,M^^ Degotardische ,^^ DN! Laibacher Zeitung, M ^ ^ ^""abend den zo. März '799. ^ ^ Ankunft des Hrn. Kommanvirenden in Italien. — Kriegsnachrichten. — Kai-serl. Kommissionsdekret. — Abstimmung des Neichsfürstenraths zu Regenburgs den russisch?» Truppenmarsch betreffend. — Vernnlchte Nachrichten. — Rußisch>r Truppenmarsch. Inländische Nachricht. Laibach dcn 27. März. Heut? gegen Mttlag wurden w,die man von der Franz. Armee hat, mar dcrObergencralIourdan in Vlllingcn, und der General St. Cnr, in Nothweil angekommen, und es schicn einiger Stillstand in den Bewegungen desGanzcn einzutreten. Zweitausend Mann, die in Freudenstadt, nach dem Abmarsch der ersten Klonne, angekommen waren, befanden sich am 8.d. noch daselbst. Kempten, d. 12. März. Durch unsere Gcgcndcngehen d,e k. k. 3rup^ penmärsche unausgesetzt fort. Vorgestern kam der k. k.GeneealFürstNel»s, Uttd das Infanterie - Regiment Erzherzog Karl hier an, und marschirte gestern gegen dcnVodenseeab; gestern ruckte das Infanterie - Regiment Oli-vier WaMs hier ein, und schlug heute den nämlichen Marsch ein. BendeRe-gimenter kamen in 5 Tagen aus Freysingen in Bayern hier an, ohne einen Rasttag aufdem ganzen Marsche gehalten zu haben. Auch der General Lindenau übernachtete hier und reisete heute nach Isny ab. Am Donnerstage wird das Kürassier-Regiment Anspach hier erwartet. Heme kamen Se.königl Hoheit derErzherzog Karl nach Memmingen und dieser Tage soll das Ha"p.quartier nach Ochsenbausen vorwärts gehen. Man hat Ursache zu glauben , daß bald ein entscheidender schlag geschehen werde, indem beide Hegen einander ziehende Armeen mit schttellenSchritten vorwärts rücke«A. "auf diese Art bald zusammen treffen werden. DieVorposten dcr kals.Armee reichen bereits bisRiedlingenund?e-no der Franz. Armee sollen bis Mös-kirch vorgerückt seyn; verhalt sich die-seS wirklich so, so ist zwischen beiden Armeen nur noch ein Zwischenraum von höchstens 6 Stunden. Das in der Nähe Hon Kempten gelegene schöne Franziskanerkloster zu Lenzfried, Muß schnell geräumt wetben, um ein kais. Lazareth dahin bringen zu können. Ueberhanpt läßt alles, was man Neht und hört, die übercomplete Zahl der Regimenter, der Muth der Soldaten, ihr vortrefflicher Znstand tc. rmen glücklichen und glorreichenFeld-zug für die k. k. Armee erwarten. Ulm, den 1Z. März. Vie Ver- theidignngs-Maßregeln werden hiee mit der größten Thätigkeit fortgesetzt. Zie k.k. Armee sott boreitg grölten-theils die Iller passtet haben, und der franz. Armee muthig und mit schnclle« Schritten entgegenrücken. Man macht hier die Bemerkung, daß Gen. Iour? dan nur zweimahlgegen denErzherzog Karl kämpfte,und dieses war in den berühmten Schlachten bei Amb rg un> Würzburg, wo Iourdan die schönste Gelegenheit hatte, unsern deutsche» Helden kennen zu lernen. Es ist hier die Nachricht angekommen, daß die sratlz. Armee in derSchweitz bei ihrem ersten mifflungencnUebersalle am 7. d. 1000 Todte und 8oo Gefangene verloren habe. Mit dcm k. k. MilitHr,da5 in unsrerStadt liegt,ist man allgemein zufrieden. Es herrscht unter demselben die vortreffiickiste Mannszucht und die erwünschteste Harmonie mit den hicst-gcn Cinlrwhnern — ein Glück,welches uns bie Beschwerden des Krieges vergessen macht. St. Gallen, den 11. März. Privatbriefe und Augenzeugen lassen den Oestreichern dieGerechtigkeit wiefahr-ren, daß sie in den letzten Gefechten in Graubünten den Franzosen den Sieg «icht leicht machten. — Sie faßten, nachdem diese den Rhein ««vermuthet passirt hatten, mehrmalen Stand, un> schlugen sich nebst denenGraubüutern, die sich mit ihnen vereinigt hatten, bis vor die Thore von Chur mit vieler Hartnäckigkeit Allein da einmal der Haupteingang beiMaicnfeld undMa-lans nach Graubünten überwältigt war, so war es dcm Korps desGeneral Auffenberg schwer, ja unmöglich, sich ans einem Lande, das von allen Seiten 5 mitVcrgcn umgeben ist,(Graubünten) herauszuziehen. ^. ,. « Zürch,den i2.Marz» Die hiesige ZeitunBieftrt folgenden Vcricht des GeneralMassena aus dc'nHauptquar-tier Chur vom 7. März an die Zürche-«ischcMunicipalität: Da die Führten durch denRhcin gesternMorgens nicht gebraucht werden konnten, ließ ich bei Azmooseine Vrüke schlagen, welche um 2. Uhr Nachmittags fertig war. Ich setzte mit derBrigade des General Lorge über den Fluß, und ließ sogleich den wichtigen Paß vonSt.Luzienstaig angreifen, der von einem kais. Bataillon mit 4 Kanonen vertheidigt wurde. Nach einem hartnäckigenGefecht ward derfelbegegenAbendcrobertfUnd einige Gefangene gemackt. Diesen Morgen verfolgte ich den Feind, welcher,cdew Fuß Landes streitig machte. Vor den Thoren von Chur hielt er den leyteu hartnackigenKampfaus.DerBrigade-generalOudinot griff gestern denFciud auch zur linken an,und schlug denselben zurük. Heute hielt er einen.gegcnseiti-genAngriff von überlegenerMacht unter den Bcfthlen des Gcneral Hose aus. Von den AngriA«/die ich von der Seite der italienjschenCantone an-Hrdnete. erwarte zch noch Bericht, Italiem Neapel, d. 2. März. Der von den Franzosen bisher besetzte Theilun-sers Landes ist in 5 l Departements getheilt Die bereits schon errichteten Nationaltruppen belaufen sich auf 4000 Mann. — Die Exherzoginn von ConglianoSaluzzy, und einBru- der des Ministers Acton, die vor dem-Einzüge d?r Franzosen Geld unter die Lazaronis ausgetheilt, und sich dann versteckt hatten, sind entdeckt, und ar-retirt worden. Mantua, d. Z. März. Es sind dringende Befehle angekommen, die Verproviantirung unserer Festung zn vollenden. Eswerden deßwegen, ausser vielen andern Artikeln, auch noch eiligst ZOOo Klafter Holz herein gc-schaft. Die Besayung besteht bereits aus 14000 Mann; soll aber bis auf rZnoo vermehrt werden. Unter diesen befinden sich 2020 Artilleristen. Piaoenza, d. 4. März. Vors gestern sind aus Turin zono ehemahlige piemontesische Solda.e» hier durchpassirt. Sie waren neu auf franz. Fuß gekleidet.Auf ihrenFahnen las man die Worte: Freyheit^SuboVF dination, Gehorsam« T u r j n, den 4. März. In Pie-mont sieht essehr unruhig aus.—Vorgestern sind 4 Deputirte von unserer provisorischen Regierung nach Paris abgegangen, um dem Direktorium den Wunsch von Picmont,mit Frankreich vereint zu werden, vorzutragen. M 0 lda n> Iassy, den 15. Febr. Heui5' sind hier 2 rußische Quartiermacher eingetroffen, die sich sogleich zum russischen Consul begaben, und dieNack-richt mitbrachten, daß binnen 10 Tagen 24 rußischeRegimenter, theilsCa-vallerie, theils Infanteris hier durcy marschiren werden. Dcr Fürst hat sogleich alle Anstalten getroffen, sie i» feinem Lande unter zu bringen.