Kamstag * den 30. Mär? 1889. A I l V r i e n. ^ie k. k. illyr. küstenlanbifche Cameral-GeMen< Verwaltung hat unterm 2a. März d. I. die vom Patronate der Camera!-Herrfchaft Lack abhängige Pfarr Altenlack, dem jetzigen Pfarrer zu Feistliz in dtr Wo-chein, Jacob Do lenz, verliehen. Trie st, den 26. März. Der berühmte Historiograph Friedrich vonNaumer verläßt heule nach «inen, kurzen Aufenthalte unser, Stadt, wo «r die größte Auszeichnung gefunden, und wird feine Reise über Venedig nach Rom fortsetzen. Schifffahrt, in Trieft: Am »i. März. Cauea: Tirolese, Verona, Oestcrr., in ,H Tagen, mit Seide, Getreide und a. W^ Cephalonia: Divina Providenza, Vianello, Oesterr., in ,4 Tagen, mit türkischem Ko»n. Am 22. dito. , . ,Al^M:1 Smyrna: Sovrano d' Austria, Mlletich, Oest«r., in! »7 Tagen, mit Baumwolle. Alexandria: Nisorto Lazzarino, Viancllo, Qester., in «5 Tagen, mit verschiedenen Waren. Am 23. März. Vallona: Provida Stella, Giunta, Oesierr., in »NTa» gen, mit Pech und a. W. Nonizza: St. Caralambo, Stiriano, Ion-, in »5 Ta« gen, mit Valonea und a. W. Nio Janeiro: Miuerva, Rollo, Sard., ing« Tagen, mit Zucker uud a. W. Cardiff: Waterloo, Mmson, Engl., in S3 Tagen, mit Steinkohlen. M«ssina: In.fraprendei'te, Derocco, Neapollt., in »2 ^"gen, mit Agrumen. Valloua: St. Ricolo, Viöbecchi, Grkch., in ,2Tagett, mit Oel u. a. N3. Am 25. dito: Marseille: Trajano, Antonucci, Rom., in «4 Tagen, mit Zucker und a. W. Lissabon: Femce, Visil,, Oesterr., in -S Ta^n, mit Baumwolle. Salon ich: Epaminonda, Peri, Griech., in 6o Tagen mit Baumwolle. Nio Janeiro: Velgrym, Olson, Schwed., in 88 Ta« gen, mit Zucker und Kassel). Chiparissi: Athina, Mariotti, Griech.. in »6 Tage», nnt Valonea. Consiantinopel: Milziade, Camburi, Griech.. ik Z.) Her b i e n. Von der serbischen Glänze, 3. März. Als dec Sultan die serbische Deputation vor ihrem Abgänge von CcnstülNincpil am l6. Februar d. I. zur Ab- schieosauoicnz empfing, richtete er folgende charakteristische Worte an dieselbe: „Ich rufe den einzig,« Gott zum Zeugen an, daß ich zwischen meinen getreuen christlichen und meinen türkischen Unterthanen keinen Unterschied wissen will. Ich habä meine Neis« nach Sllistria im vorigen Jahre unternommen, um der Welt einen Beweis davon zu geben, und wäre ich durch andere Geschäfte nicht verhindert worden, so wäre ich noch weittr und vielleicht gar bis zu euch gekommen. Deßwegen ertheil« ich jetzt dem serbischen Volke auf seine Villen neuerdings einige Gesetze, damit es in ihrem Genusse glücklich leben könne. Und ich geb» euch mein kaiserliches Wort, daß eS mich immer freuen wird, wenn ich hören werde, daß' ihr glücklich seyd. Grüßet mir das Volk und den Fürsten, Du, Aivran Tsaja (an d,n Chef der Deputation, Herrn Petroniewitsch, sich wendend), sag« es ihnen, und jetzt r«istt in GotteS Namen glücklich." «Mg. 3.) U e l z i e n. Am Schluss« d», Sitzung der Repräsentanten« kammlr vom l2.Marz wurdt vem Hrn. Vetters ein Amendment folgenden Inhalts vorgeschlagen; »Der König ist ermächtigt, den Trattat unter der ausdrücklichen Bedingung anzunehmen, daß den Ein» wohnern di« bürgerlich« und religiöseFreihllt gesichert weide, in deren Genuß sit sich jetzt befinden, so wie unter allen andern Vorbehalten, die er für nützlich erachten djirfle." DaS Amendemlnt ward unterstützt, ' (Kst. B.) Frankreich. Dl« flinf jungen Araber aus Constant««?, tpflche in Frankltich erzog«« »«rden sollen, sind in Paris angekommen. Es sind sämmtlich Söhn« einflußreicher Scheikhs und Sprößlinge von angesehenen berühmten Familien, ßlie hielten ffch einige Tage in Lyon auf, wo si« alle Sehtnswürdigkeiten besuchten, und namentlich entzückt von den Goldstickereien waren, die man in ihrem Lande so sehr liebt. Das Heimweh, das oft wahrend der Reise in jhn«n rege wurde, verschwand bei dem Anblick der französischen Hauptstadt ganz. Viele Personen besuchten sie, und luden sie in ihre Hauser. Ihr Führer bis Paris war Herr DesgrangeS, ehemaliger Dragoman in Constan-tinopel. Sie nahmen ihr Absteigequartier bei den» Kriegsminister. In der Provinz Constantine kommt es ungeachtet der Ruhe, die dort im Allgemeinen seit der Einnahme der Hauptstadt herrscht, doch manchmal zu kleinen Scharmützeln. C'ine Colonne französischer Truppen wurde zehn Stunden von dem Lager Ghe' ma angegriffen, und hatte einig? Todte und Ver^ wundete. Ihre Bestimmung war, den Kaib Resg!" im Stamm der Hennanchas einzusetzen. In derPlD- 103 vlnz Oran kamen ,inlge Stamme Abb - El-Kaders auf das Gebiet der Franzosen, um dort ihre Heerdcn weiden zu lassen. Sie zogen sich jedoch zurück, als der französische General ihnen bemerken ließ, daß dies« Einwanderung dem Vertrage an der Tafna zuwider ftp. (Al.'g. Z.) Zchwevcn miv Korwegen» Dll,' als Mineralog und Naturforscher auch in ber deutschen Literatur vortheilhaft bekannte Professor Esmark zu Christiania, ist in einem Alter von 76 Jahren mit Tod abgegangen. Cr hinterläßt eine schätzbare zoologische Sammlung. (Allg. Z.) K p a n i e n. Nachrichten von der spanischen Gränze (in ber Seininelle des Pyrenees) zufolge manövrirte der General Maroto an del Spitze von 8 Bataillons und mit sechs Kanonen zwischen Bilbao und Portugalete, um alle Verbindung zwischen diesen beiden Puncten abzuschneiden. — Cspartero ist von Lodosa nach Lo« grono aufgebrochen. —- Man schreibt aus Arragom'en, daß Cabrera mit 8 bis l0 Bataillons und einer guten Lavallerie die von dem Christinischen General Aperbe lommandirte Division in Schach hält. — Alles läßt glauben, daß di« Operationen nächstens beginnen wer» den,- in Catalonien stehen i»000 Carli.sten zum Angriff von Valsareny, einem großen Flecken, 12 Licues von L^rcelona, gerüstet. S« haben viel Geschütz bei sich, und wahrscheinlich wird eS den Anstrengungen der Christines uichl gelingen, diesen Punct zu entsetzen. Ueber die Lage und die künftigen Pläne Maroto^s heißt es in einem Schreiben aus S« Sebastian —also wohl aus Chrisiinischer Quelle —vom 9. März: »Was lvkd Maroto nun thun, um seine im Werden begriffe.-m Diktatur zu begründen; durch welche Thaten wird sr ihr Dauer zu geben suchen? Dieß ist der Punct, wo ihn seine Gegner und s«ine Anhänger erwarten. Schon geht'das Gerücht von einer nahe bevorstehenden Reaction gegen Warolo. In Erwartung dieses Ereignisses find die meisten Erilirten an derGränze und inVaponne geblieben, um nöthigenfalls bei der Hand zu sepn, wenn sich Gelegenheit darbieten sollte, wieder Einfluß und Macht zu gewinnen. Unter den Verbannten, die noch in Sare sind, befindet sich Arias Teijeko, der durch «inen Sturz vom Pferde in der Gcgend von Leyza L«nöthiget ist, das Vett zu hüten. Der Bischof von ^e°", der sich gleichfalls daselbst aufhält, sollWillens seyn, seinem Wohnort vorläufig in Guetarp, einem lleinen Dorfe an der Küste zwischen Saint'Ieawde-Luz und Vavonne, aufzuschlugen. Von hier aus werden sie das Feuer schüren, und Fackeln Her Zwietracht nach Spanien schleudern, um Maroto Verlegenheiten zu bereiten und ihm Steine in den Weg zu werfen. Marots, gegenwärtig zuValmaseda damit beschäftigt, An Ecist der biscayischen Bataillons zu scndjrm, wird seine Allgewalt wahrscheinlich durch einen ecla-tanten Sieg über die Truppen der Königinn) inaugu-riren wollen, um zu gleich«: Zeit den Beweis zu liefern, daß er nicht, wi« man behauptet hatte, im Einverständnisse mit dem Grafen von LluchHna handelt. In keinem Falle wird er eine Expedition, gleich den frühern, inS Innere von Spanien unternehmen; Maroto, gestützt auf den Widerwillen der basko-navar? resischen Truppen gegen diese Art von Krieg, hat feier-lich erklärt, daß er nicht dafür ist. Wird er mit dem Angriff eineS festen Platzes oder einer Stadt beginnen wollen? Dazu bedarf er Geld oder Munition, womit die Carlisten, im Falle eines langen Widerstandes des angegriffenen Punctes, nicht hinlänglich versehen sind. Will sich Maroto allmählig gegen die Provinz Santan--der hin ausbreiten, und Schritt für Schritt vorrücken? Eine Tactik dieser Art würde von geringer Wirkung sepn i sie würde Zeit fordern und die Dinge nicht weiter bringen. Oder wirb dieser General vielleicht partiell« Gefechte geg^n tm Divisionen der Nordarmee versuchen? Dann wird Espartero, wenn er nicht allen gesunden Menschenverstand verloren hat, fortfahren, in beobachtender Stellung zu bleiben; er wirb derlei partielle Gefechte mit Marolo vermeiden, unö nur eine allgemeine Schlacht und auf einem günstigen Terrain annehmen. Allein Espartero wird vielleicht von seiner gewöhnlichen Apathie abweichen und unbesonnen den Wünschen seines Feindes entgegenkommen. — Man sieht, daß Maroto sich in nicht geringer Verlegenheit über den von ihm einzuschlagenden G.ing befinden muß.« Einem Schreiben aus Burgos vom 8. Macz (ln der Quotidlenne) zufolge war Valmaseba zu Co-gullos (zwei Meilen von jener Stadt) eingerückt. Auch General Merino soll in bie Provinz BurgoS eingerückt seyn, um sich mit Valmascda zu vereinigen, welchem er, dem Vernehmen nach, seine Ernennung zum General-Commandanlen jener Provinz überbringt. (Bekanntlich hieß es früher, Valmaseda, nach den Ereignissen in Estella zum Tode verurtheilt, habe die Flucht ergriffen, und sey an der Spitze von zwei Schwadronen über den Cbro gegangen, um den Krieg auf seine Faust in Eastilien zu führen.) — Espartero soll krank in Villarcapo liegen; es heißt, er ftp von einer Gehirnentzündung befallen. Dem Vaponner PH are zufolge befand sich das Hauptquartier des Don Carlos am 9. März fortwährend in Tolosa,- am 6. hatte er die Linie von An-doain, in Begleitung seiner Gemahlinn, seines SoyneS und des Infanten Don Sebastian, inspicirt. In einem Schreiben von der spanischen Gränze vom 10. März (in der Scntimlle des Pyrenees) heißt cZ.- „Das 2te Bataillon von Navarra hat Befehl erhalten, von Etchalar nach Tolosa aufzubncheti) 104 die Soldaten weigerten sich zu gehorchen, und erklärten, daß sie lieber nach Frankreich gehen, als sich dem General Maroto unterwerfen wollten. Man glaubt allgemein, daß dieses nicht das einzige Corps ist, bei dem eine üble Stimmung gegen Maroto obwaltet." Die neuesten Nachrichten aus Vayonne vom HJ. März melden: »Espartero hat endlich eine Demonstration gemacht. Nachdem er geduldig zu Logrono und Lodosa am Ebro die Beilegung des im Lager der Carlisten ausgebrochen,n Zwistes abgewartet, dachte er, «s sey doch auch an der Zeit, sich einen Anschein von Thätigkeit zu geben. Demnach zog er 20 Bataillons zusammen, und erschien mit ihnen am 7. Morgens Vor los Arcos, einem navarr,fischen Städtchen, halb-lvegs zwischen Estella und Logrono. Die zwei alave-sischen Bataillons, welche dasselbe besetzt hielten, zogen sich zurück, und Espartero war Herr von los Arcos. Auf die Nachricht von d,r Bewegung des Grafen von tluchana brach Maroto am 6. Morgens mit t? Bataillons von Durango in Biscaya auf, machte einen Eilmarsch von mehr als 20 Lieues und traf fast in demselben Augenblicke, da Espartero los Arcos besetzte, inEsiella ein. Hier ließ er seine Truppen einige Stunden ruhen, und marschirte dann am 8. gegen Espartero. Ein anhaltender Platzregen hinderte jedoch seinenMarsch. Indessen hatte Espartero los Arcos bereits wieder geräumt, und war am 9. an den Ebro zurückgekehrt, ohne einen Schuß gewechselt zu haben. Maroto seinerseits wird ,Z schwerlich wagen, seinem Gegner in das flache Land am Edro nachzurücken, wo Jener durch seine Reiterei im Vortheile gegen !hn ist. Wir haben nun noch von beiden Seilen triumphirende Sl'egesberichte über die glänzenden Operationen der letzten Tage zu erwarten. Dieß ist ungefähr derGang der Dinge seit sechs Jahren.« ((Ost. V) Vortugal. (Globe, vom 12. März.) Das Dampfboot Iberia hac aus Lissabon Nachrichten bis zum 5. Mä'rz überbracht, die jedoch ziemlich uneihebUch sind. Der Minister des Innern, Herr Fernandez Coelho, beharete auf seinem Entschluß, zurückzutreten, sobald seine Collegen ihm «inen Nachfolger gefunden hatten. Carvalho, der auch ans Abdanken dachte, ist vermocht worden, auf seinem Posten als Finanzminister zu bleiben. (Allg. Z) Gsmanisches Neich. Die Correspondenzen dr"^' chen Vasl's, und der leiseste Stoß kann ihn umstürze"» Gewänne Rußland diesen einen Punct, so eroberte ,S sein ganze» Verlornes Terrain wieber. — Das letzt Dampfdooc aus Trapezunt hat das Gepäck Herrn ^ M'NeillS mitgebracht, aber meines Wissens nichts P»' litischeS Neues. Die von Lord Ponsonby erhalte"«« Paar Depeschen enthalten nur die Bestätigung derftu heren Nachricht von den Kriegsrustungen des Sch"^' über deren Zweck aber nichts Bestimmte? bekanntwa -Oberst Sbeill und Dr. Naih waren in Erzrium a,ig kommen.« lAlig. 55.) Verlegrr: Ggna? Al-GVler o. Kleinmaler.