Leopold Egerische Fr e y t a g M 3. May, » 8 o i. A»f des Glückes grosser Wage Steht die Zunge selten ein. Du mußt steigen, oder sinken, Du mußt herrschen und gewinnen, Oder djrnen und verlieren , Leiden oder triumphiern, — Ambos oder Hammir seyn. Inländische- Vegchenhcitttt. L a i b a ch. «^Venn wir einen forschenden Blick auf das Gemählde Em'vpcns — so wie es in diefem,Augenblicke vot? dem Pinsel , auf der Stasseley der Ewigkeit zur Schau ausgestellt ^ hjcr vor uns steht — werfen wollen, so scheu wu- cme ungeordnete Lichtmasso, aus der sich die Gegenstande crft entwickeln iugsftn,. Beym Anblick« M Mdeffp« wandelt uns die Fragsucht » an, und wäre das Schicksal nicht taub: es müßte uns antworten! — So höre dann, Verhängniß, odcr w,e du auch heissen magst, höre die Fragen! — Was wird aus dem nordischen Bündnisse werden? — wird Rußland sich am Frankreich, oder Engelland anschließen? — wird Engelland mit Preussen brechen, — oder werden letztere Hanover selbst gerne wieder verlassen? — WirHNep-'ten Nelson Danzig^ besuchen, oder sich mit der Kombinirten russisch-schwedischen Flotte schlagen? — aufwel-che Art wird Dänemark Frieden machen? — Ist es den Regierungen von Engettand und Frankreich Ernst : Friedensuntcrhandlungen einzuleiten? — Wird das Säkula-risazions - und Entschädigungsgeschäft in Regensburg auf die alte Weise der Stimmensamlung — und wann sein Ende erreichen können? Ist es mit der Verfassung Italiens — wie es der Lünevillertrack-tat vorschreibt — so ganz richtig, odcr kann sie nicht mancher neuer Aenderung unterliegen ? — Wie wird der König von Sardinien entschädigt? — Welche Konstituziou wird stch die Schweiz und Holland geben müssen? — Ist Gantheaumes Geschwader glücklich in der Vay von Tunis angekommen? «-> Haben die Englischen oder französischen Verich-te über die Landung in Egypten die Wahrheit gesagt? — Wer von beiden ist Meister am Nil? -« Und so konnten wir neck in einem Odem eine halbe Stunde fort fragen — aber da überhaupt nichts unangenehmer ist, als unbeantwortete Fragen zu führen, so geben wir uns zur Ruhe, und trösten uns mit der Hofnung , daß die Zeit uns das beantworten wird, was das Schicksal uns jczt noch verschweigt. Aus eincm Beschluß der Konsul« von Paris hat der in Piemont bevollmächtigte General Iourdan ganz unerwartet die Regierung in Turin suspcndirt, und das Land unter mi-litairische Authorität geseyt, wie alle jene Länder verwaltet zn werden pflegen, deren politisches Loos noch unentschieden ist! — Ein neues Feld zu Erwartungen! — Krakau, den 21. Aprss. Durch eben angelangte Briefe aus Petersburg vernehmen wir auch, daß Se. Maj. der Kaiser aller Reusen das Embargo aus die Eng-lichscn Schiffe aufzuheben befohlen habe. «Ausländische Begebenheiten. Großbritannien. Es ward in den neuesten Londner Nachrichten als gegründet angege- ben, daß in den Grafschaften, deren größten Nahrungszwrig die Manufakturen machen, gegen 5. Aprllst.mteimCburfzr'li^enColle-g.o Churpfalz, und trug darauf an, ,m Falle, wenn Se. Kaiserl M.,/ dieseSache nicht übernehmen woll' solche der Vermittelung Ihre« ^«, s Rußischen und König/ ^ "'M «' Malestaten, als höchsten Garant " der Deutschen Reichsversassung, zu übergeben. " "^ ° Ausser dem votirten im Fürsten-rathe, nebst Bayern, Hildesbein/ Paderbon, S,GothalSchw^ bürg, Hofstein-Glückstadt, Lü-beck und Holsteiu-Oldenburg, die säuischen und wcstphäl.schen Würz bürg, den 22.3/^7 Gestern brachen die auf dem lin- ^n Mainufer liegenden Truppe« von Grenzers D.vlsion auf. Die ^^ Heute trifft dis letzte Abtheilung ! der Augereauischen Armee, bestehend in 4OO Mann Kavallerie, hier ein. Sie steht unter dem Gen. Treillard^ der sein Hauptquartier bisher in Wicsentheid gehabt, und sich eben nicht den Nuf der Enthaltsamkeit erworben hatte. Mit diesem Neste wird morgen auch General Bmboil, wie man glaubt, ab- z ziehen. Die Augerauische Armes hat sich im Ganzen sehr gut betragen. Unser Fürstbischof soll aus den 24. eintreffen. Dieslnstalten zu seinem Empfange erweitern sich täglich, und man hat nun auch von Seite der Studircuden einen Aufzug beschlossen. Auch sind 2 StaatSlvagen fertiggestellt. Ein k. k. Offizier ist hier angekommen , um den etwa auf unserer Festung noch befindlichen Nest von kaiscrl. Eigenchume zu übernehmen und abzuführen. Köln, den 22. April. Gestern Nachmittags machten die russischen Truppen ihre erste Versuche mit den ihnen ertheilten Gewehren. So mancherley Truppen man hier seit dem Kriege auch gesehen hatte, so übertraffcn doch diese in Festigkeit der Handgriffe, der Prä-cision des Marschlrens und der Wendungen alle, die vor ihnen hier gewesen waren. Die «Schnelligkeit, mit welche sie sich zu richten, uno die Genauigkeit, mit welcher sie abzu- brechen und aufzumarschwen wußten, hat anch Kenner in der Kriegskunst in Verwunderung gesetzt, besonders da dlese Truppen zu verschiedenen Korps gehören, und beynahe seit 2 -Jahren weder in Nrih und Glied gestanden, noch ein Gewehr berührt hatten. Diese Kolonne ist heute früh über den Nhein gezogen. Diese hält morgen Rasttag, und marschirt übermorgen ab. (Die 3., 4. und 5. Kolonnen treffen am 23«, 25. und ! 27. d. ein.) Sie besteht aus Leute« von ^minder ansehnlichem Wuchst, ^ einige Cavalleristen ausgenommen. Eine Anzahl dabey befindlicher Kosa- , ken mit ihren langen Bärten , ihren , hohen runden Mützen, ihrt« tiefliegenden Augen, ihrer dunklen Gesichtsfarbe und ihrem armseligen Na-zionalanzuge vom Leinwand und grobem Tuche, hatte viele Neugierdo herbeigezogen. Hanau, vom 21. April. Vorgestern ist zu Mainz das Vereinigung sgesey der 4 neuen Dcpar-temen mit der franzäsischen Rchnblik unter dem Donner der Kanonen förmlich publizirt, und die Vereinigung durch ein großes Gastmahl !s, gefeyert worden. Dänemark. - Schreiben aus Stockholm, /vom 7. April. Außer der von Neval schon ausgelaufenen russischen Flotte von 13 Linienschiffen liegt eine andere zu Cron-stadt, und die dritte Flotte zu Gwenskfund zum Aussegeln fertig. Leytere besteht aus Fregatten und Scheercn-Fahrzeugen. ! S ch w e i tz. Berns bett i^ Mil. ^ Privatbriefe aus Paris aus sehr guter Hanb zu melden. „Es scheint "icht in dem Interesse Frankreichs * zu liege«, daß die Schweizer aus tlicht, welche ConMution cs den- wuthllch n.chteher erklären/bis es ausgemacht sein wird, selche Grund-: sitze d?n andern Mpzlbliken zur Grundlage ihrer künftige,, Verfassungen dienen soMn. Dies scheint die eigentliche' Ursache der tausend Ausflüchte zu seyn, welche das Ministerium bei jeder Mssorderung, die Entscheidung des Schicksals von Hel-vetien zu beschleunigen, zu finden weiß. ^' ' ' ' '"'' BönMrch mMk'miin, daß M neral Sorbier diin dasigen Artillerie Kommandanten den Befehl ertheilt habe, alles GesKülz, Gcrachschaf-^te n u n^ v orr a thige Muniti 0 n, so aus UessgcM Zeughaus zum Gebrauch der Frällciscken Armee,zu verschiede-MnmahlcU abgcZcbcn worden, zu-ruckzuerftüttcn. Die in Vündt.n d -südliche beträchtliche Munttion wird hicherHebracht. Italien. Genua, den 18. Aprils Es unterliegt gar keinem Lweifet mchr, daß die Geheimnißvolle un-lcr dem Kommando des Contread-mirals Gautheaume von Toulon ausgelaufene Expedition, die vermöge eingegangener Nachrichten von Na-tiönalschiffen auf den Höhen von Sardinien, und von Griechisch-Türkischen S bissen beydem Capo bono , den Küsten von Afrika, gegcn über gesehen worden ist, dazu bestimmt sey» «inen Sukurs nach dem Gefahr laufenden Egypten zu bringen; nnd wenn man nach Wahrscheinliche ketten über diesen Plan rechnen will, so scheint es, daß nun die Vereinigung riner überwiegenden feindlichtn Macht, die sich an den Küsten von Egypten befindet, zu vereiteln, vielmehr der Zweck dahin gehe, an dem Egypten zunächst gelegenen Nciche der Varbarey zu landen; indem hernach j kein anderes Hinderniß zu überwinden ist, als der Weg über ei- ii ne Wüste von za Französischen Mei- ! len, welchen die Caravanen von Ma-rocco, Tunis und Algier gewöhn- ! l ch zu nehmen pflegen. Dieser Plan scheint um so mehr ausführbar , als die kleine Bevölkerung von Tripolis keine große Macht entgegen zu stellen tm Stande ist, und auf dcr andern <3eite die Franzosen in Egypten, unterrichtet von dem Plane, ihren kandlcutcn entgegen gehen und sie w't Lebens-und andern Hilfsmitteln versehen werden. Florenz, den io. April. Auch die provisorische Regierung erließ eine Bekanntmachung an das Toskanische Volk, worin sie unter «andern sagt: „Wer unter euch wird wohl den glücklichen Augenblick der wiedereingetretenen allgemcinenRlche nickt zu schätzen wissen? Einheit der Meinungen, Eintracht dcr Herzen soll von nun an zwischen uns herrschen. Alle Verehre» der Gcftye müssen sich jeye mtt wechselseitigem Zutrauen vereinigen, daß höchste Wol.l der Menschheit, die allgemeine Ordnung, zu befestigen, nur in incser liegt die wahre Glückseligkeit ^er Völker. Ehrfurcht und Gehorsam gegen den Souverän sind die einzigen Wege, aufweichen den Bewohnern von Toskana das Mohl-wollen und dje Lilde ibrcs Fürsttn ' enfgrgün kommen wird. Jeder richte scin Betragen nach diesem Zwecke; nur Einklang der Gesinnungen belebt ^ jene heiligen Vande der Gesellschaft, auf welchen das Eigenthumscecht d^ö Einzelnen, so wie das Wohl des Ganzen sich gründet.,, Frankreich. Paris, den 17. April. Die nach Portugall bestimmte Armee ist in vollen Marsch begriffen, und wird in Spanien verpflegt, all-wo man zu ihrem Empfange beträchtliche Magazine angelegt hat. Der Moniteur zeigt den 3od des Russischen Kaisers auf folgende Art an: Die biographischen Skizzen, welche die franzosis. Schriftsteller von dem Thronfolger hinzeichnen, sind ungemein glanzend. Prinz Alexander , heißt es , folgt ihm in der Negierung. Er besitzt alle Vortheile und Eigenschaften, die ihn deS Thrones würdig machen. Mit einer rei-yenden Gestatt verbindet er die schönste Seele. Er besitzt den Edelmutt) seines Vaters, die Sanftheit und Milde seiner Mutter, dcn Geschmack und die kriegerischen Tilgenden jVlnes VruoerY. Hls Natur scheint vo» l verschiedener Mitgliedern seiner Familie ihn zusammengcstaltct zu haben , um ihn des Throns würdig zu machen. Er erregt die glänzendste» Hoffnungen für die Ruhe Europens und die Glückseligkeit seiner Unterthanen, Das Offizielle Vlatt macht heute einen neuen Bericht aus Egypten bekannt. Es ist das Schreiben eines Militärchefs, datirt Alexandria den 25. Vcntose(l4. März) an den Seepräfekten. Der Hauptinhalt i darin ist folgender: „Deserteur versichern uns, daß ^ die feindliche Armee aus 15,000 M. bestehe, welche in 15 Regimenter emgetheilt sind. Es sind Emigrir-te, Corsikaner, Reichssoldaten und Engländer darunter. Die feindli-cven Anführer sind: Admiral Keith zu (^ee und G^eral Abercrombie zu Feind ke.ne Veweg.mg. Am 24. Morgens gr,ff er Aboukir an. Einige Tage vorher hatte die Vesay-ung von Alexandria eine Verstärkung erhalte»: sie besteht nun aus 4 — 3000 Mann. Täglich erwarten wir den General en Chef Menou. Ohne Zweifel wird man den Feind nach einem combinirtcn Plane angreifen, wenn er sich nicht früher einschifft. Die englische Flotte liegt zu Aboukir vor Anker. Fünf oder b Fregatten nnd einige leichte Schif- fe bloequiren den Hafen, nnd krentz-von Aboukir bis Macabout. Das .fom'n. ckl Nt. erzäklt folgende Anekdote von der Krönung Pauls I. zu Moskau , und fügt bey, daß die Nuffcn, welche überhaupt sehr abergläubisch seyen, schon damals überzeugt worden sind, daß die Regierung dieses Kaisers von kurzer Dauer seyn würde. Paul »rar in der Kirche ^ und man schritt zur Krönung, als plötzlich ein Mann 5 der sich in den Vogen des Gewöls bes derKirche gestellt hatte, um dicCe-remonie zu sehen, auf eine eiserne Plattstange herabfiel, die durch die Kirche gieng, und von derselben in 2 Theile getheilt wurde; der Kopf blieb an der Stange hangen, und der Körper siel vordem Monarchen nieder, der nicht wenig darüber Bürger Joseph Vuonaparte, der Staatssekretair Märet und noch ein Dritter waren zu den Friedensnn-terhandlnngen zwischen Frankreich und England bestimmt > wenn diese wirklich eröffnet werden. Die Cor-respondenz zwischen der englichen und französis. Regierung dauert noch leb? haft fort. Tiefe Zcllung wird wöchentlich zweymahl ausgegeben, das ist Dienstags und Freytags. Sie kostet, für hicsige Abnehmer halbjährig 2 fi. 15 kr. Aus Host 3 ft. Einzeln datz Stück um 3 lr.