Priimimerakious-Prrise: Für i a i b e * : Ganzjährig . . 8 fl. 40 fr. Halbjährig . . 4 „ 20 Bierteljäbrig . Mvnailich . . - Laibachcr Nrdaction: - Sabiiboffloffe Rr. 132. 10 70 M i t der Post: Ganzjährig '............12 fl. Halbjährig.............. 6 „ Vierteljährig...... 3 „ Für Zustellung ins Haus viertelj. 25 !r., mcnatl. 9 kr. Einzelne Nummern ti kr. Expedition- & Snfrraten-Bnreni»: Cvngreiwlatz Nr. 81 (Buchhandlung von Jg. c. Klein» mayr * Fed. Bamberg) Anonyme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. JnserttonSpreise: Für die einspaltige Petitzei ä 4 tr., bei wiederholter E i scbaltuug ä 3 kr> ■ Anzeigen bis .-> ZeileiHo t; Bei größeren Inseraten öfterer Einschaitnug entspre chender Rabatt. Für complicicttcn Satz beson terc Vergütung. Nr. 2. Montag, 4. Jänner 1875. — Morgen: Telesphor. 8. Jahrgang. Zu den Handelskammerwahlen. Die diesmalige Wahlcampa^ue für die Neugestaltung der Iroin. Handels- und Gewerbckanuner darf in mancherlei Hinsicht zu den interessantesten weil folgenschwersten gerechnet werben, welche seit langem geführt wurden, denn b;we Parteien im Lande, die reactionäte- wie die forrschrittfreundliche bieten ihr: äußerste Kraft auf, ivu den Sieg an ihre Fahren zu fesseln. Aber stauch in der Kampfes weise, in den Mitteln und HMtruppen, die in« Gefecht geführt werden, sind du b:iben Parteien himmelweit von einander verschieden. Was freche Verlogenheit und böswillige Ski; timtmng, was brutale Intoleranz und jesuitischer jvmiatismuSi bekanntlich die grimmigsten Feinde brS ?>.ottschrilles, nur immer an Aufgebot ins Feld ichid'cu können, wird uotv dm Nationalklericalen willkommen geheißen uyd mit offenen Armen in ihre Reihen ausgenommen. Die geeinigten „Alten" und „Jungen", Ultramontanen und Nationalen, die harmonischen Sinnes nur auf die Dummheit speeuliercn, die darum nicht blos gegen alle politischen Errungen, chaften der neuen Zeit, sondern überhaupt gegen den Fortschritt auf allen Gebieten, insbesondere auf jenem der Volks-wirthschaft, ankämpfen, haben ein zu große« Interesse daran, daß alles beim Alten bleibe; für sie find die neuen Kammerwahlen nur ein „eminent politisches Ereignis" weil von den paar Kammerboten, welche diese Körperschaft in den Landtag sendet, der Fori bestand der klericalen MiSwirthschaft im Lande abhängt. Darum begegnet man auch in den Kundgebungen, die aus Anlaß der Neuwahlen in die Welt gesendet werden und die satnint und sonders nur auf die Täuschung der geistig Hörigen berechnet sind, nirgends einer Betonung der wirth-schastlichen Bedeutung der bevorstehenden Wahlen. Mit einer geradezu hündischen Unverschämtheit wird ohne Ausnahme als Zweck derselben die Erhaltung der ungeschmälerten klericalen Majorität im Land < tag und Landesausschuß hingestellk. Beiden Fraclionett unserer Gegner, das ist nun bis zur Evidenz klar, liegt gleich sehr daran, daß die bisherigen Führer, die gehorsamen Schleppträger der Römlinge, am Ruder verbleiben, daß die autonomen Körperschaften im Lande ja nicht durch neue Elemente reformiert werden; denn hre Siiivcn und Unterlassungen gegenüber der Bevölkerung find ungefähr dieselben, und ein Ersatz Lurch neue Kräfte, die es ehrlich mit den Landesinteressen meinen, könnte leicht dazu führen, alle jene Sünden noch mehr bloSzuleqen, als es dis jetzt geschehen ist und zu zeigen, daß die bisherigen Repräsentanten nationaler wie Herunter Färbung keinen Unterschied darin machten, die BolkSinteressen schmählich zu veralhen und ihren Privatinteressen zu opfern. Es könnten durch eine fortschrittliche Landtagsmajorität dem Lolke doch endlich die Augen geöffnet und daS Räthfel gelöst werden, warum feit dem Bestehen der klericalen Wirtschaft die Steuern pnd Umlagen verdoppelt und verdreifacht wurden, die nationalen und ökonomischen Interessen dagegen, der geistige und materielle Forschritt, die öffentliche Sicherheit, Wohlstand und Sitte ihrem Verfalle entgegengehen. Die Jungen wie die Alten haben gemeinschaftliches Werg am Rocken. waren und sind politische Bettgenoffen, und es ist deshalb nicht zu verwundern, daß ein Einverständnis zwischen den Volksausbeu lern beider Fractionen zu dem Zwecke zustande gekommen, durch gegenseitige Stimmenassecuranz sich die Herrschaft über den Säckel des Volkes zu sichern. Nur will es uns nicht ganz begreift d) erscheinen, wie die Jungen nach den außerordentlichen Opfern an Prinzipientreue, nach der beispiellosen Selbst. Verleugnung sich mit so blutwenig begnügen uud den alten politischen Füchsen schweifwedelnd dafür den Hof machen, daß sie wie immer den Löwen-antheil für sich behalten und nur ein paar unbe deutende Persönlichkeiten ihrer Schattierung groß-müthig der ilericalen Eandidatenliste einverleibten. Fürwahr viel weiter kann man die Selbstentäußerung um de« alleinseligmachenden Nationalismus willen schon nicht mehr treiben. Daß man sich aber nicht entblödct, mit einer solchen Candidatei,liste vor die Wähler hinzutreten, das ist ein wahrer Hohn auf den gesunden Sinn des BolkeS, das heißt der Zurechnungsfähigkeit desselben denn doch zu starkes zumulheu. Alle Ächtung vor der gutkatholischen Gesinnung dieser Leute. Wie aber der fleißige «irchenbesuch, das sti enge Einhalten der Fostengebote, das Betheiligen an Pro« cessio,,en, Bittgängen und katholischen Vereinsv-r sammlungen für einen ehrsamm Handwerker schon die Eignung abgeben kann, in jener Körperschaft mitzuberathen, welcher in erster Linie nicht die Wahrung der ultramontanen, sondern der volkswirtschaftlichen Interessen obliegt, das mag ein anderer begreifen, unserem Fassungsvermögen liegt das zu abseits. Für Ehren- und Vertrauensposten in einem sittlichen Gemeinwesen werden sonst Männer von Feuilleton. Die Wanderung organischer Wesen. (Vorlesung des Proseffors Sueß, gehalten am 29. Dez.. für die „Concordia".) Der Redner knüpfte, um auf sein Thema überzugeh.n, an das vor wenigen Tagen begangene Weihnachtsfest an, indem er an den Zusammenhang desselben mit den heidnischen Überlieferungen erinnerte, um so den Zusammenhang des Gewesenen zu dem Werdenden darzuthun. Die Wanderung der organischen Wesen erläutert der Redner zunächst an vielfachen Beispielen. Zu Anfang des vorigen Jahrhunderts machte ein Yrünner, Kamel mit Namen, eine Reife nach dem Philippinnen und brachte von dort die Camelie mit. Das Rind gedeiht heute am besten in den Steppen Südamerikas und doch ist ti erst von den Spaniern dorthin verpflanzt worden ; Aehnliches sehen wir an dem Wein stock, an den Kartoffeln, die außerhalb ihrer ursprünglichen Heimat ein vorzügliches Gedeihen finden. Wir sehen also Eingeborne und Eingewanderte, so daß die Bevölkerung, wozu Menschen, Thiere und Pflanzen zu zahlen, in eine autochlhone und in eine eingewanderte getheilt werden kann. Die Wanderungen sind auch verschieden, es sind periodische, wie wir sie heute an den Vögeln beobachten, die je nach der Jahreszeit ihren Aufenthalt im Norden oder Süden nehmen, es sind , plötzlich eintretende Wanderungen, für welche die Ursache nicht am Tage liegt, so das Wandern der Heuschrecken, es sind endlich Wanderungen, dir nicht periodisch Vorkommen, aber doch ihre Motivierung aus leicht erklärbare Weise finden, wie das Vordringen der Vögel nach dem südlichen Sibirien, je nachdem dies dem Ackerbau gewonnen wird Endlich sehen wir auch den Menschen wandern, so in Amerika, wo er die wilden Stämme verdräng' und zugleich neue Pflanzen und Thiere in den eroberten Welttheil bringt. Wäre die Verbindung zwischen Europa und Amerika nicht unterbrochen, würde diese Wanderung und Umbildung in noch größerem Maßstabe vor sich gehen. Wie ist aber nun die Bevölkerung Europa'« so geworden, wie sie heute diesen Welttheil einnimmt? fragt der Redner nach den oben lkizzierteu einleitenden Bemerkungen. Welche war die älteste, welche die jüngere? So weit wir zurückrechnen können, gelangen wir zu jener Epoche, wo das Klima in unserem Welttheil ein viel rauheres, wo Die Gletscher viel weiter gegen die Mitte derselben reichten, wo das Meer bis nach Schlesien herab-strömte, wo das Donauthal Binnenseen bildete. In einem spätem Zeiträume wurde da« Klima milder, da« Me r trat weiter zurück, als e» heute sich die Grenze gesteckt. Aus jener Zeit finden wir schon organische Ablagerungen, unter anderen die Knochen des Mammuth, das den Wechsel der Dinge nicht überlebt oder wohl nach und nach auSgestorben ist. Andere große Pflanzenfresser, so der Auerochs, der Scheich des Nibelungenliedes lebten fort, fielen theils der Jagd gänzlich zum Opfer oder wanberttn in ältere Regionen nach dem Norden und in die Gletscher. Der MdschuSochse oder vielmehr da« MoschuS-schaf, da« meist dir Gegenden Ungarn« bevölkerte, ist wie der Lemming heute im Norden Europa'» wirklichem Verdienste und von hervorragender geistiger Befähigung vorgeschlagen und gibt nicht da« Zeugnis des Pfarrers ober Kaplan» über deren cortecte kirchliche Haltung den Ausschlag. Würde eS sich um die Gründung einer Rosenkranzbruderschaft, eines neuen Herz-JesuvereinS oder einer Gesellschaft zur PeterSpfennigsammluvg handeln, in der That, wir würden auch keine anderen Mitglieder Vorschlägen und anempsehlen. Sintemal e« sich aber in einer Handels- und Gewerbekammer um so prosaische Dinge, wie Gutachten bezüglich der Zoll« und Handelsverträge, über Tarifpositionen zwischen Oester« reich und den auswärtigen Mächten, um gute Rathschläge bezüglich der Steuerreform, über den Ent-wurf eines neuen Gewerbegesetzes und zahllose an-feere Dinge, von denen sich ein frommer Schneider und Handschuhmacher nichts träumen läßt, handeln wird, da in diesem commerciellen Vertretungskörper bcralhen werden soll, welche Maßnahmen uns auf wirtschaftlichen Gebiete noth thun, wie den drückenden Verhältnissen der Kleingewerbe abgeholfen werben soll, so ist nicht abzusehen, wie bie gut katho« lische Vereinsgesinnung dabei allein ausreichen soll. Aber alles wird erklärlich, wenn bei unfern Herren Gegnern von vornherein die Absicht besteht, daß die hämische Handels- und Gewerbekammer auch in Zukunft nichts anders sein darf als eine Filiale des katholischen Vereins. Doch bürsten sich bie Herrn biesmal in ber Zeitrechnung irren. Die Räber ber Zeit sinb nicht stillgestanben im letzten Jahrzehent, so sehr sich auch allerhanb lichtscheue« Ungethürn hemmend in bie Speichen warf. (Sin Jahrzehent ist zwar ein karg gemessener Zeit» unb Spielraum für die geistige Umgestaltung eines Geschlechtes. Doch wir leben zum Glücke im Zeitalter be6 Dampfes unb ber Telegraphie; der Kreislauf ber Ideen wirb beschleunigt, bie Thätigkeit bet Menschen beflügelt; wa» sonst Jahrhunberte nicht zuwege brachten, leisten heutzutage Jahrzehnte. Darum noch einmal, die Herren haben sich in der Zeitrechnung ein klein wenig geirrt, wenn sie glauben, es sei eine wichtige Interessen vertretende Körperschaft heute »och möglich, wie sie selbe beabsichtigen. Fürwahr eine solche unmögliche Candidatenliste ist ber beste BunbeSgenofse für unsere Partei, sie ist baS unumwundene Eingeständnis ber geistigen Ohnmacht unserer Gegner auf national-ökonomischem wie politischem Gebiete. Für bie Freunbe eine« gesunben vernünftigen Fortschrittes ist dies ber beste Sporn, auf der betretenen Bahn muthig vorwärts zu schreiten unb nicht zu ruhen, bis auch bie letzten Bollwerke, hinter welchen sich bie ultramontanen Land-vetberber verschanzen wollen, endlich zum Falle gebracht sinb. Es wirb, e« muß gehen, nur bürfen unsere Parteigenossen niemals bie Hand vorzeitig vom Pfluge zurü^ziehen, nur müssen alle wie ein Mann durch zu treffen. So begreift man, wie fich heute noch Thiere derselben Gattung im höchsten Norden Europa’« unb itt btn Alpen vorfinden, bie in ihrer Verbreitung burch weite Länberstrecke« unterbrochen sinb, wie z. B. ber weiße Hase. Da« älteste Be-völkerungS-Element Europa'« ist sonach ba« arktische. Zu bemselben zählten aber auch schon Menschen. Waffen zur Jagd. Harpunen, allerlei Werkzeuge, Schnitzereien, nebst Zeichnungen von ganz vorzüglicher Naturtreue auf Rennthiergeweihen geben heute noch Zeugniß von ber Existenz biese« Botte« unb beweisen, wa« wir ou« ihrer Schädelbildung nicht erklären könnten, baß e« ein Bott von Jägern gewesen. Die Eskimo« bedienen sich heute noch ganz derselben Jagdwerkzeuge, wie ihre Vorfahren ander arktischen Zeit. In ihnen erkennen wir die Reste der ältesten Menschen Europa'«. Um zur zweiten BevölkerungSperiode Europa'« zu kommen, müssen wir unS nach dem Westen wenden. Das nordwestliche Afrika, die iberische Halbinsel, die Balearen bi« hinaus nach Irland und einen Theil von Comwale« zeigen uns fast die gleichen Pflanzengattungen; diese BevölketmigS entschlossene« Zusainmenstehen bc;i Beweis liefern, daß ihnen die Sache de» Fortschrittes auf geistigem wie materiellen Gebiete werthvoll und heilig ist. Sie müssen ihre Aufgabe in ihrer ganzen Tiefe und Wichtigkeit erfassen, im stolzen Bewußtsein, daß sie für eine gute Sache kämpfen, in der Ueberzeugung, daß fie nicht nöthig haben in ber Verfolgung ihrer Zwecke zu so traurigen Mitteln zu greifen wie unsere rathlosen, im Stadium der Verzweiflung befindlichen Gegner. Und so möge denn der Ausgang auch dieses Wahlkampfes für die noch Schwankenden und Unentschlossenen den Beweis liefern, was ein ehrlicher Zweck und das einmüthige Zusammenstehen der Fortschrittsfreunde für Erreichung desselben für eine hohe Bedeutung habe._______________________________ Politische Rundschau. Laibach, 4. Jänner. Inland. Die polnifchen Abgeordneten aus Galizien scheinen nunmehr zur Einsicht zu kommen, daß es mit der bisher befolgten Politik nicht mehr fortgehen könne. Wenn auch von einer vollständigen Selbsterkenntnis und Umkehr noch keine Rede sein kann, so deuten doch schon gewisse Ansichten darauf, daß man selbst in polnischen Ab-gcordnetenlreisen allmälig zur Besinnung komme. Man will den Rmhenen und Juden gegenüber die schroffe feindliche Haltung oufgtben und sich verständigen. Da» ist immerhin eine bedeutsame Schwenkung, wenn man in Betracht zieht, daß die Polen in Galizien so ziemlich den ganzen Beamtenapparat zur Verfügung haben und fich auch in höheren Kreisen einer großen Fürsorge erfreuen. Wie aus Lemberg berichtet wird, wollen sich die letzthin neugewählten polnischen Reichstagsabgeordneten durchaus nicht mehr der Diktatur ihrer übrigen Collegen unterwerfen. Sie machen den letzteren sogar Vorwürfe unb bestehen aus einer vollständigen Abänderung der Statuten des Polenclub». Sie sind durchaus nicht mehr gewillt, sich den rigorosen Bestimmungen hinsichtlich der Solidarität der Club-Mitglieder zu unterwerfen. Gleichzeitig mit ber eben gemeldeten Absicht ber neu gewählten polnischen Reichsrothemitglieber haben wir ba» Erscheinen eines neuen polnischen Blattein Lemberg zu verzeichnen. Da» Blatt betitelt sich „Ojczyzna" („Vaterland") und hat sich eine aufrichtige Verständigung der polnischen Jntereffen mit ber Verfassung al» Aufgabe gestellt. Nicht» von föberalistifchen Schrullen, nicht» von Resolution»-nachklängen. Da» genannte Blatt erinnert vielmehr bie Polen sehr treffend daran, daß ihnen in Oester-reich noch der weiteste Spielraum zur Bethätigung ihrer Nationalität«int:reffen gestattet sei, wa» bekanntlich weber in Preußisch-Polen, noch in Russisch-Polen der Fall ist. Da« erwähnte Blatt forbert gruppe behnt sich sogar bi« zu ben Azoren unb ben canarischen Inseln au«. Sie bilbet ba» zweite Lebenselement in Europa. baSlusitanische. AIS Ueberreste au« bieser Periobe der Steinzeit finden wir Waffen unb Geräthe au« Stein, zum Theil geschliffen. Auch Menschen zählen zu dieser Bevölkerungsgruppe, fie weisen Schädel von großer Länge auf. ES lebt heute noch al» Rest ber Menschen au» dieser Periode ber baSkische Volksstamm on ben Pyrenäen fort. Da« britte Bevöl-ketungSelement in Europa enblich bilbet da» arische, ba» von Osten votdraitg und mit dem Zerstückeln des lufitanischen Bevölkerungsgebiete» und mit de» stet» milden Klima immer weitere Verbreitung gewann. Diese Verbreitung läßt sich stufenweise aus dem Vordringen ber Thiere nach« weisen. Der erste Menschenstamm dieser Bevölkerungsperiode war jener der Kelten, ein großer, schöner Menschenschlag, der den schwächern der Basken immer mehr zurückdrängte und theilweise sich mit demselben vermischte. Wie wir aus dieser Darstellung gesehen, folgen sich dieie Bevölkerungselemente in ganzen Gruppen, Menschen, Thiere und Pflanzen vereint, und ist ihr die Toten auf, fich als große conftifationetle Partei auf den Boden der Verfassung zu stellen, die letztere al» gemeinsames Gut anzuerkennen und so jene Vorwürfe zu entkräften, welche bezüglich separatistischer Tendenzen gegen die österreichischen Polen er-hoben werden. Dafür beansprucht aber da» Blatt, bie ungeschmälerte Anwendung aller durch die Verfassung gebotenen Freiheiten und Bürgschaften. Sonst findet die Jahreswende auf dem Gebiete der innern Politik einen absoluten Stillstand vor. Nur die czechischen Journale wollen von der politischen Beschaulichkeit nicht» wissen und werden nicht müde, den Parteitag der Jungczechen und dessen Beschlüsse je nach dem Parteistandpunkte entweder z« glorificieren ober zu verhöhnen. Auch den Feudalen war noch vor Jahresschluß nach den vielen Enttäuschungen, die fie Heuer erlitten, wenigsten« ein durch die Wiederwahl des Baron» Dipauli in Tirol erzeugter Lichtstrahl beschieden. Ihre Hoffnung richtet sich nunmehr darauf, es werde auch Baron Ignaz Giovanelli den Lockrufen nicht länger wider-stehen und die ihm ohnedie« tief verhaßte Schwelle des Parlament« nicht abermals überschreiten. Für bie VerfaffungSpartei wäre ber Austritt Giovanelli'» au« dem Reichsrathe natürlich von unermeßlichem Schaden. Ansland. ES scheint doch, daß im preußischen Justizministerium trotz aller Dementi» ein Wechsel bevorsteht, freilich nicht für die allernächste Zeit. Der berliner Correfponbent der „Pr.“ schreibt: „Ich glaube auf da» Bestimmteste zu wissen, daß Dr. Falk die längste Zeit CultuSminister gewesen sein wird. Er verbleibt bem Cabinet, denn et wird Dr. Leonhardt» Nachfolger werden. Wer Dr. Falk ersetzt, ist eine offene und keine brennende Frage, denn vorläufig findet der Ministerwechsel nicht statt. Falk wird als geistlicher Minister erst noch die LandtagSseffivn mitmachen und in ihr alle Vorlagen vertreten, die fein Ressort an die Kammern bringt, dann aber wird er Justizminister und Leon-Hardt tritt zurück. Im Augenblick soll übrigen» Dr. Falk in eine« Eonflict mit dem Grafen Usedom ge-rathen sein, der al« Direetor unserer Museen fungiert und in ber wenig beneiben«werthcn Lage fich befindet, gewissermaßen zwei Chef« zu hoben, ben Dr. Falk al« Minister und den Kronprinzen al» Protektor der Künste." Die Verlegenheit und Consusio» im Schöße ber Regierung Mac Mahon« muß ihren Höhepunkt erreicht hoben, sonst hätte sich ber Marschall wohl kaum bazu entschlossen, mit Vertrauensmännern ber vergebenen parlamentarischen Gruppen in Een-ferenz zu treten. Der Umftanb, baß unter diesen Vertrauensmännern sich kein Bonapartist befindet, sowie baß bie beiben Minister D6caze» unb Ehabaud. Latour, von welchen ersterer als Freund der Re, Verschieben und Werden stet« an die Existenzver-. hättniffe be« Boden« geknüpft. Wirken die Ursachen, welche diese Bewegungen veranlaßt, heute noch fort ? Wanderungen von Pflanzen, Thieren und Menschen reichen bi« zum heutigen Tage. Der Entomologe wird un« heute noch in Niederösterreich neue Jnfectenorten zeigen, die au« Afien stammen, ebenso ber Botaniker Pflanzen. Der Rückgang ber Alpenpflanze« hat wohl locale llr-fachen. Denn wie wir im feuchten Boden, am Hall-ftäbter, am Wolf gangfee, die Alpenrose noch ziemlich tief finden, steigt fie, durch bie Entwaldung in dem trockenen Boden immer höher hinauf. Auch Völkerwanderungen reichen ziemlich nahe an unsere Zeit, wir brauchen nicht an die großen Völkerwanderungen der Vandalen, bet Hunnen rc. zu erinnern, beten Grenzen immer weiter gegen Osten gerückt würben, aber wohl kann man hier noch jene« Kampfe» gedenken, ben Wien gegen die Osmanen vor nicht ganz 200 Iahten kämpfte und diese siegreich zurück* drängte. Ebenso mag man hier auch an da« Testament Peter« be« Großen erinnern, ba» man dahin gedeutet haben wollte, daß da» von der Civilisation verdorbene Volk durch neue Uroölker aufgefrischt publikaner und tetztcrrr als erbitterter Feind der Bonaparusten bekannt ist, den Conferenzen beiwohnen, würde rin gute« Borzeichen für die Berathungen sein, wenn nicht andererseits Leute wie die Fusion«, wacher Chesnelong und Kerdrel berufen worden wären, mit Republikanern, wie z. B. Dufaure, zu verhandeln. Zwischen Dufaure und EheSnelong wird sich wohl niemals ein Einverständnis bezüglich der Berfaffungsgefetze erzielen lasten. Auch die italienische Kammer ist bis zum 18. Jänner auf Ferien gegangen und. der Senat hat sich ebenfalls nach Genehmigung des Einnahme-Budgets für 1875, des Gesetzentwurfes, welcher das Ministerium ermächtigt, den Staatshaushalt provisorisch weiterzuführen, so wie des RecrulierungSgesetzes auf unbestimmte Zeit vertagt. Das politische Getriebe ruht daher augenblicklich in seinen lebendigsten Theilm. Der Minister-Präsident hat sich nach Mailand begeben» nachdem er vorher noch eine Unterredung mit Lanza gehabt hatte, worin ihm derselbe versprach, für das Sicherheitsgesetz zu stimmen, falls einige Aenderungen an demselben vorgenommen würden. — Man spricht neuerdings von dem Eintritte Sella'S ins Cabinet. Wie man aus Rom schreibt, hat der Carvinal-StaatSsecreär vor Jahresschluß ein Rundschreiben an sämmtliche Patriarchen und Cardinäle der katholischen Kirche erlassen, in dem er sie aus. fordert, Heuer NeujahrS-BeglückwünschungSschreiden nur an den Kaiser Oesterreich (an den Kaiser von Brasilien also nicht!) und an die Könige von Baiern, Belgien, Portugal und Sachsen zu richten. Die Uebergangenen werden sich zu trösten wissen. lieber den tatsächlichen Hergang der Umwälzung in Spanien tragen wir, nach zuverlässige» Quellen, vorläufig hier not folgendes nach: Die Erhebung de« Generals Martinez Campos in Murviedro mit nur zwei Bataillonen war für die ganze CentrumSarmee das Zeichen zum Anschlüsse. Bon den Städten schloß sich zunächst da» benachbarte Valencia an. Die Nachricht hievon brachte in Madrid große Aufregung hervor; die republikanische Regierung eonsignierte die Truppen, deren sie sich nicht mehr sicher fühlte; sie mußte aber wegen der drohenden Haltung derselben darauf verzichten, den alfonsistifcher Umtriebe verdächtigen General-Gouverneur von Madrid zu verhaften. Inzwischen hat sich die Nord-atmet gleichfalls der Bewegung angeschlossen und auf die Nachricht hievo« wurde wohl die Proctomation Alfonso'» als König von Spanien in Madrid vollzogen. Dorthin wird wohl jetzt auch Serrano zu rückkehren, um, beiläufig am Jahrestag seines Staatsstreiche«, die Militär-Diktatur nieder,ulegen. Die C h i n r s e n läßt der Lorbeer der europäischen Eivilisation nicht schlafen. China riskiert seine werden müsse. Alle diese« und selbst noch näher an Unsere Tage gerückte Kämpfe find aber doch nur ein Nachklinge» und Nachzittern jener großen, mächtigen Bevölkerungsbewegung, deren Schauplatz Europa durch Jahrtausende war. Heute ist Europa so voll, daß es selbst von seinem Ueberflusse noch an andere Weütheile abgeben kan«, es bedarf keines Nach« schade» an Bevölkerung. Es kann die Kultur, die t$ ausgebildet, weiter tragen, eine Mission, die ja Oesterreich, einst die Vormauer gegen die Barbaren, gegen Osten erfüllt. Professor Sueß, der seine Rede ganz in freiem Bortrage hielt, fesselte die Zuhörer nicht blo« durch da« interessante Thema, da« er behandelte, sondern auch durch die gefällige Art der Mittheilung, die durch Einstreuen naheliegender Beispiele und geistvoller Bemerkungen sich um so anziehender gestattete. Diese Art de« Vortrages ist eben auch nur demjenigen möglich, der seinen Gegenstand so vollkommen beherrscht, wie dies bei Herrn Professor Sueß der Fall ist. Eine hinter der Tribüne aufgespannte große Wandkarte diente dem Professor, seine Worte an derselben zu erklären. Reicher Beifall gab der hochbefriedigten Stimmung des Publikums Ausdruck. (..Pr.") erste Anleihe und tritt somit in das Concert der europäischen Mächte. Der erste Anfang ist nur >escheiden — die gewünschte Summe übersteigt nicht ieben Millionen Gulden, wofür mit erfrischender Bereitwilligkeit 8 Percent Verzinsung verheiße« werden. Zur Tagesgeschichte. — Die Ergebnisse des Stempelgefälles in den drei ersten Quartalen deS vorigen Jahres beziffern ich auf 11.402,109 fl., also um 183,085 fl. mehr als in der gleichen Periode deü Vorjahres; der Stempelmarkenverschleiß allein brachte 10.410.128 fl. und der Zeitungstempel 671.768 fl. ein. Der Spielkartenstempel ist gegen da« Vorjahr um 8000 fl., der Stempel für Prornessenscheine gar um 10.000 fl. gestiegen. — Die Ultramontanen schämen sich nicht, die tollten Dinge zu veröffentlichen. So schreibt das nltramon-tane amerikanische Blatt „DailyGraphic" folgendes.'„Deutschland ist in einer anmaßenden und herrschsüchtigen Stimmung. Die russischen Ostseeprovinzen umschließen eine nach Vereinigung mit Deutschland verlangende Bevölkerung, und es bedürfte nur eines kleinen Funkens, um dort eine Feuersbrunst zu erzeugen. Ferner will Deutschland seinen Streit mit Dänemark ausgleichen, wie der Wols seinen Zwist mit dem Lamm beilegte — indem er es verschlang und gleichzeitig wirst es begehrliche Blicke aus Holland und Belgien. Bismarck ärgern die Schranken, welche der deutschen Macht durch den Mangel an freiem Zutritt zum Dcean (!) gezogen sind. Jedenfalls strebt er danach, die Ostsee ganz zu einem deutschen Meer und den russischen Handel sich dienstbar zu machen. Mit deutschen Kettenhunde» vor seiner Thüre würde Rußland solchermaßen von der übrigen Welt abgespem sein. Es scheint daher nahezu gewiß, daß wir an der Schwelle eines der größten Kriege der Geschichte stehen. In dem Kampfe zwischen Deutschland und Rußland wird Frankreich selbstverständlich kein unthätigei Zuschauer bleiben; es dürftet nach Rache und verlangt seine verlorenen Provinzen zurück. Ebensowenig könnten sich Oesterreich und Italien aus dem allgemeinen Kriegsbrände halten und selbst England wäre schwerlich im stande, seine neutrale Stellung zu bewahren." Local- und Proviazial-Augelegeuheitea. (Als Wahltage sür die Neuwahl der Handels- und Sewerbekammer in Laibach) wurden bestimmt, und zwar: für die Handelssektion der 8. Jauner 1876, für die Gewerbesection incl. des Montan= gewerbes der 15. Jänner 1875. Dies wird von der t k. LSahlcommijsion mit dem Beifügen kundgemacht, daß die mündliche Abstimmung oder persönliche Abgabe des auS-gefüllte» Stimmzettel- vor der Wahlcommisfion in Laibach (Magistratsgebäude, großer Vemeinderathssaal) am 8. Jänner 1875 von U Uhr morgens bis 18 Uhr mittags, am 15. Jänner 1875 von !« Uhr morgens bis 5 Uhr nachmittags stattfinden kann, daß jedoch sämmtliche per Post an diesen beiden Tagen, also auch zu späterer Stunde einlangenden Stimmzettel in das Scrntinium noch einbezogen werden. -(Fleischtaris prp Jänners DaS Pfund Rindfleisch bester Qualität von Mastochsen kostet 2S tr., mittlere Sorte 25 tr., geringste Sorte 21 fr.; von «ihr» und Zugochsen kosten die drei Sorten Fleisch 26, 22 und resp. 18 ki. — (Die Einhebung der Hundetaxe) für das Jahr 1875, und zwar von jedem Hunde ohne Ausnahme beginnt mit 15. Jänner 1875 und find die neuen Hundemarken bis längstens 15. Februar 1875 in der Stadt-lasst gegen Erlag der Taxe Pr. 2 ft. zu lösen. Mit Bezug aus den § 14 der Bollzugsvvrschrift über die Einhebung der Hundetaxe werden vom Stadtmagistrate alle Hundebesitzer auf die rechtzeitige Entrichtung dieser Taxe mit dem Beifügen erinnert, daß vom 16. Februar 1875 an alle au der Basse betretenen und mit der pro 1875 bestimmten Hundemarke nicht versehenen Hunde sofort vom Wasenmeister (ingefangen werden. — (Juristentränzchen.) In das Comitv für das Juristenkränzchen wurden gewählt die Herren: Regierungs-secretär Dr. Ritter v. Besteneck, Bezirkscomiffär Werglein,, Regierungsconcipist Graf Marenzi, die Lonceptsprakticanten Backes und Dell'Cott; Landesgerichtsrath Baron Rechbach, die GerichtSadjuncten Klausel, Dr. Ärauv und Mühleisen, die Auskultanten Potec und v. Strahl; Finanzprocuraturs-concipiftDr. v. Rühling, Finanzprocuratnrsconceptspractikant Kersnif, Advocaturscandidat Doctorand v. Wurzbach und Notar Dr. Ribitsch. — (Einladung zur ordentlichen Generalversammlung des Unter stÜtzungS-Vereins der laibacherOberrealschule,) welche am 7. Jänner um IO1/« Uhr vormittag* im Lehrzimmer Nr. 5 des Oberrealschulgebäudes (I. Stock) abgehalten wird. Tagesordnung: Geschäfts- und Rechenschaftsbericht, Neuwahl des AuSfchuffcs, Slatntenberathung. (Die p. t. Mitglieder werden namentlich auf den letzten Punkt auftnertsam gemacht.) — (In die nichtactive k. k. Landwehr! wurden die Lieutenants Adolf Powtnif des 17. Infanterie-Regiments und Roman Baumann des 46. Infanterie-Regiments, ferner der Offiziers-Stellvertreter Josef Zitier des 17. Infanterie-Regiments versetzt. — (Große Schlittenfahrt.) Das herrschende günstige Winterwetter hat einer Anzahl sportslustiger Herren den Bedanken nahe gelegt, den heutigen furzen Fasching am Mittwoch mit einer großen Schlittenfahrt nach Lauerza zu eröffnen. Ein Eomite, an dessen Spitze Herr Karl «alle ieht, hat die Durchführung der Sache in die Hand genommen und ladet alle Jene, welche an der Fahrt theilnehmen wollen ein, bei Herrn Ferdinand Matscheck »der in der Buchhandlung v. Kleinmayr & Bamberg gefälligst sich anzu-melden Das Evmite wird selbstverständlich alles aufbieten, um die Schlittenfahrt zu einer recht amüsanten zu machen Und hat beispielsweise die mitfahrt zweier Musikkapellen in Aussicht genommen. Die Abfahrt erfolgt Mittwoch Mittag um 2 Uhr aus der Sternallee. — (Schlägerei.) In Bapolje im Bezirke Stein tarn es am Johannestage zu einer Sauferei zwischen den Barchen des Dorfes und denen von St. Martin, nachdem fich elbe vorher an dem in Kram üblichen Johannissegen zu viel des Guten gethan. Dabei befam ein 25jähriger «ursche mit einem Zaumpfahl einen derartigen Segen am Kopfe, daß ihm die Schädelknochen an der linfen Kopfseite zertrümmert wurden und derselbe seit diesem Tage in bewußt > losem Zustande darniederlegt. An seinem Ausfommen wird gezweiftlt. Man muß wirtlich staunen, daß in «rain fast kein Sonn- und Feiertag vergeht, ohne daß es einem oder dem ändern «n das junge Leben ginge. Das wäre einmal ein Feld für die Oberfrommen im Lande. „Hic Rhodus, hic salta.“ Da erprobt einmal eure Beredtsamteit, die thierische Völlerei und die unbändige Rauflust der süßen Bauernjugend zu zähmen, statt über Staatsgesetz« und über gottlose Liberale loSzuziehen. — (Mit derEinführungdes nenenMaßes und Gewichtes) scheint es endlich wenigstens in amtlichen «reisen Ernst zu werden. Laut einer Verordnung des Minister« des Innern vom 16. Dezember 1874 sind von nun an bei Anwendung des metrischen Gewichtes in einer ärztlichen Verschreibung (Recept) aus Rechnung des Staatsschatzes oder eines vom Staate verwalteten Fonds a) alle in einem Recepte vorkommenden Gewichts, mengen in Grammen, das heißt mittelst deS Grammes alt Gewichtseinheit auszudrücken und b) alle in einem Recepte vorkommenden SewichtSmengen mit arabischen Ziffern im decadischen System zu bezeichnen. Dabei ist gestattet, unmittelbar unter der eben bezeichneten Verschreibweise einzelne oder alle Gewichtsmengen überdies innerhalb Klammern mit Buchstaben und mittelst anderer gesetzlicher Gewichtseinheiten (Kilogramm, Dekagramm, Decigramm, Lenti-gramtn) auszudrücken, wo immer der Arzt Vorsicht halber diesen Vorgang sür zweckmäßig erachtet. Hierauf find tit einem Recepte beispielsweise ein halbes Kilogramm als gm. 500, zwei Dekagramme alS gm. 20, drei Decigramme als gm. 0,8 ober 0,39, fünf Lentigramme als gm. 0,05 zu verschreiben und können beispielsweise fünf Lentigramme auch in folgender Weise ausgedrückt werden: gm. 0,05 (centi-gramroata quinque.) — (Südbahn.) Den größten Anstrengungen ist e« gelungen, auf der Linie Wien - Triest den Personenverkehr, wenn auch mit bedeutenden Verspätungen wieder auszu-nehmen. In der Strecke Wien-Payerbach müssen jedoch die Localzüge noch immer beschränk werden, bis es möglich geworden sein wird, die durch ungeheure Schneemaffe« verwehten Bahneinschnitte und zweiten Geleise wieder freizumachen, Die aus den ungarischen Linien, dann zwischen Meidling - Pottendors und Erammat-Neusiedl-Neustadt behebenden Hindernisse konnten noch nicht bewältigt werben. — (Un weiter in Triest.) Aus Triest berichtet man vom 31. Dezember: „Der Schneesturm, der vorgestern tagsüber in Triest wüthete, hat gestern abends und in der Nacht an Heftigkeit zugeuommen und lag am 30. morgens der Schnee in den Straßen stellenweise fußhoch. Zudem war es eisigkalt und an den Straßenausgängen, wo die Bora den frisch gefallenen Schnee sofort wegtrieb, hatte sich in großen Flüchen Glatteis gebildet, welche zu passieren absolut unmöglich war. In vielen Straßen der Stadt sind die längs den Trottoirs aufgesiellten Steinsäuleu mit Stricken verbunden, damit sich die Paffanteil anhaltm und vor dem Ausgleiten schützen können. Aus der Piazza della Dogana und an mehreren anderen Orten der Stadt sind heute k. k. Sicherheitswachen aufgestellt, um den Passanten über gefährliche Stellen hiniiberzuhelfen, eventuell bei Unglücksfällen sofort zur Hand fein. Wegen der ungewöhnlich schlechten Witterung waren vorgestern alle Theater geschloffen. Tie Geschäfte in Triest stecken infolge der mangelnden Posten und des gehemmten Verkehrs gänzlich. Gestern abends halb 6 Uhr stürzte der bei der Expedition der „Triester Zeitung" bedienstete Zeitungsausträger Mayer infolge des Sturmes und des Glatteises in .der Nähe des Ponte Noffo und wurden die ihm zugewiesenen Zeitungs-exemplare vom Winde nach allen Richtungen sortgetrieben. Western mittags hat die Borki in Scirocco nmgeschlagen untz ist infolge dessen Thanwetter eingetreten. Abends mußte der Scirocco aber wieder der Bora weichen, und wülhet diese nun in ununterbrochener Heftigkeit fort. Ter Eisenbahnverkehr ist noch immer gestört. Auf der See dauert das Ungewitter gleichfalls fort und stört unsere ganze Handelebewegnng zu 29 aff er gerade jo empfindlich wie die Stockung des Verkehrs zu i'ande. Der Lloyddampfer aus Venedig ist ncch immer nicht angekommen und wird auch beute abends keiner abgehe». Ter Dampfer „Malta", welcher seit drei Tagen aus Talinatjen erwartet wird, sehlt noch mittler. Ter Dampser „Juno", welcher tie Bestimmung hat, morgen nach .Bombay abzngeheu, liegt noch immer im Dock im Lloydarsenal und ist es wegen des hkstigen Wipdes, der in der Bucht von Mnggia mit oller Gewalt blLSt. noch immer nicht möglich gewesen, ihn in den Hqsk» kinlaufcn zu lassen, damit er die Waren entnehme, die nach Indien bestimmt sind und für ihn' ■bereit liegen. Tie Abfahrt der „Juno" dürfte sich wohl um einige Tage verzögern. , — ^Reformen im Eisenbahndienste) Bei den österreichischen Bahnverwaltungen werden gegenwärtig Reformen im Eiferbahndicnste angestrrbt, die sich sowohl für die Bahnen in finanzieller Hinsicht als für das Publicum vom Standpunkte der Bequemlichkeit empfehlen. Hiebei feilen die Einrichtungen der englischen Bahnen zum Vor-tjilde dienen. Man nennt uns die Abschaffung der akustischen Signale und Ersetzung derselben durch andere ge ränfchlofe Signale, die denselben Zweck erfüllen, dann die Ejunchtnug, daß die Passagiere das Reisegepäck nach anderen Stationen dirigieren können, als wohin das Fahrbillet lautet; ferner die Einführung der neuen englischen Personenwagen, die zwischen len vier Personenconpös noch ein kleines Compartement enthalten, in welches sämmtliches Gepäck der Reisenden, die im betreffenden Wagen sitzen, »ntergebracht wird; ferner daß die Bezeichnung der Bestimmung der EvupLs, als: Rauchcoupe, Dameucoupe, Dienstcoupv :c. auf den Scheiben der Fenster angebracht werde, endlich das System des Besitzes eigener Wogen sei ttes der großen ständigen Versender. Durch die letzte» wähnte Maßregel erzielen Die englischen Bahne» große Vortheile, indem die Ladefähigkeit der Wagen besser ausgenützt wird Bpcb wird die administrative Manipulation des Güter-geschäfies hiedurch vereinfacht »nd von den Stationen ganz entfernt. Ter Eigentümer der Wagen zahlt eine fixe Transport- und Mauipulaiionsgebühr per Meile, Fahrt rmd Wogen, gleichviel ob er beladen oder leer gehl und einen erfahrnngsmäßigen Erbyltnngs- und Reparaturslatz per Wagen und Monat, gleichviel ob er steht oder läuft. Der Wogenbesitz mancher großen Versender ist in England höchst bedeutend. — (,9t tut Illustrierte Zeitung" Nr. 1.) Illustrationen: Kranz von Holtzendorff. — Friedrich Haafe. — Friederike Prokesch-Goßmann. (Nach einer Photographie von Fritz Lnckhardt.) — Ans Arria und Mefsalina. — Dreikönigsfest im hohen Norden. Ekkehard trägt Frau Hadwig durch die ffilofierpforti- («eene aus Scheffels „Ekkehard " Nach einem Carton von A. Liezen-Mayer.) — 9tus der pariser großen Oper: Die Loggia der Hanptfa^ade. Die Ehrenstiege. — CbarlkS Lecocq. — Ein Modell des VenuS-durchganges. — Texte: Die Nordpolfahrer. (Fortsetzung.) Victor Scheffels „Ekkehard" in Bildern. — Der DreikönigS-tag in Kärnten. — Franz von Holtzendorff. — Erika. No veile von F. v. Stengel. Dreikönigsfest im hohen Norden. — Ein Modell deS Bennsdurchganges. — Auü „Arria und Meffaliua." — Friedrich Haase. — Wiener Wochen chronik. — Aus der pariser großen Oper. — Friederike Prokesch-Goßmann. — Charles Lecocq.. — Kleine Chronik. — Schach. Witterung. Laibach, 4. Jänner. Morgens Nebel, seit Mittag einzelne Sonnenblicke, schwacher Ostwind. Temperatur: morgens 6 Uhr — 116", nachmittags 2 Uhr - 6 9° 6. (1874 + 19«; 1873 -f- 7-6° C.) Barometer im Fallen, 742-04 Millimeter. Das vorgestrige Tagesmittel der Temperatur — <1.8°, das gestrige — 7 7"; beziehungsweise um 2 0° und 4'8° unter dem Normale. Angekvmmcne Fremde. Am 4. Jänner. Hotel Stadt Wik». Gelles und Lövinger , Reisende, lind Dr. Lacker, Wien. — Bajer, Lakovic — Savinscheg, Gutsbes., Mßttling Hotel Elefant. Gallatitia, Platiina. — Baron Laug, Kla getifurt. — Greistoller, Gleinftätten. — Blngitc, Verwalter, Kroifenbach. — Luterseg fammt Frau, Triest. Dr. Dollar fammt Frau, Umertrain. Hotel Vuropa. Hödel, Graz. — Mihaljevik. Holzhändler, Sissek. —Bay, Bes, Ungarn. •— Pegam, Oberingettieur, Pola. Baierischer Hof Pogaknik?, Oberkrarn. — Fromm Anna, Wien. Mohren. Leskovitz, Gefchäftsrnann, Plauiua. Verstorbene. Den 3 0. Dez eu! der. Johanna Okont, Zuckerbäckerstochter, 8 I, fiarlfiüdtermftafct Nr 14, Auszehrung. Den 31. Dezember. Andreas Äozar, Instituts armer, 69 I., Gradischavvrfiadt Nr. 22, Zehrfieber. — Ursula Zalar, Keuschlersgattin, 58 I, Civilspital, Magen krebs. — Franziska Srteyancuiä, Arbeiterswitwe. 80 Jahre, Civilspital, organischer Herzfehler. — Maria Jakopic, Magd, 40 I., Civilspital, chronische Lungentuberculvse. Den 1. Jänner. Domenicv Paduan, Friseur, 44 I., Äüpuzinervorstadt Nr. 70, Lungentuberkulose. Den 2. Jänner. Anna -Lkedel, Blinde, 44 I, Civilspital, Darmkatarrh. Den 3. Jänner. LudwigPraprotnik,Schulleiterskind, 2,/a I., Stadt Nr. 139, Morbus Brygbtii nach Scharlach. T o d t e n st a t i ft i k. Im Mouute Dezember 1874 sind 89 Personen gestorben, davon waren 41 männliche» und 48 weiblichen Geschlechts. Lebensmittel-Preise in Laibach am 2. Jänner. Weizen 5 fl. — kr.; Korn 3 fl. 50 kr.; Gerste 3 fl. — kr.; Hafer 2 fl. 20 kr.; Buchweizen 2 fl. 80 fr.; Hirse 3 fl. «0 kr.; Knknrutz 3 fl. 20 kr.; Erdäpfel 2 fl. 70 tr.; Fisolen 5 fl. 60 tr. per Metzen ; Rindschmalz 53 kr., Schwein-fett 50 tr., Speck, frisier, 34 tr., Speck, geselchter, 42 tr. per Psnnd; Eier 4 tr. per Stück; Milch 10 tr. per Maß; Rindfleisch 29 tr., Kalbfleisch 26 tr, Schweinfleisch 27 kr. per Pfund; Heu 1 fl. 30 kr, Stroh 1 fl. per Zentner; hartes Holz 6 fl. 80 kr., weiches Holz 5 fl. per Klafter. Lottoziehuug vom 2. Jänner. Triest: 68 9 12 41 24. Theater. Heute: Erste Gastvorstellung des kaif. raff. Hofschauspielers Herrn Stanislaus Leiser. ,.Vi 9 r c i ß." Drama in fünf Acten von A. E. Brachvogel. Narciß Roniea» — Hr.^Leffer. Morgen : Zum Vorthei' t der Schauspielerin Maria Kla ns. «M a x i in , 1 i a n l., K a i s e r von M e xi c 0. Histortf" Zeitbild in 6 Abtheilungen von Dr. Hugo Müller. Telegramme. Paris , 3. Jänner. Heute fand ein Miniftcr-raih statt; die Gerüchte über Veränderungen im Ministerium werden dementiert. London, 3. Jänner. 5000 Grubenarbeiter in Südwales stellten die Arbeit ein. — „Times" meldet: Serrano sei nach Portugal gegangen. Madrid, 3. Jänner. Der Marineminister Marques de Moline ist zum Empfange des Königs nach Marseille abgereis,. — Di- Nachricht vom Ableben Eepartero's ist nicht bestätigt. Havana, 2. Jänner. Der Geueralcapitän Concha proklamierte Alfonso afo .tzönijs. Bukarest, 3. Jänner. Der Senat nahm das von der Kammer votierte Rentengesetz an und vertagte sich dann bis zum 20. Jänner. Einladung zu einer Alle jene p. t. Herren, welche an einer großen Schlittenfahrt Mittwoch den «. d. M. sich beteiligen wollen werden höflichst eingeladen, itne Theilnalime rechtzeitig bei Herrn Ferdinand Matschek »der in der Vuchhandlnnq Kleinmayr &, Bamberg bekannt zn fle(,en Sheil-nehmende Herren zahlen zur Deckung der Kosten i fl. Abfahrt Hriicisc 2 Uhr aus der Sternallee. Der allfällige Ueberschnsj wird dem Griiudunassoiid der TtadtinnsikkapeUc gewidmet. Filr das (Soniite: ton«-! ««sie. ' Zahnarzt L. Ehrwerth, Herren„assc 213 im I. Stnrt, (5—1) ordiniert täglich von '■> bis 4 U ,H r. Lnilmcli, Franziskanersrasse Vr. 8, beehren sich dem p. t. Publicum die höfliche Mitteilung zu machen, dass sie in ihrem Tapezierer- and Möbel-Geschäfte eine sehr reiche Auswahl aller AVteü 2vCö"bel von den einfachsten bis zu den elegantesten am Lager 1 iahen und soeben den gegen früher bedeutend niedern neuen Preiscourant versenden. ä^jr“ Auf Wunsch stehen photographische Ansichten unserer Möbel zur gefälligen Ansicht sehr gerne zu Diensten. (821) 3—2 Technische Gummiwaren wie ®imini!platten, Schnüre, Flanschen, Stopfbüchsen- und Mauuach Packung, Äautsdwct fei, Wäschaus-windmaschinen, echtes monfalconer Wagensett empfiehlt billigst Henry Sachs, (788) 8 - 7 Wien, Stadt, Äiselastraße 3. Wiener Börse vom 2. Jauner. Staatsfonds. üpcrc. Rente, ijst.Pax. tto. bto. oft. in SiU>, i'ofc von 1851 . . . Stfc von 181.0, fiaiue Soie von 1860, Prämicnsch. v. 1864 . Grundent. -Obi. SiebrnbOrz. Ungar» Actien. Anglo-Bank.......... •äfcbitenflolt...... Deposttcndant . . . ■ E«eo»i»te-A»staU - ■ Ktenco«Bunt . . • ■ SonbeWSanl . . , ■ • Sialloitalbanl . . • • Oeft. Bankacsells. . . Union-Bani.......... Berrinöbank......... Bcrlcbr»bank....... «IsSw-Bahn......... »art-Vubwia-Bahn . «oi|. Elisabcth-Bahn ffatj. ffranz-Josestb. Slaatübabn . . • • Sübbahu........... Geld Ware ÜV'8: 69-9. Ib'iO 104'— 104-50 111*50 112. 115- l Itv 1.36-25 1J6-50 75*75 76 5 V 77',S 'i7'7. 14:-60 141*75 i 7 50 2t7-75 122 — 124' 858'- 862'— M--5 52- 67 5u 67-75 1001- 1002. 108'?5 108*60 43-50 44-- 101'- 102 — 1S2— ' 32 51' »40 — 240*5. 189- V9-5< 183- - 183*50 2*9*- aoo* 127-50|128'- Pfandbriefe. , ®eib War-Allg. oft- Bob.-Ürcdit ! 9575' 90-515 bto. ra S» 3. . . . .! 80--, I #6-84 Nation. 0. W. . . .'.j f4.r,d| ij.t' (ji) Ung. Pob.-Ereditar.ft I 87--T-" Frioritäts-Obl.i ‘ «rmi,>2»scs».B-hn .;mo-io,.ifo-.fo ; ^ftiVrrv^rt. t <... ' y'5 ■ — 9B.S5 77*70 77 1)0 J40-— 140-50 , iw-'-lioa-'iS 2217 o!m*— est.-Nordckcstbahn .' ©iebenbürger Elaa>i«bahn.......... Sübv.-Gcs.zu 6yo '$r. bto. Bon« Lose. Srebit - dose .-. Rubolf« l'cft . Weche. (3SDton.) AuaSb.ioofl.sübb.W! »2-00 Iranlf.lOOfL „ „ 5VI0 Hamburg............... 54'10 otzbon 10 Pfb. ©terl.lno-io Pari« IOO Franc» . . li lu Manzen. Kais. Münz Dneaten LO.-tzrancSftück. . . trcuß. Kassenscheine. ilber ............. . 1V5;7.4:1<'6— I 13--' 13 50 92'76 54 80 54-90 110-76. 44 811 5-28-15-29-8k-*-9 - '8-90— 1-64-IV64I1 104*30 104‘9i Telegraphischer (Kursbericht am 4. Jänner. Papier-Rente 69 95 — Silber-Rente 75*10 — 1860« Staats-Anlehen 111-25 — Bankactien 1001. — Tredit 22460 — London 110-60 — Silber 104-80 — 20°FrancSSttt»r 8-89. Druck twa Jg. v. Kleinmoyr & Fed. Bamberg. Berlrger Dttemar Bamberg. Für dir Wetiactlon veranttvortlich: Franz Spitaler.