Nr. 263. Mittwoch, 17. November 1909. 128. Jahrgang, Mbacher Zeitung PranumeratlonopreiO: Mil Pustv^rssüdun,,: ssanziäl'lin »0 l<. halbjähria 15 ll, Im »imlor: ssanzjährig 22«. halbjüliria l« X, ^>lr dir ^üsleNxnss in« Hau« ganzjährin L X, — InsertionSssebühr: ssNr llsine Inserate lb,5 z„ < ^rilr» 5,0 k. fflüfü-r,' vrr 5! bei »ftrren Witdsrl>o!»»l,s» prr Zrilr 8 l,. DIc »Laibllchll Heilung» ,r „ich! zxriiifgrllrllt. Telephon «Nr. der Redaltion 52. AtnMcher Heil. Der l. l. Landesprästdcnl im Herzogtumc Kraiu hat dein t. t. Siromuleisler i. R. Friedrich Hanß die ,nit dem Allerhöchsten .Handschreiben vom ,l<^. August 1^9^ gestiftete Ehren»,edaillc für ><»jährige treue Dienste zuerkannt. Der k. l. Landespräsident iin Herzogtuule kraiil hat dem fürstbischöflicheu geistlichen Nat nnd Pfarrer ^»iichael 3a je in Stangen die mit dein Allerhöchsten Handschreiben vom 18. August 1tt9« gestiftete Ehreumedaille für 40jährigc treue Dienste '.uertannt. MchtamtNcher Geil'. Die Lage in Ungarn. 'l'. /. Herr v. Justh hat innerhalb vierundzwanzig Stunden die Walidelbarkcit des Glückes erfahren lnüssen. N'ach der Versammlung in Mako »nd nach der Sprengung der Unabhängiglei ls-Partei schien es, als ob die Anziehungskraft feiner Person und demgemäss auch fein Erfolg keine Gren-',l'i, uiehr hätte. Im ersten 'Anlaufe gelang es ihm. ^ie Mchchm der Abgeordneten der Unabhängig leilspartei zu sich hcrübcrzuziehell, und ganz ab-gesehen von dem numerischen Erfolge war es sicherlich eine verblüffende Tatfache, daß Just!) die Wirkung de^ Namens .^ossuth iu so hohem Grade miszuheben vermochte. Seine ^iegeshoffnung mußle »och steigen, als es hieß, daß die Kroaten und die Nationalitälenabgcordneten sich ihm anschließen würden, uud da er auch von feiten der sogenannten unabhängigen linken, welche die radikalsten Ele- mente des Haufes vereinigt, ansehnlichen ^uzug erwartete, gingen feine ausschweifeuden Hoffnungen schon dahin, das; es ihm gelingen würde, das Präsidium mit seinen Leuten zu besetzen, Aber zwischen LiPP' und Kelchesrand . . .'. Die Hoffnungen auf die Kroaten wurden zufchanden, hauptfächlich weil diese die Bantlrennung Perhorreszieren, wohl aber auch aus dem Grunde, weil die Kroaten immer Gewicht darauf gelegt haben, nicht in ausgesprochenen Gegensatz zur Politik der Krone zu geraten. Noch schmerzlicher war die Enttänschung, als der ^uzug von der äussersten Linken ausblieb, ja sogar manche Abgeordnete, die zu den wildesten aller Wilden zählen, sich dem Lager Kossuths zuwandten. Die Erwarlnng, dem Abgcordueleuhause ein Präsidium Justhscher Couleur geben zu können, hat sich infolgedessen nicht erfüllt, das neue Präsidium ist aus Mitgliedern der Kossuthgruppe, der Ver-sassuugs- und der Vollspnrtei zusammengesetzt und verkörpert somit die neue Koalition, deren Konturen sich bereits am Politischen Horizont abzeichnen, Fast noch wichtiger aber ist die ersahrungvgemäße Tatsache, das; in Ungarn der Erfolg mehr denn anderwärts feine Anziehungskraft ausübt- nachdem jetzt die erste Kraftprobe zugunsten Kosfuths und der Gemäßigten ausgefallen ist, dars man voraussetzen, das; eine Reihe anderer Abgeordneter wieder den Weg in dieses Lager finden wird. Für die Sache der Entwirrung aber ist es jedenfalls ein großer Gewinn, daß das Präsidium des Abgeordnetenhauses aus Mäimern der gemäßigten Richtung zu-iammeugefetzt ist, deun die meisten und gefährlichsten Schwierigkeiten der letzten ^eit wnrden dadurch herbeigeführt, daß au der Spitze der Volksvertretung ein Mann stand, der eben in dieser Stellung dem Kabinette die Peinlichsten Verlegenheiten zu bereiten vermochte und dessen inlransigentes Auftreten infolge de5 Lustres, das ihm seine Stellung verlieh, einen Widerhall im Lande fand, den die Persönlichkeit Julius v. Jusths an sich niemals hätte ausüben können. Die Pcnsiolticrunss des Generals Ajinaii. Mit einer anerlennen5wcrlen Besonnenheit und Objektivität nimmt die öffentliche Meinung Italiens zu der Pensionierung des Generals Asinari Stellung. Bis auf einige Blätter, die auf das ertremste Imransigententum eingeschworen sind, erkennt die italienische Presse an, daß das Schicksal, das den redeeifrigen General ereilt Hal, ein wohlverdientes ist und daß die Regierung nichi anders konnte, als gegen den Mann mit einer Maßregelung vorzugehen. Sie hat hierbei nicht einmal ausschließlich oder auch nur in erster Linie aus Rücksicht auf die benachbarte Monarchie gehandelt, obwohl es jedenfalls eine ungeheuerliche Ausschreitung ist, wenn ein hoher Militär in nichl mißzuverstehenden Worten auf die Losreißung von Gebietsteilen eine» Staatswesens anspielt, mit welchen, Italien im frieden uud in Freundschaft, ja sogar in einen, Bundesverhältnisse steht. Aber auch abgefehen von Rücksichten der äußeren Politik kann keine Regierung dulden, daß die Armee, die zu gehorchen nnd zu handeln hat. sich in die Geschäfte der Diplomatie nnd der äußeren Politik einmengt nnd daß Funktionäre, die weder die verfassungsmäßige Kompetenz noch die Verantwortung hierfür haben, auf eigene Fällst die Politik des Landes bestimmen und in eine Richtung lenken wollen, die zu verheerenden Katastrophen sühn. Man erlebt es jetzt schaudernd au den, Beispiele Griechenlands, wohin ein Tmal Feuilleton. Die Geheimnisse der antiken Hciltunst. Einen interessanten Einblick in die Geheimnisse dcr antilen Heillunst gewähren die Ausgrabungen "es alten Ästulapiempels von Epidaurus, die von drr Athenifchen archäologischen Gefeilfchaft unter Leitung vou Eawadias vorgenommen wurden und bie Eh. Dansresne in einem kürzlich erschienenen ^erte: „Epidaurus, seine Priester uuo Kureu" zu ^incr anschaulichen Gesamtdarstellung verwertet hat. Äskulap, der Sohn des Apollo nnd der Nymphe Moronis, der Vater aller Arzte, der durch seine ^unst Plutos Todesreich entvölkerte uud deshalb lwn Inpiter durch einen Blitz getötet wnroc, war ">s Gott der Heilkunst in ganz Griechenland ver ^hrt. Eine der HauPllullurstätten, zu der die Leibenden uud Kranken in hellen Haufen Pilgerten, war ^is Heiligtnm von Epidaurus, das im fünften oder il'chstt,',! Jahrhundert v. Ehr. feine höchste Blütezeit klebte. Später wurde der »tit Schätzen überreich ^'füllte Tempel von sizilianischen Piraten aus-^raubl, unter dein Kaiser Antonius wieder herbestellt und später völlig zerstört und vernichtet, bis die neuesten Ausgrabungen einen Abglanz von der lustigen Herrlichkeit des Äsknlapheiligtums wieder >>abeu ausleben lassen. Die Stellvertreter des heilen-^u lüttes auf Erden waren seine Priester, die ""ch ihren Verrichtungen verschiedene Grade einnahmen; die Obersten waren die Hcilbringer, in "l'nen des Gottes gefuudmachende Kraft weiler-llbte^ dann kamen die Hüter des Feuern und zuletzt lnc Tempeldiener. Aus eiuein merkwürdigen Auknonsinveutar, bas die gefchäflsknndigen Priester bei einer Ver-N«.''gerung heiliger Tempelgeräte aufstellten, können wlr uns einiges aus der wuuderlichen Eiurichtung d'eies Heiligtums retonstrnieren. So wurden in dcm Tempel eine große Anzahl ,5nnde und Schlan gen gehalten. Den Hunden schrieb man die Fähige teit zu, eine feine Witterung für die Gesundheit der Luft und des Trinkwassers im Brunuen zu haben, Epidemien voraus zu suhlen und heilkräftige Pflanzen aufzuspüren. Die Schlangen waren die eigentlichen Symbole des Äskulapkultes. die Sinnbilder des Gottes selbst. Diese heiligen, magisch wirkenden Tiere, denen die Giflzähne entfernt worden waren, wurden von den kranken angebetet, denn sie waren im Besitz der Geheimnisse und der zauberhaften Heilmittel, die der Gott ersuuden, nm die Menschen von allen Gebrechen zu erlösen. In Ge. stalt einer folchen heiligen Tempelschlange ward der Gott nach eitler neuen .^nltställe überführt, wie wir aus dem Auftrag eines römifchen Gesandten wissen, der im dritten Jahrhundert v. Ehr. eine solche Schlange alls EPidaurns nach Rom bringen sollte. Wahllos nnd von unschätzbaren, Wert waren die Weihgeschenle, die reiche Kranke nach ihrer Genesung im Heiligtume aufstellten. Ärmere Pilger dankten Äskulap dadurch, daß sie seineu Tempel durch Reliefs oder Malereien verschönen ließen. Auf oeu Opfertaseln, die am Allare aufgestellt wurden, waren vielfach Augen dargestellt, eine Gabe. dnrch die der Opfernde sich gegen die Gefahren des böfen Blickes schützte. Die „Konsnltationen", die der Gott erteilte, erfolgten hauptsächlich während de5 Schlafes, dessen übernatürliche Macht die Patienten in dem Tempelraum überkam. Aus verschiedenen Stolen, deren Inschriften nils erhalten sind. können wir die Einzelheiten der stiren erkennen, denen die Besucher des Tempels unlerworfen wurde». Bevor der Pilger den Tempel betrat, wurde er einer gründlichen körperlichen Reinigung unterzogen: aus Nafchnngen folgten Massagen. Einreibungen und Räucherung. So wurde eine Prophlilan- gegen ansteckende Krankheiten durchgeführt. Daun mußte sich der Patient einem längeren Fasten unterwerfen und sein Geist wurde durch Gebete lind Zeremonien in einen '^i stand versetzt, der ihn einer starken Suggestion zugänglich machte. Sicherlich ist vielfach bei dielen Heilungen jenes Phänomen verwendet worden, das wir heute Hypnotismus nennen. Waren alle vorbereitenden Riten vollzogen, dann wurde der Kraute abends dem magische» Tempelschlas überlassen, uud in seinem erregten Gehirn entstanden nun die Träume nnd Visionen, die ihm die Priester nachher deuteten. Aus der ^ahl dieser Träume wurden zunächst die nnwickitigen allsgeschieden und alls denen, die der Traumdeuter für entscheidend hielt, Art und Heilweise der Krankheit verkündet. Doch überließen die klugen Priester die Entscheidung häufig nichl den zufälligen Trnumphnnlomen, sondern sie erschienen selbst dein kranken im rnhigen Morgenschlummer unter der Gestalt des Gottes, der von seiller Gattin Telesphore oder seiner Tochter Hygela begleitet war. Sie näherten sich dem Tchlummernde». berührten ihn und sprachen zu ihm, so daß er in der schlaftrunkenen Dämmerung des Gemütes den Gott vor sich zn haben glaubte. In diesen merkwürdigen „Sprechstunden" wurden dein Kranken Heilmittel und Rezepte verordnet, in deren Anwendung die Priester eine reiche Erfahrung gefammelt halten. Die wichtigsten Arzneien waren Schierling. Wermut mit Essig gemischt, ein Purgativ aus getrockneten Weintrauben und anderen Ingredienzien. Samen von Pinienzapsen. Knoblauch. Honig, das Blut des weißen Hahii5. Weihrauch u. a.' Sogar chirurgische Operationen wurden im hypnotischen Schlummer vorgenommen. So ist auf einer Stelle von Epidaurus der Fall eines gewissen EniPPos aufgezeichnet, dem der Gott eine Lanzenspitzt'' die er sechs Jahre in der Backe gehabt hatte, herauszog. Jedenfalls waren die Priester des Äskulap leine bloßen Eharlalane, sondern sie hatten durch Erfahrung sich zahlreiche Kräfte der Natur nutzbar gemacht, die sie nun mit mehr oder weniger Erfola zur Heilung der Kranken anwendeten. Laibacher Zettung Nr. W-j________________________________2376_____________________________________________17. November 1909. mit einer politisierenden Armee gelangt, und so wenig wie die politisierende Armee, kann man die politisierenden Generale brauchen. Indem die italienische Negierung an dem General Asinari ein Exempel statuiert hat, hat sie in erster Linie ihre eigenen wohlverstandenen Interessen gewahrt und der Etablierung einer Anarchie vorgebeugt, welche die verhängnisvollsten Konsequenzen äußern muhte. Politische Ueberftcht. Laib ach, 16. November. Aus Prag, 14. November, wird gemeldet: Der weitere Vollzugsausschuß der jungczechischen Partei bcfchloß eine Resolution, nach welcher unter heftigen Angriffelt auf die Regierung, welche eine antislavische Politik betreibe, der Beschluß der gesamten czechischen Abgeordneten, mit der gegenwärtigen Regierung alle Veziehungen abzubrechen, genehmigt wurde. In cincr Besprechung der Maßregelung des Generals Asinari sagt der „Temps", der Zwtschcn-fall beweise die Feindschaft Italiens und der italienischen Offiziere gegen das nnt Italien verbündete Österreich-Ungarn. Selten noch <»<> Millionen Rubel vertauft. Rußland behalte während fünf Jahren das Recht, auf einem Teile der Eisenbahn Truppen zu befördern. Die Eröffnung des persischen Parlaments hat am 15). d. M. in Gegenwart des Schahs, des Regenten, der Geistlichkeit, der Spitzelt der Zivil- und Militärbehörden, des diplomatischen Korps und der Presse stattgefunden. Der Ministerpräsident verlas die Thronrede, in der er der Hoffnung Ausdruck gab, daß sich die Abgeordneten der mit so viel Mühe errungenen Freiheit würdig" zeigen und die Ordnung in den Finanzen und im Polizei- und Gerichtswesen herstellen werden. Am Abend fand ein großes Voltsfest statt. Tagesneuigleiten. — Wnc Entdeckung auf dem Gebiete der Säug» liugsernährunss.j Aus Leipzig, 13. d. M., wird gemeldet: Eine Erfindung von weittragender Bedeutung a::f dem Gebiete der Säuglingsernährung wurde von einem hiefigen Gelehrten, dcm Privaldozenten Dr. Seisserl gemacht. Nach jahrelangen Forschungen fand er ein verfahren, rohe Milch mirch Beleuchlnug mit ultraviolette» Strahlen keimfrei zn machen, so daß nunmehr ungelochle Milch jedem Säugling unbedenklich gereicht werden darf. Seiffert reicht bereits seil längerer Zeit den Säuglingen der Universität^ » Kinderklinik ans oie>e Weise keimfrei gemachte Milch mit vorzüglichem Erfolg. — Mn Prozeß wegen zweier Pfcnnigc.j Aus Dresden wird geschrieben: Welcher Lappalien halber manchmal oie Justiz in Bewegung gesetzt wird, zeigt eine Autlage wegen Hiuterziehuug des Brückenzolles in der Höhe von zwei Pfennigen, die sich der Gastwirt Rnhland im Offizialverfahren zugezogen hatte. Dieser unternahm im September mit einigen ^rennden einen Ausflug in das obere Ellital. Vei der Rückkehr bestiegen die Ausflügler in Pillnitz die Straßenbahn, auf der sie deu Fahrpreis bis zum Schloßplatz iu Dresden uud deu 2 Pfennig betragenden Brückenzoll für die Loschwitz» Blasewitzer Elbbrücte entrichteten. In Luschwitz gaben einige Ausflügler, uuler ihnen Nuhland, die Fahrt auf und gingen zu Fuß Weiler. Veim Überschreiten der Elb-brücke weigerte sich Rnhland unter Vorzeiguug der zum Überschreiten der Vrücke gelösten Karle, den Brücken-zoll noch einmal zu entrichten. Der Vrückenbeamle aber meinte, daß R. das Villett ja gefunden haben könne, beharrte auf Bezahlung und da diese nicht erfolgte, sam es zu eiuer Anzeige und zur Verhandlung vor dem Schöffengericht in Dresden. Dieses sprach entgegen dem Antrage des Slaatsauwaltes den Angeklagten frei, weil ihm die Defraudationsabsicht gefehlt habe. Der Einwand des Brückenbeamleu, daß Nnhland das Brücken, billetl aufgelesen haben konnte, lomme, hier nicht in Frage, da der Angeklagte Zeugen dafür benannte, daß er das Billelt vom Straßenbahnschaffner gekauft haite. — lDie Nache der betrogenen Gattin.j Ans Brüssel, 10. November, wird gemeldet! Während der gestrigen Vorstellung im Skalatheater in Antwerpen ertönten plötzlich im Zuschauerraum zwei Schüsse. Es wurde festgestellt, das; eine Dame in das im Theatersaal be» findliche Konditoreibüfelt getreten war uud eine Schach« tel Znckerln verlangte. Als die Verkäuferin sich bückte, um der Dame das Gewünschte zn reichen, feuerte diese aus die Verkäuferin zwei Schüsse ab, vou denen einer das Mädchen in das Herz traf uud ihren sofortigen Tod herbeiführte. Die Mörderin verfiel darauf in einen hysterischen Weinkrampf und erklärte später, dah fie die Frau eines Ingenieurs sei, der ihr aus Liebe zu dem Mädchen nnlreu geworden sei. Sie habe des> halb ans Rache die Zerstöreriu ihres Eheglückes er» mordet. — l,.Wild°Wcst" in Frankreich.) Eine verwunder-liche Geschichte, die die Pariser Blätter in Aufregung versetzt, hat sich vor einigen Tagen in den Departe-ments Haules- nnd Basses»Alpes zugetragen. Aus unserer Zeit der Automobile lind lenkbare» Lnflschifse wird man da plötzlich um ein paar Jahrhunderte zurücl» geführt in die Epoche der Abenteurerromane, in der schwerfällige Diligence» über schlechte Chausseen hum' pellen, oder auch in den wilden Westen Amerikas. Man erfuhr mit hoher Verwunderung, daß es noch in dev Gegenwart Postwagen gibt, die nächtlicherweile von einer Schar bewaffneter Banditen ansgehallen werden. Ein solcher Überfall erfolgte zwischen dem schläfrigen Air und dem Städtchen R!ez, wo noch ein Poswerkehr, der den stolzen Namen „Alpen.Knrier" führt, in lang' weiliger Behaglichkeit die Bewohner hin» nnd herbefür-dert, und »venige Tage darauf zwischen den Orten Gap nnd Sisteren. Beide Male ist allerdings nichts Schlim° mes passiert. Vei dem einen nächtlichen Angriff wußten zwei zufällig auf dem Postwagen befindliche Polizisten mit ihren Revolvern die Ränber einzuschüchtern, so daß sie die Flucht ergrissen' bei dem anderen Überfall verlor der Postillon nicht die Geistesgegenwart, sondern hieb auf seine Pferde ein, so daß sie das Gefährt schnell vor» wärls zogen und oadurch den Banditen entgingen. Aber diese Ereignisse haben die alte Romantik der Deligencen mit ihren teils freuudlichen, teils gefahrvollen Aben-teuern wieder aufleben lassen, nnd die Gestalten großer Slraßenränber tauchen wieder empor, die einst in dieser Aloengegend, die auch heute »och den Wagenverlehr bei» bel)allen hat, eine vom Hauch der Legende verklärte Heldenrolle spielten. Das Anhalten von Pustwagen durch Wegelagerer war damals eine so alltägliche Sache, daß die Erzählungen von solchen Überfällen' nirgends iu den Memoiren des 1«. Jahrhunderts fehlen und in den Romanen vom „Gil Bias" bis zum Wilhelm Meister stets wiederkehren. Im „Ganlois" wird vou einige» berühmten Wegelagerern erzählt, uuter denen besonders Gaspard de Nesses hervorragte. Diesem Nanditenhaupl' mann, der alle Eigenschaften des edlen Ränbers, Ritter-lichleil, Wohllätigleit nnd Galanterie, in sich vereinigte, hat soeben der bekannte französische Dichter Jean Aicard ein Drama gewidmet. Er wnrde von seiner Zeit gefürchtet und verehrt; man schrieb ihm huuderl galante Abenteuer zu, währeud er selbst iu seinen Memoiren über seine Eroberuugeu auf dem Felde der Liebe d>e strengste Diskretion bewahrt. Er war ein Verbrecher Zirkus lcutc. ckoman von zlarl Mnubmann. Einzige autoiisiertc Übersetzung. (52. Fortsetzung.) («achbruck verboten.) 5ie Fürstin wurde so lebhaft, wie Herr Schwarz sie seit langen Zeiten nicht ssesehen hatte. Sie erhob sich von ihrem Platze und sagte: „Es würde nur ein großes Vergnügen machen, dein jungen Herrn ein wenig das Handwert zu legen. Jetzt heißt es handeln, Schwarz, mieten Sie iym den Platz fort, forschen Sie seine Hauptnum-mern aus, kopieren Sie sie und nehmen Sie ihm seine Pantomime weg. Untersuchen Sie, wann er anfangen will und seyen Sie so schnell wie möglich die Reklametrommel in Bewegung. Zwei Tage vor seiner Ankunft beginnen wir nnt demselben Programm als er in Krakau. Nur wird alles doppelt so elegant in Szene gesetzt. Haben Sie mich verstanden?" „Jawohl/' antwortete Herr Schwarz und verbeugte sich. 4. Kapitel. Im „Zirkus Mundus" sollte die Generalprobe stattfinden. Es wurde die ganze Zeit die grüßte Verschwiegenheit beobachtet. Es wurden Wachtposten aufgestellt und eine Doppclkontrolle an den Eingängen eingeführt. Auf dem Nequisitenhof hörte man das Bellen der Platzhunde. Nur das Personal hatte Eintritt, ebenso die Stallknechte und Requisiteure, die alle als zuver-"WN bekannt waren, und der Elektriker und sein Gehilfe deuen die elektrische Beleuchtung oblag, hatten sich zu den Reflektoren hmauf begeben, die oben aus der um tne Kuvftel laufenden Galerie an- gebracht waren. Als alle sich versammelt hatten und die Pforten der Festung sicher verschlossen waren, rief der Direktor Hugo Werner das Personal auf dem Sattelplatz zusammen und sagte zu seinen Mitgliedern: „Wie ich erfahre, sind Spione unterwegs, die auszuforschen suchen, was für unfere nächste Saison in Kratau vorbereitet wird. Was diese Spione eigentlich im Schilde führen, weis; ich nicht; sicher ist es aber nichts Gutes. Für mich und meinen Zirkus hängt alles von dem Erfolge inKrakau ab! Ihnen, meine Damen und Herren, zu verbieteil, über das zu sprechen, was wir jetzt Proben, hat leinen Zweck. Hat jemand von Ihnen Verbindungen mit dem Feind und wtll er uns verraten, so kann ich es nicht hindern. Ich appelliere aber an Ihr Anstandsgefühl, meine Damen und Herren, das Ihnen verbieten muß, etwas zu unternehmen, was den Mann, dessen Brot Sie essen, zugrunde richten lann. Deshalb bitte ich Sie, recht auf der Hut zu sein und nicht aus Gedankenlosigkeit oder Unüberlegtheit Aufklärung über das zu geben, was wir hier genteinsam unternehmen. Also bitte meine Herrschaften, strengste Diskretion." Eine Viertelstunde später begann die Pantomime „Die heilige Kunigunde" oder „Die Touristen in den Salzwerken Wieliezkas". Nach der glänzend ausgestatteten Pantomime verließen alle Artisten den Zirkus, in dcm der Geschäftsführer Fischer während der ganzen Probe alle verdächtigen Individuen genau beobachtet hatte. Oben unter der Kuppel arbeiteten der Elektriker und sein Gehilfe, der ein ungewöhnlich fleißiger und geschickter Mensch war, so daß der Meister, ein gutmütiger, harmloser Mann, der die Beleuchtung des Zirkus besorgte, zu ihm sagte, er »löge sich nur unlen im Restaurant für seine Rechnung ein Glas Bier geben lassen. „Danke sehr, Meister," antwortete der Gehilfe, der ein ungewöhnlich unschuldiges Äußere hatte. „Sie sind alt und gewiß müde von der schweren Arbeit. Gehen Sie nur nach Hause und schlafen Sie ordentlich aus. Ich bleibe lieber solange hier und bringe die Sachen in Ordnung." Der Alte folgte dcm Rat des Jungen. Iu seinem Herzen hoffte er, daß er den frischen tüchtigen jungen Mann, der so diensteifrig war, noch recht lange behalten könne. Kaum war der Meister gegangen, als der Geselle alle Lichter löschte und sich flach auf der Galerie niederlegte. Unten schaffte man einen großen Apparat in die Manege, ill dem der Mono-cyklist seine sensationelle Loopingtheloop-Nummer ausführen sollte. Die Proben fanden allmorgendlich vor der Ankunft der übrigen Mitglieder statt, damit niemand dem Künstler sein Geheimnis ablauschte. Herr Fischer hatte seinen letzten Inspeltions-gang abgeschlossen. Alles war dunkel und in Ordnung. Tann drehte er zufrieden den Schlüssel der letzten Tür um. 5. Kapitel. Als alles dunkel und still ist und der Zirkus menschenleer daliegt, öffnet sich eins der Fenster in der Glaskuppel. Ein Mann schwingt sich vorsichtig auf einen der dicken Balken, an denen die LuflglMnastiker ihr Trapez angebracht haben. Auf diesem reitend, kriecht er soweit vor, bis er sich mitten über der Manege befindet. Laibacher Zeitung Nr. 263 2377 I?. November I909. mit Prinzipien- nur Exlrapostcn, Karrosseu von Edel» leuten und überhaupt vornehme fuhrwerke raubte er aus. Die ge»vöhnliche» Postwagen, in deneil einfache Reisende saßen, ließ er nnbehelligt. Er fühlte sich als Demokrat und schonte das Geld des Mittelstandes, nur an den Börsen der Aristokraten nnd der hohen Geist, lichen hielt er sich schadlos. Sein Hauptquartier halle er in den Höhlen von Ollioules bei ?oulon ausgeschla» gen nnd von diesem uneinnehmbaren Lager aus machte er zahllose Überfälle. Seine Kühnheit war ohnegleichen »nd er lieferte den bewaffneten Eskorlen regelrechte Schlachten. Romantische Geschichten erzählte man sich von seiner Großmut und von seiner Verehrnng des weiblichen Geschlechts. Als er einmal einen Postwagen ,',wischen Cannes nnd ^r^jns ausgehalten halle, sah ei unter den Reisenden ein junges Mädchen von allsfallender Schönheit. Den Hul in der Hand, trat er heran »nd sagte: „Mein Fräulein, Gaspard de Nesses Hal stets die Schönheit geachtet' er wird auch henle von seinen Grundsätzen nicht abweichen." Und zn den ande» ren gewendet, fuhr er fort: „Vedanlen Sie sich bei dem Aränlein. ^ür heule bleiben Sie unbehelligt." Nicht so stolz und herrisch wie sein Leben, war das Ende dieses Räubers, er wurde turz vor der Revolution auf dem Marktplatz von Aiz aufs Rad geflochten nnd ge» vierteilt. — a'ngc der Schnur und mach! sich auf feiner Maiv scheite einige Notizen mit einen, Vlcistift, den er darauf wieder hinter das Ohr steckt. Ungefähr eine halbe Stunde arbcilct er auf diese Weise. Er hat jetzt vollständig die Bahn des Monocyklisten angemessen, so das; er imstande sein wird, eine Arbeitszeichnung des Apparates zu entwerfen, auf dessen Konstruktion sein Erfinder so diel ^eit, Aleiß und halszerbrechende Versnche geopfert hat. Mit dem Ergebnis seiner gefährlichen Expedi->lon zufrieden, lriecht der Mann wieder vorsichtig zurück nnd verschwindet durch das Fenster auf der Ml Keren Galerie. Hier zieht er seine Schuhe aus und steckt sie >u die Seitentaschcn seiner MbeitSblnse. Darauf kriecht er das Dach herunter. Obgleich es ganz dnnkcl ist, ist es doch nicht so gefährlich. Denn das ^"ch hat zwei Galerien, und da der „Zirkus Mun-"us" nicht groß ist, sind die Höhen zwischen den beiden Dächern nicht so bedeutend. Deshalb lann ^ sich, ohne große Gefahr zu laufen, hinablassen, ^r hat jetzt das unlere Dach erreicht. Mit beiden Händen hält er sich am Nandc fest und hängt eine ^eile seiner ganzen Länge nach an der Maner »ueber. Die ^üße sind kaun, zwei Meter vom Erd-doden entfernt. Er läßt sich los, fällt hin und erhebt !>ch wieder. Er glaubt, draus'.en alls der Straße in sein, als er sich aber umblickt, entdeckt er zu seinem Schrecken, das; er in der Dunkelheit auf der Ml,chen Seite des Zirkus gelandet ist und das; er «ch in dein geschlossenen Nequisilenliof befindet. In diesem AucMblick wird er gegen die Mauer gepreßt. Er spürt einen heißen Atem in seinem Gesicht. Eiiler der großen Platzhunde hat ihn an der Schulter gepackt und zwei Reihen scharfer Zähne scheinen sich in seinen Hals eingraben zu wollen. Seine Kehle schnürt sich zusammen uud wird so trocken, das; er nicht schreien kann. Der Hund scheint indessen seine ursprüngliche Absicht, ihn zu zerfleischen, ausgegeben zu haben. Er fühlt sich offenbar etwas unsicher, weil der Mann vor ihm so unbeweglich dasteht uud leinen Laut von sich gibt. Er biegt jehl den Hals zurück und fährt fort, kurz und eindringlich zu bellen. In, Requisitenhof bleibt alles still. Der Mann steht totenbleich mit schlotternden >!nien da uud die Minuten werden ihn, zu einer Ewigkeit. Seine >Unic wanken unter ihn, und er ist einer Ohnmacht nahe. Die dingst überwältigt ihn und mit einer letzten Kraftanstrengung rusl er wie ein Schiffbrüchiger in der Not: „Hilfe! Hilfe!" Der Hund öffnet wieder seinen Rachen und seine weißen Zähne leuchten gierig in, Dunkel. Der Mann wird von einer schlaffen süßen Gleichgültigkeit ergriffen wie ein Ertrinkender, der in der Tiefe verschwindet. Er fühlt, daß es mit ihm aus ist und daß er in, nächsten Augenblick zerfleischt am Voden liegen wird. Da erschallt Plötzlich ein langgezogener Pfiff und der Hund zieht den Kopf zurück' uud fpitzt die Ohren. Klappernde Holzschuhe nähern sich auf dem Pflaster. Die Tritte fcheinen es nicht eilig zu haben. Sie kommen langsam, ganz langsam und bedächtig Fortsetzung folgt.) Verprovicmtierung einer Stadt von weicher stattfinden muß, wodurch die Zufuhr von Lcbensmiltcln namentlich bei eventnellen ungünstigen Verlehrsverhältniffen sehr erschwert wird, ist eine Lagerung der verschiedenen Lebensmillel in den Vurralsräumen nnd demnach eine Markthalle mit bestimmten Händlern unbedingt not-wendig. Wird dieses System angenommen, so muß dann jeder andere Verlans ans öffentlichen Märkten auf. gehoben werden, findet jedoch eine genügende Lebens-mitlelznfuhr aus der nächstell Nähe statt, schasst der Verläufer seine Ware, die er nicht absehen tonnte, wieder nach Hause, wo er seine eigenen Vvrratsränme besitzt, dann hat eine solche geschlosfene Markthalle seinen Sinn uno es wären nnr gedeckte Räume für die Däuser nnd Verläufer angezeigt. Selbstverständlich fälll hiebei die behördliche Beanfsichtignng nnd die Ent-richlnng einer bestimmte» Miete für die Benützung des Standplatzes nicht weg, und die Instandhaltung der Näunie müßte durch öffentliche Organe besorgt werben. Da jedoch gewisse Lebensmittel, wie fleisch, Wild, ge> putzles Geflügel, fische, Obst nicht immer hin» und her» geschleppt und in bestimmten Kühlräumen viel besser konserviert werden können, ist sür diese Art von Ver» länfern die Markthalle mit ihren Standplätzen und Anfbewahrnngsränmen unbedingt notwendig, während Gemüse nnd ^eldsrüchte, lebendes Geflügel, Eier nsw. leicht wieder weggeschafft werden nnd nnr einen ge» deckten, refp. geschützten Naum für den Verkauf bc> nötigen. In Laioach ist namentlicli letzteres Angebot in hinreichender Menge, nnd zwar aus der unmillelbursten Nähe der Stadt vorhanden, während der Verkauf oer ersteren Artikel auf bestimmte Verläufer schon jetzt beschränkt ist. Der offene Markt muß in die Markt, hallen verlegt werden. Ein solches kombiniertes S»islem würde den Bau der Markthalle gewiß verbillige». Die Klrinmartlhalle muß bequeme Zugänge haben. Es ist vorzusehen, daß die Wagen bis an das Gebände heransahren und oic Waren nnler Dach abgeladen werden können. Wenn es nur möglich ist, soll die Zufuhr direkt in die Markt-halle stattfinden können, nm das Abladen der Waren an die Verlaussplätze zu erleichtern, keineswegs diirsen freie Plätze oder breite Straßen sür die Aufstellung der Wagen nnd Handkarren außer acht gelassen weide». Die Markthallen sollen einfach, ohne großen archi» letlonl'schen Aufwand, aber solid gebaut und sowohl gegen Wärme als auch gegen Kälte geschützt sein. Dle alleren Markthallen »vie in Metz, Stuttgart, Frankfurt können nicht als Mnster empsohlen werden, da sie hauptsächlich ans Glas nnd Eise» bestehen. In ^rant» reich wnrde znersl mit dem Bau der Markthallen be» gönnen; Paris besaß scholl im 1l». Iahrhunderi eine Markthalle. Derzeit besitzt fast eine jede französische Stadt eine solche. Um sich einen Begriff von der Aus« dehnung einer Großmarllhalle zn bilden, sei erwähnt, daß die Großmarlthalle von Paris ans 16 Hallen besteht, die einen Hlächenraum von über 44.OW Onadratmeler einnehmen. Den Markthallen in Belgien, Italien, Österreich und Dentschland haben die sra». zösischcn als Muster gedient. Osterreich.Ungarn besitzt folgende Markthallen: Wie» eine ^leisch.Großmarklhalle lind i» einzelnen Be» zirle» noch sechs Kleinmarkthallen, Trieft eine ^isch. Markthalle, Budapest eine große Zentral, uno vier Klemmarklhallen, ^iumc drei Markthallen nnd eine ^ischmartthalle. I» England ist der Ban von Markthalle» vielfach den Privatnnlernehmnngen überlasse». Deutschland be» sitzt Markthallen in 21 Städte». Ge»anere Angaben über die Errichtung von Markthallen kann man im Jahrbuch denlscher Städte, Irga»g 1W4, 12. Vand, finden. lHl-nisetzung folgt.) Ausssrabungrn in (tmona. Minister Bericht 8^6« 1'jtINl 5lV8 V . 8 - I. . M X<'1N<>>>! ^!!^!,^!l1.> > Saeellnm des großen Wohnhauses a» der Stadt, maner gesnnden, als dessen Besitzer die Inschrift den Primitivianns nennt ider Name ist »och nicht un Eorp. inscr. lat. vertreten). Sein Haus wnrde in den verwiche»en Wochen znm großen Teile ourchsorschl; es mißt in der Länge 44,7? Meter, in der Breite 42,20 Meter, ist also fast quadratisch gebaut. Um die zentrale Hofanlage gruppieren sich die Nänme des Hauses, in der Nordmtecle das bereits früher aufgedeckte Hypolaust, an oas sicli ein ausgedehnter Naum lwahrscheinlich sur d,e Dienerschaftj anschließt; zwischen beiden ist cme Latrine und ein Kanal eingebaut, dessen Ausfluß aber bereits zu römischer Zeit vermauert wurde In der Südostecke des Gebändes liegt die Küche, in der aan'e Gefäße geflinden wnrden. mit den Nesten eines kleinen verdes In. der Nordfront lagen acht ^eich q öße daume .Große 3,5 X 4,8 Meter) nebeneinander.^''! >V^ wcn von emem prr,1,ü)len Portikus umgeben ,md Laibacher Zeitung Nr. 263. 2379 17. November 1909. zum Teil überdacht, die Wände flächig farbig in Weiß und Rut gehalten, dus Gesimse mit Schilfblumen be» malt. Die hölzernen Träger des Daches ruhten auf steinerneu quadratischen Unterlagen- in der Länge standen 9, in der Breite 5 Pfeiler. Au der Nordscile wurde der Hanobrunneu aufgedeckt, der iu den gegen di«,' Hofaulage vertieften Betoubodcu der Bruunenstube cingeschnitten war sGröhe 79 X 58 Zentimeter)' seine Tiefe betrug 1,30 Meter, Für die Kaualisicrullg des Hauses war gut vorgesorgt. An der Südseite führte ein Kanal die Fallwässer ab^ au der Westseite eine bogen» förmig gekrümmte, aus Ziegeln gebaute uud überdachte Rinne, die vielleicht mit der bei dem schmalen Stadttor müudcnden Kloake in Verbindung steht. Der das kleine Tor schlitzende Turm wurde cbeu. falls vollstäudig bloßgelegt- seine jetzige Höhe beträgt 4,50 Meter, die obere Breite 5,88 Meter, die untere Breite (samt dem Sockel) 6,85 Zentimeter im Gevierte. Er ist solid in Opus incertum aufgebaut- die Außeu» wände bestehen aus sorgfältig bchaucuen Bruchsteinen, der Mauerkern ist in Gußwcrt aus Betou Mörtel mit Kies und Ziegelmchl gemischt) und kleineren Bruch» und Klaubsteinen ausgeführt. Er ist massiv, ohne Kam» mer und dürfte als Geschützstand gedienl haben. An der Innenseite war er mit ciuer Lehmböschung ver» stärkt, die auf einer Schichte von Bruchsteinen, tilget» steinen und Mauerschutt liegt. Das geschah iu spät» römischer Zeit, als die drohenden Einfälle der Barbarenvölker die Bewohner nötigten, die verwahr» losten Stadtmauern instand zu setzen. Die Lchmböschung wurde längs der ganzen inneren Stadtmauer aufgeführt, die Außeuscite außerdem mit einer in H^pus incertuui schnell aufgeführten Mauerwand verstärkt; den Unter» schied der jüngeren Schichte von der älteren Mauer kann man sehr gut an dem abgetragenen Teil der Stadt, mauer in der Verlängerung der Gornpgassc beobachten. Die Maucrstärlc betrug an dieser Stelle iu der Höhe der jetzigen Erdoberfläche 2,40 Meter, der Sockel ver» brciterte fich aber noch um 66 Zentimeter. Knapp längs der Außenmauer führte eine geschotterte Straße, die fast anderthalb Meter unter dem heutigen Niveau liegt. Eiue geschotterte Straße wurde auch 2,04 Meter unter dem Niveau au der Ostscite des Hauses des Primiti» vianus eutdeckt, doch beweist eine darübcrlicgcnde dop» pelte Schicht von Mauer» und Nrandschutt sowie Über» reste farbiger Wauddekoratiou, daß sie schou iu römi» scher Zeit aufgelassen wurde, uud es isl, uach verschie» denen Anzeichen zu schließen, die Vermutung nicht ungerechtfertigt, daß bei einer späteren Gelegenheit lBrand des Jahres 238) eine neue Regulieruug ohue Rücksicht auf deu früheren Stadtplan stattgefundeil hade. Reichhaltig sind abermals die Fuude, von denen dic wertvollereil erwähnt seien. Im Hause des Primi» tivianus wurde eine Haarnadel aus Elfenbein mit einer geschnitzten sitzenden Frauenfigur, einfachere Haarnadeln aus Bciu, ein verziertes silbernes Toilcttelöffclcheu, eine ausnehmend große Sonde mit rudcrförinigcm Salbenstreicher am anderen Ende, ein Meißel ans Bronze und ein Zirkel gefuuden, dessen Schenkel die Länge eines halben römischen Fußes haben; die obere Hälfte jedes Schenkels ist in drei unoin«1oT^ll, xu vxillko ßinrnüöii's. Klagenfurt 1909. Druckerei der St. Hcrmagoras»Bruderschaft. Preis c^eb. 2 X 80 li zum Unterrichtsqebrauche an Mittel» 'chuien, an denen Naturgeschichte iu oeu Oberklassen in Novcnlschcr Sprache gelehrt wird, die Approbation er- „, kram, V«r,,chen würd«,,: der PostezpHn.in ckile Fabianöiö in Buöta die Postcxpcdicutenstclle in Nrezovica bei Laibach; der Poslezpedientin Emilic Puppis in Untcr»Ko5ana die Posteipcdicntcustelle in Santa Croce; dem Postaspiranien Michael Iasbctz in St. Peter in Krain die Posterpedicnlenstelle in Aßling 2. Versetzt lvurdeu die Postoffizianten Josef O l o u i <": a r von Laibach nach Abbazia und Moritz Flu;- vuu Abbazia nach Laibach 1. Iu den Ruhestand traten der Poftadjuult Karl Scaria iu St. Peter in Krain und die Postosfiziantin Franziska Maje» t i <- in Laibach 4. — Ausgeschrieben ist die Postezpe» dientenstelle in Gradac in Krain, politischer Bezirk Tschernembl. Dermaliges Dicuerpauschale 140 l<. Bewerbungstermin drei Wochen. —r. ^ Msenbahnangeleqenheiten.) Über Ansuchen der k. k. Staatsbahndirekliun in Trieft um Bewilligung zur Herstellung von staffclförmigen Schneefangwänden auf der Lehne der Mexaklja, behufs Hinlanhaltung der Vildnng von Schueelawineil im Kilometer 62,0/2 rechts der Bahu der Liuie St. Veit>Aßliug»Triest, findet am 7. Dezember um 9 Uhr l0 Minuten vormittags die politische Begehung lind Enteignuugsverhandluug an Ort ulld Stelle statt. Die Kommission tritt lim die besagte Stunde in der Station Aßling zusammen. —i'. — lDer Vollsbilbun.qsvcrcin „Alademija"j hielt gestern abends im Tratnilschen Restaurationssaa! au der Petersslraße bei reger Aeteilignng seine diesjährige Generalversammlung ab. Der Vorsitzende, Herr Doktor R a v nihar , begrüßte die Anwesenden und sprach der Lokalpresse, die den Veranstaltungen deS Volksbildungs» Vereines vielfaches Interesse entgegengebracht hatte, wie auch der Stadtgenicinde, die dem Vereine Saal lind Vc» leuchlung im „Mestni Dom" unentgeltlich zur Ver» fügung stellt, namens des Ausschusses den Tank aus. Hierauf erstattete Herr Professor (5 e r k als Vereins» selretär den Tätigkeitsbericht über das abgelaufene Gc» schäflsjahr, wobei er hervorhob, daß der Verein feiner Anfgabe, öffentliche Vorträge zu veranstalte», i» l»»° lichstem Maße nachgekommen sei, für die Hinkunft aber bereits Veranlassuugeu getroffen habe, wonach der Vor» lragssaal derart umgestaltet, bczw. eiilgerichtet werden soll, daß er die Abhaltung jeglicher Art von instruktiven Vorträgeil ermöglichen werde. Der Verein hat im ab> gela»fe»e» Geschäftsjahre vier Sitzungen abgehalten. Die auswärtige Korrespondenz, die namentlich mit der Agramer Universität intensiv gepflogen wurde, besorgte der Vereinssckretär. Dem Berichte des Vcreinskajsicrs, Herrn Professors Reisn er, seien nachstehende Daten entnommen: die Summe aller Einnahmen belrug im Gegenstandsjahrc 776 lv 50 1>, die Summe aller Ausgaben 466 !5 82 !i, worans sich ein Kassarest von 3<>9 I< 68 li ergibt. Die derzeitige» Aktiva des Ver. eiiics inklusive der noch nicht zugeschriebenen Zinsen delanfen sich ans rund 1000 l<, denen eine Schnldposl von 900 lv bei der Städtischen Sparkasse gegenüoer» steht. Der Vcrmögensstand des Vereines ist sonach ein aktiver und der Verein besitzt als seiu besonderes In» venturvermöge» zwei Slioplike», eine, große Anzahl von Diapositiven und alle einschlägigen Vorrichtungen zur Abhaltung von Lichtbüdervorträgen. Dem Vereine stnd im abgelaufenen Geschäftsjahre von verschiedene» Geld» instituten Spenden im Betrage von 210 I< zugekommen. Der Verein zählt gegenwärtig !56 ordentliche und uu-terstützeilde Mitglieder. Die vom Ausschusse »lit dem städtische» Eleltrizitätswerke getroffene Vereinbarung behufs Herstellnng eines Kontaltes sowie eines große» Reostats in der Wand des Vortragssaales, damit dieser znr Abhaltung jeglicher mit physikalische» Experimente» verbundener Vortrage geeignet gemacht wird, wurde ge» nehmiat. Nber Bericht des Lkonome» u»d Bibliothekars Professor Dr. G ro ^ elj u»d des Revisors Dr. 5 vi» gelj, wonach die Buchgebaruilg i» Orduuug besu»den wurde, erfolgte die Erleiluug des Absoluloriunic'. Dein soliin erstatteten Berichte des Vcreinspräses Dr. Rav» nlhar über die Verwaltung der Simon Gregors» scheu Lesehalle und Bibliothek entnehmen wir nach-stehende Daten: Die Lesehalle verfügt über 108 Zei» tnngen, Zeitschriften und Revncn und wurde im ab» gelaufene» Nerwalluugsjahre voll 11.648 Leser» be» sucht. Die Bibliothek weist im gleichen Jahre 944 Leser auf und verfügte über 276l Bücher. Die Verwaltung hat die Drucklegung eines Vücheriuder. veranlaßt, i» dem 2428 Bücher Aufnahme fanden; seit der Druck» lcgung sind 333 Bücher zugewachsen. Die Verwaltungs» rcchnung weist für beide Institute 4662 X 72 li als Gesamteinnahme und 4799 X 63 I; als Gesamtausgabe aus, woraus ein Abganq von l36 l< 91 l> resultiert, der in Anschaffuugskosten für neue Bücher und in Buch» binderspesen seinen Gruud hat. Nach Genehmigung des Verwaltuugsbcrichtcs folgten die Wahlen, deren Resul» tat wir bereits mitgeteilt habeu. — Beim lctzteu Puukte der Tagesordnung' „Eveutualia" besprach Herr Doktor Fet t ich » Fra ü khe i m das Verhältnis des neu ins Leben tretenden „Verbandes der Vulksbildungsvcrcine" zur „Akademija" uud charakterisierte es als ein parallel das Tätigkeitsfeld für die „Akademija", wie dies schon gehendes,' als ein sich gegenseitig ergänzendes. Während seinerzeit gedacht war, in Hinkunft nur innerhalb der Grenzen der inneren Landeshauptstadt sich ausbreiten wird, kommt dem „Verbände" die weilausgreifende Mis» sion zu, eiue Wcckruferin des Voltes im Zeichen !>or Bildung in den Kleinstädten des Landes uud in den Vorstädten der Landeshauptstadt zu sein. Die Richtuu» gcu beider Organisationen werden also erfolgreich uebeneiuaudcr ihren verwandten Zielen cnlgegcnstreben können. Die Generalversammlung beschloß über Au» trag Dr. Fettich.Frankhcims die Erklärung, daß der Verein „Aladcmija" gegen die Gründung des neuen Volksbildungsverbandes nicht nur nichts einzuwenden finde, sondern dessen Gründung mit Frcudeu begrüße. In gleichem Sinne schloß sich Professor Reisne r der Frage an. Zum Schlüsse brachte noch Professor Doktor Gro^clj einen Aulrag aus Veranstaltung von »vif-senschastlichen Fachkurscn ei», die für eine begrenzte Anzahl von Interessenten (etwa 60 Hörer) am beste» im Saale ei»er Mittelschule (etwa des Lyzcums), wo die einschlägige» Apparate und Efperimeutalobjette znr Verfügung ständen, veranstaltet würden, und erbot sich im kommenden Frühjahre einen derartigen Kursus ülier Biologie abzuhalten. Ein derartiger Vortragszyklus sollte der betreffenden Inleressentengruppe eine voll« ständige Einleitung in die Facydiszipli» der einschlägi» gen Wissenschaft, beispielsweise der Physik, der Medizin nsw. bieten und sie mit einem gelingenden wissenschasl lichen Untergrund lind bleibende» Fonds für die weilcre selbstbildilerlsche Vervollkommnung im betreffenden Wissenschaftszweige ausstatten. Außerdem seien tunlichst akllielle Vortrage für das Gros des Publikums zu veranstalten, die einerseits die interessantesten Ereignisse auf dem Gebiete vo» Kuust, Fortschritt, Erfiudung lind dergleichen zum Gegenstande hallen und anderseits so» gleich nach del» belressende» Ereignisse, solange es noch sozusagen ein nngelöstes Dislusionsprol'lem bildet, stattfinden würden (Beispiele: (5ook, Peary, Bl<"riol). Die Anträge des Herrn Dr. Gro.^elj wnrden ge» nehmigend zur Kenntnis geuommen und ihm die Än» schaffililg der »ötigc» E^perimeiltalbehelfe für den bio-logischen Zyklus a»s Nereinsmittelu bewilligt. Hierauf wurde die Versammlung »ach zweieinhalbsiündiger Dauer geschlossen. — lTchiilcrvortrag.j Herr Pros. A. Eharles, diplomiert a» der Falnltät iu Air., veraustaltet heuie nachmittags an der hiesige» Realschule einen Vorlrag, dessen Programm Rezitalionen aus den Antoren Hiie. La Fontaine, Hugo, (5op5e, Florian, Musset, La Vruyöre, Zola, Thiers, Daudet »»d Moli<-re umfaßt. Demnächst soll anch ein öffentlicher Vortraa. für Liebhaber französischer Literatur stattfinden. — lVortrag.j Der slovenische tanfmännische Nerei» „Merkur" macht Interessenteil noch einmal auf den Vortrag des Herru Rudolf Kega über „Nankpolitil lind die Trennung der osterreichisch.nngarischen Bank" aufmerlsani. Der Vortrag fi»del heute abeiids lim 9 Uhr i» den Vereiiislokaliläte» im „Narodni Doui" stati. ^Voltstümlichcr Vortra.q.) Morge» »,» 6 Uh» abends findet im große» Saale des „Mestni Dom" ein öffentlicher volkstümlicher Vorlrag des allgemeine!! Arbl'iterverbaildes ,.Vzajem»os<" über das Thema „Hygiene der Haut" statt. De» Vorlrag hat a»o Gefälligteil Herr Dr. Narlhelmä Dem^ar übernom» meil. Der Zutritt ist jedermann gestattet. — l„Lustiger Abend."j Über den letzten Vortrags-abend Marcell Salzers entnehmen wir aus dem „Leipz. Tgbl." folgcndcs: „Mareell Salzer ist da! Unwillkür-lich schwebt ei» Lächel» um de» Mnnd. Alle Grilleil uild Sorgen schwinden anugenblicklich. Es ist als ob durch trübe Aprilwolken die Frühlingssonne lächelt. ,Zu Marcell Salzer!' Das ist die Parole sür alle, die sich einmal nach des Großsladllebens Härte», Plage» uud os< recht la»gweilige» Pcrg»üg»»gen froh und gesuud lachen »vollen. Salzcr ist den Leipzigern ein guter Frennd geworden. Zu ihm eilen sie, wenn sein Bild aus de»! Plakate schelmisch lächelt. Zu ihm eilte» sie auch gestern, als er wieder im Kristallpalast sprach. Frohes Lächeln auf den Lippen, noch ehe er überhaupt sich zeigte. Und als er erschien, da durchbrauste de» vollbesetzten Saal lauler Applaus. Und er sprach. Zuerst sei» viel« geliebter Busch. Heilere Mienen, Lächeln, Lachen! Da»» kam zur Beruhigung etwas, Ernstes. O, Marcell Sal-zer kann auch er»st sei», tragisch ernst. Da packt und erschüttert sei» Vortrag. Die zwei Stunden waren ver» rönnen »vie eine Vierlelstuude. Ulld uur schwer louute ma» sich vo» dem Mamie lre»»cn, der so viel Licht uud Lust i,l die Seelcu des Publikums brachte." — Für de» i» unserer Stadt morgen stattfindenden „Lustigen Abend gelangen Karten in der Buchhandlung Richard Drischel zur Ausgabe. — lUnteihaltunsssabcnd.) Der sloveuisclx kaus-»launische Verein „Merkur" veranstaltet Sonntag, de» 2l. d. M., im Sokolsaale des „Narodni Dom" einen Unlerhaltungsabend, dessen Programm in eine Konzert-und in eine Unlerhaltungsabteilung zerfällt. Den orche» stralen Teil wird das Orchester der Slovenischcn Phil-Harmonie unter Leitu»g des Herr» Kapellmeisters Tal ich, bezw. des Herru Kouzertmeislers Mar-k » zzi, besorge», »nährend der Gesangschor des „Mer-kur" unter Leitung des Herrn Prelovec zwei Chöre mit Baritonsolo sAljai: „5ln, <1nn" und Iuvanec: „I'nktir"), ferner slovcnischc Volkslieder und den Chor „Vin«lin," von Schwab zum Vortrage bringen wird. Den Beschluß des Abends bildet ein Tanzvergnügen. — Anfang um halb 8 Uhr abends, Eintriltsqebühr 60 !i. ' — Miß Carma,j die tätowierte Dame, die sich uuch einige Tacze i» der Schellenburggasse Nr. 6 pro» duziert, stellt s,ch als ein sehenswertes Nuvum, eine Spezies ganz einzig in ihrer Art dar. Eiue vollendcle Schöuheit, erweckt sie besonderes Interesse durch die große Auzahl der ihr durch ein kompliziertes elektrisches Verfahren unt dtvcrseu indischen Farbstoffen ein» gekerbteil Figuren, Ornamente nnd Arabesken - Pro-dult ungezählter maschineller Nadelstiche. Die Ans-führuua. der angeblich sehr schmerzvollen Arbeit dauerte 4'/:: Jahre und wurde von Dr. Rhytli in London aus-geführt. Die eingestochenen Bildwerke sind meisterhaft ausgeführt, die dargestellten Persönlichkeiten sprechend Umbacher Zeitung Nr. 263. 2379 17. November 1909. ähnlich. So trägt Miß Earma on ihrei» Körper dil' Bilder von Goethe, Mozarl, Wagner, Koezalsti, hinbin, stein, LiSzt, Verdi, Maseaglli, Hauslein, Sarasaie, Beethoven, Bach, Richard und Johann Strauß. Anch der deutsche Baiser Wilhelm figuriert an einer Tlelle des Armgelentes. — lalleles Diplom ein. Ob ihres gutmütigen EharallerS erfreute sich die Versior. bene in allen Gesellschaflslreiseu vou Idria großer Wertschätzung' ihr natürlicher, lebenssrendiger Humor verhalf ihr über all die Bitterkeit des Lebens hinweg und machte sie überall beliebt. Mit Frail Faun») La» Pajue siukt ein gutes Stück Altidriauer Geinütlichleil und Biederkeit ins Grab. Am 14. d. M. nachmittags begleitete sie eine große Menge von Leidtragenden zur letzten Ruhestätte. ' ' —l?. — lTodcsfall.) I„ Millslatl am See in tarnten ftarb am 14. d. M. nach schwerem Leiden im 52. Lebens, lahre der auch in hiesigen Gesellschaftskreisen wohl-bekannte l. l. Notar Oskar Riller von Lu schau, Sohn des verstorbenen Wiener Advokaten Dr. Mar. Niller von Luschan, der seinerzeit in Kraiuburg, wo damals ein Kollegialgericht bestand, als l. t. Staats» auwallsubslilut gewirkt halle, und Bruder des hervor-ragende!» Anlhropologen uud Uuiversitätsprofesfors in Berlin Dr. Felix Riller vou Luschau. " sSanitärcs.) Wic man uns mitteilt, sind in dex Ortschaft Podkraj, politischer Bezirk Adelsberg, zwei Männer und vier linder an der Ruhr und fünf linder au Scharlach und in der Ortschaft Volavlje, Ge-mciude. Trebelevo, politischer Bezirk Liltai, drei Män» ner, zwei Fraueu und zwei Kinder an Typhus er-trautt. Von den an Typhus Erkrankten befinden sich bereits ein Mann, eine Frau und ein Kiud im Rekon» valeszentensladium; ein Mann ist vollkommen genesen. Behufs Hiulanhaltung der Weiterverbreilung der Krankheiten wnrden die umfassendsten faililälspolizei» lichen Vorkehrungen getroffen. —?. — sGcmeinsamc Ncise der Handelskammern nach den Ncichslanden.) Eiiler Anregung des Wiener Handelslammerpräsidenten R. v. Schöller entsprechend, lvird Ende April 1910 eine gemeinsame Exkursion sämtlicher österreichischer Handels» nnd Gelverbe» kammer» nach Bosnien und der Hereegovina stattfinden. Präsident v. Schöller Hal nämlich aus die Nolloendigkei» hiiigeioiefe», mit den nenen Reichslauden, Bosnien und der Hereegovina, in engere Fühluug zu kommen, und aus dem derzeit dort kräftiger pulsierendeu wirtschaft, lichen Leben für die diesseitige Reichshälfte Gewinn zu ziehen. — lZnr Volksbewegung in Krain.) Im politischen Bezirke Laibach Sladl s40.564 Einwohner) fanden im drillen Quartale des laufenden Jahres 104 Trauungen statt. Die Zahl der Geborenen belief sich auf 288, die der Verstorbeilen auf 295, darunter 81 Kinder im Alter von der Geburt bis zu fünf Jahren. Ein Alter von 50 bis zn 70 Jahren erreichten 62, von über 70 Jahre» 47 Personen. An Tuberkulose slarbeu 66, an Lunge», enlzündung 10, au Tiphlheritis 5, an Scharlach 6, an Typhus 3, durch zufällige lödliche Beschädigung 15 und durch Selbstmord 2 Personen; alle übrigen an sonstige» verschiedenen Krankheiten. Ein Mord oder Totschlag ereignete sich nicht. —r. — spondcnz.Verein „Galielsberqer" in St. Huachimstal iu Böhmen) veranstaltet ein Preis», Schön» nnd Richtigschreiben, woran sich anch Nichtmilglieder be> teilige» können. Die Arbeiten können nach Wiener oder Berliner Beschlüssen ausgeführt werden. Die Einsenoer der mil „vorzüglich" oder „lobenswert" beurteilten Ar» beilen erhallen' A»erke»nu»gskarlen. Die sechs beste» Arbeiten werden außerdem mit Preisen bedacht nnd durch Diplome ausgezeichnet. Der Text der Übertra» gung ist vom Obmanne Herrn Fra»z Schröpl, Fach» lehrer >n St. Joachiuislal, gegen Einsendung von 13 l, l>3 Pfennig) in Marken erhältlich. Der Termin der Aumeldung'läuft mit 31. Dezember ab. — lVcrschiffuugsgclcgenheiie» ab Trieft nach Nord» und Sndamerita.j Di'e Vereinigle österreichische Schiff» sahrls.Alliengefellschast in Triest iibermittell der Ha», dels» uud Gewerbelammer in Laibach ihre Fahrpläne Pro 1910 ab Triest nach Nord« uud Südamerika. Aus dem Fahrplane der Sudamerika.Linie ist zu erseheu, daß sich im Lause des nächsten Jahres mehr Verschis» slingsgeiegenheilen dielen als pro 1909. Die erwähnten Fahrpläne liegen im Bureau der Handels» lind Ge» Werbelammer in Laibnch zur Einsichtnahme aus. * lHundclontnmaz in, Werichtsbezirle Krainbnrq.j Die k. k. Bezirlshauplmannschast in Kraiilbnrg Hal, da in der Sladl Kraiuburg bei eine,» aus der Ortschaft DraglL-ajiie, Gemeinde Flödnig, zngelalisenen Hnnde die Hundswul konstatiert ».nirde, bis auf weiteres über die Stadt Krainburg uud über sämtliche Orlschaslen des Ger^hlsbezirles Krainburg die Hundelonlnmaz ver» hängt. Wie amtlich konstaliert wurde, soll der wütende Hund mehrere Personell und Tiere gebissen haben. - Wem gehören die Fahrräder?) Vom hiesigen Garnisoiisgerichle wurde» i» der Ulllersuchuugssache gegen die berüchtiglen Einbrecher Karl und Julius Picmr» drei Fahrräder, die diebischer Provenienz sind, mil Beschlag belegt. Sie befinden sich in der Kanzlei der Peterslaserne in Aufbewahrung. Alle drei Fahr» räder sind schwarz lackiert u»d mit Freilaus versehen; zwei sind Puchräder, die vier bis füus Jahre im Gc> branch standen, das dritte ist ein Slyriarad mit der Fabritsuummer 72.716; es hat einen Palentsatlel und eine Rollglocke. Die Eigeulümer »verde» ausgesorderl, sich i» der Peterslaserne zu »leide». * l«3iu roher Gatte.) Ein 37jähriger, nach Mäh» ren zusländiger Mau», dessen Frau iu der hiesigen Tabalsabrit beschäsligl isl, »vird ans jeder Stellung, die er als Kontorist oder Buchhalter versieht, »ach einiger Zeit wege» fortgesetzter Trunkenheit entlassen. Er stiehlt seiner Frau, was er erreichen kann; anch wird er roh nnd mißhandelt sie. Vorgestern wollte er eine Matratze aus dem Hause schassen. Da seine Gattin dies nicht zuließ, warf er sie zu Node» und würgte sie. Der Trunleubold wurde von einem herbeigerufenen Sicher» heilswachmanne verhaftet nno sodann wegen gefährlicher Drohung dem Landesgerichte eingeliefert. " iZniei diebische Tapezicrcrlehrlinge.) Zu Beginn dieses Monates fragte sich ein 15iähriger Bursche bei eiuer Trödlerin am Jakobstai an, ob ste geneigt wäre, eine größere Menge Roßhaar zu lause». Samstag brachte er ihr 72 Malratzensedern znm Verlaufe. Da sie eiue Beslätiguug des Eigentümers der Hedern ver« langte, ließ der Bursche die federn stehen und lehrte nicht mehr zurück. Nun wurde der Fall der Polizei zur Anzeige gebracht. Das Polizeideparlement forschte als de» verdächtigen Verlänser eiue» an der Karlstädter Straße wohnhasten Tapeziererlehrling und als desfe» Kompüce» ei»e» im gleiche» Aller stehende», am Krntaner Damm wohnhafte» Lehrli»g aus uud ließ beide verhaften. Im Lause der Polizeilichen Untersuchung stellte eS sich heraus, daß die Verhafteten ihrem ^(hrherrn, dem Hoflieferanten Johann Mathian an der Wiener Slrnße, eine größere Menge Roßhaar sowie einige Meter Plüsch aus der Kammer und a»s der Werlställe gestohlen halten. Ein Sack mit sechs Kilo-gramm Roßhaar wurde bei einem Fuhrmaune an der Ziegelstraße saisiert. Ferner fand man anf dem Dach. bodcil ober der Werlslätle einen Sack mit 8'/^ Kilo» gramm Roßhaar, das zum Weglrageu beiseite geschasst worden war. Die Polizei lieferte die beiden Lehrlinge dem Landesgerichte ein. " lZwci Fahrraddielic verhaftet.) Diescrtage brachte die Polizei in Erfahrung, daß ein 17jähriger Knecht nnd ein ILjäliriger Fnßbinderlehrling im Besitze eines rolgesärblen Fahrrades seien, das sie in einer Baracke verborgeil hielten. Die Verdächtigen wurden i» das Polizeideparlemeill vorgeführt und nach einem lurze» Verhör i» Verwahruugshasl gesetzt. Gleichzeitig »ahm die Polizeibehörde eine Durchsuchuug der Baracke vor, wobei das verdächtige Fahrrad schwärz lackiert, in zer» legtem Zustande, ferner mehrere Fahrradpnmpen und Radsahrreqnisilen vorgefnnden wurden. Die Unter, suchnng ergab, daß die beiden Burschen das Fahrrad am 7. d. M. abends ans der Hanslanbe des Valjaschen Gasthauses i» Gleinitz entführt hatten. Eigentümer ist der in Rosental wohnhaste Posldiener Georg Erxen. Um nicht entdeckt zu werdeu, brachten sie das gestohlene Fahrrad zu den Eltern des Knechtes nach H)obrunje. AIs sie horten, daß man sie als Diebe i» Verdacht halte, stricheil sie z»erfl das Fahrrad schwarz a», da»» zer» legle» sie es i» der Eile u»d wollle» die ei»zelnen Ve» slandleile veräußer». Die Polizei ist der Ansichl, daß die Burschen noch mehrere andere Fahrräder gestohlen haben dürften. Beide wurden heute dem Lcmdesgerlchle eingeliefert. * ^Verloren.) Ein Geldläschcheu mit 50 X, ei» schwarzseidener Regeilschirm und eine silberne Herren» laschennhr nebst solcher Ofsizierstette. Thcatrr, Kunst und Literatur. — lMovenisches Theater.) Strindbergs „Vater" ist das erste Drama des Poele» des Fraueuhasses, das gesleru über die slovenische Bühne ging. Ein Drama von der geistigen Knebelung des Mannes durch die Frau unter scharfer Hervortehrunci. des alten Mythiis von Heralles lind Omphale, mit bissigen Ausfällen c)egen das Frauengefchlecht, das durch seinen uua.ua!if!zier' baren Eigensinn und Trotz den Mann knechtet, ihn dem Wahüsiuiie »ahe bringt und somit geistig und körperlich zugrunde richtet. Clriudberg braucht nicht vieler Mittel, »in seine Leilidee zu dok»me»liere»; die Haüdluug spielt aus dein Landgule eines Rittmeisters, der das ihm aufgebürdete Joch mit Geduld lrägl, bis endlich in seiner Seele Zweisei darüber erwachen, ob er seine Berla talsächlich auch alo seine leibliche Tochter belrachlen dürfe, denn „niemand könne wissen, »ver sei» Vater sei", heißt es an einer Stelle in der Odyssee und im Propheten Ezechiel. Seine Zweifel erhalten durch ein trotzig hingeworfenes Wort seiner Gattin Laura willkommene Nahrung: er schleudert eiue breuueude Lampe nach ihr, er versucht sein Kind zu erschieße». Schließlich wird er vo» seiner Amme durch List in die Zwangsjacke gesteckt und erliegt in seiner Gemüts» beivegnng einem Schlagansalle. So einfach im Grunde genommen die Handlnng verläufl, so reich ist sie all aufregenden psychologischen Momenlen, so rücksichtslos wird das Iiiiiersle des Rillmeisters umgekehrl — frei» lich slelS mil dem le»de»ziöse» Gepräge, daß die Frau eS ist, die de» Mail» den, Verderben enlgegenlreibt. Denn sie ist der stärkere Teil in dem Kampfe, den das ganze Liebes» und Eheleben bedeutet. Sie ist aber auch der schlechtere Teil, dessen natürlicher, eigentlich unbewlißler Bösartigkeit die Iildividualiläl des Mau» »es wegen seiner inferioren Verlrauensfeligleit uud Aufrichtigkeit erliegen muß. Solche Ansichten läßt Slrindberg im „Vater" plausibel genug erscheinen; die Figuren, die er aus deu Plau briugl, lasse» derlei Schlüsse zu, weil sie eben spitzfindig genug einander gege»übergestellt werdeu, ohne indes gerade als Typen ausgefaßt werden zn müsse». Man tut auch wohl, weun man sie nicht typisch ansteht, weil sich generelle Schlüsse doch nicht aus solchen Eharalteren ableiten lassen. Aber wenn man sich mit der Tendenz dcS Stückes befreundet l)al, so hält dessen Ausbau aller, dillgs auch scharfer kritischer Beleuchtung stand und es fiele fchwer, in das mit bitterem Haffe zusammen» geschweißte Gefüge eine Bresche schlage» zu »vollen. — Die Darstellung selbst wurde dem Werke gerecht, zumal sich die beideu Hauptpartieu in den Händen des Herrn Bor ^ tnil und der Frau Bor « < uitova befanden. Ersterer vermochte den Rittmeister mit eindringlicher Schärfe zu charakterisieren nnd die aus ihn einstürmen, deu widerstreitende» Gefühle des Hasses, des Zweifels, der ohlimächlige» Wut u»d der plötzlich hervorbrechen» den männlichen Energie überzeugend zu le»»zeichnen, »icht nur durch feine Ausdrucksweise und seine Gesten, sondern auch durch sein ausdrucksvolles Mienenspiel. Seiue Rolle isl groß genug, um einige mnemonische Schwäche» begreiflich erscheinen zu lassen; mil imponie-render Gewait versland er namenllich die Schlußszene des zweiten Aktes zu gestallen. Frau Bor ^ lnilova spielte seiue Frau Lavra mit kalter, berechnender Zurück. Haltung, aus der aber gegebenenfalls die Flammen ihrer zurückgedrängte» Leide»schaft, ihres Haffes gegeinlber dem Ehegatte» hervorbrachen; sie fand sympathische Töne im Schlußakte, »vo sich de»» doch naturgemäß in ihr eine meuschliches Empfinden regt und das Bewußt-sei» erwacht, daß sie den sterbende» Ma»»,'ob mit Ab» sichl oder auch ihren« angeborene» Dränge folgend, ge. quält und hiedurch seiuem Ruine zugetrieben hat. Frau Bor^lnilova erhielt eine Buteltspende zugeeignet. Die drillgrößle Partie, die der Amme, wurde von Frau Bul^ckuva durchgeführt. Die tüchtige Darstellerin erbrachte darin einen schöneu Beweis ihrer Befähigung, auch tiefernste Rollen nicht nur mit Gewandtheit/ so», deril auch mit richtiger Aussassnug zu bewältigen. Störend wirkte die Anwendung des „Er" gegenüber dem Rittmeister; indes ist dieser Verstoß gegen den s!ove»ische» Sprachgebrauch selbstverständlich^ nicht aus ihre, soudern aus Rechnung des Übersetzers zu stellen. Da auch die sousiigeu kleineren Partien der Berta, des Doktors, des Pastors und des Offiziersburschen bei Fräulein W i u t c r o v a sowie den Herren Skr« bin«el, Danilo und Povhö gut aufgehoben waren, so vermittelte die gestrige Vorstellung ein ab» gerundetes Ganzes und löste reichen Beifall aus, der in erster Reihe de», geschätzten Gaste, Herr» B o r « i » ,' k, sowie Frau Bor^tnikova gespendet wurde. — Das Theater war sehr gut besucht. —n— Telegramme des k. k. Telegraphen-Koriespondenz-Bureaus. Das Bischofsjubiliimn dcs Papstes. 3lo,n, 16. November. Aliläßlich des Bischossjub,. läiims des Papstes si»d die Balköne der Piazza Rusti» euoci mit der znm Vatikan führe»de» Straße mit roten Draperien geschmückt. Die päpstlichen Truppen tragen große Uniformen und die Musikkapellen der Palast, garde sowie der päpstlichen Gendarmerie konzertierten i» den Höfen des Vatikans. Auf Wunsch des Papstes wnrde heute keine Feier veranstaltet. Nach einem Besuche i» seiner Privatkapelle empfing der Papst die Kardinäle, Staatssekretär Merry del Val sowie die im Vatikan residiereilde» Prälaten, die ihm Glückwünsche darbrachte». Seitens der Souveräne und Staalsuber» Häupter sowie von zahlreichen kalholischen Notabilitäten treffen unausgesetzt Glückwnnschdepeschen ein. Ziehungen. Wien, 16. November, l^prozentige Vodcnlreditlose vom Jahre 1880.) Der Haupttreffer mit 90.000 X siel aus Serie 321 l» Nr. 32, 4000 l< gewinnt Serie 1484 Nr. 34, je 2000 K gewinnen Serie 1143 Nr. 21 nnd Serie 1509 Nr. 2. ' Budapest, 16. November. lIosziv-Lose.) Der Haupttreffer mit 30.000 l< siel aus Serie 5248 Nr. 41. Je 2000 X gewinnen Serie 1696 Nr. 81 und Serie 4379 Nr. 30. Budapest, 16. November. iZiehung der ungarischen Prämienlose.) 240.000 X gewann Serie 4303 Nr. 10, 20.000 k Serie 5770 Nr. 28, 10.000 X Serie 952 Nr. 45, 2000 X gewannen-Serie 139? Nr. 27, Serie 2021 Nr. 34, Serie 2718 Nr. 18 und Serie 5399 Nr. 35. Dresden, 16. November. Der König begibt sich zn 14tägigem Auseuthnlle über Wie» nach Tarvis in Kärnten. Troppau, 16. November. Der Landeshauptmann von Kraii, Reichsraisabgeordneter Hosrat vo» K u t l i e ist zur Nesichtiguug der schlesischeu Lcmdesanstalten h,er eiugelroijen. ' Messina 16. November. Um 7 Uhr 25 Minuten ^Mn"''M inn< "" ^Ytes «Hieben verspürt. Um 1 Uhr 5 Mtnuicn nachmittags erfolgte em zweiter Laibacher Zeitung Nr. 263. 2360 17. November 1909. starler Stoß, durch den einige Mauern der uon dem großen Erdbeben beschädigten Hcinser einstürzten. Die m Angst versetzte Bevölkerung verließ die Häuser. Paris, 16. November. ^)er Petersburger Bericht-erstatter des „Echo de Paris" dementiert seine Nach. richt von dem Verkaufe der ostchinesischcn Bahn an Japan. Auch das Gerücht, Nußland habe die oft-chinesische Bahn unter japanischer Finanzbürgschaft an China verkamt, bestätigt sich nicht. Paris, 16. November. Nach einer Depesche cms Las Palmas (Kanarische Inseln) wurde aus Unvorsich-tigleit einiger Ausflügler, die in einer Felsgrottc bei San Mateo ein Picknick veranstalteten, der in der Grotte lagernde Pulvervurrat zur Explosion gebracht. Tie Grotte stürzte ein. Aus deu Trümmern wurden bisher zwei Tote und neun Schwerverletzte geborgen. Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtek. Landesthcater in Laibach. 22. Vorstellung. Gerader Tag. Heute Mittwoch den 17. November Hans Huckebein Ansang halb 8 Uhr. Ende nach 10 Uhr. (576) 42-30 Elektraradiooraph „Ideal" (im Hotel ..Stadt Wien"). Piogiaiaia (1985 vom 17. bis 19. November: 1.) Das indischo Militär (nach der Natur). — 2.) Zwei Feldwebel (Drama, eine künstlerische, lango Projektion». — 3.) Marseille (nach der Natur). — 4.) Ein sehr angenehmes Konzert (eine komische, lange Projektion). Jeden Mittwoch sloveniaohe Philharmonie. Kinematograph Paths (früher Edison). Programm (3018) vom 17. bis 19. November; 1.) Kinder, weiuet nicht (komisch). — 2.) Ein guter Wächter (Drama). — 3.) Ali Mohammed, der frühere Schah von Persion (nach der Natur). — 4.) Das heilige Feuer (Drama, lango Projektion). — 5.) Ein lästiger Mensch (komisch). Jeden Freitag aloveniaohe Philharmonie. Meteorologische Beobachtungen in i'aibach. Seehdhe 30« 2 m. Mittl. Luftdruck 736 0 mm. ia 2 U. N. 7ii4 2 11 « NO. schwach Regen "' 9U. Ab. 725 2 12-8 SO. z. start teilw. bew. 17> 7 U. F. >?26 9 8-1 O. schwach , bewölkt ^215 Tas Tagesmittel der gestrigen Temperatur kcträgt 11 4°, Normale 3 5°. Wetteruo raus sage für den 17. November für Steicr» mark, Körnten und Kram: Meist trübe mit zeitweisen Niederschlagen, mäßige Winde, zunehmende Temperatur, unbestimmt, schlechtes Wetter; für das Küstenland: Trübes Wetter, stürmischer Schirollo, zunehmende Temperatur, unbestimmt, schlechtes Wetter. Seismische Berichte und Vcubachtnngcu der iiaibacher Erdbebenwarte (»icssrlmdet vo» der Kram, Iplnlnlje !>>»?), (Ort: Gebäude der l. l. Staats OberrnUschnle.) ^age: Nördl. Arcite46««:V; Östl. Länge uon Greenwich ! l' .'»!!!>>>'!,, uiuulclie ü,'i! ,,,,» >>>,',len um, MÜtevoack! <,<« MÜIsimichl 0 »l»' ül« «4 !!»>- ,,e„il,l». Verstorbene. Im Iidilspitalc: Am 13. November. Josef Praznil, Besitzer. 2« I. Am 14. November. Franz Heruvnil, zteuschlerSsohu, 13 I. __ Alois licrnc. Arbeiter, 34 I. Alljährlich zur Weihnachtszeit weiden Tausende von Kistchen mit Glas Christbaumschmuck vou Lauschn in Thüringen nach nllcn Teilcn Deutschlands versandt, überall Freude hervorrufend durch den Glanz nnd die ssarbcnplacht der herrlichen Glassachcn Die Firma Karl Köhler Echw. M. iu Laufcha G.»M. ucrscndct auch in diesem Jahre wieder ihre bekannten Sortimente und taun der Äezng jedermann empfohlen werden, der auf einen schönen geschmückten Weihnachtsbaum W?rt legt. (3838 ä) Zahvala. I Za vse ob nonadni smrti nasega ne- I pozabnega soproga, ozir. dobrega oèeta I Josipa Kosa c. in kr. rezerv. poroènika in c. kr. poštnega I višjega ofieijala I izkazano nara soeutje, dalje za dragemu I pokojniku izkazano zadnjo cast se naj- I iskrenojo zalivaljujejo I (3980) žalujoci ostali. I Zahvala. I Globoko potrta nad prebritko izgubo preljub- I ljene hèerko I izrekava vsem najpresrènejšo zahvalo za prekrasno I evetje, za noštete Božalnico in za mnogobrojno I udeležbo pri pogrebu. I VLjubljani, dne 14. novombra 1909. I Ubald in Marija pl. Trnkoczy. Danksagung. Schmerzgebeugt über den schweren Verlust unseres innigstgeliebtcn Töchterchcns Mcrnöcr sprechen wir für die zahlreichen Nlumenspenden, fnr die zahlreichen Äi'ileidsbrzcignngen, sowie für die zahlreiche ehrende Beteiligung an dem Leichcnbegäna.» nisfe unseren wärmsten Dank ans. Laib ach, am 14. November 190^. Mald und Maric v. Trukoczy. Kurse an der Wiener Börse (nach dem offiziellen Kursblattes vom 16. November IW9. Die noticNen ftursr verstehen slch ln lironenwährung. Die Notierung sämtlicher llltlen und der ,,Dl«rr1en Ln>e" versteht slch per Ltücl. Geld Aare «Ugemeine StaatS» schuld. «inheitllche Rente: »«,, lonver. steuerfrei, Kronen (Mlli-Nov.) per »°,se . . 8ft - »5 , detto (Iünn.-Iuli) per Kasse 94 so »k>1« 4»«/« ö. W. sioten (Febr.-Nug., per Nasse......88 <>' s« «<> « 8«/„ 0. W. Silber («pril ott.'! per «asse......z« 45 98 eo l8S0er Vtaatslose 50« st. 4"/,, :ß/2k l?> ^ 1880er ,, >o<) fl. 4°/„2e< l»o 67-b« «8«4er „ ion fi. . . zü« l!ü«> l»S4er „ 5« fl. . . »20 - 32S - Dom. Psanbbr, ll 120 fl. 0°,L«3 - 28i - Staatsschuld d. i. Meichs-ral« vertretene» Königreiche und Länder. Österr. Vuldrente steuerfr., O old Perltasse .... 4"/„ NS ?b /„ »4 40 »4 so lftslnb»bn.3tll»t,schnl». »»rsch«ibungtn. «lisaoeth Äahn i. G., steuerfr., zu 10.100 st.....4»/„ — - ..-- gränz Iosepd-Vahn ln Silber (div. St.) . . . . 5>/<»/n iit»?e>i»»-7z «allz. Karl Ludwig-Vahn (div. Otücke) Kronen . . . 4"/^ 84 LO l»b b« ckudols-Vahn in ttronenwähr. steuerfr. (div, St.) . . 4"/c, »4 7l 32 7b «jorarlberaer «ahn, stfr., 400 und »000 »roncn . . 4«/, 94 S<> 85 «<> z» »tll»t»schnld»tlsch«lbnug»n »t>«ft»»Ptltt GlstnbahN'AklilN tllsabeth.«. 2»n fl. KM, 5'/."/. von 400 Nr.....452 - 45b 90 detto vinz-Äudwei« 200 fl. i>. W. E. 5>/^/„ .... 425 - 42?--detto Eal>b«rg-Iiro> 2««tne Fislnbahn'Vlloriliil» Pbligalionln. Böhm. Westbahn, Vm. 1895, 4, 2000 n. 10.000 Kr. 4°/n 94'8« 85 9< ItlilabethÄal)» e 9ü'7t Ung.-aaliz, Vah» 200 fl. E. 5"/« 104 25 !05'25 detto 400 u. 5000 Kr. »'/i°/n 8S II, 87l< Vorarlberger Bahn Em. 1884 (div. 2t.) Tllb. 4°/„ . . »5 25 9S-«l Staatsschuld der Länder der ungarischen Krone. 4"/„ ung. Goldrentc per Kasse . ilL-- «13'2l> 4"/^ detto per Ultimo 113>— HL 20 4"/„ ungar. Rente in Kronen- währ. stfr. per Kasse . . 82-45 82 65 4"/„ delto per Ultimo 82 45 92 6l, 5>/,"/<> detto per Kasse 82-10 82 30 Ungar. Prämien.«»!. Ä. 100 fl. — - -- detto b 50 fl —.. — - Iheih-Rcg.-Lose 4«/„ .... 14s'- >Ü3 -4°/„ ungar. Grunbentl.'Oblig. 9»-— 84'-4"/„ lroat. u. flau. Vrdentl.-Obl, 94— 9b- Nnbere öffentliche Nnlehen. Bosn. Landes-Nnl. (div.) 4"/„ 92 5<> 8» 5« Äo«n.-Her«g, «tisenb.-Uaube«- Nnlehen ^d,v.) 4>/,°/„ . . »8 75 99'75 5"/» Donau-Nea,.-Anleihe 1»?« l02-- - - Wiener Verlehrs-Anl. . . 4"/„ 94^5 35 «5 detto iü<>0 4«/„ 84 Hü 95N5 «nlehen der Ntabt Wie» . . 101 2« l02 20 betto (N. oder .) 18'4 120 - >2i'— bett, (1894).....,8'«l> «3^ detto <«as) v. I. 188» . !»i.,s, «»-ih detto (Vlcllr.) v. I. iRw ,h.«s> z,ß.gf, betto 37-25 Äürsebau-Nnlehen verlosb. 4"/„ 9« 75 97.7^ Russische Etaalsanl. v. 1.190« s. 100 Kr. p. K, . . 5»/« 101 o>'l»> ,22'5l> Gelb Ware Vula. Staat« - Volbanleihe 190? f. 100 Kr. . . 4>/,°/° 82 4« 93 40 Pfandbriefe ufw. Älldenlr..lllln.öst.t.5?5 Uühm, buvothelenb. Verl. 4«/« 8? - v? 40 ^eittral-Äod.-Kreb.-Vl., österr., 45I. verl.....4'/,"/„ i02'-'5 I«»'^ dctto U5 I. verl. . . . 4"/„ 8675 97-75 Nrcd.Iusl., üsterr.. f,Verl.-Unt u. «ffentl. Arl>, Kat. ^. 4"/^, S3 6f 94-S5 Landesb. b. Kön. Galizien und Lodom. 5?>/, I, rüclz. 4°/„ 84— 95- Mähr. Hypothelenb. verl, 4°/„ 8b'35 8' 35 A,-«sterr. Lllnoes.hv,v.-!ll»st.4"/« 86-2! 37- t> detto inkl. 2«/„ Pr. verl, 8'/,"/° »?'5l, 88>5< detto K.-Schuldsch, vcrl. 3>/,"/° «?'5» 8«-5< detto verl......4"/« 9« - !>?-- Östeir.-uügar. Ban! 50 Jahre verl. 4"/„ ü. W.....«8-o: 88-- detto 4"/„ Kr......38 15 90 1 Tparl., Erste öft..«>I. verl. 4°/, 99-25 100 »i Eifenbahn-Prioritäts' Obligationen. Östcrr. «orbwestb. 200 fl. S. . 103-80 104-80 Ltaatsbahn 500 Fr..... 385 - 389- Lüdbahn i^ 3"/„ Jänner-Inl! 500 Fr, (per Nt.) . . . 277-- 279 - Südbllhn ^ 5°/„ 200 fl. V. 0. V. 118'90 119 3<1 Diverse Lose. Dlrzwlllchl fos«. 3«/, Bodenliedit-Losc Cm. 1880 —'— - - dettll E,n. 188» 271'- 277- 5°/n Donau Uegul, Lose 100 sl 270'— 27«-- Serb. Präm.-Unl.p l00Fr.2°/o LS 50 I02'5l> Auuerlin,lichl Los«. Vudap.-Basilila ^lumbau) 5 sl. ?4 50 26 5« Kreditlose 100 fl...... 515'- 52l,'- lllary-Lose 4« fl. KM. . . . 1?2'5^ 182 5« Ofeuer Lose 40 fl......—'- -'" Palffy-Lose 4<> fl, «M. . . . 232-- -" Roten Kreuz, öst. Ges. v. IN sl, <>2'- «sse . . . 2L5»bi> 2Le'5i» detto per Medio . . . 22t> 225- Held Märe Wiener Komm.-Lose v. I. 1874 5ü5'- 545^ »ew.'Sch. d. 3"/n Präm.-Schuld d. Vodenlr.-Nnst. Vm, 188!) 87— 101- Vltien. zl»n,Port.zlnt»rul!,»nn8ln. Ausstg-Tevliher «Liscnb. 500 fl. ülbN-- ^1735«, Böhmische Nordbnhu 150 «. , — >— -— Äulchtiehiaber Ei!b,üO0fl.KM, 2N75- 2««5'- detto (!it. ll) 200 sl. per Ult. 964- 970 — D°»«u - Tampüchifsahrt« - Ges., I., l. l. priv., 500 fl, KM, 1N53-- 10«3>- L»x, Bodenbacher L.-Ä. 400 Nr. s>85'— 5«9 ^erdinands-Äiorbb. 1000 fl, NW. 5310'- 5340 -«aschau - Oberbergrr Tisenbahn 20U sl. E....... 362 25 563 2k ^mli.-Czern-Iassy Nlsenbahn- Vrsellschllft, 200sl. S. . , 553- k«0'20 loud, öst,, Iricst, 50« fl,, KM, 53»-- - 541 - Osterr, Norbwcstbahn 200 fl. S. — - —-- dctto (ül.l!) 200 sl. V,P. Ult. —>- —-. jjru„-Dui,crEisenb. 100sl.llba.st. 223>— 2235» 5tallt«elsenb. !i00 sl. S. per Ult. 748 7b 749 75. Äidbah» liN0 sl. Silber per Ult. 12? 40 128 4<> Züdnorddeutsche Verbindu»g«b. 200!I,KM...... —-- —>. tra»«port Ges., inlern,, N.-V. »00 Kr........ 9b - 115 — Ungar. Westbahn (Raab-Vraz) 200 sl. S....... 404 75 405'75 Hr. Lolalb..«ltlen.Ees. 200sl. 220- 230'— Vanlen. «Nnglo-^sterr, Äanl, 120 fl. . 310 50 311-5<> Bantvercin, Wiener per Kasse -' - —>- detlo per Ultimo 5zn 10 540 10 Äobenlr.-Nnst. öst.. 300 Kr. . «165-- 1l?2'— ^enlr.-Vod.-Nredbt. üst, 200 fl. 574- 577'-Kreditanstalt für Handel und Gewerbe, 820 Kr., per Kasse --— -- bettll pri Ultimo 6«5'25 6««-L,', ^redltbanl, ung. allg., 200 sl. 7?»'5<> 773 «o Tepositeubanl. aN„., 20« sl. , 4«3'. 4«3 «> Oslompte - «esellschaft, nieder- Üstcrr., 400 «r..... S32'— 635.. Oiro- u, Kassenvere!», Wiener, 200 fl........ 4«»' 465'- Hhpochelcubanl, öst. L0u Kr. ü"/„ 8iN'- 515'-Liinderbant, listerr,, 200 sl., per Kasse....... —-- —>- dttto per Ultimo 423' 484'— „Merlur", Wechlclstub.-Allie». Vcsellschast, 200 fl. . . . «27'— «»«— Österr.-ungar. Vanl 140« »lr. 1?6S- 17?«>— Äelb War Unionbanl 200 fl...... 575 — 5?S — Unionbanl, b«l»nifche in« fl. . 248'5>? 24« 50 Verlchrsbanl, allg., l40 fl,. , »48 25 349 25 Indufirl«-Mnt'lNlli«ung«n. Vllüssesellsch,, alia,, «st., inu fl. 208' Lio-— ^liixerttohleiiliergb^Wes. I«0fl. 754»- 7a?-— Giseüuahnverlrhrs.Aüstal!, üst., w«sl........ 4^^. <8l ^_ Eisenbahn»),-lieihg., erst«, INU sl. 2U8— 212-— ,ltlbemühl", Papiers, u. A.-G. ll>« fl........ i«9^. 18950 !6leltr..Oes,. allg. üstcrr., 200sl. z«6'' 3SU-- 'Hleltr.Ocscllsch., intern. 200 fl. —>.. —> ltlellr.Gcsellsch., Wr. ln Liqn, L49 — 24» l<0 Hirtenberner Patr,-, Zttnbh. u. Mel.-Fabril 400 Kr. . , 1115-- 0 — ^iesinger Brauerei 10» sl, . . 203- - 2,1?'— lliontan-^es,, llst, alft!»e l<>« fl. 72? 50 72850 ,,Pold!-Hütte", lieaelgufistahl- ff,-A,.«. 200 sl..... ho«-.. 508- PranerEiscn-IübustrieEcsellsch. 200 fl........ 2«3»'— 2643 — üima- Muranh - Salgo-Iarjaner Eisrnw, 100 f!..... «70-50 «71'50 Zalao-Tarj. Steinlolilen 10» sl. «Z«'— 032 — ,,Echl0glmühl", Papiers., 200 sl. 8a«,»— 32» — ,,Tchobnlca", «.-». f. Petrol.- Industrie, 5W Kr. . . . 5l0- 54?'— ,,Stehiermül>l",Pap!erf.u.N.G. 44»'— 444 — Trisailcr Kuhlenw.-G. 70 fl. . »l)2'- 3W -Türl. Tabalregie-Gss. 20« Fr. per Kasse..... —'— —>— detVef. ?34>- ?»?-- Devisen. Kurz« Zichtln nnd Scheck». Amsterdam....... «98 5<) 188 75 Teutsche Ba»lpiahe .... 117^2» li?'Ull' Italienische Banlplühe . . . i>5'02» »5 20 Bonbon........ 24092'!i4ll«" Pari«......... 956«' 9577» Zt. Petersburg...... Ii55' - 255 75 Zürich »nb Basel..... ,h 40 ghhh Valuten. Dulaten . ..... ,, »» 11-42 20-Franlen.Ntücke..... 1916 19->« 2N.Mari-St!,ilc...... 23 5« 23 6» Teutsche Relchsbanlnoten . . ,1?'72'>li7 92' Italienische Banknoten . . . 94 !w 35'!o Rubel-Note»..... 2'54" 255" w Kln- und Verkauf ARti««rttin> Pfandl>rlefen, Prioritäten, tlen. Uos