Laibacher Donnerstag den 5. Hormmg. Inländische Nachrichte«. V)ien, den 24. Ienner. Se. Maj. der Kaiser, — dem Herrn sey Dank, der die Gesalbten schützt!—genicssen der vollkommensten Gesundheit, und gedenken, wie man aus den Reise - Anstalten abnehmen kann . schon im künftigen Monate über Lemberg und Chotym zur Hauptanme ab- Hlnzehzn. v . . , ^ 'Am 18. dieses hat der komgl. Spanische Bvthschaftcr Marchese Llano sein nmes Kreditiv , wodurch ihn Se. jetzt regierende katholische Maj. Karl der IVte in der Eigenschaft eines Bothschafters an dem K. K. Hofe zn Wien bestätigen, in tiner Privataudienz Sr. Maj. zu über-leichm die Ehre gehabt, darauf auch bey des Erchcr-ogs , und der Erzherzogin KK. HH. seine Aufwartung gemacht. ,. Se. Maj. haben den Hof-Unterarchl-tekten, Gottlieb Nigelli, an die Stelle hes verstorbenen Ganaval, zu drro wirtt. Hof - Architekten , und Bau - Referenten zu bestimmen geruhet. ^u Hadersdorf starb vor 6 Tagen Pht^ lipp" Seichner, der das silttne Altervon 104. Jahren erreicht hat. Er war lange Zeit Soldat, hat in K. K. Diensten, noch ^ w. den vorigen Kricgen gegen d'e Türken, und in andern Feldzügen gedient, zwey-mal die Pest üdcrstanden, und war bis in die letzlen Tage seines Alters bey Volk kommenen Kräften, nnd Sinnen^ ^ Gray, dcn 2,^. Ienner. Se. Maj. haben durch eine Hoiresolunon :u befehlen geruhet, daß alle pensionirten Geistliche vor allen angestellt werden sollen, und, wmn sie als Kapläne, oder Pfarrer Gebrechlichkeit halber nicht können gebrauchet werden, sic wenigstens bei wich« tigern Pfarren, und Kir ben die nöthige Allshülfe ;u leisten hatten. — Am 13. d. M. starb hier der wohl-gtb.Fttyh. Aloys v. Kiemnayer k. k. Un' teriimtenant ^on Gravischen Hussaren Re< gimente im 22. Jahre seines Alters, jedermann bedauret, daß cm so geschickter, als muthvoller Offizier so frühzeitig von der rühmlichen Bahne, die er bereits be-tratt, abgerufen wurde. Innsbruck, den7.Ienn Krieger auftrctten werden. Zwar laßt das Gerücht schon emm Fne-denskongreß zu Pmrwardcin, oder Belgrad bestimmen; auein der gerechte Wirgengel schwebt noch mit geöltem Schw'r't über die faunatlschen Anhangs Mahomets, und scheint die im vorigen F.ld üg von den barbarischen Ottomanen ausgeübte Greuel vergelten zu wollen. -^. Gestern erhielt der kommandierende H?rr General Ftld;eua,meisier Graf v. Cler'ait nutttlt einer Stafette ein kaiserliches Kabinets-schreiben , woraus er ganz aufgeheitert bei der Parole erschien. — Die Witterung ijk gegenwärtig sehr angenehm, und die We- he werden täglich besser. Man fnht auch viele relonvaleszirte Soldatsn aus den Spitälern zu ihren Regimentern marschiere. Ausländisch? Nachrichten. Deutschland. Hildesyeim, den 7. Ienner. G<, 'stern starb hier dcr Fürsibsschoff und regierende >audesfürst, auch Fnrstbischoffzu Paderborn, Friedrich Wilhelm, aus dem Freyherrlichen Geschlechte von Wistpfalen zu Fürsieltbcrg, und Laer. Der vor-siorbene Fürstbischof war am s. April 1727. geborm, wurde zum Bischöfe zu Hlldceheim den 7. Febr. 176). und zum KoadMor u Padcrborn am 2. März 1773. gewählt, und trän noch Abstarben des Fürstbischofs Wilhelm' Anton Freyherrn von der Asseburg am 26. De.^. 1782'. die Regietung on. Der für das hiesige Bis-tbllm ^ildesheim am 7. Fcdr. und für Haderborn am 12. Iun. 17^6 erwählte KoadMor, Franz Eqo'!, aus dem Frey-herrl. Geschlechte von Fürstcnberg zu Her-drulgen, tritt nun die Regierung beyder Dl-thümer an. Großbrittünien. Bonbon, ö n 17. Irimer. Seitdem ^ott Wlllis den König behandelt, und vorzugllch dafür sorgt, daß er nicht gc-^elzet werde, und darum wenig Men-k?n^ ^^"^' sondern imuur seinen Kran-^.^lrch abwechslcnde Unterhaltungen in Ulttren Empsindungen zu erhalten sucht, «^ derselbe an sich gutmüthiger zu zm-Zen. Aber dlcse Erscheinungen sind noch "eil entfernt ein gegründete Hofnung zur gänzlichen Herstellung bss Kömgs zu geben , die um so schwerer ist, als man die Ursachen der Ginnesverrutunz, nicht kennt/ und dttselbe urplötzlich eingetretten ist. ^ Die Sache dcr Regentschvft ist noH unentschieden, und man erwartet ehestens die Bedingungen, unter welchen dem Prin^ zen von Wallis die Regentschaft soll anH getragen werden : es heißt sogar, im Fali le Se. kömgl. Hochheit dieselbe mit Be-schränklll'gcn nicht annehmen wollen, daß die Minister bereits die Königinn daz» bewogen hatten, so sehr sie I. Maj. Anfangs abgeneigt fanden, sich mit den Re-gierungsgeschäften zu befassen. Spanien. Madrids öen l6. Ionner. Se. Maj.^. der jetzt regierende König von Spanie« Karl der 4te haben bis zur Zeit noch gar keine Veränderung im Ministerium geB macht, sondern von vorzüglichen Eigen? schafttn der Königin seiner Gemahlin, die jedermann auffallen, überzeugt erklärte cr gllich, nach seiner Thronbesteigung, daß sie stcls den taglichen Koufcrenzen mit dm Ministern beywohnen werde. Auch sonst war blsher jcder Tag der neuen Regierung mit Wohlthaten be cichnet. Sr. Maj. erster Befehl war, daß zum besten der armen Einwohner dcr Hauptstad t das Brod im Preise herabgesetzt, und durch 6 Monate ans dem kömgl. Schatz den Bäckern der Verlust ersetzt werde, den sie dadurch an dem bereits um höhere Preise erkauften Getreide erleiden mögen. Eine zweyte noch allgemeinere Wohlthat ist euie darauf erfolgte Kundmachung, wodurch Se. Maj. allen Unterthanen, die aus Armuth m den letztvergangenen Jahren 1787 und 1788 die ScclttU. uoH nas viele Meilen weit umher zog, und Verwüstungen anrichtete,'sehr lästig war, ist/ von Sr^ Maj. einzig auf die Waldungen d?r?/,ven königs. Schlöffcr di Campo, und del Par« do eingeschränkt, und auch diese sollen mit Mauren umgeben werden. Alles Wild, was ausser denselben angetroffen wird, ist ledermann zu erlegen erlaubt. Die besondern Gnaden, und Geschenke, welche der König sowohl, als die. Königinn verheilt haben, sind unzählig. - Als der verstorbene König sein Te< stammt unterzeichnete, und Minister Graf Morida Blanka einige Thränen dabey vergoß , sagte der Monach, „Haben Sie tzenn geglaubt, daß ich unsterblich sey. " Der Königinn soll er die Auswahl seiner Diamanten, und die übrigen dcr Groß-herzogin vsn Toskana, und der Infanlin Ioft^ha vermacht haben.. , Italien- N.OM, ben 31. Dezemb. Se. Papstliche Heil. haben am 15. d. geheimes Konsistorium gehalten, in welchem ver- , sthiedene Bischöfe ernannt, und hierauf, der abgetrettene Prinupalienminister von ^ Frankreich, Karl Lomenie de Brienne, 1 ErMchof von Sens, zum Kacdinalprie- t ster ernannt wurde. Ein Kurier wurde l sogleich mit dieser Nachricht an den Herrn f Erchischof gesandt, der sich m Ni'za in Piemont aufhalt; ein anderer wurde nach Versailles gesandt. Türkey. Aonstäntinop?! / den 22. Dezember. Nach erhaltt^r Nachricht von dem Verluste der Insel Veresan fieng der Divan, so unbedeutend er diesen vor bem Volke schilderte, gleich an für Okzakow besorgt zu senn, und traf für diesen Fall die Anstalten, daß die Nachrichr, wenn sie einlanget, dem Volke ja nicht be, kannt werde. Der Kommandant von Miermann hatte Befehl, in Abwesenheit des Kaputan Pascha bey Ok;akow bestän^ dige Späher zu halten, und alles, was vorgieng, zu berichten. Als er die Nach-rich von der Einnahme der Festung absandte, gab er dem Kurierschisse gemessene Befehle nicht zu landen, sondern die Briefschaften durch ein kleines Fahrzeug an dem Kaimakan zu beförden; aber ein Sturm warf das Schiff in den Kanal, wo die gesammte Mannschaft sich an das Land rettete, und gleich die unglückliche Bothschaft ausbreitete. Die ganze Stadt wusie daher den Inhalt der Depesche., bevor sie der Äaimakam noch durchgelesett hatte. - - , Das Schiff war in der Nacht vou 2l. zum 22. Dez. angekommen, und den 22. als die letzten Briefe aus Konstantinopel abgiengen, war darüber alles in Vewe« gung. Der Divan hielt schon des Morgens eine ausserordentliche Versammlung, zu welcher auch der Großherr gebethen Durde, und be.) dem Volkc wechselten Wuth nit Wehklagen , Verwünschungen mit Jammern ab, und der Ausoruch eines ge-ahrlichen Aufstandes schien unvermeidlich. MMMe^onnerstag auf dem ' " - > Buchhandlung'ausgegchen. -— »