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Laibacher
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Bahnhosgafle Nr. 132.
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Rr. 290.
Samstag, 19. Dezember 1874.
Morgen: Liberatus. Montag: Thomas Ap.
7. Jahrgang.
Aus Anlaß des bevorstehenden Jahreswechsels erlauben wir uns das geehrte Publicum zur Erneuerung, beziehungsweise Einleitung des Abonnements auf das „Laibacher Tagblatt", höflichst einzuladen, zugleich mit dem Ersuchen, die Pränumeration recht bald einzuleiten, damit in der Zusendung de« Blattes keine Unterbrechung eintrete.	_
Unsere Richtung, unsere Grundsätze, unser unverdrossenes Einstrhen für die Interessen der liberalen Partei, für die Ideen des Fortschrittes auf allen Gebieten des politischen und wirthschastlichen Lebens sind hinlänglich bekannt und wir können nur wiederholt versichern, daß wir den Angelegenheiten Srain« und der Landeshauptstadt, der Gemeinde, Schule, der öffentlichen Gesundheitspflege u. s. w. auch künftighin unsere vorzügliche Aufmerksamkeit widmen, daß die Spalten unseres Blattes gegründeten Beschwerden des Publicum« in jeder Beziehung stets offen stehen werden.
Außer den Leit- und gediegenen Fachartikrln wird das „Tagblatt" wie bisher alle nur irgend wichtigen Begebenheiten des politischen Schauplatzes besprechen^ die politische Lage des In- und Auslandes in einer übersichtlichen Rundschau darstellen. An die politischen Nachrichten reihen sich die interessantesten Tagesbegebenheiten und die Local- und Provinzialnachrichten an. Damit letztere sich durch besondern Reichthum und die rascheste Mittheilung auszeichnen, ersuchen wir unsere Correspondenten in der Provinz um eifrige Fortsetzung ihrer bisherigen Thätigkeit, für welche wir ihnen hier den verdienten Dank aussprechen. Aber auch andere unserer Freunde und Gesinnungsgenossen im Lande ersuchen wir dringend, uns jedes irgendwie wichtige und interessante Ereignis sofort, wenn auch nur kurz, etwa durch eine Correspondenzkarte bekannt geben zu wollen. ES ist Pflicht eines jeden Parteigenossen, das Parteiorgan nicht blos zu lesen, sondern ihm auch nach Kräften materielle oder geistige Unterstützung angedeihen zu lassen., Wem immer das physische und geistige Wohl der Menschen am Herzen liegt, wem daran gelegen ist, daß die Duckmäuser, die Kopfhänger, die Augenverdreher, die national-klericalen Heuchler, endlich einmal durch gestnnungslautere, tolerante, ordentliche, biedere und rechtschaffene Menschen verdrängt werden, der unterstütze unser-Organ nach Kräften.
Angesichts der erneuten Anstrengungen unserer Gegner tritt diese Pflicht um so gebieterischer an alle Parteigenossen heran, die doch auch ihre Interessen ungeschmälert gewahrt wissen wollen, den Kampf für Gesittung und Bildung gegen Unkultur und Verdummung rüstig fortzusetzen, um mit dem Einsätze aller geistigen und materiellen Kraft das noch streitige Gebiet zu erobern und die Herrschaft der fortschrittlichen Ideen auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens dauernd zu befestigen. Mögen uns demnach unsere Gesinnungsgenossen bei	unserer schwierigen Aufgabe	mit Rath und	That unterstützen,	deS
SatzeS eingedenk, daß die Erringung wie die Wahrung der Güter der Freiheit Arbeit,	unverdrossene Arbeit	an der	Kulturaufgabe	des Staates, und	von
ihren Anhängern die größte Opferwilligkeit erheischt. Wir empfehlen daher das „Laibacher Tagblatt" nochmals	Ihrem	Wohlwollen mit der Versicherung,	daß
wir in Erwartung desselben im neuen Jahr mit erhöhter Freudigkeit an unser Tagwerk	gehen werden.
Die wöchentliche illustrierte Beilage des „Laibacher Tagblatt" wird auch im neuen Jahr eine reiche Abwechslung belehrenden und unter, hallenden Inhalte« bieten; wie bisher, wird der Roman, die Novelle, die Kulturgeschichte, der Witz und Humor in Wort und Illustration darin seine sorgsame Vertretung finbett.
Priinilmerations - Bedingungen.
Dieselben bleiben unverändert wie bisher:
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Das „Laibacher Tagblatt" ist demnach trotz der Reichhaltigkeit seines Inhaltes die billigste hier erscheinende Zeitung.
Die Redaction.
Eine Abfertigung.
(Schluß.)
Von einem ändern Herrn auf jener (rechten) Seite de« hohen Hauses — es war der Herr Ab. geordnete für die Landgemeinden CM — ist ins« besondere auch zu dem hier in Rede stehenden Titel der Mittelschulen schon in der Generaldebatte über das Unterrichtsministerium die Klage auSgestoßen worden, es bestehe noch immer keine Mittelschule slovenischer Sprache. Meine Herren, ich will Sie siet nicht mit Weitwendigkeiten, nicht mit ausführ« "4en Erörterungen der Hindernisse behelligen, toklche einer solcher Errichtung entgegenstehen. Sagen wir kurz: Sie besteht deßhalb nicht, weil eben keine slovenischen Lehrer in hinlänglicher Zahl dafür vor« fanden sind (Rufe recht«: Oho!), ebenso keine Bücher
und Lehrmittel (Rufe rechts: Oho!), und weil, wenn durch irgend ein Zauberwort ein slovenische« Gymnasium geschaffen würde, keine Schüler hinein« gehen würden. (Rufe rechts: Oho!) Das sind in kurzem die Gründe, warum kein slovenische« Gymnasium existiert.
Wir haben Beweise genug, meine Herren! Wir haben mit einem slovenischen Untergymnasium bereits belehrende Erfahrungen, schlechte Anfänge gemacht; eS mußte der Unterricht in slovenischer Sprache zum Theil wieder ausgelassen werden (Ruse links: Hört!), eben wegen Mangelhaftigkeit der Mittel und weil die Schüler durchaus nicht geneigt waren, in diese« ein paar Stunden von der Landeshauptstadt entfernte Untergymnasium mit slovenischer Unterrichtssprache zu gehen, sondern lieber in da« deutsche Gymnasium in Laibach übersiedeln
wollten, wo die Schüler fast wegen Uebersüllung zurückgewiesen werden mußten. (Rufe link«: Hört!)
Ich brauche nur darauf hinzuweisen, daß gerade Matadore der nationalen Partei, daß Herren, welche immer da« große Wort führen über die Un» terdrückung der slovenischen Sprache und dergleichen, ihre Kinder regelmäßig in die deutsche Schule schicken und sie sogar von dem Unterrichte in slovenischer Sprache dispensieren ließen. Da« find Thatsachen meine Herren, die entscheidend über die angebliche Unterdrückung und Entnationalisierung der slove-nischen Mittelschulen sprechen.
Um sich einen Begriff davon zu machen, meine Herren, wie eine derartige Schule auösiihe, brauchen wir nur auf den Unterricht zu_ fchaueti, wie ihn jetzt die slovenische Sprache allein mit sich bringt; die armen Jünglinge müssen sich, weil die Mittel
zu gering sind, weil keine Literatur und überhaupt lein Lehrstoff da ist, durch acht Jahre im Gymnasium mit der trockenen Grammatik plagen, und es waren sogar, wenn ich nicht irre, Blätter, welche dem betreffenden Herrn nahestehen, die selbst darüber geklagt haben, daß es wirklich etwas Trauriges und Trostloses um diesen Unterricht sei.
Freilich haben sie gesagt, es seien nur die Lehrer schuld, in Wirklichkeit aber liegt der Srund doch darin, daß sich wegen Mangels an Lehrmitteln der Unterricht nicht zu einem fruchtbringenden, anziehenden und erfolgreichen gestalten läßt.
Ich will hier, um stricte bei der Sache zu bleiben. nicht weiter auf das eingehen, was über die Volksschulen bemerkt worden ist. Es ist ganz richtig, in der Volksschule soll in den unteren »las. sen der Unterricht in der Muttersprache geführt werden; da» geschieht auch überall. Es sind die ein- und zweiklassigen Volksschulen im ganzen Lande bei un« slovenisch, es wird auch an den mehrklas. sigen zum großen Theile slovenisch tradiert, allerdings auch deutsch, aber dies deshalb, weil die Schule den Uebergang zum Gymnasium bilden muß, und deshalb, weil Deutsch eine gerade so berechtigte Landessprache wie das Slovenische ist, und damit den Schülern Gelegenheit geboten werde, beide Landessprachen zu lernen, und deswegen, weil Gemeinden, wo der deutsche Unterricht nicht eingeführt war, vielfach beim LandeSfchulrathe petitionirrt haben, rS solle der deutsche Unterricht eingeführt werden.
Wenn Klagen geführt worbt« sind, meine Herren, man hätte außerordentliche Lehrer, welche der slovenischen Sprache besonder» mächtig sind, und Eingeborene bei der Besetzung von Stellen an den Mittelschulen nicht berücksichtigt, so erwibere ich dagegen einfach: Weil mit Recht vonseite der Unterricht-Verwaltung bie fachliche Eignung unb nicht bie sprachliche Qualität in Berücksichtigung gezogen wirb» wenn eine Lehrstelle für Physik, für Chemie ober Geschichte unb bergleichen besetzt werben soll.
Da», wa» bec sehr verehrte Herr Abgeorbnete für bie Jnnerkrainer Landgemeinden bezüglich einer noch höheren Stufe be» Unterrichte» bezüglich bec Universität vorgebracht hat, ist schon vonseite be» Herrn Unterricht-minister» in genügender Weise widerlegt worden. Er hat gezeigt, daß eine derartige Verquickung von mehrfachen Sprachen an einer Universität, eine solche Degradierung, möchte ich sagen, der Universität zur reinen Abrichtung-an» statt, dem wissenschaftlichen Geiste, dem einheitlichen Streben einer Universität in keiner Weise zusagen würde unb geradezu von Nachtheil für jebe Hochschule sein müßte, an der sie nur eingeführt wären.
Ich kann auch bei aller Freude, mit welcher ich die schulfrmndlichen Gesinnungen des Herrn Abgeordneten begrüße, seine etwas optimistische Anschauung von der vorgeschrittenen Terminologie der slovenischen Sprache u. s. w. nicht theilen. Ich glaube aber, hier nicht weiter aus dieses Thema eingehen zu sollen, nachdem für das Hohe HauS dasselbe im Momente nicht von unmittelbarer Bedeutung ist.
Heber die eigenthümliche Auslegung des § 19, wie sie von der anderen (rechten) Seite beliebt wird, habe ich früher gesprochen. Sehr originell erscheint mir aber auch die sogenannte mathematische Methode, die man befolgt, um wieder eine Verletzung der Staatsgrundgesetze und eine Unterdrückung einzelner Volk-stämme zu debütieren.
Da wird z. B. gesagt: In dieser Provinz sind 100,000 Menschen, davon sind 70,000 Slaven, 10,000 Italiener und, ich weiß nicht wie viel, vielleicht bloS einige Deutsche; folglich sollten z B. 70 slavische, 10 italienische Schulen und höchstens der Bruchtheil einer deutschen Schule bestehen; das wäre nach dieser Methode bie wahre Consequenz be» §19 unb vorgeblich nur Gerechtigkeit. In Wahrheit aber existieren, wirb weiter argumentiert, für. sagen wir wieber bespielsweise, ein Zwanzigstel Deutsche zwei beutschr Realschulen, für ein Sechstel Italiener eine italienische Anstalt unb gar keine für bie in bet Ueberzahl befindlichen ©lauen.
Nun, biese Gattung von Rechnung scheint mir benn doch auf einer vollständigen Verkennung der faktischen Verhältnisse zu beruhen. Ich weise nur nochmal» darauf hin, wa» für Hindernisse wegen Mangel» an literarischen Hilfemitteln der Regierung vielfach entgegenstanden, wenn ti sich um die Errichtung slavischer Anstalten handelt. Ich weise ferner darauf hin, daß e» doch nicht ganz gteichgiltig ist, um welche Sprache e» sich handelt. Man kann doch nicht einen beliebigen Dialect im Reiche mit der deutschen Sprache vergleichen. E» ist daher auch bie bekannte Analogie, wie sie vor einigen Tagen beliebt wurde, von den polnischen Matrosen und den ober-österreichischen Hußaren nicht sehr zutreffenb. E» ist eben nicht alle» ein», ob bet oberösterreichische Bauer slovenisch, ober bet krainerische Bauer deutsch lernen soll. Ich will nicht von den Votiheilen, welche die eine unb welche bie anbete Sprache bietet, reden, aber ich muß noch darauf Hinweisen, daß die deutsche Sprache die Reichssprache ist — und das wird doch wohl kein Mensch bestreiten, daß nur bie beutsche Sprache unb (eine anbete die Reichssprache sein und bleiben kann.
Meine Herten! Man hat auch ben slavischen Steuergulden citiert und geklagt, baß btr slavische
Bauer so unglücklich sein soll, für deutsche Lehranstalten sein Geld herzugeben. Ich will da nichd in finanzielle Untersuchungen darüber eingrhen, ob denn nicht auch sehr viele deutsche Steuergulden für Unterrichtsanstalten verwendet werden, die allen Nationen zugute kommen. Aber fragen Sie bei un» einmal dm schlichten Landmann; wenn er seinen Gulden für UnterrichtSzwecke ausgeben soll, so gibt er ihn noch am liebsten dafür aus, daß sein Sohn deutsch lernt. Das können Sie aus dem Munde des einfachsten Landmannes hören, den Sie- bei un» in fttoin fragen wollen.
Und was ist es aber mit der angeblichen Aushungerung, die in Unterrichtsfachs den Slaven gegenüber befolgt werden soll? Bei uns, meine Herren, herrscht gerabe bie gegenteilige, wohl richtigere Ansicht, daß nemlich da» gegenwärtige Vorgehen durchaus keine Aushungerung fei und daß man vielmehr die slovenische Jugend geradezu erst recht essen lehre, wenn man sie deutsch lernen läßt, da sie erst so eine Karriere und ihr Fortkommen finden kann. ES ist dies also keine Aushungerung, sondern vielmehr eine Einladung zur Tafel. Das ist meine Auffassung von dieser speciellen Unterrichtsfrage.
Meine Herren, gestatten Sie mir nur zum Schluffe, darauf hinzuweisen, wie sich bie Verhältnisse beispielsweise in Galizien gestaltet haben. Wir alle wissen, was für abnorme unb ungünstige Verhältnisse bort bestehen. Alles brängt bort, wenn ich so sagen soll, auf eine retrograde Bewegung gegenüber ben jetzigen Zuständen hin. Würben wirjeboch allen Wünschen, die bicr laut werben, vollkommen Rechnung tragen, so würbe e» bahin kommen, dass in sehr vielen, wohl m allen mehrsprachigen Provinzen fich dieselben Zustänbe, wie fte in Galizien herrschen, herausbilden würben, unb da» kann doch unmöglich im Interesse de» Unterrichte», der Bilbung unb bet Bevölkerung selbst gelegen fein.
Die Herren von bort (recht») sprechen immer davon: „Da» märe bie wahre unb »echte Verbrüderung und dann würde da» allgemeine „Mitthun" stattfinben, wenn die von un» geforderten utopischen Eonceff tonen verwirklicht würden. Nun, da» sind zwar sehr schöne Sachen, aber in Wirklichkeit würbe eine derartige Realisierung nicht» andere» al» die Zerbröckelung, Loßreißung. Trennung bedeuten, nicht aber eine Vereinigung, nicht eine Verbrüderung, meine Herren.
Ich muß gestehen! Ich glaube wir sind auf demjenigen Punkte angelangt, wo vom Standpunkte der Gerechtigkeit und Billigkeit begründete Klagen im Unterrichtssache nicht mehr erhoben werden können;
Fortsetzung t» 6er Beilage.
Feuilleton.
Die Erfindung und Anwendung der Dampjkraft.
(Fortsetzung.)
Die Griechen waren nun freilich bezüglich ihrer physikalischen Kenntnisse nicht gerade berühmt und aus diesem Grunde ist es ihnen gern zu verzeihen, wenn sie das SuSblasen des Dampfes aus der Oeffnung der Aeolipile mit dem Blasen der Winbschläuche beS Aeolus in Vergleich stellen.
Der Ursprung bet Aeolipilen läßt sich mit Bestimmtheit bis auf Hero von Alexandrien 120 v. Gh.) zurückfühten. Dieser hat eine Vorrichtung angegeben und auSgeführt, welche durch Dampf in Bewegung gesetzt wird. Einige sind der Ansicht, daß Hero deshalb als Erfinder der Dampfmaschinen «trachtet werden könne. Dies ist aber durchaus unrichtig da diese Vorrichtung weiter nicht» ist, ®C0lif‘te, d. h. eine Äuget, die von zwei Spitzen derartig gehalten wirb, daß sie sich um bie, ^^ "e Spitzen befestigte Axe brehen kann, auf der Oberfläche dieser Kugel stehen sich zwei recht-wmklig gebogene Röhrchen gegenüber. Das Innere
des Ganzen wird mit Wasser gefüllt und bann ein Feuer barunter anzündet. Sobald nun das Wasser zu sieden beginnt, entweicht der sich entwickelnde Dampf durch die beiden Röhrchen, und setzt, indem er von der Biegung derselben gleichsam zurück-gestoßen wird, die Äuget in eine drehende Bewe. gung, welche so lange fortdauert, bi» alles Wasser in Dampf verwandelt ist.
Ebenso wird über ArchimedeS, dem berühmten Math matiker und Geometer von Syrakus (f 212 v. Chr.) mitgetheilt, dtß er die Dampfkraft ange-wendet, indem ihm bie Erfinbung eines Dampf-gefchütze» zugeschrieben wirb; boch ist man barüber noch sehr im Unklaren, ba eigentlich sämmtliche Daten bazu fehlen. Der einzige, wenn auch sehr unsichere Beleg bazu ist ber, daß sich unter den Zeichnungen be« Italieners Leonardo da Vinci die Zeichnung und Beschreibung eines solchen Dampf-geschütze» vorgefunden hat, und diese darin ausdrücklich als eine „Erfindung beS ArchimedeS" bezeichnet wird. Ein viereckiger Kasten enthält die Feuerung und einen Kessel, der mit bent Laufe be« Geschützes in Verbinbung steht; nachdem nun dieser Kessel glühend gemacht ist, wird durch eine Pumpe Wasser in denselben gespritzt, welche«, indem eS sich plötzlich in Dampf von größter Hitze
und Spannung verwandelt, das in dem Laufe befindliche Geschoß mit großer Gewalt heraustreibt.
Zu derselben Zeit, wo Leonardo da Vinci die Idee eines Dampfgeschosse» verfolgte, setzte BlaSco de Garay, ein spanischer Schiffscapitän, da« erste Schiff durch Dampftraft in Bewegung. Am 17ten Juni 1543 wurden, wie burch Urkunben bestimmt nachgewiesen ist, im Hafen zu Barcelona von hälfet Karl V. Versuche mit einem Boote angestellt, in welchem sich ein Kessel mit siedendem Wall er besanb und baS durch außen angebrachte .Kader fortbewegt wurde. Wie die» bewerkstelligt wurde, läßt sich allerdings nicht mehr nachweisen; jeden« falls wurde der Dampfstrahl einer Aeolipile gegen das Räderwerk gerichtet und letzteres so in Drehung versetzt.
Obgleich die Idee Garay'S nicht weiter verfolgt wurde, fo beschäftigte sich doch von jener Zeit an bie gelehrte Welt nachhaltiger mit dem Dampfe, wie die immer häufiger werdenden Erwähnungen dieser neuen Kraft in schriftstellerischen Werken beweisen. Allmällg würbe man von ber Expansion»-kraft (AuSdehnungSkraft) des Dampfes vollständig überzeugt, aber lange Zeit verstrich, ehe man dahin gelangte, diese Expansionskraft gehörig zu ver-werlhen.	(Fortsetzung	folgt.)
Beilage zvm „Laibacher Tagblatt" Sir. 25)0 vom 19« Dezember 1874.
die Conceffionen, wilche im Hinblicke auf die An forbetungtn der Wissenschaft, der Bildung und des Fortschrittes unseren sprachlichen Eigenthümlichleiten auf dem Gebiete des Unterrichte» gemacht werden können, sind erschöpft, und weitergehen hieße nar meiner Ueberzeugung den Nachtheil der Bevölkeruw and des Reiches befürworten. (Bravolinks.)
Politische Rundschau.
Laibach, 19. Dezember.
Jnla«d. Der Minister des Innern brachte vorgestern im Abgeordnetenhause einen Gesetz' entwurf wegen Abänderung der RückzahlungStermine der StaatSvorfchüfse rin, welche nach der U.ber schwemmung in Böhmm an die hiedurch Beschäl fcigtcn ertheilt wurden. Eine große Anzahl von czechischen Gemeinden hat jüngst in Petitionen, welche Dr. Herbst im ReichSralhe einbrachte, um Erlaß eine- solchen Gesetzes angesucht. Diese Wünsche haben mit großer Beschleunigung Berücksichtigung gefunden. Ein zweiter Gesetzentwurf, den Baron Lasser dem Hause vorlegte, betrifft die Regulierung des MurflusseS. Abgeordneter Razla g interpellierte den LondeSvertheidigungSminister wegen Abänderungen des Wehrgesetzes, und der bäuerliche Vorkämpfer des SlaventhumS in Schlesien, Cienciala, welcher sich tagsvorher vergeblich für die Verbreitung des slovifchen Idioms abgrmüht hatte, interpellierte den Justizminister, was derselbe zu thun gedenke» um die Vernachlässigung der czechischen und polnischen Sprache bei den schlesischen Gerichtsbehörden hintan -uhalten. Gegenstand der Tagesordnung bildete die Petition des Arbeitervereins „Volksstimme."
Der Ausschuß beantragt diesbezüglich, die Re gierung wolle in die bevorstehende Reform der Ge Kerbeordnung die A r b e i t e r k a m m e r n als Or gane gewerblicher Lohnarbeiter in solchen Fällen aafnehmen, wo daS AsfociationSwefen der Arbeiter die gesetzlichen Vorbedingungen erfüllt, ©thron1" spricht gegen den Ausschußantrag und beantragt, daß überall, wo Handelskammern bestehen, oudi Arbeiterkammern gegründet werden. Er will die Regierung zu einer diesbezüglichen Gesetzvorlage auf gefordert wissen. Fanderlik spricht für den Ausschuß, anlrag, Kronawetter gegen denselben; Letzterer will die Aufhebung der Wahlkörper und Heranziehung der Arbeiter zur Theilnahme an der Verwaltung und Gesetzgebung. ES sprechen noch Kübeck, WalterS-kirchen und Riegler für, Ganahl gegen den Ausschußantrag. Baron Walterskirchen stellt den Zusatz antrog, die Regierung möge aufgefordert werden, die Art und Weise einer politischen Vertretung der Arbeiterkommern zu erwägen. Bei der Abstimmung wurde der Antrag Schranks abgelehnt, der Ausschuß antrag angenommen und der Zusatzantrag Walter kirchens ebenfalls abgelehnt. Der Ausschußantrag, daß die Regierung aufgefordert werde, in die re» vidierte Gewerbeordnung schützende Bestimmungen über die Arbeitszeit von Kindern und Frauen, sowie über die Sanitätsverhältnisse in Fabriken aufzuneh Men, nebst dem Zusatzantrage KübeckS auf Errich tung von Fabriksschulen, wurde angenommen.
Ausland. Der deutsche ReichStogS-Abgeord. nete Majunke bleibt in Haft, und die „Ger oiania" muß für zwölf Monate ohne ihren Chef fertig werden.— Der deutsche Reichstag hat in der Majur.ke'schen Angelegenheit nach verschiedenem Hin- und Herreden das Beste gethan, toa« er unter den vorliegenden Umständen thun konnte, nemlich die Resolution Hoverbeck angenommen, daß es nothwendig sei, durch eine Declaration ®ber Aenderung der Verfassung die Möglichkeit der Verhaftung von Reichstags-Abgeordneten völlig aus» ^schließen. Dem Gerichte ließ sich nemlich nicht fl“1 ein Vorwurf machen, da dasselbe einfach den ^°rtl„ut des vorhandenen Gesetzesparagraphs be» .“«sichtigt hatte. Es stellen sich eben bei den gro-und schnellen Reformen auf allen Gebieten hie und dg i„ Praxis Unzuträglichkeiten heraus, "«che nachträglich korrigiert werden müssen.
In Bern wurde am 11. Dezember unter Theilnahme von kirchlichen und politischen Führern aus allen Cantonen die erste vom katholischen Volke selbst in völliger Unabhängigkeit von Rom gegründete katholisch.theologische Facultät eröffnet. Die Zahl der Professoren beträgt fünf, die der Studirmden vorläufig nur neun, davon fünf aus dem bernischen Jura. Dir Stimmung war eine sehr zukunftsfreudige und man erwartet von dem Feste und dem Ereignisse selbst einen guten Einfluß auf die katholische Bewegung.
Local- und Provinzial-Angelegenheiten
—	(Gegnerische Kampfesweise.) Wie die Klagen der Rationalen ouSsehen, welch’ tiefe Be gttindnng ihren Beschwerden über Recht-Verkürzung in der Segel innewohnt, überhaupt welch lcyile Kampfes, weise sie anroenden, davon könnte man ganze Bände schreiben. So werden die national-klerikalen Blätter feit der Auflösung der krain. Handels- und Gewerbe lammet nicht müde in alle Welt zu posaunen, wie die Regierung durch diese Maßregel es nur darau angelegt habe, „die Slowenen an die Wand zu drücken. Die Einsetzung der Wahlcommission, die Zusammen stellung Der Wählerlisten, die im Besetze begründete Unterscheidung von Handel- und Gewerbetreibenden, die Höhe de« Censu», alles ist ihnen nur darauf angelegt , das nationale Element zurückzudrängen und in die Minorität zu bringen. Dr. Costa insbesondere machte sich bei der famosen Deputation vor dem 8an, deSregierungSleiter zum Sprachrohr dieser Schmerzen» schreie. Wie kläglich es darum bestellt ist, davon mögen folgende Bemerkungen einen Begriff geben. Als eklatanter Beweis der nationalen Unterdrückung wird hervorgehoben, daß in der Wählerliste von den beiden Handschuhmachern I. R. Horak und Billina der erste in der Gewerbefectioa, der zweite in der Handels« section figuriere. Das fei ein offenbares Unrecht und könne nur in der verschieden politischen Gesinnung der genannten Herrn seinen Grund haben. Horak wähle national, Billina verfassungstreu. Wir aber behaupten, die Herren, die so sprechen, wollen absichtlich Fernstehende täuschen, denn in Laibach weiß doch jedes Kind, daß Billina außer seinem Handschuhgewerbe auch noch eine Galanteriewarenhandlnng besitzt und den für die Handelssection erforderlichen Censu» entrichtet. Weiter wird als schreiende Ungerechtigkeit bezeichnet, daß der Apotheker Rizzoli in RudolfSwertj nicht in die Handelssection gleich anderen Apothekern ausgenommen ist; das ist offenbar wieder geschehen, weil er national wählen würde. Die Herren verschwel gen aber auch hier geflissentlich, daß Herr Rizzol nur 6 fl. Steuer zahlt, also nicht den für die Han. delSfection vorgeschriebenen CensuS von 8 fl. 40 kr. erreicht, so wie sie e« vollständig ignorieren, daß auch solche Apotheker, die verfassungstreu wählen rotii den, sowohl in RudolsSwerth als in Gottfchee da« gleiche Schicksal trifft wie Herrn Rizzoli, während fämmtliche Nationale, fall» sie die erforderliche Steuer bezahlen, in die Wählerliste ausgenommen sind. Si steht e» mit den Klagen der Rationalen über Recht» Verkürzung au». Herr L. E. Supan ist bitterböse darob, daß fein Name nicht mehr tn der Wählerliste figuriert. Vielleicht gereicht es ihm zu einigem Tröste, wenn wir ihn daran erinnern, daß er ja selbst für die Ausmerzung feine» welchen „JchS" a«S der Liste der Wahlberechtigten gestimmt hat. Da» kam nemlich 'o: E» wurde, wie üblich, in der Wahlcommission der da» active und passive Wahlrecht normierende Gesetze», -aragraph verlesen und die Commission gefragt, ob ie mit dem klaren Wortlaut desselben einverstanden fei. Ille, auch Hr. B. C. Supan nicht ausgenommen, erklärten ich damit vollkommen einverstanden. Was soll nun nachträglich der Spektakel, der darüber erhoben wird, daß Hr^ B. C. Supan seinen Namen auf der Wählerliste nicht mehr vorfindet? Er hat sich einfach selbst daran» hinwegdecretieren helfen. Wir fragen, ist eine 'olche Kampfesweife ehrlicher Männer würdig? Sind olche geflissentliche Verdrehungen, Ablehnungen, Verdächtigungen und Entstellungen der Wahrheit tn rgend einem politischen Kampfe schon dagewesen,
wie sie hier bei unseren Gegnern an der Tagesordnung find? E» gebricht nnS wahrhaftig an Worten, n» unser« Ekel und Abscheu gegen solch verächtliches Gebühren Ausdruck zu verleihen. Die Herren mögen unsere öffentliche Wirksamkeit, unsere Bestrebungen, unsere Anschauungen immerhin bekämpfen; sie mögen «n» widerlegen, wenn sie glauben, ihre Arg», mente seien stärker und einschneidender al» die unsri-gen, dazu haben fie ein Recht. Aber vor allem tilgen Sie nicht, verleumden Sie nicht, uud wenn die Herren einen Erfolg erzielen wollen, wögen Sie fich nicht einen Costa zum Anwalt und Führer nehmen.
— (Die nächste Laudtag»sessioo) wird, trotzdem der Reich»rath erst vor Ostern geschlossen werden soll, im April beginnen und Sie Pfingsten dauern. Der Minister de» Innern hat hievon in einem Rundschreiben die Statthalter und Länder-Ches» bereits verständigt, und diese haben an die LandeSauSschüsse die Aufforderung gerichtet, die Borbereitungen für die «ächste Session der Landtage zu treffen.
— (Ponteba-Bahn.) Wie man au» Rom schreibt, hat die oberitalienische Eisenbahn-Gesellschaft der Regierung soeben die Projekte über die Stationen der Strecke Udine-Ospedaletto der Ponteba-Bahn zur Genehmigung vorgelegt.
— (BersorgnngSgenüsse.) Laut Mini-sterialerlasseS vom 16. November d. I., Z. 36094, find die von den k. k. Postkaffen bisher gezahlten, den allgemeinen Pensions-Etat treffenden VerforgungSge-uüffe vom 1. Jänner 1875 angefangen an die betreffenden k. k. Finanzkoffen überwiesen worden.
— (AuS dem Rechtsleben in Rudolfs« wert H.) Dritter Fall. Den Platz auf der Anklage, bank nahm Georg Erker von Windifchdorf ein, angeklagt wegen Verbrechen» de» Mordes. Der Anklage entnehmen wir Folgende«: Am 9. September d. I. wurde der ledige Tischlersohn Josef Widmar auf der Straße verletzt und besinnungslos aufgefunden und in fein älterlichel Haus gebracht, woselbst er am folgenden Tage an den erlittenen Verletzungen starb. Dnrch die gerichtsärztliche Obduktion und das darauf basierte Gutachten wurde konstatiert, daß Widmar eine« gewaltsamen Tode« infolge Schläfenbeinbruches gestorben war. Derselbe hat am Todlenbette den Georg Erker al« den Thäter bezeichnet. Dieser hat auch eingebunden, daß er am 8. September d. I. abends auf den Geläuteten in der Absicht, um an demselben wegen an diesem Abende von feiner Seite erlittener Beschimpfungen Rache zu nehmen, mit einem Prügel bewaffnet gelauert, und al« derselbe vorüberka«, fünf bi» sechs Schläge, darunter einen auf dessen Kopf geführt habe. Die Absicht zu tobten stellte er entschieden in Abrede. Durch den Ausspruch d:r Gerichtsärzte warte nicht in» Klare gestellt, ob die tödtliche Verletzung am Kopfe durch einen ein. zigen oder durch mehrere Schlage beigebracht worden, und die Ergebnisse der Verhandlung deuteten auf die Möglichkeit hin, daß sich an der Mißhandlung de-Widmar mehrere Personen beteiliget haben. Der Getödlele war in der Gemeinde ein sehr gefürchtete» und allgemein verhaßte» Individuum. An die @e« fchworn-n wurden drei Fragen gerichtet; dieselben ha. den die dritte auf schwere Beschädigung lautende Frage einstimmig bejahet, die zwei ersten dagegen verneint, und der Gerichtshof verurtheilte den Ange-lagten wegen Verbrechens der schweren körperlichen Beschädigung zu 10 Monaten Kerkers.
Theater.
Den besten Beweis dafür, wie rasch es Herrn Beck gelungen war, sich in die Gunst des laibacher Publicum» hineinzusingen, lieferte uns wohl die vorgestrige dritte Vorstellung, in welcher der genannte Sänger von nn» Abschied nahm, nicht ohne nn» bei dieser Gelegenheit zuvor noch einen erneuerten Bewei-eine» reichen Können» geboten zu hoben. Die Vorlesung selbst war eine gemischte, da infolge des noch andanetden Unwohlseins unserer Altistin die ursprünglich projektierte Aufführung der „Vutrezio Borgia» nicht möglich war und daher bloS der 2. Act derselben (natürlich unter Weglassung der EntlÄscene des
„Massiv Oisiai") in Berbinbang mit de« 2. Acte aa8 „Freischütz" und de« dritte» aal „Eraani" ge, geben wurde. Die Zusammmstellung des Quodlibet« war eine speciell für unseren Gast recht glücklich getroffene, da sie ihm einerseits als „Herzog von Ferrara" in der sattsam bekannten Ärastorte „Ferrara'-Fürst erbebet nicht" Gelegenheit zur Entfaltung seiner reichen Stimmittel, sowie andererseits in der hierauf folgenden Giftbecherscene und späier als „Don Carlo»" im Ernani die Möglichkeit verschaffte, sich dem Publicum auch in hochbewegten und eminent dramatisch gehaltenen Gesang-scenea von der vortheilhastesten Srite präsentiere» zu können. Daß Herr Beck diese Gelegenheiten nicht Boittbetgehen liea, ohne sie nach beiden der eben genannten Richtungen hin aus das glänzendste auSzunützen, brauchen wir nach den von ihm bereits an den beiden früheren Lbenden so trefflich abgelegten Proben wohl nicht erst ausdrücklich zu betonen. Wir sind wahrlich in Verlegenheit, was wir an Herrn Beck mehr bewundern feilen: die kunstgerechte und geschmackvolle Schalung seines Vortrages und seines dramatischen DarstellangStalenter, oder die Schönheit und dabei zugleich unverwüstliche Frrschheit seiner Stimmittel, die eS ihm hier erlaubten innerhalb von vier Tagen drei große und anstrengende Oprrvpartien zu singen, nachdem er erst zwei Abende zuvor in Graz den „Rigoletto" gesungen, dann tags» darauf die Wmterrerse nach Laibach gemacht hatte, um sofort nach der letzten hiesigen Vorstellung gleich wieder nach Graz zurückzakehren und daselbst schon heute Abend
— gewiß gleichfalls mit ungebrochener Kraft — den äußerst schwierigen Part im „HunS Heiling" za be-toXltigen. Binnen sieben Tagen fünf große Opern fingen und dabei noch zweimal je 30 deutsche Merlen in Sturm und Schnee durchfahren ist wahrlich keine Kleinigkeit; wir zweifeln, ob es viele Sänger gibt, die Herrn Beck dies Kunsistückchen mit gleicher Präcision und Vollendung nachzumachen im stanve wären. Die ZubovitS sind eine rare SpecieS, auch in der Oper J
— Gleichsam um uns den Abschied recht schwer zu machen, hatte Herr Beck mit dem Besten, was er uns an diesen drei Abenden geboten hatte, den Schluß gemacht ; wir meinen seinen „Don Carlo-" in der Grustsc-n- aus „Ernam", den er mit wahrhaft vollendeter Meisterschaft und mit dem ganzen Aufgebote feines gefühlvollen und tief dramatischen Vortrages fang und spielte. Daß der besprochenen künft-l rischen Leistungen gegenüber der Abend für Herrn Beck auch reich an entsprechenden äußeren Ehren und Auszeichnungen verlief, ist nach dem Gesagten wohl begreiflich und wird gewiß niemanden, der an. irr für wahren Kunstgenuß eben so leicht empfängliche» als andererseits auch dankbare» und stets an-ertennungSbereiteS Publicum kennt, Wunder nehmen. Das HauS war an diesem Abende vollständig ans-verkaaft, wie wir es im verlause der heutigen Saison nur wenige Male gesehen haben, und begleitete den Gast nach jeder Scene mit stürmischem Beifalle, insbesondere als ihm nach der großen Arte im legten Acte von einer Anzahl nmmet Verehrer reidjge» schmückte Blumenspenden zntheil warben. Am Schluffe der Vorstellang mußte Herr Beck noch oft und oftmale vor der Rampe erscheinen unO aas diesem Wege den in Form rauschenden, nicht enden wollenden Applausee deutlich auSgedrückten Wunsch des Publikums nach einem recht baldigen Wiedersehen in Empfang neh-fflen. Hoffentlich wird Herr Beck dteier in so schmeichelhafter Weise kandgegebenea Einladnng in nicht allznserner Zeit folge geben, in welch' angenehmer Eiwirtang wir ihm daher schon heute an Stelle ollee Adschiedee ein herzlichee und sreudigee „Aus Wiedersehen" zarusen. — Auch seltene unserer heimischen Kräfte war die genannte Vorstellung in durch-cm« würdiger Welfe besetzt. In erster Linie gilt dies abermals von Fra» Schütz-Wit», der auch düs' mal wieder nächst Hrn. Beck die Palme des Abend« i n	Interpretin zweier fo grundverschiedener
•Konen, wie die» Donizetti's „Lucrezia Borgia" und tn «	''®äa‘ht" sind, hatte Frau Schütz-Wüt
°°7°"k GUegenheü ihr reichhaltiges und vielge-staltige« Talent zu entfalten.7 XU Borgia voll
dramatischer Leidenschaft im Gesänge und voll dämonischen Feuer« im Spiele, wußte Frau Schütz-Witt andererseits das sinnige und liebende Mädchen Agathe mit ebeusoviel Zartheit und lyrische« Schmelze zur Darstellung zu bringe». Er war vermöge der sonderbare» Rollenzusammenstellung m der That ein» der glücklichsten und schmeichelhaftesten Abende für die genannte Künstlerin und können wir dieselbe zu dem neuerdings errungenen glänzenden Erfolge desselben nur rückhaltSlo» beglückwünschen. — Frl. JanuschofSky, deren neckisches und annmthig gesungenes Aennchen schon von der erste» Freischütz. Aufführung her als vortrefflich bekannt ist, bewährte sich ebenso auch diesmal wieder als liebliche und reich verwendbare Sängerin; desgleichen auch als „Elvira" in der Schlnßscene au» Ernani, nach welcher sie, vereint mit Herrn Beck, unter großem Beifalle zweimal gerufen wurde. Anerkennenlwerth ist auch Die, Sorgfalt, mit der Frl. Januschoss'y auf Toilette und äußere Erscheinung stets bedacht ist. — Auch Herrn Dalsy's müssen wir endlich noch lobend gedenken, der sowohl al» „Gennaro," wie als „Max" und „Er-nani“ recht verdienstvoll mitwirkte und sich namentlich in de» Ensemblestellen durchweg» sehr tüchtig und correct hielt, wenngleich ein Hemer Rest feiner neulich im „Troubadour" zum ersten male in der Saison ausgetretenen Heiserkeit auch diesmal noch nicht ganz verschwunden war, ohne jedoch wesentlich zu stören. Umsoweniger können wir daher Herrn Dalsy'S übertriebene und jedenfalls zu weit gehende Bescheidenheit begreifen, mit der sich derselbe grundsätzlich und seit jeher, selbst bei wiederholtem Beifalle, jedem Hervorruse zu entziehen sucht.
politische» Standpunkte au# zu entscheide»; nach dem RechtSstandpunkte stehr geistlichen Nutznießer» da» Wahlrecht nicht zu. Minister Hager weist auf Grund streng juristischer Argumente und unter Ci-lieruug der berühmteste» Rrchtslehrer nach, daß das geltende Recht vollkommen und buchstäblich den geistliche» Nutznießern da« Wahlrecht aewährr. Bei der Abstimmung wird der Antrag auf Annullierung der Wahlen des oberöfterreichifchen Großzrundbe-sitzeS mit 120 gegen 116 Stimmen angenommen.
Berlin, 18. Dezember. Der Reichstag gab Bismarck ein Vertrauensvotum, indem er den Antrag WindhorstS auf Streichung des GeheimfsndeS für das auswärtige Amt mit 199 gegen 71 Stimmen des Gentrume und der Socialdemokraten verwarf. Die Abstimmung ward mit stürmischem Beisalle angenommen.
«Steuer Börse vom 18. Dezember.
Witterung.
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Telegramme.
(Orig.-Telcgr. des „Laib. Tagblatt.")
Wien, 19. Dezember. Der „N. fr. Pr." zufolge ist Arnim von der Anklage auf Unterschlagung sreigesprochen, aber wegen rechtswidrigen Beiseiteschaffnug der zuletzt durch Mnnckel ausgelieferten Schriftstücke zu drei Monaten Gefängnis unter Anrechnnng der Untersuchungshaft verurtheilt.
Wien, 18. Dezember. Abgeordnetenhaus. Ter Unteriusutaiiniftec beantwortet die Interpellation wegen Au-sührungSbestimwulig zu den conjcffio« nellen Gesitzro dahin, daß die Lorarbeiten zur Re-, eung de« Patronatswesen« wegen massenhaften Material» nur langsam vorwart-fchrciten; da«, selbe gilt von der Reform der katholisch.theolo-i gischen Foculiäten. — Hierauf fand eine langete Debatte über Wahlverisicierung der Ungeordneten für den obekvfterreichijchen Großgrundbesitz statt, wobei principieU entschieden wtrdeu soll, ob gtifl» lichen Nutznießern da» Wahlrecht zustehe. Herbst betont, die Frage berühre die Regierung nicht bi« ttet, sei vielmehr innere Angelegenheit de» Abgeordnetenhäuser und nur vom Rechts-, nicht vom
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in den Vereinslocalitäten stattfinden, wozu die wahlberechtigten beständigen Mitglieder hiermit eingelaoen werden.
Unter einem wird bekannt gegeben, daß der revidierte Rechnungsabschluß für das Vereinsjahr 1874 zur gefälligen Einsichtnahme durch acht Tage vor der Generalversammlung beim Vereins -- Cnstos aufliegen wird. (Siehe § 11 lit. e V. St.)	(753—3)
Laibach, am 1. Dezember 1874.
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Sie soll daher in keinem wohlgeordneten Hause, in keinem Aussteuer-Mobilar, am allerwenigsten aber bei Kleider- oder Schuhmachern, Huterern, Sattlern, Nähterinnen etc. fehlen.
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Fahrende Thiere, viel Esel darunter,
Luitschende Vögel schreien ganz munter.
Ziegen und Böcke, Pudeln und Lchase,
Tiger und Löwen, Elefanten, Giraffe;
Psanen, auch Papagei und sonst Federvieh, Paradierend am schönsten der Kikeriki!
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