Nro. Z6. »789» ' Laibacher z ^^ ^ ^ > ^ ^ ^ /^^^x ^ Dienstag den i. Herstmonat. ^ Inländische Nachrichten. Wien, den 26. Augnsi. Seine Majestät sind laut Nachrichten aus La-Mburg von der Verharmng des Afters, «N der Sie durch einige Tage her gelitten haben, glücklich befreit worden, und be-Ünden Sich nun besser. — Ausser den Belohnungen , welche ;u F^lge den össentlichen Zeitungen in Betracht des glorreichen Sieges bei Fokfan, dem Printen von 5to-bürg , und einigen seiner verdielttesicn Offiziere ni Theil worden, haben Se. Maj. dem Prinzen einen kostbaren brillantenen Diing mit Ihrem Namcnszug, und dem rus-^schen General von Süwarow eine goldene Dose mit Ihrem Portrait / reich mit Brillanten besetzt, zugeschickt. Auch soll der Monarch sich noch mehrere Gnadenbe-ieugungen fur das Kobnrgische Korps vorbehalten haben; wie z. B. ein unterscheidendes Ehrenzeichen für das KanniMe Bataillon , da, als von solchen Freiwillige hervortreten sollten, .das ganze Bataillon hervortrat, und nur mit Mühe zo. Mann ^'.r Fahnenwache zurückgehalten werden konnten. Nach Briefen aus Straßburg , und delt dortigen Gegenden wirbelt dem Pöbel noch immer der Kopf. Neulich machte sich die ganze Garnison in selbiger Stadt aufRe-gimentsunrösitll Tag und Nacht lustig, und nachdem sie toll, und voll war verlangte sie zum Dank den Kopf des Prinzen Maximilian von Zweibrücken. Dieser großmüthige Fürst aber, der niemals seinem Beutel schonte, um sich die Liebe der Soldaten zu erwerben , fand für besser sich von dort wegzubegeben , welchem Beispiele auch der Marschall folgte. — Zu Frei-burg in Brcisgau wimmelt es von französischen Kavalieren : bringen sie nur hübsche grosse Chatoullen mit Bukerthalern mit, so sollen sie den guten Schwarzwaldern ge-wlß willkommen fern. — Aus solchen Re-poluzionen kann man mit Wahrheit bemey» Iken, baß Männer, welche die wichtigsten Staatsbebimten seyn sollten, Männer, die ganze Reiche regieren, und die, mit einem Worte, die Wohlfahrt, und dos Glück der Volker entscheiden können , gröstetitheils diejenigen sind, die am meisten aufs Spiel se,en. Dieß macht, daß solche Kömge, solche Fürsten, solche Minister eben so Menschen sind, wie andere, und daß die gan e Granzlinie, welche das Glück zwischen ihnen, und Zwischen Personen von minderem Range gezogen hat, nur in der Wichtigkeit ihrer Handlungen bestehe. Ein Springbrunn, welcher 3. Schuh in die Höhe steigt, ist nicht weniger ein Sprinq-brunn , als jener, welcher 120. Schuh hoch steigt. Es ist zwischen beyden kein ande-rer Unterschied , als die mindere oder mehrere Schnellkraft. Semttn, den 14. Aug. Heute ist der F. M. Loudon um 1/4 nach 12 Uhr Mittags hier wohlbehalten anbekommen, und hat alle Werker in Augenschein genommen. Sie können nicht glauben, wie alles darüber jauchzet, und frohlocket. Heute noch heißt es, wird er, nachdem er unser Feldlager wird besichtiget haben , über Pancsova nach Weißkirchen ins Hauptlager abgehen. Indessen haben alle sowohl hier, als auch im Banale stehende Truppen von ihm den Befehl erhalten sich so anzuschicken , daß sie auf den ersten Wink aufbrechen können: wohin? ist noch unbekannt. Temeswar, den 17. Tlug. Die zwey Regimenter Reiskn, und Terzi sind den 12. d. von Marga bei Fenisch angekom-niem Der General Clairfait stand am is. d. mit 15 Bataillons Infanterie, und 16. Eskadrons Kavallerie an der Fenischer Brücke unweit Terregowa. Den 16. d. war er bereit ;mn Abmarsch nach Mehadia. Prinz Waldeck sieht noch in der Almasch mit s Bataillon Infanterie, darunter 7200. Grenadiers , mid 4 Eskadronen Kavallerie. Bcy Weiskirchen steht ein Korps von 26000 Mcum , ist aber bis Ujpalanka ausgedehnt. Bey Pancsova , allwo gestern der komman-dirende Hr. Gen. F. M. Loudon angekommen 14000. Mann. — Zwischen Va-nov;e, und Semlin mit Inbegriff der aus Deutschland neu angekommenen , dann aus Kroazieu oder vielmehr Bosnien herbeigezogenen Truppen 46000. Mann. Null muß sich also bald zeigen , ob es über Belgrad , und Servien losbrechen wird. »» Gemäß eben heute erhaltener Ordre gehen die hier detaschirt gewesenen Feldzeugamts-Artillerisien samt Schmiden, und Wagnern morgen nach Weißkirchen ab.__________ Ausländisch? Nachrichten. Pohlen. Warschau, den 3. Aug. Die Geschenke , welche die Republik an die Pfor» te schickt, sind folgende: 1.) Eine grosse Uhr, welche 24 Tän:e spielt, in einem Wandkasten, der gan; mit Per.n litter ausgelegt ist. Diese Uhr hatte 2000 Dukaten gekostet, und war ein Eigenthum des Feldherrn Oginsky, der selbige jetzt für 1000 Dukaten an die Republik verknuste. 2.) 6 prächtige Gattelzeuge mit dem ganzen Gedecke und Reitgeschirre, mtt Gold gestickt, mit Perlen, Rubinen und andern kostbaren Stcinen besetzt, nebst einem Vont-schuck oder .Noßschweift von weißen Pferdehaaren; alles so prachtig, als man es in unsern Zeiten kaum gesehen hat. 3') Sechs Stille Carobellen oder türkische Säbel, mit großen Diamanten besetzt, vott prächtiger Arbeit, und großem Werthe; 4) Zwey große Vulawen'oder FeldherreN-Staoe mit Diamanten belegt; der eme, iO00 Dukaten werth, ist bloß zur Parade , und der andere von geringerem ^5 the in nrMMel^u gebrauchen; s.) Ein paar reich besetzte Pistolen , und zwey Flinten, die der Arbeit wegen schätzbar sind; 6.) Verschiedene silberne Repetiruh-ren von der neuesten Mode, 24 Stücke; 7-) GoldeneRepetinchren, 24 Stücke, theils nnt Brillanten, theils mit anderen Edel« gesteinen besetzt, von sehr künstlicher Arbeit ; 8.) Sechs sehr prächtige goldene Dosen , ebenfalls mit kostbaren Steinen besetzt; 9.) Zwey Taftlgerathe, das eine von Porzellan, und das andere von Silber, mit türkischen Insignien; io.) Ein Aufsatz ?,u Kaffee auf 12 Personen von Por-ellän mit goldenen Löffeln. und goldenen Kannen für Kaffee und Milch; ,1.) Ein anderer Aufsatz auf 6 Personen vom Chinesischen PrrMen mit goldenen Löffeln ; endlich ein dritter Aufsatz auf4 Personen mit Löffeln von Porzellan; 12.) Etliche.sehr schöne Geräthe zu Thee, und dann zu Chokolade; 13.) Zwey Schachteln mit Fläschelchen für wohlriechende Wasser ; 14.) Eine große Waschbank von Sil-bcr gegossen auf 4 Füssen; is.) Zwey große platte, und 2 tiefe Waschgeschirre, gleichfalls von Silber gegossen, mit türkischen Insignicn ; 76.) Zwey Becher von Silber/ stark vergoldet, mit großen Platten , worauf 2 Menschen bequem sitzen tönten: 17.) Zwey kleinere Becher mit großen platten Schüsseln von Silber und vcr-goldet; 18.) Zwey Nauchgefasse von Gold und mit Brillanten geziert; 19.) Sechs V'chcr von Gold zum Getränke; 22.) Vermiedene Vasen'von Silber für Blu-Menwn-f, auf einem silbernen Fußgestelle', nebst mehreren kleinen Vascn oder Ge-fässen von Porzellan; 21.) Eine von Alabaster geschnittene Tlschuhre von be onderer Merkwürdigkeit; 22.) Verschiedene andere Tischgerathe, deren sich nur die Türken bedienen. Alle diese Geschenke zusammen haben der Republik 9520 Dukaten gekostet, ohne zu rechnen, was der Graf von Potocki von seinem eigenem Schatze om 7. Aug. mit sich genommen hat. Italien. Rsm, den 1. Ang. Die burch die Beförderung des Mons. Borgia erledigte Stelle eines Sekretars de Propaganda ist-dem Mottsignore Ant. Felice Zandadari'? ehemaligen Nunzius zn Brüssel, verliehen worden / der seit dcr Abweisung von die^ sem Hofe in dem Gebiethe von Lüttich sich aufgebalten hat. Neapel, den 51. Iul. Den 21. dv ist Sidy - Mahmud , als an den hiesigen Hof bestimmter Bothschaftcr der Negierung von Tripolis mit einem prachtvoll?« Gefolge am Bord zweyer Fran;ösischce Schiffe im hiesigen Haven eingelaufen. Er hat eine grosse Anzahl Arabischer Pferde, und anderer Afrikanischer Thiere für delt König als Geschenke mitgebracht. Am 23. Morgens hatte er die erste Audienz bey dcm Generalen Akton, und am 26. bey Sr. Mai. dcm Könige. Er wird' sammt seinem Gefolge auf königl. Kosten verpftegt. Frankreich. Paris, den 3. Aug. Hier ist es nunmehr ziemlich ruhig, und die Bürgerwache, welche sehr angewachsen ist, hält gute Ordnung, öbschon die Amnestie aufgehoben ist. Der deswegen von dem Wahlherrn von hier am zc». Iul.gefaßteSchluß hatte beynahe wicdcr alles in Gatzrung gc-dracht, wenn nicht auf die dagegen geschehenen Einwendungen einiger Distrikte, die Wahlherrn, und der Allsschuß der Stadtbezirke sogleich gedachten Schluß erläutert, und den Befehl ertheilt hatten, daß Hr. Besenval in Verhaft gehalten, und ur Untersuchung eingebracht werde. Dicsemnach befindet sich derselbe nunmehr in einem klci« mn Orte / ? Meilen von 'hur. Es war Vielleicht em Glück für ihn, haß