^»K 58. ^84» Tatbachev Jettung. ______^"^stag den 2<>. Uuli. V ö h m e n. ^)rag, <2. Juli. Se, kaiserliche Hoheit di, durchlauchtigste Herr Erzherzog Stephan hoben am 7. d. M. und die folgenden Tage die Aufwartung von dem die Stelle Sr. Excellenz dcS mit Urlaub «bwesenden Herrn Obcrstburggrafen vertretenden Herrn k. k. Gudernial-Viccprästdenten Freiherrn von Prochazka, von Sr. Durchlaucht d,m commandiren-den Herrn Generalen, Fcldmarschall-Lieutenant Für« sten Windischgrätz und von Sr. fürstlichen Gnaden dem Herrn Fürst - Erzbischofe Freiherrn von Schrcr.k «uf Notzing, dann von den k. k. Generälen, Stabs-«nd Obcrossicicren, dcn k. k. Landes- und den Lo» catbehörden und der Geistlichkeit anzunehmen und einige öffentliche und Privat.Institute mit Hcchstihrem Besuche zu beehren geruhet. (Pl'A Z.) D t a l i e n. Now, 6. Juli. Gestern ist ein für die Kunstwelt mteressantcr Prozeß, der zwischen dem Hause OdeScalchi und einem gewissen Maler Vallati cb-schwebte, zum Nachtheil des letzteren entschieden «üvden. Es betraf derselbe cine Originalreplik der Magdalena des Corregaio, welche dem berühmten Bilde der Dresdener Gallcrie nach dem Urtheil der skeptischsten Kenner in nichts nachsteht. Diese war mit Restaurationssildcleicn überdeckt, für einen Spottpreis ^ an besagten Hrn. Vallati verlauft worden. Nachdem derselbe das Bild hatte reinigen lassen, und unter den Händen deö geschickten und genialen Ne-stcmratcurö Cochctti die llrscho'ne dieses Meisterwerks 'N vollem Glänze hervorgetreten war, wurde dassele be als etwas um jenen Preis nicht Verwerthetes »>n dem Hause Odescalchi reclamirt. Es wurde cin Prozeß anhängig gemacht, der dreimal zu Gunstcn VaUan's entschicdtu wordfn war, der ob«l' n«,'. in letztes Instanz von d,m ßetauschten Vclkalifer ße- wonnen worden ist. Wichtiger als dieser Prozeß, der sich indessen um eine sehr interessante Rechts- frage bewegt, ist das Resultat desselben, indem fo- Mit daS treffliche Mcistnwerk den KunstschähtN Roms zum Schmuck erhallen wird. (Allg. Z.) Königreich beiver Sicilien. Nachrichten aus Neapel vom 28. Juni zn-folge, habcn fch in der Provinz der Abruzzcn w,<^ der mehrere Erdbeben «i-eignet. So erßnben sich in der Nacht vom 9 Juni in dc? Gemeinde Torre d» Passeri, in d?n jenseitigen Abruzzen, sieben Erdstoß« Mit wellenförmige» Bewegung von Wcstcn nach Osten; der längste davon dauerte 22. Secunden, wobei mchrc,'e Häuser beschädiget wurden. In der nämlichen Nacht erfuhren die dortigen Ortschaften Olanno, Britoli und CastiOlione cbcnfallS Erde», schüttcrungs«. Solmcna in dcn dicf.scitigen Ablvz» z»n erlitt am Üß. Juni cin heftiges Erdbeben, da« jedoch keinen Schaden vcnlrsachte. Leider kann man von dcn Ortschaften in Taranta und Palena m den diesiseitigtn Abruzzen nicht das Nämliche berichten. Das Erdbeben, welches zu Chicti nur leicht fühlbar war, beschädigte in den zwei letztgenannten Ortschaften vielc Wohngcbäude, und zerstörte sogar zu Taranta zwei Häuser. Kein Mlnschenle-ben ging dabei zu Grunde. (W. Z.) Frankreich. PariS, 4. Juli. Dcr König und die königliche Familie sind am 2. d. M. Abends auf dem Schloss« von Vizy angelangt. Unsere politische Welt hat lnis ,'m wahren Sinne des Worts verlassen. Von Salons kann deßhalb keine Rede mehr seyn, daher rührt auch die bedeutende Lehre in den hiesiacn Blättern. Nur die Befestigung von Pans gcwnhrt ten Journalisten ncch 330 einigen Staff zur Polemlk. Die Forts werden übri. gens bald vollendet dastehen, um, wie man öffentlich sagt, die Pariser mores zu lehren. __ Der Prä- fect des Niederrheins hat diö Verhandlung des Straßburger Gemeinderathes hinsichtlich der Einwoh» Neraufnahme behufs der Steuern aufgehoben und annullirt. Bekanntlich hatte der Gemeinderath jene Malische Maßregel für ungesetzlich erklärt. Damit ist nun der Anfang zu energischen Maßregeln zu Durchführung der fiscalischen Anordnungen dcs Fi-nanzministers gemacht; denn viele Städte Frankreichs befinden sich in demselben Falle. — Nach der France hat der Konig Ludwig Philipp vor einiger Zeit 3 Millionen bei Nothschild aufgenommen, seit, dem aber wild zurückgezahlt. Diese Summe soll zur Deckung der Ausgaben für das historische Museum zu Versailles gedient haben. — In diesem Augenblick sind in Paris und dem Weichbild 70,000 Mann an Truppen versammelt. (Prg. Z.) Das Journal du Havre erzählt einen my« sterioftn Vorfall mit einem französischen Schiff bei. New-Orleans. Der CharleS, mir Baumwolle, Tabak und Faßdauben beladen und nach Bordeaux be-stlMMt, war mit dem Louis XIV., der nach Havre ging, aus dem MifMppi ausgelaufen. Zwei Tage nach ihrcr Abfahrt wurde aber von einem Dampf-boot, das an der Mündung des Stroms kreuzte, em Schiff bemerkt, das, wie es schien, steuerlos umhcrtrkb, und als man es näher besichtigte, zeigte sich, daß es der Charles war. Verdeck und Kammern waren vollkommen verlassen, von der Mann^ schaft ktine Spur als an verschiedenen Orten große Blutflecken. Der Dampfer nahm hierauf das Schiff an das Schlepptau und brachte es nach New«Orleans zurück. Ueber die Bewandtniß der Sache selbst hatte man bloß Vermuthungen. Die wahrscheinkch-stc war, daß die Mannschaft das Opfer eines see« räuberischen Uoberfalls geworden. Das Schiff hatte nämlich mehrere Geldkisten geladen, und einige Ta» ge. ehe es untcr Segel ging, hatten sich acht Personen als Zwischcndeckspassagiere gemeldet, die, wie man glaubt, nach vollbrachtem Verbrechen sich in der Schaluppe aufs Land oder auf ein seit kurzem im Fluß signallsirtcs Piratenschiff gerettet haben. Di« New.Orleaner ließen sogleich Schiffe zur Ver. folgung auslaufen j noch war diese Geschichte unaufgeklärt. (Allg. Z.) Spanien. In der Sitzung des Congresses am 3 Iul, hicll der Deputittc Uzal, einer der Verfechter dcr republikanischen Partei, eine Ned,, die wegen ihrer heftigen, gegen den Regenten gerichteten Ausfälle großen Eindruck machte. Hr. Uzal behauptete zuerst auf das Bestimmteste, daß zu Folge allcr Gesetze nur die Königinn Christine rechtmäßige Vor-Niündcrinn seyn könne. »Allein, sagte er, sie kann nicht Vormünderinn seyn, weil die provisorische Regentschaft nicht den erforderlichen Muth hatte, um sie gegen Beschimpfungen zu schützen. (Anspielung auf eine gedruckte Schmähschrift, deren Umlauf die Regentschaft nicht hinderte.) Die Königinn Christine kann nicht nach Spanien zurückkehren, weil die Regentschaft zugab, daß sic in den Augen dcs Volkes herabgesetzt wurde. Welchen Nutzen hat nun das Volk von den Vorfällen von Valencia? Die Lage des Lanoes ist kritisch, seitdem eine gewisse Person an der Spitze des Staates stcht. Eines Tages werde ich Actcnstücke vorzeigen, welche Schauder erregen werden. Marie Christine gehört bereits der Geschichte an. Sie beging Eingriffe in die Rechte des Volks. Aber wer beredete sie zu diesen Schritten? Wer versetzte sie in die Nothwendigkeit sie zu thun? Das Benehmen cincs Generals, die aus seinem Feldlager erlassenen Befehle, sein Widerstand gegen die Preßfreiheit, und .... jedoch das Ucbri-gö bleibt für jctzt mein Geheimniß. Wir müssen uns wohl vorsehen, wem wir die Leitung dcs Schicksales dieses Landes übertragen; denn, sollte Isabclle II. wegfallen, so wird nicht etwa die Rcpublik, fondern die fürchterlichste Tyrannei hier eingeführt werden. Deßhalb werde ich meine Stimme dem tugendhaftesten der Spanier ertheilen, der durch seine Tugenden den Mangel der Mutterliebe als Vormund ersetzen kann. Die Partei, zu der ich gehöre, will keineswegs den Thron umstürzen. Dcr Tag wird anbrechen, an welchem sich die ganze Menschheit um die von ihr aufgepflanzte Fahne schaaren wird; jene Menschheit, die von einer andern, dem Volke wohlbekannten Partei, auf deren Fahne mit blutigen Buchstaben die Worte: »«Despotismus, Achts-crklarung, Schaffot"» geschrieben stehen, bekämpft wird. Ich gehöre der ersten Partei an, welche das Glück der Nationen und das der Völker als Wahl-fpruch führt." Diesem aufrichtigen Glaubensbekennt-«iß setzte der Ministerpräsident die Versicherung entgegen, daß die Regierung die Freiheit und die Ccn stitution nicht weniger liebe als Hr> Uzal, und daß Niemand glauben dürfe, eine gewisse hohe Person verschwöre siä) gegen die Freiheit und die Sache der Nation. »Die Mcgicrung," lagte Hr. Gonzalez, 381 wird allen Gefahren, welche die Freiheit und die Verfassung bedrohen könnten, sogar vorbeugen; folg, lich ist die Freiheit sicher gestellt. Uebrigcns könnten die von Hrn. Uzal ausgesprochenen politischen Grundsätze in diesem Lande nicht triumphircn; denn sie sind nicht stark gcnug, um die Constitution umzustürzen, und die Regierung wird dafür sorgen, daß Diejenigen, welche an ihrem Triumph arbeiten, ih-Zweck nicht erreichen." (W. Z.) Paris,?. Juli. Die von der spanischen Regierung nöthig befundene Absendung starker Trup-peuabtheilungcn nach den belearischen Inseln, uin diese gegen einen befürchteten Gewaltstreich von Seite der Engländer sicher zu stellen, ist ein neuer beweis für das zunehmende Mißtrauen gegen tnese in Spanien. Zu gleicher Zeit sieht sich die Regierung genöthigt, ihre Blicke nach einem andern Punkt zu wenden. Sic hat Depeschen des General-capitänS von Malaga erhalten, nach denen die Garnison des an der afrikanischen Küste belegenen Plaz-zcs Alhucemas, bestehend aus einem Bataillon des Provinzialregiments von Ccuta, seit dem Anfang des Monats Juni schon in offenem Aufruhr ist. Sie schaltet und waltet nach Belieben, und überläßt sich allen möglichen Excessen. Die Meuterei brach am 7. Juni Abends aus, scheint aber längst zuvor verabredet gewesen zu seyn, ob'gleich man sich bis jetzt keine Vorstellung von dem Grunde dazu machen kann, da die Truppen ihren Sold und ihre Nahrungsmittel sehr regelmäßig erhalten hatten. Am 7. Abends rotteten sich auf einen Signalschuß die Soldaten unter dem Wirbeln der Trommcln und dcm Klsnge der Hörner zusammen, und stimmten den Ruf an: Tod den Offizieren, Tod den Beamten! Weiber und Kinder sogar wurden nicht nur bedroht, sondern gegen die erster» die brutalsten Schandthaten verübt. Einige Offiziere und Unteroffiziere, welche begütigen wollten, wurden augenblicklich niedergemacht, zwei Sergenten dankcen 'hr Leben nur dem Geistlichen, der sie hinter dem Alrare der Kirche verbarg, und UM diese wenigstens zu schützen, das Allerheiligste öffentlich ausstellte; wirklich wurde auch die Kirche nicht verletzt, wählend Mord, Raub, Brand und Nothzucht außer derselben an der Tagesordnung waren, oder z^-"it Orgien abwechselten. Nachdem dieser Zustand "" sieben Tage gedauert, stellte sich Uneinigkeit untcr den Meuterern ein; der Gouverneur, der bis ''hl nicht thätlich angegriffen, wenn auch cller Macht entkleidet scheint, wollte dieß benutzen, ging Mlt einigen mutbigcn Offizieren unter die Soldaten, und durch sein Zureden gelang cS ihm wirklich, die Bezeichnung und Auslieferung der Urheber der Meuterei zu erlangen, die er, sieben an der Zahl, augenblicklich und ohne Widerstand zu finden, crschic-ßcn ließ. Dessen ungeachtet ging es nachher nicht besser als zuvor; die Soldaten öffneten sogar die Gefängnisse, schifften die darin Befindlichen untcr bloßer Bewachung einiger Invaliden cin, und Niewand weiß was aus ihnen geworden ist, doch vcr« muthet man, daß sie sich an einem andern Küsten-punkte wieder ausgeschifft haben. Zuletzt sollen die Meuterer, wie es scheint, übersättigt von ihren maßlosen Excessen, erklärt haben, sie würden sich crge-bcn, wenn man ihnen Vergessenheit des Geschehe» nen und Entlassung aus dem Dienste zusichere; au> sierdem würden sie alleS niedermachen, und den Platz den Mauren ausliefern. __ Erfreulicher lauten die Nachrichten, welche der Regierung zu Ma« drld von General van Haien, der an der Gränze in Catalonien den Obcrbcfchl führt, zugekommen sind. Derselbe hat scinc Truppen so aufgestellt, daß sie auf jeden bedrohten Gränzpunkt hin leicht und schnell conccntrirt werden können; er rühmt dabci das freundliche Entgegenkommen, welches cr und seine Truppen von Seite der französischen Gränz* bchördcn und Truppen bei allen Berührungen mi't denselben erfahren. Die französischen Truppen haben den Befehl, dem General van Halen, wenn cr im Dienste allenfalls über die Gränze kommen sollte, alle dem commandircndcn General der Truppen ci-ncr verbündeten Macht gebührenden Ehrenbezeugungen zu erweisen. — Zu Saragossa sind tcine wci. tern Unordnungen vorgefallen. Die Zahl der dort verhafteten Ruhestörer beträgt 29. (Allg. Z.) Großbritannien. Ueber die in Liverpool bei Gelegenheit ter Parlamentswahlen Statt gefundenen blutigen Hän-del enthält dcr Courier folgenden Bericht: »Am 30. Juni Abends bildete cme große Anzahl Schisse zimmcrleute cine Procession, und zog die N>w-Birdstrect entlang heimwärts, als sie von ungefähr L00 irischen Fabrikarbeitern auf das Wüthcndste mil Ziegelsteinen, Knitteln, Schüreisen u. dgl. angefallen wurden. Die Zimmerleute widersetzten sich, und eine Zcit lang dauerte zwischen beiden Theilen ein ziemlich ernsthaftes Handgemenge, bis endlich crstc-rc dcn mörderischen Waffen der Irländer weichen 382 musiten. Eine ungefähr 130 Köpfe starke Polizei» Mannschaft, die auf den Platz rückte, verhinderte dl? Irländer an der Verfolgung der sich zurückziehenden Zxnmerleute. Nun wandten sich aber die Wüthenden mit einem furchtbaren Angriff gegen die Polizeimannschaft selbst, welche zwei Stunden lang einen Hagel von Steinen und andern MiMien auszuhalten hatte. Ein Theil der Irländer erstieg die Dächer der von ihnen bewohnten Häuser in Brick-street, Newh^llstreet, riß die Ziegel und Stems von den Schloten herunter und schleuderte sie von oben herab auf die Kopfe der unglücklichen Polizeisoldaten. Hr. Whltty eilte mit einer starken Abtheilung be. »ittener Polizei auf den Platz, In der St. James-ftraße und auf dem anstoßenden St. Iamesmarkr waren wenigstens 20,000 Menschen versammelt: hierher und in die benachbarten Strasicn wälzte sich der Kampf, bei welchem sich immer mehr Leute aus den untern Classen betheiligten. Die berittene Polizei griff an und trennte die Kämpfenden, so zwar, daß das Hautcorps der Irländer (d. h. wohl der Whigglschgesmnten überhaupt) aufdas »alteBorough," die Conservative» auf den Park in der Nähe der Parlament>Street beschränkt blieben. Bereits aber waren viele Conservative schwer verwundet, was diese Partei natürlich sehr erbitterte. Die Polizei versuchte bcioe Theile zu zerstreuen, dieß gelang aber nicht. Mittlerweile zerschlugen die Irländer die Fenster in der Mersci,Street und deren Nachbarschaft, ohne das; die Polizei sie an Verübung dcS Unfugs hindern tonnte. Namentlich wurden die Thüren und Fenster mehrerer Wirthshäuser zerschlagen, in denen Tory-stischgesinnte sich zu versammeln pstcgen. Als derselbe Haufe vor das Wirthshaus eines (torystischen) Hrn. Casement, in Salthouse-Dack, zog, warnte sie dieser vor den Folgen, wenn sie Unfug verübten. Vergebens; aller Vorstellungen ungeachtet warfen sie alle Fenster dcs HauseS em; ein Stein traf deö Wirths Tochter, durch einen andern Wurf ward er selbst schwer getroffen. Da feuerte Hr. Casement zwei m,t gehacktem id!" geladene Pistolen unter den Haufen ab ___ d^e Schusse tödteten vier Männer und eine Frau; ein anderer Mann wurde todtlich verwundet. Nun stürmte dcr Pöbel rachevoll gegen das Haus, und um den Wirt!) den Wuthenden zu entziehen, führte ihn cine starke Constablercscorte nach dem Gefängniß Bridewell ab, und eine zweite Polizeiabtyeilung bes^e sein Haus. El' sollte nächsten Tags verhört werden, aber unter den ge-gebcnel! Umständen wlrd wohl jede Jury das Vsr dict: „Tobtschlag in Nothwehr (justlt^kle Komi-cicic" fällen. Die Irländer schaarten sich wieder und wollten mit grünen Fahnen (die Farbe Irlands) durch die Straßen ziehen, wurden aber durch die mittlerweile verstärkte Polizei zerstreut. Gegen HO Personen sind verhaftet."__Aehnliche traurige Scenen sielen in der, ebenfalls in Lancashire gelegentn Fabrikstadt Ashton-under-lyne vor, wo derLibcrüll, Hr. Hindley, wieder gewählt wurde. Der Pobcl, unter dem sich die Eisenbahnarbeiter hervorthaten, schlug die Polizel einigemal aus dem Feld, bis endlich das Militär einschritt. Ein Polizeidiener »rard erschlagen und das Spital ist mit Verwundeten angefüllt. Auch in Blackburn in demselben Fabritb«-zirk beging der Pöbel die furchtbarsten Excesse. Dir Gasthof zum Ochsen, wo die Tory-Committee ,h:e Sitzungen hielt, wurde fast dcmolirt; doch verhinderte, nach verlesener «Aufruhracte," das Einschltt-ten zweier Compagnien vom 61sten Linienregimeme Blutvergießen. Beim Anblick der gefällten Vayonne,e zerstob die Menge, übereinanderstürzend, m wilder Flucht. (Oest. B.) Der Implacable von 72 Kanonen, Capitäntz. Harvey, ist von Plymouth nach dem Mittelmeer< abgesegelt. Der in demselben Hasen liegende Corn-wallis von 72 Kanonen segelt nächster Tag» nach China ab. Die letzten indischen Blätter erzählen einen eigenthümlichen Fall von Selbstmord. Capitän Ho»-Mllton Cox in Calcutta hatte eine unüberlegte Vcr. bindung mit einer dortigen Schauspielerinn geschlossen, und da nun nächstens seine Frau und Kinder aus England in Indien ankommen sollten, schoß e, sich am 23. Aprtt nach stiner Heimkunft auS dem Theater eine Kugel vor den Kopf. Bekanntlich trttt nach englischen Gesetzen bei jcdem nicht auf dem natürlichen Weg der Krankheit erfolgten Todesfall eine Coroner's-Jury — Todtenschau-Schwurgericht zusammen, und das übliche menschenfreundlich« AuSkunftsmittel, um das harte Verdict: >/«.'!o <1o s« (Frevler am eigenen Leben)" zu vermelden, ist: die Handlung wird als im «temporären Wahnsinn oder Aufregung (tüm^ai-ar^ in5aliit^ oi-excitornenl)" verübt angenommen. Diesen Ausspruch wünschte Ca-pitan Cor sich zu verb tten, und setzte daher in einem Brief, den man neben seiner Leiche fand, und welcher überschrieben war: «An den Coroner und die Schwurrichter bei meiner Leichenuntels«' chlmg," auf das taltblütigste auseinander, daß llü 5<2. Obl'ist Hodges, vormals brittischer Gencralcon-ful in Aegypten, ist mit dem Dampfboot Liverpool in England angekommen. Während cr zu Gibraltar war, wurde ihm notisicirt, daß 6 englische Linienschiffe unverzüglich nach Alerandria bcoidert scycn. (Auch die TimcS gibt diese Nachricht.) Der Liverpool fnhr an der Prinzcsi Charlotte vorüber, an d»ren Bord Admiral Stopfcrd nach England zu-rikttehlt. (Allg. Z.) LN a l I a ch e i. Biaila. Schon seit längerer Zeit wurdcn vyn Dnten der hiesigen Eiinvohncr der wallachischen Regierung Klagen über die Mißbrauche, so sich etliche der hiesigen Administracionsbeamtcn erlaubten, eingereicht und um Abhilfe gebeten. Nun ist endlich eine Commission aus Bukurest erschienen, die wohl manchen Unzukömmlichkeiten diN Todessuvich geben dürfte. Die Veranlassung dazu war folgende: Der hiesige russische Consulate-Delegate hncte ein kais. Manifest, wegen Amnestie von Auswanderern der russischen Provinzen, das ihr von der russische Aa/Ntie in Gallatz zugesandt wurdc, an der Thür« seiner Wohnung zur allgemeinen Kenntnisnahme angeheftet. Der hiesige OclulMuitorS.-Secrctar.Stell-Vertreter und Interims-Disiricts-Administrator, H^. Ipatesco, dieses erfahrend, sandte einen Polizei-tvmmisscir nach dcr Wohnung des russischen Dele-(snr k«ib. geltune v< «o. Juli ls't.) gaten (der gerade abwesend war) und ließ büs kais. Manifest herunternehmen und zernichten. — Die Sache wurde alsogleich an die rlissischc Agentie nach Gallatz und von dort an das Generalconsulat nach Bukurcst berichtet, wclches in einer enez-gischen Note an Sc. Durchlaucht den Fürsten Genugthuung für jenen Frevel verlangte. Hierauf wurde sogleich die ob besagte Commission hierher beordert, die zugleich auch die anderweitigen Klagen gegen Polizei-und Administrations' Ilnfi'lge untersucht, und hie Erwirkung dcr baldigen Abhilft aller Beschwerden versprach. (Eicb. W.) Moldau. Vottoschan. Einem zur.rlassigen Schrcik>tN aus Gallatz vom lO. d. M. zufolge, ist das Dampf-schiff Ferdinand I., vcn Ccmialicinopcl daselbst an dcm nämlichen Tage fi'üh angelangt, und hat die official? Nachricht gebracht, d.isi auf dcr Inftl Candia eine mörderische Schlacht zwisch.-n den Türken und Griechen Statt ^fundcn habe, wobci dic Türken einen Verlust von 2000 Todtcn und 250 Gefangenen gehabt hätten. Dic ganzen Munitions-Vorräthe, so wie der ßanze ?lrtillcric-Park seyen in die Hände dcr Griechen g.-fallcn/ oder bcsser, von dieftn erobert worden; hiedurch habe cin panischtl Schrecken die Ncihen dcr Türkcn b.fallcn, dil in unbändiger schneller Flucht ihr Heil gesucht, unv sich in dcr Fcsiung I^crimo eingeschlossen hätten. Eine türkische Flotten-Abtheilung »rm-dc soglsich nach dem Empfang dieser Nachricht in Constantino-pel zur Hilfe der bedrängten Tüiken dcrrhin beordert, welche auch bereits dahin unter S>'gel gegan-gen ist; bleselbe wirb aber bereits von 4 griechischen Vranbcrn erwartet, und wir sehen vielleicht großr« Ereignissen von dieser Seite entgegen. Auch in Bulgarien soll der Aufstand sich immer weiter verbreitend fortdauern, und dcn Geist dcs-selben selbst dem benachbarten Thessalien mitgetheilt haben, wo bereits alles in heftiger Gä'hrung begrif-jvn seyn soll. (Sicb. W.) Vermischte Nachrichten. Die in öffentlichen Blättern e,wähnten Heilungen von Taul stummen durch dcn Baron Dupe« tct. machen in Paris ungcmeines Aufsehen. «Wen» auf unseren Theatern" — erzählt Vicomte Launa» in der ^Presse» — „ein von Gcburt an Taubstum-mel die Sprache bekommt, ruft er^ Alfred ich li^ie 384 Dich.' oder: Feuer? oder dergleichen, ganz nach dem Bedarf dcs Dichtes. Ich sah neulich in emer Ge-s.'lischafr einen scit seiner Geburt taubstummen Knaben, den dcr Baron Dupotet geheilt hat. Alles drängte sich um ihn und überhäufte ihn mil Fragen. »Ißt Du gerne Kuchen?" Statt dcs crwarte-ten Ja, sagce dcr Knabe: Kuchen! »AuS welcher Gegend l'ist Du, Klelner?" — Kleiner! — „W»e gefällt Dir Madame?" — Madame! __ Kurz, der Knabe wiederholte immer nur das letzte Wort, denn um zu antworten, muß man erst sprechen gelernt haben. Während cincS Liedes glänzten die Augen des Knaben vor Freude, er lief auf die Sängerinn zu, und fiel ihr um den Hals. AlS er weggeführt wurde, wollte cr der Dame vom Hause danken er sagte das erste Wort, welcheS er gelernt harte, das schönste, welcheS er wußte: »Mein Gott, habe Mltteid mit mir!" — Trotz aller wunderbaren Hei« kmgen werden dem Baron Dupotct tausend Hin-dernisse in den Weg gelegt, ui,d die meisten leider von Leuten vom Fach, von den Vorstehern der Taub-stummen - Institute. Verleger: Ignaz Alvis Edler v. Hleinmayr. Netreid - Durchschnitts - Vrnse in Laibacl) am »7. Juli 1641. Marktpreise, sin Wien. Mehcn Weihen . . —- st. — tr. — — Kukurutz . — „ — , - — Halbfrucht . — „ — „ — — Korn ... 2 « 9 , — — Geiste. . . — > — » — — Hirse ...... 5'^ , <— — Heiden . . < « 52 , -"> »-» Hafer . . . » » 20 ^ ^remven - Anzeige >trhi»s Angekommenen und Abgereisten. Vom l9. bis ^?. Juli 18^,1. Hr. H. F. Corboz, niederl. Offizier, von Trieft nach Wien. — Hr. Alois Corboz, Handelsmann, von Trieft nach Wien. — Frau Francisca Cass,na, Handelsmannsgemahlinn. von Trieft nach (^illi. — Hr. Franz Ponti. Handelsmann, von Trieft nach Cillk. — Hr. Rudolf Locker, Handelsmann, nach Trieft. — Frau Helene Gräfinn v. Pantlichi, Hcrr. schaflsinhaberinn, von Wippach nach Neubaus. — Hr. Douglas, Hauptmann und Militär-Secretär, von Trieft nach Salzburg. — Hr. Marquis Franz Nomognoli, Besitzer, von Trieft nach Wien. — Hr. Johann Gandolfo , Besitzer, von Trieft nach Wien. — Hr. Wilhelm Bader, P^rtikulier, von Wien nach Trieft. __ Hr. Anton Krispcr, Handelsmann, nach Trieft, ^ Hr. 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Die Erscheinung dieses Werkes im Drucke ist bei dem zunehmenden religiösen Indifferentiömus' heutzutage zeitgemäß, unl> für alle treuen Bez. ehrcr Rsms, Geistliche und WeAliche, seh,«« freuend» — 386 — So eben hat die Presse verlassen und ist bei Ignaz AloyS Edlen v. Kl ein mapr, Buchhändler in Laibach, zu haben: Das Mortua r, das Abfahrtsgcld Ulld der Schulbcitlüg in den deutschen Provinzen der österreichischen Monarchie. Auf Grundlage der dießfalls bestehenden Gesetze und in den einzelnen Provinzen kundgemachten Verordnungen, mit Rücksicht auf das Stampel - und Taxgesetz vom 27. Jänner lüto, systematisch dargestellt von C> Ar Ullepitsch r Doctor der Philosophie und der Rechte. Gr. 8. In Umschlag broschirt 2 fl. Conv. Münze. Praktische Brauchbarkeit ist eine Haupt-tendenz des vorliegenden Werkes, demnach bei tz