Mr. 84. Donnerstag, den 19. Äctoöer 1882. VII. Jahrgang. Cillier Jfitnng. «Zrjcheint jeden Donnersiag nnd vonniag M»rge»s. — Prällumcralio»st>rdiilquue>c»: ,',ür (iilli iammt Zustcllung ms Haus ganzjährig . .bald jährig fl. ö.— vierteljährig fl. 1.50, mouatlid) fr. Mit PostVersendung ganzjährig fl. V.4V, halbjährig fl. 3.2V, vierteljährig fl. 1.60. — !>!cdaction nnd Administration: Herren-gasie Nr. <>■ Sprechstunden des Redacteurs täglich, mit Ausnahme der Eonn- und Zeiettaae, von 9—IV Uhr Vor- und von 8— »> Uhr Nachmittags. — Znscratt melden billigst bereckinet Auswärts nehmen Inserate fflr die „(iillier Zeitung" alle bedeutenderen Annoncen.^xoeditionen an.__ Zur Einberufung der 'Vertretungs-Körper. L. Am 26. September traten die Land' tage zusammen, für den 2s,. October sind die Delegationen einberufen, am 25. November sollen sicherem Pernehmen nach die beiden Häuser des Reichsrathes folgen. Wenn man so diese Daten ins Auge faßt, so kann man seine helle Freude habe» an der schönen Uebereinstimmung derselben und doch liegt gerade in diesen Daten eine schw.re Kritik der bestehenden Verhältnisse. Die Frist, welche den Landtagen zur Er-ledigung der dringendsten Arbeiten gegönnt ist, beträgt nicht ganz einen Monat und auch hie-von entfällt noch eine beträchtliche Anzahl von Tagen ans diverse Unterbrechungen, so daß also kaum drei Wochen der Beratung der ver> schiede»«» LandeSangelegenheiten gewidmet wer-den können. Angesichts dieser Thatsache aber drängt sich uns ganz »»willkürlich die Frage auf, ob denn die Aufgaben, welche der einzelnen Laudesvertretungen harren, so wenige sind, daß deren Bewältigung nur eine so kurze Zeit er-fordert, unv wenn dies nicht der Fall, ob etwa diese Angelegenheiten so unbedeutender Natur sind, das; sie eine sozusagen Erledigung inner halb einer eng begrenzten Frist vertragen. Unseres ErachtenS kann diese Frage mit gutem Gewissen nicht bejaht iverden, damit ist aber auch schon gesagt, daß die von der Regierung den Land-tage» zubemeffene Seffionsdauer nicht den that-sächliche» Bedürfnissen entspricht. Wir wollen die gleiche Behauptung nicht auch bezüglich der Delegationen aufstellen, da denselben aller Voraussicht nach nur daS gemeinsame Budget zur Beratung vorliegen wird und sür diesen Zweck die angesetzte Frist von gleichfalls einem Monate allerdings eine aus-reichende ist. Dagegen können wir die ernstesten Bedenken nicht unterdrücke», daß der Reichsrat erst Ende November zusammentreten soll, denn Harmlose tzissier ^ülndereieu. Bor cursircnden Witzen ist nian nie sicher. Gestern wollte ich gerade in mein gewohntes Gasthaus treten, als mich ein Bekannter, welcher in Kalauern möcht, anbohrte: ..Wissen Sie. wer der gescheiteste Mensch iu Eilli ist?" — „Rein — „Herr Spelz, weil er nie aufsitzen kann ! und wer ist sei» bester Freund'{" — „Der Esel Hopp Hopp, der ihn nicht aussitzen läßt." Ich hielt mir die Ohren zu und entließ mich den Armen dieses Bekannten. Der Hopp! Hopp! wie bin ich ihn« dankbar für seine Sprünge, er rettete mich vo»t Spleen, welcher sich meiner in der langen Regenzeit bemächtigt hatte. Sah ich doch im Geiste, wie sich der 'Novellist der „Süd-steirische» Post" ebenso bemühte den Pegasus zu besteigen, wie die Preisreiter im Eircus. Es ging weder von der Seite, noch von Hinten; der Hyppogriph war ungeberdig. und dem Novellisten wurde es ebenso flau zu Ätulhe wie seinem Helden an der Seite seiner Geliebten. Sie fragen mich von wen« ich spreche. Von einem Herrn I. Nagliö, welcher in der „Süd-steirischen" eine Erzählung „Im October" ver-öffentlicht. Sein Held ist ein Forstmeister. Er diese verspätete Einberufung bedingt schon an und für sich verschiedene Unzukömmlichkeiten, welche in einem eonstitutionellen Staate unter allen Umständen vermieden werden müßten. Wenn der Reichsrat erst Ende November zusammentritt, bleiben demselben in Anbetracht der Weihnachtsse-rien niidandereil unvermeidlichen kleinenErholungS-pausen in diesem Jahre kaum noch drei Wochen wirklicher Arbeitszeit und innerhalb dieser drei Wochen soll er daS Budget für das nächste Jahr erledige», soll er mit einer umfassenden Arbeit zu Stande kommen, die notorisch einen Zeitraum vou eben so vielen Monaten erfordert! Daß das nicht geleistet werden kann, leuchtet wol ohneweiters ein, hieraus aber ergiebt sich folgerichtig, daß das nächste Budgetjahr wieder ohne Budget beginnt und somit die Notwendig-feit eintritt, entweder eine Zeitlang die Staats-Maschine still stehen zu lasse« oder aber, wie es nun schon üblich geworden ist. der Regierung die EinHebung der Steuern provisorisch von Fall zu Fall zu bewilligen. Ein solcher Zustand ist — wir müssen es ganz offen sagen — dlirchauS nicht in der Ordnung und müssen wir eine der-artige Regierung ..auf Credit", abgesehen von parlamentarischen Gründen, schon deshalb ent« schieden perhorresciren, weil hieraus dem Staate ein empfindlicher materieller Nachtheil erwächst. Man wird un« nun vielleicht einwenden, man tönne den Reichsrat nicht einberufen vor Schluß der Delegationen nnd diese letzteren wieder nicht vor Schluß der Landtage: wo gegen man umgekehrt die kurze Dauer der Land-tagssession damit motiviren wird, daß es nicht angehe, die Einberufung der Delegationen noch länger zu verzögern. Da möchten wir denn vor allen Dingen darauf hinweisen, daß in unserem Nachbarstaate jenseits der Leitha, der doch nicht minder als Oesterreich den Ergebnissen der De-legationSberatnugen Rechnung tragen mnß, der Reichstag bereits mit Beginn dieses Mouates wirklich zusammengetreten ist. ungeachtet die liebt die Tochter seines Porgängers, welche eben im Begriffe ist nach Eilli zu übersiedeln, nnd einen Schullehrer zu heirathen. Allem An-scheine nach wird er dem Lehrer die Försters-tochter abjagen und sie selbst heirathen. Die schönen Leserinnen gestatten mir wohl einige Stich-proben zum Besten zu gebe»: „Da saß er eines Pormittags auf seiner Veranda und betrachtete d i e s ch ö n e A n S s i ch t. die ihm nicht die geringste Freude machte." Er hört seine Geliebte nahen. „Alles Blut stockte in seinen Adern und es kam ihm vor als trugen ihn seine Beine nicht mehr." (Natür-lieh, denn er saß ja aus der Peranda.) An anderen Stellen schildert er die zufällige Zusamnlentunst seines Helden mit der Angebeteten. „Hier zeigte es sich nun, daß er wirklich der feige Kerl war. der er für Alles in der Welt nicht fein wollte. Denn er fühlte eS. daß ihn» ganz flau wnrde so im Dunkeln mit i h r zugehen, und er hielt sich so weit weg von ihr, wie er nur konnte." (Begreiflich wenn es ihm so flau war.) Bald darauf lesen wir wieder: „Da stand er und ganz flau ward ihm zu Muthe." Das possirlichste ist jedenfalls folgende Stelle: Delegationen damals noch gar nicht einberufen waren. Was in Ungarn möglich ist, das dürfte wol bei un« nicht umnöqlich sein und käme es nur eben auf den ernsten Willen der leitenden Kreise an. Doch davon wollen wir nicht sprechen. Wir verlangen nicht, daß der Reichsrat vor Schluß der Delegation tage, wol aber verlangen wir eine frühere Einberufung der Vertretungskörper überhaupt. Wenn die Erfahrung lehrt, daß die Erledigung des Budgets drei Monate erfordert, so berufe man einfach den ReichSrat schon für Anfang October, statt erst für Ende November ein. Wenn es ferner nothwendig ist. daß die Delegationen ihre Arbeiten vor Beginn der ReichSratsiession beende», so kann dieser Notwendigkeit leicht dadurch Rechnung getragen werden, daß mau dieselbe» schon im Septeniber tagen läßt. Und was schließlich die Landtage betrifft, so dürfte eS doch wol kein ernstes Hinderniß geben, dieselben schou im April oder überhaupt kurz uach Schluß des ReichSrates einzuberufen und denselben so genügend Zeit zu lassen, ihre Arbeiten vollständig nnd ohne Ueberhastnng zu erledigen. Wen» wir somit ein- frühere Einberurung der Vertretm»g«körper im Interesse des öffentlichen Woles für nothwendig halte», so müssen wir selbstverständlich auch die Fordernng auf-stellen, daß die Einberufungstermine durch ein Staatsgrundgesetz ein für allemal sixirt werden; denn eine Frage, welche in so hohem Maße die Interessen des Staates und des PolkeS berührt, darf nimmer abhängen von der Laune oder Bequemlichkeit eines Ministers. Unseres Ermessens gibt es auch gar keinen stichhältigen Einwand gegen eine derartige grundgesetzliche Bestimmung. Wenn nämlich der ReichSrat früher zusammentritt, so kam» er auch früher geschlossen werden unv eS bleibt somit der Regierung genau soviel Zeit als bisher zu den nötigen Vorarbeiten. Was aber die Bereitwillig- „Den junge» Manu, der als Dritter in der Stube saß, kannte er gut; eS war der neue Lehrer, ein braver und wackerer junger Mm»« übrigens, der ihm in der Gesellschaft sehr gut gefiel; er ging mit so kleinen Schritten und machte dem Fräulein die Cour, sagte mau, ja manche sagten, sie sollte«» einander haben. Der Forstineister wollte das doch nicht glauben und bei aller Achtung und allen» Respect für die Lehrerschaft hatte er die Vorstellung, d a ß deren Glieder nicht für Forstmanns, t ö ch t e r paßten, besonders »venn die Forst mannStöchter hübsch waren, und die Lehrer schwächlich und k ü n« n» e r l i ch anzusehen. Wenn Sie geehrte Leser und Leserinnen sich einige vergnügte Stunden machen wollen, so rathe ich Ihnen sich die Nummern 79, 80, 81 etc. der „Südsteirischen Post" zu kaufe«. Sie werden sich bei der Lectüre dieser Erzählung besser unterhalten als bei den gewagtesten Ca-priolen der Clowns im Eircus. Hoffentlich wird eS mir der Herausgeber der S. P. nicht übel nehmen, wenn ich für sein Blatt Propaganda mache. In Cilli gibt eS alle Augenblicke einen Spaß. Da lebt hier ein sehr frommer, frommer Mann, mit dem einen Auge blickt er zum feit der Abgeordneten sich zu einem früheren Termine einzufinden, betrifft, so darf dieselbe überhaupt nicht in Frage gezogen werden; denn wer die Wahl in einen Vertretungskörper an-nimml, der besitzt gewiß auch Opfermut genug, um den Pflichten, welche sein Mandat ihm auf-erlegt, zu jeder Zeit bereitwilligst nachzukommen und überhaupt seine Privatinterefsen dem öffentlichen Wole nachzustellen. Deutscher herein in chraj. Or.-Bericht der „Cillier Ztg." Graz, den 17. Octbr. Gestern Abends fand im Salon zur .Stadt Trieft" die schon lange angekündigte Versammlung des Deutschen Vereins statt, auf deren Ausgang man mit Rücksicht auf di? interessante Tagesordnung sehr gespannt war. Bekanntlich war vom Deutschen Vereine gelegentlich der Niederlegung des Reichs-rathsmandatcs seitens des Abgeordneten der Triester Handelskammer, Herrn Tcuschl's, eine Vertrauenskundgebung für die Mitglieder des Clubs der Vereinigten Linken des Abgeordneten-Hauses und speciell für Teuschl geplant worden. Diese Versammlung wurde von der Grazer Polizeidirection, mit welchem Geschenk die Ge-meinde Graz zur Zeit der Alfonio-Affaire be-dacht worden war, einfach verboten. Recurse an die Statthalterei und an das Ministerium des Innern hatten keinen Erfolg: die Staats-gefährlichkeit der geplanten Versammlung wurde von all den genannten Instanzen betont. Wun wendete sich der Verein, durch Ihren Abgeord-neten, Dr. Richard Foregger. an das Reichs-g e r i ch t in Wien, welche« ausdrücklich das Erkenntnis fällte, daß sowohl das Ver-einsgesetz als auch das Reichsgrundgesetz bezüglich des Rechte« der freien Meinungsäußerung durch die Grazer Polizei, die steierm. Statthalterei uud das Ministeriurn des Innern verletzt worden sei. Man war begreiflicher Weise gespannt, in wie weit die Executive der Ent-scheidung des Reichsgerichtes die gebührende Achtung erweisen würde. oder besser: man zweifelte nicht, daß, wie schon in mehreren Fällen, die Regierung von ihrem Rechte, Ver-sammlungen geschlossen zu erklären, auch ein zweites Mal Gebrauch machen würde, was denn gestern auch geschah. Die Versammlung war gut besucht, doch vermißten wir in derselben gar manche Kory-phäen, die sonst in deutschen Angelegenheiten das große Wort zu führen pflegen, und deren Erscheinen als deutsche Parteimänner man zu erwarten wohl berechtigt gewesen wäre. Den Vorsitz führt« der Obmannstellvertreter, Gemeinderath Koller, als Polizeicommiffär war Himmel als wollte er unseren lieben Herrgott herablocken, mit dem anderen nach den hübschen Mädchen; seine Lippen bewegen sich als beteten sie inbrünstig zu Gott aus überströmender Nächstenliebe, indessen ist sein Herz erfüllt von Gift und Galle, welche er in einem eigens zu solchen Zwecken erscheinenden Blatte ablagert. Uebrigens ist er ein außerordentlicher Freund von Warmbädern; das ist an sich nichts be-sondere«, aber originell ist e«, daß er seiner Angebeteten Bäder I. Classe zahlt, gleich wie die Burschen am Lande ihren Schönen bunte Tücher, unsere Börsen-Crösuse kostbaren Schmuck Warum'# Gott weiß e«; e« kommt oft vor, daß man an anderen das hoch schätzt, was man selbst nicht besitzt, vielleicht liebt er eben reinliche Frauen, weil ihm sein eigener geistiger Unflath zuwider ist. Der Mann macht mir oft Vergnügen, wenn ich ihn ansehe; seine frischen rothen Backen zeigen, daß er sehr gesund ist, und selten fastet; möge er uns recht lang er-halten bleiben! Kein Spaß ist es dagegen, wenn junge Burschen, welche kaum großjährig gewor-den sind, mtt ihren Wäge» durch die Straßen der Stadt rasen, Leute lebensgefährlich bedrohen und dann noch so brutal sind, diejenigen, welche von ihnen beinahe überführt wnrden. mit der Peitsche zu tractireu. — 2 — abermals Prvttmann erschienen, der im Auf-lösen eine große Praxis besitzt. Der Vorsitzende Koller gedachte zunächst der Niederlegung der Obmannsstelle seitens des Herrn Ignaz Grafen Attem«, die in Folge der vielberufenen Erklärung der „Fünfmänner" zu Gunsten WalterSkirchen sofort erfolgt war. Er zweifelte nicht, daß Attem« seiner deutschen Ge-sinnung treu geblieben und jene Erklärung nur in Folge persönlicher Freundschaft zu Walters-kirchen mitunterzeichnet habe, daß man aber in der Politik über solche persönliche Angelegen-heiten zur Tagesordnung gehen müsse. Mit warmen Worte» beklagte Koller den Verlust, den der Deutsche Verein durch das Ableben seines Mitgründers und verdienstvollen, in Ver-einsangelegenheiten sehr thätigen Mitgliedes, Dr. Anton Mack, erlitten. An Stelle des Grafen Attems sollte ein neuer Vereinsobmann gewählt werden. Prof. Lipp beantragte per Acclaniationen den gegen-wärtigen Obmannstellvertreter G. R. Koller zu wählen. Zum nicht geringen Befremden der Versammlung lehnte derselbe die Wahl jedoch entschieden ab. Wir tonnen nicht umhin, die Vereinsleitung in diesem Punkte insofern« anzn-klagen, als sie in dieser wichtigen Angelegenheit vorher offenbar nicht überlegte, wer zu wä ilen wäre. Es machte einen sehr peinlichen Eindruck, daß man im Deutschen Verein der deutschge-sinntesten Stadt quasi um einen Obmann in Verlegenheit war. Jedenfalls ist dies ein Ehren- und Vertrauensposten, für den es voll-kommen geeignete Eandidaten in Hülle und Fülle giebt, mit dem herumzuhausiren der Würde des Vereins nicht entspricht. Es wurde hieraus der Antrag angenommen, mit der Neuwahl des ObmanneS bis Ablauf des Vereinsjahres zu warten. Hierauf erhielt Professor Winter, als un-beugsamer und unerschrockener Demokrat im be-sten Sinne des Wortes allgemein bekannt, das Wort in Angelegenheit des Vertrauensvotums für die Linke und Teuschl. Er setzte die Ein-gangS erwähnte Geschichte der ganzen Angele-genheit auseinander, und verlas vaS ziemlich umfangreiche Erkenntniß des Reichsgerichtes, die Eingangsformel: Im Namen Seiner Majestät! scharf pointirend. und sich ironisch zum Polizei-Commissär hinneigend, so oft ein Hieb auf die Polizeidirection vorkam. Mit sichtlicher Genugthuung folgte die Versammlung der Verlesung. Als Prof. Wintcr damit zu Ende war, und auf die Motivirung der neuerdings zu stellenden Resolution übergieng. konnte es für jene, die Winters Art zu spreche«« kannten, wohl nicht zweifelhaft sein, wa« geschehen würde. Pros. Winter kennt keine anderen Rücksichten, als di«-jenigen, die ihm seine Ueberzeugung angibt. Eine byzantische Sprache oder lakaienhafte Gesinnung ist vo.i ihm allerdings nicht zu erwarten. Gegen solche Bursche sollte man mit der ganzen Strenge des Gesetzes vorgehen. Doch verderben wir uns nicht die gute Laune mit solchen Dingen. Wen» auch der Coinet (welchen ich übrigens noch nicht zu Gesicht bekommen habe) offenbar an dem anhaltenden Regenwetter schuld ist (so sagt mein Hausherr) so geht es dock fröhlich in den Weingärten zu. Pöllcrschüsse, Gesang und Katzenjammer erfüllen die Luft; Kinder wimmern unter Trülnmern von Kuchen und Brathühnern. Dampf ivallt auf. weil die Herren das Rauchen nicht lassen können, und mit hold verschämten Wangen sieht mancher Jüngling seine Angebetete vor sich stehen. Die Weinlesen sind als Heirathsvermittler oft wirk-barer als die kostbarste» Bälle; denn der Wein löst die Zlinge, und was der behutsaine Jüng-ling beim Schein der Kerzen im Ballsaale nicht zu sagen wagt, das spricht er von BachnS er-muthigt frei von der Leber weg. Aber auch das Frauenherz mag empfindlicher sein, wenn die Lebensgeister durch ein Glas guten Weine« geweckt sind, als wenn die Lunge vom Staub des Ballsaales erfüllt ist. Weil ich nun eben beim Glase Wein angelangt bin, so bringe ich meinen freundlichen Leserinnen und Lefern ein herzliches Prosit! So kam es dann, daß bei der Analyse des Worte« „factiös" der Polizeicommiffär den Vorsitzenden aufforderte, Winter das Wort zu entziehen. Koller ersuchte Pros. Winrer seinen Ausdrücken eine gewisse Reserve aufzulegen, rr-klärte aber, er könne ihm daS Wort nicht entziehen, «vorauf der Commiffär unter heftigem Sturme und allgen«einer Entrüstung die Ver-sammlung für geschlossen erklärte. Die Anwe-senden zerstreuten sich nicht sofort und soll der Commissär mit der Räumung des LocaleS durch die Wache gedroht haben. Diese« System der Auflösung ist geradezu usuell geworden. Nun n«ag das Reichsgericht wieder entscheiden, daß eine Verletzung des Vereins-- und Grundgesetzes stattgefunden habe. Wie wenn man den Poli-zei-Cominissär einfach ins Reichsgericht schickte, um gleich dasselbe aufzulösen? Horrespondenjen. Aus dein St. Mareincr Bezirke, den 15. October. (Orig.-Corr.) IS l o v e n i f ch e A m t i -tun g.] Unsere Bezirksvercretung. — wohl die eiitzige im Unterland«, hat der, namentlich in St. Martin Herrschendenden nationalen Richtung Rechnung tragend, nunmehr die slovenische Am-tirung eingeführt und zu diesem Zwecke einen Beamten aus Kroatien importirt. — Die vom Stapel gelassenen Schriftstücke sind zivar ziemlich aller Verständlichkeit baar, zeichnen sich aber durch auffallende Correcturen, von offenbar «veiblicher Hand herrührend, aus. Uebrigens ist mit der slovenischen Aintirung, ein jahrelang gehegter LieblingSwunsch des dennaligen Ob-manne« Hr. Anderluh vulgo Meßner erfüllt. sachstnfcld, 10. October. (Orig.-Corr.) [Die Sannthaler Falken. Perva-kisches.) Als neulich der „Savinski Sokol" hier durchfuhr, war die Stimmung im Markte allgemein eine heitere. Wir Bürger schmiinzel-ten über den Auszug, denn daß die Geschichte in d-: That etwas Faschingsartiges hat. da« ist nicht zu leugnen, und daß eS einen vernünftigen Mensche«« bei der jetzigen Jahreszeit einfallen würde, in Hemdärmeln durch Unterstnermark zu fahren. blos dainit ««an da« wunderbar rothe Garibaldiheind sehe, ist ebenso unwahr-scheinlich, Die Oberhoheiten dieses slavischen Faschingszuges haben das auch begriffen, denn klug und iveise wie sie sind — fuhren sie — in Civil. Es ist recht unschön von diesen Herren, daß sie sich nicht auch in's rothe Hemd geworsen haben, und nur ihre Sokolisten dem Gelächter preisgegeben haben. Interessant wäre eS jedenfalls den Stand und Lebensberuf der p. t. Mitglieder de« „Savinski Sokol" kennen zu lernen. Wenn mich nicht alles täuscht, habe ich einige dieser rothen Falkensederhälter schon „am Bock" gesehen, ich werde es erfahren, ob ich richtig sah. Im lieblichen Sachsenfeld ist alle« beiin Alten. Seit meinem letzten Berichte hat sich nichts in der Phisiognomie des Orte« geändert, wenn ich nicht etwa von dem alten Brunnenstock absehe, der durch 23 Jahre in der weiß-grünen Landesfarbe prangte und nun ein anderes Gewand anziehen mußte. Den Herren fcheint weiß-grün auch nicht mehr genehm zu sein. Der slavische Fanatisntus unserer Rußlinge wird bald die Grenzen vernünftigen Treiben« überschritten haben, und ich «nöchte nur wünschen, daß hin und wieder der Herr Landtagsabgeordnete Professor Aolgar hören möge, wie es hier in den slavischen Notablen-Versammlungen über ihn losgeht. Der würde einen schönen Begriff davon bekommen, wie seine slavischen Brüder bemüht sind, sein An-sehen zu heben! Professor Aolgar, über welchen ich i«n Leben noch nie irgend etwas Schlechtes gehört habe, ist ohne Zweifel einem „Streber" im Wege, und das ist genug, um seinen Sturz voin Landtagssitz« vorzubereiten. Edle Seelen diese slavischen Brüder. Auch die hohe Geist-lichkeit kommt in den besagten Kneipversamm-lungen schlecht weg, und ich traute me nen Ohren kaum, als man neulich den jungslove-nischen Standpunkt ga««z kräftig hervorhob und dabei davon sprach, daß „die Capläne doch mit uns gehen iverden, denn dies« sind national wie wir." Offenbar sticht die Leute der Hafer schon fehr. Die Verfassungstreuen hier sind ruhig wie früher; höchstens hie und da ein Achselzucken, wenn's die Herren ..drüben" gar zu arg treiben, keiner denkt daran, den nase» weisen Schreiern das Handwerk zu legen, und es wäre wirklich schon an der Zeit, daß dieß einnial geschehen würde. Anlaß dazu ist schon in Hülle und Fülle da. Kleine Clhomft. ^Hochherzige Spende.] Der krai»e-rischeLandtags-Abgeordnete Herr Carl Luckmann, hat seine Landtagsdiäten im Betrage von 100 fl. für den Bau des Rudolfinum« in Laibach ge-widmet. [Deutscher Schulverein.s Die Mitglieder der kramischen LandtagS-Majorität sind mit dem Beitrage von 100 fl. dem deutschen Schulvereine als gründende Mitglieder beige-treten. sPauline Lucca decorirt.] Der Kaiser hat der Kammersängerin Paulin» Lucca das goldene Verdienstkreuz mit der Krone ver-liehen. sDrei Generalat e.] Den Schluß-punkt der Neuorganisation der Armee soll eine neue Eintheilung der obersten Commanden bil-den. Wie verlautet, sollen drei Generalate er-richtet werden: Das Generalat Wien, das Generalat Budapest und das Generalat Prag. Damit ist die Eintheilung der bewaffneten Macht Oesterreich-Ungarns in drei Armeen gegeben. An die Spitze des Wiener Generalats soll der vormalige Kriegsminister und jetzig? Comman-dirende in Graz, FZM. Kühn, treten, da« Ge-neralat in Budapest würde FZM. Edelsheim, dasjenige von Prag FZM. Philippovich erhalten. sEin abgeblitzter Exaltado.] In der vorigen Woche stieß im kärntner'schen Land-tage der Friedensredacteur Pater Einspiele? einen Schmerzensschrei über die deutsche Amtiruny in slovenischen Gerichlssprengeln aus. Neben einigen Abgeordneten war es abermal Herr Schmiedt« Zabierow, welcher die Aspirationen der sloveni-scheu Schreier, von welche» das windische Volk in Kärnten nichts wissen will, in die gebührenden Schranken verwies. Der Herr Landespräsident hat also sein gegebenes Wort, daß er den na-tionalen Frieden im Lande schützen werde, ehr-lich gehalten ; er hat dem Auspruche des Kaiser«, welcher Gott dankte, daß in Kärnten nationaler Frieden herrsche, entschieden Rechnung getragen, wofür ihm gewiß die Bevölkerung ganz Kärnten« dankt. [Aus G o t t s ch e es wird der „Deutschen Zeitung" über einen Fall berichtet, der wieder zeigt wie unduldsam die Slovenen daselbst sind. Ein gewisser Herr Kamlijanec, seines Zeichens Religionslehrer am Gymnasium in Gottschee theilt mit vielen seiner Berufsgenossen die An-sich», daß die Kirche Christi auch in nationaler Beziehung jetzt die „streitende" sei — und wirkt mit seinen kleinen Mittelchen gegen die in Christo best gehaßten Deutschen. Herr Kamlijanec soll, wie behauptet wird, nicht die Fähigkeiten besitzen um an einem Gymnasium mit Erfolg wirken zu können; — über diese Nebensache setzt sich daS Herrchen jedoch in christlicher Demuth hin-weg, und ist hin und wieder von einer Anmaf-sung, die im bedeutenden Wiederfpruche zu seinen Fähigkeiten stehen soll. Herr Kamlijanec ist neben-bei gesagt der einzige Abonnent des „Vaterland" und „vergaß" eine Nummer desselben in einem besuchten Gasthause Gottschees. Zufällig war in dieser „vergessenen" Nummer eine infame Denunciation enthalten, welche ungefähr bezeugte, „daß ein Gymnasialprofessor ein Spottlied auf die Slovenen schrieb, und daß der Sohn des Gymnasialdirectors dasselbe in hectograsirten Exemplaren vertheilte, dieses Lied werde jetzt von extradeutschen Fanatikern bei jeder Gelegen-hei« gesungen." Wenn „Narod", „Gospodar." „Tribüne" oder sonst ein saftiges Blatt jeman-den einer That fälschlich beschuldigt, so liegt Niemanden mehr etwas daran, — es „zieht" nicht mehr. Wenn aber das „Vaterland", welches unter allen Tschechen- und Slovenenblätten» doch noch das Anständigste ist eine gemeine Lüge und Verlenmdnng verbreitet so hört der Spaß — 3 — auf. Mit Rücksicht auf diese „vergessene" Num-mer und ihre von einem elenden Lügner ge-schrieben? Correspondenz mußte nun das ver-ehrliche „Vaterland" sich eine Berichtigung ge-fallen lassen, die leider etwas zu höflich ausfiel. Das „Spottlied auf die Slovenen" wird, wie wir mit Freude hören, in ganz Gottschee ge-sungen, e« enthält in erster Linie den Gedanken „Wir werden deutsche Sitte nicht, und deutsche Art nicht lassen" und gipfelt in der hochver-rätherischen Strophe „Erhebet euch in voller Schaar, Ruft, daß es wiederhalle: Hoch lebe Oestreichs Doppelaar! Hoch Habsburg! e« schalle." Hoffentlich wird Herr Kamlijanec wegen über-triebener Versöhnungssucht entlassen; an der tschechischen Universität dürfte jedenfalls ein Platz für eine fo geistreiche Persönlichkeit sein, — die Gottschee? Hütten sicher nicht« dagegen. sUngarische Akademie der K ü n st e.] Um eine ungarische nationale Kunst zu erziehen, wie es in dem Erlaß des Unter-richtsministers Trefort heißt, wird in Budapest demnächst eine ungarische Akademie der Künste errichtet werden. [Der letzte noch lebende Enkel Andreas Hofe?'«.] Herr Karl Edler von Hofer, Vorstand des Archivs im österreichischen Fiiianzmlmsterium, hat den Wiener Schriftsteller Ludwig August Frankl beauftragt, alle Lieder und Romanzen, die bis in die moderne Zeit auf den Nationalhelden Tirols gedichtet worden sind, zu sammeln. Die Zahl der bereits vor-handeneu Poesien ist sehr stattlich, und Dichter aus allen Theilen des deutschen Vaterlandes über seine damaligen oder jetzigen politischen Grenzen hinaus sind darunter vertreten. Zu einem prächtig ausgestatteten Bande vereinigt, werden die Hofer-Gedichte mit einem Anhang bisher unbekannter historischer Aktenstücke und Auszüge aus dem Gedenkbuche des SandwirthS-Hofes zu Passeier demnächst erscheinen. Neuere Poesien, die erst jetzt entstanden sind, bittet Frankl ihm bis zum 30. November zuzusenden. sS ch r e ck l i ch ! Schrecklich!] Die „Nar. Listy" führen bittere Klagen darüber, daß bei den Proben im tschechischen Theater vor-wiegend in deutscher Sprache conversirt werde! Insbesondere seien eS Damen deSTHeaters, welche eine unausrottbare Neigung für die zweite Lan-deSfprache verrathen. W^der die Intendanz, noch die Direction, noch das Consortium thaten bis-her Schritte, um die deutsche Sprache von den Proben des Theaters zu beseitigen. Das ist schmerzlich! [Eine greife Pädagogin.s In O porto (Portugal) ist vor wenigen Tagen eine greise Dame, Namens Maria Rosas im hohen Alter von 10b Jahren gestorben. Sie war Schullehrerin und übte bis zu ihrem hundertsten Jahre die Pflichten ihres Standes mit bewun-derungswürdigem Eifer aus. Erst an ihrem hundertsten Geburstage gelang es ihrer 76jäh-rige Tochter, welche sie bis dahin im Lehramte unterstützt hatte, und die auch seitdem die Schule weiter sührt, ihr die wohlverdiente Ruhe form-lich aufzuzwingen. [Menschen sind in Rußland Nebenfach e.s Ein knappes Telegramm aus Warschau besagt, daß am Mittwoch bei Suwalki in Polen ein ganzes Dorf von etwa 200 Gebäuden niedergebrannt. „Einige Men» sehen sollen auch in der Flamme umgekommen sein," fügte die Depesche mit barbarischer Kürze hinzu. [Bosnische Räuber.] Bei Knin, an der bosnischen Grenze, hat sich eine Räuber-bände gebildet, welche bereits mehrere Viehdieb-stähle verübt hat. Bosnische Kaufleute wurden bei der Rückkehr vom Markte ausgeplündert und ein türkischer Handelsmann wurde ermor-det. Gendarmen und Panduren wurden gegen die Räuber aufgeboten. [Sieben Insurgenten], die auS Montenegro zurückkehrten, wurden in Cattaro verhastet. Locates und ^rovinciates. ClUi, IS. October. sHerr Max Stepischnegg senior] verläßt mit Ende dieses Monates Tilli und wird sich in Gurkfeld niederlassen. Mit ihm se-hen wir einen Mann aus den Mauern unserer Stadt scheiden, welchen die schönsten Bürgertu-genden zieren. Er war durch viele Jahre Mit-glied der Gemeindevertretung der Stadt Cilli, wo er mit größtem Fleiße, eiserner Ausdauer und sprichwörtlicher Uneigennützigkeit wirkte. Wie jeder charaktervolle Mann seine Gegner hat, so mag auch er solche gehabt haben ; dessen aber möge er gewiß sein, daß sein patriotische« Wirken in Cilli von der Bürgerschaft niemal« vergessen werden wird, und daß der Name Max Stepischnegg mit den Besten genannt wer-den wird, die die neuere Geschichte der Stadt aufzuweisen hat. Wir geben gewiß nur der all-gemeinen Stimmung Ausdruck, wenn wir den Wunsch aussprechen. daß Herr Stepischnegg die Stadt die ihm ja unmöglich gleichgiltig gewor-den sein kann, bald wieder zu seinem Ausent-Haltsorte wähle. [Kaiser I o s e f-D e n k m a l.] Die Enthüllung des Kaiser Josef-Monumentes wurde nunmehr endgiltig auf den 29. d. festgesetzt. Das diesbezügliche Festcomite ist daher bereits in voller Thätigkeit, um die Feier, zu der bekannt« lich sämmtliche Vereine und Körperschaften der Städte und Märkte des steirischen Unterlandes sowie sämmtliche Gemeinden des Bezirkes Cilli eingeladen werden, — so festlich als möglich zu gestalten. [C a s i n o - V e r e i n.] Wie wir soeben ersahren, ist das Programm für die Unterhal-tungen in der Herbst - Saison bereits festgesetzt. AIS Beginn derselben ist der ConversationS-Abend von 11. November bestimmt, an welchem auch die Feier des 25jährigen Bestehens des Vereines stattfinden wird; aus diesem A'lasse sind auch ganz besondere Kunstgenüsse in Aus-ficht genommen. Die Programme werden in Kürze versendet werden. [C i r c u S Schmidt.] Vorgestern verabschiedete sich vor einem in allen Theilen auS-verkauftem Haufe die CircuSgesellschaft Schmidt. Der reichliche Applaus, der die Einzelleistungen der Artisten immer auszeichnete, fehlte auch dies-mal nicht, doch müssen wir erwähnen, daß an diesem Abende sehr mächtige Zischlaute hörbar wurden, welche indeß nicht der Produktion der Künstler, sondern der Taktlosigkeit der Eircus-Musiker galten, welche sich beifallen ließen in Cilli das „Naprej" zu spielen. Solche Produc-tionen goutirt eben in der heutigen Zeit unser Publikum nicht. — Vorgestern übersiedelte die Gesellschaft nach Marburg, woselbst ein längerer CycluS von Vorstellungen stattfinden wird. [E i n abgelegter Gulden.] Dieser Tage wurden zwei auf der Tüffererstraße pro-menirende Damen von einem reisenden Fecht-bruder unter Versicherungen himmelschreienden Elendes und namenloser Noth mit der Bitte um ein abgelegtes Guldenzettel angesungen. Glücklicher Weise kam ein Herr dazu, welcher dem Fechtbruder zu weiteren Unverschämtheiten die Lust benahm. sJn Lichte n w a l d] wird demnächst die von Dr. Äusserer mit Hilfe des deutschen Schul-Vereines gegründete Schule eröffnet werden. Zum Lehrer daselbst wurde Herr Josef Wer-muth von Brunndorf, eine anerkannte pädago-gische Kraft, ernannt. j> [Zu St. Georgen an der Stainz,] Bezirk Ober-RadkerSburg wurde in einem Gast-Hause die Kellnerin von einem Gaste, der sich mit ihr allein in der Wirthsstube befand, gefesselt und ihrer ganzen Baarschast beraubt. [Auf der Travnik p 1 a n i n a ,] der Pferdealpe für Sannthaler Pferde, waren Heuer 45 Füllen. Der WeidezinS betrug 3 fl., die Assecura»; 5 fl. per Stück. Ei» Füllen wurde von einem anderen erschlagen. Der Eigenthümer erhielt den Schützungswerth von 70 fl. ausbezahlt. sJ n P q m e t s ch,] Bezirk Windisch Graz, entstand durch Unvorsichtigkeit eines Knechtes ein^ großes Schadenfeuer, welches nicht nur das Wohn und Wirtschaftsgebäude des Grundbesitzers Michael Hermann, sondern auch die Tenne und Stalluug des Nachbars Blasius Vertnik einäscherte. Der Knecht I. Marau-schek, dessen Unvorsichtigkeit die Entstehung des Brandes zugeschrieben wird, fand in deu Flam-wen den Tod. sE i n irrsinniger M ö x t> c r.J Mau schreibt uns aus Gonobitz: Der im Laufe die-seS Jahr'S aus der Irrenanstalt Feldhos bei Graz entsprungene Muttermörder Ludwig Hav-ranek, welcher am 1. d. in Samarko den Mord an dem Grundbesitzer Schönwetter und dessen zweijährigem Söhnchen begangen hatte, trieb sich schon längere Zeit au» Bachern herum, besuchte ungeniert Gasthäuser und machte sogar eine Hochzeit in St. Kunigund mit. Trotzdem derselbe vor seiner Einlieferung in das Irrenhaus verschiedene Drohungen ausgesprochen hatte, schien die Angst der Bevölkerung vor ihm leine besondere zu sein. Erst als sie von den in Samarko vorgefallenen Morde Kenntniß erhielt, begaun sie sich der Drohungen zu erinnern und vor dem Ungeheuer zu fürchten. Verflosseneil Samstag verbreitete sich nun die Kuude, daß in Feisten ein fünfjähriger Kuabe zum Brunnen gegangen und nicht mehr zurückgekehrt sei. Eine sofort unternommene Streifung der Gendarmerie ergab, daß Havranek es war, welcher den Kna-den angelockt und getödtet habe. Mit einer Schaufel und einem zweischneidige» Messer aus-gerüstet zog das Scheusal weiter. I» einem Tuche trug er einen Topf, in welchem er die Lunge des ermordeten Knaben kochen wollte, um sich damit unsichtbar zu machen. Am Morgen des Sonntages circa 4 Uhr früh tauchte er plötzlich in '^plotnitz auf, drang in die Keusche des Schuhmachers Unser mit dem Gruße: ..Gelobt sei Jesuö Christus, jetzt fangen wir an", ein, ftürtzte sofort auf die Insassen los und brachte den beiden Eheleuten sowie dreien kleinen Kindern lebensgefährliche Verwundungen bei. Damit nicht zufrieden, steckte er auch noch das HanS in Brand und ergötzte sich mit canni-balischer Wohllust an dem Prasseln und Weiter-Umsichgreifen der Flammen. Nur dem Unistande, daß der Lehrjunge uud ein Kind unbemerkt entwischten, ist die Rettung der tödlich Verwun-deten vom Flammentode, sowie die Rettung ihrer Habe zu danken. — EntfetzenvolleS Grauen bemächtigte sich nun der ganzen Umgebung. Die Bauern rotteten sich zusammen und begatt-nen sofort unter Assistenz von Gendarme» Jagd auf das Ungeheuer zu machen. Havranek hatte sich mittlerweile instinctiv bis zum Höchstgelege-nen Bauernhause am Bachern geflüchtet. Schon wollte er dort sich auf das in gesegneten Um-ständen befindliche Weib des Grundbesitzers Ve-trich stürzen, als letzterer ihm zuvorkam und ihm mit einem Beile eine kräftigen Hieb auf den Kopf versetzte. 9lun versuchte der Irre nochnmls mit dem Messer auf den Bauer ein-zubringen. worauf er einen zweiten Hieb auf den Rücken erhielt. Er machte da»» »och einige Schritte und brach endlich zusammen. Bald darauf langte auch die Streifung oben an und nahm den tödlich Verletzten in Empfang. Man brachte ihn mittelst Wage» nach St. Kunigund, woselbst er binnen kürzester Zeit, ohne irgend eine Mittheilung oder Aeußerung gemacht zu haben, starb. — Vollste Anerkennung gebührt diesmal der Gendarmerie, welche die letzten zwei Tage, ohne sich die geringste Erhollung oder Ruhe zu gönnen, fast übermenschliches leistete. Schließlich sei noch bemerkt, daß keine Hoffnung vorhanden ist, die Verwundeten in Lplotnitz am Leben zu erhalten. So hat deun die man-gelhafte Anfsicht in der Irrenanstalt den Tod von 8 Personen verschuldet. sR e l i g i o n S st ö r u n g e n.] Demnächst wird sich der Winzerssohn Johann Stanzer aus Oberscheriafzen wegen folgender Religionsstörung vor dem hiesigen Gerichtshofe zu verantworten haben. Derselbe kam während deS SonntagS-gotteSbienstes auf das Chor der Kirche St. Leon-hardt, versetzte daselbst dem Marcus Vratschka und Vincenz Tomaschiy klatschende Ohrfeigen. Letzterer fiel hiebei hinter die Orgel, woselbst er von Stanzer neuerdings geohrfeigt wurde. Bei dieser Balgerei gerieth die Orgel in Gefahr um- — 4 — geworfen zu werden. Der bedrohte Organist mußte sein Spiel unterbrechen, bis füglich die Ruhe hergestellt wurde. — Ein weiterer Act vo» Religionsstörung ereignete sich während des Nachnlittagsgottesdienstes in der Kirche St. Barbara bei Unterwurz. Der Keuschlerssohn Ignatz Skositsch trat nämlich bedeckten Hauptes mit brennender Zigarre im Munde in daS Gotteshaus ein. begann die Mädcheu zu attaquiren und trieb allerlei Allotria. Schließlich zeichnete er mit Kohle allerlei frivoles Zeug auf den Weihbrunnkessel, bis er endlich aus der Kirche entfernt wurde. fB r u t a l i t ä t.J Die Bauernburschen Fr. Plav»!ak, Simon Poleycher und Matheus Colneric machten sich das herzlose Vergnügen in einem Walde nächst Rohitsch das fünfzehnjährige Mädchen Anna Kittak gewaltsam zu Boden zu werfen und zu eutkleiden. Während es »un zwei festhielten, peitschte der dritte (Franz Plavcak) mit einem Büschel Brennesseln den nackten Körper deS Mädchens. Eine halbe Stiinde laiig dauerte diese cannibalische Procedur. Erst als das Mädchen ohnmächtig wurde, ent-fernte sich die saubere Gesellschaft. Anna Kittak wurde später noch immer in leblosem Zustande, den Körper von Blasen bedeckt, im Walde aufgefunden. Die rohen Gesellen werden sich demnächst vor dem hiesigen Strafgerichte zu verantworten haben. [.Xarodni dorn* in Laib ach.) Der bekannte Herr Dr. Alfons Moschö beruft als Vorsitzender der Gesellschaft vom ,X.->rmir>i dorn* für Sonntag, den 29. d., eine „außer-ordentliche allgemeine Versammlnng" ei». Nach-dem Herr Mosch«? unser ehemaliger Gesiunungs-genösse eine Anrede zu halten ankündigt, ver-sprechen wir hiermit dieselbe f. Z.» wenn es der Raum gestatten wird, zu bringen. sA u f g e f u u d e n e Leiche.] Im Wald« zu DolgileS wurde die bereits stark verwlste Leiche eines Handwerksburschen auf einem Baume hängend gefunden. Der noch juuge Selbstmör-der konnte, da sich bei ihm keine Documente vorfände», nicht agnoScirt werden. An edle Menschenfreunde! Das furchtbare Verbrechen, welches der Irre Ludwig Havranek am verflossenen Sonntag zu Oplotnitz verübte, hat gewiß über-all daS tiefste Mitleid für die unglücklichen Opfer, die aller Mittel entblößt, zum Tode verwundet darniederliegen. — wachgerufen. Wenn auch, wie uns von unterrichteter Teile gemeldet wird, nur geringe Hoffnung vorhanden ist irgend einen der Betroffenen am Leben z« erhalten, so gebietet doch die allgemeine Nächsten-liebe Alles, zu versuchen um das Elend, welches ihnen durch die That eine« geistig nmnachteten Menschen bereitet wurde, zu mildern. In Gono-bitz wurde bereits vvn edlen Menschenfreunden eine Eollecte verausialtet, welche ein Erträgnis von 69 fl. ausweist. Wir glauben zuversichtlich nicht vergebens an das Mitgefühl unserer Leser zu appeMren, wenn wir sie bitten durch milde Beiträge das grausame Schicksal einer Familie, die in jeder Beziehiing hilflos darniederliegt, zu lindern. Mög« die allbekannte Opferwilligkeit des Untersteirers, welche bei schweren Katastrophen sich stets so glänzend bewährt, dieses grausame Verhängniß. dieses tiefe schmerzvolle Äend nicht übersehen. Beiträge jeder Art werden für die Unglück-lichen in der Administration der „Cillier Ztg." entgegengenommen. cherichtssaat. - [,,D et kann jeder Bauer";] det soll eeue Beleidigung sind ?! — Nee, Herr Jerichtshof, det werden Sie woll selber uich globen. Een Bauer is doch een janz respektabler Mensch, bezahlt jerade so jut seine Steuer, wie Unsereens, nnd — wo kriegten wir denn Kar» toffeln und Korn und so'ne Sachen zum Essen her, wenn 't kenne Bauern nicht jäbe. Und ick globe ooch nich 'mal, deß ick so'n Wort zn'n Herrn Schutzuiauu jeaußert habe, den» wo möchte ick denn unsre Bauern zu nahe treten, indem ick zu eeneu Schutzmann saze, deß det jeder Bauer kam«, wat er kau», oder ivat er jesagt hat, oder war er jewollt hat; wissen Se, Herr Jerichtshof, ick muß mir in Ächt nehmen, deß ick mir nich verheddere, denn eejent-lich hatte ick eenen kleenen Schivibbs, als die dumm« Jeschichte passirte. — So vertheidigte sich der Hausirer Johann Gottfried Alexander St. in Berlin vor den« Schöffengericht, von dessen Entscheidung eS abhing, ob die über ibn wegen Unfugs k. verhängte Polizeistrafe in Höhe von 5 Mark gerechtfertigt erscheine oder nicht. Allerdings hatte er alle Mühe, sich nicht zu „verheddern", denn einen „kleinen SchwibbS" schien Herr St. auch auf die Anklagebank mitgebracht zu haben, sonst hätte er sich wahr-scheinlich so Manches nicht erlaubt, was ihm strenge Rügen zuzog. Die Geduld des durch seine Jovialität bekannten Vorsitzenden ver 98. Abtheilung hiesigen Amtsgericht l wurde aller-dingS oft auf recht harte Proben gestellt. Derselbe hält dem Angeklagten vor. daß er nicht nur durch jenen Vergleich, sondern auch durch eine ganz eigenartige Einladung den Schutzmann beleidigt und eine» Volksaufl"us verursacht habe. — A n g e k l.: Aber wo d-nlen Sie denn hin. Herr Jerichtshof. wo werdc ick mir denn so wat jejen eenen Staatsbeamten erloben? Wenn ick et wirklich jesagt habe, denn habe ick wahr-scheinlich Alle gemeent, wo den Volksanst;uf gemacht haben. Und et müssen doch eene janze Menge jewesen sind, sonst konnte doch von keenen Volksufloff keene Rede nich sind, und Sie müßten eijentlich Alle hier uf de Anklage-dank inladeu, denn ick kann doch nifcht Apartes mch voran» haben. — Vors : Gewiß haben Sie etwas vor den Anderen voraus. Ihr Lärmen und Ihr ungebührliches Benehmen war gerade die Veranlassung zu einer außergewöhnlichen Ansammlung von Menschen. — Angekl.: Nu bitt' ick Ihnen aber, Herr Jerichtshof, ick kann doch «ich zu deu Herr» Schutzmann, wenn er mir zuruft, hinjehen und ihm wat ins Ohr flüstern, der jute Man» hat ja ooch schreien müssen, daß ick ihm verstanden hab«. — Vors. Sie hatten gar keine Vera»laffu»g. ihm über-Haupt Etwas zu erwidern, hatten nur seinen Anordnungen Folge zu leiste». — Angekl.: Wat? Wenn er mir fragt: Warum stellen Sie denn Ihre Waaren uf die Erde, warum jehen Sie nich ruhig Ihrer Weje ? Des sind doch Fragen, und een anstäudiger Mensch miiß doch dadruf antworten. — Vors.: Wenn dies geschieht, dann muß es jedenfalls in anständiger Weise geschehen. Im Allgemeinen sind dies aber nur der Form nach Fragen; der eigentliche Sinn derselbe» war eine Aufforderung an Sie. Ihr Waarendündel wieder aufzunehmen und ruhig weiter zu gehen. — A n g e k l.: I, fehen Se mal, Herr Jerichtshof, den» hat ja eejent-lich der Schutzmann den Uffloof veranlaßt. Warum kommt er denn nich, wie een anständier Mensch, der Bildung hat. an mir ran und sagt: Jeörther Herr St., hier dürfen Se Ihre Waaren nich aus der Hand lejen. und stehen bleiben dürfen Sie ooch nich. DeS wäre doch noch eene Benehmigung von eenem gebildeten Beamten gewesen. Prise jefällig ? (Präsentirt über die Barriere hinweg sein« Tabaksdose.) Sehen S«. unsere«»» hat doch noch Bildung. Vors.: Ja, aber ein« Bildung, die Ihnen höchstens Unannehmlichkeiten zuziehen kann. Hier wird überhaupt nicht geschnupft. — A n g e k l.: Ra, denn nischt vor nnjut; et wäre doch mög-lich gewesen, daß — Vors.: Sonst haben Sie also nichts anzuführen/ — Angel L: Nur deß ick um meine Freisprechung bitte. — Diesem Wunsche konnte nun allerdings nicht entsprochen werden, da außer dem beleidigten Schutzmann auch noch ein anderer Zeuge den Angeklagten belastend aussagte. Anstatt der von der Polizei ihm auferlegten fünf Mari muß Stiele nun sechs Mark Strafe zahlen und die Kosten des Verfahrens tragen. „Aber meine Kosten werden Se mich doch wenigstens ooch ersetzen?" fragte er beim Herausgehen. — 5 — Eingesendet.*) [3nt«r e j jant] ist die in der heutige» Nummer unserer Zeitung sich befindliche G l ück s> A nzeige von Samuel Heckscher se»r. in Ham-bürg. Tieses Hans hat sich durch seine prompte und verschwiegene Auszahlung der hier und in der N m g e g e n d g e w o n n e u e n Beträge einen dermassen guten Rus erworben, daß mir jeden auf dessen heutiges Inserat schon an dieser Stelle aufmerksam machen. Wir machen hierdurch aus die im heutigen Blatte stehende Annonce der Herren K a n s-mann & Simon in H a m b n r g beson-derS aufmerksam. Es handelt sich hier um Original-Loose zu einer so reichlich mit Haupt« Gewinnen ausgestatteten Verloosung. daß sich auch in unserer Gegend eine sehr lebhaste Be-theiligung voraussetzen läßt. Dieses Unterneh-men verdient das volle Vertraue», indem die besten Staatsgarantien geboten sind und ouch vorbenanntes Haus durch ein stets streng reelles Handel» und Auszahlung zahlreicher Gewinne allseits bekannt ist. BTTONI^ rt wster ntluMtjtier bestes Tisch- und Erfrischungsgetränk, erprobt bei Hasten, Halskrankheiten, Magen- und Blasenkatarrh. PAST1 LLEN (Verdauu»fl»ieltchen>. Heinrich Mattoni, Karlsbad (Böhmen). Etiquette uKorkbrand wie nebenstehend > genau in beacliten. MATTONI's GIESSHÜBLER *) ^Qc A»rm und Inhalt ist die Redaction nicht verainworlkch. D u n t e s. O o h e P e n s i o n.] In der vorigen Woche schied der Kantor der jüdischen Geu»einde zu Wien, Herr Professor Sulzcr, nach fünfzigjähriger Amtsthätigkeit aus dem Dienst. Herr Professor Sulzer hat sich um den Sinagogen-gesang, wie sonst in musikalischer Hinsicht hohe Verdienste erworben, von denen der ihm verliehene Titel Zeugniß ablegt. Seine Gemeinde bewies ihm ihre Dankbarkeit und Anhänglichkeit durch Gewährung einer levenSlä»glichen Pension von 10.000 Gulden. jPapst Leo XIII.] hat durch Vermittelung her Propaganda Sorge getragen, die moralische und intellektuelle Bildung des Klerus im Orient zu heben. In Älairo ist außer eineni Kollegiin» auch ein Seminar, welches von Jesuiten geleitet wird, errichtet, ebenso in Jerusalem und inMosful, in letzter Stadt für die Syrer und Chaldeär. sEi» e Jagd bei Nachts Mit dein elektrischen Licht wird bereits von Engländern gewaltiger Mißbrauch getrieben. Ein Gutsbe-sitzer in Lancashire griff nämlich zu diesem Mit-tel. um in kurzer Zeit mir dem ganzen Wild-stand seines Gutes in barbarischer Weise auf» zuräumen. Die Jagd bei Nacht mit Zuhilfenahme von elektrischem Licht ist eine höchst einfache. Mitten im Felde wird eine Lokomobile mit Dynamomaschine aufgestellt, die eine in hohen Stangen hängende elektrische Lampe speist. Zugleich werden Treiber ausgeschickt, die das Wild durch Geschrei aus dem Schlafe rütteln. Die unglücklichen noch schlaftrunkenen Vögel und Vierfüßler werden daS elektrische Licht gewahr und eilen erschrocken dahin, wie auch bekanntlich viele Seevögel, von den Leuchthürmen angelockt. sich an den Scheiben daS Gehirn einschlagen. Bei der erste» Jagd, die übrigens in England Unwillen hervorruft, wurden 464 „Grouses", 11 Beccaslinen. 14 5 Rebhüner und eine Unzahl von aufgescheuchten Vögel» getödtet ... Ein äußerst ritterlicher Sport! ,u sS änderbares D i e b s g e l ü st e.] Aus Washington wird berichtet, daß der Schädel des Präsidentenmörders Änitean aus den dortigen Arniy Medical Museum gestohlen ist. ]Rezept aus der Z u k u u f t s k ü-ch e.] Eine Gesellschaft französischer Gourmands hat kürzlich Regenwürmer verspeist. Man legte die Thierlein zunächst in Essig, dann wurden sie in einen Butt.rteig eingeschlagen und im Ofen gebacken, wodurch sie eine schöne Farbe erhielten. Das Gericht wurde äußerst schmackhaft befunden. |D c r Werth eiuer Frau] wird ans Erden sehr verschieden geschätzt. Die Afrikarei« feinden Wilso» und Felki» besuchten in Ungadu (Sudan) den König Mtesa. der einen Harem von mehreren Tausend Weibern besitzt, d>e im als eiue Art Gehalt von seinen getreuen Unter« thaue» geliefert werden. Wilson erzählt, ihm sei oft eine Frau zur Gentahlin angeboten, und für dieselbe als Preis etwa eine alte Weste oder ein paar Pantofeln verlangt worden. [Sin betrunkener S charfrichter.] Wie das Irkutsker Blatt „SibirSkaja Gaseta" meldet, wurde am 21. v. M. der politische Häftling des Jrkutsker Gefängnisses, Lehkij, welcher den Gefängnis-Auffeher getödtet hatte, zum Tode durch den Strang verntheilt und nach sofort erfolgt« Bestätigung des TodeS-ilrthcils durch den Generalgouverneur von West-Sibirien »och an demselben Tage aus einem freien Platze Angesichts aller übrigen politischen Häftlinge und einer großen Volksmenge hinge-richtet Die Hinrichtung dauerte aber, da der Scharsrichter total betrunken und sehr ungcschickt war, nahezu eine Viertelstunde und machte auf die Ziischauer einen peinlichen Eindruck. . >S t ä d t e in Concurs.] Die schwei-zerische Nationalbahn ist bankerott geworden und hat dadurch den Eoncurs von vier Städten, Wrnterthur, Baden, Zosiuge» und Lenzburg, welche seinerzeit eine Garantie für die Obliga-tionen der Bah» übernommen hatten, herbei-geführt. Der Eoncurs von Baden ist im Aar-gauischeu Amtsblatt schon ausgeschrieben, der von Lenzburg und Zosingen wird täglich erwartet. In Winterthur ist die Bersteigerung des Wasser« Gaswerkes uud der Weine deS einst so be-rühmten Herren« oder Rathskellers ausgeschrieben. Auch das übrige Eigenthuin der Stadt wird nach und nach zur Bersteigerung gelangen und der Eoncurs ausgesprochen werden. (Z» 11 r im Lande Chaldäa,] der Heimat Abrahams und seines Vaters Thara, wurde soeben eine evangelische Kirche gegründet, und zwar dnrch einen armenische» Weber, der in der Fremde zur evangelische» Kirche übertrat und »ach semer Rückkehr in die Heimat dort für seine» Glauben erfolgreich wirkte. sll n g l a u b l i ch.] Im Laufe des Ge-iprächs kämme» drei Herren überei», demjenigen zehn Dollars z» gebe», der die lächerlichste nnd unglaublichste Geschichte erzählen kann. Der erste fing seine Geschichte so an: „Es war einmal ein reicher Zeitungsredakteur - " „Halt!" schrie die übrige Gesellschaft; „hier ist Ihr Geld." sFreiwillig verbrannt.] Amerika-nische Journale berichten von einem seltene» Bei« spiel religiösen Wahnsinns. Miß Sarah Elstone, einer angesehenen Familie in Woodstock (Ontario) angehörend, hat sich freiwillig den Flammentod gegeben. Sie stellte sich auf einen von ihr selbst errichteten und angezündeten Scheiterhaufen und ha», während die Flammen sie verzehrten, auch nicht eine einzige Klage auSgeftoßen. Ihre Angehörigen, denen sie den Weg zu ihrer Net« t»ng durch Barricaden verlegt hatte, hörten sie die letzten Worte ausrufen: „Ich gehe zu JefuS Christus!" fLebensphilosophie.] Das anhal« tend schlechte Wetter in Paris gab jüngst zu nachfolgendem Dialoge Veranlassung: „Was sagen sie nur zu dem Wetter. lieber Freund, zu diesem Wetter?" „Nun was weiter? Ich versichere Ihnen, mit einer dichten Flanelljacke, einem guten Paletot, einem warmen Eachenez, und wenn man überdies zu Hause bleibt und sich ei» gutes Feuer anmachen läßt — dann ist es nicht so arg." [Ein verwnnderterTräger.] In Berlin erkrankte ein Mann an der Cholera und wurde ini Siechkorbe nach dem Lazareth ge-bracht. Auf dem Wege dahin setzten die Trä-ger vor einem Branntweinladen den Korb nieder, um sich durch einen Schluck zu stärken. Der Kranke, der nur einen gelinden Anfall ge-habt hatte und sich schon wieder besser suhlte, öffnete jetzt den Deckel des Korbes und entfernte sich, ohne daß die Träger es bemerkten. Als diese zurückkehrten nnd der eine durch die Oeff-nung des Korbes blickte, rief er ganz verwundert: „Aber, Lude, kiek mal, der hat sich janz alle jebrochen." [Vor und hinter den Coulissen.] Ein Berliner Gesanglehrer hatte (bei sechs Mark Honorar pro Stunde) den hoffnungsvollen : Sprößling eines reichen Hauses im Gesang „aus-gebildet" und sollte den Schüler aus dringenden Wunsch der Eltern einem Herrn Theater-Agenten zur Placirnng — wo möglich an der Hof-Oper! — empfehlen. Der Herr Lehrer versprach das Aeußerste und empfahl demnach seinen Spröß-ling, den er dem Herrn Agenten persönlich vor« stellte, aus das wärmste . . . „Ans ein Wort!" — damit bat der Herr Theateragent den Herrn Lehrer nach all den Lobpreisungen in ein Neben-zimmer, wo er ihm die wohl gerechtfertigte Bemerkung machte:. „Aber höre» Sie, Bester, der junge Mann ist doch schrecklich dünn! — „Hm," meinte der Gesangskünstler gelassen — „Sie sollten ihn nur einmal singen hören, dann werden Sie ihn gleich dick kriegen!" IMswirtyschastliches. ]V i e h m a r k t in M o n t p 111 s.] Bei de»i am 16. d. in MontpreiS abgehaltenen Viehmarkte war — wie man uns von dort berichtet — der Auftrieb ungefähr 150«) Stück Rindvieh, von welchen ein großer Theil ver-kauft wurde, da sich viele Käufer aus den „Deutschen" eingefunden hatten. So wurden ungefähr 130 Stück per Bah» nach Graz und Wien befördert, während eine größere Anzahl in die Leibnitzer Gegend getrieben wurde. sDie österreichische TabakSre-g i e] bietet dein deutschen Tabakfreihandel eine so bedeutende Concurrenz, daß sich die Mund)?-ner Tabakinteressenten veranlaßt sahen, um einen besonderen Schutz gegen dieselbe anzusuchen. ES scheint somit, daß der Tabakconsnment in der That unter dem Monopol besser wegkommt, als unter der Herrschast der freien Tabakindustrie, was die in Süddeutschland fortwährend zunch-mendei, Filiale» der österreichischen Tabakregie beweisen. Freilich nimmt man in Oesterreich vielfach an. daß die besten österreichischen Pro-ducte an Tabak nur Cigarren in — Deutschland verkauft werden. sF l e i s ch« C o n s u m.] Was den jähr-licheu Fleischkonsum betrifft, steht England mit einem Dnrchschnittsconsum von 109 Pf«nd per Einwohner allen anderen Staate» voran. Am nächsten kommt Dänemark mit 76, Frankreich und Schweden mit 70 Pfund. während in Italien jeder Einwohner im Jahre durchschnitt-lich imr 18 Pfund consnmirt. sFrachtzugeständniß für Spiri-tus -Sendungen von Wien über T r i e st u n d F i u m e.] Die Südbahngesell-schaft hat für Spiritus, Alkohol,Weingeist Brannt« wein. Slivovitz. Rosoglio, Liqueur, Ruhm und Cognak in Fässern bei Ausgabe von mindestens 10.000 Kilogr. pro verwendeten Wagen und Frachtbrief einen ermäßigten Frachtsatz von fl. 1.08 per 100 Kilogr. im Cartiruugswege zugestanden. Das Zugeständniß bezieht sich auf den Ausnahmetarif von 15. Juli 1882. [Oesterreichifch-Alpine M o u tangesellfchast.] Aus den Berg» und Hüttenwerken der Oesterreichisch - Alpinen Mon-taugesellschast wurden in den ersten neun Mo-naten dieses Jahres erzeugt: 4'/, Millionen Mctr. Steinkohlen, 4 Millionen Mctr. Eisenerze, 1'/« Millionen Mctr. Roheisen, 65,000 Mctr. Gußwaare, 575,000 SDlctr. StahlingotS. 32,000 Mctr. Tigrlgußstahl. 495,000 Mctr. Puddeisen, 170,000 Mctr. Blech. 260,000 Mctt. Eisenbahn-schienen, 42,000 Mctr. Draht. 22,000 Mctr. Drahtstifte, 12,000 Mctr. Stahlfedern. [Entwicklung deS österreichi-schen P o st w e s t n «.] DaS statistische Departement deS Handelsministeriums veröffentlichte vor Kurzem die Ergebnisse des Postverkehrs für die österreichische Reichshälfte im Jahre 1881. Es wird hiedurch ermöglicht, die Leistungen unseres PostwesenS im abgelaufenen Jahre mit jenen der Vorjahre zu vergleichen und zugleich einen Rückblick auf die successive Entwicklung unseres PostwesenS zu werfen. Die dermalige Veröffentlichung umfaßt den Briespostverkehr (exklusive Zeitungen und Postanweisungen) und den Fahrpostverkehr. Es wurden befördert Stücke: 18*0 18d: + pro 1881 «riefe...... 230,507.050 248^0£».700 10,002.650 Corrtspondenj- Äaiten..... 43,9:«.800 47,857.820 3,924.050 Dnutiachen .... 35,349.500 37,313250 1,»63.750 Waaitnprobcn . . 8,553.550 8,045.800 1.492.250 Im Ganjen 324,343.900 341,726.000 17,382.700 Im Jahre 1879 betrug bei all' diesen Kategorien die Gesammtzahl der besoldeten Stücke 302,394.750. Von der Gesammtzahl des JahreS 1881 betreffen 97,217.900 Stück den interna-tionalen Verkehr. In der Brieszahl sind 25,545.950 portofreie Briefe Inbegriffen und 5,368.500 Stück Briefe wurden unfrankirt befördert. Die Zahl der Eorrespondenz-Karten ist zwar abermals ge-stiegen, doch muß bemerki werden, daß die Steigerung von 1879 auf 1880 um 1'4 Millionen mehr betrug, als jene pro 1880—1881, nämlich 5.3 Millionen. Der Briefpostverkehr Oesterreichs hob sich von 19 Millionen Stück im Jahr« 1847 auf 50 Millionen im Jahre 1857, 107 Millionen im Jahre 1867, 263 Millionen im Jahre 1877 und rund 342 Millionen Stück im Jahre 1881. Die Steigerung im letzten Deci-nium beträgt mehr als 100 Percent. Bezüglich des FahrpostverkehrS liegen folgende Daten vor. ES wurden befördert Stücke: 18*0 188t + pro 1881 5,433.720 6,513.000 1,079.280 11,562.500 11,274.400 11 S"0 12,950.53OJ3,310.500 359.970 29,646.750 31,097.900 Cxbindr« Pakete . Gtldbrieje . . - . Werlhsendunqen . Im Ganien Der Werth 1,421.150 der beförderten Geldbriefe, wel cher sich iui Jahre 18«0 auf 3320 4 Millionen Gulden belief, bezifferte sich im Jahre 1881 auf 3748°3 Millionen Gulde». Von der Fahr-post treffen deu internationalen Verkehr 6,190.500 Stück im Werthe von 755,316.300 Gulden; hierunter befinden sich 2 26 Millionen Geldbriefe im Werthe von 582,034.200 Gulden. An dem Briefpostverkehre deS JahreS 1881 von 341 7 Millionen Stück war Niederösterreich allein mit 99*6 Millionen, d. i. mit rund 30 Percent be-theiligt; hieran reiht sich Böhmen mit 83 Mllio-nen. d. i. rund 25 Percent, Mähren mit 35 Millionen. Steiermark mit 21 Millionen Stück jc. In letzter Reihe steht Dalmatien mit 2 85 Millionen Stück. Bei dem Fahrposwerkehre steht Böh-men mit 7'76 Millionen Stück im Werthe von 1501*7 Millionen Gulden in erster Reihe: hie» rauf folgt Niederösterreich mit 5'38 Millionen Stück in Werthe von 1110*80 Millionen Gulden. Diese beiden Provinzen participiren somit an der beförderten Stückzahl mit mehr als 40 Percent, an dem Werthbetrage mit niehr als der Hälfte. Der Werthbetrag sämmtlicher Geld-und Werthsendungen des österreichischen Post-Aerars betrug im Jahre 1847 252 Millionen, 1857 942, 1867 2708, 1877 3899, 1880 4457 und im verflossenen Jahre 4941-8 Millionen Gulden. [Das Räuchern des Fleisches.] Nach den gemachten Erfahrungen erhält man bei folgendem Verfahren vorzügliches Rauchfleisch, das sich lange gut und frisch erhält. Das zum Räuchern bestimmte Stück wird von dem frisch-geschlachteten Thiere sofort, wenn eS möglich noch warm, mit einem Gemenge von Salpeter und Kochsalz (1 : 32) gehörig eingerieben und dann mit so viel Kornkleie bestreut, als daran haften bleibt, oder in einer Umhülung weichen Papiers (Zeitungs- oder ähnlichem Papier) ein-geschlagen nnd in den Rauchfang gehengt. Die derart hergestellte llmbüllung von Kleie oder Papier häl* die brenzlichen Rauchbestandtheile ab und bewahrt zugleich das Fleisch vor allzu-starkem Austroknen während des Räucherprozes-ses. So behandeltes Rauchfleisch hat eine dem geräuchertem Lachs ähnliche Farbe, schmekt besser als daS gewöhnlich hergestellte und hält sich längere Zeit. Aufbewahrt wird es am besten in einer Kiste an einem kühlen luftigen Orte, wobei die einzelnen Fleischtheile mit Papier um-wickelt in eine Schichte Asche (am besten Buchen-asche) eingebettet und damit vollständig bedeckt werden. Vor dem Gebrauche wird selbes rein abgebürstet. [Renovirung der Möbelpol i-t u r.] 1 Pfund Olivenöl, 1 Pfund gereinigtes Bernsteinöl, 1 Pfund Terpentin, 50 Gr. Laven-delöl und 25 Gr. Alkannatinctur werden gut gemischt und wohlverkorkt in einer Glasflasche zum Gebrauch aufbewahrt. Sollen blind gewordene ober alte Möbel (der eigentliche Politurgrund darf allerdings nicht gelitten haben) in der Po-litur wieder hergestellt werden, so befeuchtet man ein Bäuschen Watte mit jener Mischung, fährt leicht mit demselben einige Male über daS Holz und reibt es dann mit einem baumwollenen Lappen ttocken. Die Möbel erhalten einen neuen dauerhasten Glanz. [Petroleum gegen M a u l w ü r f e.] Der betreffende MaulwurfShaufen wird sorgfältig bei Seite geschafft und die Oeffnung der Gänge frei gemacht, in welche man ein kleines Lein-wandläppchen oder Waldmoos, das mit nicht raffiniertem Petroleum befeuchtet wird, hinein-legt. Darnach wird dann die Öffnung mit einer Scherbe verschlossen. Der durchdringende Geruch des Petroleums verbreitet sich nun fortwährend in den Gängen und vertreibt den Maulwurf Monate lang aus seiner ursprünglichen Be-hausung. Aremdenverkthr in ßissj. Hotel Erzherzog Johann. Higin Ritter von Scarpa. Universitäts-Student, Fiume. I. Gebhardt, Advocat, s. Fr. Oedenbnrg, Ungarn. Dr. Gregoritsch, Advocat Pettau. A. Boch, Kaufmann, Linz. I. Obst, Affecuranz-Beamter, Graz. F. Kock, Kaufmann, Frankfurt. I. Seckel. Kaufmann, Frankfurt. C. Hieber, Kaufmann, Graz. E. Schwenda, Kauf-mann, Wien. H. Eleß, Kaufmann, Stuttgart. E. A. Prem, Reisender, Wien. C. Kreipner, k. k. Oberlieuteuant s. Gattin. Graz. I. HirSler. Kanizsa. A. Zhuber Edler v. Okrok. Wien. Eh. Kandut. Domstadtpfarrer, Marburg. Fritsch, Bergwerksdirector. F. Petek, Kaufmann. Hotel Elefant. Dr. C. Schwarz, pr. Arzt und Redakteur f. Frau, Wien. F. Möstel, Kellner, Agram. G. Tschermak, Professor s. Tochter, Wien. Dr. I. Pevetz, k. k. Gerichts - Adjunkt, Lichtenwald. M. Dolleneck, k. pens. Bezirksvorstand, Agram. I. SchniderSiö, Apotheker, Rann. A. Gazulli, Agent, Trieft. A. Wünsch, Reisender Gablonz. A. v. Brugger. Beamter. Graz. M. Schmidt, Director, Agram. I. Wainiczke, k. k. Militär-Intendant s. Frau, Budapest. Hotel weißer Ochs. E. Blau, Reisender, Pest. E. Rosauer, Reisender, Wien. I. Wirth, Kaufmann, Graz. I. Braier, Kaufmann, Graz. A. Politzer, Kfm., Graz. A. Arabler, Privat, Preigl. E. Schwarz, Reisender. Klösterle. H. Ortner, Kaufmann, Frankfurt. I. Oszvald, Reifender, Wien. M. Weiß. Kcusmanu. WaraSdin. W. Blau, Reisen-der, Wien. H. FuchS, Handelsmann, Graz. I. Jarc, Verwalter, Oderburg. L. Gutsch, In genieurSgattin, Laibach. Hotel gold. Löwe. I. Kandutsch, k. k. Landwehr - Intendant, Graz. I. Regula, Inspektor, Wien. M. Hocevar, AmtSleiter, Selzthal. E. Perutz, Kaufmann, Triest. W. Lininger, Handelsmann, Marburg. A. Ko-watsch. Privat, Gutenstein. I. Lechner, Privat. Rohitsch. I. Weinmeister, Privat, Knittelseld. 0. Becker, Reisender, Wien. ^G a st h o f Stadt Wien. F. Slemen>ek, Schulleiter, s. Familie, Sdole. 1. Kotzbeck, k. k. Notar, f. Frau, Jll. Feistritz. I. Sunta, Uhrmacher, Laibach. I. GoljevSek, Holzhändler, Görz. K. Fellner, Steinmetzgeschäfts-leiter, Graz. F. Bodensteiner, Reisender. Wie». H. Lewicki, Fabrikant, s. Gattin. Wien. Gast Hof gold. Engel. I. Javornik. Oberlehrer. Grafenstein. M. Steßka. RechnungsrathSwitwe. s. Tochter, Jnns-brück. E. Bouvier, Beamter, Graz. F. Gönner. Kellner, Eibenschitz. I. Veit, Schauspieler. Hoch-stolnitz. I. Würmb. Reisender, München. M. Stumpp, Obsthändler, Gönningen. I. Probstein, Goldarbeiter, Wien. Kourse der Wiener Börse vom 18. October 1882. Goldrcnte........95.50 Einheitliche Staatsschuld in Noten . 76.75 „ „in Silber . 77.45 1860er Märzrente 5% .....92.60 Bankactien ..............830.— Ereditactien.......... 303.70 London ..........! 119^55 Napoleond'or.......... 9.46'/, k. k. Münzducaten. ......5.66 100 Reichsmark.... 58.50 la\Technicurn Mittweida .. 1C\ - Svbmn - % ») X*»ckla»-lag*al«*r-8fkals » k) W»rk»«.i«l»r Stksl». > — Yofmurrtckl frei - LOSE der Triester Ausstellung sind zu haben in der Administration dieses Blattes. Das bekannte nnd beliebte (früher von Herrn Rob. Jnd in Cilli verkauftet welches von der Fabrik rlicmlnrhrr Frsdurte in lir*Mtnlg:ir unter der Controlle der k. k. Finanx- brhiirde erzeug« wird, und von der k. k. landwirth-schaftl. chemischen Versuchsstation in Wien untersucht wurde, Lager beiDaniel Rakusch in Cilli. Abgabe nicht unter 50 Kilogramm. I Von nachstehendem Bache besitze noch Exemplare und verkaufe dieselben zu beigesetztem Preis«: Das sechste und siebente Buch Jlosis, das ist Mosis magische Geiftcrknnst. das Geheimnis« aller Geheimnisse. Wort- und Bildergetreu nach einer alten Handschrift. 3 Fl. 492—15 lt. Jurob'M Buchhandlung in Magdeburg. Princessen-Wasser von August Renard in Paris. Dieses rühmlichst bekannte Waschwasser gibt der Haot ihre jugendliche Frische wiedei. macht Gesicht, Hals und Hände blendend we'ss, weich nnd zart, wirkt kühlend nnd erfi ischend wie kein anderes MÜH; entfernt alle Hantansschlige, Sommersprossen n. Falten n. erhält den Teint u. ein« zarte Haut bis in'* spät« Alter. Per F'-tsche sammt Gebrauchsanweisung ä 84 kr. fl. W. Princessen-Seife. Dieae durch ihre Milde, selbst für die »artest« Haut wiihlllü uig wirkende Seife per Stück nebst Gebrauchsanweisung 35 kr. österr. Währ. Die beiden darcli ihre Solidität so beliebt gewordenen Präparate sind allein echt zn haben bei A. 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Von diesen Gewinnet gelangen in erster Classe KW im Gesumm tbctrage von M. 116.000 zur Verlockung. Die Ciewiniuiehungen sind planmiuaig amtlich festgestellt. Zur nätJitten ersten Gewinnxiehung dieser grossen Vom Staate garanfirten Geldverloosiiltg kostet 1 ganze* Orig.-Loos nur >L 6 oder fl. i). B.-N. 1 halbes „ „ » 8 » . 1'/, „ 1 viertel .. .. „ 1'/. „ HO kr. Alle Aufträge werden tofort gegen Einsendung, PotleituaJtlHng oder .VaeAi»«A»ie «fc» Betraget mit der grössten Sorgfalt ausgeführt und erhält Jedermann von un« die mit dem Staatswappen versehenen Original-Laote selbst in Hilnden. Den Bestellungen werden die erforderlichen amt liehen Pläne gratis beigefügt, aus welchen sowohl die Eintheilung derGewinne auf die resp. Classen, als auch die betreffenden Einlagen zu ersehen sin J und senden wir nach jeder Ziehung unseren Interessenten unaufgefordert amtliche Listen. Auf Verlangen versenden wir den amtlichen Plan frunco im Voraus zur Einsichtnahme und erklären uns ferner bereit bei Nicht-Convenienz die Loose gegen Rückzahlung des Betrages vor der Ziehung (urQckzunehmen. Die Auszahlung der Gewinne erfolgt planmässig prompt unter StaaU-Uarantie. Unsere Collecte war stets vom Glücke besonder« begünstigt und haben wir unseren Interessenten oftmals die grössten Treffer ausbezahlt, u. A. solche von Mark 250,000, 100,000, 80,000, 60,000, 40.000 etc. VoratutieiulirJt kann bei einem «olcben auf der Molidrsten HhmIm gegründeten Unternehmen überall auf eine »ehr rege Betheiligung mit Bestimmtheit gerechnet werden, und bitten wir daher, um alle Aufträge ausführen zn können, uns die Bestellungen baldigst u. jedenfalls vor dem 31 Ortober «I. J. zukommen zu lassen. 547—19 Kaufmann & Simon, Bank- and Wechsel-Geschäft in Hamburg, P. 8. Wir danken hierdurch für «las ans seither Rest henkte .Vertrauen uml indem wir bei Hessinn der rtuon Yerloosanc sar Betheiligung einladen, werden wir ans nach fernerhin bestreben, durch stets prompte und reele Bedienung die volle Zufriedenheit unserer geehrten Interessenten tu erlangen. ». 0. aus Eichenholz, sehr gut erhalten, ist zu ver-kaufen. Aufragen an die Exped. <1. Bl. Soeben eingetroffen: Neuer Kremser-Senf Gtfrzer Maroni Marinirte Aalfische Grossfcörniger Astrachan-CaTiar. /.um ..Moliren CILLI BaliaSLli.ofg-eLBse 2>Tx. ©"7. 9-HM Fromage Gervais Nenfchatel Camembert l'rnger Mrltlitkrii roh und gekocht in vor-yflsrl Qt'alit»t. SbIip geehrte Hausfrau! Wir erlauben uns, Sie aufmerksam zu machen, dass Sie den direct aus Hamburg oder Triest bezogenen nicht billiger in Händen haben, als wenn Sie selben bei uns kaufen. Auch wir geben das Kilo zu fl. 1.05 und höher; um fl. 1.20 garantiren wir bereits fstr feinsten uud reinsten Geschmack. Auch besten T 3E3Z 32 IC verkaufen wir trotz des neuen hohen Zolles zum alten Preise von 5 fl. und höher. Abnehmern von 5 Kilo und mehr wird die Waare franco per Post zugesandt. Wir laden die geehrten Hausfrauen Jp zu einem Probeeinkauf ergebenst ein. ? Walland & Pelle, * ^ <##>#>#, \j 0510— 27 Hauptplatz und Postgatse. u *0 kJ Triester Ausstellungs-Lotterie. 1- lliiii|)lg:euiiiii baar Gulden 50.000 Hauptgewinn >,w,r o.i.ie.. gO OOO 3. Hauptgewinn w Gniden 10 000 Ferner 1 ä 11. 10.000 — 4 ä fl. 5000 — 5 ä fl. 3000 — 15 ü fl. 1000 — 30 ä fl. 500 — 50 i fl. 300 — 50 ä ». 200 — 100 ü fl. 100 — 200 i fl. 50 - 542 ä fl. 25, zusammen lOOO Treffer zu 213.550 Gulden ausserdem noch viele andere Nebentrefl'er in von den Ausstellern gespendeten Ausstellungsgegenständen. iT Preis des loses 10 Kreujef. "WU Bestellungen unter Beifügung von 15 kr. für Postportospesen sind zu richten an die Lotterie-Abtheilung der Triester Ausstellung, 564-—6 i'iazza (iranrie Nr. 2 in Triest. Meinen geehrten Geschäftsfreunden und dem P. T. inserirenden Publicum zeige ich hieinit an, dass ich die bisherige Bezeichnung meiner Firma, lauten I: HEINRICH SCHA1EK, Gaeral-Aieitir der Annoncen-EipeditioD toiG.L. Daobe&Cb. in die Bezeichnung: Annoncen-Expedition von HEINBICH SCHALiEK umgeändert habe. Nachdem Ich dos Geschäft auch bisher für meine eigene Rechnung führte, so wird diese Aenderung drr XelrhnunK meiner Firma ans meine Geschliftsgebahrung keinerlei Einfluss nehmen. Bei diesem Anlasse erlaube ich mir meine Firma zur prompteste» und billigsten F.ffec-tuirnng von Insertionen aller Art für Zeitungen des In- nnd Auslandes, Kalender und Conrs-biieher etc. etc. bestens zu empfehlen. Kostenroranschläge, sowie Cataloge stehen gratis und franco zur Verfügung. Hochachtungsvoll Heinrich Sctiaiek, Annoncen-Expedition "Wies», I., Wollzeile 1VS. vanksiWing. Für die bei Inlaß unserer ßvjührige» vermählunKsfrier uns im driesiichrn nnd tele-grafischen Wrgr vielseitig gebrachten Glück-wünsche erstatte ich unseren herzlichste» vank. Cilli, am 17. Ortoder 1882. sso—i Hregor Zunder. A.F.K...... gegenwärtig bei Cilli wird in seinem Interesse aufgefordert, Beinen abgebrochenen Verpflichtungen gegen Unterzeichneten nachzukommen, widrigenfalls energische Schritte eingeleitet werden. :»67—2 Ludwig Hayer. Ich beehre »ich dem P. T. Publikum anzuzeigen, da*N ich da« S ob uliwaare n ge seb ä f i „zur Tirolerin" in ('er Grnzcr • Gmmo übernommen und ein wohl oiMortirtes Lager eingerichtet hub«. Zugleich bitte ich um recht zahlreich).n Zuspruch. 2 K- Schönwetter. I » Verlust gerathen ist ein kli?iu«3 goldenes Medaillon«, '2 Fotografien enthaltend. Gegen Belohnung in Th. Drexel's Buchhandlung abzagebeu. SW—l Runkelrüben Circa 60 Metorcentner Oberdorfer starke Rnnkelrnben sind im Ganzen oder theilweise billigst zu verkaufen. Näheres bei Hrn. Jantsch in Cilli. 5434—1 47,fi00 gewinne und eine Prämie im Geiammtbetrage von Mark 8,034,»5 enthält dir nrnefte große Seid L»tterie. Der größte Gewinn ist im glücklichsten ^alle laut 8. V des Planes: Mark 4lH),000. ?lllc Äcwinnc werden in siede» Llafieu gezogen. Zusammenstellung aller Gewinne. «an Wnre I Prämie ;u 8MI,000 2S0 000 1 Gewinn „ 150,000 läo.ooo l „ „ 100.000 lno ooo 1 „ „ «O.OOO «0.000 1 „ „ 50.000 50.000 2 Gewinne „ 40,000 Hl.ooo 3 „ „ 30.000 '10.000 4 „ „ Ü3.000 100,000 2 „ .. 20.000 40,000 2 „ „ 15,000 30,000 I Gewinn „ 12.000 12,000 24 Gewinne „ 10,000 240,000 3 „ „ 8000 24.000 ' !i „ „ KOOO 18,000 ü4 .. „ 5000 270.000 ü „ 4000 20.000 108 264 10 r» 5S0 107« 101 25. 85 100 | 2706!i 2400 77 I15648 8000 2000 1500 1200 lOOO r»oo 300 250 SOO IAO 145 124 lOO 824,000 82H.OOO 15.000 3600 530.000 580/.0« SO,SOO 62ftO 17,000 16,000 3,025, 005 897.600 7700 Kaiser .Josef- Dei»lental. Die Fundament- und Aufstellungs-Arbeiten des Kaiser Josef-Denk-uiales, dann die Enthüllungsfeierlichkeiten desselben, erfordern Auflagen, welche aus den Mitteln der freiwilligen Beitrüge zur Anschaffung des Denkmales nicht mehr gcdcckt werden können. Es ergeht daher an die allezeit hochherzige und opferwillige Einwohnerschaft der Stadt Cilli, an Freunde und Gönner im ganzen Sann-thale und der weitern Umgebung der Stadt Cilli der Aufruf und die Bitte, das zeitgemttsse und der Stadt Cilli würdige Unternehmen der Aufstellung eines Kaiser Josef-''enkmales mit freiwilligen Geldspenden freundlichst unterstützen zu wollen. Sammelbögen liegen auf und Beitrüge nehmen entgegen die Herren: Franz Zansgcr, Gustav Schniidl,FraiiK PaceliiaflTo in Cilli. Das Finanz-Comite. CILLI, October 1882. 5M>—i Dwsrstag den 19. iiiil Mae den 20. October Hotel „gold. Löwe" (Gesellschaft des Münchener Orpheums). Atrfang 8 Uhr. — Enlr(t 25 kr. 57'fc«*l Tüchtige Reisende für Steiermark, Kirnten, Croatien finden gegen Gefalt nrnl Provision Engagc-mcnt. Offert# an A. Schmidt, (7reit, ßporgtuM tß. 55:1—" Reparaturen von itasclien aller Systeme besorgt schnellsten» und billigst Carl IVeArAuti jun. in Cilli, Haupt)>!il* Nr. 101'. 557—2 94, 67, BO, 40, 20 Mark. Di» dcr sirbr, Stoff«, ift : 4»««! «twlant I. «f Lofff bringen «. 11(i,000 40*0 4000 SÄOO 1600 *7,(100 „ 21«,«iO „ 331,IM> „ 452,100 „ 41 ».«00 Zb!.«bb 7. " u. I 6,7.^7,1 Größe (>»elii-ii>llerir | unter Garantie der Staaisregierung. Die neueste grobe Geld-Lolleiie, welche von der hohen Ztaatsreqiernng in Hamburg genehmig! «»d mit i>em ganzen Staats-vermögen garantirt ist, enthält M.Soo i-'ooft, 47,000 Gewinne und eine Prdmie laut nebenstedender Gewinnzusammenfteguna, Die je Gewüu:e «erden >>t siebe» Lla»en oder Ab», theilungen laut untenstehender Gewinneinlheilung gezogen. Hiervon kommen in der erste» blasse 40"" GeiMne im Betrage von I li>,oO(i ZlZart zur Entscheidung — ES tostet u,r ersten klaffe ein' gau,eS Lriginalloos Mark 0 oder fl. 3.50, damit sich jedoch Jeder nacki seinen Verhältnissen bet heilige» kann, werden auch halbe Onginallooje zu fl. 1.73 und viertel Vriginalloose zu NO ki Le. W. ver> kaust, welch« alle mit dein amtlichen Üvappen ver-sehen jinb.^ — Die Originalloos« werden versandt gegen Einsendung des Betrages, auch unier Post-Nachnahme. Beim Eintreffen der Ansiräge werden die 4?riginalloose direet in ver>chlossene» tlouverts pr. Post versandt. Ebrns» wird jeder LooSs> ndung des amtliehe Plan, worau-Z die nähere Yintheilnng det Gewinne, die Ziehu»g»tage und Einlagen der verschiedenen Elassen ersichllich sind, beiaele>,t. und nach der Ziehung sofort auck ledem Loooi»I>aber die amtliet,« Gewinnliste eingesenvet — Zur vorherigen Lrientiruug werden amtliche Zie-hungsplaue stet» gratis von uns versandt. lis treffen bei dem unteacicbncicn Hqnpt Lolierie Bureau sorlwährend viele Beste Ilungen au> Original. loose ein: wie bitten daher, die Auftrage baldigst, spätestens aber bis zum .'ZI. Ortober «I. J. direet zu senden an Valentin tfoC Ilaupt-Lotterie-Bureaa, llumhu pjk. Da kurz vor Ziehung immer große Nachsrage nach Loosen herrscht, machen wir unsere verehrten Austras. 204 • v ) 2000 M. 10 (rew.;, 1500 M. 3 (iew. . 1200 M 530 «n>w. ä 1000 M. 1073 Gew. a 500 M. 101'iew.il 300M. 25 Gew. » 250 M 85 'icw. a 200 M. 100'i. w. i ISO M 27009 Gew. a 145 M. etc. im Gunr-'n 47600 Gewinnst« und kommen solche in wenigen Monaten in 7 Abtheilungen zur »Irlierrn Kntsfheidung. Die erste — 1 Eigenthum, Druck und Verlag von Johann Raknsch in Cilli. Verantwortlicher Bedactear Mas Besozzi.