarisation des Lichtes durch Reflexion, einfache und doppelte Brechung, Drehung der Polarisationsebene; Fluorescenz, Phosphorescenz, chemische Wirkungen des Lichtes. — Wärmelehre: Wirkungen der Wärme, Thermometer. Messung von Wärmemenge?), Änderungen des Aggregatzustandes, gesättigte und überhitzte Dämpfe, Hygrometrie, Dampfmaschine; Leitung und Strahlung der Wärme. Einiges von der mechanischen Wärmetheorie. — Astronomie: Ortsbestimmung der Himmelskörper, rotierende und progressive Bewegung der Erde und Erscheinungen, die sich daraus erklären, Kalender; Präcession der Nachtgleichen; der Mond und seine Bewegung; die Planetenbewegungen, Kometen, Fixsterne. Frank. Freihandzeichnen. 3 Stunden zu 1'/, Stunden getheilt. Wiederholung und Fortsetzung des Stoffes aus den vorhergehenden Classen unter Berücksichtigung der Begabung der einzelnen Schüler. Übungen im Skizzieren. Hesse. Turnen. 2 Stunden. Ordnungs-, Frei- und Geräthübungen. Markl. III. Lehrtexte und Lehrbehelfe nach Gegenständen und innerhalb derselben nach Classen. 1. Religionslehre. I. CI. Leinkauf: Kurzgefasste katholische Glaubens- und Sittenlehre. IT. CI. Terklau: Der Geist des katholischen Cultus. III. CI. Wappler: Geschichte der göttlichen Offenbarung. IV. Classe Mach: Kirchengeschichte für Mittelschulen. 2. Deutsche Sprache. 1. — IV. CI. Willomitzer: Deutsche Grammatik für österreichische Mittelschulen. I.—IV. CI. Lampl: Deutsche Lesebücher. V. CI. Egger: Deutsches Lehr- und Lesebuch für höhere Lehranstalten, I. Theil, Einleitung in die Literaturkunde, Ausgabe für Realschulen. VI. CI. Egger: Deutsches Lehr- und Lesebuch, II. Theil, I. Band, Literaturkunde. Jauker und No6: Milteihochdeutsches Lesebuch. VII. CI. Egger: Deutsches Lehr- und Lesebuch, II. Theil. 1. und 2. Band. 3. Slovenische Sprache. T. CI. Lendovšek: Slovenisches Elementarbuch; II,—IV. CI. Sket: Slovenisches Sprach- und Übungsbuch. 4. Französische Sprache. I.—IV. CI. Bechtel: Französisches Sprech- und Lesebuch. V. —VII. CI. Plötz: Schulgrammatik der französ. Sprache. V.—VII. CI. Bechtel: Französische Chrestomathie tür die oberen Classen der Mittelschulen. 5. Englische Sprache. V. —VII. CI. Nader u. Würzner: Lehrbuch der englischen Sprache, I. Theil: Elementarbuch der englischen Sprache für die V. und II. Theil: Englische Grammalik, für die VI. u. VII. CI. Nader und Würzner: Englisches Lesebuch für die VI. und VII. CI. 6. Geographie. I. CI. Herr: Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung. 1. Cursus: Grundzüge für den ersten Unterricht in der Erdbeschreibung. II.—IV. CI. Herr: Lehrbuch der vergleich. Erdbeschreibung. 11. Cursus: Länder- und Völkerkunde. I.—IV. CI. Kozenn: Geographischer Schulatlas für Gymnasien, Real- und Handelsschulen. 7. Geschichte. II. CI. Hannak: Lehrbuch der allgem. Geschichte für die unteren Classen der Mittelschulen. 1. Bd.: Das Alterthum. III. CI. Hannak: 2. Bd: Das Mittelalter. IV. CI. Hannak: 3. Bd.: Die Neuzeit. Mayer: Geographie der Österreich.-ungar. Monarchie für die IV. Classe. V. CI. Hannak: Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für die oberen Classen der Bealschule, 1. Bd.: Das Alterthum. VI. CI. Hannak: 2. Bd.: Das Mittelalter und 3. Bd.: Die Neuzeit. VII. CI. Hannak: 3. Bd.: Die Neuzeit. Hannak Österr. Vaterlandskunde, Oberstufe. II,—VII. CI. Putzger: Historischer Schulatlas. S. Mathematik. 1. CI. Močnik: Lehr- und Übungsbuch der Arithmetik für Unterrealschulen. I. Theil. 11. CI. Močnik: Lehr- und Übungsbuch. II. Theil. III. CI. Močnik: Lehr- und Übungsbuch III. Theil. IV.—VII. CI. Močnik: Lehrbuch der Arithmetik und Algebra für die oberen Classen der Mittelschulen V.—VII. CI. Močnik: Geometrie für die oberen Classen der Mittelschulen. V.—VII. CI. Adam: Taschenbuch der Logarithmen. 9. Geometrisches Zeichnen und darstellende Geometrie. I. CI. Streissler: Die geometrische Formenlehre, 1. Abth. II.—IV. CI. Streissler: Die geometrische Formenlehre, 2. Abth. V.—VII. CI. Streissler: Elemente der darstellenden Geometrie der ebenen u. räumlichen Gebilde. 10 Naturgeschichte. I. CI. Pokorny: Illustrierte Naturgeschichte des Thierreiches für die unteren Classen der Mittelschulen. II. CI. Pokorny: Illustrierte Naturgeschichte des Pflanzen-und Mineralreiches. V. CI. Gräber: Zoologie tür Mittelschulen. VI. CI. Wretschko: Vorschule der Botanik für die höheren Classen der Mittelschulen. VII. Gl. Hochstetter und Bisching: Leitfaden der Mineralogie und Geologie für die oberen Classen der Mittelschulen. 11. Physik. 111. und IV. CI. Krist: Anfangsgründe der Naturlehre für Unterrealschulen. VI. und VII. CI. Wallentin: Physik für Oberrealschulen. 12. Chemie. IV. CI. Mitteregger: Elemente der Chemie für die unteren Classen der Mittelschulen. V. CI. Mitteregger: Lehrbuch der Chemie für Überrealschulen. I. Theil: Anorganische Chemie. VI. CI Mitteregger: Lehrbuch der Chemie für Oberrealschulen. II. Theil: Organische Chemie. 13. Gesang. I.—IV. CI. Berger: Sammlung katholischer Kirchenlieder. II. Stenographie. II. Cursus. IV.—VI. CI. Faulmann: Die Schule der stenogr. Praxis. IV. Themen zu den deutschen Aufsätzen und grössere Lectüre. V. Classe. Hausaufgaben: Der Hauch des Morgens bringt Stärkung und Erquickung für Seele und Körper. — Ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt, Wie auch der menschliche wanke; Hoch über der Zeit und dem Baume webt Lebendig der höchste Gedanke. — Die Landung des Odysseus auf lthaka. — Welche Vorzüge Österreichs hebt A. Grün in seiner „Hymne an Österreich“ hervor? — Die berühmtesten Liederdichter aller Zeiten und Völker. — Der Glaube an das Gute ist es, der das Gute lebendig macht. — Weil die Welt ein Wunder ist, Gibt’s eine Poesie. — Freies Thema. — Schulaufgaben: Es sind der Treue Schultern des Fürsten schönster Thron. — Die Natur in den vier Jahreszeiten. — Der Hellenismus. — Die Agrarbewegung in der altrömischen Bepublik. Nagele. VI. Classe. Hausaufgaben: Die Entdeckung Amerikas. — Was und wie sollen wir lesen, um uns zu bilden? — Die Folgen der germanischen Völkerwanderung. — Die Wechselbeziehung zwischen Blumen und Insecten. — Das Nibelungenlied, ein Lied der Treue. — Überlragung der Elegie Walthers von der \ ogelvveide in nhd. Prosa. — Die Beziehungen Walthers von der Yogelweide zu den Königen des deutschen Reiches nach den gelesenen Dichtungen. — Der Luftdruck im Dienste des Menschen. Der Charakter des Majors von Teilheim. — Schulaufgaben: Nur Beharrung führt zum Ziel. — Welche Dienste leistet uns der Hebel? — Euch, ihr Götter, gehöret der Kaufmann. Güter zu suchen — Geht er. doch an sein Schiff knüpfet das Gute sich an. — Die Bedeutung der Schlacht von Dürnkrut. — Der Gedankeninhalt der Klopstock’schen Ode „Die beiden Musen.“ — Weshalb ist Italien das Land der Sehnsucht für die Deutschen? — Lectüre: Lessings Minna von Barnhelm. Neubauer. VII. Classe. Hausaufgaben: Die Religion erleuchtet den Erdenbewohnern den Ptad. — Jedes Jahrhundert trägt das folgende gewissermaßen in seinem Busen. — Der Todten Buhm ist der Geschichte heiliges Eigenthurn. — Idee des Göthe’schen Dramas „Götz von Berlichingen.“ — Von Lessing bis Uhland. — Das Sonnensystem nach Kant-Laplace. — Göthes Hermann und Dorothea und Götz von Berlichingen. — Freies Thema. — Schulaufgaben: Die Entdeckung der neuen Welt. — Wer muthig für sein Vaterland gefallen, Der baut sich selbst ein ewig Monument. — Entwicklung der deutschen Literatur zur Weltliteratur. — Die Babenberger und die Habsburger als Gönner und Förderer der deutschen Dichtung. — Lectüre: Göthes Hermann und Dorothea. Nagele. V. Freigegenstände. Gesang. Eine Abtheilung. 2 Stunden. Lehre von den Intervallen: Zeitmaß. Übungen im Treffen der Intervalle. Ein- und zweistimmige Lieder. Im I. Semester 37 Schüler der I.—IV., im II. Semester 24 Schüler der 1.—IV. Classe. Satter. Stenographie. II. Curs. 2 Stunden. Lese- und Scbreibübungen nach Dictaten. Im I. Semester 22 Schüler der V.—VII., im II. Semester 13 Schüler der V.— VII. Classe. Fasching. Analytische Chemie. 4 Stunden. Qualitative Untersuchungen von Körpern mit 1 Säure und 1 Basis, sowie zusammengesetzterer Körper. Löthrohrproben. Maßanalysen. Im I. Semester 7 Schüler der V. u. VI., im II. Semester 7 Schüler der V. u. VI. Classe. Spiller. VI. Aufnahmstaxen. Aufwand für die Lehrmittel. Beiträge für die Schülerbibliothek. Unterstützungsverein. A. Die Aufnahmstaxen von 03 Schülern betrugen.......................132 fl. 30 kr.* Taxen für Zeugnisduplicate......................................... 5 „ — „ ** Zusammen . . 137 11. 30 kr. Von * kommen 4 fl. 20 kr. und 3 fl. von ** für die Lehrmitteldotation pro 1893/4 zu verrechnen. Durch den Erlass des hochlöbl. k. k. steierrn. Landesschulrathes vom 11. Jänner 1893 Z. 9002 wurden für das Jahr 1893 bewilligt: Für die Lehrerbibliothek 385 fl. 24 kr. und für die Lehrmittelsammlungen 369 fl. G0 kr., also zusammen 754 11. 84 kr., in welcher Summe 130 fl. 10 kr. von den obigen 137 11. 30 kr. mitinbegriffen sind, während als Theilbetrag derselben mit Note des löbl. Stadtrathes von Marburg vom 26. Jänner 1893 Z. 1063 aus der Murburger Stadtcasse 596 fl. 67 kr. angewiesen wurden. B. Die Beiträge von 197 Schülern für die Schülerbibliothek betrugen 197 fl. C. Franz Josef-Verein für Unterstützung dürftiger und würdiger Schüler der Anstalt. A c t i v a. 1. Cassabestand vom 1. Mai 1892 ............................................ 1632 II. 96 kr. 2. Beiträge der Mitglieder und Wohlthäter..............................................64 , 19 „ 3. Stiftungsbeitrag des hochgeborenen Herrn Grafen Ivan Draskovich . . 100 „ — „ 4. Zinsen vom eingelegten Capital bis 1. Jänner 1893 64 „ 51 „ 5. Ergebnis einer Sammlung unter den Schülern der Anstalt . . . . 73 „ 95 , Summe . . 1935 fl. 61 kr. Passiva. 1. Ankauf von Schulbüchern.............................................................54 fl. 46 kr. 2. Ankauf von Requisiten . . . . . . . . . . . 43., 96 , 3. Für Kleidung..................................................................6 „ —. „ 4. Für Unterstützung eines Schülers.............................................7 „ 50 „ 5. Für liotenlohn.........................................................................4, — „ Summe . . 115 fl. 92 kr. Dazu der Cassabestand vom 1. Mai 1893 ........ 1819 fl. 69 kr. Gibt die obige Summe . . 1935 fl. 61 kr. Verzeichnis der Beiträge der F. T. Mitglieder und Wohlthäter. Herr Anton Badl........................2 fl. — kr. Herr Franz Kaufmann . . . . 2 fl. — kr. „ Jacob Bancalari....................3 „ — „ „ Franz Kočevar . . . . . 2 — „ „ Josef Bancalari....................2 „ — „ „ Friedrich Leyrer .... 2 „ — „ „ Franz Brelich......................2 „ — „ „ Dr. Heinrich Lorber . . . 3 „ — „ „ Dr. Gaston v. Britto . . . 2 „ — „ „ Josef Martinz...................2 „ — „ „ Johann Erhalt......................1 „ — „ „ Johann Merio....................2 „ — „ „ Josef Frank ......................2 „ 05 „ „ Alois Nasko.....................1 „ — „ „ Alois Frohm........................2 „ — „ „ Karl Neubauer...................2 , 14 „ „ Johann Gaisser.....................2 „ — „ , Cajetan Pachner .... 1 „ — „ „ Moriz Geissler.....................1 „ — „ „ Josef Prodnigg..................1 ,, — „ „ Johann Girstmayr .... 2 „ — „ „ Dr. Johann Schmiderer . . 3 „ — „ „ Thomas Götz........................2 „ — „ „ Dr. Johann Sedlaček . . . 2„ — „ „ Johann Gruber......................2 „ — „ „ Bobert Spiller...................2 „ — „ „ Franz Halbärth.....................2 „ — „ „ Josef Stark.....................2 „ — „ „ Karl Hauser........................2 „ — „ „ Franz Bitter v. Steinitz . . 2 „ — „ „ Arthur Hesse.......................2 „ — „ „ Franz Wels.......................1 „ — „ „ rheodor Kaltenbrunner . . 3 „ „ Summe . . 64 fl. 1!) kr. Verzeichnis der Beiträge der Schäler. I. Glasse. Bermann Oskar 20 kr., Brüll Sigmund 50 kr., Candolini Eduard 20 kr., De Crinis Oskar 20 kr., Enzi Rudolf 20 kr., Felber Josef j fl., Friedei Emil 30 kr., Gamauf Heinrich 30 kr., Hartmann Hugo 00 kr., Karger Karl 40 kr., Leyrer Max 50 kr., Luhn Otto 30 kr., Marko Felix 20 kr., Meixner Adolf 50 kr., Pauls Wilhelm 50 kr., Petz Friedrich 50 kr., Schmidt Rupert 50 kr., Šinko Josef 1 fl., Škrajnar Anton 50 kr., v. Steinitz Hubert 1 fl., Wegschaider Rolend 50 kr. Zusammen 9 fl. 90 kr. II. Classe. Belinger Othrnar 50 kr., Brabenec Victor 50 kr., Doleček Boman 20 kr., Ennsbrunner Andreas 50 kr., Fuchs Johann 30 kr., Handl Adolf 20 kr., Kainer Johann 10 kr., Karatnan Eduard 80 kr., Kokoschinegg Budolt' 2 H., Kappel Karl 50 kr., Lininger Bobert 40 kr., Luhn Bobert 40 kr., Bitter Franz 20 kr., Sedminek Emerich 50 kr., Sednünek Baimund 50 kr., Schrottenbach Johann 10 kr., Suske Heinrich 1 fl., Treffer Moriz 50 kr., Vessel Ludwig 1 fl., Wagner Franz 30 kr., Widra Adolf 30 kr. Zusammen 10 fl. 80 kr. III. Classe. Benesch Franz 20 kr., Debellisch Peter 40 kr., Dietinger Bobert 20 kr., Franz Karl 25 kr., Gelletich Benato 1 fl., Jelinek Franz 30 kr., Kobler Paul 50 kr., Komenda Georg 20 kr., Kratina Julius 40 kr., Koroschetz Othmar 5 fl., Martinz Rembert 50 kr., Müller Franz 20 kr.. Neubauer Karl 20 kr., Škrajnar Heinrich 50 kr., Tusch Max 20 kr. Zusammen 10 fl. 05 kr. IV. Classe. Albrecht Egon 50 kr., Badl Friedrich 1 fl., Fiala Hugo 30 kr., Fontana Sylvester 50 kr., Frankl Alois I fl., Friedei Rudolf 30 kr., Hauser Rudolf 1 fl., Kofler Ludwig 50 kr., Krainer August 40 kr., Reiser Kurt 1 fl., Riboli Hieronymus 50 kr., Scherbaum Gustav 1 fl., Simmert Benno 50 kr., Tscheligi Leopold 1 fl., Baron Warsberg Heinrich 1 fl., Wolfzettel Franz 20 kr. Zusammen 10 fl. 70 kr. V'. Classe. Arledter Hermann 1 fl. 10 kr., Fell Budolf 1 fl. 05 kr., Fischer Johann 1 fl. 10 kr., Fluck Eduard 55 kr., Gersthofer Josef 30 kr., Kankowsky Franz 1 fl. 10 kr., Lorber Anton 05 kr., Michl Reinhold 35 kr., Morpurgo Arthur 30 kr., Müller Otto 1 fl., Politsch Michael 50 kr., Šešerko Rudolf 55 kr., Scheuch Hugo 00 kr., Schrimpf Emil 30 kr., Strohbach Erich 55 kr. Zusammen 10 fl. VI. Classe. Adelmann Elenus 1 fl., Brabenec Johann 1 H., Dolliner Karl 1 fl., Hock Paul 1 fl., Hauser Otto 1 fl., Kostanjevic Rudolf 1 fl., Krüger Ernst 1 fl., Müller Arthur 1 fl., Pusswald Karl 50 kr., Riedler Karl 1 fl., Rossi Jakob 1 fl., Wagner Rudolf 50 kr. Zusammen 11 fl. VH. Classe. Blessich Anton 1 fl., Chiudina Johann 1 fl., Eichkitz Georg 1 fl. 50 kr., Fiala Johann 1 fl., Heilmann Budolf 1 fl., Krajc Matthias 1 fl., Kržisch Norbert 1 fl., Sporn August 1 fl., Uray Budolf 1 fl., Uvodich Job. 1 fl., Wregg Josef 1 fl. Zusammen 11 fl. 50 kr. 38 Schüler wurden mit Schreib- und Zeichenrequisiten betheilt und 73 Schüler erhielten Schulbücher aus der Büchersammlung des Vereines für die Dauer des Schuljahres geliehen. Die Buchdruckerei „Eduard Janschitz’ Nachfolger (L. Kralik)“ hat die Kundmachungen des Vereines unentgeltlich in die „Marburger Zeitung“ aufgenommen, sowie Abdrücke dieses Bechenschaftsberichtes geliefert. — Herr Andreas Platzer hat dem Vereine eine namhafte Spende an Zeichenrequisiten gewidmet. Prof. Jonasch, Cassier und Prof. Arthur Hesse, Ökonom des Vereines. Der Berichterstatter spricht hiemit allen Freunden und Gönnern der studierenden Jugend für die empfangenen Beitrüge den wärmsten Dank aus mit der angelegentlichen Bitte, ihr gütiges Wohlwollen und ihre werkthätige Unterstützung dem Vereine auch für die Zukunlt erhalten zu wollen. VII. Vermehrung der Bibliothek und Lehrmittel sammulngen und Art der Erwerbung. A. Lehrerbibliothek. Geschenke: a) Vom hoh. k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht: Skofitz: österr-botanische Zeitschrift 1893; Mittheilungen der anthropol. Gesellschaft in Wien 22. Bd. b) Von der hoh. k. Akademie dei Wissenschaften in Wien: Anzeiger beider Glassen 1893. c) Vom hoch-würdigsten f. b. Lavanter Consistorium in Marburg: Personalstand des Fürstbisthums Lavant 1893. d) Vom löbl. steierm. Landesausschusse: Jahresbericht des Joanneums 1892, 2 Exempl. e) Von der löbl. Gemeinde-Sparcasse in Marburg: Rechnungsabschluss von 1892. — Für obige Geschenke wird hiemit geziemendst gedankt. Ankauf: 1) Verordnungsblatt des hoh. k. k. Ministeriums für Cultus u. Unterricht 1893, 2 Exempl. 2) Kolbe: Zeitschrift für das Realschulwesen 1893. 3) Mittheilungen der deutschen Mittelschulvereine Wien, Prag, Graz, Linz 1893. 4) Behaghel-Neumann: Literaturblatt für germanische und romanische Philologie 1893. 5) Gering: Zeitschrift für deutsche Philologie 1893. (!) Schwane: Dogmengeschichte 1. Bd. 7) Grimm: Deutsches Wörteibuch VIII. 9. 10. 11. 12. IV. I. II. 9. XII. 5. 8) Paul: Grundriss der german. Philologie II. 1. 9) Gödeke: Grundriss der Geschichte der deutschen Dichtung I. 10) Wilmanns: Untersuchungen zur mittelhochdeutschen Metrik. 11) Kelle: Geschichte der deutschen Literatur bis zur Mitte des 11. Jahrhunderts. 12) Müllenhoff': Deutsche Alterthumskunde III. 13) Jagid: Archiv für slavische Philologie XV. 14) Körting-Behrens: Zeitschrift für neufranzös. Sprache u. Literatur XV. 1893. 15) Beyer: Französische Phonetik, 16) Gröber: Grundriss der roman. Philologie II. I. 17) Kölbing: Englische Studien 1893. 18) Wendt: England und seine Geschichte. 19) Mühlbacher: Mittheilungen des Institutes für Österreich. Geschichtsforschung 1893. 20) Supan: Petermanns geograph. Mittheilungen 1893. 21) Meyer: Österreich.-ungar. Revue XIII. 1892/93. 22) Curtius: Stadtgeschichte von Athen. 23) Österreich-Ungarn in Wort und Bild 156—180. 2t) Schlömilch: Zeitschrift für Mathematik und Physik 1893. 25) Gantor: Vorlesungen über die Geschichte der Mathematik I. Bd. 26) Potonie: Naturwissenschaft!. Wochenschrift 1893. 27) Kerner: Pflanzenleben 11. Bd. 28) Zippel-Bollmann: Ausländische Culturpflanzen 2. Abth. 29) Westphal: Zeitschrift für Instrumentenkunde 1893. 30) Hertz: Ausbreitung der elektrischen Kraft. 31 und 32) Hovestadt: Lehrbuch der absoluten Maße und Dimensionen, und Lehrbuch der angewandten Potentialtheorie. 33) Arendt: Chemisches Centralblatt 1893. 34) Fehling-Hell: Neues Handwörterbuch der Chemie VI. Bd. 6. 7. Liefg. 35) Lützow-Pabst: Zeitschrift für bildende Kunst sammt Kunstchronik und Gewerbeblatt 1893. 36) Wurzbach: Biograph. Lexikon 26. 27. Bd. 37) Meyer: Conversationslexikon, — Supplement 1890/91 und 1891/92. 38) Babenhorst: Kryptogamenflora III. 37. 38. 39. IV. 51. 52. B. Schülerbibliothek. Ankauf: 1) Niebelschütz: Die Wacht am Rhein, Mauerschwälbchen, 2 Bde. 2) Holtmann: Zeit ist Geld, 1 Bd. 3) Barfüs: Deutsche Marine am Congo und in dei Südsee, 1 Bd. 4) Proschko: Jugendheimat VII. 5) Lohmeyer: Deutsches Jugendalbum I. II., 3 Bde. 6) Peder-zani-Weber: Erzherzog Karl und sein Grenadier, 1 Bd. 7) Decken: Allah ist mächtig und gerecht, 1 Bd. 8) Oberländer: Berühmte Reisende im 19. Jahrhundert, 1 Bd. 9) Höcker: Der Wüstenprinz, 1 Bd. 10) Ohorn: Die Helden der Küste, 1 Bd. 11) Stalil: Marussia, 1 Bd. 12) Hoffmann: Neuer deutscher Jugendfreund, 47. Bd. 13) Rosegger: Aus dem Walde, 1 Bd. 14) Ohorn: Der Bürgermeister von Lübeck, 1 Bd. 15) Kern: Unter schwarz-weiß-rother Flagge, 1 Bd. 16) Sonnenburg: Das Türkenmal, 1 Bd. 17) Stökl: Drei Wochen am Gardasee, 1 Bd. 18) Kätscher: Vambery’s Leben und Beiseabenteuer, 1 Bd. 19) Moritz: Die letzten Tage von Pompeji. 1 Bd. 20) Verne: Ein Lotterielos, 1 Bd. 21) Schmidt: Geschichte des Araber-Aufstandes in Ostafrika, 1 Bd. 22) Fischer-Sallstein: Emin Paschas Leben und Beisen, 1 Bd. 23) Blume: Goethes Gedichte, J Bd. 24) Gretschel: Jahrbuch der Erfindungen, 28. Bd. 25) A. v. B.: Aurumugam, 1 Bd. 26) Spillmann: Die Marienkinder, 1 Bd. 27) Thienemann: Das Buch der Jugend, 7. Bd. 28) May: Der blaurothe Methusalem, 1 Bd. 29) Benseler: Auf rauhen Pfaden, 1 Bd. 30) Union: Das neue Universum, 13. Bd. 31) Armand: Amerikanische Jagd- und Beiseabenteuer, 1 Bd 32) Höcker: Der Tyrann der Goldküste, 1 Bd. 33) Roth: Die Römer in Deutschland. 1 Bd. 34) Plieninger: Hilfe in der Noth, 1 Bd. 35) Knighton-Meissner: Erzählungen eines alten Seefahrers, 1 Bd. 36) Jochmann-Hermes: Grundriss der Experimentalphysik, 1 Bd. 37) Lommel: Lehrbuch der Experimentalphysik, 2 Exempl. 38) Hoflmann: Neuer deutscher Jugendfreund, 45 Bd. 39) Lohmeyer: Deutsche Jugend. 8. Bd. 40) Meyer: Kleiner Handatlas, 1 Bd. 41) Littrow: Wunder des Himmels, 1 Bd. 42) Menghin: Fürst .und Vaterland, 1 Bd. 43) Wartburg: Experimentalphysik, 1 Bd. 44) Kaltschmidt: Französisch-deutsches und deutsch-französisches Wörterbuch, 2 Exempl. 45) Thieme-Preußer: Englisch-deutsches und deutschenglisches Wörterbuch, 2 Exemplare. G. Geographie und Oeschichte. Ankauf: Schober, Schul Wandkarte: a) von Niederösterreich, b) von Oberösterreich und Salzburg, c) von Steiermark, d) von Böhmen, e) von Mähren und Schlesien. Umlauft: Wandkarte zum Studium der Geschichte der österr.-ungar. Monarchie. Langl's Bilder zur Geschichte: a) Das Theater des Dionysos in Athen, b) der Tempel auf Ägina. Hölzel’s geograph. Charakterbilder: a) Das Berner Oberland, b) der Pasterzengletscher, c) Bocche di Cattaro, d) Neapel mit dem Vesuv, e) Tropenurwald im Tieflande des Amazonas, f) Plateau von Anahuac, g) die Cannons und Wasserfälle des Shoshone in Nordamerika, h) Ansicht des Kitschindschinga mit den Vorketten des Himalaya. , D. Naturgeschichte. Geschenke: 1) Von Herrn k. k. Bauadjunct Anton Ritter von Špindler: 1 Loxia cur-virostra. 2) Von Herrn k. u. k. Hauptmann i. R. J. Prochažka: 1 Lanius excubitor. 3) Von Herrn Oberförster P. Wittmann: 1 Archibuteo lagopus, 1 Astur palumbarius, 1 Circus aeru-ginosus var., 1 Gallinago gallinula, 1 Scolopax sp. 4) Von Herrn Ingenieur K. Fleckh: 1 Stück Urthonschiefer von der Blosse bei Brixen. 6) Von Herrn Professor V. Bieber: 1 Skelett von Vesperugo noctula, 14 Stück Gesteine verschiedener Fundorte. 7) Von den Schülern: a) der VII. CI. Mathias Krajc: Ober- und Unterarm und Schulterblatt von Ursus spelaeus, 1 Quarz-krystall; b) der VI. CI. Budolf Kostanjevic: 2 Stück Eutimus imperialis, Paul Hock: 1 Archibuteo lagopus; c) der V. CI. Arthur Morpurgo: 1 Geweih von Cervus eapreolus; d) der II. CI. Boman Fasching: 1 Tetiao bouasia, 8 Stück Mineralien, Bobert Luhn: 1 Bergkrystalldruse von Wolfsberg bei Reifnigg; e) der I. CI. Karl Baumgartner: 1 Schädel von Canis vulpes, Max Leyrer: 1 Haliotis tuherculata, Hubert Ritter von Steinitz: 1 Nautilus Pompilius, Rudolf Alwies: Corvus monedula. Ankauf: 1 Diamantkrystall, 1 Ampbioxus lanceolatus, I Präparat von Dytiscus marginalis und Acridium migratorium, 1 Mus silvaticus, 1 Hypudaeus glareolus; mikroskopische Präparate: Niere, Magen, quergesti eifter und glatter Muskel, Gehirn vom Menschen, Retina vom Ochsen, Micrococcus prodigiosus, Bacillen: a) von Cholera asiatica, b) Cholera nostras, c) Diphtheritis, d) Phthisis pulmonis. - Für obige Geschenke wird hiemit der gehörende Dank gesagt. E. Physik. Ankauf: 1 Stereoskop, t Vertical-Galvanometer, 1 Glaswanne für Widerstandsbestim-mung, 1 Smee’sche Batterie, 1 Amperemeter nach Kohlrausch, 1 Durchschnittsmodell eines Dampfcylinders mit Steuerung. F. Chemie. Ankauf: Ein kleiner photograph. Apparat und Verbrauchsgegenstände. G. Geometrie. Geschenke von der Südbahnwerkstätte: 3 Holzmodelle: 1 Paraboloid, 1 einmanteliges Hyperboloid, 1 Cylinder-Rhomben-Dodekaeder. Hiefür wird verbindlichst gedankt. H. Freihandzeichnen. Ankauf: Herdtle: Vorlagen für das polychrome Flachornament, 26 Blätter. 2 Gyps-modelle: 1 Apfelzweig und 1 Orangenzweig. J. Gesang. Für diesen Gegenstand wurde nichts erworben. VIII. Maturitätsprüfung. Zur Maturitätsprüfung am Schlüsse des Schuljahres 1892/3 meldeten sich alle 14 Schüler der VII. Classe. Bei der schriftlichen Maturitätsprüfung am 5,—10. Juni waren folgende Aufgaben zu bearbeiten: a) Aus der deutschen Sprache: Das Ideal der deutschen Familie in der classischen Dichtung Göthes und Schillers, li) Übersetzung aus dem Französischen ins Deutsche: Annibal (Thiers). c) Übersetzung aus dem Deutschen ins Französische: Das Kind der Bannherzigkeit (Herder). d) Übersetzung aus dem Englischen ins Deutsche: On the Choice of our Situation in Life. (Hugli Blair). e) Aus der Mathematik: 1) Das Gleichungssystem: 10* J/S-jS = »n + = 1 log (y '»g y) Vn/ ist aufzulösen. 2. Die Winkel eines ebenen Dreieckes bilden in der Beihenfolge n, ß, y eine arithmetische Beihe, ferner ist das Product ihrer Tangenten gleich 11 J/§7 Wie groß ist jeder einzelne Winkel? 3. Es ist eine Gleichung einer durch den Coordinatenanfangspunkt gehenden Geraden abzuleiten, welche die durch die Gleichungen ya -j- xs — 8x —12 — 0 und y* -f- xa (ix — 7 — 0 bestimmten Linien so schneidet, dass das Product der Sehnen — * wird. Es sollen ferner sowohl die gegebenen als die gesuchte Linie u. z. letztere auf Grund des Bechnungsresuitates construiert werden. f) Aus der darstellenden Geometrie: 1) In der ersten Projectionsebene liegen 3 Punkte a, b und c. Man soll einen Raumpunkt s derart bestimmen, dass er von den 3 gegebenen Punkten um bestimmte Strecken entfernt ist. a (x = 12, y = 8 cm), b (x — y — 4 cm), c (x = 0, y — 10 cm); as = 8 cm, bs — 4 cm, cs = 6 cm. Wie viele Lösungen sind möglich ? 2) Darstellung einer sechsseitigen abgestutzten Pyramide mit. regelmäßiger Basis. Die kleine Basis abcdef ist in der ersten Projectionsebene ; ab || AX und von ihr 15 cm entfernt, ihre Länge — 4 cm. Die Spitze s liegt im 4. Raume. Die Höhe der ganzen Pyramide ist 12 cm. und wird von der Spitze aus durch die kleine Basis im Verhältnisse 2 : 1 getheilt. Selbst- und Schlagschatten bei der gewöhnlichen Annahme der Lichtstrahlen. 3) Bestimmung der Gentralprojec.tion eines Kreises als Parabel. Der Kreis liegt in der Grundebene, berührt rückwärts die Bildebene und rechts die Verticalebene. Sein Halbmesser beträgt 5 cm. Horizonthöhe 7 cm. Die mündliche Maturitätsprüfung wird unter dem Vorsitze des Herrn k. k. Landesschul-inspectors Dr. Johann Zindler am 21. Juli beginnen und deren Ergebnis im nächsten Jahresberichte angeführt werden. IX. Chronik. 1. Die Aufnahmsprüfungen für die I. Classe fanden am 15. Juli und 16. September statt; die Aufnahmsprüfungen für die übrigen Glassen, sowie die Wiederholungs- und Nachprüfungen wurden am 17. September vorgenommen, am 18. September war der Eröffnungsgottesdienst und am 19. September wurde der regelmäßige Unterricht begonnen. 2. Am 18. August war der Lehrkörper bei dem aus Anlass des Allerhöchsten Geburtsfestes Sr. k. und k. Apostolischen Majestät in der Domkirche celebrierten Hochamte vertreten. 3. Am 4. October wurde das Allerhöchste Namensfest Sr. k. und k. Apostolischen Majestät durch einen Schulgottesdienst gefeiert, und der Lehrkörper wohnte dem aus gleichem Anlasse in der Domkirche abgehaltenen Hochamte bei. 4. Zur Feier des Allerhöchsten Namensfestes Ihrer Majestät der Kaiserin fand am 19. November ein Schulgottesdienst statt. 5. Das I. Semester schloss am 11. und das II. Semester begann am 15. Februar. 6. Am 15. März starb in Marburg der brave Schüler der I. CI. Alois Hoffmann und am 17. März geleiteten ihn der ganze Lehrkörper und alle Schüler der Anstalt zum Grabe. 7. Am 6. Mai starb in Deutsch-Feistritz der brave Schüler der I. CI. Karl Sitter und am 8. Mai wohnte eine Deputation seiner Mitschüler seinem Leichenbegängnisse bei. 8. Am 28. Juni war der Lehrkörper bei dem zum Andenken an das Hinscheiden Sr. Majestät des Kaisers Ferdinand I. in der Domkirche abgehaltenen Trauergottesdienste vertreten. 9. Am 15. Juli wurde das Schuljahr mit einem Gottesdienste und der Zeugnisvertheilung geschlossen. X. Verfügungen der Vorgesetzten Behörden. 1. L. S. R. vom 7. Juni 1892, Z. 3611. Erläuterung zu den Bestimmungen über die Stundung des Schulgeldes für Schüler der I. Classe im I. Semester. 2. L. S. R. 8. December 1892, Z. 9082. Von 1893/4 an hat der Unterricht in den Freigegenständen in den ersten Tagen des Schuljahres zu beginnen und bis zum Abschlüsse des obligaten Unterrichtes zu währen. 3. L. S. R. 7. Jänner 1893, Z. 9407. Betrifft die Controle der Normalstimmung. 4. L. S. R. 6. April 1893, Z. 1927. Gestattung der Sammlung freiwilliger Beiträge der Schüler für die Zwecke der Jugendspiele. 5. L. S. R. 25. Mai 1893, Z. 3571. Von 1893/4 an ist der Unterricht im Freihandzeichnen in allen Classen abgesondert zu ertheilen XI. Jugendsp^ele. In Bezug auf die Verordnung des h. k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 15. September 1890, Z. 19097 und den Erlass des hocjilöbl. k. k. steierm. Landesschulrathes vom 2. October 1890,. Z. 6631, betreffend das Schwimmen, Baden, Eisläufen und die Spiele für die Jugend an Mittelschulen wurde für das Schuljahr 1892/3 Folgendes veranlasst: 1. Zur Beratliung und Beschlussfassung über die diesbezüglichen Vorkehrungen wurde am 16. December 1892 eine Conferenz abgehalten. Bei derselben erklärte der Herr Turnlehrer Rudolf Markl, er werde 1892/3 mit der Vorübung von Spielen fortfahren und die Zahl derselben noch um einige vermehren und stellte weiter den Antrag auf die hocbortige Gestattung einer jährlichen Sammlung freiwilliger Beiträge der Schüler zu Zwecken der Jugendspiele von 1892/3 an. 2. Mit Erlass des hoclilöbl. k. k. steierm. Landesschulrathes vom 6. April 1893, Z. 1927, wurde die Bewilligung für die genannte Sammlung ertheilt und zugleich eine weitere Anordnung bezüglich der Jugendspiele getroffen. Die Sammlung wurde jedoch für 1892/3 unterlassen, weil sich nach der Meinung des Lehrkörpers wegen der vorgerückten Zeit ein auch nur einigermaßen günstiges Resultat davon nicht mehr erwarten ließe. 3. Der löbliche Stadtverschönerungsverein gewährte den Schülern zur Benützung des dem Vereine gehörigen Eislaufplatzes dieselbe namhafte Begünstigung für 1892/3 wie im Vorjahre, und die Schüler machten hievon ausgiebigen Gebrauch. 4. Das löbl. k. u. k. Militär-Stations-Commando in Marburg bewilligte für 1893 den Schülern bei Benützung der Militärschwimmschule ir: der Franz-Josef-Kaserne für das Baden und Schwimmen die gleiche Preisermäßigung wie 1892, wovon 80 Schüler Nutzen zogen. Am 4. Mai fanden Ausflüge aller Classen unter der Führung von Professoren statt. Beim Turnunterrichte wurden Spiele eingeübt. Für die angeführten Begünstigungen wird hiemit der wärmste Dank ausgesprochen. XII. Aufnahme der Schüler für das Schuljahr 1893/94. Zufolge Erlasses der hoh. k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 2. Jänner 1886, Z. 85, sind für die Aufnahmsprülung zum Eintritte in die I. Classe 2 Termine bestimmt, von denen der erste an das Ende des Schuljahres 1892/93 auf den 15. Juli, der zweite aber in den Anfang des Schuljahres 1893/94 auf den 16. September fällt. In jedem dieser Termine wird über die Aufnahme definitiv entschieden. Eine Wiederholung der Aufnahmsprüfung an derselben oder an einer anderen Lehranstalt für dasselbe Schuljahr ist unzulässig. Zur Aufnahme von Schülern für eine höhere Classe, sowie zur Vornahme der Wieder-holungs- und Nachtragsprüfungen ist die Zeit vom 16. bis 18. September bestimmt. Der Er-öffnungsgottesdienst wird am 18. September abgehalten. Der regelmäßige Unterricht beginnt am 19. September. Die Schüler, welche von einer Volksschule kommen, haben die nach einem vorgeschriebenen Formulare ausgefertigten Schulnachrichten sammt dem Tauf- oder Geburtsscheine mitzubringen; jeder in eine höhere als in die 1. Classe neueintretende Schüler hat nebst dem Tauf- oder Geburtsscheine das Zeugnis vom 2. Semester 1892/93 vorzuweisen. Zum Eintritte in eine höhere Classe ist eine Aufnahmsprüfung in allen Fällen vorzunehmen, in denen der Bewerber ein Zeugnis über die 1892/93 zurückgelegte, unmittelbar vorhergehende Classe einer gleichnamigen und gleichgestellten öffentlichen Lehranstalt der im Beichsrathe vertretenen Königreiche und Länder nicht vorlegen kann. Die Classe, in welche der Schüler aufgenommen wird, hängt von dem Ergebnisse der Prüfung ab, für welche eine Taxe von 12 fl. im Vorhinein zu erlegen ist. Für die Aufnahme von Privatisten gelten dieselben Bestimmungen, wie für die öffentlichen Schüler. Jeder neu eintretende Schüler hat die Aufnahmstaxe von 2 II. 10 kr. und den Bibliotheksbeitrag von 1 fl., jeder wieder eintretende Schüler hingegen blos den Bibliotheksbeitrag von 1 fl. bei der Einschreibung zu entrichten. Das Schulgeld beträgt für jede Classe jährlich 30 11. und ist in zwei gleichen Baten innerhalb der ersten 6 Wochen eines jeden Semesters durch Lösung von Schulgeldmarken zu zahlen. In Betreff der Schüler der I. Classe wird auf die nachstehende Verordnung verwiesen. Die Diiection und die Professoren werden während des Schuljahres jederzeit bereit sein, den Eltern oder deren Stellvertretern über die Schüler alle gewünschten Auskünfte und Rath-schläge zu geben; der Schule wird es immer nur sehr erwünscht sein, mit dem Elternhause ununterbrochen in engem Verkehre zu stehen, um auf diese Weise das Wohl der Schüler nach Möglichkeit zu fördern* Für die Schüler der I. Classe gilt von 1890/91 an die nachfolgende Verordnung des Herrn Ministers für Cultus und Unterricht vom 6. Mai 1890. In theilweiser Änderung der Ministerial-Verordnung vom 12. Juni 1886 finde ich Folgendes anzuordnen: 1. Das Schulgeld ist von den öffentlichen Schülern der I. Classe im I. Sem. spätestens im Laufe der ersten 3 Monate nach Beginn des Schuljahres im Vorhinein zu entrichten. 2. Öffentlichen Schülern der I. Classe kann die Zahlung des Schulgeldes bis zum Schlüsse des I. Semester gestundet werden: a) wenn ihnen in Bezug auf sittliches Betragen und Fleiß eine der beiden ersten Noten der vorgeschriebenen Notenscala (lobenswert, befriedigend — ausdauernd, befriedigend) und in Bezug auf den Fortgang in allen obligaten Lehrgegenständen mindestens die Note „befriedigend“ zuerkannt wird, und h) wenn sie, beziehungsweise die zu ihrer Erhaltung Verpflichteten, wahrhaft dürftig, das ist, in den Vermögensverhältnissen so beschränkt sind, dass ihnen die Bestreitung des Schulgeldes nicht ohne empfindliche Entbehrungen möglich sein würde (Vdg. v. 12. Juli 1886, Punkt 6, lit. b). 3. Um die Stundung des Schulgeldes für einen Schüler der 1. Classe zu erlangen, ist binnen acht Tagsn nach erfolgter Aufnahme desselben bei der Direction jener Mittelschule, welche er besucht, ein Gesuch zu überreichen, welches mit einem nicht vor mehr als einem Jahre ausgestellten behördlichen Zeugnisse über die Vermögensverhältnisse belegt sein muss. Zwei Monate nach dem Beginne des Schuljahres hat der Lehrkörper auf Grund der bis dahin vorliegenden Leistungen der betreffenden Schüler in Erwägung zu ziehen, ob bei denselben auch die unter Punkt 2, a) geforderten Bedingungen zutreffen. Gesuche solcher Schüler, welche den zuletzt genannten Bedingungen nicht entsprechen, sind von dem Lehrkörper sogleich zurückzuweisen, wobei die Schüler aufmerksam zu machen sind, dass sie der Pflicht, das Schulgeld zu zahlen, innerhalb der im Punkte 1 normierten Frist nachzukommen haben. Die übrigen Gesuche werden mit den entsprechenden Anträgen des Lehrkörpers ohne Verzug an die Landesschulbehörde geleitet, welche über dieselben entscheidet und dabei' wenn sie die Stundung bewilligt, zugleich die definitive Befreiung von der Zahlung des Schulgeldes für das I. Semester unter der Bedingung ausspricht, dass das Zeugnis über das I. Semester den in Punkt (i, a) der Ministerial-Verordnung vom 12. Juni 1886 bezüglich der Noten aus sittlichem Betragen und Fleiß (lobenswert, befriedigend — ausdauernd, befriedigend), sowie bezüglich der allgemeinen Fortgangsclasse (I. mit Vorzug oder I.) festgestellten Forderungen genügt. Trifft diese Bedingung am Schlüsse des I. Semesters nicht zu, so hat der betreffende Schüler das Schulgeld noch vor Beginn des II. Semesters zu entrichten. Die Entscheidung der Landesschulbehörde ist in angemessener Frist vor Ablauf des Termines für die Zahlung des Schulgeldes (Punkt 1) bekannt zu geben. 4. Jenen Schülern der I. Classe, welche im I. Semester ein Zeugnis der I. Classe mit Vorzug erhalten haben, kann auf ihr Ansuchen von der Landesschulbehörde die Bückzahlung des für das 1. Semester entrichteten Schulgeldes bewilligt werden, wenn sie auf Grund der Erfüllung der im Punkte 6, a) und b) der Ministerial-Verordnung vom 12. Juni 1886 (siehe oben die bezüglich der Noten in Sitten, Fleiß und Fortgang, dann der Dürftigkeit angeführten Bestimmungen) ausgesprochenen Bedingungen die Befreiung von der Zahlung des Schulgeldes für das 11. Semester erlangen. 5. Die Bestimmungen der Ministerial-Verordnung vom 12. Juni 1886 bleiben aufrecht, soweit sie durch die gegenwärtige Verordnung nicht abgeändert werden. 6. Diese Verordnung trat mit Beginn des Schuljahres 1890/91 in Kraft. VIII. Verzeichnis der Schüler. I. Classe: Baumgartner Karl, Bednar Franz, Bermann Oskar, Brüll Sigmund, Burmann Ladislaus, Candolini Eduard, De Crinis Oskar, Draskovich Friedrich, Enzi Budolf, *Felber Josef, FilciC Hugo, Friedei Emil, Fuchs Bobert, Gaisser Alfred, *Hartmann Hugo, Heinrich Josef, *IIrastnig Albert, Koschak Max, Kreisler Oskar, Leyrer Max, Luhn Otto, Marintsch Hermann, Marko Felix, Meixner Adolf. Pauls Wilhelm, Permoser Alexander, Petz Friedrich. Batzka Anton, v. fieichhold Moriz (Privatist), liudl Anton, Schenk Franz, Schmidt Bupert, Šinko Josef, Škrajnar Anton, Bitter v. Steinitz Hubert, Strasser Karl. Tschutschek Franz und Budolf, *Vogrin Victor, Wegschaider Boland, Wicher Budolf, Wittmann Budolf, Worsche Franz. Summe 43. II. Classe: Beringer Othmar, Bibus Max, Brabenec Victor, Cernoch Eduard, DoleCek Boman, *Donau Julius, Ennsbrunner Andreas, *Fasching Boman, Figdor Albert, Fuchs Johann, Handl Adolf, Hanselitsch Karl, Heckei Gustav, Joras Johann, *Jurmann Gustav, Kainer Johann, Kappel Karl, Karaman Eduard, Kartin Emil, Kokoschinegg Budolf, Kolterer Kail, Lampl Arthur, Luhn Bobert, Petternel Walther. Ritter Franz. Schrottenbach Johann, Sedminek Emerich, Sedminek Baimund, *Sideriß August, Spitt.au Ludwig, Suske Heinrich. Treffer Moriz, Thurner Balthasar, Urban Franz, Vessel Ludwig, Wagner Franz, Wagner Stanislaus, Widra Adolf. Summe 38. III. Classe: Benesch Franz, Bernhard Gustav, Bobek Johann, Debellich Peter, Denzel Ignaz, »Dietinger Bobert, Graf Draskovich Ivan (Privatist), Franz Karl, Gelletich Benato, Godetz Adolf, Häring Georg, *Jelinek Franz, Kobler Paul, “Komenda Georg, Koroschetz Othmar, Kratina Julius, Kryl Paul, Kummer Johann, Mach Hans, Martinz Bembert, Müller Franz, Neubauer Karl, *Opelka Josef, Ritter Emil, Schmidi Leopold, Sketh Franz, Škrajnar Heinrich, Stiger Bichard, Trümmer Josef, Tusch Max, Welzebach Franz. Summe 31. IV. Classe: Albrecht Egon, Badl Friedrich, Burmann Anton, Egger Theodor, Fiala Hugo, Fontana Sylvester, Frankl Alois, Friedei Budolf, Hauser Rudolf, Kaan Hans v. Albest (Privatist), Kalek Franz, Kollenz Josef, Kottnig August, * Krainer August, Kryl Theodor, Landwehr Karl, *Likawetz Adolf, Lorber Friedrich, Mach Franz, Minafik Josef, Pig Hermann, Reiser Kurt, Riboli Hieronymus, Scherbaum Gustav, Schlömicher Franz, Simmert Benno, Sorko Franz, Tscheligi Leopold, Wagner Josef (Privatist), Baron von Warsberg Heinrich, Wolfzettel Franz, Zezulka Albert. Summe 32. » V. Classe: Arledter Hermann, Fell Budolf, Fischer Johann, *Fluck Eduard. Gersthofer Josef, Karikowsky Franz, Lorber Anton, Mich! Beinhold, Morpurgo Arthur, Müller Otto, *Politsch Michael, Scheuch Hugo, Schrimpf Emil, Šešerko Rudolf, Strohbach Erich. Summe 15. VI. Classe: Adelmann Elenus, *Böbm Budolf, »Brabenec Johann, Dolliner Karl, Gla-govšeg Josef, *Hauser Otto, Hock Paul, Kostanjevic Rudolf, Krüger Ernst, Müller Arthur, Pusswald Karl. *Riedler Karl, Rossi Jakob, Sigl Johann, Stumpf Engelbert, Wagner Rudolf. Summe 16. VII. Classe: *Blessich Anton, Bressnig Karl, Chiudina Johann, *Eichkitz Georg. Fiala Johann, Garbeis Paul, Glaser Albin, Heilmann Rudolf, *Krajc Mathias, Kržisch Norbert, Sporn August, Uray Budolf, Uvodich Johann, Wregg Josef. Summe 14. NB. Die mit * bezeichneten Schüler haben die Vorzugsclasse erhalten. XIV. Statistik der Schüler. C I a s s e Zusammen 1. Zahl. Zu Ende 1891/92 Zu Anfang 1892 93 Während des Schuljahres eingetreten . . I. 11. | III. ! iv. V. VI. | VII. 41 •171 1 373 41 31' 31' 26 31' 0' 17 16 16 17 9 14 1773 1973 1‘ Im Ganzen also aufgenommen 48' 41 31 ' 31' 16 17 14 1984 Darunter: Neu aufgenommen und zwar: aufgestiegen 40' 4 2 2' 3 1 58s Repetenten 1 0' 1 — — 2' Wieder aufgenommen und zwar: aufgestiegen — 32 27' 26 12 15 13 125' Repetenten 2 4 2 5 — 2 — 15 Während des Schuljahres ausgetreten . . 6 3 1 1 1 1 — 13 Schülerzahl zu Ende 1892/93. . . . n' 38 30' 305 15 16 14 185' Darunter: Öffentliche Schüler . . . . . 49 38 30 30 15 16 14 185 Privatisten 1 — 1 2 — — — 4 2. Geburtsort (Vaterland). Marburg 12 14 12 11 5 3 1 58 Steiermark überhaupt 21 12 5 13 4 2 6 63 Kärnten 1 1 1 1 2 1 7 Krain 2 5 — 1 8 Küstenland 2 2 2 2 5 3 16 Tirol 1 1 2 Niederösterreich 1 1 1 2 1 2 8 Oberösterreich 1 — 1 Böhmen 2 1 1 4 Schlesien 1 I 2 Galizien 1 1 2 Siebenbürgen — — 1 _ 1 Ungarn — 2 1 1 8 Kroatien und Slavonien 2 2 1 1 6 Bosnien 1 1 Dalmatien 1 — — 1 England — — — 1 — — — 1 Summe . 43 38 31 32 15 16 14 189 3. Muttersprache. Deutsch 33 25 29 14 1 1 10 160 Slovenisch 9 3 1 3 9 Cecbisch 2 1 3 Polnisch 1 — — 1 Serbisch und Kroatisch 3 _ 1 — 4 Italienisch — 2 1 4 1 12 • Ungarisch — — — — — — — Summe . 43 38 31 32 15 16 j 1 14 189 r, l a s s e Zusammen 1 11 m. IV. 1 v. i VI. I VII. 4. Religionsbekenntnis. Katholisch des lat. Ritus 38 37 30 31 13 14 14 177 Griechisch-orientalisch — — — — — — — — Evangelisch Augsburger Conf'ession . . . 3 1 — 1 2 1 — 8 „ Helvetischer „ ... — — 1 — — — — 1 Israelitisch 2 — — — — 1 — 3 Summe . 43 38 31 32 15 16 14 189 5. Lebensalter. 10 Jahre 11 „ 4 4 12 10 0 16 13 „ 20 11 6 _ — — — 37 14 „ «1 13 9 6 — — _ 37 15 „ — 6 8 11 3 — — 28 16 „ — 2 4 7 — 1 — 14 17 „ — — 4 4 10 3 1 22 18 „ — — — 2 2 8 9 21 19 „ • . — — — 2 — 4 2 8 20 „ — — — — — — 2 2 Summe . 43 38 31 32 15 16 14 189 6. Nach dem Wohnorte der Eltern. Ortsangehörige 26 20 20 11 9 6 117 Auswärtige 18 12 11 12 4 7 8 72 Summe . 43 38 31 32 15 16 14 189 7. Classification. a) Zu Ende des Schuljahres 1892/93. I. Fortgangsclasse mit Vorzug 4 4 5 2 2 4 3 24 I- , 29' 28 19' 201 10 10 11 127' Zu einer Wiederholungsprüfung zugelassen 2 2 4 2 2 1 13 II. Fortgangsclasse 4 3 1 4 1 — 13 III. „ 3 1 1 1 6 Zu einer Nachtragsprüfung krankheitshalber zugelassen — — 2 2 Ausserordentliche Schüler — — — — — — — — Summe . 421 38 30' 30 ‘ 15 16 14 185' b) Nachtrag vom Schuljahre 1891/92. Wiederholungsprüfungen waren bewilligt . 5 5 3 — — — 13 Entsprochen haben o 5 3 — — — — 13 Nicht entsprochen haben (oder nicht erschienen sind) Nachtragsprüfungen waren bewilligt . . . Entsprochen haben Nicht entsprochen haben .... Nicht erschienen sind Darnach ist das Endergebnis für I. Fortgangsclasse mit Vorzug 2 5 3 3 4 2 4 23 I- „ 31 27' 25' 16 13 12 5 129' II- * 4 5 2 7 — 2 20 III. , 4 — 1 5 Ungeprüft blieben — 0' — — — — — 0‘ Summe . 41 371 31' 26 17 16 9 177» G 1 a s s e Zusammen I. II. 111. IV. V. VI. VII. 8. Geldleistungen der Schüler. Das Schulgeld zu zahlen waren verpflichtet im 1. Semester 39 2G 16 20 5 8 6 120 im 2 Semester 25 26 18 17 7 10 6 109 Zur Hälfte waren befreit im 1. Semester — — — — 1 — — 1 im 2. Semester — — — — 1 — — 1 Ganz befreit waren im 1. Semester . . 8 15 16 12 10 9 8 78 im 2. Semester . . 20 12 14 15 7 6 8 82 Das Schulgeld betrug im ganzen im 1. Semester 5S5 390 240 300 82-5 120 90 1807-5 fl. im 2. Semester 375 390 270 255 112-5 150 90 1642-5 11. Zusammen . 960 780 510 555 195 270 180 3450 fl. Die Aufnahmstaxen betrugen . . . 98-7 10-5 4-2 8-4 8-4 21 132-3 fl. Die Lehrmittelbeiträge betrugen . — — — — — — — — Die Taxen für Zeugnisduplicate betrugen 1 — 2 1 — 1 — 5 fl. Summe . 99-7 10-5 6;2~ 9-4 8-4 1 2 1 137-3~flT 9. Besuch des Unterrichtes in den relativ - obligaten und nichtobligaten Gegenständen. Slovenische Sprache 17 8 14 16 — — — 55 Englische Sprache — — — — 10 15 9 34 Analytische Chemie — — — — 6 1 — 7 Stenographie 11. Gurs .... I. Sem. — — — 0 10 9 1 22 II. Sem. — — — -2 4 6 1 13 Gesang I. Curs I. Sem. 17 12 7 1 — — — 37 II. Sem. 12 9 2 1 — — — 24 10. Stipendien. Anzahl der Stipendien ... 1 im — 1 1 — — 1 2 5 Anzahl der Stipendisten . . . j I. u. II — 1 1 — — 1 2 5 Gesammtbetrag der Stipendien 1 Sem. 100 200 100 200 600 fl.