Illyrtsches Blatt zum Nutten und Vergnügen. Nro. 38. F? eyrag den 22. Septe m b e r 1820. Von einem ^chnlftcunde. ^l^cun mit geringen Hilfsmitteln Gutc^ geschaffn und mit Hingebung zur Volksbildung gewirkt wird, dann ist es Jedermanns Pflicht, di-esesGutc, und das Bestreben, wodurch^ es erzeugt wnrZe, laut ttuszusprechen und öffentlich zu würdigen. Ein schönes Beyspiel liefert uns hierüber die gegenwärtig in ihren Hilfsmitteln noch beschrankte, und erst im Einstehen befindliche Pfarrschule an der De? kanatspfarr St. Martin vor Kraindnrg. Es gelang nilhmlich rcr dortigen würdigen Geistlichkeit, und dem unermüdeten Lehrer, die Pfarrschuljugend mit möglichster Hinwegräumiing aller örtlichen Hindernisse, und dcr widcr solche Anstalten leider bey dem Landvolkc noch so sehr vorherrschenden Vorurtheile dergestalt auszubilden, daß solche in zwey Klassen mit ihren Unterabtheilungen abgesondert den Unterricht empfangen konnte. Daß hlcr der Same des Guten nicht zwischen Disteln, oder auf unfruchtbare Erde fiel, lieferte nicht nur die öffentliche Prüfung; sondern auch die Preißvertheilung selbst ei, nen schönen Beweiß. Der würdige, eifrige Herr Dechant und Schul, diNriktsaufseher erachtete es zur Würdigung der Bemühungen der dcn Unterricht Ertheilenden so wie zur Aufmunterung der Schuljugend und der Ältern der Karre für zweckmäßig, daß öicse Preisvetthcilung öffentlich, an einem Feyertage, nach geendetem nach« mittägigen Gottesdienste abgehalten werde. Ein mit Bäumen beschattetet freyer Platz vordem Pfarrhofe wurde dazu gewählt^ uud die Preißverthci; lung am K.St'pttmber nach dem nachmittägigenGot> tesdienste vorgenommen. Eine passende den Zweck der Handlung beziehende Vorrede von einem Schullnabcn gesprochen cröfnete, unv eine in deutscher Sprache ebenfalls von einem Schulknaden gesproche Rede beschloß diese Feyerlich? keit. Diese Ncdcn von dem für das Schulwesen sich verdient gemachten Kooperator, und Katecheten Herrn Pirz verfaßt, haben die Empfindungen, und Dankgc» fühle dcr Schulkinder für diese Wohlthätige Anstalt, und die vaterliche Sorgfalt unseres gelobtesten Lan-desvaters auf eine rührende Art aufgesprochen, und wurden von Bauernknaben auf eine Art vorgetragen, welche wirklich zu bewundern war, und die Bcmühun« Zen ihrer Lehrer bewies. Per hochwürdige Herr Dechant von Krainburg, der Herr Bezirtbkommissar, Schulfreunde aus den Umgebungen, und Honoratioren, so wie eine zahlreiche Volksmenge beehrtcn das gcmüthiliche Fest. Möge allenthalben für die Volksbildung sich die; ser rege Eifer erheben, dann hat der Staat die schind stcn Hoffnungen für die Zukunft, f .^Zdria und seme Bewohner. k Fortsetzung der romantischen Erzählung. ^ Maltin und E nse. « Mehrere Meilen nordöstlich,vom Karstgcbirge liegt Idria, bekannt durch feine QuecIsllberbexgwcrle. Die Stadt ist theils in einem engen Thale, theils auf de« Abhängen der Berge gebaut, welche sieringS umschlie^ ßen. Sie wird bloß von BeIgleutcn, Holzschlägfrn u. f. w. und iliren Angehörigen bewohnt. Dcr Berg? rath , der im Schwsic resioirt, ist ihre einzige Odruz» keit, uttd leitet sie nach sehr eiufachen Gesehen, wie sie für ein Völlche m passen, welches durch seine B^ fchäftigung und die Lage scmes Wohnortes von dt'r übrigen Welt bey nahe abgeschieden ist. Zu jener Zeit btsiand dicsc Colonie etwa aus drey'taufend Seelen, ^ redliche, gute Menschen, dic croh ihrer Armuth und ^ schweren Arbeit doch zufrieden waren; denn sie tann-. tcn keme cr^ünsiilti'!^ Bcoinsnisse, und an ihre Schachten , Pochwerke und Holzschlagc waren sie so gewohnt, wie der Läppländer an scine Erdhütten, seine langen Nächte ANd den ewigen Winter. Sie waren fieißigc Arbeiter,, gute Nachbarn , sie erfüllten il'rf Pflichten, ohne sich viel darauf zu gute zu thun; d,cnn sie sahcn kein bössü Beyspiel, und fürchteten weniger die gc-seh-lichen Strafen,als die Germgschatzung ihrer .Gefahr-ten, ein unbescholtener Nahme .galt ihnen für den größten.Reichthum. Wahrend die Manner mit ihren Arbeiten unter und über der Erde abwechselten, be: sorgten die Weiber das Hauswesen. Sie spannen ^ Flachs «nd Baumwolle, wovon der Bergrath jährlich R eine hinlängliche Menge von Trieft dringen ließ; Jedes konnt« davon, so viel es bedürfte, zu bestimmten billigen "Preisen erhalten. Das Garn wurde dann wie, der gegen Leinwand, Wollenzeuge und andere Lebens-bedürfmsse vertauscht. Wo es nur möglich war, wurde dem Berge ein Fleckchen Land abgerungen, und tzu eincr habe die Nclt,verlassen, weil ihm von dosen Menschen ü^cl,u i^cspielt worden scy, er gehöre in ein Kloster jenseits des Gebirges, habe aber vom Prior die,Erlaub> mH, hier,in einer Klause zu letzen, wo er sich mit Krauter-Sammeln und Trocknen beschäftige.— Er zeigte ihnen nun seine Wohnung, erlaubte ihnen öf. tcr zu kommen, und führte sie einen nähern Neg nach Idria zurüct, den sie noch nicht gelaunt hatten. Die Wanderungen in'b Gebirge hatten n.un immer nur Ein Ziel, und nie verließen Martin und Suse !den .Greis, ohne etwas gelernt zu haben; .aber weit cntl fernt, ihnen KennUnssc beyzubringen, dic in ihrci: Lsge vorkommen unnüh gewesen waren,, suchte er nur ihren jungen Seelen da^ Gefühl ihrer Pflichten rcchL ,tief einzuprägen, empfahl ihnen Redlichkeit. Wahr' heitsliedc und Fleiß, und pries ihnen cm ruhiges Bewußtseyn, als das größte Glüä in jedcnvVerhältnissc. Jedes Mahl deschcnkte er sie mit Psianzchen.von Gemüsen undVlumen, die sie mcht kannten,.und zeigte ihnen, wie sie damit verfahren müßten; auch lehrte er sie verschiedene Kräuter kennen, tue in manchen Krankheiten oder bey Verletzungen heilsam waren» Durch alles dieß war chncn dcr.gute Vruoer Anton^ .wie er sich nannte, so lieb geworden, daß sie herzlich trauerten, als sie einmahl seine Kwuft öde und leer fanden. (5,r halte ihnen schon vor einiger Zeit,gesagt, «r fühle seine Kräfte täglich mehr abnehmen, und wüsse nun in's Most« zurück kehren, um dort sein Leben zu beschließen. Sie meinten, er habe nicht Abschied von ihnen nehmen wollen, um sich und ih-Aen d«n größern Schmerz zu ersparen. (Die Fortsetzung folgt.) Wonik von aufgegrabenen Alterthümern zn Laiback)/ zusammengetragen von Pro f. Nä ch te r. , (F o rt se tz un g.) 1620 Endlich, was bisher noch nicht vorgekomm/n, und woran dcr selige Vo^,-^ ,,, nc> ,tt, s>nd dcnn auch cmfdcm rechten Ufer d^r Laidach und zwar auf dem Schloßbcrgc selbst, bey Wegräumung einer alten Derschanzung nebst einer schönen Anzahl römisch« Münzen von Au?"" Znstus bis auf Theodosius herab (schon »LtA entdeckte man Einige) noch andere Alterthümer zu Tage gefördert worden, die uns den Peweis liefern, daß dic Nömer auf diesem natürliche» Warcthurme Laibachs ebenfalls gchausct. Der gauzc"Fund ist folgender,: Auf einem Platze bey» sammen sandtn sich ». ein gewöhnliches alte« Aschcnkastchen aus Graustem nebst einer,schö» 'Zeforlntcn Lampe von gelben Thone (spater auH Das Bruchstück einer Schale mit schuppichten, .Nande von rothem Thone sehr zart gearbeitet ^. Bruchstücke einer schönen Säule aus weißem, rvthgcs^rcngtcn Gestein, diran noch einiges Dindungseisen, Z. ^eme zwey Schuh hohe Säule sammt 6 Zoll hohem Fußgcstell von schön weißen Gestein. Huf dem Fußgestcll die Innschrift: ^. 5. M. Mie Buchstabe.» fl,iL aus der besten Augusti, >schen Zeit und sogar dic Linien, dazwischen sie stehen, noch sichtbar. Wir lesen einstweilen: H, Eine Art kleiner Capelle ganz aus Graustem ungefähr» Schuh 5 Zoll hoch mit der Inuschrift. Vie lesen <^»ju3 <ü,u^iu3 oder <3lHÄclH3 prl»iuu» HeinanenNz (^»li» (oder Centurio) VivenZ 5ll>l Z. Endlich ist der obere Theil einer Art Hermen Säule aus Graustem ungefähr 6 Zoll lang da-rum besonders merkwürdig, weil, folgende Inn-fchrift V. Ä. 1^/ gleichsam erst von Gest«« gemeiselt scheint In der Folge wurden zwey ungeheure über« einander liegende viereckige' Stemplatten jede fast einen Schuh dick herausgenommen. Aus Ver obern sah man nochVpuren> daß einst Feuer daraufgemacht worden seyn mußte. Auch alte5 Eisen von Waffen, Lanzen n.d.gl. wurde auf derselben Stell? gefunden. Am 11. Iuly desselben Jahres bey Grabung, des Canals in der Vorstadt Gradischa mehr als Klaftertief unter der Erde zeigte sich ein Nömi" scher Stein mit folgender etw»s> schwer zu lesender Innschrift. Gr wurde dann eben Vort, wo er gefunden worden an einer äußer« Wand eingemauert. Wir lesen ohne jedoch Vie Nichtigkeit verbürge« HU ?3t?nen, 3<>c:i'N!il H^»cu,l»nici I^ksl'tuO ^ivius L'eolme zlocliOiis. Den 2?. Iuly zeigte ssch bey Grabung desselben CanalS «ckigt ln der Grüße der auf dem Schioßberge yefundenen mm schon der zweyte in dieser Richtung M. Desgleichen stieß man auf mehrere un« «nnd'fche gemauerte CanAe. An Münzen wur- den bedeutend viele aufgegraben und zwar aus der Zeit deä- Augustus bis herab auf die lohten Zeucn des MmerüeicheS' Verf ch i e d e n e s. Herr Fr!.evrich Accum hat kürzlich eine Schrift über die Verfälschung der Lebensnuttel in England her<«uZt gegedenv auö dce hervorgeht, daß beynahe alles-mit theils schädlichen, theils selbst giftigem Stoffen versetzt wird, und die VereitunZ, der zu Verfälschungen dienenden Stoffe in Ellgland einen eigenen. Erwerbs* zweig auämacht. Thee, Kaffee, Brot, Bier, Wein, Brandwein, Salats Q!)l, Pfeffer, Weinessig, Senf u«V Nahm smv gewöhnlich verfälscht. Pfeffer und die letzttru aber nicht mit schädlichen Stoffe Me Erfindung der Qfen, die chrc« eigenen UauH verzehren, gewinnt, in London immer mehr Liebhaber» Man hat in 3ondon eineS raffen feg,ema schle «e erfunden s welche nicht nur den Kothaus dsn Straßen sehr rein zusammenftgt, sondern ihn auh in Haufen wirft, so Vaß er dann le«ht aufgeladen, und wege geschafft werden kann. Diese- Waschm foU so vicl leisten < als 4o Personen in dieser Hmsicht zu bewirken kaum, lm Stande find. C h a r 2 d ?. Ich beschuhte vor den grausen Wunden Einst der Krieger Brust im blut'gen Streit; Boch in di,eftm Sinn bin ich verschwunden Und verwandelt bin ich wi,e die Zcit; Denn im andern Smn wirst du mich finde«. Schlechten Wem tnr prahlend zu verkünven. Aufiöflmg des Sylben-Räthsels in Nr», Z7, W a s ch k » t t e l.