Ui"0. TV. Leopold Egerische LllibacherZeitllllg Dienstag den 2^. September, 1800. Gott! — borst du das Flehen dieser Erden-------- O so laß jezt Stunden — Jahre werden! Inländische Begebenheiten. l a i b a ch. ^-lso von 12 Stunden hängt das grosse Schicksal der europäischen Na-zionen ab! — möchten sie sich nie enden — diese furchtbare — wichtigen Stunden! —- troz dem Systcn des ^k«6 3. ?ie rs ist der Traum eines ewigen Friedens so wohlthätig fär die ohnebin immer im Gcwüble der eigenen Leidenschaften und Thorheiten ringenden Mensckhctt! ^ ^ Die Feindseiligkeltcn sind bey allen Armeen bis auf weitem VKhl gegen vorhergehende i2stündiqe Aufkündigung herschoben worden- — All unsere Hof-nung ruht n»n in dieser Grwishktt: man gi^ht also nach, man nähert sich einander, man verficht sich vielleicht sckon, die Menschlichkeit besiegt die Ambition — Nazionenwohl ist mehr, als Croberlmgs-und Vcrgrösserungs-r?:bm! — Man wird auch von ftan-zös.scker Seite vielleicht diesen gros-scn Wahrheiten aufrichtig huldigen — und dann wird es erschalle < das Zweys? Schöpfuugswort: Friede! — erschallen an den GestudlN d'e Meere, und wiedcrhallcn -^uriis d»e Gebürge, und dringen bis in die Pulse der Schöpfung, damit sie sich verschönere und der kommenden Ge? neration ersetze, was das achtzehnte Jahrhundert den Vätern nahm. — Die neufrankische Regierung mag immerhin den Wechsel des Glückes und eine imponirende Macht für sich haben; allein muß sie nicht endlich auch Ehrfurcht vor der beyspiellosen Auskarrung, Festigkeit, und Entschlossenheit dcSKaistrhofes schöpfen, der weit entfert durch Misgcschick des Krieges an seiner innern Macht zu zweifeln, die zahllosen unversiegbaren Quellen seiner Verfassung kennt, sich nicht drohen laßt, und wieder furchtbar genug da steht, wenn es dann durchaus nicht Frieden werden sollte! Ehrenvoll steht unsere Regierung in dieser Lage da ! — wie ausgezeichnet, wie hervorragend unter den anderen europäischen Machten, die einst so strenge über dem sogenannten politischen Gleichgewichte hielten , und doch jezt — wo dieses so mächtige, erschütternde Stösse aushalten muß, un) noch aushalten wird — ihre ganz besonderen Gründe haben müssen: ruhige Zuschauer zu machen. — Allein steht Oesterreich auf dem ft-stcn Lande — gefürchtet — und geachtet , so da , als wollte es stiue Nachbarn fragen? Was wäre aus euch geworden, wenn ich meine Brust nickt entgegen getragen hätte? — Das stolze Frankreich zweifelt an seiner Fnrchlbarknt, und vergißt zu d'cktircn, wo cs mit Oesterreich unterhandelt'. — Und diese Macht, die lezt den Hablnetsuuttrbandlungen Nachdruck a/'ebt, ist ja nickt »m^ere leyte, wenn wir nur jene Anstrengung anwenden wollten , die Frans-rcick bereits vor den Tracktaten von Udine crqriss? — Die Nachwelt wird richten — di? Geschichte wird unpartheyisck erzählen, und Tapferkeit im Kriege, Grösse im Unglück, Redlichkeit in Traktaten, Festigfeit und Ausharrung in den widrigsten Lagen werden den Ruhm des Gic-ges verschlingen — und unsterblich, wie sie es verdienen—seyn. Der General der Kavallerie, Gras Vellegarde ist in dem Hauptquartiee zu Noverbella angekommen, und l)^ das Kommando der Italienischen Armee übernommen, worauf sich t>cs bisherigen Kommandircndcll en Chef Baron v. Melas Exz. zur Abreist dlsponirt haben. Kaum waren die Depots der fr""-zösls. Kriegsgefangenen von G^z und Gradiska, wie wir neulich meldeten , Hieher geschaft worden, l" kam der Befehl zu ihrer Nanzion'-rung an, und sie werden n:m '«" einer grossen Anzahl der auch ^^ im Lande befindlich gewesten zur ^" ^ wcchslung l'ucc^üve in MarsH S^ sczt werdln. Wien. Vcrmkge der aus dem Hauptquartier zu Mt.Oettingcn weiter eu?s^ laufen?» Nachncktcn, ist bcy dcn . r meen in Deutschland der Wiedcra^ sang der Femdstllgkeittn «och aus ^ "e unbestimmte Zeit, gegen beyder- < seits b^stimm^ vorhergehende zwölf-stündlge Anfülldung verschoben, h'cvon auch die K.K. Armee in I-talien in die Känntniß geseyt worden. Am lo. begaben- sich Se. Maie-s^t der Kaiser l« das Lager bey «'npfing, um die daselbst stehenden Truppe« in höchsten Augenschein zu Nehmen, und am n. geschahe das Nemlicke zu Wasserburg. An beyden Orten haben Se. Mas. über die wahrgenommene gute Ordnung, die Adjustirung und das Aussehen der Truppen die höchste Zufriedenheit geschöpft, und solche der Armee bekannt machen lassen. Innsbruck, den 15.Sept. ^ Die heutige Kanzclrede und das Hochamt in unsrer Pfarrkirche war sehr prächtig; es mußte derselben Feyrrlichkeit der ganze Adel uud alle Dikastcrien nebst hohen und niederm Milttair beywohnen, und 2 Kompagnien Grenadiers gaben- dabey Salve. General Laudon ist von dem Kaiser zum Feldmarschall-Lieutenant ernannt worden. Mittelst eines außerordentlichen aus dem Hauptquartiere Sr. Maj. des Kaisers von Altöttingen abgeschickten, und am lo. Vormittags Um 11 Uhr hier angelangten Kouriers ist dem Hrn., F. M. L. Baron Hiller, Kommandanten der Armee vvk Tyrol der Befehl zugegangen, bis wettern souvrainen Befehl von jeder Feindseligkeit abzustehen. Semlin, den 5. Sept. Den 3. dieß M uns der Belgrader Gouverneur einen Besuch gemacht. Mit 3 Csaiken ist derselbe unter dem klingenden Spiele bis ober das Salzamt gefahren. Sobald cr in die Fahrzeuge einstieg, wurden von der Semliner Seite Kanonen gelöst, und bey seiner Annäherung gegen das unsrige User, unter Paradirung der hier in Garnison liegenden Hussarcn, die Salven aus schwerem Geschütze, wiederholt. Nach einer kurzen Un« redung mit unserm Stadtkomman» dantcn nahm er seine Reise unterm beständigen Abfeuern der Kanonen, welches auf der Belgrader Seite erwiedert wurde, nach Belgrad zurück. Ausländische Begebenheiten. Dänemark. Alle Berichte aus Koppenhagen vom 30. Aug. stimmen überein, daß die Mißhelligkeiten zwischen England und Dänemark, wegen der aufgebrachten Convoy, glücklich beygelegt stnd. AM29. Aug. Abends war die letzte Conferenz zwischen dem Grasen von Vernstorf und dem Lord Whitworth; nach Beendigung derselben giengen sogleich dieKuriers nach London und Petersburg ab. Deutschland. Ulm duldet Immckfort aufs drückendste alle Beschwernisse einer blo cklrten Festung. Ausser der in der Paarsdorfer Conventwn bcftimmten Zufuhr für die Garnison »vird nichts in die Stadl gelassen. Selten glückt es einzelnen Landleutcn in die Stadt heimlich zu gclangen. Sowohl östreichische als auch franz. Vorposten sind hierin sehr strenge. Ei:? l 6jähriges Mädchen, weiches den 2^. Aug. von Steinberg hinter WiblingcnObstin hie Stadt bringen wollte, und von den franz. Vorposten sich nickt zurückweisen Ueß, wurde erschossen. Mehrere Handelsartikel von verschiedener Art, unter andern Kassee und Zucker fangen an selten zu werden. Das Brod lst indessen wohlfeiler alS im Maymonath. — Ein Laib Com-wißbrod, welckcs im May mit 24 kr. bezahlt wurde, kauft man jetzt fl:r 3 — 3 l/2 kr. Wegen freyer Passage der Aracktwä'gen ist. mit Ausnahme eines Güterwagens, den mau dutchließ, vergeblich unterhandelt wo."d?n. Eine vermachte i35ad5-lvm ni.szon hat um die Mitte des Au-gu;ts die Privat-und össentlichl« Vorrathe ausgezeichnet. Bey diesen fortgesetzten Bedrängnissen sollen die Ul-incr «och Contrilnltloncn und Requisitionen den Frnnzoscn liefern, und zwar Stadt und Land an baarcm Gelde, Z2l6oo Frances, 2 27 4/^ kr, ^083 Cnt. Weizen oder Korn, , 027 Crn. Roggen, 5075 Säcke Haber, i, l44Pf., 9250 Ctn. gibun-dcneS Heu, iZ6Z Cln. Fleisch an lebendigem Vieh, 4621 Paar Schuhe oder ioF97fl. 15 kr., macht die Totalsumme von 29800^ fi. aus, wovon auch dieHalfte anGelde undNatu-ralien, mit ,19^00 jl. vom Ulmer Lande, ausserhalb der Staotmarkung bereits erlegt werden mußte. München, den 6. Sept. Die in der gestrigen Moyscken AuMnrger Zeitung vom . dieses aufgenommene Nachricht, als ob kostbare Meubcls in der hiesigen chur-fürstl. Residenz zur Himvegführuns eingepackt worden wären, befindet sich vollkommen ungegrüudet. Nur ist eine Anzahl verlangter Gemählde dem französischen Commtss^r Vürgcr Reuveu mittelst einer geeignete« Ucbprcinkunst überlassen worden. DaS Hauptquartier des Ob^ge-"Nerals Moreau befindet sich bereits hier: er selbst ist gestern Nachmittags zu Nymphenburg angckomwett. Gen. Nichepanse wird erwartet, u"d ein großer The,l sciner Division folgt ihm. Die Truppen - VowkglMgell si'd nach allen Seiten sehr sta^ Der nach Wien mit dem Ultimat"" voil Paris ausgesandte Couricr, der am 29. Aug. in der Nackt durch A^ öttingen eilte, ist bis hcute Nacl)l7N^ tags noch nicht zurückgekommen. ^^ ne unverbürgte Sage erzählt,^^ habe seine Rückreise, so wie St. Julien, nach Pans übvr Negensburg genommen. Auf Befehl des Ober-General« senen sich alle Truppen in Vewegnng, um an die äußersten Gränzen der Waffcnstillstands-Linie vorzurücken. Die gallobatavische Armee, «nter Angcrcau, besest alle die Stellungen , welche bisher das St. Suzan-"ische Zrmce-^orps «nne hatte. Gen. Gt. Susanne übernimmt mit den ihm Untergeordneten Divisionen die Vlo-kade der Festungen PhilippSburg. Ulm und Ingolstadt, wogegen sich die Divisionen R'chcpanse und Ney, welche biSher die Vlokaden der beyden lentern Festungen kommandlNen, an den Gen. Lteut. Grenier befehligten Theil der activen Armee anschließen. - Der reckte Flügel der Armee marschirt in das südliche Bm-ern und das nördliche Tyrol; dle H^ Vision Molitor, welcbe bisher durch Truppen-Abtheilungen das Voral-dergische und Graul'ündten beseyte, wird' durck die durck schwely ziehendcn CorpS der Reserve-Armre abgelöset, welche die Verbindung zwischen der Rhein-und ttallemscken Armee unterhalten , und wodurch die Dwision Molitor ebenfalls m dle Hcmpt-.Linie eintreten kann. - H»e Krankheit des Gen. Lieut. Lecourbe wird gefährlicher, als man btsher ge-zlaubt hatte, und droht sich in ein gallichres Faul-Fiebcr zu verwandeln, wodurch dieser wackere General gegen seinen Willen nock e«mge Zelt in Straßburg auf alten nnrd. (Unmittelbare Berichte geben ihn aufdem Wcge der Besserung an.) Mü nchen, dcn 9. <3cpt. Gestern Nachmittags y«.' sich hie« schnell dic Nachricktt verbreitete, daß der Waffenstillstand auf «mbcstimmte Zeit verlängert worden scy. Dcr Lärm des Krieges dauert indeß s>rt, die uns fürchterlich umgebende Hoe-resmenge wächst immer an, und das Vordringen an die Waffcnstill-standslinie ist ununterbrochen. Ingolstadt, den 7. Sept. Mitten im Gewirre frlegerische5 Bewegungen erschallt auch hier die frohe Nachricht, daß der Friede bis den 12. oder 14. dieses wirklich entschieden seyn werde. Die Nachricht kommt auS dem k. k. Hauptquartier, wo man von der nahen Ankunft einer hohen Person, (man nennt sogar den Kaiser selbst) sprechen hörte, Regensburg, den 2. Scpk. Nach der amSonnabend (zo.Aug.) eingelangten Nachricht von der Aufkündigung des Waffenstillstandes verhängen die Franzosen sogleich eine strenge Sperre gegen das ganze rechte Donanufer. Es wurde die Passage über die steinerne Brücke we-bkv Fußgängern noch Nagen mehr verstatkt, und so die Communikation mit der Nürnberger und Bayreuthcr Strasse ganz abgeschnitten, auch zugleich bekannt gemacht, daß Abends die Nürnberger Post zum letztenmahl« ! werde abgehen dürfen. Nur das Tags ! darauf nachWien abgegangene ordinä- re Schisse erhielt noch einen ftanzöils. Paß. Dagegen brachte der ani Sonntag (; l. Aug.) von Augsburg zurückgekommene Gen. Licut. Grcnier die tröstliche Versicherung mit, daß bey wiederausbrechenden Kriege die hiesige Stadt möglichst geschont und in einer Strecke von von 6 bis 7 Stunden umhcr keine Feindseligkeiten ausgeübt werden sollen. , München, den io. Sept. Heute Morgens um halb 7 Uhr ist Obecgeneral Moreau mit einer ansehnlichen Begleitung von hier (man sagt, nach Haag, zu einer Unterredung mit hohen Anwesenden von k. k. Seite) abgereiset. Das Gerücht verbreitet sich immer mehr, daß Se. Maj< der deutsche Kaiser in Begleitung des Palatinus k. Hoh. und der Minister Thugut und Lehrbuch bey dem österreichis. Hauptquartier angekommen seyn sollen. Gestern Abends istderObergcneral Moreau von Ebernberg zurück in Nymphenburg- eingetroffen. Heute ist unweit davon große Musterung. Hanau, den 4. Sept. Der österreichis. Gen. von Simb» schön, der vorher in unsrer Nachbarschaft stand, ist den 1. dieß mit seinen Adjutanten in Würzburg eingetroffen. Man will mit Gewißheit behauyten, daß sein Armeekorps mit den mainzischen Linientruppen sich bei Sckiweinfurt aufstellen, und mitei-vem Thelle des Klenauischen Corps verstärkt werden soll. Nach einer andern Nachricht zieht cs sich gegen Vorchheim hin. Gleich nach der Aufkündigung dcs Waffenstillstandes wae von Seite Würzburgs den 3 Land-miliz Bataillons der Befehl ertheilt, auseinander zu gehen, wovon auch d?r zunächst gelegene kommandirende französis^ General unverzüglich benachrichtiget ward, und bis zum 3. und 4. Sept. zog jedes Bataillon einzeln tnit seinen Kanonen in Würz-burg ein> und lieferte 'seine gewch-re, in das Zeughaus ab. Dieses Er-äugniß'verdankt das Land dem geheimen Nath von Seuffert und dent Obersten unb Oberkriegs - Commijste von Seelmann. Alle indem dasige« Lande liegende k. k. Magazine und Depots haben Befehl erhalten, schleunigst nach Böhmen abzugehen. ^ I t a l i e tt. Mayland, den 6. Sept. Nachdem Gen.Vrüne am ^. bise eingetroffen war, reisete Gen. 5M^ scna in der Nackt vom 2. nach P"" ab, er nahm Abschied von den ^^ pen in einer Proklamation, ""!'? er ihnen für die Tapferkeit, die st"w unter seiner Anführung gezeigt, u«^ fnr das Vertrauen, von dem l" ihm, besonders in der bedenklichen Lage ihrer Vertheidigung von Genua, verschiedene Beweise gegeben, sel«e Dank sagt; „wenn ich schon, schließt er, durch die Entfernung vom Oberkommando, von Violen Lasten s und Arbeiten erleichtert werde, so Hedaure ich doch, die Braven verlassen zn müssen, derer Siege Italien und ganz Europa, in diesem Augenblicke noch bewundert. „ Folgendes ist die Bekanntmachung, Worin Gen. Vrüne bcy Uedcrneh-Mung des Oberkommando dje Truppen begrüßte: Waffenbrüder! Hie Regierung gibt mir einen großen Ve-weis ihre Zutrauens, indem sie mick an die Spine einer Armer von Uner-schrocknen seyt, derer heroische Tapferkeit das glänzende Loos Frankreichs firirthat. Indem ick an dle Stelle des unüberwindlichen Massena trete, ist es angenehm für mick, euck einen ganz nahen Frieden oder neue Triumphe vorherzusagen. Das Bensplel von denen, die mir vorangiengen, eine unerschrockne Standhaftigkcit, die von der ganzen Welt bewundert wird, der Genil's der Freyheit, dcr unsre Seelen erhebt, eure vergangenen Slege, die großen Erinnerungen an die dahinreißenden Thaten des Helden, der unsre Kräfte lenkt, und sv viele andre Unterpfänder einer glücklichen Zukunft werdcn, wie ich nichr zweifle, das letzte Siegel auf das Wohl unseres Vaterlandes drücken, ftn es, daß wir uns nur zu neuen Siegen gerichtet zeigen, oder daß wir auck noch einmahl hie Kanone des Sieges abbrennen müssen, wenn uns unsre braven, aber unvorsichtigen Feinde dazu zwingen wollen. Es lebe die Re-publlk!,, H o ll a n d. Haag, den 26. Aug. Die Englander wnrden bey jhre.nl ersten Versuche in Zecland z>« landen, von den Gen. DeHardm zurückgeschlagen. Vey ihrem zweyte» Versuche brachten sie es wirklich dahin in Seeland zu landen. Viele Trnppen sind in Eilmärschen dahin abgeschickt worden. Der General Victor vereiniget alle Truppen unter seinen Befehlen, und trifft Anstalten , gegen den Feind zu ma:^ schieren. Unser Direciorinm hat sogleich einen Courier an den Gcn. Daendels nach Alkmar, und eincn andern nach Paris an die franz. Regierung abgeschickt. Frankreich. Das Corps im Lager bey Amiens n?ird in franz. Blättern die Armee (l 6Nt6 genaunt. Man liest in Pa, riser Blättern vom 27. Ang. daß dieses Corps aus der Gegend von Amiens aufbrach, aber ohne daß hinzugesetzt wurde, welche Richtung es «ahm. Brüssel, den 30. Aug. Eine neulich angezeigte Entfernung der Engländer von der Anhöbe vo>, Ostende war nur eine Kriegsttst, um die Wachsamkeit der zur Vertheidigung unserer Küsten bestimmten Truppen zu tauschen. Eine sehr beträchtliche Anzahl Schiffe von der grossen Flotte, welche seit einigen Hagen vor der Mündung der Schel-de und vor Fließtngen kreuzte, ist plötzlich wieder vor Ostende erschienen^ Sie blokirttn sogleich den Hasen von Ostende, und machten An-stattcn, wclcke eine Landung zwi-sckcn Ostcnds «nd Vlaskenbera an-knlchig^cn. — Wenn man einem ge-ftcrn bier allgemein verbreiteren Gereckte Glauben bcymcssen darf, so hnt^n die Engländer wirklich in der Nacht vom 27. auf dcn 28. Aug., mit beynahe 2^000 Ma,,n, auf^wey Punkten, zwischen Ostende und Vlan-kenberg gelandet, und wären sogleich nach Brügges marschirt. N. S. Verschiedene so eben von den Küsten angekommene Briefe kundigen es alS zuverlaßia an, daß die Engländer auf mehrern Punkten, auf der Insel Walchern gelandet sin5. — Es ist zuverlässig, daß die Truppen nun der neucn Reservearmee, unter den Befehlen des Generals Mürat, in Eilmärschen sich nach dem ehemahligen Flandern begeben. Großbritannien. Tondon, den 26. Aug. Der hiesig? Courier sagt, die k. f. Arm« unter dem General Kray habe während des diesjährigen Feldes an Gefangenen, Vi'rw'mdete», Todten und Deserteurs ,34000 Mann verloren, wozu der Verlust d?r Reichstrnppen noch nicht gerechnet sey. Das nämliche Vlatt zählt auch die Anlrhen auf, welche unsere Regierung während dett 5 lcyten Kriegen gemacht hat. Diese betrugen int -/jährigen Kriege 52 Mill. ,00022; im amerikanischen 75 Mill., :md i:K gegenwärtigen Kriege 146 Mill. 5O0QQQ Pfund Sterling, in allen 3 Kriegen zusammen zoc^Mil. 6^0000 deutsche Gulden. Wir haben nun ^ so eine ungeheure Seemacht, ungehe'" re Schulden und deswegen anch »>tl^ henre starke Auflagen; sollte Ettala"" bey einer geringeren Macht, geringes Schuld, n und weniger Auflagen lv^' nicht glucklicher seyn als jetzt? Das Journal Times sagt, daß dee Admiral Dlckson Befthl habe, ^ der Dänischen Festung Kronenburg^ welche den Eingang in den Sund be^ herrscht, zu bemächtigen, wr«««^ sere Irrungen mit dem Dänische» Hofe nicht beygelegt werden. . Eine neue Division von 4 ^"!"g schiffen, unter den Beföhle« ^ Commandore Graved ist abaega"se ^ um sich mit der Eskadre dcs Mn^ r«l Dlckson zn vereinigen. Dlcft Zciluüg wird wöchentlich zweymahl ausgegeben, als Di^stagS und o« ^ tage. Sie lostct fur hiesigc Abnehmer haibjahrlz 2 fl. 15 lr. ^«l Psst 3 fi. Einiclu da§ Smck 3 kr.