K Zahresheft Vereines krMischm LÄes-MuMM. Redigirt von Earl Pefchrnann, Custos des krainischen Landes-Museums. Iahresheft des Vereines des kraimschm Nedigirt von L-eL^Ftt«-rrr, Custos des krainischen LandeS-MuseumS. Druck von Ignaz v. Kleinmayr » Fcdor Bamberg. h '.-O - r°N;D> ' - . - ' Vorwort. —- Der seit dem Jahre 1839 bestehende krainische Museal - Verein hat sich zu seinem Endzwecke die Erhaltung und Beförderung des krai- nischen Landesmuseums gesetzt. Seine Wirksamkeit bestand theils in der Unterstützung dieser vaterländischen Anstalt durch jährliche Geldbei¬ träge der Mitglieder, theils in der Sammlung von Materialien, welche auf die Geschichte, Statistik, Technologie und naturwissenschaftliche Durchforschung Krain's Bezug haben. Ueber die in diesen Fächern zu Stande gebrachten Sammlungen und eingegangenen Beiträge wurden jederzeit vom Museums - Kuratorium in der Laibacher Zeitung Berichte erstattet. Doch stellte sich das Bcdürfniß einer umfassenderen wissen¬ schaftlichen Thätigkeit des Vereines bei dem neuen Aufschwünge der Naturwissenschaften in Oesterreich und bei dem aufmunternden Beispiele ähnlicher Gesellschaften stets dringender heraus. Im Jahre 1849 wurden auf A. v. Morlot's Anregung im Laibacher Museum wöchent¬ liche Zusammenkünfte von Freunden der Naturwissenschaften gehalten, sie unterblieben jedoch später leider aus Mangel an Theilnahme. Nach langer Unterbrechung wurden bei der am 13. Juni 1833 stattgehabten Versammlung der Mitglieder des Museal-Vereins monatliche Zusammen¬ künfte zum Zwecke wissenschaftlicher Vorträge und die Herausgabe eines Jahresheftcs beschlossen. Obwohl das Materiale für letzteres nicht eben in reichlichem Maße zufloß, so glaubte man doch mit der Her¬ ausgabe desselben nicht länger zögern zu dürfen, einerseits um den Mitgliedern einen Beweis der Thätigkeit des Vereins in die Hände zu geben, andererseits um das Interesse für die Vereinszwccke auch in fernem Kreisen zu gewinnen. Es ergeht daher mit diesen Blättern an alle jene Männer, welche sich mit der naturwissenschaftlichen Er¬ forschung Krain's beschäftigen, die Bitte, sich an den künftigen Jahres¬ heften mit Beiträgen zu betheiligen. Die Aufnahme der im Jahre 1849 in dem Jllyrischen Blatte erschienenen Berichte über die beiden damaligen Zusammenkünften zum Vorkrag gekommenen Gegenstände in dieses Jahresheft möge sowohl in dem interessanten Materiale als auch in dem mehrscits ausgesprochenen Wunsche, dasjenige, was dort zerstreut vorliegt, gesammelt zu besitzen, ihre Rechtfertigung finden. Laibach den 1. Juli 1836. Carl Peschmann. Einiges über die naturwissenschaftlichen For¬ schungen in Krain. «Die Zeit von Linnv hat für die Naturgeschichte Krain's wenig Erhebliches geliefert. Die Armuth des Landes, der Mangel an Straßen und Verkehrsmitteln, das fremde Idiom der Einwohners waren nicht eben allzu lockende Einladungen für die Naturforscher jener Zeit, um dieses mit dem Schleier des Fabelhaften und Wundervollen bedeckte Ländchen in den Kreis ihrer Untersuchungen zu ziehen. Selbst der weitgereiste geniale Clusius, dem die botanischen Schätze der Alpen von den Pyrenäen bis zu den Karpathen bekannt waren, scheint auf seinen Wanderungen Krain nicht berührt zu haben. M a tt h ioli (geb. l 800, gest, l 870), kaiserl. Leibarzt, einer der gelehrtesten Männer seiner Zeit, herbarisirte an den Grenzen Krain's in der Nähe von Görz und Triest. Allein er beachtete die reiche Flora jener Gegend so wenig, daß er in den Commentassen zu Diosko- rides nur etliche 30 Arten als von ihm dort gefunden anführt. Die ein¬ heimischen Aerzte, falls sie sich berufen fühlten, die Feder znr Verherrlichung Krain's zu ergreifen, thaten es in der Manier der peripethetischen Schule, welche nüchterne Beobachtung und schlichte Darstellung durch maßlose Citatensucht und gelehrte Weitschweifigkeit zu ersetzen sucht. Selbst der als Arzt ausgezeichnete vr. G e r b e tz trägt in seiner l 706 erschienenen Verthei- digungsschrist: „Vinclioso uuiue I^absoensis« diese Gebrechen seiner Zeit zur Schau. Der Chronist Valvasor widmete das dritte und vierte Buch seiner „Ehre des Herzogthums Krain" der Beschreibung des Landes nach den drei Naturreichen, so wie einer ausführlichen Angabe der Natur-Rari- täten desselben. Er betrachtete die Natur durch die Brille des Raritäten¬ sammlers, und wie sein ganzes Werk, so charakterifiren auch diese Bücher eine ermüdende Weitläufigkeit selbst in der Behandlung der geringfügigsten Gegenstände, ein buntes Gemenge von Fabel und Wahrheit, eine mitunter komische Abwechslung von ironischen Bemerkungen über die Unwissenheit Anderer mit dem krassesten Aberglauben des Verfassers. Aber obgleich dieses Werk keinen wissenschaftlichen Werth besitzt, kann es doch dem Na¬ turforscher, der sich in Krain bewegen will, als Fundgrube für sehr schätz- 1 2 bare Notizen dienen, die er sich sonst nnr mit Aufopferung von Zeit und Geld verschaffen könnte. Man findet darin, um Einiges anzuführen, genaue Angaben über die wichtigsten Fundorte von Versteinerungen, Beschreibun¬ gen der vorzüglichsten Grotten, von denen einige schon völlig der Vergessen¬ heit anheinigefallen sind. Ja Manches, was erst das folgende Jahrhnndert an's Tageslicht förderte, war schon dem Chronisten besannt. So z. B. finden wir eine Andeutung des Olms (?rnlou8) im IV. Buche, pass. 397, wo Valvasor erzählt, es habe ihm der Postmeister von Oberlaibach einen vermeintlichen jungen Lindwurm, wie eine Eidechse geformt, welchen das Wasser aus einem Bache in der Nähe des Ortes herausgcworfen hatte, vorgewiesen. Valvasor erklärte ihn als einen Erdwurm, ungeachtet die einfältigen Leute daraus mit Gewalt einen Lindwurm mache» wollten." Im Gegensätze zu Valvasor lernen wir in Steinberg, welcher anno 1738 eine Beschreibung des Zirknizer - Sees herausgab, einen Mann kennen, der die Jrrthümer Valvasor's bekämpft, dessen Ueberschweng- lichkeit auf das bescheidene Maß der Wahrheit zurückführt und den merk¬ würdigen See Jnnerkrain's der Fabeln, welche ihm der Volksglaube an¬ dichtete, völlig entkleidet. Dieses Werk zeichnet sich durch gründliche Beobachtung,. unverdrossenen Sammlerfleiß, genaue Topographie der Ge¬ gend, sowie durch werthvolle Notizen über die dortige Jagd und den Fisch¬ fang aus. Einen erfreulichen Beweis der auf das Praktische gerichteten Thätigkeit eines vaterländische» Gelehrten sehen wir in der 1744 von Florian tschitsch herausgegebenen großen Karte von Krain. Eine neue Aera für die Naturgeschichte des Landes beginnt mit dem Auftreten der Naturforscher ans der Linne'schen Schule. Das Aufblühen der Naturwissenschaften in Oesterreich unter Maria Theresia knüpft sich van Swieten, welcher 1743 als Professor der Medicin an die Wiener Universität berufen und bald darauf zum ersten Leibarzt und Diree- tor des gesammten Medieinalwesens in Oesterreich ernannt wurde. Dieser große Beförderer der Naturwissenschaften ließ seine Unterstützung talent¬ vollen Männern angedeihen, welche er an solche Posten zu stellen wußte, wo sie Ersprießliches für die Wissenschaft leisteten. Durch van S w i e- t e n's Gönnerschaft kamen nach Krain zwei treffliche Naturforscher, deren Namen in der Geschichte der Wissenschaften einen ehrenvollen Platz einneh¬ men, nämlich Scopoli und Hacguet. Da die Verdienste des Erster» um die Naturgeschichte Krain's eben in dem Lande, dessen Erforschung er seine besten Kräfte widmete, beinahe ganz verschollen sind, so glaube ich 3 »ui-einen Act der diesem Manne schuldigen Pietät zu begehen, wenn ich mich in der Schilderung seiner Wirksamkeit weitläufiger ergehe, und ich benütze zu diesem Zwecke theilweise Freyer's biographische Notizen in der Regensburger „Flora", Jahrgang XXIII, Bd. II. Johann Anton S c o- poli war zu Fleimsthal in Südtirol geboren. Sein Vater war Kriegs- Commissarius in trientinischen Diensten. Er besuchte zuerst das Gymnasium zu Trient, dann zu Hall bei Innsbruck. Sodann studirte er Medicin in Innsbruck, wo er auch 1743 die medicinische Doctorwürde erlangte. Später reiste er nach Wien, um sich bei der medicinischen Facultät daselbst prüfen zu lassen, und dadurch die Erlaubnis zu erhalten, in allen österreichischen Ländern practiciren zu dürfen. Unter van Swieten's Präsidium war er auch approbirt und schrieb die Jnaugular-Differtation : »illellioäu« Mn- turum enumoiuncli« 8tirpibu8 ub eo Irucusquo rcporlis stestinutu« 1764, auf welche Schrift Haller in seiner »llibliotüecu botsnicu« (P. II-, pgx. 434) Bezug nimmt: Vir ckiliZen«, ct c/ ui cum nuturu oonsuevit. In plsntis llore oomposito et in gruminibus nos kvro 8ec>uilur. Uluntuin non ckescriptam fiubet, cjuge vickelur Lerintlre esse.« S c o p oli verwendete sich nun bei van Sw i e t e n um ein Phystcat in den österr. Ländern, nm sich und seine Familie erhalten zu können, und bekam die Antwort, das erste erledigte solle ihm zu Theil werden. Dem- ungeachtet konnte ihm van Swieten das damals freie Linz'sche nicht verschaffen, sondern er erhielt ein viel schlechteres in Krain zu Jdria. Schon auf seiner Schifffahrt von Innsbruck nach Wien war er in Lebens¬ gefahr, seine Bücher und andere Sachen wurden größtentheils ein Raub der Fluthen. Zu einem etwelchen Ersätze schenkte ihm Maria Theresia 600 st. Wie elend und traurig seine Lage in Jdria war, erhellet aus seiner Beschreibung: Elende, an die Berge geklebte Hütten der Bergleute, als Salariuni des Arztes das Monopol des Weines, der ihm unbekannte Dialect des Kraiiiers; der Vergwerks-Director, der einen Andern begün¬ stiget hatte, 2000 Personen , denen er unentgeltlich ärztliche Hilfe leisten mußte, waren alles traurige Auspicien; zwei Mal brach dann in seinem Hause Feuer aus, Frau und Sohn starben ihm. Da wandte er sich bitt¬ schriftlich an van Swieten, der ihm jedoch kein anderes Phystcat ver¬ schaffen konnte. Als er selbst deswegen nach Wien reiste, erhielt er eine jährliche Zulage von 400 st. mit dem Auftrage, dafür jungen Leuten, die m den Bergwissenschaften studiren sollten, mineralogische Vorlesungen zu halten. So blieb er denn durch 16 volle Jahre in Jdria und sand für seine 4 gedruckte» Verhältnisse in der Natur Trost und Beruhigung, wie er selbst in der Vorrede zu seiner »kntomoloxis cui niolieu« sich ausspricht: »Lle- more« ostolo semper, nie Xuturue lliestrum non «luflii, «ec! unimi cuusu colei e sci leniencln ninni uin lrislissimus vituo lusliclig.« Er betrieb Bo¬ tanik schon in seiner Vaterstadt, besuchte fleißig die Apotheker, begleitete einen Wurzelgräber aus die Innsbrucker Alpen, sammelte und trocknete Pflanzen und schrieb denselben die Bauchin'schen Namen bei. Er zeichnete die selteneren Pflanzen der Tiroler Alpen selbst, besuchte zu Venedig 1745 mehrere Gärten, darunter auch jene des berühmten Sesler (kl. csrn. ecl. I. pu§. 189). Mit welcher Liebe er der »soienliu smubilis« oblag, schildern am besten seine eigenen Worte in der Vorrede zur »kloru our- niolios« ccl. I.: „8luclii doluniei umore osplu« gum s teneri« unni« non flor, ui ueslunr, Isssilucline«, ventorum impelus, tempeslstum injuria«, non sntrs museoss, non cleniciue plurimu vituo periouls cluin Pension« ex florrisii« rupibus plunturuin siilkorentius, cflursotore«, lubriosin utton- ii« oeulis porscrulubsr. Vom Jahre 1754, als er nach Jdria kam, bis 1760 hatte er besonders den Jdriauer Bezirk, Wippach, die Gegend um Oberlaibach, Laibach, Planina, Zirknitz, Lack, das Saveufer durchforscht und seine Untersuchungen bis Reifniz erstreckt. Auch waren ihm die Schätze des Nuno«, der Crinlouo und 8tor/iee in den Karavanken, die furlanische Ebene nichts unbekannt geblieben. Aus Grundlage dieser botanischen Ercurse erschien 1760 seine »kloru curnioliou«, die er der großen Kaiserin Ma¬ ria Theresia widmete. Er beschrieb darin 756 Phanerogamen und 256 Kryptogamen. In der Aufzählung der Pflanzen beobachtete er das natürlich System, wovon schon vor ihm M o r i s o n , H e rr m a n, Ray, B o e r h a v e, R o g e r ius, Haller, W a ch e n d o rf, ja selbst L i n n v in den Elasten der Pflanzen Proben gegeben hatten. Obwohl er in der Charakteristik der Gattungen größtentheils Linne folgte, so geschah doch dieses nicht aus Autoritätsglauben, den er einen Köhlerglauben nannte, sondern aus Ueberzeugung, und er wich dort, wo er Besseres gefunden zu haben glaubte, von ihm ab. Namentlich in den T'elrusi^numisten, wo ihm die generischen Charaktere zu schwankend und zu wenig bezeichnend erschienen, führte er schärfere Merkmale ein. Die einzelnen Arten führen keine besonderen Speciesnamen, sondern sind, wie in der ersten Ausgabe der Liu nö'schen Speeies pluntururn, durch eine kurze Diagnose charakteri¬ sier worden. Die Beschreibungen der Pflanzen wußte er mit einer ihm eigenthümlichcu Eleganz des Styles zu geben. In die Synonymik nahm 5 er das nach T o u r n e fo r t gebrachte auf. In dieser ersten Auflage finden sich auch die slovenischen Namen der bekannter» Pflanzen. Zu den officinellen fügte er kleine Notizen bei, größtentheils die Resultate seiner ärztlichen Praxis. Doch ungeachtet der vielen Vorzüge, die diese Flora vor ähnlichen Werkender damaligen Zeit hatte, war sie doch höchst mangelhaft. Die Vegetation eines großen Theiles von Krain fehlte darin, namentlich die Flora der Alpen war sehr schwach vertreten, auch ist das Werk durch die vielen Druckfehler entstellt. Ueber diese letzter» finde» wir i» der Hall er¬ sehen Sammlung der „Lpistolne kruclitorum«, Ioni. IV, pux. 316—317, einen Brief, der folgendermaßen lautet: »Ln lloimm nw-mi oisioberrimo vir, qmm perkeotior prodiissot ni lestiimrö gussi'sset ill. van 8>viete», neque prnesiclUs ogruissem ucl tslin oper» naoesssiiis. Ooonsio mibi cleest, non volunt»«, mseoonntem botonios in Mustri» non bsbet, bino post Olusium usqus ml nostim tempoiu nmoenissimi studii cultor nuilus »ppsruit. ü r s m e r us in ^uskii» , eZo in Lurniolm tentnvi qusednm, uterquo iisclein kstis. klurimss tsinen stirpes reperi novis itiueiibus, quuo in Iioo cmtgtoxo non rooonsentur, quem dolio noviter tot erroribus koedntum, oorreotoris mslitis, nut ne^Iixenti». Useo »lisqus ine move- bunt ut novsm »uotum et emendntam molinr eclitionem, si t^po^rg- pbus sdosset, qui eum in se suscipere voluerit. Inter Ims, si quns stirpes optg«, virorum sgpientissime, eus omnes Viennmn wittere non solum non Arsvsbor sed summse mibi §Iorwe cluomn eo viro fumukndi, quem in mistomiois et botnniois rebus prinoipem biurops tot» merito venerstur.« Die zweite Auflage der Flora erschien 1772 in zwei Bänden mit einer Beigabe von 63 Tafeln zwar roher, doch naturgetreuer Abbildungen. Scopoli widmete sie seinem Freunde, dem schweizerischen Naturforscher- Albert Haller. Sie ist viel reichhaltiger und wesentlich verbessert. Die Pflanzen sind nicht mehr nach dem natürlichen, sondern nach dem Sinn«'- Ichen Sexual-Systeme geordnet, und zwar, wie sich der Auetor ausdrückt, aus folgenden Gründen: 1. Wegen der gewaltigen Sprünge, die der Florist bei einer solchen Anordnung zu machen genöthiget ist. 2. Erscheint oft ein einzelnes 6emus als Repräsentant einer ganzen Familie. 3. Waren die meisten Herbare nach dem Sinn v'schen Systeme geordnet. 4, Ist es nicht die Aufgabe des Floristen, neue Claffen zu schaffen, sondern die Pflanzen genau zu beschreiben und die richtig bestimmten unter die entsprechenden Gattungen zu bringen. — Einen reichen Zuwachs an Species lieferten die « im Jahre 1762 durchforschten Wocheiner-Alpen und Oberkrain, dasGörzer Gebiet, vuino, der Karst und die adriatische Kiiste. Der größte Theil Unterkrains, der Schneeberg in Jnuerkrain, sowie das obere Savethal waren von S c o p oli nie betreten worden. So erschienen denn in der neuen Auflage 1281 phanerogainische und 384 kryptogamische Pflanzen beschrieben. Die Synonymik reicht mit Benützung der ihr zu Gebote stehenden Hilfs¬ mittel bis auf Bauhin und ist mit kritischen, Geiste zusammengestellt. Na¬ mentlich hielt S e o p oli die T o u r n e f o r t'schen Gattungen in Ehren. Die medieinischen Notizen wurden in dieser Auflage größtentheils weggelassen. Welch' Aufsehen diese Flora unter den damaligen Botanikern erregte, ist daraus ersichtlich, daß in derselben 124 neue, von Linne nicht gekannte Spceies beschrieben wurden. Bis in die neuesten Zeiten ist dieses vorzüg¬ lichste Werk Scopoli's von allen Floristen gründlich studirt und citirt worden, und gilt als ein elastisches Werk der Lin n e'schen Periode. Welche Achtung ihm seine Zeitgenossen erwiesen, bezeuget die ehrenvolle Auszeich¬ nung , die ihm der berühmte Jaq u i n zudachte, als er den von ihm ent¬ deckten Ilvoseiumus 8oopoliu unter dem den Entdecker ehrenden Gattungs¬ namen 8copolu ournioliou bezeichnet wissen wollte. S e o p oli war jedoch zu bescheiden, diese dargcbrachte Huldigung anzunehmen. Er schreibt über diesen Punkt Folgendes: I. I., pux. 189: ?ro novo genere sub nomine 8eopolue yropo.mil ei. stuccjuinus. Verumlmmn inerit» un s in re ker- duriu non eu esse kuteor, cjuue ine vii is iiiis utinumersre queunt, czuoruin eoünoniinu novis planturum xenerikus (InIn suerunt, ^lii sunt In's Iiono- ribns Ivnze cligniores. Nicht minder thatig war S e o p o li auch in den übrigen Zweigen der Naturgeschichte. Im Jahre 1763 erschien seine »kmtomvloxin curniolies«, worin er 1183 Species beschrieb. Spater erschienen 43 Kupfertafeln mit Abbildungen als Anhang zu diesem Werke. Sein Hang zur Entomologie, sowie seine warme Liebe zur Natur, findet man in der Borrede mit rühren¬ den Worten gezeichnet. Zur Charakteristik des ganzen Werkes mögen fol¬ gende Zeilen, die ihm L inne schrieb, dienen : »I'ost vuriu krustruneu tentunnns tuiulein uooepi luuni entoinoloKium curniolieuin, eunxiue ex kelxio et spucken, sumptikus trium kei n ckuoutormi, uureoruni pro solo lubellurio uckckuoenli; neqne Koo ckoleo, oum ex eu plus vbleotuinenti kuuserim, cpiuin ex oenlmn «luculis. Obstupesoo »st inliniluni lukorein in collitzeiulo, ckeseiil»emlo et ckisponencko, sjuem null»« nlius intellixero ussju-nn potest nisi cpii ipse inunuin lukori uckinovit.« 7 Unter den mineralogischen Schriften Scopol i's hat auf Kram Be¬ zug die 1761 in Venedig erschienene lateinische Abhandlung über das Jdrianer Quecksilber, über das Jdrianer Vitriolsalz (prismatisches Bitter¬ salz nach M o h s), welchen er eine Abhandlung über die Krankheiten der Jdrianer Bergleute hinzufügte. In der ersten finden wir bereits das spater von Schrot ter „Jdrialit" genannte braune Erdharz als pix inontana lriadilis rueli« beschrieben. In den Jahren 1768 — 1772 gab er eine Sammlung von Aufsätzen naturhistorischen, chemischen und öconomischen Inhaltes, unter dem Titel: „^nnus kistorico - naluralis« heraus. Auch in diesem Sammelwerke ist viel Treffliches enthalten. Im ersten Bande ist die Beschreibung seines und des gräflich Thurn'schen ornithologischen Museums. Im zweiten beschreibt er seine Görzer Reise, die er auf Kosten der Görzer'schen Landwirthschaft- Gesellschast unternahm. Er gibt eine Analyse des Karster Bodens, sowie die Beschreibung der Versteinerungen bei Uuöenik. Im vierten Bande ist Einiges über die Bienenzucht, nebst wohlgemeinten Bemerkungen und Rathschlägen über den Ackerbau in Krain. Jin fünften Bande lieferte er die Beschreibung des kroteu« snAuineus, welche die zuerst von L a ur e nti in seiner 8^nop«i8 reptilium 1768 gegebene, sowohl an Genauigkeit als auch an Umfang übertraf. Mit Linno stand Scopoli in freundschaftlichem Verkehr. Er sendete ihm eine Abbildung des I'rotou«. Jener urtheilte darnach, es sei die Larve eine Eidechse. Auch verdankte Linne dem S c o p o lidie Kennt- niß des M« xli« und der Lertüm lnmiligri«, welche beiden in der ersten Ausgabe seines „8Menia naturao« fehlten. Bezüglich des erster» machte er darin die Bemerkung: Eliiein velmuin ine ixuoi nre ngmoscn. Beide sendete ihm S c o P o li aus Krain zu. Mit der Berufung S c o p oli's nach Schemaitz als Professor daselbst hort dessen Wirksamkeit für Krain auf. Nach zehnjährigem Aufenthalte in Ungarn kam er als Professor der Chemie und Botanik nach Pavia, wo er anno 1788 im 66. Lebensjahre starb. Mit vollem Rechte konnte Schlötzer von ihm sagen: „Einen Scopoli gibt es selten, der sich immer in „Dürftigkeit gesetzt und niemals auf die Hilfe des Staates gewartet, um „neue Entdeckungen zu machen." Auch Balthasar Hacquet (geb. 1739, gest. 1816), ein Zeit¬ genosse Scopoli'S, verdankte seine Anstellung als Professor der Anato- 8 »ne, Chirurgie und Hebammenkunst am Laibacher Lyceuni der Göunerschaft van Swieten's. »Mnciuum otio«u«« war der Wahlspruch dieses merk¬ würdigen Mannes. Seine mit geringen Hilfsmitteln unternommenen Reisen stehen als Leistungen eines Einzelnen noch unerreicht da, und lieferten die wichtigsten Aufschlüsse zur Geognoste der Alpen. In seinen Schriften wid¬ mete er der Montanindustrie, dem Ackerbau, den sorialen Verhältnissen die größte Aufmerksamkeit und zog mit seltener Freimüthigkeit gegen die Ge¬ brechen seiner Zeit zu Felde. Sein vorzüglichstes Werk über Krain »Or^o- loKimpIua ckwninlnm« 1778 — 1784, ist bis in die jüngste Zeit fast das ausschließliche Werk über die geognostischen Verhältnisse Krain's. Daran schließen sich minder wichtige Schriften. Mineralogisch-botanische Lustreise vom Berge Terglou in Krain (dessen barometrische Höhenmessung H a c quet der erste gab) zu dem Berg Glöckner in Tirol. 1783. Ferner seinephysikalisch-politische Reise aus den dinarischen, durch die julischen, karnischen, rhätischen in die »arischen Alpen, 1781 und 1782 unternom¬ men. 2. Theil. 1783. Harguet war auch Botaniker und hinterließ ein für seine Zeit reichhaltiges Herbar, welches sich nun im Laibacher Museum befindet. Die Flore ber julischen Alpen entzückt ihn so sehr, daß er aus¬ ruft: „O, wie oft habe ich nicht durch ein Jahr laug als Schäfer da zu sein gewünscht, um Zeit zu haben, diese blumenreichen Gegenden zu allen Zeiten durchgehen zu können, wie viele seltene Pflanzen würde ich nicht noch entdecke», die mir so nie zu Gesichte kommen werden. (Min. botan. Lustreise vom Berge Terglou pnx. 16 ). In den 1782 erschienene» „?Inn- tue nlpinsv ourniolie-w« beschrieb er 12 neue Species mit Beigabe von Kupfertafeln. Die sperifischen Namen der darin vorkommenden Pflanzen sind nach den Namen der Berge, wo er sie zuerst traf, gebildet, z. B.: kerxlovorim«, xolsku, nlxkn u. s. w. Die Mehrzahl dieser Haequet¬ schen Species ging bei später» Forschungen ein. Die 1804— 1808 erschie¬ nene Beschreibung der südwestlichen und östlichen Wenden, Illyrier und Slaven gab einen neuen Beweis seiner Vielseitigkeit und gehört zu den besten ethnographischen Werken. Haequet stand mit den bedeutendsten Gelehrten seiner Zeit in Verbindung. Er war Mitarbeiter der Schriften der Berlin'schen Gesellschaft naturforschender Freunde. Von der Gesellschaft des Ackerbaues und der Künste in Laibach wurde er als beständiger Seeretar ernannt und betheiligte sich an der von derselben 1770 — 1779 heraus¬ gegebenen Sammlung nützlicher Unterrichte mit Aufsätzen zum größten Theile medicinischen und thierarztlichen Inhaltes. 9 Auch Franz Zkav. Wulfen (geb. 1728, gest. 1808), dessen Ver¬ dienste um die Naturgeschichte dieses Nachbarlandes ihm den ehrenden Beinamen des „Haller von Kärnten" erworben, wirkte freilich nur kurze Zeit in Krai». Er kam 1762 aus Görz nach Laibach, wo er am Je¬ suiten - Collegium die Logik und Metaphysik und im Jahre 1763 der erste in Laibach die Newtoniau'sche Physik lehrte. Hier verlegte er sich mit großem Eifer auf die Naturgeschichte. Er fand hier im Collegio unter seinen Mitbrüdern einen knter Josef Er berg, aus der krai- nischen Familie der Freiherren v. Er berg, der sich auch mit Bota¬ nik beschäftigte. Dieser begleitete ihn auf seinen botanischen Ereursen und machte ihn als geborener Laibacher mit den Umgebungen Laibach's bekannt. In den Ferien besuchte Wulfen die krainischen Alpen. Sigismund Graf v. Hohenwarth, später Erzbischof von Wien, der an Wulfen bis zu dessen Tode mit der innigsten Freundschaft hing, war sein Schüler in der Logik und Physik. Als solcher bestieg er mit seinem Vater, der das Gut Perau nahe bei Stein besaß, in der Ge¬ sellschaft Wulfen's die Steiner-Alpen. Scopoli erhielt von Wul¬ fen für die zweite Auflage seiner Flora manchen schätzbaren Beitrag, besonders aus der Umgebung von Eörz und dankte öffentlich dem Ein¬ sender für die gründlichen und musterhaften Beschreibungen. Auch finden sich im fünften Bande der kloru uuslriuou .ssoquin'« und in seinen Collooinnoon auf Krain Bezug habende Beiträge aus der Hand Wulfen's. Der edle Eifer der Freiherren Sigmund und Carl v. Zois in Allem, wo es galt, die Wissenschaft und Vaterlandskunde zu fördern, ist noch zu frisch in Aller Gedächtniß, als daß er einer weitern Ausein¬ andersetzung benöthigte. Die vom Erster» mit große» Kosten zu Stande gebrachte, nun im krainischen Museum aufbewahrte Mineraliensammlung liefert den besten Beweis der vielseitigsten Connerionen, welche er mit den berühmtesten Mineralogen seiner Zeit hatte. Die von ihm nament¬ lich in den Wocheiner Alpen entdeckten Versteinerungen bieten dem Geo- gnosten einen erwünschten Schlüssel zur Lösung mancher schwierigen Fragen über die Struetui Verhältnisse unserer Alpen. Ihm zu Ehren stellte Klapproth den 2oimt auf. Die Verdienste seines Bruders um die krainische Flora werden die Cumprmuln und Viol» Aoisii, beide Bürgerinnen der julischen Alpen, in stets frischem Andenken erhalten. Nicht minder förderlich war der Einfluß, den der gewesene Gym¬ nasial - Präfect Franz Xav. Hladnik (geb. 1773, gest. 1844), zur 10 Förderung der Botanik ausübte. Zu bescheiden, um auf dem Felde der Literatur als botanischer Schriftsteller seine Lorbern zu suchen, hat er durch die Gründung des für die vaterländische Flora bestimmten botani¬ schen Gartens (1810), durch seine Vorträge über Botanik, durch regen Verkehr mit in- »nd ausländischen Botanikern gewirkt. Für die Bota¬ nik scheint er vorzüglich durch Wulfen, wie aus ein Paar Briefen desselben an ihn erhellet, gewonnen worden zu sein. Mit Host, den er zur Zeit des Congresses persönlich kennen lernte, war er in steter Verbindung und lieferte demselben sowohl für seine 8»Iiot-8, als auch für die kloru uustriuos die wichtigsten Beiträge, wofür ihm auch dieser Gelehrte in der Einleitung zur kloru uustriuou, Pom. II. den Dank abstattet. Die von den Ständen Krain's im Jahre 1821 angeregte Idee zur Gründung eines vaterländischen Museums, fand in der Mitwirkung der k. k. Landwirthschaft - Gesellschaft und in den Beiträgen der Vaterlands¬ freunde aus allen Gebiete» der Landeskunde die thatkräftigste Unterstützung, so daß am 4. Oetober 1831 das Landesinuseum eröffnet wurde. Besonders war es die unverdrossene Thätigkeit und umsichtige Leitung des auch als Schriftsteller in den Beiträgen zur Landeskunde Krain's wirkenden Grafen Franz v. Hohenwart, welche zur Gründung dieses vaterländischen Institutes wesentlich beitrugen. Durch die Bemühungen dieser Männer wurden die Naturschätze Krain's auch im Auslande bekannter. Fremde Naturforscher, die ihren Weg durch Krain nahmen, verweilten mitunter längere Zeit daselbst, so der Engländer Humphry Davy, Sieber, Hoppe nud Horn schuh, Graf Caspar Sternberg, Martins, Shiödte, Scho uw, Morlot und mehrere andere. Doch liegt es außer dem Zwecke dieses Aufsatzes, eine detaillirte Zusammenstellung der Beiträge, welche diese Forscher für die Naturgeschichte Krain's lieferten, zu geben. Auch dürften die Entdeckungen Frey er's, Fl e i sch m a n »'s, Kokeil's, Tommasinrs, Biaso- letto's, so wie des für die Wissenschaften zu früh verstorbenen Sigis¬ mund Graf, durch eine genaue Zusammenstellung des von ihnen dießfalis in die verschiedenen naturwissenschaftlichen Zeitschriften, so wie an Koch »nd Reichenbach gelieferten Materiales ihre beste Würdigung erhalten. Ur. Lipp ich hat in seiner Topographie Laibachs 1834, nicht nur die naturhistorischen, sondern auch die Sanitäts - Verhältnisse der Hauptstadt Krain's in gediegener Weise beleuchtet. Die Forschungen Ferdinand 11 Schmidt's im Gebiete der heimischen Entomologie und Conchiliologie wurden von den schönsten Entdeckungen gekrönt. Durch vr. Schmid l's gründliche Untersuchungen der krainischen Grotten hat die in Gruber's Briefen hydrographischen Inhaltes aus Krain 1781 versuchte Beleuchtung derselben einen reichlichen Zuwachs erhalten. Endlich steht auch den meteo¬ rologischen und geognostischen Verhältnissen dieses Landes eine dem jetzigen Standpunkte der Wissenschaft entsprechende Lösung durch die kais. Anstalten für Geologie und Mineralogie bevor. De sch mn nn. Meteorologische Beobachtungen zu Laikach im Jahre 1855. ^Nachfolgende Zusammenstellung der Witterungs - Verhältnisse des vergangenen Jahres gründet sich auf dreimalige tägliche Beobachtungen, welche um 6 Uhr Morgens, 2 Uhr Nachmittags und 10 Uhr Abends an¬ gestellt wurden. Die dazu gebrauchten Instrumente waren: Ein Gefä߬ barometer von Kappe ller in Wien, wie solche bei den Beobachtungs¬ stationen der k. k. Centralanstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus in Anwendung sind, ei» August'schcs Psychrometer von dem nämlichen Mechaniker, ein Ombrometer mit der Meßröhre von K a p p e ller. Das Psychrometer war auf einem gegen Norden gelegenen Gange aufgestellt. Das Auffanggefäß der atmosphärischen Niederschläge befand sich im kleinen Hofe des hiesigen Schulgebäudes. Bei den jedesmaligen Brometerständcn wurden sowohl die Reduction auf 0° Reaumur, als auch die Corrertion wegen des roustanten Fehlers des Instrumentes vorgenommen. Die Be¬ rechnungen des Dunstdruckes geschehen nach den Aug u st'schen Tabellen. 16 Desondere Demerkungen. J ä n n er. Die mittlere Tageswärme erhob sich bloß den 2. und 3. über 0. Den 2. Vormittag tröpfelte es, Bildung von Glatteis. Februar. Die mittlere Tageswärme war unter 0 den 1. — 4., den 16., 19. — 24. In den ersten Tagen des Monats erschienen Schwäne auf dem Laibacher Moraste. M ärz. Die mittlere Tageswärme sank unter 0 den 10. —12., an welchen Tagen der Nordost frischen Schnee brachte. Den 23. und 24. heftige Windstöße von Südwest, den ö. Zug der Kraniche, den 24. erstes Erscheinen der Schwalbe. April. Den 11. um 4^ Uhr Morgens Gewitter aus Nord-Nord-West mit Blitz und Donner, worauf sehr dichter Schneefall eintrat. Den 13. Nachmittag starkes Blitzen im Osten. Den 22. um 2 Uhr fielen einzelne Hagelkörner. Reif in den Nächten des 23., 24. und 23., wodurch die fortgeschrittene Vegetation bedeutenden Schaden litt. Mai. Witterung regnerisch. Häufige Platzregen. Den 9. um 11',^ — 12 Uhr Platzregen mit vereinzelten Hagelkörnern. In den Alpen stets frischer Schneefall. Den 3. Nachmittags zwei Gewitter. Juni. Den 2. um 3 Uhr Nachmittags Gewitter aus Süd - West mit orkanartigem Winde, der später in West und Nord-West umschlug, sehr dichter, jedoch nur ein Paar Seeunden dauernder Hagel. Dauer des Gewitters V« Stunde. Niederschlag während desselben 10.04"^?. Den 30. Blitzen in Süd-Ost. Den 23. trat heftiger Nord-Ost ein, der bis Ende mit dem schönen Wetter herrschte. Sehr schöne heitere Vormittage am 8., 9., 10., 11., 12., 25., 29. und 30. Juli. Gewitter den 2., den 3. Nachmittags und um 11 Uhr Nachts mit einem verheerenden Hagelschlag in Rosenbach, Oberßiska und Dravle. Den 7., den 17. um 11'/§ Vormittags mit orkanartigem Winde aus Süd-West. Die Temperatur sank auf 11"8. In Jnnerkrain war Schauer. Den 11. um 9 Uhr Abends prachtvolles Luftmeteor in der Richtung über dem Scorpion von Süd - Ost gegen Süd - West, in der Form einer leuchtenden Kugel mit Schweif, welche im weitern Ver¬ laufe zu einem Sterne zusammenschmolz. Der durchlaufene Weg betrug etliche 30". Der Himmel war davon hell erleuchtet, selbst die dunkelsten Zimmer wurden davon ganz hell. Der Himmel war heiter, bloß in West und Nord-West schwarz bewölkt. Dieses Meteor 17 wurde im tiefen Unterkrain (Öernembl, Möttling), auch in Croatien (Carlstadt)) gesehen. Starkes Wetterleuchten am 4., 16., 16. und 17. Den 13. erster Cholerafall in der Rosengaffe. August. Im Anfänge heitere, sehr heiße Tage, spater regnerisch. In der zweiten Hälfte schöne Witterung mit häufigen Morgennebeln. Gewitter den 6., den 9. zwei Mal, den 20., den 31. Den 27. Abends heftiges Gewitter in der westliche» Umgebung mit Wolkenbruch bei Billichgratz, so daß die Laibach davon mehrere Tage völlig getrübt war. September. Die erste Hälfte sehr trübe und regnerisch. Vom 11. — 24. schöne Tage. Den 8., 26. und 27. heftiger Nordost. Den 11. Gewitter aus Sud-West, den ganzen Tag mit Unterbrechungen dauernd. O c t o ber. Witterung regnerisch. Gewitter den 8. um 8 Uhr Morgens, den 29. den ganzen Vormittag bei sehr niederem Stande der Wolken aus Süd-Ost. Den 31. Vormittag aus West. Starkes Wetterleuchten den 2., 27. und 28. Den 24. um 4'^ Uhr Morgens Elmsfeuer gegen Süden. Vom 18. — 23. waren bei herrschenden West- und Südwinden sehr schöne Tage, namentlich gehörten die Abende zu den mildesten und angenehmsten des ganzen Jahres. Den 23. letzter Cholerafall. November. Sehr trübe Tage. Die'mittlere Tageswärme sank in den letzten vier Tagen unter 0, worauf heiteres Wetter eintrat. Den ö. Zug der Kraniche. December. Die mittlere Tageswärme erbob sich bloß den 26., 28. und 29. über 0. Den 19. und 20. blies heftiger Ost. Den 7. und 8. wich der Nebel den ganzen Tag nicht. Den 23. fielen Regentropfen mit Graupeln. Bei der strengen Kälte in der Mitte des Monats be¬ gann sich am Ufer der Laibach eine dünne Eiskruste zu bilden. D e s ch m a n n. 2 Wer scheckige /orstrüsselkäfer. 6en8e ^riseo pudvsoens, rostro oum Iflnrsoe ogrinsta, el)tri8 punutulo 5lii'gli8, uldo vkirie^stis. ^^ie Farbe des Käsers ist kohlschwarz, aus der Oberseite wenig, auf der untern mehr dicht grau behaart. Der sich gegen vorn mehr erwei¬ ternde Rüssel ist oberhalb gekielt und dieser Kiel endiget vor den Augen mit einem eingedruckten Punkte. Die ebenfalls schwarzen Fühler sind — wie es bei dieser Familie gewöhnlich ist—am vordern Theile des Rüssels einge¬ lenkt. Der Kopf ist gekörnt-runzelig, zwischen den Augen befindet sich eine kleine, etwas erhabene ovale glatte Stelle, die durch einen länglichen Eindruck in zwei Hälften getheilt wird. Der in der Mitte etwas erweiterte Halsschild ist stark gerunzelt, über den Rucken mit einer erhöhete» Leiste versehen und an der Basis nahe dem Außenrand mit einem grauen mondförmigen Striche geziert. — Die Flügeldecken sind kettenartig gestreift, tief punktirt, an den Seitenrändern von der Schulter an; auf dem obern Theile aber, von der Mitte angefangen, wo sich vier stärkere, von grauen Härchen gebildete runde Flecken in schiefer Richtung befinden, grauscheckig. Zwischen den Streifen sind die Flügeldecken körnig gerunzelt. Ebenso die etwas mehr grau behaarte Unterseite. Die schwarze», mit kolbig erweiterten ungezähn¬ ten Schenkeln versehenen Füße sind wenig behaart, die Tarsen hingegen mit gelblich-grauem Filz gepolstert. Der Käfer ist 4 — 3 Linien lang und — 2 Linien breit und lebt aus der Zwerg-Kiefer (?inu8 mugflus). Ein Eremplar dieses selten scheinenden Alpenbewohners fand ich schon vor acht Jahren auf der Alpe per ^e8erilr, das zweite Exemplar wurde im verflossenen Jahre auf der Alpe cloltzu chivs von meinem Diener und Be¬ gleiter gefunden. Im Ganzen hat der Käfer viele Aehnlichkeit mit U^IoI)iu8 groticu8 Orsllenlml aus Lappland, unterscheidet sich jedoch durch die geringere Größe und Behaarung sowohl, als auch durch die Stellung und Form der Flecken auf den Flügeldecken. Charakteristisch ist für den ll^Ic>fliu8 urvlwu« die cigenthümliche graue Zeichnung auf dem Halsschild, die unserm Käfer gänzlich fehlt. Frrd. I. Schmidt. Ueber das Erscheinen der Purpurmonade, AI«I»»8 r»r«ÄlAi«8n LI»r. in Laibach. den ersten Tagen des Monats August 1883 zeigte sich in der Haus¬ haltung des Herrn Welunscheg, Bürgers in Laibach, plötzlich eine in¬ tensive rothe Färbung an einer aus Weizenmehl bereiteten Mehlspeise (Aoonik), welche einen Nachmittag über zum späteren Genüsse aufbewahrt wurde und zu diesem Zwecke bedeckt gestanden war. Einige Ueberreste davon wurden der, während der damaligen Cholerazeit bestandenen Sanitäts- Commission zur Untersuchung übergeben. In Laibach selbst verbreitete sich die Ansicht, es rühre diese Färbung von der äußern Samenhaut der rothen Fisolen her, mit welchen, nach der Meinung Vieler, in diesem Jahre das Mehl häufig verfälscht wurde. Durch die Güte des Herrn Welunscheg erhielt das hiesige Mu¬ seum erst in der zweiten Hälfte des Mpnats August die letzten trockenen Reste dieser Speise, welche in diesem Zustande durchgehends mit Pfirsich¬ rothen Punkten besäet erschienen. Zugleich erwähnte Herr Welunscheg, er habe zur nämlichen Zeit auch im Innern der Knochen von Hühnern, die er den Mehlwürmern zur Fütterung gab, eine gleiche lebhaft rothe Fär¬ bung wahrgenommen. Ein Blick durch das Mikroskop genügte zur Ueberzeuguug, daß diese Färbung nicht etwa von den Samenhäuten der Fisolen herrühre. Es han¬ delte sich darum, ob es möglich sei, die ursprüngliche lebhafte rothe Fär¬ bung an den trockenen Ueberresten hervorzurufen oder nicht. Durch Be¬ netzung derselben mit Wasser und Aufbewahrung in feuchtem Löschpapier gelang es in zwei Tagen, die prachtvollste purpurrothe Färbung, welche an verschiedenen Punkten der ganzen Masse vertheilt war, hervorzubringen. Unter dem Mikroskope zeigten sich bei einer 420fachen Vergrößerung an den rothen Stellen granulöse Parthien, die einzelnen Körnchen hatten keine Bewegung und waren ziemlich scharf begränzt. Im Wasser lösten sich die¬ selben auf und theilten ihm eine schwache Purpurröthe mit. Bei der Be¬ handlung mit Jodtinktur nahmen die rothen Körnchen eine braungelbe Fär¬ bung an, und ihre Begrenzung wurde noch schärfer. Die Uebertragung 2" 20 dieser Substanz auf andere stärkemehlhältige Nahrungsmittel, als wie auf weißes Semmelbrot, gekochte Kartoffeln, gelang bei Fenchterhalten derselben durch ein Paar Tage vollkommen. Rohe Kartoffelschuitte» waren für die Jnoeulation nicht empfänglich. Gleichzeitig bildete sich sehr reichlich ein Schimmelpilz ^5pkr«illii8 «luunu« IK., dessen Sporen man zwischen den rothen Körnchen und den Stärkemehlkügelchen überall eingebettet durch das Mikroskop wahrnehmen konnte, bis er die rothe Masse völlig überwucherte. Nach einigen Tagen bekam das Ganze eine bläulich - röthliche Färbung, ver¬ blaßte allmällch, bis es in eine übelriechende, zerfließende Masse überging. Die Fortpflanzung dieser Erscheinung aus andere Substanzen von ähnlicher Zusammensetzung gelang durch den ganzen Monat August bis gegen Mitte September, später aber wollte weder die Hervorbringung der prachtvollen rothen Färbung, noch die weitere Jnoeulation derselben gelingen. Es ist unzweifelhaft, daß diesem Phänomen die Purpurmonade Nonu« pincli^iosu Llrr. zu Grunde liegt. Die ganze Entwickelung der Erscheinung und ihr weiterer Verlauf stimmen vollkommen milder von Ehrenberg in den Berichten über die Verhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Berlin, Jahrgang l849, Seite 200, gegebenen Darstellung überein. Je¬ doch auffallend ist es, daß diese Erscheinung an dem Orte, wo sie ur¬ sprünglich auftrat, sich nicht wieder einstellte und auch sonst in Laibach vereinzelt dastand. Wohl soll dieselbe den Landleuten in Krain nicht unbe¬ kannt sein, da auch die Ueberreste des Sterzes (L^unoi) aus Heidenmehl, einer Hauptnahrung des Volkes, die an den Töpfen kleben bleiben, öfters eine intensive rothe Färbung zeigen sollen. Jedenfalls wäre es interessant, auch diese Erscheinungen genau zu eonstatiren und nachzuforschen, ob nicht etwa daran sich alte Sagen oder andere Ueberlteferungen im Munde des Volkes knüpfen. De sch mann. Bericht über die Versammlungen der Freunde der Naturwissenschaften im Laibncher Museum im Jahre 1849. Custos Frey er gab am 17. Juni einige Nachrichten über die Fossilien von Ovsise und koläies bei Kropp, welche Gegend er, ausgefordert vom Herrn M o rlot auf Veranlassung einer sehr inter¬ essante» Notiz vom Herrn Necker (Xmmles <>os soienees nulurelle« XVI. 1829, p. 91), besucht hatte. Südlich nächst ?olmvu an entblößten Waldabhängen bemerkt man unter der Nagelflue, die man in Oberkrain hie und da zu Mühlstei¬ nen verwendet, einen grauen Letten (Tegel), aus welchem man nach dem Schlämmen einen feinen Sand gewinnt, der eine Menge, mit freiem Auge unsichtbarer Foraminiferen enthält, meistens Arten ähnlich wie in dem Tegel der Ziegeleien bei Baden nächst -Wien. Ein grauer Sandstein, der unter der Nagelflue ruhet, enthält vorzüglich eine fossile Xutwu. Nebst diesen wurden noch verschiedene fossile Schnecken und Muscheln, Austern von besonderer Größe, auch ein Bruchstück einer Taschenkrebsscheere und mehrere Korallen, denen zu Oberburg in Steier¬ mark ähnlich, erbeutet. — Am 22. Juni zeigte Herr F. Schmidt ein den, Mnseuni verehrtes Stück Kalkstein, welches er aus einer Fel¬ senspalte am Fuße des Großkahlenberges bei Natzing abgelöst hat, mit an- und überstnterten Landschnecken (der Form nach Helix plunotipiru 1mm.), die in Krain überall, wo Kalk vorkommt, lebend gefunden werden, und bei trockener Witterung und am Tage sich gerne in den Spalten des Gesteins aufhalten. Er besprach in Kürze die Bildung des Kalkfinters, dann die Art und Weise, wie die Schneckenschalen mit Kalkspathkrystallen ausgefüllt und übersintert werden. Nebstbei legte er den Anwesenden auch ein großes Eremplar Kalktnf mit Blatt- und andern Abdrücken vor, der sich bei Schalkendorf am Vel- deser See in einer bedeutenden Mächtigkeit findet. — Am 29. Juni 22 zeigte Herr Custos Fr eher mehrere fossile Muscheln vor. Sin großes Exemplar im Querdurchschuitte, welches in einem Ouadratsteine von Podpeo an der Laibach enthalten ist, welches Stuck aus dem Stadt- pstaster ausgehoben und vom Herrn Maurermeister Do braue dem Museum verehrt wurde; dann eine Venusmuschel, denen von kolsius ähnlich, im Durchschnitte herzförmig, aus dem Steinbruche von v' Vvr- euok zu St. Veit, nächst Sittich, die Herr Frey er zu Pfingsten daselbst geholt hat; bei welcher Gelegenheit er zur Kenntniß eines neuen I'iotou«-Fundortes gelangte, nämlich am Ursprünge des Muhl¬ baches zu St. Paul, nächst St. Veit, wo voriges Jahr zwei Stücke in einem eniporguellendcn Wiesentümpel gefangen wurden, die jedoch dem Museum nicht zugekommen find. — Herr Hauptmann Watzel zeigte eine Parthie letztlich erwähnter fossile Früchte, Holz- und Blattabdrücke vom Saalberge in Stein, welche er an Herrn Professor Unger nach Graz zur Bestimmung senden wird — Zum Schlüsse überreichte Herr Carl De sch man n mehrere Exemplare einer zuerst vom Herrn vr. Dolin er bei Adelsberg entdeckten, Krain eigenthümlichen Pflanze, vom Herrn Hofrath Koch lloleoolmri« ourniolics genannt, neuerlich vom Herrn De sch mann in Laibach's Nähe, im Moorgrunde des Waldes hinter Oberschischka, bei Kosses entdeckt. — Am 6. Juli wurde eine noch unbeschriebene gelbblühende Ociontite« vorgezeigt, welche Herr Fr eher am 20. August 1836 auf der halben Höhe des Nanosberges ob Präwald am Fußsteige im Walde gefunden hat. Sie ähnelt der OstonliU8 liniloiiu Imm., und ist jene Pflanze, welche Hacquet bei Bribir im Küstenlande als LIsoria (?) gesammelt hat. Darauf folgte eine seltene Pflanze zur Ansicht, Namens kreyeru Lmsnlettmnu LIeiss., welche Herr Apotheker Bia sole tto 1829 zuerst auf der Höhe des Velebiv - Berges in Dalmatien entdeckt hat, auf welcher Stelle dann die St. Franeescokirche neu erbaut worden ist. Diese Pflanze wurde lange verkannt und mit andern Arten verwechselt, und es ist erst vor ein Paar Jahren gelungen, sie auch an andern Orten Dalmatien's wieder zu finden. — Am 13. Juli brachte Herr Hauptmann Watzel fossile tropische Früchte zur Ansicht, die er am Saalberge, nächst dem Franriskauer - Kloster in Stein, mittelst Pulversprengung zu Tage förderte, und Herr Fr eher zeigte eine von ihm verflossenen Herbst in der Grotte zu Großlaschitz entdeckte sehr kleine Schnecke von Mohnsamengröße, nebst der getreuen zweiunddreißig Mal vergrößer- 23 te» Abbildung, vom Herrn Ferd. Schmidt kupg ssre^eri genannt, welche er bereits im „Jllyrischen Blatte" genau beschrieben hat. — Am 20. Juli entwarf Herr Schmidt in Kürze ein naturgetreues Bild der von ihm in verflossener Woche besuchten Alpe Vollen plnnins, die sich ober der Kirche St. Primus, in nordöstlicher Richtung von Laibach, in der Nahe der Stadt Stein befindet, gleich allen krainischen Alpen, Kalk zur Unterlage hat, und an der höchsten Stelle beiläufig 8000 Fuß über der Meeresflache mißt. Es fällt auf, daß die auf dem Plateau streckenweise wachsende Fichte (?inu« picwn) beinahe durchgehends mit abgedorrtem Gipfel vorkommt, somit ein Leiden verräth, während der größtentheils mit einer mehr oder weniger dicken Erdschichte bedeckte Boden eine üppige Grasfläche darbietet, die höheren Punkte aber von dem so eben in vollster Blüthe prangenden Alpenröslein verziert und mit Krummholzkiefern bewachsen sind. Schmidt macht von drei auf den Alpen befindlichen Schneegrotten Erwähnung, die mit ihrem Schnee- vorrathe den Aelplern das der Alpe fehlende Wasser ersetzen. Zwei davon, die wegen dem weniger beschwerlichen Zugänge am meisten be¬ nützt werden, befinden sich an dem höheren Theile der Alpe oder den Alpenhüttcn in nordwestlicher Richtung... die dritte, mit einer beinahe senkrechten Abtiefung, so ziemlich im Mittelpunkte der Alpe, wird aber, wegen des ebenso mühevollen als gefährlichen Zuganges, bloß in der größten Wassernoth und nach Erschöpfung der beiden ersteren benützt. Außer diesen fehlt es nicht an Felsklüften und Grotten, wovon eine der letzteren in dem nördlichen bewaldeten Theile der Alpe ziemlich ge¬ räumig ist, und gewöhnlich den Schafen zum Unterstände während der Mittagszeit dient, doch außer einer Menge von Fliegen, dann dem in allen Grotten sich versteckenden Wegedornspanner, I^nrentin cssimotntn, keine lebenden Wesen beherbergt, und nur einige wenige übersinterte Stellen dem Besucher zeigt. — In einer der besagten ersten, unter dem Namen Vetoinwn bekannten Schneegrotte fand Schmidt knapp an dem Schnee unter bemoostem Gestein einige Eremplare der bis jetzt in Krain noch nicht gefundene» iXelrrin 8loiilrü, ein Käfer, den wir bis jetzt bloß aus Tirol erhielte». Bei genauer Besichtigung und Prüfung mit¬ telst des Mikroskopes machte der Finder in Gesellschaft des Herrn Eu- stos Frey er die höchst überraschende Entdeckung, daß die dem freien Auge als Borstenbüschel auf den Flügeldecken des Käfers erscheinenden Erhöhungen keineswegs Borsten oder Schuppen, sondern ein Schmarotzer- 24 gewächs sind, wovon jedes einzelne, vollkommen ausgebildete Pflanz, chen, die einer Krebsscheere sehr ähnliche Form hat, mit dem Unter¬ schiede, daß an der Stelle des beweglichen Zangengliedes ein bedeutend dicker, stumpfer Theil von dunkelbrauner Färbung zehn bis zwölf Mal überragende, gegliederte, einem Phryganeen - Fühler nicht unähnliche, viel lichter gefärbte Verlängerung hat, die sich gewöhnlich nach Innen neigt. Da jedoch diese einzelnen, an dem Körper des Thieres fest an¬ sitzenden Pflänzchen in Mehrzahl beisammen stehen, so verschlingen sich diese vielfädigen Verlängerungen und bilden einen Moosgrund, aus dessen Fruchtkapseln an der Seite haarförmige Pflanzen herauswachscn. — Am 27. Juli legte Herr F. Schmidt Muschelstcinkerne aus dem Mergel von Theinitz vor. — Herr Lahn, Ingenieur am Bahnhofe, hatte Nerineen in einem grauen, völkischen Gesteine aus dem neuen Steinbruche bei Svnnegg, unweit Laibach, eingesendet. Dieselben wur¬ den vorgezeigt. — Herr Custos Frey er theilie eine kurze Anleitung zum Sammeln, Präpariren und Versenden von Naturalien mit. — In der Versammlung am 3. August brachte Herr F. Schmidt drei Local- abändcrungen der llolix l^cuovronu Xiotzler nebst der Stammform zur Vorlage, die sich insgesammt durch ihre dunkelrothbranne Färbung aus¬ zeichnen. Die kleinste der zur Ansicht gebrachten Schnecken, eine Local- abändernng der llolix K,euco2onu XivAlor, die außer der dunklen Fär¬ bung und dem beschränkteren Ausmaße, denn sie ist kaum 2 Linien hoch und dritthalb Linien breit, sich von der Stammform in nichts unterscheidet, wurde vom Herrn Schmidt in den Steiner Hochgebirgen auf der Ko- shutna-Alpe erst kürzlich unter locker liegenden Steinen gefunden. Die zweite, ebenfalls dunkel gefärbte, jedoch von der Helix Iwooo^onu vsr. Ovi'ron«!« Ko88nme8-ilnr, durch eine plattere Form abweichende Schnecke, wurde auf der Alpe volku pluninu, oder St. Primas gefunden. Die dritte der Helix oireiiiuls, in der Form sehr nahe stehende, doch mehr der Studerffchen Helix inonlunu sich nähernde, von dieser jedoch durch die mehr oder weniger rothbraune Färbung auffallend unterschie¬ dene Schnecke, die Herr Schmidt als Localvarietät der klolix inonlunu 8tuclor bezeichnet, wurde auf dem Pokovscheberge, auf den Kreutzer¬ alpen, in einem Fichtenwalde unter Holz und Steinen in einigen we¬ nigen Eremplaren gefunden, und scheint überhaupt in geringerer Anzahl zu eristiren. Nebst diesen, der Provinz Krain angehörigen Schnecken, zeigte Herr Schmidt eine ihm von dem als umsichtigen Obstbaum- 25 züchter bekannten, allgemein geachteten Herr» Pfarrer Musina z» Vragna in Istrien gesandte Elaustlienart, die zwischen der 61i>u«ilin Onl- mslina, Pnrlscli und der LInusiiin Rnnsrnna, Aioxlor, als Verbindungs¬ art einzureihen ist. Herr Schmidt brachte diese zierliche, bläulich- weiße, in der Größe sehr verschiedene Schließmundschnecke, deren Mund- theile der 6I»u«ili« Mcsrsnr» vnr. 8lono8lonin kor-smsessker am nächsten kommen, unter dem Namen Olsudlin Sloio^tmnri vsr. l«Irii>nn zur An¬ sicht, und machte beim Vergleiche mit der zur Vorlage gebrachten klsum'Im Nsosrnnn und Olsusiliu Oninmlinn auf die Unterschiede auf¬ merksam, die darin bestehen, daß die Jstrianer Schnecke erstens bedeu¬ tend kleiner ist ; zweitens zeigt sich von der bei den benannten zwei dal¬ matinischen Claustlien an dem untern Theile des Schließmundknöchel- chcns herabgehenden stark ausgebildeten Leiste in der Mündung der Jstrianer Schnecke eine kaum bemerkbare Spur, während die Leiste oder der Kiel an der Spindelfalte gegen die Dalmatiner viel auffallen¬ der hervortritt, und somit durch diese beiden zwar etwas schwachen Merk¬ male und ihre mindere Größe einen standhaften Anhaltspunkt zur Unter¬ scheidung darbieten.' — Nebst diesen brachte Herr Schmidt einen neuen, »och unbeschriebenen Schmetterling aus der Abtheilung der Kleinschmet¬ terlinge, zur Familie der Depressarien gehörig, zur Ansicht, und lieferte zugleich die nachfolgende Beschreibung des von dem verdienstvollen Mi- rrolepidopterologen Herrn Mann ihm zu Ehren benannten Schmetter- linges in allen Ständen. f>epie««uri» 8vlimickleIIbonurs und sind, so weit ich die Alten derselben kenne, „eine wunderschöne neue SpeeieS, welche ich 8iz>bonura 8obinicktii nennen „und so charaktcrisircn will:" „8ipbonura 8ebmicktii, aoneo violavea, zrunotata, anleunis oigris, „abckominis sogmentis omnibus basi ckuplici Serie ziuncloruin impires- ,,sis selulosisgue, zirinio tubo, religuis margine auratis, terebia vix „exserka, alis li^alinis, bemoribus zrostieis inlr» azrieem clenkalis/' S. Das 1'/, bis 3 Linien lange und '/, Linie breite Thierchen ist bläu¬ lich metallisch glänzend, der ganze Körper pnnktirt, die Fühler sind schwarz, sämmtliche Hinterleibsringe sind v n der Wurzel aus mit einer doppelten Reihe eingedrückter Punkte versehen, tief eingcschnitten und mit ganz feinen Borsten besetzt» Der erste Hinterleibsabschnitt ist ganz, die übrigen bloß am Rande grün goldglänzend. Der gelbe Legebohrcr ist aus der pechbrauncn Scheide nur wenig vorragend, die Flügel sind durchsichtig, die blau metallisch schimmernden Schenkel der Hinterfüße sind unterhalb gezähnt, die Schienen sind zum Theil, die Füße ganz gelb. Das Männchen ist nm die Hälfte kleiner als das weib¬ liche Thierchen. 32 ben und zu Ehren des als Botaniker und Entomologen rühmlich bekannten Krainers, Herrn Friedrich K o k a il, benannt wurde. Die Raupe dieses Schmetterlinges lebt gleich den unter 1 — 3 verzeichneten Hyme- nopteren-Gattungen, von der Substanz des Gallapfels bis zur vollen Ausbil¬ dung, und verpuppt sich in denselben. Vor der Entwicklung des Schmet¬ terlinges drangt sich die Puppe zur Halste aus dem Gallapfel heraus und laßt bald darauf den hübschen Schmetterling entschlüpfen. Herr Schmidt hat diesen Wickler, der an mehreren Orten einzeln gefangen wird, auch bereits aus hierländigen Galläpfeln erzogen. Am 14. September legte Herr Schmidt sehr gelungene, von dem hochwürdigen Herrn Johann Puchar, Caplan zu Veldes, mittelst der Lumeru vbseurs auf Glasplatten firirte Bilder vor. — Am 21. Septem¬ ber setzte Herr Professor P e tru z zi seinen Vortrag über Hagelwetter fort und am 3. October schloß er denselben. Herr Custos Frey er besprach den neuerlichen Proteenfang in der Poikgrvtte unter Kleinhäusel zu Planina- Es wurden nämlich am 13. August 1849, da der niedere Wafferstand tieferen Eintritt gestattete, sieben Stückgoldgelbgefleckte H^pOLlcllion eiirysosliclu« Freyer (H. xunllio«- liolu« Fitzinger) von gelblichweißröthlicher Farbe (fleischfarb) gefangen, wovon Herr Ferdinand Schmidt vier Stück erhalten hat. Von der Tageslichte wird die blasse Farbe geändert: sie wird schwärzlich, auch veil¬ chenblau, mit Beibehaltung der gelben Flecke, wodurch selbe deutlicher ver¬ treten, als wenn Goldflimmer auf dunklem Grunde aufgelegt wäre. Dieser Farbenwechsel gab Veranlassung zur Benennung Proteus. Dieß ist au den Sitticher und Dürrenkrainer Proteen noch nicht beobachtet worden, obwohl sie stets dem Tageslichte ausgesetzt waren. Oken nennt dieses Reptil Olm und bildete den Namen aus dem Worte Molch; indem er Man die Stelle des ch gesetzt hat, mit Hinweglassung des Hauchlautes. Ein Zwiegespräch mit Herrn vr. Voigt, die Ermittlung der Hei¬ mat der unterirdisch lebenden Olme betreffend, gab voriges Jahr Veran¬ lassung zur Mittheilung eines vom Herrn Du. Voigt erdachten Projectes, mit Benützung der Höhlenranme eine Eisenbahn von Oberlaibach nach Triest und Fiume zu leiten. Herr Lr. G. A. Voigt hat diese Idee erstlich im Laibacher „Jllyrischen Blatte", und dann wiederholt in der Leipziger „Jllustrirteu Zeitung" vom 22. September 1849, Kr. 323, aus¬ führlich besprochen. Die unterirdisch verschwindenden Gewässer scheint er nicht näher zu kennen oder untersucht zu haben. 33 Die Gewässer haben ihren Abzügen durch enge Spalten und Klüfte, durch allerlei Hemmungen in Mäandrinen- oder Serpentinen - Windungen den Weg gebahnt, der hie und da der Art beengt ist, daß das durch Regen¬ güsse vermehrte Wasser im Abflüsse gehemmt, längere Zeit anhaltende Überschwemmungen des Unzthales verursacht, zugleich das Bestehen des Zirknitzer Sees bedingend; daher jeder zu anderen Zwecken beuöthigte Raum durch Abnahme des hindernden Ge¬ steines bewerkstelliget werden müßte. Wer sich die Kennt- niß eines beengten unterirdischen Flußbettes verschaffen will, der besuche den kotisleuveo bei Strug in Dürrenkrain, oder den von Valvasor er¬ wähnten unterirdischen See an der Neuring bei Ruckenstein, die verschie¬ denen Ponikve am Karste u. s. w.; er wird sich, wie Herr F reyer, von den Hemmnissen, welche den Wässern entgegen treten, eine genügende Vorstellung zu machen im Stande sein. Der Laibachfluß in Werd zu Oberlaibach kommt zu Tage unter einer Felsenwand ohne sichtbare Oeffnung, ohne irgend einen anderen bekannten Zugangin sein unheimliches Gebiet zu gestatten. Ausgleiche Weise erscheint das klare Zirknitzer Seewasser im Mühlthale nächst Planina, Mühlen treibend, welches sich mit der aus der Höhle unter Kleinhäusel in Planina hinaus- strömendeu Poik unter der Haasbergerbrücke vereiniget und dann Unzfluß genannt wird, dessen Wasser durch das Gerölle unsichtbar, wohl aber hie und da hörbar durch dort genannte besisve unterirdisch verschwindend abge¬ setzt wird. Ebenso entspringen, ohne sichtbare Mündung, nächst Jdria der wilde See und knapp am Felsen des Users der Jdriza, die zu Rotea mühlen¬ treibenden Gewässer, muthmaßlich aus dem Wippacher Gebiete stammend, dann der Globotschetzbach bei Sagratz an der Gurk im Seisenberger Bezirke rr. Herr Clemens Janscha, Theolog, hat sehr interessante Fossilien während der Ferialzeit gesammelt und legte vor: von: Aßlinger Geräuthe in Oberkrain, aus grauem Schiefer ausgelöste Stücke vom Stiele und den Aesten fossiler Strahlthiere aus der Classe der Krinoiden, den ^pioeri- nites inespilikormi« Miller, und Lncn inites monililorim« ähnlich. Fer¬ ner von Urusos nächst Aßling in Oberkrain schwärzlichgrauer Kalkstein mit Stielgliedern des ^pioerinites rosuceus S chl o t h e im, — und verehrte sämmtliche Stücke dem Museum. Ebenso interessant waren Conchylien mit Farbenzeichnnng einer nach den vorhandenen Behelfen unbestimmbaren Art, indem die darauf bezüg¬ lichen Werke unfern Bibliotheken mangeln. Dieselben sind in ockergelbem, 3 34 verhärtetem Mergel enthalten, welche Herr Robic Simon, Theolog, nächst dem Brückenköpfe nm Rnkouschiznbnche, hinter Görtschnch, in der Ferinlzeit nufgefunden, vorgezeigt und dem vaterländischen Museum ge¬ widmet hat. Einige vom Herr» Alerander Fischer zur Ansicht gebrachte, an Eichenbkättern angesponnene, eirunde, kleine Tönnchen oder Coeons von brauner Farbe beherbergen die von den Eichenblättern sich nährende Raupe der HoloroKonon Tesluckinunn Hübner. Die Raupe bleibt in diesem Tönnchen bis zum Frühjahre unverwandelt, und geht sodann in den Pup- penzustand über und der gelbbraune Schmetterling erscheint im Monate Mai, oder auch erst im Juni. Herr Ferdinand Schmidt theilte Einiges aus einem vom Herrn Kollar, Custos am k. k. Hofnaturalien-Cabinette in Wien, an ihn ge¬ richteten Schreiben mit; Herr Kollar und vr. R e d t e n b a cher bestä¬ tigen die sonderbaren am 20. Juli besprochenen Körperchen an den Flügel¬ decken der iVobrin 8tonrii als eine Pilzbildung, ohne die Art des Pilzes im vertrockneten Zustande näher bestimmen zu können, mit den Worten : „Sie haben in den wissenschaftlichen Mittheilungen beiläufig dieselbe Ansicht „ausgesprochen. Die erwähnten Berichte sind ein Zeichen des wissenschaft¬ lichen Strebens Ihrer Landsleute und werden gewiß bei Jedem, dem es .,um Förderung der Wissenschaften und um Belehrung des Volkes ernstlich „zu thun ist, den erfreulichen Anklang finden." — Die neulich vorgezeigte Lpüippi^oim nrnutn Schmidt hat sich als eine neue, bisher noch unbe¬ schriebene Art bestätiget und bildet eine schätzbare Bereicherung für die Ordnung der Orlüoptorn. Die in der Lucgger lebende ?lwlnnxc>p«i.<; cn- vicoln Kollar ist von demselben auch in dem Schelmloche bei Soß un¬ weit Vaden gefunden worden. Herr Cajetan Dittl, Studierender, überreichte für das Museum ein altes, flaches, dreieckiges Pulverhorn mit Federklappe, von Eisenblech, mit Spuren einstmaligen Lederüberzuges, aufgefunden in der Ruine Wal¬ lenburg bei Radmanusdorf. Am 12. October sprach Herr Professor P e t r u z z i über die Eis¬ grotten in Krain und versuchte eine Erklärung dieser Erscheinung nach dem jetzigen Standpunkte der Physik zu geben. Es ist bekannt, daß die Tem¬ peratur der Atmosphäre nur sehr langsam (in 26 Tagen 6 Fuß tief) in die Erde eindringt. Nach diesem Verhältnisse würde eine Temperatur unter dem Nullpunkt, wenn sie an der Oberfläche der Erde im December eintrat, 35 in einer Tiefe von 6 Klaftern erst im April das daselbst befindliche Wasser in Eis verwandel»; und gesetzt, daß darauf der Schnee an der Oberfläche im März schmölze, so mußte in der angenommenen Tiefe daS im April gebildete Eis erst im Juli zerrinnen. Daraus folgt aber nicht, daß diese Temperatur-Veränderlichkeit im Innern der Erde in's Unbestimmte fortschreite. Im Gegentheil, so wie in der Atmosphäre die Veränderlichkeit der Temperatur eine be¬ stimmte Grenze hat (nach Euler 24.VV0 Fuß), so ist auch unter der Erde eine solche Grenze (nach Quetelet 12 Klafter für das mittlere Europa), unter welcher die Temperatur des Bodens zu jeder Jahreszeit beständig bleibt. Diese unveränderliche Temperatur ist immer die mit- lere des Ortes, nur mit dem Unterschiede, daß sie gegen die Pole um 1 — 3' höher, gegen den Aegnator hingegen um eben so viel tiefer, als die mittlere Temperatur der Atmosphäre, gefunden wird. Daß unter dieser Grenze keine Eisbildung Statt finden kann, leuchtet von selbst ei», und die zahlreichen Höhlen Krain's, die von unterirdischen Gewässern durchströmt werden, bestätigen diesen Satz. Mein es gibt einige Localumstände, welche in der Region der bestän¬ digen Temperatur einen periodischen oder auch immerwährenden Winter bedingen können. Diese Umstände sind: 1. eine hohe Lage übep der Meeresfläche; 2. eine bedeutende Abtiefung im Innern des Gebirges; 3. Abwesenheit alles Luftzuges; 4. Schutz gegen warme und feuchte Winde - — daher die Oeffnung gegen Norden und Osten. Bei Festhaltung der oben erwähnten Grundsätze und gleichzeitiger Berücksichtigung der zuletzt angeführten Umstände, kann inan bei Unter¬ suchung einer Grotte, schon nach ihrer Lage und sonstigen Verhältnissen gleich bestimmen, erstlich: ob Eisbildung darin möglich; dann, ob das Eis periodisch oder ünmerwährenv sei; endlich, um welche Zeit das Eis sich bilden, und um welche es schmelzem müsse. Doch bevor man zur Anwendung dieser Grundsätze auf unsere Eis¬ grotten schreitet, verdient noch der Satz beachtet zu werden, daß das befiändige Eis nicht etwa einer niederen mittleren Jahres-Temperatur, sondern vielmehr der überwiegenden mittleren Wintertempcratur über die mittlere Temperatur des Sommers seine Beharrlichkeit verdankt, das heißt: es wird im Winter mehr Eis erzeugt, als der Sommer zu schmelzen vermag. 3* 36 1. Die Eisgrotte zu Groß-Liplein im Nord-Ost von Auersberg, von dem es nur '2 Meile entfernt ist, liegt um Abhänge des Berges Podlome, im Walde Osterg. Die Oeffnung ist gegen Nord-Ost. Der erste, nicht Uber 8 Klafter lange, mäßig abwärts geneigte, nach We¬ sten gerichtete Gang führt zu einer weiten, hohen Halle; von dort zieht ein zweiter Gang von Süd - West nach Nord - West aufwärts in einer Längenerstreckung von etwa 13 Klaftern. Diese zwei Gänge bilden einen doppelten Winkel von 120" nach dem Horizont und dem Zenith. Der zweite Gang endet in ein Seitenloch ohne Ausgang. Die größte Tiefe unter der Erdoberfläche beträgt nicht viel über 10 Klafter und befindet sich demnach in der Region der veränderlichen Temperatur. Der Schluß, den man aus diesen wenigen Thatsachen ziehen darf, stimmt mit der Aussage der Anwohner und mit H a e g u e t's Beobachtungen vollkommen überein. Die Eisbildung findet nur in der mittleren Halle und einer kleinen Strecke in dem zweiten Gange Statt, so weit nämlich das Wasser von der Decke abtröpfelt. Das Eis ist nur periodisch' es dauert von der Mitte des Winters bis zum Anfänge des Sommers. Die Pe- riodicität des Eises leuchtet ferner aus einem anderen Umstande ein, nämlich aus der dort verkommenden eigenthümlichen Tropfsteinbildung. Die Wände und der unebene Felsengrund find mit mergeligem Kalk- sinter überrindet. Diese Rinde besteht aus mehreren gleichmäßig dicken, von einander deutlich abgesonderten Schichten. An einem dort abgebro¬ chenen (14 Millimötres dicken) Stricke lassen sich deutlich 1 l Schichten zählen. Diese bloße Betrachtung lehret, daß nach dem Absätze der ein¬ zelnen Schichten ein Stillstand für die Sinterbildung eintrat, während dessen die gebildete Schichte fest wurde, worauf sich dann eine neue Schichte absetzte. Die Dünnheit der Schichten läßt vermuthen, daß die Periode der Tropfsteinbildung sehr kurz war. Der kurze Raum dieses Blattes gestattet nicht, die mannigfaltigen Arten von Tropfstein, die Sprudelsteine u. s. w., die man in dieser Grotte, wo Stein- und Eis¬ gebilde periodisch mit einander abwechseln, ausführlich zu beschreiben. Am 19. October wurde von Herrn Schmidt als Einleitung zur Bekanntmachung von zwei neuen in Krain aufgefundenen Spinnenarten die Eintheilung der Spinnen besprochen und bemerkt, daß die K o ch'sche Eintheilung der Spinnen in zehn Hauptfamilien, die abermals nach dem Stande der Augen in mehrere Unterabtheilungen zerfallen, sich vorzüg¬ lich auf die von diesen mitunter schön gefärbten und mit zierlichen Zeich- 37 mmgen versehenen Thierchen verschiedenartig angcfertigten Gespiunste sowohl, als auch auf die Fangmethode, oder die Art und Weise, wie sie sich ihre Nahrung, die hauptsächlich in Jnseeten besteht, zu verschaf¬ fen beflisse» sind, stütze. Herr Schmidt empfahl bei dieser Gelegen¬ heit als besondere Behelfe zum Studium der Spinnen die „Arachniden" von Or. C. W. Hahn, fortgesetzt E. L. Koch, königlich-bairischen Kreisforstrath in Regensburg, mit trefflichen Abbildungen nach der Na¬ tur, und überzeugte die Anwesenden von dem Gesagten durch die Vor¬ lage einiger Hefte der meisterhaften Abbildungen von Or. C. W. Hahn's und C. L. K o ch's Arachniden. Hierauf zeigte Herr Schmidt eine Zellenspinnenart, aus der Gegend von Wippach, in mehreren Eremplaren, sowohl getrocknet, als auch in Weingeist aufbewahrt, die er für neu erkannt hat, und bezeich¬ net diese in der nachfolgenden Beschreibung, der fünf gelben Punkte wegen, die sich auf ihrem Hinterleibe befinden, als: I)iu««u« (jningue- xuttutu« (die fünftropfige Zellenspinne, i'wiwno - poxuNi siugk.) Der Körper dieser Spinne, deren Weibchen acht Linien und dar¬ über lang werden, wahrend die Männchen stets kleiner bleiben, ist schwarzbraun, besonders der mit schwarzen Haaren sammetartig dicht belegte Hinterleib; der glatte, glanzende Dorderkörper ist bedeutend lichter gefärbt, eben so die mit langen schwarze» Haaren bekleideten Füße, die bei dem Weibchen eine rothbraune, bei dem Männchen aber eine braungelbe Farbe haben. Die acht Augen stehen, zu vier in einer Reihe, in zwei Reihen, etwas Weniges gegen Außen gekehrt, an dem Vordertheil des Körpers. Die behaarten Fühl- und Gangfüße sind ziemlich stark- Schienen und Tarsen etwas lichter gefärbt. Der schwarz- braune Hinterleib ist mit fünf schwefelgelben runden Flecken geziert, wovon zwei nahe der Basis in gleicher Entfernung von einander, das zweite Fleckenpaar unter der Mitte des Hinterleibes, der einzelne fünfte Flecken aber nahe dem After sich befindet und diese Zellenspinne sogleich kenntlich macht. Der Aufenthalt dieser Spinne ist unter Steinen, an deren unte¬ rem Theile sie sich ein silberweißes, dichtes Gewebe anfertiget und darin lebt. Gefunden wurde diese hübsche neue Art schon vor einigen Jahren in der Gegend von Wippach bei Oberfeld in einem kleinen Eichenwäld¬ chen. Sie ist außer dieser Gegend noch nirgends gefunden worden und scheint ein warmes Klima zu lieben. Herr Schmidt hat die in 38 Weingeist aufbewahrten Eremplare von Drsssu« quinkMxuliutus dem Museum als Geschenk übergeben. Die zweite Spinne, ihrer Gestalt nach zu den Phalangien in die zehnte Familie gehörig, ist besonders ausgezeichnet durch die auffallend langen, mit Dornen versehenen und in eine Krebsschecre endigenden Fangfüße. Die so gestalteten Fangfüße stellen diese Spinne den bereits bekannten, auch in Krain'S Waldern vor kommenden ?!mlunü gänz¬ lich. Auch die außerordentlich langen Fangfüße, mit Krebsscheeren be¬ waffnet, zeichnen unsere neue Art besonders aus, und Herr Schmidt wählte rücksichtlich dieser auffallenden Fangzangen für den merkwürdigen Findling den bezeichnenden Namen: klrnlunxium vsnei oicle«, das krebs¬ artige ?lislnn§innr (krainischer Name: Anlie 2 rukoviiir skni nilrnin). Der zwei Linien lange Körper dieser Spinne, der an seinen oberen Theilen etwas platt gedrückt aussieht, ist länglich, vorn stumpf, rück¬ wärts abgerundet und hat eine mit braun gemischte granschwarze Farbe ohne Glanz, während die beinahe zehn Linien langen, mit scharfen Dornen versehenen, pechbraunen Fangfüße sehr glänzend sind. Diese Fangfüße oder Fangzangen bestehen aus drei Gliedern, nämlich aus dem über vier Linien langen Fangzangenstiel, dann der einer Krebsscheer« ähnlichen, fünf Linien messenden Fangzange mit langen scharfen Spitzen und fünf Zähnchen am inner» Rande bewaffnet, wovon die auswärtige Zangenspitze, sowie bei den Krebsen und Scorpionen (als drittes Glied) beweglich ist. An der Außenseite der Zangenstiele befinden sich vier große spitzige Dornen, die abwärts gekrümmt sind, nebst drei kleinen. Die mit feinen schwarzen Borsten versehenen Fühler und Gangsüße, erstere aus fünf, die letzteren aus sieben Gelenken bestehend, sind lichter braun und es besteht das äußerste Fußgelenk (Herr Schmidt nennt es Tarsengelenk) an dem ersten Fußpaare aus 28, an dem zwei¬ ten Fußpaare aus 46, au dem dritten aus 20 und an den vierten und hintersten zwei Füßen auS 23 Gliedern, die stärker als die übrigen Fußgelenke behaart sind. An dem äußersten Tarsengliede, das vier Mal 39 so lang ist als die vorhergehenden, befindet sich eine verhältnißmäßig lange schwarze Kralle. Das beinahe viereckige Rückenschild ist mit einem feinen, schniutzigweißen Sanni umgeben, in der Mitte wulstig erhaben, »vorauf sich mehr gegen vorne das schwarze Doppelange be¬ findet. In gleicher Richtung am Hintenande des RückenschildeS erheben sich kammförmig fünf schwarze Zähnchen, als eine besondere Auszeich¬ nung dieser Art. Der Hinterleib und seine Einschnitte sind schmutzig weiß eingefaßt. Die vorbeschriebene ausgezeichnete Spinne wurde am 28. Juli d. I. vom Herrn Schmidt in der Knochenhöhle Xisvsin, in einem von Westen nach Norden abspringendeu Grottengange, vom Tageslicht entfernt, unter einem platten Steine, jedoch nur ein einzelnes männ¬ liches Eremplar gefunden. Diese Knochenhöhle oder Grotte, Ajuvsin, Feistritzer Seits, Llokrio» bei Zirklach u. s. w. genannt, woraus der eben so unermüdete als verdienstvolle Landesmuseums - Custos, Herr Heinrich Fr eher, im Jahre 1839 mit vieler Mühe und Anstrengung eine bedeutende Menge von Knochen zur vollendeten Zusammenstellung des in dein Laibacher Museum aufgestellten Höhlenbären, lärsus tipvlnruL Cuv., brachte, be¬ findet sich gegenüber der Steineralpe, velks pi-minn an der Kreuzeralpe, am nördlichen Abhange des Mokritzberges, in einer beiläufigen Höhe von 800 Klafter über der Meeresfläche. Das Gebirge besteht aus grauem Kalk. Man gelangt nur mit Anstrengung zu Lein an einem Abhange befindlichen, ziemlich geräumigen Eingang in die Grotte, der von den in dieser Gegend hausenden Schafhirten bei ungünstiger Wit- ternng als Schafstall benützt wird. Um tiefer in das Innere, das sich in westlicher Richtung ausdehnt, zu gelangen, wird es der sehr tief herabhängenden Decke wegen nöthig, einige Schritte in gebückter Stel¬ lung vorwärts zu schreiten, um erstlich auf den in südwestlicher Rich¬ tung befindlichen Matz zu gelangen, wo die meisten Knochenüberreste gefunden worden sind und noch gefunden werden. Hinter der herab- hängenden Decke ist die Grotte wieder geräumiger und wird bloß durch eine schief in den halben Raum vorragende Felsenbank beschränkt. Die ganze Decke ist mit Msndmilch, d. i. mit einem mehrere Zoll mächti¬ gen, schneeweißen, weichen Kalkstnter, topfenkäseähnlich, ausgepolstert, was recht hübsch anzusehen ist. Außer der vorbeschricbenen Spinne, die auf der Felsenbank unter einem etwas hohl liegenden Steine ihren 40 Wohnsitz im Finstern aufgeschlagen hatte, wurde kein anderes lebendes Wesen in der Grotte gefunden. Am 26. October erwähnte Herr Custos F reyer einer Grotte im Meschakla - Gebirge nächst Aßling und legte einen durch Herrn Josef Atzl (dermal in Graz) veranlaßten markscheiderisch ausgenommenen Plan derselben im Quer- und Durchschnitte zur Ansicht vor. Dieß gab Herrn Freyer Veranlassung zur Besprechung einer noch unbekannten, unzugänglichen Grotte mit hörbarem unterirdischem Wasserfalle im Jdrianer Gebirge nächst der Kobila ob dem Rinuwerke in Strug, wo bereits vom k. k. Bergamte in früherer Zeit ein langer Stollen im festen Kalksteine eingetriebeu worden ist, ohne durchzubre¬ chen, um das am Ende des Stollens hörbar herabstürzende Wasser für das Rinnwerk zu gewinnen, welches im Sommer für die Kunstwerke nicht hinreichendes Wasser liefert. Rechts ober diesem Stollen gelangt man über Felsen ansteigend zu einer unansehnlichen Höhle, aus welcher bei anhaltenden Regengüssen ein Bach in Cascade» über die Felsen stürzt, in die nahe Jdriza sich ergießend. Diese Grotte hat zuerst Herr Freyer mit Herrn Nesi. vr. Franz Beutel aus Töplitz in Böhmen, bei dessen Durchreise am l. Juni 1827, untersucht. Westlich vom Eingänge gelangt man nach kurzer Strecke zu einem Wasserkessel, wo dann die Höhlung nördlich abbiegt und großen Raum bietet. Um dahin zu gelangen, muß mau die nasse Felsenwand erklettern, um zum rechts liegenden Ufer zu gelangen; aber bald war das Ende erreicht. Durch eine höher liegende, mit Tropfsteinen verengte Spalte hörte man ein dumpfes Gemurmel, dem man sich nach Abbrechung der Tropfsteine in einem 1 V2 Schuh hohen Gange mühsam kriechend näherte; dann er¬ weiterte sich die Kluft, daß man sitzen konnte, aber nach kurzer Strecke verengte sich dieselbe zu einer horizontalen Spalte. Am Bauche liegend schob sich Freyer bis aws Ende. Die vorgestreckte Hand erreichte die senkrechte Wand; aber die Felsspalte war zu nieder, um so weit vorzudringeu, den nordwestlich von der Höhe i» die Tiefe stürzenden bedeutenden Wassersturz der jenseitigen Wand zu beleuchten, »och we¬ niger war es möglich, zu dem bedeutend großen, hohlen Raume, de» das Echo vermuthen läßt, zu gelange» oder die übrigen Räume genau zu untersuchen. Immerhin wäre es von hohem wissenschaftlichen Interesse, den Zugang entweder durch Fortsetzung deS genannten Stollens, oder durch Erweiterung der eben erwähnten »iedern und engen Räume zu eröffne». 41 Herr Professor Petruzzi gab die Forschung seines Vortrages über die Eisgrotten, der hier im Auszugs folgt: Der hohe, von Nord-West »ach Süd-Ost stehende Rücken des Hornwaldes schließt in Süd-West eine lange, und nur Meilen breite Hochebene, deren nordöstlichen Rand der ziemlich hohe Berg Pograea bil¬ det. Diese Hochebene hat eine wellenförmige Oberfläche, auf welcher große, bald trichter- bald muldenförmige Vertiefungen staffelartig und parallel ge¬ reiht sind. Solche Vertiefungen findet man auch am ganzen Abhange des Pograea bis zu dessen Fuße, wo sie eine fast ununterbrochene Reihe mit abnehmender Tiefe und »ach dem Thale gerichteter Oeffnungen bilden. II. In einer der letzt erwähnten Mulden, nahe am Meierhofe Roßeck, ist ein stollenartiger, in den Berg hineingehender, gemauerter Keller. First und Ulmen desselben sind mit Faserkalk nnd Eiszapfen be¬ deckt. Das Eis bleibt daselbst das ganze Jahr hindurch, ohne zu schmelzen. Alle Bedingungen zur Eisbildung und zur Beharrlichkeit desselben sind erfüllt. Es liegt zwar, was seine Tiefe unter der Erde betrifft, in der Region der unveränderlichen Temperatur, wie denn einige in der Nähe entspringende Gewässer beweisen, allein der Umstand, daß die Sonnen¬ strahlen nie in jene Tiefe dringen, und daß die Oeffnung des Kellers nach Nord-Ost gewandt ist, bewirkt, daß das im Winter aus dem durchsickern¬ den Wasser gebildete Eis durch die daselbst schwache Sommer - Temperatur niemals schmilzt. III. Nicht weit vom Roßecker Eiskeller auf der ersten, etwa 30 Klafter hohen Böschung des Berges Pograea, hinter den Ruinen des alten Schlosses, öffnet sich ein weiter (einen Büchsenschuß im Durch¬ messer), 15 Klafter tiefer, kesselförmiger Schlund, dessen Rand nur gegen Nord-Ost etwas niedriger, als in jeder andern Richtung ist. Vom Rande bis zur Mitte der Tiefe ist die ganze Wand ringsum erst¬ lich mit hohen Bäumen, dann mit Sträuchen bewachsen; die tiefere, immer mehr sich verengende Tiefe ist mit größeren und kleinere», scharf¬ kantigen Felsentrümmern bedeckt. Auf dem Grunde selbst sind vier in Form eines Trapezoids vertheilte Löcher zu sehen. Zwei fallen nach Nord-West, das dritte nach Süd und das letztere nach Nord. Diese Löcher sind gewöhnlich das ganze Jahr hindurch mit Eis gefüllt, welches sich schichtenweise auch über den Rand derselben verbreitet. Sie schei¬ nen keine große Längenausdchnung und um so weniger eine anderwei¬ tige Oeffnung zu haben, da in denselben, so weit die Hand und das 42 Termometer reichen, weder ein Luftzug noch eine Veränderung der Temperatur zu spuren ist. Es herrschte in derselben, wie auf dem Grunde der Grube, eine Temperatur von -s- 6" li., während die äußere Temperatur auf -j- 12" U. stand. Im September l. I. war kein Eis mehr zu finden, weil man es im Sommer abgebrochen und nach der nächste» Stadt getragen hatte. Nach Erwägung aller erwähnten Thatsachen ist die Erklärung der Eisbildung nicht schwer. Die Grube liegt ewig im Schatten; der dichte, vom Rande bis zur Mitte hinabreichende Wald stimmt die Temperatur »och tiefer; wenn die Erde an der Oberfläche zu frieren anfängt, friert auch zugleich die tiefere Wand der Grube unter dem Walde; endlich die von der Höhe durch die Erde in späteren Monaten »achruckende Eis¬ kälte erhält daselbst die tiefe Temperatur auch noch im Frühlinge, wo am Tage schon mildere Lüfte hinab wehen. Daraus erfolgt, daß alles Wasser, welches durch den Regen unmittelbar, oder an den Wänden der Grube hinabströmt, in Eis verwandelt werden muß, und weil in jener Tiefe die Wintertemperatnr schärfer und anhaltender, als die laue, kurzdauernde Temperatur des Sommers ist, so wird auch Eis in größe¬ rer Menge erzeugt, als die Sonneiiwärme zu schmelze» vermag. Am 2. November gab Herr Professor Petruzzi die Fortsetzung seines Vortrages über die Eisgrotten. IV. Kaum b/z Meilen in gerader Richtung von Roßeck, und etwa 2000 Fuß höher gelegen, ist unter allen bisher erwähnten Eis¬ grotten die merkwürdigste und prachtvollste. Eine Viertelstunde weit von Kunce kommt man zu einem weiten, 10 Klafter tiefen Schlunde, dessen südwestliche Wand schroffe Felsen bilden, in welchen ein hohes, weites, nach Nord-Ost gewandtes Thor sich öffnet. Nur von dieser Richtung aus kann man bis zum Eingänge gelangen. Dann steigt man gerade gegen Süden einige Klafter hinab in eine hohe, geräumige, oben gewölbte und ringsum geschlossene Halle. Am 16. August 1849 war uni 9 Uhr Morgens bei einer atmosphärischen Temperatur von -j- 16" k. am Eingänge -j- 9", und in der Nähe des Eises I V,". Am 29. September 1849 bei Kunce um 11 Uhr Morgens -s- 14°, beim Eingänge -s- 8° und in der Nähe des Eises -j- 1". Das erste Mal hingen von der Decke noch 16, etwa 1 — 1 '/^ Rlafter lange Eiszapfen herab und auf dem Boden starrten fast eben so viele pyramidenförmige EiSmaffeu empor; in der Mitte, wo das Wasser in größerer Menge 43 durchsickert, war eine große, abgestumpfte, zum Theile zertrümmerte Pyramide; der Boden war durchgehends mit Eis bedeckt. Bon der Wölbung hinge» zwischen den Eiszapfen auch steinerne Stalaktiten von einer ausgezeichneten inneren Doppelspath - Struktur; äußerlich waren sie traubenförmig und mit einem zarten Moofe (Tlrmou ?) überrindet. Auch die Wände der Grotte waren mit einer Kruste von reinem, milch¬ weißem Tropfsteine, dessen Oberfläche jedoch lichtblau angelausen war, belegt. Der Fall der die Grotte überwölbenden Felsen ist von Süd- West nach Nord-Ost und die Neigung 10°. Am 29. September l. I. waren die Eiszapfen kleiner und in geringerer Anzahl; die große Pyramide ganz zerstört (man hatte das Eis abgebrochen und nach der Stadt geführt). Neber die Ursache des in dieser Grotte (auch nach der Aussage der Anwohner) ewigen Win¬ ters braucht man nach Erwägung der angeführten Thatsachen — sehr hohe Lage, bedeutende Tiefe, Mündung nach Nord-Ost, kein Luftzug — kaum noch ein Wort zu sagen; aber es gewährt dem Besuchenden ein besonderes Vergnügen, daß er vom heißen Sommer am Rande des Abgrundes (um Mittag im August -s- 22° k.) in 3 Minuten in eine Tiefe von kaum 12 Klaftern zum wahren Winter übergeht. Man ver¬ läßt die üppige Vegetation der alpinischen Sommer-Flora, und durch Gesträuche und zwergartiges Gestrüppe, durch kahle und halbbemooste Felsen und Trümmer, durch morsche, mit spärlichen Flechten gespren¬ kelte Baumstämme kommt man zur Halle des ewigen Winters, wo die mikroskopischen Moose des Nordens die tausendjährigen, vom triefenden Gewölbe herabhängendcn Stalaktiten mit einem stets vergehenden, stets neu entstehenden, zarten, chlorfarbigen Flaume umgeben. Herr Professor Fr. Unger hat laut mitgetheilten Schreibens des Herrn Hauptmanns von Watzl, die von selbem zur Ansicht zuge¬ sendeten, bei unserer sechsten Zusammenkunft am 13. Juli vorgezeigten fossilen Pflanzenfrüchte vom Saalberge in Stein, gefälligst untersucht, und selbe erwiesen sich als ganz besonders interessant, indem sie Wie- liczka mit Parschlug verbinden. Es sind folgende Arten: 1. ?inites «pioilormm Unger, eine Conifere von ganz neuer Form ; — 2. Ouor- c»8 luunopflili, Unger; — 3. Ouoreu« xluns 8urlurni Unger; — eine noch unbestimmte Eichenart; — 8. äuxluns ooslutu Unger; — >>. äu^Iun« vntricorm A. B r o n g. ; — 7. ^inv^elnlu« porox, r Un¬ ger; — 8. Oolnslru« ouropnorm Unger. 44 Am 9. November beschloß Herr Professor Petrnzzi seine Ab¬ handlung über die Eisgrotten. V. Auf einem Vorsprunge des Dini verli, der sich zum Krim beinahe so verhält, wie der Pograeaberg zum Hornwald, ist eine wenig ausgedehnte Hochebene (?I« nltonunlu« Fab., ein bereits von Fabricius beschriebener, sehr hübscher Käser, dessen Oberfläche einen röthlichen Metallglanz hat. Er wird in Gebirgswäldern nicht selten angetroffen. Eine Abart dieses Käfers, etwas kleiner, dunkler gefärbt, findet sich einzeln im Hochgebirge unter Steinen. Seltener hin¬ gegen findet man unter gleichen Verhältnissen, jedoch stets in tiefer liegen¬ den Nadelholzwaldungen, den bedeutend größeren, ganz kohlenschwarzen, von Graf D e j e a n benannten und beschriebenen O^cüru« olonxstu«. An diesen reihet sich der Hierlands die Stelle des l^clirus rostrulu« Li n nö vertretende l^dwus ruA»lu8 P a r r., der als Localabänderung zu betrach¬ ten sein dürfte, obwohl die etwas metallisch glänzende bräunliche Schwärze der Oberseite des Käfers, seine geringere Größe, schmächtigere Form und der beinahe ganz runde Halsschild mit einem tiefe» Eindruck in der Mitte des Hinterrandes ihn von der Stammform bedentend unterscheiden. Am höchste» hinauf steigt der am 24. August 1830 vom Herrn Schmidt auf der Alpe Illpuncs in Oberkrain zuerst entdeckte, von Megerle benannte und in den öullotin.ij clo In 8ooiölö Imperisle clo« Knlui nlistes clv Aloscou im Jahre 1837 beschriebene O^cliru« 8elimicktii, dessen Halsschild in seiner Form von den übrigen Schaufelkäfern etwas abweicht, bedeutend schmäler ist, und mit seinem nur sehr wenig erhabenen Rand den abgerundeten Rücken kaum bedeckt, so daß dieser an beiden Seiten wulstig hervorsteht. Die Farbe des Käfers, besonders seine tiefpunktirte und gerunzelte Ober¬ seite, ist röthlich pechschwarz, dabei sehr glänzend. Auf den Flügeldecken erkennt man bei genauerer Betrachtung drei kaum erhöhte, durch Punkte unterbrochene Längsstreifen. Die Füße sind rothbraun, eben so die sehr lan¬ gen, vorgestreckten Kinnbacken, die Tasten und die Fühler sind etwas dunkler gefärbt, letztere vom fünften Gliede angefangen, braungrau behaart. Man fin¬ det den Käfer 7—8000 F. hoch gewöhnlich unter locker liegenden Steinen von leeren Schneckengehäusen umgeben, deren Bewohner ihm zur Speise dienen. 47 Zum Schlüsse theilte Herr Schmidt den geehrten Anwesenden den Nekrolog des Herrn Dr. Jaeob Sturm aus der ,.Stettiner entomologi¬ schen Zeitung" mit, der am 28. November 1848 in einem Alter vo» bei¬ nahe 78 Jahren zu Nürnberg, als Mensch und Naturforscher allgemein hochgeachtet und tief betrauert, gestorben ist. Bericht über die bei den monatlichen Versammlungen der Mitglie¬ der des Museal - Vereines gehaltenen Vorträge im Jahre 1855. Am 4. Juli 1835. «Aerr Deschman» gab eine Ueberficht der naturwissenschaftlichen Forschungen in Krain. Siehe den Aufsatz S. 1. Herr Professor K o z e n n sprach über die Entwickelung der Astrono¬ mie als der frühesten unter den Wissenschaften von den ältesten Zeiten bis auf Hipparch. Am 3. O c t o b e r 1855. Herr Dr. Carl Petters, k. k. Reichs- geolog, eben von seiner Bereisung der oberkrainischen Alpen in Laibach angekommen, hatte als Gast die Gefälligkeit, eine kurze Skizze der Wirk¬ samkeit der k. k. geologischen Reichsanstalt nebst einer übersichtlichen Dar¬ stellung der von ihm durchforschten geognostischen Verhältnisse Oberkrains, zu geben. Die ältesten dort auftretenden Gebilde gehören der Kohlenfor¬ mation an. Oberer Kohlenkalk (sogenannte Gailthaler - Schichten) kommt östlich vom Lepeinathale bei Jauerburg vor. Darüber erscheinen die Trias¬ gebilde, die Werfnerschiefer, meist rothe und braune sandige Schiefer, stel¬ lenweise gypsführend. Der Guttensteiner - Kalk ist nur stellenweise ent¬ wickelt und es folgen auf die Schiefer lichte Kalke mit Korallenresten. Der Kalk ist spathig und quarzhaltig, in den höheren Lagen grau und voll von Hornsteineinschlüssen. Er enthält 20 — 30 Fuß mächtige Lager von roth- braunem, grauem und schwarzem Mergelschiefer und Sandsteinen, die durch ihren Gehalt an Erzen wichtig sind. Sie führen Spatheisenstein mit Blei¬ glanz und Blende nördlich von Aßling, Jauerburg und Vigaun, Braun- 48 eisenstein und Manganerze an der BegunSiea bei Vigaun. Die Hauptmasse der. Alpen bilden die Kalke der Liasformation und wie Herr I>r. Petters Gelegenheit hatte, sich ans den Versteinerungen der Z o i s'schen Sammlung im hiesigen Museum zu überzeugen, sind die Ammoniten der ober» Lias¬ formation in den Wocheiner Alpen sehr schön vertreten. Bei Ottok tritt ein mehrere hundert Fuß mächtiges Gestein in einer Erstreckung von mehr als zwei Stunden auf, das hier in großen Steinbrüchen zu gesuchten Werk¬ steinen verarbeitet wird, und sich bei näherer Untersuchung als ein krystal- linisches Gestein der Grürsteingruppe erweist und eine eigenthümliche Um¬ wandlung durch Zersetzung des Feldspathes erhalten hat, so daß es ein sandsteinartiges Aussehen hat und für tertiären Sandstein bisher gehalten wurde. Porphyre finden sich anstehend sowohl im ober» Save- als auch im Kanker-Thale. Tertiäre und Deluvialgebilde find in den untersuchten Theilen überall verbreitet. Herr D esch m a n n sprach über das Auftreten der Purpurmonade, Monn« prosiiAiosn L ü r. in Laibach. Siehe S. 19. Am 7. November 1833. Herr Deschmann zeigte ein schö¬ nes Eremplar deS braunen Ibis, Illis kulcinellu« 1.., vor, welches am 2. November auf dem Laibacher Moraste bei Lipe vom Herrn Franz H r a- deezky geschossen wurde, und sprach zugleich über den heiligen Ibis der Egyptier, unter Vorweisung von Fragmenten einer Ibis-Mumie, in deren Besitz sich das hiesige Museum befindet. Das Erscheinen des braunen Ibis in Krain gehört zu den ornithologischen Seltenheiten. Im Jahre 1834 wurde ein schönes Eremplar bei Flödnig geschossen. Herr Professor Konschegg sprach über die Schmerwurz 'I'umus communis I.., slovenisch plus, eine in den Wäldern und Gesträu¬ chen der Kalkgebirge Inner- und Unterkrains häufig verkommende Pflanze, der knollige Wurzel in Untersteiermark und in den an dieses angränzenden Gebietstheilen Krain's mit Vortheil als Beigabe zu anderem Futter bei der Mästung des Rindes benützt wird. Nicht selten wird sie mit der Wur¬ zel der Gichtrübe, Hr^oniu ulbu I-., verwechselt. Herr Ferdinand Schmidt aus Siska machte die Anwesenden auf eine Krankheit der Obftbäume aufmerksam, von der im heurigen Som¬ mer besonders die Birnbäume, am häufigsten die Zwergsorten, stark be¬ fallen wurden. Sie besteht in dem Braunwerden der jungen Triebe und in dem völligen Absterben der Zweige. Von Jnsectenstichen rührt sie nicht her. Ob ein epiphytischer Pilz diese Erscheinung hervorbringe, müssen 49 spätere Untersuchungen lehren. Ferner wies Herr Schmidt die Raupe der dem Roggen äußerst gefährlichen iXoulus lmsilinou vor, welche in diesem Jahre in den Kornfeldern Niederösterreichs bedeutenden Schaden angerichtet hatte. Obwohl der Schmetterling aus dieser Raupe von ihm auch in Krain gefunden wurde, so scheinen doch die Verheerungen derselben hierands noch unbekannt zu sein. Auch zeigte Her Schmidt einen neuen, von ihm in Krain entdeckten Rüsselkäfer, U;IoI>in8 mar- xinnUi.8 Schmidt. Siehe die Beschreibung desselben S. 18. Zum Schlüsse hielt Herr Ur. Mitt eis einen Vortrag über die Anwendung der Electricität als bewegende Kraft. Am 21. November 1838. Herr Ur. Mittels gab die Fortsetzung und den Schluß des Vortrages über die Anwendung der Elertrirität als bewegende Kraft. Herr De sch mann zeigte das leichte Kohlenwasserstoffgas vor, welches bei Jnnergoritz auf dein Laibacher Moraste aus dem Boden strömt. Es wurden nämlich daselbst von Heite des Aerars in diesem Jahre Bohrversuche angestellt, um über die Schichtungs-Verhältnisse des Morastes sichere Aufschlüsse zu gewinnen, da die Eisenbahn von Jnnergoritz aus gegen den Trauerberg denselben durchschneidct. Nach einem Berichte des Herrn Professors Val. Kon sch egg waren die gewonnenen Resultate folgende' Auf der Südseite dieser Trace kam man in einer Tiefe von 6, 8 und 10 Klafter auf festen Kalkstein, je nach der Entfernung vom Trauerberge, dessen Gestein unter dem Mo¬ raste fortstreicht. Bohrungen, die man mehr gegen die Mitte dieser Strecke anstellte, haben selbst in der Tiefe von 27 Klaftern kein festes Gestein als Unterlage finden lassen. Die Reihenfolge der durchbohrten Schichten war folgende : Zu oberst der 4 — 6 Fuß mächtige Morast- Tors, welcher auf einer 8 — 6 Klafter mächtigen Schichte von grauem, etwas sandigen Letten mit zahlreichen Süßwasser - Conchylie» ruht. Der Letten geht allmälich in einen etwas compacteren grau-blauen Thon über, der bald wenig, bald sehr viel Kalk enthält, und 1'/rnlwi'KÜ Ooepp, l!liu>, llmllin En». 17. Vom Herrn Peter Hitzinger, Loealkapla» zu Podlipa: Dichter grauer Kalkstein, von Korallenästen durchsetzt, gefunden auf dem Wege von /n/.nr nach l'oellipn. 18. Vom Herrn Carl ^Iinviv, Juristen in Graz: Zwei schöne Ver¬ steinerungen von Nnesnstrn nonrivite« Collis., von kolsion in Ober- krain. 19. Vom Herrn Primus Remiz, Pfarr - Cooperator in Haselbach: Eine Parthie Versteinerungen vom Gebirge um Mokri; , Nueleo- liten, Jsokardien re. 20. Vom Herrn Pvdkraischek in Laibach: Mehrere fossile Stein- kerne vom Gebirge um Stssek. 21. Vom Herrn J. Friedr. T e rt s ch e k in Theresiopel: Fossiler Mamuth- zahn sammt Kinnlade von Lllpllns primixonius, welcher im J. 1841 im Zentner Theißdistriete, am linken Theißarme bei Llda, von einer Fischer-Gesellschaft ausgehoben wurde. 22. Von einer Ungenannten: Tertiärer Mergelschiefer von einem Steinbruche nächst Agram, mit schönen Abdrucken von Fischen und Nueleoliten, sehr reich an mikroskopischen Foraminiferen. Ferner vom nämlichen Fundorte ein Steinkern einer fossilen Muschel, durch¬ scheinend, aus krystallisirtem Kalkspath, einige Tropfen Wasser ein¬ geschlossen enthaltend, welches nach Proben, die man mit gleichen dort gefundenen Exemplaren machte, einen salzigen Geschmack haben soll. 23. Vom Herrn Simon Heimann, Großhandelsmann in Wien: Gneuß von Schönlinde in Schlesien, mit iolitku«, dem Veilchenvolz überzogen, sogenannter Veilchenstein. 54 24. Vom Herrn Johann Rautner, k. k. Catastral-Jnspector, fol¬ gende Mineralien aus Kärnten: Krystaliisirter Kalkspath, 3 St. — Bleiglanz, 3 St. — Galmei, 2 St. Sämmtlich von Bleiberg. — Magneteisenstein vonz Sonntagsberg. — Taubenhalsfarbiger Glaskopf von Ol«a. — Glaskopf von Maria Waitschach. — Weiß- bleicrz, krystallisirtes. — Fossiler Baumstamm in eisenhältigem Thonmergel. — Versteinerungen von Raibl, 4 St. — Nummuliten und andere Versteinerungen vom Speckhügel bei Althofen. 23. Vom Herrn Barthelmä Urschitz, Pfarrer in Steinbüchl: Krystalli- sirter Kalkspath. — Pflinz von Hüttenberg inKärnten. 26. Vom Herrn illorl. Ilr. Georg Dolliner in Jdria: Ein Fascikel getrockneter krainischer Pflanzen aus der Umgebung von Adelsberg, Jdria und den Wocheiner Alpen. Darunter sind neu für die Flora Krain's: Ercpi« monlnnn l'unsuli von der Eoins persl. ^nllirir,- cus rivuluii« OoII. An Quellen um —kotentillu mioruntliu Ilsin. In Felsenritzen um Jdria. — Ferner 40 Spezies Moose der Adelsberger Flora. 27. Vom Herrn Valentin Plemel, Pfarr-Cooperator zu St. Kauzian nächst Nasseufufi in Unterkrain: Ein Fascikel getrockneter Pflanzen der dortigen Flora, mit sehr interessanten neuen Fundorte» seltener Spezies. 28. Vom Herrn Theodor Heldreich, Director des botan. Gartens in Athen: Ein Fascikel getrockneter griechischer Pflanzen. 29. Durch Kauf gelangte das Museum in den Besitz des reichhaltigen Herbars des am 22. April 18.34 zu Lengenfeld verstorbenen Pfarr- Cooperators Klemens Jan.^u, worin besonders die Flora der untern Savegegend, der Karavanke», der Triglavkette in sehr zahl¬ reiche» Eremplareu, mit genauester -Angabe der Fundorte, vertreten erscheint. Leider zu früh für die Wissenschaft starb dieser uner¬ müdete Naturforscher, dem das Museum schon in früheren Jahren manchen schätzenSwerthen Beitrag verdankte. Der Prager Botaniker Opitz, an dessen botanischem Tauschvereiue sich der Verstorbene sehr eifrig betheiligte, hat ihm zu Ehren ein bei Lengenfeld wachsendes lliorseium, eine dem ki. Kcliruclrni zunächst stehende Art, ll. äun- .ägianum genannt. 30. Vom löbl. Forstamte zu Jdiia: Luchs sbVIix Eynx l..), ei» schönes Eremplar, geschossen in der Jdrianer Waldung. 55 31. Vom Herrn Michael Smole, Realitätenbefitzer in Laibach: Birk¬ hahn (st'ctrno letri'xj) ans den Steiner - Alpen.—Brauner Bär (l/rsus nruto« I-. L), geschossen in der Steiner-Feistriz. 32. Vom Herrn Karinger, bürgl. Handelsmann und Direetor der Jagdgesellschaft des Tschernutscher Jagdrevieres: Weißschwänziger Seeadler (Uslinelu^ slbirilin 8nv.), Prachteremplar, geschossen in der Tschernutscher-Au bei Laibach am 13. Nov. 1833. —Schwarzes Wasserhuhn (b'ulion ntrs I.. L ).—Rohrdommel (t4räus stellsris I,.) 2 Er. — Stockente (4.uns luusolin«). — Saatgans (wirser sexulum). Wasserralle (llnllu« ncprnticus!>.). — Ringeltaube (kslumbn?n- luinbu?). 33. Herr Rosch, Realitätenbesitzer in Krainburg, überließ dem Museum, gegen Vergütung der dafür gehabten Auslagen, ein sehr schönes Eremplar des Steinadlers (Jquiln lulvn), im Jugendkleide, ge^ schossen auf dem Jodociberge bei Krainburg. 34. Vom Herrn Sigismund Buöar, Doctor der Medicin: Ein schönes Eremplar der Gubelweihe (Illilvus re^sli« Kris« x).—Ein auf dem Moraste gefundenes Ei des Heideschnepfen (hlumen'M urcinulus l-.). 33. Vom Herrn ^iliö in Laibach: Sumpfeule (8tr^x brsost^otos h,. ?)- 36. Vom Herrn Xosnine, Bergverweser in Kärnten: Schneehaase im Winterkleide (1-epu« vnrinbilm ?n!I.) 37. Vom Herrn Sterger in Laibach: Grauer Reiher (e4rclrg oinrren I,.) und ein weißer Storch. 38. Vom Herrn Novak, Förster in Klana: Purpurreiher (Erstes purpureu I..). 39. Vom Herrn Grafen M a r g h eri in Neustadtl: Krähenscharbe (Onrbo ssrneulu« 1^.), ein für Krain's k'nunn sehr seltener Vogel, geschossen bei Wörl in Unterkrain im October 1834. 49. Vom Herrn Joseph Grafen Barbo: Weiße Abart der Singdrossel (Inräus musieus vnr. nlkn), 41. Vom Herrn Johann Klebel, Handelsbank, in Laibach: Weiße Abart des Wiesen-Piepers (-4ntlms prstomis vnr. slbs). 42. Vom Herrn Joseph Redange Edlen v. Titelsberg: Wei߬ graue Möve (l^nrus Zlnuou«), geschossen im Sommer 1834 am Zirknitzersee. 56 43. Boni Herrn Fedor Bo mb er gl Nachtreiher (^rden n^otororux l>.). 44. Vom Herrn Dr. Strupi in Laibach: Nachtreiher (-4rdru n^cto- cornx I-. vor.). 48. Vom Herrn Johann Steinmetz, Bezirkswundarzt zu Oleumarktl: Birkheune (Prlruo Prlrix), geschossen aus der örxun^icu, aus- gestopft. Für das Museum sehr erwünscht. 46. Vom Herrn I. Barth. Pauer, k. k. Bezirksvorsteher in Jdria: Auerhahn (Irlruo uroxnllu« Z ), geschossen auf dem Sairachberge im Deeember 1834. — Ein Purpurreihcr (Erstem purpurrnZ), geschossen bei Sairach. 47. Vol» Herrn Haschnik, Pfarrer in Trifail: Ein daselbst gefan¬ genes, lebendes schwarzes Wasserhuhn (kuliem ulrn l>.). Das Erscheinen dieses, auf dem Laibachcr Moraste nicht seltenen Vogels in der dortigen Gegend hat unter dem Landvolke als Unglück prophe- zeihendcs Omen allgemeine Bestürzung hervorgebracht. 48. Vom Herrn Carl Rude sch in Reifniz: Vier lebende junge Billiche. 46. Vom Herrn Eduard Schulz, Handelsmann zu St. Barthelmä in Unterkrain: Kleiner Silberreiher (Grelen xurxallu 1>.). 30. Vom Herrn Roth, k. k. Bezirksvorsteher zu Egg ob Podpetsch: Weißer Storch (Oieonin uldn 1^.). Leider gelangten die beiden 5ul> 49 und 30 angeführten Vögel zu spat an das Museum und waren für die Präparirung nicht mehr geeignet. 51. Boni löbl. Marien-Vereine in Wien: 91 Balge afrikanischer Vogel. — Balg eines kaum 1 Woche alten Krokodils, eines jungen I'snm- mosuurus monitor, eines vipus telrsdsotM«. Sämmtliche Erem- plare rühren von einer Sendung, welche der hochwürdige vr. Ignaz Knoblecher, Generalvicar in Central-Afrika, an den Marien- Verein für das k. k. Natnralien-Kabinet in Wien machte, wovon jedoch die in den dortigen Sammlungen bereits vorhandenen Stücke der besagte Verein dem krain. Museum als ein schätzbares Andenken an unser» gefeierten Landsmann widmete. 32. Vom Herrn Hofrath Andreas Graf v. Hohenwart: Wasser- Salamander (Prilon pnlurilin» 1^.). 33. Vom Herrn Ur. Ja hu, Direetor des städtischen Museums iu Mailand: Panzer - Schleiche (Ornmdopus ?ii1In8Ü Cuv.) aus Dalmatien, 2 Er. 57 34. Von der Frau Anna Pajk: Eine amerikanische Fluß-Schildkröte (han^s pulostells). 83. Vom Herrn Edmund Bauer, Haitüschen Consul in Triest: Die schöne Natternart Ooronolls viNMtissims aus Central-Amerika. 36. Vom Fraulein Repom. Jeraj: Ein lebender I'rotou« snZuincu« aus der Magdalenen-Grotte. 37. Vom Herrn Lrjuve, Lehramts - Candidaten in Wien: Schwarze Viper (Vipern ?ro«t,:r), gefangen auf den Steiner-Alpen. — Eine Parthie krainischer Jiiseeten.—l-itlroplingu« corruZntu« Lrod. 1 St. — IntliopImZu« nntiilnrum. kkil. 2 St. — Loiecurlu« Eliem. 1 St. — 8olocurtus Enribneu«. I>am. 1 St. 38. Vom Herrn Michael K a st e l i z, k. k. Bibliothekar: Ein Wespennest. 59. Vom Herrn Lilpop, k. k. Postbeamten: Ein für das Museum »euer, schön praparirter See-Igel aus dem adriatischen Meere (^mplridolus linvesoens). — Ein Weiß-Fischbein (o« «opino) der gemeinen Dintenschnecke. 6V. Vom Herrn Franz Jeroväek, Weltpriester und Erzieher: klein- nopsi« vsustenbnrtii aus dem Vöslauer Teiche bei Wien, 6 St. 61. Vom Herrn Barthelmä Urschitz, Pfarrer in Steinbüchl: Hole- roporn sbrotnnoicle«, 1 St. 62. Vom Herrn Ferdinand Schmidt in Schischka: Eine Bogenkrabbe. Zwei Stücke KInjn «p. — lleli.x llnuffeni, 2 St. — In jüngster Zeit haben die krainischen Grotten eine unerwartete Ausbeute von Grotten - Conchylien geliefert. Hr- Ferd. Schmidt, zu dessen Verdienste um die unterirdische Fauna Krain's jeder Jahrgang den Schriften des zoologisch-botanischen Vereines in Wie» ci» neues Ehrenblatt hinzufügt, hat die zuletzt genannte Grotten-lleli.x nach dem Finder derselben benannt. Möge diese ehrende Anerkennung eines Veteranen der Wissenschaft jünger» Kräften als Aneiferung dienen, die noch unbekannten Schätze unseres Vaterlandes zu Tage zu fördern! 63. Vom Herrn Bachmann, Herrschafts-Verwalter in Untersteier¬ mark: Ei» Flußkrebs, blau gefärbte Varietät. 64. Vom Herrn Ma »die, Turnlehrer: Ein abnorm gebildetes Hühner¬ ei, auf der einen Seite des Längendurchmessers platt gedrückt, mit einen, ovalen glatte» Flecke, welcher ringsuni vo» strahlenartig ver¬ laufenden Erhöhungen umgeben ist. 58 63. Vom Herrn Hampel, Amtsdiener beim k. l. Landesgerichte in Laibach: Ein abnormes Hühnerei, pfeifenkopsähnlich, mit wassersack- förmigem Ansätze. 66) Vom Herrn Museal-Custos: Jaspisartiger Thonstein von Lainz bei Wien, 3 St. -- Hornblendeschieser von Dürnstein in Niederösterrcich und von Mautern. — Granit von Mauthhausen. — Amethyst von Meiffau in Niederösterreich, 2 St. — Forellen¬ stein von Gloggnitz. — Tertiärer Sandstein von der Türkenschanze bei Wien. — Granit im Gneuß von Roßatz bei Mautern. — Kupferkies von Kallwang in Obersteiermark. — Milleporenkalk von Heiligenstadt. — Sandstein, unbestimmter Epoche, von St. Veit bei Wien. — Quarzfels tm Gneuß von Mautern. — Gneuß bei Roßatz, 2 Sk. — Cerithien-Sandstein von der Tiirkenschanze. — Lebererz von Jdria, eine Flache polirt, worauf die Bergstadt Jdria eingravirt erscheint. — Kalkspathdruse aus der Grotte von öubji 2oi). — Dichter grauer Kalk mit aufsitzendem rothen Feuerstein aus dem Jsonzothale bei /mgm. — Braunkohle von der Eriirn poimt. — Versteinerungen vom Fuße des ülnnAnrt im Flitscher- Gebiete, aus dem Steinbruche oberhalb Mittelpreth. — Mehrere Faseikel getrockneter Pflanzen aus der Gegend von Xsgor, vom Krimberg, 6ernn per.^t, dem Uratathal, dem lern im Tolmeiner Gebiete, dem Osun in Jnnerkrain, die seltener» Spezies in Hun¬ derten von Exemplaren zum botan. Austausche. — Biliich (äl)oxu8 xli« l..). — Wachtelkönig (Orox pruten^is). — Haselhuhn (lotimo llonnmnZ). — 2 Repphuhner.Z — Waldschnepf. s n. 2 Steiß- fiiße (I'oilioop« ininor und ?. suberisintus). — Gruppe von 3 Moos¬ schnepfen (8oolopsx OullinsKO). — Grünspecht (kieus virilli«). — korllolluriu erirvirostris. — Ein homöopathisches Fläschchen mit zahlreichen Exemplaren von Osr^oliium krmumlollli b'r., aus der Grotte bei koclpeo, dem reichsten Fundorte derselben. — Detto aus der llmn.ßou bei Jauchen. — Abnormes Hühnerei, dünn, rylin- dersörmig, mit kleinen Wärzchen am obern Ende. 67. Vom Herrn Pozvek, k. k. Gymnasial - Professor in Oedenburg. Ein Hamster (6riootu8 srumenturiu«). 68. Vom Herrn Earl Greßl, Herrschaftsbesitzer: Eine wilde Katze (leiis cutu8), geschossen bei Treffen. 59 69. Vom Herr» Josef v. Gerlitzi: Ein mumienartig eingetrockneter Iltis, gefunden in einer Grotte bei Kapfenberg in Obersteiermark. 70. Von Frau Franziska Grast» v. Stnbenberg: Ein ausgestopfter Papagei. 7k. Vom Herrn Swatek in Laibach: Eine ausgestopfte Alpenlerche (^voentor ulpinus), gefangen im Schischkaer Walde bei Laibach im Februar 1868. 72. Vom Herrn Edlen v. Röder, k. k. Bezirksvorsteher in Planina: Zwei Kormorane (OnrOo uorniorrmn«), geschossen bei Planina im November 1863. — Weiße Nonne ()Itgtu«o), im Prachtkleide. 75. Vom Herrn Richard Blasnik: Rauhfüßiger Bussard (kuteo IrixoprwZ). 76. Vom Herrn Friedrich W i l ch er, Gutsbesitzer: Bergnatter (Eoluder »»«tlinuu«). 77. Vom Herrn Reinhold, k. k. Hauptmann im Jnfant. -Regimente Prinz Hohenlohe-Langenburg Nr. 17: Balg nebst Zähnen eines Haifisches, welcher bei Lrfio in Dalmatien gefangen wurde. 78. Vom Herrn Canonieus Emmerich v. Ujhelli, Pfarrer der k. k. Marine in Venedig: 4 Stücke kleiner Seekrabben. 79. Iw Tauschwege wurden erworben: 494 Eremplare von Land-, Sü߬ wasser- und See-Conchylien aus Dalmatien nnd dem adriatischen Meere, darunter find 65 Spezies in 285 Eremplaren, welche bisher in der Conchylien - Sammlung entweder fehlten, oder durch neue interessante Varietäten vertreten erscheinen. — Angekauft wurden 25 Stücke Seekrabben aus dem adriatischen Meere. Antiken und alterthümliche Gegenstände: 80. Vom Herrn Luigi C e e earini, Studierenden der Mediein in Athen: Fragment eines griechischen Hausgötzen aus gebranntem Thon, 3" lang, ausgegraben in Korinth. 60 81. Vom Herrn Peterca, Meßner in St. Christoph' Römische Grab¬ lampe aus gebranntem Thon, mit korlis gezeichnet, beim Baue des Kalistri'schen Hauses auf der Wiener-Linie ausgegraben. 82. Vom Herrn Saler, Gastwirth in Laibach' Gebiß eines Pferde¬ zaumes, bei Errichtung einer Ziegelhütte nächst der Triester-Linie, in einer Tiefe von 1V? Klafter ausgegraben. 83. Vom Herrn Nolli, Zinngießer in Laibach: Zwei alte zinnerne Teller mit erhabener Arbeit, biblische Gegenstände darstellend, geziert. Das eine hat im Mittelfelde die Auferstehung Christi, am Rande die 12 Apostel; das zweite im Mittelfelde Noah's erstes Opfer nach der Sündfluth, mit folgender Schrift: 1X06. 6I6IV6. /VV8. DM. Md 6LIK08T. OkkMDI. 6071.1619. Am Umfange befinden sich: die Erschaffung Evas, die verbotene Frucht, der erste Sünden- fall, die Vertreibung ans dem Paradiese. 84. Von einer Ungenannten: Zwei vergoldete alterthümliche Schlüssel, welche bei einem Huldigungsakte der Stadt Laibach im vergangenen Jahrhunderte gebraucht worden sein sollen. Waffen: 86. Vom Steueramte St. Michael im Salzburg'schen: 300 Armbrust¬ bolzen nebst 60 eisernen Bolzenspitze», welche in der Rüstkammer des k. k. Rentamts-Gebäudes zu Mauterndorf, im Herzogthume Salzburg, sich vorfanden. Sie rühren aus dem 16. Jahrhunderte und gleichen vollkommen denen, welche im I. 1842 in der Stadt¬ kämmerei zu Bamberg gefunden, von denen einige vor mehreren Jahren an das hiesige Museum von dort eingesendet wurden. 86. Vom Herrn Saschil, Büchsenmacher in Laibach: Ein türkisches Schwert. Petschafte: 87. Vom Herrn Philipp Matelič, Solicitator: Ein Sigil mit dem französischen Adler und der Umschrift: krov, lllvrwn. Usuptmsutli- sirit 6uibgt.fi. 88. Vom Herrn F. K. Charl, Graveur in Laibach: Sigill aus der Zeit der französischen Occupation. Adler im Mittelfelde, umgeben von der Kette des Ordens der Ehrenlegion im Krönungsmantel, milder Umschrift: Tribuns! 1'° instoe kovi'Zno krov, äe 1'Istrie. 61 Industrie - Gegenstände : 89. Vom Herrn Anton Iller, Seiler in Laibach: Ein aus Peitschen¬ schnüren kunstvoll gearbeiteter Gürtel. 90. Vom Herrn Gnesda, Bürgermeister in Jdria: Zwei Löffel an einer Kette, aus einem Stücke Ahornholz geschnitzelt, von einem Hirten zu Steinbüchel, angeblich zum Nutzen und Frommen zank¬ süchtiger Eheleute. 91. Vom Herrn Rechnungsrath Josef Boslzio: Ein Miniatur-Hobel und ein Miniatur-Taschenmesser. Gemälde und Lithographien: 92. Vom Herrn Johann Schlaker, k. k. Schnlrath und Normalschul- Director: Oelgemälde, darstellend ein Provinzial-Concilium, mit vergoldetem Rahmen, Lange -U 4>-, Höhe 2^ 8". 93. Vom Herrn Johanu Novak, Domherrn und Seminars-Director: Das lithographirte Portrat des Bischofes Friedrich Baraga. 94. Vom Herrn Valentin Pleiweis, Handelsmann in Wien: Zwei lithographirte Ansichten der Grotte am Nnlsii 2nl> in Oberkrain. 93. Von einem Ungenannten: An die Geliebte. Worte und Musik von V. v. M. Laibach 1831. Bei Blasnik. Landkarten und Pläne: 96. Vom Herrn I. Blasnik, Buchdruckerei-Besitzer in Laibach: Plan der Provinzial-Hauptstadt Laibach. 1833. 97. Von einer Ungenannten: 21 Karten der verschiedenen Kreise und Bezirke des Churfürstenthumes Sachsen, herausgegeben von Sc utter, Geographen zu Augsburg, im I. 1786. In Schuber. -— ?!un du In ville dc lmitmolr pris pur Io« clcvcs dc In oluss« dc Nntonislicjuo ct dc (Iossin nux cooles oenlrslc« de lmilmoli. Des- sine pur denn 8olrcrrcr. 1811. - Plan der Wurzner - Straße des Krainburger Commissariates. Bleistiftzeichnung. — Langenprostl des Laibachflusses, von seinen« Ursprünge zu Verd bei Oberlaibach durch den Gruber'schen Canal bis zum Kaltenbrunner Wasserfalle. -— Plan über den erponirten Bezirk der Contumaz - Anstalt zu Jessenitz. — Plan des ersten Stockes der St. Peters-Caserne zu Laibach. — Plan der Straße von Treffe» bis Neustadtl. Sämmt- liche Stücke ans dem Nachlasse des verstorbenen Straßenbau-Assi¬ stenten Alois Babnig. 62 Urkunden und Manuscnpte: 98. Vom Herrn Bartholomäus Urschitz, Pfarrer zu Steinbüchel: Belehnungs-Urkunde des Herrn Johann Pawnak durch Herrn v. Lamberg, bestätiget von Wilhelm, Herzoge zu Steiern re., vom I. 1396. 99. Vom Herrn Jak, Hausbesitzer in Laibach: Verzichtsbrief des -lur^ Mivö in Münkendorf über die von Caspar Schibberath an ihn geleistete Zahlung vom 30. Mai 1741. 100. Vom Herrn Johann Schlaker, Normalschul-Direetor: Stamm¬ buch des Freiherrn Carl v. RattmanSdorf aus den Jahren 1630 bis 1664, in 33 Blättern, mit vielen genialten Wappen und den Handschriften hochadeliger Herren der damaligen Zeit, z. B. des Hanns Christof und Ludwig v. Herberstein, Chevenhiller re. 101. Vom Herrn Franz Xav. Metelko, Professor der slovenischcu Philologie: Das Doctors-Diplom des für das Museum hochver¬ dienten Slaviste» Jacob Supan, ausgestellt von der Wiener Uni¬ versität den 9. September 1809. 102. Vom Herrn Professor 4Iri«iu« resui^on« s morlui« portas inftro- rum. Lur. 8ta. UDAVIH. Unten im Abschnitte 1338. Weder im Appel noch im Wellenheim beschrieben. Größe 26 nach Well. Gewicht 2°/« Loth 10 Gr. 111. Vom Herrn Thomas Oibsßek, Religionslehrer im militärischen Erziehungs-Institute zu Marburg: Venetianer Nothmünze, Lire, welche aus gutem Silber vom Ooverno provisorin im I. 1848, mit zwei noch vorhandenen Stempeln vom Kaiser Franz 1. und Ferdinand I. (vom I. 1843), geprägt wurde. Fast sämmtliche Stücke wurden von den Engländern aufgekauft. 112. Vom Herrn Michael Knaflitsch, Realitäten-Besttzer in Xaxor, folgende amerikanische Münzen: Centstück, Kupfermünze der ver¬ einigten Staaten, 1853. — Ein Dime, 1853. — Hulk Dime, 1853. — Drei-Centstück, Silbermünze, 1852. — Ein Real, .4o : kep. ?eruana. Kew.: b'irme v lvlir por la Union. 1827. 113. Vom Herrn M u sea l- C u st o s: Guldenstück, Gedächtniß-Münze auf die Nermälung Sr. Majestät Franz Joses I. am 24. April 1854. — Vierzig - Soldistück von ?a«olisli« 6ieo»na, Dogen von Venedig, 1585 -- 1595. — Zwanzig - Soldistück. von Sebastian Venerio. 1577. 114. Vom Herrn Friedrich Freih. v. Elsner, k. k. Hauptmann beim Carl Jnfanterie-Regimente Nr. 3: Meißnischer Kreuzgroscheu von Friedrich dem Gefälligen, Churfürst von Sachsen, 1428 —1464. : b'. k. 8. voi xratis. Purinx. Uanx. Schild von Thüringen auf einem Kreuze. Km.: 6ro8.8U8. inarvlr. Ni88nien8i8. Löwe im Wappenschild. — Ferner folgende kupferne römische Münzen: Xntoninus Xux. ?ius. Koo.: '1'r. ?.... Uo8. III. Siegesgöttin. Im Felde 8. 0. — Oallienu« Xux. /tau.: (?rovi« 8omi>. Uvv. Die saugende Wölfin. Unten 6818. Zwei Stück. Aus den Zeiten Constantin des Großen. — Conslnntinopnli«. Tivv. Vietnrm. Die Siegesgöttin auf der Vor¬ derseite eines Schiffes stehend, in der Rechten den Seepter, in der Linken den Schild haltend. Unten 8818. Zwei Stück. /Iv und Tkvv. Ebenso. Unten 'M?.—6ri«pu8 nob. Lae«. Uvv. Schrift im Lorber- kranze verwischt. Umschrift: Lsesarum im8trorum. — Xv. Gleich, ilisv. Krieger mit Schild und Lanze. ?rmcipia Mvenlntis. Im Ab¬ schnitte: -48?. — Lonslanlinus gun. noü. L. /tvv, Lloiiu oxeroi- tu«. Unterhalb 8818. 8kü. cat. p. 486. n. 19. — .4v Gleich. 8vv. I'rovickentiu Laes. Prätorianisches Lager. Unterhalb 8A'1'8X. — 81. ckul. 6on8tnnliii8 nob. 6»o8. Kvv 8el. temp, reparalio. Unten 8818. — Lonstanlius ?. 8. -4u§. Kvv. Llorin exvrcilu«. Unten 6816. Drei Stück. — Lonstan« ?. 8. -4u§. 8vv. Lloris exercilu«. Unten -408. /Iv. und liev. Ebenso. Unten -4818. 8üll. cal. p. 490. n. 60. — /Iv. Gleich. 4isv. Zwei Siegesgöttinnen. Vietoriae 8O. XuK§. X. X. Unten 8818. Im Felde II. 8. LKIi. oat. p. 491. n. 91. — /Iv. und 8ev. Ebenso. Unten 8818. Im Felde 8. 8. — Imp. Ino. Inmnisnu« ?. 8. XuZ/ Kvv. Jupiter mit der Sieges¬ göttin stovl eousecratori. Im Abschnitte 818. LKIi. out. p. 465. n. 28. — V. Al. ffovianu« ?. I". Xu§. »sv. Vol. V. Ault X. im Lor- berkranze. Unten -48186. LKIi. ent. pax. 506. n. 12. — I). X. Vulentinisnus ?. 8. Xux. /lev. 8vl:urilu8 leipuülivae. X8186. — /Iv. Ebenso. Hvv. Oloria 8omsnorum. An den Seiten 8. I). Unten -48186. v. X. Vulen« ?or. 8. Xu§. 8vv. 8evuritus reipublieue. Unten -48186. LKIr. eat. p. 510. ». 29. — Nebst etlichen hundert unleserlichen Stücke», Fragmenten von Fibeln und einigen venetia- nischen Kupfermünzen von AuoemKO. 117. Vom Herrn Dr. Ignaz Wen edikte r, Advoeaten in Gottschee, fol¬ gende Kupfermünzen: Xntonimi? Xu§. ?iu« ?. ?. ?i . ? ... 6u«. 6* 68 III. Kaa. (6ibersli) Iss Im Felde 86. — Nervs 7rsjsn. -4ux. Kea- Verwischt. — Nebst zwei unleserlichen. 118. Vom Herrn vr. Orel, Notarin Laibach: Einseitiger Silberpfen¬ nig von Ludwig I. König von Böhmen. Imckoviau8 I. Löwe. 1316 —1326. Von einem Funde in Böhmen. 119. Vom Herrn Heinrich Haussen: In Silber: 13 Oentesimi. Kaverno provwario cli Veneris 1848. — Drepfennigstück von Schlesien. 1704. In Kupfer: krsscsr 1848.-Zwei- pfennigstück von Hannover 1831. — Bairischer Pfennig. — Chur¬ hessischer Pfennig. 120. Vom Gemeinen des Infanterie-Regimentes Prinz Hohenlohe, Anton Lakner: Bronzene päpstliche Medaille mit Oehrl 1849. kiu« IX. ?ant. 4Isx. komm: resliluln« estkaliei« srmis collsli«. 121. Vom Herrn ülvsi. I)r. V essel in Laibach, folgende Kupfermünzen: 200ent(-8imistuck der Republik HruZusy 1843. — 3 Oentesimi. Kovorno piovisoiio cli Vene/.is 1849. — 3kepts-Stück, Grie¬ chisches. 1838. — Kupfermünze derjonischen Inseln /OlV7LO,V 1819. — Griechisches Iwpton. — Türkischer Para. — Amuletmünze. 122. Vom Herrn Johann Zagorjan, Schüler der zweiten Gymnasial- rlasse, in Silber: Silberkreuzer von Leopold I. 1700. — Detto von Maria Theresia. In Kupfer: 6on8lsn8 ?. k. ^ii^. Krm. Klaris exerciUi«. Unten X818. — Görzer Soldo. 123. Vom Herrn Alexander Fischer in Laibach: Kupferkreuzer von 1831 mit Prcigefehler. 124. Vom Herrn Guaiz in Laibach: konslsiitinus Xux. Kea. Ver¬ wischt.—^a. Unleserlich. Kea. 8ecurits8 roipubliese. Unten X8I8. Nebst noch drei unleserlichen Kupfermünzen. Bei Laibach gefunden. 123. Vom Landmann Martin Primik in St. Martin unter dem Gro߬ gallenberge: Römische Kupfermünze: Imp. ÜI. r4urol... p. U. Kav. Oonaorä. ... Sonst verwischt. 126. Vom Herrn Jereb, Theologen in Laibach: Salzburg'scher Silber¬ groschen vom Jahre 1681. 127. Vom Herrn Theodor Elze, evangelischen Pfarrer in Laibach, folgende Anhalt'sche Kupfermünzen: Dreipfennigstück vom Jahre 1840. — Ein Pfennigstück vom Jahre 1766. — Ein Pfennigstück. 1839. 69 128. Vom Herrn Bartholomäus Uräic, Pfarrer in Steinbüchl: Sil¬ berne Gedächtnißmünze, Lirs, Bezug habend auf den Einmarsch der Alliirten in Paris. 129. Vom Herrn Franz Liren, Realitäteubesitzer in Reifenberg: In Silber: Drei römische Münzen : 6.1.. Lsessros. r4u»iisti T. Los. LosiA. ?rino. Invont. Lssns und Luoius stehend in der Toga mit Speer und Schild. /ton. Lsessr r4uxustus. vivi. T. Tstor. ?n- Iriuo. Belorberter Kopf deS ^u§uslus. Tüd. ost. mus. oso«. II. p. 93. n. 1, 2. — .4v. Imp. Lews. Vi:sp. r4ux. ?. ül. Los. Illl. Be¬ lorberter Kopf. /tu», -4uZur. Tr. Tot. Die Pontifiralzeichen. LKIi. out. p. 124. n. 199. — Lnstriunus r4u§ustus. Belorberter Kopf. Ken. Los. III. Sitzende weibliche Figur, in der Rechten eine Schale haltend, daneben eine kleine Figur steheno. 8KK. out. p. 180. ii. 183. — Ferner: Silberne Gedenkmünze in Größe eines Zeh¬ ners, auf die Eröffnung des Freihafens in Triest vom 31. Juli 1769. — Ein 16 Lontosimi - Stück von der Republik Venedig 1848. — Silberne Münze in Größe eines Sechsers, von Ferdinand IV. Könige beider Sicilien. 1794. — In Kupfer: ol °o von der Sradt Venedig, mit den Buchstaben 8. L. L. -4., weiche bedeu¬ ten: lioKina Looli Imotsro M lujs 1626 — 1630, unter Lor- nsro I. 130. Vom Herrn Hyeronimus Ullrich, Verwalter in Veldes: Ein Silberkreuzer vom Kaiser Ferdinand !l. — Silber-Denar von Ludwig I. stollu Torre, Patriarch von Aguileja 1369 — 1365. Desert. — Silber-Denar von Alsrgusrclus v. Uuiulecli, Patriarch von Aguileja 1365 — 1381. Drei Stück. — Silber-Denar von Nicolaus v. Larenburg, Patriarch von Aguileja 1351 — 1358. Zwei ganze und ein defertes Stück. Sämmtliche Münzen wurden im Orte v^'s- xoclnem, am Eingänge in die Wochein aufgefunden. 131. Vom Herrn Edlen v. H illmayer, pens. Hauptmann in Veldes: Eine römische, bei Veldes gefundene Kupfermünze, Imp. Lor- stianus ?ius. Toi. ^UK'. Belorberter Kopf. Koo. ^etornitsti ^.u§. Die Sonne mit der emporgehobenen Rechten, in der Linken eine Kugel haltend. 8. 6. LKIi. ost. p. 339, n. 120. 132. Vom Herrn Je l o v s e k, Staatsbuchhaltungsbeamten: Silber-Denar von Antonius II. do Tortoxrusro, Patriarchen von Aguileja 1402 70 — 1418. — Silber-Denar von I-uäovicus sie leoli, Patriarchen von Aquileja 1419 — 1433. 133. Vom Herrn Ignaz Mi lac: Ein silbernes 48 Kreuzerstück vom Kaiser Ferdinand II., vom Jahre 1622. (Kipper- und Wipperzeit). 134. Vom Herrn Kuk, k. k. Marinebeamten in Pola: Silber-Denar von ^nloniu« II., ssl .Inn Kolinr. 4. Samnit Tafeln in Folio. V« Visini. 1833. 134. Vom löblichen Vereine für Naturkunde im Herzogthume Nassau: Jahrbücher desselben 1844 — 1853. 155. Vom Herrn Johann Bapt. Krauß, k. k. Münz- und Bergwe- sens-Hofbuchhaltungs-Official in Wien: Handbuch für Landescultur und Bergwesen im Kaiserthume Oesterreich für das Jahr 1848, 1849 und 1833. Der Jahrgang 1848 enthält pn^. 123—123 eine Schilderung des Grnbenbrandes zu Jdria im November 1846 nach authentischen Quellen. 136. Von der Handels- und Gewerbekammer in Laibach: Bericht der¬ selbe», deutsch und slovenisch, 1833. 157. Von der Direetion der Realschule in Preßburg: Viertes Pro¬ gramm derselben. 1854. 158. Von der Direetion des Landes-Museums in Kärnten: Jahrbuch des naturhistorischen Landes - Museums in Kärnten , herausgegeben von Ka naval. 1. und 2. Jahrgang. 159. Von der k. k. Landwirthschaft - Gesellschaft in Krain: Verzeichniß der in der Gegend von Passau und im bairischen Walde vor¬ kommenden Mineralien, verfaßt von Waltl. 160. Vom geognostisch - montanistischen Vereine in Steiermark: 2., 3. und 4. Jahresbericht desselben. 161. Boni Herrn Hyeronimus Ullrich, k. k. Forstmeister und Gene¬ ral-Seeretär des Forstvereins der österreichischen Alpenländer: 73 Verhandlungen des Vereines bei der ersten General - Versamm¬ lung vom 1. — 6. Juni 1882 in Klagenfurt. 162. Vom Herrn Anton Namre, Local-Caplan zu Götteniz: Lob- und Dankfest, welches bei Gelegenheit der Krönung Maria Theresia von Ernst Amadeus Grafen zu Athems, Bischof zu Laibach, begangen de» 13. Mai 1743. Laibacher Druck. 163. Von einem Ungenannten: Denkwürdige Ereignisse im Leben deS Andreas Bernardus Smolnikar. 3 Bände. I. Band gedruckt in Cambridge bei Boston, 1838. II. Band in Philadelphia, 1839. III. Band in New-Kork, 1840. Nebst einer Broschüre vom näm¬ lichen Verfasser, unter dem Titel: Abhandlung über das Werk, das in 3 Bänden nun vollständig ist. 24 Seiten. 164. Angekauft wurde: Grundriß der Versteinerungskunde von Bruno Geinitz. 1846. 163. Vom Herrn Heinrich Fr eher, Director des zoologischen Mu¬ seums in Triest: lieber neuentdeckte Conchylien aus den Geschlech¬ tern Lur^oüium und kterocwru mit einer Tafel. Separatabdruck aus dem Jännerhefte der Sitzungsberichte der Academie der Wis¬ senschaften. 166. Vom Herrn Theodor Elze, evangelischen Pfarrer in Laibach: Statuten der vereinigten evangelischen Gemeinde helvetischen und augsburgsschen Bekenntnisses in Laibach. 1830 und 1853. — Einweihung der neuerbauten Christuskirche in Laibach 1832. — Festordnung bei Einweihung der neuerbauten evangelischen Kirche zu Laibach und der Einführung ihres erwählten Pfarrers und Seelsorgers am 6. Jänner 1852. — Kirchenfeier bei der ersten Visitation der evangelischen Gemeinde am 2. Octoker 1853. — Eröffnungsfeier der evangelischen Schule in Laibach am 22. Mai 1855. — Jahresbericht der evangelischen Gemeinde in Laibach 1833, 1854, 1855. — Predigt am Abend des Jahres 1852. — Predigt, gehalten am ersten Wcihnachtsfeiertage 1853. — Predigt, gehalten am letzte» Abend des Jahres 1854. — Der Apostel Petrus, nach den Mittheilungen der heil. Schrift. Laibach 1854. — Die drei Hauptfcste der christlichen Kirche. Laibach 1855. — Nebst mehreren Blättern mit Kirchenliedern an verschiedenen Festtagen. 74 Physikalische Instrumente: Aus dem Museal -Fonde wurden angeschafft: Ein zusammenge¬ setztes Mikroskop von Plößl mit zwei Orularen und 6 achromatischen und aplauetischen Linsen zum Uebereinanderschrauben, mit einem Prisma zum Horizontaleinstehen und zum Zeichnen sammt Zngehör. Vergrö¬ ßerung von 33 — 420 linear. — Ein äd a p e l l e r'sches Barometer. — Ein Psychrometer. — Ein Ombrometer. — Eine Turmalinzange nebst 7 geschliffenen Krystallen. — Ferner verdient hier angeführt zu werden, daß Herr Martin Glowacky, k. k. Hütten- und Fabriks-Verwalter in Jdria, eine sehr schöne grafische Zusammenstellung der Ab- und Zunahme der mittleren Temperatur und des mittleren Barometerstandes in der Bergstadt Jdria für die Jahre 1846, 1847, 1848, gestützt auf dreimalige tägliche meteorologische Beobachtungen, bereitwilligst dem Museum zur Abnahme einer Kopie überließ. — Möchten ähnliche wis¬ senschaftliche Beobachtungen, oder auch nur einzelne interessante Wahr¬ nehmungen zur Vermehrung der Materialien für die Landeskunde Krain's an das Museum eingeliefert werden. Mitglieder des krainischen Museal-Vereins Aichelburg Carl Freiherr, k. k. Bezirksvorsteher zu Neumarktl. „ Ambrosch Michael, Handelsmann und Hausbesitzer in Laibach. „ Apfaltern Otto Freih., k. k. Kammerer, Staatsanwaltschafts- Substitut in Graz und Herrschastsinhaber. „ Apfaltern Rudolf Freiherr, k. k. Kämmerer, Hauptmann und Herrschaftsinhaber. „ Arko Barthelmä, Ritter des k. k. Franz-Josef-Ordens, inful. Propst am Curatcollegial - Capitel in Neustadtl. „ Auersperg Josef Gras, k. k. Kämmerer, Ehrenritter des souver. Johanniter-Ordens und Herrschaftsinhaber. „ Barbo Joses Graf, k. k. Kämmerer, Inhaber der Herrschaft Kroisenbach. „ Begel Josef, Localkaplan zu Strajne ob Stein. „ Bernbacher Josef, Handelsmann in Laibach. „ Bleiweis Johann, Doctor der Medicin, k. k. Professor und Landesthierarzt in Laibach. „ Bombelles M. Graf, Herrschaftsinhaber. „ Bore Michael, Pfarrer in Trata. „ Bo to ui Johann, Kupferwerkinhaber in Sturie. „ Burger Johann, k. k. Landesgerichts-Secretär in Neustadtl. „ Burger Mathias, Bürgermeister und Advocat in Laibach. „ Codelli Anton Freiherr v. Fahnenfeld, Güterinhaber, Ritter des kaiserl. österr. Franz-Josef-Ordens, ständisch Verordneter, jubilirter k. k. Gubernial-Secretär, Mitglied mehrerer gelehrten Gesellschaften. „ Copini Carl v., k. k. Oberlandes-GerichtSrath. 76 Herr C or o nini Michael Graf, k. k. Kämmerer, Gutsinhaber. „ Deschmann Carl, Custos des krain. Landes-Museums. „ Elze Theodor, evangel. Pfarrer in Laibach. „ Er sch en Johann, Curat in Gotsche im Wippacher Thals. „ Fink Johann, Pfarrer und Dechant in Stein. „ Fontaine v. Felsenbrunn, k. k. Finanzrath. „ Friedrich Jacob, Handelsmann in Laibach. „ Für Franz, Doctor der gesummten Heilkunde und Operateur. „ Grabrian Georg, Pfarrer und Dechant in Wippach. „ Graßiv Anton, Pfarrer von Dornek und Dechant von Feistritz. „ Gressel Carl, Inhaber der Herrschaft Treffen. „ Guss ich Alois Freiherr, penstonirter k. k. Hauptmann. „ Haussen Heinrich, Handlungs-Commis in Laibach. ,, Heinricher Johann, k. k. Landesgerichts-Secretär in Laibach. „ Hohenwart-Gerlachstein Andreas, Graf v., Ritter des österr. kais. Ordens der eisernen Krone II. Classe, des österr. kais. Franz-Josef-, des Johanniter- und des sranzös. Ordens der Ehrenlegion, Oberstlandtruchseß in Krain, k. k. wirklicher Kämmerer und Hofrath. „ Jello uscheg Franz Xav., Canonicus in Neustadtl. » Iosch Eduard v., Ritter des Ordens der eisernen Krone III. Cl., k. k. Laudesgerichts - Präsident in Laibach. ,, Kapre tz Johann, k. k. Staatsanwaltschafts-Substitut in Laibach. ,, K l e i n m ayr Ignaz v., Buchhändler und Buchdrucker in Laibach. ,, K l e m e n t sch i t sch Josef, Realitätenbesttzer in Oberlaibach. „ Klun Vincenz vr., Handelskammer-Secretär, Mitglied mehrerer gelehrten Gesellschaften. „ Koder Matthäus, Curat in Slap im Wippacher Thale. „ Kokail Friedrich, Beamte an der k. k. Landeshauptcasse in Klagenfurt. » Kon sch egg Valentin, k. k. Gymnasial-Profeffor in Laibach. » Kopitar Michael, Curat in Ersel. ,, Kosir Alvis, Pfarrer in Neumarktl. " Kosir Jacob, Vicär zu St. Veit bei Wippach. ,, Krammer Franz, Dechant in Altlack. „ Kraschnja Jacob, Localkaplan zu Unterlogg in Gottschee. " Krejan Ignaz, Gerichtsactuar in Oberlaibach, Giltenbesitzer. 77 Herr Kri sch aj Johann, Pfarrer in Hönigstein. „ Kuralt Johann, Pfarrer in Mannsburg. „ Langer Franz, k. k. pens. Kreiscommissär, kaiserl. Rath und Gutsbesitzer. „ Laurin Anton, Ritter des östcrr. Ordens der eisernen Krone II. Cl., Inhaber des ottoman. Verdienst-Ordens, k. k. Ministe¬ rialrat!). „ Lazzarini Franz Freiherr, k. k. Kammerer und Herrschafts- Inhaber. „ Lichtenberg Leopold Freiherr, k. k. Kämmerer und Güter- Jnhaber, Ritter des französ. Ordens der Ehrenlegion. , Lukmanu Lambert, Handelskammer-Präsident und Handelsmann in Laibach, Inhaber des goldenen Verdienst-Kreuzes mit der Krone. „ Mainik Johann, Pfarrer zu Sairach. „ Malitsch Andreas, Realitätenbesitzer zu Laibach. ,, Mallner Andreas, Handelsmann in Laibach. „ Mally Carl, Handelsmann in Laibach. „ Mayer Jaeob, Handelsmann in Laibach. „ Melzer Anton, pens. k. k. Professor der Anatomie in Laibach. „ Metelko Franz, Professor der slav. Philologie in Laibach. „ Meter; Andreas, Canonicus in Neustadtl. „ Mitteis Heinrich I)r., k. k. Gymnasial-Professor in Laibach. „ Mlake r Anton, Vieär in Sagurje. „ v. Motschulsky Victor, Director der russischen kaiserl. freien ökonomischen Gesellschaft in Petersburg. „ Mühte isen Johann, Handelsmann in Laibach. „ Nachtigal Josef, Curat in Schwarzenberg ob Wippach. „ Nakus Josef, Curat zu Planina bei Wippach. „ Nagy Ludwig, Doctor der Medicin und k. k. Medicinalrath in Laibach, Inhaber des goldenen Verdienst-Kreuzes mit der Krone. „ Napreth Andreas I)r., Advocat in Laibach. " Nathan Leopold, Doctor der Chirurgie, k. k. Professor der practischen Wundarzneikunde in Laibach. ,, Oblak Joachim, Lehrer an der Realschule in Laibach. „ Obresa Carl, k. k. Postmeister in Oberlaibach. „ Pace Carl Graf, Inhaber der Herrschaft Thurn bei Gallenstein, k. k. Lieutenant in der Armee. Herr Peoar Andreas, Pfarrer und Dechant zu Oberlaibach. „ Pessiak Simon, Handelsmann in Laibach. „ Peternel Michael, k. k. Realschul-Director in Laibach. „ Petruzzi Peter, k. k. Gymnasial-Professor in Laibach. „ Petteneg Carl Freiherr, Pens. Landesgerichts-Präsident. „ Pfeffer er Anton, Doctor der Rechte in Laibach. „ Pogačar Johann Chris., Doctor der Theologie, Domherr in Laibach und Director des Collegiums Aloisiannm. „ Poklukar Johann, Professor der Pastoral-Theologie. „ Potočnik Blas, Pfarrer zu St. Veit ob Laibach. „ Pregl Michael, Verwalter der D. O. R. Commende Laibach, Director der illyr. Sparcasse, Ausschußrath der Landwirthschaft- Gesellschast und Museal - Cassler. „ Pregl Raimund, Kanzeliist der Laibacher Sparcasse. „ Prodnig Jacob, Papierfabriks-Inhaber. „ Raab Carl, k. k. Landesrath, Ehrenmitglied. „ Rabizh Simon, Kaplan in Laserbach. „ Rauscher Carl Ritter v., k. k. Landesrath in Laibach. „ Raut» er Johann, k. k. Catastral - Inspektor in Laibach. „ Reichl Carl vr-, k. k. Gymnasial-Professor in Wien. „ Remic Primus, Pfarrcooperator i» Veldes. „ Ney er Ludwig, Privatier in Laibach. „ Ritaine Martin, Verwalter in Reifniz. „ Ros mann Josef, Pfarrdechant in Treffen. „ Rubesa Josef, Pfarrer in Urem. „ Rudesch Franz, Guts- und Fabriksbesitzer in Laibach. „ Rudesch Josef, Herrschaftsbesitzer iu Reifniz. „ Rudolf Anton vr., Advocat in Laibach, Inhaber des goldenen Verdienst-Kreuzes mit der Krone. „ Sa mass« Anton, Glockengießer, Vicebürgermeister, Inhaber des goldenen Verdienst-Kreuzes mit der Krone und der goldenen Civil-Medaille, Realitätenbesitzer in Laibach. „ Sapla Franz, Besitzer in Sturja. „ Schaffer Johann Nep., Gutsbesitzer von Weinbüchel. „ Scheuchenstuel Josef v., Ritter des Leopold-Ordens, k. k. Landesgerichts-Präsident in Neustadil. 79 Herr Schiffer Franz, Doctor der Medicin und emer. k. k. Professor der theoretischen Medicin in Laibach. „ Schivitzhofen Franz v., Gutsbesitzer in Podborje. „ Schmidt Ferdinand in Schischka. „ Schreyer Josef, Handelsmann in Laibach. „ Schuft Martin, Localkaplan von Mauoie. „ Skaria Josef, k. k. Postmeister von Krainburg. „ S m o lle Michael, Handelsmann und Realitätenbesitzer in Laibach. „ Stöckel Emil Ritter v. Ur., Stadtphysicus in Laibach. „ Strahl Eduard v., k. k. Landesgerichtsrath in Laibach. „ Supp an Georg, Domherr in Laibach. „ Suppanöio Joh. Nep., Handelsmann in Laibach. „ Terpinz Fidelis, Herrschaftsinhaber, Präsident der k. k. Acker¬ bau-Gesellschaft in Laibach. „ Th o mann Johann, Pfarrer und Dechant in Moräutsch. „ Thurn-Valsassina Hugo Graf, k. k. Concipist bei der Landesregierung in Laibach. „ Tomschiz, Handelsmann in Laibach. „ Urbas Wilhelm, Amanuensts an der k. k. Bibliothek in Laibach. „ Urschizh Barthelmä, Pfarrer in Steinbüchel- „ Ur s i n i V l a g a j Richard Graf, k. k. Kämmerer und Herrschafts¬ inhaber. „ Veßel Carl, Doctor der Medicin und Kreisarzt in Laibach. „ Voiska Anton, Lehrer an der Realschule in Laibach. „ W o l f A n t o n A l o i s, k. k. geheimer Rath und Fürstbischof in Laibach, Großkreuz des k. k. Leopold-Ordens, Ritter der eisernen Krone l. Classe, Commandeur des k. k. Franz-Josef- Ordens. » Wutsch er Franz, Handelsmann in Laibach. „ Zalokar Johann, pens. Pfarrer in Laibach. „ Zvis Anton Freiherr, Herrschaftsinhaber. „ Zwayer Johann Ur., Advocat in Laibach. - über den R,rjahr seit 1. Januar bis 6 Ausweis über den Rechnungs-Abschluß des krainischen Landes-Museums sür das Solarjahr seit 1. Januar bis -WWW - 4 °- / -? >- - - " - v sl . u , » ! ' < . . ..„ 7"/: ^ . M x N-.^71N>!? „ - « ! z» :''it> u -r>ttz'^z m u.ü <. -, '/."ü:ik6!;^ Skck tt'-st!,i'2khW i„K im.' kMtch»nr»K . lMNÜU^ „ >! ) ? V- i . , . . . , . . ? '!N .'»ths/.Ml ir ir/, - » , N. 7-^ '.- '!!/! l -!7 . V-1 -V--7 "s I Ai -v:^- x-tt 7,-. ...i, n if SS- .P«E .8t mr. ch -. Zweites des Vereines des Klinischen Landes-Muleums d» k d i tz r r t von I j Varl veSLdMLVll, Cusios des kraiinschcn Lnndks-Muscnms. Zweites Zahresheft des Vereines des krainischen Landes-Musenms. Nedigirl von Custos des krainischen Landes-Museums. -- Laidsek, 1888. Druck von Lgn. v. Kleinmayr » Frdor Kamberg v s k» l i- ö J L - , Inhalt Seite Meteorologische Beobachtungen zu Laibach in den Jahren 1856 und 1857, von C. Deschmann.1 Systematisches Verzeichuiß der Land- und SüßwasserrConchylieu Krain's, von Heinrich Haussen.^9 Beiträge zur Grottenkunde Krain's, von Heinrich Haussen . 40 Ueber die Beobachtung von Erderschütterungen, vom Professor Or. Heinrich Mitteis .93 Ueber eine neue krain. ^strnnliu-Art, von Dr. Georg Dolliner 57 Beiträge zur Naturgeschichte des Laibacher Morastes, von C- Deschmann.89 Bericht über die bei den monatlichen Museal-Versammlungen gehal¬ tenen Vorträge in den Jahren 1856 und 1857 . . 88 Außer den auszugsweisen Mittheilungen sind folgende Gegenstände ausführlicher behandelt: Ueber den einstigen uralten Gebrauch des Blitzableiters am Schlosse zu Duino, von Prof. vr. Heinr. Mitt eis . . - 88 Ueber de» ursprünglichen Fundort des PiauzitS in Krain, vom Catastral- Jnspector I. Rautner.91 Ueber zwei neue Grottenschnecken Krain's, von Heinr. Haussen . 94 Ueber Oar^cliium eurinutum, von Heinr. Haussen . . .96 IV Seite Ueber die Vegetations-Verhältnisse des Iska-Grabens, von C. D esch m a n n.86 Ueber Valvata speisen und Lnr^elimm biclentatum, von H. Haussen 10l Ueber astronomische Beobachtungen verschiedener Planeten, vom Prof. Grünewald . . . . . . . .102 Ueber die Farne Kraiirs, von C. Deschmann . . . 107 Ueber die Bereitung der Torfziegel, von Gurnig . . . 113 Ueber Viola Xo^sü Wulf., von C. Deschmann . . .1l7 Ueber das Steiner Pntzpulver, vom Prof. Konschegg . . 120 Ueber die römische Wasserleitung in der Gradischa-Vorstadt, von I. Ullepitsch.123 Ueber die Penguin-Jnsel in Südamerika, von Pirz . . . 126 Ueber Or. Peters geologische Aufnahmen in Oberkrain . . 136 Ueber die geognostischen Verhältnisse des Gutenfelder Thales, von I)r. Schwarz.141 Verzeichniß der Museal-Geschenke und sonstigen Erwerbungen vom 1. Jänner 1836 Lis Ende Ortober 1838 .... 143 Verzeichniß der Mitglieder des krain. Museal-Vereins . . 163 Ausweis über den Rechnungs-Abschluß des krainischen Museums pro 1836 und 1837 . 173 Meteorologische Beobachtungen zu Laibach iu den Jahren 1856 und 1857. Zusammeiigestellt von C. De sch mann. PAachfolgende Tabellen gründen sich auf dreimalige tägliche Beob¬ achtungen, welche mit Kappeller'schcn Instrumenten eingestellt wurden. Die Scehöhe meiner barometrischen Beobachtungsstation beträgt nach einer von der bekannten Schiencnlage am Laibacher Bahnhöfe — 930 Wiener Fuß über dem Meeresspiegel — durch Herrn Baudirector Gintl gefälligst besorgten Nivcllirung: 934 W. F. Das August'sche Psychrometer ist auf einem gegen Norden gele¬ genen Gange ausgestellt. Das Auffanggefäß der atmosphärischen Nieder¬ schläge befindet sich im kleinen Hofe des hiesigen Schulgebäudes. Bei den jedesmaligen Barometerständen wurden sowohl die Reduction auf 0° U., als auch die Correction wegen des constanten Fehlers des Gefäß- barometers vorgenommcn. Die Berechnungen des Dunstdruckcs und der Feuchtigkeit geschähe» nach den August'schcn Tabellen. Indem ich diesen Beitrag zur Meteorologie Laibach's veröffentliche, richte ich zugleich an die Freunde naturwissenschaftlicher Forschungen in Kram, insbesondere an die hochw. Geistlichkeit, die Herren Landbcamten, Oekonomen, Schullehrer u. s. w. die Bitte, durch Anstellung von meteo¬ rologischen Beobachtungen an möglichst vielen Punkten neue Beiträge zur noch wenig gekannten Klimatologie unseres Landes zu liefern. Insbesondere wären dabei zwei Punkte zu berücksichtigen, und ich glaube am besten zu tbun, wenn ich darüber das Urthcil des in diesem Fache 1 2 kompetentesten Mannes, nämlich des hochverehrten Herrn Directors der k. k. Central-Anstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus, Dr. Kreil, aus einer freundlichen Zuschrift anführe: „Vor der Hand märe zunächst darauf zu sehen, daß so viele Regen- „messungen als möglich gemacht würden, denn die ungemein große „Regenmenge in Kram ist ein so wichtiges Element, daß man es nicht „scharf genug in s Auge fassen kann. Die Regenmesser brauchten keines¬ wegs so beschaffen zu sein, wie die von der Central-Anstalt aus ver¬ wendeten; eine einfache Blechtasse mit aufgebogcnem Rande, der genau „einen Quadratfuß Pariser Maß umspannt, mit schiefem Boden und „einer Oeffnung, die über irgend ein Gefäß gestellt würde, das den „Regen anssammclt, genügt vollkommen, und wenn dann zur gehörigen „Zeit das gesammelte Wasser (oder der Schnee) abgewogen wird, so „ist die Beobachtung vollkommen brauchbar." „Ein zweiter Punkt, welcher alle Aufmerksamkeit verdient, sind „die Luftströmungen, namentlich die Bora. Es ließe sich vielleicht die „Einrichtung treffen, daß von allen Ortsgemeinden, wo dieselbe auf- „tritt, sei es stark oder schwach, sogleich die Anzeige au irgend eine „meteorologische Station gemacht würde über die Zeit und Stärke des „Auftretens. Aus diesen Berichten, wenn sie gewissenhaft wären und „vielleicht auch einige Andeutungen über den elektrischen Zustand der „Atmosphäre enthielten (nämlich nur, ob irgendwo Blitze oder ein „Gewitter bemerkt worden seien), würde sicher im Verlauf der Zeit „sich Manches über diese Erscheinung Herausstellen, besonders, wenn „man sie mit örtlichen Verhältnissen in Verbindung bringen und eigene „Anschauungen darüber sammeln könnte. Ich glaube, daß dieß eine „ebenso nützliche als dankbare Aufgabe wäre." iS Besondere Bemerkungen. Zauner. Die Witterung im ersten Drittel trübe unv regnerisch. Die Schneedecke in der Ebene war völlig verschwunden, erst der am 13. und 14. eingetrctene NO. brachte frischen Schnee. In der zweiten Hälfte des Monats bekam der SW. abermal die Oberhand und wich erst in den letzten Tagen dem O., welcher einen schwachen Schneefall und ein Sinken der Tagcswärmc unter 0° mit sich brachte. Von dem bedeutenden Niederschlage des Monates entfallen kaum 9'" auf den Schnee. Den 6. zeigten sich Schwäne auf der Save, den 27. Zug der Wildgänse. Im Freien waren in diesem Monat zur Blüthe gelangt: Uelleboru« Niger et viricllr», Kslonllni« «uvali«, Lroeu« vernu«, Lriva carneg, Oorvlus avellana, ^Inu« xlulinosa, llrimula rwsulis, Oaplmo llerereun«, Lelli« pereimi«, llelasite« alba, llepaüoa nobilis, ^cloxa inoseliatellina. Februar. Hoher Barometerstand, geringe Schwankung deö Luft¬ druckes, trockene und heitere Tage. Die Nächte waren fast durch¬ gehends kalt und die Tagcswärme wurde durch die namentlich in der zweiten Hälfte des Monates herrschenden Nordwest-Windc dcpri- mirt. Die 4 Zoll mächtige Schneedecke, welche sich von« 19. bis 21. gebildet hatte, war in den letzten Tagen in der Ebene wieder ver¬ schwunden. Mit Ende des Monates blühctcn schon 30 phanerogamc Pflanzen in der Umgebung Laibach's. Die mittlere Tagestempcratur war unter 0" an folgenden Tagen: den 2. bis 7., den 19. und 23. sonst über 0°, den 6. starkes Morgenroth, den 23. schöner Mondhof. März. Heiter und trocken. Die vorherrschenden nordwestlichen, nörd¬ lichen und östlichen Winde wurden nur zwei Mal im Monate durch südwestliche Strömungen unterbrochen, nämlicb den 9. bis 12. und den 20. bis 23. Der am 13. und 14. gefallene Schnee war in der Ebene in wenigen Tagen verschwunden. Die Tageswärme war unter 0°: den 7., 8., 13. bis 19., 29. bis 31. Den 13. und 19. Schneegestöber ans NO. Den 12. gegen Mitternacht Erdbeben in Sittich und dessen Umgebung. April. Die Morgen am 2. und 3. unter 0°. Den 2. Ankunft der Schwalben. Deir 10. von 8'/, bis 9 Uhr und dm 13. von 9 bis 9^ Uhr große Mondhöfe (Mio«). Gewitter: den 7. aus SW. mit ein¬ zelnen Hagelkörnern. Den 29. unbedeutend. 8 Mai. Regnerisch. In der Nacht vom 3. auf den 4. Reif in einigen Gemeinden der Umgebung Laibach's und auf dem Laibacher Moraste. Von: frischen Schneefall, der am 3. und 4. in den Gebirgen eintrat, waren die Steiner- und Kreuzer-Alpen bis zum Fuß, ferner der Lorenziberg, Utoseo, die Kermaäa bei Billichgratz, der Krim- und Mokritzberg, letzterer bis unter die Wiesen oberhalb 8stril mit Schnee bedeckt. In Oberkrain war noch in den Nächten am 6. u. 7. in einigen Gegenden Reif. Den 1. fielen einzelne Hagelkörner. Gewitter: den 1. unbedeutend ans SW., den 10. aus SW., den 21. aus NW., den 24. aus S., Sturm den 31. ans SW. Schneefall in den Alpen den 3., 17. und 23. Anfangs Mai zeigten sich mehrere braune Jbise (Ibis ksloinellu« III.). In Gruppen zu dreien wurden sie sowohl jenseits der Save als auch an der Laibach bei Kaltenbrunn gesehen und vier Stücke davon erlegt. Sehr merkwürdig ist das Erscheinen des Polar¬ tauchers (klolz-mbus arotious ll.) zu dieser Jahreszeit am Veldeser See. Nach einer Mittheilung des Herrn Pfarrcooperators kenne, der ein altes, dort erlegtes Weibchen an das hiesige Museum sendete, zeigte sich ein Paar dieser Taucherart Anfangs Mai am Veldeser See und trieb sich durch 3 Wochen ganz heimisch daselbst herum, als hätte es sich den Ort zum Brutplatz auserlesen. Juni. Warm und trocken. Gewitter: den 11. aus NO., den 18. aus SW., den 21. aus SSW., den 23. aus NW. Schneefall in den Alpen den 6. und 7. Wetterleuchten den 4. und 28. Herrliches Abendroth den 23. Sturm den 3V. Nachts aus O. Den 18. ver¬ heerender Hagelschlag zu Semitsch in Unterkrain. Juli. Gewitter: den 2. aus W., den 4. Nachts aus SO., den 8. aus WNW., später aus WSW. durch die ganze Nacht; den 3. aus SO., den 20. in NO. und SW. in der Umgebung, den 21. Nachts aus NO., den 23. aus W. mit vereinzelten Hagelkörnern. Schneefall in den Alpen den 10. Sturm den 10 aus NW. Wetterleuchten den 24. August. Gewitter: den 4. aus NO., den 8. aus NO., den 13. aus WSW., den 18. aus OSO., den 20. aus WSW., den 23. aus OSO. Stürme: den 12. aus WNW.; den 18. aus SW., später aus NW. hatte einen verheerenden Morastbrand zur Folge; den 19. aus SW. Beide letztere wütheten auch im Friaul'schen und künde¬ ten sich durch das bedeutende Sinken des Barometerstandes, welches in 4 Tagen 7.6U" ?. betrug, an. Wetterleuchten den 11. und 13. » September. Gewitter : In der Nacht vom 2. auf den 3. aus NO., den 3. aus NO., den 8. aus NO., den 28. aus SW., den 30. aus SW. Schneefall in den Alpen: den 4„ den 21. bis in die Voralpen herab; den 31. war der Schnee daselbst völlig verschwunden. Stürme: den 19. aus SW., den 28. aus SW. Wetterleuchten: den 2„ 4., 7. und 11. Starker Sternschnuppenfall: den 9. und 16. Erdbeben, den 27. Morgens nm 6 Uhr 63 Min. 5 Secunden sehr schwach in der Richtung von N. nach S. October. Heitere Tage mit lange anhaltenden Morgennebeln. Vom atmosphärischen Niederschlage entfallen 3.17'" auf den Regen, das Ucbrige auf die reichliche Thaubildung. Der erste Herbstfrost den 26. Morgens. Den 30. blitzte es um 6 Uhr Morg. im O. ohne Donner. Schöne Mondhöfe (Mio«) den 6.. 9. und 10., Lichtmetcor den 21. Prachtvolles Lichtmeteor den 29. Um 6 Uhr 16 Minuten Abends flammte plötzlich eine hellleuchtende Kugel auf von beiläufig halbem Monddurchmesser ani nördlichen Himmel, nordöstlich vom Polarstern, und setzte ihre gleichförmige, geradlinige Bewegung, welche beiläufig 6 Secunden dauerte, in nordwestlicher Richtung fort, bis in die Nähe von Benetnasch im großen Bären, wo sie erlosch. Der zurückgelegte Weg betrug circa 46". Der Lichtschein, den die Kugel verbreitete, war selbst Personen, die von demselben abgewendet waren, an einem von Laternenlicht beleuchteten Platze auffallend. Ursprünglich hatte die Erscheinung eine große Aehnlichkeit mit jener einer pfündigen Rakete. Nach dem Verlöschen der Kugel prangte der zurückgelegte Weg derselben im hellgelben planetarischen Lichte, in der Form eines scharfbegrenztcn schwebenden Schlauches oder Cylinders, dessen Durchmesser anfänglich jenem der Kugel glich, sich jedoch später etwa auf die Hälfte reducirte. Eine Minute dar¬ auf hatte er eine bogenförmige Krümmung angenommen. Nach etwa 3 Min. nahm er wieder eine geradlinige Richtung und schien parallel seiner ursprünglichen Stellung in die Ferne zu rücken, wobei sich seine Dimensionen verkürzten und seine Lichtstärke abnahm, bis er die Form eines glänzenden Kometen erlangte, der den Kern nach West, den Schweif nach Ost gerichtet hatte. Nach beiläufig 6 Minuten vom Beginne der Erscheinung machte die Kometengestalt bei bedeutender Abnahme der Lichtstärke einem in die Länge und Breite zunehmenden Lichtstreifen mit zwei wellenförmigen Ausbic- 10 gungen Platz. Ganz eigemhümliche Oscillationen des Lichtes beglci- teten eine nun eintretende matte, schwach-röthliche Nuancirung des Streifens. Das Ganze hatte die Gestalt eines unheimlichen, am Himmel flatternden Bandes. Nun verlor sich auch diese Form. Die schwach-röthliche Färbung wich jener einer lichten Wolke, in der sich am westlichen Ende ein lichter Kern zu bilden schien, während das östliche cumulusartig anwuchs. Sodann gestaltete sich dieselbe zu einem Lichtnebcl in der Form einer Parabel von ungleicher Licht¬ stärke, deren Oeffnung nach West gerichtet war. Diese Form erhielt sich durch beiläufig 8 Minuten, an verschiedenen Punkten schienen sich einzelne Kerne bilden zu wollen; die Lichtstärke nahm stets mehr ab und glänzte zuletzt im Schimmer der Milchstraße. Die parabo¬ lische Gestalt ging endlich in jene eines starkgekrümmtcn Hornes mit weiter Mündung über, dessen Spitze mit merkbarer Kernbildung sich in der Nähe von Benetnasch befand, während die weite Oeff¬ nung mit nach Ost gekehrter Krümmung gegen den Kopf des Drachen gerichtet war. Allmälig war auch dieser schwache Licht¬ schimmer verschwunden. Die ganze Dauer des interessanten Phäno¬ mens betrug eine gute halbe Stunde. Während derselben war weder eine Detonation noch sonst ein Geräusch bemerkbar. Der Himmel war nach einem vollkommen heitern Nachmittage klar und wolken¬ los; der reducirte Barometerstand war 330.12'" die Lufttempe¬ ratur-j-3.3° k. Es herrschte völlige Windstille. Als ich gleich nach dem Verlaufe des Meteors durch das ausgezeichnete Frauenhofer'- sche Teleskop des hiesigen k. k. Gymnasial-Professors Grünewald mehrere Objecte am gestirnten Himmel betrachtete, zeigten dieselben eine andauernde, vollkommen scharfe Begrenzung, ein Beweis, daß zu jener Zeit auch in den höher» Luftregionen keine bedeutenden Strömungen ftattfanden. — Starkes Morgenroth den 21. und 23. Schönes Abendroth den 21. und 22. Wetterleuchten den 12. Nove m b e r. Erster Schneefall in der Ebene den 13., Sturm den 23., Anfangs aus SW., später aus W. und NW. Erdbeben den 9. um I I Uhr 17 Mn. Nachts. Man hatte das Gefühl, als ob sich der Boden unter den Füßen zu wölben begänne und man mit demselben beiläufig 6 Zoll hoch gehoben würde; dieß dauerte 1 Secunde. Nun vernahm man ein dumpfbrausendes Getöse, das mit dem Rollen des entfernten Donners einige Aehnlichkeit hatte, und mit demselben II traten schnell aufeinander folgende rüttelnde Stöße in horizontaler Richtung ein, von denen zwei besonders heftig waren, so daß man fürchten mußte, zu Boden geschleudert oder aus dem Bette geworfen zu werden. Im Ganzen mögen zwanzig solcher Oscillationen im Verlaufe von 4 See. stattgefunden haben. Diese Stöße erfolgten von SW. nach NO. Das Gebälke der Dachstühle krachte, die Mauern bekamen Risse, der Anwurf der Wände fiel zu Boden, auch einzelne Einrichtungsstücke, ja selbst Uhren stürzten um. Die Erschüt¬ terung scheint am linken Laibachufer stärker gewesen zu sein, als am rechten, erreichte jedoch nicht jene des Erdbebens vom 21. Dec. 1843. In der ganzen Stadt stürzten ein Paar Schornsteine ein. Anßer Mauersprüngen erlitten öffentliche und Privatgebände keine bedeu¬ tenden Beschädigungen. Die Spuren der Rüttelung zeigten sich am besten an den aus Quadersteinen zusammengesetzten Pyramiden auf der vorder» Mauerfronte der Franziskaner-Kirche. Das obere Drittel derselben war gelockert, und die früher gegen Norden gewendete Kante der Pyramide derart gebrochen, daß der untere Thcil seine frühere Stellung beibehiclt, während der obere eine Drehung nach Nordwest erlitt. Der Barometerstand war 323.18"'?. Er hatte sich seit 2 Uhr Nachmittag auf derselben Höhe erhalten, seit 6 Uhr Morg. war er um 1 Linie gefallen. Die Lufttemperatur warO", der Himmel umzogen, eine Windströmung nicht wahrnehmbar. Den 10. Morg. sand abermal eine Erderschütterung Statt, bei welcher die Gläser in den Glasschränken klirrten, die aber in Vergleich zu der am 9. unbedeutend war. December. Den 23. war der Schnee in der Ebene verschwunden. Den 29. Morg. zwischen 3 und 6 Uhr starkes Blitzen ohne Donner. Den 20. Nebel den ganzen Tag. Den 26. heftige Windstöße aus SW. Starkes Morgenroth den 10. Schönes Abendroth den 8. n. 21. Den 31. Nachts zweimaliges Erdbeben in Trata und Jdria. o. Narometerstnild i» Weiser Linie» »us O" Zrenuinue reducirt 16 Besondere Bemerkungen. Jä nner. Schneeige, trübe Tage, gegen Ende des Monates regnerisch. Den 23. Morgens um 1V2 Uhr starkes Blitzen. Regen den ganzen Tag, gegen Abend Blitze mit Donner. Februar. Trocken. Der Rückschlag der Kälte bedeutend, des Morgens stand das Thermometer bloß am 15. über 0° und zeigte -j-0.2. März. Die ersten Tage kalt und heiter. Nach der Mitte des Monates trübe und regnerisch. Den 6. um 3 Uhr 86 Min. Morg. Erdbeben. Man konnte etwa fünf Stöße unterscheiden, welche in Pausen von einer Minute aufeinander folgten. Der erste Stoß, am stärksten und anhaltendsten, mit einem unterirdischen Getöse begleitet, ging von N. nach S. Seine gleichförmigen horizontalen Schwingungen dauer¬ ten beiläufig 18 bis 2V Sccundeu. Die später erfolgten Stöße waren minder intensiv, nur von 2 bis 3 Vibrationen begleitet. Die letzte schwache Erschütterung trat eben mit Schlag 4 Uhr ein, mar unbe¬ deutend, jedoch von einem starken rollenden Getöse begleitet. Außer einigen Sprüngen und dem Abfall des Anwurfes erlitten die Ge¬ bäude keine Beschädigungen. Der Barometerstand war 327.33"' ?., die Lufttemperatur —5.2° k. Der Himmel vollkommen heiter. Auch in Abelsbcrg und Planina wurde diese Erscheinung mahrgenommen. Den 9. nm 11 Uhr 60 Min. Abends trat abermals eine Erdcrschüt- terung ein, begleitet von einem dumpfen unterirdischen Brausen. Sie kam aus SO. und dauerte durch 3 Secunden. Der Barometer¬ stand, welcher sich innerhalb 2 Stunden um 0.8"' gehoben hatte, war beim Eintritt der Erscheinung 321.15'"?. und erhielt sich durch die ganze Nacht. Die Lufttemperatur war 0°. Im Verlaufe des Abends hatte der seit dem Erdbeben am 7. cingctrctcnc, mit Regen¬ güssen begleitete SW. in O. umgeschlagen, welcher einen reichlichen Schneefall brachte, der die ganze Nacht dauerte. Den 24. frischer Schnee in den Alpen. A pri l. Gegen Ende des Monats empfindlicher Rückschlag der Kälte, in Folge dessen schädliche Reife in den Nächten am 26. und 27. Den 11. Nachts heftige Windstöße ans SW. Den 23. frischer Schnee in den Alpen. Starkes Wetterleuchten den 13. und 21. Mai. Den 1. fielen einzelne Hagelkörner. Unbedeutende Gewitter: den 10., 13., 17. m N., später in SO. Den 23. in N., den 26. in SW. Juni. Trocken. Bedeutendes Herabsinkcn der Tageswärme am 14. und 13., in Folge dessen Reif auf dem Morast, der die Hülsenfrüchtc gänzlich vernichtete. Gewitter den 1. um 1 Uhr aus O. Den I I. um 3 Uhr aus NW. Starkes Wetterleuchten den 2 l. Den l. frischer Schneefall in den Alpen. Juli. Heiter und trocken. Die Gewitter, sämmtlich unbedeutend: den l. aus SW. schwach, den 1 l. aus SW., den 9. um 1 Uhr Nachm., den 12. aus NO., den 17. um 3^ Uhr Nachm., den 20. um 2^ Uhr Nachm., den 21. sehr schwach; den 23. Anfangs aus NW., dann aus O.; den 22. um 6^ Uhr Nachm. in SO., den 31. um 3^ Uhr Nachm. schwach. Wetterleuchten den I6„ 22., 27., 28., 29. Den 21. Orkan aus W. um 1 Uhr Nachm., Dauer 1 Stunde; dann abermals um 7 Uhr Abends aus NNW. mit einigen Regentropfen, Dauer V2 Stunde. Starker Höhenrauch den 20. und 21. August. Starker Höhenrauch in Folge des Morastbrenncns: den 18 bis 23., den 26, 27. Gewitter: den 7. um 2 Uhr Nachm. und 10 Uhr Abends, den 8. unbedeutend, den 17. um 12 Uhr Mittag, den 21. aus W. um 1 Vz Uhr Nachm., Dauer Vz Stunde; den 29. um 10 Uhr Vorm. mit einem Donnerschlag. Orkan den 11. aus O. Starkes Wetterleuchten den 10., den 13. in NW., den 14. in N. und NW., den 16. in W., den 17., 20., 28. Sternschnuppen zahl¬ reich den 4. Der Buchweizen, ?ol^onum inxopyrum, war den 16. in Folge der großen Trockenheit kaum 1 Zoll, in schattigen Stellen 3 Zoll hoch; den 28. hatte er kaum die Höhe von 2 Zoll. September. Trocken, gegen Ende kalt. Gewitter unbedeutend: den 1. um 3 Uhr Nachm. aus NO. schwach, den 3. um 3 Uhr Nachm., den 3. aus NO., den 6. um 2^ Uhr, den 11. um 11 Uhr. Der verheerende Reif am 21. und 23. vernichtete den kümmerlich aufge¬ blühten Heiden (Buchweizen) in ganz Kram völlig. O c t 0 ber. Regnerisch und trübe. Gewitter: den 6. um 7 Uhr Abends aus NW., Dauer I Stunde; den 27. Vormittags zwischen 8 und 9 Uhr in SO., dann Abenvs um 6 Uhr in SO. Wetterleuchten den 8. und 9. Erster Schneefall in den Alpen den 10. Schwaches Erd¬ beben den 19. um 1 Uhr Nachmittags. November. Regnerisch. Am 22. und 23. wich der Nebel den ganzen Tag nicht. Erst seit dem Niederschlag am 27. gaben die in der Sommer- 2 18 dürre größtenteils ausgetrockneten Stadtbrunnen continuirlich Wasser. Sternschnuppen den 8. und 11. Lichtmeteor den 20. December. Nebelig. Erster bleibender Schneefall den 21. Mächtigkeit der Schneedecke 4 Zoll. An folgenden Tagen wich der Nebel den ganzen Tag nicht: 3., 4., 11., 14., 13., 18., 20., 23., 27. Die Nie¬ derschläge vom Nebelfroste im ganzen Monat erreichen die Höhe von 2.53-" ?. Systematisches Veyeichniß der Land- und Süßwaffer-Gonchylien Krain's von Heinrich Haussen. -^»m Jahre 1847 gab der um die Fauna Krain's hochverdiente Herr Ferdinand Schmidt, dem ich die erste Anregung zum Studium der Conchyliologie und späterhin die zuvorkommendste Unterstützung und Belehrung in dickem Fache verdanke, das erste Verzeichniß der Land- und Süßwasser-Conchylien Krain's heraus. Da jenes Merkchen bereits gänzlich vergriffen ist und seit jener Zeit viele neue Arten, so wie auch früher nicht gekannte Fundorte hinzugekommen sind, so dürfte die nach¬ folgende Zusammenstellung nicht am unrechten Platze sein. Ich legte bei dieser Aufzählung das Schmidt'sche Verzeichnis zur Grundlage und fügte überall die neuen Fundorte hinzu; auch ließ ich am Schluffe eines jeden Geschlechtes die neuentdecktcn Arten folgen. Wenn einige Spezies des benachbarten Fiumaner und Triester Gebietes hier cinbezogen wurden, so geschah es in der Absicht, um auf eine genaue Durchforschung der an jene gränzenden Districte Krain's, welche sicherlich auch einbeimische Standorte jener Arten liefern dürsten, aufmerksam zu machen. Bezüglich der Grotten, welche als Standorte der höchst interessanten Grotten- Conchylien angeführt sind, verweise ich auf die kurze Beschreibung der¬ selben, die ich als Anhang gebe. Zum Schluffe entwarf ich eine über¬ sichtliche Tabelle der im I. 1847 bekannten und der seit jener Zeit in Kram entdeckten Arten und vorzüglicheren Varietäten. Es ergibt sich daraus, daß die meisten Geschlechter Bereicherungen erhielten; ganz neu kamen die Geschlechter üeliooplinnls und Vslvnla hinzu. In einer zweiten Tabelle verglich ich die Artenzahl Krain's mit jener des Nach¬ barlandes Kärnten; letztere nach dem im I. 1882 erschienenen Verzeich¬ nisse des Herrn v. Gallenstein. 2' 20 Ich maße mir keineswegs an, mit dieser Arbeit etwas Vollstän¬ diges geliefert zu haben, und ich weiß sehr wohl, wie mangelhaft die Anführung der Standorte sei; ebenso dürfte das an Naturschätzen so reiche Krain noch manches Neue aus dem Gebiete der Land - und Sü߬ wasser - Couchylieu in feinem Schooße aufbcwahrcn, und ist nur zu wünschen, daß dasselbe durch recht viele Mitarbeiter zu Tage gefördert, und endlich die Anfertigung einer genauen Tabelle über die geografische Verbreitung dieser Thier-Classe ermöglichet würde. Angehenden Sammlern bieten zur sichern Bestimmung der ein¬ zelnen Arten die reichhaltige Sammlung des Herrn Ferd. Schmidt, so wie die von demselben herrührende Zusammenstellung der krainischen Conchylien im hiesigen Landesmuscum die besten Hilfsmittel; auch meine kleine Sammlung steht Freunden der Conchyliologie jederzeit offen. —-xx— - - Erster Mschnitt. L a n d s eh n e ek e n. Drap. In höher gelegenen Gegenden, auch in der Ebene bei Radmannsdorf; ferner in Grotten, z. B. Großgallen- bcrger Grotte, gehört jedoch überall zu den Seltenheiten. „ Drap. Auf Voralpen, steigt auch viel höher hinauf, wird aber nicht häufig gefunden. „ /-e/tnerÄK Drap. Ueberall in der Umgebung Laibach's nicht selten, so z. B. auf dem Schloßberge, in Sonnegg, auch ander¬ wärts in Inner- und Unterkrain; eine Varietät von besonders stark grünlicher Farbe findet man in einem Graben unter Ge¬ büschen beim Pulverthurm. Drap. Auf dem Kumberg in Unterkrain, an der gegen Krain zugekehrten Seite ziemlich häufig, Vanevvo bei Eisnern. 21 //e/r.7,' /-omak« I>. Kommt in ganz Krain von den Alpen bis in die mora¬ stigen Gegenden der Ebene vor, varirt sowohl in der Farbe als auch in der Anzahl der Bänder; in ausgezeichnet großen Exemplaren findet man sie in der Wochein. Von der linksgcwun- dencn ist noch kein Exemplar aus Krain bekannt. Eine besonders schöne Varietät ist die wendeltreppenförmige, wovon bis zum I. 1846 nur 1 Stück von einem Garten in der St. Peters- Vorstadt bekannt war; später wurde eines bei Billichgratz, eines beim Laibachcr Bahnhöfe und ein drittes in einem Garten auf¬ gefunden, gehört mithin zu den größten Seltenheiten. „ I>. In Oberkrain, in Wäldern und Auen, auf deni Wege von Neumarktl auf den Loibl, in großer Menge auf Steinen. „ ölii ll. In den Gärten und Campagnen von Triest; ein kleines Exemplar davon sand ich bei Triest. „ Nüll. Kommt vereinzelt bei Görz, häufiger bei Fiume und in Istrien vor. „ au-M'/aaa Menke. Ist in ganz Krain verbreitet, varirt sowohl in der Anzahl und Breite der Bänder als auch in der Farbe und Größe. Die hübsche Varietät /5. kleif. findet sich in der Umgebung von Oberlaibach gegen Loitsch und Jdria zu, auch bei Saloch. „ Wie die vorige und varirt noch mehr. Es kommen weiße, rothe und gelbe Varietäten vor, theils mit l bis L Bän¬ dern, thcils ganz cinfärbig; mit ganz weißer Lippe bei Naklas und Saloch, jedoch selten. „ Müll. In den Gärten von Triest; auch findet man sie am Ufer des Meeres bis Monfalcone. „ K-SIN. In den Gcbirgswäldern Krain's, in Olinee mehr selten, häufig aber im Walde hinter dem Aucrspcrg'schcn Schlosse in Sonnegg. „ Null. Zn Gesellschaft mit der frühcrn, jedoch seltener. „ 6mel. In höher» Gebirgsgegenden, auf Alpen selten, häufig bei Seloe nächst Krainburg. Auf der Velka planin-, hinter Stein kommt eine kleinere Varietät vor. 22 Soka, -no/iu-Zon k er. Bei Ponovitsch am Savestrome ziemlich häufig, seltener auf dem Großgallenberge und bei Sonnegg. „ -k/onk,/« 6mei. Kommt sehr selten um Laibach vor, und zwar auf dem Moorgrunde hinter Tirnau unter Baumstämmen und faulem Laub. „ kouoor-on« Xiessl. Auf allen krainischen Alpen, auch bei Oermie. Schöne Exemplare findet man auf dem Mokritzberge und bei Sonnegg nächst dem Schlosse unter Gebüschen. Die Varietät oekous,» ko«8m. kommt auf der Mokritz-Alpe und in den Wocheiner Alpen sehr selten vor. „ rtter/E 2io§I. In der Krumholzregion, z. B. auf der Volks planins, auch auf dem Krimberg. „ äsn. In allen Waldungen Krain's in verschiedener Größe und Färbung. Bei Planina am Ausflüsse des Unzflusses kommen beinahe ganz weiße Exemplare mit röthlichem Mundsaum vor. „ vrs p. Auf Kalkfelsen fast überall in den Voralpen, in 6Imoo, auf der Höhe des Birnbaumer-Waldes. „ so/«,,« Aon Ke. /,o,-8/,oekeK Aox. Unter Steinen und abgefal¬ lenem Laub um Olineo, St. Marein, Weichselburg, Dobrova, Sonnegg und auf dem Mokrihberg. ,, ver-ttoMr.« Vor. Fast in allen Waldungen, aus dem Laibacher Schloßberge sehr häufig, ebenso in Nesselthal bei Gottschee. Im Wippacher Thale kommt sie mit lichterer Färbung vor. „ or-oattc« kor. In den Waldungen von Gottschee, auf dem Fried- richsstein, weiterhin gegen die Kulpa, bei Planina, auf dem Javornik, aber überall selten. „ 2i6Kl. In Gebirgswaldungen bei Tschernembl unter faulen Holzstücken und unter Steinen selten. „ cr,crnu«x« 8tust. In den Gebirgsthälern des Knm- und Krim¬ berges, in Wäldern unter abgefallenem Laub, auch in faulen Holzstämmcn, selten. ,, kkoi kk. Uebcrall um Laibach unter Moos und auf Pflan¬ zen zu treffen, in verschiedener Größe mit länger» oder kürzer» Haare», auf dem Morast und um Kaltenbrunn häufig. „ 80,reo« Drap. Unter Gebüschen bei St. Rochus und Kaltenbrunn, auf dem Morast an.gebüschlosen Stellen in der Nähe der Ab¬ zugsgräben. 23 Sekta? sert-ek/a vrsp. In Gebüschen bei Uornuö, Oberlaibach und auf dem Nanos. ,, eaz-r/ruarane/ka Drap. In ganz Krain verbreitet, auf dem Wege gegen Großgallenberg kommt eine ganz kleine und auf dem Nanos eine auffallend große Varietät vor. „ cavr/tt/En« Drap. Im Wippacher Thale, einzeln in den volinon des Karstes, kommt auch bei Monfalcone vor. „ //«ktei/m vrap. Im Laibacher Stadtwalde, bei Stein und Zwi< schenwässcrn. Die rothe Varietät fand ich bei Kaltenbrunn, die gebänderte beim Dorfe Lack nächst Treffen in Gebüschen, die am Wege stehen. „ EM-nar« ülüll. In ganz Krain. In Gcbirgswaldungen findet sich eine Varietät mit weißer Lippe. „ Lkoifs. Auf dem Laibacher Schloßberge hinter der Schie߬ stätte. „ Solimiät. Im KlZka'or Wäldchen auf und unter Farren- kräutern selten, in Kaltenbrunn, auf dem Schloßbcrge und um Nesselthal im Gottscheer Bezirke ziemlich häufig. n Xi L § I. Auf Voralpen nächst Stein, Ursnswa und Eisnern. „ rE-1-o.iK ? klrt8 oIn Am Gruber'schen Kanal, auf dem Schloßberge und im Stadtwalde. „ ^uke/rek/a Müll. Allgemein verbreitet, in der Umgebung Laibach's unter Steinen, in Gesellschaft mit: „ eoskak« Aüll., welche jedoch seltener ist. In größerer Anzahl findet man sie in den Sandgruben bei St. Christof und auf dem deut¬ schen Grunde. „ Lre-kert 8ostmillt. In der Wochein, häufig auf der Volka planin», eine kleinere Varietät davon im Jschkagrabcn. „ rn/e,r»e-tr« Vor. Auf allen Kalkgebirgen, auch bei Oornue, Ur. III- 8iea, im Jschkagrabcn, auf dem Laibacher Schloßbcrge (Schiefer- gebirge), wohin sie verpflanzt wurde. „ Ko/iME/r Lioxl. Auf dem Steinersattel, auf der Volka planjava, überhaupt auf den Steiner Alpen, ersteigt die Spitze der Volka planjava 1100" über der Mecresflächc, ist jedoch in dieser Höhe uni die Hälfte kleiner als in der 300° tiefer gelegenen Einsattelung. „ -Aoz l. Auf den Karavanken und Wocheiner Alpen. 24 Soiimiät. Am Wasserfalle der 8avios in der Wochein und bei Lengenfeld. „ llsm. Aus Kalk und kalkigem Boden, sowohl in der Ebene als auch in gebirgigen Gegenden in der Größe sehr vari- rend, in der Umgebung Laibach's ziemlich häufig, aus Garten¬ mauern am Wege nach 8isko, in Olinee, Görtschach, Sonnegg. „ Lonat« kor. Im Birnbaumerwalde, auf dem Krimberge, auch bei Öernuö. ,, vrttara ö g I1. In der Form der obigen gleich, jedoch mit ausgezeich¬ neten braunwcißlichen Bändern. Auf dem Stör» iö, um Saloch, Weichselburg, Gottschee, Luegg nächst Neustadt!. „ k er. Im Wippacher Thale in Haus - und Weingärten. „ Aiexl. Beim Höhlenschlosse Luegg in Jnnerkrain und bei Podkraj im Birnbaumerwalde. „ Neu ko. In der Nähe von Fiume, auch auf dem Friedrichs- stein in Gottschee. „ MÄÄK UüII. Drop. Unter Steinen aus Wiesen überall. Arrf dem Laibacher Moraste an der Kehrseite der Torfstücke, im Stadtwald, um Kaltenbrunn und Dobrova. „ nrEur«! kkoikk. Seltener als die vorige um 6linee undDobrava. „ Uicli. An feuchten Orten, in Wäldern unter abgefallenem Laub, so z. B. um Klinoe, Sonnegg; große Exemplare auf dem Laibacher Schloßberge. „ öl ü l l. In der Adelsberger und Luegger Grotte, auf dem Laibacher Schloßberge; besonders schöne und große Exemplare findet man oft in tiefen Kellern. „ .-Zttü-'K 8kuä. Auf der Insel im Veldeser See in alten Baum¬ stämmen, am Ausflusse der Unz bei Planina, am Wege in die Adelsberger Grotte und bei Neumarktl. « Drap. An feuchten Stellen unter Steinen und Moos hält sich sehr gerne in Grotten auf, auch bei Kaltenbrunn. „ -Mk'na ker. An den nämlichen Orten, wie die vorige. „ c-Mt-rettK Drop. Im Wippacher Thale unter Steinen, auch im Obst¬ garten des Herrn Ferd. Schmidt in8l8ks, von dort übertragen. ,, Drap. Auf Feldern, sehr gemein. „ canÄr'Ärcka 8 luä. Bei Kaltenbrunn am Fuße der Mauer des Thier¬ gartens. 25 tte/kL asrz/sar« Aüii. An nassen Stellen im 8isks'sr Wäldchen, in Kimes und im Stadtwalde. Selten. „ oMis/tt«7-oa/a vrap. Auf dem Karst, bei Präwald aus dem Nanos nnter Steinen. „ «e,-r'Io.-!u/a 2iessl. Im Korkholze, das aus Triest nach Laibach eingeführt wurde. „ var-r-iSrk» vrsp. In und bei Triest, in Wein- und Hausgärtcn, auch auf dem Hundsberge sehr gemein. „ «rn-ar« Drop. Bei Triest, jedoch nur an Stellen, die vom Meere bespült werden. „ o»r/6/t»ra k 0 8 8 m., wurde in einzelnen Exemplaren auf dem Tcrsat bei Fiume gefunden. „ /ü/v« Null. An feuchten Stellen um Kaltenbrunn, Kimes, auf der Velim pisnins. Nicht gemein. „ Lrsp. Im Laibacher Stadtwalde, um Kaltenbrunn, gerne mit voriger. , SauLtm» 8oiimiät. In den Grotten: äelsnos, vupiiee, 8ksä- nsnou, na xojruiiö, malo bukujs, keväsroa. vrvikL »88-!8eiu»vviLvi» SuZr--E ilruß. Im Wippacher Thale, auf dem Nanos, auf dem ganzen Karst gemein, auf dem 8Iivnios-Berge bei Zirknitz, auch bei kiukovo im Bezirke Großlaschitsch, mit und ohne den bräunlichen Streifen. „ vrap. In feuchten Gebirgsgegenden und schattigen Wäldern, ziemlich häufig auf dem Laibacher Schloßbcrge, auf den Alpen ist fie kleiner; besonders kleine Exemplare findet man bei 8,les nächst Krainburg und auf der Alpe Asisniea. „ <-S»ou,-u8 Drap. Mehr in der Ebene, an feuchten Orten, bemoosten Bäumen, ziemlich häufig um Laibach, so am Koiovo. „ Esns Kok. Auf dem Laibacher Moraste, jedoch sehr selten. n kuünr'E Drap. An schattigen Orten, in Wäldern, auf Feldern, in Wiesen und in Gärten, unter Pflanzen, altem Holz und unter Steinen sehr gemein. 26 ^1e/tK^»K ker. Im Wippacher Thale, in Wein- und Haus¬ gärten, auch in Gebirgswaldungen bei Luegg unter Steinen und abgefallenem Laub, am Fuße der Mauern unter Moos und nach einem Regen frei auf Felsen und Mauern herumkriechend, eben nicht selten. Einige Exemplare fand ich bei 8torjo, jedoch keines ausgebildet. „ aarou/a llsm. In den Anschwemmungen der Save am Groß- gallenberge nicht häufig, am Eisenbahndamm gegen Saloch tief im Sande, an den Ufern des Grubcr'schen Kanals und auf dem deutschen Grunde. n Uo«8m. Als Fundort derselben gaben Herr Heinr. Frey er und Graf Hohenwart den Garten des Letzteren an. Sie wurde jedoch später weder daselbst noch anderswo in Krain aufgcfunden, dürfte daher aus der Zahl der krain. Schnecken zu streichen sein. Wohl hat Prof. Küster einige Exemplare davon bei Triest und in Dalmatien gefunden, wo sie im Sedimente der Flüsse vorkommt. Nox. Auf den Abhängen des Karstgebirges gegen Triest vereinzelt. ,, xr/Äsn., Drap. Auf der Haide nächst deni Wege auf dem Gro߬ gallenberge und in 6Iinco ziemlich häufig. „ U0.88M. Im Wippacher Thale, auf dem Karst, bei Krainburg und Eisnern. „ x/'rÄs/r« „MV 8oiimiclt. Bisher bloß auf dem 60I0V6 in der Nähe von Rndnik. „ Drap Ueberall in Krain, auf Kalkfelsen und sandigen Wiesen gemein, wechselt bedeutend in der Größe mit mehr und minder ausgebildeten Zähnen oder Blättchen, die den Mundsaum zieren, zuweilen auch mangeln. „ /l-umEM/t 1,M'. eiott-ax« Iio«8m. Nicht selten bei Wippach und auf dem Karst. „ /l-ume/ttAM „ar-, liossm. Im Birnbaumcrwalde, auch auf dem Krim- und Großgallenberge. 27 /k-umsnrnm na/- eaZ/oss 2 jt! AI. Nicht selten, besonders auf dem Kumberge in Unterkrain. „ aven« Drap. Fast überall auf Kalkfelsen, z. B. Mime, Groß- gallenbcrg, Nanos, auf dem ganzen Karst. » bloß bei Fiume. „ 8o!imi6t. Auf dem Nanos, bei Luegg und im Birnbaumerivaldc. Ganz ausgezeichnet sind, wie Ferd. Schmidt bemerkt, die obern Fühler des Thierchens, nämlich nahe an der Spitze etwas gebrochen scheinend und verdickt, was als eine Eigcnthümlichkeit bemerkt zu werden verdient. n LaLerÄ Solimiclt. An feuchten, schattigen Orten auf und unter Moos, auf dem Loibl, Großgallcuberg, bei Eisnern, Mime, St. Katharina, St. Georg und im Feistritzthale hinter Stein. „ ko SSM. In gebirgigen Gegenden unter Moos und Steinen selten, beiWeichsclburg, aufdem Berge jenseits der Lernimer Brücke. „ tto/r'E k er. In Gebirgswälderu unter Steinen und altem Holz selten, so z. B. auf dem Loibl, beim Ursprünge der Steiner- Feistritz und am Wege auf die Velka planina. „ Marr'» ko«8M. Am Ursprünge der Steiner Feistritz und auch in Mime sehr selten. « ckokr'okuM Drap. In Ebenen und auf Bergen, in die Alpen steigend, auch auf dem Laibacher Schloßberge. In Mime findet man lange und kurze, breite und schmale Varietäten. „ rr-unoareköa k. l'leist. Auf dem Nanos und MIovo, bei Veldes, Mime, Mansie», Weichselburg, liebt auch die Grotten. „ MA0tta/a Uieli. In Gebirgswaldungen unter altem Holz und Moos, bei Mime und Weichselburg sehr häufig, auch in kepne und St. Katharina. „ »ruseoruM. Im Moos gemein, besonders häufig am Fuße alter Mauern auf dem Laibachcr Schloßberge und deutschen Grunde. „ ÄrVaerÄa z isost. Wurde zuerst von F. Schmidt auf der St. Primus- Alpe bei Stein in der Schnechöhle Veterima gefunden. Kommt häufig im Stadtwalde und in einer Sandgrube beim Pulver- thurme unter Moos an den Wurzeln der Gebüsche vor. „ klart. Am Fuße bemooster Bäume im Stadtwalde, bei Mime, auf der Wiese bei kersiAracl hinter St. Christof nnter Steinen ziemlich gemein. 28 krr/>k«o«rK 8tuä. Ziemlich häufig in den Anschwemmungen der Gewässer bei Lengenfeld in Oberkrain. „ krecllor, eine erst im I. 1837 in Kram bekannt gewor¬ dene Schnecke; man findet sie in der Umgegend von Eisnern und in Anschwemmungen bei Lengenfeld. kertte/o ^AM«6K Drap. Im Stadtwalde, an feuchten Orten, besonders in der Nähe der Abzugsgräben nicht häufig, auf dem Laibacher Schloßberge unter Steinen in Gesellschaft mit „ ?f o ilf. her., die man auch auf dem Laibacher Moraste und im Stadtwalde häufig, ferner am Ufer des Veldeser Sees findet. „ Msr'/ta LIüII. Am Fuße der Mauer des botanischen Gartens, bei Dobrova und St. Marein. „ VenWrr Llüll. In den Anschwemmungen des Laibachflusses bei Kaltenbrunn. kos 8M. Auf dem Nanos, am Ursprung des Laibach¬ flusses nächst Oberlaibach und bei Groß-Liplein im Laschitscher Bezirke. „ vrap. Auf dem Großgallenberge, Schloßberg, bei Olinoo und Billichgratz. MrniMr/m Null. In der Umgebung Laibach's nicht selten, große Exemplare bei Kaltenbrunn, auch an den Ufern des Veldeser Sees. „ oSesum krauenk. et Solimiät. In der Grotte bei Obergurk. n äussere kreyor. In den Grotten am Großgallenberge, bei Sava und Sele nächst Gottschee; ferner in den Grotten Istansioa, keväeroa, ksudnioioa, Lrslranoa, Uolxa samo, Sstellnenoa nall xosrllioem. „ KMoen»M krauenk. In der Grotte Ibansioa und kasioa. „ «r/rmrE krauenk. In den Grotten bei Görtschach, am Gro߬ gallenberge, in der keväeroa, kasioa, klokoki potoli, Uala pasiva, bei St. Georgen, V 6riulili (Karst), Voclenieioa (Karst) und kabrovics (Karst). „ k'-'crueu/ö/Ätt kreier In den Grotten: kocllom, Onplioe, Na oxrasei, kellenioa, Leo, kabsi I>eo, bei Obergurk, Lisavka, kasica, 8st<-rns perst. Sehr häufig ist sie auf dem Friedrichs- stein nächst Gottschee. „ Lö7-Ae>-r Ligger. In den Alpen, im Sattel der Steiner Alpen, auf der Velka planjava, Zelenica, Mokritzcr Alpe, am Ursprung der Steiner Feistritz. „ Xiexl. In Gesellschaft mit So, AS)'/. „ Xiexl. Vereinzelt auf dem Großgallenbcrge und bei Kroisenbach in Untcrkrain, an bemoosten Felsen. „ o>m«/a 2ieKl. Hält stch am liebsten in hohlen Baumstämmen auf, in der Umgebung Laibach's bei 6linoe, am Großgallenberg, eine große, schlanke Varietät bei Luegg nächst Neustadt!. „ omarn eattosa! 8 climiät. Auf dem Kumberge, den Steiner Alpen und bei Nesselthal im Gottscheer Bezirke. „ s«rm-« Lie» I. Auf den Steiner Alpen bei St. Primus, auch bei Weichselburg. „ »rftt'Meck's 8 o luni 6 t. Im Birnbaumerwalde. „ E-tt« kos«»,. Auf dem Hundsberge bei Triest, am Fuße der Eichen, tief in der Erde und bei trockener Witterung nur einzeln und äußerst schwer zu finden. „ blei ff. Ju Waldungen der Gebirge und Ebenen über¬ all in Kram, unter Steinen und unter der Rinde der Bäume, bei tllinoe, Uransioa, auf dem Mokritzberg u. s. w. „ onM-reuZosa 2ie^I. Auf Voralpen in Waldungen, bei Zirknitz, Ärainburg, namentlich bei Kropp sehr häufig. » kos sm. An feuchten Stellen in Wäldern, bei Quellen um Stein und Neumarktl. „ Drap. Ueberall in Kram auf Bergen und in der Ebene an Baumstämmen herumkriechend. 81 tVausr'/r'a vav. 8ostmiät. Am Ursprünge des Zever- fluffes und auf der Uissuänioa nächst Eisnern. „ na,-. stoacli. Auf den höchsten Alpen sehr selten. „ MaorÄa Likssl. In Alpenwaldungen am Fuße der Bäume der M-g-usmva bei Eisnern häufig. „ n,-aÄ« Lioxl. An Gebirgsquellen unter Steinen. » vsrus^a L i e ssI. Auf Voralpeu, häufig im Birnbaumerwalde. n nttAvsa vrap. et k feilst In Gcbirgswaldungen unter Steinen und Baumrinden, bei Neumarktl, Olinee, im Stadtwalde und auf dem Krimbcrge. „ m/qo.-kK van. a//s/,rx Liess!. Auf der Voralpe von St. Primus, am Fuße bemooster Steine und an Baumstämmen. „ nanosa van. Liesst. Auf den Steiner Alpen. „ Z-uM/a Liess!. In der Nähe des Veldeser Sees an bemoosten Bäumen. „ M«,Äa LießI. Beim Schlosse Habach auf abgcfallencm Laub und an Graswurzeln. n vanrans Uo88in. Auf Alpen unter Steinen und Moos. „ vanians van. ,/,a,? keikst Ebenfalls auf Alpen und in Wal¬ dungen, in und unter faulendem Holze. „ -nacr'/r.« ? kolkst Auf Alpen, am Ursprung der Steiner Feistritz. „ a/i/lnaa-lmattx Liesst. In Gesellschaft mit der vorhergehenden. „ panvuka 8lucl. Auf Alpen in den Felsenspalten selten, z. B. auf der Velka planina. „ /atennu/lta Liess!. Auf dem Kumberge, weißliche Exemplare beim Ursprünge der Steiner Feistritz. „ /rt»//n«,-!a Liess!. Auf Bäumen um 6Iince, Kaltenbrunn, Sonnegg. „ vinAttkata 8 e IImicl t. Auf deni Berge Issubnik bei Lack in der Nähe der Grotte auf Felsen. Eine Varietät derselben, jedoch bedeutend kleiner, ist auf der (leina perst ziemlich häufig. „ Kttönaa^a Liess!. Wurde erst im Jahre 1887 für Kraiu neu auf der öerna per«! an der gegen Tolmein gekehrten Seite aufgefunden, wo sie nicht häufig ist. „ vavnr'otiva ? g rrei 8 8. Jnnerkrain am 8iler Vabor bei Lassuifie. ,, Stan«« Kv88in. Bei Lengenfeld in Oberkrain. » a8/,/tattä,a Liess!. In Kropp häufig am Hause des Herrn l'olocmk. La/öa /)-ai»vviLett KueeE« KmM'Sr« v r g p. An den Ufern des Laibachflusses, in großen Exemplaren bei La-gi brocl im Stadtwalde, auf dem Morast häufig. „ öu/MK ker. An den Ufern des Veldeser und Zirknitzer Sees auf Schilf und sonstigen Wasserpflanzen nicht häufig. „ kossm. An Gräben auf dem Laibacher Moraste in der Nähe des grünen Berges. „ oS/onAK kor. Auf dem Laibacher Moraste häufig. Zweiter Mschmtt. Wasserschrrscken. 8vi»lrriB»sn8vl»»««lLkir L-Mnaeu« ?l>i fs. In stehenden Gewässern überall gemein, in den Fischteichen bei Sonnegg kommen die größten Exemplare vor. « AüII. In den Wassergräben und Sümpfen ver Umge¬ bung Laibach's, bei den Ziegelhütten hinter der Tirnau sehr große Exemplare. ,, l' fi-jff. In Wassergräben und Sümpfen auf dem Laibacher Moraste. » p--/-«v«-- k k--i sk Fast überall in stehenden Gewässern, Pfützen und Quellen in verschiedener Größe und Farbe. 33 Lrmnaeux o/>aou» Xiessl. In Gräben beim 8i«Ka'er Walde. « ^ormak/x öoube. Am Ausflüsse des Warmbades am Veldcser See, ebenso an jenem des Töplitzer Badewassers. „ <-o,„eux Xio§I. In der vinxrlscs bei Laibach und einigen in diesen Bach cinmündendcn Abzugsgräben des Morastes. „ Xiexl. In dem Ausfluß einer Quelle am Fuße des Gro߬ gallenberges bei Ruhiug. „ 8cliüttl. In einer Quelle am Kiska'er Berge in der Nähe von Untcrthurn, ferner auf dem vsvnik nächst 'koško ei-In in einem Bache. „ /tt/ous Xirxl. In einigen Gebirgsquclleu unweit Asp in Qberkraiu, am Falle der Rothwcin (llaäolna) am Fußwege von Veldes nach Aßling, selten. „ MÄudus Lkeikk. In kleinen, langsam fließenden Bächen undWasser- gräbcn, im Laibachflusse bei der Kaserne, in einer Quelle ani Schloßberge; ein Stuck fand ich in einer spärlichen Quelle auf der Velka planum. „ au, rer/tM-r« Drap. Im Abzugskanale des Laibachflusses, im Bache bei Gamling, in Kaltenbrunn Exemplare von rothbrauncr Farbe und mit zwei Lippen. „ m-aeux vrap. Im VraclaZoa-Bache und den kleinen, in denselben einmündenden Gräben, auch im Kaiscrgrabcn und in einem Bache bei Jauchen (Ilian). „ I' sei ff. In der Isca und an einigen Stellen des Laibach¬ flusses, auch bei Oberlaibach an schlammigen Orten. kVrj/xa /rz//-no,-u»r kkeilk. In Wassergräben mit fließendem Wasser bei St. Rochus, nicht selten; große Exemplare in Kaltenbrunn. „ vrap. In einem Graben in der Nähe von Sonnegg. VellersvIiirevLe» () ^kanordrx E-neux vrap. In stehenden Wässern, Teichen und Wasser¬ gräben sehr gemein. „ -ua-v/r,ia^i,x vrap. Auf dem Moraste. „ coaeareax Aüll. Ebenda, ferner in Kaltenbrunn und in andern sumpfigen Stellen. v rar/nneux Aü11. Bei Mariafkld in den Wasscrtümpeln der Laibach, auch in Kaltenbrunn. 3 84 s-1 ff. Im Veldeser See und am Ausflusse desselben, in einem Bache bei Roscnbach und Gamling, auch auf dem Moraste. „ K ii 11. In stehenden Wässern und Abzugsgräben auf dem Moraste und in Kaltenbrunn. „ ror/e-r. In Sümpfen und Wassergräben auf dem Moraste ziemlich häufig. „ >!>ssl. In stehenden Wässern und Wassergräben in der Tirnau sehr selten. „ /ii'L'I. Im Zirknitzcr See. „ Pfeiff. Auf dem Laibacher Moraste und in Kaltenbrunn häufig. „ Drop. Aufdem Laibacher Moraste und in Kaltenbrunn. „ Uivliiiuä. In Gesellschaft mit dem früher». „ vrsp. Bisher fand ich es bloß in Kaltenbrunn. r/rr>-»,a Drap. Ueberall in Sümpfen und Teichen, auf dem Moraste gemein, im Sonnegger Teiche große, dunkeloliven¬ grüne Exemplare. „ llo m. I» stehenden Gewässern und Sümpfen gemein. /-/-a.«-?,« Koli. Am Ursprünge des Gurkflusses in Unterkrain an schlammigen Stellen, auch bei Brunndorf und Kaltenbrunn. „ 8aäl. et llonx. Fast in allen Bächen und Quellen ganz gemein, so zwar, daß häufig der Boden davon ganz schwarz erscheint: z. B. bei Kaltenbrunn, in einem Bache bei Gamling. „ aa^KSebmiclt. Am zweiten Ursprünge der leinenes bei Neustadt!. „ -r-Sa Uicksucl. Bei Einöd. « Sobmiät. In einer Quelle bei Sittich. n xakf'/o/Äa uguff. In der Grotte bei Görtschach und 6laven Verb, Klcinhänsel bei Planina. 8ebmi(It. In einer Quelle am Wege von Ncu- niarktl nach Vigaun. » Lebmiclt. In einer Quelle bei Sittich, auch bei Habach nächst Mannsburg. „ «/-«ea Xie^I. In den »reiste» Quellen des ämba'er Berges. n vrrrÄk» vrop. In Gebirgsquellen des Großgallenberges, bei Stein und Sonnegg. 35 ?a/uÄ-ne//a kok. In einer Quelle bei Lustthal, auch auf der Velka planina. « 8climic!t. Im Quellenwasser am Großgallenbergc. /'u--cu-» Xiüxl. In der Lraclasoa, im kleinen Graben und in einem Bache bei Jauchen. „ Ker. Im Gurkflusse bei Landstraß nicht selten. t'a/enZ« k- r. Bei Kaltenbrunn in den Anschwemmungen der Laibach ziemlich häufig. „ r7i«c>'o/iur,< Menke, s) mit voriger. » Müll. Bei Kaltenbrunn in den Anschwemmungen der Laibach. „ Müll. Auf dem Moraste; am leichtesten findet man sie auf den Gehäusen der /Vte.v-nnven, die aus den Gehäusen dieser und anderer Arten gebildet sind. „ In der 8u8ioa bei Töplitz. „ e,-i/r/r,'o/-Eaer« II a uff. Im Wasser der Görtschacher Grotte und Klaven verli. „ .--/-o/^ea llaulk Im Wasser der Grotte am klaven Verb. .Ve/ /Zr/?a /rui'iaE MüII. In der Iso», Laibach und im Bache bei Gamling. „ «r/n-uZae«/ V. Mülilf. In der Save, Laibach bei Kaltenbrunn, kmKelsen, in den Müylbächen bei Nendegg, St. Marein und Nassenfuß. „ -n/?-/e/io»« 8 e b m i cll. In einem Mühlbache bei Oberlaibach. „ cae/»aea kok. Im Gurkfluß und der Save. „ e/r/-/. -tkeZn»o/,x/> ne/k »/«//.< Ker. In der Laibach, Save, Zaper, Gurk, Kaluna gemein. Große Exemplare bei 6!inee. „ aeieu/etta 2ie§I. In der Ißeu und Ilin^elsoa, auch in der Save, jedoch seltener als vorige. 3 36 sekano/,.-»» cornsK k' er. Ueberall in Gesellschaft mit scraukrrr.'-, jedoch nicht so häufig. n per. In der Laibach, Oiaäasoa, Isca, im Klcingraben- bach in Gesellschaft mit arre«/«r/.<. .Ve/«n/ mic> t. In einem Mühlbache bei Olince. „ So^an^/r rar. a/ia 7.ivü l. In einem Bache hinter Roscnbach. „ tta/ant/rr rar. alra 8oiimiät. In der kinxelsoa und in einem Bache bei Sonncgg. MKpkselittvvlLei» r1/,r?//a^//ar/a/v/^ Uü!I. In dem Laibach- und Zayerflussc, in den Bächen bei Waitsch, Gamling, St. Marein. Ganz inkrustirte E.renr- plare findet man in einem Bache bei llleclno. „ ck!/,s,Eas Xie^I. In einigen Gebirgsquellcn Oberkrain's, in der Umgebung von Asp, Veldes und Radmannsdorf. „ /arar/ri« vrap. In einem Mühlbache bei Olinoe. L^vviselisrLÜK« RllsiseltvIiL IL ^k/-rr« Hke rrA). amn/E 2is§I. In der kinxelZos, im Kleingrabcn und in einem Bache bei Dobrova. v ao?^e/^ausuL Lioxl. Im Ausflusse der Fischteiche bei Sonnegg, in einem Mühlbache bei Billichgratz, bei Gamling und in Oberkrain. „ 2i6§I. Im Gruber'schen Kanal vereinzelt. „ 2ie§I. In der kraclasoa, in dem Kleingraben und den meisten Bächen. „ //,-attr'As,' XiexI. In der I-080N bei Sonnegg. „ Xiexl. JmGurkfluß inUnterkrain, besonders häufig beim Schlosse Word! nächst Neustadtl. „ La-aeensr's ? fei ff. Im Abzugskanale des Laibachflusses beim Codelli'schen Schlosse. « I>. Im Gruber'schen Kanal beim vorbenannten Schlosse. „ Lie^I. In den Abzugsgräben und Ausflüssen der Teiche bei Sonnegg. „ Sobmiklt. Am Ausflusse des Veldeser Sees. „ ^önr/bz-M/s 8e l>IN i(l!. Am Ausflusse der Fischteiche bei Sonnegg. „ Satavus Pfeiff. Im Gruber'schen Kanale. Nil«. In Bächen, z. V. pi080it bei Brunndorf, Kaltenbrunn. » ei/-neafaIN. 2i6A>. JndcrLaibach, 6rkulg868lr« und Solunicllü. Diese Grotte ist zugleich der Wohnort des äußerst seltenen Irogla- rli^nohus anophllmlwu« 8olim. Jenseits des Großgallenberges bei dem Dorfe kepne vor Voditz liegt die Grotte kiclov «türm am Berge vodru«. Ihr Eingang führt zu zwei Seitengängen, die durch eine Wand von einander geschieden sind. Der linke ist kurz und schmal, jedoch ziemlich hoch, während der rechte bedeutend laug ist. In dem letzteren wird die Passage zuletzt ziemlich beschwerlich, so daß man nur in liegender Stellung sich vor¬ wärts schiebend zum Ende gelangen kann. Beiläufig in der Mitte der Grotte ist eine kleine Halle mit schönen Tropfsteinen. Durch die ganze Länge fließt ein seichtes Wasser, welches sich 3^ Klafter vor dem Ausgange im Boden verliert und am Tage wieder zum Vorschein kommt. Auf den linken Wänden der Grotte lebt das l-'ar^obium reti- oulatum; auch fand ich daselbst einige Stücke von kaluciina pellueicls, woraus man schließen kann, daß das Wasser daselbst manchesmal höher steige. In nördlicher Richtung von Laibach erhebt sich hinter dem gegen das Ufer der Save zu steil abfallendem Schicfergebirgc der langgedehntc, aus Kalk bestehende Bergrücken der Eransics ober dem Dorfe gleichen 46 Namens. In diesem Gebirgszuge sind drei Höhlen, wovon die erste Lici-inag heißt. An ihrem spitzbogenförmigen Portale ist eine senkrechte Mauer aufgeführt, die noch aus den Zeiten der Türkenkricge herrührt, da das Landvolk der Umgebung hier seine Zufluchtsstätte hatte. Die Höhle biegt nach einer Länge von 2 Klafter fast unter einem rechten Winkel nach links ein und endet in einem Gauge von derselben Länge mit einer unbedeutenden Seitenhöhle. Tie Wände rmd der Boden der Vorhalle sind glatt, ohne Tropfsteine; der rückwärtige Theil besitzt deren einige. In der kleinen Seitenhöhle sand ich im Mai 1834 das Our;estium laulmu, bei einem zweiten Besuche im August 1836 konnte ich jedoch in der ganzen Höhle kein lebendes Oarvestium mehr auffinden. In einer Entfernung von etwa 8 Klafter gelangt man auf einem sehr beschwerlichen Pfade in die fast am Gipfel des besagten Berges gelegene Höhle vollka jama. Ihr Eingang ist sehr breit und doch, ihr Inneres von der Größe eines geräumigen Zimmers. Links ist eine kleine Nische, in der man Oar^cstium laulum findet. Die Wände sind nur spärlich mit Tropfsteinen besetzt. In gleicher Höbe mit dieser liegt die Höhle 8p ostavka, in die man senkrecht durch eine Ocffnung hinabsteigt. Sie ist so niedrig, daß ein Mann darin nicht aufrecht stehen kann und dehnt sich mehr in der Breite aus. In der Höhle rechts befindet sich ein nach Außen commu- nicirendcs kleines Loch und es wird durch die besagten beiden Ocffnungen eine Luftströmung verursacht, welche der vorzüglichste Grund sein mag, warum sich hier keine Grottenthiere aufhalten. In östlicher Richtung, vom Dorfe Uraiwwa I Stunde entfernt, liegt das Schloß Habach, wo sich in einer Schlucht am Olav ui vorst eine Höhle befindet. Man kann in dem 2 V? Klafter langen Gange nur kriechend weiter kommen, an einer einzigen Stelle ist es möglich, aufrecht zu stehen. Die Wände sind ohne Tropfsteine, der Boden mit feinem Sand bedeckt. Ungeachtet des kleinen Raumes findet man darin vier verschiedene Schneckcnspezics, an den Wänden Oar^estium laulum und stustntslum, im Wasser Valvala 5polaoa und k'almlma poliuoicla. Die beiden letztem kommen auch im angeschwemmtcn Sande häufig vor. In dem Bächlein, das seinen Laris außer der Höhle durch die Schlucht fortsctzt, ist kaluäina prasina in großer Menge. Oestlich von Habach liegt rechts von der Wiener Commerzialstraße beim Dorfe Ooriöioa aus dem Xumberg die Grotte volxa sama. 47 Der Eingang in dieselbe war einst geräumig, ist aber jetzt durch einen großen, ober der Mündung hervorragenden Stein bedeckt, der sich von der obcrn Felscmvand losgetrennt hat, so daß man nur kriechend durch die I * 4 Schuh weite Spalte in das Innere gelangen kann. Die Grotte ist hoch und geräumig. Anfangs geht es sehr steil und schlüpfrig nach abwärts. Es ist am besten, sich links zu halten und dann nach rechts zu wenden. Neber loses Gerolle schreitend, kommt man zur tiefsten Stelle, wo sich ein Klafter hoher, aus weißem Tropfstein gcbilocter, an der Oberfläche glatter Felsblock befindet, den die Bauern den „steinernen Tischt nennen. Von hier steigt die Grotte etwas steil an und bietet an ihrem Ende einige schone Tropfstcingebilve, als: dicht verschlungene Taue an der Decke, einen Baldachin, einen großen herab¬ hängenden Zopf u. s. w. Ihre ganze Länge beträgt 24 Klafter. Auf der rechten Seite des nach abwärts geneigten vordem Raumes kommt Larzolnum Kolmiilllii vor. Von dieser Grotte kann man den Weg nach dem eine Stunde entfernten Dorfe Jauchen, slovenisch IImn, cinschlagen, in dessen Nähe in der Mitte des Berges Tabor oic Grotte lb.unsioa gelegen ist. Ihr Vorhof wird von einer trichterförmigen Einsenkung gebildet, in den man zu einer mannshohen gewölbten Ocffnung gelangt. Die Grotte besteht aus zwei Räumen, wovon der linke drei Abtheilungen besitzt; der rechte hat die Größe eines Mittlern Zimmers. Sie ist hoch und geräumig, mit einigen Tropfsteinen versehen. Darin kommen Oarzwii-wn smoeniim und iiipe-llm vor. Im Moräutschcr Boden habe ich 8 Höhlen besucht. Die nächste ist die v äoliinib auf einem niedrigen Berge bei der hl. Dreifaltig¬ keit. Ihren Ist/ hohen Eingang kann man nur kriechend passiren, sodann gelangt man in einen Klft. hohen und I—2 Klft. breiten Raum mit starkgeneigtem Boden, gegen das Ende zu sind einige Tropf¬ steine. In der Mitte der Höhle zweigt sich ein niedriger Seitcngang ab, in welchem Loevcllium illpaslro vorkommt. In der Nähe ist die Dolxs oiikov, eine einfache spitzwinklige Gebirgsspalte, in die man mit Hilfe eines Strickes gefahrlos hinabstcigt. An ihrem Ende auf der linken Wand findet inan clln'volllwa ulpvsln-. Zwischen diesen beiden befindet sich eine unbenannte Höhle mit niedrigem Eingänge, worin man nach 2 Klft. Länge zu einem l Klft. tiefen Kessel gelangt. 48 Beim Dorfe ffokosne ist die Höhle ns kri'bu pri Ostim, 9 Klft. lang, in der Höhe von l—3 Klft. wechselnd und —1 Klft. breit; sie geht ziemlich steil abwärts und enthält das 6ar^olu'um Sclimiillü. In der Nähe des Dorfes lLrnäicw ist die Höhle äama, von 4 Klft. Länge, mit einem niedrigen, sich noch weiter verzweigenden Scitcngange. Unweit dieser ist die vol^a sama, eine 4 Klft. lange, allmälig sich verengende Felsspalte, deren Ende nicht zugänglich ist. Die Höhle pri kublwovim malnu, an der Fahrstraße von Moräutsch nach Kraxen, ist nur bei trockener Jahreszeit zu besuchen, da das aus derselben hervorströmende Wasser bei anhaltendem Regenwettcr den weitern Zugang hemmt. Ihr innerer Raum soll ziemlich groß sein. Die niedrige Höhle 8ivkn, zwischen llosos und ?ee, beherbergt eine große Menge rother Affeln, ^ciclops-Arten, Mücken und Heuschrecken. Bei Großliplein, Velki llilplsano, im Großlaschitzer Bezirk, ist der lUnberx, auf dem sich die Ruinen eines alten Tabors befinden, wegen seiner unterirdischen Grottenräume merkwürdig. In der schenswerthen Eisgrotte Uellonioa, welche schon von Val¬ vasor und Hacguet erwähnt wird und von der Prof. Petruzzi im Jahrcshefte des krain. Museal-Bereins, S. 36, eine genaue Beschreibung geliefert hat, befindet sich am äußersten Ende das 6sr^oluum brauen loläi. In dem Walde kocllom ist ein senkrechter, bei 30 Klafter tiefer Schlott, den ich bis zu einer Tiefe von 16 Klft. untersuchte, wo ein Felsvorsprung einen sichern Standort bietet. An den Wänden fand ich Oarvolnum krauenkelcli. Ein nicht weit davon entfernter, bei 3 Klft. tiefer Trichter wäre genauer zu untersuchen, da er mit weit reichenden Grottengängen in der Richtung gegen Zobelsberg in Verbindung stehen soll. Bei kasioa nächst Großlaschitz kommen ebenfalls mehrere Grotten vor, wovon jedoch nur die 8kollnenoa naä Ilasnlurnam und die Skeclnrnoa na<1 Kos^äioom eine Erwähnung verdienen. Beide sind leicht zugänglich. Die erstere ist 9 Klft. lang, 14 Klft. breit und mit ziemlich schönen Tropfsteinen überzogen. Sie endet mit einer Seiten- kammcr von 4 Klft. Umfang. An der rechten Seitenwand der Grotte öffnet sich ein bei 8 Klft. langer Seitengang. Sie enthält lb lix Il-uckllm und Lar^olüen. Die zweite ist ebenfalls hoch und geräumig, 13 Klft. lang. An ihrer rechten Seite läuft eine steinerne Galleric und cs führt daselbst 4S em niedriges Loch in eine ziemlich hohe Abtheilung, wo man tlnr^odmm slpeslre findet. Ich sah den 26. April 1886 eine Menge von Eiszapfen von der Decke herabhängen. Wenn man die Gottscheer Vezirksstraße bei kssiea verläßt und den Fahrweg nach Lonikve einschlägt, so kommt man zur seheuswerthen Stelle, wo sich der Lssioa-Fluß in eine Höhle stürzt und seinen Lauf unter der Erde fortsctzt. Weiterhin erstreckt sich das von NW. nach SO. streichende, langgcdehnte und schmale Gutenfclder Thal, welches zu beiden Seiten von zwei Gebirgszügen bcgränzt wird, worin mehrere Grotten vorkommen. In einer kommt man zu fließendem Wasser, in andern sind große Wasserbehälter, aus denen bei anhaltendem Regen das Wasser sich ergießt und zuweilen bedeutende Uebcrschwcmmungen verursacht. Die Grotte Astoona bei Läcnslmvas wird häufig iu allen ihren Räumen vom Wasser angefüllt und gewährt keine Ausbeute. Die berühmte Locipeoer Grotte beim Dorfe kodpeo hat eiue imposante Vorhalle, in welcher man gleich beim Eintritt das Rauschen des im Innern fließenden Wassers vernimmt, zu dem mehrere in eine Fclsenwand cingehauene Fußstapfen führen, da die Bewohner des Dorfes dort ihren Wasserbedarf holen. In trockenen Jahren kann man den Lauf des unterirdischen Baches, den man an mehreren Stellen durchwaten muß, durch eine lange Strecke bergauf verfolgen, was jedoch nur in Begleitung eines kundigen Führers rathsam ist. An den feuchten Wänden längs diesem Gange kommt Lgrvolmim krauenll-Idi äußerst häufig vor. Von dem besagten Vorhofe rechts erstreckt sich ein zweiter carychien- reicher Grottengang nach abwärts mit mehrer» Abstufungen und Wasser¬ behältern, dessen geräumigste Hallen Leo und Labji bvv genannt werden. Die Grotte bei Kump ole wird durch ein weites Wasserbassin geschlossen, welches mit innern Räumen commnnicirt, zu denen jedoch der Zugang dnrch das Wasser vollkommen abgespcrrt ist. Im I. 1834 war der Wasserstand ein so niedriger, daß man den weitern Verlauf der Grotte durch eiue lange Strecke verfolgen konnte. Lypoelnllon Lrvz-eri und der augenlose Höhlenkrcbs kommen hier vor; letzterer war einst sehr häufig, ist jedoch jetzt sehr selten geworden. Acußerst beschwerlich ist der Zugang iu die Höhle bei llotiskavoo, ans welcher bei Ueberschwemmuugen das Wasser mit Gewalt bervor- stürzt. Man mnß sich durch einen schmalen, steil nach abwärts führenden Schlott zwischen losen Felsentrümmern hindurchzwängcn, am Grunde 4 50 hemmt stehendes Wasser das weitere Fortschreiten. Hier ist einer der sichersten Fundorte des H^poolUlion kn^eri. Auf dem das Guteufelder Thal im Süden beglänzenden Berg¬ rücken kommen bei der Ortschaft b'inkovo nächst Großlaschitz zwei Grotten vor. Die eine, na O^rajvi, ist eine geräumige, durchaus mit Tropf¬ steinen versehene, schcnswcrthe Halle. Die zweite, sinkova gama genannt, ist eine schmale und hohe Felsspalte, zu deren Ende man wegen Beengtheit des Raumes nicht gelangen kann. Der im Süden des Laibacher Morastes sich erhebende majestätische Krimberg birgt ebenfalls mehrere Grotten. Zur rechten Seite des Weges nach Oberigg, der außerhalb Jggdorf (Issta längs einem steilen Bergabhangc anstcigt, liegt die Lenkotovs sama. Ihre Länge beträgt 7 Klft., an ihren beiden Seitenwänden offnen sich zwei niedrige, 3 Klft. lauge Seitcngäuge. Die kleinen Tropfsteine in der vom Tageslicht schwach erhellten Höhle sind von einem dünnen Vegetations-Anfluge grün gefärbt. ^clelops-Arten und Grotten-Scorpionc sind darin zu finden. Hinter dem auf dem Krimbcrg gelegenen Dorfe Oberigg sind zwei Grotten, die Velka pasioa und die älala pasioa. In die erste führt ein tiefer Trichter, in welchem man zu einem nach abwärts sich senkenden Eingang gelangt. Durch diesen kommt man in eine ziemlich geräumige, mit Tropfsteinen gezierte Halle, an deren Ende eine mit einem Bogen überwölbte Oeffnung sichtbar wird, worauf eine kleine Pyramide steht. Nach einem niedrigen Durchgänge erschließt sich ein größerer Raum mit Stalaktitsäulen, wovon die zwei äußersten einen Durchmesser von 2 Schuh besitzen. Weiterhin muß man längs einer Felscnwand l Klafter tief hinabkricchen und kommt zu einer in der Mitte sich verschmälernden Säule. Hier biegt die Grotte nach rechts ein und verzweigt sich in mehrere Seitenarme, worin sich eine Menge zertrümmerter Stalaktiten vorfindct. Im Hauptgange erhebt sich ein bis an's Ende der Grotte reichender, aus Erde gebildeter Hügel. Die ganze Länge der Grotte beträgt 27 Klafter. Darin leben Lar^olnum 8oImmltH, amoemim und G ruienü-Icli. Die nicht weit von dieser entfernte Rai» pa«iou theilt sich in drei Gänge. Der eine, 8 Klafter lang, führt in's Freie; der mittlere ist der kürzeste, diese beiden sind ohne Tropfsteine. Durch den dritten, der Vz Klafter hoch und an manchen Stellen bei 2 Klafter breit ist, gelangt man in eine kleine, nut hübschen Tropfsteinen gezierte Halle. 51 Die ganze Lange des Hauptganges beträgt 10 Klafter. Gegen das Ende zu kommt Lar^cliium krsueukelcli vor. Von den auf dem Mokritzberge, der vom Krim durch den tiefen Jschkagraben getrennt wird, befindlichen Grotten besuchte ich nur die 8poclnja jama, auch Leeren genannt. Ihr sehr breiter Eingang geht steil nach abwärts. Das Innere ist geräumig, gewährte mir jedoch keine Ausbeute. Die bisher aufgezählten Grotten, bei deren Reihenfolge in der Richtung von West nach Nord, Ost und Süd vorgcgangen wurde, mögen als Belege dienen, daß auch das Kalkgebirge der Umgebung Laibach's von unterirdischen Grottenräumen durchzogen fei, wenn auch nicht in jenem großartigen Maßstabe, wie cs in Jnnerkrain der Fall ist. Mit dieser Aufzählung mache ich keineswegs auf Vollständigkeit Anspruch, da mir nachträglich die Kunde von manchen mir unbekannten Höhlen zukam, deren Untersuchung ich mir in Zukunft werde angelegen sein lassen. Zum Schluffe führe ich uoch einige entferntere, bisher noch nicht beschriebene Höhlen an, welche ich bei meinen Reisen in Krain besucht habe. Bei Vigaun in Oberkrain befinden sich in der Nähe des Schlosses Katzenstein, am Eingänge einer in der Höhe von 4 Klafter an einer senkrechten Felscnwand sich öffnenden Höhle, die Ruinen des Uuäiäev Ai-oclev (Teufelsschloß). Ein runder zerfallener Thurm mit einigen Schießscharten und der Rest einer Mauer mit einem hölzernen Thür- ftocke sind im Vorhofe noch vorhanden. Nach einen: 2 Klafter langen Gange kommt man in einen 3—4 Klafter breiten höhern Raum, an dessen Wölbung eine schornsteinförmige Oeffnung in's Freie führt. Das Ende der Höhle läuft schmal zu. Ihre Wände sind mit Kalksinter bekleidet. Die Höhle Mijavka auf der Alpe Nokrica bei Zirklach, die schon vom Herrn Freyer beschrieben wurde (sich Museal-Heft 1836, S. 49) und als ergiebigster Fundort der fossilen Knochen des Ur-m« spelac-us bekannt ist, führe ich hier auch als Standort des 6sr^oluum b'rauen- keltli an. Beim Stationsplatze 8ava an der Südbahn liegt eine schöne Grotte, welche bei Anlegung einer neuen Fahrstraße entdeckt und geöffnet wurde. Ihren Zugang kann man von jedem Bahnwächter in der Nähe des besagten Stationsplatzcs erfahren. Gleich beim Eintritte übersieht man die ganze knppelartig gewölbte Grotte, deren Wände von oben bis unten 4* 52 mit schönen Tropfsteinen behangen sind. Der Boden ist mit Wasser gefüllt, das an den tiefsten Stellen V2 Klafter hoch steht. Ich fand hier ein todtcs Exemplar von Osrvclnum «Ipesire nnd Gchänse von l'aimllnellln. In der Nähe von St. Georgen, in der Richtung gegen den Knm- berg, V2 Stunde Weges von jener Ortschaft entfernt, liegt die Grotte llnr^ml. Man gelangt am besten vom Stationsplatze 8sxor dahin. Ihr Zugang ist beschwerlich, und man muß 1 Klafter lang wegen der niedrigen Decke aufwärts kriechen. Der weitere Gang steigt ebenfalls nach aufwärts und hat die Form eines lateinischen 8. Es gibt wohl mehrere Stellen, wo man aufrecht stehen kann; am Ende ist eine kleine, mit einigen Tropfsteinen gezierte Halle, wo sich Lm-z-clnen vorfindcn. Die ganze Länge beträgt 6 Klafter. Die Grotte bei Krapsenfeld, in der Nähe von Gottschee, ist 66 Klafter lang nnd bis auf einige Stellen, wo sich die Decke senkt, durchaus geräumig. Au ihrem Ende kommt man zum Wasser, welches sich zuweilen durch den ganzen Grottengang ergießt, was ich aus den in dem vorder» Zuge aufgefundenen llsllulmen schließe. Im Laaser Bezirke ist die berühmte Grotte bei Locllar, von welcher Herr Johann Zörrcr, k. k. Districts-Förstcr, im I. 1823 eine vollständige Beschreibung mit einem Situationsplane geliefert hat. (Sich Beiträge zur Naturgeschichte, Landwirthschaft und Topographie des Herzogthums Kram, von Graf Franz Hohenwart. 1. Heft, S. 76.) Weniger bekannt ist die Lorenzgrotte in der Nähe der Stadt Laas. In einer kleinen Vorhalle öffnet sich ein niedriger Eingang, durch welchen man in den geräumigem Gang gelangt, der horizontal fortläuft. In der Mitte der Höhle sind zwei senkrechte, mit Wasser ungefüllte Abstürze, gegen das Ende muß man über einige Klüfte Hinwegschreiten und gelangt endlich zu einem Wasser, worin sich Proteen anfhaltcn. Die Grotte ist arm an Tropfsteinen, jedoch durch¬ gehends mit Kalksinter überzogen. Darin findet man 6i,rvvbinm diclcn- tslum, jedoch selten. Beim Dorfe nächst Senosctsch zeigte man mir einen großen Trichter, in welchen eine in einen größer» Raum führende Oeffnung münden soll. Als ich daselbst hinabstieg, konnte ich keinen weitern Gang entdecken. 53 Interessant ist die I V, Stunde von Imxo entfernte Grotte No¬ vinko. Ihr Portal ist 3 Klft. hoch und 4 Klft. breit. Der Grotten- gang führt in gleicher Breite, bei wechselnder Höhe unter einem Winkel von 80° nach abwärts. Tropfsteine zeigen sich erst tiefer unten. Am Ende ist eine große Halle, deren Boden mit gelbem, wellenförmig abgelagertem Sinter bedeckt ist. Iwploiliru^Uohomrsrllü kommt hier vor. Ueber die Beobachtung von Er-erschütterungen. Vom Professor Or. Heinrich Mittels. Unter die schwierigsten Beobachtungen gehören die von Erdcrschüt- terungen, weil, wo diese Erscheinung mit großer Gewalt eintritt, das Gefühl des Schreckens dem menschlichen Gemütbe die Ruhe und Be¬ sonnenheit raubt, die zu genauen Beobachtungen unerläßlich ist, und wo diese Erscheinung nur schwach sich äußert, viele wichtige Momente, namentlich was die Richtung und Dauer derselben betrifft, dem Beob¬ achter sich entziehen oder doch Täuschungen und Irrungen leicht ein¬ treten können. Wenn man die unendlichen Grade der Abstufung zwischen dem leisen, kaum merklichen Erzittern der Erdrinde und jenen kolossalen Erschütterungen, welche die Erde aufrcißcn, Städte und Dörfer Umstürzen, Berge verschlingen und Berge aus der Ebene emportrciben, erwägt, so darf man sich nicht wundern, daß gerade über diese Erscheinung so selten verläßliche Angaben zu erlangen sind. Da Kram, so wie die südlichen Gcbirgsländer überhaupt von diesen Naturerscheinungen öfter heimgesucht wird, so dürfte es nicht unpassend sein, auf die vorzüglichsten Umstände aufmerksam zu machen, denen bei Beobachtung von Erderschüttcrungcn die Aufmerksamkeit znzuwenden ist. Dahin gehört: l) Die Angabe der Zeit, wann die Erscheinung eintrat. Da gewöhn¬ lich mehrere Stöße aufeinander folgen, so wäre der Zeitpunkt, wann der erste und wann der letzte Stoß eintrat und das Zcit- intcrvall, welches zwischen den einzelnen Stößen wahrgcnommen wurde, anzugeben. Da ferner bei heftigen Erschütterungen einige 54 Stunden, ost auch einige Tage nachher schwächere Erschütterungen einzutrctcn pflegen, so ist auch auf diesen Umstand sorgfältig zu achte», und der Zeitpunkt des Eintrittes dieser Nacherschütterungen nnd ihre Dauer zu ermitteln. 2) Die Angabe der Richtung, in welcher die Erschütterung eintrat und sich fortpflanzte. Dieß ist wohl eine der schwierigsten Unter¬ suchungen, da sehr leicht Täuschungen möglich sind, und es bis¬ her noch an hinreichend genauen und empfindlichen Instrumenten zu derlei Beobachtungen gebricht. Hier sollen nur einige Mittel und Wege zur Erforschung dieses Umstandes angedeutct werden, o) Ein an einem 3 bis 4 Fuß langen Faden so aufgehängtes Bleiloth, daß es die Oberfläche eines darunter gestellten, mit feinem Sande gefüllten Gefäßes mit einer Spitze berührt. Bei erfolgter Erschütterung gräbt es eine Furche in den Sand ein, welche die Richtung der Schwankung anzeigt. d) Ein langes Pendel mit einem 36 Pfund schweren Gewichte und einem Pinsel am unteren Ende, welcher in eine färbende Substanz cingetaucht ist und die Richtung der Schwankung auf einen darunter gelegten, auf Papier gezeichneten Wind¬ rose verzeichnen soll. o) Ein Gefäß von Glas oder Porzellan, welches nicht ganz bis zum Rande mit einer färbenden Flüssigkeit angefüllt ist. Bei eintrctenden Schwankungen steigt die Flüssigkeit am Rande in die Höhe und läßt, weil sie abfärbt, Spuren der Richtung, in welcher sic in die Höhe stieg und welche der Richtung der Bodencrschütterung entspricht, am Gcfäßrande zurück. cl) Ein Apparat, bestehend aus einem engeren, am Rande mit Ausflußöffnungen gefüllten Gefäße, welches in ein weiteres Gefäß gestellt wird. Das kleinere Gefäß wird mit einer Flüssig¬ keit, am besten mit Quecksilber, bis zu den Oeffnungen am Rande augefüllt. Tritt in Folge einer Erschütterung eine Neigung des Gefäßes ein, so fließt das Quecksilber durch die betreffende Naudöffnung in das untere Gefäß ab. e) Stehen keine derlei Apparate zur Beobachtung zu Gebote, so können in vielen Fällen an der Wand hängende Gegenstände, wie z. B. Bilder, Gewehre, Waffen, Pendeluhren, oder in Schränken und Kästen ausbewahrte, leicht verschiebbare Geräthe, 55 wie z. B. Gläser durch ihre in Folge der Erschütterung ein- getrctcnc Verrückung oder Verschiebung über die Richtung Aufschluß geben, in welcher die Erschütterung erfolgte. Bei heftigen Erschütterungen liefert eine aufmerksame Betrachtung der Verschiebung größerer Gegenstände, wie z. V. von Ein¬ richtungsstücken, oder selbst Theilen eines Gebäudes oder Grundstückes, die besten Anhaltspunkte zur Beurthcilnng der Richtung, in welcher eine Erschütterung cintrat. — Da oft der Fall cintrat, daß bei mehreren anf einander folgenden Erdstößen die Richtung sich ändert, so ist auch auf diesen Umstand Rücksicht zu nehmen und besonders die Richtung des Hauptstoßes mit möglichster Genauigkeit zu ermitteln. 3) Die Schätzung der Stärke des Stoßes. Es wäre anzugcbcn, ob etwa nur ein schwaches Zittern der Erde wahrgcnommen wurde, oder ob ein mehr oder weniger heftiges Rütteln cintrat, so daß z. B. leichtbewcgliche Gegenstände verschoben oder gar umgeworfen wurden, Gläser klirrten, Uhren stehen blieben, Glocken läuteten, Manerwurf oder Dachziegel, oder selbst Ranchfängc herabfielen, Thürcn sich öffneten, Mauern Risse und Sprünge bekamen oder zur Seite wichen, Zimmerdecken oder selbst Gebäude cinstürzten, die Erde Risse bekam. 4) Die Angabe, ob die Erderschüttcrnng succussorisch (stoßend) oder undulatorisch (wellenförmig), oder rotatorisch (wirbelnd) gewesen ist. Die eigene Empfindung und die Richtung, und Art und Weise überhaupt, in welcher Gegenstände verrückt wurden, liefern da die besten Anhaltspunkte. Auch hier ist darauf zu achten, ob in dieser Beziehung zwischen den einzelnen, auf einander folgenden Stößen ein Unterschied bestand. ö) Da es nach den neuesten Untersuchungen sehr wahrscheinlich erscheint, daß die Erdbeben mit dem Erdmagnetismus in einem gewissen Zusammenhänge stehen, so ist, wo cs möglich ist, cinc gleichzeitige Beobachtung dcr Magnetnadel, besonders einer Zneli- nationsnadel, sehr wünschcnswcrth. Dieselbe zeigt häufig auf¬ fallend Schwankungen. Diese Beobachtung wäre auch noch einige Stunden lang nach dem Erdbeben fortzusctzcn. 6) Die Angabe, ob die Erderschütterung mit einem Geräusche ver¬ bunden gewesen, ob dieses vor oder mit der Erschütterung, oder 56 nach dem ersten Stoße wahrgenommen wurde, ob cs mit ent¬ ferntem Donner oder dem Rollen eines Wagens Aehnlichkeit hatte, ob cs vielleicht zischend, dumpf oder helltönend gewesen. 7) Den Erscheinungen in: Lichtkreise ist eine besondere Aufmerksam¬ keit zuzuwcnden. Der Barometer- und Thermometerstand ist vor, während und einige Stunden nach der Erderschütternng zu beob¬ achten; es ist darauf zu achten, ob der Himmel heiter oder mit Wolken bedeckt, ob es windstill gewesen, oder in welcher Richtung ein mehr oder weniger heftiger Wind wehte; ob sich dieser viel¬ leicht erst während oder nach der Erderschütterung erhob, ob nach dem Erdbeben eine Witterungsändcrnng, besonders in Beziehung auf wässerige Niederschläge (Regenwetter), eintrat; ob vor der Erschütterung trübes Wetter, drückende, schwüle Temperatur, ein mit Wolken bedeckter Himmel, Windstille beobachtet wurde; ob elektrische Erscheinungen in der Atmosphäre (Donner und Blitz) sich gezeigt. 8) Die Angabe, ob während oder nach der Erschütterung auffallende Erscheinungen sich gezeigt, wie z. B. färbiger Regen (sogenannter Schwefel- oder Blutregen); ob Quellen ganz oder momentan aus¬ blieben, ob sich eine Veränderung in der Reinheit, Durchsichtig¬ keit, deni Geschmackc oder der Temperatur des Ouellenwassers gezeigt; ob vulkanische Erscheinungen, Hebungen oder Senkungen des Erdbodens, Hervorbrcchen neuer, insbesondere warmer Quellen beobachtet wurden. Häufig pflegen in nördlich gelegenen Gegenden auch Nordlichter gleichzeitig mit Erdbeben einzntrctcn. 9) Die Angabe, ob die Erschütterung in Thälcrn und auch auf hohen Bergen oder selbst unter der Erde in Bergwerken wahrgenonnnen wurde. Angabe, ob der Beobachtungsort in der Nähe eines grö ßeren Flusses oder einer größeren Wassersammlung (See) gelegen. 10) Verhalten der Thiere vor und während der Erschütterung, nament¬ lich von Fischen, Vögeln, sowohl wildem als Hausgeflügel, Haus- thieren, besonders Katzen, Hunden, Pferden. ueber eine neue krainische Astrantia-Art Von I)r. Georg Dollincr. LsirMia Fraeilrs voli, (noo SartlivA). ^^ie Pflanze ist schlank, I—1 Schuh hoch; aus dem schiefen Rhizom 1 bis 3 Stengel treibend; die 3 bis S an der Basis etwas scheidig gestielten Wurzclblätter sind 3-theilig, Zipfel tief eingeschnittcn, ungleich gesägt, stachelspitzig, der mittlere oder die drei Mittlern keilförmig, länglich, die seitenständigen oder äußern halbeiförmig, 1-spaltig; der Stengel meist 1-blättrig, 1-doldig, oder am obern Theile ästig, mchrdoldig; Hüll¬ blättchen ganzrandig oder gezähnt; die Kclchzähne eiförmig, stumpf, ftachclspitzig; die Zähne der Riefen höckricht oder kuglicht bckörnet. Man unterscheidet sie auf den ersten Anblick von der ^slrsnkia oornioliog 4Vulk.: 1) Durch den Standort. Sic kommt stets auf trockenen Alpcnwiesen bei 4000 Fuß hoch vor, indcß die -4. eorniolioa nur am Fuße der Berge, an Ufern der Flüsse, Bäche und an Quellen zu finden ist. 2) Durch ihren schlanken Wuchs, daher ich sie »wsoili« nannte, wäh¬ rend ^4. oarniolioa gleich an der Basis des Stengels Aeste und Zweige treibt, und jedes Blüthenstielchen mit zwei Hüllenblättchen versehen ist. 3) Durch die um die Hälfte größer» Blüthen und kleinern Blätter. Scopoli's Abbildung, Ulora oarniolioa, Tab. 7, Nr. 30L, seiner ^«trsnlia minor (-4. osrnioliea >Vulk.) ist gut gezeichnet, nur hat sie zwei Hüllenblättchen bei der Thcilnng der Zweige und bei den ein¬ zelnen Blüthenstielchen fehlen sie. 58 Daß selbst Scopoli mit seiner Xstrnnliu minor und jener des Linnc nicht im Reinen war, ist aus dem Nachstehenden zu ersehen; p»x. 188 seiner klora csrniolio» sagt er: »llslulus, llorcs et invotucra eaäein, ut inXstrunlm kolii«, diKutstis, «cptcnis, denlatis. Untier kkistor. (Xstrnntin minor 6.) cujus spcoimin» ab klnltero missa, benevote com- muniosvit. 61. Willicb. divcrsitas tere unicu in lolüs ernt, guso in Xstrnntia Unit, (Xstrnnlia minor 6.) omnino plurs et cleslinctn ooinnnini pctiolo insedebnnt, in nostrn »ulem perpeluo tobnln sunt; ut er^o oer- ior essem, niisi plnnlsm Oeteb. klnllero, gui äemuin inoniut esse omnino minorem, secl Oeleb. >V,IIicIiiu8 sliter sentit. In iilnslrnl. 1766, XXXXl, guid er«o est stnluenciun» ?« Ich fand die Xstrnntin ^rncilis voll, zuerst am Gipfel des koreiren und auf den Bergwiesen der 6ernn perst in einer Höhe von 4060 Fuß im Monate Juli 1847 "). *) Diese Pflanze kommt auch i» der Triglav-Kette vor, wo sie z. V. bei Lelo polje, pri tororili u. s w. unter den oben angegebenen Verhältnissen gar nicht selten ist. Die Charakteristik der Bartling'schcn Lstrenetiu grsoills slnelex sein, leert. 6oot- tinx. 18tO nach Koch's Synopsis, x>. 108) paßt durchaus nicht auf dieselbe, wäh¬ rend sie mit dec oben angeführten Diagnose vollkommen übereinstimmt. Die Nachforschungen nach der Bartling'schen Lstrnntio xrseilis, welche sich von der er. earniolien IVuIk. durch die Früchte »juzorum clentibus eonieo-sulenlstis noutes- unterscheiden soll, waren bisher in den krain. Alpe» vergebens. (Anm. d. Red.) Beiträge zur Naturgeschichte des Laibacher Morastes Von Carl Deschmann. ^Acmi man auf dem Laibacher Moore die Resultate partieller Ent¬ sumpfungen größerer Flächen und der darauf folgenden Benrbarung derselben von ihrem Beginne an durch eine Reibe von Jahren beob¬ achtet, die spätem Niveau-Verhältnisse des Bodens mit den einstigen, seine jetzige physikalische Beschaffenheit mit der vorhergegangencn ver¬ gleicht, den Wechsel der Flora in den verschiedenen Stadien von den Charakterpflanzen des Hochmoores an bis zu jenen des Acker- und Wiesenlandcö verfolgt und den damit verbundenen Contrast zwischen der einstigen und jetzigen Phisiognomie der Gegend sich vor Angen hält — so kann man sich eine beiläufige Vorstellung von den mannigfaltigen Veränderungen machen, die bereits der größere cnltivirte Theil des Morastes in den wenigen Deccnnicn durchgemacht hat, seitdem dessen Entsumpfung mit aller Energie in Angriff genommen wurde. Ausgedehnte Riede, die einst nnr der Jäger mit großer Vorsicht zu betreten wagte, sind in üppige Kornfelder umgcwandelt worden; einzelne Wasserspiegel, die noch vor Kurzem der Tummelplatz der Wild¬ enten waren, tragen bereits eine grüne Pflanzendecke, welche der Land¬ mann vorläufig zur Streugewinnung benützt und später in Ackerland umzuwandeln gedenkt; bedeutende Bäche, die einst in weiten Schlangen¬ windungen die Moorfläche durchzogen, sind zur völligen Unbedeutend¬ heit herabgesnnkcn, seitdem man ihre Zuflüsse in geregelte Abzugsgräben gelenkt hatte, und ihre einstigen Rinnsale sind kaum mehr zu erkennen, da sie durch eine üppige Sumpfvegetation ciu fast gleiches Niveau mit 60 dem angrenzenden Moore erhielten; Kanäle, die einst die einzigen Ver¬ kehrswege waren, ans denen man mit größer» Schiffen die Henfcchsung von entfernter» Wiesen nach Hause bringen konnte, wurden nach An¬ legung eines Netzes von Wirthschastswegen verlassen, und man kann einzelne derselben durch lange Strecken trockenen Fußes durchwandern; an Stellen, wo einst ein belebter Landungsplatz der Schiffe war, wie z. B. bei Jgglack, breitet sich nun eine üppige Wiesenflache aus und man wäre versucht, die Erzählungen der Anwohner, daß ihnen noch vor 30 Jahren daselbst die Schifffahrt einen guten Erwerb gab, für ein Märchen zu halten, wenn nicht einzelne Wassertümpel und ein träge dahin schleichendes, größtentheils mit Schilf bewachsenes Bächlein den Lauf der einst schiffbar gewesenen Iwxoa bezeichnen würden. Diese und ähnliche frappante Thatsachen, an die sich noch eine lange Reihe interessanter Beobachtungen knüpfen ließe, liefern genü¬ gende Beweise für den völlig veränderten Charakter eines großen Theiles jener einst unproductiven Fläche; sie sind aber auch glänzende Belege für die schönen Erfolge, welche die Cultur auf diesem Felde errang. Nur mehr ein Flächenraum von 2000 Joch trägt noch den Charakter des Hochmoores, den er jedoch, da dieses Terrain von Tag zu Tag mehr eingeengt wird, in nicht ferner Zeit mir jenem des Wiesen- und Ackerlandes vertauschen wird. Daselbst befinden sich die schon selten gewordenen Brutplätzc des Brachvogels (ölumennin arguala I..), welcher den unwillkommenen Besucher mit einem kläglichen Geschrei begrüßt, das in den Ohren des die Fortschritte der Agrikultur heimlich verwün¬ schenden Jägers als traurige Elegie auf die einstige Herrlichkeit des Laibnchcr Moores klingen mag. Würden uns vollständige Verzeichnisse der Flora einzelner Morast- Localitäten, namentlich der nahe an der Stadt gelegenen, aus dem vorigen Jahrhunderte oder aus dem Anfänge dieses zu Gebote stehen, worin natürlich die Kryptogamen nicht fehlen dürften, so hätte man Anhaltspunkte für interessante Vergleiche der Flora von einst und jetzt, ja, es ist keine gewagte Behauptung, daß man häufig bei Durch¬ forschung größerer, nun cnttivirter Flächen keinen einzigen Repräsen¬ tanten ihrer einstigen Flora nnffinden würde. Doch leider beschränken sich die ältern Aufzeichnungen größtentheils auf die stereotype Angabe in pslmlibus ggri Imbiwensis, obwohl auch damals die Vegetation des Hochmoores von jener der Torfgräben und Sumpfwiesen wesentlich 61 verschieden war. Doch ist es gewiß, daß Moorpflanzen, deren Stand¬ orte sich einst in der nächsten Nähe von Laibach befanden, nun in ihren: Vorkommen äußerst beschränkt und oft meilenweit entfernt sind, ja, ein¬ zelne Arten dürsten allmälig aus diesem Gebiete völlig verdrängt werden. So z. B. sammelte Wulfen im I. 1762 die Oicut-r virosa l,. in den Wassergräben der Wiese krula bei Laibach, während sie jetzt an dieser Stelle gar nicht mehr vorkommt rind überhaupt auf dem Moraste selten geworden ist. Lleesis trislialm 6r. et Sein, das zierlichste Moos unserer Moorflora, war noch vor fünf Jahren in der Nähe des großen See¬ fensters bei laueren — dem einzigen, nur bisher bekannten Stand¬ orte — sehr häufig; nun verliert es von Jahr zu Jahr mehr an Terrain und wird endlich aus dem Gebiete der Flora der Umgebung völlig verschwinden. Außer dem angedeutetcn Zurücktrcten bezeichnender Vegetations- Gruppen auf einen stets enger werdenden Raum, bieten aber auch dem Naturforscher die sonstigen Wachsthnms - Verhältnisse und die in den verschiedenen Stadien der Zersetzung befindlichen organischen Reste oder der Torf den reichlichsten Stoff zu Untersuchungen. Wohl nirgends ist der innige Zusammenhang zwischen der chemischen und phystkal. Beschaffen¬ heit des Substrates und der Pflanzendecke schärfer ausgeprägt als auf einem in verschiedenen Kulturstufen befindlichen Moore, wie cs hier der Fall ist. Das massenhafte Auftreten einiger wenigen Pflanzenarten, deren Bedeutung dadurch noch erhöht wird, daß sie unmittelbar an der Bildung des Bodens Theil nehmen, liefert mannigfache Anregungen zu pflanzen- geographischcn Studien, und man mag was immer für eine der sich hier aufdrängenden Fragen zu beantworten versuchen, so muß man zur Uebcrzeugung gelangen, daß die Lösung der vielen Näthscl, die einem beim Studium der Torfmoore aufstoßcn, uur durch das Zusammen¬ wirken der verschiedenen Naturwissenschaften ermöglichet wird. Insbeson¬ dere tritt die hohe Bedeutung der Mooswelt im Haushalte der Natur hier am klarsten hervor; wenn daher in: Nachfolgenden Einiges aus der Anatomie und Lebensweise dieser lieblichen Pflanzengruppe nebenbei cingcflochten wurde, so geschah es insbcsouders, um bei der studierenden Jugend das Interesse für das nur wenig cultivirtc Studium der Krypto¬ gamen zu erwecken, da man doch hauptsächlich durch dasselbe zu einer liefern Einsicht in das Wesen der Torfmoore gelangen kann. 62 Ueber die Entstehung des Laibacher Moores liegen keine historischen Nachrichten vor. Daß er einer rccenten Bildung angehöre, ergibt sich aus den zahlreichen Schalcnresten der Süßwasser-Conchylien, die in der unter dem Torfe liegenden Lctteuschichte überall angetroffcn werden, wodurch ihre graue Färbung einen weißlichen Anstrich erhält. Nach voll¬ ständiger Entsumpfung des Morastes wird die hohe Bedeutung dieses, an organischen Bcstandthcilcn äußerst reichen Untergrundes für den Ackerbau ihre gehörige praktische Würdigung erlangen. Herr Director Hörnes ") fand in einigen Proben dieses Lettens: Ltanorbi« msi-AinsIu« Drap., ?. Iiispiclus Drap., Immunen« vulgaris kkeitk., Valvals pisci- nsiis ll am., Lsluciiim impurs Drap.; lauter Arten, die noch jetzt in den Süßwässeru Mittel-Europa's sehr häufig vorkommen. Zur Zeit der Diluvial - Periode scheint das Morastbcckcn vom stürmischen Andrange der Diluvial-Gewässer nicht berührt worden zu sein und einen ruhigen, ringsum geschlossenen See gebildet zu haben. Dafür sprechen die in den ticfern Schichten verkommenden Sand - und Thonablagerungen, ruhige Scdimcntgebilde, und der völlige Mangel des im benachbarten Savcbecken oft mehrere Klafter mächtigen Gerölles, das an manchen Stellen bis zum Rande der Berge reicht, die sich im Süden des Morastes erheben. Es scheinen zu jener Epoche der Uolove, Schloßbcrg, Noscnbachbcrg und die weiter gegen Dobrova sich ziehenden Hügel eine zusammenhängende Gebirgskette gebildet zu haben, die erst später ihren Hauptdurchbruch zwischen dem Schloßberg und Rosenbach¬ berg durch den Laibachfluß erhielt. Genauere Aufschlüsse über die tiefer» Schichten des Untergrundes verdanken wir den beim Baue des Eisenbahn-Dammes zwischen Jnncr- goriß und Tranerberg an 14 Punkten vorgenommenen Erdbohrungen. Nach dem ämtlichcn Berichte waren die Resultate folgende: Unter der 6 Schuh mächtigen Torfschichte gelangte man zu einer wasserhältigen, mit feinem Sande gemengten, in Säuren aufbrausenden Lettenschichte. Beiläufig in der sechsten Klafter verliert sich der Sand allmälig und jene zum Theil halbflüssige kalkhältige Lettenschichte geht in eine magere, mit wenig Sand gemengte Tegclschichte von graner Farbe, welche in Säuren nicht aufbraust, über. Unter dieser liegt in einer Tiefe von *) Pokorny: Nachricht«: über den Laibachcr Morast in den Verhandlungen der k. k. zoolog. -bvtan. Gesellschaft in Wien l8Z8. S. 381. 63 9 bis Klafter eine in Säuren aufbrausende, feinkörnige Sandschichte von gelblich-grauer Farbe mit Thon gebunden, auf welche in einer Tiefe von 11 bis 13 Klafter wieder eine von jeder Sandbcimischung freie feste Tcgelschichte folgt, die in einer Tiefe von 1 ö bis 16 Klafter mit einer festen, compacten Sandschichtc von dunkelbrauner Farbe ab- wechsclt, unter welcher abermal sehr fester plastischer Tcgel von großer Dichtigkeit und blau-grauer Farbe liegt. Obwohl die Bohrung an einer Stelle bis in eine Tiefe von 163 Fuß drang, so konnte doch das an beiden Seiten, nämlich bei Inncrgoritz und am Traucrberge, steil abfallende Kalkgebirge nicht erreicht werden. Bei fünf Bohrungen kam man zu zwei comprimirtcn, trockenen, durch Zwischenschichten von Saud und Tegel getrennten Torflagern in einer Tiefe von 10 nnd 14 Klaftern unter dem gegenwärtigen Terrain. Die Nachweisung der Thatsachc, daß in dem Morastbccken bereits in den frühem Epochen Torfbildungen stattgcfunden hatten, welche durch Uebcrschwcmmungcn und die spätem Sand- und Thonablagerungcn in dem Wachsthum unterbrochen wurden, ist jedoch keineswegs neu. Schon Tobias Gruber führt in seinen „Briefen hydrographischen und physikal. Inhaltes. Wien 1781," einen ähnlichen, bei der Grabung des Gruber'- schen Kanals vorgekommenen Fall an, der durch die nähere Angabe der ihn begleitenden Umstände noch mehr an Interesse gewinnt. „Hier muß ich, schreibt Gruber, eine merkwürdige Begebenheit „erzählen, die sich bei der Ausgrabung des Kanals, besonders in der „Gegend der Schleußenbrücke, zugctragen hat. Der Grund, über welchen „der Kanal geführt werden mußte, war so mannigfaltig, daß man wegen „seiner abwechselnden Bcarbcitungs-Thnnlichkeit eine beträchtliche Summe „für unvorhergesehene Zustände dem Kostcnüberschlag hätte hinzusctzcn „können. Die ersten Strecken des Kanals, als man sie ausgrub, hatten „schichtenwcise Letten mit Torf, bloßen Torf, Letten mit Sand, dann „Schiefer. Die zweiten, zwischen dem Schloßbcrge und dem Hügel * **) ), „Letten mit Sand, hie und da mit Quellen vermischt, festen Lehm und „daun harten Schiefer. Die dritten endlich eine anhaltende Tiefe voir „allerhand grobem Schotter mit abgerundeten Flußsteiuen, die ich fast „durchgehends kalkartig fand *) Es ist dicß der westliche Abhang dcS Kotovo. **) Die bießseitS dcS SchloßbergeS gelegene Strecke gehört schon dem Savebecken an. 64 „Diese Strecke ist die längste und, wie leicht zu vermuthen, zum „Ausgraben die beschwerlichste; sie hat eine Länge von 86V Klaftern. „Als man den Grund zur Schlcußenbcttung aushob, geschah nun, daß „man viele Tage hintereinander mit der Arbeit so wenig in die Tiefe „kommen konnte, daß vielmehr der ausgearbeitete Grund, welcher hier „ticfhaltender Torf war, aufzustcigen und sich über den Horizont zu „wölben schien. Die Arbeiter, mit welchen der Accord nach der Kubik- „klafter getroffen war, gericthen in Unwillen und Verlegenheit, und „wem sollte gut zu Muthe sein, dem die Arbeit unter den Händen „wächst. Man mußte daher, wie in einem Nothfalle, alle Kräfte ver¬ doppeln, um auf ein Mal sowohl den Torfgrund als das mit demselben „häufig aufgucllende Wasser zu gewältigeu. Die Ursache dieses Phäno- „mcns kann einzig daher geleitet werden, daß die lockere Torferde, als „man ihr die darüber liegende Last des schweren Lehmbodens im Thale „wcgnahm, aus hydrostatischen Gesetzen durch den Druck der nachsin- „kendeu beiderseitigen Erde-, Schotter- und Schiefersteiumassen in der „Mitte auszusteigen gezwungen ward. Noch viel wunderbarer aber ist, „daß ich in eben dieser Torfart, die in einer beträchtlichen Tiefe unter „dem Lehmgrunde lag, Samenkörner sand, die eine rothbraune, frische „und glänzende Schale hatten. Wie, dachte ich, kann cs möglich sein, „daß sich Schilfsamcn durch eine Zeitlänge, die über unser ganzes histo¬ risches Gedächtniß hinaus ist, in dieser Tiefe unversehrt und vollkommen „erhält? Meine Begierde zu weitern Entdeckungen hatte mich hier eine „Weile mit den angenehmsten Phantasien unterhalten, aber nur getäuscht, „wie den äsop'scheu Fuchs; denn ich öffnete die schönen Schalen und „fand in keiner einen Kern, zu geschweige,! den Keim einer in Zukunft „möglichen Pflanze; so hat die Verwesung, ohne die Hülle anzugreifen, „bloß auf die Keime wirken können! Dennoch vergnügte mich wieder „der Gedanke: Wie lange mußte eben beim Eingänge dieses Thales „Wasser stehen, um Torf in dieser Tiefe zu erzeugen? und wie lange „mußte es im Abfließen sein, um die dicke Lehmschichte darüber anzu- „häufen? welches bloß im matten Wasser, als der See einen tiefem „Abfluß fand, oder durch das Abrollen der thonartig verwitterten „Schiefcrerde geschehen konnte." Dem von Gruber beschriebenen Funde wohlerhaltener Samen¬ schalen in einem alten Torflager kann ein ähnlicher, von einer an das Morastbecken zunächst angränzenden, dem Savcbecken angehörenden 65 Localität zur Seite gestellt werden. Man gelangte nämlich im vorigen Jahre bei Ausgrabung eines Brunnens in Ober-äislcg, in der Nähe des Gasthauses zum „steinernen Tisch", unter dem mehrere Klafter mächtigen Diluvial-Gerolle der Save auf ein beiläufig 8 Zoll mäch¬ tiges, stark comprimirtes Torflager mit zahlreichen rothbrauncn glän¬ zenden Samen, welche mit jenen Grubcr's vollkommen identisch zu sein scheinen. Auch bei diesen ist die Samenschale vollständig erhalten, wäh¬ rend vom Kerne nichts vorhanden ist. Herr Professor Fenzl") erkannte dieselben mit voller Bestimmtheit als Loteen-Samen, der Gattung lelro- ßMvIodns am nächsten verwandt. Die in den tiefem Schichten des Morastes vorkommenden Torflager wären demnach, auf Grundlage des mit ihnen identischen Torfes von der letztem Localität in die unmittelbar dem Diluvium vorangehende Epoche zu stellen. Auch jetzt noch befinden sich in der Nähe von Ober-äiska, an dem westlichen Abhange des Siskoer-Berges, kleinere Torfmoore, deren Flora mit jener des Morastes vollkommen übereinstimmt. Den I-olu« uli»inosus 8o!ik., welcher der Flora der Wiesenmoore angehört, habe ich auf dem Moraste bisher nirgends aufgcfunden, während lalrs^onolobus silignosus 8ollk. in Krain im feinen Flußsande an den Ufern der Save und in den an- gränzenden Auen von Aßling bis Saloch sehr häufig ist. Bei der oben erwähnten Ausgrabung des Gruber'schcn Kanals zeigte sich auch blaue Eisencrde, worüber Hacquet in der Orznio- xmplüs osrniolioa, Bd. II., S. 12, Folgendes berichtet: „Als man „mit Durchschneidung des Grabens bis zu dem einzeln stehenden Schloß- „berg und Vorgebirge, das man durchsetzen wollte, gekommen war, „so sand man in der Tiefe Sandschiefer und Felswaken; kann: war „man aber einige Lachter vorgerückt, so trat ein weicher Thonschicfer ein. „Auf der Anhöhe war sandiger, rother und zunächst bei diesem ein „blauer, glimmeriger Thon, der zum Ziegelbrcnnen geschickt sein würde, „wenn er nicht zu sandig wäre. Man machte eine Probe damit, die „Ziegel fielen aber, weil die Aufseher und Arbeiter, die man dabei „anstellte, nicht recht umzngehen wußten, so schlecht aus, daß man sie „zu nichts brauchen konnte. Die blane Erde erstreckte sich einige Schuh „tief, worauf ein sehr leichter schwarzer Torf folgte, der oft mehr als „eine Lachter mächtig war. In diesem Torf war natürliches Verliner- *) Pokorny's Nachrichten. S. 361. 8 66 „blau enthalten. Unter dem Torf lag wieder ein rvthlich blauer Thon, „der ebenfalls hin und wieder mit solcher blauer Erde cingesprengt, „aber dabei sehr unrein war. So lange diese Farbenerde naß war, „nahm sich die Farbe derselben sehr angenehm aus; wieder aber sehr „blaß und unmerklich, sobald die Erde trocken wurde. Hier ist der „emsige Ort (in Krain), wo jemals dieses natürliche Bcrlincrblan ent- „deckr worden, ob man gleich auch eines in der Wochein will ent¬ deckt haben." Die Zois'sche Mineralien - Sammlung, die nun dem Landes- Museum einverlcibt ist, enthält etliche Vivianitstuscn vom besagten Fundorte. In einem gelblich-grauen Letten stecken Baumzweige, an denen die Rinde und das Fasergcwebe noch deutlich erkennbar und bis zum Marke mit schönem Vivianit sehr stark imprägnirt sind. Bei den letzten Ausgrabungen im Grub'er'schen Kanal wurden in der Nähe der steinernen Brücke abermal Spuren von blauer Eisenerde gefunden. Herr Prof. Pctruzzi zeigte mir einen dort aufgefundenen Baumzweig, der bis in's Innerste stark abfärbende, blaue Eisencrde enthielt. Von hoher Wichtigkeit für die Geschichte dcö jetzigen Torfmoores sind die Funde von Werkzeugen und Geräthschaften, die beim Gräben- schnciden öfters gemacht, wovon jedoch die wenigsten ausgezeichnet wurden. Sehr interessant war der im vorigen Jahre gcmachre Fund von räthsel- haftcn Werkzeugen aus Hirschhorn, welche Gegenstände nun im Landes- Museum aufbcwahrt werden. Herr Gurnig, Leiter des ärarialischcn Torfzicgcl-Etablissements, entdeckte in der Nähe von Moosthal bei Schneidung eines Torfgrabcns in der Lehmschichte unter der 9 Schuh mächtigen Torfablagerung drei Stücke, aus den untern Enden von Edelhirschgeweihen verfertiget, 6 Zoll lang, jedes mit einem runden Loche von 1 Zoll Durchmesser ober der Rose versehen. Der Rand scheint thcils durch Gebrauch, thcils durch Anwendung eines schneiden¬ den Instrumentes abgestumpft worden zu sein. Ein Stück ist nach oben von einer Seite zugeschärft. Der Augensprosse fehlt bei allen und die Durchbohrung geschah nach dem längern Durchmesser des ovalen Durch¬ schnittes. Eine Abnützung der untern rauhen Fläche ist nirgends bemerk¬ bar. Die äußere Hornsubstanz ist überall noch erhalten, das innere Knochcngewebe wurde durch die Vermoderung thcilwcise zerstört. Zugleich fand sich dabei ein Hirschgeweih-Fragment mit drei Zinken vor. Zu welchem Gebrauche diese Instrumente gedient haben, ob als Schiffs- 67 oder Hausgeräthe, oder etwa gar als Waffe, konnte bisher nicht er¬ mittelt werden. Beachtenswerth ist ferner der Umstand, daß man bei Aufdeckung der Moosthaler Parzelle auf zwei hölzerne Boote gestoßen ist, die in der Lehmschichtc unter dem Torfe staken. Auf den historischen Werth solcher Gegenstände werfen die namentlich in den britischen Mooren zu Tage geförderten Waffen und Geräthschaftcn der dortigen Ureinwohner, als z. B. Steinäxte, steinerne Pfeilspitzen, vollständig erhaltene hölzerne Boote, ein interessantes Streiflicht. Auch der Jahresbericht der schlesi¬ schen Gesellschaft für vaterländische Cultur vom I. l834 enthält auf S. 66 eine Mittheilung des Pastor Schade in Saabor über zwei im dortigen Torfmoore aufgefundene, wahrscheinlich aus vorchristlicher Zeit stammende Kähne. Sehr früh benützte man Horn und Knochen zur Bereitung von Werkzeugen, und vr. Wagner erwähnt in seinem Werke „Aegypten in Deutschland" eines ans Hirschhorn gearbeiteten Hammers von 6 Zoll Länge und l Zoll Breite, welcher von den alten Germanen herrührt und auf dem großen Opferherdc bei Schlieben gefunden wurde. Die Frage über die Urbewobncr des Morastes könnte nur durch fleißige Nachforschungen bei Torfstichen, und Bekanntgebung älmlicher Funde, von denen bis jetzt die meisten für die Wissenschaft verloren gingen, ihre endgiltige Lösung finden. Jagd und Fischerei wurden auch damals hier betrieben, und wenn man in jener Zeit Hirschhorn zu Hansgeräthen verwendete, so darf uns dieß nicht Wunder nehmen, da noch vor 30 Jahren in dem im Süden des Morastes sich erhebenden Krimgebirge viele Edelhirsche anzutreffen waren. Sogar von Bären, die vor etlichen Decenuien auf den Morasthügeln hauSten, wissen alte Morastansiedler zu erzählen, nnd noch heut zu Tage führt ein hinter Moosthal gelegener bewaldeter Hügel von ihnen den Namen Neclveäaa. Gegenstände aus spätem Zeiten werden sogar in den tiefem Torf¬ schichten nicht selten gefunden, so z. B. mittelalterliche Schwerter, Huf¬ eisen, die in ihrer Form von den jetzt landesüblichen ganz abweichcn und mit den in Kram häufig aufgefundenen türkischen Hufeisen am meisten nbereinstimmen. Nach einer Mittheilung des Herrn Magistrats- Oekonomen Podkrajschek wurden schon vor längerer Zeit die Neste einer beschotterten Straße in der Tiefe von 9 Schuh aufgedeckt, welche von Imvero» gegen das Auersperger Thal geführt zu haben scheint. 68 Ein nicht seltenes Vorkommen in den tiefern Torfschichten ist jenes von Baumstämmen, deren Durchschnitte in mehreren Torfgräben sichtbar sind. Ihre Herausbcfördcrung liefert den Torfstechern ein bedeutendes Quantum von Brennholz. Im frischen Zustande lassen sie sich mit dem Spaten stechen, und nehmen später wieder die holzige Natur mit wohl- crbaltenem Fascrgewebc und deutlichen Jahresringen an. Das Eichen¬ holz ist durchgehends schwarz gefärbt und eignet sich noch für Tischler- Arbeiten, wie man an einem aus solchem Holz verfertigten Kasten im hiesigen Landes-Museum sehen kann. Außer den Eichen kommen auch Erlen, Birken und Föhren vor. Letztere gehören, nach vr. Constanrin Ettingshausen's Untersuchungen, der Legföhre (Linus LlvZAns 8aop.) an, welche jetzt nicht mehr auf dem hiesigeu Moore wächst, und es fände demnach die gewöhnlich horizontale Lage solcher alter Kieferstämme in dem cigenthümlichen Wachstbume dieses Baumes eine genügende Erklärung. Das in einzelnen Parzellen häufige Auftreten solcher Baum- restc gab zu der Ansicht, die man oft hört, Veranlassung, daß die Ursache der Torfbildung ein an der Stelle des Laibachcr Morastes bestandener dichter Wald gewesen sei, der durch Stürme oder andere Elcmentar- Ereignisse umgestürzt und später durch Ueberschwcmmungen, oder, wie Einige wollen, durch die Anstauungen des Laibachflusses, in Folge der vielen Mühlwehren, unter Wasser gesetzt worden sei. Obwohl dieser Annahme die Behauptung vieler Schriftsteller über Torfmoore, daß zu Grunde epgangeue Wälder die Ursache derselben gewesen seien, oder wenn auch nicht unmittelbar die Wälder, so doch, wie Lesquereur mit vielem Scharfsinn zu erklären versucht, die auf dem modernden Holze entstehenden Sphagncu die eigentliche Quelle der Torfbildung seien, zur Seite steht; so scheint doch dieselbe bei Erwägung der übrigen Thatsachen nicht haltbar zu sein. Noch heut zu Tage finden sich auf mehreren Stellen des Hochmoores Anflüge von Kiefer- und Birken¬ beständen vor, die freilich ein sehr kümmerliches Wachsthum zeigen, da die Wurzeln nur im lockern Torfe sich ausbreiten können, daher auch einzelne, mehr ausgewachsene Bäume von heftigen Winden oft umgestürzt werden. Wenn nun bei so ungünstigen Verhältnissen eine Waldvegctation auftritt, warum sollte sie sich nicht den ersten Bildungs- stadicn des Moores zugcsellt haben, da ihr der von den Wurzeln der Bäume leicht zu erreichende Untergrund außer einem sichern Standorte noch viele andere Elemente zu einer kräftigen Vegetation bot. Wäre 69 jene Annahme richtig, so müßte unter der Torfschichte eine deutlich erkennbare Schichte von Waldhumus liegen, was aber hier keineswegs der Fall ist, indem man überall nur Fasertorf in den verschiedenen Zersetzungsstadien antrifft, und der conchylienreiche Letten, man mag ihn wo immer ausheben, von reichlichen Wurzelresten verschiedener Sumpfpflanzen durchzogen erscheint. Nicht ein zu Grunde gegangener Wald, sondern der undurchlassende Untergrund und eine dem Wachsthnme von Sumpfgcwächsen entspre¬ chende Wasserfläche waren die Hauptbedingungen zur Entstehung des Morastes, und cs ist wahrscheinlich, daß die ursprüngliche Moorbildung den Charakter eines Wiesenmoores trug, oder nach der Lesquereur'schen Nomenclatur eine infraaquatische war, und daß erst aus dieser Grund¬ lage die mit dem Ueberwuchcrn der Sphagnen eingcleitcte Hochmoor¬ bildung eintrat. Die Lesquereur'sche Hypothese aber, wornach nicht die Feuchtigkeit des Bodens, sondern die auf modernden Baumstämmen sich ansiedclnden Sphagnumarten die Moor- und Torfbildung bedingen, findet in den Beobachtungen, die man in Kram über das Vorkommen dieser Moose machen kann, keine Bestätigung. In den ausgedehnten Waldungen der krainischen Kalkgebirge, wo man nicht selten bei mangel¬ hafter Waldpflege vermoderte Bäume in weiten Strecken antrifft, habe ich noch niemals eine Sphagnumart auf denselben beobachtet, obwohl sie von einer dichten Moos-Vegetation bedeckt waren. Hingegen sind die von Wäldern beschatteten Abhänge des Schicfergebirges an Stellen, wo eine vom darunter befindlichen Qucllwasscr durchnäßte Lehmschichte sich ausdehnt, sehr häufig nut üppigen Sphagnumpölstcrn weit bedeckt, deren Bildung nicht durch Baummodcr, sondern durch die Feuchtigkeit des Bodens bedingt erscheint, wie man sich an mehreren Punkten des nahen Colovo und Roscnbachberges überzeugen kann. Den Charakter des Hochmoores tragen in ausgeprägter Weise zwei entferntere, selten besuchte Localitäten des Laibacher Morastes, nämlich jene hinter den Hügeln Lobna xoriea und Cvrmer, gegen Brnnndorf zu, und die am Fuße des Kalkhügcls Koslasnovca bei öevk<- gegen Obcr- laibach sich erstreckende Fläche. Das Hochmoor gibt sich hier durch die merkliche, von der Mitte, wo die älteste Bildung ist, sanft abfallende Wölbung und durch die fahle Färbung der meist ans weißen und röth- lichen Torfmooosen (8p!mxnen) bestehende Vegetation, zu der sich noch einige Heidekräuter und etliche Pflanzen des Kiesclbodens gesellen, schon 70 von ferne zu erkennen. Verkümmerte Birken und Kiefern erheben sich hie und da auf dem schmammartigen, bei jedem Tritte einsinkenden Boden, über welchen das Hinwcgschreiten durch maulwurfartige Hügel von dichterm Gewebe erleichtert wird. Die Torfmoose spielen hier eine Hauptrolle, daher cs nicht am unrechten Platze sein dürfte. Einiges aus der Lebensweise derselben hier anzuführen. Die Torfmoose (Lplwxiwn) weichen durch den Bau ihrer Früchte und ihre eigcnthümlichc Blattbildnng von den übrigen Moosen so wesent¬ lich ab, daß sie von manchen Bryologen aus der Familie der Laubmoose gestrichen und als eine eigene Ordnung für sich ausgestellt wurden. Feuchte, sumpfige oder moorige Stellen sind ihre Standorte, wo sie von der Ebene bis in die Alpen, von der arktischen Zone bis in die tropischen Gegenden Vorkommen, ohne in ihrer Tracht eine wesentliche Veränderung zu erleiden. Bisher hat man ihrer 22 Arten entdeckt, wovon 9 auf Europa entfallen. Ihre Blätter bestehen aus einer einfachen Zellenlage, in welcher man schon bei schwacher Vergrößerung deutlich zwei Arten von Zellen unterscheidet, nämlich engere, mit einem chlorophyl- artigen Inhalte gefüllte und größere, durchsichtige, vollkommen leere, welche mit großen, runden Löchern und mit ring- oder spiralförmigen Fasern versehen sind, wodurch die Zellenhaut von innen schlauchartig ausgespannt wird. Der chlorophylartige Saft der engern Zellen erleidet unter Einwirkung des Sonnenlichtes die mannigfaltigsten Farben-Aende- rungen, vom schwachen Grün bis in das schönste Karminroth. Daher rührt denn auch die oft röthliche Färbung der Moore. — O. Sendtner hat an einem durch 2 Jahre beobachteten Rasen die Erfahrung gemacht, daß er im Schatten grün war, der Sonne ausgesetzt aber eine braun- rothe Färbung annahm, und man sieht wirklich häufig im Schatten der Bäume grüne, im Freien hingegen mehr röthliche Sphagnum-Rasen. Der merkwürdige anatomische Bau ihrer Blätter wurde zuerst von Moldenhawer ") entdeckt und durch die spätem gründlichen Unter¬ suchungen Hugo Mohl's^) außer allen Zweifel gestellt. Da Sphag¬ num-Blätter eines der interessantesten Objecte für mikroskopische Beob¬ achtungen sind und die Durchlöcherung der Zellen für die Lebensweise dieser Moose von so hoher Bedeutung ist, die Auffindung solcher Löcher *) Beiträge zur Anatomie der Pflanzen 1812. S. 117. **) Sieh dessen vermischte Schriften botanischen Inhalts 1845. S. 2SS. -1 jedoch dem angehenden Mikroskopisten nicht immer gelingt, so führe ich Einiges über die beste Art und Weise, wie man letztere am leichtesten entdecken kann, nach jenen beiden Forschern an. Wenn man die Blätter in vieler Feuchtigkeit unter dem Mikro¬ skope betrachtet, so stellen sick jene Oeffnungen so schwach dar, daß man sie nur mittelst eines vorzüglichen Instrumentes erkennen kann, indem die Haut der Zelle nun eine so große Durchsichtigkeit erhält, daß mau sie nicht von der wenig Hellern Oeffnung unterscheidet, welche von dem durch die untere Wand der Zelle durchfallenden Lichte erleuchtet wird und auch darum etwas dunkler erscheint, weil die Zelle mit Wasser erfüllt ist. Wenn man aber die Feuchtigkeit etwas vermindert, so wird der Membran weit dunkler und die Oeffnungen werden ungleich Heller, bis sie endlich in den trockenen Zellen so unverkennbar sind, daß man sie selbst mit einem mittelmäßigen Instrumente nicht verfehlen kann, und nun deutlich durch dieselben in die Höhlung der Zelle bis auf ihre Hintere Wand sieht, welche man immer bestimmter wahrnimmt, je näber man sie dem Focus bringt. Wenn das Blatt vollkommen trocken ist, so wird man bei einer klaren, wenigstens 200-maligen Vergrößerung die Zellenmembran selbst an einer schwachen Trübung, an kleinen Runzeln, Erhabenheiten u. dgl. erkennen können, dagegen wird man in jenen Kreisen nichts dergleichen sehen, sie überhaupt etwas Heller finden. Wenn man diese Oeffnungen genauer betrachtet, so sicht man bald, daß sie theils einzeln, theils mehr oder weniger genau überein¬ ander liegen, daß die anstretende Flüssigkeit des einen Grundtheilö in den andern übergehen kann, doch so, daß sic zugleich der unmittelbaren Einwirkung der Luft und des Lichtes ausgesetzt wird. Stellt man den Stengel des Mooses mit den untern hängenden Zweigen in eine gefärbte Flüssigkeit, so wird dieselbe durch ihre zahlreichen Oeffnnngen cingesogcn, dringt ans ihnen in die Spiralgefäße des Stengels, aus diesen in die Blätter der obersten Zweige und tritt daselbst durch jene Oeffnungen so lebhaft aus, daß ein feines Löschpapier, mit dem man die Blätter leise berührt, davon gefärbt wird. Aus diesem eigenthümlichen Bau der Zellen der Torfmoost, der nicht nur in den Astblättern, sondern bei einigen Arten auch in den Stengelblättern und in der äußersten Rindcnschichte des Stengels auf¬ tritt, läßt sich ihre große Wasser - Absorptionsfähigkeit erklären. Sie besitzen keine Wurzel und es nehmen alle Theile der Pflanze an der 72 Aufsaugung Antheil. Da die Flüssigkeit nicht, wie bei den übrigen Pflanzen, bloß nach den Gesetzen der Endosmose und Erosmose den Weg von Zelle zu Zelle macht, sondern, da ihr auch durch jene Löcher unmittelbar der Zutritt in das Innere der Zelle offen steht, so können sich die Sphagnen sehr schnell mit Wasser anfüllen. Hiezu kommt noch die große Hyproskopicität dieser Pflanzen, d. h. ihre im hohen Grade ausgezeichnete Fähigkeit die in der Atmosphäre schwebenden Dünste in Wasserform niederzuschlagen. Die Versuche Lesquereux's haben nach- gcwiesen, daß ein mit Sphagnumbüschen angefülltes Gefäß während eines Regens binnen einer bestimmten Zeit eine größere Menge Wasser enthielt, als ein darneben gestelltes leeres von gleich großer Oeffnung binnen der nämlichen Zeit, da doch anzunehmcn ist, daß in beide die¬ selbe Regenmenge gefallen sei. Jene Differenz ist demnach bloß durch die starke Hyproskopicität der Sphagnnmbüsche erklärbar. Ebenso groß, wie ihre Wasser absorbirende, ist auch ihre dasselbe zurückhaltende Kraft. Nach dem oben angeführten Beobachter nahm ein Sphagnumbusch binnen 2 Stunden 16 Mal mehr Wasser aus, als sein Gewicht betrug, und gab nach voller Sättigung bei trockenem Wetter binnen 36 Stunden nur den dritten Theil jenes Gewichtes durch Ver¬ dünstung ab, an nebeligen und feuchten Tagen hingegen gar nichts, ja, wenn die Sphagnen im letzteren Falle mit Wasser nicht vollkommen gesättiget waren, so absorbirten sie noch das zur Sättigung fehlende Quantum aus der feuchten Atmosphäre. Nicht bloß ihre lebenden Theile, sondern auch die abgestorbenen, welche mit jenen in continuirlicher Verbindung bleiben, besitzen diese wasseranziehende und zurückhaltende Eigenschaft, rind eben hierin ist ihr antiseptisches oder fäulnißwidriges Verhalten gegründet. Durch die große Wassermcnge in den Zellen wird der Zutritt der atmosphärischer Luft, die bei der gewöhnlichen Verwesung todter Pflanzentheile eine wichtige Rolle spielt, gehemmt und es erfolgt ein Prozeß, den man Vertorfung und dessen Resultat man Torf nennt. Hat sich demnach irgendwo eine Sphagnum-Vegetation angestedelt und ist sie zu einiger Mächtigkeit gediehen, so wird das Wasser, nach dem Gesetze der Kapillarität, durch die ganze Sphagnumschichte über sein gewöhnliches Niveau in die Höhe steigen und gleichsam eine geho¬ bene Wasscrschichte bilden. Wenn man daher an irgend einer Stelle des Hochmoores durch Aushebung von Sphagnen eine Vertiefung bildet, so wird dieselbe, nach dem Gesetze der commnnicirenden Gefäße, sogleich 73 mit Wasser ausgefüllt. Die mit Wasser vollkommen getränkten Torf¬ moose bilden für das an der Oberfläche hinzukommende Wasser eine impermeable Schichte, und hierin findet die besonders hinter 6erm^ häufig auftretende Erscheinung seichter Wasserspiegel auf dem Hochmoore an Stellen, wo die Sphagnum-Vegetation gegen jene des Umkreises zurückblieb, ihre Erklärung. Daß dieselben nicht etwa bloß bei starken Regengüssen auftreten, sondern durch das ganze Jahr sich erhalten, beweiset das ungestörte, üppige Gedeihen der Utricularien, die man in solchen Sphagnum-Bassins antrifft. Aus dem großen Wassergehalte der Sphagnum-Zellen folgt, daß, wenn ihnen das Wasser entzogen wird, ihr Volumen sich bedeutend ver¬ mindert, daher auch die nach durchgeführter Entsumpfung erfolgte bedeu¬ tende Senkung des Moorbodens erklärlich ist. Sie erstreckt sich schon bei der Anlage eines Hauptkanals mehrere Klafter zu beiden Seiten in das Moorlager. Das Schneiden eines solchen Grabens ist beim Beginne mit einigen Schwierigkeiten verbunden, da die Seitenwände einstürzen und oft von der Arbeit eines Tages am folgenden Morgen keine Spur mehr übrig ist. Durch die weitere Ausführung der Seitenkanäle und Parzellen¬ gräben senkt sich der Boden immer mehr, das Hochmoor verliert die Grundbedingung seiner Existenz, und der Landmann bereitet dasselbe durch Abbrennen der obersten Schichte für die Cultur der Cerealien vor. Als weitere Folge der Entsumpfung führt man die minder häufigen Nebel, die selteneren Überschwemmungen, einen vortheilhaften Wechsel im Klima der Umgebung an; lauter Thatsachen, welche in der Zer¬ störung der Sphagnen, deren merkwürdiger Zellenbau sogar für die klimatischen Verhältnisse einer Gegend maßgebend sein kann, ihre Be¬ gründung finden. Wenn die Torfmoose als Hauptfactoren bei der Torfbildung auf¬ treten, so kann man sie doch nicht als Hauptconstituentcn des Torfes ansehen. Der Torf des Laibacher Morastes ist durchgehends Fasertorf, dessen faserige Beschaffenheit durch einige wenige Gefäßpflanzen bedingt wird. Ihre jetzigen Wachsthums-Verhältnisse kann man am besten an den oben angeführten Morastlocalitäten beobachten. Es gibt daselbst Stellen, wo die Sphagnumdccke nur einen schwammigen Ueberzug über eine geschlossene Wasserfläche oder einen weichen Brei bildet, und schon beim Herannahcn des Besuchers ihre geringe Mächtigkeit und lockere Beschaffenheit durch die schwingende Bewegung zu erkennen gibt. Ein- 74 zelne Sumpfpflanzen, als: Om-ex limosa b., 8olieuokrcria pslustii« lb., lllenianilie« trisoliaia ll. und Vrosera-Arten, bilden das erste Fasergewebe in dem schwammigen Boden. Für die weitere Consolidirung der Decke sind jedoch insbesondere zwei Pflanzen oon hoher Bedeutung, nämlich: Lriopliorum vaxinalum b. und libzmobospom alba Vabi. Ihre dichten Buschen bilden maulwurfartige Hügel, welche man in Norddeutschland Bülten, in Altbaiern Pockeln, in Schwaben Hoppen nennt, die anfänglich als vereinzelte Inselchen in der trügerischen Spbagnumdecke erscheinen und das gefahrlose Betreten solcher Flächen, in die man sonst versinken würde, ermöglichen. Einigen Anthcil an solchen Bultenbildungen hat Vgooinium Ox)'coecm5 b., wichtiger ist ^mtromecla pollioiis ll., endlich tritt Oalluna vulgaris Salisb. als vorzüglichster Bultenbildncr auf, und indem diese Hügel an Umfang immer mehr gewinnen und allmälig durch Zusammenschmelzung die ganze Sphagnumdccke überziehen, erlangt das Hochmoor an mehreren Stellen das Ausseben eines Haidelandes. Auf solchen Bülten siedeln sich lklmmnus Uran§u!a b., ?inus sylvestris U. und Letula alba U. an, und die Gegend bekommt durch die beiden letztem mit der Zeit einen kümmerlichen Waldanflug. Besonders lehrreich ist die mehrjährige Beobachtung des Fortschrittes der Vegetation am Rande der Seefcnster, wie man hier die offenen Wassertümpcl mitten im Moraste bezeichnet, deren Vorkommen schon selten geworden ist. Es finden daselbst Bildungen Statt, welche als Miniaturbilder der allmäligen Entstehungsweise des Morastes angesehen werden können. Einige dieser Seefenster rühren von unterirdischen Quellen her, andere scheinen die Ueberreste von einst weit ausgedehnten Wasserflächen zu sein, einzelne endlich entstanden in der jüngsten Zeit. Zu den erstem gehören die Wassertümpel bei Jgglack, aus deneu der Uoxoa-Bach entspringt. Hier ist der chemische Einfluß des kalk¬ haltigen Wassers auf die Vegetation unverkennbar. Von Sphagnen, wie überhaupt von Kieselpflauzen des Hochmoores, ist daselbst keine Spur vorhanden. Die Flora dieser Wassertümpel besteht aus: »vpnum sourpioicies, II. cuspülatum, Ol^oeris speotobilis, lllwaxmites communis, 6arex vesi- esria, ^ovrus (talsmus, Iz-plia laiitolia, I^emns-Arten, ^lisma klimM^o, I'eclicularis palustris, lstumex maximus, 8ium latilolium, Iterula angusti- -vlin, 6gllitriolw irutumnslis u. a. m. 75 Das große Seefcnster zwischen kaveroa und Cermer:, welches einst bei Jägern wegen seines Reichthums an Morastgeflügel in hohen Ehren stand, wurde durch den äkokeloa-Kanal vollkommen entwässert. An der Stelle des klaren Wasserspiegels füllte nach der Entsumpfung eine weiche, braungefärbte, breiige Masse das Bassin aus, auf der sich Om-ex vorn- oaria 6. tereliusculs und kriopllorum premilo als erste Bildner der Pflanzendecke ansiedelten. Von Kryptogamen tritt hier Narokaniia polz-- moiplis massenhaft auf. Von Moosen kommen vor: ^ulaoomuium pslustre, eine stets sterile Lurleamm-Art, vielleicht 6, maroluos, llevum bimum, II^pnum scluucum und sliaminoum. Durch jene und den Nachwuchs anderer Sumpfgcwächse, als: kbraZ-mitos oommuni«, Valeriana llioioa, Carllamino pratensi«, Oalium uli»in05um, tlicula viro8a, ?Iiz-8Sklinuni palustro u. ni. a., hat sich bereits eine den Charakter eines Grünland- Moores tragende dichtverfilzte und ohne Gefahr zu betretende Pflanzen¬ decke gebildet, welche bereits im vorigen Jahre gemäht wurde. Ein schon früher geschlossen gewesener Seitenarm dieses Seefensters ist der vorzüg¬ lichste Standort der (lioula virosa. In der Nähe befinden sich noch drei bereits geschlossene Seefcnster nebst einigen kleinen Wasserbassins, die jedoch in Kürze ausgetrocknet werden dürsten. Alle diese Umstände deuten auf eine einst ausgedehntere Wasserfläche hin, welche durch eine schwim¬ mende und weiter um sich greifende Vegetation immer mehr einge¬ engt wurde. Aehnliche Verhältnisse zeigen die kleinen Scefenstcr bei Moosthal auf dem vom Aerar zur Torfziegel-Fabrication acguirirten Terrain. Zwei derselben sind mit Schlamm gefüllt, am dem 8parxamum minimum kr. wächst. Diese Pflanze wurde von den Botanikern bisher für das 8par- xanium nslans ll. gehalten, ist jedoch nach einer gefälligen Mittheilung des Herrn Juratzka das Fries'schc 8p. minimum, während das Linne'sche 8p. natans Schweden angehört. Das bedeutendste und interessanteste Scefenstcr des Laibacher Mo¬ rastes befindet sich aus dem Levstor Antheile und heißt krimuLevoevo josero. Seine Länge beträgt beiläufig 60 Klafter, die Breite durch¬ schnittlich 2 Klafter, in der Tiefe mißt es 6 bis 7 Schuh. Es ist bis auf einige schlammige Stellen durchaus mit klarem Wasser gefüllt, dessen Niveau über dem gewöhnlichen Stand des Laibachflusscs beiläufig 12 Schuh betragen mag, da es an der höchsten Wölbung des dortigen Hochmoores vorkommt. Seine Temperatur stand beides Mal, als ich 76 es besuchte, um 7° U. höher als jene des Laibachflusses. Besonders üppig ist hier das Wachsthum der viricnim-m vulnsrir-, deren Stämm¬ chen meist untergetaucht sind, und ovale, erbsengroße, mit einer gallert¬ artigen Hülle überzogene Blattknospen tragen. Von blühenden Exem¬ plaren sand ich nur wenige auf dem Wasser schwimmend. Zugleich mit der Elriculans wuchert äußerst üppig eine schöne Drupsrnalclla-Art, und vorzugsweise diesen beiden Pflanzen verdankt der Schlamm seine Entstehung. Am Rande ist 8p!mxnum oviobitolium, an dieser Stelle reichlich Früchte tragend, während ich es sonst auf dem Moraste nur steril antraf: 8pli. cwpiilikvlüim. 8pb. subsecumlum, 8pb. Isxikoüum. Als Parasit der Sphagnen erscheint sehr häufig das keulenförmige 6eo- A-I<)88nm «pliaonopinium. Die gewöhnliche Hochmoor-Flora: Larex limoss, lllizmobospors »Ib» ei lu803, 8obeu6Ü2«ria palustris, Drosera intermeiiis, loooifoüg, ^näromeclg polikolig, Voooiniuni Oxvooocus, 6sl- luna vuixsris, ist hier in sehr kräftigen Exemplaren vertreten. Die erste Bildung dieses Seefensters fand vor 4 Jahren durch eine Spaltung in der früher vollkommen geschlossenen Moordecke, welche von Jahr zu Jahr sich mehr erweiterte, statt. Schwimmende Sphagnen haben bereits an einzelnen Stellen Ueberbrückungen cingeleitet, welche durch die darauf entstehenden UIizmeüospora-Vüsche immer mehr an Konsistenz gewinnen. In der Nähe dieses Seefensters befinden sich noch einige kleinere, welche schon früher bestanden haben, von gleichem Vegetations-Charakter. Am Rande aller dieser Seefenster bei Levllo wächst die seltenste Pflanze unseres Hochmoores: Nalaxis paluäosa 8w. Da ihre Blätter größten- theils in Sphagnum-Büschen, worauf sie als Parasit vorkommt, ver¬ borgen sind und ihr zarter Schaft mit der grünen Blüthenähre sehr unscheinbar ist, so ist es erklärlich, daß sie bis jetzt auf dem Laibacher Moraste völlig übersehen wurde. Sie gehört zu den Orchideen und erinnert in ihrem Wachsthum an die tropischen Formen aus dieser Familie. Unter dem vegetirenden Bulbus besitzt sie eine einfache Fort¬ setzung des Stengels bis zu dem mit den scheidigcn Resten der Blätter umgebenen Bulbus des vorigen Jahres, unter welchem wieder ein Sten- gelstück und die Reste des vorvorjährigen Bulbus erscheinen, so daß man bei sorgfältiger Aushebung der Pflanze aus dem Sphagnum-Polster eine Reihenfolge von Stengelglicdern und Bulben, die jedoch selten weiter zurückreichen als in das dritte Jahr, erhält. Bekanntlich ersolgt das Wachsthum der Bulben bei den übrigen europäischen Orchideen 77 nebeneinander, wahrend es hier übereinander geschieht, und es könnte die Entfernung zwischen zwei Bulben, die bei den von mir beobach¬ teten Exemplaren durchschnittlich einen Zoll beträgt, als beiläufiger Maßstab für das jährliche Wachsthum der Sphagnum-Polster in die Höhe gelten. Schon im vorigen Jahrhunderte hat der scharfsinnige Ehrhart"), oeulilissnmis bllnfiait, wie Linne ihn zu nennen pflegte, folgende treffende Notiz über diese Pflanze, die er auf einem schwedischen Sumpfe kennen lernte, nicdergeschrieben: „Man sieht, wie der Schöpfer „auch darin seine Weisheit blicken läßt, daß er eine jede Pflanze zu „dem ihr von ihm angewiesenen Boden gepaßt hat, und beide sich immer „so vortrefflich zusammenpassen. Wenn eine Berg- oder Wicsenorchis „in diese jährlich höher werdenden Sümpfe wäre placirt worden, so „würde sie in 12 oder 13 Jahren schon einen Fuß tief in der Erde „stecken und also mit ihrem Stengel nicht durchdringen können. Diese „Opiums polncloza aber steigt, so wie die andern in dergleichen Sümpfen „wachsenden perennircnden Pflanzen von Jahr zu Jahr etwas hoher, „so viel nämlich, als der Torf in einer solchen Zeit zunimmt. Ich habe „ein Paar Exemplare von dieser Pflanze in meiner Sammlung, woran „die Bullst von 2 und 3 Jahren sitzen, und die also das Gesagte so „klar und deutlich beweisen, als cs nur immer möglich ist und verlangt „werden kann." Außerdem besitzt sie auch die merkwürdige Eigenschaft, daß das Zellgewebe am Rande ihrer Blätter sich in kleinen Wärzchen ablöst, die sich zu Bulbillen auszubilden scheinen und auch auf diese Art die Fortpflanzung der Spezies befördern. An den meisten Exem¬ plaren kann man diese dichtgedrängten, warzigen Erhöhungen am Blatt¬ rande gewahr werden, was auch Linne veranlaßte, in der Diagnose dieser Pflanze zu sagen: »boliorum apicibus «oalnsts.« Ein zweiter Standort der U. palmlosa ist das Hochmoor hinter 6i-rm2 auf einer aus aufgelösten Sphagnen bestehenden grünlichen Grundlage ein dichtes, schwarzes Geflecht, während ihre langfädige, grüne Varietät !i> , die man zwischen den Sphagnen an sehr nassen Stellen antrifft, die Stelle von tssstmKuooMis oommum«, welche ich trotz dem eifrigsten Suchen bisher nicht auffinden konnte, vertritt, kicoiii lluitans ist häufig in den Gräben am Fahrwege in den Stadtwald. Aus der Classe der Laubmoose findet mau im Urmoorc fast aus¬ schließlich nur Torfmoose, und zwar folgende Arten: Splwgmum ovmtllo- iium, cmchlllloiuim, n-ulllollum, 3ub«< ounclum, lnxilolmm. Wo sie einmal abgestorben sind, erzeugen sie sich nicht wieder; auch erscheint keine Spur von ihnen weder in den neuen noch in den allen überwachsenen Torf¬ gräben. Für jene ist LolM-wlmm Zwgoilo von Bedeutung. Zwar zeigt es sich auch auf dem Hochmoore, zuweilen in weiter Ausdehnung, wo sein über einen Schuh langes Wurzelgeflecht dem sich erzeugende!: Torfe eine faserige Struktur verleiht; am liebsten aber siedelt cs sich an den Seitenwänden der Torfgräben au, die es mit einer dichten, zusammen¬ hängenden Moosdcckc bekleidet. An ähnlichen Stellen kommen auch, jedoch nicht häufig, vor: Owrsmun oervumIMum, ilrvwn pviikoimc, 1'b^sLnamllrw.m lb-xuo.«um; letzteres äußerst selten. Diocanum umKLMmn und äulacomnium palustre tragen am Fuße des Hügels 6vrma2 wesent¬ lich zur Torfbildung bei. Liimkoclon purpurc-us verleiht den Brandflächcn im Frühjahre eine prächtige rothe Färbung. Ebenso erscheint ouneuin li^rometricn massenhaft. Ill'emstoclon smbiZmu« gehört zu den bryolo- gischen Seltenheiten; ich fand es sehr reich sructificircnd bisher an einer einzigen Stelle, am Rande eines kleinen Secfeusters zwischen Imveroa und 6crmori. Vom herrlichen 8plselmum apullaoeum habe ich bisher äußerst selten schwache Auflüge ohne Fructification auf Kuhercremeuten hinter 6ermcr; und bei Levke gesammelt. Auf den Viehweiden bei RMcme, Jgglack und Brunndorf, wo man es vcrmuthen würde, fehlen die Sphag- neu, und nur selten gelangen weidende Rinder in das Hochmoor. Von den kryptogamischen Gefäßpflanzen ist Lguiselum limosum und palutilrv nicht selten; als Charaktcrpflauze der wildesten Moraststcllen erscheint Lzwopoclium inuwlsium, oft in weiten Strecken, wo cs am liebsten in dem aus dem brauneu, breiartigen Schlamm entstandenen schwarzen Moorboden wurzelt. Aus der Familie der Farrenkräuter ist ^«piclium Iüelzplon8 im Erlengehölze bei 6ermeo sehr häufig; im Freien fand ich es an 80 einer einzigen Stelle bei Levsto. Bezeichnend für die Flora der Wald¬ ränder an den Morasthügeln ist s'olMiclmm spinalosum. Je nach der verschiedenen Benützung des Morastes als Hutweide, Wiesen- oder Ackerland und nach den verschiedenen Graden der Güte der Morastwiesen ist auch die Flora einzelner Localitäten sehr abweichend. Auf den zwar entsumpften, jedoch nicht der Cultur unterzogenen Flächen erhält sich die Hochmoor-Flora, mit Ausnahme der Sphagnen, so lange, bis sie durch das Abbrennen der obersten Decke vertilgt wird. Außer den obenangeführten Pflanzen sind für solche Flächen charakte¬ ristisch: Uolinis ooerulos, Lurex UsvsIIikws, Ivporins, stolstilsks, Oecieri, kriopstorum sipiinim, Iri>Ioostm psluskre, 8slix nixrivsns, Il^clrooo- !)'ie vulpsris *), llsrnsssis pslustris, Viola uli^inosg u. a. m. Auf Hut- weideu und den schlechtesten Wiesen kommen ebenfalls diese vor. Eine große Seltenheit auf letzteren ist Spirsntkes scstivslis kiel,. Die Flora der Morastgräben greift auch in jene Gebiete über. In den fließenden Gewässern, als lses-Fluß und andern Bächen, erscheinen: llotumoxeton natan«, lluitsns, prselon§us, peotinstus, cri- 8pu8, porkolilitus, bez-mpstsen alba, Mpstsr luteum, kanuneulus sgustilis. Die reichlichste Ausbeute jedoch liefern die Torfgräben, in deren Flora je nach ihrem Alter die größte Abwechslung stattfindet. Die ersten Ansiedler in denselben sind Algen und Utrikularien. Vorzugsweise ver¬ dient der Graben am Wirthschastswege von körnst nach klstma xorioa der Utrikularien-Graben genannt zu werden. Es wachsen dort folgende 4 Spezies: Mrioulsris vulxsris, iuter- meclis, miuor, llremii; letztere am häufigsten. Schon von ferne lassen sich die einzelnen Arten nach ihrem Habitus und der Färbung der Korollen gut unterscheiden. Außer diesen sind die vorzüglichsten Pflanzen der Gräben, ihrer Seitenwände und Ränder: Ursis oryrmicles, Vxroslis vul^sns, e4.osnins, (Aderig üuitsn.«, 6. sgustios, 6. speckgstills, kstslsris srunäi- *) Diese Pflanze kommt auch auf guten Wiesen am Rande der alten Gräben größtcn- theils unter dem Gras versteckt vor. Sie liebt aber auch die Sphagnum-Polster, von denen ich oft ein Geflechte, das einen ganzen Bogen ausfüllte, abgelöst habe. Hinter (lermvr wurzelt sie im schwarzen Moorboden. Es ist merkwürdig, daß Wulfen, der um Laibach sehr fleißig herbarisirte, diese Pflanze nicht auf dem Moraste fand. In seiner Heuer erschienenen käors nories heißt es: Semei elegan¬ tem plsntulam in Lsruioli» obviam iisbui in iliners Imbsen in ?onevitr (llonovie) Laronist/Volksnstsin loeo umbroso lrutieoso sei äestusm aguulam sä sinistram viae. 81 naoes, klira^mites communis, Osrox panioulata, 6. v iti p in a, 6. stricta, 6. vesioaria, 0. ampullacea, 0. paludosa, 6. riparia, 8cirpus lacu- stris, Deleoeliaris palustris, 8. ovats, Annens elküsus, d. cnmpres- su°, .1. lamprooarpus, >1. aoutillorus, ». buloniu«, Demeroosllis ilava, Iris ?«eudaeorus, ^oorus Oalamus, 8parASN,um ramosum, 8. simplex, ^yplin Istikolia, Demna trisulca, D. polyrrluLa, L. minor, I,. xibba, 2an- niclielis palustris, kotamo^eton xramineus, Büsing lsiantang, Hydro- eliaris Aorsus ranae, ?olyxonum Dydropiper, ?. ampliidium, ?. kersi- csria, 8umex Dydrolapatlium, 6. msximus, 8. acjuaticus, Dottonia pa- lustris, Dysimacliia vulxaris, I,. IVunnnularia, Koutellaria xalericulala, 8lacliys palustris, ?ule§ium vulgare, Nentlia palustris, N. saiiva, N. syl¬ vestris, Dycopus europaeu«, Luplirasia Odonlites, keuioularls palustris. Veronioa scutellata, V. 8eccal)un§a, V. lon^ilolia, Oratiola oklioinalis, 8olanum Dulcamara, Uyosotis palustris, Oirsium rivulare, 0. palustre, Lupatorium cannsbinum, Zidens cernua, 6. iripartita, 8tensclis bellidi- tlora, 8eneoiu psludosus, kulicaria vulgaris, ?. dyseuterica, Inula brita- nica, lanaoetum vulgare, vipsauus laeiniaius, Valeriana dioies, 6sliuiu palustre, 0. uliginosuin, ^nKvlloa sylvestris, 8iuin latifolium, I^ytlirum 8sli6aria, LeratopNylluin submersum, 0. deiuersum, Lallitrieke «p., 8ip- puris vulgaris, Uyriopliyllum vertiuillatum, VI. spieatuiu, Isnardia palu¬ stris, Ovuotliera luennis, Lpilobium palustre, L. teliSAonum, L parvi- llorum, L. roseum, kotentilla lormentills, ?. reptans, (lomarum palustre, chnraea Ulmaris, Hypericum tetr apterum, Ualacliium ac;uaticum, 8tellsria uliZinosa, Drosera roiundikolia, D. intermedia, Viola uli^inosa *), V. 8vlmltrii, Dardamiue pratensis, öarbarea striota, 8. arcuata, lVasturtiuiu palustre, lV. ampkidium, lVympkaea alda, lVupliar luteum, Danuuculus acjuatilis, 8. 8Iammula, 8. Dinama, Oaltlra palustris, Ikalictrum llavum u. a. m. Für die Flora der cultivirtm Wiesen sind bezeichnend: ^.rrliena- tberum elakius, ?lrleum pratense, ^lopecurus §eniculatus, pratensis, Iloleus mollis, ?oa pratensis, a^vens llavesoens, ^ntkoxantlnini odora- tum, Dritillaria Nelva§ris, Deucojmu aestivum, Orcliis maoulata, klatan- tliera bifolia, Dvntiana?neumonsntke, Oampsnula palula, 8uco:sa auslra- *) Viol» uliAmos» bildet lttl Frühjahre die schönsten blauen Teppiche auf Wiesen und insbesondere am Rande der alten GrLben. Eine weißblüheudc B' rictät derselben fand ich im Juli bei Oorrner. Viola palustris ist pltener; ich fand sie bisher bloß bei Moosthal. 6 82 lis, 8tonaotis belluliklorg, Oirsium oleraoeum, Lvclmis llos oucouli, 8an- g-uisoi-lm ofsioinuli« n. s. w. Auf den Wirthschaftswegen siedelt sich die gewöhnliche Schuttflora mit verschiedenen Unkräutern des Ackerlandes und 8<>Iix-Artcn an, als: 8eäum nore, Innung vul§kiris, Lri^eron noriš, polnilen Aillekolium, 'Lanaoo.um vulgare, Veronion clinmneclr^«, Lumex ^cetoselln u. s. w. Besonders lästig wird Kudus krulioosus. Neber die Cultur-Fortschritte auf dem Laibacher Moore hat Herr Magistrats-Oekonom Auton Podkrajschek in der heurigen allgemeinen Versammlung der Landwirthschaft-Gesellschaft einen durch den Druck veröffentlichten ausführlichen Bericht erstattet. Vorzüglich gedeihen Winter- und Sommcrkorn, Hafer, Buchweizen; letzterer geht oft dnrch den Reif zu Grunde. Die Cultur der Kartoffeln, Fisolen und aller Hackfrüchte ist eine ausgedehnte. In der Umgebung von Levico liefert der Hanf ein ausgezeichnetes Erträgniß. Für den Botaniker ist die Verbreitung der Unkräuter des Ackerlandes, welche gewöhnlich die benachbarten brach¬ liegenden Parzellen völlig in Anspruch nehmen, von großem Interesse. Ein Beispiel, daß Ackcrunkräuter, deren Auftreten in der Umgebung Laibach's erst seit einigen Jahren beobachtet wurde, sich hier anfiedeln, liefert 8spoiuiri<, Vgooaria, wovon mir Herr Prof.Pctruzzi vor Kurzem sehr üppige Ercmplare, die längs eines Grabens wucherten, überbrachte. Völlig abweichend von der bisher in den Hauptumrissen geschilderten Moorflora ist jene der Hügel, welche sich iuselartig aus dem Moraste er¬ heben. Sic ist nach der Verschiedenheit der geognostischen Grundlage in zwei Gebiete geschieden. Das erste umfaßt die Pflanzen des Schiefcr- gcbirges, wie mail sie auch in der nächsten Nähe Laibach's, z. B. auf dem Oolovo und Rosenbachberge, antrifft; im zweiten kommt die viel reichhal¬ tigere und mannigfaltigere Kalkflora vor. Die Verschiedenheit dieser beiden Vegetationen ist umsomehr in die Augen fallend, da sie an manchen Stel¬ len, wie z. B. bei Jnnergoritz und Llesivies, nur durch eine kleine Morast- streckc getrennt sind. Zum vergleichenden Studium dieser beiden Floren- gebiete ist besonders geeignet der quellcnrciche, ausgedehnte, aus Wcrfncr Schichte» bestehende Llosivioa-Hügel und die aus triasischen Dolomiten gebildeten Hügel von Lsbna «oiioo, Inner - und Außergoritz, Levico, lcostchnnvon li. a. m. Auf Coi-mex treten ebenfalls Werfner Schichten zu Tage. Bei fortgesetzter Durchforschung dieses ausgedehnten Terrains und bei genauen botan. Aufnahmen daselbst ließe sich eine Tabelle anfertigcu. 83 aus der sich der überwiegende Reichthnm der Phanerogamcn-Flora des Kalkgebietes gegenüber jener der Wcrfncr Schichten, bezüglich der Kryp¬ togamen aber das Gegentheil Herausstellen würde. Beispielsweise führe ich aus dem Gebiete der Werfencr Schichten an: beucobr^uin vulgare, vvpbiscium koliosum, vicranum scoparium, v. lla§eliare, O. varnim, H^pnum triguelrum, !l. splenclens, H. tamariseinum, I'olvlriclnim aloiiles, k.sormosuin, I'.juniperinum, ?. inmum, ?. pilike.rum, ?. urnigerum, Nnium punclalum, ?ellia epipb^Ila, b,epicloria reptans, Uasligobr^mn trilobalum, bV-gatella conica, I^copoäium clavalum, b. complanalum, b. 8elar;o, kolvpoclium kliegopteri«, ?!eris aguilina, LIsclinum 8picanl, Xspiäium Oreopleris, X. spinuiosum, X. bilix ms«, b'ilix kemina, Xira ilexuosa, Vrioclia clecumbsn«, I^u^ula albiila, Oroon« vernu«, Kalanibus nivalis, beucojrnn vernum, Milium ursinnni, Lrvlloonium D.ns canis, Usjanllie- mum bifolium, Orcbi« Illorio, "latanibera bikolia, ?inus abies, Oornus sangumea, bonicera X^Iosteum, ?aäus vulgaris, Luon^mus verrucosus, kulmonaria ofslcinalis, krimula acsulis, Orvala lamioicles, ?olz-gala Lbamaebuxus, 6alluna vulgaris, 6napbaliuin äioicum, ?renanilie8 pur- purea, I^aeluca muralis, Vinca ininor, Vsocinium Zl^rlillus, biupborbia carniolica, 6k»eropdxllum birsulum, 8anioula europaea, 6l!r^8O°pIc niuin alternifoiium, Iw.patien8 noli lanxcrc, Liroaca Inteüana, 8icIIaria xlauca, Lor^üalis tlixilsla, Xolaea spieala u. m. a. Die Flora der Kalkhügcl gewährt namentlich im Frühlinge einen überraschenden Anblick. Es blühen daselbst: llelleboru« nitzcr, II. vii iüü, vsplms LIerarouin, Hepstics nodilis, Hacguetia epipaolk, vonlari» eoueg- pli^IIo«, Ompliaioüc« verna, ?ipta!l!erun> paraäaxum, tlarex alba . mnnlana, 0. piiosa, 6. ^lauoa, Oanvallaria majali^, 6. IVi^onalmn, 6. mullistora, Orcliis «ambnoina, 0. ustulala, 0. Zlobosa, 0. ma^cula, 0. variexais, 0. maculala, Xeoliia Kiclu? avi«, Opbrx.« mn^cilera, Vamns communis, I-vlbospin'inuni purpurro-coerulenm, Olobuluria vulgaris, Oenliana verna, I,albraea 8gnsmaria, Xsarnm europarum, Orvala la- mioicles, 6alium boreale, Oivbus vvrnus, 0. Niger, Vicia oroboiäes, Dictamnus?raxinella, Lupborbia amvgtlalina, Uereurialis p l ennis, l'nl- satilla pralensis, Xrubis arsnosa, Xremnnia agrimonionles, Viola mira- bilis, V. birla, V. s^Iveslris, ?otvrium polz-ßamuni, boincera Oaprisolium, kraxinus Ornus. Außer diesen sind für jene Lokalitäten bezeichnend: l'reissia commutala, Xeeleera crispa, Leslie» complanals, iirvlini roseuni, Lolz-- poclium Orvopteris, Xspülium aculealum, I'inus picea, baxus s^lvalica, 6* 84 llsrpimis Letulus, ^oer?seucloplsi8nu8, 8ordus ^ris, Zkspst^IIsea pin¬ nst», lilis europsoa, I. psrvikolis, kbsw.nus ssxstilis, L^tisus I^skur- innn, Ibesium linopli^ilum, I>eonl0(ion inosnu«, U^poobsoris rasticsts, U. mscuists, krnica monlsns, vornnieum sustriseum, öupbllislmum ssli- oikolium, Inuls Iuris, I. salioins, /4stor Amelius, ^sclrpiss Vinoeioxicum, Lsmpsnnis pvrsikolis, 0. Irsobelium, louorium montsnum, I. Lbsmse- clrzs, vorz onium üerbseoum, 8eäum slbum, 8. I'elepliinm, 6ersnium ssnxuinrum, ?ruoollsnum Oreoselinum, NoelirinKia musooss, 8il«ne nnisns, ^.conüuni Osmmsrum, 8piraos si nnens, 8p. kiliponäuls, ^nlke- ricuni rsmosum, OiZUsIis lutes u. a. m. Eine räthselhafte Erscheinung ist das häufige Vorkommen der verwilderten Neve Vilis s-sbruses 8ovp. mitten im Moraste auf dem Dolomithügel Lsbns furios. Sie erscheint dort als vorzüglichste Schlingpflanze zwischen den Gebüschen. Nach den dortigen Boden- und klimatischen Verhältnissen zu urtheilcn, haben sich die Bewohner des an jenem Hügel angcsiedelten Dorfes wohl nie mit der Kultur der Weinrebe befaßt, da diese sogar auf der viel günstiger gelegenen südlichen Lehne des in seinen obersten Schichten mergeligen 6vIovo-Berges, wo man einige Culturversuche damit machte, die Pflege nicht lohnt. Aus den angeführten Thatsachen ist ersichtlich, daß der Laibacher Morast eines der lohnendsten Gebiete für den Naturforscher sei. Der chemische Gesichtspunkt wurde hiebei gar nicht in Betracht gezogen, da bisher noch keine Analyse des Laibacher Torfes, seiner Aschenbestand- theile, des Moorwassers u. s. w. geliefert wurde, obwohl sich daraus sehr wichtige Schlußfolgerungen bezüglich der Vegetation ziehen ließen, und namentlich in den Fragen von praktischer Bedeutung, als z. B. über den Vortheil der einen oder der andern Culturmethode, über das Morastbrennen u. s. w., der Chemie das entscheidende Urtheil zusteht. Wenn ferner von einer topografischen Schilderung Umgang genommen wurde, so geschah es darum, weil man ohnedieß die beste Orientirung in der vom Herrn Franz Grafen v. Hohenwart mit großem Fleiße zusammengestellten „Geschichte der Entsumpfung des Laibacher Morastes," die im 3. und 4. Hefte seiner „Beiträge zur Naturgeschichte Krain's" erschienen ist, erhält. Außer dem Laibachcr Moraste fanden in der Umgebung Laibach's kleine Hochmoor-Bildungen auch in mehreren Schluchten des 6olovo und Roscnbachberges statt, welche ihre Entstehung den dasilbst reichlich zu Tage kommenden Quellen und der lehmigen Unterlage verdanken. 85 Bedeutender sind zwei in den oberkrainischen Alpen gelegene Hoch¬ moore, die ich im September v. I. besuchte. Sie befinden sich auf dem Gebirgsrücken der hinter Veldes sich erhebenden kibsicn. Das größere, beiläufig 130 Joch umfassend, füllt eine runde Mulde am Fuße des Loli verli aus und ist eine Stunde von Koprivnik entfernt. Nicht weit davon liegt ein kleineres, mehr ianggedehntcs, knapp bei den Senncrhütten der Veldeser Alpe. Die Moordecke des ersteren zeigt meh¬ rere Brüche und Senkungen, und ist nur mit Vorsicht zu betreten. Seine Oberfläche har ein völlig schwarzes Aussehen, von der die Sphagnen überziehenden llun§ermnnuis inllata, nur einzelnen Stellen gibt eine der LIsäonie. rmiZ-ikerina ähnliche, jedoch viel dickästigere Flechte eine weiße Färbung. Die Zwergkiefer kinu« Auxluis und Vscci- nium uli^inosum sind auf beiden häufig. 8pbs§num cvmbikolium und scutilolium fructificirten sehr reichlich. Von andern Moorpflanzen wurden beobachtet: llz-copociium munästum, Lurex limoss, Ubzmclwsporu alba, Kclieuclirumia pnlusiris, Vuccinium Ox'/coccus, ^märonuulu polilolis. Die Stelle der auf dem Laibacher Moraste häufigen Lurex vavsllmng nimmt dort die 6. puueillora llvllck. ein, und es ist dieß der einzige, mir in Kram bekannte Standort dieser Seggenart. Auf dem kleinern Moore, das oft von meidenden Kühen durchstreift wird, fand ich prächtige frucht¬ tragende Rasen der in Gesellschaft wachsenden 8plucl,num smpullaceum und 8p. xrucile. Auch Splmonocetis communis ist zwischen den Sphagnen daselbst nicht selten. Zum Schluffe füge ich eine Zusammenstellung der wichtigsten Fragen, um deren Lösung es sich bei der Untersuchung der Torfmoore handelt, aus dem Programme der Commission der k. k. Wiener zoologisch-botanischen Gesellschaft zur Durchforschung der österreichischen Torfmoore bei. Dar¬ aus wird am besten ersichtlich, daß der Laibachcr Morast noch viele Fragen darbietet, welche die Naturforschung nach allen Richtungen in Anspruch zu nehmen geeignet sind. Zugleich sollen sie bei der Durchforschung ähnlicher, nur wenig oder gar nicht gekannter Localitäten in Kram, wovon ich die Sümpfe an der Gurk erwähne, zur Richtschnur dienen. I. Fragen von rein wissenschaftlicher Bedeutung. L. Notanitchc. 1) Angabe des allgemeinen Vegetations-Charakters, ob Hochmoor, ob Wiesenmoor. 86 2) Angabe der vollständigen Flora des Torfmoores, bestehend in der möglichst vollständigen Auszählung aller Pflanzenarten, Phanero- gamen und Kryptogamen. 3) Grad der Geselligkeit der einzelnen Pflanzenarten, insbesondere Angabe der herrschenden und zur Torfbildung vorzugsweise beitragenden Pflanzen. 4) Die Art der Vertretung von Bäumen und Sträuchern, falls solche vorkommen. 3) Besondere Berücksichtigung nordischer und alpiner Pflanzen¬ formen; Erörterung, ob sie dem Torfmoore ursprünglich eigen sind, oder von benachbarten höheren Standorten herrühren. 6) Besondere Berücksichtigung der entschieden Kalk- oder Kresel- boden vorziehenden Pflanzen. 7) Berücksichtigung des Verhältnisses der Kryptogamen und Phane- rogamen; welche von beiden vorwiegen. 8) Veränderungen in der Pflanzendecke, mit genauer Angabe der in Abnahme oder Zunahme begriffenen Pflanzenarten. 9) Gesonderte Betrachtung der den verschiedenen Standörtlichkeiten des Torfmoores entsprechenden Pflanzengruppen (Pflanzen der trockenen Stellen, der Abzugsgräben, Tümpel, Torfstiche, Brand - und Cultur- stellen re.). kV) Die Bezeichnung der Flora der Umgebung, deren Uebergreifen in die Torfflora und umgekehrt. 11) Phänologische Betrachtung der Torfflora. 8. Loslogischt. 12) Angabe der im Torf lebenden Thiere, mit besonderer Rücksicht¬ nahme der so häufigen Infusorien. 13) Besondere Beachtung der Lachen, Tümpel und Gräben, vor¬ zugsweise scheinbar mit Schimmel überzogene Wasserpflanzen, so wie kleine, gelbliche oder weiße Gallertkugeln an denselben; die staubige oder häutige Oberfläche stagnirender Wasser; grüne, gelbe, blaue, braune oder rothe schleimige Ueberzüge der Wasserpflanzen, oder ähnliche Fär¬ bungen des Wassers. 14) Phänologische Betrachtung der Torffauna. 87 L. P alki on to logi sch c. 1k>) Aufsammluug und Nachforschung über die in liefern Torfschichten eingeschlosscncn Reste von Pflanzen und Thieren (welche bei altern Torf¬ mooren bis in die Diluvial-Zeit hinabreichen), als: Wurzelstöckc, Holz- rcfte, Blattrcste, Früchte u. dgl. 16) Ermittlung der Veränderungen, welche die Flora eines Torf¬ moores im Laufe der Zeiten erlitten hat, durch Betrachtung der in auf¬ einander folgenden Schichten enthaltenen Reste. v. Topographisch-gcognoslische. 17) Lage des Torfmoores; insbesondere Himmelsrichtung von einem bestimmten Ort aus und Höhe über dem Meeres-Niveau. 18) Ausdehnung und Mächtigkeit, so wie Oberflächen-Gestaltung. 19) Gesteinsbeschaffenheit der nächsten Umgebung und der Unter¬ lage des Torfmoores. 20) Beachtung von Ausscheidungen verschiedener mineralischer Sub¬ stanzen im Torf (Concretionen von Kalk, Eisenoxydhydrat, phosphor¬ sauren und schwefelsauren Salzen u. dgl.). II. Fragen, welche die Verfolgung praktischer Tendenzen betreffen. 21) Güte des Torfes, abhängig von dem relativen Ucbergewicht des Kohlenstoffgehaltcs gegen die Aschenbestandtheile. Im Allgemeinen scheint der Kryptogamen-Torf der Hochmoore besser zu sein als der vorwiegend aus Phanerogamen-Rcstcn bestehende Torf der Wiesenmoorc, was jedoch noch weiter zu verfolgen ist. Ebenso die Frage, ob die Güte und Beschaffenheit des Torfes nur von dem Grade seiner Zersetzung abhängig ist, oder auch von den ihn bildenden Pflanzenarten. 22) Angabe der Art der Torfgewinnung. 23) Daten über die Rcproduction des Torfes in alten Torfstichen. 24) Resultate etwaiger Culturversuche auf Mooren. Bericht über die bei den mvrmtl. Versammlungen der Mitglieder des Museal-Vereins gelittenen Vortrags in -en I. !856 und 1857. ^Am 2. Jänner 1833. Herr Prof. vr. Mitteis hielt einen Vortrag über „die Entwicklungsgeschichte der Theorie des Blitzes," wobei er die höchst interessante, aber gewiß sehr wenig bekannte Thatsachc anführte, daß in unserem südwestlichen Nachbarlande schon eine geraume Zeit, vielleicht hundert Jahre und darüber, vor der Erfindung des Blitzableiters durch Benjamin Franklin, von der Eigenthümlichkeit der Wolken- Electricität, daß spitze Körper auf sie eine sehr große Anziehung aus¬ üben, ein sehr nützlicher Gebrauch gemacht worden sei. Dieses gehe aus einem vom 13. December 1733 datirten Briefe hervor, den ein gewisser ttr. Giovanni Fortunato Bianchini an die Pariser Akademie geschrieben, worin man folgende Aufzeichnung stillet: „Auf einem der Bollwerke des Schlosses zu Duino, das in Friaul „an den Ufern des adriatischen Meeres liegt, befindet sich seit undenk¬ lichen Zeiten eine verticalstehende Pike, mit der Spitze in die Höhe „gerichtet. Im Sommer, wenn das Wetter stürmisch zu werden scheint, „untersucht der Soldat, der an diesem Orte die Wache hat, das Eisen „dieser Pike, indem er das Eisen einer Hellebarde, welche immer zu „dieser Probe da ist, daran hält, und wenn er sieht, daß das Eisen „der Pike stark simkelt und daß an seiner Spitze ein kleines Bündel „Feuer ist, so läutet er mit einer Glocke, die dabei hängt, um die Leute, „die auf dem Felde arbeiten, oder die Fischer, die auf dem Meere sind, „zu benachrichtigen, daß sie von einem Gewitter bedroht werden." 39 Das Alterthum dieser Gewohnheit werde durch die beständig überein¬ stimmende Sage und durch einen Brief des L. Jmperati, eines Beue- dictiners, bestätigt, der von 1602 datirt ist, in welchem er auf diese Gewohnheit der Einwolmcr von Duino anspielend sagt: „Ixne et llssts in miie ulnnlur sä imbres, xranciine« prooellssguk preossKienäas tempore praesertim sestivo.« („Diese Leute machen vom Feuer und vom Spieße einen wunderbaren Gebrauch, um daraus Platz¬ regen, Hagel und Sturmwind zu prophezeien, zumal zur Sommerszeit.") Der krainische Chronist Valvasor, der sonst bei der Beschreibung der Schlösser und Burgen alle ihm auffallend geschienenen Vorkommnisse getreu anführt, erwähnte bei der Beschreibung des Schlosses Tybein (Duino) jenes Umstandes gar nicht. Bei dieser Gelegenheit erwähnte Herr Director Peternel der electrischen Phänomene, die er an den Blitzableitern des Großgallen- Serges, eines für meteoroligische Beobachtungen sehr interessanten Punk¬ tes, wahrnahm. Herr Custos Deschmann zeigte einige von Ritter v. Pittoni aus Graz an das hiesige Museum eingesendete Stücke des Piauzit's, welches Erdharz sich auch in den Braunkohlen-Lagern von Chum bei Tüffer in Steiermark vorfindet. Es ist derb, hat einen unvollkommen muscheligen Bruch, eine schwärlichzbraune Farbe mit Fettglanz und brennt mit lebhafter Flamme, bernsteinähnlichem Geruch und flockigem Rauch. Herr Prof. Konsa/egg bemerkte, daß der Piauzit in den Braun¬ kohlen-Lagern nur Cilli ga" nicht selten sei; das Naturalien- Kabinet des GpmnaDmis in Cilli besitze in der dcmfilben vom Herrn Berg- Verwalter Wodicka gespendeten wertyvo"cn aeognostsschen Sammlung sehr schöne Epemplare dieses Minerals. Für Kram ist der Pinnzit deshalb von: Belange, weil er nach seinem ersten Fundorte, ?iavcw in Unter- krain, vom Herrn Scctisnsrath Haidinger benannt wurde. Ferner zeigte der Custos zwei vom Herru Bezirksvorstehcr Röder an das Museum eingesendeD kleine Sägetaucher (Illerxns albcllu« ms« et koemina) vor. Bm 16. Jänner 1866. Herr Ferd. Schmidt brachte einen von ihm gezogenen Türkenbnnd-Kürbiß in die Versammlung und verteilte mehrere Stücke der gebratenen Frucht, welche sowohl durch den lieb¬ lichen, ganz dem des frischgebackenen Brotes ähnlichen Geruch und den angenehmen süßlichen Geschmack sich auszcichnet. Der Türkenbnnd-Kürbiß 90 (6uourbita melopepo) stammt aus dem Orient; sein rothgelbes Fleisch wird seit undenklichen Zeiten im Orient gegessen. Bei uns ist er unter dem Namen Artitschocke von Jerusalem und Melonen-Kürbiß bekannt. Hierauf sprach F. Schmidt über die Krankheiten der Obstbäume. Er habe bereits seit zwei Jahren die Beobachtung gemacht, daß sich an den Aepfeln, besonders Reinetten, bald nach der Abnahme dunkel¬ blaue Flecke zeigten, die in kurzer Zeit eine faulende Zersetzung des Fleisches und die Umwandlung der Säure in eine bittere Substanz zur Folge haben, wobei sich daS Samengehäuse mit Schimmel überziehe. Herr Schmidt sprach die Besorgniß aus, daß sich die Obstkrankheit, als die dritte unheimliche Schwester, an die Erdäpfel- und Trauben- krankhcit anschließcn werde, um ihre verderbliche Reise durch die Welt zu machen. Ferner zeigte Schmidt eine Parthie von sogenannten Liebespfeilen, kalkige, pseilähnliche Organe, welche als Fortpflan¬ zungswerkzeuge bei den Schnecken eine wichtige Rolle spielen. Diese Präparate wurden ihm vom Conchyliologen Herrn Adolf Schmidt aus Aschersleben eingescndet, welcher diesen Organen eine große Auf¬ merksamkeit gewidmet und versucht hat, auf die Beschaffenheit derselben ein künstliches System der Uelix-Arten auszubauen, was sich jedoch als unhaltbar erwies. Die Liebespseile kommen bloß bei pflanzen¬ fressenden Schnecken vor. Herr vr. Fux sprach über die Pilzbildungen in thierischen Organismen. Der Vortrag des Herrn Professors Konschegg hatte die Me߬ werkzeuge, den Kauapparat und die Bewegungs-Organe der zehn- füßigen Krebse zum Gegenstände. Zwei riesige Exemplare, eine Spinnkrabbe (Asja sguinsäo) und ein Flußkrebs dienten dabei zur Veranschaulichung. Insbesondere suchte er die überraschende Eigen- thümlichkeit dieser Krabben, daß sie bei beschleunigter Bewegung stets nur nach der Seite hin in einer zur Längsaxe ihres Körpers schiefen Richtung laufen, aus der Beschaffenheit ihres Körpers, aus der ganz eigenthümlichen Construction und Gliederung ihrer Füße zu erklären. Am 6. Februar. Herr Prof. Konschegg machte auf den nam¬ haften Schaden aufmerksam, welchen im verflossenen Herbste ein kleines Jnsect in den Fichtenwaldungen um Laibach angcrichtet hat. Dieses forstschädliche Jnsect ist die sogenannte Fichtenknospen-Motte Mneu 6er- xeU» 8ux. Sl Herr Custos Deschmann legte das Resultat seiner meteorologi¬ schen Beobachtungen im verflossenen Monat vor und versprach, auch ferner bei den monatlichen Zusammenkünften die Monatstabellen zur gefälligen Einsicht vorzulegen. Am L. März. Herr Prof. vr. Mitteis hielt einen Vortrag über die optischen, thermischen und chemischen Wirkungen der galvani¬ schen Electricität. Mehrere wohlgelungcne Experimente machten den interessanten Vortrag anschaulich. Der Vortragende erörterte hierauf die praktische Anwendung der Galvanochemie. Am 18. März 1836. Herr Prof. vr. Mitteis gab eine dataillirte Geschichte der Entwickelung der Galvanoplastik, unter Vorweisung von sehr gelungenen galvanoplastischen Abdrücken in Kupfer. Er sprach ferner über die galvanische Vergoldung und veranschaulichte daS Gesagte durch Experimente. Herr Catastral-Jnspector Nautner legte mehrere Exemplare von Piauzit vor; er erstattete einen ausführlichen Bericht über die Orts¬ verhältnisse von kiavoe in Untcrkrain, wo diese Abänderung des Erd¬ harzes zuerst vorgefunden wurde. Zugleich erwähnte er der bereit¬ willigsten und aufopfernden Unterstützung, welche ihm bei dieser Unter¬ suchung von Seite des k. k. Bezirksamts-Vorstehers in Nassenfuß, Herrn Johann Lapcine, zu Theil wurde. „Die Ortschaft Piauze (kiavoe) liegt Meilen von Nassenfuß. „Als wir daselbst ankamen, wurden Erkundigungen über die Braun¬ kohlen-Bergbaue gemacht, allein wir erfuhren nur so viel, daß in der „Gegend der Xermol-Mühle 3 bis 4 solche Vorkommen. Diese Mühle „liegt eine kleine Stunde von Piauze entfernt, an der von Nassenfuß „nach Savenstein führenden Bczirksstraße, von der jenseits der gemauer¬ ten Brücke links ein Seitenweg durch das Thal I-oko in das höher „liegende St. Johannisthal — Catastral-Gemeinde vvor — und von «da nach Natschach führt. Gleich ober dieser sogenannten Lermel-Mühle „liegt in der Richtung von Ost gegen WNW. ein Gebirgsbnsen, eine „decken- oder muldenförmige Vertiefung, I-olce genannt, von beiläufig „1^2 Stunde Länge und V« Stunde Breite, welche von zwei Gcbirgs- „abhängen umschlossen ist, davon der nördliche Zug Oxnrevk, auch „Oxorevsici lirib genannt wird. In dieser Mulde find vier Baue auf „Braunkohlen, ein Schacht nnd drei Stollen dem Herrn v. Mießbach „gehörig. Der Bau auf Kohlen mittelst Schacht, so wie ein Stollen- 92 „bau des Fürsten Auersperg sind an dem südlichen Gebirgszuge, nicht „hoch von der Thalsohle, welche aus lauter nassen Wiesen besteht. „Fast gerade diesen gegenüber, jedoch bedeutend höher, liegt an dem „nördlichen Gebirgszuge OZorevst der Stollen des Fürsten Auersperg, „in welchem, nach der Aussage des in diesem Baue arbeitenden Knappen, „vor etlichen Jahren einige Stücke Piauzit gefunden worden sein sollen. „Dieser Vraunkohlen-Bergbau besteht nach der Aussage der Bergknappen „seit beiläufig 20 Jahren, und ist bei 30 Klafter lang, bis 30 Klft. „unterzimmert, dann im bloßen mächtigen Kohlenlager ohne irgend „eine Stütze mit geringer Ansteigung fortgeführt. Mit dem Knappen „an der Spitze durchwanderten ich und der Herr Bezirksamts-Vorsteher „diesen Stollen bis an fein Ende, und trotz aller Mühe war es nicht „möglich, irgend ein Stück von Piauzit zu finden, obwohl der Knappe „alle Wände und Gehänge, so wie die darin liegenden Kohlenvorräthe „genau untersuchte. Später wurden dem Herrn Bezirksamts-Vorsteher „einige schöne Stücke von Piauzit überbracht und von diesem an das „Landes-Museum eingesendet. Diesem Berichte zu Folge gebührt also „dem Orte Lermel, nicht aber stiavoe die Ehre, den ersten Piauzit zu „Tage gefördert zu haben." Herr Rautner gibt weiter in seinem Berichte eine ganz genaue Beschreibung der Gegend bei Xermel und des Thales lloks: „Während „die Mühle Itermel noch zu der Catastral-Steuergemeinde stiaviw gehört, „wird das Thal selbst, in welchem die Braunkohlen-Baue liegen und „welches ob der genannten Mühle sich hinzieht, nicht mehr zu der Cata- „stral-Gemeinde Lisvoe cinbezogen, sondern zu der von 6<>v:gllol oder „kovicioi, und bilder den südlichen Theil der genannten Gemeinde. „Das Thal liegt zwischen den zwei an dem Gebirgsrücken liegenden „Ortschaften, Straßberg westlich und 6oviciol östlich; in der gegen Osten „geneigten Thalstäche liegen einige Wiesen, durch welche sich ein Bach „schlängelt, welchen Herr Frey er in seiner Karte von Kram Irekemw, „Andere den „Kalmanbach" benennen. Dieser Bach treibt das Mühl- „werk in Xsrinel, über den unter der Mühle eine gemauerte Brücke „erbaut ist. Von dieser Brücke links, nach dem Wege in das St. Johan- „nesthal, sind gegen 100 Schritte bis zu dem Punkte, wo rechts am „Abhange des Oxorovle eine kleine hölzerne Kaische (Wohnung des Verg- „knavpen) steht, und ober dieser liegt der Braunkohlcnbau des Fürsten „Auersperg, beiläufig über 200 Schritte von dem Fahrwege entfernt. „Den Piauzit benannte mir der Knappe mit dem Namen: kotrsvn.« 93 Herr Prof. Grünewald sprach über die Position des erst jüngst vom Astronomen Chacornac entdeckten Planetoiden Imclllia, als er am 10. und 11. März nahe an x leoni» (östlich) vorübcrging, welchen er durch zwei Abende beobachtete. Herr Heinrich Haussen gab eine auf mehrjährige Beobachtungen gestützte Schilderung über den Winterschlaf der Schnecken, über ihre Vorbereitungen zum Baue des Winterlagers und über das Erscheinen derselben im Frühjahre; auch zeigte er mehrere anatomische Präparate von Schnecken vor. Am 2. April 18S6. Herr Custos Deschmann legte eine Parthie Eisenerzstukcn vor, welche vom Herrn Czaika, Director der gräflich Larisch - Mönnich'schen Eisenwerke in Unterkrain, an das Landes- Museum eingeseudet wurden, und von den verschiedenen, von jener Gewerkschaft eröffneten Bergbauen, größtentheils im Großlaschitzer und Seisenberger Bezirke, herrührcn. Es sind Habroncm-Erze und gehören zu den linsenförmigen Thoncisensteinen. Ihr Vorkommen ist gewöhnlich in den Schichten der Trias. Zur Vergleichung wurde eine Suite von Bohnerzen in der Wochein vorgewiescn. Herr Nicolaus Hoffman zeigte seine seit einem Jahre gemachte entomologische Ausbeute, darunter einen lebenden lbeploclirus Lolun- vva. tii, den er durch einige Monate auf feuchten Tropfsteinen in einem Zuckerglase hatte; Lgt^seia Hollmamü, einen neuen Käfer von V. Mo - tschulsky in Petersburg, dem Entdecker zu Ehren be.mnut, mehrere Hufeiseunascn; ferner zwei Exemplare des prachtvollen Spinners Lrllll- mm-plur pulolua, welchen zwar Scopoli in seiner Fauna Krain's an¬ führt, den jedoch Herr Hoffman seit jener Zeit der Erste hinter dem Bahnhofe bei Laibach auffand. Herr Prof. Kon sch egg legte eine Scholle 8olee. vulgaris vor und sprach über die merkwürdige Assymetrie, wie sie bei den Schollen (kl--»>-, Breite 1.3^w. Sie kommt in der Grotte Liäov äiurm und in jener hinter Lack vor. Herr Custos Deschmann gab eine Beschreibung der in landschaft¬ licher und botanischer Beziehung äußerst interessanten Jschka sch lucht S7 zwischen dem Krim- und Mokritzberge. Sie wird durch eine tiefe und enge Spalte zwischen jenen beiden Bergen gebildet und bezeichnet den Lauf des Jschkabaches. Dieser entspringt in der Nähe von Inirmch- und legt einen über zwei Meilen langen Weg, zwischen hohen Felsenwänden ein¬ geengt, zurück, bis er in der am Fuße des Krimberges eingebuchteten Ebene anlangt und bei Slrakomer sich im Boden verliert. Sein weiteres Flußbett, das sich nur bei anhaltenden Regengüssen mit Wasser füllt, sonst aber trocken ist, zieht sich am Fuße des Krimberges gegen lomisAj zu, wo die Iška abermals zum Vorschein kommt, den Lauf über den Morast nimmt und bei Illpe in die Laibach mündet. Jene Schlucht wird von den Landleuten der Umgebung 6rsd-m oder auch Iska genannt. Der kürzeste Weg dahin führt über Brunndorf und Jggdorf (Iska vas); man kann ihn von Laibach aus bequem in 2^ Stunden zu Fuß zurück¬ legen. Gleich außer dem letzten Dorfe betritt man das cultivirte Ende des Jschkathales, welches sich allmälig verschmälert. Eine halbe Stunde von hier liegen die letzten Bauernhöfe mit einem von Linden beschat¬ teten Kirchlein, sodann geht man noch an ein Paar Sagstätten vorüber und der holperige Fahrweg hat sein Ende erreicht. Der Fußsteig am rechten Ufer führt in die völlige Abgeschiedenheit des wildromantischen Jschkagrabens, den man durch mehrere Stunden verfolgen kann. Auf der westlichen Seite sind es die Ausläufer des Krimberges, im Osten der Mokritzberg, welche beide, immer näher aneinander rückend, diese interessante Landschaft einschließen. Scharfe Grate, kühne Vorsprünge, Schutthalden, Felsgruppen, zu gewaltigen Burgen aufgethürmt, Steil¬ wände, theils völlig nackt, theils mit fahlem Riedgras und Gebüsch bewachsen, mit vereinzelten schwarzen Föhren gekrönt, in der Tiefe der tosende Bach, zu beiden Seiten schäumende Quellen, bilden daselbst eine sehr mannigfaltige und überraschende Scenerie. Ein sehenswerther Punkt ist die an der Mokritzer Lehne, in zwei Drittel Bergeshöhe, unter einer senkrechten Felsenwand gelegenen Grotte Lkaänenoa. Der Zugang zu ihr ist sehr steil und beschwerlich. Ihre geräumige, mit Felstrümmern bedeckte Vorhalle hat zwei Oeffnungen, wovon die größere ein impo¬ santes, von Epheu umranktes Portale bildet. Aus dem Vordertheile der Grotte führt ein niedriger, jedoch breiter Gang nach SO., zu dem man über eine Tropfsteinwand hinaufklettern muß. Dieser Gang erwei¬ tert sich stellenweise zu kuppelförmigen Räumen und führt endlich durch eine niedrige, schmale Felsspalte, welche den Dachsen als Eingang dient, 7 98 in's Freie. Die Grotte ist trocken, nur in kleinen Tropfstein-Bassins sammelt sich das stellenweise von den Stalaktiten tröpfelnde Wasser und bietet dem Besucher einen erfrischenden Trank. Außer den den Grotten eigenthümlichen Heuschrecken, Scorpioncn und Zecken findet man in der Vorhalle eine große Menge von Mücken. Kehrt man von diesem 3 bis 4 Stunden in Anspruch nehmenden Grottenbesuche zu dem Hauptpfad in die Jschkaschlucht zurück, so steigt man auf diesem den steilen koöivavmk hinan, von wo es abermal in die Tiefe geht. Im Hintergründe zeigen sich nun auf einem steil abfallenden Gebirgsrücken die Bergwicscn von Osrtzäöie, über welche Ortschaft die kürzeste Verbindung zwischen der Umgebung von Sonnegg und dem Zirknitzer und Schneeberger Thale stattfindct. Am Fuße des OsrelltRer Berges theilt sich die Schlucht in zwei Arme, der eine zieht sich als Jschkagraben in südlicher Richtung weiter, der andere zweigt sich gegen Westen ab und wird von der durchströmt, welche bei Urillllng entspringt. Die Einmündung der Aals in die lälla wird Usy'e genannt und ist der Mittelpunkt Krain's, wo nach der ehemaligen politischen Eintheilung des Landes die drei Kreise, nämlich der Laibacher, Neustadtlcr und Adelsberger, Zusammentreffen. In diesem tiefen Kessel, in welchen sich der Bergvorsprung von Osrellek und das an den Krim angrenzende Hochplateau steil herabsenken, wäh¬ rend sich anderseits das pralle Gehänge des Mokritzberges erhebt, ist vorzugsweise der subalpine Charakter des Jschkagrabens, sowohl in Hin¬ sicht der Landschaft, welche den wildesten Schluchten unserer Alpen zur Seite gestellt werden kann, als auch bezüglich der Flora, ausgeprägt. Folgende alpine Pflanzen sind hier nicht selten: ktioäoclenclron llirsutum, krwlloroia lleueecionum 8il»ikolium, llleurospermnm gU5trigcnm, kiritzui'culg olpimi, Viola dillora. Von dieser Tiefe gelangt man aus einem steilen Pfade zum Dorfe Osrečiti, im Schneeberger Bezirk gelegen, dem am weitesten vorge¬ schobenen Punkte einer ausgedehnten Hochebene, deren Klima sehr rauh ist, so daß die Obstbäume daselbst mindestens vier Wochen später zur Blüthe gelangen als in der Laibacher Ebene. Ein zweiter Fußpfad, der eine äußerst romantische Aussicht in die Tiefe gewährt, führt zum Bauernhause pri Lenkotu am Fuße des Krim, den man schon im Rücken hat, von wo man auf einem bequemen Waldwege nach kskitna oder Oberigg gelangen kann. Am lohnendsten ist cs aber der Pfad an der Mokritzer Lehne gegen Blutigenstein (kervavo peöi) zu verfolgen 99 dessen Kirche aus der Ferne über dem lichten Waldgrün freundlich in die Schlucht hinabblickt. Die Sage knüpft an den Namen dieses Ortes ein Ereigniß aus den Türkenkriegen; man erzählt nämlich, daß zwei Mädchen, um der türkischen Gefangenschaft zu entgehen, sich daselbst über die Felswände herabstürzten. Unter Blutigenstein entspringt in der Mitte der Berglehne der Bach 8umnik, in dem die Ueävvixia aguatiea vorkommt. Hinter Blutigenstein befindet sich im Graben ein tiefes, durch die Isks zwischen Kalkfclsen ausgehöhltes Bassin, keclen genannt. Den Rückweg vom letztgenannten, im Großlaschitzcr Bezirke gelegenen Dorfe kann man an der Ostseite des Mokritzbergcs über äleril zurücklegen, wo die Flora der Bergwiesen und des Waldes dem Botaniker eine gute Ausbeute darbietet. Für den Vryologen ist der Besuch des Mokritz- berges angezcigt, da er dort auf faulen Baumstämmen die seltene kuxbaumia inäusiala öricl. findet. Wenn man die Vegetation des Jschkagrabens mit jener ähnlicher Localitäten in Kram vergleicht, so kommt sie der Flora der durch Scopoli berühmt gewordenen Jdriza- schlucht 8trux bei Jdria am nächsten. Hier wie dort ist der schönste Frühlingsschmuck der Felsenwände die ?rimula oarnioliea äacg. Sie kommt besonders häufig bei Blutigenstein auf dolomitischem Sande und bei kakitna vor. Außer den oben genannten Pflanzen sind die vorzüg¬ lichsten Repräsentanten der Flora des Jschkagrabens folgende: Obroo- lepus aureus, 8vli§eria tristieba, ?rei«sia commutata, ^splenium viricle, kestuca är^meja, 8e«Ieria ooerulea, stiptatkerum paraäoxum, Larex muoronata, 6. sempvrvirens, 8oirpus compressus, lulium bulbikerum, I,. oarniolicum, I,. Aarta^on, Milium oobroleueum, ^spara^us tenui- kolius, ?amu8 communis, Orclii« ustulata, 0. Alodosa, 0. sambuoina, ^nacamptis p^ramiäalis, Lorsliorrbirig innaka (bei Blutigenftein), bieot- tialViäus svis, Looävera repens (Mokritzberg auf moosigen Felsen), Lepba- lantbera rubra, 0. ensikolia, 6. pallen«, Vaxu« baooata, Ostrga oarpini- kolia, Ouercus Lsrris, Valeriana Iripteris (Mokritz), V. «axalilis, stonivera alpiKöna, Homogne sylvestris, Lellicliastrum Aiokelii, ^obillea tanaceti- kolia, Lirsium canum, 6. Lrisitliales, llentaurea monlana, bieontoäon inoanus, llieraoium villosum, U. xlaucum, Lamps nula Ikz-rsoiclea, tlen- tiana utrieulosa, Lalamintiia Aramliklora, Orvala lamioicles, kletonica ^lopecurns, Ompbaloäes verna, stbz-sali« ^Ilieleen§i, Atropa L Ilaclona, 8oopolina atropoicles, Aelamp^rum orislalum, ?^rol» rotunitikolia, ?. eblorantba, Uaeguelia Lpipaolis, l,sserpitium mar^inalum, I,. 8iler, 7* 100 u. Islikolinm, lommssinia vsrtioillgtg, N^rrbis oclorsta, 8gxikrgxa ^i^oon (oberhalb 8Iredmmcg), Anemono trikolis, ^guiloxis Usenkesna, Irakis aronosa, Lsrdamine trikolia, vontsria cli^itsta, Viola mirsbllis, Uelio- «peinig ^lutinosum /ovs., Ilex ^.(piiloliuni, braxinus Ormis, kbsmnus «gxgtilis, kb. sipina, KIi. pumila, Lupborbia osrniolion, k epiibiinoicles, bl. pilosn, Nercurislis ovala, Illnum visoosum, 8orbu.s aueuparia, ^melanoliivr vulgaris, kosa sipina, Kubus oaesius, k. saxatilis, ?oten- lilla ogulesoens, ?. alba (Vergwiesen des Mokritzberges), Cytisns pur- pureus, 6. birsulus, 6. alpinus, 0. kabui num, 0. racliaius, Vioia oro- boiiles, Orobus luteus n. a. m. Die im Jschkagraben vorkommende Föhre scheint der kinus karioio anzugehören. Aus diesen Andeutungen, wobei keine vollständige Aufzählung beabsichtiget wurde, ist der Pflanzen-Reich- thum dieser Localität ersichtlich. Doch leider ist die Jschkaschlucht unge¬ achtet ihrer herrlichen Sccncrten, die sie dem Naturfreunde darbietet, ungeachtet ihrer Nähe an Laibach, nur wenig gekannt. Botaniker und Entomologen können versichert sein, bei jedem Excurse dahin eine reiche Ausbeute zu machen. Am 9. Juli. Herr Ferd. Schmidt zeigte eine neue in Kram entdeckte Hornflicge (tleraliua kii-audi 8cbin.) und sprach über die Lebensweise dieses Hymenopteren, der seine Eier in die Stengel des Brombeerstrauches legt, wo sich die Larve Gänge ausgräbt und weiter entwickelt. Bisher war in Krain bloß die 6eratina o^anea bekannt. Auch wurde vom Herrn Schmidt die schöne Raupe voilepllzlla oeno- llwrae vorgewicsen. Sie kam vor 36 Jahren auf der Nachtkerze Oeno- Ikera bionnis in der Umgebung Laibach's nicht selten vor. Seit dieser Zeit konnte Herr Schmidt, ungeachtet der genauesten Nachforschungen, zu keinem Exemplare gelangen, bis er Heuer solche auf dem kpilobium voclonaei Vill. in der Schottergrube hinter dem Bahnhofe fand. Herr Prof. Konschegg sprach über die Käsefliege kiopliila oasoi kab. und über die Käsemilbe Icarus siro U., und zeigte diese schäd¬ lichen Jnsecten in den verschiedenen Entwickelungsstadien. Herr Prof. Petruzzi hielt einen Vortrag über die Gebirgs-Reliefs in Kärnten und in Krain, worin er aus dem Streichen und den Höhen- verhältnisscn der Gebirgszüge, aus der Bildung der Thäler, aus dem Laufe und dem bcsondern Charakter der Flüsse und Gewässer die Analo¬ gien und Verschiedenheiten beider Gebirgsländer nachwies. 101 Am 16. October 1886. Herr Ferd. Schmidt zeigte zwei bisher bloß in den ungarischen Grotten entdeckte Höhlenkäfer, nämlich Ur^- meolu8 Kovacsii und klioleuon gnxu8tieollo Hamp. Zugleich wurden von demselben, als neuer Beitrag zu der Grottcnfauna Krain's, welche Herrn Schmidt eine Reihe von Entdeckungen verdankt, zwei in jüngster Zeit entdeckte Käfer vorgewiesen, nämlich Orzmius 8elmucliii Ni II. aus der vovöja jama auf dem Nanos und eine neue ^Iioplulialmns-Art, von welcher bisher nur ein einziges Exemplar aufgesundcn wurde, deren ausführliche Beschreibung sich der Vortragende vorbchält. Herr Heinrich Haussen legte zwei von ihm entdeckte und benannte Grottenschuccken vor, nämlich Valvsta «pelaea und Oar^oluum biclen- tatum, beide aus der Grotte am Olaven verb. Bei der ersten besteht das Gehäuse aus 3 schnell zunehmenden Umgängen, wovon der zweite stark heroortritt; der erste liegt flach auf dem zweiten, der letzte ist renten bauchig. Das Gehäuse ist dünn, glasig, die Naht tief; Nabel offen, Mundöffnung rundeiförmig, Mundsaum scharf, auf der linken Seite etwas dicker. Höhe 1.08^-, Breite 1"""' Das Oar^obium tmlluiatum gleicht ganz dem Usr^eluum retioulalum, doch ist das Gehäuse niedriger, die Mundöffnung unten breiter, hat jedoch nur zwei Zähne, wovon einer an der Spindel, der andere neben demselben an der Jnnerwand sich befindet. Herr Prof. Konschegg gab, als Fortsetzung seiner in der „Laibacher Zeitung" erschienenen „Geologischen Excurse," eine detailtirte Schilderung der geognostischen Verhältnisse der Umgebung Stein's, namentlich in der Richtung gegen das Tuchainer Thal. Herr Prof. Ur. Mittels sprach über die elektrischen Erscheinungen in organischen Körpern und erörterte, nach gegebener historischer Ueberstcht der dieselben betreffenden Forschungen, den jetzigen Standpunkt der Wissen¬ schaft in dieser wichtigen Frage. Herr Ur. Adolf Eisl wies Torffragmente, die er von einer Rehe in Nordholland mitbrachte, vor. Dieselben gehören der Scetorfbildung an und weichen in der Structnr vom Laibacher Torfe gänzlich ab. Der Vortragende sprach ferner über den Torfstich und die Cultur der Moore in Holland. Herr Custos Deschmann sprach über die Fortschritte des Natur- Selbstdruckes und wies die eminenten Leistungen der k. k. Staatsdruckerei in den Abbildungen mikroskopischer Präparate durch Vergleichung der- 102 selben unter dem Mikroflope mit den natürlichen Originalien nach, ferner nahm die abnorme Geweihbildung an einem Rehkopfe, welchen der hiesige Wildprethändler, Herr Miklaucic, dem Museum verehrte, und die vollkommen ausgebildete Frucht der kixnonis eclnimta äacq., vom Herrn Oberamts-Director Heinrich Costa dem Museum geschenkt, das Interesse der Anwesenden in Anspruch. Am 10. December 1836. Herr Prof. vr. Mitteis gab eine historische Skizze der Erfindung des Stereoskops und zeigte wohlgelun- gcne stereoskopische Ansichten von Landschaften und linearen Zeichnungen. Herr Thomas Schrey, Supplent am hiesigen Gymnasium, sprach über die neueste Methode der Messung der Stärke des elektrischen Lichtes. Herr Prof. Grünewald berichtete über seine in den Monaten August, September, October und November gemachten astronomischen Beobachtungen, welche sich insbesondere auf die Planeten: Euterpe, Irene, Jupiter, Uranus und Neptun bezogen. Für die beiden Plane¬ toiden Euterpe unv Irene reichte die Kraft seines Fernrohres vollkommen aus, obwohl Euterpe mit nur 0.664 uud Irene mit nur 0.809 Licht¬ stärke auftrat. Der Herr Professor legte Zeichnungen, worin die Kon¬ stellationen für die einzelnen Beobachtungen verzeichnet sind, vor. Der Lauf des Neptun wurde vom Herrn Professor in den Tagen vom 20. bis 27. October mit täglich erhöhter Aufmerksamkeit verfolgt. Schon Mitte October konnte man wahrnehmen, daß dieser Planet seine Richtung nach einem Fixsterne nahm, den Prof. Grünewald etwa 8. Größe setzen möchte, und eine Zusammenkunft mit gedachtem Sterne schien sehr wahrscheinlich. Diese Vermuthung bestätigte sich auch; der Neptun bildete am 26. um 8 Uhr mit erwähntem Stern einen schönen Doppel¬ stern,- Distanz etwa 22 Sekunden, und Neptun, der im Fernrohr rechts stand, viel Heller als sein Component. Nach der Beobachtung vom 27. nun, wo Neptun von seinem Nachbar links stand — die Distanz etwas größer als den Abend zuvor — muß er seinem scheinbaren Begleiter außerordentlich nahe gekommen sein, ja, es kann sogar möglicher Weise eine Bedeckung ftattgefunden haben, was für Neptun höchst interessant wäre. Würde nicht der in jenen Tagen regelmäßig bald nach 11 Uhr oder Mitternacht eingetretene Nebel jeder anhaltenden Beobachtung ein Ziel gesetzt haben, so hätte man den Neptun bis zum Morgen des 27. beobachten können. Grünewald beobachtete mit 48. Vergrößerung und schätzte Neptun nahe 7. Größe. 103 Bei Beobachtung des Uranus war mit einer Vergrößerung von 108. die Scheibenform schon sehr augedeutet, dieß freilich bei günstiger Luft. Mit Vergrößerung von 243. ist die Scheibe schon so augenfällig, daß man weiter keinem Zweifel Raum geben kann, den Uranns vor sich zu haben, die Scheibe ist dann stets etwas düster, aber immerhin hell genug, um sic bei ruhiger Luft nach ihrem ganzen Rande gut begrenzt zu sehen. Auch Jupiters-Beobachtungen wurden angeführt, so das Vorüber¬ gehen des ersten Mondes vor der Jupitersschcibe. Auf dieser projicirte sich das Helle Mondscheibchen so gut, daß man auf ein Dritthetl seines Weges verfolgen konnte. Von da an war die Bewegung der Luft unruhig, daher die weitere Beobachtung aufgegeben werden mußte, obwohl sich das Scheibchen mit seinem grünlich-gelben Lichte noch auf Momente von seinem Hellen Hintergründe abzuheben schien. Das Möndchen zog längs dem obern (südlichen) Mittelstreifen hin, was die Wahrnehmung desselben sehr begünstigte. In der Nacht vom 31. August auf den 1. September dieselbe Beobachtung unter den nämlichen Umständen. In der Nacht vom 10. October wurde der Austritt des ersten Jupiter- Mondes beobachtet, wobei sich der Zufall ergab, daß das Möndchen genau mit dem letzte» Schlage 10 auf dem Himmelsdunkcl ausblitzte, was für die Richtigkeit der Laibacher Stadtuhren kein günstiges Zeugniß ablegt. Ein schönes Lichtmeteor wurde am 21. October beobachtet. In welch erstaunlicher Menge die Sternschnuppen sich in diesem Jahre (seit dem 2. August) gezeigt, mag aus der Versicherung entnommen werden, daß in den abgelanfenen Monaten kein Abend verging, an welchem nicht die eine oder andere Sternschnuppe durch das Gesichts¬ feld des Fernrohres zog, ja, es gab Abende, wo deren drei durchfuhren. Zum Schluffe machte Herr Grünewald die Anwesenden auf den ver¬ änderlichen Stern Mrs aufmerksam, dessen Lichtstärke zu wachsen beginnt. Herr Ferd. Schmidt gab interessante Notizen über seine an höhern Thieren gemachten Beobachtungen, aus denen sich merkwürdige Aeuße- rungen des Jnstinctes Herausstellen. Er beobachtete die von den Tauben ausgcstoßenen Eier, ließ dieselben ausbrütcn und die hervorgckommenen Jungen hatten eine unförmliche Gestalt, und glichen mehr Flcischklumpcn als Vögeln. Eine Elster wurde von ihm durch viele Jahre auferzogen, sie hatte eine solche Zutraulichkeit zu ihrem Herrn und kannte den Pfiff des¬ selben so gut, daß sie, sobald sie denselben vernahm, aus weiter Ferne herbeiflog. I«4 Herr Custos D esch mann sprach über die meteorologischen Ver¬ hältnisse der Monate October und November. Er zeigte Exemplare der Lricm csrnes I-., welche im blühenden Zustande mit vollkommener Ent¬ wickelung der rothen Farbe der Koralle, an der Nordseite des 6olovo im November gesammelt wurden. Ferner wurde von ihm ein vonr Herrn Sterger eingesendeter schöner Silberreiher, ^rcim rllba bei 8top im November geschossen, so wie ein schönes Exemplar des Triel, Oecllonemus orepitE, aus Sairach eingesendet, vorgewiesen. Mit dem Auftreten der starken Winterkälte zeigte sich in großer Menge der kleine Säger Ller^us slbellus an der Save, wovon ein weibliches Exemplar vorgewiesen wurde. Am 14. Jänner 1837. Herr Pros. vr. Mitteis sprach über die Bedeutung des Zufalls in den Naturwissenschaften und erörterte diese Frage nach den beiden Beziehungen, welchen Antheil nämlich der¬ selbe an den großen Entdeckungen gehabt habe und inwiefern man bei Naturerscheinungen vom Zufall sprechen könne. Herr Prof. Konschegg gab, als Fortsetzung der geolog. Excurse, eine detaillirte Uebersicht der geoguostischen Verhältnisse der Neuthaler Gegend und des Berges LorM. Herr Prof. Grünewald sprach über die Steinheil'scheu Fern¬ röhre, deren Vorzüge in der starken Vergrößerung, Reinheit des Bildes und verhältnißmäßigen Billigkeit bestehen, indem der Preis derselben gegen ähnliche des Frauenhofer-Merz'schen Institutes nahezu um die Hälfte billiger gestellt ist. Ein von ihm geprüftes Steinheil'sches Fernrohr hatte bei einer Oeffnung von 27"' eine Vergrößerung von 137. Herr Ferd. Schmidt producirte einen interessanten Beitrag zur Tropfsteinbildung der Adelsberger Grotte in einer von ihm daselbst gefun¬ denen Unschlittkerze, welche durch etwa 23 Jahre an derselben Stelle unbeachtet gelegen war und mit einer Linie dicken Tropfsteinschichte ringsum inkrustirt ist; er wies darauf hin, daß man aus dieser That- sache, bei Annahme der Gleichförmigkeit in der Tropfsteinbildung, einen überraschenden Schluß auf die lange Periode ziehen könne, welche zur Bildung der bedeutendem Stalaktiten und Stalagmiten erforderlich war. Ferner gab Herr Schmidt, als Fortsetzung seiner in der letzten Ver¬ sammlung gemachten Mittheilungen über den Jnstinct der Thiere und ihre geistigen Fähigkeiten, seine an einem Raben gemachte Beobachtung, welcher zum Raube eines Indianer-Küchleins, nachdem ihm der Versuch 105 bei der muthigen Vertheidigung der Henne mißlang, sich im nahen Walde einen Genossen holte nnd mit Hilfe desselben den Raub glücklich voll¬ führte. Ferner führte Herr Schmidt an, in seinem Garten einen Birn¬ baum zu besitzen, dessen Früchte vor Fahren von einer Colonie Wespen, welche daselbst ihr Nest hatte, gegen jeden Eingriff gehütet wurden, so daß Feder, der eine Birne vom Baume pflücken wollte, von den in Masse auf ihn stürzenden Wespen bedroht und auch gestochen wurde. Herr Custos Deschmann zeigte ein Exemplar der sogenannten hohlen Geschiebe aus dem Leithagebirge und erwähnt bei dieser Gelegen¬ heit der neuesten Entdeckung des Professors Unger, nach welcher der Lcithakalk aus pflanzlichen Resten, der Familie der Algen angehörend, zusammengesetzt sein soll. Auch zeigte er ein Exemplar des bereits selten gewordenen Werkes von Laurenti »8^nc>p8is reptiiium,« worin sich die erste Beschreibung des krainischen Olms findet. Auch wurden vorgewiesen: schöne Exemplare des Eistauchers Vol^mbus «-Igoiali« . ll. In Nadelwäldern, insbesonders an quelligen Stellen des Schiefergebirges um Laibach gemein. An der Kulpa bei Ossiunitz auf Kalk; steigt auch in die Voralpen und Alpen, z. B. kibsioa, Öerns pvrsl, wo es auch auf Kalk vorkommt. 108 I,. In Wäldern auf schattigen Stellen der Kalk¬ berge häufig, z. B. Kamin, xories, Großgallcnberg, bei Vevoo nächst Laibach auf Nagelfluefelscn. --oSöl-ttünnM II 0 tim. Liebt besonders die sonnigen Kalkfelscn und Kalkschutthalden, z. B. Großgallcnberg, Nanos, Usvn. In den Voralpcn bis in die Krummholz-Region häufig. Karavanken, Wochein, ölexss, Schneeberg in Jnnerkrain. Völl. In Wäldern und Schluchten, an schattigen felsigen Stellen der Kalkberge, auch in den Voralpcn. Um Laibach bei lllik, 'koško oelo, auf dem Großgallenberg, Aovnik, Mokritz, Krim. Lolli. Aus dem Laibacher Morast bei silerme? und Levke, an Wassertümpeln bei Vevee. 0,-60/,^'s U. 6. Auf Heideplätzen und in Wäldern des Schiefer¬ gebirges um Laibach häufig, z. B. 6olovo, Rosenbachberg. 7' Mas Lotst. In Wäldern gemein. t" S/-MU/0SUM 0. 6. An feuchten Waldstellen bis in die Krummholz- Region. Um Laibach: am Schloßberg hinter der Schießstätte, im Stadtmald, hinter Rudnik, bei Kermes, Lostssnovos, Mokritzberg auf morschen Baumstämmen. In den Wocheiner Alpen und Kara¬ vanken, z. B. am Wege aus dem Kankerthale zum 8ustsclostnk, in Nech'iäol hinter Jauerburg im Krummholze häufig. Die Varietät ?. ^r7a^aLuM besonders üppig in der von einen, Bache durchströmten Schlucht des klesivios-Hügels auf dem Laibacher Moraste. u. ,-r.^ttM v. 0. Felsige Stellen der Alpen; Wochein auf der Uerna perst häufig; Karavanken: Koons ober Jauerburg, Urintovo gegen das Feistritzthal zu. t7z/s/o/n:6rrs/-«Ms Lernst. An schattigen feuchten Stellen auf Kalkfelscn und alten Mauern häufig. Besonders üppig unter den ausgehöhlten Nagelfluefclsen, z. B. keriönik bei Mojstrana, Josefsthalcr Papier¬ fabrik nächst Laibach. <7. -'«Ar« kresi. Auf Kalkfelsen der Voralpen und Alpen, z. V. Ursts- Thal bei Mojstrana, Mangart, Üerns perst, Steiner Sattel u. s. w. tt. I.k. Feuchte schattige Stellen der Voralpen, am liebsten unter überhängenden Felsen, auch unter den, Krummholz. Am Ur¬ sprung der Feistritz hinter Stein, ober dem Wasserfall der Lsvies in der Wochein, in der kokstiks-Schlucht hinter Obergörjach, im Urals-Thalc bei Mojstrana, am Weißenfelser See am Fuße des los Mangart, in der Krummholz-Region in lllvllfillol hinter Janerbnrg sehr häufig. In Unterkrain: im Hornwalde bei Steinmand an den Felswänden des Schneelochs. /«Mi«« Lernb. In Wäldern und Gebüschen gemein. D. Auf Felsen, Mauern, steinigen Plätzen gemein. Häufig auf dem Schloßberge. Uulls. Im Savethal, auf Voralpcn uud Alpen häufig, beson¬ ders üppig auf dolomitischem Voden, z. B. Großgallenberg, bei Sagor. Auch sonst in Kram nicht selten, z. B. Dovnik, bei Davvrva, Mokritzberg, Krim, Hornwald, Friedrichsstein, Schneeberg, Nanos, tlavn, um Jdria. ^4. K-sum liit, Bisher bloß auf den Kalkschutthalden rechts am Wege durch den Engpaß 8t,-n§e in die Wochcin, nahe vor Wocheiner Feistritz. Eine schmächtigere Varietät mit schmäleren Wedellappen kommt auf der Orrna pvrst in den Ritzen der Kalkfelscn vor, am Pfade von den Sennerhütten 2» verno §oro gegen die Scharte vrata. ^4. Li. Auf Felsen, Mauern, steinigen Plätzen sehr gemein. ^4 ^4«küE/rttM I,. blnter Gebüschen an felsigen Stellen sehr selten. In der Umgebung Laibach's am Debeli brik vor Daverea, gleich ober der Unterkrainer Straße, bei Strobelhos am Wege gegen Dobrova; beide Stellen gehören dem Schiefcrgcbirge an. Am Fuße des Novnilc bei Daverca auf Kalk. In Unterkrain: am Fußsteige von Dollsten» (Gottscheer Bezirk) gegen Kostel an der Kulpa, in einem Buchenwalde auf Werfener Schiefern. ^4. seprenrvEK/o 8rv. Sehr selten. Bisher bloß in der Umgebung Laibach's auf sonnigen Schicferfelsen des Debeli brib, in der Nähe von Daverva ober der Unterkrainer Straße, und bei Strobelhof, ebenfalls auf Schiefer am Wege nach Dobrova ; an letzterer Stelle äußerst spärlich. 8 >v. An feuchten und schattigen Stellen des Schiefer- uud Kalkgebirges, nicht gemein. In Laibach auf dem Schloßberge, in der Umgebung: bei Etik, auf dem Großgallcnberge, Uovnik, Mokritzberg, Krim. An den schattigen Eingängen der in Wäldern gelegenen krainischen Grotten und Höhlen wuchert dieses Farrenkraut besonders üppig. Akee/uruM Ito lb. In den Wäldern der Umgebung Laibach's auf dem Schiefergebirge gemein, z. B. Oolovo, Rosenbachberg. Komnrt auch in den Voralpen und Alpen vor. 110 K-ur7rnK I.. Das gemeinste Farrenkraut in Kram. In der Umge¬ bung Laibach's auf dem Schiefergebirge sehr üppig. Im Guten- selder Thale (Großlaschitzer Bezirk) als Unkraut auf Aeckern häufig. Im Tschernembler und Gottscheer Boden überzieht es meilenweite Strecken; manche Bergwiesen der Gottscheer und Pöllander, die damit ganz bedeckt find, werden bloß zur Streugcwinnung gemäht und „Formachentheile" genannt. Ueberhaupt ist dieser Farn das vorzüglichste Streumateriale in Krain. Am 18. März 1857. Herr Gurnig gab die Fortsetzung seines neulich begonnenen Vortrages über die Torfmoore und erörterte die primitive Bildung derselben, ferner die mannigfaltigen Nomenclaturen, wodurch man die verschiedenen Arten der Torfe genauer zu bezeichnen bemüht war. Was die Bildung des Laibacher Morastes anbelangt, so berechtigen, nach der Ansicht des Vortragenden, die in der Tiefe desselben vorkommenden Baumstämme von mitunter gewaltigem Umfange, auf die man beim Schneiden der Gräben gelangt, zu der gegründeten Annahme, daß einst auf dieser Fläche eine üppige Wald-Vegetation stattgefunden habe, welche erst später von den sich bildenden Sphagnum¬ arten überwuchert wurde. Herr Prof. Grünewald machte die Anwesenden auf die Erschei¬ nung des Zodiakal-Lichtes aufmerksam, welches er Heuer an meh¬ reren Abenden in Laibach zu beobachten Gelegenheit hatte, und gab eine gedrängte Uebersicht der diese Himmels-Erscheinung betreffenden Beobachtungen und versuchten Erklärungen seit ihrer ersten Entdeckung durch den Engländer Childrey bis auf die neuesten Zeiten, und gab Auszüge aus dem erst jüngst darüber erschienenen Werke von I. Schmidt. Hierauf führte Herr Ferd. Schmidt aus Schischka, als fernem Beitrag zu seiner in der letzten Monats-Versammlung dargelegten Ansicht, daß die Süßwasser-Mollusken aus dem Geschlecht ^noäontg eine Säure ausscheiden, welche die kalkige Muschel-Schale aufzulösen im Stande ist, eine analoge Eigenschaft bei den Schnecken an, in Folge welcher diese Thiere die aus phosphorsaurem Kalk bestehenden sogenannten Liebes- Pfeile in eine zerfließende Materie umwandeln können, und zeigte eine von ihm zusammengestellte Sammlung dieser Organe, worin die meisten Arten des Geschlechtes ü«Iix vertreten sind. Zum Schluffe wurde eine vom Herrn Pfarrcooperator und Museal- Mitgliede Simon Robtc zur Einsicht zugesendete Hornstein-Kugel von 111 6 Zoll Durchmesser, mit dem Eindruck einer fossilen Pectcn-Schale, vorgewiesen, welche bei einer Ausgrabung nächst Möttling mit andern ähnlichen Kugeln in einer Lehmschichte gefunden wurde. Aehnliche kugel¬ förmige Concretionen von Hornstein zeigen sich häufig im Alpenkalke in den oberkrainischen Gebirgen und sind am schönsten in der sogenannten „Kugelwand" am Mangart- Berge repräsentirt. Am 23. April 1867. Herr Custos Deschmann brachte folgende, auf die Naturgeschichte Krain's Bezug habende Gegenstände zur Sprache. Herr Graf Albin Margheri hatte ein Prachtexemplar der Habichts¬ eule (llluls uralensis ksll.), ein altes Weibchen, welches bei Wördl in Unterkrain im März geschossen wurde, dem hiesigen Museum ein- gesendet. Ihre Nahrung bestand in Roßkäfern, wie man aus den im Magen vorhandenen Flügeldecken dieses Käfers ersehen konnte. Zur Anregung des Studiums der wenig bekannten Lebensweise dieser seltenen Tageule dürften besonders für Jagdliebhaber folgende Notizen nicht ohne Interesse sein. Vor wenig Jahren noch galt in Deutschland und Oester¬ reich das Vorkommen der Habichtscule, welche am Ural und in Nor¬ wegen häufiger zu treffen ist, als ein Wunder, und der Altvater der deutschen Ornithologen, Naumann, sagt: er glanbe sie nur ein Mal und zwar am Tage, im Verfolgen eines Fischreihers begriffen, gesehen zu haben. Doch stellte es sich heraus, daß sie in den Karpathen, in einigen Gegenden Böhmen's, in Oberösterreich, Steiermark, Kärnten und Kram ein, obwohl sehr seltener Standvogel sei. Bei uns nistet sie in der Umgebung von Gerlachstein und wurde in der Gottscheer, Reiflicher und Schneeberger Waldung öfters geschossen. In Steiermark und Kärn¬ ten ist sie dem Landvolke wohl bekannt und wird mit dem trefflichen Volksausdrucke Habergeiß benannt, wegen der meckernden Stimme, die sie oft, besonders zur Paarungszeit, hören läßt. Diese ihre Eigen- thümlichkeit war den Naturforschern bis in die jüngste Zeit unbekannt, und Julius Finger, ein ausgezeichneter österr. Ornitholog, welcher zuerst die wissenschaftliche Welt daraus aufmerksam machte, veröffent¬ lichte darüber in den „Mittheilungen des zoolog. -botan. Vereins" in Wien, Jahrg. 1855, Folgendes: „Bei einem bewaffneten Spaziergange „durch die Wälder der gräflich Arco'schen Besitzung St. Martin im „Innviertel fiel mir eines Tages, es war der 20. März 1860, mitten „im Walde, vier Stunden voin Markte entfernt, das Meckern einer „Ziege auf. Es konnte wohl eine verlaufene Ziege sein, obwohl ich 112 „mich nicht erinnerte, derartige Thiere in den umgebenden Ortschaften „gesehen zu haben; als ich aber nach längerem Herumsuchen nichts „gefunden hatte, hielt ich das Gehörte für Sinnestäuschung und achtete „nicht weiter darauf. Aber dieselben Töne wiederholten sich, ich war „ihnen jetzt näher gekommen, und hörte sie klar und volltönend, es „war ein deutliches, anhaltendes Meckern, keine Täuschung mehr möglich - doch sonderbar, das Meckern schien von der Höbe hcrabzukommen; „das war jedenfalls untersuchungswürdig. Ich ging gerade darauf zu, „komme auf eine Waldwiese, deren Mitte eine Gruppe der schönsten „riesigsten Tannen ziert. Im Augenblicke des Hinaustretens auf die „Wiese verstummen die Töne; hier mußte ihre Quelle sein, so viel „war gewiß. Auf dem moosreichen Rasen finde ich nichts, ich beginne „also die Bäume zu durchmustern und sehe zu meinem Erstaunen auf „einem der Mittlern Seitenarme einer Tanne, nahe am Hauptstamme, „in steifer und gerader Richtung, mit eng angezogenem Gefieder, eine „große graue Eule sitzen, wie ich eine ähnliche noch nie gesehen und «die ich auch allsogleich herabschieße." „Auf den Schuß flog von demselben Baume eine zweite, gleich „große Eule weg, die ich aber in der Aufregung fehlte." „Mein Entzücken war maßlos, als ich in der geschossenen Eule „(8trix urslensi«) die größte ornithologische Seltenheit für Deutsch¬ land erkannte, und ich bereuete um so schmerzlicher den Fehlschuß, als „mir durch ihn wahrscheinlich der Gefährte entkommen." „Also diese sonderbaren Laute, dieses täuschend ähnliche Ziegen- „gemecker soll aus der Kehle einer Eule gekommen sein? Es war so, „ohne Zweifel, ich hatte mich vollkommen von der Abwesenheit aller „Wesen überzeugt, deren Stimmen nur annähernd der erwähnten „glichen; mit dem Tode der einen und dem Vertreiben der andern «Eule hatte das Meckern ausgehört, ich bekam es nicht mehr zu hören «und reiste endlich nach zweitägigem fruchtlosem Suchen ab." Besonders ausgezeichnet ist diese Eulenart wegen des auffallenden Wechsels in der Färbung, vom dunkeln Schwarzbraun bis zum lichten Schmutzigweiß, je nach der Verschiedenheit der Altersstufen. Nur in wenigen Museen sind die schwarzbraunen Exemplare vorhanden, und cs wäre ein solches auch für unsere vaterländische Sammlung eine der erwünschtesten Acquisitionen. Im heurigen Winter wurden bei Tscher- ncmbl zwei schwarze Eulen geschossen, welche der Habichtseule im Jugcndkleide angehören dürften. IIS Weiters besprach der Herr Museal-Custos das vom russischen Entomologen Victor v. Motschulsky herausgegebene und dem Ver¬ eine, dessen Mitglied der Herr Verfasser ist, zugesendete 8. Heft der Liucles entomolo^igues, Helsinxiörs 1836, worin sich S. 33 und 36 die Beschreibung zweier neuer krain. Grotten-Käfer, des lleploüim« 8oluni vom Herrn v. Röder, k. k. Bezirksoorsteher in Planina. Weiters zeigte Herr Deschmann eine für Krain ncne Flcdcrmans- art (Uiniopteri« Solnei'bersü), wovon er ans der Rossegger Grotte bei Töplitz in Untcrkrain, wo sie sehr häufig ist, mehrere Exemplare mit- gcbracht hatte. Ein zweiter Fundort derselben in Krain ist die Luegger Grotte bei Adclsbcrg, wo Herr Prof. Pokorny aus Wien vor einigen Jahren ein Stück gefangen hatte. Auch kommt sie in der Grotte ober¬ halb IGIüIn bei Jdria vor. Nach dem elastischen Werke „die Wirbel- thiere Europa's," von Graf Keyserling und Prof. Blasius, ist diese Fledermausart eine der seltensten, und ihre bisher bekannten Fundorte waren die Columbaczer- und Vetcraner-Höhle bei Mehadia im Banate, Ascoli im Kirchenstaate und Algier. Sicherlich dürfte die Fauna Krain's, welche nach dem Freyer'schcn Verzeichnisse 10 Arten von (llüropleren zählt, bei genauerer Erforschung Untcrkrain's in dieser Thierordnung bedeutend vermehrt werden, da in Europa 28 Fledermausarten Vor¬ kommen, von denen mindestens zwei Drittel auch Krain angehörcn dürften. Außer den interessanten Abweichungen der einzelnen Arten im anatomischen Baue, insbesondere des Gebisses, hat diese Ordnung der Säugethiere iu jüngster Zeit das Interesse der Zoologen insbesondere dadurch für sich gewonnen, daß sehr merkwürdige parasitische Spinncn- fliegen (I^oteribia) ausschließlich auf den Fledermäusen Vorkommen. Die Nycteribicn legen nicht Eier, sondern gebären Puppen; sie sind flügellos, haben lange Beine und sind mehr einer Spinne als einer Wege ähnlich. Der englische Zoolog Westwood hat 11 Arten davon, von denen süns europäisch siud, beschrieben. Auch auf einem in der Rossegger Grotte gefangenen Exemplare waren 6 Stücke dieser Gattung, welche der R^otoribia brsuenkelcli Xol. angehören, ferner zeigte Hcn Deschmann ein parasitisches Pflanzcngebilde, welches er auf todten Exemplaren des seltenen Höhlcnkäfcrs I-eploclirus serweus in einer Gott- 124 schccr Grotte antraf. Es sind dich 2 Zoll lange, feine, hornartige Faden, welche aus dem Thorax und den Unterleibs-Segmenten hcrvorsprchten. Nach Herrn R. v. Hcufler's Bestimmung gehören diese Gebilde zu Isnrin eleuilieralorum Noes, und sind eine unentwickelte Form einer Olavioeps-Art, wahrscheinlich entomorrln'xa. Herr Ullcpitsch sprach über die chemische Darstellung des Ben¬ zins oder Benzols, und machte die Anwesenden auf eine in der „deutschen Gewerbszeitung« von Ur. Hirzcl veröffentlichte neue Me¬ thode zum Durchzcichnen, wobei jener Stoff in Anwendung kommt, aufmerksam: Man legt nämlich das Papier, auf welchem mau die Zeichnung haben will, auf das abzuzeichncnde Original, bestreicht das obere Papier mit Baumwolle, die mit reinem Benzol (das ist einer der flüchtigsten, leichtesten Bcstandtheile des Steinkohlen-Thecröls) ge¬ tränkt worden ist. Die bestrichenen Stellen des Papiers werden dadurch, daß sie das Benzol aus der Baumwolle in ihre Poren aufnehmen, ebenso durchsichtig wie das beste Oelpapier oder Durchzeichnen-Papier, so daß man die feinste Zeichnung auf der Unterlage, welche hierbei nicht im mindesten leidet, deutlich genug erkennt, um sie durchzeichnen zu können; auch wird das Papier durchaus nicht faltig oder wellen¬ förmig, sondern bleibt ganz glatt und eben. Das auf solche Weise mit Benzol ganz benetzte Papier läßt sich gleich leicht mit Bleistift, Tinte, Tusche und Wasserfarben bezeichnen oder bemalen, ohne daß z. B. die Tinte oder Tusche nur im mindesten fließt oder zerläuft. Dennoch haften die auf das mit Benzol getränkte Papier aufgetra¬ genen Bleistift-, Tinte- oder Tuschstriche viel fester und dauerhafter, als gewöhnlich auf demselben, und selbst sehr zart geführte Bleistift¬ striche lassen sich nachher nur schwer durch Kautschuk wieder wegrcibcn. Will man größere Originale durchzeichncu, so befeuchtet man das Papier nur nach und nach mit dem Benzol, und sollte während des Dnrchzcichnens auf der eben befeuchteten Stelle das Papier trübe werden, bevor man ganz fertig ist, so braucht man nur wieder etwas neues Benzol darauf zu bringen. Nach beendigter Arbeit läßt mau das Papier liegen, das Benzol verfliegt rasch davon, und in dem Maße wird auch das Papier wieder ebenso weiß und undurchsichtig, wie es erst war, ohne daß man Flecke darauf oder eineu Geruch bemerken kann, wenn man gut gereinigtes Benzol verwendet hatte. Nebcrhaupt riecht das reine Benzol durchaus nicht unangenehm und sein Geruch übt keinen nachtheiligen Einfluß auf den Durchzeichner aus. 125 Zum Schluffe erstattete Herr Ullepitsch Bericht über die von ihm in Gesellschaft mehrerer Altcrthumsfreunde im heurigen Sommer ausgeführte Befahrung des gangbaren Thciles der sogenannten röm. Wasserleitung in der Gradischa-Vorstadt in Laibach, und übergab für das Museum einen daselbst ausgehobencn römischen Ziegel von 16" Länge, 11" Breite, 2^" Dicke. Diese Römerbaute läuft parallel mit der südlichen Maucrfronte des alten demona von Ost nach West und soll, der Volkssage nach, bis nach Gleinitz bei St. Veit reichen. Der Kanal ist in der Regel stets 3—4' hoch mit Wasser gefüllt, und wurde von den Besitzern der über demselben befindlichen Gärten zur Anlage von Brunnen benützt. Im heurigen Sommer jedoch war er völlig aus- getrocknet und cs war dieß ein günstiger Zeitpunkt, sich durch Autopsie von der Beschaffenheit des Banes zu überzeugen. Man gelangt in den Kanal im Hofe des Hauses Nr. 62 in der Gradischa, von wo eine Stiege zu einer ungefähr 7—8' langen und 3—4' breiten Oeffuung führt, deren längere Seite dem hier schon sichtbaren Gange, dessen Sohle beiläufig 4' tiefer liegt, parallel ist. Die ganze Länge des im weitern Verlaufe klafterhohen, über 3' breiten Kanals beträgt 46°; das östliche Ende, unter der Podkraischeg'schen Besitzung, ist zngemaucrt; das westliche, in der Nähe des Dcbeutz'schen Hauses, ist durch Schutt und aufgeräumten Unrath, welcher von einer vorgenommcnen Reinigung herzurührcn scheint, völlig verstopft. In den Kanal reichen zwei Röhren von den darüber befindlichen Brunnen; an diesen beiden Stellen be¬ finden sich in der Sohle cisternartig erweiterte Löcher, aus späterer Zeit hcrrührend, um in trockenen Jahren als Bassins für die Saug¬ röhren zu dienen. Von der Firste des Kanals gehen zwei schmälere Seitengossen ab; die erste, 8° vom besagten Eingang entfernt, ist 6'- hoch, 10" breit, 3° lang und geht in südlicher Richtung; die zweite 30" hoch, 24" breit, reicht bis unter das Kanz'sche Magazin, wo sic zugcmauert ist. In diese mündet eine 4" im Gevierte messende Seitcn- öffnung. In der Firste des Hauptganges befindet sich bei der Abzwei¬ gung der zweiten Scitengosse eine Steinplatte, 10" im Gevierte messend, uiit einer Oeffnung in der Mitte von 10" Durchmesser, die mit einem steinernen Pfropfe verstopft ist. Die Firste des Kanals ist 7' unter der jetzigen Oberfläche des Bodens gelegen, beiläufig in dem Niveau, in welchem auf dem deutschen Grunde die meisten römischen Ausgrabungen gemacht wurden. Beim weitern Verlaufe müßte der Kanal jenseits der 126 Dcbeutz'schcn Besitzung zu Tage kommen. Nach der Ansicht des Herrn Vortragenden spricht die ganze Anlage des Kanals, so wie die hohe Lage der in denselben cinmündcnden Scitengossen dafür, daß diese Baute unmöglich eine auf dem Systeme kommunicircnder Wasscrröhren erbaute römische Wasserleitung gewesen sein konnte, sondern daß sie für eine römische Cloake zu halten sei, in welche in spätem Zeiten die Gruudwässer der Umgebung eindrangen. Am 1l. November l867. Herr Prof. Konschegg besprach ein merkwürdiges Vorkommen des Chalcedons in der Braunkohle und zeigte einige von ihm längs dem Eisenbahn-Damme bei Laibach aufgefundene, von der Locomotiv-Feuerung herrühreude Braunkohleustückc mit Ein¬ schlüssen dieses Minerals, wovon er zwei Drusen dem Museum über¬ gab. Die besagten Braunkohlen scheinen von Trifail herzurühren, wo nach den von dem Vortragenden daselbst eingeholten Erkundi¬ gungen das Vorkommen von Chalcedon-Drusen in den Braunkohlen¬ lagern nicht selten ist. Ferner vertheilte Herr Konschegg unter die Anwesenden reife Früchte der Banane, auch Pisaug- oder Paradicsesfeige «Mu.ds pnro- äisisca) genannt, und besprach ausführlich die botanischen, culturhisto- rischen und pflanzen -geogr. Beziehungen dieser wichtigen Nutzpflanze. Darauf gab Herr Ullepitsch Auszüge aus dem Schreiben eines in Amerika weilenden Kramers, Namens Anton Pirz, ans Krainburg gebürtig. Der Brief umfaßt fünf halbe Bogen und wurde dem Vor¬ tragenden durch die Anverwandten des Herrn Pirz, an die er gerichtet ist, zugemittclt. Er enthält ein reiches Materiale von naturhistorischen und ethnographischen Notizen, welche um so werthvollcr sind, da sie auf eigener Anschauung beruhen und sich auf Gegenden beziehen, die selten der Fnß eines Europäers betritt. Nach einer anziehenden Schil¬ derung seiner Seereise von New-Pork nach Montevideo in Südamerika, beschreibt Herr Pirz ausführlich letztere Seestadt, in der er in die Dienste eines Handlungshauses trat, welches ans einer südamerikanischcn Insel Guano ausbeutcte, woselbst unser Landsmann nach einer aber¬ maligen Seereise anfänglich als Buchhalter, später als Leiter des Geschäftes durch 3 Jahre, von 1861 bis März 1864, fungirte. Die besagte Insel, Penguin-Insel genannt, liegt unter dem 48.° süd¬ licher Breite und dem 66.° westlicher Länge, an der äußersten Spitze einer weit in's Meer ragenden Landzunge gegenüber der patagonischcn 127 Küste. „Rings umher/' schreibt Pirz, „ist keine europäische Nieder¬ lassung. Die nächste Kolonie im Norden, kio noZ-ro, liegt am Flusse „gleichen Namens unter dem 24.« südlicher Breite. Die Insel ist ein „dürrer Felsblock, eine halbe englische Meile breit und ungefähr eine „Meile lang; ringsum sind steile Felsen, nur in der Mitte ein kleiner „ebener, mit feinem Ufersande bedeckter Platz. Denmngeachtct war „die Insel von Seefahrern häufig besucht und der Geschäftsverkehr „ein lebhafter, da man Guano grub, denselben nach Nordamerika, „England und Westiudicn verschickte. Der Guano, an manchen Stellen „60 Fuß mächtig, rührte ausschließlich von den Fettgänscn oder Pin- „guin's (^plona(I)-l<>8 palnKonie» Um.) her, von denen die Insel den „Namen hat. Der Pinguin ist ein Wasservogcl, der nicht fliegen kann. „Er lebt durch sechs Monate, den Winter hindurch, im Wasser, kommt „während dieser Zeit gar nicht aufs Land, und es ist unzweifelbar, „daß er diese Zeit in offener See etliche LOO oder noch mehr Meilen „vom Lande entfernt zubringt. Im Frühjahre, d. i. im September, „erscheinen regelmäßig zahllose Schaarcn von Pinguin's auf der Insel, „wo sie in Gruppen zu Tausenden ihre Vrutplätze beziehen. Die ganze „Insel hat das Aussehen, als wäre sie mit oberhalb schwarzen, unten „glänzend weißen Oasen bedeckt. Nun machen die Vögel ihre Nester „in die Erde, aber viele derart, daß man sie kaum vom Boden untcr- „schciden kann, und am 22. September, genau mit der Sonnenzeit, „legen sie die ersten Eier, gewöhnlich 2 bis 4 in ein Nest. Nimmt „man ihnen diese weg, so fahren sic im Eierlegen fort, bis ihre Kräfte „erschöpft sind. Ein Pinguin-Ei ist durchschnittlich 2V, Mal größer „als ein Hühner-Ei; ll Hühner-Eier wiegen so viel als 4 Pingnin- „Eicr. Sie sind eßbar, aber cs läßt sich das Weiße nicht so hart kochen „wie bei Hühner-Eiern; es bleibt eine zitternde, etwas bläuliche Sülze, „während das Gelbe des Dotters lichter ist. Den 29. und 30. Sept, »und t. Octobcr bestimmte ich drei Arbeiter für das Einsammeln der »Eier und wir bekamen über lL.000 Stück. Durch mehrere Monate »hindurch nährten sich die Lente fast ausschließlich mit Pinguin-Eiem »und mit dem Ucberflusse ließ ich die Schweine füttern. Vom 2. October »an ließen wir alle Eier liegen, und nach 40 Tagen denn so lange »brüten die Pinguin's — schwärmte die Insel von den Jungen, die, »wenn sie tO bis 1L Tage alt sind, gesammelt und genossen werden. »Sie sind aber nicht länger als bis zum Februar des künftigen Jahres 128 «genießbar, denn dann gehen sie schon in's Wasser und bekommen einen «widrigen, fischthranartigen Geschmack; sind sie aber schon ein Jahr alt, «so daß sie einen Winter über schon fort waren, so könnte nur der «äußerste Hunger den Menschen zum Genüsse derselben treiben. Im «Februar und März ist ihre Maußezeit; die ganze Insel ist damals «mit ihren Federn bedeckt, und man kann in kürzester Zeit davon für «ein großes Bett sammeln. Im April verlassen sie wieder die Insel «und begeben sich bis zum nächsten September in die hohe See; nur «wenige der Alten bleiben zurück, die im Winter eines nach dem andern «abstcrben. Während ihres Aufenthaltes auf der Insel bleiben die Pin- «guin's die meiste Zeit in ihren Nestern beinahe unbeweglich, gegen «Abend und bis ungefähr 3 Uhr Morgens kreischen sie fürchterlich, den «Tag über schlafen sic oder gehen wohl auch in das Meer, wo sie «spielend und fischend herumschwimmen; besonders gern bewegen sie «sich am Strande in den brausenden Wellen nach einem Sturme. «Sie sind sehr streitsüchtig; wenn man durch ihre Brut-Colonien geht, «sieht man oft Blnttropfen am Boden; es ereignet sich häufig, daß «zwei Pinguin's so lange mit einander kämpfen, bis beide blutig und «mit Wunden bedeckt todt zu Boden sinken. In Folge dieser Kämpfe «sind viele unter ihnen blind. Wenn sie im September an's Land «kommen, sind sie sehr fett. Ihr Fett gibt geschmolzen ein weißliches «Oel, daß bei gewöhnlicher Temperatur ziemlich dickflüssig ist und wie «der Fischthran verwendet wird. Die Pingnin's nähren sich von Fischen «und Conchylien. Während ihres Aufenthaltes auf dem Lande können «sie lange der Nahrung entbehren; wir hatten Beispiele, daß Pinguin's «durch 30 Tage nichts zu essen bekamen, nur wurden sie täglich mit «Mecrwasser begossen. Angrcifen lassen sie sich nicht, sie vertheidigen «sich tapfer mit ihrem Schnabel und versetzen dem Feinde sehr schmerz- «hafte Wunden." «Außer den Fettgänsen findet sich auch eine kleinere Art von Pin- «guin's auf der Insel vor, die jedoch sehr selten und ganz zahm sind, «so daß man sie ohne Gefahr in die Hand nehmen kann. Außerdem «zeigt sich, obwohl äußerst selten, der sogenannte Pinguin-König (^pte- «nocl^tes clu-z-soeomg), ein prächtiger Vogel, von der Größe eines «Truthahnes. Außer der weißen und schwarzen Färbung ist er schön «blau und gelb gezeichnet und ebenfalls völlig harmlos. Ich sah nur «Einen; weiter gegen Süden in 8rmM 6rv2 und b'alklancl Island soll er 129 „häufiger sein. Außerdem besuchten unsere Insel auch andere Wasser- „vögel, insbesondere die Möven mit schneeweißem Körper, tiefschwarzen „Flügeln und gelbem Schnabel; ferner eine Art fleckenloser weißer „Scetauben, die so zahm waren, daß man sic mit der Hand umgreifen „konnte, und eine andere Art, Oakiatino« genannt, ganz weiß, mit kaum „merklicher aschfarbiger Schattirung und einem schwarzen Fleck, von „der Größe eines Guldenstückes, auf dem platten Kopfe. Auch noch „andere Vögelgattungen gab cs. Die See wimmelte von größer» und „kleinern Fischen und die nassen Felsen waren mit den verschieden¬ artigsten Muscheln bedeckt. Eine Mertelmcile von uns entfernt liegt „die Richard-Insel, ein 8—l6 Fuß aus dem Meere cmporragendcr „flacher Fels, in der Ausdehnung von einigen hundert Quadrat-Klaftern. „Hier mar der Sammelplatz der Sceraben, die Abends in ihre ans „Schlamm verfertigten Nester znrnckkehrten und so dicht liegen, daß „man mit einem Schüsse Dutzende erlegen, oder sic mit einem Stocke „wie ein Saatfeld niedermähen könnte. Etwa lO Meilen von uns, „gegen Süden zu, liegen in einem Meerbusen unzählige Inseln von «verschiedenem Umfange. Viele derselben sind von den ans Gras „verfertigten Nestern der Möven so dicht bedeckt, daß man beim Gehen „Zusehen mußte, um nicht bei jedem Schritte sic zu zertrcten. Jcdcs „Jahr füllcn wir mehrere Fässer mit Möven-Eiern, die etwas größer „als Hühner-Eier, von grünbräunlicher Farbe sind. Viele ziehen sie „im Geschmackc den Hühner-Eiern vor." „Gegen Norden trite das Festland von der Insel in einen weiten „Bogen zurück. Das Land Patagonien erhebt sich längs der ganzen »Küste terrassenförmig und dehnt sich in unübersehbaren Ebenen bis „an den Fuß der am äußersten Westen in die Wolken aufstcigcnden »Eordillcrcn. Zwölf Meilen von uns in nördlicher Richtung ist Lore „Oe«»-« (der Sehnungshafcn), wo wir unser Wasser holen, allein cs »hat einen bitterlichsalzigen Beigeschmack. Sonst ist genießbares Wasser «in ganz Patagonien sehr selten anzutrcffen, und wir erfuhren von »den Indianern, daß durch das ganze Land dieser Mangel an Süß- »wasscr herrsche, wodurch jene auf ihren Reisen sehr belästiget nnd »auf Ruhepunkte angewiesen sind, wo sie aus kleinen Bächlein oder „Regenpfützen das nöthige Wasser für sich und ihre Pferde mit Mühe „bekommen. Thicrc verschiedener Gattung schwärmen in diesen traurigen »Wüsten Amerika's und versehen die Patagonier, ein herumziehcndes 9 iso «Jägervolk, mit karger Nahrung. Die merkwürdigsten und häufigsten „sind der Guanako und der amerikanische Strauß. Die letztem sind „sehr häufig, und oft, wenn wir an's Land stiegen, ohne von ihnen „bemerkt worden zu sein, sprangen sie auf und eilten mit Blitzesschnelle „davon. Mehrere wurden von unfern Leuten erlegt. Jedes Jahr im „Frühling hatten wir Straußen-Eier, die sehr süß und größer sind, „als daß ein mäßiger Mann mehr als l Stück mit Zuspeise zu einer „Mahlzeit verzehren kann. Der Gnanako ist das Kamehl der pata- „gonischcn Wüsten, ein schlank gebautes Thier von kamehlartigem „Aussehen, mit langem dünnen Hals, spannlangem Schweif, am „Bauche weiß, sonst von der gewöhnlichen Kamehlfarbe, mit großen „Augen. Es ist ein Wiederkäuer, trinkt sehr wenig Wasser und nährt „sich von den kargen Kräutern Patagonien's. Es wird leicht gezähmt. „Einer unserer Leute hatte eine Guanako-Mutter erlegt und nebenbei „ein Junges gefunden, das kaum laufen konnte. Da ich zu jener Zeit „eine Ziege mit Jungen hatte, so tödtete ich letztere und zog den „Guanako mit der Milch der Ziege auf. Ich hatte ihn durch 20 „Monate. Rief ich ihn beim Namen, so kam er im vollen Laufe her- „beigerannt und folgte nur wie ein Hündchen. Verthcidigungswaffen „haben diese Thicre keine, im Rennen sind sie so schnell wie der Strauß. „Wenn sie gereizt sind, so geben sie einen weißen, übelriechenden Speichel „von sich, womit sie den Menschen oder das Thier, das sie beunruhiget, „gut zielend begeifern. Eine sonderbare Eigenthümlichkeit des Guanako „ist auch die, daß er Kinder nicht leiden mag, während er erwachsene „Leute liebkoset, wie ein verzärtelter Hund." „Außerdem gibt es in Patagonien viele Löwen, sie sind aber kleiner „als die afrikanischen und haben keine Mähne; ferner Puma's, auch „große prächtige Füchse, Stinkthicre u. s. w., welche sämmtlich von „den Indianern gejagt werden. Sehr häufig sind die Liebro's, eine «Art Hasen ohne Schweif, von grauer Farbe und dunkelschwarz am „Hiuterthcilc. Auch die Flamingo's und andere Vögel sind nicht selten. „Die Indianer brachten uns viele Arten von Eiern, darunter sehr „schöne grüne, die ihre Farbe beim Kochen nicht verlieren." Ueber die Patagonier schreibt Pirz Folgendes: „Ich hatte während meines Aufenthaltes auf der Insel vier oder „fünf Mal Gelegenheit, sic näher kennen zu lernen. Sie sind sehr groß, „doch keineswegs solche Riesen, wie man sie gewöhnlich schildert. Ihre 131 „durchschnittliche Größe ist 6 Fuß, nur findet man keine kleinen Leute „unter ihnen. Sie sind von sehr starkem Körperbau, die Arme und „Beine kurz, die Muskeln sehr kräftig, jedoch proportionirt; die Backen¬ knochen hervorstehend, die Augen mehr klein als groß, ihr Gesicht ist „breit, das Haar schwarz und straff. Ihre Kleidung ist bloß ein Mantel „aus Häuten, gewöhnlich Gnanako-Häuten, zuweilen auch LiebroS- „fellen, zusammengenäht. Dieses Kleidungsstück hängt ihnen von den „Schultern bis an die Fersen frei herab, und wird ohne einen Gürtel „mit den Händen und Ellbogen so geschickt gehalten, daß diese Bewe¬ gung der Arme ganz ungehindert ist. Die Weiber haben unter diesem „einen kleinern Mantel und eine Schürze am vordem Theile des Körpers „mit einem Gürtel umbunden. Die Haarseite der Mäntel wird stets „nach Innen gewendet und die Außenseite ist bemalt, meistens roth „mit schwarzen Streifen und einem mehrfarbigen, zwei oder drei Finger „breiten Rande. Die Liebrosfelle werden auch anders gefärbt, aber „immer sehr regelmäßig. Zu dieser Malerei bedienen sie sich der Erd¬ farben, die man in verschiedenen Gegenden Patagonien's antrifft. „Sie nähen mit den Sehnen der Strauße und kennen den Gebrauch „des Fadens und der Nadel gar nicht. Mit einer gcradspitzigcn Ahle „zwischen dem Zeige- und Mittelfinger und mit dünngcspaltenen „Stranßsehnen zwischen dem Zeigefinger und Daumen nähen sic mit i,solcher Schnelligkeit und Nettigkeit, daß sie manchen Schneider mit „Zwirn oder Nadel beschämen würden. Außer diesen Mänteln, die als „Kleidungsstücke dienen, verfertigen sie auch aus alten Guanako-Häuten »sehr große Matten für ihre Zelte; auch werden Häute der Löwen »und Pferde, ferner Straufibälge zum Tauschhandel verwendet." „Der patagonische Indianer kennt keine andere Beschäftigung als »die Jagd und den Krieg. Alle Hausarbeiten werden von den Frauen »verrichtet, als das Zubereiten, Bemalen und Nähen der Häute, das „wenige Kochen, die Verpflegung der Kinder u. s. w. Die Patagonier »haben keine bleibenden Wohnplätzc, sie sind ein nomadiflrendes Jäger- »volk. Sie leben ausschließlich von der Jagd, und sobald ihnen an »einem Orte das Wild ausgeht, brechen sie auf und suchen neue Reviere. »Das Pferd und der Jagdhund sind des Patagoniers stete Begleiter. «Jeder Familienvater besitzt eine bedeutende Anzahl von beiden, jedes »Glied der Familie erscheint beritten, und außerdem ist noch eine »hinreichende Zahl von Pferden bereit, die ermüdeten zu ersetzen. 9° 132 „Jeden Abend wird das Lager an einem vor Winden geschützten Platze „aufgeschlagen, und jede Familie richtet sich ihr Zelt auf. Es werden „nämlich 4 Pflöcke in die Erde gesteckt und mit den uöthigen Quer „staugcn verbunden. Die zwei vordem Pflöcke sind etwas höher, so „daß ein Mann begnem darunter stehen kann. Ueber das Ganze kommt „eine weite Decke aus alten Guanako-Häutcn, deren Haarseite nach „Außen gewendet ist. Nach Vorne ist das Zelt stets offen. Auf dem „Boden werden nur die vorräthigen Häute ausgebreitet; darauf liegt „sitzt und schläft mau. Geht den Patagoniern der Fleischvorrath aus, „so begibt sich eine Abtheilung der Männer auf die Jagd und bleibt „mehrere Tage aus. Die Jäger umzingeln das vom Wild bewohnte „Revier und ziehen den Kreis stets enger und enger, so daß ihnen „nur selten ciu Stück Wild entrinnt. Dem zu Boden geworfenen „erjagten Thierc wird der Kopf abgeschnittcn und das Blut warm „getrunken. Den Rumpf viertheilt man, ohne das Fell abzuftreifcn; „nur jene Thiere werden abgebalgt, deren Haut man verwenden will. „Der Jäger, der das Wild zu Boden geschmettert hat, ist Eigenthümcr „desselben und seine Familie genießt cs, theilt aber in der Noch frei¬ gebig den Vorratb. Feuerwaffen sind den Patagoniern wenig bekannt, „vielen völlig fremd. Ihre Hauptwaffe ist der Lazo (Schlinge), ein „langer, dünner Strick mit einer Schlinge am Ende, die um den Kopf „geschwungen und nach dem beabsichtigten Gegenstände geworfen wird, „während das andere Ende, welches mau in der Hand hält oder am „Sattel befestiget hat, plötzlich ungezogen wird. Die Jagdpferde sind „so abgerichtet, daß sie, wenn das Wild von der Schlinge umstrickt ist, „stehen bleiben und sich mit den Füßen gegen den Boden stemmen, daß „das gefangene Thier nicht sortlaufen kann. Die zweite Waffe sind „die Bolas, drei Kugeln aus Stein oder Metall (wenn sie letzteres „erbalten können), von der Dicke eines großen Hühner-Eies, in eine „Haut eingcnäht und an drei, je eine Klafter langen Stricken bese¬ liget, deren kugclfrcie Enden zusammengebunden sind. Auch diese „Bolas werden um den Kopf geschwungen und nach dem Wilde ge¬ schleudert. In der Nähe wird gewöhnlich die Schlinge gebraucht, für „die Entfernung kommen die BolaS in Anwendung. Die größte Ehre „eines Patagonier'S besteht darin, daß er ein geschickter Jäger ist, das „heißt, daß er die Schlinge oder die Bolas nie ohne den besten Erfolg „wirft. Man muß aber auch Augenzeuge einer Jagd gewesen sein, um 133 »sich von ihrer außerordentlichen Geschicklichkeit tn der Handhabung „dieser Waffen selbst zu überzeugen. Das Schausvicl ist äußerst span¬ nend und anfeuernd. Fünfzig oder mehrere, in webende Mäntel „gehüllte Indianer, bloßfüßig, mit entblößtem Haupte und im Winde „flatternden Haaren, mit der einen Hand die Zügel des pfeilschnellen „Pferdes haltend, mit der andern die Schlinge oder die Bolas hoch Nn den Lüften herumschwingend, jagen mit Geschrei über Hügel und „Ebenen einher, während das im Kreise eingeschlossene Wild sich immer „dichter und dichter aneinander drängt; sein Angstgesebrci, das Toben „der entflammten Jäger, das Gestampfe und Schnauben der erhitzten „Pferde und das Geheul der wüthenden Hunde erfüllet die Lüfte; „plötzlich, wie zuckende Blitze, fliegen die geschleuderten Schlingen über „den eingeschlosfencn Opfern/" „Da sich die Jäger häufig sehr west vom Hauptlager entfernen, „so wird die Verbindung mit diesem durch die in die Luft aussteigendcn „Rauchsignale unterhalten. Oft sahen wir schon niedrere Tage vor der „Ankunft der Indianer an der Meeresküste ihre Signale am äußersten „Rande des Horizonts/" „Der Patagonier befindet sich noch in seinem Urzustände. Einst „hatten wir ein Oberhaupt derselben, den sie nannten, „auf unserer Insel. Beim Speisen wurde ihm Salat angcboten. Gefragt, „ob er ihm schmecke, antwortete er: Gras (er meinte Salat) essen die „Pferde, nicht aber die Menschen. Unter den Gästen befand sich auch „ein junger Indianer, der vom Dictator Rosas in Bueuos-Ayres als „Kind in die Stadt genommen, auferzogcn und dann zu den Indianern, „zu ihrer Ausbildung, gesendet wurde. Er sprach ziemlich gut spanisch, „hatte jedoch so irrige Vorstellungen von abstrakten Ideen, als Zeit u. s. w., „daß es sehr schwer war, den wahren Sinn aus seiner, sonst ziemlich «grammatisch-richtigen Redeweise herauszufinden. Wenn man den Pata- „gonier fragt, wie alt er sei, so sagt er bei jungen Personen: wenige „Monde, bei alten viele, bei sehr alten: viele, viele, viele Monde. „Sie rechnen mit dem Monde, scheinen aber nur 22 Tage zu einem „Monde zu zählen. Die Musik lieben sie, zeigen jedoch bei den Klängen „derselben keine ausgelassene oder etwas lebhaftere Freude. Zunicden- „heit in den Mienen und aufblickende Augen sind die Snmptome des „innern Wohlgefallens. Mehr Freude und ein wirklich geistiges Interesse „zeigten sic, als ich sie um die Bedeutung einzelner indianischer Worte 134 «fragte. Dieses Interesse wurde noch mehr gesteigert, wenn ich diese „Wörter aufschrieb. Sie haben eine Ahnung von dem Wesen der Schrift „und bewundern diese Erfindung. Stückchen Papier mit ihrem und des „Schreibers Namen bewahren sie jahrelang auf und zeigen sie vor, „so oft sie mit einem Civilisirten Zusammenkommen. Die Polygamie „ist unter ihnen nicht sehr ausgcbreitet, nur einige Häuptlinge haben „zwei Frauen, sonst herrscht die Monogamie. Das Recht oder Unrecht, „das Gute oder Böse begreifen sie recht wohl, wie man aus ihren „Worten und Thaten klar ersehen konnte; ein Beweis, daß selbst bei „den rohesten Völkern die Grundzüge der Moral vorhanden sind. Doch „welche Gräuel haben die auf ihre Civilisation stolzen Europäer und „Nordamerikaner an diesen einfältigen Naturkindern ausgeübt! Ein „Schandfleck der Europäer war es, daß sie unter den rohen, unwissenden „Indianern zu egoistischen Zwecken den Genuß berauschender Getränke „in einer schaudererregenden Weise verbreiteten." «Das Rauchen des Tabaks ist bei den Patagoniern ebenso ein- „ gewurzelt wie anderswo. Männer und Weiber gebrauchen die Pfeife „und benützen in Ermangelung des Tabaks andere Kräuter, wie Mais- glätter u. s. w. Sie rauchen, um sich zu betäuben und verschlucken „den Rauch, bis sie bewußtlos sind. In Gesellschaft pflegen sie, so wie „die nordamerikanischen Indianer, die Pfeife herumgehen zu lassen." „Ueberall gewahrt man am Patagonier den Nachahmungstrieb, „welcher, in Verbindung mit dem vorhandenen Samen der Moral, „ihn im hohen Grade der Ausbildung fähig macht. Wo er nur kann „ahmt er den Europäer nach. Doch hätte die Civilisation hier mit den „größten Schwierigkeiten zu kämpfen. Beständig zu Pferde, zieht der „Patagonier von einem Ende Südamerikas zum andem; jede einge- „führte Neuerung hätte bei solchen Umständen auf keinen Bestand zu „rechnen, der Boden gehört zu den erbärmlichsten unserer Erdkugel „und setzt dem Landbaue, als der Grundlage der Civilisation, unüber¬ windliche Schwierigkeiten in den Weg. Nur daS Christcnthum kann „diese Hindernisse überwinden, und die heldenmüthige Selbstaufopferung „und uneigennützige Menschenliebe eines katholischen Missionärs würde „auch hier von den schönsten Erfolgen gekrönt sein." „Ich muß hier bemerken, daß man selten Gelegenheit hat, die «Patagonier zu Gesicht zu bekommen. Mein Prinzipal war mehrere „Jahre in Patagonien, ohne sie zu sehen. Während meines dreijährigen 185 «Aufenthaltes auf der Insel erschienen sie fünf Mal an der Küste des «Festlandes, drei Mal in kleinern Abteilungen, zwei Mal aber in „großer Menge. Ein Mal blieben sie durch den ganzen Monat Sep¬ tember und October und kamen im Jänner wieder. Da zu jener „Zeit mein Prinzipal abwesend war und ich unumschränkt die Leitung „des Geschäftes hatte, schnitt ich alle Communication zwischen ihnen „und meinen Leuten ab, indem ich fest überzeugt war, daß aus dem „gegenseitigen Verkehre mehr Unheil als Nutzen entspringen würde. „Durch 4» Tage versuchten die Patagonier auf jede mögliche Weise „uns zu bewegen, sie vom festen Lande auf unsere Insel zu bringen. „Sie übertrugen das ganze Lager auf die der Insel zunächst gelegene, „nur drei Meilen entfernte und am besten sichtbare Landspitze; bald „brachten sie alle ihre Pferde auf einen Platz, und versuchten durch „Rauchsignale und Fahnen unsere Aufmerksamkeit auf steh zu lenken, „und sogar nach ihrem Aufbruche kehrten sie in kleinern Abthcilungen „durch einige Zeit beinahe tagtäglich an die besagte Stelle zurück und „ließen Rauchwolken aufsteigen." „Das Leben in dieser von der Civtlisation völlig abgeschlossenen „Gegend war keineswegs so einförmig, als Mancher glauben möchte. „Es gab zuweilen auf der Insel über 300 Menschen, am Landungs¬ plätze und in lwn levar La;- lagen gewöhnlich 10—20, auch 40 Barken. „Mehrere Guanogruben waren auf verschiedenen Inseln in einer Ent¬ fernung von 10—60 Meilen von uns. Große Segelboote vermittelten, „wenn das Wetter nicht zu ungestüm war, den Verkehr. Die Pinguin- „Insel war der Mittelpunkt des Geschäftes. Wir hatten hier alles zum „Betriebe Erforderliche, eine Anzahl Segel- und Ruderboote, eine „Schmiede, eine Schiffswerkstätte, um die beschädigten Barken aus- »zubessern." „Auch an Hausthieren hatten wir keinen Mangel; Maulthierc „standen uns für die Arbeit zu Gebote, wir hatten Schafe und Schweine, „welche letztere sich außerordentlich vermehrten, Geflügel war stets in „großer Menge vorhanden, auch Ochsen wurden uns öfters von ent¬ fernten Plätzen zugeführt. Wir hatten stets einen Doctor und eine „wohl versehene Apotheke. Von unfern Leuten starb während der Zeit »als ich auf der Insel war. Niemand in Folge einer Krankheit, wohl »aber verloren wir fünf Männer, die mit einem Segelboote vcrun- „glückten. Unsererseits hatten wir Gelegenheit, einen nach Californien 13« „zur Sondiruug der dortigen Meere bestimmten eisernen Kriegsdampfer „der Vereinigten Staaten zu retten. Das Schiff verunglückte in unserer „Nahe in einem Sturme, wobei fast alle Lebensmittel über Bord ge- „worfen wurden, und die ganze Mannschaft, aus 90 Mann bestehend, „batte nur mehr für drei Tage Nahrung als wir ihr zu Hilfe kamen „und sie einem gewissen Hungertode entrissen. Ein anderes Mal retteten „wir auf der Neujahrs-Insel, nahe beim Eingang in die Magellan'sche „Straße, die Mannschaft einer gestrandeten dänischen Barke, 18 Mann „stark, welche nur mit dem nackten Leben davon kamen, und durch „38 Tage bloß von Pinguin's sich nährten." Iw I. 1854 wurden die Guano-Gräbcreien aufgehoben, und Pirz schiffte sich am 23. März nach Montevideo ein. Das weitere Schreiben enthält die Schilderung der Seereise von der Pinguin-Insel nach Monte¬ video, wo unser Landsmann glücklich eintraf. Der Schluß des Briefes, seine weitern Schicksale enthaltend, ist verloren gegangen. In der nämlichen Versammlung zeigte Herr Nicolaus Hoffmann eine von ihm in der alten Treffener Grotte, am äußersten, erst im August v. I. durch Sprengungs-Arbeiten zugänglich gemachten Ende aufgefundene silberne römische Münze (Vsbms), welche durch die an jene'' Stelle schwache Decke der Grotte von Außen herein gelangt zu sein scheint und zu der gegründeten Vermuthung Veranlassung gibt, daß Nachgrabungen zu Tage an der dem Fundorte in der Grotte entsprechenden Stelle nicht ohne Erfolg sein dürften, zumal der Tref¬ fener Boden viele antike Funde geliefert hat. Am 9. December 1837 wurde ein vom Herrn Postbeamten Hribar zur Ansicht eingesendetes lebendes, monströses Huhn vorge- wiescn. Dasselbe ist beiläufig drei Monate alt, vollkommen gesund und am Vordertheile regelmäßig ausgebildet. Es hat aber vier Füße, wovon die Hintern, bei fehlender Hinterzehe, im rudimentären Zustande nicht gebraucht werden und eine mit den Flügeln parallele Lage haben. Außerdem besitzt das Thier zwei gesonderte After, durch welche beide die Excremente abgehen. Sodann besprach Herr Custos Deschmann die geognostischen Verhältnisse der oberkrainischen Alpen, mit Zugrundelegung des vom Herrn Reichsgeologen vr. Peters verfaßten Berichtes über die im I. 1833 m Kram gemachten geologischen Aufnahmen, welche Arbeit im 4. Hefte des Iahrg. 1836 der geologischen Reichsanstalt veröffentlicht 137 wurde. Zur Veranschaulichung der einzelnen Gebirgsgesteine wurde eine vom Herrn Eustos theils aus dem vorhandenen, größtentheils von weil. Baron Sigismund Zois herrührendem Materiale der Museums-Samm¬ lungen zusammcngestcllte, theils von ihm selbst an Ort und Stelle gesammelte Suite der wichtigsten GesteinSarten mit ihren charakteri¬ stischen Petrefacten vorgcwiescn. Bezüglich der letztem gelangte er insbesondere durch die zuvorkommende Unterstützung des Herrn Baron Zois'schen Werksbeamten Tunner zur Kenntnis einiger ausgezeich¬ neten Fundstellen von Versteinerungen in der Umgebung von Jaucr- burg. Da mit den oben erwähnten Aufnahmen des Herrn vr. Peters die Publikationen der kaiserlichen geologischen Reichsanstalt über die geognostischen Verhältnisse Krain's beginnen, und da dieses Gebiet seit Hacquet, der im vorigen Jahrhunderte seine OrMoxmpIüa oarniolioa herausgab, in Krain nur wenig cultioirt wurde, nunmehr aber durch die Arbeiten jener Anstalt in einer dem jetzigen Standpunkte der Wissen¬ schaft entsprechenden Weise seiner allseitigen Durchforschung entgegen¬ geht, so mag cs hier nicht am unrechten Platze sein. Einiges aus jenem Berichte anzuführen. Der erwähnte Bericht umfaßt die Karavanken- Kette, d. i. den zwischen der Save und Drave gelegenen Gebirgszug, welchen vr. Peters von Ratschach bis zum Orinlouo in den Steiner Alpen aufnahm, und die südlich von der Save gelegenen eigentlichen Kalkalpen, mit dem Triglavsko cke. Der erstere Gebirgszug ist in seinem geologischen Charakter viel mannigfaltiger und wurde insbesondere durch die Eiscnbcrgwerke bei Jauerburg und Sava mehr aufgeschlossen. Vom krysiallinischen Grundgebirge findet sich in Krain nichts vor. Die ältesten Schichten gehören der alpinen Steinkohlen - Formation (Gailthaler Schichten) an, aus drei Gliedern: unterer Kohlcnkalk, schiefer und Sandstein, und oberer Kohlenkalk bestehend. Sie sind insbesondere bei Wurzen entwickelt, wo sie bis zu einer Seehöbc von 3234 Fuß (kimum vorti) reichen. Eine wichtige Fundstätte von thicrischcn Petrc- sacten im Nepeina-Graben, nördlich von Jauerburg, stellt sic in Paral¬ lele mit der Steinkohlen - Formation. Pflanzcnreste aus dieser Epoche wurden bisher in Oberkrain nicht vorgefundcn. Die auf die alpine Steinkohlen-Formation folgenden Gebilde der Trias sind in diesem Gebirgszuge bedeutend entwickelt. Ihr unterstes Glied, der bunte Sandstein (Wcrfencr Schichten), ist wegen seiner Gvps- lagerstätte bei Lengenfeld und Aßling wichtig. Die Spathciscnstcin führen- IS8 den Schichten bei Sava und Jauerburg sind nach vr. Peters identisch mit den Raibler Schichten, einem Glied der obcrn Trias. Der obere Triaskalk reicht im obern Saoethal zu bedeutender Höbe; so bildet er den Gipfel des Mittagskogel von 6818 Fuß Scehöhc. Die untere Lias- Formation (Dachsteinkalk) tritt erst an der Xoona und 6, lmca mächtiger auf und bildet von da an die höchsten Kuppen des weitern Gebirgszuges. Von jurassischen oder Kreidegebilden wurde hier keine Spur bemerkt. Von den tertiären Ablagerungen sind die petrcfactenreichen eocenen Schichten bei Lolsica, Kerschdorf und Ovsiso, schon vom Prof. Recker- Saussure in einem Briefe an Alexander Brogniart in den »ämislt-s clo« «ei.'nee« iwlurrlles,« 16. Bd., Paris 1829, p. 91, erwähnt und neuerlich von Morlot (Jahrbuch der geologischen Reichsanstalt, 1849) beschrieben worden. Den grünen Sandstein von Ottok, welcher als Werkstein in Obcrkrain beliebt ist, weist vr. Peters den Gailthaler Schichten zu, während ihn Morlot als eoccn erklärte, was auch Berg¬ rath Lipold nach den bei kolsior, gewonnenen Ausschlüssen annimmt. Die Konglomerate des Savebcckens, welche in den Steinbrüchen zu Naklas und Krainburg zu Mühlsteinen gebrochen werden, gehören der neogenen Tertiär-Formation an. Tertiärer Schotter und Diluvial- Ablagerungen kommen hier in bedeutender Mächtigkeit und Ausdehnung vor. Bon eruptiven Gebilden sind die Porphyre in jenem Gebirgszuge nicht selten. Sie kommen am 8t»I, bei Neumarktl, am Storno, im Kankerthale u. a. O. vor und sind gewöhnlich Begleiter der Werfener Schichten, vr. Peters ist der Ansicht, daß sie ein eruptives Gebilde seien, welches nicht lange nach Ablagerung der Schiefer in sie eindrang, ohne gewaltige Störungen in den Lagernngs-Verhältnissen hervorzu- bringen. Von einem wesentlichen Einflüsse dieser Porphyre auf die gegenwärtige Gestaltung des Gebirges kann wohl kaum die Rede sein. Hatte die geologische Aufnahme der Karavanken wegen der bedeu¬ tenden Schichtenstörungen daselbst mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen, so vermehrten sich diese bei der Durchforschung der eigent¬ lichen Kalkalpen im Süden der Save. „Zu jenen gesellt sich," wie vr. Peters bemerkt, „eine überaus starke und durchgreifende Dolo- „mitisation und mit ihr eine Armnth von Versteinerungen, eine Schroff- „hcit und Zerrissenheit des Gebirges, wie wir sie in den Nordalpcn „kaum irgendwo antreffen. Andererseits bieten die weitausgedehnten „Plattformen mit ihren zahllosen, von Krummholz oder Wald bedeckten 139 «Kesseln so wenig Aufschlüsse, daß der Geologe Tage lang wandern „kann, ohne über die Lage und den Wechsel der Schichten in's Klare „zu kommen." „Der Mangel an leicht verwittcrbaren Gesteinen in größerer Aus¬ dehnung, wie die Mergel- und Sandsteine der untern und obern „Kreide cs sind, die im Schooße der nördlichen Kalkalpen zahlreiche „schöne Almen bilden, bedingt hier eine eigeuthümliche karge Alpen- „wirthschaft, die den geologischen Aufnahms-Arbeiten äußerst ungünstig ist. „In den winzigen Hütten der Schaf- und Ziegenhirtcn findet der wan¬ dernde Geologe, der 3 bis 4 Tage im Hochgebirge verweilen muß, „ein so übles Nachtlager, daß er die gute Stimmung leicht verliert, „wenn nicht glückliche Funde, ein günstiger Fortgang der Arbeit sie „aufrecht erhalten." Vom landschaftlichen Charakter entwirft der Verfasser folgende Schilderung: „Man muß die Wände der krainischen Kalkalpen vom „Kamme der Karavanken aus sehen, muß von der schwindelnden Höhe „ihrer Gipfel in die Thäler und Schluchten blicken, und über sie hin „das Auge schweifen lassen bis an den fernsten Horizont im Süden, „den das adriatische Meer und die Ebene der Küstenflüsse abschlicßt- „um sich von der Großartigkeit dieser Gebirge einen Begriff zu machen. „Eine kurze Beschreibung vermag ihn nicht zu geben. Ich will deß- „halb nur einige ihrer Eigenthümlichkeiten, die sie von den nördlichen »Kalkalpen unterscheiden, kurz andeuten." „Wer, gewöhnt an die lieblichen Seen, an die großartigen Wasser¬ fälle von Oberösterrcich und Salzburg, an die schönen Gipfel-Profile »des Dachsteinstockes oder des baierischen Hochlandes, plötzlich in die »Südalpen versetzt würde und meinte, im Gebiete der Save Aehn- »liches zu finden, der würde sich unangenehm enttäuscht when. Hier »gibt es wenig oder nichts von alle dem. Die Gebirgsmassc ist colopal, «schroff, voll von barocken, arm an schönen Formen. Das belebende »Element, das fließende Wasser fehlt den meisten ihrer Ouerthälcr, deren »Bäche erst tief, manche gar erst an der Mündung in's Hanptthal aus »breiter, mit blendend weißem Kalkschntte erfüllter Thalsohle hcrvor- »brechen. Selbst die wenigen Seen, von denen der Wochcincr einige »Ähnlichkeit mit dem See von Hallstadt hat, sind nicht glücklich gelegen, »denn malerische Gelände, aufgethürmte Massen und Gletscher im Hinter- »gründe fehlen ihnen gänzlich." I4V „Nichtsdestoweniger möchte ich die des baierischen Hochlandes über¬ satten Landschafts-Maler und einen guten Theil der dort sich drän¬ genden Touristen nach Oberkrain führen, damit sie eine für sie neue „Kalkalpenwelt kennen lernen. Wer Lust an mühsamen und ein Bischen „gefährlichen Gipfel-Ersteigungen bat, der muß unbedingt hieber kommen. „Spitze Nadeln und scheinbar haarscharfe Grate gibt es in Menge, die „den Muth und die Zähigkeit des Wanderers hcrausfordern. Der Fern¬ sicht wegen braucht man nicht die höchsten Punkte aufzusuchen; selbst „den Triglav, der den ganzen Süden beherrscht, ersetzt die leicht zu „ersteigende, nur 8826 Fuß hohe Oerna pnv«l, südlich von Feistritz „in der Wochein. Dieselbe bietet sogar den Vortheil einer prächtigen „Ansicht des schönsten Gebirgskessels der südöstlichen Alpen, des viel „berühmten Wocheiner Thales." „Eine merkwürdige Erscheinung sind die weitläufigen Plateau's „mit ihren zahllosen kleinen Kesseln südlich und westlich vom Triglav. „Sie hätten auf den Namen „steinernes Meer" einen richtigem Anspruch „als jene bekannte Alpcn-Parthie zwischen Berchtesgaden und Saal¬ felden in den Nordalpen." Was nun die Gliederung der Schichten anbelangt, so findet sich in diesem Gebirgszuge von der alpinen Steinkohlen-Formation keine Spur vor. Die ältesten Gebilde hier gehören der untern Trias (Werfener Schichten) an; sie treten bei Ratschach im Isismos-Graben, ferner auch bei Veldes auf. Eine Abgrenzung der untern Trias von der obern ist in diesem Gebirge völlig unmöglich. Die mächtigste Etage bildet der Dachsleinkalk. Zu Tausenden sicht man vom Savethalc aus, oder besser von einem hohem Punkte des nördlichen Gehänges, die 1 bis 3 Fuß mächtigen Schichten an den Gipfeln unter einem Winkel von 20 bis 23 Graden gegen Süden cinfallen, und trifft sie constant in derselben Lage im obern Jsonzothale wieder. Nur im Triglavstocke haben offen¬ bar mehrere Verwerfungen eine Störung in diese Regelmäßigkeit gebracht. Die Annahme, daß der Triglav -Gipfel oberer Liaskalk sei, ist nur darauf begründet, daß die Gipfel-Pyramide selbst über dem Dachsteinkalk steht. Andeutungen vom obern Jura wurden bisher noch nicht beobachtet. Von tertiären Schichten sind die der Wochciu am südlichen Gehänge des Kessels bei Feistritz die meist interessanten. Eine räthselhastc Erschei¬ nung ist das Vorkommen des Schotters auf den 4000 Fuß hohen Pla¬ teau's, wie z. B. zwischen der Wochein und dem Radolnathale, welcher 141 die Kesselmulden ausfüllt, so wie das Vorkommen von Bohnerzen in den zahllosen schlottartigen Klüften, welches schon v, Morlot vortrefflich beschrieben wurde, und deren Ablagerung Dr. Peters in die Diluvial- Periode setzt. Dieses wären die Hauplzügc des geologischen Gemäldes, welches Ur. Peters von Oberkrain entwirft; der Verfasser bemerkt jedoch aus¬ drücklich, daß seine Arbeit bezüglich der eigentlichen Kalkalpcn nur als eine Voruntersuchung angesehen werden möge, da bei der großen Aus¬ dehnung des Terrains ihm manche wichtige Punkte, als wie die Cas- sianer Schichten zwischen der llonßmn-Alpe und dem ?o«eo, ferner die Adnether- und Hierlatz-Schichten bei den Seen der 8nviog, erst nach¬ träglich bekannt gegeben wurden. Dem Berichte folgen zehn Profil- Ansichten und zwei Zusammenstellungen neuer barometrischer Höhen- messnngen von 162 Punkten, deren Formation zugleich angegeben ist. Einen weitern interessanten Beitrag zur Geologie Krain's lieferte die vom Herrn Ur. Schwarz, gräflich Larisch'schen Güter-Dircctor, gemachte Einsendung eines im verflossenen Sommer aufgeschürftcn torf¬ ähnlichen Lignites mit deutlich wahrnehmbarer Pflanzentertur, vom Gutenfelder Boden im Laschitzer Bezirke. Der Herr Einsender begleitete dieselbe mit einem Schreiben, dem wir Folgendes entnehmen: Nach der vom Herrn Bergvcrwalter Prandstetter vorgenommcnen geogno- sthchcn Untersuchung des Gutenfelder Thales, welches sich der Länge nach von Nord nach Süd zieht, und zwar vom Dorfe 6e«ln bis llorlipi, bildet sowohl dessen östliches wie westliches Gehänge der Dolomit und dieser steht auch in der Ebene des Thales an den meisten Punkten in hervorragenden Fclskuppcn an. Das Streichen hat er so ziemlich mit der Längcnrichtung des ThaleS gemein und sein Verflächcn ist unter dO° westlich. Auf demselben ist thcilweise Schotter gelagert, welcher mit Lehm und Dammerde, oder von dem erstem oder der letztem einzeln über¬ lagert wird. Ungefähr 200 Klafter von der Kirche in Videm, und zwar südwestlich von derselben, findet man die erwähnten Pflanzenreste im Lehm, welche bisher auch nur an diesem Punkte in einer kleinen Ausdeh- nung von wenigen Quadrat-Klaftern gefunden wurden und thcilwchc mit Schotter untermengt sind. Ihr Vorkommen ist demnacb mwegel- mäistg; auf die 3 Schuh mächtige Lehnsichichte folgt eine 6 Schuh mächtige Schotterablagcmng. 142 Das Vorkommen dieser Pflanzenreste scheint einer altern Torf¬ bildung anzugehören. Beiläufig 100 Klafter nordwestlich vom obigen Fundorte wurde ein Schacht abgeteuft, welcher in der obersten Schichte 4 Fuß grauen Lehm, hierauf 8 Fuß Schotter und noch weiter 4 Fuß gelben Lehm durchfuhr, jedoch wegen zu großen Wasscrzuflusses nicht fortgesetzt wurde. Hierauf wurde beiläufig 20 Klft. von dem genannten Fundorte ein 2 Klft. tiefer Schacht abgeteuft, mittelst dessen eine obere Schichte von 4 Fuß grauem Lehm und eine untere von 8 Fuß Schotter durchgefahren wurden, ohne auch hier irgend welche Spuren von fossilen Pflanzenresten zu finden, und es mußte die Fortsetzung auch dieser Schürf¬ arbeiten wegen nicht zu bewältigenden Wasserzuflusses eingestellt werden. Wenn erwogen wird, daß diese Schürfarbeiten, ungeachtet der enormen Trockenheit des letzten Sommers, während dessen sie vorge¬ nommen wurde, wegen Wasserzuflusses eingestellt werden mußten, da die aufgestellten Handpumpcn nicht im Stande waren, selben in der erforderlichen Weise zu beseitigen, so läßt sich jedenfalls die große Wichtigkeit dieses Aufschlusses für die Insassen der in dieser Gegend befindlichen zahlreichen Ortschaften nicht verkennen, indem ihnen durch die dießfälligen Schürfarbeiten der Weg gezeigt ist, ihren Bedarf an Wasser, welches sie bisher in trockener Jahreszeit aus der bekannten Grotte bet koäpoä, und wenn bei anhaltender Dürre, wie im letzten Sommer, der Wasserbezug von dort auch unthunlich ist, aus dem ziem¬ lich weit entfernten Kasics-Flusse bei Lonikve holen mußten, aus nächster Nähe beziehen zu können. Zum Schluffe zeigte Herr F. Schmidt eine für die Fauna Krain's neue Spezies, nämlich die schöne Schmetterlingsart klredia melas, wovon er vier Exemplare vom Nordabhange des Nanos erhielt; ferner eine in der Färbung abweichende Varietät der Az^aens »ippoorepiclis vom Nanos und Osvn im Wippacher Gebiete. Auch führte Herr Schmidt an, daß es ihm im verflossenen Jahre zum ersten Male gelungen sei, die schöne klusia Uz-a aus der Raupe, die sich auf dem wiesenrautenartigen Muschelblümchen (lsop^rum tbslictroides l>.) in der Nähe der Magda¬ lenen-Grotte bei Adelsberg vorfindet, aufzuziehen. der vom 1. Jänner 1856 bis Ende October 1858 eingegangenen Museal-Geschenke nnd sonstigen Erwerbungen. Naturalien: 1. §)om hohen k. k. Statthalterei-Präsidium: Zwei junge, eben geworfene Bären, M. u. W., von 10 Zoll Länge, mit silbergranen, enganliegendem Haare nnd weißen Flecken um den Nacken. Sic wurden von einem Landmanne von Lnrilniog in der Schneeberger Waldung am 17. Februar 1836 aufgefunden, nachdem er Tags zuvor die Bärin mit einem Arthieb tödtlich verwundet batte. — Sechs lebende, zwei Wochen alte Wölfe ans dem Gillenfelder Thal im Großlaschitzcr Bezirke. -- Steinbock-Bastard dritter Generation, 3 Jahre 2 Monate alt, vom kais. Hellbrunner Garten bei Salz¬ burg. Das Thier ging auf der Reise nach Triest in Laibach zu Grunde. — Ein lebender unversehrter Auerhahn. 2. Vom Fräulein Amalie Greßl: Lava vom Berge Vesuv, beim Besuche desselben von der Geschenkgebcrin gesammelt. 2- Vom hochw. Herrn Lukas Hiti, Pfarrcooperator : Ein kleiner Ammonit. 4- Vom Herrn Friedrich Homanu, Handelsmann in Radmannsdou. Ein Eckzahn des llrsu« spelaeu« aus einer Bohnerzgrube in der -lelovou in Oberkrain. Vom Herrn Michael Kasteliz, Lyeeal-Bibliothekar: Kalkstein, aus dicht an einander liegenden Encriniten - Stengeln gebildet, vom Gipfel des lUerrli verii in der Nähe des Oolsk - Gebirges im Görzer Gebiete. 144 6. Vom Herrn Krauth, Bleigewerk in Kärnten: Bleiglanz vom Berg¬ baue auf der Petzen, in beiläufig 4000 Fuß Seehöhe — Hämatit von daselbst. 7. Vom Herrn Vincenz Komposch, Gewerk und Realitätenbcsitzer in Kappel: Braunkohle von der Kappel. — Fragmente von Ammo¬ niten mit einem Schwefelkies - Ueberzuge. — Versteinerungen im schwarzen Schiefer von der Saualpe ober dem Markte Eberstcin. — Krystall-Druse von Vanadinbleier; vom Bleibergbaue auf der Hochobir, eine der seltensten Mineral-Spezies, welche früher bloß von Mexiko bekannt war. 8. Vom Herrn Valentin Konschegg, Gymnasial-Professor: Chal- cedon-Druse auf Braunkohle von Trifail in Steiermark. 9. Vom Herrn Kozina, Lehramts- kandidaten: Oberarmknochen des Oi-M« «p<-Igeu8, aus einer Grotte bei lupa nächst Fiume. 10. Vom Herrn Lapaine, Bezirksvorstcher in Nasscnfuß: Piauzit von Keruull in Untcrkrain. 11. Von Val. Lenert, Schüler der ersten Normal-Klasse: Bergkrvstall- Druse auf Rotheisenstein von St. Ruprecht in Unterkrain. 12. Vom Herrn A. Müllner, Lehramts-Kandidaten: Versteinerungen der alpinen Steinkohlen - Formation (Gailtbaler Schichten) im Thonschieser, gesammelt am Wege von Jauerburg zum Bergbaue bopsinv in der Nähe des Wasserfalles .Invmnnst, mit gut erhaltenen ?io,-rana). — Strcitschuepfe (Illaobaeles puxnax, M.) in zwei Varietäten. Weißer Storch (lAoonia alba, M.). — Löffel-Ente (^nas olvpeala, M.u. W.). — Reiher-Ente (kuli§ula orislala, W.). — Krick-Ente (äns-i vi-eeoa, M.). — Knäck-Ente guei-gnedula, M.). — Tafel- Ente (kulixula km-ina, W.)- — Brand-Ente (kulchula liuoopb- Ilialma, M.). — Prachtexemplar eines Sägetauchcrs (Kergus wer- M.) vom Zirkniber See. — Mittlerer Säger (Kerxus sei- 10 146 rotor, M.). — Weißer Säger (MrZm8 slbeilus, M. u. W.). — Großer Steißfuß (?olliorp8 oi->8lglu8, M.) im Hochzcitsklcide. — Nothhalsigcr Steißfuß (?ollioop8 rukoxulgri«), zwei Weibchen, mi der Save geschossen. -— Eistaucher (Kolumbu.? ^laoisli«, M.) vom Zirknitzer See. — Arktischer Taucher (Lol^mbus arolieu«, W.) vom Zirknitzer See. — Sechs Fledermaus-Arten in Spiritus, darunter auch Ainioptm I8 8ellrcllu-r8ü von der Rosscgger Grotte in Unterkrain. 23. Vom Herrn Arll. vr. Georg Dolliner in Jdria: Ansgestopftc Wasser-Ralle (Kollimila porxoim). — Vcrzeichniß der um Jdria wildwachsenden phanerogamen Pflanzen. 26. Vom Herrn Faber, sürstl. Aucrsperg'schen Förster in Steinwand: Riesiger Vuchenschwamm aus den Gottschcer Waldungen von 2 Schuh Länge, i6 Zoll Breite und 9 Zoll Höhe. 27. Vom Herrn k. Rainer Gras, Gymnasial-Prosessor in Klagenfurt: Ein Fascikel seltener Moose und pbancrogamer Pflanzen ausKärnten. 28. Vom Herrn Anton Galle, Herrschafts-Besitzer: Prachtexemplar eines Schlangen-Bussards (Kirosötus xsilious, M.). — Purpur¬ reiher (^rcloa purpurea, W.). — Kranich (6rns cinores, M.)- Schell-Ente (Kioueion eikMAnlg, M.). — Spieß-Ente (^n»8 aeuia, M.). — Mittlerer Säger (4Ierxu8 serrakor, M.). 29. Vom Herrn Gruntner, Papier-Fabrikanten: Pfeif-Ente kvnklopo, W.). — Reiher-Ente (knii§ulo eristata, M.). 30. Vom Herrn Heinrich Haussen: Eine vollständige Sammlung der bisher bekannten krainischen Grotten-Conchylicn. 31. Vom Herrn Nicolaus Hoffmann: Habichtseule (8Iri'x uialon- 81«, M.), geschossen bei Raan in Untersteiermark. — Schwarzer Gimpel. — Kornweihe (6ireu8 o^onouZ, W.). — Teichhuhn (Kolli- nulo ollloropu8, W.). 32. Vom Herrn Hofrath Andreas Grafen v. Hohenwart: Holzopal, 2 St. — Blattabdrücke und andere Versteinerungen aus der Umge¬ bung von Neuhaus in Untersteiermark. 33. Vom Herrn Klebel, Handelsmann: Eine ausgestopfte junge Meer- schildkröte (klwlonio i»)do8). 34. Vom Herrn Grafen Lanthieri, Herrschafts-Besitzer in Wippach: AuSgcstopster Steinadler (Ognilo tülvo), eine Henne würgend. — Zwei Schopfreiher (Brilon oomots, M.). 3 3 3 3 3 4 4 4' 4i 44 4L 14- 38. Vom Heren Leskovih, Realitäten-Besitzer in Jdria: Abnormes Rehgeweih. — Conifercnsaame (?) ans dem Braunkohlen-Schürfe zu SiberSe nächst Loitsch. 36. Vom Herrn Albin Grafen Margheri: Wespen-Bussard (l'.-rni« apivorn«, M.). — Habichtseule (Uiula Ui-al(-ii8i8, W.), beide in Unter- krain erlegt. 37. Vom Herrn Miklaucic, Wildprethändlcr: Rehkopf mit abnormer Geweihbildung. 38. Vom hochw. Herrn Leonardo Morassi, Pfarrer zu St. Amaro im Friaul'schen: Ein Fascikel getrockneter Pflanzen aus den karni- schc» Alpen. 33. Vom Herrn Müller, Eisenbahn-Beamten: Waldohreule (-4e«üou8 Otu«, M.). 40. Vom Herrn Orazen, Realitäten-Besitzer in Reifuitz: Nachtreiher (^rcles NMooorax, W.). 41. Vom Herrn I. B. Pauer, Bezirksvorstchcr in Jdria: Tcichhuhn (Oallinula elüoropu«, W.). — Triel (Omiicneums ciepiians, M.). — Nachtreiher (^rclea lV^otocoeax, W.). — Tafel-Ente (kulinula kerinii, M.). — Saatgans (^.nser sexeluin, W.) und eineStcißfuflart. 42. Vom hochw. Herrn Valentin Plemcl: Ein Fascikel, mehrere Hundert getrocknete krainische Pflanzen enthaltend, worunter viele neue Fundorte seltener Arten und mehrere für die Flora Krain's neue Spezies, mit einem 18 halbe Bogen umfassenden Manuskripte: „Beiträge zur Pflanzen-Geographie Krain's" betitelt, worin dieser eifrige Sammler und gründliche Beobachter seine Erfahrungen über die Flora einiger bisher nur wenig gekannten Localitäten, z. B. Gottschee, die Umgebung von Gurkfeld n. a. O. ausgezeichnet und ciu sehr schätzbares Materiale für die klora carniolica geliefert hat. 43. Vom Herrn Pu g mann, fürstl. Auersperg'scheu Forstmeister in Gottschee: Wolf (6sni8 lmpuibs!t-s Uimnntopus), geschossen bei Planina. 48. Vom Herrn Josef Rudes, Herrschafts-Besitzer in Rcifnitz: Weißer Sägetaucher (Rkrxns albellii«, M.). — Singschwan (Lvxuu« musi- ous, M.). — Drei Rchfötuse. 49. Vom Herrn Ferd. Schmidt in Schischka: Eine neue Grottcnassel (Iraclivspbaera Kebmiiltii UvII.), mit einem Scparat-Abdrucke der Beschreibung dieses Thieres von vr. Camillo Heller, aus den Sitzungsberichten der kais. Akademie der Wissenschaften, Bd. XXVI. 60. Vom Herrn Steinmetz, Vezirkswundarzt: Eisvogel (Xloeäo lii- spiäo, M.). — Wasscramsel (Cinclii« agusticu«, M.). 61. Vom Herrn vr. Schwarz, gräfl. Larisch'schen Güter-Directory Braunkohle von einem Schürfe im Gutenfclder Thale. — Zwei junge lebende Steinmarder, M. u. W. 62. Vom Herrn Josef Sterger: Zwei braune Jbise (Ibis saloimBu», M. u. W.), geschossen im Jagdreviere der Gemeinde 8lop bei Stein. >—Großer Silbcrreiher (Xicloa alba, M.). — Pfeifente (Xims lop.--, M.). 63. Vom Herrn vr. Emil Ritter v. Stockt: Schopfreiher (Xräes eomats, M.), geschossen bei Loitsch. 64. Vom Herrn Swatek in Laibach: Seidenschwanz (Lombicills ruls, W.)- In der Umgebung Laibach's im Winter 1858 gefangen. 56. Vom Herrn Andreas Urschitsch, k. k. Bergamts-Commissär: Versteinerung in Hornstein (Spstsnxus oor anxuineum). 56. Vom hochw. Herrn Georg Volz, Director des Aloisianums in Laibach: Vier ägyptische Vögel. — Krokodil-Ei. — Streifen, aus der Haut des Nilpferdes geschnitten. 57. Vom hochw. Herrn Samcjz, Garnisons-Kaplan: Gänsc-Ei, in: Gewichte von 20 Loth. Sein Längsdurchmesscr beträgt 4^ Zoll- dic Peripherie um die Mitte 8'/2 Zoll. Es enthält ein zweites, 14V kt. :t. Il¬ ce us cs icr si- sel ier en 'I. ii- >r: sei ns, in. ic- Ics sr¬ en, in in ms ini oll, les, kleineres Ei mit vollkommen ausgebildeter harter Schale eilige- schlossen; im letztem war bloßes Eiweiß vorhanden, wahrend das erstere auch einen Dotter hatte. 68. Vom hochw. Herrn ?. Grazian Ziegler, Gymnasial-Professor in Neustadtl: Ein Fascikel getrockneter Pflanzen aus der Umge¬ bung von Neustadtl. 69. Vom Herrn Fontaine v. Felsenbrnnn, Finauzrath: 103Minc- ralstuscn, größtenthcils Vorkommnisse in Böhmen, darunter schöne Krystallisationcn von Kalkspath, Flußspath u. a. m., die bei Auf¬ stellung der terminologischen Sammlungen benutzt wurden; serncr der bisher in der Mnseal-Sammlung nicht vertreten gewesene Kar- pholith von Schlaggenwald in Böhmen. Mlikm uild asterlhümssche Zegenflüude: 69. Vom Herrn Debeutz, Realitäten-Besitzer: Zwei römische Inschrift- steine vom deutschen Grunde. Der vaterländische Geschichtsforscher Herr P. Hitzinger berichtete darüber Folgendes in der „Laibachcr Ztg."Nr. >01 v. 3. Mai 1866: Herr Dcbentz, dessen Haus Nr. 67 nächst der Triester Linie unmittelbar an die alte Ringmauer einge¬ baut ist, hat im Marz 1866 auf seinem rückwärts des Hauses gelegenen Terrain mehrere Erdarbeitcn wegen Herstellung eines Gartens vornehmen lassen, wobei auch ein Thcil der alten Maner und Thnrmrcste aufgcdeckt und tiefer ausgegraben wurde. Hiebei hat man in der obern Schichte zunächst viele Reste von Kohlen angctroffen, was einen Beweis von gewaltsamer Zerstörung der alten Stadt, sei cs im I. 462 durch Attila oder später durch andere rohe Horden geschehen, zu liefern geeignet in. Die weiter aufgewühlten Manerrcstc deuteten ferner auf eine doppelte Zeit- Periode des Banes.) denn während das ans runden Steinen mit viel Mörtel aufgeführte Gemäuer der einstigen Thürnie sich ganz zu Stein verhärtet zeigte, bestanden die Zwsichcnmaucrn großten- thcils aus Bruchsteinen, unter denen selbst ein abgebrochener In¬ schriftstein aufgefundcn wurde. Dieser Umstand dürfte zur Bestäti¬ gung der Nachricht dienen, daß die von Attila zerstörten Stadt¬ mauern von demona durch den griechischen Exarchen Narses im I. 666 wieder aufgebaut worden. Bei tieferer Aufräumung des 150 Schuttes kam an der Außenseite der Ringmaner eine Lage über¬ einander stehender behauener Steine zum Vorschein, welche ganz das Ansehen des obersten Mauerkranzes oder Mauergesimses hatten und Spnren von einstiger Verbindung mittelst eiserner Klammern an sich trugen; sie scheinen in solcher Verbindung vom obcrn Rande der Mauer herabgestürzt und sich in Folge dessen senkrecht auf¬ gestellt zu haben. Weiterhin wurde an der Ringmauer ein altes gemauertes und gewölbtes Grab aufgedeckt, welches eine Klafter im Gevierte hatte, und ein Menschen- und ein Pferdgerippe nebst Thränenfläschchen und Tvdtenurnen, und eine Goldkette enthielt. Da nach älterer römischer Sitte die Leichen verbrannt wurden und sonst bei den Römern Lieblingsthiere nicht beigegebeu zu werden pflegten, so dürfte das besagte Gerippe irgend einem bei Nemans gefallenen Barbarenführcr gehört haben, dessen Leiche sammt der seines Strcitrosses in einem altern römischen Grabe beigesetzt worden. Dieser Umstand ergibt einen weitern Nachweis, daß Barbarenhorden einst bei der Stadt demona ihre Gewalt übten. Der wichtigste Fund ist jedoch, außer verschiedenen römischen Münzen, worunter eine vom Kaiser Imjmnm; nebst dem schon angeführten, noch ein zweiter Nömerstein, welcher zugleich de» Namen Nemans enthält. Er wurde in der Nähe des erstem, jedoch entfernt vom vorbenannten Grabe und an der Außenseite der Mauer angelehnt gefunden, ist am obern Ende mit einem Gesimse gekrönt, am untern jedoch abgebrochen und mißt in dieser Gestalt bei 2 Schuh in der Länge und l Schuh in der Breite. Der erstere mitten in der Mauer gefundene Jnschriftstein ist hingegen am obern Ende abgebrochen und übrigens mit dem erstem gleicher Form, nur etwas kürzer. Die Schrift beider Steine ist nicht gleichartig, scheint sich jedoch gegenseitig zu ergänzen; sie lautet bei dem zweiten: vl^N^L Bei dem ersten dagegen: linil Vlk ^s)VlL ^V6. 8^6K. ^V6. ?^KMI. M UMIOK MIILUV8 LI IULLLUML8 LLKI6LNL8 Illiil VIK LI LI6. ^V6. LAON Imil VIU ätz . . LäkM. 1 r e z r t i l i i l l - c e t e i 151 61. Vom Herrn Adalbert Kurnik in Neumarktl: Broncene römische Lampe, eine Mans darstellend. 62. Vom Herrn vr. Carl Haas, Rcgimentsarzt: Drei schmale Blatt- streifcn eines uralten heil. Buches der Inder, aus einer indischen Pagode herrührend. Die Lettern wurden mit einem eisernen Griffel auf Holzstreifen der Tagilotpalmc geschrieben. 63. Vom Herrn Gurnig, Leiter des ärarialischen Torfziegel-Etablisse¬ ments: Näthsclhaftc Instrumente aus Hirschhorn, auf dem Laibachcr Moraste gefunden. -— Ein türkisches Hufeisen von daselbst. 64. Vom Herrn Podkrajschck, Magistrats-Oekonomen: Zwei türkische Hufeisen vom Laibacher Moraste. 63. Vom Herrn Peter Petruzzi, Gymnasial-Professor: Ovale, in der Mitte 1 Zoll dicke, am Rande zugeschärfte Steinplatte, mit einer nabelförmigen Vertiefung in der Mitte, aus welcher ein Zapfen hervorstcht, von räthselhaftem Gebrauche, auf dem Laibacher Mo¬ raste gefunden. 66. Vom Herrn 4IecI. vr. Sigism. Bncar: Mittelalterlicher zinnerner Teller mit biblischen Darstellungen in erhabener Arbeit. 67. Angekauft wurde eine antike broncene Statuette Merkur's, vou einem Funde bei Loitsch. Massen und andere geräMchasten: 68. Vom Herrn Major Fischer v. Wildensee: Eine Hellebarde. 69. Vom Herrn Alexander Grafen v. Auersperg: Eiu 4 Schub langes, mittelalterliches Schwert, aufgcfundcn in der Lnproäion auf dem Laibacher Moraste. 70. Vom hochm. Herrn Georg Volz, folgende, von den Bari-Negern in Afrika herrührende Gegenstände: Lanze, deren Schaft mit Schlangcnhaut umwunden ist. — Zwei Pfeile. — Riesige Tabaks¬ pfeife mit Rohr. -7- Konische Mühe aus Pflanzenfaser, geflochten und bunt bemalt. 70. b. Vom hochw. Herrn Math. Kirchner, apostol. Provicar in Central-Afrika: Männlicher Kopfputz aus Meuschcubaaren der Neger des Dinkastammes. — Eberzahn, Talisman der Tschir- und Bari-Neger. — Salzstufe aus der Wüste bei Dongola. 71. Vom Herrn Carl Greßl, Herrschafts-Besitzer: Stichblatt eines Degens mit eingelegten kleinen silbernen Figuren aus dem Mittel- alter, gefunden auf einem Acker bei Treffen. 152 72. Von Frau Köstl, Magistratraths - Gemalin: Fächer aus Strauß federn mit Spiegel, von Cairo. 73. Vom Herrn Karinger, Handelsmann: Chinesischer Sonnenschirm. Mschaste und Wappen: 74. Vom Herrn Wolfg. Fr. Günzler, Graveur: Ein vom Geschenk¬ geber in Stahl gestochenes Siegel vom I. 1806, mit dem voll¬ ständigen Titel Franz U-, Erbkaisers von Oesterreich. Auf der Brust des zweiköpfigen, mit der deutschen Rcichskrone bedeckten Adlers sind die Wappen sämmtlicher österreichischer Provinzen, dazwischen ein vom Ritterorden des goldenen Vließes umgebener, mit der österreichischen Kaiserkrone bedeckter zweiköpfiger Adler mit dem Reichsapfel und Schwert und mit dem österr. Hauswappen auf der Brust. 76. Von einem Ungenannten: Zwei eiserne Sigille mit dem fran¬ zösischen Adler. Stempelzeichen. 76. Vom Herrn A. Mallner, Handelsmann: Amtssiegel des bestan¬ denen geognoslisch-montanistischen Vereins für Kram. 77. Von einem Ungenannten: Silbcrplattirtes Baron Flödnig'sches Wappen. Zemätde und Lithographien: 78. Vom Herrn A. Mallner, Handelsmann: Porträt des verstor¬ benen Erzbischofcs von Salzburg, Augustin Gruber, früher Fürstbischof in Laibach, Oelgemälde des kram. Malers Lnloonilr. 79. Vom Herrn Anton v. Scheuchenstuel, Landesgcrichts-Präsi¬ denten in Innsbruck: Colorirte Lithographie des Feldmarschalls Radetzky, in Goldrahmen. 80. Vom Herrn Georg Pajk, Zimmermanns-Meister, folgende von ihm lithographirte Bilder: Die Krämerin. — Das Felsenschloß Luegg in Kram. — Der Hochaltar in der Stadtpfarrkirche zu Lack. — Der Congreßplatz in Laibach. — Die Pfarrkirche Mariä-Verkün- digung in Laibach. — Die Militär-Kaserne und Zuckerraffincrie in Laibach. 81. Vom Herrn Raimund Pregl, Sparcasse-Beamten: Visitkarte des englischen Schriftstellers Walter Scott, auf Lindenholz. 153 Urkunden und ManusorlM: 82. Vom hochw. Herrn Barth. Urschitsch: Eigenhändig unterfertigtes Mandat der Kaiserin M. Theresia an den Präsidenten und die Räthe der Repräsentation und Kammer in Kraiu, das Ausfuhr-Verbot der Knoppern betreffend, vom 19. Jänner 1783. 83. Vom hochw. Herrn ?. Gratian Ziegler: Musikalisches Drama, welches im Kloster-Convicte zu Neustadt!, bei Anwesenheit des Commissärs der baier. Provinz und General-Visitators ?. Beno Waldreich aufgeführt wurde, betitelt: vis psoilion Csrniolinm intrr stgue Lavariam venonem «ibi venäiearo cuplentes, 8«Iomoni8 suciicio äiromptn. 1730. — Standeswahl, ein dramatischer Versuch in 4 Auftritten. Neustadt! 1826. 84. Vom Herrn vr. Potočnik: Abschrift der meteorologischen Beob¬ achtungen des Telegraphen-Amtes zu Adelsberg in den Jahren 1831 und 1832. 86. Vom Herrn lUeä. I)r. Carl Nessel, Kreisarzt: Zwei Briefe vr. Carl Hhrtl's, die Anatomie des Proteus betreffend. Münzen und Medaillen: 86. Vom hohen k. k. Statthalterei-Präsidium: Doppelter Reichs¬ thaler, geprägt auf die Vollendung der österr. Südbahn 1857. 87. Vom Herrn Carl Grafen v. Hohenwart, Comitats-Vorsteher in Fiume: Goldmünze vom Kaiser Nero, gefunden bei Raunach in Jnnerkrain. .4,'. Nero Ouesnr Nul>n^>. Dessen beförderter Kopf, kisr. Jnpiter sitzend, in der rechten Hand den Blitz, in der linken eine Lanze baltend, mit der Umschrift: äupitrr Cu«Io«. kleli, eal. P. 110. n. 94. 88. Vom Herrn C. Deschmann: Kippcrmüuzc zu 48 Krz. vom König Ferdinand II. von Böhmen 1622. — Broucene Haidiuger-Medaille. Brustbild Wilhelm Haidinger's. Die schwebende Erdkugel im Thierkreise, mit der Umschrift: Nie ermüdet stille stehen. 1856. 89. Vom Herrn vr. Heinrich Costa: Silberner Denar von vwlo- Vien« 6e lecli, Patriarchen von Aquileja. — Detto von Nnlo- MU8 6ü 6nötnni5. 00. Vom Herrn Rudolf Endlicher, Actuar in Laas: Silberne Münze vom römischen Kaiser Ksximisuu?. 4teo. 8nera monetn et 154 Cars«. IV. IV. — Silbermünzc vom Kaiser Valorianu«. — Außerdem mehrere römische und vcnciiauische Kupfermünzen, Fragmente von Fibeln, Opfcrmessern, geschmolzene Knpfcrreste, von den Ausgra¬ bungen in vlaka, oberhalb Altcnmarkt im Laaser Bezirke. 91. Vom Herrn Gorjup in Pola: Zwei daselbst aufgcfundcne Silber Denare von Agnileja, eines davon mit schönen, winzigen Octaeder- Krystallen des Nothkupser-Erzes bedeckt, und eine Kupfermünze vom Kaiser Valen«. 92. Vom Herrn Nicol. Hoffmann: In Silber: Römische Münze, aufgcfnndcn in der Treffener Grotte, vivo Cae«. Valeriano. Km,, Consecraiio Lkli. cat. p. 382. n. 26. — Ein österr. Bracteat. — Groschen von Sigismund I., Könige von Polen. 1833. — Groschen der drei schlesischen Brüder: Georg, Ludwig, Christian. 1666. — 2 Soldistücke der Stadt Venedig. — Groschen von Carl Philipp, Bischof von Würzburg. 1781. — Billonmünze von ^le- xaucli-r I'icu«, Herzog von Mirandola. — Billonmünze von Maria Theresia, als Herzogin von Mailand. 1768. — Fünfsoldi-Stück. — 1^2 vira veneta. 1826. — Silbermünze von Ferdinand IV., König beider Sicilicn. 1794. — Preußischer Groschen von Friedrich Wilhelm III. 1821. — Silberkrcuzer vom Kaiser Ferdinand II. — In Kupfer: Münze vom Kaiser Constan«. — «ev. velix temp, reparativ. Unten: .48186. — v. IV. Craliunu« ?. v. /iso. keparatio reipublioae. Unten: ^48186. LKI>. cat. p. 812. n. 30. — Carlino zu 10 6rani von Ferdinand III-, König beider Sicilicn. 1818. — Zehn -bornem' -Stück von Ferdinand IV. (1.), König beider Sicilicn. 1819. — 8 lornesi-Stück von Ferdinand IV. 1797. — 8 lornesi-Stück von Ferdinand I. 1818. — 6 lornesi von Ferdinand IV. 1801. — 6 lornesi von Ferdinand IV. 1798. — 4 vorne«: von Ferdinand IV. 1800. — Carlino zu 8 6rani von Ferdinand IV. 1813. — 3 6rani-Stück von Ferdinand IV. 1804. — 2 vrani von Ferdinand IV. mit dem Pegasus. 1814. — 1 vrano, mit der Weintraube, von Ferdinand III. 1814. Dop¬ pelt. — Ein 6rano Csvalli von Ferdinand IV. — Kupferne Münze von Ferdinand IV., König beider Sicilicn. Ken. Krone. Unten im Kranze llublica commoclita«. 1791. — 6 vorne«i der neapo¬ litanischen Republik, a. VII. — Kupfermünze von Ferdinand IV., König beider Sicilicn. Ucv. Ein Kastell dabei. 6. 9. 1791. — 155 2 6rsni-Stück von Joachim Napoleon, König beider Sicilien. 1810. — Kupfermünze der Stadt Bologna, üononis clooct. 1731. — L*/? ilsgoovo von 8t. Lwverino. 1796. — kchooco vom Papst Pius VII. 1803. — */? Lchocoo vom Papst Gregor XVI. 1846. — ösjooco von Pius IX. 1847. — 3 Oenwsimi-Stück von Maria Louise, Herzogin von Parma. — 3 Oenlesimi - Stück von Sar¬ dinien. 1826. — 2 Soldistück von Morca (Venctianisch). — 2 Soldistück der venetianischen Besitzungen: Dalmatien und Albanien. — Ein Sousstück von Ludwig XVI., König von Frankreich. 1783. — Ein Centim -Stück der französischen Republik, s. V. — Ein 8oIo, Dogen von Venedig. 1722. — Detto von Xloi« I'iEi. 1733. — 14 Stück Groschen von Leopold I-, Josef II und Franz I. — In Kupfer: 3 Stück Venctiancr Münzen. — 90 St. Görzer Soldi und österr. Pfennige von Maria Theresia und ^oscs^I. 93. Vom Herrn Wilhelm Kahm, Casia-Beamten: M Silber. Aquilcjer Denar vom Patriarchen Uai'mumlu« üa 1«rie. Alte Meraner Münze ans dem 13. Jahrh. Vr Batzen von 156 Ludwig Eberhard Graf Daum. — Groschen-Stück von Johann Reinhardt, Graf von Hanau. 1601. — In Kupfer: Römische Münze vom Kaiser Lrobu«. -4m Imp. LI. ^ur. ?robu« ?. Dessen Kopf mit Strahlenkrone. Kem 8oli inviolo. Sonnengott, 4 Pferde lenkend. — Detto von Oonslsnliu«. .4v. I). IV. Oonstan- liu8 k. ?. Kov. kol. temp. repsratio. — l'/z Soldo von Franz Lririro, Dogen von Venedig. 96. Vom Herrn Klin er, Kanzleidiener: Silberne römische Münze. -4m Llnulillo /VuKUsta. Kov. Oonoorüia ^uxx. Stehende weib¬ liche Figur, in der rechten Hand eine Schale, in der linken eine Lanze haltend. LKIi. oat. p. 302. n. 6. — Kupferne römische Münze, unleserlich. Beide auf dem Acker hinter dem Klosterfrauen- Gartcn gefunden. 97. Vom hochw. Herrn Johann Kovacic, Pfarrer in Wocheiner Feistritz: Broncene Münze vom Kaiser — Falscher Rübener von Leonhard, Erzbischof von Salzburg, 1313. Beide in der Wochein gefunden. 98. Vom Herrn A. Mallner, Handelsmann: Thaler vom Erz¬ herzog Maximilian, Hochmeister des deutschen Ritterordens. 99. Vom Herrn I. V. Pauer, Vezirksvorstehcr: Gut erhaltene röm. Silbermünze, -4m Imp. 0. LI. Opel. 8ev. A-ierinn« Dessen belorbcrtes Haupt. Koo. kelioitos tempormn. Stehende weibliche Figur. Lieb. p. 307. n. 37. — Breiter Groschen von Adalbert, Cardinal und Erzbischof von Magdeburg. Keo. Heil. Moritz. 1323. 35-Soldistück von Franz Dogen von Venedig. 100. Vom Herrn Raimnnd Pregl: Römische Kupfermünze, gefunden im Garten des deutschen Ordenshauscs. -4 m Imp. Oorömnu« kiu« bei. ^UZ-. Kem kelioitas 8. 0. — Nürnberger Solidus. 1300. — Preußischer Groschen. 1782. 101. Vom Herrn Carl Rudes: Silberner Denar von Rmnmmlu« öella 'I'airo, Patriarchen von Aquilcja. 102. Vom Herrn Or. Anton Rudolph, Hof- und Gerichts-Advocaten: Würzburg'scher Silbergroschen vom Bischof Gottfried. 1692. 103. Vom Fräulein Julie v. Scheuchenftuel, folgende, auf dem deutschen Grunde bei der Erweiterung des Debcutz'schen Gartens gefundene Münzen: In Silber: Römische Familicn-Münze. -4m 8ukeniri8. Kopf einer Gottheit. Kem Eine auf Waffen sitzende 157 Figur wird von einer Siegesgöttin gekrönt. Unten: Sex Xoni. Aehnlich den von Lkhel im oat. p. 33. n. 3—3 angeführten. — /tv. Imp. X. Ak. lul. khilippus Xux. liev. Salus Xux. LKIi. oat. s>. 347. n. 116. — In Kupfer: Xv. 'ki. DIsuclius Daesar Xux. Dikerta« Xuxusti. 8. 6. kiek. p. 102. n. 27. — Xv. Imp. Daes. Damit, Xux. 6erm. Dos. XVII. Dens. ker. ?. ?. -isv. Die Glücksgöttin korlunae Xuxusti. 8. 6. — /tv. U. Xntonius Dmn- moäus Xux. /ivv. Jupiter conservator 'kr. ?. IV. Dos. III. ?. ?. 8. 6. Jupiter schützt den Kaiser mit dem Mantel. — lulia Uamaea Xuxusla. Zivv. kelioitas publies kkli. p. 328. n. II. — /tv. Imp. N. lul. klnlippus. Ttsv. Salus Xux. 8. 0. Hygiäa. Lkh. aal. p. 347. n. 117. — /tv. Imp. Daes. Vibius 'krebonianus Dalius Xux. kev. 8alus Xux. 8. 0. Göttin der Gesundheit. Lkh. p. 336. n. 3. — Xv. Dallienu« Xux. Tisv. lovi aons. Xux. kük. p. 373. n. 136. — Xv. Dallienus Xux. Ävv. Diana, eine Fackel tragend, kuna lueik. — Xv. Imp. Xurelianus Xux. /ivv. Fortuna reclux. Lüh. P. 393. n. 42. — /Iv. Imp. krobu« Xux. kev. Xävenlus Xux. Lüh. p. 418. — /tv. Imp. Diocletianus ?. L. Xux. /tvv. 8scra moneta Xuxx. et Daess. nostr. 81'. Lük. p. 433. n. 149, — Xv. Dl. Val. Usximianus Laos. Ksv. 6enio populi Komani. Lüh. oat. p. 432. n. 27. — Xv. Imp. Lioinius k. L. Xux. Kev. 8oli invieto eonnli. — Xv. D. X. Donstanlius k. L. Xux. Itsv Lei. temp, reparatia. Lüh. 494. n. 66. — Zwei ähnliche von Don- «tantius. — /Iv. D. X. Donstanlius lun. Xob. D. liev. Del. temp, reparativ. Lüh. p. 302. n. 6. — Eine ähnliche. — Xv. D. X. Valenlinianus ?. L. Xux. /tvv. 8eaurila« reipublioae. Schreitende Siegesgöttin. Unten: k. secuncla. Lüh. p. 307. n. 30. — Eine ähnliche. — /tv. D. X. Valens ?. L. Xux. kvv. 8ecurilas rei- pudlioae. Unten: X8I8D. Lüh. p. 310. n. 29. — Eine ähnliche. — -Iv. D. X. Valens ?. L. Xux. «ev. Securila« reipuliliese. Lüh. p. 312. n. 36. — Xv. D. X. Valenlinianus ?. k. Xux. kvv. keparatio reipud. Unten: X8I8D. Lüh. oat. p. 314. n. 12. /Iv. D. X. Mieoclosius ?. I-. Xux. Nvv. keparatio reipulilioae. Unten: 8AXV8. kkli. oat. p. 313. n. 29. Nebst mehreren andern unleserlichen. 104. Vom H^.„ A N. Schlaker, Schulrath: Silbcrzwanziger von der ungarischen Jnsurrcction. 1848. 158 105. Vom Horm Carl Baron Schweiger, folgende silberne römische Münzen: ^<>. Imp. Valoriiuiu.8 Xu»-. Koo. 6on8orva1io Lkb. oal. p. 364. n. 31. — /io. Imp. Vglorumu8 ?. L. /VuZ. Koo. kelicilas Xu. p. 370. n. 60. -— ^o. 6aIIiomi8 XuA. /te», Leli- cil88 Xux. Lkb. cat. p. 364. n. 67. — /Io. Imp. 6. ?. lü. Oallie- nu8 Xu^. Tie,-. 8ecurit. perpet. Lkb. c^t. p. 367. n. 230. — Xo. 6allienu8 Xu§. Koo. Lortima reünx. Lkb. ost. p. 372. n. 112. — /Io. 6aIIienu8 Xu«'. Koo. ?ox Xux. 8. .1. Lkb. ost. p. 373. n. 190. — Aehnliche Münze im Koo. V. Lbli. oat. p. 378. n. 194. — ^4o. 6aII. Xux. Koo. Lrovistenlia Xu^. Lbb. ost. p. 375. n. 205. — /Io. Call. Xu^. Koo. Virlu8 Xu§. Lbb. oal. p. 378. n. 266. — ^4v. 8aloninaXux. Koo. Lecuncli1a8Xux. Lkb. eat. p. 379. n. 10. — .4o. 8aIoninaXuA. Koo. stuno ro^ia. Lieb. cat. p. 379. n. 23. — — ^o. 8slcmina Xug-. Koo. Luclioilia. Unten: VI. Llrb. oat. p. 380. n. 37. — Xv. 8alonina. Koo. Vesta. Lkb. oat. p. 380. n. 56. — /Io. 8aloniiu> Xux. Koo. Venu8 viotrix. Lkb. oat. p. 380. n. 53. — _4o. Imp. OlauOius Xu»-. Ko,,. Ilkeritss XuZ^. Lbb. oat. p. 391. n. 67. — Ao. Imp. Olaucli'us Xu^. Koo. 8ocurit. Xux. Lieb. ost. p. 391. n. 62. — /io. Imp. O. N. Xur. 61. Omntillus Xux. Koo. Laetitia Xu§. Lkb. aal. p. 393. n. 11. 106. Von der Frau Gräfin Stubenberg: Zinnernes Medaillon auf den Sieg von Smolensk vom I. 1634. /Io. I)oi Opt. N-ix. Xu- 8pieio invict. Vlsdislai IV. ?ol. 8veoia« Keg/ nrmi8 vivtrio. 8mo- Ien8oum ob8i!liouo liberstiun 4Io8oi 8ubsuAgli 8i§na cluoe8 proslrsli. Verschiedene Heeresabtheiluugcn im Hintergründe, im Vordergründe moskovitische Gesandte, vor Ladislav IV. niedersallend. Koo. Lt Kollo ot pacs oolenllu8. Ikurogo paoom koronte8 vt 8uooi. Schwe¬ dische und türk. Gesandte mit Oelzwcigen vor dem Könige. Selten. 107. Vom Herrn I. Ullepitsch: In Silber: Denar von XrlonZus, Bischof von Triest. — Denar von Xnlonius II. ?gnoioi-o, Patriar¬ chen von Agnilcja. 1402 — 1412..— Münze von Alexander, König von Polen. 1501 — 1506. — Silbcrkrcuzer von Friedrich, Land¬ graf von Hessen. — Groschen von Carl Ferdinand von Tirol. 1640. — Groschen der drei schles. herzoglichen Brüder: Georg, Ludwig I5S rind Christian. 1688. — Salzburger Silbcrkreuzcr von Max Gan- dolf, gest. 1686. — Groschen von Philipp Reinhardt Grafen v. Solins, unter Kaiser Mathias geprägt. — Groschen von Carl Prinzen von Lothringen, Bischof von Ollmütz, gest. 4. Dec. 1718. — Silberkreuzer vom Herzog Christian von Schlesien. 1668. — Fünfzehnkreuzer-Stück von Josef Graf v. Montfort. 1678. — Groschen von Leopold I., mit den Wappen von Oesterreich, Steier¬ mark, Burgund. 1704. — Kärntner Groschen von Leopold l. 1696. — Silberkrenzer von Carl VI. — Silbcrkreuzcr vom Kaiser Josef I. — Schweizer'sches 10-Rappenstück vom I. 1880. — Detto vom I. 1881. — Oestcrr. Zwanziger vom 1.1862, mit dem Brustbilde des Kaisers, nach links gewendet. — Haunover'schcr Groschen. — In Kupfer: Ein Zwölftel-Soldo von Venedig. Xie. cla Lonte. 1686. — Detto von Lrsno. CoMaremis. 1624. — Krcuzcrstück von der ungarischen Jnsurrcctiou. 1848. — Ungarische landwirth- schaftlichc Medaille. 108. Von einem Ungenannten: Kupferne Medaille auf die Grund¬ steinlegung des Bahnhofes in Triest durch Kaiser Franz Josef. 1860. 109. Vom hochw. Herrn Barth. Urschitsch, Pfarrer in Steinbüchel, folgende Silbcrmüuzcn: Zwei Bractcatcn von einem Funde in Ungarn. — Päpstlicher Lsilino ans dem 18. Jahrh. Verwischt. — Osi-Iinn vom Papst Benedict XIV. 1743. Ke--. Lesti psupere«. — Lsolo vom Papst Benedict XIV. 1766. — Lsolo vom Papst Clemens XIII. 1763. — I'solo vom Papst Clemens XIII. auf die Besitzergreifung der St. Johanniskirche im Lateran zu Rom. 1768. — Lsrlino vom Papst Pius VI. 1786. — 20-Lisioevbi-Stück vom Papst Gregor XVI. 1833. — Groschen vom römischen Könige und nachmaligen Kaiser Ferdinand I. 1647. — Groschen von Ferdinand Carl Grafen von Tirol. 1640. — Groschen von Sigismund III-, Erzbischof von Salzburg. 1764. — Sicbenkreuzer-Stück der östcrr. Provinzen. 1802. — 16-emil^mü Stück der venetian. Republik. 1848. — Freimaurer-Münze, auf der Reversscite den Glauben in lateinischen Buchstaben enthaltend. — Groschen von Friedrich, Erzbischof zu Köln. 1370. — Batzen von Otto und Philipp, Pfalz¬ grafen von Neuburg. 1623. — Breiter Doppel-Groschen von der StadtNördlingcu. 1633.—Grottvon Georg, Erzbischof vonBrcmen. 1660. — Münze der Stadt Vismar, mit dem mecklenburg'schen 160 Wappen. 1600. — Groschen der Stadt Colmar. 1600. — Me¬ daille, als Jugendprämium. Brustbild des Socrates. Kel-. Genius, einen Jüngling leitend, mit der Umschrift: Weg zur Weis¬ heit und Tugend. Unten: Werde nützlich. Nach der Bemerkung des Herrn Einsenders gehörte die letztere Münze dem verstorbenen Herrn Mertl, einem gebornen Oberlaibacher, welcher im I. 1808 in Triest an der Fiumaner Straße eine Zuckerraffinerie errichtete. Als weil. Se. Majestät Franz I. dieselbe besuchte und den Eigen- thümcr unter den Fabriks-Arbeitern nicht erkannte, und fragte: Wer wohl der Meister sei, trat Mertl im Anzuge eines Arbeiters aus ihrer Mitte hervor, worauf der Kaiser ihm auf die Schultern klopfte und sagte: Ich wäre glücklich, wenn ich solche Unter- thaueu Härte. 110. Vom Herrn Franz Vodnik, Realitäten-Besitzer in Obersiska: Silberne barbarische Münze, ausgefunden in der Sandgrube vor St. Veit. Bartloses Haupt eines Königs mit Diadem und Perlen, kt^-. Reiter zu Pferde galoppireud, mit der Rechten eine Lanze schleudernd. Aehnlich der in Llclwl's ost. mu«ei cao«. Bd. l. p. 290. n. 29 beschriebenen. Für die numismatische Sammlung des Mnseums neu. 111. Vom hochw. Herrn Pfarrer I. Salokar: Silbernes Sechskreuzer- Stück von der ungarischen Jnsurrcction. 112. Vom Herrn Johann Nedange Edlen v. Titelsberg: Silbcr- münze vom Kaiser ^.lexuncivr Severu«, gefunden im Garten des hiesigen Vcrpflcgs-Magazins. Imp. N. ^ur. 8ev. ^lexsinier. Dessen belorbertes Haupt, klsr-. Inbernliln« ^ug-. Hl. Llcli. oni. p. 3l9. n. 38. 113. Durch Tausch oder Kauf wurden folgende Münzen acqnirirt: Niederländer Ducaton. 1773. — Ein 10 -poln. Guldcnstück von Alexander!. 1821. — Thaler der Sedisvacanz in Osnabrück. 1692. — Thaler vom K. Ferdinand HI. 1639. — Silberne, thalergroße Medaille von Ulrich Zwingli. 1719. — Silberne, thalergroße Me¬ daille vom nachmaligen Kaiser Leopold Vl. 1763. — Thaler vom Großmeister <><- liolwn. 1781. — Guldenstück vom Fürsten Nicol. Esterhazv. 1770. — Guldcnstück vom Fürst Jos. Wenzel Lichtenstein. 1738.-— Silbermünze von Salzburg. 1329. — Silbcrmünze vom Bischof Fricdr. L. Wanger von Trient. — Silbermünze von Robert, 161 König von Sicilien. — Silbermünze der Stadt Bergamo aus den Zeiten K. Friedrich !. Barbarossa. — Stlbermünze der Republik Mailand. 8t. Ambrosius. «St-. Wappen der Stadt Mailand. Mäiolam'. — Silbermünze K. Carl VI. auf die Geburt des Kron¬ prinzen. 1716. — Päpstliche Münze «eäo vaoante. 1740. — Groschen von Alexander. König von Polen. — 16-Soldistück von Napoleon. 1808. — Kleine silberne Vermälungs-Münze von Napoleon. 1810. — Kleine Silbermünze von Napoleon. — Ein Marien-Groschen. — Silbermünze von Uros, König von Serbien. — Kupferne Medaille auf die Schlacht bet Marengo. 1l4. Von einem Ungenannten: Salzburger Fünszehner vom Erz¬ bischof Johann Ernst Grafen v. Thun. 1694. Papiergeld: llö. Vom hochw. Herrn Prof. Franz Metelko: Ein Zehn-Gulden Wiener Stadt-Banco-Zettel. 116. Vom Herrn Raim. Pregl: Zehnkreuzer-Lon der Stadt Laibach vom I. 1848. 117. Vom Herrn Anton Gvaiz: Zehnkreuzer-Anweisung der Stadt Reichenberg vom 1.1848. — Kriegdarlehens-Rückzahlungs-Coupon für 2 st. Druckschriften: 118. Vom hohen k. k. Statthalterei-Präsidium: Landesregierungs¬ blatt für das Herzogthum Kram 1836, 1867. — Statistische Dar¬ stellung des Vereinswesens im Kaiscrthume Oesterreich, von I)r. Moritz Stubenrauch. Wien 1837. 119. Von der Redaction des Rcichsgesctzblattcs in Wien: Neichs- gesctzblatt für das Kaiserthum Oesterreich 1866, 1866, 1867. 120. Von Sr. Excellenz dem Herrn Anton Alois Wolf, Fürstbischof zu Laibach: Novioe, Jahrgänge 1863, 1836, 1837. 121. Vom hochw. Consistorium: Uataloxus Uleri clioecesis Uaba- oensi« 1866, 1837, 1868. 122. Vom Herrn Anton Baron Codclli v. Fahncnfeld, Muscums- Curator: Mittheilungen der k. k. Central-Commission zur Erfor¬ schung und Erhaltung der Baudenkmale. Jahrg. 1836, vom März bis December, und Jahrg. 1867. 11 162 123. Vom Herrn Bczdek, Polizei-Director: Berichte des Museums b'ranoi«oo-6arolinum. Linz 1853 und 1884. 124. Von der k. k. Gymnasial-Direction in Laibach: Programm des Laibacher Obergymnasiums 1856, 1887, 1858. 125. Von der k. k. Direktion der Unter-Nealschulc in Laibach: Jahres¬ berichte derselben 1856, 1857, 1858. 126. Von der Direktion des Gymnasiums zu Neustadt!: Programm des dortigen Gymnasiums. 1858. 127. Vom Herrn Prof. Alois Egger: Abraham a Santa Clara'S Redliche Red' für die kraiuische Nation. Laibach 1857. 128. Vom Herrn Theodor Elze, evangel. Pfarrer in Laibach: Ein¬ weihung der neu gegründeten evangel. Audreaskirchc in Eilli. Laibach 1857. 129. Vom Herrn Georg Kosmac, Vibliotheks-Scriptor: Die k. k. Lyceal-Bibliothek in Laibach. 1857. 130. Vom Herrn Hofrath Andreas Grafen v. Hohenwart: clu nslurali«le preparatrur. Lar AI. Lollar«!. Lari« 1825. — La- treille. Hi'«ioir«> naturelle ur g Carl Freiherr, k. k. Bezirksvorsteher zu Neumarktl. „ A m b r o s ch Mich,, Handelsmann n. Rcalitätcn-Besttzer in Laibach. „ A p f a lt c rer Otto Freih., k. k. Kämmerer n. Herrschafts-Inhaber. „ A p fa l t e r e r Rudolf Freih., k. k. Kämmerer, Hauptmann und Herrschafts-Inhaber. Se. Hochwürden Herr Arko Barthelmä, Ritter des k. k. Franz-Josef- Ordens, inful. Probst am Curatcollegiat-Kapitel in Neustadtl. Herr Auersperg Josef Graf, k. k. Kämmerer, Ehrenrittcr des souv. Johanniter-Ordens und Herrschafts-Inhaber. „ Barbo Josef Graf, k. k. Kämmerer, Inhaber der Herrschaft Kroisenbach. „ Bernbacher Josef, Handelsmann in Laibach. „ Blagne Anton, Verwalter in Freudenthal. „ Bleiw e is Joh., Doctor der Med., Landes-Thierarzt, Secretär der k. k. krain. Landwirthschaft-Gcsellschaft, Mitglied mehrerer gelehrten Gesellschaften. „ Bombelles Marc. Graf, Herrschafts-Inhaber. Sc. Hochwürden Herr B o r c Michael, Pfarrer in Trata. „ „ Bonner Josef, Pfarrer in Racach. Herr C o d e! li Anton Freih. v. F a h n e n f c l d, Güter-Jnhaber, Ritter des kaiserl. österr. Franz - Josef - Ordens, stäud. Verordneter, jnbil. k. k. Gubernial-Secretär, Mitglied mehrerer gelehrten Gesellschaften. „ Copini Carl v., k. k. Oberlandes-Gerichtsrath. „ Coronini Michael Graf, k. k. Kämmerer, Guts-Inhaber. „ Costa Ethbin Heinrich, Doctor der Philosophie und der Rechte, Mitglied der k. k. geographischen Gesellschaft, des Vereins für- deutsche Kulturgeschichte, corresp. Mitglied der k. k. geologischen Reichsanstalt. „ Deschmann Carl, Kustos des krain. Landes-Museums. „ Egger Alois, k. k. Gymnasial-Professor. ,, Eisel Adolf, Doctor der Medicin und Chirurgie, Magister der Augenheilkunde. „ Elze Theodor, evangel. Pfarrer in Laibach. » F o n t a i n e v. F e l s e n b r u n n Carl, k. k. Finanzrath. 167 Se. Hochwürden Herr Fink Johann, Pfarrer und Dechant in Stein. Herr Friedrich Jacob, Handelsmann in Laibach. „ Fux Franz, Doctor der gcsammtcn Heilkunde und Operateur. Se. Hochwürden Herr Gcrmck Josef, Pfarrer in Dobouz. Herr Gintl Eduard, k. k. Landesbau-Director. Se. Hochwürden Herr Grabrijan Georg, Ritter des k. k. Franz-Joscf- Ordcns, Pfarrer und Dechant in Wippach. „ „ GraZic Anton, Pfarrer von Dornegg und Dechant von Feistritz. Herr Gress el Carl, Inhaber der Herrschaft Treffen. ,, Guss ich Alois Freih., pens. k. k. Hauptmann. „ Haas Carl, Doctor der Medicin und Chirurgie, Magister der Geburtshilfe und Augenheilkunde, k. k. Regimentsarzt, Inhaber des goldenen Verdienst-Kreuzes nut der Krone. ,, Haussen Heinrich, Handlungs-Commis in Laibach. « H e i n ri ch e r Johann, k. k. Landesgcrichts-Rath in Laibach. ,, Hoffmann Nicolaus, in Laibach. Se. Hochwürden Herr Hofstetter Johann, Ortscurat in Oberfeld. Herr Hohenwart Andreas Graf, Ritter des kaiserl. österr. Ordens der eisernen Krone il. Classe, des kaiserl. österr. Franz-Josef-, des Johanniter - und des französischen Ordens der Ehrenlegion, Oberstlandtruchseß in Kram, k. k. wirklicher Kämmerer und Hofrath rc. Se. Hochwürden Herr Jcllouschek Franz, Canonicus in Neustadtl. Herr Iosch Eduard v., Ritter des Ordens der eisernen Krone III. Classe, k. k. Landesgerichts-Präsident in Laibach. ,, K a p r etz Johann, k. k. Staatsanwaltschafts-Substitut in Laibach. « K l c i n m a y r Ignaz v., Buchhändler und Buchdrucker in Laibach. ,, Kl eine utic Josef, Realitäten-Besitzer in Obcrlaibach. „ K lu n Vincenz, Doctor der Philosophie, Professor an der Handels- Akademie in Wien, Mitglied mehrerer gelehrten Gesellschaften. Se. Hochwürden Herr Koder Matthäus, Curat zu Slap im Wip- pacher Thalc. Herr Kokail Friedrich, Beamte der k. k. Landeshauptcassc in Klagen¬ furt, Mitglied mehrerer gelehrten Gesellschaften. „ Kousch eg g Valentin, k. k. Gvmnasial - Professor in Laibach, corresp. Mitglied der k. k. geologischen Rcichsanstalt. 168 Se. Hochwürden Herr Kozuch Matthäus, Pfarrer in Sturja. „ „ Kopitar Michael, Curat in Ersel. „ „Kosir Alois, Pfarrer in Neumarktl. „ „Kosir Jacob, Vicär zu St. Veit bei Wippach. „ „ Krammer Franz, Dechant in Altlack. „ „ Krašnja Jacob, Localkaplan zu Unterlog in Gotischer. Herr Krejan Ignaz, Gerichtsactnar in Oberlaibach und Gültcnbcsitzer. Sc. Hochwürden Herr Križaj Johann, Pfarrer in Hönigstein. Herr Kuku la Wilh., Prof, an der k. k. Unter-Realschule in Laibach, Mitglied der k. k. geographischen Gesellschaft in Wien. Se. Hochwürden Herr Kuralt Johann, Pfarrer in Mannsburg. „ „ Kn tu ar Ignaz, Pfarrer in Savenstein. „ „ Lampe Anton, Ortscnrat zn Gotsche im Wip- pacher Thale. Herr Langer Franz v., pens. k. k. Kreiscommissär, kaiserl. Rath und Gutsbesitzer. „ L a z a rini Franz Frech., k. k. Kämmerer und Herrschafts-Inhaber. „ Laurin Anton Ritter v., des kais. östcrr. Ordens der eisernen Krone III. Classe, Inhaber des ottoman. Verdienst-Ordens, k. k. Ministerial-Nath und Botschafter in Bukarest. ,, Luk m a n n Lamb., Handelskammer-Präsident und Handelsmann in Laibach, Inhaber des gold. Verdienst-Kreuzes mit der Krone. Se. Hochwürden Herr Mainik Johann, Pfarrer zu Sairach. Herr Malitsch Andreas, Realitäten-Besitzer zu Laibach. „ Mallncr Andreas, Handelsmann in Laibach. „ Mall y Carl, Handelsmann in Laibach. „ Mayer Jacob, Handelsmann in Laibach. „ Melzer Anton, pens. k. k. Professor der Anatomie in Laibach. Sc. Hochwürden Herr Metelko Franz, einer, k. k. Professor der sloven. Philologie in Laibach, Inhaber des goldenen Verdienst-Kreuzes mit der Krone. Sc. Hochwürden Herr Meter; Andreas, Canonicns in Neustadt!. Herr Mittels vr. Heinrich, k. k. Gymnasial-Professor in Laibach. Sc. Hochwürden Herr Mlakar Anton, Vicär zu Sagurje. Herr Motschulsky Victor v., Director der kaiserl. russischen freien ökonomischen Gesellschaft in St. Petersburg. I6S Herr Mühleisen Joh. N., Handelsmann in Laibach. Se. Hochwürden Herr Nachtigall Josef, Pfarrer in Dobrova. " „ N a k us Josef, Curat zu Planina bei Wippach. Herr Nagy Ludwig, Doctor der Medicin und k. k. Medicina! -Rath in Laibach, Inhaber des goldenen Verdienst-Kreuzes mit der Krone. ,, Nathan Leopold, Doctor der Chirurgie, einer, k. k. Professor der praktischen Wundarzneikunde in Laibach. ,, Nec» sek Johann, k. k. Gymnasial-Dircctor in Laibach. ,, Oblak Joachim, Prof, an der k. k. Unter-Realschule in Laibach. „ Ob resa Carl, k. k. Postmeister in Oberlaibach. ,, Pace Carl Graf, Inhaber der Herrschaft Thurn bei Gallen¬ stein, k. k. Lieutenant in der Armee. Se. Hochwürden Herr Peternel Michael, k. k. Rcalschul - Dircctor in Laibach. Herr Petenegg Carl Frcih., pens. k. k. Landcsgcrichts - Präsident. „ Petruzzi Pctcr, k. k. Gymnasial-Professor in Laibach. Se. Hochwürden Herr Pecar Andreas, Pfarrer und Dechant zu Obcr- laibach. „ „Pecar Johann, Ortscurat in Zoll. Herr Planinz Johann, in Savenstein. „ P laser Johann, in Racach. Se. Hochwürden Herr Plemel Valentin, Pfarrer in Karner Vellach. „ „ Pleničar Simon, Kooperator zu Weiniß. „ „ P o g a k ar Joh. Chrys., Doctor der Theologie, Domherr in Laibach, stand. Verordneter. „ „ Poklukar Johann, Professor der Pastoral- Theologie. „ „ P otocnik Blas, Pfarrer zu St. Vcitob Laibach. Herr Pregl Michael, Verwalter der D. R. O. Commenda Laibach, Director der illyrischeu Spnrcasse, Ausschuß-Rath der Land- wirthschaft-Gesellschaft und Museal-Cassicr. „ Pregl Raimund, Sparcasse-Kanzellist. „ Prodnik Jacob, Papierfabriks-Inhaber. „ Raab Carl v., pens. k. k. Landesrath, Ehrenmitglied. Se. Hochwürden Herr Robic Simon, Cooperator in Aich. Herr Rautner Johann, k. k. Catastral-Jnspector in Laibach. 170 Se. Hochwürven Herr Reitz Barthelmä, Pfarrer in St. Georgen bei Scharfenberg. „ „ R e m iz Primus, Localkaplan zu St. Leonhard ob Lack. Herr Ney er Ludwig, Privatier iu Laibach. „ Rita ine Martin, Verwalter in Reifnitz. Se. Hochwürden Herr R o s m a n n Josef, Pfarrdechant in Treffen. Herr Rudes Frauz, Guts- und Fabriks-Besitzer in Laibach. „ Rudes Josef, Herrschafts-Besitzer in Reifnitz. „ Rudolph Anton, Doctor der Rechte, Advocat in Laibach, Inhaber des goldenen Verdienst-Kreuzes mit der Krone. „ Samassa Anton, Glockengießer, Vice-Bürgermeister, Inhaber des goldenen Verdienst-Kreuzes mit der Krone und der goldenen Civil-Medaille, Realitäten-Besitzer in Laibach. „ Schaffer Joh. N., Gutsbesitzer von Weinbüchel. „ S ch c u ch e n st n cl Josef v., Ritter des k. k. Leopold-Ordens, k. k. Kreisgerichts-Präsident in Neustadtl. „ Schiffer Franz, Doctor der Medicin und cmer. k. k. Professor der theor. Medicin in Laibach. „ Schmidt Ferd. in Siska, Mitglied mehrerer gelehrten Gesell¬ schaften. „ Schreyer Josef, Handelsmann in Laibach. Se. Hochwürden Herr Schuft Martin, Localkaplan in Maucic. Herr Skaria Josef, k. k. Postmeister in Krainburg. „ Smole Mich., Handelsmann und Realitäten-Bcsitzer in Laibach. „ Stock! Emil Ritter v., Doctor der Medicin, Stadtphysicns in Laibach. „ Strahl Eduard v., k. k. Landcsgcrichts-Rath iu Laibach. „ Supancic Joh. N., Handelsmann in Laibach. „ S u p a n z Barthl., Doctor der Rechte und k. k. Notar in Laibach. „ T e r p i n z Fidelis, Herrschafts-Inhaber, Präsident der k. k. Land- wirthschaft-Gesellschaft in Krain. „ Tom sitz Anton, Handelsmann in Laibach. „ Thurn-Valsassina Hugo Graf, k. k. Landesregicrungö- Concipist in Laibach. Se. Hochwürden Herr Thomann Johann, Pfarrer und Dechant in Moräutsch. 171 Herr Ullepitsch Josef, k. k. Kontrollor beim Landes-Münzprobir- Amte in Klagenfurt. „ Urbas Wilhelm, Privatlehrer in Laibach. » Urschitsch Andreas, k. k. Bergamts-Commissär. Sc. Hochwürden Herr Urschitsch Barth., Pfarrer in Steinbüchel. Herr Valenta Alois, Doctor der Medici» und Chirurgie, Magister der Geburtshilfe uud Augenheilkunde, k. k. Prof, der Geburts¬ hilfe und Primararzt, Mitglied mehrerer gelehrten Gesellschaften. „ Veßel Carl, Doctor der Medicin, k. k. Kreisarzt in Laibach. „ Voiska Anton, pens. Lehrer an der k. k. Unter - Realschule in Laibach. „ Waschnitius Carl, k. k. Bezirks-Vorsteher von Savcnstcin zu Weixelstein. „ Wencdikter Ignaz, Doctor der Rechte, Advocat und k. k. Notar in Gottschee. Se. Excellenz der hochw. Fürstbischof von Laibach, Herr Anton Alois Wolf, k. k. geh. Rath, Großkrcuz des k. k. Leopold-Ordens, Ritter des Ordens der eisernen Krone, Commandeur des k. k. Franz-Josef-Ordens. Herr Zalokar Johann, pens. Pfarrer in Laibach. „ Zvis Anton Freih. v. Edelstein, Herrschafts-Inhaber. Se. Hochwürden Herr Zhebaschek Joh., Pfarrer in Scharfenberg. » » Ziegler?. Gratian, Priester des Franziskaner- Ordens und k. k. Gymn.-Professor in Neustadt!. « ,, Ziegler Josef, Pfarrer in St. Johannisthal. Herr Zwayer vr. Johann, Advocat in Laibach. -so» 'TL ' . ' ' ' ' - .- - ' - .L^i»y ni 'rMMk-mP .n' - '--!.^ nr v ,,-ri7E t ch r tt;M:/.'!'. -. .»L 7'. .!7 ,77 ! 7 'j- 74 ' . - N 'I - Ü ' ' ' :i' i ' . ' '(,! .-s ': ;1 .mnr^'iU;>'G kntrüri^k, rn-j-nc ,^7!)7N-ttr4^' snn ^U'! . ' .7 . ' >6iW 7->t)«rT D i 4 tz 4E» ''N! 77 - '7' --j 7-7-7" .'7'77- ' 'N7vi:-'47 .-dn-ÄL9 "! .1'.; .. ?".y r-:!itinch>nÄ 7) nj(! - ni 7Si4i? /7i7.;s 77?H .'dr>S)o'r .'M 7'.^ -n,u,',r^) .»L ,?>7 ' >9 L 7 7!7 ? 7^ ) . 771'7 .7.sj ,7jtzS7 :!!',- .71-/ .chMr>8 m ?n»^ ,n?!»?i»L /7^'- ,N!S lU) 7 -') .« .-7'77^ NMlN tz i O L ,1, 7 !7 ^777Z k!k 7 77 .7^ MIIN'N'btzÄ /-L »!7 -.--77 -tM '7'7r rBri.7/ .rrvijü'-l-') .8 rrizriL « " ,i '. l './? ni 7H'/i' .1.7. -.? 47.- LnrÄr-") 7 777777,7 ,7^, 77777I7 ,N 7.' - - > -,, j ,. ,, 7'7'7 ,77! 777.,^ .'I '1 m v) : -! -r v ' >t !<.' ju.» lngnuri- .'«k''- . :,nui:. nK .1 .,U»rK.i^!-Ä " - ' . Mtztzj-oik >^!r ^ !»N>tzNU j l r»<>II!<^^ lis.. , - - Snu n >.<-!"E - ' M A s! über -en Vechiinngsabschluß -es stra misch en Landes -Mus« K s- k- e t » i I I i s ,» r» K E »r p f ä « g e : l 2 3 4 5 6 7 Laut der, durch die Zeitung veröffentlichten Kundmachung weil Musealstand mit letztem December I8SS In 1356: An Interessen von Aktivkapitalien .... » Beiträgen . ,, Vermächtnissen und Legaten » verschiedenen Empfängen » zurückbezahlten Kapitalien - ! » neu angelegten Kapitalien und kapitalisirten Interessen Empfangs - Summ> I 2 3 4 5 6 7 8 Ausgaben: Auf Besoldungen, Löhnungen und Remunerationen . „ Beheizung, Beleuchtung und Reinhaltung . „ Schreibmaterialien - ! >, Postporko » verschiedene, gewöhnliche Auslagen . . - ' I » verschiedene, ungewöhnliche Auslagen . . . - I ,, neu angelegte Kapitalien » zurückbezahlte Kapitalien - ' Ausgaben - Sunnit Werden von den Empfängen pr Die Ausgaben abgezogen mit so zeigt sich am 81. December 1856 ein Museaistand pr. - Anmerkung. Vom Cassarcste pr. 620 fl. 17'/^ kr. ist der größere ThcH die 1857er Currentausgaben bestritten. r e t s ir duš Solorjohr seit 1. Innncr kis tehten December 1856. /75 -- v?5§ VL ! ÄÜL m» >'./! . '!H> - I ' !'«' ' /^c r j« Lik ''2 -r M * - :t'E tn» . ° . . - r»ri^msktti->!'!- -k!s! ILU /iE . n-.!!dU<^- --r-, M über den Uechnnnglsnlrschtnft des kramischen Landes - LS v 1 r» L L I 1 L «» i» Z 2 4 5 6 7 I 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Empfänge: Laut der, durch die Zeitung veröffentlichten Kundmachung« der Muscalstand mit letztem Dezember l856 . In 1837: An Interessen von Aklivkapiralien » Beiträgen » Vermächtnissen und Legaten .... » verschiedenen Empfängen ,, zurückbezahlten Kapitalien ,, neuangelegten Kapitalien und kapitalisirten Interessen Empfangs - Summt Ausgaben: Auf Besoldungen, Löhnungen und Remunerationen . „ Beheizung, Beleuchtung und Rcinigungssosten „ Schreibmaterialien » Pvstporto » Jnventarialgeräthschaften und Professionistenarbeiten » verschiedene gewöhnliche Ausgaben . . . - ,, verschiedene ungewöhnliche Ausgaben .... „ zurückbezahlte Vorschüsse „ neu angelegte Kapitalien ,, zurückbczahttc Kapitalien Ausgaben - Summ« Werden von den Empfangen pr die Ausgaben abgezogen mit so zeigt sich mit 31. Dezember 1857 ein Muscalstand pr. Anmerkungen. Der für die Franz Graf v. H o h e n w a r t'sche Sli'l« Kasse des Stiftungsvvgtes Magistrat Laibach und ncr stiflungsmäßigen Bestimmung zugeführl zu wrn Der Kassarcst pr. 376 fl. 27^ kr. dient zur Vers für -»s Soliuffnhr seit 1. Jänner bis letzten December 1857. '^"'3 dcr 1858er Kurrentauslagen, das Erübrigende wird kapitalisirt werden. »— Michael Brcal, Cai stcr und RcchnuMsflihrcr . Drittes Änhresheft. des Vereines des Klinischen Landes-Mvseums. R c d igirt von Carl Dcschmann, CustoS des krainischen Landes-Museums. Drittes Jahresheft des Heremes des keamischen Landes Museums. R e d igirt von Carl Deschmann, Lustos des krainischm Landes-Museums. Laibach, !862. Druck von Jgn. v. Klcinmayr und F. Bamberg. Vorwort «Ungeachtet der seit dem Jahre 1859 aus Mangel an Theilnahme unterbliebenen Monats-Versammlungen des krainischen Museal-Vereins haben dennoch einige Freunde der Naturgeschichte und der Landeskunde Krain's die Herausgabe dieses dritten Jahresheftes ermöglichet. Die Ursache seines verspäteten Erscheinens liegt in der bereits über ein Jahr dauernden Entfernung des Redacteurs dieser Blätter von seiner Heimat, indem die Angelegenheiten der Reichsvertretung seine Anwesenheit im Abgeordnetenhause in Wien nothwendig machten. Bei der freiheitlichen Strömung der Gegenwart ist auch für unseren Verein die endliche Befreiung von den vielen drückenden Hemmnissen, welche von seinem Bestände an dessen autonome Bewegung hinderten, ein Gebot des Fortschrittes. Eine zeitgemäße Reform der Vereinsstatuten wird dem wissenschaftlichen Streben des Vereines nur förderlich sein. Die bisher, trotz aller Ungunst der Ver¬ hältnisse, erschienenen Jahreshefte, denen auch in wissen¬ schaftlichen Kreisen eine freundliche Bcrückstchtigung zu Eheil Wurde, liefern den Beweis, welch reiche Ausbeute IV das noch zu wenig gekannte Krain dem denkenden Forscher nach allen Beziehungen darbiete; bei sich günstiger gestal¬ tenden Vereinsverhältnissen wird der edle Wetteifer in der Erforschung des Vaterlandes einen neuen Ansporn gewinnen und das Interesse am Vaterländischen auch in weiteren Kreisen dauernd gefördert werden können. Laibach, 4. August 1862. Carl Deschmann. Inhalt /r. Seite NNotschee und die Gotschewer. Eine Skizze von Theodor Elze .... 1 Meteorologische Beobachtungen zu Laibach in den Jahren 1858, 1859 u. 1860, von C. Deschmann . 67 lieber Erderschütterungen in Kram, von vr. Heinrich Mitteis . .96 Das große Erdbeben in Kram im Jahre 1811, von P. v. Radies . .115 Beiträge zur Flora Krain's, von Val. Plemel.120 Ueber einige Grotten nnd Höhlen in der Umgebung von Aich. Don Simon RobiL. 165 Miscellaneen, zusammengestellt von C. Deschmann: 1. Panorama des nordkrainischen Beckens von Friedrich Simony . 168 2. Wulfen's Klara norioa pdanerogomioo. Wien 1858 . . 171 3. D. Stnr's pflanzengeographische Forschungen in Kram . . . 174 4. D. Stur's Beiträge zu einer Monographie des Genus Lotrsutis . 186 5. Ueber die Standorte der Nökringia rillasa ksnrl . . . . 188 6. Ueber Usliosporma glutinosum (üovs.) Kd. ..... 191 7. Ueber einen sehr alten Eibenbaum (Isxus bsoosts U.) in Kram . . 194 8. Botanische Notizen .197 9. Ueber ein angebliches Bastard-Kalb von Hirsch und Kuh in Kram . 201 10. Der rothe Schnee, eine auch in den krainischen Hochalpen bekannte Er¬ scheinung ........... 205 11. Der Schneefloh in den krainischen Hochalpen ..... 210 12. Der vermeintlich lebend geborne Olm! ...... 214 13. Hacquet's 8teix nigra und dessen ornithologische Studien in Krain . 216 Bericht über die bei den monatl. Versammlungen der Mitglieder des Museal- Vereines gehaltenen Vorträge in den Jahren 1858 und 1859 . . 219 VI Seite Außer den auszugsweisen Mittheilnngen sind folgende Gegenstände ausführ¬ licher behandelt: Neber den Jnsecten-Regen zu Tichaboj in Unterkraiu am 2. Febr. 1858, von C. Deschmann.222 Chemische Analyse des rothen Thönes aus der Grotte Wicherle, van Franz EMvez .225 Beitrag zur Geognosie und Flora des Gotlscheer Bezirkes, von C. Deschmann 226 Verzeichnis; der vom 1. Nov. 1858 bis Ende April 1862 eingegangencn Museal- Geschenkc und sonstigen Erwerbungen.237 Verzeichniß der Mitglieder des krainischen Museal-Vereins . . . 268 Ausweis über den Rechnungs-Abschluß des krainischen Museums pro 1858, 1859, 1860, 1861 . 273 Gotschee und die Gotscheum. Line 8kitze von Theodor Elze. ^ie kleine Insel inmitten der Wogen des Meeres zieht oft unsere unwillkürliche Theilnahme mehr auf sich, als die blühendsten Fluren des Festlandes es zu thun vermögen. Das Gleiche gilt von den Kolks¬ und Sprach - Inseln, die wie die wirklichen gerade durch ihre isolirte und dem Untergange ausgesetzte Lage nicht allein unsere Vorliebe in Anspruch nehmen, sondern auch dem eifrigen Suchen des Forschers manche interessante Entdeckung versprechen. Krain umschließt zwei solche deutsche Volks- und Sprach-Inseln, die eine in Oberkrain im sogenannten Zar; er Gebiet ') in der Gc- ') Die Zarzer sind der kleine llebcrreft der deutsche» Kolonie», welche die Bischöfe von Freisiiigen aus Baier» (schon vor 1160), Körnte» imd Tirol auf ihreBesiz- zungcn i» Krain verpflanzte». Während die Baiern und Kärntner mehr slavisirt worden sind, haben die in einem hochgelegenen Alpenlhalc angesiedelten Zarzer, die Nachkommen der angeblich von Graf Enicho, 29. Bischöfe von Arcisingen, im 1.1283 von seinen Besitzungen im Pnstcrthale hieher übersiedelten Tiroler, bis zn einem gewissen Grade ihre dciiische Volksthümlichkeit bewahrt. Man findet bei denselben noch ein geschichtliches Bewußtsein ihrer Abkunst, und hier und da hört man Einen oder den Andern von ihnen sagen: „schon seit sechs Jahrhunderten wohnt hier unser Stamm." Die Anhänglichkeit an ihre klammes heimath beweisen sie dadurch, daß sie alle drei Jahre durch zwei aus ihrer Mitte gewählte Depntirte eine große Opserkerze und eine Geldgabe an die Stiftskirche zu Jnnichen im Pnsterthale überbringen lassen, und die darüber erhaltene Bescheinigung als thenres Andenken sorgfältig ansbcwahren. Zwar lehren die Eltern ihre Kinder, so lange diese den Unterricht besuchen, nur die krainische Sprache, nachher aber wird ihnen die ererbte dentsche Sprache beigcbracht, die dann ihre Umgangssprache wird, welche jeder Erwachsene versteht nnd spricht. (Hiernach ist die Mittheilung Kl u n's in: Frommann's deutschen Mundarten, 1855, 2 gend von (Bischof-) Lack, die andere in Unterkrain im ehemaligen Herzogthnme Gotschec, jene aus dem Ende des 13., diese aus der Mitte des 14. Jahrhunderts herstammend. Nächst den Vicentinisch- deutschcn Gemeinden?) und den Siebenbürgischen Sachsen dürfte es für den deutschen Cultur- und Sprachforscher kaum ältere und interes¬ santere Ueberbleibsel aus der Vorzeit des deutschen Volkes geben, als diese beiden Inseln, zu welchen eine eigene Erforschungsreisc gewiß mit reicher Beute lohnen würde. Was nun hie und da auf einem Durchfluge durch das Gat¬ schew er Land von mir bemerkt, was im Umgang und Verkehr mit Einzelnen erfragt, was aus dem Munde des Volkes selbst erlauscht, was von verschiedenen zuverlässigen Seiten mir freundlich mitgetheilt wurde: das bietet die nachfolgende Skitze. Dieselbe kann bei ihrer Lückenhaftigkeit und Unvollstündigkeit keinen Anspruch auf hohen wissen¬ schaftlichen Werth machen, aber in Ermanglung tieferer Forschungen will sie nur ein anschauliches und charakteristisches Bild dieses von den Deutschen kaum gekannten Bruderstammcs zu geben versuchen '). Wer sind nun diese „Gotschewer?" wo stammen sie her? wie sind sie hiehcr gekommen? — Die verschiedensten Vermuthungen S. 182, zu berichtigen. Die Zarzer Mundart soll dem Gotschewer Dialect vielfach ähnlich sein; s wird sh, a wird ä ausgesprochen. Siehe A. Jellonschek in den Mitthcil. des histor. Vereins f. Kram 1856, S. 47. Neber die rechtlichen Verhältnisse dieser Kolonisten nnd der Freisingen'schen Unterthanen in Kram überhaupt zu Anfang des 14. Jahrh. gibt Prof. Zahn in den genannten Mit¬ theilungen 1861, S. 1 ff., einen interessanten Bericht ans den Urbarien von 1305 nnd 1318.) ') Auch in limou (8lo. lleoco in limsn, oder lonuui) in Friaul, ans dem Wege von 'tolmerra über Nülurrn nach Manchen im Gailthal in Kärnten gelegen, soll eine dem Gotschewer Dialect sehr ähnliche deutsche Mundart gesprochen werden. Vielleicht ist hier auch eine ältere deutsche Kolonie, worüber sichere Auskunft zu erlangen Wünschenswerth wäre. ') V. F. Klnn hat das Verdienst, in den letzten Jahren mehrfach ans die Wichtig¬ keit einer Erforschnng des Gotschewer Dialekts hingewiesen ;n haben; so im „Anzeiger f. Kunde der deutschen Vorzeit" 1854, Nr. 3; in „Frommann's deutschen Mundarten" 1855, Nr. 1 n. 4; im „Laibacher Taschenkalender" s. 1855, nnd daraus (mit einigen Abänderungen und Verbesserungen) wiederholt in „Brock¬ haus' Blättern s. literar. Unterhaltung" 1859, Nr. 44; dieser Aufsatz ist großen- theils nur eine wörtliche Wiederholung nnd Ucberarbeitung von C. Ullepitsch's (Pseudonym Ioan l.sneent) Aufsatze „das Herzogthum Gotschee" im Jllyr. Blatte 1839, S. 153 ff., welcher seinerseits nach Hoff arbeitete. 3 sind hierüber aufgestellt und durch abenteuerliche Namensableitungen unterstützt worden. „Gothen" und „Sueven", „Gothen" und „Savier" und manches Andere wurde aus dem Namen „Gotschewer" heraus- gefunden nnd — danach der Ursprung des Volkes gedeutet *). — Nach V a l v a s or °) hat Bischof Thomas C hrön (von Laibach) im I. 1509 in seinem Kalender notirt, „daß nach einem von ihm im (Bischöflich Freisingen'schen) Archive zu Bischof-Lack gefundenen Docnmentc Kaiser Karl IV. dem Grasen Friedrich von Ortenburg auf seiu Bitten 300 Familien der über¬ wundenen Franken und Thüringer in die Leibeigen¬ schaft schenkte, da sie wegen Aufstandes anderweitig Hütten b e st r a ft werden müssen, woraus im Laufe der Zeit diese deutsche Kolonie G otsch ee erwachsen sei." Diese Angabe, deren Glaubwürdigkeit vou später« Schriftstellern mannigfach angezweifelt wurde, wird in allem Wesentlichen durch die bisherigen Ergebnisse geschichtlicher und sprachlicher Forschung bestätigt. Um dieß zu erweisen, wird eine kurze Veranschaulichung der Verhältnisse Krain's, des Hauses Ortenburg uud des Got- s ch e w e r Landes am Ende des 13. und Anfang des 14. Jahrhunderts nicht undicnlich seiu. Krain war in jener Zeit nicht wie heute zu einem politischen Lande vereinigt, sondern einzelne Thcilc desselben gehörten den Her¬ zögen von Oesterreich, den Herzögen von Kärnten, den Grafen von Görz, den Patriarchen von Aquileja, den Bischöfen von Freisingen und den Bischöfen von Brixcn. Eins der mächtigsten Geschlechter in diesen Gegenden war damals das der Grafen von Ortenburg «ns dem Hause Spouhcim (aus welchem die Kärntnischen Herzöge, 1128 —1269, abstammten), welche jedoch in Krain bloß Lehens¬ träger (Vasallen) der Patriarchen von Aquileja waren "). Als derartige 0 Auffallender Weise Pflegte früher der Wiener Sprachgebranch die Gotschewer als „Krainer", die slavischcn Krainer aber als „Illyrier" zn bezeichnen. st Valvasor: „Ehre Krains" XI, S. 194, b: »U.ieolln- IV. Imgarotm-, Nox Iwbo- nnoe, llovieti.-; Ikeonaonibnk et rbueinch^, oll gotitionoin leiaUaiiii t.omitix »b Oetanbni-g, Uoclit oi teaaentos vieo<» anm oonsngitms ai liboeix in «orvitiNom, gni otios Uebebont guniei sn'Ngter robaltinnom, gao« Ironsmixit alt xiteox, ubi nnna Oottxovio est, gai grooexsa tom^ioris axoixix oiboribax xogtoin eaalosixx poeoelnoles oroxerunt.» st Die nachfolgenden Mittheilnngen sittd theils dem Jllyr. Blatte, der steier- 4 Lehen der Ortenburger in Jnnerkrain werden im I. 1263 bei der Erbschaftstheilnng zwischen den Söhnen des Grasen Hermann von Ortenburg, Heinrich nnd Friedrich, Zobelsberg nnd Reif- nitz genannt, so daß die Gegend des spätem Gotschcc, falls sie schon damals den Ortenburgern gehörte, mit zu Rcifnitz gerechnet worden sein müßte. Graf Friedrich von Ortenburg und sein Sohn Albrecht waren treue Anhänger Kaiser Rudolfs von Habsburg, welchem sie 1276 nnd 1278 wirksame Hilfe gegen König Ottokar von Böhmen leisteten, indem sie ihm 300 geharnischte Reiter, d. h. eben so viele als der gefürstete Graf von Tirol, znführten. Graf Meinhard (I.) von Ortenburg war im Anfang des 14. Jahrhunderts von großem Ansehen und Einfluß. Im I. 1300 führte er einen erfolgreichen Krieg für den Patriarchen Peter von Gerra gegen Gerhard von Camino; 1301 (Lack, 2. Juli) verglich er als Schiedsrichter den Bischof Enicho von Fr ei sing en mit Wernher von Lok (Lack), während im selben Jahre (Lack, 8. Dec.) Graf Hermann von Ortenburg mit Bischof Enicho durch ein Schiedsgericht wegen seiner Heimstencrforderung sich verglich. Graf Meinhard stand jedoch 1319 dem Grafen von Görz in seinem Kriege gegen S c ali ger von V e n a bei, welcher seinerseits mit dem Patriar¬ chen Pag anus della Torre verbündet war, dessen General¬ kapitän in Friaul, Istrien nnd Krain damals Markgraf Wil¬ helm von C i v i d a le war. Gleichzeitig hatten die Grafen Mein¬ hard nnd Hermann von Ortenburg, unter Vermittlung des Herzogs Heinrich von Kärnten, ihre Fehde mit den Auers Pergern durch einen Vergleich beendigt, welcher Friede jedoch nicht von langer Dauer war. 1321 heirathete Graf Meinhard, viel¬ leicht in Folge des Friedensschlusses zwischen dem Patriarchen und dem Grafen von Görz, Belingerja, die Tochter Z n m s r e d i n's della Torre, eines Verwandten des Patriarchen, welcher selbst der Braut eine Mitgift von 800 Mark bestimmte. Als Graf Meinhard im 1.1326 Landeshauptmann in Krain geworden war, schloß er zur märkischen Zeitschrift, den Mitlhcilungen des histor. Vereins flir Krain, denen des histor. Vereins fiir Steiermark, thells freundlichen Privat-Mittheilnngen des Herrn Pros. Tangl in Graz entnommen. Einige bisher unbekannte Quellen werden genauer angegeben werden. 5 Beilegung seiner Streitigkeiten mit den A n c r S p e r g e r n einen neuen Vergleich, allein er gcrieth bald in schlimmere Händel mit dem Patriarchen Pag anus, welcher ihn sogar vor den von ihm bestellten Richter Hector von Savorgnana fordern ließ, weil er das Schloß von Los (Laas) mit Zugchör in seiner Gewalt hielt, obgleich er des Lehens verlustig geworden war. Graf Meinhard (I.) starb im I. 1335 (?) und ließ seinem Sohne Hermann UI. das Schloß Los. Meinhard's Bruder, Graf Albrecht (>!.), wel¬ cher 1332 starb, hinterließ vier Sohne: Otto (IU-), Friedrich, Rudolf und Albrecht (UI.), von denen die beiden letztem Geist¬ liche wurden. Graf Rudolf (welcher sich auch „Herrn von B i llich - gratz" nannte) war 1340 Pfarrer zu St. Veit bei Sittich, Graf Albrecht wurde 1363 Bischof vou Trient und starb als solcher den 9. Sept. 1390 ?). Die Brüder Otto und Albrecht hatten im I. 1334 Streit mit B i s ch o f W c r n t h o v o n B a m - berg und seinem Bruder Heinrich Schenk von Rcichencck, zu dessen Beilegung sich die letztem (Grez, St. Gilgen - Tag) gegen Herzog Albrecht vou O e st e r r e ich verpflichteten. Im I. 1335 versöhnten sich die vier Brüder: Otto, Friedrich, Rudolf und Albrecht auch mit dem Patriarchen Bertrand und leisteten auf das Schloß zu Los Verzicht, welches der Patriarch dem Grafen Heinrich von Ortenburg zu Lehen gab. Hierüber zerfiel Graf Hermann (UI., Sohn Meinhard's I.), welcher noch von seinem Vater her thatsächlich im Besitz von Los war, mit dem Patriarchen, bekriegte ihn und behauptete sich im Besitz von Los, wo er 1351 starb. Graf Otto und Graf Friedrich bcmühcten sich ferner, die wieder ansgebrochene Fehde mit den Aucrspcrgcru beizulegen; zu diesem Zwecke ersuchte Graf Otto den Okrasen Friedrich vonCilli, welcher damals Landeshauptmann in-ftrain war und dessen Tochter Anna er zur Genmhlin genommen hatte, mn seine Vermittlung, durch welche denn auch 1343 (Ortnct, Mittwoch vor St. Johannis) die langdaucrndeu Streitigkeiten zwischen beiden Familien endlich ganz und für immer beigelcgt wurden. Im I. 1347, wie Einige wissen wollen (Andere meinen, cs sei schon 1247 geschehen), soll nun Graf Friedrich (?) von Orten ') Geschichte des BisthumS und der Bischöfe von Trient. Botzen 182o, 1. Bd. S. 179. ti bürg, der zu Ortcncgg (bei Reifnitz in Kram) rcsidirte, vom Grafen Gertraud d c St. G e v c v o i s, Patriarchen von Aquil e j a, mit der Gegend des späteren G o t s ch c c belehnt worden sein s). Ein Nachweis ans geschichtlichen Urkunden kann jedoch hier über nicht geliefert werden. Dagegen steht geschichtlich fest, daß Graf Otto von Ortenburg im I. 1350 das Schloß Altenberg in Kram vom Grafen Jakob von Altenberg und Rcnten- berg kaufte, während in demselben Jahre Graf Friedrich von Ortenburg als Viccdom des Hochstifts Bamberg in Kärnten ge¬ nannt wird s). Ucbcrhanpt scheint vielmehr Graf Otto die Güter in Krain besessen und verwaltet zu haben, während Graf Fried- r i ch mehr ein bewegtes Leben außerhalb des Landes geführt zu haben scheint. Die Besitzungen der Ortenburger in Krain mögen durch die langwierigen und verderblichen Fehden mit den Aucrs- pergern (1316 — 43), so wie durch die Kriege mit den Patriar¬ chen nicht wenig gelitten gehabt haben; wurden dieselben nun gar noch durch einen so bedeutenden Zuwachs an nncnltivirtcn Ländereien vermehrt, so war es wohl ziemlich natürlich, daß Graf Otto an eine Kolonisation durch fremde Einwanderer dachte, zumal er das Gedeihen der im 13. Jahrhundert gegründeten deutschen Kolonien ans den Bischöflich Frcisingen'schen Besitzungen in Oberkrain vor Augen °) Ich wage hier nicht zu entscheiden. Sollten die Ortenburger schon lange mit diesem Lande belehnt gewesen sein, so wäre es unbegreiflich, daß sic nicht schon früher eine Kolonisation desselben unternommen haben. Dagegen hat die Annahme viel für sich, daß der Patriarch Bertrand, welcher mit de» (seit 1332 mit Kärnten und Krain belehnten) Herzögen Albrecht (tl.) nnd Otto (dem Fröhlichen) von Oesterreich 1336 in Laib ach ein Friedens- nnd Freund¬ schaftsbündnis; schloß, bei dieser Gelegenheit anch mit den Ortenburgern sich aussöhnte, nnd wenn nicht jetzt, doch nachdem Albrecht >1. nach dem Tode seines Bruders Otto und der Söhne desselben 1313 Alleinherr aller österreich. Erblandc geworden war, auf der Habsburger Fürsprache für diese ihre treuen Anhänger, denselben als Ersatz für Los (auf das sic 1335 verzichtet hatten) dieses neue Lehen crtheilte. Bei dieser Annahme würde nur das auffallend sein, daß uns die Belehnungs-Urkunde darüber unbekannt ist, während uns sonst ans dieser Zeit so viele und weit minder wichtige Aguilcj. Urkunden (besonders durch vi-molü) erhalten sind. ') Vgl. Phil. Bauend: die Herrschaften des ehemaligen Hochstiftcs Bamberg in Oberkäruten; Villach 1856, S. 76. (Der Vers, benützte archivalische Urkunden des Villacher BnrgamtS.) 7 hatte. So mag sich denn für ihn sein in vielen answürtigen Bezie¬ hungen stehender Bruder, Graf Friedrich, an den Kaiser- Karl IV. (seit 1347) mit einer derartigen Bitte gewendet haben. Diesem boten gleich im Beginn seiner Regierung die zahlreichen inneren Unruhen im deutschen Reiche, Bauernaufstände und Aufleh¬ nungen gegen die kaiserliche Gewalt, z. B. die Erhebung des Gegcn- kaiscrs Günther von Schwarzbnrg (1349) *"), Gelegenheit genug, eine solche Bitte zu erfüllen, und bei seinen weitgehenden politischen Planen war cs dem Kaiser wohl nnch ganz willkommen, die Fürsten und Herren in diesen südlichen Marken des- Reiches sich zu verpflichten. Schon hatte er durch Verlobung einer seiner Töchter mit Rudolf IV., einem Sohne Herzog Albrccht'S II., diesen für sich gewonnen, und so erreichte er denn auch, daß sein roher Halbbruder unehelicher Abkunft Nicolaus (von Luxemburg), nach¬ dem der thätige und kraftvolle P atriarch Gertraud von Aqui- leja im Kriege gegen den Grafen von Görz bei Spilcm- bcrg am 29. Mai 1350 gefallen war, dieses mächtige Patriarchat erhielt. Unter solchen Verhältnissen und Umständen vollführte Graf Otto von Ortenburg zwischen 1350 — 60 ") die Kolonisation dieser, später Gotschec genannten Gegend durch Deutsche. Graf Otto sah sich 1358 (in welchem Jahre er auch Landes¬ hauptmann in Kram bis 1360 ward) gcnöthigt, mit seinem Bruder, dem Grafen Rndolf, bei den Inden Mosche und Chatschini Was Erasmus Franc isci in Balvasor's Chronik hiergegen vorbringt, ist nicht stichhaltig; rsbollia bedeutet nicht Krieg, daher hier auch nicht von „Kriegs gefangenen", am wenigsten von „kriegsgefangenen Familien" (!) die Rede sein kann ") Diese Angabe ist nicht eine willkiirlichc Schlußfolgerung, sondern beruht aus einer Urkunde des Patriarchen Ludwig N. della Torre von Agnileja, ka — Fluß), „der Winkel" d. i. die Gegend bei „Morobitz", „das Losch" (vom Slovenischen lax — Aue) d. i. die Gegend von „Alt- und Neu-Lack" (Lack — Io§); der „ Rö m c r g r u n d " hat seinen Namen nicht von den „Römern", sondern von den Raben („rom") und be¬ deutet also so viel als „Rabenthal"; ein anderes Thal heißt „die SHuche" (d. i. Grube, Graben.) Den Mittelpunkt des Landes bildet die kleine, aber hübsch gebaute und recht nette Stadt Gotschee, von den Gotschewcrn noch heute bloß „die Stadt" — »oiviw?; in kowobmv« — genannt. Sie hat etwa 1900 Einwohner. Hier befindet sich das ansehnliche Schloß der Fürsten von Auersperg, der „Herzöge von Gotschee" mit dem Fürstlich Aucrsperg'schen Central-, Forst- und Verwaltungsamt; hier ist der Sitz der politischen Bezirks¬ behörde, zugleich Bezirksgerichtes für mehrere Bezirke. Zeichen von Gewerbthätigkeit und Wohlhabenheit erfreuen den Besucher. Eine Dampfmühle und eine Dampfsäge, so wie in kleiner Entfernung eine Glashütte (ans einem ausgedehnten Lager jüngerer Braunkohle errichtet) bezeugen eine größere Gewerbthätigkeit, als die Einwohnerzahl ver¬ machen läßt. Die breite „Rinnshee" (Rinnsce, d. i. rinnender, fließender See), ein Karstgewässer, welches nach 3 — 4 stündigem Laufe dicht bei der Stadt im Geröll versickert, durchfließt die Stadt uud hat ehemals nicht wenig zu ihrer Befestigung beigctragcn. Das gegenwärtige Wappen der Stadt ist dem oben erwähnten Stadtsiegel noch ganz gleich: St. Paulus vor einem befestigten Thurm und Stadtthor. — Die Lage der Stadt ist nicht gerade romantisch, doch angenehm. Von der Spitze eines hohen und steilen Berges nahe bei der Stadt blicken die Ruinen des Fricdrichsteins herab, welches Schloß Graf Friedrich von Cilli einst zur Residenz für sich und seine schöne, aber unglückliche Gemahlin erbaute ^). Graf Friedrich hatte nämlich von seinem Vater, dem alten Grasen Hermann von ") S. Valvasor XI, 200 ff. - nach der Cillier Chronik. 15 CM, 1421 die Herrschaften Samobor (in Kroatien), Gurkfeld, Land¬ straß, Rudolfswerth (jetzt Nenstadtl, — alle drei in Unterkrain, welche die Cillier Grasen damals pfandweise besaßen) und die von der 1420 ausgestorbenen gräflich Ortenburgischen Familie ererbten Besitzungen in Unterkrain erhalten und führte seine eigene Hofhaltung in Gurkfeld. Hier starb im Jahre 1422 seine Gemahlin, eine gcborne Gräfin von Modrusch, wobei sich das Gerücht verbreitete, Graf Friedrich, welcher seine Neigung einer andern Dame zugewendet hatte, habe seine Ge¬ mahlin im Bett erstickt, welcher Argwohn noch dadurch bestärkt wurde, daß Graf Friedrich diese Dame, Veronica von Desinze (Desscnitz?), im Jahre 1424 heirathete. Weil Gras Friedrich diese Verbindung mit einem Fräulein aus bloß ritterlicher Familie ohne Zustimmung seines Vaters und seines Schwagers, des Kaisers Sigismund, geschlossen hatte, wurde er von diesem nach Ungarn berufen, festgenommen und zu seinem Vater, dem Grafen Hermann, nach Cilli gebracht. Dieser ließ ihn in Fesseln legen und auf das Schloß Osterwitz (bei Franz) in's Gefängniß bringen. Später kam er auf die Burg Cilli unter die Bewachung des Ritters Jobst von Helfenberg, wo er genöthigt wurde, alle seine Herrschaften und Schlösser seinem Vater wieder abzutreten, unter ihnen auch das neu erbaute und nach ihm benannte Schloß Friedrichstein bei Gotschee, welches der alte Graf Hermann bis auf den Grund zerstören ließ. Graf Friedrichs Gemahlin Veronica irrte während der Zeit in Wäldern nnd Einöden herum nnd verbarg sich endlich vor dem Zorne des Vaters ihres Ge¬ mahls in einem Thurme bei Pettan. Ihr Aufenthaltsort wurde jedoch bald entdeckt, sie selbst von da abgcholt und nach Schloß Osterwitz in's Gefängniß gebracht. Nach einiger Zeit wurde sic von dort nach Cilli geführt und unter der Anklage, durch Zauberkünste des Sohnes Nei¬ gung gewonnen, dem Vater aber nach dem Leben getrachtet zu haben, vor Gericht gestellt. Da sie der angeklagten Schuld nicht überwiesen werden konnte, ward sie vorn Gerichte frcigcsprochen, Graf Hermann aber ließ sie wieder nach Osterwitz in's Gefängniß bringen, in der Absicht sie dort verschmachten zu lassen. Da dicß aber zu lange tvährte, beorderte der rachgierige alte Herr zwei Ritter, welche die schöne Frau unterhalb des Schlosses Osterwitz in einer Badwaune er¬ säufen ließen. Gras Friedrich war inzwischen vor Kummer und Herzeleid erkrankt, weßhalb ihn sein Vater aus dem Gefängniß freilieb und ihn, 16 nachdem er durch die Kunst der Aerzte geheilt war und der alte Herr sich wieder mit ihm ausgesöhnt hatte, nach dem von den Ortenbur¬ gern ererbten Radmannsdorf (in Oberkraiu) sandte. Hier hielt Graf Friedrich zwei Jahre Hof nnd trat dann eine Reise nach Nom au. So erzählt die alte Chronik über Graf Friedrich, den ersten Erbauer des Schlosses Friedrichstcin, welches derselbe einige Jahre später wieder aufbaute, und das im Laufe der nächsten zweihundert Jahre den Gotschewcrn oft als Zufluchtsort bei den Einfällen der Türken diente. Im 17. Jahrhundert wurde das Schloß vernachlässigt nnd verfiel immer mehr, bis es endlich gegen Ende des vorigen Jahrhunderts beinahe völlig niedergerissen wurde. Die Geschichte der kleinen, abgelegenen Stadt Gotschee bietet ein vcrhältnißmäßig sehr bewegtes Bild. Schon 1377 wird sie ein Markt genannt. Aus dem Jahre 1393 ist ein gewisser Hermann als Pfarrer von „Gottschee" bekannt. Im 1.1469 wurde sie vou den Türken genommen und eingeäschert, jedoch 1471 wieder anfgebaut. — Bei dieser Veranlassung begabte Kaiser Friedrich IV., dieser für Kram so wohlthätige Herrscher, die Stadt mit stattlichen Freiheiten (wohl denen ähnlich, welche derselbe Kaiser bei derselben Gelegen¬ heit und im selben Jahr der benachbarten Stadt Rudolfswerth — jetzt Neustadtl — erthcilte); aus diesem Jahre stammt auch das alte, oben erwähnte Stadtsiegel. In Folge jenes Unglücks blieben die Steuern rückständig, worüber K. Friedrich (Graz 2. März) 1478 ein Dekret an Richter und Rath „in der Gotschee" erließ "). Im I. 1515 brach unter den Bauern in Uuterstcicr, Unterkraiu und Gotschee wegen drückender neuer Steuern ein Aufruhr anS, der „win- dische Bund" genannt, bei welchem die Gotschcwer ihren Herrn, Georg Grafen von Thnrn, und den Pfleger Gregor Stersen erschlugen, die Stadt selbst aber in Flammen aufging. In den Jahren 1528, 1540, 1546, 1558, 1559 (2 Mal) wurde sie wieder von den Türken ver¬ heert; 1578 wüthcte hier die Pest, 1584 geschah eine neue Zerstörung durch die Türken, 1596 eine abermalige durch Feuersbrunst. Ein Bauernaufstand bedrohte sie wiederum 1662, und 1684 vernichtete sie eine neue Feuersbrunst?"). ") Mitth. des histor. Vereins s. Kram 1857, S. 125. ") Valvasor XI, 198 ff. — Klun, Archiv I. 17 Erwägt man noch, daß anßerdem das Gotschcwer Land noch 1522, 1530 nnd 1564 und in unzähligen andern kleinen Streifzügen bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts von den Türken heimgesucht und verheert worden ist, und daß nach dem letzten Brande der Stadt Gvtschee im I. 1685) ein Theil der Gotschcwer in das Erzherzogthum Oesterreich answanderte, wo aus Mangel an Landbauern große Strecken Landes öde lagen, so ist cs, auch abgesehen von der Bodenbeschasfenheit des Landes Gvtschee, nicht mehr zn verwundern, daß die Bevölkerung desselben so gering ist. Die übrigen Ortschaften des Ländchens sind von geringer Be¬ deutung; meist tragen sie echt deutsche Nameu, wie: Altkirchen, Deutschau, Fischbach, Gehak, Grafliudcn, Hiris- grubcu, Hasenfeld, Hinterbach, Hohenegg, Horn- berg, Klein dorf, Lienseld, Mitterdorf, Mittenwald, M ö r l e i n s r a u t, Moos, Mvoswald, Mösel, Nessclthal, Schalke ndors, Schlechtbüchel, Schwarzenbach, Sol- gendorf, Stalzern, Suchen, Weißcnstein, Wetzenbach, Winkel, Zwislern u. s. w., bisweilen jedoch auch slavische, wie Friesach (von bremse — Birkenwald), Lack (von Io»- — Aue), Kotsche (von üoea — Blockhaus), Rieg (von r«ka — Fluß), Malgern (von inolaxora), Sele (von «elo Weiler), Kletsch, Moro biz, Zermoschniz u. a. Uebrigens haben die Ortschaften in der Umgegend von Alt-Lack auch Vulgär-Namen, wie das sonst für Menschen gebräuchlich ist. Unter allen genannten Orten ist Nessclthal einer der bedeu¬ tender». Durch einen starken Gewitterregen aufgehalteu, fanden wir hier ein stattliches Wirthshaus und in Herrn „Verderber" einen gefälligen Wirth. Während wir bei ihm ein wohlbcreitetes Mittagsmahl cinnah men, hörten wir plötzlich auf dem großen Platze vor dem Hause ziemlich ungeschickt eine Trommel schlagen. Ich trat an's Fenster und sah einen Mann eine alte französische Trommel bearbeiten, — es war der Gemeinde diener; gerade vor nnscrm Wirthshause hielt er nnd rief: „zc nachbarn! (d- i. Nachbarn, kommt zusammen!). Nach einiger Zeit wiederholte sich derselbe Auftritt, allein der Ruf lautete: „af der shtclle zcnau der!" — und 5 bis 6 Männer gingen langsam miteinander zum Orte hinaus, zur Ausbesserung einer Bezirksstraße wie man mir sagte. Wo keine Trommel vorhanden ist, werden die Leute Mitteln eines 18 großen (Ochsen-) Hornes „ze nachbarn", d. i. eigentlich zur Gemeinde- Versammlung „zenandcr getutet." — Im Gotschewer Land nicht weniger, als in Kram überhaupt sieht der Fremde zu nicht geringer Verwunderung eine große Anzahl Kirchen und Kapellen auf hohen Berggipfeln, oft fern von mensch¬ lichen Wohnplätzen erbaut, deren viele mit einer starken Mauer, wohl auch init einem Graben und selbst Schanzthürmen zur Befestigung umgeben sind (was der Krainer Tabor n festes Lager, Zufluchtsort nennt). Man darf dieselben nicht etwa für lauter Wallfahrtsörter halten, oder in ihnen lediglich ein besonderes Zeichen der Frömmigkeit der Landbewohner erblicken, sondern dieselben sind zugleich ehrwürdige Ucberreste aus jenen drangsalsvollcn Zeiten, in welchen diese Gegenden den schrecklichen Verheerungen durch den Erbfeind des christlichen Namens ausgesetzt waren. Damals dienten diese schwer zugänglichen und befe¬ stigten Kirchen nicht bloß den Bewohnern der Umgegend zu Zufluchts¬ stätten, sondern von hier aus verkündeten auch weithin leuchtende, von Gipfel zu Gipfel sich fortpflanzende Signalfeuer („Kreutfeucr" oder „Kreuzfeuer") den übrigen Theilen des Landes die Annäherung der Türken, welche in plötzlichem Einbruch mordend, brennend und plün¬ dernd einen Streif- und Beutezug unternahmen. Die Wohnhäuser der Gotschewer, wie des Kramer Land¬ volkes überhaupt, sind meist armselig und elend. Nur in größer» Ortschaften und bei wohlhabender» Besitzern findet man steinerne Häu¬ ser. Schornsteine sind ein erst mit der Civilisation der letzten Jahr¬ zehnte cingedrungener Luxus. Die meisten Bauernhäuser sind ganz von Holz gebaut und mit Schindeln gedeckt. Im Allgemeinen sind sie fast noch schlechter, als die der slavischen Krainer, und meist auch sehl- unreinlich. Betten sind fast unbekannt, die an den Wänden hinlaufen- den Holzbänke oder der Boden dienen als Schlafstätte. In den grö¬ ßer« Orten ist cs etwas besser. In Ncssclthal zeigte mir ein Greis, der bei seinem Sohne lebte, in einem hübschen und reinlichen Hause mit Stolz sein Bett zum Beweise, wie gut er es bei seinen Kindern habe. Aber auch dergleichen bessere Häuser können keineswegs den zierlichen hölzernen Häusern im Schweizer Hochgebirgslande, in Tirol und Oberbaicrn verglichen werden. Im Allgemeinen ist das Aeußere der Häuser roh und ungefüge und mit kleinen, kaum einen Quadrat¬ schuh großen Fenstern versehen; in der Bauart und innern Einrich- 19 tung erinnern sie etwas an die Wohnungen des friesischen Helgolän¬ ders, und wie diese an die Kajüten der Schiffe, ohne jedoch deren Nettigkeit zu besitzen. Die geringe Ausdehnung des anbaufähigen Bodens gestattet kei¬ nen ausreichenden Ackerbau. Zwar werden die verschiedenen Getreide¬ arten, besonders aber Hirse, Hafer und Mais, seit Beginn dieses Jahrhunderts auch Kartoffeln gebaut, allein bei der Unfruchtbarkeit des Bodens erträgt die Ernte nur sehr wenig, und es müssen daher Getreide und Hülsenfrüchte zugeführt werden. Die jährliche Einfuhr an Weizen, Gerste und Mais beträgt durchschnittlich 12000 österr. Metzen. Die mineralischen Schütze des Landes sind kaum neuneuswerth; bei Stockend orf, bei Mosel und beiGötteniz kommen Eisen¬ erze, im Göttenizer Wald und bei der Stadt Gotschce jüngere Braunkohlen vor, von denen jedoch nur die letzter» von einiger Wich¬ tigkeit sind. Die Größe des Viehstandes ist bedeutend. Bei der letzten Zäh¬ lung (1857) besaß der Bezirk Gotschee (welcher nicht das ganze Land Gotschee umschließt, da von diesem jetzt einige Thcile zu den Bezirken Seiseuberg, Neustadt! und Tscheruembl gehören) bei einer Einwohner¬ zahl von 23.669 Menschen einen Vichstand von 898 Pferden, 12.829 Stücken Rindvieh, 5086 Schafen, 4261 Ziegen und 5728 Schweinen, wobei jedoch bemerkt werden muß, daß die Viehzucht im Lande selbst gering ist, wie auch die Raceu des Viehes, besonders des Rindviehes und der Schafe im Allgemeinen schlecht sind. Au dem niedrigen Staude der Viehzucht trägt offenbar die Abwesenheit so vieler Männer mit Schuld. Weit ausgedehnter als der Ackerbau ist die Waldcultur, und wenn auch der Fürst von Auersperg Besitzer der Wälder (wie der Hutweiden) ist ^), so gewährt doch die Waldwirthschaft vielen Men¬ schen Arbeit und Verdienst. Während jene riesigen, wohl 300 Jahre und darüber alten Tanncu "ch zum Bretterschncidcn verwendet werden, Die Wald - und Weide-Servitute werde« gegenwärtig abgelöst, indem den Berechtigte« entsprechende Stücke von Wald - und Wcidegrnnd abgetreten werde«. ") Eine solche Tanne liefert etwa 860 Kubikfnß Holz oder 107- Klafter .Mzölliges Scheiterholz, und ergibt also einen Ertrag von etwa 60 fl. ösi. W. Die obigen statistischen Angaben sind den frenndlichen Mittheilnngen des Herrn Joh. Pngmann, Fürs». Auerspergischen Central-Forstmeisters in Gotschee, entnommen. 2* 2« ist seit 1843 der Urwald des „Hornwaldes" zur Abstockung in An¬ griff genommen. Dort werden hauptsächlich Rothtaunen gefällt, ver¬ kohlt und daraus jährlich etwa 800.000 Kubikfuß Kohlen erzeugt, welche daun durch Fuhrleute ans den Ortschaften Rothensteiu, Komu- zen, Kuutscheu, Steinwand, Pogorclz, Auen, Teplitz, Lasitsch und Hos zu dem Fürstlich Ancrspergischcn Hochofen und Gußeisenwerke in Hof geführt und dort bei dem Schmelzwerke verbraucht werden. Außer den Holzfällern, Köhlern und Fuhrleuten finden andere Bewohner des Landes ihren Unterhalt in den Wäldern mit Einsam¬ meln der Buchcuschwänuuc und der Morcheln (k'lmlkw gnuwmiuy. Viele beschäftigen sich mit dem Fange der Bilche (U) nxu« xliH, wel¬ cher auf verschiedene Art bald mit Fallen („Bilchmazeln") und ölge¬ tränkter Lockspeise, bald in anderer, oft sehr primitiver Weise betrie¬ ben wird. Das Fleisch des Bilches, welches sehr fett, aber wohl¬ schmeckend ist, wird frisch (in Reis gekocht oder gebraten) gegessen; früher wurde cs auch in Fässern eingesalzen. Die Felle dieser Thier- chen werden zu Pelzwerk verarbeitet ^), Mt dem ein nicht unbedeu¬ tender Handel getrieben wird. Noch ausgedehnter ist die Verfertigung von Holzgcräthen, von Holz- und Bindcrarbcitcn („assäch"), welche weit umher Absatz finden, obgleich die benachbarten Bewohner der Gegend von Reifnitz und des Laaser Thales hierin viele Concurrenz machen. Jedoch ist dieß alles zur Ernährung der Landeseinwohner kaum ausreichend, so daß die Gotschcwer in Folge der besondern Verhält¬ nisse ihres Landes seit dem 17. Jahrhundert in immer steigendem Maße dem Hausirhandel sich gewidmet haben, durch welchen jedoch dieß kernhafte Völkchen mehr rind mehr moralisch verderbt wird. Wer kennt nicht den Gotschcwer Hausirer mit seinem Tragbrett voll Oran¬ gen und andern Südfrüchten, voll Holz - oder Schnittwaren, voll Spie¬ lereien und tausend kleinen Lebensbedürfnissen? Treiben sich doch so viele in der ganzen Welt herum, daß man im Lande selbst verhältniß- mäßig wenig Männer sieht. Im Jahre 1857 waren von der männ¬ lichen Bevölkerung des Bezirkes Gotschee 3841 Männer abwesend und nur 3880 anwesend (!) Aber die lange, oft mehrere Jahre dauernde ") S. (K. Deschmann): „Die Billichmittze", in den »Blättern aus Krain" 1857, Nr. 22. 21 Entfernung so vieler Männer von Weib und Kind, von Haus und Hof, Hab und Gut ist natürlich ebenso nachtheilig für das Zurückgelas- fene überhaupt, als für das häusliche und eheliche Leben insbesondere. In der Abwesenheit ihres Mannes lebt häufig das Weib mit einem andern; kommt dann der Mann nach Jahren einmal heim, findet er das Haus voll Kinder; fragt er dann: „Wessen sind diese Kinder?" antwortet ihm Wohl das Weib: „„Wärest du hier gewesen, dein, so aber mein."" Der Heimgckehrte dagegen, dessen Arbeitskraft während seiner Abwesenheit bereits dem Lande verloren gegangen ist, bringt aus der Fremde die Laster des Müßiggangs, der Arbeitsscheu und der Trunk¬ sucht mit. Diesen Neigungen und Angewöhnungen frönt er, bis der letzte draußen erworbene Groschen verzehrt ist, während dem Weibe alle, selbst die schwerste Feldarbeit überlassen bleibt. So muß das Weib bisweilen sogar die Stelle des Zugviehes vertreten, und man kann Frauen die Egge über das Ackerfeld ziehen sehen. Die Übeln Nach¬ wirkungen hiervon können nicht ausbleibcn. Einerseits verliert das Weib immer mehr die natürliche Eigcnthümlichkeit des weiblichen Wesens, Z. B. die Schamhaftigkeit, wie es denn häufig die unbedeckte Brust sehen läßt. Andrerseits sinkt die Bodencnltur immer mehr herab, und man bemerkt Gegenden, welche einst der Pflug beackerte, die aber jetzt Wiesen oder gar Farnhaidcn („Farmachanthcile") geworden sind, von denen nur noch das Farnkraut zur Vichstrene gewonnen wird. Der Hausirhandcl und die Production von Holzgeschirr soll jähr¬ lich 60 — 80000 fl. iin Durchschnitt in's Land gebracht haben ">). Aber der Hausirhandcl ist gegenwärtig nicht mehr so blühend wie sonst. In frühem Zeiten war der Gotschewer Hansirer wegen seiner Zuverlässigkeit, Solidität und Gutmüthigkeit überall geachtet und gern gesehen. In Hunderten von Städten findet man den Einen oder den Andern von ihnen angesiedclt als Südfrüchtcnhändler u. dgl., und Manche von ihnen gelangten auswärts zu großer Wohlhabenheit. Der artige Häuser sind fast überall, in der alten wie in der neuen Welt, in Petersburg wie in Neu-Uork zu finden. Jedoch schon im vorigen Jahrhundert kam der Gotschewer in den Ruf des schachernden und übervortheilenden Handelsmannes ^). Gegenwärtig aber ist mit dem '°) Nach Klun's Angabe vom I. 1855, welcher die Angabe Ullepitschs vom I. 1839 um etwas erhöhet hat. ") S. Hacquet a. a. O. 22 Hausirhandel mich der Gotschcwer Hausircr sehr verändert, diicht nur hat der Hausirhandcl durch die Ungunst der Zeiten überhaupt, wie insbesondere durch die vielen, selbst in ganz kleinen Orten eingerichte¬ ten Jahrmärkte verloren, sondern der Gotschcwer Hausirer ist auch durch die von answärts hcimgcbrachtcn Untugenden schon zu sehr ver¬ derbt und unsolid geworden. Er nimmt die Ware bei den Kaufleuten der großem Städte auf Crcdit, muß dieselben für den geringsten Preis verkaufe» nm sic nur los zu werden, verzehrt bei seinem Hang znm Müßiggang und Wirthshanslebcn den größer« Theil des Erlöses, und kann endlich seine Warenschuld nicht bezahlen. Der Gläubiger läßt dann diese auf die heimathlichc Hütte oder das Grundstück des Schuldners intabuliren, und im weitern Verlauf, nm sich bezahlt zu machen, Vieh, Hütte oder Feld gerichtlich verkaufen. So dürste die gesummte gegen¬ wärtig im Gotschcwer Lande intabulirte Summe sich etwa auf eine und eine halbe Million Gulden belaufen. Das sind also die traurigen Folgen des Gotschcwer Hausirhan- dels: Arbeitsscheu und Trunksucht der Männer, Sittenlosigkeit und Verwilderung der Weiber, Zerstörung des ehelichen Lebens, immer tieferes Sinken der Bodencultnr und der Viehzucht, immer stärkeres Umsichgreifen der Verarmung. Abgesehen hiervon hat der Charakter des Gotschcwer Stammes noch sehr viel Biederes und Gutes in sich. Es ist ein nicht eben sehr kriegerisches, sondern vielmehr den Geschäften friedlichen und stillen Lebens ergebenes Völkchen, im gewöhnlichen Umgänge voll Harmlosig¬ keit und Gntmüthigkeit, treu und zuverlässig, etwas scheu aber dann aufrichtig und gemüthlich, so daß sic in ihrem Stammcharaktcr (wie in ihrer Sprache) manche Aehnlichkeit mit den Schwaben besitzen. Ver¬ brechen wie Diebstahl, Raub und Mord sind unter ihnen fast unbe¬ kannt. Geisteskrankheiten und Cretinismus scheinen sehr selten zu sein. Ist die durchschnittliche Schulbildung im Lande auch keine besonders hohe, so bewirkt doch der viele Verkehr der Männer auswärts eine höhere geistige Anregung und eine vielfach weitere Verbreitung von Kenntnis; der Welt und des Lebens. Gegen die umwohnenden Slaven schließen die Gotschcwer sich streng ab ^), selten nur finden Ehen zwischen diesen und jenen Statt. 'st Hiervon sind nur einige Grenzorte, z. B. Langcnthon, ausgenommen. In neuerer Zeit gehen Gotschewerinnen höufig außerhalb ihres Landes in Dienst, um Krainisch zu lernen. 23 Aus dieser scharfen nationalen Sonderung ist es zu erklären, daß bis heute noch, außer einigen wenigen slavischen Sitten, Worten nnd Aus- druckswcisen, der deutsche Charakter des Gotschewers ganz rein und unvermischt geblieben ^). Der nivellirende, alle individuelle Eigenthüm- lichkeit mehr und mehr verwischende Einfluß unserer Zeit macht sich jedoch auch hier, wie überall bemerklich. Mehr noch ist es eine natürliche Folge des vielfachen Aufenthaltes nnd Verkehrs des Gvtschewcr Hau- sirers unter Fremden und im Ausland, daß die alte deutsche Tracht, Sitte und Sprache dieses Völkchens sich immer mehr verliert. So ist z. B. der ehemalige Vollbart und die weiße Tracht der Gvtschewcr Männer jetzt beinahe ganz verschwunden. Die alte herkömmliche natio¬ nale Tracht ") bestand nämlich bei den Männern in einem schwarzen runden Filzhute mit ziemlich breitem Rande, einem faltenlosen Rocke von grobem, grauweißem Tuche, ohne Knöpfe, vorn nur mit ein Paar Hafteln geschlossen, einem Paar weiten Beinkleidern („plodcrhoshen"- Pludderhosen) von gleichem Tuch oder von Leinwand, welche in die großen Stiefeln gesteckt wurden; das lange Hemd, das jedoch über, nicht unter den Beinkleidern getragen ward, ließ vorn die Brust offen, und sein breiter Kragen ward über den Rock geschlagen; den Leib um¬ schloß über dem Rock ein breiter lederner Gurt, der vorn mit einigen Schnallen geschlossen ward. Im Winter trug der Gotschcwer unter dem Rock noch ein kurzes Wams, über jenem aber einen Mantel von glei¬ chem Stoff und gleicher Farbe wie der Rock ^). Der lederne Gurt hat sich schon längst verloren, höchst selten war vor einigen Jahren hie und da noch ein weißer Rock zu sehen ^). Von den Holzschuhen und Lindenbastmänteln, mit denen die Armen, insbesondere die Hirten, im Frühling, Sommer und Herbst gegen Regen und Kälte sich schützen, war schon oben die Rede. Die Hierauf beschränkt sich bis jetzt die von Hacquet (a. a. O.) und von Alun in den „Blättern f. literar. Unterhaltung" erwähnte „Slavisiruug der Gotschewer." ") S. die Abbildungen bei Hacquet a. a. O. Tafeln 11 u. 12. Die Farbe des Rockes erinnert an die Tracht der Altenburger Banctn. °') Vor einigen Jahren gab es noch alte Leute, welche sich erinnerten, wie die ersten ihrer Landsleute ans der Fremde in unserer gewöhnlichen Tracht vom Hansirc» hcimkehrtcn, und welches Aufsehen dieß machte. Sie müßten Andere ermordet, oder wenigstens bestohlen haben, meinten die Heimgebliebenen in schlichter Ein¬ falt, und schüttelten darüber die Köpfe. 24 ' Holzschuhe („knoshpen") sind mit Holznägeln beschlagen und werden mit Streifen von Lindenbast befestigt. Die Lindenbastmäntel werden folgendermaßen verfertigt. Der vom Baume abgestreifte Lindenbast wird einen Monat lang in Wasser gelegt und, wenn er erweicht ist, in Bänder von etwa Zoll Breite getheilt; diese Streifen werden mit Zwirnsfaden an einen ebenfalls von Lindenbast geflochtenen Hals¬ kragen derart befestigt, daß sie drei- bis vierfach über einander (ange¬ bunden) zu liegen kommen. Ein solcher Mantel schützt selbst bei tagc- langem Regen den Körper vor Nässe. So liefern die Products des Waldes dem Gotschcwer nicht allein den Stoff zur Wohnung, Feue¬ rung und Beleuchtung, zur Nahrung und Geräthschaft, sondern auch zur Kleidung. Die Gotschcwerinnen bedecken das Haupt mit einem Kopftuche („hnderle"), welches sic in derselben Art, wie die Unterkraincrinnen umbindcn, doch unterscheiden sich an der kroatischen Grenze die Unvcr- heiratheten durch eine eigene Art Häubchen. Frauen und Mädchen tragen das Haar kurz gebunden, nur die Bräute lassen es während der Zeit des Aufgebotes in langen, mit bunten Bändern dnrchfloch- tenen Zöpfen herabhängcn. Das lange Hemd ist (wie bei den Untcr- krainerinnen) mit faltigen Manschetten und einem breiten, gefalteten Kragen versehen. Dazu kommt ein leinener Unterrock mit gleicher Schürze, und über das Ganze ein Rock („Joppe"), wie der des Mannes, jedoch ohne Aermel. Dieser Rock 4vird ebenfalls durch » Hafteln geschlossen und durch einen blauen oder schwarzen wollenen Gürtel um den Leib festgebundcn. Die Fußbekleidung bestand früher aus weißen Strümpfen und schwarzen Schuhen ohne irgend welche Zier rath, jetzt jedoch meistens aus hohen (Männer-) Stiefeln. Diese eigen - thümliche Tracht der Frauen hat sich bis jetzt noch vollständig erhalten. Wie schon diese Tracht vielleicht einigen Einfluß der umwohnenden Slaven auf diesen kleinen deutschen Volksstamm zeigt, und selbst bereits mehr und mehr verschwindet, so ist dieß auch der Fall mit den Volks- sittcu und Gebräuchen. Zu besonder» Festlichkeiten geben hier, wie überall, Weihnachten und Ostern, der Johannistag und der Martins- tag, Taufen, Hochzeiten und Begräbnisse Veranlassung. Zu Weihnachten werden im Gotschcwer Lande, wie in einem großen Theilc von Thüringen, Vögel, besonders Tauben, aus Brot- teig gebacken. — Bom F a s chi n g s - D i n s t a g c aufbewahrtcs Brot 25 wird in die Ost er speisen gethan. Die bei den Gotschewern übliche Osterpalme, welche zwei Zoll dick ist und am Palmsontage in der Kirche geweihet wird, besteht aus Zweigen der frühen Weide (Salix prsoco.x), welche oben mit Epheu umwickelt, unterhalb mit rothen und anderfarbigen Bändern zusammengebunden sind. Diese geweihten Weidenzweige werden in Kreuzform geschnitten und an die Stall- und Kellerthüren gehängt, damit die Hexen nicht in die Stallungen ein¬ dringen und dem Vieh Schaden zufügen können. Auch werden bei herannahcnden Gewitterwolken einzelne dieser Weidenruthen in die Felder gesteckt, damit der Hagel nicht schaden könne. — Am Johannis¬ tage werden Johanniskraut (ll^pericmu) und Osterpalme in den Acker, — Johanniskraut, Wucherblume (? „shommitroshc") und noch ein drittes Kraut (welches?) außen an die Fenster der Häuser gesteckt; jede „shommitroshe" gilt einer bestimmten Person im Hause und der Aberglaube deutet aus der zuerst verwelkenden Blume den Tod der betreffenden Person. Am Abende lodern nur in manchen Theilen des Landes die Feuer empor. — Der Martins ab end wird lustig verlebt, wobei die Reichern auch wohl eine gebratene Gans verzehren; diese Festlichkeit nennen sic „Mertlein loben" — Am ersten Mai werden Maibäume errichtet, welche den ganzen Monat hindurch stehen bleiben. Schon diese Sitten zeigen, daß bei den Gotschewern der Aber¬ glaube noch ziemlich verbreitet und festgewurzelt ist. Besonders aber herrscht der Glaube an Hexen sehr stark, als deren Blocksberg hier der im benachbarten Kroatien bei Zeng gelegene Klek gilt. Zur Feier der Kind taufen wurden ehemals große Schmau¬ sereien gehalten, welche jedoch durch den guten Einfluß der schlechten Zeiten jetzt sehr hcrabgekommen sind. Für die Hochzeit, welche gewöhnlich am Montag stattfindet, werden Kränze gebunden, und pflegen die Gespielinnen der Braut und die ledigen Burschen am Donnerstag Abend oder am Abend vor der Hochzeit zum „Kranzlbindcn" zusammcnzukoinmcn; Braut und Braut¬ jungfern schmücken sich nut Kronen, welche mit Flittergold, Glasperlen ") Vgl. die Schilderung des Martinsfesteö in einem Liede des t4. Jahrh. bei Latz- Perg: Licdersaal, 2. Bd. S. 663 ff. 26 und künstlichen Blumen geziert sind ^°), doch kommt dieser kostbare Schmuck seit 20 — 30 Jahren immer mehr ab. Acrmcre nähen, wie die Windischen, Kranz, Gold und Flitter ans das Kopftuch. Die jungen Burschen kommen (früher, vor 50 — 60 Jahren, meist zu Pferd b°) mit dem Bräutigam zum Hause der Braut. Diese reicht dem Bräutigam einen Trunk Wein in einem irdenen Geschirre; nachdem sie beide das Gefäß geleert, wird es auf die Erde in Scher¬ ben geworfen; dann geht der Zug in die Kirche zur Einsegnung nud von da in das Haus des Bräutigams. Dort gibt cs einen Hochzeit¬ schmaus, bei welchem der „Staraschiucr" (sloveuisch), etwa unser Braut¬ führer, eigentlich der Festmeister, Hochzcitmeister, die Hauptrolle spielt. Musikanten („Geiger") spielen auf, cs wird gcsungcn und getanzt"). Geigerlied während des Hochzeit-Schmauses *'). Der Staraschiner hefet un zu wetzen 'sh Messer, Ar moant, der geigar berd nisch besser — Hasch hasch hasch! — hops hops hops! Hö Staraschiner! bill cu bäs shugen, Gait har in geigar ä hünlcish krugen — Hasch hasch hasch! — hops hops hops! ") Diese Kronen erinnern an die schwäbischen „Schapele." Altd.: schapel, schappil. Vgl. Sloven.: sspol; Franzos.: ebapel, oksgolvt. °°) S. Valvasor und Hacquct a. a. O. ") Vgl. hierzu die Schilderung der Hochzeitgebräuche der krainischen Slaveu bei Anast. Grün: Volkslieder aus Kram, Leipzig 1850, S. 150, Anm. 4., so wie das Lied „Von Metzen Hochzeit" aus dem 14. Jahrh. bei Laß Perg: Licder- saal, 3. Bd. S. 397. *') Die hier angeführten Hochzeitlieder mögen zugleich als Sprachproben dienen. Für diejenigen, welchen die nach der Aussprache des Dialectes eingerichtete Schreibweise diese Verse unverständlich machen sollten, folgen dieselben hier in der deutschen Schriftsprache: G e i g c r t i c d. Der Brautführer hebt an zu wetzen 's Messe»:, Er meint, der Musikante wird nichts besser — Hasch hasch hasch! — hops hops hops! He Brautführer! will euch was sagen, Gebt her 'in Musikanten 'n Hühnerkragen — Hasch hasch hasch! — hops hops hops! 27 Hö Staraschincr! ct sheid gur sho lvausch, Gait har in Geigar in hünlcish hansh — Hasch hasch hasch! — hops hops hops! Hö Staraschincr! ct sheid gnr sho shtillc, Gait in geigar har dc vülle — Hasch hasch hasch! — hops hops hops! Der äine gcigcr häißet Josch, Gait in gaigar hnnslcish rosch — Hasch hasch hasch! — hops hops hops! Hö Staraschincr! anarscht kämet ier in de mitte, Gait in gaigar har dc rippe — Hasch hasch hasch! — hops hops hops! Hö Staraschincr! anarsht isht de Hochzeit aush, Nne gcant de gcigara in ä ändere hansh — Hasch hasch hasch! — hops hops hops! Zuletzt nimmt der Staraschincr ein oben ausgchöltes Brot oder einen Kuchen („schärtet" — Gugclhopf), steckt einen Strauß hinein und spricht: „Einen Baum will ich pflanzen, dazu brauche ich: Erde, Dünger, einen Pfahl u. s. w." Dabei werden dann die für die Brautleute bestimmten Geldgeschenke dargebracht und in den Kuchen gesteckt. Auch singt der Staraschincr: He Brautführer! seid nicht gar so falsch, Gebt her 'm Musikanten 'n Hühnerhals — Hasch hasch hasch! — hops hops hops! He Brautführer! seid nicht gar so stille, Gebt 'm Musikanten her die Fülle — Hasch hasch hasch! — hops hops hops! Der eine Musikant heißt Jost, Gebt 'm Musikanten 'ne Hühnerbrust — Hasch hasch hasch! — hops hops hops! He Brautführer! jetzt kommt ihr in die Mitte, Gebt 'm Musikanten her die Rippe — Hasch hasch hasch! — hops hops hops! He Brautführer! jetzt ist die Hochzeit ans, Nun gehn die Musikanten in ein anderes Haus — Hasch hasch hasch! - H°P« hops hops! - „Staraschincr", was hier mit „Brautführer" wiedcrgegcbcn ist, bedeutet auch bei den Gotschewern eigentlich den Anführer der jungen Burschen, welche zur Hochzeit zusammcngckommen sind. (Slovcuisch: storasma.) — „Josch ist cigcut- lich Joseph. — 28 Lied, wenn bei der Hochzeit gesammelt („geshteket") wird Lei har, nar lei har! Brautigonsh vutcr! Sani sani sani bei — Bcr nisch hat, dar fleuh! Ar bert shih et verdrießen, Ar bert a thular schießen! Sani sani sani dei — Ber nisch hat, der fleuh! Me mehr ar bert gaben, Bie lieber shahen babcr! Sani sani sani dei — Ber nisch hat, der fleuh! Ar hat noch a puklaz negele, Gait mcr zu trinken! Sani sani sani dei —- Ber nisch hat, der fleuh! Dieses Lied erfreut sich in den verschiedenen Gegenden des Landes verschiedener Abänderungen. So wird z. B. anderwärts gesungen: ") Her doch! nur her doch! Bräutigams Vater! Saui saui saui dch — Wer nichts hat, der geh! Es wird ihn nicht verdrießen, Er wird ein'» Thaler schießen! Sani sani sani deh — Wer nichts hat, der geh! Je mehr er wird geben, Je lieber wir 's sehen werden! Sani sani sani deh — Wer nichts hat, der geh! Er hat noch ein bncklicht Naglein (Glas?), Gebt mir zu trinken! Sani sani sani deh — Wer nichts hat, der geh! 29 Zuhar, nar zuhar, Brautigvnsh vuter! Gait in'n schenken bäs ier möget, Gott berd 'sh tausendmal ershtatten Und so wendet man sich, stets mit demselben Anruf und Refrain der Reihe nach an „Brautigvnsh mueter", „Brautigvnsh brüeder", „shweshtern", „vettern" (— Onkel), „mumm" (Tanten), „tötln" (Pathen), „toten" (Pathinnen), „bekannten" (Burschen), und schließlich an „alle gnete freunde". — Ist nun das Essen, Trinken und Ein- sammeln der Geschenke beendet, so wird aus dem Hause des Braut Vaters ausgebrochen, um das junge Ehepaar in seine eigene Wohnung zu begleiten. Vor dem Weggange aber gibt es erst noch eine traurige Abschiedsscene. Die junge Frau sagt der Mutter Lebewohl, möchte aber erst noch ein Mal in den Schrank gehen, was die Mutter nicht mehr erlauben will; natürlich fängt die Tochter an zu heulen, bis es endlich mit Juchzen weggeht. Abschied -er Braut "). „Sho behüt en Gott, mnetcr liebei mäin, i shiech en häint un nimmer mehr. „Sho lut mich, mueter, in kautar (käshte) gean, i hon vergassen mäinc shtrumpfpantlein." „„In main'n kautar biersht du nimmermehr, Thu häsht bekam, bäs dicr isht gegeau."" — „Heuer shint shai mäine shtrumpfpantlein, in'sh juhr berndt shai mäine biegenpantlein." ") Herzu nur herzu, Bräutigams Barer! Gebt ihn'n schenken, was ihr könnet, Gott wird's tausendmal erstatten. ") „So behüt euch Gott, liebe Mutter mein, Ich seh' euch heut und nimmer mehr. „So laßt mich, Mutter, in den Schrank noch gehn, Ich habe vergessen meine Strumpfbiindlein." „„In meinen Schrank wirst dn nimmer mehr, Du hast bekommen, was dir zukommt.-"- — „Heuer sind sie meine Strumpfbändlein, Auf's Jahr werden sie meine Wiegenbiindlein.-- 30 Shi isht ausgeshassen, shi hat geschnupfazet, shi isht ahin geritten, shi hat gejuchazet. So geht denn der Zug, zu Roß oder zu Fuß, fort; auf dem Wege durch das Dorf wird Brot ausgeworfen, was jedoch jetzt mehr und mehr aufhört. Das Haus des Bräutigams ist der jungen Frau bei ihrer Ankunft verschlossen, und zwischen ihr und einem der Burschen, der als Redner für die übrigen anftritt (etwa dem Staraschiner), cntspinnt sich eine Verhandlung über den Eintritt, den sie erst nach einigen Versprechungen erlangt. Zum Schlafengehen werden die Haar- zvpfe der Braut entflochten, ihr die Schuhe und Strümpfe ausgezogeu; vor dem Hochzeitlager wirft der Bräutigam einen seiner Schuhe über den Kopf hinter sich, um zu erfahren, wer von den Neuverehelichteu zuerst sterben werde; steht der Schuh nut der Spitze gegen die Wand des Schlafgemachs, so bedeutet dieß, daß der Tod zuerst den Bräu¬ tigam abrufen, steht er mit der Spitze gegen das Lager hin, daß die Reihe zuerst an die Braut kommen werde "). Die Gebräuche bei Begräbnissen sind weniger eigcnthümlich und auffallend. Im Mitterdorfcr Kirchspiel werden die Leichen solcher Personen, welche unverhcirathet waren, gleichviel ob alt oder jung, mit Kränzen von Zwergbuchs (Luxus sempervirens) den sie „wildeSkraut" nennen, geschmückt. Die Leichenfeier wird, wie im Mittelalter (und wie bei den Krainischcn Slaven *°), an der Octave durch eine Begräbniß- mahlzeit (eine Art Todesmahl) begangen, welche deßhalb (wie im Mit¬ telalter) „shibente" (d. i. der siebente Tag) heißt, jedoch viel von ihrer frühen, Großartigkeit verloren hat. — Ein Erntefest, wie es in andern Gegenden Deutschlands vorkommt, kennen die Gotschewer nicht. Dagegen kommen die Burschen (Buben) und Mädchen (Dirnen) eines Ortes zum Einstampfcn der Sie ist anfgesessen, sie hat geschluchzet, Sie ist hinweg geritten, sie hat gejuchzct. ") Dieser abergläubische Gebrauch findet sich anch jetzt noch in Frauken, z. B. in der Gegend von Nürnberg, wo auch „kalter" noch für „Schrank" oder „Kasten" gesagt wird. ") Die Krainer nennen daher die Leichenfeier ebenfalls seämma — die siebente, die Octave. Dennoch darf die „shibente" der Gotschewer nicht von der seN- »uns der Krainer abgeleitet werden, da jene sich auch schon ini Mittelalter bei den Deutschen findet. 31 Rüben, auch Wohl zum Dreschen des Hafers zusammen, und verbrin¬ gen unter Scherzen, Erzählungen und Gesängen die Nacht bei dieser Arbeit, welche von Haus zu Haus herumgeht. — Obschon der Gotschewer eigentlich nichts weniger als einen krie¬ gerischen Charakter hat, so zeigte sich doch früher die angeborne Kampf¬ lust (wie bei allen deutschen, auch slavischen Gebirgsbewohnern) in großartigen Raufereien, zu welchen bisweilen ganze Dörfer sich heraus- sordertcn, und bei denen es manchmal mehrere Tobte gab. Erschienen aber die Männer eines so herausgeforderten Dorfes auf die Auffor¬ derung des andern nicht, so kam ihr Dorf wegen Feigheit in Verruf. Diese Bolkssitte, oder Unsitte, hat jedoch seit etwa 10 Jahren durch die Errichtung der Gensd'armerie ihr Ende gefunden. Auch ohne Spinnstuben pflanzen sich unter den Gotschewern die Erzählungen von den greuelvollen Raubzügen und Einfällen der Tür¬ ken in das Land, die Sagen vom Schlosse Friedrichstein, mancherlei Märchen und Hexen- und Gespenstergeschichten von Mund zu Munde fort. Bei der Schnelligkeit, mit welcher insbesondere die Gotschewerin- ncn sprechen, und welche so groß ist, daß selbst deutsche Beamte, wenn sie nicht geborne Gotschewer sind, nach zehn- und mehrjährigem Aufent¬ halte unter diesem Stamme sie nicht verstehen, hält cs jedoch überaus schwer ihre Volkssagcn und Märchen zu erfassen. Im Allgemeinen enthalten dieselben Wohl, so weit sie nicht rein geschichtlich sind, eine Mischung von germanischen und slavischen Elementen, welche bei ihren mannigfachen Berührungspunkten geschickt mit einander verwoben und mit lokaler Färbung geschmückt sind. Als Beispiel dieser Volks Märchen mögen hier ein paar Sagen folgen, welche aus dem Munde des Volkes zu erlauschen mir gelang; da sie jedoch zunächst nur zur Charakteristik des Volkes und nicht als Sprachproben dienen sollen, gebe ich sic nicht im Dialect, sondern im gewöhnlichen Schriftdeutsch. Wie man die Schlangen („katschen")*') v e rtrei ben kann. — „Bor alten Zeiten gab es sehr viele Schlangen in einem „Wald, die thaten viel Schaden. Da sprach ein Mann zu den anbei II. „„So ihr mein Weib und meine Kinder versorgen wollt, wenn ich ") Auch in den slavischen Sagen und Märchen spielen die Schlangen eine große Rolle. Vgl. z. B. (besonders zur zweiten Sage) „Ein verzauberter Prinz" in Anast. Grltn's Volksliedern ans Kram, Leipzig 1850, S. 69. 32 „sterbe, so will ich die Schlangen alle fangen und vertilgen." Die „andern sagten: „„Ja, wir wollen dein Weib und deine Kinder ver¬ borgen."" Da ging der Mann in den Wald, machte einen Kreis und „darin ein Feuer und stieg dann aus einen hohen Baum. Nun kamen „alle Schlangen zum Feuer und kamen darin um. Zuletzt kam auch „die große, weiße Schlange; als sie aber au das Feuer kam, schlug „sie mit ihrem ungeheuren Schwänze so nm sich, daß sie alle Bänme „umher niederwarf. Da fiel mich der Banin, auf welchem der Mann „saß, der aber schlug sich todt. — So kann man noch immer die „Schlangen vertreiben, wenn nur Einer sich findet, der sein Leben „aufopfern will." — Romantischer und poetischer noch ist die andere, mehr m rcheu- haflc Sage: Die große weiße Schlange. — „Bor vielen Jahren, es „ist aber schon lange her, kam ein junger Bursch in die Stadt (Gotschee), „da begegnet ihm eine Dirne, das war die große weiße Schlange. „Die sagt zu ihm, er könne sie erlösen; dazu solle er sich eine Hasel- „ruthe holen, die aber in Einem Jahr gewachsen sei; sie selbst werde „ihm auf dem Rückwege begegnen, da werde sie Schlüssel im Munde „(„in der keim") tragen, die solle er mit der Haselruthc herans- „schlagen; cs werde zwar alles vom Himmel fallen, Hagel und Regen, „Blitz und Donner, er solle sich aber nicht fürchten. Der Bursche „ging und that, wie die Dirne ihm gesagt. Indem er nun auf dem „Rückwege war, kam ein schreckliches Unwetter mit Hagel und Regen, „Blitz und Donner, und da, wo am Wege eine kleine Tanne („tashe") „stand, begegnete ihm die große weiße Schlange, die trug die Schlüssel „im Munde. Der Bursche fürchtete sich aber und getraute sich nicht, „die Schlüssel herauszuschlagcn, denn er war noch sehr jung. Als nun „die Schlange an ihm vorüber war, sagte sie: „„Du hättest mich „erlösen können und wärest selbst glücklich geworden; nun aber muß „ich noch Schlange bleiben; wenn aber einst aus dieser Tanne da ein „großer Baum geworden und aus dem Baume eine Wiege gemacht „worden ist, so kann mich das Kindlein erlösen, das in dieser Wiege „gelegen sein wird."" Mit diesen Worten verschwand die Weiße Schlange. „Hätte aber der Bursche mit der Haselruthc die Schlüssel aus dem „Munde der Schlange herausgeschlagen, so wäre die große weiße „Schlange für immer erlöst, der Bursche aber wäre sehr, sehr glücklich 33 „geworden. — Und das ist wahr, das hat mir mein Großvater („Ehne") „erzählt, der hat lange auf dem Friedlichstem oben gewohnt." — Diesen Volkserzählungen mögen sich noch einige Volkslieder anreihen. Der Vortrag derselben ist mehr recitativisch, versweisc, nicht nach Strophen abgetheilt. Die Melodie ist mehr wchmüthig als heiter, ziemlich monoton, in geringen Modulationen sich hin- und herbewegcnd. Bisweilen wird die Melodie von einer zweiten Stimme begleitet. A Hairät-Liedle "). Benn i an Hairäte denke, kimmet niier der graushen an; shvll traten in dan shtand; esh shin gnr shbarci shächen, Die ängsht un kummer machen. Bie esh viel werte giet: hairätc i ä roichei, sho bie i'sh lieber hict, sho thicnet shi shich afshtraichei, bas i vir gaut erhält! ") Mitgetheilt in A. Schmidk's „das Königreich Illyrien", Stuttgart 1840, S. 63, nnd danach von Klnn im Laibacher Taschenkalender f. 1855, so wie in From- mann's deutschen Mundarten, 1855, Nr. 4, S. 181 fg. — Die Schreibweise dieser beiden Mittheilcr konnte nicht ganz beibehalten werden. — In schrift¬ deutscher Sprache heißt das: Ein HeirlUhsliedchen. Wenn ich an 's Heirathen denke, Kommt mir das Grausen an; Soll treten in den Stand; Es sind gar schwere Sachen, Die Angst und Kummer machen. Wie es ja vielmals geht: Heirathe ich 'ne Reiche, So wie ich 's lieber hiitt', So thut sie sich ansstreichen, . Was ich fiir Geld erhalt'! 3 34 Dä haischt esh tug un nächt: „Han di zn man gemacht; thu lnnip nn thu präler, thn häsht kain hanbei tälcr zn micr in 'sh haush gebrächt." Rekrnteulied Die Rosen, die blühen im Garten, Soldaten marschiren in 's Heer; Sie kommen bald wieder zurücke, Und wie sic zurück sind gekommen, Klein's Mägdelein steht in der Thür: „Grüß Gott! von Herzen gefallest du mir!" „„Was nützet mir dein Gefallen, „„Ich habe schon längst einen Mann, „„Einen hübschen, einen schönen, einen braven, „„Welcher mich erhalten kann!"" Was nimmt er ans seinen Taschen? Einen Becher mit rothcm Wein; „Das werden wir beide austrinken, „Das wird unser Abschied sein!" Was nimmt er aus seiner Scheiden? Ein Messer mit scharfer Spitz; Er steckt ihr das Messer in's Herze, Das Blut ist gen Himmel gespritzt. „„Ach Gott! wie bitter ist dieser Tod!"" — Wenn ein Mädchen zwei Burschen thut lieben, Den Einen muß sie verlassen. — Da heißt es Tag und Nacht: „Hab' dich zum Mann gemacht; Du Lump und du Prahler, Du hast keinen halben Thaler Zu mir in 's Haus gebracht. ') Diese« und die beiden folgenden Lieder konnte ich in der Schnelligkeit leider nicht im Gotschewer Dialecte selbst itachschreiben, noch im Dialect geschrieben erhalten. 35 Wein und Wasser. Der Wein sagt zum Wasser: ich bin so fein! Sie stritten immer mitsammen; Das Wasser sagt: ich bin noch mehr fein, Mich braucht mau zu allen Sachen, Zum Kochen, zum Wascheu, zu allerhand Sachen. Der Wein, der sprach: ich bin noch mehr sein, Denn mich trägt man in die' Kirchen hinein. Das Wasser sprach: ich bin noch mehr fein, Denn wär' ich nicht zn dir geronnen, So wärst dn ja längst verdorret. Der Wein, der sprach: du hast Recht, Das Wasser ist der Meister, der Wein ist der Knecht! Die faule Grete. :/: Wer eine faule Gretel hat, Der kann nicht lustig sein; :/: Sie schläfet alle Morgen — Morgen, Bis daß die Sonne scheint, Bis daß die Sonne scheint. :/: Der Vater aus dem Walde kam, Die Gretel, die schläft noch ^); :/: „Unser Hirt ist schon im Walde — Walde, Unsre Kuh ist noch im Stall, Unsre Kuh ist noch im Stall." :/: Die Gretel aus dem Bette sprang, Den Rock in ihrer Hand; :/: Sic geht das Kühlein melken — melken Mit der nngewaschnen Hand, Mit der nngewaschnen Hand. Sie nimmt den Stock in ihre Hand Und treibt das Kühlem nach; :/: ") Der Volkswitz schiebt hier ohne Rücksicht aus den Versbau noch die Zeile ein: „Schlaf dn zn tausend Teufel — Teufel", u. s. w. 3* 36 Sie thut das Kühlem treiben — treiben, Treiben in'n grünen Wald, Treiben in'n grünen Wald. :/: „„Gnt'n Morgen, lieber Hirte mein. Was hab' ich euch Leids gethan, Daß ich innß alle Morgen — Morgen Treiben mein Kühlem nach, Treiben mein Kühlem nach?"" :/: „„„Gibst du mir die Buttermilch, Was andre Mädchen thun, So will ich alle Morgen — Morgen Pfeifen vor deiner Thür: Faule Gretel, komm herfür!""" „„Ich will dir geben Buttermilch, Die saure auch dazu, :/: Daß du wirst alle Morgen — Morgen Pfeifen vor meiner Thür: Schön Gretel, komm herfür!"" M a r i a°'). Maria 'sh moräsh früh aufshtiet, (wiederholt) Maria, Maria, o Maria, Königin! shi legait shich gur schianei än^ Maria, Maria, o Maria, Königin! shi giet hinaush in roasheingurt; :/: Maria, Maria, o Maria, Königin! ") Dieses Lied wurde zuerst mitgetheilt von Kobe (pseudonym Istiniö) im Kolellar- cek slovenski (slovenischer Kalender, Almanach) 1855, S. 54, woher auch Klun a. a. O. cs entlehnt hat. Die Schreibweise des genannten Mittheilers wurde fast ganz beibchalten. — Vielleicht geschieht Manchem ein Dienst mit der Uebertra- gung in's Schriftdeutsche: Maria. Maria 's Morgens früh aufsteht, (wiederholt) Maria, Maria, o Maria, Königin! Sie kleidet sich gar schöne an, :/: Maria u. s. w. Sie geht hinaus in 'n Rosengarten; :/: Maria u. s. w. 37 bäs bolt shi thun in roasheingurt? Akaria, Maria, o Maria, Königin! di röashlein geliachtei bolt shi prachcn. :/: Maria, Maria, o Maria, Königin! bu bolt shi hin mit dan röashlein geliacht? :/: Maria, Maria, o Maria, Königin! ä kranzla geliachtei bolt shi flachten. Maria, Maria, o Maria, Königin! bu bolt shi hin mit dam kranzla geliacht? :/: Maria, Maria, o Maria, Königin! af 'sh hoiliga kreuze bolt shi 'sh häng». :/: Maria, Maria, o Maria, Königin! bu bolt shi hin mit dam hoiligan kreuz? : Z.- Maria , Maria, o Maria, Königin! in'sh Himmelreich, in'sh Pnaradeish. Maria, Maria, o Maria, Königin! Gott hilf ünsh allen insh Himmelreich, : : Maria, Maria, o Maria, Königin! in'sh Himmelreich, in'sh Pnaradeish, :/: Maria, Maria, o Maria, Königin! — Was wollt' sie thun im Rosengarten? :/: Maria u. s. w. Die lichten Röslein wollt' sie brechen; :/: Maria u. s. w. Was wollt' sie mit de» lichten Röslein? Maria n. s. w. Ein lichtes Kränzlein wollt' sic flechten; Maria u. s. w. Was wollt' sie mit dem lichten Kränzlein? Maria n. s. w. Auf's heil'ge Kreuze wollt' sie 's hängen; :/: Maria u. s. w. Wo wollt' sie hin mit dem heil'gen Kreuz? :/: Maria u. s. w. Jn's Himmelreich, in'S Paradis; :Z: Maria u. s. w. Gott Helf' uns allen in 's Himmelreich, :/: Maria n. s. w. Jn's Himmelreich, in's Paradis! :/: Maria, Maria, o Maria, Königin! - Zn bemerken ist, daß „Rosen" hier überall auch „Blumen" überhaupt bedeuten können. — „moräsh" ist das mhd. „moraz" — Morgens. 38 Maria und Johannes "). Wol dourt af griäner Alpen giet Moargenshtärn af; — atunten sitzt Maria, wol ünsherc liäbc Fran, shi zieht ä wäinigäz virhin, un virhin vir däsh haush, Johannes shaget boi'm fönshter heraush. „Johannes, Johannes, thn hoiliger mann, „häsht thn et geshachcn Herr Jesu, nwin'n son?" ,,„J hän 'n wol geshachcn, Herr Jesu, doin'n son, „„mit shtriken hänt shai 'n gcpuudcu, „„mit goischeln hänt shai 'n gcgoischelt!"" Diese Proben der VolkScrzählungcn und des Volksliedes bei den Gotschewern genügen um den schlichten, gemächlichen Charakter derselben zu zeigen und die Ansicht zu bestätigen, welche früher von den Volksmärchen ausgesprochen worden ist. Man kann sich wohl nicht wundern, daß die Dichtkunst bei diesem schon seit fünf Jahrhunderten °") Dieses Lied stammt aus der Gegend von Mosel. Maria und Johannes. Wol dort auf gritner Alpe Geht der Morgenstern auf; — Drunten sitzt Maria, Wol unsere liebe Frau. Sie geht ein weniges vorwärts, Vorüber für das Haus. Johannes sieht zum Fenster heraus. „Johannes, Johannes, dn heiliger Mann, „Hast du nicht gesehen Herr Jesnm, mein'n Sohn?" „„Ich hab'u wol gesehen, Herr Jesnm, dein'» Sohn, „„Mit Stricken haben sie 'n gebunden, „„Mit Geißeln haben sie 'n gegeißelt!"" — — Die Form „wäinigäz" erinnert an das Ahd.: nuenigaz" — weniges. ") A. Richter hat einige neuere Lieder in den Gotschewer Dialcct übersetzt, welche Stücke in Frommann's deutschen Mundarten z» finden sind; da dieselben nicht ans dem Volke selbst erwachsen, erschien es nicht Passend, sie hier wieder ab- drucken z» lassen. 39 von seinen deutschen Stammcsgenossen getrennten Völkchen keine erha¬ benen, Blüthen getrieben hat, als diese einfachen Lieder, welche aber mit ihrer innigen Gemüthlichkcit nnd naiven Natürlichkeit jedes empfang, liche Herz ansprechcn. Man möchte diese Lieder dem wchmüthigcn Gesänge eines einsamen Vogels im Walde vergleichen, welchem noch nicht in der Gefangenschaft moderne Opern-Arien künstlich einstndirt wurden. So ist denn auch in den mitgethcilten Liedern das eigentlich Technische, die Versbankunst, nicht eben zu hoher Entwicklung gediehen, doch findet das Ohr leichter und besser, als das Auge, einen gewissen Rhythmus aus denselben heraus. Dieser beruht ans dem Gesetze der altdeutschen Verskunst, daß nicht die Zahl der Silben, sondern die der starkaccentuirten Hebungen in Betracht kommen. Solcher Hebungen haben die Verse der Gotschcwer Lieder gewöhnlich drei, seltener vier, so daß bei Zusammenziehung je zweier der ersten, der Nibclungenvers zu Tage tritt, und es bedürfte nur leichter Nachbesserungen der kritischen Hand (welche jedoch grundsätzlich durchaus unterblieben), um die Nibe- lungcnstrophc von vier Zeilen mit je sechs Hebungen und dem End¬ reim vollkommen herzustellen. So z. B. in dem oben mitgetheilten R e k rut e n li e d e: „„Was nützet mir dein Gefallen, ich habe schon längst einen Mann, „„Einen hübschen, einen schönen, einen braven, welcher mich erhalten kann!"" Was nimmt er ans seiner Taschen? einen Becher mit rothem Wein; „Das werden wir beide anstrinken, das wird unser Abschied sein!" Was nimmt er ans seiner Scheiden? ein Messer mit scharfer Spitz; Er steckt ihr das Messer in's Herze, das Blnt ist gen Himmel gespritzt. Noch mag hier als Sprachprobc der Gotschcwer Mundart das Gebet des Herrn folgen, dem dasselbe zugleich in dem früher erwähnten Dialecte der Zarzer zur Vergleichung beigefügt wird. Gotschcwer^). Zarzer-'). Buter ünsher, dar thu bisht in Foutcr ünshcr, pisht mc Himel, den himbeln, gchailigct ber doain hailig shai dain noumc; kim tz'ünsh mimen; zue kume ünsh dain raich; dain kiningraich; dain bill geschich, ") Die in Klammern beigefügtcn Varianten sind mir auch bisweilen vorgekomnicn — Klnn's Schreibweise dieses Gebets in den Blättern s. liter. Unterhaltung 1859, Nr. 44, ist nicht ganz richtig. ") Nach einer Mittheilnng Andr. Likar's im lioleclseeek slovenski 1S»6, S. 33—37. 40 dain billen geschiech, bie in himbel, ,bi me Himel, avshon auf der berlt. nlsho au auef ierdan; (Gott, ünsher g„sh HM ünsher oltougige prot; Herr) gib ünsh heunt ünsher taig-g„shexc schaden, ,sh^ lainesh(taiglichcsh)bruät; (un)ver- bir serloucheu uusheru schelmaueu; gib nnsh uushcre schuldan, bie (alsh) ' au bier vergaben ünsheru schuld!-' str ünsh net in di ferschuheuz, shou- giaru; (uu) führ ünsh et in die ver- dern läshe ünsh fom ourgcn. Amen, shuchung (vershuchniß), shonder cr- liashe ünsh von dan uiblan. Amen. Die Personen- und F am il i en - N a m eu der Gotschewer zeigen natürlich keine große Mannigfaltigkeit, auch haben sich bei ihnen keine altern Namensformcn erhalten. Altgebränchlich alsT a u f n a m e n sind: Ander, Änderte, Damian, Franz, Gregl (Gregor), Han sh, Jäkel, Jo sch, Joschel (Joseph), Jure (aus dem Slove- nischen Riri m Georg), Marten, Mattel (Mathias und Matthäus), Michel, Pal (Paul), Paulle (Nürnberg. Pola), Richard, To in (Anton), — daun: Anne (selten), Elsh (Elisabeth), Elsshä, Gere (Gertrud), Gerl, Grätle, Gretel (Nürnberg. Greitla; Mar¬ garethe), Käthe (Katharina), L i ä n e (Helene), Mina (d. i. Marie; doch unterscheidet der Gotschewer fein zwischen Mina und Mino, mit jenem eine junge, mit diesem eine ältere Person des Namens Marie bezeichnend), Minkele, Urshe (Ursula), Urshel. In neuerer Zeit drängen sich auch andere Namen aus dem Kalender ein. — Die Familien-Namen enthalten zunächst eine große Anzahl solcher, welche durch die Bildung mit der Endsilbe — er eigentlich Jemand bezeichnen, der die im Stammwort angegebene Sache thut, z. B. Bütt¬ ner, Erker, Gramer, Händler, Hutter, Kuker, Lakner, Maußer, Prener, Schaffer, Scherzer, Shager, Spreizer u. s. w., sodann solcher, welche die Diminutiv-Endung — le oder l — zeigen, z. B.: Haberle, M e i c r l e , R e i n c r l e, Göchel, Raukel, Stampf el, Stängel, Tschinkel, Kikl, Plöschl, Shkedl, Zu gl u. s. w., endlich solcher mit dem End¬ laute — c, z. B.: Hogge, Jonke, Kobbe, Lobbe, Nadde, Petsche, P u t r e, Ruppe, S ti r g e, V 0 chte. Seltenere Namen sind Grill, Kink 0 pf, Kotze, Krenn, Kropf, Mazclc (d. i. Dose), Rom (d. i. Rabe), Schwcgcl (d. i. Flöte, Ahd.: 41 suegala), Strutzel. Aeltere deutsche Sprachformen finden sich viel¬ leicht in: Bi sch al, Gareis, Kran land, Virant, Wit' tine. Besonders bemerkenswerth scheinen die vielen einsilbigen Namen, wie: Filz, Fitz, Flack (ffincou^?), Flaz °«), Glatz, Knaus, Kump, Ruß, Schain, Schuß, Shtemk, Shterk, Shtrauß, Sh türm, Wetz u. s. w. Als Familicn- Namen erscheinen auch folgende Personen - Nameu: Bartelmc, Fritz, Fritzel, Gregl, Kunz, Oßwald, Pertz (von Bernhard), Peter, Sigmund, Ulrich, abgekürzt Urch, Wi d m a r. Ursprünglich Schimpfname ist: B r u n s k u lle (kulle — Hündin). Als Adverbial-Name findet sich: Wiederwahl, als Imperativ-Name: Komm. — Alle diese Familien-Namcn sind jedoch im gewöhnlichen Leben weniger gebräuchlich, und finden sich dafür fast durchaus Vulgär-Namen "). — Um die Abstammung anzugcbcn, werden die Namen zusammengesetzt ^); so würde z. B. Kiklmine- jure einen gewissen Georg bezeichnen, dessen Mutter Maria die Tochter eines gewissen Kikl ist. — Die beiden Krainischen Adelsfamilien der Freiherrn v. Erb er g und v. Schweiger, erstere im Mannsstamm bereits wieder erloschen, sind (nach Hoff) Gotschewer Ursprungs. Betrachten wir nun zuletzt noch die Sprache der Gotschewer, so darf es uns nicht abschrecken, daß frühere Schriftsteller, welche eben keine deutsche Sprachforscher waren, diesen Dialcct ein „veral¬ tetes", „verzwicktes", „grobes", „hartes", „altfränkisches" Deutsch nennen °'°). Im Gegenthcil wird der Forscher sich dadurch nur angc- Zvgen fühlen, außerhalb der abgestumpften und abgcflachtcn Formen der gegenwärtigen deutschen Schriftsprache sich einmal umzuschen in ") Ob bl. kl-ioius Mvrious - geboren 1520 zu Albona in Istrien — vielleicht ursprünglich einer Gotschewer Familie entstammt ist? Diese Gewohnheit findet sich bei allen, deutschen und slavischen Bewohnern dieser südlichen Gebirgsländcr, in Tirol, Steiermark, Kärnten, Krain u. s. w. ") Eben so macht cs der Schlesier. ") So LazinS, Valvasor, Hoff, Hacquct, Ullepitsch, Klnn. — Hacqnet insbesondere ist kein großer Freund der Gotschewer, die er auch „alte deutsche Zigeuner" (!) nennt (Ökologe. Oam. I. S. 41). — Aber „altfränkisch" ist der Gotschewer Dialect nach dem eigentlichen, wahren Sinn dieses Wortes, nnd unbewußt wurde damit das Richtige getroffen. 42 dem ursprünglichen, frischen Klang nnd Leben einer solchen Mundart, wie die Bewohner staubiger Städte sich hinaussehncn in den frischen, grünen Wald. Und seine hoffende Ahnung wird nicht getäuscht, denn auch hier wie in den Sagen und Liedern findet er noch einen frischen, wenn auch derben Nachklang einer vergangenen Zeit, von welchem er sich mit einem ursprünglichen, waldcsduftigcn Hauche angcweht fühlt, wenn er noch nicht zu einem kalten Prosector der deutschen Sprache geworden ist. Die G o t s chew e r M n n d art charakterisirt sich zunächst durch die Aussprache der Vocale, in welcher jedoch die verschiedenen Thälcr und Kirchspiele des Landes sich unterscheiden "°). a ist bald rein, bald ä, dunkel, z. B. asche, äker. e ist bald rein, bald e — ä nnd ca, bald ganz tonlos. Rein ist cs z. B. in mcrtle (Rothkchlchcn), rerochlc (Lerche); ä wird es ausgesprochen in k r c n (Märrettig), ea in s h t e n (sprich: shtcan), gen (spr. gean); tonlos ist es besonders in den Vorsilben ver und zer nnd in den Nachsilben el, en, er, z. B. vcrshten (spr. vrshtean), z e r g e n (spr. zrgean), tö t el (spr. tötl), s ch o i - d e n (spr. schoaidn), äker (spr. äkr). i ist bald rein, bald i n ie, z. B. tir (Thür), tir (spr. ticr, Thier). o ist bald rein, bald ö n oa, z. B. l o d e (spr. lodä), o s h t e r n (spr. oashtrn). u ist bald rein, bald n — ue, z. B. urshäch (Ursach), güt (spr. gnät), p ü (spr. puä, Bube), schüle (spr. schnälc; Ahd.. scuala, fenola); bald — ou, z. B. dort (spr. dourt). ai ist bald rein, bald mehr ei — äi, z. B. laiten (läuten), ai^ shen (spr.: äishn, Eisen). oi ist bald rein, bald gemischt, z. B. i moin (ich meine), moin spr. moain, mein). ui ist ähnlich unserm tt, wird jedoch so ausgesprochen, daß man fast beide Laute noch hört, z. B. uibel (spr. üibl). Das l nach den Vocalen a nnd e ist meist in u übergegangen, z. B. wand (Wald), gant (Geld). Das s, sowohl zu Anfang als ") Da dieser Aufsatz nicht fiir Sprachforscher allein bestimmt ist, so wurde in der Schreibweise der Vocale bald das Lautgesetz, bald die Aussprache zur Richtschnur genommen nnd überhaupt StrengwissenschaftlichcS vermieden. 43 in der Mitte, wie am Ende der Wörter, wird (mit wenigen Ansnahmen) aspirirt als sh ausgesprochen, z. B. shai (sie), lishcn (lauschen), käshte (Kasten), haush (Hals). Das w hat sich in den meisten Fallen in b verhärtet, z. B. denn bicr bollen (wenn wir wollen <"). — Aus der alten deutschen Sprache haben sich die Endsilben ach (Collec- tivform, bei Hauptwörtern — auch im Kärntn.) und a z c n (unser zcn, bei Zeitwörtern) vielfach erhalten, z. B. assäch (Bindcrgeschirr), birch- äch (Birkenhain), farmäch (Farnkrantheide), — blagatzen (blitzen), fnnkazcn (funkeln), gamazen (gähnen), heschazen (schluchzen), juchazen (juchzen), kokazen (krähen), klnnkazen (schaukeln), nieschazen (nießen), nop fazen (schlummern), schnnp fazen (schluchzen) n. s. w. — Die gewöhnliche Vcrkleinernngssilbc ist le, z. B. h n d e r, h n d e rle (Tuch, Tüchlein), band, bandle (Band, Bändchen). — In verschiedenen Theilen des Landes finden sich auch verschiedene Formbildnngcn, wie z. B. das Mittelwort der Vergangen¬ heit in derselben Bedeutung bald nach der starken, bald nach der schwachen Form gebildet wird; so findet man von schwören bald geschworen, bald g e schwö r et. - — Von andern Zeitwörtern findet sich die starke Form des Mittelwortes, wo sonst nur die schwache gebräuchlich ist, z. B. gcschwätzen, geärbeiten, bemühen, statt: bemüht n. s. w. — Die merkwürdigste Eigcnthümlichkeit der Gotschewer Mundart ist jedoch die, daß in der Formbildung der Zeitwörter die an sag en de Form der halb vor gang en en Zeit (logmrtoMum kinlümtivi) gänzlich verloren gegangen ist, während die verbindende Form (Lonsunoliv) dieser Zeit sich erhalten hat; jene wird durch die entspre¬ chende, zusammengesetzte Form der ganz vergangenen Zeit ersetzt. — Die verbindende Form der halbvergangencn Zeit dient zugleich zur Bezeichnung unseres conditionalen: würde, z. B. : i zalete — ich würde zahlen. Mehrere dieser charakteristischen Eigcnthümlichkeiten, in Berbin düng mit manchen nachher noch erwähnten einzelnen Ausdrücken und Worten, vereinigen sich, nm uns ziemlich sicher auf den Stammes- Ursprung dieser Mundart und soinit der Gotschewer selbst zurnckschließcn Die hiinfige Aussprache des a als ä, die Aspiration des s zu sh, und die Ber- hürtung des w in b findet sich auch im Dialcct der Zarzcr. — b statt w wird übrigens auch in vielen, Krain angehörigen, deutschen Urkunden im 15. ^ahrh. geschrieben. 44 zu lassen. So die Verhärtung des w in b, die Aspiration des s zu sh, die Diminutivendung le, die Verwandlung des l in n "?), des o in u, des ei in oi, oai; diese deuten unwidersprechlich auf die Abstam¬ mung der Gotschewer von den Franken und begründen mit Sicherheit die oben ausgesprochene Behauptung, daß die Gotschewer ursprünglich wirklich thüringische Frauken waren. Und je genauer ein Kenner deutscher Mundarten den Gotschewer Dinlect im Einzelnen untersuchen würde, um so mehr dürfte er finden, daß derselbe mit der fränkisch- hcnnebergischcn Mundart °') ganz auffallende Aehnlichkcit besitzt. Um nun einen Begriff von der Gotschewer Sprache als solcher zu geben, wozu die angeführten Lieder allein doch nicht genügen, mögen hier noch einige Beispiele ans dem Leben folgen: „'sh abäsh un 'sh moräsh hän i geshprochn", d. i. des Abends und des Morgens hab' ich gebetet. „warle in, shanbcist klekket et feinlein" — aber (wahr¬ haftig) allein wirkt nicht viel (bringt nicht viel vorwärts). „ä bab sh e Hat mi af de trie le g c shtochn" — eine Wespe hat mich auf die Lippe gestochen. „in shummer blienent de röshen" —im Sommer blühen die Rosen (die Blumen). „verteil hat ünsherjager äbar geschossn" — voriges Jahr hat unser Jäger einen Bären geschossen. „af'n kirtäge kas i di er ä schens bandle" — auf dem Markte kauf' ich dir ein schönes Band. „in ertägn Han i af'n bärge ä grossn hiriß geshachn" — am Dinstage hab' ich ans dem Berge einen großen Hirsch gesehen. „Lukaish Mattl isht au bai mier geb an" n des Lukas Mathias ist auch bei mir gewesen. „un Pfaifarsh Michl hat zwen lantige hau sh en un ä d u ch s h g e fä n h n" — und Pfeifers Michel hat zwei leben¬ dige Hasen und einen Dachs gefangen. ") Echt fränkisch und durch die Franken in's Französische gekommen, z. B. kaut (oitus), o.ksuä (osliöus). ") Wie er besonders in der Gegend von Meiningen, namentlich in den Dörfern Neubrunn, Wölfershausen und Ritschenhausen gesprochen wird. — Vgl. From- inann: die deutschen Mundarten 1855, S. 44, 72, 167. „'sh laitet oaimon ansh" — es läutet Einem aus (zum Begräbniß). „loitn thu 'sh rosch af dei rächte shträße" m leite du das Pferd auf den rechten Weg. „'sh aishen isht hert" — das Eisen ist hart. „'sh isht mier hurte kam" — es ist mir schlecht (unwohl) geworden. „i gib eu ä roaincs gläsh, roaine gläsher" n ich gebe euch ein reines Glas, reine Gläser. „bcsh bisht du?" „„Nuppansh"" — (wessen bist du?) wem gehörst du an? „Ruppen." „ar hübet shi sh au er" n er ist verdrießlich, böse. „ar hackt mit dau zänen" — er knirscht mit den Zähnen. „shi hat ier kind getütet" — sie hat ihr Kind gesäugt (f. nachh.). U. s. w. Wenn man die geringe Zahl der Deutschen und den laugen Zeit- raum eines halben Jahrtausends erwägt, so ist es merkwürdig und nur durch die große Abgeschlossenheit der Gotschcwer gegen die umwoh¬ nenden Slaven erklärbar, daß vcrhältnißmäßig doch nur wenige Sla- vismeu in die Gotschcwer Sprache sich cingedrüngt haben. Einige slavisirende Redensarten sollen sein "): „ h o s h t g cw e ibelt? " (hast ein Weib genommen, geheirathct? — Slovenisch: al r>> «o o/.enil? »on — Weib); „bisht na hrible gewesht? (bist du auf dem Berge gewesen? — Slovenisch: »a bribu n auf dem Berge). Auch sind es nur wenige einzelne Wörter, welche aus dem Slavischcn in das Gotschcwer Deutsch übergcgangen sind, z. B. bcrken (bcrka — Schnurrbart), kochen (boli — Speck), g a n z c l e n (rxanoi — Sterz, Krainische Mehlspeise); g e r ts ch e n (xcros Knorren), j o ke n .jokali — Weinen, weinen), katsche (kaos Schlange), ker- kat scheu (kcrlaöa Bürste), mishen (inir.ali — blinzeln), raze (raca — Ente), srake, sraketiz («raka — Elster), sh ta kar (Kroatisch? — Ratte, wofür bisweilen auch bcttigon, Italien.: ") Nach Hacquet. — Die von ihm angegebene, hier beibehaltene Form „gewesht" mag ihm vielleicht sein Führer gesagt haben, um sich verständlich zn machen, sonst sagt der Gotschewer: „geban" für: gewesen; so erscheint die ganze Redens¬ art fraglich. 46 punlinaonn, slove». pOtio-ono, gesagt wird), Shtaraschiner («iara- sins Hochzeitsfestmeister, Brautführer, s. ob.) u. a. Noch wenigere Ausdrücke sind vom Gotschewer aus dem Slovenischen in sein Deutsch übersetzt worden, z. B. „Hirt le" (ptwlurioicm n Bachstelze, eigent¬ lich : kleine Hirtin); so nennen sie das Vieh (besonders das Rindvieh) schlechthin „'sh güt", wie der Jnnerkrainer daö Wort blago (d.i. Gut) für „Vieh", besonders „Schafe" gebraucht. — Aber dieß sind doch nur unbedeutende Einzelheiten, welche noch nicht zu dem Ausspruche <") berechtigen, daß hier ein Stück Slavisirung vor sich gehe. Die Gotschewer Mundart ist noch echt, gut und rein deutsch, und obschon durch den Einfluß der aus der Fremde heimkehrenden Männer die schöne alte Sprache dieses Stammes immer mehr ver¬ schwindet, so haben sich dach in derselben, besonders im Mnndc älterer Frauen, noch viele alte deutsche Worte und Wortformen erhalten, welche in der Schriftsprache und selbst in den übrigen Dialecteu meist schon lange verloren gegangen sind. Dieselbe ist daher eine äußerst werth¬ volle und noch unbcnützte Quelle für germanistische Studien, aus welcher nicht allein eine bedeutende Bereicherung der Kunde der deutschen Mundarten, sondern selbst mancher nicht zu verachtende Beitrag zum Verstäudniß unserer altdeutschen Sprache geschöpft werden kann. Dieß ist um so mehr der Fall, als der Gotschewer Dialcct vielfach dem Althochdeutschen, besonders in seinen spätem Formen, noch näher steht als selbst dem Mittelhochdeutschen. Beweise hierfür finden sich in der nachstehenden Probe *"') eines ") Hacquet und Klun a. o. a. O. — Die von Klun als Beispiel derGotschewer Mundart angeführten Ausdrücke: „holzgangel" " der Wolf, „Weicher" — der Fuchs, „scherzer" das Eichhörnchen, „springerle" — der Hase, „jag- eisen" — die Sporen, mögen zur Zeit Valvasor's, aus dessen Chronik Klun sie entnommen hat, gebräuchliche Waidmanns-Ausdrücke gewesen sein; gegen¬ wärtig, so viel ich anch gefragt habe, kennt und versteht sic Niemand. °°) Bei der Zusammenstellung dieser Auswahl ans meinen Vormerkungen fehlten mir fast alle wissenschaftlichen Hilfsmittel. Weder (Benccke) Zarncke's noch Schmet¬ terns Wörterbücher, geschweige die Werke von Schmid, Stalder, Tobler u. A. standen mir dabei zu Gebote, und nur Graffs althochdeutscher Sprach¬ schatz, Zicmann's mittelhochdeutsches Wörterbuch, so wie einige Hefte von Frommann's deutschen Mundarten, konnten von mir dabei benützt werden, was der Kundige ohnehin leicht selbst ersehen wird. — Da nicht rein sprach¬ wissenschaftliche Rücksichten allein hier maßgebend waren, so mag dieß Manches (z. B. die Beibehaltung des Buchstabens v neben f u. s. w:) entschuldigen. 47 Gotschewer Idiotikon. Abashfrasscr — Würger. adeshter — indessen, unterdessen. adlaspalme der Zungen — Mausdorn, oder das Zungenblatt (rufens b^gooloi-nui»). aherlc — Aehre; Ahd.: ahir; Mhd.: aher; Goth.: ahs; Nord.: ax; Agls.: ächhir, ähher, ear; Kärntn.: aher. Vgl. Lat.: aritüo. ahin — dahin, hinweg; „a" ist unser „dar", z. B.: „arinnen", „a ti n n e n" — darinnen, „a vor" — draußen, „a t o be n" — droben, „ at u nt cn" — drunten, „ahant"dort; „aho", „asho" so. äindlif — eilf, elf. Ahd.: eiulif. Mhd.: einlif, cilif. (Noch in Ur^ künden des 16. u. 17. Jahrh.: „aindleffte". — Graz 1638.) äker — Acker. an arsht 7^ jetzt (an erst); an — fort; Koburg.: anig; Nürnberg.: ancn: vgl. Engl.: on; oft auch sogleich, in der Kobnrg. und andern süddeutschen Mundarten am nntcrn Inn. aper offen, von einer Stelle, wo bereits der Schnee geschmolzen ist. Körnt.: aper. Ahd.: apar - npriou«, inuuilv-iluü? a s s ach 77^ Biudergcschirr, allerlei Binderarbeiten, z. B. Schaffe n. dgl. Ahd.: azzasi — Gcräth. Kärntn.: assäch (77. Bindergeschirr), ate und amino — Großvater und Großmutter. Nord.: afi und amma. Doch wird in derselben Bedeutung auch e h n c und ahne gebraucht (s. bei eh ne). ätr — dann. Vgl. Ahd.: aftar. a u i s b a rd Frühling ; Altbair.: auswiarts; Kärntn.: answärt. Babshe — Wespe. Ahd.: wafsa, wefsa. bam -7- Baum, 2., Thürschwellc, wofür jedoch auch drischibel vorkommt. (s. daselbst). Die Beifügung der verwandten germanischen Sprachformell schien zur Ber- gleichung wichtig, weil es erst dadurch möglich wird, der Gotschewer Mund¬ art ihren Platz in der großen deutschen Sprachenfamilie anzuwcisen. — ^ou den gebrauchten Abkürzungen bedeuten: Ahd. — Althochdeutsch. Agls. -saliel sächsisch. Alts. — Altsächsisch. Mhd. — Mittelhochdeutsch. Ndrd. Nieder¬ deutsch. Ndrs. — Niedersächsisch. Die übrige» sind leicht verständlich. 48 bärm — Krippe (für Pferde und Rindvieh; für die Schweine ist „tr«g", unser Trog). Mhd.: baren — Futterkrippe, Fre߬ trog. Kärntn.: barn. baten — bitten: (i bit, du bitesht, ar bitet, wier batn, i hon gebatn). bchent behende, schnell. Ahd.: behende (erst im 12. Jahrh.) ä beshe, ä bionk — ein wenig. Schles.: Wink. beiten — borgen. Oestr. desgl. i bin, —ich bin; „du bisht", „ar isht;" Mittelw.: „geban" (gewesen); „ar isht geb an." blag atz en — blitzen; auch bei den in der Zarzer Gegend seit dem 13. Jahrh. angesiedcltcn Deutschen aus dem Pusterthal. Ahd.: blechazan; Agls.: blicettan, blycitan; Mhd.: blicken. In Kärnten sagt man dafür: himlczen. blaßen — bläken, jedoch nur vom Schreien des Widders in der Brunst. Ahd.: blazan; Mhd.: blezzcn; Agls.: blätan; Ndrd.: blaten, bleten; Engl.: bleal; Baier.: bläßen. Vgl. Griech.: Lat.: baloro. blienen blühen; „shai blicncnt." bietschen — Kürbisse. Vom Ahd.: kur — biz. Vgl. Lat.: eueur-bila. bilch (m) — Bilchmaus, Siebenschläfer, (m^oxu8 xlis). Ahd.: bilch, Pilch; Steier.: bilch; Baier.: bilchmaus. bintschig — winzig. birchäch (s.) — Birkenhain. Ahd.: bircha — Birke; Agls.: beorcc; Altnord.: biörk. (Neber die Endsilbe — ach s. ob.) bochm unter Schmetterling. Ahd.: mal, molt, maltwurm — popilia. i b'rd ich werde; bier baber — wir werden. brennen brennen, „i hon g e br n n n 'n." „b r n n n e n" — sie¬ dend heißes Wasser. brömeln — freundschaftlich mit einander reden, schwatzen. Bran¬ denburg.: bremeln — leise reden. Vgl. Bremse. Ahd.: breman — brüllen. bröshele — wenig, „bröshele Holz" Splitter. brsch — ist ein Schimpfwort. Vielleicht vom Ahd.: brasen, ferbra- sen — clamnare. brusht Herz (nicht Brust). 49 burk, Mehrh. bärge — männl. Schwein. Ahd.: farh; Angls.: foor, soorn; Mhd.: barch — junges männl., auch ver¬ schnittenes männl. Schwein. In der Eifel und in Sieben¬ bürgen : barg (m.) , in der Wetterau: parch, im Henne¬ berg. : bärget, im Kärntn.: bargt — verschnittenes männl. Schwein. Brixen: pargl — junges weibl. Schwein, Tirol: park, parggl — Schwein, besonders: brünstiges Schwein. Vgl. Lat.: porcu«. Diminutiv: „Valle" (s. daselbst). butsch erle — ein kleines Faß, etwa 2 Maß Flüssigkeit enthaltend. Ahd.: butin; Agls.: byden, butte, bytte. Nordl.: bytta; Mhd.: buterich — Schlauch, Fäßchen für 3—6 Maaß zum Handgebrauch. Vgl. Butte, Bütte. Im Kärntn. be¬ deutet: Kitsche — ein kleines, butsche — ein größeres Faß. Däch, ragendäch (s.) — Regenschirm. Mhd.: Dach — Bedeckung, Ueberzug. dank — links; z. B. „danker hänt" — linker Hand. dar, dai, das — der, die, das, als hinzeigendes Fürwort, wäh¬ rend das Geschlechtswort: „der, dei, (de)'sh" lautet, val. tun»-, m. : „damo" „dam" — dem. dirn — Mädchen (ohne schlechten Nebenbegriff); — „loudirn" — Dienstmädchen, Magd. Krischen — dreschen. Goth.: thriskan. Ahd.: driskan, drescan. Vgl. Latein.: Irüuraro. — Davon: drischel (m.) — Dreschet, Dreschflegel. Ahd.: driscil, driscila. Mhd.: drischelstab. Kärntn.: drischel. d ri s ch j bel (m.) — Thürschwellc. Ahd.: driscufili, driscufli; daneben: duropell, durpil. Mhd.: drischuvcl, dryscheufel (verschwand erst gegen Ende des 15. Iahrh. ans der deutschen Schrift¬ sprache; die 9. deutsche Bibclausgabe, Nürnberg bei Kobnr- ger 1483, hat dieß Wort noch an zwei Stellen, an zwei andern dagegen in „gcschwel" und „das schwelte" verbessert.) Agls.: therscvald, threscvald, therscold, therxold, theorscvold, thyrscvold, thärsvald (m.). Altnord.: threskuldr, threskiöldr. Engl.: Ün-osboüä. Däu.: tacrskel. Schwed.: tröskcl. Dit- marsch.: dreißel. Ndrd.: dreschhalt. Ostfries, und Niederrhein., in Siebenbürgen und im Ungar. Bergland: türpel. Hol- 4 50 länd.: dorpel. Schweizer.: trüschhübel. Salzburg. (Alpach- thal): drischibl (m.). Steier. und Kärntn.: drischbel. dsche — da! da hast du! nimm! Vielleicht vom Ahd.: za. duchallei s. „tuchallei". Egedachshe — Eidechse. Ahd. egidehsa. ehne und ahne — Großvater und Großmutter. Ahd.: ano und ana. Mhd.: ene. Kärntn.: chndl (m.), ahndl (w.). Vgl. Ahne; (s. oben „ate"). emper — Eimer. Ahd.: cinbar, aimpar, eimper. (Die Formen „emper", „emmber" finden sich noch in vielen Dokumenten des 14. Jahrhunderts.) engltashe Iltis. Ahd.: illitiso. Baier.: elledeis. ertag Dinstag. Mhd. im 13. Jahrh.: eritac; im 14. und 15. auch: erctag, erchtag, ergetag. Kärntn. nnd Steier.: irtag. Bair.: erte, jerte. Oestreich.: jürta, irita. Vicentinisch- Deutsch: eörtä, ortä. (Von: ir Mars?). et — nicht. Farmen — Farn. Ahd.: farm, farn. Mhd.: varm. Engl.: körn. Davon „Farm ach", Farnkrautwiesc, Farnhaidc. Ahd.: farmahi. Mhd.: varmach — Farnhaide. Kärntn.: farmäch (— ein Haufen Farnkraut). seichte — Fichte. Ahd.: siet, sieta, siutha. — Davon „feichtäch" — Fichtenwald. Ahd.: uicchtech. Bair.: Fiechtach. feinlein, feintlein — viel, sehr. Nürnberg.: sei (fein) fo ziemlich; feindlich — ziemlich viel, ziemlich stark, z. B. „feindlich kalt", noch bei Agricola (Sprichwörter). fingerte — Fingerring. Ahd.: fingerlin. Mhd.: vingerlin, vingerin. s l e u h e nfliehen, wegcilen. Goth.: thliuhan. Ahd.: fliuhan. Mhd.: vliehcn. Agls.: fleogan, flean, fleon, flycan. Nord.: flha. Vgl. Lat.: üiKoro. „flench weder" (etwa zu einem Kinde gesagt) — geh weg; Ahd.: fliuh. Mhd.: vliuh. floisch — Fleisch. Nürnberg.: slaisch. foißt — feist, fett. Ahd.: feizt. Nürnberg.: vast. frauenhandle — Wiedehopf. frisching — Schaf. Mhd.: vrisching - frischgeborncs Opferthier. Im 14. Jahrh. bedeutete „frisching" — ein Mutter- 51 schaf (s. d. Urbare der Bischöfl. Freisingenschen Kolonen in Kram von 1318 und selbst Lehnbriefe v. 1620: »kri- 8t'.bmbU8 80V 0VI8 cmn uxno«, „frischling sambt dem Lamb"). Vgl. Frischling (einjähriges Wildschwein). frvindschast — Verwandtschaft. furt m gleich. Gaben — geben. Gegenw.: „i gib", „du gaisht", „ar gait", (Nürnberg.: git) „wir gabn", „ier gait", „shai gabnt"; Mittelw.: „gabn" gegeben. gamer — Wächter, Beschützer. Ahd.: gaumjan — Acht geben. Tirol.: gamcrn. Kärntn.: gamen - das Haus bewachen, hüten, gam az e n — gähnen. Noch bei Abrah. a Sta.Clara. Kärntn.: gainezen. gäß — gegessen. Ahd.: gaz. Eben so noch jetzt in den Maingegenden, gatterle — Fuchs. Vgl. (etwas) ergattern; Griech.: — fassen, nehmen. gant -- Geld. gehanneish — Anis. geig er — Musikanten (überhaupt, nicht bloß Geigenspieler). gen — gehen; „i gen", „shai geant", „gegen". gerholtr — Nußhäher. glitzen — glitzern, glänzen. (Auch bei Rosenplüt). g o iß — Geis, Ziege (welches Wort nicht vorkommt). Nürnberg.: gahß. gräm ade, grumade Grenzstein. greßling — das wagrechte Holzstück in einer Umzäunung. grob-- abscheulich; z. B.: „ g r o b e s h w a tter " garstiges Wetter, g r o i tn — mit den Füßen über einen Zann steigen, so daß ein Fuß voraus hinübcrgesctzt wird. groitl — die Entfernung eines Fußes vom andern. Vgl. Ahd.: grit- mali — Schritt. Baier.: gritt. grünling -- Eidechse (im Mitterderfcr Kirchspiel). Soll dem Krai- nischen nachgebildet sein (?). Sonst „ e g e d a ch s h e" (s. das.). gscharr — ein ganz runder Armkorb mit Henkel. gunnachten — ohnmächtig werden. gurt, Mehrh. gar ter -- Garten. gut — Vieh, besonders Rindvieh. Auch der Innerkrainer sagt: büixo -- Gut, für Vieh, besonders Schafe. 4* 52 Habetle — Haupt, Kopf. Ahd.: Haubit. Vgl. Lat.: eaput. hach --- Geier. Hage — Hane, Hacke. Ahd.: hako, hago, haggo, hacko. haint — heute. Ahd.: hintu. der ha lige — derselbe. i häu — ich habe) „du häsht", „ar hat", „bier häubn", „ir hat", „shai häut". hänis — Hanf. Ahd.: hanif, hanaf. Mhd.: Hanes. Vgl. Lat. und Gricch.: connobis. Händling — Handschuh (in Nesselthal). har Flachs, Lein (Iiuun>). Ahd.: Harn, haro, har. Mhd.: har. „(har) brachen" — Flachs brechen. 2. her, z. B. „har gaischt" — gib her! hau bei — halbe. Haufen — helfen. haush Hals; 2., Haus. häushe — Hase. Hegel — Genick. Ahd.: hahit — Nacken. hert, hurt — hart. Ahd.: hart, harti, hertc. heschazen — schluchzen, (in der Kehle). Ahd.: heskazan; Mhd.: heschezeu, heschen, hischen: Baier.: heehczen, hichezen; Kürntn.: heschezen; Engl.: Iiiceouxb. hettener — solcher. Vgl. Nürnberg.: setter; Schles.: sitte. hiänen — heulen (nur vom Wolf gebraucht). hindershi — zurück. hindräch — das schlechte Getreide (Spreu), welches beim Durch¬ werfen hinter dem Siebe liegen bleibt, — wie etwa „Reu- terich" im Provinzialismus gesagt wird (jedoch nicht vom Getreide). Kärntn.: hindräch; in Unter-Ungarn: Hinterwurf, hiriß — Hirsch. Ahd.: hiruz, Hirz. Mhd.: Hirz. — 2., Hirschkäfer, hirsh frässer — Dorndreher, Neuntödter. hirshvögele — Pirol (?). Hirt le — Bachstelze. Ist Übersetzung des Kram. Namens pa«la- richica — kleine Hirtin. hvim — heim, nach Hause; „ahoime" — zu Hause. Ahd.: haim und haime; Engl.: iuune und at bome. holdräch — Traubenholunder lSainbueu« rseemosa). Ahd.: hol- untar, holder. 53 Holzpacker — Baumspccht. In der Eifel und in Siebenbürgen: baumpicker; Engl.: uooäpeekt a-; Kärntu.: baumhackl. hort, ah ort — mal, einmal. Vgl. „w u rt." hottel — Achre (bloß von Hirse, Hafer und Gerste, — sonst „aherle" (s. das.). Kärntn.: rodel. hnder, hnderlc und hüdcrle — Tuch, besonders das Kopf¬ tuch der Weiber. Mhd.: huder, hader, — Fetzen. Vgl. Hadern. — Zusammengesetzt: „wischhuder" — Wischtuch. humpel — Hummel. Ahd.: humpal, humbal, hnmbel. Mhd.: humbcl. hün leish — Hühnern; etwas vom Huhn, zum Huhn gehörig. I, — ich; „moainar, micr (mcr), mi". Die übrigen Per¬ sonen: „thu", „ar", „bicr", „ier", „shai". indert — irgend, irgendwo. Mhd.: inder (Nibelungenlied, Noscn- plüt). Mit der Verneinung: „uindert" (s. das.). irde, (spr. iärde) — Erde. Goth.: airtha. Ahd.: crda. Alts.: crtha. Agls. eordhc. Nord.: iörd. Engl.: earlb. ishtcrleih — Estrich; Ahd.: astrich; Mhd.: cstcrich; Kärntu.: esternach; Mittellatein: arilriciw; ital.: »slrieo. Span. a«tia§a. Ja sh en — gähren. Ahd.: jesan; Mhd.: gcran; Allcinann.: jesen; Engl.: 7oa«t; Schwab.: jast; Anhalt.: jescht — Gischt. jaishen — zu Mittag essen. Vgl. jausen; Slov.: joiinati. juchazen, juckazen — juchzen. Ahd.: juwizan; Mhd.: jiiwezungc (Hauptwort). Karze — Kerze. Ahd.: karz, karza, kcrza. käuble Kalb; davon „kalb izen" junge Kuh. Kärnt.:käubl (- Kalb). käufmeß — Mirling (Frnchtmaß). — „mez" (wovon noch jetzt „Metzen") bedeutete im 14. Iahrh. überhaupt ein gewis¬ ses Getreidemaß (vgl. die Urbare der Frcisingischcn Kolo¬ nisten in Kram v. 1318), das in Kram jedoch je nach den Städten und Gegenden etwas verschieden war; „cha- stemmez", womit „zinßmcz" gleichbedeutend zu sein scheint, war ein gehäufter, nngcstrichcner „mez"; in der wiudischcn Mark wird ein „Pfrüntmez" erwähnt; „chanfmez" ist offen- 54 bar der damals im Lebensverkehr gebräuchliche „mez", von welchem erwähnt werden: „Furtmcz" (im Amt Fur¬ ten), „Lokischmez" („der stat mazz ze Lok"), „Laibacher kaufmes" (im I. 1350). k aut ar — Schrank. Fränk. - Nürnb.: kalter. Bei Hans Sachs: brot¬ kalter. käat und kaite — sagte, meinte. Dies; Wort wird (wie unser: sagt'er) sehr häufig in die Rede cingefügt, jedoch nur von der 3. Pers, gebraucht). Ahd.: quedan — sagen. Mhd.: qucden, keden (davon: kit, daz chit — das heißt). Cimbr. (in den VH eommum): köden. keie — Maul (bloß von Thieren, vom Schwein, von der Schlange u. s. w.) Vom Ahd.: kiwa — Kiefer; Mhd.: kinwan (Zeitw.) — kauen; Ndrd.: kia, kige; Kärntn.: kni — Un¬ terkiefer. — „S ch w e in ek ei en" ist ein beliebtes Essen der Gotschewer. keshtin — Kastanie. Ahd.: kestina. Mhd.: kestcnne. Oestreich, nnd Steier.: kästen. k i sagte, meinte; oft bloß ein ermunterndes: wohl! oder ganz bedeutungslos. Wird nur von der 1. Person, besonders zu Anfang der Sätze gebraucht (wie unser: sagt' ich). S. oben „käat". kirtäg - (Kirchtag) Markttag, Markt. klecken — wirken, nützen. Vg. unser „erklecklich" und das Ahd.: klekjan; Mhd.: klekken. klobc — Spalte. Ahd.: kliuban; Mhd.: chliebcn spalten (noch bei Albcrtinus: zcrklöben). 2., ein oben gespaltener, als Schleuder (mit Steinen) gebrauchter Stock. In Kärnten bedeutet: klobe — einen gespaltenen Stock zum Fang der Vögel, besonders der Maisen; auch den aus einem gespal¬ tenen Holze verfertigten Halsgurt der Rinder, an welchen die Glocken gehängt werden. Anhalt.: kleben — ein großes, schwer zu spaltendes Stück Holz. k l u n k a z c — die Schaukel. „ k l u n k a z e n " (Zeitw.) — sich schaukeln- knacht — Bursch; jeder junge Mensch, auch der Sohn des Hauses. — „louknacht" — Dienstknccht, Knecht. 55 knoshpen — Holzschuhe, mit Holznägeln beschlagen, welche mit Lindenbast an den Füßen sestgebundcn werden. Tirol.: knöspcn. — Im Kärntn. sagt man dafür: zoggl, (Lesachthal): tschoggl (vom Ahd.: zokel). k o s l e rn — aus dem Erdboden hervorragende Steine und Felsstücke. Daher der Gotschewer Ortsname: „Koflern". Ob mit Ahd.: hosar, Agls.: Hofer, zusammenhängend? kokazen — krähen (vom Hahne). Ahd.: chahhazen, kahazen, kihazen — caobinnari. (Vgl. unser: kichern). Agls.: ccahhetau. Kärntn.: kokezen — gackern (von der Henne, die ein Ei gelegt hat). Vgl. auch das Griech.: xo-i^«ko-S«k — sich brü¬ sten, prahlen. kolen — bellen (vom Hunde). Ahd.: kallon — lärmen, schreien. Mhd.: lallen. Kärntn.: käln, (Lesachthal): kuoln — bellen. krabscn — Krebse. Sonst im Krainisch - Deutsch: kroißen. Agls.: crabba. Nord.: crabbi. In Hintcrpommcrn: krerft. krach — Krähe. Ahd.: kraia, kraa. Mrd.: kraka. Anhalt.: kräje. krägen, krugen — Hals. Ahd.: krago — gula, Kehle. Mhd.: krage Hals, Kehle, Schlund. Kärntn.: krage — Hals. Vgl. unser: (Hals-) Kragen; in Anhalt: abkrageln — den Kopf abschneiden. krägerle — Faßspund. kruon obid en — Wachholder, suuiperu«. Ahd.: kranawitu. Mhd.: kranwit. Steir.: kranewet. — Zusammengesetzt: „kruš¬ na b i t h f o g e l " — Kramsvogel (luräur, inliiri^). Ahd.: krauwitfogal. Mhd.: kranwitvogel. Hans Sachs: kronic! fogel. Anhalt.: krammetsvogcl. („Kronabethvogel" ist auch ein Familienname in Krain.) Ob „kronvögelc" dasselbe? kule kleines Messer. Vgl. Lat.: cullcr. kullo, kullin Hündin. In Mittclfranken: zabel, (lieber die ver¬ wandte Bedeutung des Ahd.: gnila mit: zabel Würfel vgl. Graff's ahd. Sprachschatz IV, 183). Vgl. Mhd.: cutte — Hode; Französ.: couillon. kumerle^ein armseliger, beklagenswcrther Mensch. Vgl. Ahd.: kumjan — beklagen. knoscl Holzgerüst im Feld zum Trocknen der Fcldfrüchte, sonst in Steicnnark, Kärnten und Krain „harpfe" genannt. 5« Kärntn. (Lesachthal): köisen. Tirol.: käse. Vg. Ahd.: chasar - Hütte. Salzburg.: käse — Sennhütte. Steir. u. Krain.- Deutsch: kaische — Bauernhütte. Mittellatein, und Italien. : Es. Sloven.: Koes — Blockhütte. Laitn — läuten. Nürnberg.: leitn. längis — Lenz, Frühling. Ahd.: lenzo; spätere Form: langiz. Mhd.: lange;, lcngcze. Kärntn. (Lesachthal): längaß. kantig — lebendig. lassen — lesen, wie das Ahd.: lesan für leZere, coiiixore, elixere. z. B. „urbcißen lassen" Erbsen lesen. lei — doch; Ausrufswort des Ersuchens, der Aufmunterung; z. D. lei har — her doch! Ahd.: le, lio. Oberöstreich. und Kärntn.: lei. lauterkraut — eine Ziesten-Art, «laaby« reota, die als ein heil¬ sames Kraut auch (in Resselthal) zu stärkenden Bädern gebraucht wird. — Anderwärts wird diese Pflanze auch „Beruf-" oder „Beschrci-Kraut" genannt, weil der Aber¬ glaube sie gegen das Beschreicn der Kinder und des Viehes anwendet. Zm Sloven. heißt sic »oeisl« (Zieste), von m- tUili — reinigen, läutern, und wird von den Kramern als ein blutreinigcudes Mittel gerühmt. So scheint „lauter- kraut" die Uebersetzuug von »ooisl« zu sein. licht — der Holzspan zum Brennen (anstatt einer Lampe); er wird mit einer eigenen Maschine geschnitten und ist noch so gebräuchlich, daß unser „Licht" als Kerze oder Lampe vielfach nicht verstanden wird. lishen lauschen, hören. Ahd.: losen. Allemann.: losen. Kärntn. (Lesachthal): lousen (während hier „lisen" mehr „still sein" bedeutet). Engl.: liswn. lishonk — Tasche. Ahd.: lcsum — Schooß des Kleides. Vgl. Mhd.: lisemcu (Zcitw.) — stricken. — Zusammengesetzt: „rocklishouk" Rocktasche. lin — brüllen (vom Stier), heulen. Ahd.: hlojan, luon. lit — Glied. Mhd.: lid (Nibelungenlied). Kärntn. (Lesachthal): lit. loaib — Laib, nämlich Brot. Goth.: hlaif — Brot. Ahd.: hlaib. Agls.: hlaf. Engl.: Inak. 57 loainen — lehnen. Mhd.: leinen. Engl.: Ioan. loidig — leidig, traurig. l o itar — Leiter. Kärntu.: lcitcr. 2. Raufe (für Pferde und Rind¬ vieh). Ahd.: hleitara. Agls.: hlacdcr, hlädre. Nürnberg.: latten. Anhalt.: Letter. Schles.: litter. loitn — leiten, führen. Nürnberg.: glat — geleitet. luckar — Deckel, auch Thür (z. B. am Ofen, Schrank n. dgl.). Kärntn.: luk (s.). Ahd.: luhhan — schließen. Engl.: Ivelr. luckaschiebcr — Topsdcckcl. Man, Mehrh. man der —Mann, Männer. männisch — muthig, beherzt. mantäg — Montag. Ahd.: manetag, manitag. Nürnberg.: mönta. maren — reden, erzählen. Goth.: mcrjan. Ahd.: marjan. Nord.: maera. Vgl. Märe, Märchen. maß le — Seidel (Flüssigkcitsmaß). manchen — melken. Ahd.: melchan. Agls.: melcan, mcolcjan. Vgl- Gricch.: Lat.: inulgere; Slav.: moleti. maul — Mund (bloß vom Menschen, während „Mund" nicht gebraucht wird; von Thicren „keie", s. das.). mazle — Dose. Zusammengesetzt: „tabakmazle" — Tabaksdose. 2. Falle. Zusammengesetzt: „bilchmazlc" n Bilchfalle. mennisch — Mensch. Ahd.: mannisco. viertle — Rothkehlchcn. In Schlesien sagt man: katel. mirkazen — schreien (vom Bock in der Brunst). Kärntn.: mrkezen. — Im Kärntn. Lesachthal wird „merzn" von der Begat¬ tung der Katzen gesagt. misch ach — Gemisch. mittoch - Mittwoch. Mhd.: mittoch. (Noch in Urkunden von 1428). Kärntn.: mittich. m ö g e n — können, z. B. „i mag et assen" — ich kann nicht essen. m o i n e n — meinen;— „i moin", „du monsht", „ar mont ; „wier m outen" (meinten). Nürnberg.: inanen. Moren — Brombeere (liubn« lrnlion^u^). muhe - Fliege. Ahd.: mucca; Bgl. Sloven.: "mbo; Griech. 'n »n kazen — still vor sich hinrcdcn; munkeln. Kärntn.: mnnkezcn — hm hm sagen. 58 mu s h — (Mus) dünner Brei; insbesondere auch der močnik der Krainer, ein Brei aus Heidekornmehl. mut — Muth, Sinn, Willen, z. B. „i hän mut" — ich bin willens, wie das Ahd.: in mnote sin — proposiium esse. Nabel ----- Nebel. nachten ---- vergangene Nacht, nächt, nachten (Prätorius, Wieland, Uhland). Mhd.: nechten (Nibelungenlied). Kärntn.: nachten. Schles.: nächten. nagar — Bohr. Ahd.: nabager, nabeger, nabiger, nabuger. Agls.: nafegar. Kärntn.: «aber. (Vgl. „Nagel"?) narren — scherzen. nigl --- Igel. n i n d ert — nirgends, nirgendwo. Mhd.: ninder (Nibelungenlied). S. oben „indert." nisch —nichts. Anhalt.: nischt. nok ----- Gipfel, Bergspitze. Ahd.: hu ach. Kärntn.: nok. — Bei Innsbruck heißt ein Berg „Nockspitz." n o p s a z e n — schlummern, in halbem Schlafe nicken. Auch in Ober- Oesterreich (?) gebräuchlich und noch bei Abraham a Santa Clara zu finden. Ahd.: nafizan. Mhd.: napsezen. Agls.: hnappian. Engl.: nap, nsggines«. Kärntn.: nopfczcn. Lübeck.: napsezen. Bückeburg.: nafezen. Schles.: nafzen. — Ent- nafzen— beginnen zu schlummern (bei Geiler von Kaisersberg). Oain----ein; „oanci", „oains." Dai. 8inx. mase.: „oaimon." Als unbestimmtes Geschlechtswort: „ä." o ffe Frosch. o hrschliffer---- (Ohrschlüpfer) Ohrwurm, koikieuia. Kärntn.: ohren- schliffcr. o i s h — Aas. ort — Ende. Ahd.: ort — mal xo. Mhd.: ort — äußerstes Ende. — „ar isht am ort", d. h. er ist ganz am Ende. — Ort — Ende, noch bei Agricola (Sprichwörter), und bei den Bergleuten noch jetzt: Ort, Vorort. Pair — Biene. Ahd.: bia, bian. Kärntn.: beie. Pambolle — Baumwolle. 59 PansenGedärme, Eingeweide. Mhd.: panze — Wanst, Magen. — „Pansen" ist noch jetzt der schriftmäßige wissenschaft¬ liche Name des ersten Magens der Wiederkäuer. p ar — Bär. paschen — schwärzen, Schleichhandel treiben. Auch in Anhalt. — Davon „Pascher" — Schleichhändler. Pawel — ein sehr dummer Kerl. Pfinstag — Donnerstag. Mhd.: finztag (13. Jahrh.), vinstag (16. Jahrh.). Steier.: finstag. Kärntn.: finsta. — Von „finf", der 5. Tag, nicht etwa von Vlnus. Pfranmc — Pflaume, Zwetschge. Ahd.: pruma, phruma. Vgl. Lat.: prunum. Pirholter — Dorndrehcr (? oder Pirol?). Plicns Tollkirsche (»lrvpa INIltnioima). Plunzazen — stottern, stammeln. Ahd.: plunzezan. In Kärnten sagt man dafür: stuckezen (vgl. stocken). Pollen - - werfen. Ahd.: bolan. Allemann.: bohle. Vg.: Ball, Bolz, Böller. Vgl. Griech.: Prachen — brechen: „i prich", „du prichcsht", „ar pri- chet", „bier prachen". Pram Bremse. Ahd.: brema, m. Esthn.: parm. Vgl. brömeln. Preite le — Wiesel. In Schlesien sagt man: ilster. Pue, Mehrh.: pubn — Bube, Knabe. Tirol.: bue. Eng.: bo^. Pu klat - bucklig, gebuckelt. Bei H. Sachs: pucklet. Nürnberg.: bucklet. Rabhendl — Rebhuhn. rache — Reche, Harke. raishte Reiste, Riste Flachsbündel, „harreiste" findet sich noch in Dokumenten des 17. Jahrh. (Gräz 1620). reibende (s.) Fieber. Ob mit dem Ahd.: hruf Aussatz, zu- sammeuhängend? das Fieber wird auch „s chittcl' genannt. r e i m (Rein, Pfanne) das Wasscrschaff (Faß), welches auf dem Kopfe getragen wird. Ahd.: rinn. Mhd.: rein - Röst¬ pfanne. Kärtn.: rein irdene Pfanne (davon: rcindling Gugelhopf, Topfkuchen). r e r o chle Lerche. Ahd.: larah, laraha, lcrocha. Mhd.: leriche, lcrche. Fränk.: hlcwarahha. Ndrs.: lcwcrke. Agls.: laferc- 60 rig erle — der Kranz (Wulst), den die Weiber auf den Kopf legen, um darauf schwere Sachen zu tragen. Ahd.: riga — Reigen, virauli linca; girigi Kranz. risheln — (riseln) in ganz kleinen Körnern hageln. Kärntn.: rieseln. Anhalt.: graupeln. Allemann.: hurniggcln. Oestreich.: schauern. raitn — reiten, „i bin gerittn", „i brd raitn". roitn — rechen. Ahd.: ritaron — rcitern, sieben. Agls.: hridrjan. Vgl. Lat.: oribraro. r o m Rabe. Ahd.: hraban (Rabe) und hrom (rom). Wie anderwärts „Rabe" (kkrabsnus), so ist in Gotschee „Rom" Familien¬ name, und der „Römergrund" daselbst hat seinen Namen nicht von den Römern, sondern von den Raben, ronkel — Reisig (zum Stützen der Erbsen im Garten u. dgl. Vgl. Ahd.: rona. Mhd.: ron, ronach — Baumstamm, Klotz, Kienspan. Vgl. Lat.: lrunous (?); Französ.: Irono (?); auch unser Ranke, und das provinziale: Rahne. — Zusammen¬ gesetzt: „ronkcl-urb eiß e" — Erbse (s. „urb eiß e"). roßh, rosch — Pferd (welches Wort nicht gebraucht wird). 2., der Brustkasten eines gebratenen Vogels. roshc — Rose. 2., Blume überhaupt, deren verschiedene Arten daun durch Zusammensetzungen mit „roshe", z. B. „dorneg- roshe" (wohl die eigentliche Rose?), „shommit-roshe" (s. uachh.) bezeichnet werden. rushen — abschneiden (bloß den Mais; abriffeln). Schale — Nagel (an Fingern und Zehen). Mhd.: schal — ein Ueber- zug von Haut, Rinde u. dgl. Vgl. unser: Hirnschale, verschalen. Vgl. Französ. öcslo, öoaillo. Italien, «oanlia. schare --- Scheere. Ahd.: scara, scera. — Diminutiv: „schale" — Scheercheu. schartel - eine Art Kuchen (Gugelhopf, Topfkuchen). Vgl. Mhd.: schart, scharte Pfanne, kupferner Tiegel mit Füßen und Deckel. schnäab — Schnee. Ahd.: snew, snc. Engl.: «non'. Davon. schnaiben — schneien. Ahd.: sniwan. Mhd.: sniwcn. Verschiedene deutsche Dialectc: schneiden, schnibcn. «I schnupfazen schluchzen durch die Nase, (wie Kinder nach dem Weinen). Ahd.: snepfizan, snopfizan. Mhd.: snipfezen, snu- pfezen. Baier.: schnepfezen, schnopfezen. Kärntn.: schnnpfezen. schoidn-- scheiden, „ischoid", „du schvidesht", „arschoi- det", „bier schoiden", „ier schoidet", „shai s ch o i d e n t." schrötl — Stemmeisen. Ahd.: scrotan — (schroten), schneiden. Kärntn.: schrötl (gebogenes Stemmeisen, zum Arbeiten mit der Hand). schwauferle Schwalbe. Ahd.: swalawa. Nord.: svala. Baier.: schwale, schwalm. Engl.: «cvnilocv. shachs sechs. Goth.: saichs. Vgl. Sanskrit.: shash. shägäch — Sägcspäne. Ahd.: sagon — sägen. shahn, shagen — sehen, i shiech. Mitteln».: „geshachn". Nürnberg.: sög'n. shai — sie, 3. Pers, der Mehrh., während die 3. Pers, der Einheit (w.) „shi" lautet. shangneish e — Sense. Ahd.: segansa. Engl. «itiw. shänstäg Samstag. Goth.: sabbatodags. Ahd-: sambaztag. Mhd.: sambeztac, samcztac. sharen — säen. Ahd.: saan, sahan, sajau, sawan. Latein.: «ervro. shaubeist selbst; 2., allein. shaukle Sau. Ahd.: su. Agls.: suga. Ndrd.: soog. Vgl. Griech. und Lat.: «us. shäuz Salz. shechtar (Sechter, Gefäß) Melkfaß. Ahd.: sehtari. Kärntn.: sechter. shibcnte Leichenschmaus, Todtenmahl. Mhd.: der sibcntc der 7. Tag nach dem Tode eines Verstorbenen, an welchem eine Seelenmesse für ihn gehalten wird, woran sich dann eben der Leichenschmaus anschließt. Sloven.: .^dmina die siebente, in derselben Bedeutung. shicherle (kleine Sichel) ein krnmmes Messer znm Ansstecheu und Ausjätcn des Unkrauts. sh in gä s h le Schelle, kleine Haudglocke zum Läuten. Ahd.: singoz; spätere Form: siuegozzcl. Cimbr. l^U communi): singoz. Kärntn.: siugezlc ein ganz kleines Glöckchen, welches den jungen Ziegen angchängt wird. 62 shloikar, shloikiar — Butterfaß. Vgl.Ahd.: slekimo^bsttmio; slegimilh — Schleckmilch (»illa «cina cjua cl« sli^ibstta e.xii«. — Vgl. batta, luilluclo, Butter). s h o m mit e, s hum m ete — Johannisfest. Ist es — Sommer¬ mitte ? — Zusammengesetzt: „s h o m ini t r o s h e" — Kä¬ seblume, Wucherblume (Lbr^anttwmum leuosnlbemum) (?). shpielkind ---uneheliches Kind. Im Ahd.: findet sich der ent¬ sprechende Ausdruck: spileuuip. shprachen — beten (nicht: sprechen überhaupt, sondern bloß: sein Gebet sprechen, beten). shtachallar — Stecheichc (Ilex sciiiilolium). shtak, s h t e k m (Stecken), der senkrechte Pfahl eines Zaunes. Ahd.: steccho, zunstecho. Mhd.: stecke — Prügel, Stab, Stock, Pfahl, Pflock. Kämt.: zaunstecken- Ndrd.: stäke- Agls : stac. Engl-: 5lik. Die Querhölzer heißen „g reßl i n g e" (s- das.). shtikere — die Augen (nur in verächtlicher Rede). shtinkäch — Alpen - Wcgdorn (KIwmnus olpinns); wird auch „shauerholz" genannt. shtoain Vogel — Elster (?)- shuche lange Grube, kleiner Graben. Vgl. Ahd.: suoha; Schwäb.: suech. Kärntn.: suche. shnga — Säge. Ahd.: saga. shnintäg — Sonntag. Ahd.: sumnuntag. Nürnberg.: suuta- shüshten — sonst. Fränk.-Henneberg.: sust, süsta, süste. Schles: sust, suste. Anhalt.: sunst. Tag— Tag- Die einzelnen Wochentage heißen: „shnintäg", „mantag", „crtäg", „mittoch", „pfinstag", „freitag", „shäustäg". t a s h e — Tanne. täten— säugen. Ahd.: taan (wovon auch Ahd.: tutta; Mhd-: tutte — Tutte, Titte; (Anhalt.), Zitze. Vgl- Griech-: Vgl- Griech.: Slovcn.: üosüi — säugen. „Shi hat ier kind ge tätet" (nicht etwa: getödtet, sondern: gesäugt, gestillt, genährt). tir ----Thier. Ahd.: tior, tier. Alts.: dier. Agls.: deor. Nürnberg-: töiher. 63 tir--- Thür. Ahd.: turi. Alts.: dur, dor. Agls.: dur, dure, dora. Engl.: cioor. Vgl. Griech.: Lat.: kvivü. tiofel, t e - u f e lTeufel. Ahd-: tiufal. Mhd.: tiufel (Nibelungen¬ lied). Alts-: diubhal. Agls.: deoful, deofol. Altnord.: diö- full, difill. Engl.: clovil. Vgl-Griech. und Latein.: äinbollw. t o ail ----- Theil. Ahd.: tail. Alts.: del. Agls.: dael. Holland, deck. Engl.: üoal. Nürnberg-: tal. t o n g e ln ----- hämmern (bloß die Sichel oder die Sense). Allemann.: dengeln (in demselben Sinne). Ahd.: tangol. ------ Hammer Mhd.: tangel ----- kleiner Hammer. — Zusammengesetzt: „ t o n g e l — h a m m e rl e in " — die beiden Hämmer zum Tongcln (Dengeln). tote (m. u. w.), auch tötl (m) u. tote (w) --- Pathe (gslor -so. spirilualis). Ahd-: der toto, diu tota, und: gota (wovon auch im Ahd. schon: gotele ---- das Patchen, Tanfkind). Die erste Form: tote, Mhd.: tote (m. u. W-), findet sich im Fränk.: dod (m) , dud (w.), deßglcichen in Nürnberg (dot, dothc, duth) und bei Koburg; in dieser Stadt hat das schriftdeutsche „Pathe" die alte Bezeichnung verdrängt, doch hat sich „dod'nbeut'l" — Pathengeschcnk erhalten- — Die zweite Form: gota; Mhd-: götti (m.), gotta (w.), findet sich dagegen im Allemann.: gotte; im Oberöstr.: god (m.), god'n (w.), im Körnt.: götl (m.), godl (w.), im Oester, und Schwäbischen: godel (Taufkind), und in andern süddeutschen Mundarten, wie auch am Rheine. Im Engl. ist dte alte und die neue Bezeichnung zusammen¬ gesetzt: tzodtulkor, xaämolbor. trie le — Lippen. Kürntn. (bei Feld): tricl. troje ----- ein von einem Dorfe aus zwischen cingezännten Feldern hinführcnder Weg, auf dem hauptsächlich das Vieh zur Weide getrieben wird. Bgl. unser Trieb, Trift. In Kämt.: sagt man dafür: bitzein. t u ch a ll e i, d u ch a llei (der Accent liegt ans der 1. 11. 3. Silbe) gr¬ immer, alle Tage. Von „tug", „tuch" Tag, und „allei" ----- alle. Vgl. Franzos.: lou-snurs. tschell ---- Gesell, Kamerad. tute — ein Dummer. , tuten «ns dem Horn blasen- Deßgl. im Anhalt, und un Ndrd. 64 Uhar — herab; „u— " — ab — , z B. „nzihen" — abziehen; „har" (unser her—) wird stets nach — , nicht wie her—; vorgesetzt, z. B. „lei har" — (nur her) heran! „zri¬ tz ar" — herzu. umeishe, ämeishe — Ameise. Ahd-: ameiza. Mhd.: ameize. Schweiz-: humbeiße, lombeiße. Engl.: emmel (Aillon, VVallr), ant. Schles-: oomse. untersasse —ein Bauer, welcher ein eigenes Haus und urbar- gemachte Gemeindegründe (etwa frühere Hutweiden) besitzt, sonst auch „Hofstätter" genannt. urbeiße, ärbasse" — (Erbse) Fascole. Ahd.: araweiz. Mhd.: arwis, erweiz- H. Sachs: erbeiß. Vgl. Griech. : o^>o/?or; Latein-: ervum. — Zusammengesetzt: „karschat — ur- beiße" — Stangenbohne, „ r o n k el — urbeiße" Erbse. uß — daß. Ahd.: uz (auch als Bindewort — se-cl). Mhd.: az. (Nibelungenlied). Vgl- Lat.: ui. Valle ") — Ferkel- (Diminutiv von „burk"; s. das.) Ahd.: far- heli (Diminutiv von: farh). Mhd.: varch. Alts.: uar. Agls.: färh, fearh. Hinterpommern: varken. Kärntn.: vaklc. Vgl. Latein.: pororilus; Litthauisch: pursra.-,. Ostfries.: bigg. Engl.: pix. verdreußen verdrießen (welche Form nur sehr selten vorkommt). Ahd.: driuzan, ardriuzan. Mhd.: verdriezen, daneben die Form: mich verdriuzet. verteil n: voriges Jahr. Mhd.: vert, fert (H. Sachs). Nürnberg.: verten. Kärntn.: verteil, nnd: vorverten (vorvoriges Jahr). Schwab.: fcrnt. Allemann. und Schweiz.: fern (Wieland in der 1. Ausg. des Oberon 1780). In andern Gegenden auch: ferne, fernerig, fcrndrig, fcrnig. Vom Ahd.: firni — (firn) alt. ") Da strengwisscnschaftliche Rücksichten hier nicht allein in Betracht kamen, schien es besser, die der Aussprache nach mit v anlautenden Wörter von den mit f anlautenden zu trennen. 65 vlezze - ebener Boden. Ahd.: flazzi. Mhd.: vlezze - Boden, Fu߬ boden, Hausflur (Nibelungenlied). Kärntn.: vlez. Vgl. unser: Vließe, Flöz. Latein.: platen. voail, foail — feil, kaufbar. Nürnberg.: fahl. vochizen kleine Weizenbrote (n 2 Sgr.). Ahd.: fochenza und: pogaz (?). Mhd.: vachenze. Baier.: fochenz. Südtirol.: fochezen. Vgl. Latein.: koonliu.?; Ital.: kooiueoia; Franzos.: koun.^se, la nag e. öoit, psoit Hemd (Kleid). Ahd.: pfait. Goth.: paida. Mhd.: Pfeit, pfoat. Kärntn.: voat. Oesterr.: pfaidler (..^-Kleidcr- händler). Vgl. Latein. - veslih ; Gricch.: Finn.: paila. Wak, bak — mal; „a wak", „a bak" einmal. Vgl. Hinter¬ pommer.: vaken — ost. (Gleichbedeutend mit „hort" und „ w u r t.") wartein - wahrlich; 2. aber. Wie das Ahd.: warliho. warlt — Welt. Ahd.: weralt. Mhd.: werlt, später: Welt. Zarzer (in Oberkrain): berlt. Sicbenbürg.: wärld. Engl.: noil(l. wasscroogel Storch (?). waud Wald. Ahd.: Wald. Alts, und Agls.: vald. Engl.: »oo-i. wausch falsch. waushnar — Maulwurf. weder — weg; z. B. „fleuh weder" — geh weg! (s. oben „fleuhen"). widcm — Dienstackcr des Pfarrers. In andern Gegenden bedeutet „Widdem" die Dieustwohnung des Geistlichen. Vom Ahd.: widamo. wild cs kraut — Zwergbuchs (bnxu« semperviren.^), von welchem Kränze auf die Leichen und Särge ledig verstorbener junger Leute (Burschen und Mädchen) gelegt werden. (In Mit terdorf.) winig, windig — wüthend (von Hund und Wolf). Ahd.: winnan — kurinre. Mhd.: Winnen, wovon: winnende, winnec, besonders vom tollen Hunde; „wütig und wünnig" (H. Sachs). Steier. und Kärntn.: winnig. wurt, Mehrh. werte mal, male; z. B. „viel werte" vielmals, oft. Dasselbe wie: „hort" (s. das.). Mhd.: 5 66 wurt — Ereigniß, evenlu«. Bei H. Sachs: fart. Vgl. Latein.: wrs. Zaget — Kolbe (vom Mais). Das Ahd. und Mhd.: „kazzinzagel" (Katzenzagel) bedeutet ebenfalls eine Pflanze (Schaftheu, millel'olnnn), während „zaget" nur vom Haarbüschel am Schweife der Thiere gebraucht wird. zagen jammern. zaunschlifferle (der kleine Zaunschlüpfer) Zaunkönig; wird auch „p r z vö g el e" genannt. Vgl. auch „ o h r s chliffer" (s. das). zerbroshtcn zerschlagen. Ahd.: zabrestan zerberste». zeßrauch — eine Art Bärlapp (I^vvpoüium rmnolinum). Vielleicht vom Ahd.: zczi zart. zishte : Armkorb mit Henkel. z o a i n e : geflochtener flacher Handkorb. Goth.: tainjo. Ahd.: zainja --- Korb. Mhd.: zeinc - Geflecht aus Ruthen oder Gerten; zeinili, zeinelin — Handkörbchen mit Deckel und Handhabe. Kärntn.: zane. zw o ai — zwei. In verschiedenen Kirchspielen finden sich noch folgende Formen: „zwean", „zween" (in Rieg), „zwoen" (in Steinwand; sämmtlich w.). Goth.: tvai, tvos, tva. Ahd.: zwi (zwene, zwo, zwei). Alts: tuene, tua (tuo), tue. Agls.: wehen, wo, tva. Altnord.: Weir, wär, tvö. Engl.: Uv». Vgl.Gricch.: Söo; Latein.: (wo. — Davon „zwoain- zig" zwanzig. Ahd.: zueinzig. Mhd.: zweinzig. Meteorologische Beobachtungen zu Laiönch in den Jahren 1858, 1859 und 1800. Zusannnkngesiellt von krarl Deschmann. kJ Nachfolgende Tabellen gründen sich ans dreimalige tägliche Beob¬ achtungen, welche mit Kappellcr'schen Instrumenten augestcllt wurden. Die Seehöhc meiner barometrischen Bcobachtungsstation betrügt 954 Wiener Fnß. Das August'schc Psychrometer ist auf einem gegen Norden gele¬ genen Gange ausgestellt. Das Auffanggefäß der atmosphärischen Nieder¬ schläge befindet sich im kleinen Hofe des hiesigen Schulgebäudes. Bei den jedesmaligen Barometerständen wurden sowohl die Rcduction auf 0° N., als auch die Corrcction wegen des constantcn Fehlers des Gefäßbarometcrs vorgcnommen. Die Berechnungen des DunstdruckcS und der Feuchtigkeit geschahen nach den August'schcn Tabellen. Als neue Rubrik im Vergleiche zu den in den früheren Jahres- Heften des Museal - Vereins veröffentlichten meteorologischen Beobach¬ tungen erscheint hier der mittlere Wasserstand des Laibachflusscs im Wiener Maße, nach den von der k. k. Baudircction geführten täglichen Aufzeichnungen. Der Nullpunkt des Pegels der Laibach entspricht dem Niveau der Schleußenbcttnng au der steinernen Brücke im Grnber'schcn Canal. Der Wasserstand über 0 wird mit -j-, jener unter 0 mit — bezeichnet. 5* 72 Besondere Bemerkungen. Kälte anhaltend bei hohem Luftdrücke. Die mittlere Tagcswärme war bloß den 3. und 21. über 0°, ohne jedoch -j- 1" R- zu erreichen. Das am 20. und 21. bei SW. cingctrctcne Thauwcttcr wurde durch den Rückschlag des NO. unterbrochen. Schnee am 2., 4., 5., 21. und 22. Regentropfen den 2. und 21. Am 4. und 5. Bora ziemlich heftig, auf dem Karste Schneeverwehungen, die den Eisenbahn-Verkehr mit Triest durch drei Tage unterbrachen. Am 7. erstes Randeis an der Laibach; am 12. Abends Blitze in SW. Das Wasser in den besten Stadtbrnnncn beginnt wie im Sommer verflos¬ senen Jahres abermals zu versiegen. Die Temperatur der Laibach sinkt in den letzten Tagen bis -j- 1° R. Am 27. erstreckte sich die Eis¬ bildung in ihrem Laufe durch die Stadt über die Mitte des Flußbettes, außerhalb Prula bis gegen Lipe trng sic eine geschlossene Eisdecke. Die Save führte viel Treibeis, bei der Zhernuzhcr Brücke war sic ganz überfroren, oberhalb Zhatcsch an der Einmündung des Gurk- flnsscs fand über den gefrorncn Strom die Commnnication zwischen Kram und Steiermark Statt, was seit 50 Jahren nicht der Fall war. Große Wassernoth in den wasserarmen Gegenden Krain's. Am 22. Nachts stürmisch; am 26. nm 3 Uhr 30 Min. Morgens schwaches Erdbeben. Zum Schlüsse des Monates war die Schneedecke an sonnigen Stellen geschmolzen, sonst 4" mächtig. L vkr Kälte anhaltend, die mittlere Tagcswärme bloß den 1. über 0° N. Regen am 1. und 2. Schnee am 2., 6., 7., 8., 9., 10., 12., 15. Am 2. Erscheinen der Schwäne (O^onus Musiču*) auf der Laibach und Jschza, am selben Tage Jnscctenregen (4oles>boiu« sušen« 8obälk.) bei Tehaboj in Unterkrain. Am 5. Sturm aus OSO. Die heftige Bora vom 8. bis 11. auf dem Karste gab sich hier nur als mäßiger O. kund. Schönes Abcndroth am 13., 14., 15. Am 14. Erscheinen der Feldlcrchc. Am 14. und 24. schwache Eis¬ bildung am Rande der Laibach. Ain 19. Zug der Saatgänse. Am 26. Nachmittags schwaches Erdbeben. Schneedecke anhaltend, am Schlüsse des Monates an den zu Ende Jänners schneefrei gewesenen Stellen 1 mächtig. Mülleruoth in ganz Kram. Am 25. die Save bei Gnrk- feld noch überfroren. 73 Msrr. Kälte in der ersten Hälfte des Monates zunehmend mit häufigen Schneefällen, später trocken, erst am 24. trat Frühliugs- wettcr ein. In den letzten Tagen schnelles Schmelzen der über hohen Schneedecke, die zu Ende des Monates auf der Ebene nur thcilwcise verschwunden war, und den Beginn der Feldarbeiten bedeutend ver¬ zögerte. Schnee am 1., 3., 5., 6., 7., 9., 12., 20. und 26. Regen am 3., 6., 9., 25., 26. Am 6. Abends Blitzen in O. ohne Donner. Am 7. Sturm aus SW. Am 12. starker Schneefall, wodurch die Eisenbahn - Verbindung mit Triest unterbrochen wurde. Am 18. starkes Morgcnrvth. Am 18. und 27. Mondhof. Am 22. noch war die Schnee¬ decke an der Oberfläche so gefroren, daß man darüber schreiten konnte, ohne cinzusinken. Vom 25. an gaben die Brunnen continuirlich Wasser. Erscheinen des Kibitzes am 1., der Kraniche am 7., starker Zug der¬ selben am 18., der Schwalbe am 31. Erstes Aufblühen des Schnee¬ glöckchens (6-iInnIbu« nivalis) am 17. an den südwestlichen schneefreien Stellen des Schloßbcrgcs. Die erste Hälfte regnerisch und trübe, in der zweiten heitere und trockene Tage. Regen am 1., 2., 6., 8., 9., 10., 11., 12., 13., 14., 18., 19., 25., 26. Schnee am 14. Heftiger Wind am 5. aus SW., am 30. und 31. aus SW. Gewitter am 5. aus SW. schwach, am 25. in W. schwach. Am 4. starkes Hagelwetter in Unterkrain in der Umgebung von Mokritz und Gurkfcld. Wetter¬ leuchten am 4. in O. Am 13. Schneefall auf dcu Alpen und niedri¬ geren Bergen, z. B. Großgallcnbcrg. Am 14. Nachts schwacher Schnee¬ fall in der Ebene. Am 16. und 17. Reif. Mondhof am 18. und 23. Am 4. war die Schneedecke anch auf dem Laibachcr Moraste völlig verschwunden. Die Schnccmcngc in den Gebirgen war in diesem Wintce nicht bedeutend, da noch nm die Mitte des Monates das Flußbett der Save iu Obcrkrain, oberhalb Lengenfeld, durch eine bedeutende ^teeckc völlig trocken war; eine Erscheinung, die auch im I. 1834 daselbst cingetrctcn war. Merkur war in den letzten Tagen mit freiem Auge deutlich sichtbar. Regnerisch und windig, gegen Ende empfindlicher Ruck schlag der Kälte. Regen am 1., 2., 3., 4., 7., 8., 9., 11-, 12., 13-, 14., 15., 17., 19., 20., 24., 25., 26., 29. Gewitter am Nachm. 5 Uhr ans SSW. mit Sturm, dauerte 1 Stunde; am 9- nach 6 Uhr Abends aus SSO. schwach. Heftige Winde aus SW. 74 am 7., 8., 26., am 27. aus SO. Schneefall in den Alpen am 14., 20., 26. Mondhof am 15. Am 28. Morgens Reif auf dem Morast, in Oberschischka, St. Veit, worunter die Hülsenfrüchte bedeutend litten- Am 14. Erdbeben in Adelsberg um 5 Uhr 35 Mm. mit einem Stoße von N. nach S. Erscheinen des Schopfreihers und des braunen Ibis an der Save nm 1. «kuni. Der wärmste Monat des Jahres, die Hitze rasch zu¬ nehmend, oft drückend und schwül; Gewitter häufig mit Platzregen, an manchen Tagen zu zweien; oft zogen die Gewitterwolken ohne elek¬ trische Entladungen vorüber. Regen am 1., 2., 3., 14., 15., 19., 21., 22., 23., 25., 28., 29. Gewitter am 2. um 6 Uhr Abends aus W. schwach, später um IO*/? Uhr aus SSO.; am 11. von 1—2 Uhr Nachm. aus SO., später um 5Uhr aus O.; am 14. um 1 Uhr Nachm. in O. schwach, später von 4—5 Uhr anfangs aus 50., später in O.; am 15. um 8 Uhr Abends aus OSO.; am 19. um 8 Uhr Abends mit grellen Blitzen in NO. bei heiterem nord¬ westlichen Himmel, Dauer 1 Stunde; am 9. aus NNO., später in 550., Dauer 1 Stunde; am 27. Nachts; am 28. um 12^ Uhr aus NO., später in O. und SO. mit heftigen Entladungen, Dauer I V, Stunde. Am 18. wurden bei Krainburg drei Bauern auf dem Felde vom Blitze getödtet; am 26. deßglcichen ein Mädchen bei Laas, ihre Gefährtin bedeutend verletzt. Wetterleuchten am 1. in SO., 7. in NNO., 11. in W. und NW., 12. in SO., 13. in O., am 14. in O. stark, am 15. in OSO. Glühendes Abendroth am 5. Stern¬ schnuppen am 11. Mondhof am 18. Höhenrauch am 18. Am 14. wurden die Ortschaften Lustthal, Videm, Saborst, Weinthal von einem verheerenden Hagclschlag hcimgcsucht. Am 15. zeigten sich mehrere Pelikane an der Save bei St. Martin nächst Littai. knli. Gewitterreich mit schwülen Tagen. Regen am 2., 3., 4., 5., 7., 9., 10., 11., 12., 22., 23., 28., 29., 30. Gewitter am 2. entfernt in SW. sich gegen N. ziehend, mit einem Hagelschlage über folgende Ortschaften des Obcrlaibachcr Bezirkes: St. Jobst, Settnik, Wutajnowa, Billichgratz; den 3. um I V2 U. mit Sturm ans SW. und wolkcnbruchartigcm Niederschlag, wobei vereinzelte Hagel¬ körner fielen, später in W. und NW. Am selben Tage Hagelschlag in folgenden Ortschaften des Egger Bezirkes: Klctsche, Donsko, Pod¬ gorci, Wcinthal, Peteline, St. Helena; am 9. Abends 7 Uhr, Dauer 75 Vi Stunde, aus WSW.; am 11. Vormitt, aus SW. nach NO.; am 12. um 5 Uhr Nachm. aus SW. schwach, später um 7T, Uhr aus SW. mit Sturm und heftigen Detonationen, Dauer 1 Stunde; am 16. um 2 Uhr entfernt im W.; am 17. um 1V^ Uhr entfernt im W. und NW., Dauer 1 Stunde; am 21. nach 2 Uhr Nachm. in Nordost vorübergehend, später nm 8V2 Uhr fernes Gewitter in SW. mit grellen Blitzen; am 22. um lOVz Uhr bis 2'/2 Uhr entfernt in SO.; nm 28. um 12 Uhr aus W. gegen O. ziehend, später um 5 Uhr ans W. gegen SO. Am 16. wurden zwei Schnitterinnen bei Kraxen, die sich unter eine Eiche flüchteten, vom Blitze erschlagen. Wetterleuchten am 1. in N., 3. in SW., 4., 5. in SW., 19. W., 20. SO., 21. SW., 27. W., 28. S. und SW. Sturm am 3. aus SW., 7. aus SW., 9. WSW. Schneefall in den Alpen am 11. Glühendes Abendroth am 12. und 25. Besonders klare Luft nm 25. Mondhof am 27. Höchste Temperatur des Laibachflusses -s- 17. 1° R. am 23. Unbeständige Witterung. Regen am 2., 4., 5., 6., 7., 9., 11., 12., 16., 19., 20., 22., 26., 28., 29. Gewitter am 6. NM4V2 Uhr Nachm. aus NW. mit Sturm durch V, Stunden. (Am 7. Hagclschlag in den Ortschaften Vcllach und Raundorf des Krainburger Bezirkes); am 12. um 8 Uhr aus S. schwach; am 19. um 12 V2 Uhr aus SSW. unbedeutend; am 20. um 1 Uhr aus SW. mit schwachen Entladungen; an: 22. nm 12'/2 Uhr aus SW. mit Sturm und starken Entladungen; am 26. um 10 Uhr Morgens aus SO. mit Platzregen; am 29. nm 4 Uhr Morg. Wetterleuchten: am 15. in S.; am 17. in N. nnd W.; am 28. in W.; nm 29. Stürme; mn 6. aus NW.; am 22. ans SW.; au: 26. ans W.; Lttcrm schnuppen am 10., 12., 16., 17.; Mondhof am 15., 18. Die Abende am 25. und 28. zeichneten sich durch seltene Klarheit der Luft aus. Schneefall in den Alpen an: 28. und 30. Der angenehmste Monat des Jahres; vom 14. migefangeu folgten fast ununterbrochen die schönsten Tage nach dichten Morgcnncbeln, und wurden dicßmal durch den in diesen: Monat fü: Laibach flercothpcn Höhenrauch und Morastgcstank nur wenig gettübt. Regen am 1., 7., lV, 11., 12., 21., 25. Gewitter am 21. um 4 Uhr Rachm. aus SO. schwach. Wetterleuchte» am 5. in W.; 7. iu W., später in O. und SO.; 14. in W. Sternschnuppen an: 14. und 15. 76 Herrliches Abendroth am 10. Mondhof am 18., am 20. mit ver¬ schiedenfarbigen Zonen, wozu später ein Halo kam. Am 25. den ganzen Tag heftiger O., der sich gegen Abend legte, nach 7 Uhr Sturm ans O., nur durch einige Minuten mit Regenguß; der im klaren Osten auf¬ steigende Mond bewirkte im regnerischen Westen das seltene Schauspiel eines Mondregenbogens. Höhenrauch mit Morastgestank am 18., 20., 23. Schwaches Erdbeben am 5. in aller Frühe. Ort oIn der zweiten Hälfte trübe, regnerisch, die letzten Tage stürmisch. Regen am 1., 2., 5., 6., 10., 11., 12., 13., 20., 21., 22., 23., 25., 26., 27., 28., 29. Schwaches Schneegestöber am 30. Gewitter am 10. Nachts nm 2 Uhr aus SW. mit Platzregen; am 26. nm 5 Uhr Blitze ohne Donner. Wetterleuchten am 11. und 12. Lichtmeteore am 3. und 9. Mondhof am 17. Der Niederschlag am 13., wo es in Strömen bis 9 Uhr Abends goß, erreicht die enorme Höhe 43.80"" k- Die Laibach war binnen 24 Stunden um 8" 8"" gestiegen und der Morast unter Wasser gesetzt. Auch im Gutcn- fclder (Laschitscher Bezirk) und Gotschcer Thale fanden Ucberschwcm- mnngen Statt. Schneefall in den Alpen am 13., auf den Steiner- Alpen bis 6500 Fuß herabrcichend, an den weiter nordwestlich gele¬ genen Karawanken bis 3600 Fuß; am 29. der Schnee bis auf den Fuß der Alpen und Voralpen reichend, Großgallenberg nnd die umlie¬ genden höhern Berge beschneit. Sturm am 29. aus O., später aus W. und NW. Die heftigen Ostwinde am 30. und 31. steigerten sich auf den Bergen Jnnerkrain's zu furchtbaren Stürmen. Hiovt.'inl»«!'. Winterliche anhaltende Kälte vom 1. — 13. Die mittlere Tageswärme vom 3. — 13. unter 0° R. Vom 14. bis 21. regnerisch. Ost- und Nordwestwinde bis 26. anhaltend, da die südwestliche Windströmung eintrat. Schnee am 4. nnd 5. Regen am 13., 14., 15., 16., 17., 18., 19., 20., 21., 27., 28., 29., 30. Erster bleibender Schnee am 4. Am 6. Nebel den ganzen Tag. Am 10. war das Eis an stehenden Gewässern über 3"" mächtig. Am 13. Thauwctter. Am 15. war der Schnee znm Theil verschwunden. Das verschneit gewesene Gemüse zum Theil erfroren. Am 19. frühlings- mäßiger Tag. Abends 4 Uhr Blitzen ohne Donner. Am 21. frischer Schnee ans den Bergen. Ost herrschend. Am 26. abermals Thau- wettcr. In den letzten Tagen Südwinde. 77 Dseemker. Aeußerst trübe Tage. Schnee am 20., 21., 26., 28. Regen vom 1. —11., dann am 25., 26., 28. Die mitt¬ lere Tagcswärme vom 1. —13. über 0° R. Vom 14. — 23. unter 0° R. Den 24. Thauwetter, am 25. der Schnee in der Ebene ver¬ schwunden. Gegen Ende Ost herrschend. Die Ebene von den Schnee¬ fällen am 26. und 28., welche von starken Regengüssen begleitet waren, mit einer nicht mächtigen, jedoch völlig eisigen Schneehülle bedeckt. Schnee in den Alpen am 2., als cs in der Ebene regnete. Am 16. Abends verzog sich zum ersten Male nach drei Wochen die trübe Wvlken- hülle und ließ die Sterne durchschimmcrn. Am 17. znm ersten Male seit 24. November Sonnenschein. Mondhof am 19. mit einem Halo. Am 26. Abends Blitzen ohne Donner. Später nm 10 Uhr Licht meteor. s ac> Iv 82 Besondere Bemerkungen. Männer. Trocken bei mäßiger Kälte. Die Tage bis zum 20. meist sonnig. Im letzten Drittel Südwest vorherrschend. Das Ta¬ gesmittel der Temperatur war über 0° am 22., 23., 30., 31. Die Schichte des am 13. und 21. gefallenen Schnee's kaum 3 Zoll hoch. Schwacher Regen am 23., 24., 30., 31. Zu Ende des Monates war die Ebene größtcntheils schneefrei. Heftiger Ost am 8. und 9., stür¬ misch mit Schneegestöber am 13. Intensives Abendroth am 10. und 11. Glühendes Morgcnroth 11. Mondhof am 10., 11. und 12. Mondhalo am 18. Sternschuppen am 9. Schwache Erderschütterung am 26. nm 9 Uhr 25 Minuten Morgens. S i'. Milder Verlauf des schneelosen Winters. Die mittlere Tageswärme war meist über 0°, und sank unter 0° am 4., 5., 20., 21., 22., 23. Regen am 1., 2., 7., 9., 14., 15., 27. Schnee am 15. Heftiger Südwest am 13. Heftiger Nordwest am 19. Stür¬ mischer Nordost bei sehr klarer Luft am 20. und 21. Warme Früh¬ lingstage am 25. und 26. Mondhof am 25. mit Halo am 8., farbig am 17. Schneefall in den Alpen und höheren Bergen am 27. An¬ kunft der Dohlen am 8., der Feldlerche am 21. Zug der Wildgänse am 28. Erstes Aufblühen des Schneeglöckchens (Oalantlnw nivalw) auf dem Schloßberge am 12. Rlrirr. Die Ebene schncelos, auch in den Alpen wenig Schnee, letztere bis 4000 Fuß meist schneefrei. Große Klarheit der Atmo¬ sphäre im ersten Viertel des Monates. Regen am 9., 15., 16., 17. 20., 23., 29., 30., 31. Heftiger West am 12. Heftiger Südwest am 12. und 13. Mondhalo am 12. Farbiger Mondhof am 13. Ferner Donner in SW. am 16. Schwacher Schneefall in den Alpen am 20. Schnee aus den Bergen der Umgebung am 31., auch in der Ebene Schneeflocken. Schwache Erderschütterung am 27. um 1'/^ Uhr- Nachts. Ankunft der Schwalben am 25. /Kpril. Auf die Kälte vom 1. bis 3. folgte bis 10. mildes Wetter, später regnerisch, am 17. und 18. empfindlicher Rückschlag der Kälte, vom 19. an erhielt sich mit geringen Unterbrechungen die süd¬ westliche Windströmung. Regen am 1., 11., 12., 15., 16., 17., 18., 22., 23., 24., 25., 30. Schneeanflug am 17. und 18. Reif 83 am 2., 3., 17., 18. Gewitter am 15. Nachmittags aus SO. mit vereinzelten Hagelkörnern; später von 6 — 10 Uhr in O. und N. mit grellen Blitzen; am 22. von 10 Uhr Vorm. bis 2 Uhr Nachm. in S. Wetterleuchten am 8. in NO., am 25. in O., am 29. in O. und SO. Prachtvolles Nordlicht am 21. um 9^ Uhr. Mondhof am 9., 18., 19. Mondhalo am 13. Schnee in den Alpen am 12., tief herab beschneit am 15. Der Krimberg bis an den Fuß beschneit und auch die nie¬ drigeren Berge der Umgebung mit Schnee bedeckt am 18. Hagelschläge: am 28. in den Katastralgemeinden St. Barthelmä, Oraäiso, Nußdorf, Oberfeld des Bezirkes Landstraß; am 29. in den Katastralgemeinden Ooronsa va8, 8kara va«, Dobrava, ^gKiaä, l'orsiäo, Herein verli, 1'elöe des Bezirkes Nassenfuß. M»i. Regnerisch. Regen am 1., 2., 4., 5., 7., 8., 9., 10., 11., 12., 14., 15., 16., 17., 18., 20., 22., 23., 24., 26., 27., 29., 30., 31. Schwache Gewitter am 1. nach 6 Uhr Nachm. aus W.; am 10. nm 11 Vz Uhr Morgens aus SO.; nm 11. um 5^ Uhr Nachm. aus O.; am 16. zwischen 4 und 5 Uhr Nachm. aus SW.; am 18. um 11^2 Uhr Morgens aus SW.; am 20. um 12^ Uhr Mittags aus W.; am 26. von 2 bis 4 Uhr Nachm. aus SO.; am 28. von 8V2 bis 10 Uhr Abends in W. und N. entfernt. Wetter¬ leuchten: am 1. in W. und O.; am 4. in O. und NO.; am 20. in W.; am 21. in W.; am 22. in O. Heftiger Nord am 8. Nachts. Heftiger West am 5. Nachm. Mondhof am 6. Verheerender Hagcl- schlag am 20. in den Katastralgemeinden D02100 und St. Veit des Bezirkes Wippach. ckliini. Wärme normal, oft schwül, die schwachen Gewitter und Regen brachten wenig Abkühlung. Regen am 3., 5., 8., 9., 10., 11., 12., 13., 14., 15., 16., 17., 21., 22., 23., 24., 25. Gewitter: am 8. um 7 Uhr Abends entfernt im O.; am 11. um IV2 Uhr Nachm. iu N. schwach; am 12. um 1'4 Uhr Nachm. in SW. schwach; am 13. um 5 Uhr Nachm. in SO. schwach; am 16. um 12^ Uhr Nachm. durch 1 Stunde in O. und SO.; später um 10Hz Uhr Nachts stark aus SW. durch eine halbe Stunde; am 17. um 11 Uhr Vorm. ans SW. vorübergehend; am 21. um 1 Uhr aus SW. schwach; am 22, um 5 Uhr Nachm. aus O. mit Sturm; am 24. bei grosser schwüle um 8 Uhr Abd. mit Sturm aus SW. und mit sehr grellen Blitzen. Wetterleuchten: am 12. in S.; am 14. in S.; am 16. in L>W.; am 84 20. in SW. Heftiger Südwest am 2. und 3. Stürme: am 22. um 5 Uhr Nachm. aus O.; am 24. um 8 Uhr Abends aus SW. durch -V4 Stunden anhaltend. Hagelschläge: am 14. in der Katastralgemeinde Goldenfeld, Bezirk Egg; am 21. in der Katastralgemeinde Hasenbcrg, Bezirk Neustadtl; am 22. in der Katastralgemeinde Streklowitz, Bezirk Möttling. «Fuli. Bei konstantem Barometerstände große Hitze, drückende Schwüle, thaulose Nächte. Große Dürre in ganz Kram, die Vege¬ tation verwelkt, Faseolen uud Kukurutz mißrathen, in Inner- und Unterkrain Wassernoth, nur in den Alpenthälern Oberkrains, wo öfters Gewitter mit Regen vorüberzogen, war die Dürre nicht so bedeutend. Regen am 5., 6., 9., 15., 16., 24., 25., 26. Gewitter: am 5. aus NNW. um 1 Uhr Nachm. durch 1 Stunde; am 6. um 6 Uhr Nachm. aus SW. schwach vorüberziehend, später um 9 Uhr Abends ans O. mit Platzregen heftig; am 15. von 11 bis 12 Uhr entfernt in SW.; am 15. um 6 Uhr Nachm. mit Sturm aus OSO.; am 24. entluden sich 4 Gewitter: um 4 Uhr Nachm. aus SW. nach N. ziehend; um 7'/2 Uhr mit vereinzelten Hagelkörnern aus SW.; um 8^ Uhr äußerst heftig mit schwachem Hagelschlag aus SW.; um 10 Uhr entfernt in SW.; am 26. um 4 Uhr Nachm. aus O. durch 1 Stunde schwach. Wetterleuchten: am 4. in O.; am 6. und 7. in SW.; am 20. in NW.; am 21. in W.; am 22. in W.; am 23. in W.; am 24. in SW.; am 25. in W.; nm 26. in O.; am 30. in W. und NW. Stürme: am 15. um 6 Uhr Abd. aus OSO.; am 24. um 3^ Uhr Nachm. aus SW. von kurzer Dauer. Der Sturm vom 24., der auch über das Zeyerfeld, die Ebene von Krainbnrg und Stein zog, begleitete bedeutende Hagelschläge in den Katastralgemeinden vobrneeva, Ober-, Mittel- und Unter-Ilnnoinlso, Kornioo, Ueäino, Ookovnik, VoMo des Jdrianer Bezirkes, ferner in den Katastralgemeinden Altoßlitz, Unniso, ?ochoiovo bercio und Koprivnik; dann in den Ortschaften St. Oswald und St. Andrä des Lacker Bezirkes. Bei Flödnig fielen einzelne Schlossen von der Größe kleiner Erdäpfel. In der Ebene zwischen Lack und Zwischenwässern entwurzelte er alte Baumstämme, stürzte die meisten mit Garben beladenen Harfen zu Boden, cntdachte viele mit Stroh gedeckte Bauernhäuser. Schmutzig gelbes Wasser des Laibach¬ flusses am 25. Lichtmeteor am 29. um 8 Uhr 48 Minuten Abends. 85 LuKiist. Die anhaltende Dürre und große Hitze des Som¬ mers erreichte am 16. ihr Ende. In der ersten Hälfte starker Höhen¬ rauch und Morastgestank. Regen am 6., 16., 17., 18., 19., 20., 21., 22., 30., 31. Der Buchweizen gelangte erst zu Ende des Monates zur vollen Blüthe. Frisches Grün auf den Wiesen. Gewitter: am 13. um 5 Uhr Nachm. aus SO. schwach; am 14. Mittags aus W. schwach; am 15. um 5 Uhr iu N. cutfcrut; am 16. nach 1 Uhr Nachm. in N. und O. durch 1 Stunde mit Platzregen; am 30. Mittags aus SW. schwach; am 31. um 5 Uhr Nachm. aus SW. stark; am 31. um 11 Uhr Nachts heftig aus SSW. Wetterleuchten: am 3. in NW.; am 5. in NW.; am 6. in NW.; am 12. in N.; am 13. in SO. und O.; am 14. in N. und NO.; am 15. in N.; am 16. in NW.; am 31. in SW. Mondhof am 14. Leichter Schneefall in den Alpen am 17. Hagelschlag in der Katastralgemeinde Xaxrao, Bezirk Tei¬ senberg am 28. Im ersten und letzten Drittel warme, heitere Tage. Des Morgens die gewöhnlichen Herbstncbcl. Regen am 1., 5., 6., 11., 12., 14., 15., 16., 17., 18., 19., 22., 23., 30. Nach dem starken Niederschlage am 5. stieg der Laibachflnß binnen 24 Stunden um 5^ 9". Nach den heftigen Regengüssen vom 17. und 18. Mo¬ rastüberschwemmung bis zum 20. Verheerungen der Idrica, Zeycr und Feistritz. Gewitter am 5. um 12'/, bis 3 Uhr Nachm. aus SSW. stark. Wetterleuchten: am 4. in NO.; am 29. iu SW. Stern¬ schnuppen am 12. Nordlicht am 3. nach 8 Uhr. Schwache Erdcr- schüttcrung am 1. um 10 Uhr 48 Minuten Nachts. Schneefall in den Alpen am 5., tief herab beschneit am 12. In den letzten Tagen waren ihre höchsten Gipfel wieder ganz schneefrei. Bis zum 7. warme Tage, dann anhaltendes Re genwetter mit starken Güssen, welche bedeutende Ucbcrschwemmungcn zur Folge hatten. Laibacher Morast unter Wasser vom 24. bis in die ersten Tage Novembers. Ueberschwemmungen im Gottschccr-, Reift nitzcr-, Laaser- und Planina-Thalc. Späte Ernte des vom Reife ver¬ schont gebliebenen Buchweizens und späte Aussaat des Wintcrgctrcidcs. Zweite Blüthe mehrerer Obstbäumc und Sträucher. Regen am 8., 10., 11., 12., 13., 14., 15., 16., 20., 21., 22., 23., 24., 25., 27., 28., 29., 30., 31. Reif unbedeutend am 28. Gewitter: am 8. zwischen 5 und 6 Uhr Nachm. in W. entfernt; am 13. Nachts von 11'/, bis 86 1 Uhr aus S. mit grellen Blitzen. Wetterleuchten: am 17. in NO.» am 21. in SSW.; am 22. in S., W. und N.; am 23. in S.; am 24. in S.; am 27. in S. Stnrm am 22. aus NW. Mondhof am 2. Nordlicht am 12. um 6Vz Uhr Abends. Schneefall in den Alpen am 24. und 28. Auf die milde Witterung voin 1. bis 9. folgten die herbstlichen Oststürmc am 10., 11., 12., 13., welche ans dem 6olvve viele Föhren zu Boden stürzten. Erster starker Herbstreif am 14. In der zweiten Hälfte trübe Tage. Der Schneefall in der Ebene am 16. und 17. brachte eine schwache Schneedecke, die am 22. bereits verschwunden war. Am 28. die Berge tief herab beschneit, auch in der Ebene Schneeflocken. Regen am 1., 2., 3., 5., 9., 24., 25., 26., 27., 28., 29., 30. Mondhof am 3. Neeeinker. Bedeutende Schwankungen des Barometerstandes. Trübe, schneeige Tage, durch den ganzen Monat nur wenige Sonnen¬ blicke. Die reichlichen Schneefälle am 18., 19., 20. brachten eine fast 3^ mächtige Schneedecke. Seit 1830 der schneereichste Winter. Unter¬ brechung des Verkehres auf der Eisenbahn und den Straßen in ganz Kram durch einige Tage. Schneepflügen in den Gassen Laibachs. Aus die große Kälte am 21., 22., 23. folgte Thauwctter bis zum 29. Zu Ende des Monates war die Schneedecke im Freien auf eine Schuh mächtige eisige Schichte zusammengeschmolzen. Regen am 1., 19., 24., 25., 26., 27. Schnee am 1., 2., 3., 4., 10., 11., 13., 14., 15., 16., 17., 18., 19., 20. Heftiger Ost am 1. Am 20. Nachts zwei Donnerschläge. Am 18. und 24. Blitzen in SO. Am 21., 27., 28. und 29. Nebel durch den ganzen Tag. <» 3.18 3.72 3.42 3.44! den 28. Juni 7.53!dcn 24. December 0.43! 86 ! den 8. Juli !32 I I i I I ! s SS Sl Besondere Bemerkungen. .IriiiuSr. Vom 1. bis 7. Thauwctter, vom 8. bis 18. mäßig kalt, vom 19. bis 25. abermals Thauwctter, dann behielt die kältere nordwestliche und westliche Windströmnng die Oberhand. Die zum Theil geschmolzene Schneedecke eisig. Regen am 4., 5., 7., 20., 21., 22., 25., 30. Schnee am 11., 19., 23., 25., 30. Ausgiebiger Schnee¬ fall am 31. Stürmischer Südwest am 25. Große Klarheit der Luft am 7., 8., 9. Farbiger Mondhof am 10. Lichtmetcor am 20. nach 5^2 Ii. Morg. mit Geräusch in südw. Richtung. Lpelrrusi-, Der kälteste Monat des Jahres. Die Kälte vom 1. bis 19. im Zunehmen, nur am 1. und 10. erhob sich mittlere Tageswärme über 0°; vom 20. bis 29. war das Tagesmittel über 0° und sank nur am 23. und 24. unter 0°. Am 28. und 29. warme Frühlingstage. Die Schneedecke durch den ganzen Monat anhaltend. Regen am 9., 10., 20., 27. und 28. Schnee am 3., 10., 11., 12., 13. und 21. Starke Winde: am 7. aus W.; am 11. aus O.; am 19. aus W.; am 22. und 23. aus O. Große Klarheit der Luft am 7., 8., 28. und 29. Intensives Abendroth am 18., 27. und 28. Mondhof am 5. und 6. Blitz und Donner in der Nacht vom 19. auf den 20. Am 20. Abends Blitze in SO. Sternschnuppen am 8. und 17. Schwache Erderschütterung am 16. um 3 In Morg. An¬ kunft der Dohlen am 7. Zug der Wildgänse am 24. Erscheinen der Fcldlerche am 28. Der Seidenschwanz (knmb^cilbi xarruls) war durch den ganzen Jänner und Februar in der Umgebung Laibachs nicht selten. Erstes Aufblühen des Schneeglöckchens (6sl:ml!ms nivalis) am 27. Bis zum 21. trockene Witterung, in den Nächten starke Reifbildung. Die Schneedecke in der Ebene schmolz erst in der letzten Woche. Die Saat des Sommergetreides begann am 29. Der Win¬ terroggen hat stark gelitten. In den Alpen bedeutende Schncemassen. Regen am 5., 22., 23., 24., 25., 27., 28., 30. Schnee am 5., 8., 9., 23., 25., 26. Heftige Winde: am 8. und 9. aus NO.; am 17. aus O.; am 21. aus W.; am 24. aus SW. und S.; am 25. aus S. Gewitter: am 25. um 4 b. Nachin. aus S.; am 27. entfernt in S. und SSW. Ankunft des Kibitzes und der Hcideschnepfe am 11.; des Thurmfalken am 15.; der Hausschwalbe am 25. Zug der Kraniche am 18- 92 /»prir. Trüber, regnerischer Monat, während der Regengüsse in der Ebene starke Schneefälle in den Alpen. Reif am 13. und 14. Regen am 1., 2., 3.; 4., 5., 6., 7., 8., 9., 10., 11., 18., 19., 20., 21., 22., 23., 25., 26., 27., 29., 30. Schnee am 4. Heftiger West¬ wind am 21. Gewitter: am 8. nach 12^ I>. aus S. durch Stunde, später nach 2 b. Platzregen mit etwas Hagel; am 23. graupen¬ förmiger Hagel; am 26. gegen 12 l>. unbedeutender Hagelschlag. In¬ tensives Morgenroth am 25. Mondhalo am 4. Mondhof am 25. Lichtmeteor am 23. um 7 b. 53 m. in der Richtung von SSO. nach NNW. Ankunft der Nachtigall am 1.; der Mandelkrähe am 7.; des Guckguck am 9.; des Pirol am 20.; des rothfüßigcn Falken am 22. Erscheinen des braunen Ibis (Ibi^ ^ilainillu-i) am 2. M«i. Vom 1. bis 5. normale Wärme, am 6. empfindlicher Rückschlag der Kälte, am 7. starker Reif, vom 10. an schnelle Wärme¬ zunahme, fast Sommerhitze, bis 25. warme, oft schwüle Tage, vom 26. an bis zum Schluffe des Monates kalt. Die Witterung war den blühenden Obstbäumeu äußerst günstig. Regen am 1., 2., 3., 6., 8., 14., 15., 22. 24., 26., 27., 29., 30. Heftiger Wind: am 4. aus NO., am 7. aus SW. Sturm am 6. nach 12 l>. aus O. kurz; am 20. nach 3 b. aus NW. durch V2 Stunde. Heftiger Ost am 22. nach 2 b. und am 29. Gewitter: am 3. nach 4^ b. Nachm. aus NO. von kurzer Dauer; am 20. nach 3 b. Nachm. aus NW. schwach; am 22. um 2^ In Nachm. aus O. durch 1 Stunde; am 24. Nachm. nm 3^ I». aus WSW. heftig, der Blitz schlug in eine Schupfe in der Kapuziner-Vorstadt ein, ohne zu zünden, vereinzelte Hagelkörner, Dauer 1^ Stunde, Winddrehuug von WSW. nach O., NW. und W.; am 26. um IH2 Nachm. schwach; dann Abends nach IOf-2 b. aus S. sehr heftig; am 27. um 2 K. heftiges Gewitter aus S. durch 1 Stunde, der Blitz zündete eine Harfe bei Selo an. Mondhof am 25.; mit ringförmigem Halo am 31. Nebensonne am 5. um 71^ b- Morg. durch 8 m. Wetterleuchten: am 13. stark in N. und NO.; am 14. in SO.; am 20. in SW.; am 25. in W. schwach; am 26. stark in W. und SW. Erdbeben in Catez und Cirkle (Uutcrkrain) am 8. um 12 Vr >>- und 6'4 b- Morg. Hagelschlag in der Umge¬ bung von Rakitna am 20.; auf dem Zaycrfcldc am 22. Schneefall in den Alpen bis nahe an 4000 Fuß Scehöhe am 27. Ankunft des Ziegenmelkers am 1., des Strohschneiders am 7., der Wachtel am 9. 93 ^uni. Der wärmste Monat des Jahres. Regen: am 7., 11., 13., 14., 15., 17., 18., 22., 23., 29., 30. Heftige Winde: am 3. aus SW., am 11. aus O. Gewitter: am 13. um 2 I>. Nachm. entfernt in NO.; am 29. Borm. schwach aus SW.; am 30. um 1 b. Morg. aus SW. sehr heftig durch 1 Stunde; dann Nachm. nm 5 b. von kurzer Dauer. Am 30. bedeutender Schneefall in den Alpen bis unter 5000 Fuß Seehöhe. Wcterleuchten: am 4. in NNW.; am 13. in SO.; am 14. in W.; am 16. in NW.; am 17. in W.; am 22. in SW. und SO.; am 27. in N. Hagelschlag im Möttlingcr Boden, Pfarre Suhor, am 11. Mondhof am 3. Gesegnetes Kirschenjahr. Bis zum 18. meist warme, trockene Tage, später regne¬ risch. Regen: am 1., 5., 10., 11., 12., 19., 20. 21., 22., 23., 24., 25., 26., 27., 28., 29., 30. Stürme: am 20. aus SW. in NO. umschlagend, entwurzelte über 50 Eichen bei Selo nächst Laibach; am 29. aus SW. von kurzer Dauer mit wolkcnbruchartigem Gusse und unbedeutendem Hagelschlag. Gewitter: am 5. nach 2 I>. aus ONO. durch '/4 Stunde; am 8. nach 8 b- Abends entfernt, schwach; am 17. um 3Vz b Nachm. entfernt in N. und NO.; am 19. um 12 Ii. aus SW. heftig durch 1V* Stunde, in Waitsch und in: Roscnbacher Walde schlug der Blitz ein; am 20. nur 3 b. aus SW. mit verheerendem Hagelschlag in der Stadt und Umgebung, bei Strobelhof beginnend, über Waitsch, den Rosenbacherbcrg, Laibach bis gegen Kaltenbrunn sich erstreckend, Dauer V. Stunde; am 23. um 7. b. Morg. heftig aus S.; am 25. um 4. b. Nachm. kurz; am 27. Morgens um 4 b. von kurzer Dauer; am 29. um 11*/, b. Mrg., dann Nachm. nm 5 b. entfernt in NW.; am 30. Mgs. um 6 b. in SW. Wetterleuchten: am 6. in W. und N.; am 9. in W.; am 10. in SW.; am 11. in SW.; am 17. stark in N. und NO.; am 19. in SO.; am 20. in SW.; am 23. in S. und SW.; am 27. in SW.; am 29. stark in W. Starke Schneefälle in den Alpen am 25. und 30. Doppelter Regenbogen am 1. Schwache Erdcrschütternng am 19. um 4^, Ii. Nachmittags. Lugust. Häufige Morgcnucbel, denen namentlich im letzten Drittel schöne Tage folgten. Regen: am 2., 8., 11.. 13., 14., 15., 17., 21., 29. Gewitter: am 2. um 5 b- aus W.; am 7. Abcuds nach 11^2 I>. aus S. heftig durch 1 Stunde; am 11. nm 9 Ii. Mrg. aus SW. schwach, dann nm 2V-> >'. Nachm. aus SW.; am 13. nach Aeber ErderschiMerungen iu Krain. Von »i. Heinrich MitteiS. ^/a durch die gegenwärtigen Forschungen sichcrgestellt ist, daß unter der verhältnißmäßig dünnen Erdrinde in der geringen Tiefe von wenigen Meilen kein Körper im festen Aggregatzustandc bestehen kann, so muß sich unter derselben ein mit Gasen ausgcfülltcr Raum befinden, so, daß durch diese Erdrinde zwei große Luftmeere, die Atmosphäre nämlich und diese unterirdische Gasmasse, von einander getrennt werden. Wie in der Atmosphäre, müssen auch in diesen: unterirdischen, von gleich be¬ weglichen Stoffen erfüllten Raume gewaltige Bewegungen und Revo¬ lutionen erfolgen, die sich durch Erschütterungen der Erdrinde kund geben. Die Auffindung der Gesetze der meteorologischen Processe be¬ schäftigt seit geraumer Zeit die hervorragendsten Männer der Wissen¬ schaft, und hat zu vielen, schönen Resultaten geführt. Weniger Be¬ achtung wurde bisher den unterirdischen Unwettern zugewcndet. So wie in der Meteorologie die Beobachtung auf weite Entfernung hin über große Gebiete ausgedehnt, und eine möglichst große Anzahl von Angaben gesammelt werden mußte, so ist cs auch dringend nothwendig, denselben Weg cinzuschlagen, um die Gesetze der gewaltigen Processe in der unterirdischen Atmosphäre aufzufindcn. Es dürfte daher eine Sammlung von Nachrichten über Erdcrschütterungen aus den spätesten Zeiten bis ans unsere Tage, auf einem zwar kleinen, aber von dieser Erscheinung oft berührten Gebiete keine nutzlose Arbeit sein. Es wäre vielleicht wünschcnswerth, wenn ähnliche Nachforschungen zunächst auch in den benachbarten Alpenländern, und dann in der österreichischen Monarchie überhaupt angestellt würden, indem sich auf diese Art über 97 die geografische Verbreitung der Erdbeben, ihre Abhängigkeit von localen Verhältnissen, die Entfernungen, ans welche hin, die Richtungen nnd unterirdischen Kanäle, in welchen sie sich fortpflanzcn, ihre Ausgangs¬ punkte, die Abnahme ihrer Heftigkeit mit der Entfernung von ihrem Ausgangspunkte, ihre Fortpflanzungsgeschwindigkeit, Pcriodicitüt in s. w. einzig und allein sichere Anhaltspunkte finden ließen, die für die weitere wissenschaftliche Forschung eine feste Basis abzngcben im Stande wären. Von dieser Ueberzeugnng geleitet habe ich es unternommen, alle Daten über Erdbeben in Kram, die mir zugänglich waren, zu sammeln und so einen kleinen Beitrag zu einer gewiß interessanten und nützlichen Arbeit zu liefern, wenn sich noch andere von der gleichen Ueberzeugnng geleitete Forscher bewogen finden sollten, auf dem ihnen zugänglichen Gebiete Aehnliches zu unternehmen. Ich kann nicht unterlassen zu erwähnen, daß ich mehrere interessante Mittheilungcn dem Herrn Museal-CustoS Carl Deschmann und dein Herrn Zolloberamts - Dircctor Ur. Costa verdanke, wobei ich zugleich den beiden genannten Herren meinen verbindlichsten Dank anSdrücke. Bedauern muß ich jedoch, daß es mir unmöglich war, für den laugen Zeitraum vom Jahre 1691 bis 1800 Daten zu erhalten, indem mein zu wiederholten Malen in der Landeszeitnng veröffentlichtes Ersuchen nm insbesondere aus Pfarrarchiven gezogene Nachrichten über Erd- crschüttcrnngen während dieses Jahrhnndcrtes leider ganz fruchtlos blieb. Ich lasse im Folgenden zunächst die einzelnen Daten, mit Angabe der Quellen, aus denen sie geschöpft sind, ihrem Wortlaute nach folgen, und werde dann die daraus resultircnden Ergebnisse zusammcnstcllcn. 792. Die älteste Nachricht über Erdbeben in Kram findet sich in „Valvasor's Ehre des Herzogthums Kram" XIV. 248. I>, wo er sagt: Mit dem wässrigen Element (Ueberschwcmmnng der Dran und Save im Hornung 792) verband sich auch bald das Irdische zu gleicher Er schrecknng der Sterblichen, denn cs geschahen in besagten Ländern (Karn ten und Kram anno 792) gewaltig starke Erdbeben. 1000. Im Jahre 1000 war zu Laibach ein entsetzliches Erdbeben und ereigneten sich an dem Himmel seltsame Wnndcrzcichcn nebst einem Kometen. (Valv. XI. 709. a). 1340. Nachdem anno 1339 abermals Kram durch die daher singenden Heuschrecken alle Fcldfrüchtc eingcbüßt, ist im nachrückcnden Jahre (1340) am Tage Pauli Bekehrung das Jnncrkrain durch ein 98 gewaltiges Erdbeben erschüttert, massen solches dieses alte in einem uralten Buche zu Rcifuitz (Manuscript Neifmtz) verzeichnete, wiewohl schlecht gesetzte Distichon bezeuget: 8ul> ZI. 0. li'iplo guaclra^iula libi clico, 'j'uuo terrae motu« luit <:onver«io ?ouli. Der Verfertiger des „Ehrcnspicgclö" versetzt dieses Erdbeben weiter hinaus, nämlich in das Jahr 1348. Dieses Erdbeben hat Oesterreich, Mähren, Ungarn, Kärnten und Krain erschreckt, sintemalen cs ganzer 40 Tage stark angehalten und bei 26 Städte sammt vielen Schlössern zcrschüttct und verwüstet. Menschen und Vieh sind von den einfallenden Mauern, Häusern und Kirchen begraben, auch etliche Oerter von den nächsten Bergen überfallen, zugcdcckt und von der Erde verschlungen. So schreibt auch ConraduS von Meidenberg, daß man ihm und dein österreichischen Kanzler in Krain etliche Menschen- und Vichbildnisse gezeigt, welche durch einen Erdgeist in diesem Sturme angehaucht, er¬ starrt und zu Salzsäulen wurden. (Vergleiche das 322. Blatt des österreichischen Ehrenspicgels. Valv. XV. 321 a). 1508 hat Laibach durch Erdbeben großen Schaden erlitten (der Chronist von Thalbcrg). 1509. Xnuo 1509 geschah in Krain, absonderlich aber in der Stadt Laibach ein ungemeines Erdbeben, durch welches das Landhaus gänzlich mngefallcn, auch das Vicedom- und deutsche Haus großen Schaden am Gcbäu erlitten. (U. 8. 1'rov. <4 Xol. Uob.). Es wollen Einige diese Erdcrschütterung auf das Jahr 1511 hiuansschiebcu, und ist nicht unmöglich, daß auch in selbigem Jahre ein gleiches Unglück entstanden, so dergleichen mag angestiftct haben. (Valv. XI. 714. b). An einer anderen Stelle (XV. 400. a) fügt Valvasor hiczn, daß durch dieses Erdbeben auch auf dein Lande viele Kirchen und Schlösser, als unter anderen Auersperg, Hasbcrg, Biltichgraz, Gutenberg, Veldes sehr beschädigt wurden. Ganz dasselbe berichtet der „Chronist von Thalberg" von dem Erdbeben im Jahre 1511. 1511 ward das Land Krain sehr erschreckt durch ein heftiges Erd¬ beben, welches im Märzen angcfangcn (etliche Verzeichnisse setzen den 6., andere den 26. März zum Anfänge) Tag und Nacht über einen Monat laug angehalten, viel Städte, Schlösser und Kirchen gcruinirt und über 200.000 fl. Schaden gethan. Das Steiner'sche Verzeichniß 99 meldet, es habe den 6. März seinen Anfang genommen, ein halbes Jahr gewährt und in Kram hin und wieder regieret. (Xot. 8iOn.). Das landschaftliche Verzeichnis^ beglaubigt gleichfalls, daß es starke Erd¬ beben gesetzt und zwar sonderlich auf dem Karst, so daß viel Gebäude übereinander gefallen (biol. Ill-ovino.). Das Mannscript von Schön - leben macht cs noch erschrecklicher, indem es spricht: In Onrniolia tau In« lerint- molus kuit, ul urbes et caslra eorruenM. 8ecula lmne.8 magna. In dem Lamberg'schen Manuscript wird gesagt, cs sei anno 1512 ein gewaltiges Erdbeben in Kram gewesen, wodurch viele Häuser und Gebäude eingefallen. Dieß dürfte jedoch nur eine Verwechslung mit dem eben beschriebenen Erdbeben von 1511 sein. (Valv. XV. 402. b). 1575 17. November errechnete sich zu Laibach ein starkes Erd¬ beben. (Balv. XI. 7l6. b). 1590 am Ostertage zwischen 1 und 2 Uhr Nachmittags verspürte man zu Laibach ein Erdbeben, welches den 18. Mai gedachten Jahres sich nochmals ereignete. (Valv. Xl. 717. a). 1625 geschahen große Erdbeben in Kram, worauf in Untcrkrain der Sterb anhub streng zu regieren. (Valv. XV. 591. a). 1626 den 7. Jänner des Morgens ein wenig nach 5 Uhr hat man zu Laibach ein Erdbeben verspürt. (Valv. XI. 720. a). 1640 großes Erdbeben im Lande Kram. 1641 13. Jänner Morgens zwischen 7 und 8 Uhr hat sich in Laibach ein starkes Erdbeben ereignet. (Valv. XI. 721. b). 1669 den 1. September Morgens 4 Uhr verspürte man ein Erd¬ beben. (Valv. XI. 725. b). 1669 den 29. December ein Erdbeben mit unglaublicher Gewalt. (Balv. Xl. 725. b). 1670 1. Jänner großes Erdbeben in vielen Gegenden Krams. (Myrisches Blatt, histor. Tagebuch für Kram). 1684 den 21. October um klhr Früh war zu Laibach ein so starkes Erdbeben, daß viele Rauchfänge über den Haufen sielen. (Balv. XI. 728. b). 1689 den 10. März Früh um 4 Uhr erhob sich in Kram ein gewaltiges Erdbeben, dergleichen man bei menschlichem Alter nicht gc denkt. Es ging das ganze Land durch, doch nicht überall in gleicher Stärke. Bei mir, schreibt Valvasor, in Wagensbcrg fielen viel Ziegel von den Dächern herunter. Die auf kleine Postamente gesetzten Kugeln, 100 so theils von Glas, theils von Marmel waren, insgleichen die von Gips und-Leim gemachten Brustbilder und dergleichen Zicrathcn sind alle sämmtlich hcrabgcfallcn von ihrer Stelle. In Obcrkrain hat sich's nicht so stark spüren lassen, in der Tcmcniz hingegen desto stärker, ja am allcrheftigstcn. ES hat viel Kirchen gänzlich ruinirt, etliche Kirch- thnnne übern Haufen geworfen, auch in manchen Schlössern großen Schaden angestiftct. Etlicher Orten hat man cs etliche Tage nach einander gespürt, doch nicht so stark. 1691 den 19. Februar starkes Erdbeben in Laibach, darüber auch Bericht der Gesellschaft der nalurao curiosoruin in Augsburg erstattet worden. (Chronist von Thalbcrg). 1800 in der Nacht vom 5. auf den 6. November zwischen 1 und 2 Uhr verspürte man in Laibach eine Erdcrschüttcrung. Sie kam von Westen und war ziemlich heftig. (Laib. Ztg.). 1819 den 2. Mai, wenige Augenblicke vor 3 Uhr Nachmittags, >> wurde in Jdria ein ziemlich lebhafter Erdstoß empfunden, der, wie cs schien, in der Richtung von SO. nach NW. erfolgte. Die Queck¬ silbersäule des Barometers zeigte zur Zeit der Erschütterung eine Höhe von 27" 10"' W. M., welche einer zweijährigen Beobachtung zufolge als der mittlere Barometerstand Jdria's angesehen werden kann. Die Dauer dieses Stoßes betrug eine nicht volle Secunde, der Stoß selbst aber war mit einem dumpfen, dem fernen Donner ähnlichen Krachen begleitet. Die Witterung war kühl und regnerisch und zwar schon seit den letzten Tagen des Aprils. Zur Zeit des Erdbebens regnete es jedoch nur schwach und das Thermometer stand auf -j- 13° U. Deß- gleichcn war es ziemlich windstill, obschon Vormittag einige Male ein lebhaftes Blasen des Nordwindes stattfand. Der Stand des Baro¬ meters war am 3. Mai, also einen Tag nach dem Erdbeben, noch derselbe als im Augenblicke des Stoßes und war es auch 2 Tage vor demselben. Die Erschütterung hatte keine zerstörende Wirkungen, doch ist das Schwanken vorzüglich in größeren Gebäuden und in den oberen Stockwerken recht fühlbar gewesen. An demselben Tage Mittags zeigte in Laibach der Barometer 27" 6'5"', das Thermometer -j- 11° U., die Witterung war trübe, Abends trat Regen ein. (Laib. Ztg.). 1822 den 12. August Morgens '^4 Uhr verspürte man in Laibach bei ganz wolkenlosem Himmel, bei einem Barometerstände von IVI 27" 9'1'" und Thcrmometerstande von -1- 15° II. cin ziemlich be¬ deutendes Erdbeben. (Laib. Ztg.). Der Barometer - und Theruwincterstand in Laibach war am 12., 13. und 14 August 1822 folgender: 12. August Baromct. 27" 9'5'" Thcrmvmct. -s- 20" II. heiter, 13. „ „ 27" 9'5"' „ -j-22° ti. heiter, 14. „ „ 27" 10-7'" „ -j- 23° li. sehr heiter. Von Interesse dürfte die Bemerkung sein, daß am 13. August 1822, 10 Uhr Abends, die Stadt -Uoppo durch ein Erdbeben ver¬ nichtet wurde. Die Erschütterungen daselbst dauerten vom 13. bis 16. August, 25.000 bis 30.000 Menschen gingen dabei zn Grunde. 1823 am 24. Mai um 7^ Uhr Abends wurde in den Haupt- gcmeinden Landstraß und St. Barthelmä, Neustadtler Kreises, ein be¬ deutendes Erdbeben verspürt, welches durch 1'/^ Minute anhiclt und mit einem starken, donnerähnlichen Nollen begleitet war. Es hatte die Richtung von Nord gegen Süd, und war im Orte Laudstraß am heftigsten. Die Erschütterung war so stark, daß Gebäude schwankten und die Fenster klirrten, verursachte jedoch keinen Schaden. (Laib. Ztg.). 1825 den 22. Juni war in Weixelbcrg ein fürchterliches Un¬ wetter, welches um '^10 Uhr Abends mit einem gewaltigen Erdstoß endete. Die von allen noch Wachenden wahrgenommcne Erdcrschüt- tcrnng war schwankend und hatte eine von Norden kommende Richtung. Sie dauerte ungefähr 2 Secundcn und war so heftig, daß in Zimmern nahe an den Wänden stehende Geräthschaftcn gegen dieselben anschlngcn. (Laib. Ztg.). 1829. Nachrichten aus dem Neustadtler Kreise melden, daß binnen Einem Monate und wenigen Tagen 5 Erderschütterungcn stattgcfnudcn. Das 1. Erdbeben ereignete sich am 2. November 1829 um 10'„ ichv Morgens und dauerte ungefähr 5 Secundeu. Das 2. verspürte nian am 25. November Abends 8'4 Uhr und es mag beiläufig 4 Sccuudcn augehalten haben. Das letzte und heftigste ereignete pch am l<>. ^.c cembcr'8 Uhr 55 Minuten Abends und währte 4 Secundeu. Das Thermometer stand dießmal 4° unter Null, das Barometer auf -' . Auch zu Thurn bei Gallenstein und auf anderen Punkten wurde das letzte Erdbeben verspürt. (Laib. Ztg.). 1830 am 8. März, einige Minuten nach 6 Uhr Morgens, ver¬ spürte man in Laibach eine ziemlich fühlbare Erderschütterung, ^.cr 102 Stoß nahm seine Richtung von SW. nach NO. und war von einer oscillirendcn Bewegung begleitet. Er mag beiläufig 3 Secunden ge¬ dauert haben. Barometerstand 27" 7"^. Thermometerstand — 6° II. Nebel. (Laib. Ztg.). 1830 den 11. August nm 11 Uhr 16 Minuten Nachts verspürte man in Laibach eine Erderschütterung. Der Stoß nahm seine Rich¬ tung von Ost nach West und war von einer nicht unbedeutenden oscil- lirendcu Bewegung begleitet. Die Dauer mag 3 — 5 Secunden be¬ tragen haben. Barometerstand 27" 3"", Temperatur -i- 18°, wolkicht. (Laib. Ztg.). 1833 am 20. November Früh um 1 Uhr 25 Minuten verspürte man in Nenmarktl eine ziemlich starke Erdcrschütteruug. Sie währte ungefähr 2 — 3 Secunden und glich einer in horizontaler Richtung gleichsam wellenartig fortschreitenden Bewegung in der Richtung von Ost nach West. Dieselbe Erschütterung wurde einige Minuten nach 1 Uhr in derselben Nacht in Klagenfurt, in Gestalt zweier heftiger Erd¬ stöße wahrgcnommcn, welche durch eine schwingende Bewegung von SO. gegen NW. verbunden waren. Das diesem Naturereignisse vorangcgangcne dounerähnliche Getöse, das Klirren der Gläser in den Schränken, das Flügelschlagcu der Vögel in den Käfigen schreckte Viele aus dem Schlafe. In einem Umkreise von mehreren Stunden wurde dieses Beben der Erde mehr oder weniger wahrgenommcn, besonders von Jenen, deren Gebäude näher dem Werdcrsce und überhaupt den Flüssen und Kanälen liegen. In Vellach wurde der Erdstoß 5 Minuten vor 2 Uhr Morgens verspürt; in Weibisch und Zell war der Stoß besonders hcftig- (Laib. Ztg.). 1833 am 11. Jänner, 10 Minuten vor 2 Uhr Morgens, ver¬ spürte man in Laibach bei einem Barometerstände von 28" 1'2"^ und — 9° II. eine sehr heftige Erderschüttcruug. Sie äußerte sich durch 2 augenblicklich aufeinander folgende Erdstöße, die von einer dumpfen, unterirdischen Detonation begleitet waren, und unter denen der vorhergehende bedeutend stärker war, als der nachfolgende. Die Richtung erfolgte in einer etwas zum Horizonte geneigten, schrauben¬ förmigen Linie von OSO., so daß der Stoß Manern und andere feste Körper in einer dem drehenden Wirbelwinde ähnlichen Bewegung durchlief, wodurch Gläser in Schränken und auf Kästen gleichsam an- 103 einander hüpfend crklingeltcn nnd das Schlagwerk in den Uhren an- schlug. Die Erderschüttcrung mag 2^ Sccnndcn gedauert haben. Sehr viele Personen wurden durch die Heftigkeit des Stoßes ans dem tiefsten Schlafe geweckt. (JllyrischeS Blatt. 1833 Nr. 2). 1834 am 2. Februar um 9 Uhr 2 Minuten Morgens wnrdc in Adclsberg und in der Umgegend eine starke Erdcrschüttcrnng verspürt. Sie begann mit einem leichten Stoße, auf welchen schnell ein stärkerer, von einem unterirdischen, donnerähnlichcn Rollen begleiteter folgte, wobei Thüren und Fenster erbebten, die Menbles schwankten, Spiegel an den Wänden sich bewegten und Gläser und Geschirre in Wand- kästen klirrten. Die Bewegung war mehr rüttelnd als schwingend, ihre Richtung von Nord nach Süd, ihre Dauer ungefähr 20 — 30 Secunden. Der Stand des Barometers nach dem Erdbeben 28" 9'", er hatte sich während der Erschütternng um kV" gehoben, der Stand des Thermometers — 4° IV Der Horizont war während der Er schütternng mit einigen leichten, vorübcrzichcndcn Wolken überdeckt, die Luft ganz windstill, nachdem seit 3 Tagen voraus nnd noch in der unmittelbar vorhcrgcgangenen Nacht der Nordwind heftig geblasen hatte, und gleichzeitig mit dem Beginne dieses Nordwindes znm ersten Male in diesem ungewöhnlich milden Winter der Schnee in der Ebene ge¬ fallen und liegen geblieben war. Gleichzeitig wurde dieses Erdbeben auch in Planina und in dem eine Stunde von Adclsberg südlich gele¬ genen Dorfe Slavina verspürt. (Laib. Ztg.). Hier möge bemerkt werden, daß vom 14. bis 17. Februar 1834 im Toscauischcu heftige Erdbeben wüthctcn. 1835 am 19. Mai um IV. Uhr Morgens wurde in Laibach eine ziemlich fühlbare Erderschütternug, begleitet von einer dumpfen, unterirdischen Detonation, verspürt. Alle sonst bei Erdbeben gewöhnlich beobachteten Erscheinungen, als: Klirren der Gläser in den schränken, Ausstattern der Vögel in den Käfigen, Knarren der Thüren re. fanden anch hier Statt. (Laib. Ztg.). Am 13. nnd 14. Mürz 1835 erfolgte eine Eruption dcS Vesuvs. 1836 am 29. Juni Morgens 2 Uhr 28 Minuten verspürte man in Laibach ein wellenförmiges, von West nach Oft sich sortpflanzcndc-.- Erdbeben. Die ganze Erschütterung schien unter der Oberfläche der Erde zu rollen nnd ein stnrmähnlicheS Sausen ihr uachznfolgcu. 2 Uhr Früh, der zweite nm 10'/^ Uhr, dann nm 4^ Uhr Nachmittag und der letzte nach 7 Uhr Abends. Das Barometer war au diesem Tage schon ans 27" 4"' gestiegen; am 23. schneite cs, nm 24. war der Schnee 1 Fuß hoch, am 25. nnd 26. erfreuten wir uns der schönsten Witterung und das Barometer stand ans 27" Uv". Der hiesige Pfarrhof, ein massives Gebäude, an der Frontseite 2 Ltock hoch, welches im 2. Stock 25 Zoll dicke Mauern hat, erhielt an der Front¬ seite gegen SO. mehrere Nisse, eine Mittclmancr zwischen 2 Zimmeni hat sich von der Hauptmauer losgelöst. In der Kirche erhielt anch die Wölbung durch die Mitte einen großen Riß. 108 Klagenfurt 21. December, 40 Minuten nach 9 Uhr Abends, verspürte man hier und in der Umgegend einen Erdstoß nach einem dumpfen Rollen. Dauer I V, Secundc, Richtung von NW. nach SO. bei sehr tiefem Barometerstände. Dieser Erdstoß wurde auch in der Entfernung mehrerer Stunden von der Stadt mehr oder weniger bemerkt. Triest 21. December gegen 9 Uhr 40 Minuten Abends ließ sich hier ein ziemlich starkes, wellenförmiges Erdbeben in der Richtung von Süd nach Nord und von etwa 3 Sccundcn Dauer verspüren. Baro¬ meterstand während des Tages 27" 6"^? Pariser Maß, Thermometer -j- 7'2° U., Hygrometer 83'2. Der Wind wehte leicht von SSO- Cilli 21. December um halb 10 Uhr Abends verspürte man hier ein von einem unterirdischen Getöse begleitetes Erdbeben von 3 Se¬ kunden. Die Richtung konnte nicht genau wahrgenommcn werden. Die eben beschriebene Erderschüttcrung ist somit sehr weit ver¬ breitet gewesen und mit großer Intensität aufgetreten. Sie gehört je¬ denfalls zu den bedeutendsten Erscheinungen dieser Art in Kram und den Nachbarländern. Besonders wichtig ist, was über diese Erschütte¬ rung aus dem steiermärkischen Curorte Römerbad über das plötzliche Ausbleiben der dortigen Quellen berichtet wird. Der Bericht kantet: 31. December Abends 9 Uhr 40 Minuten. Ans der Warmquclle ent¬ wickelte sich plötzlich und mit Ungestüm eine bedeutende Menge Gas, das augenblicklich die ganze Wassermcngc in eine silbcrgraue Glasmasse zu verwandeln schien. Gleichzeitig trat die Erdcrschütternng ein. So Plötzlich das Wasser in Aufruhr gekommen war, ebenso schnell ward cs ruhiger als gewöhnlich, und wohl mehrere Secundcn schienen alle 3 Quellen, welche das Bassin füllen, wie versiegt. Die westliche, als die mächtigste, kündigte zuerst ihr Leben durch aufsprndclnde Gasblascn an, und mit gleicher Regelmäßigkeit, wie durch Jahrhunderte, spendete sie, wie ihre Nebcnqnellen, wieder ihr heilbringendes Wasser. Wir füllten sogleich ein Glas mit dem Badewasscr und hielten es vor die hcllbrcnnenden Lichter. Auch nicht die geringste Veränderung seiner ur¬ sprünglichen krystallenen Reinheit und Farbe konnten wir entdecken. Das schnell hcrbeigeschaffte Thermometer zeigte, wie gewöhnlich,-s-30° k. Anmerkung. Auch im April 1846 wurde die südliche Steiermark durch heftige Erdbeben heimgesucht. 109 1850 den 10. Juli Morgens halb 4 Uhr wurde in Radmanns- dorf und in Veldes ein durch 10 Secuudcn dauerndes Erdbeben verspürt, welches säiumtliche Gebäude erschütterte, und durch die schwan¬ kende Bewegung den größten Thcil der Bewohner ans dem Morgcn- schluminer weckte. Ein dem Rollen eines fahrenden Wagens ähnliches Getöse begleitete das Beben der Erde, welches aus 2 einander fol¬ genden starken Oscillationen bestand; gleichzeitig tönten die erschütterten Thüren, klirrten Fenster, Gläser und andere Gegenstände. Das Ba¬ rometer zeigte 27" 2"' W. M., Thermometer -s- 12° I!. Der Himmel war umwölkt. (Laib. Ztg.). Anmerkung. Dasselbe Erdbeben wurde um dieselbe Stunde, wie cs scheint, noch bedeutend stärker in Görz verspürt. 1850 den 24. Juli kurz nach 9 Uhr Morgens wurde in Mött- ling eine heftige Erderschütteruug in der Richtung von NW. nach SO. verspürt. Der Himmel war heiter, das Barometer stand tief. (Laib. Ztg.). 1852 den 21. Juni Morgens 2 Uhr 58 Minuten wurde in Laibach ein schwacher Erdstoß von SW. verspürt. (Laib. Ztg.). 1852 den 8. October Früh 1 Uhr 27 Minuten verspürte mau in Laibach eine Erderschütterung mit einem vorangehenden dumpfen Getöse. (Laib. Ztg.). 1856 am 2. April gegen Mitternacht war, nach einem Privat¬ schreiben aus Sittich, sowohl in Sittich als auch in Böscndorf und in der Umgegend ein Erdbeben fühlbar. 1856 den 27. September Morgens 6 Uhr 53 Minuten wurde in Laibach ein schwaches Erdbeben wahrgenommen. Die schnell ans einander folgenden Oscillationen des Bodens hatten die Richtung von N. nach S. und dauerten beiläufig durch 5 Secunden. Die Inten¬ sität derselben war an verschiedenen Puncten eine ungleichförmige vom schwachen Erzittern des Bodens bis zum merklichen Schwanken, un- gends jedoch scheint die Erschütterung bleibende Spuren hinterlassen zu haben. Der Barometerstand zu dieser Zeit war 325'85"" P. Ak. Die Lufttemperatur -s- 10° der Himmel war von dem schon län¬ gere Zeit wehenden Südwestwindc mit einer trüben Wolkcnschichte umzogen. 1856 den 9. November Nachts 11 Uhr 17 Minuten wurde Lai¬ bach von einem ziemlich heftigen Erdbeben heimgcsncht. Der erste I1V Stoß schien ein vertikaler zu sein. Man hatte das Gefühl, als ob der Boden unter den Füßen sich zu wölben begänne und inan mit dem¬ selben beiläufig 6 Zoll hoch gehoben würde. Dieß dauerte 1 Secunde. Nun vernahm man ein dumpf brausendes Getöse, das mit dem Nollen des entfernten Donners einige Aehnlichkeit hatte, und mit demselben traten schnell nacheinander folgende rüttelnde Stöße in horizontaler Richtung ein, von denen 2 besonders heftig waren, so daß man fürchten mußte, zu Boden geschleudert oder aus dem Bette geworfen zu werden. Im Ganzen mögen 20 solcher Oscillationen im Verlaufe von 4 Se¬ kunden stattgefundcn haben. Diese Stöße erfolgten von SW. nach NO. Das Gebälke der Dachstühle krachte, die Mauern bekamen Nisse, der Anwurf der Wände fiel zu Boden, auch einzelne Einrich¬ tungsstücke, als Vasen, ja selbst Uhren stürzten um. Die Erschütterung scheint am linken Laibachufcr stärker gewesen zu sein, als am rechten, jedoch erreichte sie nicht jene des Erdbebens vom 21. December 1845. In der Stadt stürzten ein Paar Schornsteine ein. Außer Mancr- sprüngen erlitten öffentliche und Privatgebäude keine weiteren Beschädi¬ gungen. Die Spuren der Mittelung zeigten sich an den aus Quader¬ steinen zusammengesetzten Pyramiden auf der vorderen Maucrfronte der Franziskanerkirche. Das obere Drittel derselben war gelockert und ihre früher gegen Norden gewendete Kante derart gebrochen, daß der untere Theil seine frühere Stellung hatte, während der obere eine Drehung nach NW. erlitt. Der Barometerstand war 325'18"" P. M. Er hatte sich seit 2 Uhr Nachmittags auf derselben Höhe erhalten, seit 6 Uhr Morgens war er mn 1 Linie gefallen. Die Lufttemperatur Ivar 0, der Himmel umzogen, eine Windströmnng war nicht wahrnehmbar. Den 10. November Morgens 8'^ Uhr fand abermals eine Er¬ schütterung Statt, bei welcher die Gläser in den Glasschränken klirrten, die aber im Vergleich zu der früheren unbedeutend war. (Laib. Ztg.). Anmerkung. Dieses Erdbeben wurde auch in Triest und in Kla¬ genfurt um dieselbe Zeit verspürt. 1857 den 7. März Morgens 3 Uhr 56 Minuten wurde Laibach von einem nicht unbedeutenden Erdbeben heimgesucht. Man konnte etwa 5 Stöße unterscheiden, welche in Pausen von Minuten aufeinander folgten. Der erste Stoß, am stärksten und anhaltendsten, von einem unterirdischen Getöse begleitet, ging von N. nach S. Seine gleich¬ förmigen, horizontalen Schwingungen dauerten beiläufig 15 bis 20 III Secunden. Die später erfolgten Stöße waren weniger intensiv, nur von 2 bis 3 Vibrationen begleitet. Die letzte schwache Erschütterung trat mit Schlag 4 Uhr ein, war unbedeutend, jedoch von einem starken rollenden Getöse begleitet. Außer einigen Sprüngen und dem Abfallen des Anwurfes erlitten die Gebäude keine Beschädigungen. Barometcr- stand 327-35'" P. M., Thermometerstand — 5-2° ki., der Himmel vollkommen heiter. Nach Aussage einiger Reisenden, die sich zu dieser Zeit zwischen Adelsbcrg und Planina befanden, wurde auch dort das Erdbeben wahrgenommcn. Anmerkung. Dieses Erdbeben wurde auch in Venedig verspürt. In der 1. Hälfte des Jahres 1857 kamen Erd¬ beben in Konstantinopel, Smyrna und Komor» vor. 1858 den 26. Jänner 3 Uhr 30 Minuten Morgens schwaches Erdbeben in Laibach. 1858 den26. Februar Nachmittags schwaches Erdbeben in Laibach. 1858 den 14. Mai 5 Uhr 35 Minuten Abends Erdbeben in Adelsbcrg mit einem Stoße von Nord nach Süd. 1858 den 5. September in aller Frühe schwaches Erdbeben in Laibach. Es enthält das eben mitgetheilte Verzeichniß 3tt verschiedene Fülle von Erderschütternngen, wobei die Beobachtungen mitunter mit großer Genauigkeit beschrieben sind. Barometer- und Thcrmomcteraugabeu sind in vielen Fälen theils schon den betreffenden Berichten selbst bei¬ gefügt gewesen, theils ließen sich dieselben anderweitig ermitteln. Diese Angaben lassen auf kein bestimmtes Abhüngigkeitsvcrhältniß zwischen Barometerstand, Thermonicterstaud und Erdbeben schließen, indem unr in einem einzigen Falle eine ausfallende Aendcrung im Barometerstände, nämlich im Steigen der Quecksilbersäule um 3"' bei dem Adelsbcigei Erdbeben am 2. Februar 1834 beobachtet wurde, ein Beweis, daß das Barometer, das ohnehin als seinsollendcr Wetterprophet genug zu lhun hat, als Erdbebenanzeiger nicht verwendbar ist. Beobachtungen der Magnetnadel liegen leider für keinen ,vall voi. Dbwohl die neueren Forschungen auf einen Zusammenhang zwischen Erdbeben und magnetischen Erscheinungen unzweideutig Hinweisen, so, daß man Erdbeben als magnetische Ungcwitter anznschcn beginnt, werden dennoch Beobachtungen der Magnetnadel bei Gelegenheit von Erdbeben nur äußerst selten verzeichnet gefunden. Außerordentliche Erscheinungen, 112 insbesondere unterirdische Detonationen und Schallphänomene, wurden bei 17 der aufgezählten Erderschütterungen beobachtet; die auffallendsten Erscheinungen waren jedenfalls der schwefelartige Regen bei dein Erd¬ beben vom 5. September 1840, über dessen chemische Beschaffenheit leider gar keine näheren Angaben aufzufindeu waren, und das Aus¬ bleiben der Quellen im Römcrbade am 21. December 1845. Durch besondere Heftigkeit ausgezeichnet sind folgende Erder¬ schütterungen : Die vom Jahre 1509, welche das Landhaus in Laibach umstürztc, zelnen Monate des Jahres in folgender Weise aneinander: 113 Jänner mit 7 Erdbeben, November „ 6 „ Mai „ 5 „ December „ 4 „ August „ 4 September „ 4 „ Octobcr „ 3 „ Juni „ 3 März „ 3 Juli „ 2 Februar „ 2 „ April „ 2 „ Nach den Jahreszeiten vertheilcn sich die beobachteten Erdbeben in folgender Weise: In den Wintcrmonatcn December, Jänner und Februar wurde» 13 Erdbeben beobachtet; in den Frühlingsmonaten Mürz, April und Mai wurden l) Erd¬ beben beobachtet; in den Sommermonaten Juni, Juli und August wurden 9 Erd¬ beben beobachtet; in den Hcrbstmonaten September, Octobcr und November wurden 13 Erdbeben beobachtet. Somit sind Erdbeben in den Herbst- und Winteruiouaten am Zahlreichsten eingetreten. Nach den Tageszeiten vertheilcn sich die beobachteten Erdbeben auf folgende Art: Von 6 Uhr Abends bis Mitternacht wurden 9 Erdbeben beobachtet, „ Mitternacht „ 6 Uhr Früh „ 16 „ „ " 6 Uhr Früh „ Mittag „ 8 „ „ „ 12 „ Mittags „ 6 Uhr Abends „ 3 „ „ Mithin sind in den frühesten Morgenstunden von Mitternacht bis 6 Uhr Früh die meisten, in den Nachmittagsstnudcu die wenigsten Erdbeben cingetretcn. Die Dauer der einzelnen Stöße erscheint im Maximum mit 18 Secunden, im Minimum mit 1 Secundc angegeben, die mittlere Dauer berechnet sich nach den vorliegenden Angaben auf 5 Secunden. 8 114 Die Richtung der Stöße in Laibach ist vorherrschend von SW. nach NO. in vollkommener Uebcreinstimmung mit auch in anderen Ländern angestelltcn Beobachtungen und mit der magnetischen Theorie der Erdbeben. Die angegebene Richtung hatten auch die heftigsten der bekannten Erdbeben. Schließlich möge noch die Bemerkung beigefiigt werden, daß na¬ mentlich die Flußgebiete der Save, Laibach und Gurk von diesen Na¬ turerscheinungen am häufigsten hcimgcsncht wurden und daher in der Richtung dieser Flüsse die Hanptkanälc, in denen sich Hierlands Erd¬ beben fortpflanzen, zu suchen sein dürften. Nach den gesammelten An¬ gaben ließe sich auch mit geringer Mühe eine kleine Erdbcbenkarte für Kram verzeichnen. Ich schieße mit dem eingangs ausgesprochenen Wunsche, daß diese kleine Arbeit die Anregung zu ähnlichen Forschungen in den benach¬ barten Alpcnländergebieten geben, und dadurch recht bald die so wün- schenswcrthe Ergänzung erhalten möge. Das große Erdbeben in Kroin iin Fahre 1511, nütgetheilt durch P. v. RadicS. Quellen: Codex Cbin. 1585, Fol. 223 der königl. Hofbibliothek in München. — Die Gedenktafeln zu Auersperg und Lack. — Valvasor im Xi. Buche (Schlösser-Geschichte) seiner Ehre des Hcrzogthums Kram. — Thalberg in seiner spitamo olieonotogica »U g. töll. — Löwenthal, Geschichte der Stadt Triest, Bd. i. Halvasor sctzt das große Erdbeben, von welchem die folgenden Zeilen Nachricht geben, in das Jahr 1509 nnd bemerkt dazn: „Es wollen Einige diese Erdcncrschütterung ans das 15k l. Jahr hinaus schieben. Und ist nicht unmöglich, daß auch im selbigen Jahr ein gleiches Unglück entstanden, so dergleichen mag gestiftet haben ^)." Gegen das Jahr 1509 spricht vor Allein der Umstand, daß dasselbe sonst nirgends als bei Valvasor genannt wird, und er selbst an einigen Stellen über" ciustimmcud mit unfern andern Quellen das I. 1511 augibt; ferner sprechen dagegen die Gedenktafeln zu Auersperg und Lack und der im Münchener Codex enthaltene Brief des krainischcn ViecdomS Jörg von Egkh 2) an den kaiserlichen Hofmeister Paul v. Liechtenstein ^), welcher Brief, vom 28. März — 2. April 1511 datirt, gleich nach dem Ercig nissc abgefaßt erscheint. Auf Grundlage der genannten Quellen will ich ein kleines Bild von den Folgen „des grausamen erdpidcms" vom I. U>11 liefern; cs ist natürlich, daß bei der großentheils allgemeinen Fassung der vorliegenden Berichte noch manche Ergänzung aus Pfarrbüchcrn und ') Valv. xi. p. 714. . ') Seit 1505. - Archiv für die Laudcsgcschichtc des Hcrzogthums Kram, von »r. V. F. Klun. I. 96. . ') Spielte eine bedeutende Nolle während der venetianischen Kriege. i u. >e des liter. Vereins in Stuttgart, X. Bd. 116 Gemeinde-Archiven wird geliefert werden können, weßhalb ich mich auch an die betreffenden I'. D Herren Vorsteher mit der Bitte wende, mir in dieser Richtung gütigst ergänzende Notizen zukommen zu lassen. Die ersten Spuren der großen Erdcrschütteruug zeigten sich am Mittwoch nach Mariä-Verkündigung, am 24. März, zwischen 3—4 Uhr Nachmittag, und zwar in Laibach und in der nähern und weitern Umgebung ^). Ju Laibach war die Heftigkeit eine große, das deutsche H a uS mit der Kirche, das V i c e d o m h a u s und viele andere „wolerbaute Häuser" giugen nieder, während viele andere derart erschüttert und zerrissen wurden, daß die Leute ihre Wohnungen nicht mehr darin behielten, sondern die Stadt verließen und so lange, bis „der gottes zorn" nicht aufhörtc, in den Vorstädten und auf den Meicrhöfen verblieben. Am 26. März, zwischen 4 — 5 Uhr (Nachmittag), kehrte das furchtbare Naturereignis; wieder, und dießmal scheint seine Intensität und Ausdehnung eine um Vieles bedeutendere gewesen zu sein, denn der Bericht des Vicedoms führt, obschon durchwegs sehr im Lapidar- styl gehalten, dennoch ungleich mehr Orte und größere Verwüstungen auf, als in Angabe des ersten Eintretens. Wieder erscheint Laibach sehr stark mitgenommen; es büßte acht T h ü r ur e °) und einen T h cil der Stadtmauer von der alten durch Kaiser Friedrich UI. veranlaßten Befestigung ein; auch das alte Landhaus stürzte bei dieser Gelegenheit in Trümmer °). Gehen wir an der Hand der Berichte von Laibach aus nach Oberkrain, so finden wir die Schlösser Ob er st ein, Stein und Flödnig zum größten Theilc nicdcrgesallcn; deßgleichen das ehemals frcisingischc Schloß Bischoflack und die unten gelegene Stadt Lack, wo des Caspar Lamberger' Haus, „darin ihm ein Sohn erschlagen wurde", des Richters Haus und andere Häuser und auch Thürmc zu Grunde gingen?). Im Schlosse geben uns noch heute steinerne Gedenktafeln Kunde von der Verwüstung; die eine deutsch, die andere lateinisch besagen sic das gleiche, weßhalb ich bloß die deutsche hier anführe; sie lautet, wie folgt: *) Egkh's Brief. Balv. zählt zu seiner Zeit 6 Thore. — XI. 667. ') Valv. XI. 671. ') Egkh's Brief. 117 Als in dem so man zalt von Christi vnsers Herren Gcpvrdt AVXI am 26. Tag Aaroii das Schloß dis Orts durch den Erdpidem eingefallen ist, ist derPaw des Geschlos durch den hochwirdigcn hochgcporuen Fürsten und Herren Herren Philip sen Bisch ovc zu Freising Pfalczgrafc bei Rein vnd Hcrczgen in Beiirn und in dem nachvolgenden 14 von Grundt angcfangen vnd in dem 16 Jaren seiner Gnaden Stifts Freising zv Got volend worden. Auch die Schlösser Ncumarktl °), Gutenberg (bei Nad- mannsdvrf) und Veldes fielen zusammen; in Veldes sollen nach Valvasor die Stöße so stark gewesen sein, daß die Leute in der Furcht, das Schloß würde in den See gestürzt, entliefen. In Jnnerkrain wurden die Schlösser Adelsberg, Bil- lichgratz *°) (wo die Pflegerin ihren Tod fand) und Haöpcrg Zum großen Theil zerrüttet und verwüstet "). Auch der gewöhnlich in das Jahr 1525 versetzte Bergsturz in Jdria mag durch dieses Erdbeben veranlaßt worden sein und in diesem Jahre stattgefunden haben, da gegen die Annahme des Jahres 1525 ein in eben diesem Jahre abgeschlossener großartiger Lieferungs-Vertrag mit Augsburg spricht, der ans vier Jahre lautete und auch nach vorliegenden Rech¬ nungen genau erfüllt wurde, was, wenn 1525 richtig wäre, nicht hätte geschehen können ^). In Unterkrain ward das Stammschloß der Auersperge, die Veste Auersperg, in Schutt verwandelt "), wie dicß auch eine Gedenktafel (an der Außenwand des großen Rundthurmcs in der Höhe eines Stockwerkes eingcmancrt) mit folgender Inschrift besagt: ') Egkh's Brief. ') Valv. (XI. 243 und 612) setzt an beiden Stellen das Jahr 1509, jedoch Thal¬ berg in seiner Epitonie zieht das 1.1511 vor. '") Valv. XI 33 — findet darin die Erbauung des neuen Schlosses veranlaßt, „indeme man sonst nirgend dcß alten Oed - lassnng nud neue» Eibanung entdecken kann." ") Egkh's Brief. ") Das Qnecksilberbergwcrk Jdria von Hitzinger, <>. 15. ") Egkh's Brief. 118 Xnno Domini LlliXVil ist durch Cunrat uan Aursperg angefangcu zu pauen. Nach¬ mahls durch Erdpüdcm im Jahr 1511 zerschütt: aber durch mich Trojan uan Aursperg Obersten Comur in Crain und der windi- schcn Mark in Grund abgcprochen und von neuen angefangeu ze pauen im 157.0 Jahr "). Auch im benachbarten Friaul und im Tri e stcr Gebiet fanden zu gleicher Zeit Erdcrschüttcruugen Statt; so waren Görz, Tol- m c i n (wo beide Schlösser sammt den zugehörigen Tabor's verfielen), Gemoua (wo neben dem Schlosse auch ein halber Thcil der Stadt zn Grunde ging), Gradišča und Muggia so ziemlich zerstört. Ju Gradišča, welches zu dieser Zeit im Wechsel der Kricgscrcig- nisse eben vcnedigisch war, hatten die stärksten Mauern, die gegen den Jsouzo und gegen Aquilcja, am meisten Schaden gelitten; sic waren ciugcstürzt, welche Gelegenheit das kais. Kriegsvolk zu Fuß und Roß benützte und mit etlichem Geschütz vor die Festung rückte, in der Hoff¬ nung, die Stadt nun leichter zu erobern "). In Betreff Muggia's thcilt Löwcuthal in seiner Geschichte der Stadt Triest in der Schilderung der im I. 1511 stattgcfundencn Streitigkeiten zwischen der Stadt Triest und den von Venedig unter¬ stützten Jstriancrn mit, daß damals ein Tricstincr Geschwader von mehr als 20 Fahrzeugen unter dem Schutze der Nacht, und da die Wacht¬ posten wegen der Verwirrung, welche das Erdbeben erzeugt hatte, nicht besetzt waren, leicht in Muggia hatte cinlaufen und im Nu 200 Mann ausschiffen können. In einer Anmerkung hiezu sagt Löwenthal über das Ercigniß weiters: Dieses Erdbeben fand am 26. ") 1520, nicht wie frühere Copisten dieser Inschrift fälschlich 1570 lasen, da sic den untern Querstrich des gothischcn 2 (?) übersehen hatten; überdies; hätte schon der Umstand, daß Trojan v. Auersperg, Vater Herbard VIII. v. Auers¬ perg (1528 — 1575), im I. 1570 schon lange gestorben war, auf den durch Flüchtigkeit entstandenen Jrrthnm führen sollen. ") Egkh's Brief. ") Band I. p. 80 und Anm. 119 Mär; 1511 Statt und brachte die Mauern, Thüren und Häuser zum Einstürze. Das Meer erreichte eine solche Höhe, daß die Bevölkerung sich ans die Anhöhen flüchtete. Auch wurden mehrere Ortschaften durch dasselbe völlig zerstört. In den Jahrbüchern des Domcapitels liest man darüber: Inter «eeumiom et lertism borom post merntiem oilev vebemens terroemolus invosit, nt lerrom Iremenlen: so svlver« iudi- eebot; petrov obseisso« sunt ao mo^no por« pori, dum, murorum, lui iunigu« ruinoin «leüei iu!, insuper monliuni eoeunnno exeitlere, muttogue oppitlo kunclilus evllspso evrruer«. Egkh's Brief schließt mit der Notiz: „In Wien im St. Stcphan's thnrn ctlich Stuck herab gefallen" — der Prophczeihung eines neuen Erdbebens auf den 6. tag Septembris und einer kurzen Betrachtung über die üblen Folgen der mit den Erdbeben sich entwickelnden bösen Dämpfe für Boden, Flur und Luft. „lerroe molus,« heißt cs darin, „terroni lovit sterilem, poseuo et aerem inlieit, vopnr enim inelusus et putrekoetus terro nosoentio, ociuos et oerem inlieit, proesertnn ubi vobtlivrem eiperit bober« eruptivnem.« Deitrüge.zur Flora Krmn's. Von Valentin Plemrl, Localist in Karner-Dellach *). ^Ak-r'mon/a LI i 11. In Hecken z» Savink, bei St. Kanzian im Radulathalc. Den 21. Juli 1854 zuerst gesammelt. .4 ! I. In Slormnülrnn zwischen Untergörjach und Dobrava in Menge, am Krim, am Kosizenbergc. *) Die Rcdaction konnte dem nachfolgenden Pflanzen - Verzeichnisse, welches der Herr Verfasser als Resultat seiner vieljährigen botanischen Beobachtungen in den verschiedenen Gegenden Krain's, wo er als Seelsorger fungirte, zusammcn- gcstcllt hat, ungeachtet ihres fragmentarischen Charakters, nur mit größtem Vergnügen die Spalten dieses Jahresheftes öffnen. Die krainische Flora ver¬ dankt dessen unermüdlichem Eifer einen nicht unbedeutenden Zuwachs an Pflanzenspccies, und gewiß wird jeder Botaniker dem Herrn Verfasser für die große Gewissenhaftigkeit und Genauigkeit in der Angabe der Standorte der von ihm beobachteten seltene» Pflanzen Dank zollen, zumal bisher die krai- nischen Floristen in diesem Punkte sehr viel zu wünschen übrig ließen, und sogar die Original-Etiquetten des im Laibacher Museum aufbewahrten Hladnik'- schen Herbar's nur sehr selten die für die Pflanzengcographie höchst wichtigen Standorte der einzelnen Spccies in der gewünschten Genauigkeit angegeben enthalten. Zugleich mit diesem Aufsatze hat Herr Valentin P l c m e < die meisten der hier angeführten Pflanzen in schönen Exemplaren dem Landcs- Mnsenm zur Einverleibung in's Muscalhcrbar übergeben. Als schätzbare Bei¬ gabe lagen demselben getrocknete Pflanzen bei, welche sein Bruder, der als Medicincr des 4. Jahrganges leider für die Wissenschaft zu früh verstorbene (21. Juni 1852) Franz Plemel, während seiner Studien in der Um¬ gebung von Wien und Prag, dann auf seinen Fericnrciscn in Istrien, im kroatischen Küstenlande, auf den gnarncrischen Inseln und ans einer Fußreise von Prag über Pilsen, Regensburg, Passau, Linz, Salzburg, Gastein, Hci- ligenblut durch Kärnten gesammelt hatte. Möge der geehrte Herr Verfasser, der nun am Fuße der obcrkrainischen Alpen die Seelsorge anöübt, in jenen Pflanzenreichen Gegenden, wo seiner Zeit Carl Freiherr v. Zois herbarisirte, eine reichliche Nachlese halten. (Anmerknng der Rcdaction.) 121 .rp/ca/a i- In schattigen steinigen Wäldern fast überall, 6Iobovnik, Vremäica, Nesselthal, Klingenfels, Jaucrbnrg, Veldes,' auf allen Voralpcn. Laeva/r'/e k. Il r. Im Steingcrölle des Flußbettes der Save bei Jauerburg in Menge. .4e//t«.va t/r/aap/a-rr I.. Besonders häufig auf Aeckern bei Gurkfeld und bei Warmberg zwischen Tscherncmbl und Ressclthal. ^AT-o»//.? --u/>6.v0-/.v 4I I. Auf der Alpe kelska glanina ober Jauerburg. D/eaMa6/)//r/.v 8 ob red. Auf Feldern bei Gurkfeld neben der Straße, auf lehmigenAcckeru bciAuenthal und Klingcufcls sehr häufig. ^4///«»r «ca/a-rAu/a/tt 8obra- bije nächst Dornegg, dann auf der Poik bei laiche. Bei Fiume und Buccari am Mecresufcr, br. ?Iem. oc/r/'a/eacrM K. Auf Hügeln um Veldes na Vimaab, na 8lra/.i, na O.dofniei sehr häufig, am Kvsizcnberge bei Pöl- laud, auf 8Iivonea bei Zirkniz. ITc/a^/a/rs 6. Auf dem Schuecbcrgc. re^/ttAM U. Prem, 8Iiviaioa, Ressclthal, kaküna ober Frauz- dorf, Oobrovslinva^ bei Weißkircheu, am Save-Ufer in 8nl(xlca bei Jauerburg, auf allen Voralpen. -4/rrrrs ve'/'/ck/v 1)6. Auf Del» la peö, Uiganoa, Uolioa. -4/.<>/«-//« VlUilnbx. Ain Olobnvniie ober ^axurjm -7 »euaa Ilnrll. Auf den Alpcu lielsiaa, Ij>^unäiea u. a. O. .4/z/.v»«M a//)6L/r'e 6. Auf Aeckern bei Zirkniz v Nmb novi oßra<ü gegen Ulartinsak. ,, m/rr/7/ra7?r IVillel. Neudirnbach bei Koschaua. April l^0>. 7, Ha//^e«ra7rr<«r U a r n b. Auf der Alpe 0e, am nind- liehen Abhänge, 20. August 1841. Isi"vina (lanÄ); am hüu- figsteu in Uiaime unter dem Triglav und an den obcistcn Seen der 8avioa unter dem Vvrsao iu der Woheiu. I II -4naca?n^^/F /ir/-'am/r/a//.v Hieb. Auf 8!iv> nra bei Ziikuiz, bei Ncssclthal, am Savcufcr in 8ot<>ba bei Jauerburg. -4«KAa///.s c-aer-a/ea 8 obr n b. Auf der RcichSstraße bei 0m novo nächst Gurkscld, bei St. Kanzian nächst Kliugcnfcls, auf Aeckern nael starim nozraclain, am Fußsteige gegen O«reeo. 122 ,4rrek/'o/-oAo>r K. Auf Bergwiesen und zwischen den Wein¬ garten in Drcnovitz und bei Thnrnamhart nächst Gurkfeld. 27. Juni 1851. Uirrr/rmssce (7im/r«e/«Ee IVulk. Auf dem Schueebergc Junerkrain's und ans allen Alpen Oberkrain's. 11. koläioa gleich ober dem Eisenbcrgbaue bis auf den Gipfel, krkka I'Ianina und auf andern Alpen. ll. Gurkfeld, Prem, Klingenfcls. ^Irrnmorre «//Una k. kipanea, krgunsiaa, am Schueebergc. /-uatensis K. Veldes, Lees, Dorucg, Grodczberg bei Tschcr- uembl n. a. O. K. Zwischenwässern, Prem, Nessclthal in Menge, am Savenfcr bei Gnrkfcld und Jancrburg. kr'rrckanrrr I-. Auf dem Codelli'schen Grunde bei Laibach, gegenüber von Stcphansdorf. U. Auf Wiesen der Kalkberge, südlich von Gra- fcnbruun gegen kocitabor. (-/-onZ/rrm k. Ans Acckern bei Prem, Gnrkfcld, Aucn- thal, poä kinkam bei Klingenfels, Viniverll bei Weißkirchen. -4nrM§ »//rrrrer K. Kommt auch in der Ebene hinter Obcrgörjach oor. cr'ü'Kk« k. k r. Im Bärenthale ober Jancrburg. KNLNV6K 8onp. Auf Felsen bei kmllabor, Grafcnbrunn und Sagurje ganz gemein, auf 8Iivrnoa, am Save-Ufer bei Gurk¬ feld, Ruine Weixclbcrg, vor der Eisgrotte auf der Knutschen. Mrrner^'s kort. Auf Sandfelscn bei Nessclthal, ober der Rindcr- snchcn beim Fußsteige gegen Taubenbrunn. ,, /irrnrr/er log. Alpe lupanoa. /rir'srrk« 8 o o p. Am Wege durch die 8termaslran zwischen Unter¬ görjach und Dobrava sehr häufig, auf Felsen bei koillabor nächst Dvrncg, auf der 8Iiv,-noa. k. Am Veldescr Schloßberge unter dem Felsen, in 8tarma^tran beim Wege von Untergörjach gegen Dobrava häufig, auf Felsen bei Vranja jama neben dem Zirknitzer See, am Rücken des Javornik, auf den Ruinen in Klana. Fr. Plem. ,, vtw/rrnerr.NL 8pr. Ocbrla pro, auf krUka lllanma und im Bärnthale bei Jancrburg, Vravnik unter dem Illanoart, pri Icrerolli in den Wocheincr Alpen, kr. klein. 123 ttHirna 8 p n Delu In p, «. v o^rrrK^s IV I m. C i-. Unter der Alpe lblää n beim Fr. von Zois'schen Eisenbergbaue, 3. Juli 1857. /1/-EEK KA,-r»ron/or'ckeL IV v o le. In schattigen Waldern ans Vini- v^rb, Klivimca und St. Kanzian bei Zirkniz, ans den Anhöhen bei Ncssclthal, bei Karncr-Vellach, Aßlinger Gcrcnth. /isttrcka IV. II. Bei Vn-m (V. I'Iem.), bei Hrenovih (Skoliv), bei Tscherncmbl (llellvoll), in Mühlthal bei Planina, (br. ?l!„>.) bei Sagor. U. Bei Laibach, St. Kanzian, bei Zirkniz, am llriü bei Ncssclthal, am Gorianzenbergc bei St. Barthclmä, b'ovaöev bi ib bei Savenstcin, 8!io/,a bei Jauerbnrg, Jancrbnrgcr Gcrcnth in Mcngc, ain höchsten ans der Alpe Uel-Ra I'bmma, erst am 3. Augnst 1857 in der Blnthe gesammelt. /Uv-N/K llei X. Ans Felsen um den Vcldcscr See, am lUobovnilc ober Umllabor und Ualer^vnbcrllo, ans Kllvvnoa ober Olanma, am Kola-Ufer in Karncr-Vellach. t-r/m/,/rons7cr U. Bei Wippach und Zoll, bei Zirkniz am Fuße der 8Iivenca unter der Ruine Engclshaus, am Ranos, bei Imnmoe im Ciccnlandc. -4nre-rckc- !.. Au sumpfigen Stellen im lUIm-Thalc bei Prem. ^l^enreZ« e/nnanLr's U. Ans Acckern bei Laibach, Ncssclthal, Gurkfcld. IV. IV Beim Eiscnbcrgbanc unter der Illl-llca, be¬ sonders häusig am Kosizcnbcrge zwischen Pölland nnd Unterlag. U. Am User des Beldescr Scc'S nnd bei Jauerbnrg gemein. -t/A/'ur» V- Bei Kohlen nächst Vaibach am 7. Februar 1847. b'r. I'Iein. »I i 11. Ans Bergwicscn und Ackcrraincn an der Snd-Grcnze Krain'S zwischen b-Ho nnd I'i-'l<>L<> Akai 1845; auf der Vimmän'n, ober llc>r, auf der Klivcnca bei Zirkniz. -I.e/vn a7/)- >lrun bei Jauerbnrg, Auersbcrg, auf Vrv^näioo, kini^ad vei Weißkirchcn, und auf den Ruinen von Gurkfcld nnd Haasbcrg. U. Auf Ackerraincn bei Kingcnfcls, St. Kanzian und üormllava.? häufig, auch bei Prem, Jauerbnrg und Kauiei- Vcllach. 124 ^4s7n«n^r« csT-nrH IVu15 Am südlichen Ufer des Veldeser See's, im ganzen llacloina-Thale, besonders beim Wasserfall 8um hinter am Save-Ufer bei Jauerburg, besonders neben den Quellen in großer Menge; erscheint noch vereinzelt am felsigen Save-Ufer bei Sagor in Unterkrain. erickonsrs U. Auf allen Alpen und mit dem Gerölle bis in die Voralpen und in das Saveflnßbett hinabgeschwemmt- Mrtt/rr'oir >V u I f. Auf dem Nanos. ^7'KAvne ai/irna 6. Auf den Wocheiner und andern Alpen und Bor- Alpen, in der Schneeberger Waldung, auf 8Iivonoa am nördlichen Abhange gegen Oianioa, am Bergrücken ober Grafenbrunn, beim Eisenbergbaue unter der llilsiog, in der Schlucht unter lloklulea, besonders üppig am ö<1a-Ufer bei Karner-Vellach schon im Mai in der schönsten Blüthe. LeLerckonna l,. Auf lichten Waldplätzen in Klarmaslran bei VeldeS, auf der Slivenca bei Zirkniz, bei Ncsselthal, Stocken¬ dorf, Babenfeld u. a. O. ackern« 6. Veldeser Alpe lliganca und Dobila poö, auf k'-xunsioa, besonders häufig auf dem Schneeberge bei 8aas, Inli 1844. LaMckinsilr-nM.Mr/rickir 6a« 5. Auf allen Alpen und Voralpen, bis in die Ebenen längs den Flüssen nnd Gebirgsbächen, auch nm Schneeberge, beim Wasserfall ?ole,l ober Franzdorf, um den Veldeser und Wocheiner See, beim Wasserfall 8um hinter Asp, um Jauerburg und Karncrvcllach. Letonic« U. Auf den Hügeln und Bergwiesen um den Veldeser See, bei Jauerburg, auf Slivonca, am Schnecbcrge und auf allen Voralpen. Lickens eer-nnK 6. In Straßengräben bei Gurkfcld, Klingenfels, Oblak. Lnnaei« 8 iv. Häufig auf i^ova lliräeina am Schnee¬ berge, Juli 1847; im Bärenthale ober Jauerburg na in 8lorma«lran am Wege von Veldeser Onikava gegen Untcrgörjach, 4. Juni 1858; häufig auf der 6nlion oberhalb Aßling. Lrr/onr« eriö« ll. Im Dorfe Savink am Radula-Ufer bei St. Kanzian. Ln/ckenennr /Äieainnr 6. Auf Kalkfclsen des Bergrückens zwischen 2a§urfi- und llocilobor auf der Poik, Juli 1844; auf der Vremsiea im Juli 1845. 125 A/-aMrnr/^Er V »KI. Veldeser Alpe Lipane» und Xreckaioa 1841, Nsli 8>ol am Abhange in die klenimi 1841. e- L. Ans Schutthaufen bei Zirkniz v itl( zwischen Prem und Grafcnbrunn, am Belvedere des FclsenschlosseS Luegg bei Hrenovi; , am Nanos. I.am. Ans Kalkboden in Oberkrain, auch am Save- Ufer bei Gurkfeld häufig. L. Auf der kcxunmea 1841, auf Bcrgwicscn im Jaucrburger Gereuth neben dem Eiscubergban Lipcnjc, häufig auf der 6oliea. caeL/irkosK 8eop. Auf kalkigem Boden bei Beides, Obcr- görjach, Jauerburg, im Kankerthalc, auf Vdko 8Ir»7,i4c bei Vigaun nächst Zirkniz, in der Schneeberger Waldung zwischen Grafenbrunn und Laas pri merili jami. ,, /ler-L/cr/o/rK L. Auf Bergwiesen bei Veldes, Jancrburg, 6oä- takor nächst Dornegg, Nessclthal, Klingcnfels. /-r/.v/k/« II ä n Ic. Auf allen Hochalpen Obcrkrain's. L. Eine sehr gemeine Pflanze, wurde jedoch auf der Poik und im Ucku-Thale bei Fcistriz und Prem nicht vor¬ gefunden. ,, L. Auf Kalkfelscn ober iUc»ec und Halc/'.-vokcr.Io bei Grafcnbrunn, August 1844. . . ,7 KK/iuncreZAs L. Sehr häufig im keka-^halc bei ^cistuz uu Prem, wo sic die Stelle der dort nicht verkommenden 1,. zu vertreten scheint; kommt auch am bei .icml thal häufig vor. „ 6. In den Voralpen, am Kosizenbergc Zwilchen Pölland und Unterlag, ans Vc-Iko 8lrari8° bei Zirkniz. 126 Xnz/.c/Z IVII15 Am8iol l84I,^<>Icnioa, ln'panoa, Opovenea bei dm Seen ober der 8aviea, im Flußbette der Save bei Jauerburg nm 7. Juni 1858 blühende Exemplare gesammelt. r'M/-«7re»s I- St. Kauziau bei Zirkniz, Mai 1847; Jauerburgcr Gereuth. ,, l-1>. Im Birubaumcr Walde, am Vcldcser Schloßbcrge, bei dein Wasserfalle 8nm hinter Asp, bei Karncroellach, Rudnik, Zirkniz, KlingcnfclS, Ncssclthal u. a. O. M-cl/H'.c VV iI! >!. Ans allen Alpen Obcrkrain's, häufig auch auf Alpcnwiescn im Jaucrburger Gereuth und auf der 6olioi>. I-. Im Islea-Thale, bei Grafcubrunn, am Kosizcn- bcrgc, Veldescr Bcrgwicscn u. a. O. Unoil. Am Save-Ufer in 8nloslta bei Jauer- burg, am Ufer des Zirknizbaches bei Niederdorf. ,, U- Bärenthal, Ui Isioa, Schneeberg (Il-unna b'r. I'! n>.), Wochciner Hochalpen. ,, U. Auf dem Schneeberge, Juli 1847; auf der !UI-Ra planina und am Sattel des BärcnthalcS. „ /rrrrrrEs Uovs«. Bei Veldes v iVoKraüu. ,, /inMK Host. Am Sattel des BürcnthaleS na 8>öali, auf kolsica, in der Iterma, auch auf dem Schnccbergc häufig. A/ar«)« 8 e np. Auf Huthwcidcn bei Zirkniz, Ncssclthal, Jaucr- burg, Vcldcs u. a. O. „ le/rrr/s Uns!. IXnva Ilraöina am Schnccbergc, Juli 1847. „ I.. Beim Zirknizcr See und im Airknizcr Bache, im Laibachcr Stadtwalde, Save-Ufcr bei Gurkfeld, bei Jauerburg. ,, MucnnE/« .4! I. Bei der Quelle auf 8>ivcnoa ober Rarlin- sak, Juli 1847; am Schnccbcrge, Kosizenberg; Unbiroa bei Vigaun (.lansa), bei Sagor. ,, MA»'« I l l. lUsovina (.lansa). aer-MAM U. Auf fettem Boden und zwischen Gestrüpp in der Nähe der Wohnhäuser in Olavnik, Unriska vas, 8lara vas und Viniverli bei Klingcnfcls, am 3. August 1852 zuerst gesammelt; am zugänglichsten cine Viertelstunde von St. Kanzian beim Eingänge in die Ortschaft Annans- links. /»rolnnlu.r U. Auf sterilen Plätzen in Uilmal bei Laibach (lansa). 127 L)arec«ZZs rZ«Aco/rZeL I>. Zwischen den Saaten bei Prem, Giirkfcld. «re^Z-rM« ^Villä. Sehr hänfig an den Ackerraincn und auf den Bcrgwiesen von Nesselthal über Unterteutschan bis an die Kulpa und den Kosizcnberg. «27///MVL Will <1. Auf Ackerrainen bei Veldes, Bresniz, Jauer- burg sehr häufig. IV. X. Auf Bcrgwiesen bei Ncsselthal. -- MozrZem« I- In 8lm'ma8lran bei Veldes, im Isbo-Thale, auf Llivineo, lovornkle uud Velko 8lrozi86 bei Zirkniz, sehr häufig im Weihbache bei Nesselthal. ,, Es/-« 1-. Bei Gurkfcld, Klingeufcls, Ncsselthal, am Kosizcn- bergc bei Pölland. ,, /-«-rrcreZKZ« I,. Am Gurkfelder Stadtbergc, bei Zirkuiz, Prem, Veldes. I.. Alpe k-iponoa, Ilroilorca, Hebeln goö, ll-»un8ioo. 7 tt->eLZr-Z§ I,. Charakterpflanzc des Karstes, auf Kalkfclsen und steinigen Bcrgwiesen zwischen Prem und Grafenbrnnn ober ?ocllobor, Vi-oinsiou n. a. O. LoZ^ZZZr«Zr> I.. Auf Schutthaufen und ans lockerein Boden bei Zirkniz v Noäennvi oxraäi, Juli 1847. (stmZ/rnamZZttt§ ,'rrZmn V6. An einer Hofmancr des Bcrgschlosscs Prem; blüht dort vom Mai bis December, wahrscheinlich ver¬ wildert. (Ze/rZrttrvrzZrzs M/nrm-z.v I,. lVu änluov^bi ^masui in der Pfarre St. Kanzian bei Gutcnwcrth, links von dem Fahrwege, welcher von Oobrovnieavas gegen den Wascmncistcr in l)ol>rnve führt, ans den von Schweinen dnrchwühltcn graslccrcn, bei nasser Wit¬ terung bewässerten Plätzen. Zuerst gesammelt schon in der Frucht- reife am 15. Juli 1852. Wächst dort in Gesellschaft mit /V-nZnZ« , Zm/NAvnttM z rrö- um VV Ii I i b g., Mrz-aZr> 1- , Z7///-tN'Zc»»r /n/mz/A.vnM I-., I enorr/c« .^t uZeZ- Zs/tt I,., (ZrrZZrzM uZ/Alnz-.c-zm b- Wurde in nassen Jahren gar nicht aufgcfundcn. (Ze/zZterZK/rZZtenK nztäz/JZ/« Ikioli. Im Laibachcr Stadtwalde, sehr häufig auf der Hochebene bei Ncufricsach nächst Nesselthal. ,, pKZZezrL li i 0 b. Bei Nesselthal, Haasbcrg, Klingeufcls, Jauer- burg. 128 IH v Ii. Ani häufigsten am Kirchle bei Nessel¬ thal, auch bei Koschlek nächst Zirkniz auf der nördlichen Abda¬ chung gegen Franzdorf, und bei Klingcnfels pmi Oriuioam am Wege von Oubernib nach llasiina. aZ/irnum ll. Auf allen Alpen, auf dem Schueebcrge, sehr häufig am Savcufer im Flußgerölle bei Jauerburg. Mr-'-'u-isLlr'UM lloiib. Auf lehmigen Wegen bei 2a- meoico nnd illerseeava« am Gurkufer; 3. September 1853. O/raMaeo/-c^r> k i o I>. Im Jauellburger Gereuth, auf Berg¬ wiesen häufig. ll. (Illoro rubro). Am Sattel des Büren- thalcs na 8eoab, auf den Wochciner Alpen. O/iM-K ll. Zirknizer See bei der Quelle Otcwiei obinli. t?/rerro/)ockE>rr Äe-l-'r/L ll. Auf feuchten Stellen bei Beides, auf Aeckcrn bei Prem, Klingcnfels. «nör'crem ll. In Akerseöava« am Gurkufer häufig, 15. Aug. 1852. O/ter'/önr« ll. Alpe lltlAlla lllsniua, lloisioa, 3(>§uumoa. O/t/on« I-. Auf feuchten Wiesen im alten Saveflußbcttc bei Vornovo nächst Gurkfcld, einen Stcinwurf entfernt von den Trümmern des altrömischcn iVovioäunum, in großer Menge gesammelt am 23. Juli 1851. ,, sor-ottn« Koo Ii. Auf öden Huthwcidcn neben dem mittleren Meierhofe der Herrschaft Thurnamhart bei 2aäoviiul<, nächst Gurkfeld, am 7. October 1851 zuerst gesammelt. M-rceer v. Auf Brachäckern des ausgedehnten Feldes zwischen Gurkfeld, Zirkle uud Munkcndorf. V i11. Häufig im Flußbett der Save ober Rad¬ mannsdorf. <7/rr-r/LM^/temAM conr/müssreM ll. Sehr häufig auf dem Gurk- fcldcr Stadtberge, auf Viniverb bei Weißkirchen, ans den Alpengcreuthwiesen Oberkrains, in 8ol0!>lca bei Jauerburg gleich ober der Reichsstraße. „ rnockor-AM v. Auf Schutt- uud lockerem Boden bei Zirkniz, v M'denovi oxracll in Menge, Juli 1847. Oreen arrottnAM v. Wird unter dem Namen lloook bei Dorncg und Prem häufig angebaut. 129 e/EM-rK üopp. Am Schneebcrge, bei Grafenbrunn, v Laškim Dolu und auf dem Bergrücken Olobovnik gegen Prem, in Gesellschaft mit /,vrr/<-er'a «//«>/<>«//. /><-rr/cenu Mo-r^errrK, (-/-/»-/a A/v/n//l/?o-v/, r/rr-n- ck/'/tto/eiöL, /i/tttM/tttL A/Manr/n--«, iM/-cre,-/rr//.v />ar-E« -)6?'NA-'/nr/, <8conL0»er'«/tr«mr/r^ und rtt?Au^//cul/KLob!)., Aime/re/rc/i/n-' vre/A«//L, Mew/tttZn-, on-ro^/, //////e/ , ^enrrs/s, ^4s/)/rc>eie/reL />eo-rO-r/o-r rr/«-- üo-re-rL«, C6nt«»-'SK und t^mn- «^o-u/,e-rs, el/vM'/cer^K^ tt//«err/rKtt- //tore/e'L, er//,« Lo!>!)., «'«n- »8r/en6 O/r'/e.e, /^«oOecK ^er'6^,ri.v, ^e-r/.v/er .e///?-o.vO'/.v, Hle.ee// D.-zn/e.'«/«-» .v«//-'?«//- e<-Lr«»r, O?ro/-o/-eik--r,4es>r^/i/tt»r, M/e/v-mani« und -rw-r^r/rr«, üe-O'!/v, V>e/o/erEi 1///?»^ />///«./7, >'«/- AM'/.e, K»s« r-ul-n//'--//« und noch mehrere seltene Pflanzen, welche im Juni und Juli 1845 dort gesammelt wurden. Dieser Bergrücken ober Grafenbruuu, allwo der Poilfluß seinen Ursprung, und bezüglich der Lai bachfluß seine erste und entfernteste Quelle hat, mit der Aussicht in das fruchtbare Rckathal, auf die Insel Obor.«<>, und auf das quaruerische Meer bei Fiume ist wegen der Nähe der Eisenbahnstation St. Peter sehr geeignet für bota¬ nische Excursionen im Juni und Juli. ,y s/)K//tre/ae/1-/r'« U ui o I. Auf dem Laibacher Moraste, am L>avc- Ufer bei Gurkfcld, im Aßlinger Gereuth, Veldcscr Gcreuth- wieseu, sehr häufig bei Nesselthal am Wege gegen Lichtenbach. Oirvae« er//i/-r« U Wocheiner Alpcnwüldcr, -laluvon, Schneeberger Waldung, Jauerburger uud Aßlinger Gereuth. acsrr^ 11. Auf Huthwciden bei Prem sehr häufig, auch am Spackbüchl bei Nesselthal am südlichen Abhange gegen die pfarrhöflichen Gründe, October 1850. I3V Or>§r'?E cK-'-rro/rcuM 8oop. Oberhalb Lelo polje in den Wo- cheiner Alpen, b'r. Llenn-I. o?--'o/)/to--rE 8oop. Prem, Sagnrje, Nesselthal, Veldes. ,, 8oop. Zirkniz, Nesselthal, Voralpen Oberkrain's bis in die Ebenen. § Lr'MAM 8 c op. Zwischen den Alpen Lipanca und llosnsica, sehr häufig in den Wocheiner Alpen bei ckererce. a/iro/ckeL 8pron§. Nanos, beim Ursprünge der Kulpa nächst Oijilm'o. (.'onnttl/a--/« ve-'^'cr^a/K L. Ans 8ii venca 12. Juni 1846, auf Vi einsioa am nördlichen Abhange gleich unter dem Gipfel, im Jancrburgcr Gereuth. l-rna/tt li. L I-. In der Schneeberger Waldung unter Mva Kraeina. t?o-'oni^a! L. In 8teima«ti-an bei Veldes (.lanaa). Mo/rtanK 8cop. Auf 8Iivencv bei Zirkniz am südlichen Ab¬ hange , Großgallenberg. VKArrrair» Link. Auf 8Iivenca bei Zirkniz unter der Ruine Engelshans (Uraüiäe) sehr häufig, Mai 1846, am Saveufer bei Jauerburg in Menge, auch am Ufer des Veldeser See's, ober Karner - Vellach na kotoskik rovliln L'o-'i/ckttl/.v oc/»-o/cuca Kocb. Auf Felsen bei Loillabor nächst Dorn- cgg, Mai 1845, ans Felsen bei Oloäki oberk am südlichen Ufer des Zirknizcr See's, Juli 1847, an der Wilpcn im Kulpathale. t7o^orre«L7en E/AM'rs Linckl. Bei Veldes v Vi^icab und am Schlo߬ berge, bei Nesselthal, auf 8Iivenca bei Zirkniz. Oc/U.v o/ronckr-r'/iorcke^ ckacg. Auf den Bergwiesen der Poik, be¬ sonders auf dem Rücken des Ulobounik, von ^»Kurse bis äainbise, Juli 1844. -^K^Knr'or'ckeL Lobb. Auf der Veldeser Alpe, auf Lipanca, 9. August 1842. (Veldeser Alpe, obwohl volle 5Stunden von Veldes entfernt, weil die Gemeinde Veldes dort ihre Alpenweiden hat.) 2 ./Kc-llinre Iscb. Il iso vina bei Mojstrana, Sattel in den Steiner Alpen. ,, lacli. Bei Veldes und Jauerburg gemein. L'ncn/-tt/u.s -Kccl/'er'rrL L. In Hecken auf nassen Stellen bei Gurk¬ feld, Klingcnsels, Lucka, Weißkirchen, Töplitz, Zwischlern. 131 Lhnockon Serch/Zo-r Ker«. Bei Möttling am Wege zu Dreipfarren, pod kinkam am Fußsteige von der Auenthaler Mühle nach nächst Klingcnfelö nahe am koäulo - Ufer. 6'r/ttOA/^.Ett k. Bei Zirkuiz, Vigauu, Jaucrburg, in Ncsselthal am Friedhöfe. Man?/ K. kil. Auf sumpfigen Stellen bei XaAiaKreneoZ« 1. Auf dem Gipfel der Vrem«iea gegen den nörd¬ lichen Abhang zu, am Rücken des Berges Kngelhans (564 Klft. hoch) bei Ncsselthal, am Fußsteige von Taubenbruuu gegen Untcrstciuwand. HaZre-a OZncrMOttrrE I>. Auf Schutt und fettem, lockerem Boden bei Veldes, Zirkniz, Gurkfcld, Dernovo. k. Im Grnbcr'schcn Canal und zwischen den Saaten bei Laibach, auf Schutt bei Zirkniz. /lonZa/'Kc K. Am Schnceberge 1844, am .tovornik und am Vinive, b bei Zirkniz beim Wctterlochc Volenos, sehr häufig bei Nesselthal, auch bei Jauerburg und in den Wocheiner Voralpcn. ,, I. m k. Auf 8Iivenoa bei Zirkniz, auf der Ruine Engels¬ haus (6riuli8v) und am Gipfel, im Jaucrbnrgcr Gereuth beim Mittelwege gegen Aßlinger Gereuth in Menge. 9* 132 6. Auf der Ruine in Stein 1840, am Berg¬ rücken, südlich von Grasenbrunn, bei Ncsselthal, Veldes, Jauerburg. po/M/ti/i/rr IV. X. In Laubwäldern, auf den Bergen Kugel¬ haus und 6iio bei Nesselthal in großer Menge, im März 1848 zuerst gesammelt; am zugänglichsten gleich neben der Bezirksstraßc von Ncsselthal nach Tschernembl, an der Wen¬ dung etliche 60 Klafter vor dem Dorfe Schlechtbüchl links, und von Ncufriesach gegen Nesselthal von der Straße rechts auf die Anhöhe des Orio hinauf. IV. l(. Auf humusreichem Boden in den Laubwäldern bei Taubenbruuu und am Kugclhaus 564 Klafter hoch bei Ncsselthal, am 29. April 1848 zuerst gesammelt, am häufig¬ sten und zugänglichsten am südöstlichen Rande des Nessel- thaler Feldes in den Schluchten von den Sauglöchern gegen Büchel hinauf. «0 o-'rrk-errL 4 11. Auf kalkigen Bergwicsen ober Onülabor und äambiso bei Dornegg, Juni 1845, ans der Vrrmmca, im Juli 1845. Oobb. Auf Ackerrainen bei Nereeo nächst Dornegg, in Kostel am hohen Kulpauscr, Thurnamhart und Gurkfeld, St. Kanzian bei Gutcnwerth neben dem alten Friedhöfe, in St. Thomas bei Klingcufels. § Hartl. Bei Dornegg, Juli 1844. ,, 0. Häufig bei Veldes, Gurkseld, beim Was¬ serfall Mckol ober Franzdorf. IV u I k. Sehr häufig bei Veldes und Jauerburg. /l'-'ttaerrre/kn! ?or«. Am Kulpa-Ufer bei Pölland und Wilpach. Arerrrckk/ke--'« 5 a in. Am 6rm bei Ncsselthal, am Wege gegen Tanzbüchl und Lichtcnbach. ., /ttnrst/ttk« IV. II. Auf Felsen im Ou!>raaliinio gegen Oubar, 27. Juli 1848. 00. Gemein, bei Nesselthal sehr häufig. ,, kerrAr'/r-ira 00. Beldeser Schloßbcrg unter dem Felsen. /IvronrcrE 1 a o g. Jauerburger Gereuth, Prem, Gurk¬ feld, im Nessclthaler Felde beim größten Saugloche in Menge. 133 Vili. Auf kalkstciuigen Huthweideu bei Dorneg, Prem, Zirkniz, auf der VrennUno. ci/ra^K 8 on p. Auf dem Schncebcrgc m Junerkraiu. /-,-ose,-« !-. Bei der Quelle KrUanü zwischen Veldes und Obcrgörjach in Menge. oeilo/ieikK/rr I.. Auf allen Alpen Kraiu's, bis in die Ebenen neben den Gebirgsbächen, an: LUa-Ufer bei Karner-Vellach, in Veldes auf der herrschaftlichen Hnthweidc v Visioob in den Riesen gegen den Mühlbach nml ?reinai'senn v-'M/s L/iinos« u. Auf dem Ranos, hinter 8tr»fne bei Stein, im Kankerthale. U. Im Rekathale zwischen Preni und Vran, häufig. ^Ip!i. Da. 0. Auf dem Gipfel des Schnce- berges. 8. Juli 1844. AH/MAL en-mMens U. Häufig auf der 8Iivenea bei Zirkniz, in der Schneeberger Waldung, auf Wälschbcrg bei Gottschec, am Kugel- Haus und in der Feichtgrube (Fichtengrube) bei Reichenau. -rr'A/-r«M I,. Im Sattel des Bäreuthalcs, am Berg¬ rücken von 8ooo gegen die Alpe llelm'ea zu. Doriorr««! Vili. Bei Wocheiner - Vellach v l!sr«^M U. Ain Ufer des Veldescr Sees, bei Zirkniz, Nessel¬ thal, Klingcnfels, Gnrkfeld. «//-r'-ruM I>. Sehr häufig aur Uric zwischen Ncssclthal und Altfriesach, am Gurkfclder Stadtbergc, nur St. Kanzian bei Gutcnwerth, auf Vinivinüi bei Weißkirchen, bei Thuruamhart neben dem Wascumeister im pfarrhöflichcn Walde in größter Menge. ^!I. In der Schneeberger Waldung, auf 8Iivonoa und Kugelhaus, in 8<>w«ka bei Jauerburg. U I> r I>. Unter der dticolai-Kirche auf der 8üvl ura (bei Zirkniz) gegen Orobovo in schattigen Waldstetten. 2 Orlr. Im Laibachcr Stadtwaldc, Prem, L-avc- Ufcr bei Jauerburg, Jaucrburger Gereuth bei l'rwMvo, auch sonst häufig auf feuchten Wiesen in der Nähe der Quellen. ^-'ro^/roT-rrM u Ans dem Laibacher Morape, auf sum¬ pfigen Stellen in den Wocheiner Alpenwäldcrn. 134 Z>r'o/,/ro?'rE v«Ar'rra^M U. Auf dem Laibacher Moraste bei ksb- naxora, 5. März 1846. Ur. ?iem. Lr°rm--r 6. Häufig auch am Veldcser Schloßbcrge und in der «terma stran bei Uutergörjach. L',-r/Nk/rr/M «mek/rz/sk/rrrrM 6. Eine Charaktcrpflanzc des Karstes, auch bei Kaltenbrunn nächst Laibach, bei Tvlmcin und Canale. Urie«. Auf der Huthweide zwischen DodrovZka- VN8 und Uobrnve bei Otok (Gutcnwerth in Unterkrain) auf betretenen Stellen mit t?r//r§o/)/rrVK Mtt'a/rs U. und andern seltenen Gewächsen. /-6/r.v U. Roscnbach bei Laibach, am Berg¬ rücken Utnbovnik bei Grafenbrunn, in Haselbach bei Gurkfeld sehr häufig in der pfarrhöfl. Waldung neben dem Wasenmcistcr. c-m'nroir'c« 4 a o g. 6olovo bei Laibach, auf Slivenoa und Viniverb bei Zirkniz, auch sehr häufig bei Nessclthal und Stockcudorf. k. Auf lavornik und Vremsioa, bei Veldes, Gurkfeld. „ U. An feuchten Stellen beim Zirknizcr Bache, bei der Otaver Mühle, am Savcufer bei Vikre und Munken- dorf, am Gurkufcr bei Urovaskibroä sehr häufig neben der Straße von ^roli nach Weißkirchen, neben der gemauerten Brücke. „ öMrANK U. Auf lehmigen Acckcrn bei Aucnthal, Osreoe, ?oA«tK IV. IV Auf Brachäckern bei Gnrkfeld, Haselbach und Großdorf häufig. 135 Ln-i/rr-KL/ü! I.. Auf kalkigen Hutwcideu um den Veldcser See, bei Grimschitzhof, am Fuße der 8>ivenoa gleich bei Zirkniz, auf lehmigem Thouboden na maslnin, Vorbn, in St. Kauziau, bei Gutcnwerth, besonders üppig bei Zoll; bei Piugucntc in Istrien 1845. -1 u u n Ic. In den Alpen auch bei Veldes »uni Koomi sehr häufig; beim Wasserfall ?erionsol<. 15. 1'Ioin. 8ong. Im Walde I'ropovodano bei Zirkniz, am Ncufriesacher Büchel bei Nesselthal bei der schönen Aussicht gegen Sittich und gegen die Steiner Alpen. Ko ob. Auf Bergwiesen bei Grafenbrunn, in der Alonisisa bei Zirkniz. Vili. Auf dem lavornik bei Zirkniz an der Stelle der ausgelassenen Glashütte, auf lichten Waldplätzcn bei Ncssel- thal, Göttcnitz. Aor-MK/rrca ll. Prem, Oolo, Gurkfeldcr Stadtbcrg. MinkM« Kries. Auf dürren Huthwciden bei Alt-Dirnbach und Koschana, dann in Weingärten bei Prem und lano/lovoberdo sehr häufig, Juli 1845. OnnA.? U. Um Veldes und Janerburg häufig, auch bei Luöka und Savenstcin. l-tt/as/a Lass. Auf Bcrgwiescn iin Ikoba-Thale bei Prem sehr häufig, Mai 1844; bei Zirkniz und Rakek selten, Juni 1847. D. Gemein, Laibacher Stadtwald, 8Iivenoa, Jancr- burg, Veldes. „ D. In Straßengräben bei Aucnthal, in Quellen bei Jauerburg. y ll. Um den Bcldescr See v iXograili »ad lUIminn, na Osstornoi, na 8Irari, bei Pogelschitz »>ed I'eöini, ain Kosizcnbcrge bei Pölland, am felsigen Savcufcr bei lloloke nächst Jauerburg. 2 u. Kia Dobrovslii ssnustni bei Wcißkirchcu an feuchten Stellen zwischen Gestrüppe. VsZt-M U. Auf Lehniboden und nassen Stellen in der Nähe der Dörfer und an Wegen, in großer Menge bei Gnrk- feld, Arch, Dobrovo, 8. Lantisn, Lneka, Klingenfelö. 136 scm'r'vsK V iv. Am Kosizenberge, 31. Mai 1849; am Save-Ufer ober Gurkfeld sehr häufig. VVuIk. In der Schneeberger Waldung bei polica am Wege gegen ILIana, 7. Sept. 1847. br. klcm. vr/kccvtr/v 8oop. Ans Bergwicscn ober I'ocllabor bei 8am- bfic, auf der Vrcm^iea, auf dem Schnccberge. ewKAkr's u. Auf allen Alpen, lu'panco, vcbcla pcc, Bären¬ thal, Ucläica, 6<>§unmca, auch auf dem Schnecbcrgc häufig. 3. Seli. Auf Bcrgwiescn bei Grafcnbrunn und auf der Slivcnea bei Zirkuiz. U. Gemein bis in die Hochalpen. eMrr/n U. Sehr häufig um den Vcldcser See, bei Prem und lancxovoderclo, bei Podkraj und Wippach, am Kosizenberge, reicht bis in die Hochalpcn. y bröl. Auf Ocrnaperiil, August 1851. br. l'lcm. /ttkeae U. In den Wochciucr Alpen, auf Vrcinäioa, in größter Menge auf Bcrgwicscu am Rande der Schneeberger Waldung v öuäliu'iu «lolu bei Grafenbrunn, wo es von den Wurzcl- gräbern, die der Pflanze in den Wocheiner Alpen stark zuge¬ setzt haben, bisher verschont geblieben ist. 2 Mnnorr/c« 8cop. Am häufigsten na lavoruilmm in den Wocheiner Voralpen. v 1-. Im Laibachcr Stadtwalde, am Zirknizer See, auf Huthweidcn bei Möttliug und Krupp. Akvr'crr/o.v« I>. Sehr häufig auf nassen Wiesen bei Veldes und Jauerburg, auch auf trockenem Boden bei Zirkuiz, auf Slivrnca, bis in die Hochalpen, auch auf dem Schnccberge bei LnaS. -rorko§rE 1-. Bei Adclsbcrg, besonders neben der Grotte, bei Prcm, am lavornik bei Zirkniz. .. I-. Häufig im llclm-Thale bei Prem. ., I-. Auf der Ilcnnnäica, am Schnccberge. ll. Gemein, besonders bei Adelsberg, Nesselthal, Gurkfcld, KlingcnfclS, Veldes, Raan bei Brcsniz. ., I>. Aßlinger Gereuth in den Obstgärten, auf der Iwlewa, Illxunäica, na pttloöliili rovUb ober Karucrvellach. k»c»»r ric«/c I,. Auf feuchten Wiesen bei St. Kanzian nächst Zirkniz in Menge, bei den Gebirgsquellen in den Voralpen, im Jancr- bnrger Gereuth bis in die Hochalpcn, auf lu'panca, LcZ-unsica. 137 Kocki. Um Laibach, beim Zirknizcr See, im lUka-Thale bei Dornegg und Prem, an der Gurk bei Landstraß, sehr häufig auch auf Bergwicsen bei Vcldeser Dobrava. 6/o-u/M-rK D. Veldes, Jauerburg, Gurkfcld, sehr häufig auch am Kosizcnbergc zwischen Pölland und llntcrlag. />eo-r^o/ior/?'rrM 8cop. Auf allen Hochalpcu, Digonca, Dobeln pro, Dolsicn, Xolonie», DexuuZicn, 1'rnvuile unter dein ülanbui-i, am Schnecberge kümmerliche Exemplare. v .vre/iOrre-/r D. Dipnncn, Debila geo. D. gkosenbach, in den Wochcincr und Schneeberger Waldungen, iin obcrn Knlpathale, bei Zirkniz, Nesselthal, Veldes, Jauerburg. D. Auf Acckcrn und feuchten Stellen bei Prem und Zirkniz. 8 vv. An Felsen beim Ursprung des Hnbcl- flusses oberhalb 8lnrfn im Wippachcr Thale, ober dem Uilea- Thale in Jnnerkrain. D. Auf feuchten Wiesen gemein, häufig bei Dobrovc am Gurkufcr, bei Aucnthal und Klingenfels. 8cog. I'rislnvn ober Jauerburg, am häufigsten ober dem im I. 1857 abgclasscncn Teiche, 17. Juni 1858! Alpe Uv-lim (Jansa). U. 11r. (tloribus oeloriilissimis). In St. Kanziau bei Gutcnwerth an schattigen Ackcrraincn sehr häufig, auch am Save-Ufer v s!r,ixab bei Karnervellach. orkor-Ktt.v.v/m« Uicb. Feuchte Stellen am Save llfcr bei Jaucr- burg, am Fußsteige von 8o!i>sba gegen Karnervellach, 30. Juni 1858. D. Auf der Huthweidc zwischen Dobrovsltnvas lind Dobrovo bei Otok (Gutenwcrth) auf betretenen Stellen, meistens im Nädcrgelcise des Fahrweges von der alten Römer¬ straße gegen den dortigen Waasenmeister, 13. Juli 1852. (In ihrer Nähe wurden im Sommer 1852 gesammelt: »rrnE/L D., /»o-'/tt/er D. , IVblnb»., //,//,l-, Icz-on-cee .vcre/c/- Kries., //r/.v.?o/-//'o//K l-, .vslicv/oZler D., D., 7'eree^/AM ,^co-v//?e-n D., O-ro/r/.? 138 Hirvr'n« cksoq.) Auf Brachäckern zwischen Ucovaäki brock und Uerseeavas am linken Gurkufer, August 1852. ,'epe/rs D. Eine Alpenpflanze, auch am Save-Ufer bei Jauerburg und Wocheiner Vellach sehr häufig auf feuchten Wiesen und im Geröllc des Flußbettes, in größter Menge auf Bergwiesen bei Veldeser Dobrava. Z/cröenenv'a vr'-rH U. 8r. Auf Slivrnca bei Zirkniz, auch auf Ackerrainen bei Ncufriesach, Nesselthal, Untersteinwand und am Berge Kugelhaus. Z/eckr/.sM'u-tt D. Alpe Oolioa 1848 (.lansa). //ekeoc/tttr/.v «crvrriM'/» k. 6r. Im Zirknizer See nach Ablauf des Wassers ganz gemein, 6. Juli 1847. vM-nroLca ko ob. Auf sumpfigen Stellen im kUckca-Thale zwischen Prem und Smersu unter /D-uncko Dorraa? D., August 1845. ,, ovKit« k. llr. Auf Lehmboden neben den Pfützen zwischen Laxi-aska xora und Starevinu bei Klingenfels am Fahr- und Reitwege, 30. August 1854. „ M/uvO-r'v 6r. Gemein auf Sulnpfstcllen, auch bei Dobrove, Klingcnfcls, Save-Ufer bei Jauerburg im Flnßbcttc. KNMslr'/M'rE DO. In größter Menge an sonnigen Hügeln zwischen Uariso und lllrxo jm Kickca-Thale bei Dornegg, auch unter dem Dorfe Killenbcrg bei Prem, am Kulpa-Ufcr zwischen Pölland und Gereuth. //akkeöonus «Omr'uöerrs 11. Kit. Am Save-Ufer bei Gurkfcld, bei Arch, St. Kanzian, Ituoka, Klingenfcls sehr häufig neben den Straßen und an andern Orten, und scheint die Stelle des dort fehlenden //->//. zu vertreten. //e-nrarrcr D. Ober Xagmrsu auf der Poik, am klano auf der Straße nach Prem gleich unter der Anhöhe, 14. August 1845; im sandigen Flußbctte der Save bei Jauerburg, 23. Juni 1858. D. Hirscnkrant auf Acckern bei Gurkfeld in Menge, bei Klingcnfels auf Acckern pock liinkain in pock llr<>r- nilc-nn neben dem Fußsteige von Auenthal gegen 8. I'bomas. /kronKorrr-rr örk/rkere/orcksL Omol. (nach Dr. Dollincr'ö Bcstimmnng). Bisher nur in Nesselthal bei Gottschee beim Ausgange ans dem dortigen Felde gegen Neufriesach gleich hinter dem Uocbus-Bilde bei dem Fahrwege auf Sandfelsen, 6. Juli 1848. 139 ^rc-urrrrr Vili. Auf Felsen bei Mojstrana , in der Schlucht I'oleluka bei Obergörjach, auf Debela gec, auf der Zeleniva, kr. ?lem. „ FacuaZr/s laocs. Bei Veldes, Zirkniz, Prem, Ncsselthal, beim Wasserfall keleel ober Frauzdorf. „ 'lV. li. Debela pro, am Schncebcrge bei Laas. „ ^Z«Zico/r-Zr'rE Vili. Sehr häufig im Savcgerölle vou Rad¬ mannsdorf aufwärts und in den Schotterbrüchen bei Aßling. „ «rttoLUM D. Auf allen Wochcincr Hochalpen, auf der Itexun- 8ioa, llelsma, auch am Schneeberge häufig. AimanZoAZoL.erE /rr>cr-rr«M 8p r. In Thurnamhart bei Gnrkfcld neben der großen Getreideharfc in Menge, bei Deutschdorf und Großdorn, bei Llanoniverb und R-perjeK nächst Klingenfels. r/mZ-uZZaZu-u D. Bei Laibach, Gctreidcunkraut am Felde bei Gnrkfcld und Arch sehr häufig. KomoAr/ne rZ/^eoZo-' Oas«. Wochcincr Alpen und Karavankcn, auch am Schneeberge in Menge. „ sr/ZueLZ-Zs Lass. Wochcincr Alpen, Karavankcn, Schneeberg, bis in die Ebenen am Fuße der Llivenoa und des Rivornilc bei Zirkniz, des Kngelhaus im Wcihbach bei Ncsselthal, am Lela-Ufer bei Karnervellach. Z/AkLo/rEr« «Z/irrr« li. Dr. Debela pea, Dipanca, llel-sica, Lexun- «iaa, kelska planina, auf allen Alpen Obcrkrain's. urzZAsnZe D. Auf dem Laibachcr Morast, Oct. 1850. I'r. ?Iem. /n>.erzZr«->r I.. Gemein, sehr häufig auf der Vremäioa, auf der Insel Olok im Zirkuizcr See, in der Schneeberger und Gottschecr Waldung, bei Nesselthal, Thurnamhart, Klin¬ genfels. 2 /rrEi/ALrE D. Auf lehmigen Huthwcidcu bei St. Anna in Hasel¬ bach, bei Gurkfeld, bei Weißkirchcu, «a Dobrovci xmajni längs der alten Nömcrstraßc vou Aqnileja nach Aovioäuluun. monZcrrrr/M D. Auf allen Voralpen Obcrkrain's, in der Schnee¬ berger und Gotscheer Waldung, auch häufig am Kositzcubcrge bei Pölland, am Kulpn-Ufcr bei der Wilpcu, beim Wasser¬ fall I'-Iccl ober Frauzdorf, bei Zirkniz, Thurnamhart, Klin- gcnfels. 14V Z/MN'/crE ViII. Auf dem Schncebergc zwischen blnva Kraoiim und dem Gipfel, am 12. Juli 1847. y fe^a/i/er'rE Kries. Auf feuchten Stellen bei Veldes, Zirkniz, Nesselthal. ZZMoc/ise/'i§ K v j 11. Aus der Alpe Ouiicn, Alpe L-, Kunzicn (lansa). ./KL/one Morrlerrrer ll. Auf trockenen, sterilen Stellen bei Thnrnam- hart in der Nähe des dortigen Waseumeistcrs, beim Radula- Ufer bei St. Kauzian, gegenüber von ILopanipot gegen Xlngansc, ans Hnthweidcn ober Urastnlf» gegen Keber, am Fußsteige von St. Kanzian gegen Lucka, auch bei Thurn nächst Gallenstein (Urbas). /Herr» 1. Auf Schutthaufen des Laibacher Schloßberges, bei Thurnamhart. Z/öN7 ^4-rr//o/ru-?r ll. Bei Nesselthal gegen Tschcrncmbl häufig, auch nm Kulpa-Nfcr bei der Wilpen. ^Vo^r ^nAcr'6 ll. Gemein, besonders unter Nosenbach bei Quellen, Wcihbach bei Nesselthal, bei Veldes na iiri/üb, in: Jaucr- burgcr Gereuth. /nu/a ll. Besonders häufig in der Kenia bei Laibach, am Saveufer bei Gurkfeld, beim Zirknizcr und Vcldescr See, Nesselthal. y ll. Am Nanos und auf der Planina oberhalb dem Prußniker Kanal bei Sagor, auch auf der Südseite des Kumbergcs. ,, AM'Mttnlcnr I.. An Ackerraiucn bei Sagnrjc und Prcin sehr häufig, auch beim Wasserfall kakel ober Franzdorf, am Gurk- feldcr Stadtbcrgc, bei Zirkniz, Osiluiz, Gottschce, Göttcniz, Karner - Vcllach. k Sehr häufig am Dorucger Felde, seltcucr bei Zirkuiz, St. Veit bei Schilze, Ncssclthal. /-r> F-'m-ttrreK ll. Bei Veldes, auf 8Iivenca, 8Irn/.a in Janerburg. /ne/u.vln/.v ll. In Gräben des Laibacher Morastes, in aus- getrockneten Sumpfstellen zwischen llobrnve und Dttbrovsknvas bei Gutcnwerth, besonders häufig in der im Jahre 1855 abge¬ stockten dortigen Birkcnwaldung. 141 ./rerrcres 4 o Auf feuchten Stellen bei Zirkniz, Prem, Jauerburg. co/rA/<)M6--«tr,L I,. Auf sumpfigen Wiesen beim Zirknizer See, unweit Niederdorf. Ulm Ii. An feuchten Stellen bei Nesselthal im Weih¬ bache, am Saveufer bei Jauerburg. Ülo-vler 4 8 o b. Auf dem Schneebergc in Menge, Ufovina u. a. A., in der Kerma, am Bärenthale. Lbrli. An Quellen und auf feuchten Wiesen bei Zirkniz, Nesselthal, Jauerburg. narr« >Villä. Auf dem Schneeberge, am Kosizeuberge. 6 oul t. Auf einer feuchten, ebenen Wiese im Rekathale bei Lim-rfa nächst Prem, Juli 1844, am nördlichen Fuße der Slivencn bei Zirkniz. /ilue/e,-/« 6au«I. Am Sattel des Büreuthales und auf der planina ober Jauerburg u. a. A. Ztier'ner'K UW. Am Veldeser Schloßberge, in der Pflanzen¬ reichen Schlucht unter I'olUulia, beim Ursprünge der Savica, auf Felsen bei ?ololeo nächst Jauerburg, auf Llivcnca bei Zirkniz, am Kosizenbcrge bei Pölland, bei Zwischcnwässcrn. U. Auf Kalkfelscn ober ?ocllal>or, beim Fußsteige gegen äainbifö nächst Dorncg, 30. Juni 1845, Großgallcnberg, zwischen Sagor und Trifait ober der Eisenbahn. I. a IN. Ooii.Ueava« bei Klingenfels, am Fußsteige gegen Aucnthal gleich neben der Quelle, noch vor dem Ansgange ans dem dortigen Felde, auf der Huthwcide und bei der Bezirks- Straße von Auenthal gegen St. Kanzian, gleich von der Mühle rechts beim Steige gegen Osrecc. kl. Auf Bcrgwiescn in Unterstein wand bei Nesfclthal, ober dem Dorfe bei der Aussicht gegen Nenstadtl in Menge, 2. August 1848, auf der Göttcnizcr Alpe. „ VVull. Bei Zirkniz am Fuße der >8ii>6er-§r« onr/Lvecke» 8 ^v. In den Straßengräben neben der gemauerten Brücke zwischen St. Kanzian und Auenthal bei Klingcnfels, 19. August 1853. /.eonfockvn 8obrk. Häufig auf Kalkboden, besonders am Beldeser Schloßberge, bei Jaucrburg, Ncsselthal, beim Wetter- loche Volcnoa, auf Vinivcrli und auf 8Iivonca bei Zirkniz. ,, /ir/nenarcttL Oouan. vcbela poc, Lipanca, Bärenthal, Lol- sica u. a. O. „ saarankrü» k c Iib. Auf kalksteinigeu Bergwiesen zwischen Grafen- brunn und Prem sehr häufig, 2. Juni 1845. De/KAonuM r'rtör'um IV k Inb §. bla Dobrovski »masni bei St. Kan¬ zian, längs der alten Römerstraße von nach Novio- üunmn, nahe an der kaclula - Brücke gegen Uuäcnso rechts und auf dem Fahrwege über die Huthweide von dieser Römer¬ straße gegen den dortigen Wasenmeister, und auch auf andern grasleeren Plätzen daselbst. Zuerst am 12. Juli 1852 gesammelt. DK-tt/tott.v 1)0. Auf kalkfclsigen Bergwiesen bei Grafenbrunn, Juli 1845; am Kosizenberge, bei Senosetsch. „ ^111. Ločana, Lclsica, Li ^unsica u. a. O. HleMicr-r Xocli. Am Nanos. /Hm liornli. Ans dem Schnceberge, auf 8Iivonea, Kosizenberg, 6ric bei Nesselthal, am buschichtcn Save-Ufer bei Bach und Karner - Vellach. „ /-utti/öT-uM L. Häufig bei Prem, Nesselthal, Jaucrburg, Veldes, am Kosizenberge, auf 8Iivcnca. 143 LrAur-r L. Am Schneeberge, auf 8Iivenoa und Vremsioa, auf allen Voralpcn, häufig auch bei Prem, lloellabor, Nessel¬ thal, Jauerburg. Lrmockor-r«M 8 w a r 12. Am Grodezberge ober Tscher- nembl unter der Kirche 8. Li uois am Fußwege gegen Warmberg, August 1848; bei Jauerburg in Oberkrain hinter dem Schlosse ober der Schießstütte, 8. Juni 1858. An beiden Standorten auf sehr steilen sonnigen Wiesen und in fettem Boden. Wächst spargelartig. Lr'nm-r« «hrrna Aili. In den Alpen, wurde im Savegerölle bei Jauerburg schon am 7. Juui 1858 blühend gefunden. Aili. Am Kulpa-Ufer bei der Wilpen. .7 Aili. Auf Lchmäckern bei Prem, Gurkfeld, Aucnthal nächst Klingenfels. 7, Aili. Auf lehmigem und auf lockern: Boden neben den Gräben bei Prem, bei Aucnthal poci ktinkain nächst Klingenfels. Hum . Bei Grimschizhof nächst Veldes, v ?<-- movi gorici ns «kalioab, ober Podtabor nächst Dorncgg, auf Bergwiesen zwischen Präriegl und Vidom bei Graflindcn, 13. Juli 1849, I.Uea-Thal. Kot 2. Bei v starili no^rn. Im Walde I'ropovodano zwischen Zirkniz und dem Berge dovorniic, 7. Juli 1846; am Kugelhans bei Nesselthal, am Fußsteige von Taubcnbrnnn nach Uutcrstcinwand. 41 j 11. Um Prem und l1awxnvo!,cr« v. Im Savcgcrölle von Wurzen bis Münkcndorf, bei Jauerburg sehr häufig. b. Im Veldescr See, unter der große» Naturbrücke in St. Kanzian bei Rakek, im Gnrkflnssc zwischen Ncustadtl und Landstraß. 8pr. Auf dem Laibacher Schloßbcrge, am davornik bei Zirkniz, bei Nesselthal, auf den Alpeuwieseu Obcrkrain's. U. Auf den Gcrcuthwicsen bei Veldes, Jancr- burg und Aßling in größter Menge, auf dem Codclli'schen Grnude 10 146 bei Laibach, Großgallenbcrg, auf ebenen Wiesen bei Gurkfeld (in Oberkrain insgemein Klucsvniee genannt), bis in die Hoch¬ alpen steigend, auf der Pflanzenreichen Alpe Kollos so häufig, daß das schöne Weiß bei zwei Stunden Entfernung leicht bemerkt werden kann. -VMVÜ»- .sf-'/ckK u. Auf Wiesen des abgclaufenen Zirknizer Sees, Rosenbach bei Laibach, kr. ?Iom. I! b. Ain Grunde des abgelanfencn Zirknizer Sees am Uebergange von Seedorf gegen die Glashütte, August 1846. y ki. 6r. Im Zirknizer See bei Volks Lsrlovoa, 25. Mai 1847. ,, k. L r. Um Prem. ir. L r. St. Kanzian bei Rakek, am Kugelhaus bei Ncsselthal. Mckres Uioli. Auf der Ruine 8lsri>rack beim Zirk- nizcr See, in Buchenwaldungen unter dem Schnecberge, am Kugelhaus und Wälischberg bei Reichenau, am Javornik bei Zirkniz, in Weihbach bei Nesselthal, bei Klingenfels. Eck« U. Am Berge 8Ilvonoa bei Usrlinjsk, einige Schritte unter der Niklaskirche, Juli 1846; in Karnervellach v Aalofovi 8lrsnü, 15. Juli 1858. M'AvK« Knne-rsiä' K. Auf lockeren: Boden bei Zirkniz v Aoclonovi oxrscli gegen Usrlinfsk im August und September 1847. /V/An/kolk« Hieb. Auf der Vcldescr Alpe kipsnes, sehr häufig auf dem Schnecberge, Alpe I'eesns. Oentt-rk/re AI. 6. Auf nassen Wiesen am Radula-Ufer zwischen 8. 6snlisn und Auenthal, von der gemauerten Brücke rechts gegen Aloxsnjo, 13. Juni 1854. venna Ain ob. Auf Kalkboden bei Radmannsdorf, Karnervellach, kossne, beim Zirknizer See, Ncsselthal, am Save- Ufer bei Gurkfeld n. a. O. Orro-nr/e/r/s saulrva U m k. Auf der Vreinsi'oa 14. Juli 1845, im Nessclthaler Felde beim Ausgange gegen die Zicgelhütte rechts, sehr häufig am Save-User bei Jauerburg, v 8oto«ki, v struxal» in ns 8enorotik gegen Aßling, Juni 1858. 147 6-ro-rr'L /rr>cr'tt« 4aacl. Im Drcnovizer Wemgebirgc bei 8enu«ö nächst Gurkfeld, am häufigsten auf Huthweidcn und neben den Fahrwegen im Ikaänla-Thalc bei St. Kanzian. ^4csst/t/sM I>. Auf Schilertabor bei der Straße von ^axurfa nach Prem, in ?ora/.a und ober der großen Harfe bei dem Dünoäorum abortivum, neben der Rcichsstraßc in Moste bei Bresniz. 1.. Häufig bei Prem, Nessclthal, Jancrburg. /«Les äaocp Bei Nesselthal gegen das Schafflaschloch und gegen Taubenbrnnn sehr häufig (sonst bisher von mir nirgends in Kram beobachtet). ,, D. Auf 8Iivenca am Rande des Hexcnlochcs ober Llartinfale, Juni 1846; am Schnecbcrge, bei Nessclthal, in Jancrburg auf der Straha häufig. rnases/s D. Am Olobovnik Lci Grafcnbrunn, auf 8Iivenca, bei Nessclthal. rsMse/L I,. Im Laibachcr Stadtwaldc, bei Nessclthal, Gurk¬ feld, Klingcnfcls. v -isttesL 1,. Bei Nesselthal auf der ersten Anhöhe gegen Tauben brnnn neben dein Fußsteige, bei Klingcnfcls im Gestrüpp neben dein Felsendurchbruchc am Wege zwischen Lastnic und Otaviulc am 14. Mai 1852, am Rande der Weingärten in i'eeiao bei Druse ober Rnckensteiu im Mai 1856. ,, LSM-scr-r« D. llor. oakrol. et purpur. In großer Menge auf 8Iivenea und Viniverli bei Zirkniz, am Kosizenberge bei Pöl- land, am hänfigsten in den Gereuthwicsen ober Aßling und Jancrburg. » ALks/s^s D. Gemein. ,y Vs/'reAsk« ^111. Gemein, besonders bei Prem und Nessclthal. Or/sr/s Ansn^M-s Ilkkui. In Veldes zwischen der Pfarrkirche und dem Schloßfelsen, am Olobovnilc ober Aaxurso. 10* 148 /ir/r-enKrcrE V. Gemein, besonders auf Wiesen bei Laibach, Zirkniz, Gottschee, Gurkfeld, Klingenfels, Janerburg. O-M-Mrc/ra 6/«/r'r Vuk. Bei Gurkfcld. /«/L».? v. Ans dem Schnecberge, Legamsica, im Aßlinger und Jaucrburgcr Gereuth, in den Obstgärten zu Karnervellach, auf der 6acen bei Tschcrmoschniz (8kollc). „ e n. In Prem unter dem Bergschlosse, in der ?rc8ka häufig, Mai 1845. ,, rriA6»- v. Besonders in Prem und Nesselthal. » r V. Sehr häufig am Veldescr Schloßberge am nörd¬ lichen Abhänge, in der 8wrn>aslran, am felsigen Save-Ufer ober Gnrkfeld, am Olodovnik bei Grafcnbrunn. O.v/np« em'/-/nr/o/r'K 8cop. Bei Veldes v Visieak, in Nlleska bei Jaucrbnrg. VO. Auf alten Hochalpen, auch auf dem Gipfel des Schneeberges, besonders häufig auf vedela pec, Uagunsica und losec. ^Aö/'/er v. Auf allen Hochalpen, auch am Schnee- und Kosizenberge, längs den Alpenbächcn bis in die Ebenen, Schlucht unter vollluka, bei Jauerburg und Karnervellach, lska-Thal, Sagor. ^«eorrr« /innLAnlna Ni II. Im Wippacher Thale aus dem Berge Kovk ober dem Ursprünge des Unkel, Nanos, Karstwiesen um Scnosctsch, am Ulobovnik bei Grafenbrunu. Vmk. Bei Wippach. A/tt/, NUM 6auä. Im Uaäula-Thale bei 8. vanlian auf der Huthweide bei vobrove, bei ZIoxan.fi v kakilniku, Aug. 1852. „ V. Auf Hirseückern bei Landstraß und Großdorf sehr häufig. /N//-KVN-- v. Unter Uisovina in Menge, kommt sogar im Flußbette der Rothwein im Kaäolna-Thale vereinzelt vor. ,, -ir/nenK/ereM IV. Wochcincr Alpen, Uelsica, Loxunmca, Zelenica. /Nrn-t«.v.v/« Sehr häufig au den Usern des Veldescr Sees, am Save-Ufer bei Karnervellach, beim Ursprünge des lavornik im Bärcnthale, auch auf den meisten Hochalpen. tvtt.vE'EK «nnr/K IVickstr. Am Veldescr See am westlichen Ufer na Krivici, auf Stoppelfeldern bei Prem, Zirkniz, Klingenfels. o/EK vornk. Bei der Seelcr Grotte, auf Wälischbcrg und in Zwischlern nächst Gottschec. 149 awamZis 8 o o p. Am Ufer des Vcldeser See's v imxrmlu, bei Obcrgörjach am Radolna-Ufer in 8tcrmo8lran, um Oblak und Zirkniz in Jnnerkrain. /r-ZroL« U. Bergwiesen auf 8Iivenca bei Zirkuiz am nordwest¬ lichen Abhange gegen llrecho ober dem Fundorte der dortigen Bergkrystalle. » r'ncar rrerZer 4 o q. Diponoa. v /osZnrrZ« U. Auf allen Alpen, auch auf dem Schneebcrgc, be¬ sonders häufig auf der Dekalo pea und llclmoo. ,, Z^Z-v^vL« D. Ober Karnervellach no lloloskil, rovt,I> 3. Juli 1857. ,, veT-ZrorZZaZK D. Auf allen Alpen gemein, auch im Aßlinger und Jauerburger Gereuth in den Obstgärten auf feuchten Stellen. ^e/iZr» /^ZreZer D. Auf ausgetrockneten Sumpfstellen, und auf gras- leeren, von Schweinen durchwühlten Plätzen nächst St Kanzian bei Gutenwerth, besonders auf der Huthweide von Dobrovc, links bei dem Fahrwege, auf welchem man von Dobrovskovo^ gegen den Wasenmeister über die Huthweide fährt; im Juli 1852 zuerst gesammelt. /^eZersZZeL Darin. In nassen Schluchten unter Roscnbach und am Dolovo nächst Laibach, bei Birkeudorf, Karncr-Vcllach, Nesscl- thal, am Gipfel der 8Iivcnoo, am Kugelhaus. /^ZnocaZZ/.v M-srr«ZcK U. lir. Auf llcKiinmou, Xclcnioo, am Sattel des Bärenthales au der Neigung nach Kärnten. Dop. Veldes, Zirkniz, 8. Daulinu bei Gutenwerth. ,7 pM'rUsv DD. Auf feuchten Wiesen im Rckathalc bei Prem und 8marfe, Juli 1844, am Ufer des Zirkuizer See's in Olscvk und bei Vranjo samo. 2 Ov/roZZr'Z 8 o«8. Auf Wiesen bei Prem, um Seuosctsch, am Rande des Wochciner See's, in der äionzc. IU. I'Icnu I. ZVroerrr'n?o/)rr§ -ureuKZZ.v Kolu An schattigen Fclscnstellcu gemein, besonders vor der Seelcr Grotte bei Gottschcc, bei Klingcnfcls, Veldes, Jauerburg. ^Z/ce/conAZ D. Häufig um Veldes, Gurkfcld, Klingcnfcls, Tschernembl, Nesselthal. Z-eZonZcZ/oZZttM Vili. Gemein, besonders bei Zirkniz, Nesselthal, und in den Gereuthwicsen bei Veldes und Aßling. 15« ZAr/ZerE« /Zcr/Zenr' ^11- Auf Bergwiesen bei Nesselthal, Aßling, Jaucrbnrg, Veldes. ,, l-. Auf allen Alpen, auch am Schneeberge. rZeerrrrrZ-« l,. In Weingärten bei Gurkfeld und Klin- gcnfels häufig cnltivirt. »Z/-Z/rK l>- Auf schattigen, nassen Fclscnstellen im Save- und Iludoin-i-Thale fast überall, bis in die Hochalpcn hinauf, sehr häufig bei Jaucrburg, beim Wasserfall hinter Asp, beim Vcldcscr See, im läka-Thale. ,, vreZAsr-Zs Q An Quellen des Saveufers in Lutkica bei Jaucr¬ burg in Menge, auch aus nassen Wiesen im Jauerburgcr und Aßlinger Gereuth. /-ansrioacuM koauv. Bei Römcrgrund und Brunnsee nächst Grnflindcn, am Jesusberge bei Altfriesach (469 ° hoch nach Baumgartner) und in der Fcichtgrube bei Reichenau. Z^ZKnZttAo Mr'ssEK 6. Am Ufer des Zirknizer See's. sen/io/rZ/rrnr I- a m. Sehr hkiufig bei Prem und auf der ganzen Hochebene bei Neufriesach nächst Gottschec, im läka-Thalc und in St. Veit bei Schilzc, neben der Rnine Kleinhäusel bei Planina 1847. br. ?wm. ZNaZr/-rZZin--a e/rZor snZ^rr 6 u 8 t. Auf schattigen Anhöhen um Nessel¬ thal nächst Gottschee, besonders häufig in den Gebüschen von der dortigen Ziegclhütte gegen das Kngelhaus, Juni 1848. Von /-*. Z-r/riZra durch die robustere Form, durch die Geruchlosigkeit, dann durch nicht parallelen, an der Spitze zusammenstoßcndcn, unterwärts ausgespreitzten Staubkölbchen-Fächer, und den nach hinten keulenförmigen Sporn leicht zu unterscheiden. aA.cZnZ«6AM Hots in. Im Islca-Thale unter Nad- lischek, auf dem Nanos. z*orr p. Bei Prem und Zirkniz häufig. «Z-ir/r« p. kcl«ka planina ober Jaucrburg. ,, prrmrZ« Host. Auf dcm Gipfel der sn rnnula. ts'oZMttZ« KMKNK l> An feuchten Stellen bei Veldes, Jaucrburg, Nesselthal, im Iska-Thale, auch häufig am Schneeberge und auf andern Hochalpen. 151 />oü/AKi« u/r'Arno§« k v l»!i. Auf sumpfigen Wiese» bei Veldes und Grimschizhof, September 1842. /-'o/MMrrE E-)/r/örrr7-r Im Schlamme des abgelaufencn Zirk- nizer See's, 7. Juli 1847. ,, Donrio/urrk«» li. Gemein, sehr häufig in Ltormastran bei Vel- deser Dobrava, Zirkniz. ,,, VMpM-AM li. Häufig aus dem Schueeberge und allen Hoch¬ alpen, auch in den Hähern Gerenthwicscn und im Save-Gc- rolle bei Jauerburg. D. Im Zirknizer See, Juli 1847. „ JnHoaioa beiVeldesvtravnioiliraVasnarsevo nsivo. „ Rtb. Gemein, auch unter Rosenbach. „ D. Im Veldeser See gemein. y IV n 11. Im Veldeser und im Zirknizer See. ,, D. In Gräben bei der Stadt-Ziegelhütte nächst Laibach. D. Bei Prem am Wege gegen Lohnst in Menge, St. Kanzian bei Gutenwerth pmi balfiim linlouam unter oznanila, Karner-Vellach auf Ackerraincn bei der MIn-Mnn- dung in die Save. «ttser-r'-r« D. Gemein auf nassen sandigen Stellen, Veldes, Koka-Thal, Saveufer. „ «,'AenikeK D. Am Grodezberge bei Tschcrnembl um die Kirche herum, auf 8topno bei Lnöba. „ arrr'e« D. In den Alpen Oberkraius, auf Dl-I^ka klamm«, im Bärenthale bei Jauerburg, auf Dabala pao und Dlganoa, n. a. O. „ D. Auf Felsen bei Veldes, in Moste bei Brcsuiz neben der Rcichsstraßc, im Kaäolna-Thalc bei Obcrgörjach, am Kosizenbergc bei Pölland. „ 11 r r. Auf allen Alpen. „ rrik/eicr k. In den Wocheincr Alpen, am Vor«»«;, I n'xlav. kr. klomel. „ D. Am Veldeser Schloßberge, am Fclsenraude des untern Gartens. D. Auf allen Alpen an Felsen, daun ain Ko- sizenberge am südlichen Abhange gegen die Kulpa ober Gereuth, auch am Veldeser Schloßberge nicht selten, in der Schlucht unter kokluka, auf Felsen in Bach bei Jauerburg. 152 laox. An Felsen auf 8Iivknoa am Abhange gegen Otonioa, am 2. Mai 1847. „ 6/»0'ov 1a e x. Am Ka,lovna-Ufer, beim Wasenmcister in 8tor- mastran bei Veldes, sehr häufig im Aßlinger Gereuth, in den Obstgärten und auf Wiesen bei Lengenfeld (lansa). /ttrlno.e« I,. (in Veldes lironöioe genannt). An feuchten Stellen sehr häufig beim Vcldescr See, Grimschizhof, am Save-Ufer bei Jauerburg, auf nassen Alpenwicsen bis in die Hochalpen hinauf, auf koZunsioa. ,, K. Auf Hochalpen, kolaioa, Voln-Ia poe, von Gebirgsbächen bis in die Ebenen vertragen, wurde am Kola- Ufer ober der Mühle in Karnervellach schon am 11. Mai 1858 blühend gesammelt. a/öa Kall. In kro/je bei Thurnamhart. k. Auf Wiesen unter Rosenbach, bei Veldes, im Aßlinger Gereuth ein gewöhnlicher Baum, 6on«a genannt. y k. Auf Felsen zwischen Prem und La^urjo, über¬ haupt auf dem Karst häufig. Z^r'cM'rK Oärtn. An Ouelleu auf nassen Stellen fast überall. (Veldes, Jauerburg, Prem, Zirkniz, Nesselthal, Gurkfcld). Oärln. Auf ebenen Huthweidcn bei Gnrlfcld gegen Munkeudors ganz gemein. (Wurde von mir in Inner- und Oberkrain nirgends beobachtet.) -m'/tM- k. In den Wocheincr Waldungen, auf koxunsioa, auf der Xoena beim Uebergange nach Kärnten. ,, c/t/o/K-rk/t« 8>v. In der Feichtgrubc bei Reichenau, bei Nessel¬ thal neben der Ziegelhüttc gegen das Kugclhaus, vor der Ortschaft 8IanenivoiI> nächst Klingcnfcls neben dem Fahrwege von Otavnik. noO/noll/o/rl/ X. Häufig in den Wocheincr und Schneeberger Waldungen gegen Babcnfcld, am .lavornik bei Zirkniz neben der ausgelassenen Glashütte, in Karnervellach am Kola-Ufer, bei Ressclthal am Fuße des Kugelhaus am häufigsten. „ vnnunll« k. Auf allen Voralpcn Oberkrain's, auf kal>ji /.ob bei Wocheincrvellach, auf 8livonoa und in der Mcnischijcr Waldung bei Zirkniz, beim Wasserfall Kokol ober Franzdorf, bei Nessclthal, Götteniz. 153 unr^or'« u. In den Wocheiner Wäldern, am Ikaäovnii- Ufer bei der Quelle Uipnik unter kokluka, in DoIZoborüo bei Kernioa nächst Obergörjach. yrrer-cAL (7er-, r> U. Bei Prem, Tschernembl, Klingcnfels häufig. /ruöescenL Will ä. Auf der Huthweide der Herrschaft Veldes V Visioab, ober ?ncl!sbor bei Dornegg. ir'7rorck6.r 6mal. Auf Huthweiden ober dem Dorfe Killen¬ berg bei Prem 24. Juli 1845, aus beiden Seiten der Straße gegen Xaxurjo zwischen Heidekraut; dann auf der Huthweide ober dem Radelsegger Weingarten gegen katsLevoborclo, in der Ciccrei bei 8morovnib bei Grafcnbrunn, ain Kugel- Haus bei Ncssclthal, Oriö bei Altfriesach, in den Voralpcn Obcrkrain'S. „ U. Auf Felsen bei Veldes. „ r 8oop. Bei Schilcrtabor ober /»gnrjo, auf den Ruinen in liiana. Ur. I'Iom. .vaevaD'/iL I-. Auf Huthweiden bei Veldes, Jauerbnrg am Save- Ufer, bei Klingenfels. 154 Zi/rorkr'o^ 1^. Auf den Wocheiner Hochalpen, besonders häufig auf Uipanos, Uabcla pev und l'oseu. Mockvcke/tckk'on tNamaecr'L^A» U. Auf allen Alpen Oberkrain's, auf Labs! 20b, sehr häufig auch am Kvlu-Ufer bei Karner- vellach, an der Save hinter Zwischenwässern. ., 1^. In den Alpen mit den Flüssen und Bächen in die Ebene hinabsteigend, auf Llivcnoa am nördlichen Abhänge gegen Monic», in Karnervellach am Lein-Ufer, am Kosizen- bcrge bei Pölland, bei Sagor in Unterkrain, lsbs-Thal. /r/tUL u. Im lska-Thale, auf Felsen ober ?oälsbor bei Dornegg, am Kosizenberge, bei Obergras und Oubsr, beim Ursprünge der Lavier», auf der Ososniea zwischen dem Vcldeser See und Wocheiner Vellach, bei Sagor. /i/»»/ne/t0v/-07-K ttk-a Valil. Auf nassen Wiesen bei Veldes gegen Obergörjach v trsvnioib in v Xri/snoi. „ /usca Vs bl. Ans dem Laibachcr Moraste. K/-6L «k/ir'nAM U. Auf den Wocheiner Voralpeu v ?rsgrolniei, auf UelUts planina, im Bäreuthale, auf der Lexunsies, am Isvornili bei Zirkniz ober den Wiesen koljsne, auf dem Schnecbcrge. ak/rMa U. In den Wocheiner Alpen, auch ain Beldcser Schlo߬ berge. „ Vili. Am Ulobovnik bei Grafcnbrunn, in der Ruine Thurnlack bei Zirkniz. „ /»r/re/rsr'o« 6uan. Prem. ktr/mnM /nkko/rn»' U. Auf trockenem Boden neben der Kirche 8. M ucis in vula bei St. Kanzian unter dem Wohuhause Nr. 12. Zuerst gesammelt den 14. Juni 1845. „ U. Auf den Alpen im Schutte, auch im Savegerölle bei Jaucrburg. Krrscrr» «orrkerrMs U. Am hohen Kulpa-Ufer bei der Wilpen neben der 64° langen Grotte Viborlv. „ //MOAkosLr«m I.. Im Walde I'rogovväano bei Zirkniz, auf der 8Iivl>nea ober Otonios, am Kugclhans und auf dem Spack- büchel bei dem Dorfe Nesselthal ober dem pfarrhöfl. Grunde gegen Weihbach sehr hänfig, im Mai blühend mit schönen rothen Früchten vom vorigen Jahre, bei Urrwo ober Ruckcn- stein (bei Littai mskolovs vojs von den Bauern genannt). 155 Ku-« . Ikelmoa, 8wl, kelslea planina, Orlxla p.-ö. „ ^ar«L'« 1^. l14-ka planina ober Jauerburg, lloLoa (lanZa). „ en/«?!« IVi111. Am Lola-Ufer bei Karncrvellach. <8«^r« ^o/«,-e« I>. In Weingärten bei lluölra und Klingcnfcls häufig gepflanzt und als Hausarznei gepflegt. Kamöuou» --«cemos« 1^. In der Schlucht brrraxu unter?oblii!ea, auf Felsen bei der Selsachcr Sagstatt nächst Rakek, am tlrio bei Altsriesach, beim Schaflaschloche und am Kugelhaus nächst Nesselthal. 8«NFurE-ö« o/'/rcirrKKe I,. Auf Wiesen beim Zirkuizer See, im Savcgerölle bei Jauerburg. „ Ku-'reur«r« 8vop. Auf ebenen Wiesen am Kibu-Ufer bei Prem häufig, Sept. 1844. H«/>oUM'i« ^«co«nr« 1>. Auf Schutt bei Zirkniz v Nocli novi oxraili gegen illartinjak, blühte 1846 u. 1847 vom Juni bis September. -8«r«^6/« -tton/au« I,. In der Wochein na Liinab, in 8irnKo, am Kosizenbcrge, bei Mosel und kmlrüiiu.- im Gottschcer Bezirk, auf kahlen Bergen bei Grafenbrunu, Koschana, in der Cicerei. „ MAMKs« 8i i-I>. Am 6abork bei Senosetsch, bei Wippach, auf Schilcrtabor bei /nKurfo, bei Zirkniz, Öubar und Oüilnic. „ rmnisA«?« 1lo«l. Im oberu llulpa-Thale zwischen Kostel und O-uInic. />MM«6« 8 p r. Auf kexunmea, Sattel der Steiner Alpen, llelopol.fl, Orrnapri^I, am häufigsten auf dem 7o«o<:. ^«^r/l'UA« «/20/ele.v !.. In den Alpen, z. B. kleb, lil PI 6, lupanoa, lliläioo, auch häufig im Savcgerölle bei Jauerburg. „ ^4r'Doo-r .> 0 0 g. In den Alpen. „ «rrei/'OLKce« I,- 8lnl, krliilia pianina, pri .lexrroib. „ K«-^o,r«rr« I,. Sehr häufig iu der Schlucht unter poklnka, im April 1842; auf dem Kamm der iblm'oa. „ o«e.sr« l.. Auf allen Alpen häufig, auch im Savebcttc bei Jaucr- burg im Gcrölle nicht selten. ,, c«-rer/oKa 1^. In den Voralpcu, in großer Menge auch am nördlichen Abhange des Vcldcser Schloßberges und in der 156 Storma «Iran, und beim Wasserfall 8mn hinter Asp im Mai und Juni, bei Sagor. e/a/ion U. K. In den Hochalpen, vigaiwa, Illlsioa, öv«nn8ica, auf dem Schneeberge, auch am Veldeser Schloß- bcrge und auf Felsen bei vokales nächst Jaucrburg. „ //o/renwarttr 8tdx. Aus dem 8laiLoo (lanZa). „ V ««t. Auf allen Alpen Oberkrain's. „ /-e^aecr ll. Auf Felsen des Grottcnschlosses Luegg bei Adcls- berg, in St. Kanzian und 8larixraü bei Zirkniz sehr häufig, am Großgallenberge, bei Zwischenwässern, UranLiea, bei Sagor häufig, an der Wilpen im Kulpathale. ,, v. Auf allen Voralpcn, auch am Schneeberge, am Olobovnik bei Grasenbrunn, Kugclhaus und 6rio bei Nessclthal, 8Iivsnoa bei Zirkniz. „ seckorries 1,. Auf der Alpe koxnuäioa am nördlichen Abhange in die 2elonica, auf dem 8kol, na Irslu ober der 8avioa. vr. ?Iom. „ v. In den Alpen häufig, z. B. Vodola poo, vipanoa, llojnsiea in Kot. „ W uI k. Wocheiner Alpen, kr. ?Iein. A,amrnr/okr'ar V. Am Ufer des Wocheiner Sees bei St. Johann, kr. I'Ioin. „ //^Mr'/crarr« vost. Am Kosizcnbcrge ober den Häusern am Gipfel (444° hoch), und von da am südlichen Abhange in das Kulpathal gegen Gereuth in größter Menge, 24. Juli 1848; auf dem Kummbcrgc in Untcrkrain. „ irror'cl« Vili. In den Alpen häufig. KcrMtü'a? Zwecke» verrvnr's V. Zwischen dem Wintergetrcidc bei Gurk- fcld, Arch, St. Barthclmä, Klingcnfels ganz gemein. V. Unter Roscnbach, beim großen Sce- fenster nächst Oi^rino« am Laibachcr Alorast. V. Auf Wiesen des abgelaufenen Zirknizcr Sees zwischen Scedorf und Niederdorf, 25. Juni 1847; am Flußsande des Savcbettes bei Karnervellach, 30. Juni 1858. „ nrAnrcKrrs I,. Bei Quellen um den Beldescr See und bei Jaucrburg auf Kalkboden fast überall, in Zirkniz bei der ein¬ zigen Quelle daselbst, bei Zwischcnwässern an der Save, bei Uoiavle. 157 D. Im Veldeser, Wocheiner und Zirknizer See, in Teichen bei Gottschee, auch am Nesselthaler Felde in einer Pfütze nahe am großen Saugloche gegen Büchel. „ u. In Gräben des Laibacher Stadtwaldes. „ ?or«. An feuchten Stellen am Save-User bei Jauerburg, Zwischenwässern, bei Veldes, Zirkniz, Oiavo, Prem, Nesselthal. Kco/ioU-r« 8vbult. In Strug bei Jdria, im lölca-Thale, nm SllKatharina, unter dem Utosoo in der Nähe der Bauern-Häuser pii lloroKlavu, an dem Gipfel der 8Iivonoa ober Nartinjak, in den Sauglöchern mitten im ebenen Nesselthaler Felde, besonders häufig und üppig am Urio ober dem koobus-Bilde unter den Felsen am Fußsteige gegen Altfriesach. Ovoz'Lozrez'K zzzzv/z'zrzc« Willä. Beide Var. «zrA»Lkz/ö/z« Uobb. und Uobb. sehr häufig auf kalkigen Bergwiesen bei Grafenbrunn gegen Uoälabor, 2. Juni 1845. „ M-'M/'eK li. Auf den meisten Alpenwiesen, besonders auf der lli^unsioa, Uo/.oa, 6olioa und im Jauerburger Gereuth. <8co/)o/r'r Uopp. Auf der Uipanoa. „ vez-rreEL u. Am St. Lorenzenberge bei Billichgratz, Gro߬ gallenberg (lanZa). u. Sehr häufig am Ufer des Zirknizer Sees, besonders bei mola Kai lovna. „ U. Bei Gurkfeld 1851, bei Klingenfels an Acker¬ rainen pocl Lresnikam am Fußsteige von Aucnthal gegen S. Ikomas, 13. Juni 1854. Heckttm «tz-KtuM U. LoKUNZioa, Delsioa, DnI.-ika planina, 1'iavnilc unter dem UgnZart. Ur. l'Icn». „ ll. Auf Felsen beim Eingänge in die Grotte Mijavka zwischen Obergörjach und Wocheiner Vcllach, bei der Jauerburger Savebrücke auf dem ersten Felsen gegen Dobrava, 4. Juli 1858; in ?o-ltabor bei Dornegg. ,, U. In der 8terma«lran ober dem Wasserfall 8um, in Jauerburg neben dem Hause Nr. 21. „ T'e/ep/rrreM U. Gemein und sehr häufig ans dein Veldeser Schloßbcrge und auf Steinhaufen nm Veldes, in der 8torma- «Iran ober dem Wasserfall 8um, am Kulpa-Ufer bei der Wilpen, Save-Ufer bei Jauerburg und Gurkfeld. 158 Ke/larAr-retta He/vette« Lprinx. Häufig bei Veldes und Jauer- burg, beim Wasserfall ?orieno!e, am alten Save-Ufer unter Großgallenberg, bei Zwischenwüssern, begleitet den Lauf der Save, auch bei Sagor häufig. „ 41. 6r. Auf allen Alpen und Voralpcn sehr häufig. 7ee7ounrn U. Am Bcldeser Schloßberge auf Felsen ober dem Pfarrhofe in Menge. Oeneer'o U. In den Wocheiner Alpen, häufig in der In'piinog. ,, enr-nro/kenL IVillä. (incsnuü 8cop.). Auf der Alpe llelsica gegen den 8lou am nördlichen Abhänge gegen Kärnten, 19. August 1841. „ eu--«ttens 6 er tu,. Neben dem Pfarrhofe und auf feuchten Huthweiden in Haselbach bei Gnrkfeld, August 1851. „ i'KNnkns 8cop. Auf Karstwicsen bei Senosetsch, bei llaso- virra nächst dem kais. Gestüte Uipiea. „ TreMo-'e/rs/L U. Ans Gercuthwiesen bei Veldes, Aßling. „ 4. An den Usern und am Grunde des abgelau- fcnen Zirknizer Sees in Menge. Keeunkr/k« krnekor i« u. Veldes, Prem, Zirkniz an trockenen Weide¬ plätzen am Secufer. Hese^r eo^or-akn-n Lkrli. Auf Huthweiden bei ^agurso nnd Schiler- tabor sehr häufig, aber nur verkümmerte, einen Zoll hohe Exem¬ plare; Juli 1844. <8eL/er r« ene^n/e« 4i «i. Gemein auf Kalkboden, bei Veldes, Janer- burg, Krainburg, aus 8Iivonca bei Zirkniz. „ e/vnAKk« U o «t. Auf Lehmboden bei Prem und auf dem Karst sehr häufig, bei Jdria, unter 4o8ko colo nächst Laibach. „ 4 r (I. Debela poe, Leläica, Gipfel der LeZunmeg. „ kennr/o^'« Scüracl. Auf Kalkfelsen am Kosizenbergc. MonkKNK ll. Auf Schutthaufen und an Ackcrrainen V Re- kienovi oxraüi zwischen Zirkniz nnd Aorlmsali, August 1847. Hllevcusktt monkarrtt 8pr. Am l'rovnik unter dem 19. Augnst 1851. kr. ?Iom. Mene «eanir'L U. (bei Jauerburg malwvljo genannt). Auf allen Hochalpen gemein. 159 »Mene 5. Auf allen Alpen, auch am Schneeberge häufig, auch in der Ebene beim Beldeser See und am Save-Ufer bei Jaucrbnrg nnd im Kadovna-Thale gemein. „ AerMc« U. Zwischen den Saaten und an Ackcrraincn und lockerm Boden bei Prem, Dornegg, Zirkuiz. „ IVillil. Auch auf dem Laibacher und Veld. Schloßberge. „ VV. L. Häufig bei Gurkfeld, Kliugenfels, Nessel¬ thal, Veldes, bis in die Alpen hinauf. „ U. Fast überall gemein. „ Ok/kes 8 m. Auf Felsen und Bergwiesen der Kalkrcgion ober kcultabor und Kombis« bei Dornegg und auf der Vrcmsioa, Juli 1845. „ preckr'önnei« Ukks^x. Am Rücken des Bärenthalcs bei der Aussicht nach Kärnten, im Savegerölle zwischen Jaucrbnrg und Sava bei der Quelle pri Ki-noxelib, 23. Juni 1858. „ I(. Am Schnecbcrge bei Laas, 12. Juli 1847. „ -uerckri/rcka 5. Beim Ursprünge der Krivica , auf der Uclska planina und am Bäreuthale, in großer Menge auch im Savc- Geröllc bei Jauerburg. „ 5. Am Schneebergs und andern Alpen, sehr häufig auch am Veldeser Schloßbcrge, in der sterma «Iran, in 8otc8ka bei Jauerburg, Großgallenberg, Utosoo. „ «5'5575^« U. Veldeser Alpe, Uipanoa. Mr/m-r'r'rcM J/57/^/7/ 8oop. Gemein, bei Laibach, Strobclhof, am Ufer des Veldeser Sees, Zirkuiz, Gurkfeld (knoblauchricchend), ohne irgend einen Geruch in der Ortschaft kocllabor bei Dorn- cgg häufig. -M<»r /«kr/o/EM 5. Am Grunde des abgelaufcnen Zirknizcr Sees, August 1846; in Gräben bei Auenthal und 2bur. Ookckamekk« K//,r-rK 5. Wochcincr Alpen, Lvlsica, Schneeberg. „ MrUcr Uopp. Wochciner Alpen, Lolska planina. IV. IV Alpe LcUlca planina bei Jauerburg und auf a. O. U. Aus den Wocheiner Voralpcn, in der Schnee¬ berger Waldung am westlichen nnd nördlichen Fuße des Schnee¬ berges häufig, auf der Göttenizer Alpe, auf der Kocna bei Jauer¬ burg (4ansa). 160 6 rt s. Auf den Wocheiner und Jauerburger Alpen¬ wiesen, auf den Ruinen des alten Haasberg bei Mauniz, bei Ncsselthal am 6ri<- u. a. O. „ I,. Gemein, z. B. in Gottschee, in den Voralpen Oberkrain's. „ 6 r I An steinigen Stellen, unter dem Krummholz der Alpen, z. B. iiolmoo, Dipsnos, Schneeberg. ,, I,. Bei Gurkfeld, Arch, kuoko, Kliugenfels in Obst¬ gärten und Huthweiden häufig unter dem Namen 8ku>-8. I>. Auf Dsbfi 7.ob bei Wocheiner Vellach, bei der 8ovioo; b'r. I'Ioni. Auf dem Kumberge in Unterkrain sehr buschig und strauchartig, bei 3 Fuß Höhe. H/i/rae« l„ Gemein in Ober- und Unterkrain, selten in Innerkrain. „ .va/rc-r/o^K I.. In Grüben unter Roscnbach bei Laibach, an feuchten Stellen zwischen dem Gestrüpp nahe beim Wasen¬ meister in Dobrove bei Gutenwerth. Dieb. Auf Wiesen bei Großdorf na tionü i. Kfaa/rr/L D. Sehr häufig bei Ncsselthal, am Wälischberge bei Reichenau, auf 8Iivenos bei Zirkniz. „ KM-r'AA« 8 m. Auf Aeckern bei Prem sehr häufig, seltener bei Zirkniz und Ncsselthal. „ annAK b. Auf sandigen Lchmückcrn bei Gurkfeld, Arch, Klingen¬ fels, Vinivorli bei Weißkirchen, Zirkniz. „ AtU'MKnr'rs, D. Am Zaierfeldc bei St. Niklas neben der Reichs- straße. „ .e«/vr«a/'o//« Ion. Am Ulobovnik zwischen Grafenbrunn und Urrroo, an der Stelle, wo auf Gold gegraben wurde; bei den Straßengräben um Gurkfeld und Landstraß sehr häufig; auf der Ruine Klons, kr. ?Iem. /irnnaM I-. Am häufigsten beim Zirknizcr See am süd¬ lichen und westlichen Ufer, im Ikodulo-Thale bei St. Kanzian und Klingenfels, am Gurkfelder Stadtberge, bei Sagor, Zwischen¬ wässern. Hktt/rae Uopp. In den Alpen, z. B. ober der 8oviog pri dereril«, br. ?I«m.; pod kifovino bei Moistrana. 161 Kraner -uöSE Wulf. Unterthurn bei Laibach hinter der Quelle Mppoorrne längs dem Graben hinab bis Leopoldsrnhe. ll. Auf Felsbodcn am Rücken des (llobovmlc bei Grafenbrunn, bei Zirkniz am Bachufer unter der Bezulaker Sagstütte. Ikobb. Am südlichen User des Zirknizcr See's bei Vnanja sama, in Straßengräben und auf nassen Stellen bei Gutenwerth, St. Kanzian, Aueuthal, Klingenfels. ll. Sehr häufig im ober» Knlpathale bei Kostel und Osiluiz, bei Nesselthal, Tschcrnembl, Gnrkfeld, Klingenfels, auf der 8Iivrnra bei Zirkuiz, seltener bei Veldes und Iancrbnrg. ll. Am Ufer des Zirknizcr See's zwischen mala llarlovoa und der Ruine 8lariora«I, am .lavoruilc, in Valvasors Tenfclsrachcn bei der Wilpcn am Ufer der Knlpa. 7V//-r/r/o-ro/o/>rr.v srZe'f/ttNöA» >! o t ln Auf nassen Wiesen und Huth- Weiden des Savenfers bei Karner - Vellach, v «lruZali und na Dobravaki xmajni in Menge, 29. Mai 1858. T'eree/'/u-tt öo/vr/L ll. Ans Steinschntt am Bergrücken ober llala/.e- vobr-räo, am Fußsteige von Prem nach Grafcubrunn selten, in Straßengräben bei Gnrkfeld und auf Lehmäckern und auf¬ geworfener Lehmcrde im llaäula-Thalc, bei Klingenfcls sehr häufig, am üppigsten in ma«Ini varl, bei St. Kanzian. U. Sehr häufig ain Grunde des abgelaufcnen Zirk¬ nizcr See's und auf ausgetrockneten Sumpfwiesen bei Dobrova, Auenthal und Klingenfels im llaäula-Thale. -l a o g. Bei Mauniz, Klingenfcls, im Savegeröllc bei Jauerbnrg. « p. In den Alpen, gleich ober der Wald rcgivn aufangend, häufig auf der lupanoa, liebeln pee, Lei«!!» planina, Lelsica, IlexnnZica, am Sattel der Steiner Alpen. Wurde jedoch von mir auf dem Schnccberge nicht beobachtet. V-v/1-ZirE 0. Gcurein, besonders in den Alpcnwicsen, bei Jauerburg, Veldes, am Kugelhaus bei Ncssclthal, am Gurk- fcldcr Stadtberge. „ r'uöenL 0. Gemein, sehr häufig bei Veldes und Jauerburg, auf der 8Iivcnoa bei Zirkniz, auf buschichteu Bcrgwiesen bei Prem, Nesselthal, seltener im lOululu - Thalc, fehlt in der Gurkcbcnc. „ 0. Ober Ooillabor bei Dvrucg, auf der Vrein^ica. Vn/A/oc/ti-r /-ttkr/.v/ne I,. An nassen Stellen, besonders beim Vcldcscr und Zirknizer See, am quclligcn Savcnfer bei Moistrana und Jauerburg, an den Bächen bei Dorneg und Prem. '/'//nk« »rrkAK»'/,? 00. Häufig auf Kalkfelscn ober I'oälaknr bei Dorneg und auf der Vroinsioa. 0. Wird bei Zirkniz häufig angebant unter dem Namen lurslea pseniea. „ 8vliranra. Ur. ?iam. „ ll. Am Bergrücken ober dem Sattel des Büren- thales rechts nicht selten, aus den Torfmooren der llibmoa, in den Veldeser Voralpen. „ /eiae« ll. Häufig in den Alpeuwäldern der Wochein, auf Uelx-Ia pro, im Bürenthale, unter der llrlmoa neben dem Freih. Zois'schcu Eisenbergbaue in Menge, auch am Schnee- bergc, bei Laibach auf vobrii bi ib nächst llavoroa, und hinter Ooavle. lÄZenrüM« U. Auf dem Gipfel der Uipanoa am Abhänge in die Karma, auf der Konsiea hie und da, häufiger auf der IkaUIca planina und am Bergrücken des Bäreuthalcs in den Felsenritzen au schattigen Stellen. „ MonilernK K- In den Alpen häufig. „ U. In den Alpen und Voralpen, dann längs der Gebirgsbäche an Felsen in schattigen Stellen bis in die Ebenen hinab, häufig auch am Schneeberge, im llUra-Thale, am Veldeser Schloßbcrgc, bei Jaucrbnrg. „ U. In den Alpen und Voralpen bis in die Ebenen ans schattigen Stellen, häufig im Umiolna- und Save-Thalc, in der 8l(>rma«lran, am Veldeser Schloßberge, ans der 81,- vonoa bei Zirkniz, am Rücken des Kugelhans bei Nesselthal, bei Sagor. I rrttkruM Lorn Ii. Beim größten Sangloche im Nesselthaler Felde gegen Büchel, 6. Juli 1850, untermischt mit l erez/rrrM ,, rr/AnrrM 1-. Häufig aus Gartenwiesen in Prem aus der Qstseitc gegen 8merso, so wie MN Ufer des Zirkuizbachcs, gegenüber der Hrenischen Mühle zwischen Vixaun und Un-rso, auch ans der 8Iivenoa, aber selten gegen den Gipfel zu. 11* 164 u. Gemein, Gurkseld, Klingenfels. U. Hie und da, besonders auf der Vcldeser Insel nm die Kirche. f «/>/,////« I,. In den Alpen, besonders Uipanco, Oclula pcc, kel^Iiü planino, Ul-Iäica, fiogunZico. ./ l . In Gräben bei St. Kanzian und Klingcnfels, am Savcufcr bei Jaucrbnrg pri 8eno/.etib. I.. In den Alpen häufig, auch beim Wasserfall perionelt, im Savcgeröllc bei Jauerburg und in Uilnoli in der Wochcin. ,. LcuZuZZr/Zar I.. In Straßengräben bei 8. Uonli-m und Klingen- fcls, besonders auf der Huthweide in vobrovo. „ U. Gemein bei Veldes und Jauerburg, auf der Vrem sieg, beim Wasserfall liebel ober Franzdorf, ain Gurkfelder Stadtberge. IUenrnE O/-r«Zrrs U. Sehr häufig bei Nesselthal, am Gurkfelder Stadtberge. I/c/« MmeZonuM I.. In Hecken bei Prem, Nesselthal, Klingcnfels. „ vnoSoickeL Wulk. Besonders aus dem Schneeberge, auf Vinivvrli, ckovornilc und 8Iivenca bei Zirkniz, Kugelhauö bei Nesselthal, in der Fcichtgrubc bei Reichenau, 6obornik und Olovnile bei Klingcnfels, und auf allen Voralpen Oberkrain's. „ I,. Häufig auf den Alpcnwiesen der öcgunZica und Ooliea, im Jaucrburger und Aßlinger Gereuth an Ackerraincn. IVoZrr 6 o8«. Zirkniz, Gurkfeld, Jauerburg , Veldes. „ I-. Auf allen Alpen, im Aßlinger Gereuth, in den Obst¬ gärten und neben den Fahrwegen in Menge sehr üppig, aber meist einblüthig, auch in Jauerburg ncber der Wasserleitung vom Ziehhammer ans der Mahlmühle, hinter Zwischcnwüssern am Saveufer, im läka-Thalc. „ ck«Zion kri 08. Am westlichen Ufer des Zirknizer Sce's bei veliba Karlovca häufig. „ u. Häufig bei Karuer-Vellach und Jauerburg. „ ^l l- Gemein, Prem, Jauerburg. „ AZ/A/rrvL« 8obracl. Auf feuchten Stellen unter Rosenbach, bei Gleinitz, Kroisencgg. „ Aor/E >v u I s. Auf der UciZi'oa und Koena ober Karuer-Vellach. 8oop. In Weingegenden Unterkrain's in den Hecken gemein, bei Sagor, bei VranZioa nächst Gamling. U. In Niederdorf bei Zirkniz neben der Miühle des Neliinclo. „ Mr-rt-rrm'iAM U. Häufig bei Dornegg und Prem im Ucka- Thale, bei Gurkfeld, Arch, St. Kanzian, Klingenfels. Ueber miM Grotten und Höhten in der Umgebung von Aich. Bon 8I»,O» Liokri«-, Pfarrcoopcrator in Höfleiu. Nachfolgende Beschreibung der in der Umgebung von Aich gele¬ genen nnd von mir häufig besuchten Grotten nnd Höhlen dürfte den Naturforschern, besonders den Entomologen, wegen der daselbst vor kommenden höchst interessanten augenlosen Jnsectcn nicht unwillkommen sein, und zugleich eine kleine Vervollständigung der im Jahrcsheftc 1858 des Vereines des krain. Landes-Museums vom Herrn Heinrich Haussen aufgezähltcn und besonders in conchhliologischcr Beziehung beschriebenen Grotten bilden. e, , Neben dem von der Wiener Commcrzial--Straße aus. von Vir nach Jauchen neu gebahnten Gemeindewcgc findet man gleich jenseits der I'oüreMr Brücke oberhalb dem ersten Stcinbruchc auf dem 8mn berKv *) die Grotte l'odreäüa gittlia, eine 2 Klft. tiefe trichterförmige Einsenkung, die sich dann beiläufig 8 Klft. gegen Süden ausdchnt. Auf den mit Kalksintcr überzogenen Wänden fand ich, außer /v/termrr/rMFe-'i lUiil., den äußerst seltenen k/ktt/7-iUL 8 ob in. ' Von dieser Grotte einige Schritte gegen Südwcstcu liegt die bereits vom Herrn Heinrich Haussen beschriebene dolnu jamu, in welcher 8oüm. nicht selten vorkommt. k. Von hier ans auf dem Wege durch den Wald gegen das Gul Kreutberg trifft man hinter dem Parke oberhalb dein von Kreutberg «ach der Ortschaft 6ursu8o führenden Fahrwege eine bei 6 Klft. gegen SO. sich erstreckende, ziemlich geräumige Halle, in der man aufrecht stehen kann, die mich aber bisher noch mit keiner Ausbeute erfreut hat. *) Nicht Xumbei-x, sondern 8umdorZ, vom illpr. samo, Wald; auch die Pfarr¬ insassen von Aich sprechen es so aus. 166 Von der Ortschaft Ooisusv kann man den Weg nach dem etwa Stunde entfernten Orte 8üul(nee Anschlägen, wo inan vor dem Eingänge in die Ortschaft neben dem Wege links eine spitzige Fels¬ spalte erblickt, aus der eine krystallhclle Quelle rieselt. In dieser bei 30 Klft. langen, Anfangs sehr engen und gegen Norden, dann aber gegen Osten sich biegenden und erweiternden Grotte, in deren Hinter¬ gründe von der obern Decke federkiclähnliche weiße Tropfstcinzapfen sehr zahlreich herab hängen, kann man, mit wasserdichten Stiefeln angcthan, bis aus eine einzige Stelle, wo man auf allen Vieren zu kriechen bemüßigct ist, überall in aufrechter Stellung gehen. Wie die im Hinter¬ gründe herrschende Luftströmung vcrmnthen läßt, steht sie zweifelsohne nach Außen in Verbindung, was auch der Grund sein mag, daß sic an augenlosen Jnsccten sehr arm, hingegen um so reicher an Grotten- Schneckcn sein dürfte, indem die Wände beinahe beständig feucht sind, und durch dieselbe eine unversiegbare Quelle sich schlängelt. Bei Weitem interessanter und anziehender für den Entomologen ist die bei Xallox, Stunde Weges von 8>mbmi-o enlfcrnt gelegene Grotte lloslnnova sama, die sich bei 12 Klft. gegen Osten ausdehnt. Der Eingang in dieselbe ist zwar so enge, daß man nur kriechend, mit den Füßen nach vorwärts in das Innere gelangen kann, von wo eö dann über Steingcrölle stark abwärts in die Tiefe geht, jedoch kann man sich ohne Hilfe des Strickes ganz gefahrlos in dieselbe begeben. Man findet daselbst auf dem erdigen Boden den winzig kleinen -nott/ttNAL/ tiefer hinein auf den Seitcnwändcn den /rEor-r/ endlich an der Stelle, wo sie sich zu einer imposanten Kuppel wölbet, das schöne Thierchen , jedoch äußerst selten, und Ho/tt'ei-ensr'r. Eine halbe Stunde von in südlicher Richtung bergauf gelangt man zu einer Vertiefung, ober welcher die 8 Klft. tiefe und schlott- artige Höhle Oevsova sama zu treffen ist, in die man sich nur mittelst eines Strickes hinablassen darf, da sie ziemlich senkrecht nach abwärts verläuft. In dieser fand ich sikajo/, Zrr'/nM. Oestlich von dieser Vertiefung kommt man in einer Viertelstunde zu der vom Herrn Heinrich Haussen schon beschriebenen Höhle v üolinab, Oi leiseva sama genannt, wo man auf dem lehmigen Boden nicht selten den antrifft; besonders häufig ist daselbst 167 Oestlich neben der vom Hrn. Heinrich Hcmffen erwähnten, 20 KP. langen Grotte einige i'^rli(!v ist eine Vertiefung mit einer Schnecken- Windung, sovenou genannt, in der man nebst den zahlreichen Vvr- grottcn - Käfern auch verschiedene nud sain mein kann. Endlich sind beim Orte Storno unter dem vom Oberfeld nach Dolsko führenden Wege noch zwei Höhlen, jede etwa 8 KP. lang, die sich allmälig ziemlich erweitern und viele /i/Ze/op.vo beherbergen. Schließlich empfehle ich allen Naturfreunden, die diese Grotten und Höhlen in was immer für einer Beziehung zu besuchen die Lust hätten, den bei der in die Pfarre Aich gehörigen Filialkirche St. Kanzian bediensteten Meßner ckobann 8<^k als Begleiter mitzunehmcn, da dieser die oben erwähnten und noch mehrere andere Grotten und Höhlen nicht nur genau kennt und aufzufindcn weiß, sondern auch im Anfsuchcn der oben benannten Jusecten sehr gewandt ist. Miscellaneen. Zusammengestellt von Carl Deschmann. 5 Panorama -es nordkrainrfchon Leckens, nach der Natur gezeichnet und mit Erläuterungen versehen von Friedrich Simony. Wien 1858. Professor Simony, dessen Vorträge an der Wiener Universität, verbunden mit seinen geistreichen Naturschilderungcn ans den österrei¬ chischen Alpen, nebst mehreren von ihm meisterhaft ausgeführtcn wissen¬ schaftlichen Landschafts-Zeichnungen, das geographische Studium in Oesterreich mächtig gefördert haben, benützte im I. 1855 einen sechs- wöchentlichen Aufenthalt in Laibach znr panoramatischcn Aufnahme der herrlichen Rundschau, welche inan von dem in: Osten der Stadt sich erhebenden kahlen Oolovo - Berge genießt. Das Augenmerk des Künst¬ lers war vorzugsweise auf die Fipirnng aller Details der, die ober- krainische Ebene umgebenden pittoresken Gebirgszüge gerichtet. Häufig waren dieselben mehrere Tage, ja Wochen lang von Wolken über¬ lagert oder in dichten Höhenrauch cingehüllt, und nur selten trat die günstige Beleuchtung und jene Klarheit der Coutouren ans, wo sic in ihrer vollen Schärfe erfaßt werden konnten. Doch alle diese Hinder¬ nisse, zu denen sich später die in der Stadt ansgebrochcne Cholera- Epidemie gesellte, beirrten den Künstler keineswegs in seinem gefaßten Plane, eine Natnrstndic ans der krainischcn Alpcnwclt zu Papier zu bringen; er wanderte tagtäglich ans dem schattenlosen Gipfel des 6ol»vu, wo er gar manchen Tag hindurch von den ersten Strahlen der Morgcn- sonne bis in den sinkenden Abend an seinem Werke arbeitete. So entstand ein sehr schützbares Gcdenkblatt für Krain, welches Hr. Simonh drei Jahre später durch den Buchhandel veröffentlicht hat. 169 Indem wir unsere Landsleute auf diese meisterhafte Radirnng aufmerksam machen, können wir uns nur dem in der Vorrede des Herausgebers ausgesprochenen Wunsche anschließcn, daß sein Bild von den Bewohnern Krain's als ein kleiner Beitrag zur Erweiterung der Kenntniß ihres schönen Vaterlandes freundlich aufgenommen werden möge. Es verdient als eine sehr gelungene Naturstudic den Vorzug vor so manchen alltäglichen, höchst mittelmäßigen Bildern, die man in den Zimmern auszuhängen Pflegt; andererseits können wir cs als ein vorzügliches Förderungsmittel der Naturkunde unseres Landes bezeichnen, da wir hier alles Dasjenige, was uns die sorgfältigst gezeichnete Karte eines bestimmten Umkreises zu bieten vermag, zu einem reizenden Naturbilde vereiniget finden, und es dürfte so mancher Krainer, der sonst gewohnt ist, großartige Naturanschaunngcn nur in der Ferne zu suchen, sich zu dem Aussprnchc bewogen fühlen: „Sich, das Schöne liegt so nah!" Wir heben namentlich hervor, daß Simony's Panorama ncbst der beigcgcbencn Erläuterung für Lehrer an den Mittelschulen den erwünschtesten Leitfaden bietet, nm die krainischc Jugend auf eine sehr anregende Weise in die Kenntniß der geogra- Phischen und speziell der höchst interessanten orographischcn Verhältnisse ihres Vaterlandes einzuführen. Das radirtc Bild hat die Lange von tP 7" und die Höhe von 7"; es umfaßt 270 Grade des Horizontes. Zur vollständigen Rnndschan fehlet nur das Segment von ONO. bis SSO., welches thcilS durch den höher» Rücken des Hintern 6olovo, theils durch nahe Wnldgrnppcn abgeschnittcn wird, was jedoch nmsowcnigcr zu bedauern ist, als die verdeckten Theile der südöstlichen Landschaft ohnehin wenig Interessantes darbietcn. Die beiden äußersten Punkte der Aufnahme sind: der Valcn- tinibcrg oberhalb Moräntsch in ONO. und der Achnzibcrg bei Auers- berg in SSO. In diesen Rahmen nun hat Hr. Simony sämmtlichc, einem scharfen Auge wahrnehmbare Einzelheiten der Gebirgszüge und der Ebene mit einer, man könnte sagen mikroskopischen Genauigkeit eingetragen. Den Glanzpunkt der Darstellung bildet die pittoreske Karavankenkette, welche von der Mcnina-Alpc an bis über den Mittags- kogel oberhalb Lengenfeld mit ihren schönen Contourcn, Vorsprüngen, Felsenriffen und Ausläufern getreu wicdcrgcgcben erscheint. Zur vollen Würdigung des wissenschaftlichen Wcrthcs dieser Aufnahme gelangt man jedoch, wenn man die Generalstabskarte zur Hand nimmt, und daselbst die Richtung der einzelnen Seitenthäler und Gebirgsverzwei- 170 gungen verfolgt. All dieses hat auch iu der landschaftlichen Darstellung seinen Ausdruck gefunden, welcher jedoch nur Einem, der in das Studium der Einzelheiten eingeht, ersichtlich wird. Mit nicht minderer Genauig¬ keit als die das Becken im weiten Bogen begrenzende Alpcnkettc wurden auch die sanftern Formen der Vorbcrgc und ihrer Anslänfer, die in der Ebene insclförmig auftanchenden Berge und Hügel, sodann die nur als Punkte sichtbaren vielen Kirchen, Weiler und Dorfschaftcn, endlich die zu den Füßen des Beschauers sich ausbrciteude Hauptstadt des Landes getreu wiedcrgcgeben. Am untern Rande des Bildes sind die Benennungen der eminenten Punkte des Panorama's, als: der wichtigeren Bcrgspitzcn, Kirchen und Dorfschaftcn angebracht, und zwar nur diejenigen, welche mit voller Bestimmtheit sichcrgcstcllt werden konnten. Es Ware zu wünschen, daß zur Vervollständigung noch die Benennungen anderer, bisher nicht bezeichneter, doch im Bilde vorkom- mcnder Höhenpunkte, namentlich im westlichen Gebirgszuge von Orts¬ kundigen geliefert werden möchten. Die genaue Fixirung eines jeden Punktes ist durch die im Bilde angebrachte Horizontal- und Vcrtical- theilung ermöglichet, und statt jeder weiteren Beschreibung genügt die Angabe der Abszisse und der Ordinate des zu bestimmenden Punktes. Jede derartige verläßliche Mitthciluug zur Completirung des Verzeich¬ nisses wird vom Custos des Landes-Museums mit Dank angenommen. Als erklärende Beigabe zu dem Bilde hat Hr. Simony eine orographische Skizze des obcrn Savegebietes geliefert. Nach einer kurzen und treffenden Charakteristik der im Bilde dargestelltcn krainischen Gebirgszüge, nebst Angabe der Sechöhe der wichtigsten Kuppen, folgt eine Schilderung der krain. Thäler und der den größten Thcil des Bildes einnehmenden obcrkrainischcn Ebene mit ihren Niveau-Verhältnissen. Zum Schluffe entwirft der Verfasser ein Bild von dem Einflüsse, den der Mensch auf die landschaftliche Gestaltung Krain's genommen. Wir entnehmen dieser Schildcrnng nachfolgende Stelle: „Neben den mancherlei Gegensätzen, welche die Natur hier in den Gestaltungen des Bodens hervorgerufen, hat auch der Mensch dazu bcigctragcn, die Eigcnthümlichkeitcn der Landcsphysiognomie noch zu vermehren. Wenige Bcrglandschaften tragen in so hohem Grade, wie Krain, das Ansehen von Belebtheit an sich. Wohin auch immer von einem erhöhten Standpunkte aus der Blick sich wenden mag, leuchten ihm aus dem dichtgeschlossencn Bergkranze zahlreiche Kirchen und Kirchlein entgegen. 171 Es gibt wenige unter 3000 Fuß hohe und nur einigermaßen hervor¬ ragende Kuppen im Lande, welche nicht durch den, wenn auch noch so bescheidenen Tempel irgend eines Heiligen ausgezeichnet wären, und nur die Minderzahl geweihter Namen dürfte unter den Gotteshäusern Krain's ihre Träger vermissen. Nirgends hat sich der Bcrgcultuö der Vorzeit in so auffälliger Weise bis ans die Gegenwart erhalten, wie in dem slavischcn Theilc des Alpcngcbictcs. Ans denselben Gipfeln, wo einst die heidnischen Vorfahren ihren Göttern opferten, haben die Nachkommen Altäre christlicher Verehrung errichtet. Bald sind cs einsam stehende Wallfahrts-Kirchlein, welche auf den baumcntblößtcn Gipfeln hoher Waldbcrge thronen, bald Ortskirchen hochgelegener Dorfschaften, die sich auf den Abhängen oder Rücken der Mittel- und Vorgebirge ausbrcitcn. Häufig g'euug mögen hier wohl auch die crstercu zu später» Ansiedlungen in ihrer unmittelbaren Nähe Veranlassung gegeben haben." Das Panorama ist in der Buchhandlung Lerch er nm den Preis von 6 st. vorräthig. SS. ^lllfen'8 klora norica MveroKLinica. Im Auftrage -rs zoologisch botanischen Vereines in Wien, hrransgegrben von Dr. Eduard Frust nnd p. Namer Graf. Wien 1858. Das Territorium der angczcigten Flora erstreckt sich im Süden über die Grenzen des alten Noricums und umfaßt auch ganz Kram, das Küstenland, das Frianlische, Istrien, die quarnerischcn Inseln, die Umgebung von Fiume und jenen Thcil von Eroaticn, der an das ungarische Litorale angrcnzt. Wir wollen vorzugsweise die Bedeutung dieses klassischen Quellenwcrkes für die Naturkunde unseres Landes näher beleuchten. Schon im ersten Jahrcshcftc des Vereines des krain. Landes-Museums wurde ans die nur kurze wissenschaftliche Wirksamkeit Wulfcn's iu Krain hiugewicscn. Sic beschränkte sich auf die Jahre 1762 und 1763, da er aus Görz nach Laibach gekommen war und hier am Jesuiten - Collegium im ersten Jahre die Logik nnd Meta¬ physik, und im zweiten dieNcwtonianischcPhysik vortrug. Mit Hacquct und S c o p oli stand er in Verbindung. Durch Letzteren wurde sein Name in weitern Kreisen bekannt, da er ihm musterhafte Beschreibungen 172 und Bemerkungen für die Lntomolo§ia oarmolioa und für die kiara varnioliva geliefert hatte, wofür ihm mich Scopoli in der zweiten Auflage seiner Flora den wärmsten Dank ausdrückt: Lximia in kloram nostram merila sunt U. ?. Uranoisvi Xaverii Wulfen e 8. ü., qui inclvkessa inüustria colleolas virva Ooritiain plurima« silanlas Ixnevole communivavit. Später wurden von ihm mehrere krainischc Pflanzen in den Jacquin'schen Sammelwerken beschrieben, darunter auch neue Arten, die er meist von Carl Freiherr» v. Zois erhalten hatte. Leider scheint die Correspondenz des Letzteren mit Wulfen, zu dem er in dem innigsten Freundschafts-Verhältnisse stand, verloren gegangen zu sein; sie gäbe den besten Beleg für die trefflichen Beobachtungen, die er machte, und die großen Verdienste, welche sich Jener um die Erforschung der oberkrainischen Alpen erwarb. Wie sehr Wulfen ihn zu schätzen wußte, ist daraus ersichtlich, daß er seinem Freunde zn Ehren die beiden neuen Arten und s'/oker Aor/nr aufstellte. Doch erst aus der b'Iora noriva, welche 53 Jahre nach dem Tode des Verfassers erschien, und an deren Herausgabe nebst Ur. Fenzl auch der krainischc Botaniker I'. Rainer Graf, ein Bruder des für Kram zn früh verstorbenen Ur. Sigismund Graf, den thätigsten Anthcil nahm, sind wir in: Stande, uns über Wnlfen's botanische Forschungen in Kram, die für jene Zeit und für die kurze Dauer, da er hier verweilte, als umfassend bezeichnend werden können, ein Urthcil zu bilden. Der 816 Seiten starke Band enthält sehr viele Standorte krainischer Pflanzen, von denen manche seit jener Zeit in Vergessenheit gcrietheu. Die von Wulfen durchforschten Localitätcn sind im Wesentlichen folgende: In der Stadt Laibach wurde dem Schloßbcrg die größte Aufmerksamkeit gewidmet. Von der Umgebung finden sich verzeichnet: die Gegend von Noscubach, Untcrthnrm (damals Besitzthuiu der Jesuiten), der Stadtwald, die Sümpfe um Laibach, das Savcufcr, Lnstthal, Pönovitsch, der Krimbcrg, Obcrlaibach, Billichgratz mit dem Ulo^rv. Aus dem Oberkrämer Gebiete werden benannt: der Mangart, der Mittagskogcl, die Xrma mit dem Triglav, das Wochcincr-Thal, der im Görzcr Gebiete oberhalb Tolmcin gele¬ gene Pflanzenreiche Krn, die Z.vlvmva, der Loibl, Neumarktl, der 8mrUv, das Kankerthal mit dem Orintovv, die Umgebung von Stein mit den Steiner-Alpen. In Jnnerkraiu kannte er: den Birnbaumer- wald, Jdria, Wippach, Heidcnschaft, den Nanos, Präwald, das 173 Karstgebiet, Adclsberg, Augurse, Planina, Haasberg, Zirknitz, Slivonca, Laas, Babenfeld, Uudar, letzteres schon in Croatien. In Untcrkrain nntersuchte Wulfen der Erste die in botanischer Beziehung höchst interessanten Gottschccr - Gegenden, als, den Fricdrichsstein bei Gottschec, Ricg, Hasenfeld, Altlack, ferner Reifnitz, Sodcrschitsch. Der von Wulfen öfters angeführte Schneeberg ist nicht der ober¬ halb Laas in Krain gelegene, sondern der kroatische Schneeberg 8in-7- niou, zu dein man am kürzesten über Gottschec, O-nIniv an der Kulpa und Ourvvo, das schon an seinem Fuße liegt, gelangt. Wulfen scheint auch diesen Weg Ungeschlagen und vom Schneeberg sich nach Fiume begeben zu habcu. Zur Würdigung des WerthcS, den dieses Werk für die Flora der südlichen Nachbarprovinzcn hat, mag erwähnt werden, daß Wulfen bereits im I. 1755 am Gymnasium zu Görz Grammatik und später, nach Vollendung seiner theologischen Studien im I. 1761, Mathematik daselbst trndirte. Seine botan. Forschungen erstreckten sich damals über 8akmno, den hl. Berg und Medca, St. Florian, Fara, Kormons und den Berg Urn. Schon im I. 1754 unternahm er eine Reise nach Venedig, wobei er in Gesellschaft des botanischen Freundes und College» ?. Agosto die Gegenden von Aquileja, Grado, Latisana, Caorle und die Adi bei Venedig durch¬ forschte. In Triest hielt sich Wulfen später zwei Mal durch längere Zeit auf, wobei er Forschungen an der Küste des adriatischcn Meeres und der Umgebung von Triest und in Istrien anstellte. Daher erscheinen häufig citirt die Fundorte: Zanle, Dnino, Monfaleonc, St. Scrvolo, Appiza, Capo d'Istria, Mittcrbnrg, Fininc, Porto-Rö, Zcngg und die Berge am slanatischen Meerbusen; ferner die Inseln Veglia, Cherso, Osero und Arbe. Bei Gelegenheit einer Reise nach Venedig, die er in Gesellschaft seiner botanischen Freunde: v. Hohenwart und Baron Secnnö, unternahm, wurden auf der Heimkehr Udine, Cividale, Gc- uiona, Venzonc, Tolmezzo mit der Alpe Marianna im Friauler Gebiet besucht. Unter den in der blora norma beschriebenen krainischcn Pflanzen befinden sich auch einige daselbst zuerst als neue Spezies ausgestellten. Die Herausgeber haben zwar dieselben zumeist nach Einsicht des in der botanischen Abtheilung des Wiener k. k. Hof-Naturalien - Cabincts aufbewahrten Wnlfen'schen Hcrbars als interessante Varietäten be¬ kannter Pflanzenarten erklärt. So ist -Imencko montr/w« VVIl., die 174 auf dem Ober-Planinaberg angeführt wird, die morr- /r/-r« Öl'.: Ur-r/-,-K >VnIk. wird am Saveufer bei Lustthal und Pouovitsch als häufig vorkommend angegeben, die Herausgeber vcrmuthen darunter, da die Original-Exemplare im Herbar fehlen, die (Ä/MNKA-'OLikr'L , sie wäre jedoch am Standorte zu studiren; die xiK I,. wird am Laibacher Schloßberge angeführt; eine Varietät der auf der 8Iiv,moa wird als neue Art unter dem Namen >1. beschrieben; als t)M'ea7 cM'nr'o/r'cür >VIk. wird eine üppige, auf dem Laibacher Schlo߬ berge vorkommende Varietät von <7. s-n/so/r/eL ausgestellt. Außer dieser Reichhaltigkeit an botanischen Daten, die Wulfcn's blora norma für jeden krainischcn Floristen unentbehrlich macht, ist cs aber anch die Classicitüt der im Geiste der Linna'schen Schule ge¬ haltenen Beschreibungen, die diesem posthumen Werke des großen Naturforschers eiuc unvergängliche Frische verleiht. In der Vorrede wird von den Herausgebern sehr treffend bemerkt, daß keiner der Vorgänger Wulfcn's und nur wenige seiner Nachfolger die schwierigen Parthien der Wissenschaft, namentlich die Bezeichnung gewisser morphologischer und biologischer Verhältnisse von Pflanzen und Thiercn, mit solcher Lebendigkeit, Leichtigkeit und Sicherheit zu geben wußten, wie er. Seine Beschreibungen von Pflanzen sind wahre Meisterstücke zu nennen und in dieser Hinsicht dein Anfänger wie dem Geübten znm Studium und zur Nachahmung nicht eindringlich genug zu empfehlen. An Viel¬ seitigkeit, Gründlichkeit und Tiefe des Wissens stand er den größten Fachgelehrten seiner Zeit nicht nach. sss D. Stnr's pfllMMgeographischc Forschungen in Kram. Die wichtige Frage über den Einfluß des Bodens auf die Ver¬ breitung der Pflanzen, deren Lösung bald vom chemischen, bald vom physikalischen, bald vom petrographischcn Standpunkte versucht wurde, hat den bekannten Geologen D. Stur zu sehr interessanten pflanzen- gcographischen Forschungen angeregt. Als Resultat seiner Untersuchungen unterscheidet Stur zwei über einander gelegene Regionen wesentlich 175 verschiedenen Bodens, nämlich die obere Region des Felsigen, wo die Bestandtheile der Felsen, als Kalkcrde, Thon- und Kieselerde den Pflanzen stellenweise gesondert dargeboten werden, und die Region des Zertrümmerten, wozu die neogcu - tertiären Ablagerungen und die Bildungen des Alluviums und Diluviums gehören, wo aber jene Bcstandtheile überall gleichförmig gemischt sind. In der obern Region des Felsigen hängt nach Stur die Verkeilung der Pflanzeuformcn einzig und allein von der Vertheilnng der Gesteinsarten ab, und das Gestein ist es, dem die Erzeugung verschiedener Pflanzeuformcn aus einer Grundform zngeschricben werden müsse. Die botanischen Beob¬ achtungen, auf welche diese Schlußfolgerungen bafirt werden, wurden in der Centralkette, in dem nördlichen Kalkalpenznge und in den vcnctianischcn Alpen gemacht nnd in verschiedenen Aufsätzen veröffent¬ licht. Im Sommer des Jahres 1856 hat Stur im Auftrage der k. k. geologischen Rcichönnstalt die geologischen Aufnahmen im Görzer Gebiete des Küstenlandes längs dem Jsonzo, in der Wochein und in einem Theile des Karstgcbietcs, nämlich in der Umgebung von Loitsch, Planina, Adclsbcrg, Präwald und Wippach, ausgcführt. In dem begangenen Territorium wurden in die geologischen Forschungen zugleich auch die pflanzcngeographischen Verhältnisse des Bodens cinbezogen. Das gesammelte reichliche Materiale wurde in dem Aufsatze: „Ueber den Einfluß des Bodens auf die Verbreitung der Pflanzen in dem XXV. Bande der Sitzungsberichte der mathcm. naturwissenschaftlichen Classe der kaiserl. Akademie der Wissenschaften," S. 349—421, veröffentlicht. Die pflanzcngcographischcn Verhältnisse eines Thciles von Kram erscheinen daselbst zum ersten Mal vom geologischen Gesichtspunkte aus beleuchtet. ES verdient daher Stur's Arbeit schon in dieser Beziehung als eine sehr schätzenswcrthe Berei¬ cherung für die Landeskunde Krain's bezeichnet zu werden, und es ist nur zu wünschen, daß auch in dieser Richtung ein bisher brach gele¬ genes Gebiet von heimischen Naturforschern cultivirt und mit neuen Beiträgen bereichert werden möchte. Aus den vielen daselbst mitgetheilten botanischen Daten wollen wir nur Einiges, was sich zunächst auf Krain bezieht, auszugsweise wieder geben. Vorerst werden die Boden-Verhältnisse folgendermaßen charaktc- nsirt: Die Vertheilnng der beiden oben angcdentcten Regionen ist in dem begangenen Terrain eine sehr ungleiche. Man könnte beinahe sagen, 176 daß die Trümmer-Region ganz fehle und nur die felsige Region ent¬ wickelt sei. Die Ursache dieser Erscheinung ist in der Entwicklungs-Geschichte des Terrains begründet. In dem südlichen Theile der begangenen Gegenden fehlen die neogen-tertiären Ablagerungen, also Tegel, Sand und Schotter gänzlich, und die Diluvial- und Alluvial-Ablagerungen sind entwickelt. In der Wochein ist das Vcrhältniß der untern Region zur obcrn des Felsigen ein normales, wie cs in allen nördlichen Theilen der Alpen der Fall ist. Die Gerölle und Conglomeratc, die Sandsteine des neogen-tertiären Terrains ebenso gut, wie die Alluvionen bilden in der untern Region einen ans Kalkcrdc, Kieselerde und Thoncrdc gemischten Boden. Im Wippacher Thale, dann im Becken von Adelsberg und von Planina ist die Mischung des Bodens der untern Region aus Kalk¬ ende, Kieselerde und Thonerdc eine gleichmäßige in Folge des Auf¬ tretens von Nummuliten - Sandsteinen, deren Bestandtheile auch dem Becken von Planina mitgctheilt worden sind. Zwischen Triest und Monfalcone fehlt die Trünuner-Region fast gänzlich, indem die nackten Felsen des Hippnriten-Kalkes und der Nnmmnliten-Sandsteine unmit¬ telbar von den salzigen Alluvionen des Meeres oder vom Meere selbst eingefaßt sind. Ans dem beinahe gänzlichen Fehlen der untern Trümmer-Region in dem besuchten Terrain folgt nun die außerordentliche Entwickelung der obern Region des Felsigen. In der Wochein bis an den Triglav, in der Trenta und um Flitsch am Monte Canin, Cerniala und Rombon, und herab bis auf den Stou, den Krn und den Slamo vrb, den Vogu und den Schwarzen¬ berg (Orna prst) besteht die obere Region ausschließlich aus Dachstein¬ kalk, und nur verschwindend kleine Stellen kaum von einigen Quadrat- Klaftern sind mit andern, auch Kieselerde und Thonerde enthaltenden Gesteinen bedeckt. Ebenso ausschließlich vorwaltend tritt der Kalk auf in dem Hoch¬ plateau, das sich von Canale bis Präwald und Adelsberg zwischen dem Jsonzo, der Jdriza und der Wippach ansbreitct. Und zwar besteht der Birnbaumerwald mit dem Ranos aus Hippnriten-Kalk, der Kreuzberg zwischen Schwarzenberg und Zoll ans Dolomit, der Tarnowaner Wald 177 mit dem Cavn nördlich von Schönpaß ans Weißen Jurakalken (Plassen- kalkcn), die gegen Canalc von Hippuriten - Kalken abgegrenzt sind. Das nördlich von Triest und Dnino sich bis an das Wippacher Thal auSbreitendc Karstplatean besteht an dessen südlichem Rande vom Monte Spaccato einerseits über Prosccco bis Nabrcsina, dann in südöstlicher Richtung bis ans den Monte Slavnik aus Nummuliten - Kalken, an die sich nördlich sehr ausgedehnte Flächen von Hippuriten - Kalken anschlicßeu. Nur selten wird das ausschließliche Vorwalten des Kalkes in den zwei eben besprochenen, nördlich nnd südlich vom Wippacher Thalc gelegenen Kalkebencn durch Auftreten von Lehmablagerungen modificirt. Es sind nämlich die in diesen Ebenen häufig auftrctendcn kcsselförmigen Vertiefungen, Dolino genannt, an ihrem Grunde größtentheils mit einem aus vielem Kalk, wenig Thon- und Kieselerde bestehendem Lehme, über dessen Entstehung vorläufig noch nichts Sicheres bekannt ist, ausgefüllt. Je nach der Ausdehnung dieser Ablagerung wird das Bor- waltcn des Kalkes mehr oder minder verwischt. Auch sind nicht alle diese Trichter, und gewöhnlich die ausgedehntesten nicht vom Lehme cmsgcfüllt, so daß das Vorwalten des Kalkes jedenfalls als allgemein angenommen werden muß. Ueber den Antheil, den Wiese, Getreideland und Wald an der landschaftlichen Gestaltung des durchforschten Terrains haben, äußert sich Stur folgendermaßen: Aus der Vcrthciluug der beiden Regionen des verschiedenen Bodens, dem Verwalten des Felsigen und dem gänzlichen Mangel des Zer¬ trümmerten, die in der Geologie dcö begangenen Terrains begründet ist, folgt auch der Charakter der Pflanzendecke dieser Gegenden. Das, was den gleichmäßig gemischten Boden der untern Region am besten charaktcrisirt, die Wiese und der Acker, dicß ist auch in unserem Terrain im Gebiet der untern Region nur selten und nur dort vorhanden, wo der Kalk nicht vorwaltend anftritt und der Boden gleichmäßig gemischt ist. Die Wiesen nehmen beinahe allen ebenen Raum des Beckens von Planina, von AdelSbcrg nnd des Wippacher Thales ein, so weit nämlich der Alluvialboden dieser Gegenden reicht. Auffallend ist der Mangel an Wiesen jedem fremden Besucher der Tolmeiner nnd Wischer Gegenden, wo man ausgedehnte Flächen 12 178 der Thalsohle, die aber ausschließlich aus Dachsteinkalk-Geröllen gebildet sind, beinahe von aller Vegetation entblößt betrachten kann. Anch in der obcrn Region des Felsigen entspricht das Vorhanden¬ sein von ausgedehnten Wiescnflächen oder der gänzliche Mangel der¬ selben genau der Zusammensetzung des Bodens. So sind die waldlosen Sandstein-Gebirge, besonders die aus Kalkmcrgel-Schiefern und Harnsteinen bestehenden Gebirge des kaum und Oirknmn - Thales, alle mit einem freudig grünen Wiesentcppiche allgemein bedeckt, während dem Kalkplateau an nnbewaldetcn Stellen beinahe alle Vegetation mangelt. Aber auch im Kalkplateau, namentlich um Uokvn und östlich am Arrmvim im Thalkessel OvUm Immw, wo in den Vertiefungen des Terrains die Harnsteine des Jurakalkes dieser Gegenden zusammen geschwemmt, den Kalkboden mit Kieselerde reichlich versehen, sind üppige Wiesen zu treffen, die an Fruchtbarkeit denen der Ebene oder der Alpen gar nicht nachstchcn. Während z. B. in Flitsch, sowohl in der Tiefe des Kessels als an den höher» Wänden desselben, die weiße Farbe des Kalkes überall durch die spärliche Vegetation durchschimmcrt, sind die aus Sand¬ steinen und aus dem Detritus derselben bestehenden Hügel am Rande dieses Kessels, besonders im Norden von Flitsch, mit fruchtbaren, den einzigen Reichthum von Flitsch bildenden Wiesen bedeckt. Ganz ähnliche Verhältnisse bietet in dieser Beziehung die Wochein. Die Tiefe der Thalsohlc nehmen die Wiesen ein, aber im Gebirge selbst über Dachsteinkalk kennt man keine Wiesen. In der Umgebung des Triglav, im -Mischer Gebirge, überhaupt in dem südlichen Dachsteinkalk-Gcbirgc, sind trotz den gewöhnlich ganz horizontal ansgcbrciteten großen Alpcnflächcn, die Alpenwicscn gar nicht zu finden, da jede Gelegenheit zur Bildung des ans Kiesel-, Kalk- und Thoncrdc gleichmäßig gemischten, hiezu nothwendigen Bodens wegen außerordentlich großem Mangel an Silikat-Gesteinen unmöglich ist. Das Vorkommen der Cerealien im begangenen Gebiet vcrräth ebenfalls einen innigen Zusammenhang derselben mit der Beschaffenheit der Unterlage, auf der sic gebaut werden. In Wippach und nördlich davon in der Gemeinde Kreuzberg und Konk erreicht das Getreide 2550 M. H. Während es aber in dein breiten Wippacher Thale (bei 338' M. H.) allgemein gebaut wird, 1?s und von Wippach über Oberfeld, Zoll bis Podkraj auf 1822' M. H. hinaufsteigt, und iu dieser (durch Zoll und Podkraj markirteu) Einsen- kuug der Bela, die mit Nummulitcn-Sandsteinen ausgefüllt ist, alles cbeuere Terrain von dem Getreide eingenommen wird, findet man in der obern Region in der Gemeinde Kreuzberg und Kouk die Cerealien nur sehr sporadisch nuftretcu. Der für den Getreide-Anbau taugliche Flächcuranm ist gegen den vom Walde und nackten Felsen eingenom¬ menen verschwindend klein, genau in demselben Verhältnisse, in welchem die allgemeine Verbreitung des Hippuritcu - Kalkes und der Jurakalke dieser Gegend zn dem vereinzelten, nur auf den Grund der kessel- förmigen Vertiefungen beschränkten Vorkommen des Lehmes steht. Im Adclsbergcr Becken, zwischen Adelsberg und Präwald, steigt das Getreide nur wenig über 1800' M. H., tritt hier also Vorzugs weise in der untern Region ans, indem die dasselbe beherbergenden Alluvioncn der Poik und der Nanosiza sowohl, als auch die Hügel des Nnmmuliten - Terrains 1800' Bk. H. nicht übersteigen. An den Hippuritcn - Kalkwänden des Nanos steigt das Getreide nirgends empor und fehlt im Birnbaumer Walde, wo der Hippnritcn- Kalk an allen Orten anstcht, gänzlich. Ans niedrigem, das Becken von Adclsberg umgebenden Kalkbergen tritt das Getreide ebenfalls nur sehr selten auf, und dann entweder über vereinzelten Vorkommnissen von Nummulitcn-Sandsteinen oder von Lehm. Im Becken von Planina übersteigt das Vorkommen der Cerealien nicht 1700', da die Acckcr in dieser Gegend nur an den etwas erhöhten alluvialen Ablagerungen der das Becken von Planina manchmal ganz überschwemmenden Unz angebracht werden können. Also in der That kommt in den Gegenden, die eben ausführ¬ licher besprochen wurden, das Getreide ausnahmsweise auch in der Region des Felsigen vor, obwohl dasselbe auch hier über gemischtem Boden gedeiht. Diese scheinbare Anomalie wird aber von der Natur hervvrgebracht, indem hier die tertiären Ablagerungen fehlen, also der Bestimmung der obern und untern Region in dem Sinne, in welchem dieß in andern Thcilcn der Alpen geschah, nicht möglich ist; und da¬ durch, daß hier in der felsigen Region in einer Meereshöhe von 3000' Ablagerungen eines gemischten, zum Gedeihen des Getreides nöthigen Bodens vorkommen, ans denen die bis über 5000' M. H. in den Alpen den Einflüssen des rauhen Klima's zu widerstehen vermögenden Ccrca- 12* 180 lien, bei dem viel mildern Klima der betrachteten Gegenden ohne Schaden wachsen können. Sowie sich der Charakter der Gegenden in Bezug auf dcu Mangel der tertiären Schotter-Ablagerungen ändert, treten aber auch die Cerea¬ lien wieder in der Weise ans, wie sie in den nördlichen Theilcn der Alpen beobachtet worden sind. In dieser Hinsicht sind die Vorkomm¬ nisse des Getreides um Loitsch und in der Wochein sehr wichtig. Im Loitschcr Becken und von da in nordwestlicher Richtung über Hotcdcrsic und Godovič tritt das Getreide überall auf in der Weise, wie in dem Hochplateau des Lascck und im Tarnvwancr Walde, indem cs nämlich nur auf die Vertiefungen des Terrains beschränkt ist, die mit einem aus Kalk und Harnsteinen gemischten, nur selten verkom¬ menden lehmigen Boden ausgcfüllt sind. In diesen Gegenden fehlen die Schotter-Ablagerungen gänzlich. Nördlich von Loitsch, in der Gemeinde Siberse bis nach Mcdwcdjiberdo (2463" M. H.) geben die stellenweise vorkommenden tertiären Schotter-Ablagerungen der ganzen Gegend einen ganz andern Charakter. Das Felsige der Gegenden, mit den kessclförmigen Vertiefungen zugleich verschwindet beinahe gänzlich, und das Getreide tritt über den Schotter-Ablagerungen auf, ganz in der Weise, wie dieß sonst in den Alpen der Fall ist. In der Wochein wird das Getreide in dem Gebiete der untern Region über den tertiären und alluvialen Ablagerungen gebaut. Man findet hier vorzugsweise jene Stellen vom Gctrcidc-Anbanc eingenommen, deren Boden gemischt ist und wo der Kalk durchaus nicht verwaltet. Namentlich nm Feistritz auf den Allnvioncu der Bistriza, die aus dem Detritus der tertiären Sandsteine nud Mergel bestehen. Das Thal von Mitterdorf und Kcrschdorf verdankt seine Fruchtbarkeit dem Authcile seines Bodens an Harnsteinen, die ihm aus den hornstciuführenden Schiefern der Hierlatz-Schichten (mittlerer Lias) dieser Gegenden mit- getheilt worden sind. Alle diese Vorkommnisse des Getreides übersteigen nicht 2200" M. H. Auf dem Hochplateau der Pokluka um Koprivnik (3217" M. H.) und dessen Umgebung findet man die Cerealien in den kesselförmigen Vertiefungen dieser Gegenden, obwohl auf tertiären Schotter-Ablage¬ rungen, genau in der Weise gebaut, wie dieß im Tarnvwancr Walde und den benachbarten Hochebenen der Fall ist. Hier erreicht das Getreide, ebenfalls nur sehr sporadisch austretend, 3500" M. H. 181 Die Resultate, die aus der Betrachtung der Verbreitung der Cerealien in dem begangenen Terrain sich ergeben, lassen sich im Folgenden zusammcnfassen: Die Cerealien kommen nur ans gleichmäßig gemischtem Boden vor, und die Verbreitung derselben ist abhängig von der Verbreitung des gemischten Bodens. Die Meereshöhc, bis zu welcher die Cerealien hinaufsteigen, ist in der südlichen und nördlichen Kalk-Alpenkctte nahezu eine nnd dieselbe. Diese Meereshöhc hängt durchaus nicht von der Massen-Erhebnng des Gebirges, sondern von der Meereshöhc ab, bis zu welcher der zum Gedeihen der Cerealien nothwendige, lockere, gleich¬ mäßig gemischte Boden vorkommt. Ueber die obern Grenzen des Waldgürtels lassen sich in dem begangenen Terrain keine sichern Beobachtungen anstelle». Der Wald ist vielseitig, theils des Holzes wegen, theils aber auch zu dem Ziele abgetrieben worden, daß die früher bewaldeten Flächen als Weiden benützt werden könnten. Die außerordentliche Trockenheit, insbesondere der südlichen, der Sonnenhitze vorzüglich ausgesetzten Abhänge tritt dem Wachsthnm des jungen Waldes hinderlich in den Weg, so daß man, die Wochein ausgenommen, kaum eine Stelle in dem begangenen Terrain finden dürfte, wo es gestattet wäre, die natürliche obere Grenze des Waldes zn beobachten. In der Wochein und namentlich im westlichen Theile, in den Gebirgen über dem Ursprünge der Saviza, wo der Wald wegen der Schwierigkeit der Förderung des Holzes ans dem vielfach durch tiefe Kessel durchzogenen Hochplateau an seiner Natürlichkeit nur wenig verlieren konnte, übersteigt der Wald 5500' M. H. nicht. Im Süden der Wochein auf den nördlichen Abhängen des Schwar- zcnbergcs (Orna prU) hört der Wald bereits in 4000' M. H. ans. Ans dem südlichen Abhange des Schwarzenbergcs konnte ich die Grenze des Hochwaldes auf dem Sattel zwischen Katzbock nnd Lir/Üäöo ans 3138' M. H. bestimmen. Um Hintergründe des 'OominUia - Thales, dort, wo der Wald am südlichen Abhänge des ILrn am höchsten hinaufsteigt, erreichen die letzten Bäume kaum 5000'. Im Mischer Gebirge hört der Wald auf gleich unterhalb der Uoriaiea - Alpe am Rombon, also in 3460' M. H. 182 Das Hochplateau des St. Veitsbergcs und des I-asöek östlich von Canale übersteigt nirgends die obere Grenze des Waldes, ebenso das Hochplateau des Tarnowaner Waldes, dessen höchster Punkt der 4440 hohe üliLaveo bis an den Gipfel hinauf bewaldet ist. Das¬ selbe ist der Falt im Birnbamncr Walde, dann in der Jelouza nnd Poklnka in der Wochcin. Hat man einmal Gelegenheit gehabt, das Hochplateau des Birn¬ bäumen Waldes, des Tarnowaner Waldes oder der Jelouza nach mehreren Richtungen zu begehen, und hat man im Gebiete derselben die hohen nnd starken, beinahe bis auf den Gipfel hinauf unverästctcn Buchen nnd die schlanken Tannen bewundert, so hat man sich zugleich die Ueberzcugung geholt, daß diese Hochebenen mit ihren nackten, überall anstehenden Kalkfelscn, mit ihren bald ausgedehnten, bald aber kaum einige Klafter im Durchmesser besitzenden Kesseln und Eiusen- kungcn so recht eigentlich das Terrain bilden, auf welchem alle noth- wendigen Bedingnissc zu einem kräftigen Fortbestehen des Waldes oon der Natur gegeben sein müssen. Man hat sich zugleich überzeugt, daß die gleichartigen Karstebcnen, z. B. nm Triest, mit derselben Kalknutcr- lage, mit derselben Obcrslächcn-Gestaltung nicht von der Natur bestimmt sind, das wüste und traurige Ansehen darzubicten, cs vielmehr die Menschenhand sein mußte, die den Wald ausrottctc nnd für dessen Erneuerung keine Sorge trug. Erst in neuerer Zeit widmet man diesem Gegenstände eine Auf¬ merksamkeit, indem man auf dem nackten, dürren Kalkplatcau den Wald ans Samen zu ziehen Versuche macht. Eine hiehcr bezügliche Beobachtung, die ich im Inkovo -Walde, westlich von Hotedcrsic, nordwestlich von Loitsch, zu machen Gelegen¬ heit hatte, scheint mir zu wichtig, als daß ich sie hier nicht mittheilcn sollte. In dieser Gegend kommt über dem Hippuritcn-Kalke, der hier ein weites unebenes, von Kesseln sehr häufig unterbrochenes Thal bildet, die Hasclstaudc so häufig vor, daß alle Wege und Stege davon beinahe ganz eingeengt und unwegsam gemacht sind und das übrige Terrain ganz undurchdringlich geworden ist. Ich irrte in dieser Gegend einige Stunden hindurch, ohne Hoffnung, mich herauszuwindcn, und konnte oft genug bemerken, wie daselbst aus dem Dickicht der Haselstaude junge Buchen und Eichen kräftig cmporschießcn, nnd stellenweise durch den Schatten ihrer bereits ausgcbrcitetcn Kronen die Haselstaude zum Theil oder ganz verkrüppelt machten. 183 Dieß scheint mir in der That ein non der Natur angcstelltcr Versuch zu sein, die Karstplateau's mit neuen Wäldern zu versehen. Man sollte diesen Versuch nn andern Orten dadurch nachahincu, daß man vorerst für die Entstehung eines Bestandes der Hasclstandc aus Samen Sorge tragen würde. In einigen Jahren wäre nicht nnr eine Schutzwehr gegen die Stürme des Karstes ausgewachsen, hinter welcher junge Eichen und Buchen bis zu einer gewissen Große ohne Schaden fortwachscn und kräftiger werden könnten, sondern es würde zugleich aus den abgefallencu Blättern eine Humusschichte gebildet werden, welche die Feuchtigkeit an sich ziehen und im Schatten der Standen lange behalten, und somit die Keimung der später cinzusäendcn Eichcn- nnd Buchen-Samen zu ermöglichen im Stande wäre. Daß die Haselstaude auch ans dem Karste fortkommc und sich unter derselben eine feuchte Humusschichte bilde, hievon kann man sich am südlichen Rande des Adclsbergcr Beckens, südlich von Hrnsnjc (östlich von Präwald), überzeugen *), wo die ohne die Schutzwehr eines Waldes ganz isolirtc Bestände bildet und dem Sturme, den sie hier so zu sagen aus der ersten Hand empfängt, ganz gut widersteht. Trotz den vielen Unregelmäßigkeiten in dem Auftreten des Wald¬ gürtels im begangenen Terrain läßt sich doch eine allgemeine Depression des Waldes dieser Gegenden nicht verkennen, die einer gleichzeitigen Depression der Cerealien und der geringen Entwickelung und Erhebung , der untern Region entspricht. In der Wochcin namentlich scheint eine größere Ausdehnung der untern Region auch das Höhcrstcigcn des Waldgürtels zu bedingen. Diesen Zusammenhang scheint ferner noch der Umstand nnznzcigcn, daß die obere Grenze des Waldes in der nördlichen und südlichen Kalk-Alpenkettc nahezu dieselbe und viel niedriger ist, als in der Central kette; was auch in Bezug auf die obere Grenze der untern Region gilt, die mit ihren tertiären und jüngern Ablagerungen in der Ccntralkctte viel höher hinanfreicht, als in den Kalk-Alpcnketten. *) Eine ähnliche Beobachtung kann man ans dem dürren Linon-Boden zwischen Lip-I nnd Norguc! machen, wo die Haselstande vortrefflich gedeiht, für die Fall¬ reife ein sehr gutes Holz und in gesegneten Jahren den armen Linon auch eine sehr reichliche Ernte an Haselnüssen liefert. (Anm. d. Red.) 184 Im weitern Verlaufe der Abhandlung bemerkt Stur, daß sich die südliche Grenzlinie der neogen-tertiären Ablagerungen in dem began¬ genen Terrain graphisch durch eine Linie andcuten lasse, die man von den Quellen des iVatisono, am nördlichen Abhange des -UaMflir ange¬ fangen, über Karsreit, Voltschach, Siberse, Jdria, bis Obcrlaibach ziehen würde, welche Linie dadurch an Wichtigkeit gewinnt, daß sie zugleich als die nördliche Grenze vieler südlicher Pflanzen sich darstellt, die in Istrien und Dalmatien häufig verbreitet sind und so zu sagen daselbst ihre Heimat haben. Wir können jedoch dem geehrten Herrn Ver¬ fasser nicht bcistimmen, wenn er zu den Pflanzen, welche die besagte Grenz¬ linie nach Norden nicht überschreiten sollen, auch Illneb., Aco/ioZ/n« r/lr-o/rorVles 8obnil., eicrr- Ull.. zählt. Zugleich nimmt Stur jene geologische Grenzlinie als die südliche Grenzlinie der Dachstcinkalk- und Dolomit-Flora des begangenen Ter¬ rains, nnd cs fällt in diese Gegend zugleich die nördliche Grenzlinie der Kreide-Ablagerungen nnd die südliche Grenze der Dnchsteinkalk- Ablagcrnngen. Sie ist daher nicht nur die Grenze verschiedenen Bodens, sondern auch die Grenzlinie zwischen zwei Vegetatious - Ccntrcn der Alpen und der südlichen Gegenden des Karstes, Jstrien'S und Dalma- ticn'S, und cS ist daher nicht zu wundern, wenn diese Verhältnisse in den Vorkommnissen der Pflanzen so auffallend und genau markirt sind. Aus dieser Ursache mag auch erklärlich sein, daß selbst die Dach¬ steinkalk-Flora in diesen Gegenden einen Zuwachs an neuen Formen erhalten habe. Diese sind (so weit vorläufig die Untersuchungen gediehen sind): U,' n I l., c«? Hoppe *), k r n Ii., -U'tt/U.v r-oc/U- rren.eör 8 p i., «NAO-rU-A/rr U. Weiter beschreibt Stur einige Standorte von Pflanzen, deren merkwürdige Boden-Verhältnisse, begleitet von cigenthünilichcn Pflanzcn- formcn, besser als sonst irgendwo, den Einfluß des Bodens auf die Vcrtheilung der Pflanzen und insbesondere aber den die Pflanzenform verändernden Einfluß des Bodens beweisen. Der Standort der /-«Ltt-rsoi/oirrr liobb am Cavn, nördlich von Schönpaß im Wippachcr Thalc, wird also chnrakterisirt: *) Ist die ^Ft/-anria voll. 185 das Hochplateau des Taruowaner Waldes fällt am Cavn und westlich davon mit einer beinahe senkrechten Wand in das Wippacher Thal herab. Die äußerste oberste Kante dieser Wand, sowie die Wand selbst ist ganz nnbewaldet, erst in einer Entfernung von beiläufig 50 bis 100, manchmal auch mehr Klaftern von der Kante fängt der Wald an und zieht sich dann ununterbrochen bis gegen Jdria hin. Diese äußerste unbewaldcte Kante ist nun zum Theil fester Fels, zum Thcil ist sic aber vou kleinern und größcrn Stücken und Bröckeln des anstehenden Jurakalkes (Plasscnkalk) bedeckt. Ans dem Felsen fand ich nun OnrrL- (ttn/e/e-'um Olumonti (in stti «io! Orni^rrsso ,ii birenz.e), aus dem zerbröckelten steinigen Boden aber die cr/iokm II o b b. Die Area dieser beiden Pflanzen betrügt, so weit ich mich davon überzeugen konnte, kaum 20 Quadrat-Klafter. Ans einem ganz ähnlichen Standorte kommt über Hippnritcn- Kalk am Nanos die Onr/örr ckk/Kker 8oop. vor; das Vorkommen dieser Pflanze ist ebenfalls so beschränkt, wie das der beiden vorher¬ gehenden *). Die merkwürdigen botanischen und geologischen Verhältnisse der Orna pr-u in den Wocheincr Alpen werden also geschildert: In der Umgebung der Örna pr.U kommen schwarzbrannc, stark eisenhältige Schiefer als Einlagerungen von sehr geringer Ausdehnung, die unter einander nicht Zusammenhängen, sondern isolirt und stellen¬ weise auftrctcn, im Dachsteinkalke vor. Gerade an der Spitze der Orna gr.^t steht eine solche Schiefer-Einlagerung an; diese Stelle ist unn ans eine sehr auffallende Weise mit dem schönen ttNAe-rkerott bewachsen und bedeckt, daß im Bereiche dieses Vorkom¬ mens, nebst nmvcrE, beinahe alle andern Pflanzen zurück- gedrängt sind. Von der Orna prM ist nun das L/M-aminm Mv/nuO-iE über den «Immo Vi b bis ans den Kru verbreitet, kommt aber nur an solchen Stellen vor, wo sich eine mächtige Schichte der Dammerde (die von den Winden ans dem Thalc hier znsammengctragcn wird) vorfindct. Dicß scheint anzudcntcn, das; das ttnr/lm/oum nicht cine Dachstcinkalk-Pflanze, sondern dem Schiefer der Orna prM ursprünglich angchört. In der Folge wird sich diese -rhatsachc weiter *) Kommt auch auf dcm Gipfel des SchneebcrgeS in Jnncrkrain sehr häufig vor. (Anm. d. Red.) 186 erklären, wenn man Beobachtungen über die Unterlage dieser Pflanze ans andern Gegenden wird vergleichen können. Als den die meiste Aufmerksamkeit der Botaniker verdienenden Punkt in den julischeu Alpen bezeichnet Stur die Schäfer-Alpe »pri ruäeeim robu« zwischen dem Lliemo Vrii und I'rliov, östlich von der Spitze der Krn, nördlich von Tolmcin, mit dem interessanten Vor¬ kommen der /a-ic-eo/« LI. X. und auf den rothen Mergeln und grünen Sandsteinen, die daselbst dem Dachstcin- kalke cingelagert sind, während die LI. II. nur ans dem Dachstcinkalkc daselbst anftritt. Den Schluß dieser höchst interessanten Abhandlung bildet ein Verzeichniß der im begangenen Territorium im I. 1856 gesammelten wildwachsenden phaneroganischen Pflanzen, nebst Angabe der geologischen Unterlage derselben. D. Stnr's Beiträge zu einer Monographie des Genus Lstrantia. Im XU. Bande der Sitzungsberichte der inathemat.-natnrwisscnschastl. Classe der kais. Akademie der Wissenschaften, S. 469—524. Außer der erschöpfenden Charakteristik der einzelnen ^iraniia- Arten nnd den mit größter Sorgfalt zusammengetragenen Angaben über die geographische Verbreitung derselben enthält diese Monographie alle Details über eine lange verkannte nnd verwechselte Pflanze, auf deren Vorkommen in Kram der gründliche Botaniker Ur. Georg D o lli n cr in Jdria in dem 2. Jahrcshcftc des Vereins des krain. Landes-Museums aufmerksam gemacht hat, wo sie als eine neue Art, nämlich als voll, (non llarll.) beschrieben wurde. In der Flora von Regensburg 1858, Nr. 11, S. 159, stellte Fr. Schultz dieselbe Art als ^4. auf, nachdem er sie früher in der ersten Centime seines Herbarium normale- als >1. versendet hatte. I. Juratzka wies kurz nach der Veröffentlichung dieser Pflanze durch Schultz nach, daß in Folge von Vergleichungen der Original- Exemplare der Ul. -auar-rva ?. Sobulln mit einigen in den Wiener Herbarien befindlichen Pflanzen ör/vM'/c« nicht nur in den 187 baierischcn, sondern auch in den österreichischen Alpen, namentlich in Nord-Tirol, in den Thälern der Karavanken, im Wildcnstcincr Graben am Fuße der Ovir, in penli« olpini« 0inn p,8l (von wo sie Dolliner den Botanikern versendet hatte) vorkomme. Die Pflanze, welche Stur in seinem früher erwähnten Aufsätze als /l.eZnee»//« Hoppe anführt, ist nichts anderes, als diese Art. Da der Name für diese in zwei von einander durch die ganze Ccntralkette getrennten Verbreitungs-Bezirken, wovon der kleinere nördliche nur mit einem Thcilc nach Baiern gehört, vorkom¬ mende Pflanzen-Art unzweckmäßig erschien, so wandte sich Stur an den Antor jenes Namens mit dem Ersuchen um eine entsprechendere Nomcnclatur der Pflanze. Schultz gab seine Einwilligung dazu in einem Schreiben an Stur, worin es heißt: „Die Z-M-«- nZeer hatte ich anfänglich in meinem Manuscriptc ^4. «Z/Kner genannt, dann aber den Namen ^4. -ervM-Zcer vorgczvgcn, weil ^4. »r/rron höher in die Alpen hinauf steigt und daher den Namen ^4. aZ/iZ-ra eher ver¬ diente. Wollen Sie den Namen ^isZnLmZ/er erZ/iZna br. 8ul,nltx in M8pt. dem von ^4. Z-KEnZv« I' e. SvbnItL in 1' i o r n vorziehcn, so habe ich weiter nichts dagegen cinzuwcndcn." Stnr erkennt demnach die Priorität in der Pnblicirung dieser von Dolliner schon im 1.1847 als neue Spezies erkannten, und an die botan. Freunde als ^4. Ana- Doll, versendeten Pflanze dem Fr. Schultz zu, und stellt sic in seiner Monographie als-4§Zr-er-rZZ« «Z/»Z/rer b'r. 8oliulii! in>pl. ans. Koch und Sendtncr, welche diese Art ans den baicrischen Alpen kannten, wo sic häufig bei Kreuth vorkommt, verwechselten sic mit der -4. CM'm'oZ/t'K Wull'. Als Synonym dieser Art werden von Stnr noch angeführt: >1. »ra/o»' /N 8oxcr-1Viliemet Obsorvnli»»« «ur eiuolgne« pinnten du l'ennee. 5nnez' >828, p. 9l; ferner^. , >1. n/Arer »rZtton liniier, lleiv. n. p. 7l)0. /?. und -4. erZ/iZn« Unnlin^ I'I>)loxrapIi. i. lll. Von krainischcn und benachbarten görzerischcn Fundorten dieser Pflanze werden daselbst, außer den im 2. Jahreshcftc dieser Vcrcins- schrift bezeichneten, noch angeführt: St. Anna in Kram (illoser pl. Lengenfeld (4nnLn); Triglavkcttc liklniy), nicht unter 5000' M. H. (v. I'onunosini); 4o«eo am Triglav, Dachstcinkalk (8lur), 188 Berg 8uolm, 8krbina und Knie über Tolmcin (0. 8^nel0iar); Ivorflflk am Krn; po8 klorae Aermanioao ot In Ivelicae II. Anfl., 1. Bd., p. 308, angeführt erscheint, zu halten? Stur wandte sich dießfalls an Prof. Griescbach in Göt¬ tingen um Aufklärung. Nach der Meinung dieses berühmten Botanikers und nach Bruchstücken von ^4. AnacE§ kar II. vom Berge Predil, von wo die fragliche Pflanze nach Göttingen gekommen war, ist die Bartling'schc Art vollkommen identisch mit der ^/naakr'a can- nr'Mca >Vu! l. Ucbrr die Standorte der Mkrinzia viIIo8L Besagte Pflanze wurde zuerst als .4neaanr'a vrttoLa von Franz Xav. Wulfen in Jacquin's Collcctanccu, B. IV., S. 319, be¬ schrieben, mit der Bemerkung: kregumm in tmperiorw Oarnioliae n>on- iibu.8 ahnl>u«gue. Letztere Angabe beruht offenbar aus einem Jrrthum, denn diese Art konnte, ungeachtet der eifrigsten Nachforschungen im Gebiete der krain. Alpen seit Zvis, nicht mehr anfgefundcu werden, bis cS dem eifrigen Botaniker Heinrich Frey er gelang, einen neuen Standort zu entdecken, nämlich die Felswände des Berges koresin oberhalb Zarz in Obcrkrain. Er sammelte dort diese Art in zwei Varie¬ täten, einer behaarten und einer glatten, und thcilte sic in Reichenbach's klora ox^'ocaw enb Nr. 1786 u. 1787 dem botan. Publikum mit. Daselbst wird die Pflanze als p/aa/a nan/.s.v»»a bezeichnet. Der eifrige Geologe und Botaniker D. Stur führt über den von Fr eher anfgcfundencn Standort der Pflanze in der früher besprochenen Abhandlung im XXV. Baude der Sitzungsberichte der math.-natnrwiss. Classe der kais. Akademie der Wissenschaften, S. 397, Folgendes an: „Den Standort der v///o.va ken^I und der van. fl. A^aSr-ata, der seit längerer Zeit schon beinahe bezweifelt 189 wurde, da außer dem Custos Fr eher in Triest diese Pflanze Nie¬ mand, auch nicht der mit jugendlicher Lust und Liebe mit der Flora dieser Gegenden beschäftigte Or. Dolliner in Jdria auffindcn konnte, hatte ich Gelegenheit zu besuchen. In Ko ch's Taschenbuch der deutschen und der schweizerischen Flora wird der Standort angedcutct als „in Oberkrain am Poresenberg ober Zarz (nicht Znrz)", wornach er von manchen, nicht genau instrnirten Reisenden kaum gefunden werden dürfte. Auf der Generalstabskarte ist der Berg als koroäin benannt; in Kirchheim heißt er I'nrson oder Korsen, und liegt über kuöo und Oorjali nördlich von Kirchheim. Dieser Berg besteht in seinem obersten Thcile aus Kalk- und Thouschiefern, die zum Thcil der Kohlen Formation, znm Thcil der Trias- und Kreide-Formation angchörcn und vielfach unter einander wechseln, so daß die Felsen bald ans reinem Kalk, bald ans Schiefern, bald ans beiden bestehen. Westlich, kaum 30 Klft. entfernt von der höchsten Spitze des Korsen, fand ich in dem obersten senkrechten Theile der nach Süden abfallenden Wände, kaum eine Klafter unter der Gräte, die besprochene Die kenrl scheint auf Stellen vorzukomincn, wo der Kalk vorwaltet, die aber über reinem Thonschiefer. Ich bin überzeugt, daß beide Formen auch tiefer unter der Spitze an den Wänden des Korsen zu finden sein werden. Der Standort sollte daher in Zukunft auf folgende Weise genau angegeben werden: „In den nach Süden abfallenden steilen Wänden des Porten (Korsen, koroäin) bei Görjach und kueo nördlich von Kirchheim, östlich von Tolmein. Die erste Form über Kalkschiefer, die zweite über Thonschicfcr. Es ist sehr wahrscheinlich, daß diese Pflanzen auch in der westlichen Fortsetzung der Gesteine in der Gegend von Zarz und Dainc auf ähnlichen Stellen zu finden sein werden." So weit Stnr's Nachricht über diese Pflanze. Als ich vor Kurzem ein im krain. Landes-Museum aufbcwahrtes Notizcnheft des nm Krain's Flora hochverdienten Carl Frcih. v. ZoiS durchblätterte, worin Bemerkungen über Alpenpflanzen und den Garten¬ bau Vorkommen, fand ich darin eine botan. Notiz über eine als ^1/e-rr/r/a benannte Pflanze. Meine Vcrmuthnng, cö sei damit die Eo/tt'r'nAr« gemeint, bestätigte sich nach genommener Einsicht m das dem Musealherbar cinverlcibte Zois' sehe Hcrbar, wo einige Exemplare mit der Etiquette /IrEma -irch-oäTe? vorlagen, 190 nebst einer zweiten Etiqnette, worauf mit Tinte von Zois' Hand geschrieben steht: new», später jedoch von der nämlichen Hand, statt des mit Bleistift durchstochenen-ror-«, der Spezics-Namc M/o.rrr gesetzt wurde. Ich thcile hier die im oben genannten Notizenhefte von Zois ausgezeichneten ursprünglichen Standorte dieser höchst interessanten Pflanze mit, welche von ZoiS in gctrrocknctcn Exemplaren an Wulfen mit- gcthcilt wurde, wornach auch die erste Beschreibung in den Collectaneeu geschah. Jedenfalls sind die hier angeführten Standorte leichter zugäng¬ lich als jener am porrso,, und dürften in Zukunft voll jedem Ersteiger der Pflanzenreichen Orna prst eines Besuches gewürdigt werden. Die Notiz lautet: Diät Koder *) su!> lino Nasi rt indio .lunü 1787. Habitat in Oslinolska gora. Oslnndjn oder Wimpfel ist ein Tolmeiner Dorf, welches unter der Ona prst liegt, so daß man von Orna prst ans das Dorf und das dessen Namen tragende Mittelgebirge vor sich hat, indem man rechts in die Mborska xrapa, links aber in die Oodberska grapa sieht. Wenn man im Dorf ist, so fragt man um v Kovlo (das v wird wie ein seines f ausgesprochen) der Oslmellka gora, da wächst die Pflanze. Sie kommt aber auch höher auf der Tolmeiner Seite des Orna prsi -Rückens gegen die Kaäa zu vor, nämlich auf jenem Riegel, den die Baccr pod .Mustarja, n nennen. Legat (auch ein ZoiS'schcr Pflanzensammlcr) fand sie auch auf dein Raii vrb, ebenfalls ans der Tolmeiner Seite. Sic ist folglich keine Wochcinerin, sondern höchstens nur eine Confinpflanze, eigentlich eine Tolmcinerin. Ihr Standort ist ans Fclsritzcn, woher sie auf Sand riesen hcrabkonunt. Ilamdmn In!:! idem 10. .Innü a lueo per Drossel bael,, rechter Hand auf Felsen, worunter der Weg geht nach dem Dorfe IOK: pc-r Ilrz'ss, Il>a< K. Das ist, wo der Dryssclbach mit der kax!>» znsammenkommt." Demnach wurde auch diese seltene Art zuerst von Earl Zois als neue Spezies erkannt. Der provisorische Name den er der Pflanze gab, ist jedenfalls für dieselbe bezeichnender als der Wnlfen'sche vEos«. Eben jene Zois'schc Nomenclatnr läßt vermnthen, ") Einer der Pflanzensammler des Baron Zois, deren er mehrere in der Wochein und in Jauerburg in seinem botanischen Dienste hatte. ISI ob denn diese Spezies nicht identisch mit />orrae b>nxl sci. Ein in Neichcnbach's I9ma xiaauaniea «xriweala ans Südtirol von Facchini geliefertes, leider sehr mangelhaftes Exemplar, das mir zu Gebote steht, constatirt keinen spezifischen Unterschied zwischen 7k/. /'orram nnd //. Die Epidermis der getrockneten Blätter hat in beiden eine auffallende Uebcreinstimmnng. Weiters verdient bemerkt zu werden, daß die Fleischigkeit der Blätter, die jedoch Zvis als die charakteristische Eigenschaft der Pflanze dnrch seine provisorische Nomcnclatnr bezeichnet wissen wollte, in der Wnlfcn'schcn Diagnose ganz fehlte, während sic in allen Floren als Charakter der M. /irrere angeführt erscheint. Ebenso ist die große Zerbrechlichkeit des Stengels, welche die letztere Spezies charaktcrisirt, auch bei den Zvis'sehen Exemplaren ein bcachtcnSwcrthcs Merkmal. Die flaumige Beschaffenheit des Stengels, worauf Wulfen den Spczics-Namcn gründete, ist, wie die glatte Varietät beweiset, ei» sehr veränderliches Merkmal. Untersuchungen an frischen Exemplaren werden den angeregten Zweifel zur cndgiltigen Entscheidung bringen. VS. Ueber kelioZpermL ßluimoMin Die Geschichte dieser Silcncn wnrde zwar schon in den Verhand¬ lungen der k. k. zoolog. - bota». Gesellschaft in Wien, Jahrg. 1858, Sitzb. S. 79 und Abh. S. 37, mitgethcilt, doch dürfte sic auch hier uicht am unrechten Platze sein, da sic eine krainische Pflanze betrifft, welche schon im verflossenen Jahrhunderte vom Baron Earl ZoiS als cine von der KUrre -«e/, /,-///, /e, U. wesentlich abweichende Art erkannt, und nachdem sic später ganz in Vergessenheit gcrathcu, erst durch Reichen¬ bach in das ihr gebührende Artcnrccht cingcführt wurde. Die nur ans wenigen Arten bestehende Gattung //a/.v/-a/me/, welche Reichenbach (Uasmrt. lurb. a. 1841, p. 20t> u. 7^26) grün dete, nachdem er schon früher die Arten derselben in einer eigenen Gruppe gleichen Namens vereinigt hatte, unterscheidet sich von der Gattung Meno hauptsächlich durch die ciufächcrigc Kapsel nnd die am Rande mit einem Kamme linearer Sprcnblättchcn umgebenen Samen 192 ihrer Arten. Die gedachte Pflanze wurde von Heinrich Frey er bei Krainbnrg am 8. Juli 1841 gesammelt, und in Neichcnbach's Ulora n-ermamca <>x.4coata zuerst als eine schon dem Zvis bekannt gewesene Art unter obigem Namen ohne nähere Diagnose mitgetheilt. Der Wiener Botaniker I. Jnratzka beschrieb die nämliche Pflanze in den Abhandlungen der k. k. zoolog. -Wotan. Gesellschaft, Jahrg. 1858, Abh. S. 37, als neue Art unter dem Namen emw- lur. nach Exemplaren, welche Fr. Vesclsky in Fclsritzen bei Tüsicr in Untersteiermark ober Nömcrbad gesammelt hatte. Als Charakter der Art werden daselbst der weiße, krauswolligc Ucberzug, der Fruchtträger, welcher nur etwa so lang als die Kapsel ist, der nur zwei Linien lange Kelch und die kurzen Papillen des Samens, welche nur ein Zehntel des Durchmessers des Samens betragen, angeführt. Sic ist dem //. T'Emssr'm'r Uri^b. am nächsten verwandt. Kurz nach dieser Veröffentlichung wurde Jnratzka durch Ur. Fcnzl auf das Reichenbach'schc ausmerksam gemacht. Die meisterhafte Juratzka'schc Beschreibung rief mir eine Pflanze in's Gedächtniß, die ich zuerst am 24. April 1854 bei Sagor, wo sie mir wegen ihrer wolligen Blätter aufsiel, später auch in dem wildroman¬ tischen Jskathale gesammelt hatte. Sie kommt an beiden Orten selten vor und liebt Standorte unter überhangcnden Kalkfclscu, Orte, wo feiner Kalkstaub den Boden bedeckt, und blüht Mitte Juni. In Folge einiger von mir an Jnratzka gesendeten Exemplare von den besagten Standorten, erkannte dieser die Identität seiner nen ausgestellten Art mit der Reichenbach'schcn, resp. Zois'schen. Der Ursprung der von Frcycr an Reichenbach gesendeten neuen ist in dem Hcrbar des Baron Carl Zvis zn suchen, welcher der Erste die Pflanze richtig erkannt zu haben das Verdienst hat. Unter den von Zvis gesammelten nnd nun im Laibacher Museum befindlichen Silenen sind mehrere mit vollkommen übereinstimmende, größtcntheils fruchttragende Exemplare, ohne Angabe eines Fundortes, mit folgender Notiz auf einem Octav- blatt von Baron Carl Zvis eigener Hand, die wörtlich also lautet und von der gründlichen Beobachtung des krainischen Botanikers daS beste Zeugniß gibt: IS3 >8 rFerre AFrrFr'rroFK. rV guudritidu diferre videlur: 1. loco nstuli in untri« n pluviu et sole luti« ud ripu« lorrentium in plunitie, (lun, guudritidu sipe« «olumgue upertuin buliilet. 2. villosilute inru'nni, »I, imo «ursum decrescento, Imuni c-t in cul^cibus udbucdum evidente. I^oliu rudiculiu et couli« iinn oris et tbcie inbriore, «uperioru nonnisi ud oru«, cuule« ubi- gue den808 brevioresgue, culice« eosdein ruriore« gurunt villo«, (jui nune cupituli, pruesertiin in «ununi«, nunc xulluli« uspersi pluriliu« guusi urticuluti, vel deinum «implicissimi uppurent, prouti nl> ubinum setu »luten lrunssudunt, vel post exsudutum sun> uretbeti «int, «emper diupliuni, inueguules, in Universum lnuien ud iuiu pluntuo mullo longiores, gnu m ud «uminilutem. 3. bolii« rudiculibu« ovuti«, ovulibu«, eliuin «ubrolundi«, nune oblu- «i«, nune ucuininutiusculi«, in pelioluni plunum iisdem dušilo tongioiuun «ubilo ultoiuuti«: koliu cuuli« imu rudiculibu« «imiliu, «ed xui-xuin ver«»« xeudutiin s>elioli deei'eseunt, soliukjue du«, et npicv sensiin elonKuntui' ila ut 8u;>eviovu lunceoluta evudunt, nulli« unquuin lineuribus. 4. Lsulibu« intimni«, dilsusi«, suue rumomun, et«i Mici uderint, cliviiciculione nuluntibu«; dinn 8. cjuudiilidue cuules, ciuumciuinn ^rucile« et dicl>olomo-i'unio.?i, semper luinen ereeli, el pro tenero diumelro širini .«int. 6. vulvuli« cup?ulue revoluti«, nee «lelluliiu pulentibu«, i vitli «int. ^>n ud diseriinen »nnuu, vel se in 8. (piudritidu perenni« «it rudix, udbueduin igiioro. Einen weiteren Standort der Pflanze entdeckte ich später hinter Zwischenwässern, zwei Stunden von Laibach entfernt, unter den iibci- hängenden Nagelflnefelsen, die sich om rechten Savcnfer cthcbcn. Äehnlich ist auch der Frehcr'sche Fundort bei Krainburg, gleich neben 194 dcr Poststraße an dem Abhange der Nagclflue-Terrassc, worauf Krain- bnrg erbaut ist. Sonst habe ich diese Pflanze bisher nirgends augc- troffcn. An all den bezeichneten Stellen findet sich keine Spur von /1. c/ccsc/rv/lckAM vor, wohl aber sind jene Felsenwände mit manchem Bürger dcr alpinen und subalpinen Flora geschmückt, als U/a-0« au allen bezeichneten Punkten, bei Zwischcnwässcru nnd Krainburg, in dem Jska- Thale, I. und ka/tvi/cr Walt', bei Sagor am Wasserfall der Mitala. Die ZoiS'sche Bcmcrknug, daß dieses mir in dcr Ebene vorkomme, ist ganz richtig. Bei Sagor hat der Standort der Pflanze die Höhe dcr Eisenbahn-Schienen des Stationsplatzes Trifail. In der eigentlich alpinen Region habe ich sie nicht beobachtet. ^-SS. Urbcr einen sehr alten Cilrenlmnm (laxus baeoaia L-4 in Krain. Eine fromme Sage war der beste Schntzwächter der Rothcibe -ttccsil« U.), die auf dem Friedhöfe des Dorfes Llrosno am Fuße des nördlichen Abhanges des Nanvsgebirgcs, eine Stunde von Präwald entfernt, zn sehen ist. Sic kann ohne Ucbcrtrcibung als dcr älteste Baum Krain's bezeichnet werden. Das Landvolk erzählt, daß der hl. Hieronymus, dcr in jener Gegend sehr verehrt wird, dem auch eine Kapelle auf dem NauoS gewidmet ist, unter jenem Baume gcprcdigct habe. Alle au diesem geheiligten Baume versuchten Frevel seien stets zn Schanden geworden, auch hätten der Dorfgemeinde reiche Triester Kaufleute dafür bedeutende Summen Geldes, jedoch stets ohne Erfolg, geboten. Das äußere Aussehen des Baumes zeigt nichts Impo¬ santes. Er ist noch vollkommen gesund und unversehrt, seine Veräste¬ lung beginnt in einer Höhe von beiläufig 9 Schuh, die ganze Höhe mag nicht über 3 Klft. betragen. Die Unterlage ist felsiger Schüttboden. Ich maß die Peripherie des Stammes im 1.1860 in einer Höhe von 3 Schuh über dem Boden. Sie betrug 8^ 9" Wiener Maß, oder 2765 nun., woraus sich ein Durchmesser von 2^ 9" 2"^ W. M., oder von 880 mm. m, d Un Radius von 440 nun. ergibt. 195 Als Grundlage zur Berechnung des Alters dieser Nothcibc dient nur ein in der Holzsammlnng des Landes-Museums vorhandenes, 150 Jahresringe zahlendes Eibcnsegmcnt mit einem Nadins von 68 mm. In diesem Falle hat jeder einzelne Jahresring im Durchschnitte eine Dicke von 0.46 nun. Die geringste Dicke entfällt auf die unmittelbar an die Rinde angrenzenden Jahresringe, wo sie für 20 derselben zusammengenommcu 5.5 mm. beträgt, daher für jeden Jahresring daselbst 0.27 mm. Der größte Zuwachs beträgt für 10 Jahresringe 8 mm., daher für jeden solchen Jahresring 0.8 mm. Werden von dem Nadins der Strajner Nothcibe 5 mm. als die wahrscheinliche Dicke der Rinde abgezogen, und 0.46 mm. als die durch¬ schnittliche Dicke der einzelnen Jahresringe angenommen, so ergibt sich für den Baum ein Alter von 952 Jahren. Otto Send tu er erwähnt in seinen Vegetations-Verhältnissen Sndbaicrn's, S. 519, eines in seinem Besitze befindlichen Eiben- stanimeS von 9 Pariser Zoll, d. i. 243 nun. Durchmesser mit 376 Jahresringen. Es entfallen demnach ans einen Jahresring 0.32 mm. Nach dieser jährlichen Znwachsgröße ergibt sich für die Nothcibe in Strajno ein Alter von 1360 Jahren. Professor Kolcnati aus Brünn thcilte in der Naturforscher- Versammlung zu Wien im I. 1856 mit, daß in der Nähe des bekannten Abgrundes Mazocha in Mähren sich einige Hundert Taxus¬ bäume befinden, darunter ein fast 2000jühriger (?) Stamm, der in der Peripherie 2'454 Meter mißt (also nicht den Umfang der Strajner Eibe erreicht). In dem gesunden Holze, welches Prof. Kolcnati aus dem hohlen Stamme vorzcigte, Zählte die Mehrzahl der Jahresringe eine Dicke von 0.0009, manche 0.0005, wenige 0.0002 Meter. Prof. Kolcnati berechnete ans der Mittlern Dicke der Jahresringe ein Alter von 1900 (??) Jahren. Wahre Riesen gegen jenen Strajner Nothcibcnbanm sind jedoch mehrere in den botanischen Werken angeführte englische Eibcnbänmc. So nennt man 1. in der Grafschaft Jork Bäume von 13 26 ^nß im Umfange des Stammes (im I. 1770 gemessen); 2. einen Banin in der Grafschaft Surrcy ans dem Kirchhofe von Erow-Hurst, 1287 Jahre alt, im Umfange 337 Zoll altfranzösischcn Maßes (1660 ge¬ messen); im I. 1831, wo er noch lebte, 1458 Jahre »I; 3. einen Baum ans dem Kirchhofe von Fothcringal in Schottland, 2588 Jahre 196 alt, im Umfange 2588 Linien oder 58^ Fuß (1770 gemessen); 4. einen Baum in der Grafschaft Kent, auf dem Kirchhofe von Bra- bnrn, 2880 Jahre alt, im Umfange ebenso viel Linien oder 58 Fuß (1660 gemessen). In den krainischcn Waldungen kommt die Notheibc nur vereinzelt vor, die frevelnde Axt läßt sie nicht zu einem hohen Alter gelangen. In den Neifnitzcr Revieren soll cs einst viele, sehr alte Stämme gegeben haben. Ans dem Krimbcrg sah ich an einer Waldquelle, in der Nähe der Besitzung des Benko zwischen Rakitna und Oberigg, einige Exemplare, die jedoch kaum 200 Jahre zählen dürften. In der Ort¬ schaft Leibnitz bei Steinbüchel in Oberkrain ist ebenfalls vor einem Hause ein Taxusbaum, der jedoch kaum über 200 Jahre alt sein dürfte. Wenn man jene Strajner Eibe als den ältesten Baum in Kram mit vollem Recht bezeichnen darf, so wird doch dessen Alter nach den neuesten Untersuchungen Reich ar dt's*) von ganz unscheinbaren Pflanzen, nämlich von jenen Moosen, welche an den Ablagerungen des KalktuffeS den wichtigsten Autheil haben, übertroffen. Jener gründliche Forscher untersuchte an mehreren Kalktuff - Ablagerungen in Untersteiermark die Wachsthums-Vcrhältnisse des eines an solchen Stellen auch in Kram, z. B. an der Mitala bei Sagor u. a. O., häufig vorkommeuden Mooses. Es ergab sich aus vielen Messungen als die durchschnittliche Höhe eines Jahrestriebes 3"^. Da nun die Tuff bildenden Moose stets an ein und derselben Stelle fort- vcgctiren und so den Anlaß zur Bildung von Gesteinsschichten, die oft viele Klafter mächtig sind, geben, so läßt sich auch für eine Wachs- thumslänge des Mooses, die der Mächtigkeit der Gestcinsschichte ent¬ spricht, das Alter berechnen. Es wächst demnach jenes Moos in 4 Jahren um 1 Zoll, in 48 Jahren um 1 Schuh, in 288 Jahren um 1 Klafter, in 1440 Jahren um 5 Klafter und in 2880 Jahren um 10 Klafter. Es erreichen somit die Moose ein Alter, welches dem der ältesten Bäume gleich zu setzen ist, und man muß diese kleinen unscheinbaren Pflänzchen zu den langlebigsten zählen. Betrachten wir, fährt Reichardt fort, einen Baum und ein Moos vergleichend in ihren Vegetationswciscn, so werden wir sehen, daß das Moos den kräftigsten Baum an Lebenskraft übertrifft. *) In den Verhandlungen der k. k. zoolog. -botau. Gesellschaft in Wien. Abh. S. 589. Ueber das Alter der Laubmoose. 197 Bei einem jeden Baume bleiben alle Axen, welche er während seiner ganzen Vegetations-Periode prodncirtc, mit einander in Ver¬ bindung, alle mässen immerwährend ernährt werden. Da nun ein jeder Banin in jedem Jahre eine große Masse neuer Triebe treibt, so muß sich endlich die Lebenskraft desselben mit dem zunehmenden Alter erschöpfen, und dieser Coloß muß endlich abstcrbcn. Nicht so das Moos; jedes Jahr verjüngt sich sein Stamm durch neue, nach bestimmten Gesetzen sich entwickelnde Sproßen. In demselben Verhältnisse, als das Moos an seiner Spitze sortwächst, stirbt sein Stamm von rückwärts her ab, so daß der fortvcgetirende Thcil des Moosstammcs eigentlich immer gleich alt bleibt. Es erscheint somit bci diesen kleinen und unscheinbaren Pflanzen das Problem gelöst, ein Gewächs zn schaffen, das sich, fortwährend verjüngend, eine unbestimmt lauge Zeit weiter zu vegctircn vermag, ohne sich in seiner Lebenskraft zu erschöpfen. VL« Lot airischc Notiz cm Hco/ioZinK Lolnilt. wurde von Hacguct auch iu dem Grenzgcbirgc zwischen der Bukowina und Siebenbürgen aufgc- fundcn. In der „neuesten physikal.-politischeu Reise in den Jahren 1788, 1789 und 1790 durch die dacischcn und sarmatischcu oder nördlichen Karpathen," 2. Thl., S. 202, gibt jener berühmte Forscher über diese Pflanze folgende interessante Notiz: „Der Wallach braucht die Blätter und Wurzel zum Umschlag für das Gliederreißen, so auch zu Zeiten in geringer Dosis innerlich. Dicß haben weder der Erfinder dieser neuen Gattung noch sonst andere Acrzte gewußt. Ohne Zweifel ist der Wallach, sowie cs bei allen Haus Mitteln gewöhnlich ergangen, von ungefähr darauf gekommen, cs dahin anzuwenden, und so ist es durch Tradition stets vom Vater ans den Sohn im Andenken geblieben. Indessen ist nicht zu zweifeln, daß nicht Zu Zeiten öfters das Tollkraut, sowie cs ihm ungefähr vorkommt, dafür gebraucht wird, obwohl es mir nirgends in diesen Gegenden zn Gesicht gekommen war." 198 In Kram, wo diese Pflanze nicht selten ist, wird deren Wurzel in einigen Gegenden, sv z. B. bei St. Katharina, als Heilmittel bei einer Krankheit der Kühe am Enter gebraucht. shM/nnoä'« !.. wird im Litorale, Jstricu und Dalmatien als das vorzüglichste Heilmittel gegen den Biß giftiger Schlangen angewcndct, und ist überall unter dein Namen bekannt. Graf v. Berchtold berichtet in einem interessanten Aufsätze: „Mitthci- lungcn über einige dalmatin. Volkshcilmittcl" in Lotos, Jahrg. 1860, S. 231, Nachfolgendes darüber: „Immer noch läßt sich der von den Dalmatinern irrig so benannte mit den ihm nächst verwandten Arten (namentlich der /nu/» .ec/O'clttK, /eaerccruicL nnd leicht verwechseln, dicß um so mehr, je näher sie aneinander wohnen nnd sich andere ähnliche Formen (wie I-nc/« ja selbst Ltt/M/icriMrkm I..), obgleich entfernter stehend, hiezu gesellen. Unter diesen verschiedenen Irrungen nnd Täuschungen begünstigenden Verhältnissen verdankt die /nrc/c« dennoch nur einer ebenso vorsichtigen, richtigen Auswahl als der nicht minder sorgfältigen Behandlung des hieraus gezogenen Extractcs — welche besonders die Mönche vom Berge Pcrsato beschäftiget, die sich diese Pflanze stets von der besten Beschaffenheit, selbst durch die Cultur zu verschaffen suchen — den schon lange her viclgcrühmtcn Ruf ihrer ungemeinen Heilsamkeit, welcher ihr jüngst erst auch die Aufnahme in die Pharmacvpöc des österreichischen Kaiscrstaatcs verschafft hat. Ein solches Verfahren nnd die eigene Weise der Behandlung mit so gutem Erfolge jener Pfleger der sc/ttM-m-scr U ist nur aus der lieber- zeugung hcrvvrgcgangcn: es könne keine der ihr verwandten Arten aus Ermangelung ganz gleicher Kräfte und Stärke (Energie) des Wirkungs- Vermögens sie vollkommen vertreten; auch müßte sie stets an gewissen Standorten zu einer gehörigen Zeit cingesammclt werden, wenn man sich ihre Heilkräfte sichern will; was wohl in Hinsicht aller andern arzneilichen Pflanzen seine volle Giltigkeit hat, obschon nicht immer beachtet wird. Der Extract, vorzüglich dieser Pflanze, wird gegen den Biß giftiger Schlangen, den Scorpionstich, in Wasserscheu, Kolik und andern schmerzhaften Krankheiten als bewährtes Heilmittel angewcndct; vermochte aber nichts in der Cholera." IM In Krni», wo giftige Schlangenbisse gar nicht selten nnd manchmal von tödtlichcn Erfolgen begleitet sind, wurde man durch rin Schreiben des Josef Maznranic in iVovo-Vmmiol *) auf jenes, auch im eroatischcn Litorale gebräuchliche Heilmittel aufmerksam gemacht. ES geschah daselbst eines Briefes des Bischofes von Vcglia vom I. 1818 an den Zcnggcr Bischof Erwähnung, worin über die Entdeckung der Heilkraft dieser Pflanze folgende, sagenhaft klingende Erzählung verkommt: „JmJ. 17!V soll ein berühmter Botaniker, Namens Graf Alcsandri, ans Aegypten nach Istrien znrückgckchrt sein, nm daselbst verschiedene Arzneipflanzen lmfznsuchcn. Eines Tages ging er auf einen hohen Berg bei Castua (monto nmMore, gemeinhin auch Caldicra genannt), da war er Zeuge eines wunderbaren Vorfalles, wie nämlich eine große grüne Eidechse und eine Viper im bissigen Kampfe begriffen waren. So oft die Eidechse von der Viper gebissen wurde, zog sic sich zurück und nagte au einem Kraute, das in der Nähe wuchs. Als sie sich auf diese Art gckräftigct, kehrte sie wieder zurück, um mit der Viper den Kampf von Neuem zn beginnen. Nach mehrmaligen Abwechselungen gelang cs der Eidechse, die Viper zu tödtcn. Nach beendetem Kampfe besah sich Graf Alcsandri die Pflanze, welche so vortrefflich den Biß der giftigen Schlange para- lysirtc—cS war die Bald wurde sic auch bci Menschen, die von Schlangen gebissen waren, angcwcndct, und ein neues untrüg lichcs Heilmittel war gefunden," also schreibt der Bischof von Vcglia. In Folge jener Anempfehlung wurden in Krain mit der vlz-k-vr- mo-r/Mie/ mehrere Versuche gemacht, die in der Zeitschrift »A'ovim« als der gerühmten Heilkraft der Pflanze vollkommen entsprechend bekannt gegeben wurden. Der Extract wurde jedoch nicht von der Zme/rz 1^., die in Krain gar nicht vorkommt, sonder» meistens von ja sogar von gewonnen. Doch auch die sehr günstig lautenden Berichte bedürfen einer sorgfät tigen Prüfung. Vor Allem ist zn erwägen, daß manche vom gemeinen Landvolkc als höchst gefährlich gehaltenen Bisse gar nicht von einer giftigen Schlange herrührcn. So wurde aus dem Poikthale alo eim der gefährlichsten nnd dort am meisten gefürchteten Schlangen, die Beig nattcr !>-), an daS Museum cingcscndet, eine Schlangenart, die wohl sehr bissig, jedoch keineswegs giftig ist. Aach *) kovico, Jahrg. 1845, S. 90. 200 cmer Mittheilung des Dr. Dollincr ging in cben jener Gegend eine von einer Sandvipcr gebissene Person, ungeachtet des bei ihr in Anwen¬ dung gebrachten vermeintlichen ^L^M,rvn^nK-Extractcs, kläglich zu Grunde. Ucbrigcns werden als Heilmittel gegen Schlangengift in Kram noch andere Kräuter augcwendct, so z. B. , ferner im Gottschecr'schen , im Cicenbodcn wurde mir als vorzügliches Heilmittel gerühmt. //aks-.ecittc/nM DO. Unter diesem Namen erscheint in Reichenbach's D!»ra §er,n. ex8ioenla eine von Fleischmann in der Umgebung von Monfalcone, zwischen Heidenschaft und Wippach, gesammelte Pflanze. Es ist nichts anderes, als Hrson D. Auch in dem Hladnik'schcn Hcrbar finden sich mehrere Exemplare der be¬ sagten Pflanze vor, jedoch mit der Bemerkung: DIanla ^merioae mcri- üionalis, Lponwnca in Iiorlo bolanico labaoensi. /-er/i/inv /jksA5/r/r/rrr/ kroßer, galt bisher als eine ausschließlich krainische Pflanze. Außer dem Standorte auf dem Lorenzibcrgc bei Billich- gratz, wo sic auch von dem verstorbenen Könige von Sachsen mit einem Besuche beehrt wurde, wußte man um keinen weitern Fundort. In neuester Zeit ist ein solcher bekannt geworden. vr. Josef Pancik, Professor der Naturgeschichte und Agronomie am fürstlich serbischen Lyceum in Belgrad, führt sic in dein Verzeichnisse der in Serbien wild wachsenden Pflanzen, Abh. der k. k. zoolog.-botan. Gesellschaft in Wien, Jahrg. 1856, S. 568, ans der Nordostlehnc des Berges 8lol im Cacakcr Kreise in Serbien an, Ivo sie in Gesellschaft von e-Mne« und wachsen soll. er'vrr/M'iunr DO. kommt auch jenseits des von Stur als nördliche Grenze desselben bezeichneten Standortes am Alalasur vor. Im Zoiö'schcn Notizcuhcft findet sich darüber Folgendes: Di» m!rum pelosMnekiaomn liüil Itoüer 3. luini 179 l. Ualnlnl iValea- laäoe polje u Deolüne, kolcala ist ein Tolmeincr Dors unter der Orna prst. D Dooblene ist aber eine Schlüte, die über das Feld des Dorfes liegt. Sonst wächst die Pflanze auch häufig im Nellerne-Bcrg, nahe an der Laea, und sonst in diesem Grenzgcbirg inner Laea. 201 K-onkrnuM 8n'. Zvis schreibt darüber: Orobüwm aborlivam luiil Kucler inaju c-l iiiiliu Nuni 1791 ab v ävajuilci, gui asi mo«« ubi «nul prala pagi Uuüajumui (im Tolmcinischen). 'kubi rnu- t steilen Gehänge v Xonen vor Ilribareo sich befindet, gänzlich verschwun¬ den. An diesem letzten waren nur Reste des alten tstrus vorhanden; 210 sie waren streifenweise von einer schwarzen, schwierigen, homogenen Masse, die hie und da einen Zoll Mächtigkeit hatte, theils bedeckt, thcils durchfurcht. Jin getrockneten Zustande war die Substanz compact und hatte cine mehr grauliche Färbung. Woher sollten diese offenbar organischen Ueberreste ihren Ursprung genommen haben? Ist cs nicht etwa der aus den abgestorbenen Organis¬ men des rothcn Schnees entstandene Moder? Daß an der Bildung desselben auch die unzähligen Generationen von Schneeflöhcn, welche die verschwundenen Firnpaläste bewohnten, sowie auch die Leichen von Tau¬ senden von Jnsectcn, womit nicht selten die Schncefelder im Sommer bedeckt sind, einen nicht unbedeutenden Antheil hatten, läßt sich nicht bezweifeln. XS. Der Zchncefloh in den krainischen Hochalpen. Außer den Organismen, die den rothcn Schnee bilden, tummeln sich auf den Schncefcldcrn der Alpen Myriaden von muntern Wesen umher, die bisher wegen ihrer Kleinheit meist übersehen worden sind. Doch können sie durch ihr massenhaftes Auftreten der blendenden Schncc- flüche ein schmutziges, gleichsam vom ausgcstrcuten Kohlenpulver her- rührendes Aussehen verleihen. Ihre hüpfende Beweglichkeit gab Ver¬ anlassung, sie mit dem Namen des lästigen Parasiten des Menschen zu bezeichnen, von dem sie in ihrer Organisation völlig abweichcn, da sie auch einer ganz andern Abtheilung der Jnsectcn, nämlich jener der Poduriden, angehörcn. Man kennt 104 europäische Arten aus dieser Familie, wovon bereits 24 ans schmelzendem Schnee beobachtet worden sind. Die Schnec- Poduridc in den krainischen Hochalpcn scheint mit der von Desor auf den Gletschern der Schweiz zuerst beobachteten /le.?dem Gletscherfloh identisch zu sein. Mir fiel dieses merkwürdige Thierchen zuerst im September 1847 bei einer Excursion auf den Sattel in den Steiner Alpen auf. Außer¬ halb der Schäferhtttte, die den Sommer über der Snlzbachcr Schafhirt bewohnt, befand sich ein hölzerner Trog mit geschmolzenem Schnee¬ wasser, auf dessen Oberfläche eine zarte Membrane schwamm, die bei 211 näherer Betrachtung aus Myriaden von hüpfenden, kann: eine Linie laugen, sammctschwarzcn Jnscctcn bestand. Als ich einige Stücke des noch nicht geschmolzenen körnigen Schnees, der aus einer Schlucht der V<-Iüa pbmjova herrührtc, in die Hand nahm, fand ich, daß jene Thicr- chcn im Schnee ihren ursprünglichen Standort haben, jedoch verschwanden sehr bald die meisten in den kleinen Poren ihrer eisigen Behausung. In den Jahren 1858 und 1859 fand ich in den ersten Tagen des Monates August das nämliche Jnscct ans den Schuccfeldern des Triglav in einer Scehöhe von 7500 bis 8000 W. F. in erstaunlicher Menge. Jedes Stück des Firnes erschien von Millionen winziger schwarzer Thierchcn belebt, welche theils davon hüpften, thcits in den Poren des Schnees sich verkrochen, und namentlich an den frischen Bruchflächen in frappanter Weise an das mikroskopische Bild der sich bewegenden Blutkügclchen erinnerten, und in drängender Hast innerhalb der Firm Poren, welche für sie ein zusammenhängendes System von Gängen, Abgründen und weiten Hallen bilden, verschwanden. Von den das Schnec- fcld durchrieselnden Wasseradern wurden Myriaden derselben fortge- schwcmmt, und wo immer sich jene zu einer ruhigen Wasserfläche ansammeltcn, erhielt diese bald einen schwärzlichen, dünnen Ueberzug, der von diesen muntern Jnsccten gebildet wurde. Die in Spiritus aufbewahrten Exemplare behielten ziemlich die ursprüngliche Gestalt und Färbung, und stimmen mit der in „Agassiz geologische Alpen¬ reisen 1844," p. 180, gegebenen vergrößerten Abbildung von «aderns überein. — Das Jnscct hat einen sammctschwarzcn, '/2 RS P, Linie langen cylindrischcn Leib, mit deutlich abgcschnürten Segmenten und 6 Füßen. Der Kopf trügt 2 viergliedrige Antennen. Bei stärkerer Vergrößerung erscheint der ganze Leib mit schwarzen Borsten bedeckt. Als Springorgan dient dem Thiere eine Schwanzgabcl, die in der Ruhe am Banch anliegt, aber Plötzlich znrückgeschucllt werden kann, wodurch das Jnscct nach Vorwärts geschlendert wird und bedeutende Sprünge macht. Der Gletschcrfloh wurde zuerst von Desor auf dem Zermatt-Glet¬ scher beobachtet. Bei der unter Agassiz Leitung unternommenen Gletscher- Expedition in die Schweizer Alpen, an der auch Desor und Earl Vogt theilnahmcn, fand man dieses Jnscct auch ans dem Unteraar-, Obcraar- »nd Grindelwald-Gletscher bis hoch in den Firn hinauf, vorzugsweise unter Steinen, am Rande der Schründe und auf den Wasserbecken. 14* 212 Den schweizerischen Naturforschern fiel namentlich die Behendigkeit der Thicrchen auf, womit sic in das scheinbar dichteste Gletschereis hinein- schlüpftcn und den evidentesten Beweis für dessen Porosität lieferten. Die von Dcsor gemachte Entdeckung dieses merkwürdigen Schnce- bewohnerS gab Gelegenheit zu einer umfassenden Monographie der Poduridcu, welche vom schweizerischen Naturforscher Nicolet unter dem Titel »lieolierclie-; pnur «orvic ä I' üi8loiro dos ?oüurallo8« geliefert worden ist. Man findet diese ausgezeichnete Arbeit im 4. Bande der „Neuen Denkwürdigkeiten der allgemeinen schweizerischen Gesellschaft für die gesummten Naturwissenschaften." Neuchatcl 1842. Es sind darin nicht nur die verschiedenen Arten dieser merkwürdigen Familie beschrieben, sondern auch die Entwickclungsgeschichte und die Anatomie dieser Thiere ausführlich behandelt. Nicolet hebt unter Andcrm auch den merkwür¬ digen Umstand hervor, daß die Poduridcn selbst für größere Kältegrade völlig gefühllos seien, und sehr häufig mit dem Eis zugleich zu einem eisigen Körper erstarren, ohne abzusterbeu. Der gewöhnliche Schnecfloh 6e,-. Rio.) unterscheidet sich von der oben beschriebenen Poduride schon dem äußern Aussehen nach durch seine schiefergraue Färbung. Er scheint nicht in jene bedeutende Höhe hinaufzusteigen, obwohl er nicht selten bei mittlerer Elevation und in der Ebene die Erscheinung des schwarzen Schnees verursachet. Herr Raimund Kaiser, Pfarrer zu St. Jakob in Kärnten, hat im 5. Hefte des „Jahrbuches des naturhistorischcn Landes - Museums für Kärnten." Klagenfurt 1861, eine sehr interessante Abhandlung über dieses Jnscct geliefert. Er erwähnt zwei Fülle des massenhaften Auftre¬ tens dieser Poduride in seiner Gegend, in einer Seehöhc von 3250 W.F. Am 17. März 1858, nachdem zum ersten Male Thauwctter cin- gctreteu war, zeigte sich aus dem noch immer 3 bis 4 Fuß hohen Schnee eine ungeheure Menge sehr kleiner, schwärzlicher, springender Jnscctcn, welche in einer Ausdehnung von einer halben Meile die Schnecfläche, besonders an deren Rande und am Wege, bedeckten, und den Schnee stellenweise durch ihre erstaunliche Menge ganz schwarz färbten, im Walde aber viel häufiger als im Freien verkamen. Ain 28. März (also nach 11 Tagen) fanden sie sich in viel geringerer Menge und nicht mehr auf dem Schnee, sondern auf der Oberfläche des Wassers der Lachen, die der Schnee znrückgelassen hatte. Am 19. April wurden abermals 213 dieselben Thierchen an einer Stelle, die etwa 900 bis 1000 Fuß niederer liegt, beobachtet, wo sie die Oberfläche des Wassers einiger Lachen in großer Anzahl bedeckten. Zum zweiten Male wurden sic in sehr bedcntendcr Anzahl am 2. Jänner 1860 an einem sehr freundlichen Nachmittage bei einer Tenn pcratnr von etwa 8°—9°, in einer Sechöhe von beiläufig 2600 W. F., beobachtet. Damals lagen sie an den Wegrändern und in den Wagcn- geleisen so dicht auf dem Schnee, daß ein uneingeweihter Vorüber¬ gehender darauf hätte schwören müssen, cs habe Jemand Kohlenstaub ans einem Sacke verschüttet, und daß sich bei ihren: Anblicke der Ver¬ stand des Beobachters zn verwirren anfing, wenn er über ihre immense Anzahl nachdachte. Hier lagen sic ans einer Strecke von 1200 Schritten ohne Unterbrechung gleich dicht und wimmelnd, es waren also ihrer nicht mehr Millionen, sondern Milliarden. Bis zum Ausgange des Waldes war der Weg von ihnen immer schwarz gefärbt, dann aber- verloren sie sich bald. Auch noch an: nächsten Tage fand sich ein großer Thcil davon vor, aber am dritten Tage waren sie beinahe gänzlich verschwunden. Wohin? — Der Schnee lag einige Schuh hoch. — Entweder durch die feinen Oeffnungen desselben bis an die Erde, odcr aber über den Schnee hinweg bis zu den nächsten Bäumen, welche nm ihren Stamm herum bekanntlich größtenthcils von: Schnee entblößt sind, uin sich dort in das Moos zu verkriechen. Interessant ist es, daß ein ausgezeichneter Wiener Naturforscher, Hr. Ur. Franz Löw, die genannte Podnridc nm dieselbe Zeit (März 18o8) hinter den: Bahnhofe der Brücker Bahn in der warmen, von: abflic ßenden heißen Wasser der Dampfmaschinen gespeisten Lache gefunden hat, deren Wasser selten unter-f-18" und häufig über -s-30° R. hat, also um fast 3000 Fuß tiefer und in einer nm mindestens 12 Grade höhen: Temperatur. Pfarrer Kaiser bemerkt über die Lebensweise dieser Thierchen, daß Feuchtigkeit zur Erhaltung ihres Lebens unumgänglich nothwcudig sei, und daß man sie niemals ans ganz trockenem Boden antreffc. Ilcbcr ihre Widerstandsfähigkeit gegen die Einwirkung der Kälte wird weite: bemerkt: Nach Untergang der Sonne im Winter frieren sic in den geschmolzenen Schnee ein, bilden mit ihn: eine feste compacte Maflc und werden hart wie Stein, ost Tage und Wochen hindurch; allein ihr potentielles Leben dauert fort, so zart dieses kleine Wesen auch 214 organisirt ist, bei der nächsten günstigen Witterung regen sie sich wieder, und springen ebenso munter als früher umher. Wie so ein winziges Geschöpf, so zu sagen ein bloßer Punkt, einer solchen Kälte zu wider¬ stehen vermag, ist freilich schwer zu beantworten. Diese letztere Poduridcn-Art ist in der Umgebung Laibach's gar nicht selten, man findet sie ans feuchtem Moos in Waldungen, auf stehende» Pfützen. In dem Regcnwasscr meines im Schulgebäude ans einem 6 Schuh hohen Pflocke ausgestellten Regenmessers fand sie sich in allen Monaten des Jahres ein. Ein so massenhaftes Borkommcu der¬ selben, wie in Kärnten, ist mir aus Kram bisher nicht bekannt geworden. LIS. Drr vermeintlich letzend grtzorne Glm! Am 18. Febrnar 1862 langte aus Adclsbcrg eine telegraphische Nachricht an Herrn Fcrd. Schmidt in Laibach an, cö habe daselbst ein Olm ein lebendes Junges zur Welt gebracht. Dieser interessante Fall war vollkommen geeignet, die Neugierde der Naturforscher auf's Höchste zu spannen, doch kam ihm leider einige Tage später die Trauer-Botschaft nachgchiukt, cs habe die Rabenmutter ihr Junges verzehrt. Einige Beruhigung darüber, daß in diesem Falle die Wissenschaft keinen erheblichen Verlust zu beklagen habe, gewährte die in der »kiovioc« vom 26. Februar enthaltene Correspondenz eines Augenzeugen, aus der jeder Unbefangene, trotz der darin vorkommcnden Ucberschwänglichkcitcn, die Ucbcrzengung gewinnen mußte, daß es sich hier nicht um einen jungen Proteus, sondern um eine Wurmart handle, die in eine ganz andere Thicrclasse gehört. Jener Zeitungsbericht lautet also: „Durch viele Jahre schon haben die Naturforscher zu ergründen versucht, ob der Proteus, der in den Grotten - Gewässern lebt, ein vollkommen ausgebildetes Thier sei, oder nicht, ob er sich durch Eier fortpflanze, oder lebende Junge gebäre n. s. w. Mehrere hundert Exem¬ plare dieses Reptils wurden dem hochgelehrten Professor Hhrtl nach Wien übersendet, um das Räthsel zu lösens?), doch cs war nicht möglich, bis der Zufall am 16. Februar selbst dazu die Hand bot. Es fing 215 nämlich ein Bauer in der Magdalcncn-Grotte einen Olm, den er, wie gewöhnlich, in ein zur Hälfte mit Wasser gefülltes Fläschchen that. Als er nun nach Hause kam, was fand er da? Neben dem gefangenen Proteus noch ein zweites, kleines, wnrmähnlichcs Thierchen. Der ganze Fund wurde dem Herrn Apotheker Gottsbcrger verkauft. Der Wurm war anderthalb Zoll lang, von der Dicke eines Banmwollfadcns, seine Haut zeigte, durch das Vergrößerungsglas besehen, eine schöne roscn- rothe Färbung; unter ihr zog sich in der Mitte nach der Länge des Körpers ein bläulicher Striemen, der Mund war so geformt, wie beim Proteus, ebenso auch der Schweif; au der Stelle, wo sich die korallcn- rothen Kiemen beim Olm befinden, waren scharlachrothc Punkte — mit einem Worte, es war ein Junges, das sich sehr lebhaft neben der Mutter hin und her schlängelte. Man kann sich wohl vorstellen, wie froh wir waren, zum ersten Mal etwas zu sehen, was die Welt bisher noch nicht sah und was uns das große Gcheimniß offenbarte, daß der Olm lebende Junge gebäre. Diese Nachricht wurde sogleich an Herrn Schmidt tclcgraphirt, der sich schon durch viele Jahre mit der Lösung dieses Problems beschäftigt, und er wurde anfgefordcrt, sich die Wöchnerin mit dem Jungen zu besehen, bevor Beide ihre Reise nach Wien zu Prof. Hyrtl autreten. Aber eben als die Antwort des Herrn Schmidt in Adclsbcrg anlangte, war von dem Ncugcborncn keine Spur mehr vorhanden: die gefräßige Mutter hat ihn verspeist. Gott weiß, wann wir übermal so glücklich sein werden, das zu sehen, was wir jetzt gesehen haben. Aber dennoch haben wir eine große Erfahrung gemacht." Jedem mit der Naturgeschichte eiuigcrmaßcu Vertrauten muß es auffallcn, daß die oben gegebene Beschreibung des Jungen weit mehr ans einen Fadenwurm paßte, als auf einen Proteus. Alle Umstände deuten darauf hin, daß jener Wurm ein Eingeweide-Wurm, wahrschein¬ lich eine Ü1ormi«-Art sei, wie solche auch im Frühjahr ans feuchten Stellen häufig vorzukommcn pflegen, und daß der Wurm vom Protcusfängcr schon mit dem Wasser in die Flasche geschöpft worden sein dürfte. Jeder darüber noch obschwebcude Zweifel wurde jedoch beseitigt, nachdem der gefräßige Olm dem Prof. Hyrtl zur weitern Untersuchung cingesendet worden war, und dieser gefunden hat, daß dcr zugcschicktc Olm ein Männchen sei, wofür er dem Einsender seinen Dank anssprach, da er unter seinen Exemplaren noch kein Männchen besaß, und daß die im Magen Vorgefundenen Wurmreste einer Annelide angchörcn. 216 Da die Fama von dem lebend gcborncu Proteus auch durch die Zeitungen ihre Verbreitung fand, so stellte cs sich heraus, daß dieser Fall schon vor einigen Jahren einen ähnlichen Vorläufer gehabt habe. Herr Krajuc berichtete nämlich an Herrn Ritter v. Frauenfeld, Secrctär der k. k. zoolog. -botau. Gesellschaft, daß vor einigen Jahren bei einer großen llcberschwcmmung im Planina - Thale ein Laudmann einen vom Wasser ausgcworfcncn Proteus in einer Flasche anfbcwahrt und später ein wnrmförmigcs Jnngcs neben dem alten Olmc bemerkt habe, doch sei cs von letzterem nach einigen Tagen verspeist worden. Bei dieser Gelegenheit mag bemerkt werden, daß eine genaue Untersuchung des Olmcs auf Eingeweide-Würmer eine reichliche Aus¬ beute verspricht. In dem klassischen Werke Diesing's »8^llmu Illi minllmm.« Wien 1851, sind mir zwei Arten von Eingeweide-Würmern angeführt, die man bisher im Olme gefunden hat, nämlich: //erk-'Ar r'.e im Magen und sVeMa/e-Zrie«-» emAu/rrer in den Gedärmen. xssr. Hacguet's 8trix nichra im- dessen ornithologische Studien in Ärmn. Die schöne dunkelbraune Varietät der Habichtscule l/Zn/ee er- ZerrsZe I'nli. war schon dem Naturforscher Hacquet bekannt. Er beschreibt sic als >8iZ/'Z./- -r/e/nrr in seiner „Neuesten Physik.-politischen Reise in den Jahren 1788, 1789 und 1790 durch die daeischcn und sarmatischcn oder nördlichen Karpathen." Nürnberg 1791, 2. Thcil, nnd gibt p. 203 nachfolgende Beschreibung nebst einer ziemlich guten, colorirtcn Kupfertafel, 'lab. V. Die Beschreibung, worin auch seiner ornithologischen Studien in Kram Erwähnung geschieht, lantct also: Zwischen Dorn Sara und Piatra hatten wir Gelegenheit, den großen gemeinen Geyer (1r. ' Am 13. Januar 1858. Herr Professor Ur. Valenta besprach die technische Vervollkommnung und praktische Brauchbarkeit der aus Papiermacho verfertigten zerlegbaren anatomischen Modelle, nnd zeigte mehrere solche ans dem bekannten Atelier des I>r. Ausanx in Paris, den Uterus mit dem menschlichen Fötus in den verschiedenen Entwicke¬ lungs-Stadien darstellend, woran der Vortragende die Erklärung der physiologischen Bedeutung der einzelnen Thcilc knüpfte. Sodann wies Herr Prof. K o n s ch e g g einige vcrstcincrungsrciche Kalksteine vom Steiubruchc zu Podpctsch, am Fuße des Krimbcrgcs, vor, welcher Ort bekanntlich das niciste Materiale zu den behauenen Pflastcr- uud Bausteinen Laibach'ö geliefert hat. Schon Hacquct im vorigen Jahrhundert rühmte den Vcrstcincrungs-Ncichthum des Laibachcr Stadt- Pflasters und, wie Herr Konschcgg bemerkte, hat die in der Krakau schwunghaft betriebene Sauerkraut-Bereitung, wobei jene Kalke als Bcschwcrstcine in den Krautfüsscru verwendet werden, einen fördernden Anthcil an der Bestimmung jener schwer zu cnträthscludeu Pctrcfacte, indem durch die bei der Sauerkraut-Gährung sich entwickelnde Milch säure die Oberfläche jener Kalksteine anSgcfresscn, und dadurch einzelne Thcilc der darin gleichsam cingcbackcucn Versteinerungen in der erwünsch¬ testen Weise bloßgelcgt werden. An den zum Belege vorgczcigtcu Stücken konnte man den Mitten//er Anen/nr/a-r c/nAn/akre.v n. m. A. deutlich unterscheiden, nach welchen Versteinerungen jene Schichten der obern Trias angehören dürften. 22V Herr Ullepitsch machte die Mittheilung von einer Grotte ?nti80V6 bei Horjnl, worin er zur Winterszeit Grottenkäfer aus den Geschlechtern und sodann auch O«/e/r/u»! und gefunden hatte. Sodann las Herr Heinrich Haussen, dessen eifrigen conchhlio- logischcn Forschungen die Fauna Krain's mehrere sehr schätzbare Berei¬ cherungen verdankt, eine Zusammenstellung seiner Beobachtungen über die Entwickclungsgeschichtc der Süßwasser-SchncckcnartDrmn«onL /lenez/ee, die ganze Periode vom Eie bis zum Abstcrbcn des Thicrcs umfassend. Unter der Menge interessanter Beobachtungen, die Herr Haussen an diesen Thieren im Freien und in Aquarien anstcllte, ist besonders jene bcachtenswcrth, daß die alten Thierc bald nach dem Eierlegen der dritten Begattung große Lust zeigten, das Wasser zu verlassen, aus dem Aqua¬ rium auf die Zimmcrwäude krochen und dort zu Grunde gingen, wo auch ihre Gehäuse kleben blieben. Eben darin dürfte die Angabe des Conchyliologen Müller, er habe diese Wasscrschnecke auch auf Lindcn- bäumen weit vom Wasser entfernt gefunden, ihre natnrgcmäße Erklä¬ rung finden. Zum Schlüsse gab Herr Custos Dcschmann eine Ucbersicht der aus dreimaligen täglichen Beobachtungen gezogenen meteorologischen Verhältnisse des verflossenen Jahres für Laibach. Am 10. Februar 1858. Custos D eschmann zeigte eine vom Herrn Handclsmannc Klcbcl dem Museum cingesendcte Fadenwurm- art, den gemeinen Drahtwurm, oder das s.g. Wasserkalb O-zv/Oz.v welcher im Trinkwasscr zu Treffen in Nnterkrain gefunden wurde. Er gleicht einer dünnen Darmsaite und ist mehrere Zoll lang. Unter dem Landvolke herrscht die wohl übertriebene Meinung, daß der Genuß dieses Wurmes, der in den Gewässern Krain's sich nicht selten vorfindct, den Tod hcrbciführc. Weiters sprach Herr Dcschmann über eine für die Flora Krain's neue Scggcnart, die armblüthige Segge Omen /-armr/Am« Uixbtl., welche er im verflossenen Herbste auf den beiläufig 4000 Fuß über der Mccresftächc gelegenen beiden Torfmooren der Alpe kibsiea in Oberkrain gesammelt hatte, wo sie die Stelle der in den niedrigem sumpfigen Gegenden, namentlich ans dem Laibacher Moraste häufig vorkommendcn Omen vertritt. Ferner wurden von demselben drei, für die Flora Krain's neue Moosartcn vorgcwicsen, welche Studiosus A. Müllner im vorigen Herbste in den 221 Oberkrainer Alpen aufgcfmidcn hatte, nämlich: r-rcuin .ee^r-»/« ttälv. und 71rea-/-«A-»/« /„,/«- ,«K^a Li-iä. Die beiden ersten finden sich auf altem Kuhdüngcr in der alpinen Region der /u-I.niLn vor. Die letzte, eines der merkwürdigsten Moose, bewohnt die morschen Baumstrünke der alpinen Wälder der Xolonioa, Iloena, liibäica und Örna prsi. Anch im Hornwalde in Nntcr- krain wurde sic gesunden. Außerdem hatte A. Müllncr eine schöne Suite von Versteinerungen der alpinen Steinkohlen-Formation, die er mit großem Fleißc im ibopeina-Graben bei Janerburg gesammelt hatte, dem Museum übergeben, und die Vorweisung einer in mehreren Exem¬ plaren erhaltenen Productns-Art bot dem Mnscal-Custoö Gelegenheit, über den Bau dieses merkwürdigen Brachiopoden-Geschlcchtcs zu sprechen, welches in der Schöpfung völlig ausgestorben ist und zur Zeit der Stein kohlen-Periode seine größte Verbreitung hatte, daher cs anch für jene Epoche als Lcitmuschel gilt. Am 10. März 1858. Herr Professor vr. Mittels gab eine interessante Zusammenstellung der vom französ. Physiker Boutigny entwickelten Ansichten über den sphüroidalen Zustand der Körper. Der bekannte Leidensrost'sche Versuch, wornach ein Wasscrtropfcn oder eine geringe Menge einer andern Flüssigkeit ans glühendheißem Eisen, oder noch besser auf Platinblech die Tropfcngestalt bcibehält und merkwür¬ dige physikalische Eigenschaften zeigt, bildet die Grundlage dieser Theorie. Boutigny erklärt daraus viele räthsclhafte Phänomene; er begründet dadurch in scharfsinniger Weise die Ampörc'sche Theorie, Herschcl's Ansicht über die Beschaffenheit des Sonnenkörpcrs, ja er geht vom rotircndcn Wassertropfen zur Entstehung des Planctcn-Systems über, und versucht die einstige Beschaffenheit des Erdballs sowie seine geologischen Revo¬ lutionen auf die Gesetze, welche bei jener Erscheinung stattfindcn, zurück zuführcn. Herr Heinrich Haussen zeigte mehrere von ihm praparirte Geschlechtsorgane der Weinbergschnecke 77e'kH /iE«//«, und deine» lt unter Andcrm, daß die von A. Schmidt in Aschersleben vc>suchte Einthcilung der Schnecken nach dem Geschlechts-Apparate keinen festen Anhaltspunkt haben dürfte, da A. Schmidt jenen Thcil, welcher den Purpurbcutel trügt, bei 7/. einfach, bei 7/. aber am obern Ende gctheilt angibt, während die Haussen sehen Präparate in mehreren Exemplaren nachwiesen, daß der besagte >Lhcil bei jener Alt 222 bald einfach, bald gabclig sei, ohne daß in der Gestalt des Gehäuses auch nur der geringste spezifische Unterschied bemerkbar wäre. Herr Ferdin. Schmidt sprach über eine von ihm bei Haltstadt in Oesterreich gesammelte Varietät der //ei/cr- mit be¬ deutend flacherem Gewinde als die in Kram vorkommende Form. Zur Nachweisung des bedeutenden Einflusses der localen und climatischen Verhältnisse auf die Bildung des Schnccken-Gehäuses hatte Hr. Schmidt Formen dieser Spezies von den verschiedensten Fundorten Europa's, von Stockholm bis Sicilicn, zusammengestellt. WeitcrS übergab derselbe für das Museum eine von ihm in der kssica- und /Üavlm-Grotte aufgcfundene neue Grotten-Assel, mit einem Separat-Abdrucke aus dem Octoberheste des Jahrg. 1857 der Sitzungs¬ berichte der Wiener Akademie der Wissenschaften, worin jenes Thier von Ur. Heller als HcH-rrr'M'r beschrieben wird. Ferner legte Herr Schmidt eine ans dem russischen Journal »Irucii« abgcdrnckte Abhandlung des russischen Naturforschers Victor Motschulsky vor, betitelt: »0 bob-mii xius i üruoib rost,ms v Uc>«8i>, v 1834 «oäu.« (Ueber die Krankheit der Birnen und anderer Gewächse in Rußland, im I. 1854.) Es finden darin die von Schmidt seit mehreren Jahren, namentlich aber im verflossenen Sommer in seinem Obstgarten zu Schischka gemachten Beobachtungen der krankhaften Erscheinungen an Aepfeln und Birnen durch ähnliche Wahrnehmungen in Rußland, eine interessante Bestätigung. V. Motschulsky stellt die Krankheit der Birnen als ein Analogon der trockenen Kartoffelfüule dar, und führt als Grnnd derselben einen mikroskopischen Pilz an. Auch geschieht darin einer durch Pilzbildung bewirk¬ ten Krankheit der Lindenblättcr Erwähnung, welche Erscheinung Herr Schmidt schon seit Jahren beobachtete. Herr Custos Deschmann sprach über den Jnsccten-Regen in Unterkrain. Der Herr Pfarrcooperator F. Sajovitz von hl. Kreuz bei Thurn in Unterkrain hatte nämlich die Mittheilnng gemacht, daß am 2. Febr. 1858, bei sehr starkem Schneefall in der Umgebung des Dorfes Tichaboj, das zu jener Pfarre gehört, eine zahllose Menge von Jnsccten aus der Luft gefallen sei. Die ganze Gegend wimmelte davon, so daß man sie schaffclweisc hätte einsammcln können. Die hcrbcigeflogeuen Vögel pickten sie mit Begierde auf. Die Würmer krochen auf dem Schnee so lange, bis sie völlig eingeschneit wurden. Der Farbe nach waren 223 sie schwärzlich, den Rübcnraupen sehr ähnlich. In dem Dorfe Tichaboj, das auf einem Hügel 5 bis 6 Klft. über der Thalsohle liegt, zeigten sich einige dieser Würmer, während die Thalebcne zur rechten und linken Seite des Dorfes damit dicht übersäet war. Auch in der Entfernung einer halben Stunde von da, an der Grenze der Catezer Pfarre, regnete cs in der Thalschlucht bei der s. g. Kirchcnmühle eine solche Menge von diesen Thierchen, daß der Boden davon völlig schwarz war, während ans der ganzen Strecke zwischen Tichaboj und der letztgenannten Stelle keine Spur dieses Jnsccten-Regens sich zeigte. Der Berichterstatter bedauerte, erst einige Wochen später zur Kenntniß dieses vollkommen verbürgten Naturereignisses gelangt zu sein, und es war ihm nicht mehr möglich, eine einzige dieser Jnscctc»-Larven zu bekommen, da seit jener Zeit eine bedeutende Schncemcnge gefallen war. Am 7. März wiederholte sich bei Tichaboj dasselbe Naturereignis? bei heftigem Schneegestöber, doch zeigten sich dießmal die Jnsccten nicht so massenhaft. Herr Pfarrcooperator F. S a j o vitz übersendete einige dießmal gesammelten Exemplare an das Landes-Museum. Es sind dieß die Larven des s. g. Schneekäfers 8cbä kl. Sic sind gegen 1" lang nnd IlG" breit, unten platt, sammetschwarz, bestehen aus 12 Ringeln, haben 3 Paar Füße, einen hornartigcn platten Kopf mit 2 Augen, Fühlhörnern und starken Freßzangcn. Sic sind auch in der Umgebung Laibach's häufig und gleich nach dem Schmelzen des Schnees sicht man sie im Frühling auf Feldwegen und Aeckern in großer Menge hernmkriechen. Ihre Nahrung sind die Larven der Schnecken, Raupen und junge Regenwürmer. Die ans ihnen sich entwickelnden Käfer erscheinen im Juni nnd sind sehr nützliche Jnsccten, indem sic die Blatt¬ läuse vertilgen. Jene Larven nun zeigen sich oft in großer Anzahl schon im Monat Februar, wo sie bei plötzlich cintrctendcm Thanwcttcr aus der Erde hcrvorkommcn, den Schnee durchwühlen und auf demselben Herumkriechen, daher auch die Benennung des Schnccküfcrö. Ihre Erscheinung liegt wohl den meisten s. g. Jnsccten-Regen zu Grunde. Diese treffen stets mit Thanwcttcr und heftigen Stürmen zusammen, und es ist wahrscheinlich, daß auch der Sturmwind vom 2. Februar an der massenhaften Anhäufung dieser Larven bei Tichaboj, wohin er sic von andern, vom Schnee entblößten Stellen getragen haben mag, seinen Antheil gehabt habe. 224 Auch wurde von demselben Vortragenden ein anatomisches Präparat des merkwürdigen Verlaufes der Luftröhre beim Singschwan vorgewicscn, welche sich unter dem Schlüsselbeine in eine Höhlung des auf dem Brustbeine befindlichen Kammes cinscnkt, daselbst umbicgt und erst nachher in den Brustkasten gelaugt. Das Exemplar, welches ausgcstopft und zur Darstellung jenes Präparates benützt wurde, hatHr. Nudcsch, HcrrschastSbcsitzer in Reifuiz, au das Museum gesendet. In dem Magen des Vogels fanden sich, außer Quarzsand, bloß Sprossen des Schachtelhalms /rz/amaie) vor. Als eine andere merkwürdige Abweichung von dem sonst gewöhn¬ lichen Ban jenes Organs wurde ferner die Luftröhre des Gänscsägcrs mit einer trommelähnlichen, zur Hälfte verknö¬ cherten Anschwellung an ihrer Gabclthcilung vorgcwiesen. Znm Schluffe gab Custos Dcschmann eine Zusammenstellung des bis zum 10. Mürz in der Umgebung Laibach'S beobachteten Erscheinens der Zugvögel, und führte weiters zur Charakteristik der durch den strengen Winter gehemmten Entwickelung der Frühliugsflora den Umstand au, daß an jenem Tage au den sonnigsten Stellen des Laibachcr Schloßbcrgcs nur äußerst wenige Exemplare des Schneeglöck¬ chens in der ersten Bildung der Blüthcukuospcu von kaum 1" Länge auzutreffcn waren, während jene Pflanze mit dem Frühlingssafran r-e-'-ru-v) durch eine Reihe von Jahren um diese Zeit bereits in der schönsten Blüthc stand. Am 14. April 1858. Herr Professor Or. Valenta dcmon- strirte einen in Laibach vor Kurzem an einem ncngeborncn Kinde vor- gekommcnen Füll von d. i. eine Ausstülpung der harten Hirnhaut durch eine Spaltöffnung, außerhalb welcher sie sich alsdann durch Ansammlung von Flüssigkeit — serum —- immer mehr kugelig ausdehnt. Nachdem er einige Worte über das Entstehen fötaler Spaltbildungeu überhaupt vorausgcschickt, zeigte er ein schönes Beispiel einer Schädclspalte— — welche Mißgeburten im Volke zu dem Aberglauben, eine Frau habe einen Frosch geboren, Anlaß gaben; und ein Beispiel einer Rückgratsspaltc — Ferner — welche schon häufiger vorzukommcn pflegt. Hierauf ging Prof. Valenta zu den von ihm beobachteten //-/ck-'oMenr/rAoceZe über. In diesem Falle betrug die Peripherie der durch um kugelig ausgedehnten Aus¬ stülpung der harten Hirnhaut 12 Zoll und die Geschwulst hing gleichsam 225 an einem fingerdicken Stiele, der durch eine beinahe zollwcite Spalte der Hinterhauptbeins-Schuppen gleich ober dem ersten Halswirbel hervor¬ kam. Die Geschwulst, größer als der Kopf des Kindes, war von der auf's äußerste gespannten Kopfhaut überzogen. Die enthaltene Flüssig¬ keit wog über 22 Loth. Dieser seltene Fall wird von ihm, weitläufiger beschrieben, in einer mcdicinischen Zeitschrift veröffentlicht werden. Herr vr. E. H. Costa rcfcrirte nach einem Schreiben des Herrn Civil-Jngcnieurs Eunike über dessen neueste Forschungen in der Adels- bergcr Grotte. Eunike's Bericht gibt die Details der äußersten, noch nicht gangbar gemachten Seitenarme der dortigen Grotte nach ihren Dimensionen und dem Charakter der daselbst auftrctcndcu Tropfstcin- gcbildc. Mit besonderem Interesse wurden von ihm der Tartarus und das Bassin untersucht. Um über den weitern Lauf des im Bassin znm Vorschein kommenden Wassers Aufschlüsse zu erlangen, wurde ein Kahn daselbst hinabgelassen, in welchen Herr Eunike mit einigen Begleitern sich begab. Er überzeugte sich, daß dort das Flußbett des Poikflusses sei nud verfolgte seinen Lauf durch einige Klafter, wurde jedoch an der weitern Fahrt durch die niedrige Decke und das in Folge des einge- tretcncn Thauwettcrs in kurzer Zeit um mehrere Zoll höher gestiegene Wasser verhindert. Auch wird in jenem Berichte ein vom Herrn Eunike der Grottcu-Commission vorgclegter Plan dctaillirt, wornach ein neuer Aufgang zum Calvarieubcrge, der vor St. Stefan cinlcnken würde, in Vorschlag gebracht wird. Die Ausführung dieses Projcctes würde den Besuchern eine neue Ansicht der großartigsten Parthic der Grotte bieten, und zugleich könnte durch die Eröffnung dieser Passage dem bei Fest¬ lichkeiten sich ergebenden Gedränge am Calvaricnbcrgc abgcholfcn werden, da man nicht mehr genöthigt wäre, durch eine bedeutende Strecke den¬ selben Weg hinaus und später wieder hinabzustcigen. Herr Custos Deschmann legte einen von ihm in der Gottschcer Grotte Wicherlc gesammelten, stark abfärbendcn rothcn Thon vor, mit der Bemerkung, daß das Auftreten von bedeutenden Lagen ähnlichen Thönes in den Grotten Krain's keine seltene Erscheinung sei. Die chemische Analyse der vorgcwiesencn Probe wurde vom Herrn Franz Erjavez, Lehramts-Caudidatcn in Wien, ausgeführt und von dem nachfolgenden Gutachten begleitet. In 100 Thcilcn des bei 100° C. getrockneten Lehms fanden sich: Wasser 8.0o, Eisenoxyd 10.74, Thon¬ erde 18.49, Kieselerde 59.03, Sand 2.83 Theilc. Die Differenz 0.86 226 dürfte am ehesten zur Thonerde zuzuschlagen sein. Es ist jedenfalls merk¬ würdig, daß darin sich keine Spur von Kalk oder Magnesia zeigte, obwohl in der Grotte, wo der Thon vorkommt, eine reichliche Kalk- sintcrbildung stattfindet. Der Werth des Thönes zu technischen Zwecken wird durch dm große« Eisengehalt bedeutend herabgesetzt, da das Eisen¬ oxyd, als ein gutes Flußmittel, selbst im mäßigen Feuer dem Thon die Kieselerde entzieht und sich mit derselben zu einem schmelzbaren Prodncte verbindet. Für die Ziegel-Fabrication wäre er sehr geeignet, ebenso wegen seiner Homogeneität, Feinkörnigkeit und leichten Schmelz¬ barkeit zu Terrakotta-Fabrikaten, figuralistischen Gegenständen und archi- tectonischen Verzierungen. Seines bedeutenden Eisengehaltes wegen könnte er auch als Farbestoff benützt werden. Sollte er jedoch zu einem dieser Zwecke in Anwendung kommen, so müßte seine weitere Verarbeitung in der Nähe seines Vorkommens geschehen, da bei dem niedrigen Preise ähnlicher Thonfabrikate jede kostspielige Gewinnung und ein weiter Trans¬ port nicht rentabel wären. Weiters gab Herr De sch mann einige Beiträge zur Geognosie und Flora des Gottscheer Bezirkes. Eine auffallende Erscheinung jener Gegenden ist das partielle Auftreten der Karstformation, welche ringsum von Wäldern cingeschlossen ist. Von der Höhe des Friedrichsteins über¬ blickt man einen durch die Länge des Gottscheer Thales über die Ort¬ schaften Sele, Krapsenfeld, Mösl sich hinzichendcn Streifen einer kahlen, felsigen Landschaft. Die auf dem Karste häufigen Erdtrichter — dort voline genannt — erscheinen auch hier, ja die ganze Umgebung von Mösl, besonders gegen den Verdrengerbcrg, ist mit Hunderten derselben gleichsam übersäet. Die Pöllander Gegend, von einem höhern Punkte aus übersehen, gleicht einem großlöchcrigcn Siebe. Ihre Entstehung wird cingestürzten Grottenrüumen zugeschricbcn, doch scheinen ihre regel¬ mäßige konische Bildung, ihr massenhaftes Auftreten an einigen Stellen darauf hinzudentcn, daß auch andere Ursachen dabei concurrirteu. Die im Zirknitzer See noch thätigen Sauglöcher, als Voclonos, lUZelo n.s.w., welche mit jeneu in der Form vollkommen übereinstimmcn, geben der Vermuthung Raum, daß intcrmittirende Seen, wovon der Zirknitzer See als einziges Ueberbleibsel dasteht, einst in Krain verbreiteter gewesen sein mochten, und eö wäre eine lohnende Aufgabe der Naturforschung, durch genaue topographische Aufnahme des Vorkommens solcher saug¬ lochartiger Erdtrichter, durch Vergleichung ihrer Niveau-Verhältnisse 227 rnit jenen der Thäler, an deren Rande sie sich häufig vorfinden, jene Vermuthung zur Evidenz zu bringen. Von den bemerkten Dolmen sind besonders die beiden „tiefen Gruben" bei Mösl schcnswcrth: sic haben die geometrische Gestalt auf die Spitze gestellter hohler Kegel und werden durch eine uach oben sich verengende Wand, über die ein schnialcr Fu߬ steig führt, von einander getrennt. Die innere Mantelfläche dieser Kegel ist vollkommen glatt und von dichtem Graswuchs bedeckt. Der Durch¬ messer der größcrn Grube mag über 20°, die Tiefe über 10° betragen. Die Achnlichkeit dieser Gegend mit dein Karste erhält ferner durch das Auftreten gewisser Pflanzcnformcn, die der Karstflora angchörcn, eine weitere Bestätigung. So konmit der Zwcrgsatnrei, /-!/A»rae« 3iob., eine Charaktcrpflanze des Karstgcbirgcs, in der Umgebung Mösl's nicht selten vor, und cS ließen sich noch mehrere ähnliche Beispiele aus der Flora anftthrcn. Die Wasscrannnth des Gottschccr Bezirkes und seine zahlreichen Grotten deuten auf ein ausgedehntes, unterirdisches Höhlcnsystcni. Den sprechendsten Beweis liefern jedoch die im obcrn Knlpathale, am Fuße der Gottschccr Berge, aus grottcuartigcn Räumen hcrvorstürzendcn Gewässer, welche unmittelbar in die Kulpa eiumünden, so z. B. die wildromantische Wilpcn, welche schon Valvasor beschrieb, die zwischen dieser und Kostel gelegenen Grottenräume veliko und mulo okno mit ergiebigen Ausflüssen. Außerdem bieten die Gottschccr Grotten dem Naturforscher durch ihre reiche Fauna eine ergiebige Ausbeute; einige derselben gewähren durch die daselbst stattfindendc Eisbildung ein erhöhtes Interesse. Hicher gehört die bekannte Knntschncr Eisgrotte iin Hornwalde, ferncr jene bei Ober-Schkril. Letztere sollte richtiger ein Schneckellcr genannt werden. Außer diesen beiden verdient auch das von der Knntschncr Grotte 1 Vz Stunde entfernte Schnccloch im Hornwalde erwähnt zu werden. Es ist dieß ein imposanter Höhlcnemsturz mit senkrechten Felswänden von bei¬ läufig 50° Tiefe. Ain Grunde desselben sicht man sogar im heißesten Sommer bläulich-grüne Eismassen. Die Wasscrnoth des vorigen Som¬ mers zwang die Köhler des Hornwaldes, eine beschwerliche Passage in die Tiefe durch in die Quer gelegte Tannenbäume anzulcgen, um sich dort das Eis für ihren Wasserbedarf zu holen. Den 23. Sept, um Mittag war die Temperatur in der Tiefe -s-1° R., am Rande des Schncclochs im Schatten -s-17°R. Von dem Eise am Grunde war noch eine 5 Klft. hohe, über 2 Klft. im Umfang mächtige Säule vor- 15* 228 Händen, deren Structur, gleich dem Eis der Kuntschner Grotte, ans mehr oder minder regelmäßigen, dicht anschließenden, sechsseitigen pris¬ matischen Eiskrystallcn bestehend, dem Eise ein bienenzellenartiges Aus¬ sehen verlieh. An den Felswänden, auf dem hcrabgcstürztcn morschen Holz und dem daraus entstandenen Mulm hatte sich eine üppige Krypto¬ gamenflora entfaltet, darunter der prachtvolle korallcnförmigc Stachel¬ pilz oor-r/ZZoZrlo.? Loop. Auch eine alpine Pflanze, der Bcrg- hlasenfarn 1-., der in den alpinen Regionen Obcrkrnin's hie und da in einer Scchöhe von 3000—5500 Fuß vor¬ kommt, hat sich daselbst angcsicdclt. Der einzige bisher bekannte Stand¬ ort dieses zierlichen Farrcnkrautes in Unterkraiu. Das nahe Saudloch, ebenfalls wegen seiner üppigen Kryptogaincnflora ergiebig, lieferte die für Kram seltene Z/ooZco-'iK Liu. u. a. m. Im Hochsommer des vorigen Jahres konnte man im Hornwaldc die Repräsentanten aller vier Jahreszeiten ganz nahe gerückt beobachten, nämlich: das Eis des Winters; das zum zweiten Mal blühende Frühlingsaugc Onr/)/roZo., welches weite Waldstrccken mit seinen vergißmeinnicht- artigen Blüthen überzog; die drückende Schwüle des Sommers und die reifen Früchte des Herbstes. Zum Schluffe zeigte Herr De sch mann an einem an der Save erlegten Purpurrciher l-., die in dem Schlunde nnd in der Speiseröhre desselben vorkommcndcu Eingeweide-Würmer, welche er, als dieser Rcihcrart cigeuthümlich, durch eine Reihe von Jahren an erlegten Exemplaren vorfand, und die zu /roZor-osZonrrE zu gehören scheinen. Auch legte er einen neuen Beitrag zur Kryptogamenslora Krain's vor, nämlich das seltene Lebermoos /^oZZZ« mit reifen Früchten, welches an einigen Wassergräben der Lattermanns - Allee, ferner hinter dein Schischkacr Berge wächst, und von ihm auch in der I'oklulra - Schlucht hinter Obcrgörjach in Oberkrain gesammelt wurde. Am 19. Mai 1858. Herr Professor Mittcis sprach über die Erdbeben in Kram, wobei er eine von ihm verfaßte größere Abhand¬ lung über diesen Gegenstand auszugsweise mitthciltc. Zum Schluffe wurde ein vom Herrn Pfarrcooperator Simon Robitsch cingcsendetes und von ihm prüparirtes Exemplar des gemeinen Hasen mit unnatürlich laugen Vordcrzcihncn, da sie wegen schiefer, nicht übereinander greifender Stellung sich nicht abnützen konnten, nnd ein 229 vom nämlichen Herrn Einsender sehr zierlich präparirteS Vogelskelett vorgcwiesen. Einen ferncrn schützbaren Beitrag für die zoologische Sammlung des Museums bildet ein bei Gottschce am 1. Mai erlegter, 4- bis Sjähriger Wolf, welcher vom fürstlich Auerspcrg'scheu Forstamtc Gottschee dem vaterländischen Museum gewidmet wurde. Am 9. Juui 1858. Herr Ferd. Schmidt zeigte eine Suite der von ihm in Krain gesammelten TelephornS - Arten. Er charaktcrisirtc dieses nützliche Käfcrgeschlccht nach seinen Untcrabtheilungcn und führte 26 ans Krain entfallende Arten an. Eine andere Mitthcilnng desselben bezog sich auf den großen Schaden, welchen zu dieser Jahreszeit die Raupen der Apfclschabc Ms/rrrn/i« an den Aepfcl- bänmen anrichtcn, wovon Herr Schmidt mehrere mit Raupengespinnst überzogene Neste mitgebracht hatte. Ferner wies er einen für die Fauna Krain's neuen Falter vor, nämlich die welche von dem in Laibach weilenden Wiener Entomologen Herrn Rogen- Hofer, der auch die Versammlung mit seiner Gegenwart beehrt hatte, in einem einzigen Exemplare bei Rosenbach gefangen wurde. Herr Enstos De sch mann sprach über das onw- -i/ronrE, eine neue vom Wiener Botaniker Herrn Juratzka in der Februar-Versammlung der zoolog.-botan. Gesellschaft nach Exemplaren, die bei Tüffer in Untersteiermark gesammelt wurden, ausgestellte Pflanzcn- Art. Ferner liefert Hr. Deschmann zwei neue Beiträge für die Krypto¬ gamen-Flora Krain's, nämlich die Uu in Kram. 3. Vom Herrn Ritter v. Frank in Jdria: Eine Fledermaus aus der Grotte oberhalb Kabila nächst Jdria <8c/r, el- k-o-'.etr blatt.). 4. Vom Herrn Nicol. Hoffmann: Sumpfohrcule, W. /lr/.r Kautz, M. /l /uea). 5. Vom Herrn J. P o g a t s ch n i g g in Ncnmarktl: Uhu, M. MKaerrnu/). 6. Vom Herrn Götzl, Bildhauer in Laibach: Dunkelbraune Varietät der Habichtseule, M. st /»/« Anc//o-t.e/.v), geschossen im Laibachcr Stadtwald. 7. Vom Herrn Michael Schorl, Beamten in Treffen: Waldohr¬ eule, W. s/lnAal/r/.r Hermelin, W. ^--ur/rcK). 8. Vom Herrn Carl Greßl, Hcrrschaftsbesitzcr in Treffen: Dunkel¬ braune Varietät der Habichtsenlc, W., geschossen bei Treffen, Prachtexemplar; Strandrcutcr, M. ein längliches, abnormes Hühner-Ei. 240 28. Vom Hcrm Prof. X. Wilhelm Kukula: Versteinerungen aus den Raibler Schichten, meist Fischabdrückc, darunter ein schönes Exemplar von 29. Vom Herrn Bergwerks-Verwalter Schmidl: Versteinerung von Jslack nächst Sagor mit einem Blnttabdrnck; Petrcfacte von Sagor nnd polnisch O stran. 30. Vom Herrn Carl Fontaine v. Fclsenbrnnn, k. k. Finanz¬ rath: Trilobite» ans Böhmen; Granit aus dem Bruche Hauzen¬ berg in Baiern, woraus der Sockel des Radetzky-Monumentes in Prag besteht. 31. Vom Herrn I. Podkraiöeg: Braunkohlenschicfer mit einem Pflanzenblattabdrnck von Zwischcnwässcrn. 32. Vom Herrn Malachovöky, Orgelbauer: Ein Ammonit aus dem Geröllc bei Vodiz in Oberkrain. 33. Vom Herrn Lovro Sadar: Wasserralle, M. 34. Vom Herrn Griebler, Bergverwaltcr in Jdria: Erzstufen nnd geognostische Handstücke ans den verschiedenen Formationen von Jdria und der Umgebung. 35. Vom Herrn Gymn.-Director Val. Konschegg: Verwitterter Eisenstein (linsenförmiger Thoneisenstein), aus dem das Steiner Pntzpulver gewonnen wird; Rnmmulitenkalk aus dem Hangenden von daselbst; Bleiglanz mit Zinnoberanflug und Schwefelkies von Knapovse; Antimonit vom alten Skopolischen Bergbaue bei Kersch- stettcn. 36. Vom Herrn Anton Fn nk in Triest: Drei Stücke Mcerschwümme aus dem griechischen Archipel. 37. Vom Herrn Carl Kratochwill, Forstmeister in Zoll: Drei- zehiger Specht, M. n. W. ans der Nanoser Waldung (leider im unbrauchbaren Zustande angclangt); Stcinhuhn; Stcinrabc Oonaa?),' ein sehr schöner, weißer Billich Ai/s re»'.) : Auswuchs einer Zirbel; Holzopal aus Ungarn; Buchcnschwamm in Fladen und zu einer Mütze verarbeitet. 38. Vom Herrn Fcldmarschall - Lieutenant Freiherrn v. Marcnzi: Schwefelkies-Körner, meist in Brauneisenstein umgcwandelt, theilö verschiedenen Obstkörnern ähnlich, theils als VersteinerungS-Mate¬ riale von Gliedern der Encrinitenstengcl. 241 39. Vom Herrn Herxcl, Beamten beim Zollamtc in Laibach: Throna-Salz von den Natron-Seen Aegypten's. 40. Vom Herrn Mayer, Apotheker in Laibach: Ein lebendes Cha¬ mäleon. 41. Vom Herrn Val. Strel: Fossiler Zahn, bei Stein gefunden. 42. Vom Realschüler Branne: Pektiniten im rothen Marmor. 43. Vom Herrn Franz Leustik: Versteinerte Echinitcn aus Istrien; gut erhaltene Frucht einer luZIims-Art aus einem Braunkohlen¬ lager im Rckathale in Jnnerkrain. 44. Vom Herrn vr. Pogačnik in Heidenschast: Kalkschiefer mit einem Algenabdruck, von hl. Kreuz im Wippacher Thale. 45. Von Frau Schulz in St. Barthelmä: Tertiäre Versteinerungen aus der dortigen Gegend. 46. Vom Herrn Albert Kurnik, Sessel-Fabrikanten in Laibach: Gypö aus der Umgebung von Nenmarktl. 47. Vom Herrn Muscal-Custos Carl Deschmann, folgende aus- gestopfte Vögel und Säugethiere: Grünspecht, M. u. W. Grauspecht, M. u. W. (p. cann.?),' Schwarzspccht, M. u. W. (H. Ma-'kiu.v)Waldlerchc, M. «nöor'ea)/ Wasseramsel, M. K-reattvA/)Wasserpieper, M. (4?rk/rr/.? 8/irrroiett«) / Riugdrossel, M. doppelt u. W. Amsel, W. (Bur'ckr/.? Merr/ka)Wachtel, M. doppelt u. W. Teichhuhn, W., lichte Varietät / Sumpfhuhn, M. Wasserhuhn, W. «k»'«)/ Triel, M. u. W. (Oeckr'anEUL cne/irka-r.v) punktirter Wasscrläufcr (BotanAL oc/rr-o/iA») / Flußufcrläufer, M. doppelt (ilckrk»- /rMv/euw»)/ Kibitz, M. (l'KttekO/.;- Strcit- schnepfe, Varietät, M. (-Uac/ravke§ Wasserläufcr, W. .v/).?),- Bruchwaldschnepse, M. doppelt u. W. MK/o/f)/ Standschncpfe der Jäger, M. u. W. doppelt, und die kleinere Abart der Waldschnepfe, M. n. W. r-Asttcoka)/ Moorschnepfe, M. u. W. Bekassine, M. u. W. weißer Säger, W. (M-rAu.? Sammetente, W. /'«sc«), geschossen bei Laibach 6. Dec. 1860; kleiner Stcißfuß, W. (/>r. Herrmann, Professor der Naturgeschichte in Straßburg. Das einzige handschriftliche Document, welches das Landes-Museum von dem für die Naturgeschichte Krain's hochverdienten Natur¬ forscher besitzt. 67. Vom Gymn. - Schüler Eduard Seunig: Lchenbrief Erzherzog Ferdinand's an Oth Heinrich von Wernegg über acht Huben in der Rakhituikh (Ilakilnilc) in der Pfarr zu Presser, welche dieser von Georg Ruprecht Freiherrn zn Herberstein käuflich an sich gebracht. Gratz, 2. Juni 1606. Guterhaltene Pergament-Urkunde mit auhangendem großen crzherzogl. Siegel in Holzkapscl. 68. Vom Herrn Korina, Lehramts - Candidaten: Original-Schreiben des Erzherzogs Carl an Georg Hofer zu Höflein und Haasbcrg, erzh. Rath und Vicedom in Kram, Judenburg 7. August 1572, worin letzterem die Absendung eines Secretarius und Schreibers zur Completirung der Mitterburger Commission aufgetragen wird. Mit erzh. Siegel. — Original-Schreiben des Erzh. Carl an den Landes - Verweser in Krain, Gratz 7. Jänner 1576, worin von demselben Bericht über die vom Mitterburger Verwalter an das Dienstvolk zu Zengg geschehenen Lieferungen von schlechtem, unge- reutertem, staubigem Getreide und Wein abverlangt wird. Mit erzh. Siegel. — Original - Schreiben des Erzh. Carl an Niklas Bonhomo zu Wolfspüchel, erzh. Rath uud Vicedom in Krain, Gratz 15. Jänner 1581, worin die Restituirung des von den Mautnern zu Laas dem Franziskaner-Kloster zu Tersat abgc- nommenen Getreides anbefohlen und verfügt wird, „daß hinfüro von dergleichen Viktnalisachcn, so sie hin und wieder als eUmo- «ina znsammeusammeln ainichc Mantgcbür nicht gcnummcn und abgcfordcrt werde." Mit erzh. Siegel. — Original-Schreiben der inneröstcrr. Hofkammcr an die Verordneten der Landschaft des „Fnrstenthumbs" Krain, Gratz 21. März 1646, worin letztem bezüglich der von der Grafschaft Mitterburg vom 1.1644 aner- L46 wachsens» Ausstände ans den Regreß beim Satzinhaber der Herr¬ schaft Grafen Flangini angewiesen werden. Mit 8 Oblatsigillcn. — Original-Schreiben der innerösterr. Regierung (Ferdinand III.) an den Landes-Vicedom in Kram, Gratz 26. März 1649, um Berichterstattung wegen Besetzung der Pfarre lllmwrno im Bis- thum Piben. Mit dem mittl. k. Siegel. — Original-Schreiben Kaiser Ferdinand Hl- an den Landes-Viccdomb in Kram, betref¬ fend die sofortige Installation des neuernannten Pfarrers zu Unter- Jdria, klaroo Antonio cio 6, atia, nach geschehener ordentlicher Confirmation von Seite des Dechants und Capitels der Collegiat- Kirche unserer lieben Frauen zu Cividale. Schloß Eberstorff 30. Sept. 1651. Mit aufgedrücktem mittl. k. Sigill. — Concept des vom neuernannten Pfarrer zu Unter-Jdria, klorom« 4Moniu8 (io Oratio, auszustellendcn Reverses. Juli 1652. — Original- Mandat Kaiser Leopold l. an Friedrich Graf v. Athems, Landes- Vicedom in Kram, Gratz 20. August 1660, bezüglich des vom Grafen Ferdinand Portia übernommenen, früher vom Grafen Flangini mnegehabten Satz- und Pfandrechtes auf der Graf- und Hauptmannschaft Mitterburg, mit der weitern Verfügung, daß hinfüro die Appellationen der dortigen Unterthemen nicht mehr an das Landes-Vicedomamt in Kram, sondern an den Grafen Portia, als ihren eigenthümlichen Herrn und dessen Repräsentanten, zu geschehen haben. Mit k. Siegel. — Original-Schreiben der n. ö. Hofkammer an die Mitterburger Commissaricn, Gratz 1. Fcbr. 1610, um Erstattung des Gutachtens über das Ansuchen der Gemeinde zu Piben, welche laut des Mittcrburgischen Urbars schuldig ist, jährlich alle bedürftige Reife zu den Gebinden und zur Erhaltung der Fässer für den Zehcntwein in der ganzen Grafschaft auszu¬ bringen, welche Auflage ihnen zu der Zeit, als sie ihre eigenen oder mehrere Wälder gehabt, aufgctragen worden sein soll, anjetzo aber beschwerlich falle, daher sie die Bitte stellen , daß eine jede Commune oder Flecken die daselbst erforderliche Nothdurft an Reifen selbst bestelle. Mit 3 Sizilien. — Original-Mandat Kaiser Ferdinand U. an Graf Carl v. Portia, Landes-Vicedom in Kram und Hauptmann zu Aglern, wegen sofortiger Installation des neu ernannten Pfarrers Peter Reding zu St. Johann bei Tybein nach geschehener Confirmation. Schloß Eberstorff 26. Sept. 1635. 247 Mit dem mittl. k. Sigill. — Kaiserliche Postulate in cxlra oräi- narHs an die krainische Landschaft. Gratz 17. Juni 1647. — Bericht des Landes-Vicedom in Kram, Pänizol, an Kaiser Ferdi¬ nand II- über die nach dem Tode des Mschofcs Anton zu Piken cingelcitete Sperre und Inventur. Laibach 12. April 1622. — Kais. Resolution Maria Theresia's, Preßburg 19. August 1744, an die beiden Gebrüder und Juden David Abraham und Marco Luzato, womit ihnen in Ansehung des bei dem vorletzten italien. Kriege in Spedirnng des vorgcfallencn Proviantes- und Muni¬ tions-Transportes bezeigten Diensteifers der Militärschutz aller- gnädigst bewilligt wird. Mit k. Sigill. — Krainisch - ständische 4perzentige, außer Curs gesetzte Obligation; Laibach letzten April 1751, pr. 3200 st., lautend auf Herrn Peter Paul Glavar, welcher besagte Summe zur Stiftung eines Ik- n üciali Oucali in der ritter¬ lichen Commcnda St. Peter in Oberkrain angelegt. — Krainisch- ständische, 6perzentigc, außer Curs gesetzte Obligation, Laibach 7. Juli 1687, pr. 3000 fl., lautend auf das Kloster zu Michel- stctten. — Militär-Abschied des Anton Schwarz, ord. Cadeten beim Bettlerischen Infanterie-Regiment, vom 16. Mai 1773. Mit 2 Sigillcn. Unterfertigt vom Obersten Freiherr» v. Terzi. — Zuschrift der k. k. küstenläudischcu Handels - Intendanz an die k. k. Repräsentation und Kammer des Herzogthums Kram, Triest 12. Dec. 1755, mit dem Ersuchen, an den Inhaber der Herrschaft Castua den Befehl zu erlassen, daß die Unterthemen und Herr¬ schaft ihr Brennholz und Kohlen, anstatt Beides außer Landes zu verkaufen, dem Fiumaner Publico, welches daran großen Mangel leidet, gegen gleiche Bezahlung abzugcbcn hätten. Mit Sigill. — Kais. Resolution, unterfertigt von Maria Theresia, an die Repräsentanten und Kammer in Krain, Wien 10. Jänner 1756, worin die Restitution des von den Mitterburgischcn und Mähren felsischcn Unterthemen den Räubern, welche den Wirth zn Basso- vitza ermordeten nnd gleich darauf den Postwagen ansraubtcn, abgenommencn Geldes anbefohlcn, und die Taglia pr. 450 fl. für jene Unterthanen allergnädigst bewilligt wird. Mit k. Sigill. — Kais. Resolution, gefertigt von Maria Theresia, an die Repräsen¬ tation und Kammer in Krain, Wien 21. Dec. 1750, betreffend die Aufschiebung der Execution gegen die in der Rekrutenstellung 248 morosen Stände bis Ende December. — Kais. Resolution, unter¬ fertigt von Carl VI., an die inuerösterr. Regierung, worin befohlen wird, daß die aus unbescheidenem Rcligionscifer den Juden in Friaul zur Taufe abgeuommeuen Kinder denselben restituirt, derlei Anmaßungen künftighin vermieden, und die dermaligcn Uebertrctcr mit einer ernstlichen Bestrafung angesehen werden sollen. Mit k. Sigill. — Kais. Resolution an die inuerösterr. Negierung, gefer¬ tigt von Maria Theresia, Wien 5. Sept. 1747, des Inhaltes, daß der angeblich an den Hof eingesendet sein sollende Jnstrnctions- Aufsatz für den Hauptmann zu Fiume, daselbst nicht vorfindlich, dann das Jnstructions - Project, sowohl für den Hauptmann zu Triest als auch jenen zu Fiume ehestens an den Hof zu befördern sei. Mit k. Sigill. — Militär-Abschied des Theodor Webcll, Cor- porals im Graf Thurn'schen Jnfant.-Rcgiment. Sixnalum Stabs¬ quartier zu Laibach 5. August 1797. — Kais. Resolution, unter¬ fertigt von Maria Theresia, daß über das eingcschickte Project auch von der inuerösterr. Regierung und Kammer für den Haupt- mann'schcn Commissarius zu Triest, Herrn Seifried Grafen v. Herberstein, eine Instruction aufgesetzt und mit Gutachten nach Hof befördert werden soll. — Original-Befehl der inuerösterr. Regierung, Gratz 25. Mai 1648, wegen Berichterstattung über die Supplik des Andreas Vranwb um das erledigte Beneficium in der Grafschaft Mitterburg. — Kais. Resolution, unterfertigt von Maria Theresia, an die Repräsentation und Kammer in Krain, Wien 9. Sept. 1755, über die von den Ständen der gefürsteten Grafschaften Görz und Gradiška übernommene Rekrutenstcllung von 115 Köpfen. >— Kais. Resolution, unterfertigt von Maria Theresia, an die Repräsentation und Kammer in Krain über die von derselben auf Ansuchen der Commerzial-Intendanz zu Triest wegen Sicherstellung des dortländigen Litorales getroffenen Vor¬ kehrungen, Wien 30. August 1757. — Gubcruial-Decrct, Fiume 24. Mai 1798, womit Franz Lav. de Bcnzoni zum Gubernial- Protocollistcn ernannt wird. — Ein Blatt aus dem Urbar des Amtes Suchadoll in Oberkrain, 1733. — Ein Blatt aus dem Urbar des Amtes Arch, 1732. 69. Vom verstorbenen Herrn Wagnermcistcr Hribar in Laibach: Verkaufsbrief auf Pergament, womit Jorg Lamberger zu Schnee- 249 berg der St. Paulskirche zu Sernaunitz (/.erovnica) und der Bruderschaft daselbst zwei Wiese», die gelegen sind, die eine im See, genannt Schlüße!, die andere bei Lubsen, um den Betrag von 40 gnten Ungar. Gulden überläßt. Freitag vor St. Jorgentag 1497. Mit zwei Wachssiegelu, deren eines stark Wirt. — Ver¬ satzbrief auf Pergament, womit Jorg Lessar und Marusch sein Gemahl eine Huben zu Oblacher poltz (kioska polws) gelegen, an die Gebrüder Vide und Stefan Pajk, Zechleute des lieben Heiligen und Zwölfbothen St. Paulskirchen, gelegen zu Sirnewietz (^erovniea) in Zirknitzer Pfarre, nm 19 Pfund Pfennig versetzen. St. Stefanstag 1519. Siegel fehlen. — 26 Stück Raitbricfe von 1529 bis 1658 über verschiedene, von der St. Paulskirche zu Lorovm'tm in der Zirknitzer Pfarre gezahlte herrschaftliche Abgaben. 70. Von einem Ungenannten: Eine Sammlung von Urkunden, den deutschen Ritterorden in Laibach betreffend. Die Regesten der wichtigsten dieser Urkunden sind in den Mittheilungen des histor. Vereins für Kram im December 1860 geliefert worden. 71. Vom Herrn Lu ter sek, Schüler der 8. Ghmn.-Classc: Mehrere Hefte mit Gedichten und belletristischen Aussätzen, welche vom verstorbenen Professor Petter, der sich um die Flora Dalmaticn's große Verdienste erworben, in seinen Jugendjahren niedergeschrieben worden sind. 72. Aus dem Metelko'schcn Nachlasse: Prcsern's eigenhändiges Manuskript seiner Poesien für die damals bestandene Censur, nebst mehreren andern slovenischen, bei der Censurbehörde über¬ reichten Manuscripten, meist ascctischen und religiösen Inhaltes. 73. An gekauft wurde: Ein Fascikel Acten aus dem Bouset'schcn Nachlasse, meist auf die Statistik und politische Verwaltung Krain's Bezug habend. Minsen und Medaillen: 74. Vom San des-Ausschüsse in Graz: Bronce - Medaille aus die Jubelfeier des 50jährigcn Bestandes des Joanneums 1861. 75. Vom hohen Statthalterei-Präsidium in Laibach, nach¬ folgende römische Münzen von einem Funde in Slatna, zwischen Vigaun und Neumarktl. Ein Bauer entdeckte daselbst auf einer Bergwiese in einem eben aufgeworfenen Maulwurshaufcn einige 25V funkelnde Gegenstände; bei weiterer Nachgrabung fand sich eine bedeutende Anzahl römischer Münzen vor. In Silber: .4a. Naximianus ?. k. Xu». kev. Prätorisches Lager, mit der Um-" schuft: Virlus Nililum. Unten X. — Xa. Lonslantius Laesar. Kea. In einem Kranze XVI. — In Kupfer: Xa. Imp. Xure- lianus Xu». Kea. Loncorciia Nilituin. Kaiser und Kaiserin reichen sich die Hände. Unten D — Xa. Imp. LI. 4acitus. Kea. kesli- lulor Orbis. Die Siegesgöttin, dem Kaiser einen Kranz reichend. — .-la. klorianus Xu». Kea. Loncorciia Nililum. — .4a. Imp. 6. N. Xur. krobus Xu». Kopf mit Strahlenkrone. Kea. Lllmenlia lemp. Zwei neben einanderstehende Figuren halten eine Kugel. — Xa. Imp. 6. krobus Xu». Kea. Loncorciia Nililum. Weibliche Figur zwischen zwei Standarten. Unten XXI. Zwei Stücke. — Xa. L. N. Xur. krobus Xu». Kea. Knies Niiit. Stehende weib¬ liche Figur mit Lanze. — -4a. Imp. L. ?robus Xu». Kea. Uarculi kacil. Herkules mit Lorberzweig. Unten 8 X X I. — Xa. In,p. 6. LI. Xur. krobus k. Xuss. Kopf mit Strahlenkrone. Kea. Tempel mit 6 Säulen. Koma« Xeternae. k. X. — Xa. Imp. 6. krobus Xu». oder Imp. L. ?robus Xuee. Lonsul. Kea. 8a!us Xu». Die Göttin Hygiäa. Verschiedene Prägen, 3 Stücke. — Xa. Iiup. krobus Xu». oder auch Imp. L. N. Xur. krobus k. k. Xu». Kopf mit Strahlenkrone. Kea. 8oli Invicta. Sonnengott, vier Pferde lenkend. 2 Stücke. — Xa. Imp. ?rabus Xu». Kopf mit Strahlenkrone. Kea. Victoria 6erm. Zwei am Boden sitzende Gefangene, darneben Siegestrophäen. — Xa. Imp. L. 6. Val. Dioclelianus k. k. Xu». Bclorbcrter Kopf. Kea. 6enio kopuli Komani. Stehender Genius mit Opferschalc und Füllhorn. Unten T. 8. — Xa. Imp. L. vioclelisnus k. k. Xux. Belorberter Kopf. Kea. Llenio kopuli Komani. Stehender Genius, wie vorher. — Xa. Imp. L. Oiooletisnus ?. k. Xu». Belorberter Kopf. Kea. 8aora Sion. Xu», et Laes. X. X. Die stehende Gerechtigkeit mit Opferschale und Wage. Unten X<). 2 Stücke. — Xa. Imp. Dio clelianus?. k. Xu». Belorberter Kopf. Kea. l-enio kopuli Komani. Genius mit Opferschale und Füllhorn. — Xv. Wie vorher, kev. 8acra Noneta Xu»», et Laes. Xoslr. Stehende Gerechtigkeit mit Wage und Füllhorn. Unten Xyk. 4 Stücke. — Xv. Wie vorher. Kev. 8acra Noneta Xu§§. et Laes. Xostr. Steheirde Gerechtigkeit 251 mit Wage und Füllhorn. Unten X08. 4 Stücke. — Xr>. Wie vor¬ her. knn. 8acra kloneta Xu§x. et Laos. Xostr. Stehende Gerech¬ tigkeit mit Wage und Füllhorn. Unten 818. 2 Stücke. — .4,,. Wie vorher. Äso. 8alvis Xux§. et Laes. DI. Karl. Stehende weibliche Figur mit Zweig in der linken Hand. 2 Stücke. — X,>. Klaximianus Xob. Laes. Belorberter Kopf. Kon. 6enio l'opuli Komani. Stehender Genins mit Opferschale und Füllhorn. Unten O V. — _4o. klaximianus Mb. Laes. Belorberter Kopf. knv. Lenin l'opuli Komani. Genius wie vorher. Darneben kk. Unten 1K. — 4v. Wie vorher. Ke,'. 8aora kloneta 4u^. et Laes. kioslr. Stehende Gerechtigkeit mit Wage. Unten 818. 2 Stücke. — Xv. klaximianus Xux. Belorberter Kopf. ktm. 8aora klon, ta XuAF. et Laes. Xoslr. Stehende Gerechtigkeit mit Wage. Unten k. vd. 0- oder .4 Öl'. 6 Stücke. — Xo. Imp. L. klaximianus I'. k. 4ux. Belorberter Kopf. Koo. Lenio ?opuli knmani. Stehender Genius mit Opserschale und Füllhorn. Unten X, o. 818, o. 8'l. 3 Stücke. — Kup. L. klaximianus ?. k. Xux. Belorberter Kopf. Ken. 8sera kloneta Xuxx. Lai^s. Xoslr. Stehende Gerechtigkeit mit Wage. Unten X0K. oder XY8- 4 Stücke. — Xv. Lonslantius lVoln Laes. Belorberter Kopf. Ken. 8anra kloneta Xuxx. et Lae«. Xoslr. Stehende Gerechtigkeit mit Wage. X0D 2 Stücke. — Xv. Wie vorher. Ken. 8ao. KI. Xob. XuM. et Laes. X. X. Stehende Gerechtigkeit (Tequilas) mit Wage und Füllhorn. Unten KD — /In. Lai. Val. Klaximianus Xob. Laes. Belorberter Kopf, «en. Lenin kopuli Komani. Stehender Genius mit Opferschale und Füllhorn. Darneben 84. od. Nichts, unten 48 4. 2 Stücke. — .4n. Lvnslanlinu« Xu§. Belorberter Kopf. knn. Umschrift: l). kl. Lonstanlini klax. Xu§. In einem Kranze. VOI. XX. — Xn. Lnnslaniinus lun. Xob. Laes. Belorberter Kopf. knn. Uo- minorum Xoskrorum Laess. In einem Kranze VO'l. V. 76. Vom Herrn Josef Ullepitsch, nachfolgende Stücke von Münz- fundcn in Homberg in Untcrkärnten und in St. Veit: Unbestimm¬ bare Silbermünze mit verwischten Emblemen. — Einseitiger Pfennig mit einem Ungethüm. Vergleiche Xppol IV, Xr. 1843. — 4 baierische Münzen, nur das Wappen kennbar. — 8 Münzen von Heinrich d. Reichen, f- 1450. Xv. Das baierische Wappen, kov. Hund bei einem Baume. KVellb. U. 2. 1714. — 9 Stücke 252 von Ernest, -s-1438, und Wilhelm. 4 v. Brustbild eines Mönches, vor sich einen Pilgerstab haltend, auf der Brust ein vertieftes Kreuz, illen. Das baierische Wappen. >V«II,-nb. II. 2. 1742. — 4 Mün¬ chener einseitige Schwarzpfennige mit Mönchskopf. bellend. II. 2. 2609. — 4 Oesterreichische unbestimmbare einseitige Pfennige. — 3 Stücke von Wilhelm (fl 1406), Vormund Albrecht IV. Einsei¬ tige Pfennige, das österr. Wappen, daneben IV-4. Wellend. II. I. 6673. — 3 Stücke von Albert V. (II.) -s- 1439. Einseitiger Pfennig, das Wappen, oben X, an der Seite X-L. Wellend. II. 1. 6689. — 2 Friesacher halbe Bracteaten, ein Löwe aus einem Gebäude tretend. — Friesacher Halb-Bracteat, einfacher Adler. — 1 Friesacher deßgl. Adler, auf einem Bogen sitzend, unten ein Stern. — 1 Stück deßgl. Beflügeltes Haupt mit einem Hute, worauf ein Kreuz. —- 2 Stück deßgl. Ein Thier mit einer Fahne, (llrixen? IV. II. 1. 9601.) 77. Vom Herrn PH. Freih. v. Roschütz-Rotschütz: Römische Kupfer¬ münze von Hadrian, mit Oos. III. 80. und stehender 8a!u8. — Zwei ungarische Münzen von Ferdinand I., ch 1564. Silberdenar von 1539. — Preußisch-Schlesien: Friedrich II. 2 Greschl (1745) XL. — Baiern: Maximilian l. 1651. Kreuzer von 1624, mit 8oli veo Oloria. 78. Vom Herrn Theodor Elze, evangelischen Pfarrer: Stollberg zu Wernigerode; Christoph Friedrich und Justus Christian, l'/z und 1 Pfennig Scheidemünze, 1722, mit dem Hirsch. — Hennebcrg- Jlmenau: Kupferheller von 1694, mit der Henne. — Baden: Leopold (1830—1852) 1 Kreuzer, 1847. — Hessen-Darmstadt; Ludwig I. (—1830) 6 Kreuzer, Landmünze von 1819. — Detto Ludwig III- (seit 1848) 3 Kreuzer, 1850. — Schaffhausen: Groschen von 97 (1597), mit 8pes Xosira Lst Deus. — Ham¬ burg: 1 Schilling, 1763. OK». — Waldeck: Georg Heinrich, 1 Silber-Groschen, 1836. X. W. — Preußen: Friedrich Wil¬ helm IV. (fl 1861) 1 Silber-Groschen, 1858. X. — Branden¬ burg-Anspach: Alexander (—1795) Kreuzer. Br. Onolzb. Landmzc., 1775. — Braunschweig: Johann Friedrich zu Calenberg (fl 1679) 2 Marien-Groschen von 1676. — Pfalz-Neuburg: Carl Theodor, (-f 1799) 1 Kreuzer, 1762. X8. mit Chur-Pfalz. 253 79. Vom Herrn Carl Kratochwill, Forstmeister in Zoll: Gulden- stiick von Leopold I-, 1693. — Rußland: Elisabeth I-, zwei Kopeken von 1757. Katharina il., deßgl. von 1766. Paul 1., deßgl. von 1801, L. N.; Nicolaus, Kopeken von 1828 und 1853. Alexander l. (—1825) 2 Kopeken von 1818. — Spanien: Carl IV., falscher Thaler von 1805 (mit drei Säulen). — Portugal: Johann VI-, XX Reis von 1820. — Ungarn: Maria Theresia, Kupfer-Pol- tura von 1765. — Jonische Inseln: Münze von 18.., 1848, 1851. Löwe und Britannia. — Sardinien: Victor Amadeus III-, 5 Soldi von 1795, mit dem hl. Moritz. Carl Felix, 5 und 3 Centesimi von 1826. — Oesterreich: Franz I-, 1 Kreuzer 1762, IX., und Vz ohne Jahr. Josef II., 1 Kreuzer, 1790. 8. — Mähren und Schlesien: Josef ll., 1 Gröschl, 1782. X. — Italien: Napoleon I., König von Italien. Soldo von 1811 mit Hl. 3 Centesimi mit V. von 1809, 1810, 1812. — Türkei: Abdul-Medjid, Kupfermünzen von 1255 und 1266. — Belgien: Leopold l., 5 Centimes von 1832, 2 Centimes von 1836 und 1841. — Mailand: M. Theresia, Mezzo (Soldo), 1777. — Mantua: Carl Vl., 8c>Icia cli Nsnlovn von 1731, mit der Sonne. — Venedig: betru« vsureäsno, 1370. X». ..lru« vsurecis. Dux.'s. Kreuz, in den Ecken Rauten. 8anclu« Norcu? Venet., der Löwe. Johann Cornaro, 1629. Münze mit 8. N. V. Ioan. Oorn. und Velen« Xo«ter. Franz Erizzo, 1646. Münze mit 8. III. v. brana, brir. Aufstand 1848, 1849. 5 und 3 Centesimi, 1849. 3 Stücke. — Venedig, als Stadt: Xu. li. 0. v. X. hl. Maria. Heu. Der Marcuslöwe (Andreas Gritti?). 2 Stücke. 8oläino mit dem Löwen¬ kopfe, unten 1° 4. 4 Stücke. Xv. kl. 0. v. X. hl. Maria, unten 0. X. liea. 8anel. Nara. V. — Dalmatien: Kupfermünzen mit Osima bt Xldan und U. 2 Stücke. Aehnlich, 2 Stücke. Aehnlich, aber vslm. bt Xib. mit II. und l. 2 Stücke. — Cors» Zephalonia Zante. Aehnlich, aber Oorlu. Oelai. ^anle. — Neapel: Ferdinand I. (IV.), 5 Tornesi von 1798 und 1819. Ferdinand ll-, 2 Tor- uesi von 1843. — Sicilien: Carl II., 1700. X„. Oaroiu« II. vei 6ra... der sicilianischc Adler, öav. 8iciiiae Ilex. In einer Einfassung bei, ici^, 1700. Ferdinand Ul., verwischte Kupfer¬ münze von 1815. VV. II. 1. 3013. — Malta: Emanuel Rohan (—1797). Xv. Wappen, oben 1—1. kiev. Xon Xe« 8eä biäes. Haupt 254 des hl. Johannes. Unten 1786. — Frankreich: Ludwig XVI., 2 Sous von 1792, verwischt. Dctto 1 Sous von 1783 und zwei verwischte Stücke. I. Republik, 1804. 1 Sous von Xn II., ver¬ wischt. Napoleon Ul., 5 Centimes von 1854. — England: Georg IV. (—1830) Penny von 1826, in Kupfer. Victoria, Halfpenuy von 1853. Detto Xv. Vivloria Oueen Ol Oreat Lril. Kopf von der linken Seite. Kev. Io ksnover. Ein reitender König, unter ihm ein dreiköpfiger Drache. Im Abschnitte 1837. — Ostindien: Xv. Das Wappen, unten 1835. Ke". Last Inciian Lompan^. Zwischen zwei gebundenen Lorberzwcigen. kalk (Xnna). — Görz: Kupfer- Soldo vou 1768 6, Soldo 1791 X, 2 Soldi 1799 IL und 8. — Kirchenstaat: Pius VII. illerLo kafaeco von 1802 und 1816. Pius IX. 6 kafocebi 1849 k, und 1861 6. Detto 2 öafoeelu 1848 li. ksfoceo 1848 k. und 1 kafoeco 1861 k. — Rom, Aufstand 1849: Xi'. kepublioa Komana. Die Fasces. Kea. Im Kranze 1 Lafoeco 1849 X. Messingguß. — Nordamerika: Ver¬ einigte Staaten, One- Lent von 1845. — Griechenland: Otto I-, 10 1836, 1848, 1850. 5 Xrnr« 1857. — Bologna: Zwei Kupfermünzen. -1». Der Löwe. Ken. vononia voeet. — Tirol: Ein Soldo... für Wälschtirol. — Mirandola: Kupfer¬ münze. X". XIex. II. Dux Illiran. Das Wappen. Ksv. Airamlulse. — Lbieti (leatina): Carl VIII. von Frankr., 1495. Xu. Ilrolus v. 6. k. Lr. 8i. Gekr. Lilienwappen. Kev. leatina - Livitss. Lilien¬ kreuz. IV. II. 1. 6246. — Holland: Wilhelm I-, 1 Cent von 1827. — Preußen: Friedrich Wilhelm IV., 3 Pfennige 1850, X. — Schweiz: 1 Cent von 1851. — Zwei Nürnberger Rechenpfennige von L. 4. 8. und ckobann Kauer. — Homer, Gußmedaille: Xv. OlM-KOL. Brustbild rechts. Ke". Mehrere Figuren. — Ragusa: Kupfermünze von 1796, mit dem Heiland und hl. Blasius. — Ferner folgende römische, in Zoll gefundene kupferne Münzen: Xv. Lonstantinus Xob. Laes. Belorberter Kopf. Ksv. kerpetus Virlus. Der schreitende Mars, im Abschnitte 8 '1 üv. — X". Imp. Llaxentius ?. L. Xu§. Belorberter Kopf. Köv. . .. krb 8uae. Zwei Figuren in einem Tempel, unten X08. — X". Imp. 6. Vlaxenliu« ?. I. Xu<-. Belorberter Kopf. Kev. Xeternitas Xu§u. Zwei stehende Figuren. Im Abschnitte A081K. -— Xv. v. X. Ibeoclosius ?. L. Xux. Kopf. Ken. Oloria 255 klomanorum. Der Kaiser, einen Gefangenen fortschleppend. Im Abschnitte X8I8V. — .4v. Naximinus ?. 1". Xu«-. Kops. /im,. 8oli Invioto Oomiti. Der stehende Sonnengott. — /Iv. v. X. Oon- stantius ?. k. Xux. /ivv. kel. 1'einp. lieparatio. — Xv. 0. bi. Oonslans ?. k. Xu§. Kev. k'el. lemp. Ileparritio. Phönix. Unten 2'818. — /lv. Imp. Oonstantinus ?. k. Xux. Behelmter Kopf. Kvv. Violoriae Usetao Zwei Siegesgöttinnen mit einem Schilde, unten ?Xklv. — Kupferne Marke aus dem Pinzgau (?). Xv. (I6IIII. 99). Traube. Usv. Wie der^v., mir ohne Jahreszahl. 80. Vom verstorbenen Herrn Pfarrer Urschitsch in Steinbüchel: Große Silbermedaille, Xv. Oe« * Herren * Obristi * ölutt * Ist * Allein * Oereebt * Und « 6ulk, 1887. Die Kreuzigung Christi. Tisv. Schrift undeutlich. Die eherne Schlange. Alter Guß. — Silbermedaille: -4v. kius VI. vnnlikex Uaximus. Brust¬ bild rechts, unten 2. vomier k. loseplii II. Xu§. Vinclob. kkospes X Vis XI. Kal. Xpr. X11-, 1614. Vierfeldigcs Wappen und Reichsapfel mit 24. — Stra߬ burger Münze: ^iLknlina. Lilie. Tie,'. Oco 1 Oloria 4. Lilie. — Ragusaner Münze vom I. 1583, sonst wie IV. II. 1. L447. — Preußischer Groschen von Albert, 1545. — Hanno¬ versche Münzen: Groschen von Georg (si 1641), ohne Jahr. — 257 Detto von Christian Ludwig von 1647 und 1653. — Sterbe¬ groschen ans seine Tante Clara 1658. — Sechs - Marien- groschen von 1675, mit dem Waldmann und Lx Huris Oloria. — Vier-Mariengroschen von 1679, mit dem hl. Andreas. — Zwei-Mariengroschcn von Ernst August (1692—1698), mit 8ola bona guaa bonesta. — Braunschweiger Marien - Groschen von 1625. — Braunschweiger ein Sechstclthaler von 1716. — Ham¬ burger Schilling, verwischt. — Hamburger Sechsling, 1846. — Hamburger Dreiling, 1846. Sucher und Druckschriften: 90. Von der k. k. L a n d c S - R c g i e r u n g: Landes - Regierungsblatt für das Herzogthum Kram 1858, 1859, 1860, 1861. 91. Von der Redaction des R ei ch s g c se tz b la ttes in Wien: Rcichsgesetzblatt für das Kaiserthum Oesterreich 1858, 1859, 1860, 1861. 92. Vom fürstbischöfl. C o n si st o r i u m: Oalalo^us Oieri clioe- oesis I^abaoensis 1869, 1860, 1861, 1862. 93. Von der k. k. P o liže i - D i recti o n in Laibach, nachfolgende Laibacher Drucke: Družbene bukve za «leklela. 8pisal Itozman .ložek 1861. — I'raproluik. Darek pridni mladosli, 1861. — Molilne bukviee za lrelsi spokorni reke druz.be, 1866. — Ililri raeunar pri kupovansu in pri prodasansu, 1865. — klioinger I'eler. I'opis svela 8 kratko poveslnioo, 1852. — Vab-ula. ?orodoslovse za baluoe, 1860. — 8Iovensko borilo za drugi gimnszialni razred, 1852. — Verlovo. Iv'melisska komisa. II. nalis. 1856. — Kratek nauk od sv. zakramentov. — ?remislevr>nse in molil V6 pri obiskansu sv. krizeviga pola, 1852. — Deseda na asst 100-Ie1ni>a rosslnixa clneva V. Vodnika 5. svečana 1858. 17 258 — Uioinger. Domaö Iloloägr slovenski, 1860. — Ivoja smerina ura, 1868- — 8ii2>n>!ilr lega Uirakelna gnaciljive poilobo Hlarijo na sv. Vilbarjali na ««orniin Lorollikinu — Domači ogovori. 8pisal llallol. 1836. — Zalokar. Umno kmelovanje, 1854. — l'aulirili. llricligs ocl »Uorrjunkula« oclpustka, 1855. .— U. 3. 8ve!i .lini, seroni vnjsuk. 1851. — Klovenska abeoerlnioa rra otroke, 1853. — leclro kersanske eeclnosli, 1858. 8 S. — llodoba presvete Oeviee klarste, 1858. — Lleoveis. biauk oll reje clo!načv živine. — Lleiueis. biauk, klavno 'živino in meso ogleclovali. — Ujubijanski časnik, 1851. — Učiteljski lovni8, 1861. — Mvioe. Deserte Jahrgänge von 1851 —1861. — Danica. Defecte Jahrgänge von 1851 —1861. — 8maj(Iek. 8bo6ni ogovori, 1854. — 8veio pismo staro in novo saverie. 5. in 6. rveruk. — Vavrn. Gymnastische Hebungen für die Turn- anstalt in Laibach. — Berichte der Handels- und Gewerbekammer für das Kronland Krain. 1852, 1853 und 1857 —1860. — Seunig. Bericht über die 22. Versammlung deutscher Land- und Forstwirthe in Schwerin, 1861. — Verhandlungen und Mitthei¬ lungen der juristischen Gesellschaft in Laibach. 1. Jahrg., 1 Heft. — Statuten-Entwurf für die juristische Gesellschaft in Laibach. — Statuten des Vereines „baročna čilavniea.« — Regeln für den Manuschaftsdienst, mit slovcnischer Uebersctzung. 1861. — Pro¬ gramm und Jahresbericht des Obcrgymuasiums in Laibach, 1861. — Jahresbericht der Unter-Realschule in Laibach, 1861. — Jahres¬ bericht der Handels-Lehranstalt, 1861. — Mittheilungen des histor. Vereins für Krain, 1851 —1861. — Krain und Radetzky, von Dr. H. C. 1860. —- Dr. H. Costa. Leitfaden zur Warenkunde. 1854, und 2. Ausl. 1855. — Pcssaritsch. Berechnungs-Schlüssel zum Gebrauche bei Geträuk-Vorraths-Erhebungen, 2. Ausl. 1854. -— Martelauz. Deutsch-italienische Handels-Phraseologie. — Klun's Archiv für die Landesgeschichte des Herzogthnms Krain, 3 Hefte. -— Dzimski. Perlen für das Leben, 1860. -—- Ulrich. Verhand¬ lungen des Forstvereins der österr. Alpcnländcr bei der 1. General- Versammlung zu Klagenfurt, 1853. — Oberhirtliche Verkündi¬ gung des von Papst Pius am 21. Nov. 1851 verliehenen Ablasses, nebst slovcnischer Uebersctzung, 1852. — Schulordnung für die Schüler der cvangel. Gemeiudeschule, 1859. — Dr. E. H. Costa. 25S Ankündigung des Archivcs für die Landeskunde Jnnerösterrcich's, 1859. — Rikli. Aufruf an die kranke Menschheit an Körper und Geist, 1857. — Jgn. Frcih. v. Lazzarini. Ein Krainer-Kränzchcn. Separat-Abdruck aus dein Vodnik-Album. — Statuten der evangel. Filial-Gemeinde in Cilli, 1859. — Statuten der Unterstütznngs- Casse für das Fabriks-Personale der Zuckerraffineric in Laibach, 1853. — Hitzinger. Das Quecksilber-Bergwerk Jdria, 1860. — Von dem Ursprung des miraknlösen Gnadcnbildcs Maria am hl. Berg Lnschari in Oberkärnthen 1861, nebst slovcnischer Ueber- setzung. — Heinrich. Die territoriale Entwickelung Oestcrreich's, 1859. — Ur. E. H. Costa. Die Adelsbcrgcr Grotte, 1858. — UrbaS. Die im gewöhnlichen Gcschäftslcbcn vorkommenden Auf¬ sätze, 1860. — Or. H. Costa. Der Kirchenstaat, sein Entstehen und Bestand, 1860. — Elze. Predigt am 300jährigen Jubelfeste des Augsburger Religionsfricdcns, 23. Sept. 1855. — Ludwig Jßlcib. Gedichte, 1858. — Claudia. Gedicht vom Nämlichen. — Worte im Fluge über Armee - Verpflegung, b. U. ill. 1860. — Die Mängel und die Hilfen. (FML. Baron Marenzi.) 1860. — Jellouschck. Historische und topographische Nachrichten über das Mineralbad Töplitz, 1857. — Statuten des Laibacher Gesellen- Vereines, deutsch und slovenisch. — Eröffnungsfeier der evangel. Schule, 1855. — Die deutschen Familien-Namen in befehlender Form, von Th. Elze. 1860. — Hl. Messen, deren Lesung für die Laibacher Diöcese insbesondcrs genehmigt ist. — Statuten der Handels-Lehranstalt des Ferd. Mahr, deutsch und italienisch. — Ur. E. H. Costa. Die Literatur des österr. Kaiscrstaatcs, 1857. — Klun. Reise ans dem weißen Nil, 1851. — Verbitz. Der Sauer¬ brunnen im Fellathalc in Kärnten, 1854. — Ur. E. H. Costa. Ein Beitrag zur Geschichte des Ständcwesens in Kram. Separat- Abdruck ans den Mittheil. — Klun. Denkbuch der Unterthanen- Trene, 1853. — Tabellarische Darstellung der territorialen Ent¬ wickelung des österr. Kaiserstaates. 1 Bl. gr. Folio. — Procenten- Schlüssel. — Elze, Chorgesänge. — Pappermann. Palästina zur Zeit Jesu Christi, 1853. Landkarte. — Ulrich. Mittheilnngen des Forstvereins, Jahrg. von 1852—1856. — Uiroclnrium äioece«,« Uab«6(-N8w, 1862. — Oaloloxiis clori äioeeesi« Uabiuwiwir-, 1862. — Ollioium in nativilat« Domini olo. 1836. — Iliolular. Oom- 17* 26» mentsrius in tria priora kvan»elia. Mit chemischer Tinte verviel¬ fältigt, 1858. — Ordn peragendi saoras luneliones fralrum minoruni s. kranoisci in provincia s. Oruois Oroaliae et Oarnio- line, 1884. — Dotoonik klasius. Das Oltieium in nalivilate Domini Mo. 94. Aus dem Nachlasse des hochw. Herrn Franz Lav. Metelko wurden durch den Herrn Testaments-Executor Joh. Poklukar nachfolgende Werke, mitunter von Bedeutung für die ältere sloveu. Literatur, dem Landes-Museum übermittelt: Liblia, tuse vse «vetu pi«mu starixs in novica testamenta slovenski tolmarbena Ikusi -lursa Dalmatina. Wittenberg 1584. Diese complete, gut erhal¬ tene Dalmatin'sche Bibel ist für das Landes-Museum eine sehr- schätzbare Gabe, da sie zu den bibliographischen Seltenheiten gehört, und das Exemplar, welches die Museums-Bibliothek bisher besaß, sehr unvollständig ist. — NatbiasOastelir. blank krislijanski, 1688. Defect. — Thomas v. Kempis, slovenisch. Laibach 1719. — LrÄNKolia inu IMovi. Dabaci 1730. Doppelt, auf dem Einbande eines Exemplars befindet sich von Vodnik's Hand folgende Bemer¬ kung: bluno ex libris eoclesiae 6. A. V. in Lüllnaoli ?»roobiae Loobinensi« ab anno 1737. — Orammalioa Dalino - Oermanico- 8iavoniea. Laibach 1715. — lllarlin Orobal. Durb inu «enra ossra s. Alaske, 1783. — Fragment einer kraiuischen Grammatik. — lapel. Obrano molilve. Djubfiana 1786. — l^a lrerlina inu nekrerbna verbnost. Dublana 1796. — 8ni8«ione au«lriac:a in II' ^lrica centrale, vom Professor Minulo Finali. 97. Vom Herrn Ferd. Schmidt in Siska: Drei neue Höhlcnkäfer aus Kram. Separat-Abdrnck aus den Mitthcil. der zoolog. -botnn. Gesellschaft. — Ilewrotz^m.« änbia. Ein für Oesterreich neuer Schmetterling, 1860. Separat-Abdrnck. — Camillo Heller. Bei¬ trag zur östcrr. Grottenfauna. Separat-Abdrnck. 98. Vom Herrn Barrande: Decken«« cle« oolonie«. ?ra^ 1861. 99. Aus dem Nachlasse des verstorbenen Laibachcr Fürstbischofes Anton Alois Wolf: Poklukar. Ankündigung eines Universal- oder Wclt- alphabetcs, 1851. — Predigt des Bischofes Anton Alois, gehalten am 30. April 1826. — KöslI. Ur. Dm«erlalio insuguralis. kaor,a>Io. Paris 17ö4. 4. — Haushaltungs-Lexicon. 3 Bde. Doppelt. — Olarici. Istoria o coltura clollo pianto. Vcncrn'a 1726. — l.axxaia Uorv. I>o cruslacd o ücxli altri marini corgi, cl>o si Irovano sn' monli. Von rin 1740. — Uacguol's Or^olo^rai'Iu'a caruiolica. 4 Thcilc in 2 Bänden. — Allgemeines deutsches Garten-Magazin, 1810. — Bonnet. Untersuchungen über den Nutzen der Blätter bei Pflanzen. 4. Nürnberg 1762. >— Martin Bloch. Beschreibung von der Erzeugung der Eingeweide-Würmer und den Mitteln wider dieselben. Berlin 1782. — Abhandlung von dem Hopfen. Nürnberg 1759. — Steinberg. Gründliche Nachricht vom Zirkuitzcr See. Laibach 1758.-—Uoonliarü Ucrrmann. Rastoxrapliia, 1711 — Uurwoxrsgtna, 1727. — Ökonomische Zeitung. 3 Bde. — August Diel's Kernobst. 4 Thcilc in 2 Bänden. — Bcnkendorf. Gesetzbuch der Natur. — Halle's Magazin. 4 Bde. nebst dessen fortgesetzter Magie. 12 Bde. Complct. — Steiermärkische Zeit¬ schrift. 6 Hefte. — Fuchs. Vollständiges Lehrbuch, die Eiche zu erziehen. Wien 1824. — Abhandlung der Künste. 2 Bände. — Regensburger Flora oder botanische Zeitung. Einzelne Jahrgänge in 6 Bänden. — Nollet's Naturlchre. 3 Bde. — Andre. Anlei¬ tung zum Stndium der Mineralien, 1804. — Diel's Obstoran- gcrie in Scherben. 2 Bde. — Kyselak. Skizzen ans einer Ausweise. 2 Bde. — Unterhaltungen aus der Naturgeschichte. 9 Hefte. — LuIIctin «Io In sooivtv lic« naturaliste.«, a Rascon. 17 Hefte. — Ralteo konalous. 8ul Olornro Ii Antonio Xanon. 7 Bde. — Cromc. Handbuch der Naturgeschichte für Laudwirthe. 3 Theile. Hannover 1811. — Wimmcr'ö Reise durch die Niederlande. 2 Bde. — Lübeck's ökonomisches Lexicon. 2 Bde. — Cuvicr's Umwälzungen der Erdrinde. 2 Bde. — Baron Canstein. Blicke in die westlichen Alpen. Berlin 1837. — Whist- ling. Oekonomische Pflanzenkunde. 4 Bde. Leipzig 1810. — Lehr¬ buch für die pfalzbaicrischen Förster. 2 Bde. — Albrecht Thacr. 264 Englische Landwirthschaft. 6 Bde. — Wiedeumann. Handbuch des oryktognostischen Theilcs der Mineralogie. 2 Bdc. 1794. — Du Hoi. Herbekc'sche wilde Baumzncht. — illogniin. Umiionairo «Ws prneluolion« clo la naluru. 3 Bdc. — Allgemeines Magazin der Natur. 12Bde. - — Ockonomisches Wörterbuch von Sikler, Troms¬ dorf und Weise. 7 Bde. - — W. Lewis. Geschichte des Goldes. — Brünnich. Versuch einer Mineralogie. — Kolbani. Ungarische Giftpflanzen. Prcßburg 1791. — Zöllner. Briefe über Schlesien. 2 Bände. 1793. — Böckmann. Versuche über Erwärmung. -— Ferber's Beschreibung des Quecksilber-Bergwerkes zu Jdria in Mittel-Crayn. Berlin 1774. — Aigner. Gedanken über Natur¬ lehre. — Glaser. Feuerprobe. — Limw. Versuch einer Natur-, Knust- nud Ockonomie-Historie von einigen schwedischen Provinzen. Leipzig 1756. — Krüuitz. Encyklopädic. 3 Bände. -— Burger. Systematische Classification und Beschreibung der in den österrei¬ chischen Weingärten verkommenden Traubcnartcn. Wien 1837. — SpcngScyscn's Untersuchungen der Erdoberfläche. -— Nieman's Kenntnis; der Ziegelei. — Untersuchung, wie die wahrhaften See- muschcln auf die höchsten Berge und in die festesten Gesteine gekommen. Nach Imrxaro Moro. Bremen 1765. — I. A. Brandt. Reisen durch die Mark Brandenburg. Wesel 1702. — Rains- ford. Geschichte der Insel Hayti. — Kayser. Bereitung des Chlors. — Bronn, Briefe aus der Schweiz, Italien, Südfrankrcich. Heidelberg 1826. — Christ. Pomologic. 1 Bd. — Trampler. Umständliche Beschreibung des grönländischen Wallfischfanges. Leipzig 1771. — koruin a soci<-tatv .losu in Oinntu x<-!-trirun> Volumen. Ooloniae lö74. — banale .Nllvoro in Islria. — Ver¬ tiefungs-Maschine von Redelykhcid. — Neu erfundene Schlenße von Redelykhcid. — Leopold Trattinik. Ocstcrrcich'S Schwämme. Mit 18 color. Kupfertafeln. — Krapf. Ausführliche Beschreibung der in Untcrösterrcich wachsenden Schwämme. Wien 1782. — Xanan. Uiüla korinariono ecl »80 «lillu lorba <4 nliri kobili oom- busiibili. Vcnc/.ia 1767. — Sammlung ökonomischer Schriften in Steiermark. 1 Heft. — Sikler. Orangerie-Gärtner. — Uebersicht der Arbeiten und Veränderungen der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur. 1845, 1848 und 1857. — Lcuchs. Farben¬ lehre. — Ens Faustin. Geschichte des Herzogthnms Troppau. 265 Wien 1835. — Schallgruber. Leitfaden zur Physiologie des Men¬ sche». Gratz 1824. — Schwerz. Belgische Landwirthschaft. 1 Bd. — Gerlach. Mechanische Weisheit. — Willen. Beschreibung der Wünschclruthc. — Tronunsdorf. Experimentale Natnrlehrc. 3Thle. Ebel, über den Bau der Erde in dem Alpengcbirge. 2 Thcile. Zürich 1808. — Knnitsch. Der Sauerbrunnen Jamuitza im König¬ reiche Croaticn. Agram 1831. —- Knnitsch. Beschreibung des Warasdincr-Töplitzer Schwefelbades im Königreiche Croaticn. Warasdin 1828. — Knnitsch. Beschreibung des Mineralbades Topnsko. Carlstadt 1827. — Graf Kinsky. Vom Druck der Erde. — Büchner's Pharmacic. — Gugomos. Reise von Bucharest über Ginrgcwo. Landshut 1812. — Neuß. Die Mineralquellen zu Licb- werda in Böhmen. Prag 1811. — Kolbani. Gifthistoric des Thier-, Pflanzen- und Mincralrcichs. Wien 1807. — Iovitsch Spiridion. Ethnographisches Gemälde der slavonischcn Militärgrcnze, 1835. — Gras. Geschichte und Analyse des warmen Bades zu Töplitz. . — Lcapali. I^Inra cnrniolioa. 1. Bd. 2. Ausl. Wien 1772. — Naumann. Entwurf der Lithurgik und ökonomischen Mineralogie. Leipzig 1826. — II. 0. Munira obrav8li^. llloxnlüiaa. — Das Geheimniß der Verwesung und Verbrennung aller Dinge. Frank¬ furt a. M. 1759. — Weise. Oekonomische Technologie. 3 Bdc. — Fischer. Philosophische Physik. — lumm. 8v8liina naüiraa. Virmo8. 1 Bd. — iV^akir. Ulomenla bolnnioo. 2. und 3. Bd. Minr 1808. — Kunits. Topographische Beschreibung des König¬ reichs Ungarn. I.Bd. Pesih 1824. — Hohenwarth Sigm. Frag¬ mente znr mineralogisch-botanischen Geschichte Stcicrmark'ö und Kärntcn's. 8. Klagenfurt und Laibach 1783. — Reiner Joseph und Sigmund v. Hohenwarth. Botanische Reise nach einigen obcr- kärntnerischcn und benachbarten Alpen. Klagenfurt 1792. Mit 6 Knpsertafcln. — II. 0. D Anmerkungen über die natürliche Beschaffenheit derer k. k. Erbländer. Angsbnrg 1763. — Hurlman. Zwote Reise durch einige schwedische Provinzen. Leipzig 1764. — 266 Historische und geographische Beschreibung von Messina und Cala- bricn. Straßburg 1783. — 'I'crininnLiunc p,r lu Inions collura, custodia c sussislcnxa -, n s s i e r. 18 Post-Nr A « wir »m 4i-ch»un,--Abschluß »r« krumisch-u L»u»---Alus-um- für »«- S-l-rs»l,r sell l. I»uu,r bi- l-hl-u v-mub-r l«SI. Det«illir«»g Laibach am 25. Febr. 1862. s lv e r s mit letztem December 1860 . . . ... In 1861: An Interessen von Activ - Capitalien. über -en Vechnungs - Abschluß -cs krainischen Lan-eUi Aetailtirung 2 3 s 6 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Empfänge: Laut der durch die Zeitung veröffentlichten Kundmachung wai mit letztem December 1860 .... In 1861: An Interessen von Activ - Capitalien „ Beiträgen „ Vermächtnissen und Legaten .... „ Durchführungen „ neu angelegten Capitalien und capitalisirten Interessen Empj Ausgaben: Auf Besoldungen, Löhnungen und Deputate „ Beheizung, Beleuchtung und Reinhaltung „ Schreibmaterialien .... „ Postporto, Botenlohn und Frachtspesen „ Jnventarial-Gcräthschaftcn, Professionisten-Arbeiten und Z „ verschiedene Ausgaben ..... „ Interims-Ausgaben „ neu angelegte Capitalien . . . . . „ Durchführungen i Ausgi Wenn von den Empfängen pr. die Ausgaben abgezogen werden mit . so zeigt sich mit Ende December 1861 ein Museal-Vermögens Anmerkung. Der Cassarest pr. 393 fl. 34 kr. öst. W. dient zur Besti Laibach am 25. Febr. 1862. dcr!