PrSuumerationS - Preise: Für Laibach: GanzjSlirig . . 8 fl. 40 tr. Halbjährig . . 4 „ 20 „ p'ertelt»hrig . 2 „ 10 „ Monatlich . . . — „ 70 „ Mil der Post Ganzjährig............12 fl. »«lbtShrig............ 6 „ WithI(IWj ..... 8 m Laibacher KLr Zustellung in« Han« btenelj. 26 k., monail. 9 ti. Einzelne Stummer« 6 it. Tagblatl Anonyme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Redaction: vahnhosg-ffe Nr. 15. Exvedtttons- n>ehend zu prüfen fmb. Oesterreich und Deutschland, die bereits jeit Jahren ein gleiches Betriebsreglement besitzen, welches sich im großen und ganzen bewährt, werden natürlich zunächst dieses als Grundlage der betreffenden internationalen Vertmbaiung empfehlen unb den Vorschlag der Schweiz, ihre gesetzlichen Bestimmungen zu acceptieren, zurückweisen müssen; wie fich Frankreich zu biefer Hauptfrage stellen wirb, läßt sich vorläufig »och gar nicht absehe,>. Man steht, bie Frage Hat ihre großen Schwierigkeiten unb erfordert eine sehr genaue Prüfung unb viel Vorsicht Trotzdem wirb man freilich bet beabsichtigte» wichtigen Neuerung alle Förderung angedeihen taffen unb sich bemühen, bie Durch-illhrung derselben zu ermöglichen. — Die dalmatinischen Bahnen werden am 4. r. M. dem Betrieb übergeben. Diese Bahnen begreifen bie Linie Spalato-Sivetich nebst bet Flügcibahn Perkowcs» ©ebenico in sich und wurden auf Kosten bes Staates als Nothstandsbauten ausgeführt. Die (Besammttoflen bes Baues waren auf fl. 12.161,000 präiiuumert. Die Lange ber Hauptlinie beträgt 84 35 Kilometer, jene der Zweigbahn 2V76 Kilometer, bie Länge ber gesummten Bahn daher 10612 Kilometer. Der BetriebSbirektor Neumann wirb sich noch im Laufe dieser Woche mit dem Beamtenstade nach Dalmazten begeben. An bei Eröffnung wirb auch ber Ge« neraldirektor bes österreichischen Eisenbahnwesens, Sections-*ef v. Nörbling, theilnehmen. — Aus b e m SSotican. Einige zwanzig Katbinäle kamen überein, im Sebisvacanzfalle einen greisen Papst zu wählen, bamit bet Zukunst nicht prajubiciert werde, wenn spätet eine Aendetung bet Haltung bes päpstlichen Stuhles »othwenbig wäre. Die außerhalb Roms residierenden Kar» binSle erhielten bereits bie für ben 21. September bestimmte päpstliche Allocution. Dieselbe legt bie Grünbe dar, warum ber Papst tie Machtbesugniffe bes neuen Kämmerers ber 8*tche einigermaßen änberte. Jnbem bet Papst biesem bie Sorge für die materiellen, die Verwaltung bes Patrimoniums des päpstlichen Stuhles betreffenben Dinge abnahm, machte et tim betreffs seiner eigentlichen Amtspflichten unabhängiger und setzte ihn in ben Stanb, sich ausschließlich beut künftigen Conclave zu wibmen. ^okal- unb Provinzial-Angelegenheittn. — (Der Krieg und b t e f I o o e n i f <6 e n Bl 8 t-t e r.) Die „Novice“ schwelgen noch immer in süßen Träumen, geben sich Illusionen hin unb äußern sich übet den siegreichen Erfolg (?) der russischen Wasftn in nachstehender Stellt: „Wenn bie Sache so vorwärts geht, rote sie jetzt begonnen rourbe, bann roirb es noch vor bem Winter mit bet roilben Türkei zu Ende gehen." — „Marod", der stegessichere Russensreund, schrieb noch vor einigen Tagen: „Die Russen müssen (?) Plerona bekommen, aber es wird denselben theuer zu stehen kommen; jedoch bei bem wunber» baten Hetdeurnuthe (?) unserer slavischen Brüder, die mit ben asiatische» Scheusalen kämpsen, muß (?) Plenma den Russen zufallen," Heute bläst „Narob" aus einem anbetn Horn: ,Die Dinge auf bem Kriegsschauplätze gehen nicht K wie es bas Slaventhum erwarten bürfte. Die Russen haben t|Sietona noch nicht in ihren Häuten, noch immer gibt eS z» wenig Russen auf bem Kampsplatze. Alles, was unfete gegnerischen Blätter übet ben Krieg schreiben, ist unwahr 1“ (Bravo, Bravissimo Ehren-Natod I Dieser Passus dir gelungen 11 Anm. bes Setzers.) „Narot“ erläßt die kciegsrechtliche Otbre: „Den polnischen Verräther, Ge-iteral Levicky, ber bie erbetene Hilfe nicht senben wollte, hänge man auf!“ — Auf anberer Stelle schreibt „Narob": »Zum Schlüsse müssen (?) die Russen siegen, ihre Ehre ist engagiert, beim bie Russen haben mehr Leute, mehr (Selb und eine größere Macht als bie Türken; sie können (?) unb müssen (?) noch einen zweiten und dritten Krieg (?) anfan» gen, um las zu erreichen, was sie anstreben." Wir erinnern uns, daß „Narob* vor einigen Wochen im prophetischen Delirium schrieb : Dies sei bet letzte Krieg, ben Rußland gegen die Türkei führt. „Narob" ist in erster Linie konsequent! „Narob" fährt fort: „Im nächsten Jahre kann es neuetbingS losgehen. Selbst Freunde beginnen z» zwei-fein, aber bas Glück ist kugetrunb, besonbets aber für uns Slaven. Die russische Nation tritt bestimmt unb ruhig (?) auf. Früher ging Rußlanb nur aus bie Befreiung unserer Brüder unb auf die Ausmerzung bes Islams aus Europa aus, jetzt aber gebt es auch um bie Ehre ber russischen Nation, die ihrer ganzen Zukunft entsagen würbe, wollte ite einen erfolglosen Frieden schließen. So etwas darf eine große Nation nicht thnn 1" — „Narob" behauptet mit bewunderungswürdiger Sicherheit: „Serbien wird in Action treten, ob Rußlanb siegt ober nicht; bie serbische Armee ist heuet besser organisiert unb auSgebilbet als im Vorjahre." — „Slovenec" leitattitelt zur weiteren Ergötzlichkeit feiltet Leser noch fort über ben „»erberblichen Frieben"; er schreibt: »Die Slovetten unb Tiroler sind bie treuesten Nationen Oesterreichs, ihr Losungswort ist: für Gott, Saterlanb unb — Kaiser! unb boch geht es uns Slovene», feitbem wir ben innetn Frieden haben, schlecht! Der Slovene ist gut unb hat eine knechtliche Geduld. Oesterreich wurde bisher immer von Slaven (?) gerettet, aber bet Friede, ben wir jetzt burch bereits elf Jahre haben, ist für Oesterreich unb uns Slovenen verderblich." — (Zur Vereinigung ber slvvenischen Journale.) Unter biesem Stichworte bringt bie „Agr. Pr." vom 19. b. roieber eine aus nationaler Feber stam» menbe, von persönlichen unb politischen Ausfällen sttotzenbe Korrespondenz aus Laibach. Es lohnt stch ber Mühe, bie markantesten Stellen biefer Korrespondenz auch in unserem Lag't zur Kenntnis zu nehmen. Wir lassen bie* selben hier nochfolgen: „Mit Ausnahme ber Theologen haben wir alle übrigen, bie wir auf ber Schulbank gesessen, eine moberne Bilbung erhalten ;" — „unsere Theologen fmb Schüler jener Schule, bie aus ber Vergangenheit schöpft, in bie Vergangenheit zurückschaut, bort bie Glanz-periobe ihrer Kirche steht, dieselbe fefizicholten ober boch zurückznrufen wünscht, stch bähet mit ber Neuzeit unb ihren feinblichen Tenbenzen nicht vertragen kann; bie Theologen können mit ihrem anbers konstruierten Sehnerv nicht bie burch ben Dampf unb attbere Entdeckungen neugestaltete moberne Welt verstehen." Die Korresponbenz bespricht bie unzähligen Bünbnisse ber „Alten" mit ben „Jungen", registriert bie unzähligernale auf bie Tagesordnung gesetzte Scheidung „vom Tisch unb Bett" bet „Jungen" von ben „Alten", bezeichnet ben Frieden, ben bie „Alten" unb „Jungen" vor ein paar Jahren geschlossen haben, als einen „faulen" unb betont, baß zu viele theuere slovenische Journale bestehen unb bie Slowenen zu arme Teufel seien, um biese kaufen zu können. Die Korresponbenz plaibiett nicht für Vereinigung biefer Journale, sie führt bes weiteren Beweggründe ins Treffen, die onbeutro, daß es gut wäre, den „Slovenec", das Organ ber Geistlichkeit auf» zuiassen unb ben „Narob" zu unterstützen. BeachtenSwerth ist folgenbe Stelle: „Es ist traurig, bie Matabore bes „Slovenec" glauben wirklich, ihr Journal roirb ben Katho-licismus retten, ober ber Slovene mit bem „Slovenec" wörtlich im Kopse wird ben Ausschlag geben in ber großen Geisterschlacht ber weißen und rottjen Mosel Katholischer als ber Slovene ist ber Tiroler nicht, was wollt ihr mehr! Unb glaubt mir, euer Journal liest man ober liest es auch nicht, fonbern abonniert es blos, zumeist nur in ben Pfatt-Höfen, bort haben aber euere Tenbenzen ohnehin feste Positionen inne. Was nützt ihr also mit bemselben, nachbem Friebe herrscht! Ihr wollt boch nicht ein paar Rcbacteure erhalten, nur bamit sie nicht beschäftigungslos ftnb! Das, was ihr mit bem „Slovenec" für ben KatholicismuS thut, bas könnet ihr ganz gut mit ber „Danica" thun, bie burch vernünftigere Mitarbeitersdhaft boch ein gescheiteres Aenßere unb Innere bekäme, so daß wir Slovenen nicht mehr bie Hobe Ehre hätten, baß bei uns anerkannt bas bümmfle Journal der Welt und dies selbst gegenüber ber „Salzburger Kirchenzeiiun»" redigiert werbe." Die Korresponbenz ruft der Partei bes „Slovenec" bie Mahnung: „Friebe I" zu, sie erklärt in Vertretung bet Gesinnungsgenossen bes „Narob," baß bie Parteigenossen bes letzteren mit jenen bes ersleren eines Sinnes, geeinigt auf ben Wahlplatz gehen, boch bies sei alles, was letztere thnn können. Die Korresponbenz gesteht offen, baß mit biefer Vereinigung „kein Hunb vom warmen Ofen" gejagt werbe, baß bie Slovenen von ihren Gegnern bennoch Piüqel bekommen, beim ber nationale Feinb wirft uns „mit feinem Helfershelfer, österreichische Regierung genannt, mittels! 6e6 Beamtenapparates unb bes furchtsamen Bürgerthums boch übet ben Haufen;" „so lange uns Regierungen beherrschen, bie aus ber Absicht, bas Slaventhum zu erwürgen, kein Hehl machen unb bteselbe offen, vor aller Welt, ohne viel Feber» lesen« prakticiercn, so lange gewinnen wir burch unser Zusammenhalten bei ben Wahlen nichts;" — „nicht Kultur- zwecke zu verfolgen, ist benr Slovenen gegönnt, er barf nicht an Musik unb Spiel, an heitere Stunben bei Volksleben» in ber Kultur benken. „Die Korresponbenz spricht gegen ben Anschluß ber jungslovenifchen Partei an bie klerikale in folgender Stelle: „Daß wir blos unser Pulver für die Hier» archie, die uns, wie gezeigt, obne Barmherzigkeit an8 Messer unserer Feinde ausliesern möchte, verschießen und unsere nationale Existenz opfern sollen, nein, dazu sinb wir nicht Vorposten bes SüdslaventhumS, bas aus römischen unb nichtrömischen Katholiken, aber Slaven besteht!" Die Korrespondenz gelangt zu bem Schluffe, baß eint volle, ehrliche Einigung ber slavischen Parteien nicht möglich ist. „Es ist möglich, baß unsere Chancen noch elenbet stehen werben, als sie jetzt stehen," so bemerkt bie Korresponbenz, aber bei ber offen ausgeprägten Actton ber Klerikalen „ist eine ehrliche Einigung zwischen ben jetzt im bewaffneten unb faulen Frieben stehenden Parteien nicht möglich;" — „bas finb Zustände, die auf künftigen Haber beuten, unb sobald un6 eine hohe Regierung auch nur einigermaßen bie Daum-schraube wegnimmt, schlagen wir wiebtr luftig aus tlnanber los, bann vielleicht einigen wir uns, um neuetbingS loszuschlagen. Was Ganze« bringen wir aber so nicht zuwege, beim ber faule Friebe frißt jebesmal alles miedet auf." Schließlich wollen w i r bemerken, baß biese Korresponbenz bie Signatur ber letzterwähnten Sorte« sponbenz aus Laibach trägt; auch ohne biese Signatur hätten wir bie mit „cynischer Frechheit" geführte Feber, bie nicht unterlassen kann, bem liberalen Organe „Laibacher Tagblatt" in rohester Form einige Wasserstreiche zu appli» citren, erkannt. Man erkennt eben ben auSgewanderten Vogel an ftintn Federn I — (Die „Slgramer Presse") rourbe behörblidj nicht eingestellt, erscheint fort, unb bie' in Wiener Blättern erschienene bitsfällige, auch in unser Blatt aufgenommene Notiz ist unrichtig. — (Die Rtgim t ntS-Mnsikkaptlle) spielt heute von 5 bis 7 Uhr abends im Tivoliparke nächst bem Schroeizethause. — (Brändt.) Am 7. b. brach in Oberselo, Bezirk »nrlsflb, unb am 14. b. in Uttniva, Bezirk RubolsSwerth, ein Brand aus; ber Schaden beträgt bei ersterem 1500 fl. und bei letzterem 10,000 fl. — (La n bs ch a s 11 iches Theater.) Laibach ben 19. September. Der Anblick werthvoller Antiquitäten gewährt immerhin großen Genuß. Die Form unb Auffassung, in unb mit welcher uns bet »htenwetthen Frau Charlotte Birch-Pfeiffer aus fünf Acten bestehendes Schauspiel „Dorf und Stadt“ borgesiihrt wurde, muß von rechtswegen als eine gebiegene, gelungene unb lobenswetthe erklärt werben. DaS zweiactige Vorspiel „Das Sorte" verlies im schleppenden Tempo, aber bie zweite Abtheilung, bas breiactige Drama „Leone«", rourbe lebhaft abgespielt unb ließ bei bet super* ben Art ber Durchführung bas Gefühl ber Langweil« nicht an bie TageSorbnnng gelangen. Die Trägerin der Hauptrolle, Frl. N. Butze, feierte als „Lotle", beziehungsweise „Leonort", einen vollständigen Triumph. In ber ersten Abteilung hätte tin lebhafteres, fröhlicheres, munteres Auftreten bes „Lotle“ jedenfalls noch größern Erfolg verzeichnen können, ober als „Leonore" bewährte Frl. N. Butze unter roieberholten BeifallSbezeugungen unb Hetvorrufen ihre Künstlerschaft im naiven Fache. Die Darstellung biefer echten Tochter ber Statur, bieses Spiegels ber Kindlichkeit, Unschuld, Ergebenheit, Treue unb selbstlosen Hingebung durch Frl. N. Butze ries bie anbauttnbe Aufmerksamkeit des Publikums wach, kein einziger Zuseher ließ bie eminent austretenbe Trägerin bes Stückes aus ben Augen. In ber zweiten Abtheilung, als „Leonore", stanb Frl. 91. Butze als Künstlerin vor uns. Die Szenen mit „Iba von FelSeck" und mit dem „Fürsten" und sämmtliche Auftritte mit „Reinhard" versetzten das Haus in große Spannung; ei mag sich kein einziger Zuhörer in ben Theaterräumen befunben haben, bet von bet vortrefflichen Darstellung beS „Lotte" unb der „Leonote" nicht entzückt war. Alle verließen höchst befriedigt das HanS. Herr Werner entledigte sich des großen Partes „Reinhard" eben auch mit glänzendem Erfolge; auch als „Malet Reinhard" bocumetitierte Herr Werner feine Meisterschaft, er trat mit Wärme in ben Vor-betgrunb, er ließ bie Gesiihlsaiten erklinge», er zeichnete bie Situationen ber alten unb roiebererroachten Liebe zu Iba von Felseck unb ber mehr ben Anstrich väterlichen Gefühles tragenbe Liebe zu bem Lotte mit lebendigen Strichen ; die Szenen im zweiten Acte der ersten Abtheilung mit Sorte, jene mit Leonore und Jda im Storno, insbesondere die Schlußszene mit Leonore, gestalteten sich zu wahren Glanzpunkten. Da» Hau» spendete dem Verdienste seine Kronen. Nicht minder lobenSwerth präsentierte sich Frl. Anselm ol» „Jda v. FelSeck"; daS für „Reinhard" sortglimrnende Feuer der Liebe fand überwältigenden Ausdruck, die Franen-rolitte «fuhr vorzügliche Beleuchtung, und die Resig-nationSszene mit »Reinhard" bildete eben ouch einen Slanzpnnkt des Abends. Aeußerst gemüthlich gaben ihre Rollen Herr Strtihl (Lindenwirth) und Frau Strähl (värbele); beide hatten stürmischen Beifall und Hervorruf zu verzeichnen, Frau Ströhl hatte einen ihrer schönsten, gelungensten Abende. Die Herren L e u t h o l d (Reichen-meyer) und Kautzly (Christof) tragen das Ihrige redlich bei, um die ganze Aufführung als eine gelungene Hasst« fixieren zu können. — Frau Directrice F r i tz s ch e ist in Laibach eingetroffen und wohnte der gestrigen Borstellung in einer Theaterloge bei. — Morgen gelangt das Rosen'sche Lustspiel „$ i t r o n e n* auf hiesiger Bühne zur Aufführung. Dieses Stück hat schon in voriger Saison hier so auß-rordentlich gefallen, daß mit Sicherheit daraus gerechnet werden kann, daß diese Wahl beim Publikum beste Anerkennung und zahlreichen Besuch finden wird, um so mehr, als die ersten Kräfte darin beschäftiget sind, wie die Damen: Fräulein Anselm, N. Butz, Kl. Butze, Frau Ströhl und die Herren: Direktor Fritzsche, Werner und Ströhl. Unterrichtswesen. Unter dem Stichworte: „Die liberalen Ideen der N e u -zeit und ihre Rückwirkung aus das moderne Unter« richtswesen," und mit dem Motto: „Ach, wie empört es mein Innerstes, Natur und Kunst sind im Unterrichte nicht nur getrennt, sondern sie sind in demselben von bösen Menschen bis zum Rasen in sich selber entzweit" (Pestalozzi), — kommt uns ein Driginalaititel zu, den wir in Abschnitten vollinhaltlich mittheilen wollen. Wir lassen den Berfaffer selbst sprechen: In allen LebenSverhältnifsen, mögen dieselben den Staat, die freie Wissenschaft ober das religiöse (Bebiet betreffen, sind es stets zwei Momente, die sich seit Menschen-gedenten auf das heftigste unbewußt ober mit klar vor-gestecktem Ziel bekämpfen, eS ist der in der Humanität und in edler Menschenliebe wurzelnde Freiheitssinn, der, fern von bornierter Einseitigkeit und philisterhafter Indolenz, für alle Verhältnisse deS Lebens, für die edelsten öüter geistiger (Errungenschaften ein ebenso offenes Auge als warmes Herz besitzt. Im entgegengesetzten Lager befindet sich der Beist deS starren Beharrens am Hergebrachten, der handwerksmäßige, mehr aus Knechtung hinstrebenbe Sinn, der jede sortschritt licht Regung bald mit versteckten, bald mit offenen Waffen bekämpft. Wo der Geist der Besonnenheit durch die heilige, ihm geweihte Schar auserlesener und opfermuthiger Streiter das große Werk der knechtlichen Erlösung fortsetzt, getreu dem Ausspruche des großen Meisters: „Ich bin das Licht, die Wahrheit und das Leben," — da haben die G e g e n -Partner zu ihrem unzertrennlichen Geführten die Roheit der Besinnung, den unduldsamen Hochmnth, den in den täuschendsten Formen austretenden Eigendünkel; bei der verfehlten Erziehung und geistigen Verhätschelung gilt ihnen das eigene Ich als Maß aller Dinge und betrachten sie sich in ihiem Denken und Handeln als unfehlbar. Es kann demnach den aufmerksamen Beobachter des gewaltigen Kampfes, der in der Wegenwart die «Leister und die (Bitter des ewigen Rechtes und der Moral gegen schnöde Anbeter persönlicher Macht und niedriger OpportnnitätS-politik ersaßt hat, gar nicht Wunder nehmen, wenn solche Pseudobeglücker der Menschheit und der Nationen im Großen und im Kleinen die schönsten Berührungspunkte geistiger Verwandtschaft nur bei jenen finden, die auf ihre Fahne die Devise: „Reaktion, Volksverdummung, Obskurantismus, Raffenhader" tragen. Namentlich ist es der Rafsenkampf, der jedem Kakengeiste um fo willkommener für feine Herrscher, gtlüsie und Omnipotenz erscheint, weil er der absorbierenden Kraft der Weltkultur und ihren friedlichen Eroberungen in der verwiegenden Pflege unbedeutender Sprachenidiome dauerhaftere Baritzrren gegen die Erleichterung des geistigen Verkehres bietet, als die sogenannte chinesische Mauer. _____________(Fortsetzung folgt.) Witterung. Laibach, 20. September. Morgens dichter Nebel, dann heiter, außer einigen Haufenwolken längs der Alpen, windstill. Wärme: morgens 7 Uhr + 6 6°, nachmittags 2 Uhr + 16 4° C. (1876 + 174"; 1875 + 22 0° C.) Barometer im Fallen, 727'64 mm. DaS gestrige Tagesmittel der Wärme + 9 6“, um 4 2' unter dem Normale. Angekommene Fremde am 20. September. Hotel Stadt Wien. Stern, Kfm., ffiötz. — Dr. Fichtl, Advokat, Stein. — v. Meckel, flfm, München. — Felke, Reis., Prag. Ehleitner, Prtvaii. — Loser, Kfm., Budapest. — Braune, Besitzer, ffiottfchee. — Topfet, Kausm., Linz. — Pildnet v. Sttinbeig, pens. k. k. Oberst; Festraets o. Thienen, t k. ObersUientenant, und Holztnget, Ksm., Wien. — Santner, Lehrer, Murau. — Polz, k. k. Beamter, Raibl. — Dr.Baver, Gymuasial-Lehramtskandidat, Graz. — Loser, Privat, Triest. Hotel Elefant. Zeilinger, k. k. Postoffizial, und «rafchl f. Frau, Wien. — Kuger, Hdlsm., Marburg. — Matajc, Sträflich. — Guarontotte, Movigno. Hotel Europa. Neuhold, Oberlehrer, Holbetirein. — Birk August, Eisenbahninspektor, und Birk Alfred, Techniker, Wiener-Neustadt. Kaiser von Oesterreich. Ambrozii und Skoflc, Laibach. — Fajgel Helena, Statut. Bairischer Hof. Mulej, Triest. — Hanauer, Eslingen. Stadt Laibach. Meisel, St. Barthelme. — Zimmermann, Kärnten. — Kleischtnaun, Sovenftein. Mohren. Prettner, Beides. — lüettfa, St. Martin. Verstorbene. Denl 8. September Josef Schmeidek, Viktualienhändlers Kind, 18 Monate, Petersstraße Nr. 52, Rachen-bräune. Lebensmittel-Preise in Laibach am 19. September. Weizen 10 fl. 8 kr., Korn 6 st. 50 kr., Berste 5 st. 4 tr., Hafer 3 fl. 25 tr., Buchweizen 6 fl. 50 tr., Hirse 5 fl. 36 tr., Kukurutz 6 fl. 40 kr. pr. Hektoliter; Erdäpfel 2 fl. 86 kr. pr. 100 Kilogramm; Fifolen 8 fl. — kr. per Hektoliter; Rindschnialz 92 tr., Schweinfett 82 tr., Speck, frischet, 74 tr., Speck, geselchter, 78 tr., Butter 85 fr. per Kilogramm; Eier 21/» tr. per Stück; Milch 7 tr. per Liter; Rindfleisch 51 tr., Kalbfleisch 6» tr., Schweinfleisch 56 tr. per Kilogramm; Heu 1 fl. 78 It., Stroh 1 fl. 60 tr. per 100 Kilogramm; hartes Holz 6 fl. 50 fr, weiches Holz 4 fl. 50 tr. pr. vier E.-Meter; Wein, rother 24 fl., weißer 20 fl. pr. 100 Liter. Theater. Heute (gerader Tag): Durchgegangene Weiber. Original-Poffe mit Gesang in 5 Bildern von AloiS Berla. Musik von Karl Millöcker. Morgen (ungerader Tag): C i 11 o tt e n. Original-Lustspiel in 4 Auszügen von Julius Rosen. Telegramme. Wien, 19. September. Das Abgeordneten-haus, über den Gesetzen'.wurf betreffs der Steuer- reformen abstimmend, lehnte den ZurückverweisungS» anttug N uwinhs mit 139 gegen 102 Stimmen ab und beschloß mit 123 gegen 107 Stimmen in die Spezialdebatte auf Grund des MajoritätSantrage» einzuachen. B u d a p e st, 20. September. (Fruchtbörse.) Prima - Weizen, per Meterzentner 80 Kilo effektiv wiegend, kostet 12 fl. 15 tr., gute Kauflust; Usance» Weizen 11 fl. 5 kr., Ausgebot mäßig. Paris, 19. Scpiember. Das Wahlmanifest Mac Mahons erwartet, die Franzosen werden eine Kammer wählen, die, über die Parteibestrebnngen sich erhebend, vor allem den ^andeSsachen ihre Sorgfalt zürnender. Die Regierung werde die Kandidaten bezeichnen, welche sich auf Mac Mahons Namen berufen dürfen. Seiner Politik feindliche Wahlen würde:, den Conflict verschärfen und Frankreich zum (Gegenstände tnS Mißtrauens machen. Mac Mahon könnte nicht ein Werkzeug des Radicalismus wer« den, noch seinen Posten verlassen; er werde bleiben, um mit Unterstützung des Senats die conseroativen Interessen zu v.rtheidigen. Konstantinopel, 18. September. Die „Korrespondenz Havas" meldet: „Die von den Türken genommenen Schipka Befestigungen wurden heute von den Russen wieder erobert." Wiener Börse vom 19. September. Staatsfonds. Vperz. Rente, öst.Pav. dro. Dto. oft. tu Silb. Lose vou 1854 . . . Lose vou 1860, ganze <$o|e von 1860, Örtiitft. Hrämrensch. v. :&64 . Gr and ent.-Obi. kiebenbürg. ln gare betten. Luglo«Baak.......... KreditanLalt........ ©evofttenbant . . . . rscomvre-Anstalt . . Kranco • Bank . . . . baadelsbauk . . . . . rtaiionalbaai . . . . Oeft. Bankgesells. . . llniou-Bauk......... LerkehrSdank........ Ülföld-Lahn . . , . Karl Ludwigbahn . . -ais. Elis.-Bahn . . ftatj. (|t, Oofeföb . . Sraatsdahn.......... 6übbabu........... t&elb 66 66 ^8 10 108 — 11825 119 75 .35 — 76 80 78 — | War. I Pfandbriefe. 65*70 «flg. öst. Bod.-Kredit. 6i iü dto. in 88 3....... 108 50 Nation. ö. W....... 113 75 Ung. Bod.-EredirauN. 185 50 Priorität»-Obi. Scans Iosef-.Badn . >eft. Nordwefidahn . iSrebenbürger . . . . 77 —'EtaatSdahn . . . . . -,8-50 Süddahn ä 5 Perz. Mo. Bons 11750 282 — 160 — 740 — Lose. Äcebit - Lose . . Rudolf» - Lose . 872 - 874'- 78 — 104-50 124-257 -186— 141-60 887-LO 83 — Weohs. (3Mon.) Augsburg 100 Mark tzrankf. 100 Mark . Hamburg „ * l’smbon 10 Pfd. 6tcrl. ParlS 100 KraucS . . Münzen. Kais. Münz-Ducakün 20-KrancSstück . . . Deutsche Reichsmark Silber . . »eld Ware 10S*6C 88-761 97 55 90-75 104— 89 — 97 75-91--- 88*25 87 2S 67 25 88 50 87-50 67 50 er— 91 rs 165-76 13 50 166-26 18*75 67 — 57 10 117 35 4i 85 117-40 46 M 6*62 9 41 67-70 105 — 6 6* S'42 57-7i IC5 lv Telegrafischer Äursbericht am 20 September. Papier-Rente 65 15.— -Silber-Dtente *>7-90. — ®o!F-Rente 75 90. — IStiOer Staats-Anlehen 112 75. — Bankaktien 877. — itreoitactien 224 25. — London 117-40 — Silber 105-—. — ft. k. Münzdutaten 5 61 — 20-Franci' Stücke 9-41. — 100 Reichsmark 57*50. Gedenktafel über die am 24. September 1877 stattfin-denden 8icitattontn. 3. Stilb., Valentinkir'sche Real., Latba», LB. Laibach. — 3. Feilb., Wernig'fcheReal., Laibach, 8®. Laibach. — Reost. 3. Feilb., Bilbar'fckes Gut Steinberg. L®. Laibach. — Reaff. 3. Feilb., vogelnik'sche Real, Laibach, LG. Laibach. — 3. Feilb., Kolenc'sche Real, St. Ruprecht, B®. Nassen-fuß. — 2. Feilb., Zaletel'fche Real., Amberg, B®. Teisenberg. — 2. Feilb., Kalin'sche Real, Landstraß, BG. Landstraß. - 2. Feilb., Majdii'sche Real., Lustthal, B®. Egg. — Einjtge Feilb. Knifiz'scher Besttzrechte, Prädaßl, BW. Krainburg. — 1. Feilb., Lau-get’ldie Fahrnifle, Poganiz, ft®. Rudolsswerih.—3.§eilb., Drachsler'sche Real.. Laibach, L®. Laiba». wywftwnwwmwwuv/ itlcinmayr & Samßcrgs S Buchhandlung, j Laibach, Kongreßplatz Nr. 2, hält vollständiges Lager sämmtlicher in ten hiesigen höheren Lehranstalten, insbesondere der k. k. Oberrealschule, dem Oberqymnastitm und den Lehrer- und Lehrerinnen-BildungSanstalten wie den Privati'nstituten eingesührten % Schulbücher i in neuesten Auslagen und empfiehlt dieselben zu billigsten Preisen. 5 Die Verzeichnisse der eingesührten Lehr- |^i Bücher werden gratis verabfolgt. «y WWVWMWWWVSWiV! Druck von Jg. v. Ätciuma«t & Fed. Aamverg. Verleger: Octomar Bamberg. Für die Redactivn verantwortlich: Franz M i! 11 e r.