Nl. 2. Dienstag, 3. Jänner 1893. 112. Jahrgang. Mbacher Zeitung.! PriwumtlationSprel« : Mi! Postver le »d« „n ! ssai'^älirin si, , Halbjahr«<, fi, 7 5«, Im lluniptoli: «llnzjlilnil! fl, 11, l)l,>l!jnli^!,, fl, 5>'5<», ssttr di>> ijüsirlli,»,, ine Ha»^ na!',,jä!,r< sseiertasse. Die Ndm<» > ^ a Heute wird das I. Stück des Uandesgefehblattes für das Herzogthum Krain ausgegeben und versendet. Das elbe enthält unter Nr. 1 die Verordnung des l. k. Justizministeriums vom 3. Do «mbcr 1»l)2. Z. 21.668, betreffend die Errichtung beö Be« zirtsgerichtes girlniy in K^ram; «r. 2 d,e Kundmachung der l. l. Landesregierung filr Krain vom 16. December 1«!»2. Z. 15.694. betreffend die ssest. stellung der Militär - Durchzugsgebilr in Krain für das Jahr 18i)3; Nr. 8 die Knndmachnni der l. l. Landesregierung für Krain vom 23. December 1892, Z, 15.«6?>, womit der Vorspannsftreis in Krain für die Zeit vom 1. Jänner bis zum 31. December 1883 festgesetzt wirb. Von der Redaction des LandesgcfchblatteK für Krain. Laibach am 3. Jänner 18W. Nichtamtlicher Hheil. Au der Jahreswende. Wien, 1. Jänner. ^l^Ü"^.^ """ "m Abschlüsse eines Jahres, welches durch die seltene Fülle markanter Ereignisse, die jicy m dlesem Zellranme zusannnengedrängt haben auf lange hinaus einfchneidende Wirkung üben wird. Was diesem Jahre sein besonderes Gepräge gibt, sind die großen Neugestaltungen und Fortschritte auf wirtschaft» lichem Gebiete In dem politischen Leben und in den parlamentarischen Verhältnissen hat das Jahr freilich die Hoffnungen noch nicht erfüllt, die zu Ende 1891 gehegt werden mochten. Gnte Absichten uud wohlthuende Vorsähe konnten bisher nicht verwirklicht werden; die Macht der Leidenschaften und tief eingewurzelte, vielfach persönliche Gegensätze durchkreuzten den Weg zu jenem Ziele, welches jedem Patrioten längst als das erstrebenswerte erschienen ist. Und doch wird niemand bei gewissen» hafter und vorurtheilsloser Erwägung dieses Jahr zu den verlorenen rechnen. Inmitten des Ringens der Leidenschaften ist allen b?sonnenen Männern die Sehn-sucht nach dem innern Frieden immer klarer zum Bewusstsein gekommen und der Lärm der parlamentarischen Kämpfe konnte die Stimme, die zur Mäßigung u,id Einigung mahute, zwar zeitweilig übertönen, nicht aber Hindin, sich schließlich immer lauter und ein« dringlicher gellend zu machen. So stehen wir heute vor dem seltsamen Schauspiele, dass uach parlamentarischen ! Zwischenfällei', die in den verschiedeuen Parteilagern als Ausgangspunkt einer neuen Periode langwieriger Kämpfe hingestellt wurdeu, dennoch bei keiner der ernsten Parteien eine lampfesfrcndige Stimmung zu merken ist. Der Wuusch. zu einer festen und dauernden Gestaltung der parlamentarischen Lage zu gelangen, die i Aera unfruchtbarer Kämpfe zu beendeu uud die Bahn 'frei zu machen für eine ersprießliche Arbeit der Gesetz« a/blmq, ist ein weit verbreiteter, und so groß zeigt sich die Macht dieses Friedensgedanlens. dass niemand es wagt, sich ihm offen entgegenzustellen. In dieser anscheinend nicht ungünstigen Lage unternimmt die Regierung neuerlich den Versuch, alle gemäßigten Parteien des Abgeordnetenhauses zu einer geschlossenen Majorität zu vereinigen, Es ist bekannt, dass diesmal versucht wird, die Eiuiguug auf Grund eines positiven Programms durchzuführen, welches, wie von glaubwürdiger Seite versichert wird, im Ministerrathe bereits festgestellt sein und die Genehmigung Sr. Majestät erhalten haben soll. Dadurch gewinnen die Vorschlüge, mit denen sich die Regierung an die Partcieu weudet, den Charakter besonderer Solennität und den Anspruch auf gewissenhafteste Erwägung fcitens der Parteien. Ein Zweifel au dem loyalsten Ernst, womit die Regierung ans Wert schreitet, ist aus- Jemll'eton. Der Krippen«»««»." Es hieß in der ganzen Stadt nur «Vater Johannes» und die Kinder liefen ihm allwärts zu und küssten ihm die Hände. Er sah aber auch ehrwürdig genug aus, bciuahe wie ein geistlicher Herr. Das herzensgute, volle, frischgefärbte und glattrasierte Gesicht mit den treuen und frommen Augen, das schlicht zurückgestrichene Haar, welches ober der Stirne schon spärlich wurde, der bescheidene schwarze Anzug mit dem einfachen langen Rocke und dem unvermeidlichen Cylindl'lhut, deu er felbst im Hochsommer bei 30 Grad Reaumur trug, dazu die enge schwarze Halsbinde, oben nur von einem ganz schmalen weißen Hemdkragen eingefafst, so dass man es schier für ein Colare hallen mochte, gaben dem braven Manne das Aussehen eines schlichten Pfarrers vom Lande uud auf seinen Gängen durch Feld nnd Hag, durch Wald und Tann, durch Dorf und Weiler rückten die Landleute grüßeud den Hut und sagten: «Gelobt sei Jesus Christus» und er antwortete, andächtig das Haupt ent« blößend: «Jetzt und in Ewigkeit, Amen.» Ja, es hatte sich einmal ereignet, dass ihn auf der Wallfahrt nach einem segenspendenden Gnadenbilde der Lenker eines schmucken Steirerwägelcheus ehrerbietig fragte: Ob der hochwürdige Herr die erste Messe * Mit Ornehmigung oes Verfassers, unseres Lanbmannes Herrn Heinrich Penn, dem Wiener «Vaterland» entnommen. Die Redaction. leseu werde uud ob der Mann thu hierauf nach seiner Pfarre führen dürfe. Das Wallfahren liebte Vater Johannes über alles, und es gab wohl kein Kirchlein im weiten Umkreife. das er nicht an den bestimmten Feiertagen und an den Festen der Kirchrnpatrone besnchtc, aber auch weithin setzte er seinen Wanderstab. nach dem Monte Santo. dem Groß°Gallenbcrg, nach Maria Luschari und Maria Zell pilgerte er gläubigen Gemüthes. Und das kam' daher, weil er ein echter und rechter Tiroler war und das Christenthum tief im Herzen trug. Aber als Ti» roler hatte ihm der liebe Got«, wie ja bekanntlich besonders den Bewohnern des Grödinr Thales, noch ein starkes Taleut iu die Wiege gelegt, nämlich das eines Bildners uud Schnitzels, und es wäre ein tüchtiger Bildhauer aus ihm geworden, hätte er nicht zu früh Vater uud Mutter verloren und daher in die Fremde gemusst, da die Stiefeltcrn, als der heimische Steinmetz erklärte, der Vube sei für fein Gewerbe zu schwach, kurzen Process machten uud dm kleinen Hans uach Bozeu iu die Lehre gabcu. Seither war freilich aus dein kleinen Hans der stattliche «VaterJohannes» geworden, aber das Bildner« talent eines richtigen Tirolers steckte noch allerwcil in ihm und tlicb üppige Blüten. Und frommen Herzens, wie er war, dachte er an keine profanen Darstclluilgeu und beschloss, eine Krippe zu baueu. wie eine solche'in der ganzen Stadt, ja wohl auch in all dcu umliegenden Landen nicht mehr gefunden wcroen sollte. Und o gefchah es auch. Johannes gehörte zu einem kleinen Kreise von 'Freunden, welche allmorgens ihren FrüMcktafsec iu einem von der Stadt nicht gar zu weit entfernten, mitten in Feld und Wald gelegenen Bauernhause einnahmen. Täglich, im Winter und Sommer, schier bei jedem Wetter, zog die kleine Gemeinde in das idyllisch gelegene Häuschen im Walde, und «wenn es Stock-sessrl regnen sollte,» wie sich Johannes drastisch auszudrücken pflegte. Und allmorgens, wenn er sein Haus verließ, steckte er ein Stück weißen, weichen Lindenholzes ein und während des Dahinschreitens durch den duftigen, thauigen, rauscheuden Wald, der ihn umspann mit all der ungeahnten Morgenpracht, mit all dem nnbeschreiblichen Zauber des Waldlebens und Wald« webens schnitzte er fleißig an dem Holzstücke herum und die Vorübergehende» ließen ihn ruhig uud un-glstört dabei und sagten leise zueinander: «Vater Io» hanncs arbeitet für feine Krippe.» Und wahrhaftig, sobald er heimkehrte, legte er ein fertiges, nett und sauber, ja merkwürdig gut gerathenes Figürchen auf dru Tisch, welches entweder ein Mitglied der heiligen Familie oder einen Apostel, einen Hirten oder einen römischen Soldaten u. s. w. darstellte. Und so entstanden nach und nach alle Figuren für seine K» ipp»', nnd es war nur zu verwundern, wie der einfache Manu, der nie etwas von der Bildnern g< lernt hatte, die Gesichter schön uud ausdrucksvoll schnitzte, wie richtig die Gcwändrr der Juden mit ihrem Faltenwürfe, die Panzer. Helme und Waffen der römischen Soldaten erschienen. Das war eben 02s Talent, welches in ihm steckte. Und nachdem er seine Figuren ans dem Lindenholze gebildet hatte, versuchte der findige Tiroler sie auch zu malen, experimentierte mit seinen Farbentöpsen und Leimpsannen herum und sieh da, Laibacher Zeitung Nr. 2. 10 3. Jänner 1893. bei Neuwahlen Verluste zu gewärtigen habe, und dass die Deutschen die Lehre beherzigen müssen, wie leicht es sei zu verlieren, wie schwer, das Verlorene wiederzugewinnen. Auch dem Umstände ist Bedeutung 5eizumessen, dass gegenwärtig nichts mehr von jenem seltsamen Horror gegen die Einbeziehung der conservative« Gruppe zu merken ist, der früher jede Action zur Majoritätsbildung so sehr erschwerte. Hat ja doch ein Abgeordneter der Linken jüngst den Muth gefunden, die An» schauung auszusprechen, es sei ganz irrig, den Grafen Hohenwart als Vertreter föderalistischer Pläne anzusehen, und so lange er an der Spitze des Clubs der Conser-vativen stehe, sei gar nicht zu besorgen, dass auch nur ein Theil der Mitglieder desselben für das böhmische Staatsrecht einstehe. Der von Herrn v. Iaworsti am 2. December ausgesprochene Grundsatz, dass niemand von der Majorität ausgeschlossen werden dürfe, der sich mit ihrem Programme einverstanden erklärt, begegnet somit auf der Linken anscheinend nicht mehr jener schroffen Ablehnung, die früher beobachtet wurde, und das ist eine Wandlung, die sicherlich als ein'^be-friedigendes Moment der Lage betrachtet werden muss Dem gegenüber ist wohl den vereinzelten Versuchen, die Situation wieder einmal durch die Aufrollung persönlicher Fragen zu trüben und die Stellung der Linken von persönlichen Momenten abhängig zu machen, keine wesentliche Bedeutung beizulegen. Merkt man denn nicht, wie sehr die Linke selbst sich vorzeitig ins Unrecht setzen würde durch die Aufstellung von persönlichen Forderungen, welche von den anderen Parteien als Verletzung des Grundsatzes der Gleichwertigkeit aller Theile der Majorität aufgefasst werden müssten? Und will man die Linke dazu verleiten, den Norwurf auf sich zu ladeu, dass sie ein Unternehmen von so großer, überragender Bedeutung, wie die Bildung der Majorität, schon jetzt durch die Aufwerfung persönlicher Interessenfragen gefährde? Das sind Erwägungen, welche die besonnenen Mit-glieder der Linken selbst anstellen werden, und darum braucht dieser Versuch, die Lage zu verwirren, wenig Besorgnisse zu erwecken. Es ergeht ein Appell an die Vaterlandsliebe und Mäßigung der großen Parteien des Hauses, und wir können uns der Hoffnung nicht entschlagen, das heute begonnene Jahr werde zeigen, dass der Appell nicht vergebens war. Politische Uebersicht. (Aus Kroatien.) Die über die Fusion der oppositionellen Parteien in Kroatien verbreiteten Nachrichten, welche in Budapest ein übertriebenes Nufseheu erregt haben, laufen eigentlich nur auf eine Art von Kooperation hinaus. (Parlamentarisches.) Die anlässlich der Weihnachtsfeiertage eingetretene Unterbrechung der parlamentarischen Thätigkeit wird diesmal von kürzerer Dauer sein als sonst, da der permanente Strafgesetz-Ausschuss des Abgeordnetenhauses schon am Montag den 9. Jänner seine Thätigkeit wieder aufnimmt. (Militärisches.) Seine Majestät der Kaiser hat mit Allerhöchster Entschließung vom 25. v. M. die Genehmigung ertheilt, dass mit 1. Jänner die Gebirgs-batterie Nr. 1 des Corps-Artillerie-Regiments Nr. 3 aufgelöst und der Fricdensstand jeder der übrigen im Occupationsgebiete dislocierten Gebirgsbatterien um drei Ober- und drei Unterkanoniere, dann um sechs Tragthiere vermindert werde. (Kirchliches.) Nach der «Vudapester Correspondent ist das verschobene Consistorium endgillig für den 15i. Jänner anberaumt und da in demselben unter anderen dem Nuntius Galimberti sowie dem Fürstprimas Vaszary die Cardinalswiude verliehen wird, erfolgt die feierliche Barcttaufsetzung durch Seine Majestät für den Nuntius Galimbetti Ende Jänner in Wien und für den Fürstprimas Vaszary Anfangs Februar in Budapest. (Zur Situation.) Wie das «Fremdenblatt» berichtet, steht der Anbeginn der Conferenzen dcs Ministerpräsidenten Grafen Taaffe mit den einzelnen Parteiführern unmittelbar bevor. In den allernächsten Tagen werden an die Führer der drei gemäßigten Parteien gleichzeitig die Einladungen zu Conferenzen beim Grafen Taaffe ergehen, welche demnach im Laufe der Woche stattfinden können. Die Besprechungen werden vorerst mit den einzelnen Parteiführern erfolgen. Grundlage für die Conferenzen wird das von dem letzten unter dem Vorsitze Sr. Majestät des Kaisers abgehal' tenen Ministerrathe genehmigte Programm für die Bildung einer Majorität abgeben. (Zur Valutaregulierung.) Die beiden Finanz-Minister haben sich bezüglich der Feststellung der endgiltigen Schritte zur Inangriffnahme der Valuta-Operationen in folgenden Punkten geeinigt: Es werden vor allen jene Titres der Staatsschulden convertiert, durch welche Zinsenersftarnisse erreicht und gleichzeitig jene Mittel beschafft werden, die zur Deckung der Kosten der Valutaregulierung erforderlich sind Da die beiden Minister bezüglich der Durchführung der Operationen vollständig übereinstimmen, wurde für Samstag nachmittags 2 Uhr eine Conferenz mit Baron Rothschild anberaumt, die auch in Palais des ungarischen Ministeriums unter Theilnahme der beiden Minister und des Barons Rothschild stattfand. In derselben wurde bestimmt, dass die definitiven Abmachungen Anfangs Jänner in Budapest erfolgen werden. (Zur Zuständigteits frage.) Ein kürzlich vorgekommener interessanter Fall illustriert in drastischer Weise die Nothwendigkeit klarer Bestimmungen über die Heimatszuständigkeit. Vor ungefähr 25 Jahren wanderte ein Wiener Gewerbetreibender nach Deutsch« land aus, woselbst ihm vor 21 Iahreu ein Sohn geboren wurde, der sich im Jahre 1891 der betreffenden kön. preußischen Assentcommission in dem guten Glauben vorstellte, dass er deutscher Unterthan sei. Der junge Mann wurde für tauglich erkannt, in das preußische Infanterie-Regiment Nr. 137, welches derzeit zu Ha< genau im Elsass garnisoniert, eingestellt und bald da< rauf zum Gefreiten befördert. Durch einen Zufall kam jedoch zutage, dass der erwähnte Gefreite thatsächlich österreichischer Staatsbürger sei. Die Folge davon waren verschiedene Reclamationen uud Verhandlungen, welche das Ergebnis hatten, dass der betreffende junge Mann aus der preußischen Armee entlassen wurde, um seiner Wehrpflicht in Oesterreich Genüge zu leisten. (Aus Russland) erhält die«Politische Corre-svondenz» die folgenden Mittheilungen: Demnächst wird den meisten in der russischen Hauptstadt thätige» jüdischen Advocate» die behördliche Weisung zugehe», ihre Berufsthätigkeit lediglich in den Städten auszuüben, wo die Ansiedlnng von Inden gesetzlich gestattet ist' Des weiteren soll auch die Zahl der Apotheken in Petersburg, deren Besitzer Juden sind, erheblich reduciert werden. Die Reorganisierung der Stab-Etats in den militärischen Grenzbezirken bezweckt eine Annäherung der Einrichtungen des Friedensstandes der militärischen Grenzbezirke an jene Anforderungen/ welche^im Kriegsfalle zur Gelwng zu gelangen hätten. (Die schweizerische Presse) spricht sich einhellig dafür aus, den Zollkrieg Frankreich gegenüber mit aller Entschiedenheit und Zähigkeit zu führen. So schreibt das «Luzerner Tagblatt»' «Mr hiezu nicht absolut gezwungen ist, kaufe den Frauzoseu uichts mehr ab! Deutschland, Oesterreich und Italien haben uns annehmbare Zölle gewährt; beziehen wir unsere Be-dürfliisse ans diesen Läudern, verzichten wir auf französische Prodncte und Fabrikate.. Auch das «Journal de Geneve» äußert sich in gleichem Sinne. (Von den serbischen Radicalen.) Die in Belgrad von hervorragenden Mitgliedern der ra« dicalen Pmtei aus allen Theilen des Landes abgehal« tene Versammlung hat den Beschluss gefasst, ^anMelle des Herrn PaHic den gewesenen Vautenminister Herrn Velimirovic zur Leitung der Partei zu berufen. Der Ausführung dieses Beschlusses wird in den radicaleu «reisen eine weittragende Bedeutung beigelegt. (Die Pariser So cia list enfü hrer) uud ihr Eilfmänner-Comite' halten fortgesetzt Berathungen und es sollen die gemäßigten Elemente, welche von der großen Demonstration gegen das Parlament am 10. Jänner nichts wissen wollen, bereits aus demselben verdrängt worden sein. Die Männer der Action haben jetzt das Oberwasser. (Fürst Nikola von Montenegro) soll demnächst zum Mitgliede der serbischen Akademie für Wissenschaft nnd Kunst ernannt werden. Die vom Akademiker Znjevic angeregte Caudidatur wird mit dem Hinweise auf die jüngste dramatische Dichtung des Fürsten begründet. (Der deutsche Kaiser) trifft zur Hochzeit dcs rumänischen Kronprinzen mit der Prinzessin Mary von Edinburgh am 8. Jänner abends in Sigmaringen ein, bleibt am 9. und 10. dort und fährt über Karls-ruhe am 11. zurück. Tagesneuigleiten. Ee. Majestät der Kaiser haben, wie das «Prager Abendblatt» meldet, der Gemeinde Zelkowih für die durch Brand geschädigten Bewohner 500 fl. zu spenden g/ruht. — (Vom Hofe.) Am 11. Jänner werden Groß« herzog Ferdinand von Toscana und dessen Oe« mahlin Großherzogin Alice von Toscana den 25jät> rigen Gedächtnistag ihrer Vermählung feiern. Aus diesem Anlasse hat der Gemeinderath von Salzburg beschlossen, den Tag durch einen Festgottesdienst und durch Wohl-thätigkeitsacte zu begehen. — (Ein ungarischer Rabfahrer in Afrika.) Aus Tanger in Marokko schreibt man dem «Pester Lloyd» vom 19. u.M.: In den Kreisen der hier lebenden Europäer erregte das Tintreffen des Buda-pester Radfahrers Alexander Serdenits lebhaftestes Aufsehen. Serdenits ist am 10. d. M. wohl und gesund nach einigen verunglückten Versuchen gelang ihm auch dies und seine Gestalten bekamen Farbe. Aber es war dem Vater Johannes noch eine Fähigkeit zueigen, die eines Mechanikers; es lieh ihm keine Ruhe, er dachte allwärts darüber nach, wie er seinen Figuren auch Bewegung zu geben vermöchte, und endlich hatte er es herausgebracht. Und als Weihnachten kam, da war die Krippe fertig und die ganze Bevül« kerung strömte dazu, erst die Alten, dann die Schuljugend, dann brachten die Mütter ihre kleinen Kinder und von Jahr zu Jahr wurde der Zulauf größer, und auch ringsum vom Lande pilgerten die Bauern in die Stadt, um die Krippe des Vater Johannes zu sehen. Es war aber auch ein merkwürdiges Werk und mancher Kunstverständige schüttelte davor erstaunt den Kopf und meinte: Schade um ein solches Talent, dass es in den Kramladen musite, statt ins Atelier. Auf der Krippe aber bcfauden sich 300 Figuren, und wenn man an einer Kurbel drehte, bewegten sich alle gleichzeitig, doch jede in einer für sie eigenthümlichen Weise. Ganz vorne saß, im größeren Maßstabe ausgeführt, eine «schmerzhafte Muttergottes», mit einem merkwürdig gut und ausdrucksvoll geschnitzten und go malten Kopfe. Die Stelle, wo das Herz liegt, war ausgehöhlt und, aus winzig kleinen weißbemalten be« weglichcn Figürchen gebildet, zog, vom rothen Lichte beleuchtet, das ganze Leiden Christi der kw>«l- äolon)^ durch das von sieben Schwertern zerwühlte Herz, — eine ebenso sinnige, wie einem echt gläubigen Gemüthe entsprungene Idee. Links nnd rechts reihten sich biblische Scenen aus dem alten Testamente mit natürlichen Wasserkünsten an, auch den oberen Rand der Krippe schlössen Darstellungen aus dem Alten Testamente ab. Was jedoch dazwischen lag, führte uns das ganze Leben und leiden des Herrn, von seiner Geburt zu Bethlehem, bis zu seinem qualvolle« Erlösertod am Kreuze vor Augen, jeden wichtigen Abschnitt in einem beweglichen Bilde, die Städte Bethlehem und Jerusalem, besonders die letztere mit ihrem Tempel, waren plastisch nach einem veritablen Plane aufgebaut, dazwischen giengen Menschen unb Thiere, hantierten die Leute, vollzogen sich alle wichtigen Ereignisse im Leben des Heilandes, und über dies alles ragte Golgatha empor, mit dem wirklich rührenden Bilde des Erlösers am Kreuze. Auch er bewegte sich, neigte sterbend das Haupt, während die beiden Schacher zur Linken und Rechten sowie die Personen unten am Kreuze desgleichen ihre charakteristischen Bewegungen hatten. Die Krippe nahm die ganze Länge der Wand eines ziemlich großen Zimmers ein, war etwa anderthalb Meter tief, zwei Meter hoch und mit Spiegellampen allseits schön beleuchtet. Sie war der Stolz des Vaters Johannes, das Wunder der Stadt, die helle Freude der Kinder. Und deshalb liefen sie ihm zu und küssten ihm die Hände, und wenn Weihnachten nahte, fragten sie wohl auch: «Vater Johannes, wird heuer «das Krippel» recht schön sein?» Und er lächelte zufrieden und sagte: «Ei, das will ich meinen, ich habe wieder ein Paar neue Manderl' gemacht.» Da jubelten sie und sprangen und erzählten es den anderen nnd in der ganzen Stadt hieß es: Heuer gibt es wieder etwas Neues auf der Krippe des Vater Johannes. Aber da kam ein Weihnachtsfest, wo das Wunderwerk nicht beleuchtet und nicht gezeigt wurde. Es gab einen bösen Winter nnd der gute Mann hatte sich bei seinem Morgengange im Walde, durch den frisch ge- fallenen ellenhohen Schnee, durch Sturm nnd Frost doch recht tüchtig erkältet und seine gesunde Tirolernatur war unterlegen. Er bekam was ab, worwn er sich nimmer zu erholen vermochte. Allzeit gedachte er seiner Krippe und der kleinen Kindlein, denen er wieder etwas Neues versprochen hatte. Indes gieng es recht schlecht mit ihm, der böse Husten quälte den Kranken mehr und mehr und benahm ihm den Athem und eines Tages legte er das Haupt hin und schlief ein, um nicht mehr aufzuwachen. Die frommen, treuen Augen schlössen sich für immer, auf dem lieben, guten Gesichte saß die Farbe des Todes, wie er selbe so ergreifend seinem Christusbildc am Kreuze zu geben verstand. Und als sie ihn hinaustrugen auf den Gottes' acker, da zog wohl die ganze Stadt mit dem Vater Johannes, alles wollte dem Kripprmnanne das letzte Geleite geben zum Danke für die vielen schönen und andachtsvollen Stunden, welche er ihnen bereitet. Und als sie den Guten in das Grab hinabliehen, die vielen Freunde ihm eine Hand voll Erde nachwarfen nnd die harten Schollen auf den Sarg polterten, da läuteten gerade die Weihnachtsglocken aus der Stadt herüber, die Fenster strahlten, hell erleuchtet, iu das abeudliche Dunkel, und durch alle Herzen zog es wie ein Segens-spruch: «Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Mensch'N auf Erden!» Die Krippe aber wurde uicht mehr gezeiqt, in einer Kiste verpackt, steht sie in einem Winkel de« Bodenraumes, die Farben werde» mählich verblassen, die Figuren zerbrechen, der Mechanismus wird aus seinem Gefüge gehe», aber in den Herze» aller, die ihn kannten, wird allezeit lebendig bleiben dag Andenken an «Vater Johannes, den Krippenmann>. Laibacher Zeitung Nr. 2. 11 3. Jänner 1893. hier eingelangt und hat nach kurzer Bekanntschaft mit )em seit drei Wochen hier weilenden k. und l. Lieutenant ssarl Iuger beschlossen, die Rückreise mit dem genannten Officier gemeinschaftlich zu machen, und zwar in der Weise, dass Herr Serdenits auf dem Bicycle, Herr Iuger zu Pferd dieselbe riesige Tour macht. Serdenits beabsichtigt über die Riffe nach Algier. Tunis, Tripolis, Egypten, Beirut und Constantmopel nach Budapest zu fahren, und Herr Lieutenant Iuger will diese Reise sowie seine früheren Fahrten im Innern von Marokko speciell für militärische Studien verwerten. Von Tanger bis Algier will berfelbe zu Pserd die Reise machen, um da« Ver< hiiltms zwischen Nad und Pferd sowohl auf bergigem al< auch aus ebenem Terrain kennen zu lernen. Von Algier bis Budapest wird auch Iuger die Reise auf dem Rade machen, um sich ein Urtheil über die Verwendbarkeit desselben für militärische Zwecke zu bilden. Was die hiesigen Kreise am meisten interessiert, ist die Art und Weise, wie die Herren über das bis jehi noch von keinem Europäer überschrittene Nissgebirge gelangen werden. Da gibt e» keine Straßen, leine Dörfer, uur wilde Gegenden mit Gebirgspfaden und alle Christen und Fremden hassende Nomadenstämme. Diese wüste Strecke ist circa 600 Kilo« meter lang. Poch hoffen wir alle, dass beide Herren ihrem Vorhaben gewachsen sind. — («Wiener Hausfrauen -> Zeitung») Dieses vornehme Familienorgan fchreitct rüstig auf der von der Redaction vorgezeichneten Bahn des Fortschrittes im Erziehungswesen und in der Haushaltungsllmdc vorwärts und beginnt seinen neunzehnten Jahrgang unter stetig wachsender Theilnahme der gebildeten Frauenwelt. Es gibt keine Frage des Haushaltes, des geselligen Verkehres der Kindererziehung und des Unterrichtes, welche nicht mit allem Freimuthe in diesem Blatte besprochen wird, und dass alle diese Stoffe von berufener Feder fachlich und fachlich behandelt werden, dass den Mittheilungen der erfahrenen Frauen und Männer der breiteste Raum offen gehalten wird, das ist es, was dieses Blatt auch bei der Männerwelt zu Ansehen gebracht, und dass es von dieser ebenso eifrig gelesen wird, wie von den Frauen und der heranwachsenden Jugend. Jede Nummer der «Wiener Hausfrauen-Zeitung» wandert von Hand zu Haud, und wir sind überzeugt, dass auch unsere Leser, wenn sie eine Probenummer, welche gratis und franco zugesendet wird, durchgesehen haben, zu den treucsten Abonnenten dieses Blattes zählen werden. Der ganzjährige Pranumerationspreis beträgt 5 fl,, der Preis für die Prämie, das Wiener Kochbuch «Für Haus nnd Küche», 1 fl., und ist an die «Wiener Hausfrauen «Zeitung», Wien, I., Salvalorgasse 6, einzusenden. — (Ein selb st leuchten der Baum.) Einer der merkwürdigsten Bäume odcr Sträucher wächst bei einigen Quellen in der Gegend von Tuscarora. Er ist etwa 6 bis 7 Fuß hoch. An der Wurzel ist der Baum dreimal so dick wie ein Mensch. Er hat eine Menge Zweige. Das Seltsamste aber an diefcr Pflanze ist, dass sie felbstleuchtend ist. Meilenweit verbreitet sie ihren Schein. In der Nähe kann man die feinste Schrift lesen. Das Leuchten kommt von einer gummösen Substanz. Man kann dieselbe auf die Hand bringen. Viele glauben, dass das Leuchten von Parasiten herrührt. Die Indianer hegen einen Aberglauben und kommen dem Baume selbst bei Tage nicht zu nahe. Der indianische Name der Pflanze bedeutet deshalb «Zauberbaum». — (Ein Attentat.) Aus Budapest wird vom 31. December telegraphiert: Gestern nachts wurde der auf dem Telekyplatze wohnhafte Gastwirt Stefan Vini« csay und dessen Gattin von unbekannten Thätern im Schlafe überfallen und durch Messerstiche vielfach verwundet. Die Thäter, welche es jedenfalls auf eine Be« raubung des als reich geltenden Gastwirtes abgesehen hatten, ergriffen die Flucht, als sich eine durch den Lärm herbeigelockte Polizeipatrouille näherte. Heute morgens wurde ein Gurkenhündler Namens ttapobsi als der Mitschuld an der That verdächtig verhaftet. — (Zwei Personen verbrannt.) Wie aus Schaustem geschrieben wird, brach am 37. December in der dem Gastwirte und Realitätenbesiher Anton Drolc in St. Martin an der Pack gehörigen, in Kleinberg ge» legcnen, von Barlholomäus und Margareth Klancnik bewohnten Weingartkaischc Feuer aus, und ist dieselbe eingeäschert worden, wobei die vorgenannten zwei Inwohnersleute ihren Tod gefunden haben. — (Fürst Bismarck.) Wir verzeichneten kürzlich eine Berliner Nachricht, derzufolge Fürst Bismarck über Einladung des Grafen Hoyos im März eine Reise nach Fiunie, und zwar mit mehrtägiger Unterbrechung in Wien. zu unternehmen beabsichtige. Die dem ehemaligen deutschen Reichskanzler nahestehenden «Hamburger Nachrichten» dementieren nun diese Nachricht mit dem Hinzufügen, dass eine solche Reise dem Fürsten zu beschwerlich sein würde. — (Die ersten Kronen.) Die «Vudapester llorrespondcnz» meldet: Die erste Sendung ausgeprägter Silb-rlroncn ist gestern aus Kremnih im Finanzministerium eingetroffen, und die Kremnitzer Münze wird nunmehr wöchentlich beiläufig 100.000 Stück Silberlronen zu liefern imstande sein. In den Verkehr werden aber die Silberkronen erst im Monate März gebracht. — (Nad in a Slavjanski.) Das jüngst ver-schobene Concert der russischen Vocallapelle Nadina Slavjansli findet bestimmt am 23. Jänner im großen Musikuereinssaale in Wien statt. Das Programm enthält zumeist neue, in Wien noch nicht gehörte Chöre russischer Komponisten. — (Ein Opfer der Wildschützen.) Der Jäger I. Äartl, ein junger Vauerssohn aus dem Lavantthale, wurde vor kurzem auf der Legeralpe bei Obdach von Wilderern angeschossen und erlag diesertage der erlittenen Verwundung. Local- und Ploliinzial-Nachrichtcn. * (Deutsches Theater.) Die Grundidee zu dem Drama «Schuldig» von Richard Voß ist, dem modernen Zuge der Vühnenliteratur folgend, der düstern Kerkerzelle entnommen und befasst sich mit dem bejammernswerten Opfer eines allerdings durch unglückliche Verfettungen verzeihlichen Iustizierthums. Die grauenhaften Folgen der Verurtheilung für den Unglücklichen, die Unmöglichkeit, den Fehlgriff der Richter gutzumachen, das sind leider Thatsachen, die sich ereignet haben, ereignen und ereignen werden, so lange eben Menschen über Mitmenschen richten, und von dieser Seite betrachtet, könnte das Stück realistisch genannt werden. In der Durchführung des Stoffes, in der Zeichnung der handeln« den Personen zeigt sich jedoch der wahre Charakter des Stückes, das durch Anhäufung der graufamsten Bühneneffecte aufreizend und nervenerregend auf den Zuhörer wirkt, den ausgezeichneten, mit den Erfordernissen der Bühne wohlvertrauten Dramatiker verräth, durch die Un-wahrfcheinlichleit der Begebenheiten und die unwahre Sprechweife der betheiligten Personen hingegen jeden Anspruch auf die Einrcihung unter die realistischen Dichtungen verliert. Trefflich ist in dieser Hinsicht der Ausspruch eines bekannten Kritikers über das Haupterforbernis eines realistischen Dramas: «Wer das menschliche Elend sucht, soll es nicht in romanhaft theatralische Lumpen hüllen, sondern er soll es zeigen, wie es ist, mit seinen echten Thränen. Eine geträumte Welt lässt sich gestalten nach freier Phantasie, eine wirkliche steht unter der Eontrole der Erfahrung.» Wenn man auch von einer kritischen Untersuchung des Einzelnen absehen wollte, an dem hohlen Pathos einer unmöglichen Sprache in dem Munde von Leuten aus den untern Gesellschaftsschichten erkennt man den Romantiker, der mit seinen Werken große Wirkung erzielen, nimmer aber überzeugen wird. Die Wiedergabe war, obgleich in den weiblichen Rollen eine andere Besetzung wünschenswert gewesen wäre, im ganzen befriedigend. Die männliche Hauptrolle des unglücklichen Thomas Lehr spielte der Debutant Herr Fritsche mit wirksamer Charakteristik und traf insbesondere im ersten Acte recht glücklich den ergreifenden Ton des Herzensjammers. Nach dieser Rolle bürste der Darsteller, der wiederholt gerusen wurde, eine gute Acquisition für die Bühne sein, vorausgesetzt, dass er sich in anderen Rollen gleich gut bewährt. Die weniger dankbare Rolle der Gattin des unschuldig Verurlheilten gab Fräulein Stehle mit Ausnahme des salbungsreichen Sprechens und unrichtigen Netonens, insbesondere im zweiten Acte, anerkennenswert. Am besten gelang es ihr, den natürlichen Tun in der erschütternden Wiedererlennungsscene zu finden. Frl. Null er hatte sich mit gewohntem Eifer und mit Hing bung ihrer Aufgabe gewidmet und machte aus der Julie, die mit ihrer floslelreichen Sophistil eine schwierige Leistung bildet, was möglich war. Herr Schwarz spielte den idealistisch angebauchien Assessor mit gutangebrachler Zurück» Haltung, Herr Neumann, der eine wenig gelungene Maske hatte, den Zuhälter ansprechend. Weniger befriedigte die Spiel- und Sprechweise des Herrn Deutschinger als Sohn des Vcrurtheilten. Das abgehackte Hervorstoßen von Worten deutet aus Rollcnunsicherheit hin, ist un» schön und erschwert das Verständnis der Rede. Der Besuch war mäßig, der Beifall nach den großen Scenen und Actschlüssen reich und herzlich. ^ — (Rundschreibe».) Der an der hiesigen Staats - Oberrealschule bestehende Unterstützungsverein hat diesertage an mehrere Jugendfreunde nachstehende« Rundschreiben gerichtet: «Der Verein zur Unterstützung dürftiger Mitfchüler an der l. k. Staats-Oberrealschule in Laibach hat seit seinem Bestände manchem gesitteten, fleißigen, jedoch armen Schüler ermöglicht, seine Studien an dieser Anstalt vollenden und dem praktischen Berufe sich widmen zu können. Der Verein, dessen Aufgabe es ist, dem jungen, strebsamen Realschüler in der Zeit der größten Noth hilfreich an die Hand zu y/hen, kann feinen Zweck nur bann erreichen, wenn immer neue Gönner und Wohlthäter sich finden, die im Bewusstsein, ein menschenfreundliches Wert gefördert zu haben, den Verein in seinen Bestrebungen unterstützen. Der Vereins-ausschuss wendet sich demuach an Euer Wohlgeboren mil dem höflichen Ersuchen, der Realschuljugend Ihr Wohl' wollen zu schenken und entweder selbst dem Vereine al« Mitglied beitreten oder in Bekanntenkreisen den Vereir, bestens empfehlen zu wollen. Die Veitrittsanmeldunger werden jederzeit vom Vereinsobmanne Director Dr. Iu> nowicz entgegengenommen » — tz 4 der Vereinsstatutel lautet: Mitglied des Vereines ist: a) Wer ein» für allem«! 3>ie H'ol'enprinzesfin. Roman von E. Matthias. (1. Fortsetzung.) So friedlich die Ausstattung dieses ersten Zimmers war, so kriegerisch zeigte sich das Innere des zweiten Raumes. Hier schmückten die Wände Waffen aller Art, aus allen Ländern und aus allen Zeiten, Hellebcnden, Lanzen, Piken, ein« m,d zweihändige Schwerter, Bogen und Pfeile, Armbrüste nnd Bolzen, Pistolen, Dolche und Stiletts, Kris und Genickfänger und in der Mitte der Stube eine Pyramide von alten Flinten, Stein^ schlossgemehren, Carabmern und Büchsen mit Radschloss, mit und ohne Bajonette, dabei eine Höllenmaschine von höchst zweifelhafter Constnietion. In der einen Ecke stand ein Ritter in funkelnder Rüstung, in der anderen ein chinesischer Soldat in schwarzem, vimtbequastetem Harnisch mit der lächerlichen Maske statt des Visiers. Noch unheimlicher war das dritte Zimmer aus» gestattet. Es glich einer Folterkammer des grausamen Iahrhundertrs der Richterwillkür und des Hexen glaubens. Die Mitte nahm ein Richtblock mit eingeschnilMl Gesichtsmasken cm, in welchem ein glänzendes Veil mit schwarzme Stiele steckte. Allerlei Folterwerkzeuge waren m den Ecken und an den Wänden angebracht, Marterinstrumente aus vergangenen, grausamen Zeiten, Dauin-schrauben, spanische Stiefel. Streckseitern, gespickter Hase, Zana/n und scharfkrallige Spinnen, wie sie der-einst nur Phantasie blutdürstiger Unmenschen erfinden konnte, nnd zum Ueberflnss war die Anwendung dieser Werkzeuge durch cynisch ausgeführte Vilder an dm ckensteni illustriert. Den Abschluss dieses Gemaches bildete eine schwarzbehangene Tafel, hinter der ein grinsendes Skelett saß und drohend ein abgelaufenes Stundenglas emporhob. Aus diesem schauerlichen Gemach trat der Besucher in den Hauptraum der Ausstellung, ein hohes, gewölbtes Zimmer, welches am besten beleuchtet war und die wertvollsten Stücke des Cabinets enthielt. In diesem, der akustischen und mechanischen Abtheilung, athmete man, wie von einem Alp befreit, auf. Was sich da dem Ange bot. zeigte sich friedlich und anheimelnd. Allerei mechanische Spielereien zogen die Auf-mech'amleit auf fich, so eine Uhr, welche statt des Pendels ein Elfenbcinlügelchen führte, das sich abwechselnd um zwei Säulen an metallener Feder schlang und abwickelte; eine Menge kleiner Figuren, die sich in unaufhörlicher tänzelnder Bewegung befanden, ohne dass man die Triebfeder ihrer Unruhe bemerken konnte; ein Ball von hornartiger Masse, der unablässig auf und ab hüpfte; ein ausgestopfter Vogel, der im Bauer umhersprang und den Sang der Drossel auf das täuschendste nachmachte. Daneben befand sich ein mechanisches Musikwerk, welches in längeren Pausen die beliebtesten Concertstücke zum besten gab, und zcuar die Musik der Streichinstrumente in vollendeter Weise zu Gehör brachte. In den Zwischenpausen ließ sich ein mechan scher Trompeter hören, der allerlei zweistimmige Fanfaren ohne alle menschliche Beihilfe produeierte. Das schönste der Sammlung war aber eine automa tische Tänzerin, die zu den Tönen eines selbstthätigen Accordions, von Trommeln und Pauken unterstützt, am Arme des Erllän-rs im Walzertakte über das glatte Parket dcchinjchwcote und die Sinne der Zuschauer mit einem aus Bewunderung und leisem Grauen ge» mischtem Gefühl erfüllte. Bei dieser Production bewegten sich regelmäßig alle die Figuren in den Schränken der geschnitzten Bilder an den Wänden, und wie ein Märchen muthetc die Zuschauer die mechanische Lebendigkeit der Umgebung an. Unter der Menge der anwesenden Besucher im letzten Cabinet befanden sich auch zwei junge Leute, augenscheinlich den besten Ständen ungehörig. Der eine, ein sonnengebräunter Jüngling von etwa zwanzig Jahren, betrachtete das merkwürdige Schauspiel ringsumher mit spöttisch aufgeworfene!! Lippen, indessen sein Begleiter, ein zarter Blondin mit fast mädchenhaftem Gesicht und feinen Körperformen, sich beunruhigt an ihn schmiegte. «Ich bitte dich. Arthur.» flüsterte diesem der Aeltere zu. «alles geht hier mit r.'chten Dingen zu. Das sind Spielereien, an d^nen man immerhin die Erfindung und den Fleiß in der Ausführung be» wundern muss. Sieh nur, wie elegant die Bewegung der allerliebsten Tauzfigur ist, die offenbar aus Walz >n dahin rollt. Interessanter für mich ist der Trompeter, der jcht wieder zu blasc.l beginnt. Wie militärisch adrett führt er sein Instrument au die Lippen! Wclch eine mühsame, minutiöse Arbeit ist an die Automaten verschwendet!» «Mich dünkt es fast, als sei er ein lebendiger Mensch,» antwortete der Jüngere flüsternd. «Wie nur ist es möglich, dass er mit feinen starren, wächsernen Lippcn diese schmetternden Töne hervorbringt?» (Fortsetzung folgt) Laibacher Zeitung Nr. 2. 12 3. Jänner 1893. eine Summe von 15 fl. erlegt; b) wer jährlich einen Veitrag von mindestens 1 fl. leistet. — (Slovenisch-deutsches Wörterbuch) Im Verlage des fürstbischöflichen Consistoriums ist soeben das 1. Heft de5 großen slovenisch-oeutschen Wörterbuches, welches vom Herrn Prof. M. Pletersnik redigiert wird, zur Ausgabe gelangt. Nach vieljährigen Vorarbeiten, bei denen die vorzüglichsten Philologen mitgewirkt haben, ist das Werk endlich so weit gediehen, dass mit dem Drucke begonnen werden konnte. Per jetzt leider schon veraltete erste Theil, das deutsch - slovenische Wörterbuch, ist schon vor 40 Jahren erschienen und daher vielfach unvollständig, so dass eine Neuaustage auf Grundlage des slovenisch < deutschen Theiles wohl sehr wünschenswert wäre. Den Druck des slovenisch - deutschen Wörterbuches hat die «katholische Druckerei» übernommen, welche hiefür eigens neue Lettern angeschafft hat. Der Druck entspricht allen modernen Anforderungen. Wie schwierig die Zusammenstellung des Wörterbuches war und welcher riesige Fleiß von Seite des Hauptredacteurs Prof. Pletersnik ausgewendet werden musste, kann man erst jetz' beurtheilen, wo der Beginn der Arbeit vorliegt und sich bei jedem aufgenommenen Wort auch die kritische Sichtung zeigt. Besondere Bezeichnungen sind für Worte zweifelhaften Urfprungs oder aus anderen slavischen Dialecten entnommene im Texte angebracht. Das Werk erscheint im Lexikonformat in Heften von je b Druckbogen. Der Preis wurde mit 50 lr. per Heft festgestellt, fo dass das ganze Werk. da es auf 20 Hefte berechnet ist, 10 st. kosten wird. Der Name des Fürstbischofes Wolf, durch dessen hochherziges Legat die Herausgabe dieses für die Slovenen hochwichtigen Werkes ermöglicht wurde, wird immer in dankbarer Erinnerung fortleben Fürstbifchof Alois Wolf war aus Idria gebürtig, wo demselben vor'einigen Jahren in der dortigen Pfarrkirche eine Gedenktafel gewidmet worden ist. — Bestellungen auf das Werk nimmt auch die Buchhandlung Jg. v. Kleinmayr H Fed Bamberg in Laibach entgegen. — (Vom Club der Amateur »Photo-graphen in Laibach.) Der hiesige Amateurphotographen-Club ist einer großen Vereinigung deutscher und österreichischer Amateur-Vereine beigetreten, welche sich die Aufgabe gestellt haben, durch gegenseitigen Austausch der Arbeiten ihrer Mitglieder ein gemeinsames Band zu schaffen, welches sämmtliche Amateur-Clubs umfassen und dieselben mit ihren Zielen und Erfolgen bekannt machen soll. Den Mittelpunkt dieser Vereinigung bildet der Amateurphotographen-Club in Frankfurt am Main, der auch die regelmäßige Versendung der Wandermavpen, welche die Arbeiten der Theilnehmer enthalten, in die Hand genommen hat. Diesertage sind nun die ersten zwei Wandermappen in Laibach eingetroffen. Dieselben zeigen eine reichhaltige Collection von Bildern, die von Frankfurter und Hamburger Amateuren aufgenommen wurden. Aus diesem Anlasse veranstaltet der hiesige Club heute um 8 Uhr abends in den Localitäten der hiesigen Fachschule (Virant'sches Haus. Sternwartgasse, I. Stock) einen Vereinsabend, an welchem die Bilder zur Ansicht der Mitglieder und eventueller Gäste aufliegen werden. Gleichzeitig findet an diesem Abend die jährliche General« versamnllung des Amateurphotographen-Clubs statt, in welcher die Wahl des Ausschusses und die Entgegennahme des Jahresberichtes erfolgt. Gäste willkommen. — (Von der Landwehr.) Folgende Lieutenant« der Reserve wurden in den nichtactiven Stand der Landwehr überseht: Josef Mandl. Karl Wenter, Dr. Alexius Quirin, Felix Wldoer und Franz Rader des 7., Ignaz Llsner des 17., Oskar Winter und Hermann Wiesthaler des 47., Friedrich Kronaus, Josef Dovic, Anton Rogina, Adolf Adam und Franz Zupnet des 87. In« fanterie - Regiments, Karl Czermal und Georg Candussi-Giardo des 7., Ferdinand Graf Stürglh und Julius Schuch des 27. Feldjägerbataillons, Josef Graf von Waldersdorff, Josef Haller, Hugo Diamant, Richard Ritter Grois von Seinsberg, Oswald Hönigmann, Her« mann Franke, Victor Moro, Egon Conradi, Albin Sorger < Domenigg, Paul Freiherr von Wimpffen, Josef Graf Varbo und Richard Ritter von Ott des 5. Dra« goner-Regiments, Richard Hiebaum des 3. und Josef Schmölzer des 5. Corp«-Artillerie-Regiments, Johann Regula der 25. und Hermann Ritter von und zu Harbach, der 36. Batterie-Division, Franz Kopac der Sanitäts-Abtheilung Nr. 7 und Karl Brandmayr des 1. Train-Regiments. * (Laibach im Schnee.) Der Winter schwingt nun hoch sein Scepter und unablässig wirbeln seit vorgestern dichte Schneeflöckchen zur Erde nieder. Die Schneeschichte ist bereits ungewöhnlich hoch und behindert den Verkehr in Stadt und Land. Die Eisenbahnzüge sind gestern mit vielstündigen Verspätungen eingetroffen, während die heute früh fällige Post bis Schluss der Redaction noch nicht eingetroffen war. In der Stadt müssen die Straßen mit großer Mühe vom Schnee gesäubert werden, wobei sich der neue städtische Schneepflug, der von sechs Pferden gezogen werden muss, sehr gut bewährt. Zu wünschen wäre allerdings, dass auch die Hausbesitzer zur Erfüllung ihrer Pflicht, den Schnee rechtzeitig vor ihren Häusern wegräumen zu lassen, verhalten werden. — (Masern.) Ueber den Ausbruch eine»- sehr ausgebreiteten Masern-Epidemie erhalten wir aus Ober-krain Mittheilung. Vor kurzem sind in der Ortsgemeinde St. Georgen bei Krainburg an Masern erkrankt, und zwar in St. Georgen 20, in Waisach 13, in Hotomasch 7. in Trata 12, in Michelstetlen 27, in Adergas 3, in Mile 4 und in Oberfeld 9 Kinder, von denen ein dreijähriges Mädchen in Waisach bereits gestorben ist. '— (Spenden.) Aus Anlass des Jahreswechsels hat die Firma Redlich 6 Berg er den Belrag uon 50 fl. für den Stadtarmenfond und den gleichen Betrag zur Verthcilung unter die städtische Sicherheits - Wachmannschaft dem Stadtmagistrate übergeben. Für die Sicher-heitswache haben ferner gespendet: die krainische Sparcasse 100 fl,. die Firma Fr. X. Souvan 30 fl. und der Feuerwehrhauptmann Herr Franz Dober let 5 fl. — lDolmetscher.) Vom l. t. Laudesgerichte in Graz wurden die Herren Thomas Mlalar, Beamter der steiermärlischen Sparcasse, Josef Fa gane lj, Hörer der Rechte, Iofef Polanec, f. l. Postassistrnt. und Dr. Johann Klasinc, Advocal, als Dolmetscher für dieses k. l, Landesgericht in Civil-- und Strafsachen, dann sür die beiden städt.-deleg, Bezirksgerichte Oraz und Umgebung bestellt. — (Krankenversicherungsgelder.) Der oberste Gerichts- als Cassationshof hat eine für die Krantencassen principiell sehr wichtige Entscheidung gefällt. Er hat nämlich in einer Streitfrage zu Recht erkannt, dass die Nichtabführung von Krankengeldern, welche seitens der Arbeitgeber den Arbeitmehmern von deren Lohne in Abzug gebracht werden, als Veruntreuung zu behandeln ist. — iScharlach.) Aus Krainburg wird uns geschrieben, dass in der Gemeinde Strasisch der Scharlach epidemisch auftrat. So sind im Dorfe Oberfeichtiug an selbem 5 Kinder erkrankt, von denen 4 starben. In Strasisch selbst liegen 10 und in Gorenjasava 8 Kinder im Alter von 1 bis 11 Jahren an Scharlach trank darnieder. — (Aus Abbazia.) Wie man uns aus Abbazia berichtet, wurde das gut bekannte Hotel «Wienerheim» durch einen Anbau und Errichtung einer Villa ansehnlich vergrößert und vor einigen Tagen feierlich eröffnet. Die innere Einrichtung beforgte, wie in den meisten neuerrichteten Fremdenheimen Abbazia's, die heimische Firma I. Naglas. — (General-Gütertarif.) Am 1. Jänner erschien die vierte Auflage des Oeueral»Gütertarifes der österreichischen Staatsbahnen. In dieser Neu-Auflage sind sowohl sämmtliche bis Ende December 1892 zu obigen Tarifen erschienenen Nachträge vollständig durchgeführt, als auch bereits die mit 1, Jänner zur Einsührnng gelangenden neuen Tarife aufgenommen. — (Glückshafen.) Dem Vereine der freiwilligen Feuerwehr in Äischostack wurde uon den betheiligten Ministerien die Veranstaltung eines Glückshafens mit 2000 Losen il 5 lr. im Laufe des Jahres 1893 zu Feuerwehrzwecken bei Ausschluss von Gewinsten in Geld- und Geldeffecten bewilligt. — (Der Gesangverein «Slavec») hält am 8. d. M. um 2 Uhr nachmittags im Gasthause «zum Stern» seine Generalversammlung ab. Am 15. Jänner veranstaltet der Verein einen Liederabend in Hasners «Vierhalle». — (Turnverein «Solo!».) Der hiesige slo-venische Turnverein «Sokol» hält am 6. Jänner um 7 Uhr abends im Garten salon «zum Stern» seine diesjährige Generalversammlung ab. — (Hohes Alter.) In Zwischenwässern ist am Sylvestertage der dortige Besitzer Johann Kavkic im hohen Alter von 95 Jahren gestorben. — (Der officielleCoursbericht)der Wiener Börse ist uns bis zum Schluss der heutigen Nummer nicht zugekommen. Neueste Post. Driginal-Telegramme der Laibacher Zeitung. Wien, 2. Jänner. Seine Majestät der Kaiser empsieng heute eine Deputation muhamedanischer Bevölkerung Sarajevo's, welche dem Monarchen aus Anlass der Errichtung ciner Scheriats-Richterschule eine Dankadresse überreichte. Seine Majestät der Kaiser sagte, er sei von den loyalen Gesinnungen seiner muhamedanischen Unterthanen überzeugt nnd werde deren religiöse», und culturcllen Interessen stets volles Wohlwollen entgegenbringen. Der Kaiser befragte einzelne Mitglieder über locale Verhältnisse des Landes und drückte wiederholt seine Frende über die erfreu-lichen Fortschritte Bosniens und der Hereegovina ans. Budapest, 2. Jänner. Von gestern 6 Uhr abends bis heute tt Uhr abend« war ein Todessall infolge von Cholera zu verzeichnen. Eine Person wurde geheilt entlassen. Der Krankenstand beträgt 2. Berlin, 2. Jänner. Der Kaiser bezeichnete beim Neujahrcmpfange der Generäle die Heeresreform als eine militärische und politisch' Nothwendigkeit nnd er-klärte, er stehe fest zu der Vorlage. Paris, 2. Jänner. In hiesigen gutimterrichteten Kreifen betrachtet man die parlamentarischen Fellen nnr als eine in den anfgerolltcn Scandalaffaircn eingetretene Paufe und befürcht, t, dass mit dem Wieder-zusal'-mentritte d r Kammern die Dinge noch viel größere Dimensionen annehmen nnd sich von der Panama-Angelegenheit anch ans andire Geschäfte und Institute ausdehnen werde. Dass die Dynamit-Gesellschaft Nobel alsbald an die Reihe kommt, ist als ausgemacht zu betrachten. Constantinopel, 2. Jänner. Hente wurde die letzte Section der anatholischen Bahn Polatli-Angora in einer Länge von 90 Kilometer dem Betriebe übergeben, Vucnos-Ayres, 2. Jänner. Die Staatseinnahmen Argentiniens betrugen im abgelaufenen Jahre 1l)4 Millionen DollarZ in Papier nnd l.250.000 Dollars in Gold. Aunst nnd Aiteratnv. — (Adrian Balbi's «Allgemeine Erd« beschreib u n g. » Ein Handbuch drS geographischen Wissens für die Bedürfnisse aller Gebildeten. Achte Auftaue. Vollkommen neu bearbeitet von Dr. Franz Heidcnch. Mit ft(X» Illustrationen, vielen Texttärtchru und 25 Kattenl'eilaa,en anf 4! Kartenseiten. Drei Bände, In 50 Lieferungen, A. Hartlebcns Verlag in Wien.) Aon diesem trefflichen Werke, welches wir unseren Lesern aufs wärmste einpfrhlen, liegen bereis 1« Lieferungen vor. Hicmit ist der^ erste Nand abgeschlossen ^ ein stattliches Vnch von 1152 Seiten mit durchaus gediegenem Inhalte und reichster artistischer Ausstattung, ein schönes Wert für jnng nnd alt. Die Lieferungen 15 bis 18 behandeln die polilisch.socialen Ber-hältnissc Afrika's; es ist dies ein üb.raus interessantes Capitel, da bekanntlich die rege Colonisalionsthä'tigleit der letzten zehn Jahre auf dem dunklen Contincnte ganz neue NesilMrhältnisse schuf. Auf Ornnd amtlicher Publicationen werden die einzelnen Phasen der Eolonialpuliti! vor Augen geführt und nach den neuesten Forschungsergebnissen die physikalischen und wirtschaftlichen Verhältnisse der Colonien geschildert. Die Darstellung ist überall eine fesselnde und zugleich wissenschaftlich corrccte. Valbi's Erd» beschreibung verspricht in ihrer neuen Fassung ein Volksbuch im besten Sinne des Wortes zu werden. Alle in dieser Rubrik besprochenen Bücher und Zeitschriften können durch die hiesige Buchhandlung I g. u. K lein» inaii r 8 I., Gehirntuberculose. Meteorologische Veobachtungen in Laibach. "" ^IITW'^26^ V^^I) ^indW^I^Hni^l^Tl 2. 2.N, ?2i; 4 —7-6 NO. schwach ! Schnee ^'"" 9 .Ab. 72? 8 ^ -8 4 NO.'chwach j Schnee "">"" Schneefall den ganzen Tag anhaltend. — Das Lagesmittel der Temperatur -8 3', um 54° unter dem Normale. Verantwortlicher Redacteur I Naglii. Mnen lanaaehcaten Wunsch aller Inserenten erfüllt diesmal die Annoncen ° Expedition Rudolf Mosse, indem sie in ihrem prompt znm Jahreswechsel erschienenen Insertions°Kalen« der pro 18!N nnter der Bezeichnung «Nndolf Mosse's Normal. Zeilenmesser» eine wertvolle Neuerung in das Inseratcnwescn einführt. Neben dein Namen jeder Zeitung im Katal"g ist anßer den Angaben über Zcllenftreis und Zcilenbreitc für Annoncen nnd Reclamen, über Erscheinungsort ?c, unter der neuen Rnbrik . ^cilenmesscr» einc Ziffer zn finden, welche bezeichnet, nach welchen Maße der Aunoucnl-Raum in dem betreffenden Blatte zn berechnen ist. Dic 2? verschiedenen Maßstäbe, welche durch sorgsame Messung normiert sind, liegen dem Katalog, auf einem Eartonbogcn vereint, als Separat'Neilage bei. Ueber die praktische Nutzanwendung dieses Mcsssystems heißt es im Katalog, der Normal-Zeilenmcsser soll dazu dienen: 1.) den Inserenten in den Stand zu setzen, vor Aufgabe cincr Anzeige schnell und sicher die erforderliche Zeilenzahl nno hierdurch den Preis cincs Inserats zu ermitteln; 2.) dem Inserenten ein Mittel in die Hand ,',u geben, nach der Insertion die Annoncen»Rechnungen auf die Zeilenzahl hin selbst genau prüfen zu tonnen Es soll also dnrch die Einführung des Normal - Zcilenmcsscrs jede Unsicherheit in der Zeilcnberechnnng vermieden werden. Diese Neue< rung wird daher zweifellos vom Publicum freudig begrüßt wer» den. Der Katalog hat auch sonst in Bezug auf Iuhalt und Ausstattung manche Verbesserung erfahren. Insbesondere sind unter den übrigens sehr lesenswerten «Praktischen Winken für Inserenten, in einer Anzahl von charakteristischen Illustrationen nnd Eiüfassungcn dem Publicum Anregungen und Ideen für die wirkungsvolle Ausstattung von Annoncen gegeben. Ein be> sonders geschmackvoller branner Einband, der in lcdcrartiger Reliefprcssung ausgeführt ist, schmückt das Buch, dessen typogra» phische Ausführung gleichzeitig ein schönes Zeugnis für die Leistnnasfähigteit der Nuchdruclerei Rudolf Mosse abgibt (44) Laibacher Zeitung 5lr. 2. 13 3. Jänner 1893. Landes-TlMter in Laibach. Heute Dienstag, 2. Jänner «7, Alwml.'Vorst. (Nr. «^.) Ungerader Tag : Zum drittrnmale: T>ie siebe» Schwaben. Aoll^per in drei Acieu vo» Hugi' Witliuaun und I. Vaucr. - Musil uon Carl Millüclcr, ^Norgen Alittwoch, ^. Jänner Die Fledermaus. (5915^ 3^1 Nr. 28.^7I) Curatorsbestcllunss. Vom k. k. städt. deleg. Ve^irksgerichtc Laibach wird kuudgemacht: Iu der Executionssache der k. k. Fi-nanzprocnratnr in Laibach gegen Martin Stenibov von Skril inmcX' 50 fl. 57 kr. s. A. wnrde dem unbekannt wo befindlichen Tabularglänbiger Matth. Nrampelj, beziehungsweise dessen Erben nnd Rechtsnachfolgern, Herr Dr. Franz Pavez, Advocat in Laibach, zum Curator ac! uoium bestellt ulld demselben der diesbezügliche Bescheid vom 11. October 1892, Nr. 28.150, behändiget, Laibach, den I ii/December 1892. ^927) 3—1 Nr72614 Curatorsbestellunst. In der Execntionssache des Josef Kallemuschnig in Weißenfels gegen Ferdinand Fatsch, derzeit unbekannten Aufenthaltes (durch einen Curator ^«I iu-luin), wurde dem derzeit unbekannt wo befindlichen Execute» rin Curator »H8iii0 -Verein in I^^idaoii. I 5 —»»<»— HA t a.lu ?. ^ännor <^e»o11so1i9.5tSHdonä, W ^ »in 29. ^HQQvr Va.11, M ^ aw 13. rodru^r va.11. U ^ l»»1d S I7br. A ,' !^il,n an, 3. Mnner 18l^. 3^ ^ <> llie Li>8W Vmilizllimlm. K lllvsoo». Hoovludr». I. IV92 uloxüo ^6 V M6»lno nrtlnilnico l^uk- !j:n^ko 621 5"'.'mk...............199.208 8vl6. 28 kr., i^Ii^nilc) i'ii 32l xMmk............109.715 » 17 » V lli^scik liuvk!lnl)i-u in 66C6ml)l-u l. 1892 6ovolil0 »6 ^6 174 pr^-^i!c(.'>n /:» l"»">j'l" na /^ln^i^n po^o^il v xne^ku 93.330 8l>l6. (60) (5329) 3—1 8l. 10.445. <^. kl'. okrllMi «U!^!.^('!«!i V ^lilil^ani nilxnnn^a: k>an(!« ^6rn6 ix I^iikl^ny (po ^r. Ivann 1'llvöül.ii) .jo s»rc>!i ^ni I^»l'i^ ^r^sm^i ^urmkrilnci, siorojEni ßlnlin^i ^utti-.^pe^, in n^enim ne/nanim n^v-ni»n na«!«^nikl)m loii!>u 66 pr«6». 10. novN0V6 lrngliy xa lo pnivclnu reö ^«l'Uli sir. k'run kluncja «Klinikum po^lLlvil in »6 mu »«jlb» vrooila « l^6ln, 6a «u ^6 oärk^il 6»n k »krajöani rllzlpravi na 6an 12. sttlii-uvai^a 1893. l. on 9. uri ciopolclns pri <6m «o6i^i. '1'u 86 jim V to »Vl'ko naxNtinja, ci» 8i bc>60 mogli o pl-avsm ö»8U 6ru-/.?8» /^»upnika i/.voliü in lsmu so-äi->öu nuxnllnili »li pa po«!av^6N6mu «krbniku v»6 plipumo^ks /^ «vHo odlano xopkl' l0il)0 ixi-o6ili, ker di »s «ioer ls » no«!av^6niln »kldniliom r»/^ prliv^älo in na zwciln^i le l-llxpravs «poxnalt), kus js pravo. (^. kr. liköttlno «oäi^v v ^udl^ni ans 10. novsml)sH 1692. (5872) 3—1 5». 8441. «klio. v>na i/ Knvt imenaval «6 ^6 «llrd-nikom ^oil« l^livul'^6 i?: ttovt l6s «6 mu ^6 clo^lavil^ lnöda l^eH6 lll^>!. 19 ulilol)lu 1892, .^,. 8441, /» 200 jil)l6., na llu^o cloloüen ^« narük ilu »kru^Hno ru/pravc) n» 6an 13. ^klnuva^ll 1893. l. » llikö« nn/nnl^.i, 6.l ^« v pravni r^^j ^al<0^»!i l)" cl'' ttux l^"d- >MN^, 56l!l^ N6/IMNN K^', XUl-»l1. « pr. «I««ll^6mu nn^tnvils) /« kura-»oi^n acl lldulli lii-, VlilEnlinn Ksi«l,«^», ^nlv^lnik^ v I^>,li^!,n>, in xt^ ^« >6m,i I vruöila luxoänn sil/^ncls)» / 6n«9, Ii«l<.»- ^ tiitöa 1892, öl. 25.093. > V ^ul^^ani an« 10.66C6ml>i-a 1892. (5l^47) 3—1 öl, «666. 8667, 666«. <ü. kr. okt-^no 8l)cii^6 V I^o^i NÄ/Nkl' n^a uml'üm^^ttl'iMa^Lli^jei^ßzj, l1r>>i in IVlini ^ur^ll ix ^letuh, oxiromi» n^in NLxnanim nsavnim nll«l66nikom, äu ^6 l^rclNLk Xjlunc ix ^elul^ vloxil xcipkr n^in loxnu 66 nl-it««. 13. nc)1u6nn on 9. uri pri luk»i»n^6m «s)6i.^öi x äoclalkom ß 18. »umarnk^» l>0»lopkn. i'n^.ENCSM s>0«t»VlI «6 ^6 8Nspn6 ttrsßor I^»n ix 1<0i» «krdnikom na öin, « ktllsrim 86 oo 8lv»r rnxpravl^ltl, 6ok!sr 36 n« ünsnujy 6ru^i xll8lopnik, V I^oai 6ns 17. äecvmbra 1892. (5769) 3^1 Nr. 11.317. Neuerliche exec. Realitäten-Versteigerung. Vom k. k. Landesgerichte Laibach wird bekannt gemacht: Es sei über Ansuchen der krainischen Sparcassc in Laibach die executive, mit hiergerichtlichem Bescheide vom 28. Juni 1692, Z. 5968, bewilligte und unterm 9. August 1892, Z. 7358, mit dem Reassumiernngsrechte sisticrte Versteigerung der dem Matth. Jäger von Laibach gehörigen, gerichtlich auf 6002 fl. 74 kr. geschätzten Realität Einlage Zahl 134 der Catastralgemcindc Pctersüorstadt nencrlich bewilligt ulld hiezu zwei Feilbictungs-Tagsatzungen, und zwar die erste auf den 3 0. Jänner und die zweite aus den 6. März 18!13, jedesmal vormittags um 10 Uhr in Laibach. Sitticherhof, ll. Stock, mit dem Anhange angeordnet worden, dass die Pfandrealität bei der ersten Feilbietuug nur um oder über dem Schätzungswerte, bei der zweiten aber anch nnter demselben hintan-gegeben werden wird. Die Licitations-Bedingnisse. wornach insbesondere jeder Licitant, mit Ausnahme der Executionsfilhrerin, vor gemachtem Anbote ein lOproc. Vadinm zn Handen der Licitationscommission zn erlegen hat, sowie das Schätznngsprotokoll nnd der Grundbnchsextract tonnen in der dies- ! gerichtlichen Registratur eiugcschen werden. ' Laib ach, 13. December 1892. 8. VerzelchnlS «> derjenissrn Wohlthäter, wrlchr sich zugunsten > dcb Laibachcr Nrmenfondes von den « üblichen Vesilchen am Ncujahrstage losgetauft haben. Die mit einem Sterne Bezeichneten haben sich auch von Namens' und Geburtstags» » Gratulationen losgelauft. > .Herr Victor Schonta, l. u. l. Stabsarzt i. 3t. « » Franz Klette, l. l. Hauptzollamts - Ver- > Walter. > » Mustar» Habit, Inspector und StationKchrs, > » Josef Äambcrsty, Oberingenieur > » Gustav Pulciani, Ingenieur. I ^ » Nlbert Zeschlo. M> ^ » Matthäus Treun, Privatier. ^^> ^ » Karl Luctmann s. Familie. ^^^ * » Vincrnz Hansel. ^WW - ' Nezirlshauptmann del Cott s. Familie in W Loitsch. > (5949)3—1 3t. 8764-6768. j (ü. Kr. oki^no 8o6i,Ä:e v l^oii nl^^ xnanM umriim: ! 1.) ttklkni l^trukl ix Xlilv«», l 2.) !^6ii lior0ä6c ix Aale»»; ! 3.) Ur6j;0rilu ^irmanu ix 5iv6; ! 4.) ^uri^u ^iveu ix 5ivs; ^ 5.) U»rMi ^k ix ^«le»» — oxi- ! rom» njik N6xn»nim pravnim na«Ie nikom, 6» ^6 ^uri^ 8lrukl ix Xals»» vloiii xoper n^6 loxl^e 6v prs8. 16. äs-combr» 1892, ölev. 8764 >!. 35 6uv6n6 okcink /ltlk»- »6 1. v xn6»ku 60 ZuI6. ler ieni-tov2n^6 in ovltlllo 8 pr. ix ^olinv^kl pi8ma x 6ne 28. s«l>ruvllr^a 1834; »6 2 300 8^ w xiv6xn6 pravicv » pr. ix 5«niln6 pl^o^bL x cin« 10. )ll-nuvarjll 1831; acl 3. 57 8^6. 40 icr. 8 pr. 12 po-ravnavß x 6n6 10. ^uniM 1824; a6 4. 136 8l6. 49 Kr. 8 pr. ix po-ravnavs x äne 7. 6sc6lnlir«l 1814; aä 5. 99 golä. 10 ^r. na äoli in 49 8ol6. 35 kr. n» nasprotni ix stenitne p08«6b6 x 6n6 1. lsbruvarM 1798. Vuleä len wieb »6 ^e nar6k xa »u-marno raxpravo äoloöil na 6an 1. lsbruva^» 1893. l. 6opoI6n6 ob 9. uri pri luk^sn^vm »0-lliiöi x 6o6alkom § 18. 8um. po»lopka. I'oivnc.em po»lavil »y )s ^ospoä lirezor I^an ix Ix>2» »krbnilcom n» 6in, 8 katsrim »« do 8tvar raxpravl)»!», 6ok!«r »6 N6 im6nu^6 6ru^i «a^topnilc. V I^oii 6ns 16. ävvßmbru 1892. W10) 3-1 8l. 9053. ttklio. V«l66 proslnjy 6r. 86 lu«lnin8k6 pra-vicL pri x6lnlji»c'!> vluxna »tv. 3. kat ttdüinß /5a6olirov» pclo. 240 jfu^6. x pr. 6e pr6«. 6. 6el:c:lnl>ra 1892, iU. 27.936, xa kuralor^l» »6 aclum po-«l.ivil I^uku Hlran, xnpan pri I^l 1). nu l^ol^i, in 36 6olo^i! narok xa «kra^-^ilno raxpravo v l«^ loxni na 6an 24. )anuvl»r^a 18V3 I. ob 9. uri 6opo!u6n6 pri lem »ocil^i. Dotiün» loxn» vro^ila «6 je luxniku, oxirnm» kuralor^u »6 actum. V I^lN,!^l,i 6i>6 7. ck-cemkr» 1892.