PrSn««eratto»» - Preise: FLr Laibach: Vauzjährig . . 6 fl. 40 kr. Halbjährig . . 4 , 20 » Bierteljährig . 2 „ 10 „ Monatlich... — , 7» „ Mit der Post: «auzjährig...............12 fl. Halbjährig............... S , Bierteljährig L „ Laibacher Kür Zustellung inS Haus viertelj. 25 kr., monatl, S kr. Einzelne Nummern 6 kr. Nedactio» Bahnhofgaffe Nr. 132. «xpedttionS-L Znserate«' Bureau: Tongreßplatz Nr. 81 (Buchhandlung von Jg. v. Kleinmayr L Fed. Bamberg.) 4- Jusertiouüpreise: Für die einspaltige Petit^ L 4 kr, bei wiederholter Ein schaltung L 3 kr/ ' ^ Anzeigen bis S Zeilen 2V kk- Anonyme Mitlheilungen «erden nickt berücksichtigt; Manuskripte nickt zurückgesendet. Bei größeren Inseraten österer Einschaltung entsprechender Rabatt. Für complicierten Satz beson dere Vergütung. und Nr. 31. Mittwoch, 9. Februar 1876. — Morgen: Scholastika. 9. Jahrgang. Die Resormwte. Die Note des Grafen Andrassy ist endlich zum »icht geringen Schrecken unserer höheren Staate» »eisen aus dem Dunkel der Eabinete an das Licht der Oeffentlichkeit gelangt. Die „Kölnische Zeitung" Lar schon am letzlen Donnerstag in der Lage, die so sorgsam gehütete Staatsschrift in französischer Sprache und deutscher Uebersetzung zu veröffentlichen, mit der Bemerkung, daß ihr die von Budapest datierte Noie auf dem Umwege über Paris zugegan-gen sei. Helles Entsetzen über diese Jndlscretion muß die Diplomaten am wiener Ballhausplatze ergriffen haben und sie boten ihr möglichstes auf, wenigstens noch um ein paar Tage das mystische Dunkel für die guten Oesterreicher zu verlängern. Während sonst jede noch so unbedeutende Neuigkeit blitzschnell durch den elektrischen Draht durch alle Hauptstädte Euro-pa's verbreitet wird, gelangle die wichtigste Haupt-und Staatsaction unserer Zeit erst vermittelst der Post von Köln nach Wien. Es müssen höchst inter-essante Gründe höherer Staatsweisheil Vorgelegen haben, uns Oesterreichern gegenüber das Geheimnis ein paar Tage länger zu wahren als gegenüber den Deutschen, Franzosen u. s. w. Die „Wiener Abendpost" vom Samstag macht gute Miene zum bösen Spiel, druckt schließlich die Andrassy'sche Note ebensalls ab und begleitet dieselbe mit der von großer Verlegenheit zeugenden Erklärung, es sei von competenter Seite beabsichtigt gewesen, mit der Veröffentlichung der Note an die österreichisch-ungarischen Botschafter in Paris, London und Rom, die Grafen Apponyi, Beust und Wimpfen» so lange zu warten, bis die Antwort der kais. ottowanischen Regierung auf die von den drei Kaiserreichen vereinbarten Reformvorschläge vorliegen werde. Wenn weiter geklagt wird, daß im französischen und deutschen Texte der „K. Z." wesentliche Unrichtigkeiten enthalten sein sollen, so konnte diese außer der „A." leider niemand entdecken. Was nun die Note selbst anbelangt, die in Form eines Rundschreiben« vorliegt, so muß manche Weitschweifigkeit, manche zu weit auSgeholte Deduktion, manche zu gewagte Behauptung wol dieser Form zugute gehalten werden. Sie zerfällt daher, wenn auch nicht äußerlich, so doch thatsächlich, in zwei Hälften: einerseits in die allgemein politischen Erwägungen über die Ursachen der Erhebung und die Gründe, welche die Pforte bestimmen sollen, dem Rathe der Tractatmächte zu folgen, andererseits in die praktischen Reformvorfchläge selbst. Der Drei-kaiserbund, die Übereinstimmung zwischen den eng-verbündeten Mächten Oesterreich, Deutschland und Rußland war maßgebend für den Charakler des mit der österreichischen Firma gezeichneten Aktenstückes. Allein trotzdem diesem mächtigen Bunde eine hohe Autorität in Sachen der europäischen, insbesondere der Orientpolitik innewohnt, so reichte die Autorität dieses Bündnisses dennoch nicht hin, um in dem Wirrsal der Balkanhalbinsel Ordnung zu schaffen. Es sollte daher dem Vorgehen der Dreikaisermächte bei der Pforte die Unterstützung der drei übrigen Mächte Europa's, welche den pariser Frieden von 1856 unterzeichnet, die Unterstützung Italiens, Frankreichs und vor allem Englands verschafft werden. Es hat daher allerhand in dem Aktenstücke Aufnahme gefunden, was nur verständlich wird, wenn man diesen Zweck im Auge behält. Darum wird vor allem die Zukunft möglichst schwarz angestrichen, wird gesagt, unter den Christen der Balkanhalbinsel sei allgemein die Ueber-zeugung verbreitet, m nächsten Frühjahre würde in Bulgarien und auf der Insel Kreta der Aufstand losbrechen; wird mit einer gewissen Gemüth-lichkeit hinzugesetzt, Serbien und Montenegro würden dann nicht mehr imstande sein, der herrschenden kriegerischen Strömung ihrer Bevölkerung Widerstand zu leisten, und man müsse sich zeitig mit dem Gedanken vertraut machen, die beiden Länder „beim Schmelzen des Schnee's" in den Kampf eintreten zu sehen. Ein solches zum mindesten nicht sehr taktvolles den Teufel an die Wand malen, läßt sich nur begreife», wenn man dadurch am goldenen Horn einen heilsamen Schreck einjagen, ein allgemeines Gruseln vor den Dingen, die da drunten in der Türkei noch kommen sollen, verursachen wollte. Denn es ist nicht wol gut denkbar, daß der Einfluß d>>r Dreikaisermächte nicht soweit reichen sollte, durch ein energisches Wort in Belgrad und Eetinje der Kriegslust der Serben und der Söhne der schwarzen Berge einen gelinden Dämpfer aufzusetzen. Es wäre doch gar zu arg mit unserem kostspieligen diplomatischen Apparat bestellt, wenn JeMeLon. Zur deutschen Rechtschreibung. Ueber die Conserenz in Berlin, welche die Reform der deutschen Orthographie zum Zweck hat, liegen nun die ersten Berichte vor, die, auf die Protokolle derselben basiert, thalsächliche Mittheilungen enthalten. Zu den wichtigsten und zugleich zu den schwierigsten Kapiteln der deutschen Rechtschreibung gehört die Frage nach der Bezeichnung der Kürze und der tätige der Vocale. Die Bewegung zur Abnahme der Dehnungsbuchstaben ist nicht etwa abgeschlossen, sondern wir befinden uns inmitten derselben. Wie die Eonferenz zu dieser entscheidendsten Frag: sich stellte, läßt sich nrn dadurch zutreffend und genau bezeichnen, daß wir die den orthographischen Regeln vorausgeschickten Vorbemerkungen und, wenigstens auszugsweise, die Regeln über Bezeichnung der Kürze der Vocale in der von der Eon-ferenz angenommenen Fassung mittheilen. Vorbemerkungen. 1. Die Silben der Wörter sind theils betont, theils unbetont. Die betonte Silbe hat entweder den Hochton (Hauptton) oder den Tiefton (Nebenton.) Z. B. in dem Wort Zeiten ist Zeit betont, und zwar hat es den Hochton; dagegen ist en unbetont. In Malzeit hat Mal dm Hochton, zeit den Tief-ton. In Malzeiten hat Mal den Hochton, zeit den Tiefton, en ist unbetont. 2. Man unterscheidet die Stammsilbe von den Bildungselementen. In jedem einfachen deutschen Wort hat mit sehr seltenen Ausnahmen die Stammsilbe den Hochton. Z. B. leben, Menschen. In zusammengesetzten Wörtern hat in der Regel die Stammsilbe des einen den Hochron, die anderen Silben haben entweder den Tiefton oder sie find unbetonl. So hat in Fürstenschloß die Stammsilbe des ersten Wortes, Fürst, den Hochton, die des zweiten Wortes schloß den Tiefton. und das dazwischen stehende en ist unbetont. 3. Die Betonung wird in der deutschen Orthographie durch besondere Zeichen nicht ausgedrückt, doch sind in den meisten Fällen die betonten Silben kenntlich. Die Diphthonge und Vocale, a, ä, o, ö, u, ü kommen nur in betonten Silben vor. Die Vocale e und i kommen zwar in betonten und unbetonten Silben vor, jedoch ist die Betonung meistens daran kenntlich, daß bei e und i in betonten Silben in der Regel die Quantität bezeichnet wird. So er- kennt man an dem h, daß in entehrt die letzte Silbe betont ist, unterschieden von entert. Wo bei e und i die Bezeichnung der Quantität fehlt, ist aus der Schrift die Betonung nicht zu erkennen; so hat Gebet einen verschiedenen Sinn, je nachdem man den Ton auf die erste oder die zweite Silbe legt. Bon diesen Paragraphen wurden die beiden ersten einstimmig, in dem dritten die beiden ersten Sätze mit 11 gegen 3, die übrigen mit 13 gegen 1 Stimme angenommen. Von den Regeln zur Bezeichnung der Vocal-kürze, welche die einstimmige Billigung der Con-ferenz fanden, genügt es, die Hauptsätze auszuheben unler Weglassung einiger näheren Bemerkungen, durch welche theils scheinbare Ausnahmen auf die Hauptregeln zurückgeführt, theils die geringe Zahl oer wirklichen Ausnahmen bezeichnet werden. Die Kürze des Vocals wird bezeichnet durch Verdoppelung des folgenden Consonanten: 1. in allen Silben mit einfachem Consonant-Auslaut, denen eine minder betonte Silbe mit voca-lischem Anlaut folgt, z. B. schwimmen, sollen, dannen, hinnen, ebenso auch in Nachsilben, z. B. Fürstinnen, Wagnis'e, Iltisse; 2. Skammsilben mit einfachem Consonant-AuS-laut behalten ,die Verdoppelung, welche vor vocalisch er nicht einmal dazu taugte, den Frieden des Welt-theilS vor ein paar raub- und beutelustigen Zwergstaaten zu sichern. Jnbetreff der Ursachen des Ausstandes wird wol hervorgehoben, daß gerade Bosnien und die Herzegowina am wenigsten der wohllhätigen Neuerungen lheilhaftig geworden, deren andere Provinzen des otlomanischen Reiches sich mehr rder weniger erfreuten; daß in diesen beiden Grenzprovinzen . ttr in großherrlichen Hats und FermanS wiederholt zugisagte konfessionelle Gleichberechtigung niemals Wurzel fassen konnte, sondern sich der Gegensatz zwischen Mohamedanern und Christen aufs schärfste zugespitzt hat; daß zu dem furchtbaren konfessionellen Drucke seit Aufhebung der Leibeigenschaft (nach Unterdrückung des ersten Aufstandes der rebellischen Begs in Bosnien im Jahre 1851) ein ebenso unerträglicher materieller sich zugescllt hat infolge unseliger Agrarverhältnisse; daß gerade von dem Augenblicke an, wo die Abschaffung des feudalen Regiments die vormaligen Leibeigenen in Pächter oder Meier umgewandelt hatte, die Uebergrifse der Eigen-thümer zahlreiche Aufstände hervorgerufeu haben; daß der christliche Landbauer der Willkür des wol stammverwandten, aber der Confession nach moha-medanischen Grundbesitzers, der allein neben den Moscheen und dem Staate Bodeneigenthum haben könne, preisgegeb^n sei, daß der Gegensatz der Interessen mit dem Gegensätze des Glaubensbekenntnisses zusammensalle und dadurch eine unvergeßliche Feindschaft enistanden sei.___________________(Schluß folgt.) Politische Rundschau. Laibach, 9. Februar. Inland. Der volkswirthschaftliche Ausschuß berieth über die Handelsc onve nt i on mit Rumänien bisher in drei Sitzungen. Auch inbezug auf diese Angelegenheit wurde vom Ministerium die Cabinetsfruge gestellt. Es ist damit wenigstens der Beweis geliefert, daß der Boden, aus welchem die Regierung stehen oder fallen will, das Parlament ist, und daß sie die meuchlerische Jntrigue, von welcher die Föderalisten faseln, gering schätzt, wenn nicht verachtet. Es war am 5. Februar, als im volkswirthjchafilichen Ausschuß sich die Debatte über die rumänische Handelsconvention entspann. Die Mehrzahl der Redner sprach sich gegen die Convention aus. In wirthschaftlicher Hinsicht wurde zunächst hervorgehoben, daß es bedauerlich sei, daß die Handelskammern nicht um ihr Votum vor Abschluß des Vertrages angegangen wurden und daß, wie bei allen früheren Handelsverträgen, auch bei diesem lei-der das politische Moment mehr maßgebend gewesen jü, als das wirtschaftlich«. Gegru so manche Be. stimmungen dieser Convention liegen Bedenken der anlantenden Nachsilben eintritt. immer, auch am Ende des Wortes, sowie vor konsonantisch anlau-tenden Endungen und in Zusammensetzungen: voll-er voll, fall en säll-t, Schwimmschule. Unbezeichnet bleibt die Kurze des Vocals in allen Vorsilben und in den meisten Endsilben, ferner in Stammsilben, deren Auslaut zwei oder mehr verschiedene Consonanten bilden, z. B. Bild, Wort, Wind, Luft. Verhältnismäßig nur wenige derartige Wörter haben einen laugen Vocal, so: Art, Bart, M, Harz, Papst, grätschen, trätschen, Herd, Herde, Pferd, Kloster, Lotse, Mond, Ostern, Trost, düster, wüst. Diese Regeln über die Bezeichnung der Vocal-länge sind nicht irgendwie neue Festsetzungen, sondern es wird nur durch dieselben der feststehende, im Wesentlichen konsequente Schreibgebrauch auf die einfachsten Gesichispunkte zurückgeführt, von denen au» sich seine Regelmäßigkeit überblicken läßt. Hieraus nun zog die Conserenz in ihrer Majorität (ll Stimmen gegen 3, Sander«, Scherer, Töche) für die Bezeichnung der Vocallänge diese Folgerungen: „Die Länge wird uur bei den Vocalen i und e bezeichnet, die sowol in brtontea als auch in un- Jndustriellen, insbesondere der Glasfabrikanten und landwirthfchaftlicher Industriezweige vor, und wurde deshalb der VertagungSantrag gestellt, woraus der HandelSminister ausdrücklich aus der unveränderten Annahme der Convention eine CabinetSfrage zu machen erklärte. Schließlich wurde beschlossen, in die Spezialdebatte der Vorlage einzugehen. In Böhmen finden bekanntlich Ende dieses Monats die Landtagswahlen in jenen Bezirken statt, in denen bei der letzten Waht altczechische Abgeordnete gewählt worden waren, die durch die Verweigerung des Eintritte« in den Landtag ihrer Mandate verlustig gegangen find. Es droht den Alt-czechen abermals die Gefahr, einige weitere Mandate an ihre jungczechischen Rivalen zu verlieren. Wie bei allen vorangegangenen Wahlkämpfen dieser Art, gebrauch:» auch diesmal die Altczechen als Haupt-agitationsmittel die plumpe und längst abgebrauchte Lüge, daß eine Minister- und Bersasfungskrisis vor der Thüre steht und daß demnächst die staatsrechtliche Opposition ans Ruder kommen wird. Die Wähler sollen dadurch bewogen werden, ihren Unmuth und Unwillen über die unfruchtbare und schädliche passive Opposition noch einmal zu bezwingen und bei den bevorstehenden Wahlen für die des Sieges bereits sicheren Herren der Situation zu stimmen. Das und nichts anderes ist der Ursprung der Sensationsnachricht, welche das bewährte Organ für derartigen Schwindel, die Prager „Politik", jüngst produciert hat. An der Spitze ihres Blattes kündigte sie mit fetter Schrift an, daß das Ministerium AucrSperg-Laffer gestürzt ist, daß Graf Taaffe Präsident des neuen Cabinets wird, und daß die Verhandlungen mit Ungarn vertagt werden. Das ganze Manöver ist zu sehr nach der alten Schablone gemacht, als daß e« irgend jemanden, der die altczechischen Kniffe kennt, täuschen könnte. In der SamStag-Sitzung des ungarischen Oberhauses verlas der Präsident zahlreiche, auf den Tod Deaks bezügliche Beileidstelegramme. Hierauf gelangte der Ausschußbericht über die Verwal-tungsresorm zur Verhandlung; der Bericht empfiehlt dem Hause die Annahme der Vorlage mit einigen unwesentlichen Aenderungen, welche noch dazu vom Minister Tisza gebilligt sind. Die Annahme der Vorlage steht außer Zweifel. Nachrichten von der kroatisch'bosnischen Grenze konstatieren, wie der „Pester Lloyd" erwähnt, daß in neuester Zell ein .sichtbarer Umschwung in dem Auftreten der Grenzbehörden gegen-über den Insurgenten" bemerkbar werde. Man passe besser auf und machte „Miene", sich von einer sehr streng aufgefaßten Neutralität und weniger durch Rücksichten der bisherigen „Humanität" leiten zu lassen. Offenbar beruhe dies Verhalten auf betonten Silben Vorkommen, und zwar fast regelmäßig bei i, oft auch bei e," worauf sodann die verschiedene Bezeichnung der Länge dieser Vocale dem bestehenden Gebrauche gemäß und die scheinbaren, sowie die wirklichen Ausnahmen unter einfache Rubriken gebracht werden. „Im übrigen (d. H. bei den Vocalen aäoöu wird die Länge der Vocale durch besondere Zeichen nicht ausgedrückt." Man würde also hienach z. B. Wal, wälen ohne Dehnungsbuchstaben schreiben, wie schmal, schmälern, lam wie Gram, Wan wie Schwan, farrn wie sparen, wonen wie schonen, stönen wie krönen, Mume wie Blume, füren wie spüren n. s. f. Dagegen bleibt das h in den Fällen, wo es dazu dient, die Verwandtschaft mit anderen in der gegenwärtigen Sprache vorhandenen Wörtern zu bezeichnen (z. B. Ohm zu Oheim, stahl zu stehlen), ferner in ein-zelnen Fällen, wo durch dasselbe (oder durch Vocal-Verdoppelung) gleichlautende oder nur durch die Quantität unterschiedene Wörter gesondert werde» (z B. da« Boot und das Bot. d. H. dir Vorladung, fahnden und fandm), endlich wo rS nicht Dehnung». Zeichen ist (z. B. drehen, glühen, höher u. a.) (Schluß folgt.) höheren Weisungen, die durch den momentanen Stand der diplomatischen Action gerechtfertigt erscheine«. Man wolle in demselben Momente, in welchem man der Pforte gegenüber behauptet, daß es bei ernsthaf» ter Einführung der ihr Empfohlenen Reformen gelänge, dem Zustande der Empörung gleichzeitig mit den Ursachen derselben ein Ende zu machen, auch den Empörern selbst einen nicht mißzuverstehende« Wink geben über das Schicksal, das ihrer harre, falls sie den nach dem Vorschläge der Mächte ein-geleitrten resormalorischen Schritten der Pforte gegenüber fortfahren wollten, sich auf den Boden der Revolution zu stellen. Dieser hübsche Wink käme freilich etwas spät am Tage! Ausland. Aus Konstantinopel kommt die wichtige telegraphische Nachricht, die Pforte habe gestern ihren Vertretern bei den Mächten und den sechs Botschaftern und Gesandten in Konstantinopel die Annahme der Andrafsy'schen Vorschläge erklärt. Diese Aeußerung erfolgte in der Form, daß die ottomanische Regierung infolge der Besprechungen, welche zwischen der Pforte und den Botschaftern der drei Nordmächte in Bezug auf die Beschwichtigung des Aufstandes in der Herzegowina stattgefunden, beschlossen habe, den insurgierten Distrikten die in den fünf Punkten der Note des Grafen Andrafsy erwähnten Reformen zu gewähren. Die Entscheidung ist also sehr schnell im günstigen Sinne erfolgt. Seit Ueberreichung der Reformnote An. draffy'S ist im großen und ganzen eine weniger pessimistische Auffassung der orientalischen Frage in Europa eingekehrt; man hält es für möglich, daß die Vorstellungen der Confuln genügen werden, der Jnfurrection ein Ende zu bereiten. Selbst die sonst so schwarz gefärbten osficiösen berliner Correfpon-denzen der „Augsburger Allgemeinen Zeitung" find zuversichtlicher geworden. „Die Annahme," sagt ein solcher Correspondent. ..liegt nahe, daß die Groß. Mächte auf Grund der Zustimmung der Pforte ihre Consuln auf dem Kriegsschauplätze mit den entspre. chenden Instructionen versehen. Die Großmächte sind ja, nachdem sie die Zustimmung der Pforte zu dem zwischen ihnen festgestellten Resormproject erlangt haben werden, in der Lage, die im Herbste vorigen Jahres von den Jnsurgentenchess gestellte Bedingung zu erfüllen, die nemlich: daß sie, d. H. die Großmächte, die Garantie für die Durchführung der Reformen übernehmen sollen." So leicht wird'S srnlich nicht gehen; aber eine ernste Handhabung der Neutralität und ein auf Montenegro und Serbien auSgeübter Druck würden hinreichen, den Worten der Consul» Gehör zu verschaffen. Von allgemeiner politischer Bedeutung ist unter den berliner Nachrichten nur diejenige, daß das Verbot der Pserde - Aussuhr aus Deutschland ausge. hoben wurde. Man wird darin überall den Beweis erblicken, daß seitens der deutschen Regierung die gegenwärtige Situation Europas als eine friedliche betrachtet wird. In der Debatte deSdeutfchenReichStage» über den Bericht der Reichsschuldencommisston beschuldigte der klerical feudale Abg. Ludwig den be-kannten national-liberalen Abgeordneten Miguel der Bereicherung bei Belegung der Jnvalidenfondsgelder, blieb jedoch jeden Beweis schuldig und wurde zwei» mal zur Ordnung gerufen. Windthorst (klerikal) erklärte, Ludwig handle ohne Zustimmung des Centrums. Miguel sprach sich über seine Thäligkeit als Direclor der DiScontogesellschaft aus und forderte jeden, der ihn einer uncorrecten oder unredlichen Handlung zeihen könne, auf, hervorzutreten. Die Diskussion war eine sehr leidenschaftliche; auch dem Abg. Lasker mußte ein Ordnungsruf erlheilt werden. In einer Versammlung bei Herrn Jule« Simon, drr die hauptsächlichsten Mitglieder de» linken Centrumv, der gemäßigten Linken und der republikanischen Union beiwohnten, wurde constatiert, daß die Nachrichten, die von drn Deputierten ein« lausr» und die aus den Departements erhaltenen Briefe auf rntschirden republikanische Wahle« für den 20. Februar deuten. Die jetzigen Vertreter des Vogesendepartements glaubten» bestätigen zu können, daß Herr Buffet eine neue Niederlage im Arron-dissement Mirecourt erleiden würde. LS sollen übri-gens, der „Agentur HaoaS" zufolge, dem Minister de« Innern bereits fünfzehn Landidaturen für daS Abgeordnetenhaus angeboten worden seiu. Insbesondere wird der „Schützling der Bonaparlisten," wie Herr Thiers seinerzeit Herrn Buffet bezeichnte, jetzt aufs wärmste von den 1k leric alen protegiert. Aus Indien kommen bedenkliche Nachrichlen. Abgesehen davon, daß in jenen Gebieten, in denen einst der Sepoy Aufstand wülhete, der Besuch des Prinzen von Wales nur dazu gedient hat, böse Erinnerungen wieder wachzurufen, mußte jetzt auch zur Verhaftung eines Neffen des «besetzten Gaikowar von Baroda geschritten werden. Derselbe hatte für einen neuen Aufstand agitiert. Ebenso werden von der Westgrenze Unruhen gemeldet. Beluvschistan, dessen nach Afghanistan führende Pässe englische Truppen laut Verträgen mit mehreren Häuptlingen besetzt halten, dürfte die Scene einer Rebellion werden. Schon wird von der Absicht Englands gesvrochen, zur Absetzung des KhanS zu schreiten. Zur Tagesgerichte. — EinelnstigeMordgeschichte. Man schreibt der Prager „Deutschen Volkszeitung": In einem Böhmer-wald-Städtchen hat sich unlängst folgende Geschichte zuge-tragen: Die Frau eines ehrsamen Bürgers kam in die Apotheke und begehrte Arsenik, angeblich um die vielen Platten unschädlich zu machen, von welchen ihr Wohnhaus wim-mele. Der Apotheker, welcher die Frau als „eine böse Sieben" kannte, witterte aber Unrath und sagle derselben, sie möge sich in einigen Stunden das Gift abholen. Die Frau entfernte sich, der Apotheker aber schickte sofort um ihren Mann und theilte ihm das Verlangen seiner theueren Ehehälfte mit. Der gute Bürger erklärte, daß sich in seinem Hause gar keine Ratten befinden und daß seine Eüegesponsin das (List wol kaufen wolle, um jemanden ändern, als Ratten vom Leben zum Tode zu befördern. Der Apotheker beruhigte den z§ Tode erschrockenen Mann und sagte ihm, er möge getrost alles essen, was ihm seine liebe Ehehälfte vorsetzen werde, nebei.bei aber auf eine ausgiebige Cur derselben denken. Pfisfig lächelnd geht der Bürgersmann auS der „lateinischen Küche." Der Apotheker aber zerstößt in einem Mörser sosort ein Stück Zucker zu seinem Pulver. Etwas später erscheint des Bürgers Frau, um ihr „Gist* abzuholen und erhält es ohne Anstand. — Am nächsten Lage ist sie besonders liebenswürdig gegen ihren Mann, ja sie bereitet demselben sogar seine Lieblingsspeise — Krapfen — und bestreut sie mit Zucker — aus der Apotheke. Der Mann ist hocherfreut und läßt sich die Krapsen weidlich schmecken. Da schwindet ihm plötzlich alle Lust, er schaut ganz jämmerlich drein, läßt einen frisch angebiffencn Krapfen zu Boden fallen und greift nach dem Bauche. Fürchterliche Krämpfe befallen ihn, er heult vor Schmerz, sein gefühlvolles Weib jammert entsetzlich und in wenigen Minulen ist er eine — Leich«. Kaum hat er den Geist ausgehaucht, da ward die arme „Witwe" gar munter und behaglich. Sie holt einen Strick herbei, legt ihn dem verstorbenen Mann um den HalS und sucht denselben an dem nächsten Nagel auszuhLnyen, wol zu dem Zwecke, damit es den Anschein habe, als habe ihr Mann st» selbst erhängt. Noch aber hat sie den Strick am Halse zngedreht, da erwacht der „verstorbene" Ehegatte, er ">ß» den Strick vom Halse, Packt sein zu Tod erschrockenes Weib beim «ragen und drischt sie mit dem Stricke so ganz windelweich, daß sie jetzt noch krank darniederliegt. Es ist M hoffen, Laß das verkommene Weib durch die ausgiebige Eur gebessert worden ist. — Neues Kochgeschirr. Adalbert Rive und Arckitect Krumbholz in Wien haben ein neues Feldkoch» geschirr erfunden. Dieses Geschirr ermöglicht, binnen fünf» zehn Minuten mit geringem Feuerungsmaterial Fleisch und Gemüse vollständig zu locken. Dasselbe hat einen Verschluß und ist so eingerichtet, daß es mitten im K«xdr» vom Feuer weggenommen wird und ohne daß die in demselben enthaltenen Speisen auSgeschüttet «erden, auf den Tornister g«» schnallt werden kann. Gegenwärtig nimmt da« „Abkochen" zwei Stunden in »,ft>nlch. und da dt.se knge M nicht letten mangelt, so «iissen die Soldaten oft Roth leiden. obgleich die erforderlichen rohen Vorräthe im Ueberfluffe vorhanden sind. — Gegen die Ofenklappe. Die neue Bau-Ordnung in Berlin, welche gegenwärtig dort dem Polizei-Präsidium zur Schlußredaction vorliegt, enthält drei neue Bestimmungen, die wol allerorts, insoweit sie noch nicht bestehen, Ausnahme finden sollten. Die erste schreibt für den Flächeninhalt der Höse ein Minimum von 20 Quadratmetern (statt der bisherigen 17 Quadratschuh in Berlin) vor, die zweite das Verbot der Kellerwohnungen und die dritte das Verbot der O s e n k l ap p e n. In allen drei Punkten ist der vorjährige Münchener Congreß des Vereins für öffentliche Gesundheitspflege mit ähnlichen Beschlüssen ausgetreten. Insbesondere möchte Las Verbot der Osenklappen als eine unabweisbare Forderung bezeichnet werden können, La nach der Statistik die Zahl der durch Kohlenoxydgas ums Leben kommenden Personen in wahrhast erschreckender Weise zunimmt. Lokal- unü Provinzial-ÄUkelegenyeiten. — (Ernennung.) Oberlandesgerichtsrath A. Hein -richer in Graz, seinerzeit Landesgerichtsrath und Leiter des städtisch-delegierten Bezirksgerichtes in Laibach, wurde zum KreisgerichtS-Präfidenten in Lilli ernannt. — (Glückwunschadresse.) Der Verein der Aerzte in Krain richtete unterm 26. v. Li. an Len kais. Rath und emeritierten Bergphysikus Dr. Ludwig Gerbez in Jdria nachstehendes Schreiben: „Es gibl in dem ausopserungs- vollen und entsagungsreichen Berufsleben eines nur dem Dienste der Humanität und Wissenschaft, noch dazu von den Lentren socialen Lebens entsernt lebenden Arztes der Lichtblicke so wenige, daß sich der gesammte ärztliche Stand der uuverholenen Freude nicht entschlagen kann, wenn slir so langjähriges, verdienstvolles, wenn gleich geräuschloses Wirken eines StandeSgenossen ein äußeres Zeichen der Anerkennung gesunden wird. Sie, verehrter Herr Lollega! können zwar mit innerer Besriediguug aus die zurückgelegte Lausbahn blicken, auch ohne äußeres Zeichen der Anerkennung, sicher des Dankes der Armen und Kranken, denen Sie jederzeit hilsreich beigestanden, sicher der Anerkennung der wisseuschasllichen Well sür Jh>e Leistungen aus dem Gebiete der HydrarMojeu (Quecksilderkranlhetten.) Um so mehr darf und muß Sie der jüngste Act kaiserlicher Huld erfreuen, der Ihre Ruhetage zu verschönen bestimmt ist. Ader auch Ihre StandeSgenossen im Lande «rain sreueu sich desselben, einerseits weil sie denselben als einen wohlvcrdienten aner-kennen, und andererseits, weil sie in der Ihnen gewordenen Ehre auch eine dem ärztlichen Stande, und insbesonbers dem ärztlichen Vereine, dem Sie als langjähriges Mitglied angehören, gewordene Ehre erblicken. Indem die gesertigle Bereinsleilung Sie zu der Ernennung zum kaiserlichen Ralhe beglückwünscht, ersüllr sie in Aussür,rung des einstimmigen Beschlusses des Vereines der Aerzte in Krain in seiner Sitzung vom 26. Jänner l. I. eine angenehme Pflicht, und schließt nur noch den Wunsch an, Euer Wohlgevoren mögen noch recht lange im Genüsse der Ihnen zugedachten Ehre in bester Gesundheit einer der Unser« verbleiben." (Datum und Unterschriften,) — (Urtyeilsvollstreckung.) Die Hinrichtung de« wegen Meuchelmord, begangen an einem Zugscommau-danten »n Stein, zum Tode durch den Strang verurtheilten Jnsanteristen I. Varga vom 46. Jns.-Reg. wird dem vernehmen »ach morgen um 8 Uhr vormittags in der Schottergrube hinter dem Landeszwangsarbeitshause in der unteren Polana vom grazer Scharsrichter vollzogen werbe». — (Die Schneeaussuhr) aus den Straßen und Waffen der Stadt und Vorstädte vollzieht sich in langsamem Tempo. Wir möchien die berufenen Arbeitskräfte erinnern, jene Plätze, aus welchen die Abladung der Schnee-maffen in den Laibachfluß geschieht, vorher von den dort liegenden Schneeschichten zu säubern. In vielen Gaffen, namentlich hinter der Mauer, vom Lase Schmidt bis zum Hause der steiermärkischen Escompiebank, ist jeder Verkehr zu Fuß und zu Wagen unmöglich. — (Hebammenkunst.) Eine Neuorganisierung deS HebammeuunterrichteS in Oesterreich steht bevor. Sicherem Vernehmen nach »eschästigen sich auch die ärztlichen Kreise Lai»««« Mit dieser OrganisierungSsrage. — (Der gestrige Eilzng von Wien) erlitt «»gen de« hohen Schneefalle« und Entgleisung eine» Schnee- pfluges zwischen Leibnitz und Ehrenhausen eine 2'/,stüi>djge Verspätung. Die Post- und gemischten Züge verkehren indes trotz der gewaltigen Schneemassen bisher ziemlich regelmäßig. Der Frachtenverkehr zwischen Steinbrück und Triest bleibt bis auf weiteres eingestellt. — Der heutige wiener Post-zug hatte 2 Stunden 8 Minuten Verspätung. — (Aus der Amtszeitung.) Kundmachung über das Erlöschen der Scharlach-Diphtheritis-Epidemie in den Ortschasten Jlovagora, Podstermec, Berlog, Zaga, Ba-rovec, Videm und LuZarje. — Verleihung einer Militär-Waisenstistung; Gesuche bis Ende d. M. an Len hiesigen Magistrat. — Bestellung des Advocaten Dr. Deu in Adelt-berg zum zeitweiligen Stellvertreter des verstorbenen Advo-cateu Dr. Ldj« in Wippach. — (Leykam-Joses«thal) Bei der am 27. v. M. flatlgesundene» ersten Ziehung der Prioritäts-Obligationen dieser Gesellschast wurden nachstehende Num-mern gezogen: 152, 184, 290, 370, 392, 504, 528, 580, 762, 790, 879, 885, 9l3, 930 und 964. Vom 1. Juli d. I. a» werden diese gezogenen 15 Obligationen im vollen Nennwerthe per 200 Gulden österr. Währung bei der Ge-sellschaslshauptkaffe in Graz (Stempfergaffe 7, I.) eingelöst. — (Aichstempel.) Laut Verordnung des Handelsministeriums vom 29. Jänner 1876 werden die in Len Jahren 1874 und 1875 gesichten, mit den Stempeln dieser Jahreszahlen versehenen metrischen Gewichte, Längenmaße und Hohlmaße bezüglich der Verpflichtung zur neuerlichen Aichung (Recimeutieruug) den im Jahre 1876 geaichten und gestempelten Gewichten, Längenmaßen und Hohlmaßen, gleichgehalten. — (Theaternachricht.) Morgen gelangt zum Vortheile des Theaterkapellmeisters Herrn Kutschera die für Laibach neue Operette: „Die Ente mit den drei Schuä-delu" zur Aufführung. Der Lompofiteur der Musik zur „Javotte", Herr Jonas, stattete auch deu musikalischen Theil dieser Novität mit recht angenehmen Melodien aus. Wir zweiseln nicht, daß morgen sämmtliche in Laibach befindlich« Freunde der Operette im Schanspielhause sich einfinden werden. — (Landschaftliches Theater.) Da« gestrige erste Gastspiel des k. ruff Hosschauspielers Herrn Ltsser erzielte einen durchschlagenden, glänzenden Ersolg und zwar zugunsten des Fräuleins Bfirsky^ welche die „Jane Eyre" in Charlotte Birch-Pfeifser's bekanntem Schauspiel „Die Waise aus Lowood" mit vielem Fleiß, tiefem Gefühl, großer Wärme, echter weiblicher Würde und ungeschminkter Natürlichkeit durchführte. Das gut besuchte Haus zeich.iete die vorzügliche Schauspielerin durch laute Beisallsbezcugun-gen und mehrmalige Hervorrufe aus. Herr Lesser, welcher in seiner Antrittsscene freundlich begrüßt wurde, hatte eben auch eine schwere Ausgabe zu erfüllen; er gab die Rolle des „Lord Rochester", eines ManneS, dessen Brust vom Schmerz über den durch Verführung erfolgten Verlust seiner von ihm heißgeliebten und zuletzt dem Wahnsinne ve» fallenen Braut durchwühlt, Lessen Charakter infolge diese« unglücklichen Ereignisses ein ernster, ja schroffer geworden war, dessen Herz jedoch sür die geistreiche und talentierte Erzil herin seines Pfleglings in Hellen Flammen zum neuen Lebe» erwachte und in der Waise von Lowood sein verlorenes Glück wiedersand. Herr Lesser bemühte sich, die Be-sonderheiteu diese» Charakters in einem getreuen Bilde wiederzugeben. Der Ausdruck des Schmerzes, der inneren Zerrissenheit, der Verkehr mit Mistreß Reed Und ihrer Tochter, das Erwachen der Liebe zu Jane Ehre fanden an ihm einen glücklichen Dolmetsch. „Lord Rochester" wird selten einen männlicheren und eleganteren Interpreten finden, als Herrn Lesser. jedoch das Publikum vermißte in den zwei ersten Acten der zweiten Abtheilung bei Herrn Lesser Vre gewohnte Wärme uud Natürlichkeit; erst im dritten Acte trat der verständige Schauspieler mit Feuer ein. Da« Haus lohnte die gelungenen Scenen mit lautem Beifall und nach Len Aktschlüssen mit Hervorrufen. - Fräulein Eorbach spielte die herzlose und nach Reichthum lüsterne „Mistreß Sarah Reed" vorzüglich und hätte hiesür kauten BeisaÜ verdient. - Die kleineren Partien wurden von de« Herren Frederigk (Dr. Blackhorst) undSteinberger (Patrik), vou den Fräulein Karliczek (Lady LlireuH und Werber (John) gut auSgeführt. Die Totalaufnahme dtt gestrigen Vorstellung war keine besonder« warme, »ach. dem diesem Bühnenwerle der Rei, der Renhe* — (Der vaterländische Kalender für 1876), herausgegeben von der vaterländischen Lebens-versicherungS-Actiengesellschast zu Elberfeld, enthält nebst dem gewöhnlichen Kalendarium einen Auszug aus den Statuten der genannten Gesellschaft, Aufsätze über die verschiedenen Perficherungsaiten, einen historischen, Post-, Eisenbahn-, relegraphen- und Marktkalender, Gewichts-, Münz- und Lersicherungstarise und Erzählungen über Lebensversicherungen; insbesondere Familienvätern, welchen die eigene Versorgung und jene ihrer Angehörigen am Herzen liegt, bestens zu empfehlen. Bestellungen besorgt die Buchhandlung von Kleinmayr L Bamberg in Laibach. Zur Bannlegung der Waldungen. Die Gemeinden Kallwang, Wald, die Bezirksvertre tnngen von Rottenmann und Lietzen und mehrere In tereffenten richteten an das Abgeordnetenhaus eine Petition wegen Regelung der Frage der Bannlegung ivn an Eisenbahnen gelegenen Waldungen überhaupt und insbesondere bezüglich der an der K r o np r i n z R n d o l f s b a h n in den Bezirken Leoben und Lietzen in Steiermark befindlichen Waldungen. Der Petitionsausschuß des Abgeordnetenhauses beschäftigte sich bereits mit dieser Petition und Dr. Schaffer erstattete hierüber dem Abgeordnetenhause den Bericht, welchem wir folgende Hauptmomente entnehmen: Die Strecke St. Michael-Rottenmann der Rudolfsbahn wurde im Jahre 1869 eröffnet. Es zeigte sich bald, daß die Waldbenützung längs der Bahmrace im Interesse der Sicherheit des Be triebeS theils untersagt, theils eingeschränkt werden müsse und die Bezirkshauptmannschaft Leoben war bereits im Jahre 1870 bemüßigt, in dieser Richtung Verbote zu erlaffen. Eine Folge der letzteren war, daß zahlreiche Be schwerden der Grundbesitzer an die Rudolssbahn gerichtet wurden, welche jedoch die angesprochene Gegenleistung nicht zugestehen wollte; wegen der zu überspannten Anforderungen einzelner Grundbesitzer ging die zugesagte Abwicklung nicht vorwärts. Es kam das Jahr 1871 heran und die Stim mnng in den interessierten Kreisen wurde immer bedenk, licher. Die bestehenden behördlichen Verbote wurden zu wiedrrholtenmalen durch Schlägereien, die Störungen im Bahnbetriebe zur Folge hatten, übertreten ; die Strafgerichte mußten einschreiten und die Bezirkshauptmannschaft erneuerte ihre Verbote. Die Bezirkshauptmannschaft Leoben stellte im Jänncr 1852 im commissionellen Wege scst, welche Waldstrecken längs der Rudolfsbahn künftig gar nicht oder nur unter gewisse» Einschränkungen benützt werden dürfen; der Rudolfsbahn wurde aufgetragen, die nothwendigen Einlösungen und Entschädigungen zu leiste». Das Handelsministerium gab im Jahre 1874 dem von der Rudolfsbahn ergriffenen Recurse dahin Folge, daß es erkannte, es seien die von der Bezirkshanptmannschast Leoben verfügten Beschränkungen in solchem Umfange nicht nothwendig, denn die Bahn stehe schon mehrere Jahre ohne erhebliche Störung im Betriebe. Die Rudolssbahn wurde aufgefordert, ein die nothwendigen Bannlegungen betreffendes, von der Geueral-inspection drr Eisenbahn genehmigtes Operat vorzulegen; die Bezirkshanptmannschast Leoben habe hierüber Amt zu handeln und bis zur Erledigung die getroffenen provisorischen Maßregeln zur Sicherung des Bahnbetriebes aufrecht zu erhalten. Auch im Bezirke Lietzen mußten zur Sicherung des Bahnbetriebes zahlreiche Waldbannlegungen erlassen werden; auch in diesem Bezirke fanden ähnliche Beschwerden Erhebungen und Erkenntnisse, wie in Leoben, statt. Dem Handelsministerium erschienen die im Recurse der Rudolssbahn niedergelegten Bedenken begründet, es wurden -im Jahre 1874 neuerliche Erhebungen eiugeleitet, die behördlichen Vorkehrungen bedeutend herabgemindert und inbetrefs der Entschädigungsansprüche der Grundbesitzer eine gerichtliche Schätzung eingekilet. Die Petenten bemühen sich, die Unstichhältigkeit der von der Rudolssbahn in ihren Re-«ursen, sowie der vom Handelsministerium in seinen Entscheidungen gebrauchten Argumente darzuthun; sie beleuch. len ihre Sache auch vom volkswirkbschastlichen Standpunkte und gelangen zum Schluffe, daß eine Beseitigung der Uebelstände nur durch eine gänzliche Ablösung der Wälder zu erreichen sei; aus die Gelteudmachuiig ihrer Ansprüche im gerichtlichen Wcge müssen die Grundbesitzer theils wegen Kostspieligkeit, theils wegen Weitwendigkeit des Prozeßverfahrens verzichten. Berichterstatter Dr. Schaffer sagt nach eingehender Erörterung deS Gegenstandes: „Bei ein gehender Prüfung der hier in Rede stehenden Angelegenheit wird man sich der Ueberzeugung nicht verschließen können, daß selbe nicht mit jener Raschheit und Eindringlichkeit behandelt wurde, die ihrer Wichtigkeit durchaus entsprochen hätte. Bei dem für alle Fälle sehr beträchtlichen Umfange der bezüglichen Maßregeln, bei der eminenten Bedeutung der Sache für ganze Gegenden wäre — immer abgesehen vom meritorischen Inhalte der Entscheidungen — eine möglichst schnelle und eingehende Austragung derselben sicherlich die vorzügliche Aufgabe aller betheiligten Organe gewesen. Insoweit es also mittlerweile noli nicht geschehen sein sollte, wird die vorliegende Angelegenhet nunmehr mit aller thunlichen Beschleunigung und im Geiste wahrer Billigkeit vollständig zn Ende zu führe« sein. Auf diese Erwägun gen stützt sich der erste der unten folgenden Anträge. Der Verlauf, wie ihn die Dinge im vorliegenden Falle genommen, zeigt aber auch, daß die Frage einer Revision der Vorschriften über die Bannlegung von Wäldern, die ja thatsächlich zu ganz verschiedenen Zeiten und meist unter von den heutigen völlig abweichenden Verhältnissen erlaffen wurden, einer eingehenden Prüfung werth sein dürfte. Diese Vorschriften lassen in mehrfacher Beziehung, wie ja gerade die hier so zahlreich eingelretenen Differenzen und Zwischen falle darthuu, eine einheitliche klare Fassung vermissen; eS wird sich vielleicht darum handeln, nicht nur i» meritori-scher Richtung, sondern auch in Bezug auf die Eompetenz-frage mancherlei Zweifel zu beseitigen, und insbesondere bei den heutigen so sehr gesteigerten Verkehrsverhältnissen und Eisenbahnangelegenheilen, wo die Bannlegungen von Wal-Vern in einem früher kaum zu erwartenden Umfange und mit einer für die Bevölkerung nicht minder als für die betreffende Bahngesellschaft wünschenswerthen Raschheit durch-geführt werden sollen, dürste eine einheitliche, umfassende und eine rasche Abwicklung verbürgende Normierung der einschlägigen Bestimmungen gewiß am Platze sein. AnS solchen Erwägungen sah sich der Ausschuß veranlaßt, seinem ersten concreten auch noch, einen anderen, allgemeineren Antrag anzureihen. Diese eben berührten zwei Anträge, welche der Petitionsansschuß der Annahme empfiehlt, lauten: „Das hohe Haus wolle beschließen: 1. Diese Petition wird der Regierung zur eingehenden Prüsung mit der Aufforderung übergeben, für eine der Billigkeit entsprechende Aus' tragung der vorliegenden Angelegenheit mit größter Beschleunigung Sorge zn tragen. 2. Die Regierung wird aus-gesordert, die Frage eiuer neuen Regelung der bestehenden Vorschriften über die Bannlegung von Wäldern und andere hieher gehörige Maßregeln, sowid des bezüglichen Verfahrens in reifliche Erwägung zu ziehen und eventuell die geeigneten Vorlagen einznbringen" Gedenktafel über dir am 12. Februar 1876 stattfindenden Äcitationen. 2. Feilb, Perme'sche Real., Großaltendorf, BG. Laibach. — 2. Feilb , Primc'sche Real., Jggdorf, BG. Laibach. — 1 Feilb., Jakse'sche Real., Rakica. BG. Großlaschir, — I. Feilb., Leustek'sche Real., Belawoda, VW. Reisniz. — 1. Feilb., Pogorelec'sche Real., Ravnidol, BG. Reisniz. — 1. Feilb., Miklii'sche Real., Zagorica, BW. Großlaschiz. — I. Fe,lb , Trevn'sche Real., Godovii, BG. Jdria. — I. Feilb.. Medic'sche Real., Bloskapolica, BG. Laas. Am 14. Februar. 3. Feilb., Kandui'sche Real., Sittichsdorf, BG. Krain-burg. — Einzige Feilb. Kirschuer'scher Fahrnisse, Laibach, LG. Laibach. Theater. Heute: Nr. 2 8. Posse mit Gesang in 3 Acten von O. F. Berg Morgen: Zum Vortheile des Kapellmeisters Eugen Kutscher». Die Ente mit den drei Schnäbe l n. Komische Operette in 3 Acten von E. JonaS. Telegramme. Witterung. Laibach, 9. Februar. Morgens trübe, Höhenuebel, nachmittags Aufheiterung, Sonnenschein, sehr schwacher NO. Temperatur: mor-gens 7 Uhr 4 2°, nachmittags 2 Uhr — 0 2" 6. <1875 2 8°; 1874 3 3" 6.) Barometer im Steigen 731'52 mw. Das gestrige TageSimttel der Temperatur — 3 2°, um 2'8° unter dem Normale; der qestriae Niederschlaa 4-75 wm Schnee. Angetvmmene Fremde am 9. Februar. Hotel Ttadt ÄZien. Cellar, Brauer, Gottschee. — Glaser, Poloritt), Weiner, Winkler, Klarovsky und Kon, Kaus-leute, Wien. — Urbantschüsch, Gntsbes., Höflein. — Kühler, Krainburg. — Schiffermüller, Privatier, Kanker. — Hapal, Bankbeamter, Graz. — v. Preschern, Privatier, und Samsa, Triest. — Slohr, Ingenieur, Hof. — Rau, Schönfeld. Hotel Elefant Komareck, Wien. Novak, Oberkrain. — Ditrich. Wippach. MaUi, Krainburg. — Czermak, k. k. Beamter, Seffana. Gras v. Panigai, Student, Sca-dovacca SLega, k. I. Bezirksrichter, Krainburg. — Schwarz, Graz. Hotel Europa Frau Pollak, Gtttsb^sltzerin mit zwei Söhnen, und Holub, Rukenstei«. Baierischrr Hof. Drods, Hamburg. - Foul, Graveur, Weibkirchen. Tternivarte. Murnik, Stein Hokevar, Pudlog. Rohre». iiovaS Maria und Mayer Josefiue, Graz. Verstorbene. Len 8. Februar. Ferdinand Urbantschitsch, k. k. Hilfsärnler-Director bei der k. k. Finanz-Landes-Directiou, 63 I., Stadt Nr. 170, Entartung der Untcrleibseingeweide. Wien, 8. Februar. Das Abgeordnetenhaus nahm hie ganze Ehegesetznovelle nach dem AuSfckußanirage in zweiter Lesung an. München, 8. Februar. Der Landtag wurde auf den 21. Februar einberufen. Rom, 8. Februar. Anlonelli ist bedenklich erkrankt. Madrid, 8. Februar. Die Älfonsisten sind Herren der Provinzen Biscaya und Alava. London, 8. Februar. Die Thronrede behandelt vorwiegend die auswärtigen Angelegenheiten, bezeichnet die Beziehungen zum Auölande als durch» wegS freundschaftlich, sagt, auf den Aufstand in der Herzegowina hinweisend, w lchen die türkischen Truppen bisher nicht bemeistern konnten, die Königin erachtete es für ihre Pflicht, den von befreundeten Mächten gemachten PacificationS-Versuchen nicht fernznbleiben, und schloß sich deshalb unter Respektierung der Autorität des Sultans der dringlichen Befürwortung solcher Reformen an, welche die berechtigten Klagen der emgebornen Bevölkerung abzustellen bestimmt sind. Telegraphischer Cursbericht am 9. Februar. Papier-Rente 68 70 — Silber-Rente 73 60 — 1860er Staats-Anleheu 111.—. — Bankaktien 870. — Lredit 173 50 — London 114 80. — Silber 104-— — K. k. Münz, ducaten 5'4l>/,.— 20-FrancS Stücke 9 20. — 100 Reichs-mark 56.75. Danksagung. Für das dem kraiuischen Schulpsennig zugekommene Reinerträgnis pr. 30 fl. von der im Hotel zur „Stadt Wien" am 29. Jänner d. I. stattgehabte» Abenbunterhal-tung wird der Unternehmung der verbindlichste Dank ausgesprochen. (63) Vom Comits des Irrain. Schulpftnnigs. gent M l>aibaol, g68uokt! Lin LltW I»v8tr«»»i»i»ivrtv8 Lanklirms «uckt kür unä Dw^kbung gmgn tüek- tixeu Leuten rum Verkautv von uuä Konto ASAev worrrrtlicbv Laklungkn. Rskören- Mn ervtwsedt; »skr Mtk LuMFewentsdecliu-«unßLn. 2u8cliritterr unter „Xxmit Ar. Ln ^nnoiicM-Sureiru 4. Oppvlilr, VVivn. Aperen- L Eelmn^e-Tari/e für Gastwirthe, elegant ausgestattet, stets vorräthlg bei Lg. v. MeimnayrLF.Lamberg. Druck von Jq. o. Ktetnmavr L Ked. Bamdrrg. Verleger Ottvrnar Bamberg. 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