M220. Dinstag am 27. september 1864. Die „kaibllch» Zeitung" erscheint, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage, täglich, und lostet sammt den Veilagen im Comptoir ganzjährig 11 fl., halb-Mrtg o fl. oo lr., mit Kreuzband im Comptoir ganzj. 12 fi., haloj. 6 st. Für die Zustellung in'S Haus sind halb). 50 lr. mehr zu entrichten. Mit der post portofrei ganzl^ unter Kreuzband und 2«» druclter Adresse 15 fl., halbj. 7 fl. 50 lr. IllstrtllMBgebshl für ein« Vannond-Vpaltenzeil« ober dm Raum derselben, ist für Imalige Emschal» rung S lr., fitr tmalige 8 lr., fllr «malige 10 lr. u. s. w. Zu diesen Gebühren ist noch der Insertions»Stempel pa 30 kr. fllr eine jedesmalige Einschaltung hinzu zu rechnen. Inserate bis 10 Zeilen losten 1st. 90 kr. für 5 Vlal, 1 st. 40 tr. sttr » Mal und »0 lr. ft» 4 Wal lmlt Inbegriff be« Insertionsftnnpel«). ^Mbacher Mtung. Amtlicher Theil. Der am Allerhöchsten kaiserlichen Hoflagcr neu ernannte kaiserlich russische außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister Graf Stackclbcrg hat die Ehre gehabt, am ^3. September Sr. t. t. Apostolischen Majestät scin Vcglanbigungschrcibcn zn iiberrcichcn. ^^^^, Das Ministerinn: für Handel und Volkswirthschaft hat die Wiederwahl des Pctcr Abclich znm Präsidenten, und des Ernst Petriccioli zum Vize» Präsidenten der Handels« und Gcwcrbckammcr in Zara bestätigt. Nichtamtlicher Theil. Der Drohartikel der „France." Der bereits telegraphisch im AuSzugc mitgetheilte Artikel der „France" liegt uns hcntc seinem Wort» lantc nach vor. „Die Vcrlcgnng der Ncsidcuz nach Florenz", sagt die „France", „ist ohne Zweifel eine moralische Garantie, welche Frankreich gegeben wird, daß Italien auf den Gedanken, Rom zur Hauptstadt zn erheben, verzichte, allein diese Garantie hätte in Turin ebenso gegeben werden können, wie in Florenz, es seien daher noch andere Gründe maßgebend gewesen. DaS Militärcomitö, über diesen Gegenstand befragt, habe geantwortet, Tnrin sei nicht hinreichend verthcidigungsfähig, Oesterreich gegenüber, das in weniger als 24 Stunden seine Truppen in das Herz Italiens werfen und die Hauptstadt besetzen könne. Woher kommen nun plötzlich diese Besorgnisse und Bcfürchtnugcn? Sie sind nicht bloß entstanden durch die Haltung, welche Oesterreich au der Grenze beobachtet, sondern sie sind die natürliche Folge der Zusammen« knnftc in Kissingcu nnd Karlsbad uud der Eventualität einer Allianz, geschlossen im Interesse Oesterreichs gegen jenes Italiens. DaS Königreich Italien kann sich plötzlich einer offensiven Äcwegnng gegenüber sehen! Die Ungcdnld der AltionSpartei kann leicht der Zündstoff für eine Explosion zwischen Italien und Oesterreich werden. Unter solchen Vcr-hältlusscn ist es evident, daß cS dic erste Sorge Italiens scin müsse, sich enger an Frankreich auzn-schließen uud bei dicscm Hilfe gcgcn die ncncn Gefahren (??) zn suchen. Aber die erste Bedingung einer solchen Annnhcrnng ist, daß Italien die Unab' häugigkcit und Integrität der päpstlichen Gebiete schütze nnd förmlich und vollständig alle Ansprüche auf Rom aufgebe. Unter solcher Voraussetzung ist die Uebereinstimmung Italiens mit Frankreich gewiß, denn letzteres hat kein geringeres Interesse daran, daß Oesterreich weder mit den Waffen, noch mit seinem Einflnßc auf der Halbinsel intervcnirc, und deßhalb ist noch ein zweijähriges Aufrechterhalten der Occupy twn Roms unabwcislich. Man sieht daraus, wie ^ohlllutcrrichtct jene Korrespondenten waren, welche Mliptctcn, daß die Konvention weniger in Bezug uns Nc>m als in Äczng auf die lombardischc Grenze lu betracht gezogen werden müsse. Jetzt ist es klar, baß Oesterreich mit größter Einfachheit alle Komplikationen, welche bci den, frank0'italienifchcn Ucbcrcin-lomlncu in Betracht gezogen worden, beseitigen könne, und zwar, wenn cS jeden Hintergedanken in Betreff Italiens eben so aufgeben würde, wie letzteres es in "czug auf Rom lhnt, indem es ein s-ui. lioeom^Ii nncrtaunt, gcgcn welches alle Anstrengungen von seiner Seite machtlos sind, indem es ferner die große vcnc-tlanischc Frage auf friedlichem Wege löst, welche in der Gegenwart, wie in der Zukunft ein gleiches Hinderniß für beide Staaten scin wird uud eine perma» ucnte Drohung und Bcunrnhignng für Europa. Das ist die eigentliche Frage, wclchc ans dem gegenwärtigen Stande der Dinge lind aus der Kouvcntion vom 15>. hervorgeht. Es wäre zn wünschen, daß man sie überall so verstehe und sich crustlich damit beschäftige, sie zn lösen, statt daß mau sie von Neuem heranwachsen lasse, bis mau vielleicht eines Tages genöthigt sein wird, sie mit dem Schwerte zu durch, hauen." Die „Presse" macht dazu folgende Bemerkungen: Ist der Artikel wirklich offiziös iuspirirt, so scheint cö, daß man mit Oesterreich dasselbe Spiel wieder beginnt, welches in den Jahren 1858 uud 1859 gespielt wurde. Man stellt mit eiserner Stirne Ocstcr-reich als den Störenfried dar, welcher durch aggrcs-siuc Haltuug den Frieden Italiens bedrohe, uud fordert mit einer Anmaßnng sondergleichen, daß cS seinen italienischen Besitz aufgebe. Gelingt die Lösung der römische» Frage in dem Sinne, wie sie Napoleon III. wünscht, so dürfte die sogenannte venezianische Frage wohl vertagt werden; im cntgcgcngcsctz-teu Falle hätte Oesterreich allcu Grund, anf der Hnth zu sciu. Die Politik des Herrn Grafen Rcchbrrg und die neuen Allianzen Oesterreichs hätten dann die Feuerprobe zu bestehen, und es würde sich zeigen, ob die österreichische Diplomatie wohl daran that, ihren Halt im Norden zn suchen und die Beziehungen zu dcm Westen zu vernachlässigen. Oesterreich. Wien, 23. September. Die „Boh." meldet: Freiherr von Bach erhielt, wahrscheinlich in Hinblick anf den französisch'italicnischcn Vertrag, die Weisung, mit Abkürzung scineS Urlaubes demnächst nach Nom zurückzukehren. — 24. September. Se. Majestät der Kaiser hat mit Entschließung vom 13. h. ^ ^, ^, böhmischen Landtage beschlossenen Gesetzentwurf, be-trcffeud das Schulpatronat und die Kost-nliestrcitung für die Lokalitäten der Volksschulen, die Sanktion ertheilt. — Das Justizministerium hat anö Anlaß eines speziellen Falles entschieden, daß die Advokaten zur unentgeltlichen Vcrtrclnng der Parteien, sobald eine solche nothwendig crschcmt, auch bci den außerhalb ihres Wohnsitzes befindlichen Bezirksgerichten vcrhal-ten werden können well die Verpachtung der Advo-kateu d.e unentgeltliche Vertretung armer Parteien zu übernehmen, weder durch Gesetze noch durch die Provisorische ^ nung auf den Ort ihres Wohnsitz s b^t ci und der im Einvernehmen mit deÜf JusN 'st"iml erlamnen Veror nuug ^S Fiuanzmini tni ms vom 8. Februar 18^3 Nr 110 R. G. B. (wodurch die Falle der vom Staate zu tragenden Neisegcbührcn aus Anlaß der von offiziösen Vertretern unternommenen Reisen bestimmt wurden) gerade die Verpflichtung der Advokaten zu Gruudc liege, auch außer ihrem Wohnsitze arme Parteien unentgeltlich zu vertreten. AnS Wien, 22 September, s^ltt man der „A. Z." : Die Zollvcrhandlnna.cn in Prag verlaufen durchaus nicht so glatt als man vielfach zu glanbcn scheint, odcr zn glaubcu stch die Miene gibt: cS wird cbcu fortgesetzt verhandelt nud vcrhaudclt. Die Ta-riffraac freilich, daß bloße Tabcllarwcrl, bietet vcr-hältuißmäßig wenig Schwierigkeiten, nnd cö ist sogar alle Aussicht vorhanden, von Preußen die bestimmte nnd formelle Zusage zn erhallen, daß es, wenn ein direktes Abkommen mit Frankreich versucht wcrdcn würde, welches siir einzelne Artikel die Einräumung ciucr absolut privilcgirtci^ Stellung Oesterreichs kon-zcdirtc, scincrscits diese Stellung zu acccptircu bereit sei. Aber die prinzipiellen Gegensätze stehen sich bis jetzt noch immer unvermittelt gegenüber, denn Oester- reich bcharrt vor allen Dingen und als Vorbedingung für jeden Vertragsabschluß darauf, daß der neue Vertrag kcincnfallS einen Rückschritt zn lonstatiren, und daß Oesterreich am allerwenigsten jemals formell auerkeuucn dürfe, daß cS hinfort einfach als Anstand zu bchaudelu, und daß cS lein Recht mehr auf die Zollciniguug habe, dieß um so weniger, als der ganze Zug der modernen Handelspolitik nud der Gang der österreichischen inneren Gesetzgebung selbst auf eine Entwicklung der Verkehrsintcressen im Sinne der frcicsten Bewegung fast mit Nothwendigkeit hiudräugt. Pest, 22. September. Am 17. b. wurde hier jene Konferenz geschlossen, welche die Modifikation des Unterrichtes in Ungarn zum Gegenstände hatte. Die Schlußsitzung fand in einem Saale des Statthalterei-raths in Ofen unter dem Vorsitze des Statthalterci-Vize-Präsidentcn Hncbcr Statt, welcher auch bci der Erbffnuug den Vorsitz hatte. In dieser Sitzung wurde' daß Protokoll in seiner ganzen AnSdchnnng vorgelesen, verisizirt nnd unterschrieben. Von den wenigen Details, welche vom Resultat der sicbzchntägigen Berathung vorläufig mitgetheilt worden, sind folgende zu erwähnen: In den Gymnasien wcrdcn die Realien an Ausdehnung und Stundenzahl entschieden gcwin-ncn, wcßhalb auch die Zahl der wöchentlichen Stun« den vermehrt wurde. Schon in den ersten Klassen wird die Jugend 22 wöchentliche Unterrichtsstunden habcn. Die förmliche Einführuug der Ncal-Gymna-sicn wurde falleu gelassen, obwohl daS einzuführende Maß von Realien von der Aufgabe der Real-Gym« uasicn sich nicht sehr unterscheidet. — Ungarische Sprache und Literatur wird iu allen Gymnasien dcS Landes, seien diese in welcher Gegend immer, ordent-licher, obligater Unterrichtsgcgcnstand, und in den höheren Klassen soll die ungarische Sprache Unterrichtssprache fein. AuSllNld. Verlin, 24 September. Die preußische Erwiderung auf Russell'S Antwort von, 20. August da« tirt vom 31. August; sie dürfte nicht veröffentlicht werden. Diese Erwiderung weist die Besorgnisse Russell'S wegen Bedrückung der SchleSwiger dänischer Zuugc entschieden zurück, hervorhebend, daß zu solcher Besorgniß leine Veranlassung vorliege. Vaicrn, Württemberg und Nassau treten in München zu einer Berathung zusammen, um sich über ihren gem ein schuft« lichen Beitritt zu den Zollvertrügen vom 28. Inni und 11. Juli zu verständigen. Hier ist die Freude darüber eine sehr getheilte. Mailand, 21. September. Borige Woche wurden in Mailand und Bergamo mehrere Verhaftungen vorgenommen, welche mit dcm in Südtirol beabsichtigten Putschversuche in Verbindung zu stehen scheinen, da sich unter den Verhafteten einige hier lebende Südtirolcr befinden, in deren Händen eine kompro-mittircnde Korrespondenz gefunden wurde. Ans der aufgefangenen Korrespondenz geht u. A. anch hervor, daß nächster Tage eine starke Sendung von Waffen und Munition auf dem Gardasee nach Riva gebracht werden sollte. Turin, 20. September. Die Verlegung der Hauptstadt nach Florenz ist dic große Frage des Tages. Wie die Regierung auf diese Maßregel verfallen, ist leicht zn erklären. Für's Erste hatte die Unzufriedenheit iu den anncxirten Provinzen einen wesentlichen Grund in der Abneigung gcgcn den Pic-montcsismus." - Man sagte: unsere Autonom/ unser Wohlstand sind nicht einem e nigen I l"en 878 gelegen, und dadurch glaubt man auch am leichtesten die in Florenz und Toscana am meisten rührige Reaktion zn paralysircn. Man hofft, Florenz, welches seiner schönen Zeiten gedmtt, durch die Verlegung der Residenz und der Regierung, dcn Glanz des Hofes u. s. «. zn beschwichtigen und zu gcwin» nen, dcn Neid und Groll Ncapcls und Mailands gegen Turin zu heben. Um Turin, welches durch diese Kuudc in höchstem Grade alarmirt ist, zu be» ruhigen, sagt man, Kaiser Napoleon habe dieses Opfer absolut verlangt als comlitio 8iuo yu^ mcn einführe und dcr Ef'König Franz scincn Auf-^ enthalt daselbst abkürze, dic französische Garnison zum gröfzlcn Theile bcrcits im nächsten Frühjahre nach Frankreich zurnckkchrcn wcidc. Bischof Dlipan-lonp hat cinc Ergcbcnhcits'Adrcssc an dcn Papst ge-smdct, und andcre Mitglieder dcS französischen Episkopats wollen scincm Beispiele folgen. Lokal- und ProvinM-Uachrichlcn. Laibach, 27. September. Morgen Nachmittags nm s> Uhr findet eine Sitzung dcs Gcmcmdcralhcs Statt. Anf dcr Tages« ordnuug slchen: Pflichtangclobung eincö BürgerS; Interpellationen; Zuweisung eines Antrages wcgcn cincr städtischen Musikkapelle an cmc Scktion; Bil'r-gcrrcchtSverleihungcn; Vortrage dcr Finanzsektion; Vortrage dcr Bauscttion. Hicranf folgt eine geheime Sitzung. 4-4 Hcutc Früh gegen 4 Uhr wnrdcn acht Häuser dcS Dorfes 8t/,5c:6 bei .I0/0.1 in Afchc gelegt nnd die Bewohner konnten nur das Vich und das nackt Leben retten, da leine Spritzen ankamen; zum Glückt siud dic Mcistcn asscknrirt. 5*5 Gcstcrll Abends um halb 7 Uhr bräunte ,'" Kraiilbm'a, cin Meicrhof ab, und nur dcm eifrigen Beistände dcr Bürger nnd dcn gut wirkenden Spritzen ist es zn verdanken, daß daS Feuer anf obigcö Objclt beschränkt blieb, da sonst die ganzc Rcihe dcr Meic»'" Höfe cin Railb der Flammen hällc wcrdcn tönnc"' Das Fcncr dürfte von böswilliger Hand gelegt wor-dcn sein. Wiener Nachrichten. 2Vien, 26. Sept. l Dcm Vernchmcn nach hat die Staalsmlwalt- , schaft wcgcn dcr in Nr. A7 der „Wiener Kirchen-Zeitung" cMhaltcncn Zusammenstellung ansscvlich Tal- > lnnd'schcr Lchren übcr dic Eigenschaften Gottes, Erhebungen eingeleitet, indem sie darin cinc Beleidigung der Mischen Relis>ionSlchrc zu erkennen scheint. — AuS Reichen au, 22. September, wird dcr „W. Z." geschrieben: „Ihre kaiserlichen Hohcitc» dcr Kronprinz Erzherzog Rudolph und dic Erzl)elM!i' Gisela haben hcutc um halb 11 Uhr Vormittags unser Thal im besten Wohlsein verlassen. Am Vor- Feuilleton. Aus der Nosidenz. Im September. v. I!. Die schönen Tage von Aranjnez sind vorüber. Daß hierbei die schönen Tage nicht im metc-reologischcil Sinnc dcS Wortes zn nehmen scien, bedarf dicscm Summer gegenüber wohl kaum cincr bc< jondcrcn EvUäruug. Es sind dieß vielmehr die schü« neu Tagc in sozialer Äcocutullg, welche eine cigc»t-liche Saison morte dieses Jahr kaum zn Staude 5om//,r„ /,^e„. Da ,'/> 005 A//5/7, bel 1K. 5/„g„// mit scincr srMchm MaffcudcwcpMy, dann die Tngc des königlichen Besuches in Echonbrunn mit ihrcm glanzvollen Hintergründe, endlich die Tage dcs Ar-chitcktcn-VcrcincS, dcr Apotheker-Versammlung, der Liedertafeln und dcr BcrgnügungSzügc. Dcr l>'. August fand erst in dieser Woche seinen Mcklichm Epilog in dcn ya«erhcllten Räumen dcs GeiitcindcrlitycS. Hier lcgtc nämlich das Volksfest-^omilü w voNer Versammlung scine Rechnung, und hier geschah das i„ dcn Annalen unserer städtischen Ainanzgcbahrung fasl Unerhörte: cö wurde cinc Er-sparung von mehr als 3000 Gulden ausgewiesen. Ja, man kann auch bci Wasser fröhlich scin, wie cs in dem ^icdc hcißt. Noch cinigc solche Volksfcstc, meinte cm Gallcriebcsnchcr aus der Wipplingerstraßc, nnd unscrc finanzicllc Nicdcrlagc bci Ajpern — nämlich beim Ban dcr Nspcrnbrücke — ist gesühnt. Die Tage dcb tdniglichcn Vesucheö in Schön-brunn finden ihr mysteriöses Echo nnr mehr lü den pythischcn Lcitartilcln d« verschiedenen Journale. Eine Louise Mühlbach dcr Zukunft, welche die glanzvollen Augusttage von Schünbrnnn als dic brillante Episode eines historischen Romanes zn vciwerlhcn gcdcnlt, wird sich bezüglich der traditionellen Details zum Wcnigslcn über die t>m!»2i'i'll!-! <^6 nicht zu beklagen haben. Die Chlonistcn deS TagcS und dic Fcuilletonistcn dcr Nochc ucrhicltcn sich dicscm dcnk« würdigen Ereignisse gcgcnübcr gleich gemessen und zurückhaltend. Jedes cinzclnc Journal wurdc zum O0nrt ^>0»rn3,1. Emc mchr oder miudcr farbenreiche Illustration dcr offiziellen Programme war so ziemlich allcS, was sie boten. Nicht cin charakteristischer Zlig, nicht cinc bczcichncndc Ancttwtc, nicht cine auch uoch fo hat-mlose* (5/fi/^»f/'5> So mlfnichtbar crwicS der Nicner Witz sich !cma,c uich^. Die Tage dlS Architcitcn > Percmcs, dcr Apo« ^hcicr-Vcvsmv.miung, dcr Licderlafcln lillt» dcr ^cl< gnügnngszügc sinocn ihrc heiteren ?tc»chNängc noch immer in dcn Wiederholn»«"! diveiscr Fcstlichlcilcn, natürlich auf — allgcmcincs Vcvlcmgcn. Insdcsondcrc sind es abcr dic Tage des Architcltcn'Vcrcincs, welche in Wort und Schrift bei unS noch wohlthuend nach« tönen. Allenthalben erzählt man sich noch dic wohl-wollenden Urtheile frcmdcr Autoritäten üvcr dic ö.Kc> ren nnd ncucrcli Baulcn Wicil's, welche von den inttlligentcn und voruvthcü^ostn GMn dicstr Tacze vicl „lildcr und cmcrlcnilcndcl- bcsprochc» wurde», als dieß von dcn Wicncrn stlbst dishcr zn geschehen Pflcgtc. Die Schöpfungen dcr lctztcn Jahre, dic Stadtcrwciterung, wurde hicr das crste Mal vielleicht vollkommen gewlirdigct und Ncu'Wicn daS silänzcndstc Prognostikon gestellt. Nun ist aber dcr Wicncr nie mchr Wiener und fühlt sich als solcher wie in dcr Fremde uud vmttr Ficmdcn. Er hält nicht Alku er-laubt, lvaS cr sich selbst gcswttct. Dahcr seine cr-hühte Befriedigung, wcnu er von dcm Fremden loben hört, was er selbst mchr als ein Mal mit seincM Witze schonungslos verfolgte. Einstweilen wurde cS allgemach Herbst, in dicscm Jahre eigentlich pnrcr Luxus, da cs dcr ga»ze Sommer, streng genommen, nicht weiter gebraut hattc, als bis zum mildcn Herbste. Und mit dclN Herbste wurdc cs — Michaeli, was im Grunde auch, mit Ausnahme dcr Hanshcrrcn, Icdcrmann für cineN Liifus hält. Um dicsc so schrcckensrcichc Zeit da b^ dcclcn sich alljährlich sämmtliche in dcr Bannmeile Wicn's gclcgcnc Straßen mit himmelhoch bcpacklcll Vicnbclwagcn nnd die einzelnen Viertel dcr Stad' verwandeln sich in impruvisirte Bazars. Uclicrall nild allenthalben wivd ycvaumt! Wcun inan nuscl^ Taczcsblättcrn glauben wolllc, so wäre das so sch/""^ Uchc Gc^chäst dc« Räumens in dichn Tagcn Icdt^ maml a/,öc'i/l/c'i//ss cs/pa/-/ /^o/ör//, /0 M/l// a//c, ^ vom Lande zurncklehrtcn, und vicie, welche dic Stab Mi- »licht vsllnsscu hcittcn, ihre Wohnuii^cn bclt" NcvcnmN ycsnndcn, nämlich ausgeräumt vun Dicl'^' Es ist kaum zn glauben, wie geschäftig die Pha»^^ unserer lithographirtcn Korrespondenzen in dieser 9i>«, tiing sich clwics, lint» wclch' cine imal'sehl'lire Schü" von rechtcMuvigen ^iachdttcrn sic sandcn. Dic ^us lcgitt,g, wclche dadurch i», den Gemüthern h""^/ Muscu wmdc, war lcinc ycrin^e, und allc A> beeilte sich, gegen diese moderne Epidemic "nscWa Palliative vorzuschlagen. Die Verstärkung dcr <^" darnicric, dic Reorganisation dcr Lolalpolizci, ^ Appellation an dic (Garnison, die EinführlMss Eoncicr^s nach dcm Mlistrr dcr Pariser, alles w" dcr Rcihe nach dislnlirt. Glückliche» wcisc 'st ^i„ gleich der oft zitirtcn Schottcntönigin, besser als ' ^ Rus, zum Wcnigstcn bcsser als dcr Ruf, vc unseren lithographirtcn Korrcspondcnzcn v"°"",,^c'.l Es scheint fast, als wcm, ill der mo,uc'" 829 abend des Trcnnnngstages hatte die Gcmcindcvor-stehnng cine Bcrgbclcnchtnng veranstaltet, mit der sich Pollcrschüsse und cm ziemlich gelungenes Feuerwerk vereinigten. Züin N'irllichcn Abschiede versammelten sich dic Spiucn der hiesigen k. k. Acnücr, die Gc» mcindcvcrtrcluna und cin sehr zahlreiches Publikum bei der zum Summcranfcnthaltc der höchsten Herr-schaftcn dienenden Waisiüir'schci, Villa, und nachdem der Bürgermeister, Herr Michael Naißniz.-, dcm Erz. herzog der Daut dcr Gemeinde für die derselben zu Theil gewordene Aufzeichnung ausgedrückt hatte, wurde den anwesenden Kindern hiesiger Einwohner das Glück zu Theil, den hohen Scheidenden Vlnmcn» stränßc überreichen zu dürfen, welche mit verschiedenen Epiclsachen erwidert wnrdcn. Sohin fnhrcn die höchsten Hcrischaftcn, begleilet von einem zahlreichen Gefolge, zum Bahnhof in Payerbach, wo ebenfalls eine große Menschenmenge harrte, um vo^i Ihren kaiserlichen Hoheiten Abschied zu nehmen." Vermischte Nachrichten. Das „Ircmdcnblatt" erzählt folgendes pikante Histörchen aus Baden bei Wien. Einer Dame, die in der eleganten Welt cine Nolle spielte, wurde der ärztliche Nath, dic Schwefelbäder Badens zu gebrauchen. Sie befolgt diesen Nath und begibt sich in Vc-gleitnng ihres Töchtcrchens in das Bad. Sie ist kanm fünf Minuten im Bassin, als man zu kichern anfängt, das Kichern verwandelt sich bald in lantcs Lachen, Alles wendet sich gegen die Dame und das Tochtcr-chcn, das seine Mnttcr anstarrt, rnft schaudernd: „Mama, Du bist ganz braun!" — Die Dame er« schrickt, aber ihr Kind ringt die Hände und rnft ganz verzweifelt: „Mama, jetzt wirst Du gar schwarz." — Die Dame verläßt rasch das Bad, ihr erster Blick fällt in den Spiegel nnd ein Ncgcrantlitz grinst ihr entgegen. — Die Erklärung des Näthscls ist einfach — die Dame hatte wie gewöhnlich bei ihrer Mor-gentoilettc Weiß und Noth in gehöriger Mcngc ans» gelegt und vergessen, einen Ehcmilcr zn fragen, welche Wirkung der Schwefel anf die sonst nnschnloigen (?) Ingredienzen einer Schminlbüchse auszuüben pflege. Die Dame verließ noch am selben Tage das vcr-Wünschte Vadcn. — In Mozdenic, Bezirk Nassabcrg in Böhmen, lebt eine arme Familie, in welcher alle Söhne tanb« stumm sind. Kürzlich starb der älteste Sohn, welcher zugleich blind war. Dagegen beginnt aber nun, zum allgemeinen Erstanncn, der jüngste Sohn, welcher bereits zwanzig Jahre alt ist, zu sprechen und be» zeichnet schon Manches mit dcm richtigen Namen. — Ein origineller alter Engländer Namens William Banting, hat im Frühjahre 1803 einen offenen Brief, der bereits in drei Anfingen in London erschienen ist, an seine Landöleutc gerichtet, in dcm er ihnen eine eigenthümliche Methode mittheilt, vermittelst welcher er sich von seiner lästigen Korpulenz befreit hat, nnd Herr Professor Vogel in Halle hat jetzt diesen Brief in einer deutschen Ucberschung ab» drnckcn lassen nnd einige erläuternde Bemerkungen hinzugefügt, in welchen er das dnrch die Vanting'sche Methode gewonnene Resultat wissenschaftlich zu begründen versucht. DaS so entstandene Schriftchcn ist nun unter dem Titel: „Korpulenz, ihre Ursachen, Verhütung und Heiluug durch einfache diätetische Mittel" in Leipzig bci Ludwig Dcnicke vor Kurzem erschienen. Mr. Banting erzählt, wie eS ihm gelun« gen, ohne Arznei und unr durch eine veränderte Diät, im Laufe eines Jahres seinen Umfang um mehr als 12 Zoll und sein Gewicht um 46 Pfund zu redn-zircn. DaS Interessante bci dcr Sache abcr ist, daß diese veränderte Diät nicht etwa in einer Hungerkur bestand, sondern daß Hcn Banting, wie er sich ausdrückt, während seiner glücklichen Kur viel besser als vorher gelebt hat und nicht nur sciiic Korpulenz verlor, sondern auch eine Körperkraft gewann. Er erreichte dieß durch eine sorgfältige Vermeidung aller fetten, mehl- und zuckerhaltigen Nahrungsmittel, also besonders aller Ärotstoffe, Mehlspeisen, Kartoffeln u. f. w. und genoß dafür nur magere Fleischspeisen, Flschc und einige Gemüse; unter den Getränken ver-nucd er besonders Bier und Milch und begnügte sich nut Kuffee, Thee und leichten Nothwcincn. -. Kapitän Spcle, dcr berühmte Entdecker der Nllqucllen, lst bci Bath, wo die brittische Assoziation soeben ihre Sitzungen hält, um'S Leben gekommen. AlS er sich nämlich auf die Jagd begab uud in Be-griff war, eine niedrige Mauer zu übersteigen, ging sein Gewehr los, so daß die Kugel die Brust durch, drang, die Hauptartcric verletzte nnd dicht beim Her-zcn vorbeigehend die Lunge zerriß. Spele gab lurz darauf, erst 38 Jahre alt, seinen Geist auf. Neueste Nachrichten nnd Telegramm. Hamburg, 25. Sept. (Pr.) FML. Baron Gablcnz ist zu mehrtägigem Anfcnthaltc hier cingc-troffen, dcßglcichen anf der Durchreise der Großfürst. Thronfolger von Rußland mit Gefolge. Nach dcr „Weser Zeitung" reist in der nächsten Woche das holstcin'schc Nitterfchaftsmitglicd Ahlfeldt namens des Herzogs von Augustcnburg behnfs Unterhandlungen wegen des Anschlnsscs dcrHerzogthümcr (an Preußcu?) »ach Berlin. Turin, 24. September, 9 Uhr Abends. Die Stadt ist ruhig. Es sind Vorsichtsmaßnahmen ge-troffen. Dcr König hat das Kabinct formell anfge-fordcrt, abzntrctcn, weil es vernachlässigt hat, für den lctztvcrflosscncu Donnerstag ausgiebige Vorsichtsmaß, nahmen zu ergreifen. Die offizielle Zeitung sagt: Sc. Majestät haben es für angemessen erachtet, daß daS Ministerium seine Demission geben solle; das Ministerium hat gestern seine Demission gegeben. Die Journale versichern, daß dcr Ministcrwcchscl leine Aenderung dcr Politik in sich schließe; es sei gegründete Veranlassung zu glanbcn, daß di/Grund-lagen dcr Konvention mit Frankreich beibehalten bleiben. Es geht das Gerücht, daß das Parlament in einer anderen Stadt eröffnet werden wird. Turin, 25. September. Man versichert, Lanza habe das Portefeuille des Innern, Sclla dcr Finan- Weltanschannng unserer Nolizcnsammlcr das Uniucr« sum im Allgemeinen und Wicn im Besonderen nnr von Dieben, Nänbern und Selbstmördern bewohnt würde. Zu nnscrcm Troste sei cö gesagt: Wicn ist lUcht allcin das Opfer dieses journalistischen PcsimiS. MuS, Paris und London sind hierin scinc LcidcnS-genossen. Ein Selbstmord allerdings ist leider lein Phcmtasicacdild dieser Art, cS ist dieß dcr Selbstmord deS Dichters Bachmaycr. In Gachmaycr schied abermals eines jener nn< zähligcn Opfer unlösbarer Disharmonie zwischen Wollen und Können aus dcr Wclt. Dcr Dichter des „König Alfonso" und des „Trankes dcr Vergessenheit" fand sich zn tief verletzt dnrch die Zurück' Weisung, welche cr von dcm „sichtbaren Theater" und der Kritik zugleich crsnhr. Die Wnndcn, die ihm beide schsllg^l, wam, mchei/bar. Er siechte einem langsamen abcr gewissen Tode cnigcgcn. Es wuchtt zwai- das i>ttiil/e iM'i'icht au/, Bachmliprr hättc du bvn Hm cmMsundemn MWcdübncsc nur tzcschvicdcn, l ^ s'ch unter dcr schützenden Acgidc dcrsclvcn cmk 5'""' Welt, dic für ihn nur Illusionen hatte, in die l ")cvcvhcis;cndc Einsamkeit cincs Klosters zurück zu al ^'' ^M' obwohl scinc sterblichen Ilcbcrrcstc ndingö liiglM noch nicht aufgefunden werden konnten, ^lvt doch lcidcr für diese Annahme wenig Hufsmmg. ".cnn nbcr von anderer Scitc behauptet wird, Vach-lNllYct- hätte außer diesen milden n»d versühucndcll > ""WcdSgrüsscn an seine Freunde auch vittcrcn und Mlgcll Aliklagm gcgm jene Motte sseln-hm, welche ^ zn dem Glandcn an scinc Künstler «Mission vcr« ^ctcn und in demselben bestärkten — so widerspricht . ^s dcm Charakter des Verstorbenen gcradczn. Ob 'k Errcichlmg anderer Ziele — Bcichmaycr war dcr ^>ic Aduokatnrskcmdidat — den in und mit sich Zerfallenen hätte retten können! wer mag cS sagen? — Dic Thcatcrsaison hat bereits begonnen. Wie landesüblich bezeichneten einige Reprisen älterer Stücke und Opcru dcn Beginn derselben. Im ftofburg-theater eröffnete Stride's ,Mas Wasfer" in neuer trefflicher Bcsctznng den Neigen und hatte fast dcn Erfolg eincr Novität. Euie zweite dramatische Probe-rakctc war Moscnlhals „Deborah." Diese Reprise vom Publikum freundlich aufgenommen, sties, auf eine harte Opposition von Scitc der Kriti Sie wo das Stück absolut nicht hoffähin e,l '... ^ ^ 18. Oktober, das Bcn fi dcs ^>. ^'^" wird Lorm's .^rsthaus" vorb^ Paul Heysc's „Hans Lange" folgen, "m. 7 sen tr f? licher Erfindung und ftischcr Charakteristik ^n^ sehr v.cl vciMich^ D'e Oper that mit cincr Ne- Für dcn 18. OUoW ch r^r nn Ballet „Waldfräu-lein" nach ZcdUtz rnzcndcr Dichiuna an.iejcttt Dirjcm sott Löwe's „Eoncino (lollciiii" fo^. ^ rcitS dic Fellcrplobc bestll/,ö. Das Tlcilniauu.Thcater fand in Suppc'ö „Frauz Schuvcrt", cincm mnsitali-schcn Potpourri ans Schnbcrt'schcn Motiven, cinc anzichcndc Bcrcichcrnng seines Ncpcrtoirö. Der Tcrt von Hans Max — Baron Max Päumann — ist glücklich crfnndcn und diskret ausgeführt. Eiuinc Novitäten dcö Theaters an dcr W/en wurden „cilliual hmtcr einander" gcIcdcu, darvuncr cinc Parodk des „Postillml oon Lo,'jml'cau" twtz des Fsl. GaMaycr als — Wachtel uud Ncstroy'. zcn, Pctitti dcs KricgcS angenommen. Lamarmora hat die Präsidentschaft und das Acnßcrc. Paris, 25. September. (Pr.) Es heißt, daß dcr Kaiser dcn Bischof von Nancy, Monseignenr Lavigcric, in cincr vertraulichen Mission nach Rom gesendet habe. PariS, 25. September. (Pr.) Berichte auS Tnrin vom 22. d. M. schildern die viertägigen Un« rnhcn, die besonders heftig anf dem Schloßplatze vor dein Minlstcrial.Gcbälldc tobten. Dcr Syndikus er« ließ cinc Proklamation. Die Menge der unter das Kommando von de Nocca gestellten, in Turin zu« sammengezogcncn Trnppcn betrug 18.000 Mann. Mit Ausnahme der „Gazzclta del Popolo", haben sich die liberalen in Turin erscheinenden Blätter filr die Verlegung dcr Hauptstadt nach Florenz ausge« sprochcn. Paris, 20. September. Die heutige „Patrie" erzählt über die Unterredung SarligcS' behufs Mit-thciluug dcr Konvention an den Papst und Antonclli. Beide erklärten, die Nachricht überrasche sie nicht, sie begriffen, daß die französische Okkupation nicht ewig daucru könne. Der Kaiser habe immer die Olknpa-tion für wesentlich provisorisch erklärt. Dcr Papst fügte hinzu, es erheische reifliche Ucbcrlcgung, bevor er dcn Eindruck kund geben könne über die neue dem Papstthum bereitete Situatiou. Kopenhagen, 25. September. (Pr.) „Dag-bladct" vernimmt, die Verlobung der Prinzessin Dagmar mit dem Großfürsteis-Throufolger von Ruß-laud sei jetzt cinc entschiedene Thatsache. Petersburg, 24. September. Ueber die Finanz-Frage werden demnächst Mittheilungen erwartet. Ein Dekret ordnet die Ausgabe von 6 Millionen Silber-schcidcmnnze an; eine weitere Emission wird in Aussicht gestellt. Ein zweites Dekret gestattet die Verlängerung dcr Hypothckarschuldcn dcr Grundbesitzer uui 37 Jahre. New-York, 16. September. Die linke Linie dcr Unionsarmce ist anf dcn hcftigcn Angriff LeeS vorbereitet. Die Ehcfs dcr demokratischen Partei ha« bcn zu Gunsten des Friedens die Kandidatur Mac Elellans aufgegeben. Theater. Gestern Abends wurde Bcucdir' „Mathilde" gegeben. Von allcn ernsten Dramen des fruchtbaren Verfassers, ist dieß eins dcr gern gesehensten. Es mag dieß daher kommen, daß sehr viel Lebenswahr-hcit darin enthalten ist. Der Konflikt zwischen Geld. stolz und Künstlcrchrc währt noch immer fort und die Ra^e der herzlosen Väter, die in verstockter Weise lieber ihr Kind opfern, cö nnglncklich machen, als von cincm ihrer Vornrthcilc lafscu, ist noch nicht ausgestorben. Zndem versteht cs Bcncbix vortrefflich, den Mlingcl an Poesie, dcr seinen Stücken anklebt, durch eine geschickte Mache zu verdecken. So weht uns denn ans allen seinen Dramen anstatt deS frischen BlüthcnhancheS dcr Poesie, dcr Geruch praktischer Lebensweisheit entgegen, dcn daS große Publikum für Poesie uimmt. Ucberdicß ist die „Mathilde" cinc Paraderolle und wird von dcr Heldin nnd ersten Liebhaberin cincr Provinzbühne besonders gern gespielt. Fräulein Zwcibrück, wclchc gestern Abend mit dcr Titelrolle betraut war, hat dieselbe recht gut durchgeführt; einige Momente gelangen ihr sogar ganz vorzüglich, an andercn Stcllcn war ihr Aufwand an PathoS cin zu großer und greller. Auch Herr Blach, als Maler Arnau, war recht befriedigend; sein etwas kühles, gemessenes Wefcn kam ihm in dieser Partie rccht gnt zu Statten. Nicht minder zufrieden hat uns Frau Ziegler in der Darstellung der Großmntter gestellt. Damit haben wir mm nnfere Anerkennung erschöpft; die Herren Weilendeck und Linden-bcrg, jener als Wilibalb, dicscr als Falkcnau, waren schwach und verstandcn nicht, ihren Eharakteren dic zur Harmonie dcS ganzen Bildes nöthige Färbung zn geben. Am meisten jedoch vergriff sich in seincr Partie Herr Zicglcr, welcher den gcldstol-zcn, hartherzigen Kanfmalm so s/c/f Mlb pokcrnb ssab, als wäre cö ein alter Haudegen von Hnsarenwacht-/,/5,M Das Ivai- /,/ch/ ber lHa/Mcl, wie ihn Be-nedix yczcichM. — Auch im Ensemble waren eimtzl. Schwankungen bemerkbar. Theater. Heute Dinstag, zum ersten Male: Gi« Autograph, Lustspiel in 1 Auszüge, von A. Bergen. Diesem folgt: Ghristkindl, Genrebild «"Gesang in I Aufzug, von A. Langer. Must! von Franz v. Suftpö. Morgen Mittwoch -. Der Talisman Posse mit Gesang in ^^Aufzü^v^^Nestroy. Mun! von Adolf Müller. Verantwortlicher Redattmr : Ignaz v. Kleinmayr. Druck und Verlag von Ignaz v. Kleiuwayr st Fedor NamberaVn LaibaH^ 880 Telegraphische Effekten- nnd Wechsel-Kurse an der k. k. öffentlichen Vörse in Wien den 26. September 1864. 5'/. Vl.tasllqus« 71.05 itt00-.5<) Banfastit» . 772, Loxdm, . . I1'i^0 Krediten . I"8.80 K. f. Dolatcn 5 48 Ircmden-Hnleigc. V^m 24. und 25. Srptlmbtr Ttadt Wien. Tie Herren: Aaron Kusscvich, k s. Flld-Mi>sscl.'>illli>i>tc!i^!!t. von Ngram. — Lebailly. K'Nn'm^nn, >i»d Uscnl'l.int, RlNtirr, ans V>l,iisn — R^'nde, Ptioat, u»d Kovat^ch. f. l. Uin^slsi-täts^Proftssor, von Oraz. — o Hub!, s. l Major, vrn P,ii. -^ v. Iat'orniM, Gvwcrk^InI'a» d1j-nunsssralh', Dicm. F.ibrissrciftndcr, und Nusch, Kaofm^nn. von Wien. — L^,chlincr. Gcwcrfs' Kaffilr, vo» Hof. — Vraime, Helzhänbler, vcn Gl'lischcc, Elephant. Die Herren: Prütoui, s, l. Marinc-^ffizlal. und T.il'onrc. M.iqazintur, von Tr,»si — Schulz. Oclonom. von Franlfurt a^O. — v Wit, f. me« I l.ii,:sch»r Rittme,sscr, »nd H.inlc. l. m.lilani-scher Ol?tlli,ute».i»t. von Hcrinanniiatt. — Wu-stcr. Kaufina»!!; k^fDr«'', s, s, iDl'crliclit>nant. nnd Prllas von Wien. — v Gnalns. Privat, von Sz. Ichtwar. — Norovitz. Actrlidehändler. ron Bo^>l>ir. — .ttolm. Handlnngsl'tistnde!-, von Ni lolsburg. — Schmid, HlNidlungörliscndcr. von Müuchcn. — Hcrzhig. Wcltpritsscr. auS Vöh-MtN — Schulltr von Eaprdistri^. Wilder Mann. Hcrr Lackner. V^nntc, vcn (Mi. Baierischer Hof. Di, Herr,»,: Gckliart. l. k. Reqim,nt«.?lr^. vo» Udinc. — Tomazli, Handclsman». von C5h>i-bar. — Pandolctti. Priuat. und lza!iclih, Ha»« dclömanu, von Tricji. — Pttschar, Vlglnt, von Loitsch. Monre». Die H,rrcö V scnlli. scit 30 Jahren m,t> 6 Moilalen uerschollciit» Curlin^en Gec>lg Wi^nitii gcwilli^ct »no rlNlsell'en Ioftf Sterlnschli von Töpüp a!s ^»sl>l«)s «,l l>clllin dcr Toklörilknilüss l'rslcIU N'lNlcn. Geor^ Widmen wird rcmgrmäß auf« gtforrert, binnen einem Jahre, d. i. die 20. Imu 1865>, v<.'r oilscm Ge» lichle zn lrsHeiilcll. odrr rrniskllici! oocr dem eriiallnte» K»ralor ocm sriinnl Lllien liud Allfrl'lli'llsorte Kcm'.lmß zu gel'ln, wldli^ct's nach ricstr Frist ülicr lituerll' chcü Ällsuchtli zn seour ToüeSelklarung nüroe geschrillt,, wcrocn. K. l. näri. oeleg. V «ad,, am 20. Iu»i 1864. ___ ^i.^i^-^) Nr. 4840, Kmatclsverhällgung. sibcr Matia Mariisch Vl'n Viitouza, Vom gefcrligtcu k. f. vezirksmlitt, als Gericht, wird hicnnt bcl.nnil gemacht, das das liochlöliliche l. l. i!a,ieeSgclichi in LlNl'ach lie Maria Mahoriisch von Pl>lo»za liach gcrichlllcher Eclildulis, ihres Gelstcüjlt,i hlflllikc» l'^'De. Dersll^'e» wllnc I^xaz Mahorilsch von Vukonza als ssuraior alifgestlllt. K. l. Plzirk^iml Liei». alö Gcrichl, am 21. Ssplembcr 1804. ^1^)2-2) 'Nr. '242 l. Feilbietultgs-Sistirullg. Vom l. f. Peziilömmc ^i^iia. al'? Gericht, wild bicmil dcsaiuit gcmacht. daß t>ic in dcr Elckliiiri^s^chc rrü Ig»az Zhadesch uou Scetnavas. Vezirt i.'ack, ssrgen Herrn Ioslf Vri^lcr vcm Ioria s>c^lo. schuldi,ilr s><» ft. . I. Z. 1372. auf dcn 1l). Srptcnilier, t>anu anf dc>i 18. Oktol' rr l!!!^ lillf psN 8. November l. I. m^soid»stcl! ^eill'ictlü'^en bis anf wli-ttrcS Aüla^cn des ErelutioliSführrls slstirl worrcn sind. K. k. Vczillsamt Idria. als Gcricht. am 17. Stptemlicr 1864. viktorinc Nehn l'tqilntt wieder ihle Unterrichtsstunde» i» ocr italienischen mlv fran< zösischen Sprache, sowie auch in aUl'ü deutschen Gesscnständen mit 1 Ok tobcr. Nähert^ zur qcfälligsli Axfrage in der Puchhal'.i'lllng deS Hcrrn Georg i!crckcr. '_________(l.811—3) (183^—0) Nudolst-Lllse. Haupttreffer 2ii.0U0fl. Mindester Gewiini eines jeden Loses RV fl Dicsc Lose, welche in Ailbctracht ihlvr Sicherheit jedem derartig» Papier gleichsscstl'llt werden lümien, da dieselben nicht nur qciüi gendc Rcal-Hyftothet darbieten, sondern auch noch illierdicS vom Staate garantirt sind, qc-nicßcn jetzt schon bei dem Umstände. daß dic-selben 2 Zichnngcn dc« Jahres nnd das! jcdeö Los 12 fl. gewinnen mnß, außergewöhnliche Beliebtheit. Diese Lose «erlauft « fl. 12 Gefcrtia.K-r lind verpflichtet sich, alle bei ihm gekauften Lose um 1'/, fl. Differenz selbji nach der Zirhlni^ bi^ l5i. Oktober 1^n inneren Werthe dicsci! Papieres zn liefen». Großhändler nnd Wechsler in Wien. Nei sseneissten auswärtigen Austrä^cn nnrd um frantirte Einsrnduui; dc« Vetrasse^ , sowi» um Beischliesjunss von.'^ tr. filr f. Z. frantirie Zusendung dcr Ziehunssclistc ersucht. Hu haben sind diese Lose in Laibach bei _______M Vu. Wutschcr. («70-17) sen in die Hautstelle», wo der V.nt wcich-sen soll, eiügcrieben nnd er^cu^t l'iüuen sechs Monate» cinei' vollen krastigen Vart^ wuchs. Dasselbe ist so wirksam, daß e5 schon bei jungen Lenten von 17 Jahren, wo noch gar kein Bartwuchs vorhanden ist, den Vart in der oben gedachten Zeit hervorruft. Die sichere Wirkung garan» tirt die Fabrik. Chinesisches Haarfärbemittel ü Flacon fl. H.»O. Mit diesen» kann man Augenbrauen, Kopf» und Varthaare snr die Dauer echt färben, vom blässesten Vlond »nd dunklen Vlond bis Braun und Schwaiz, man hat die Farbennuluuen ganz in seiner Gewalt. Diese Komposition ist frei vo» nachlheiligen Stoffen' so erhält z. Ä. dao Auge mehr Cha.aklcr und Ausdruck, wen» die Augenbrauen etwas dunflcr gesäibi werden. Die vorzüglich schöucn staibe», die durch dieses Mittel hervorgebracht werdcu, übirlrcffe» allcö b^ö jctzt (iri« ssircnde. Erfinder: Nothe H: (5omp. in Ver-lin, .ssommandantenstr. 31. — Die Viic-oerlage besmdel sich in L a i b a ch bei Herrn ^Ibez't'»!,»!«'»'. -Vauptplah Är. 239. li«<:i -2) WirthshaugtlelPlichlung NUd erledigte Mtersielle. Taö an der Poststrasft znmchen IVliitt» >z»lr»^'«t>'Otl«', in C>'»»«»« Joch anslossendrn ?lclcr - nnd ^arrri?-krautssrilnd vom 1. November !. I. aus ««»e>»« «>«>>«»« aus freier Haud verpachtet. ^achtlustissc wollen sich bii< 20. Oltobcr l. I. bei der Verwaltung dc« <^«>t«»» ^Ult» «ll»»«l><. melden. Auch ist daselbst eine W'N^Mi^Mt?»« ;n vergeben. Der ^ewlrber mus! nebst den cr-iordcrlichen >tenntuissen, einer slavischm Tprache tilüdig, nnd tan» auch »erheirachet sein. O»!(<^crlval!li!!ss M-3ill'»il' in Cr^a-ti,n dcn !^2. Ssplcliidll 1864. (1874) <3« verkaufen sind in, Hause Nr. 70 an der Nl"glN< furler l'mie im sisis» Siock nolsl dtt Haut' uerschisdsuc Alköbcl, dlirnütsr »ilich ein schöon Nococo-Viicherkasten (1870-1) ' ' Plenlllllnftnllnlllng deö Miinncrcholö. - — Sonntag den 2. Oktober l. I., nm l R Uhr, findet im VercinSlokal? am CoiMcßplatze die regclmaßiste Plenat' versammlnng des Altannerchores der phi'lharmoinschen Gesellschaft, dem H 42 der Vereinsstatuten gemäß, Statt, wobei auch die Neuwahl der Ausschußmitglieder vorzunehmen sein wird. Hiezu werden die Herren Mitglieder des Männerchores freundlichst eingeladen. Dr. Schöppl in/p. (1820-1) R. 5 Dallllilj"." Mäuler LMmr. lxn'ilct von dem Apotheker 1. Kasse ««. »'. >»«,,l,lT« in Berlin. Anerkennung ans Qesterreich. Z» meiner ^roßfl, Frrlide nmL i<1, Ilmen mitlheilln. dab der von Ilinen l'k^^ne N. ss. D an l'i l)'!chc .ssralllrr Li^llcnr l'si «„siileu villjäli» ri^lN M.iqe» < m>d Unlerleil'^lcids,, außerordentlich qünsiijie Nesullate er» ^illl liiU. Scit vislsll Ialire» litt ich a>, Massrlll'lschll.'fvr'sn, Al'MitlosilV keit. Ällistoi),,'!', Vcrs>1'lsi»N!»s>. schllchler Vsrpaiom^. bcleglcr Z»»,ie lind Stubluerslorfl!!!^. Durch drn Gcl'rauch eiüi^lr Flaschen des N, ^-. D a n> b i p'schen ^'iqusurS sind sammOiche Ucbr! lusriti^t. lind süble ich mich qanz wol'!. Im Interesse äbnl,ch leidender l'itle ich Sie, dieß zn veröffentlichen Wien, den 17. Februar 1«l',4. l». Xsl'.i«'!, Marlahilf. Estcrhl',z,)a,n. V^,'n^«»>,«H»N^ l Nutcrzcichuctcr hat die Assentie dcr ancrlalint soliden Thee-! Ätirderlttsse des »crrn ^. T. Nllnntfcld in Mnkftrt a.A aller Sorten echt chinesischer und russischer Thee, wovon auch ein entsprechender Pcsrruth vorhanden ist, sich demgemäß zn gefälligen Aufträgen bestens empfehlend. Laidach am 19. September 18(>4. (1834 2) l»«5itl5V ZI^l«zAN«»». AH" Kl'iw >hill><; «»<> >>i^k^,^t,«z,t^K>K grgc» Ojäl>rigs Rateuzalilüng mit gleicher st) 8 Tag5'ThUMhttll von verschiedener (Hrößc von uormalü <»^«»,»'^^^ Hiezu ein halber Bogen Amts- und Intelligenzblatt.