Nr. 271. Freitag, 26. November 1909. 128. Jahrgang, Mbacher ^ Zeitma 22 X. halbiabr!« li « ssür die Zuftellung in« Hau« «anzjuhrig 2«. - Inslr»lon«i,rbühr: ^ür N,lne Initial, >tt» zu 4 Zeilen bo k, ffr»h«f per Ml» 12 l,; bei Merrn W1,dflt,olu„!,en pl? ^rils « b. ^ Di, «y«i di, ««valtin, WiN»«üftlllße «l. «. kptfchvunbfn tx-r Mdaltton »«i » «« ,0 lt»M ^ dormittog«, UntranNrrlt lttru^l »eit>en nicht «m«nu>««nl, Vianuitilbt, ni«h» z»riul«e »> l n i « K ;» V i! I n <' li n i <) n") init dem Sitze in Laiba ch erteilt und deren Statuten genehmigt. Den 24. November 19l)9 wurde in der l. l. Ho>^ nnt» Staats« drn8 I^XXlV. und I>XX V. Stüll drr sloucmschm AuSqube des Reichs-gcjchblattcs des Jahrganges lW' ausgegeben und urrjcndct, Nach dem Nmtsblatte zur «Wiener Zeitung» oom 24. 3lo». venlbcr I9üij n«2M» ddto. 12. November 1!»l1^. Nr. ^ .^lll!ont»il^ Od/c» monZilmv^ vom 2(1. Nov. 1909. Nr. 2 «I.ici» vom 18. Novcniber I9(>9. Nr. 92 «Bndweijcr Zeitunss» voin l9. November 5!X)9. Nr. 4»i .i>tr<^ 1. vom l?,. rette 19. November 1W9 Nr. ^ .?rnlot6>> vom 19. Nuvcmbrr 19U','. Nr. 4? «>'k5n I'^vn. vom 19. November 1i>M. Nr. 47 «1'nllll.«k^ <)l,/.s»!. vc,m ' <^, Noucml'l'r 1909, Nr, 24 «lv>>t»c»nul-»ii»' I>i»<,^" uom 19. Novcull»er lW9. Nr V2 .Ll'ilmsril,,cr Wochenblatt- vo», 17, Nou. 19«». Nr. 1.^5' «Vollsiechl> von, N». Nvvcinbcr 1909, MichtamtNcher Geil. Bankprivileqium und Aufnahme der Barzahlungen. In einer Betrachtung über den bevorstehenden Beginn der VerhandlulMN wegen Erneuerung des Banlprivilegiums führt das „Fremdenblatt" aus, man gebe sich in maßgebenden Kreisen kcincn groben Hossnungeu hin und werde zufrieden sein, wenn sich die Möglichkeit bietet, die Vanl wenigstens für wenige Jahre sicherzustellen. Möglich sei es, daß auch die Frage der Aufnahme der Barzahlungen Gegenstand der Verhandlungen bilden wird. Ti.e H'anl sei seit dem Jahre 1W1 de sacto eine bar-zahlende Vanl und mit der obligatorischen Verpslich-lung zur Barzahlung würde nur ein Zustand auch in formaler Weise anerkannt werden, der schon feit langem besteht. Nach den an sehr gewichtigen Stellen herrschenden Anschauungen handle es sich bei der ganzen Frage nicht so sehr um die Aufnahme der Barzahlungen, die ja bereits erfolgen, sondern es handelt sich vor allem und in erster Linie um die weit wichtigere Frage, wer im gegebenen Falle die Barzahlung Mieren soll. Tie Bank allein ist heute befugt, in kritischen Zeiten die Barzahlungen zu unterbrechen. Der stärkste Banlpatriotismus aber kann nicht verhindern, daß man es als vorteilhafter empfände, wenn diese Verantwortung von der Bank auf das Parlament abgewälzt würde. Unter biefcm (Gesichtspunkte aber wäre die obligatorische Verpflichtung zur Barzahlung je eher se lieber herbeizuwünschen. Die Beantwortung der Frage, ob die Aufnahme der Barzahlungen ein aktueller Progrannn-Punlt ist, wird davon abhängen, auf wie lange das zu schafsende Provisorium abgeschlossen wird. Danach aber wäre vorerst eine skeptische Beurteilung gerechtfertigt. Neue Steucrgcsctzc in Serbien. Unter den Gesehesvorlagen, welche die serbische Legierung der SkuP^tina unterbreitet hat, ist, wie man aus Belgrad meldet, dem (^esehentwurfc über die Bemessung der direkten Steuern eine besonders große Bedeutung beizulegen. Durch das neue Gesetz soll eine gerechtere Verteilung der Staatslasten auf die Steuerträger bewirkt, die EinHebung der Steuern und die Technil der Steuerverwallung vereinsacht werden. D»e Steuern werden in sechs Kllv geleilti (hrunb und Boden, Gebäude, 5l>, und Renten, geschäftliches Einkommen, Persönliches Arbellseilllommen und Perionensteuer. Die <^rund slcuer beträgt in der ersten Klasse ein Prozent des Booenwertes, in den übrigen Budenbesihllassen zehn. bezw. sieben, vier und zwei Dinars pro Hektar. Außerdem kommt zu einer Steuer von über hundert bis fünfhundert Dinars ein zehn- bis oreißigpro-zentiger Zuschlag. Das Gebäudeeinkonnnen wird mil zehn Prozent, der Mietzins von Geschäfts-lokalen mit fünfzehn Prozent besteuert. Vei einer Steuer von über ^W bis 5»<»W Dinars werden zehn bis fünfundvicrzig Prozent Zuschlag berechnet. Der Renten- und Kapitalsertrag wird bei einer sechs- bis neunprozentigen Verzinsung mit zehn, bei einer Verzinsung über zwölf Prozent mit zwanzig Prozeni besteuert. Der Zuschlag beträgt bei ;wei Tausend bis zehn Tausend Dinars Steuern zehn bis fünfunddreißig Prozent. Das geschäftliche Einkommen wird von zwei- bis hunderttausend Dinars mit vier bis fünfzehn Prozent, das Einkommen der (Gewerbetreibenden von ein Tausend bis acht Tausend Dinars mit zwei bis sechs Prozent bc-sleuert. Für das Einkommen von physischer Arbeit werden ein bis zwei Prozent, von geistiger Arbeit, zwei bis elf Prozent Steuer entrichtet. Schließlich hat ftder volljährige Staatsbürger und ftde Staatsbürgerin, wenn letztere mehr als zehn Dinars direkter Steuer zahlt, sechs Dinars als Personen-steuer zu leisten. Diese außerordentliche ^"." erhöhung soll dadurch gemildert werden, d, neuen Steuern die bisherigen zahlreichen '^iimiugc zur direkten Steuer einbezogen werden. Trotzdem stößt die neue Msetzesvorlage in der Öffentlichkeit, besonders bei den Bürgern und der Kaufmannschaft aus starken Widerspruch, da sie sich durch dieselbe zugunsten der bäuerlichen (Grundbesitzer benachteiligt fühlen. Aus diesem Grunde wird die Verhandlung des Entwurfes in der Stupktina mit Ungeduld erwartet. LeuMewu. Slovenische Märchen. Vorgestern abends veranstaltete der Allgemeine slodcnische Frauenvercin im großen Saale des "Viestni Dom" einen öffentlichen Vortrag, wobei "er bekannte Schriftsteller und Förderer jugendlicher Fürsorgebestrebungen, Bezirlsrichter Herr Franz Mil^'insli, einige seiner auf Grund von Volksliedermotiven bearbeiteten Kindermärchen zur Vorlesung brachte. Hiezu hatte sich ein zahlreiches Publikum eingefunden; insbesondere war die Damen und auch die Kinderwelt recht ausgiebig vertreten. Der Vortragende charakterisierte zunächst das Wesen >bes Märchens, dieses jung und alt erfrischenden SpringqueNs im Garten der Poesie, der jedem Volke teuer ist und teuer bleiben wird, weil dessen Nrastsülle mitten aus der Volksseele hervorsprudelt. ?n den Volksliedern liegt der Märchen- und Sagen-Ichatz des Volles aufgestapelt. Man braucht ihn nur zu heben und er springt silberquellend empor. In den slovenischen Volksliedern ist reiches derartiges Material zu finden. Aber die Bergknappen der Literatur haben hier noch zu wenig geschürft. Ein solcher Schurfverfuch wurde vom Vor tragenden unternommen. Und nicht ohne zu finden, was er suchte. Allerdings war das Gefundene auch Hu heben, zu sichten, zu läutern, zu scheiden und Zu einen dann sprang es silberquellend empor eiit vollendetes Märchen! Und solcher vollendeter Märchen brachte Herr Mil^inski bereits fünf lM der Zahl vor. Es war die Geschichte vom „Nei^ nen ^eelchen. das nicht in den Himmel durste", ehe es durch opservollen Kreuzgang Mutter und Brüder uud sich selber erlöste, die Geschichte vom „Fahlen Tod im Neinsaß", eine ungemein originelle Historie, „Zu wenig und zu viel Erde", die abenteuerliche Braulfahrt der „jungen Breda" und die wundersame Erzählung vom „Herrn und Birnbaum". Das Gebotene fesselte, fafziniertc, entzückte. Es würde zu weit führen, sich an dieser Stelle in eine Inhaltsangabe einzulassen. Seiner Kürze und hiebei doch genügend hervortretenden Eharalte-ristil wegen sei eines der Märchen hier näher erwähnt. Es betitelt sich „Zu wenig und zu viel Erde". Ein habgieriger Bauer, reich an GrundlxM, will, nachdem er bis auf den letzten alle Nachbarn um Grund und Boden gebracht hat, auch diefes letzten ärmliche Scholle hal>en. Im gütlichen Wege geht's nichi und er fchreiiet zum Patrimonialgericht. Spät abends lenkt er seine Schritte heimwärts, verirrt sich und gelangt gegen Mitternacht an ein mauerumsriedetes Gehöfte. Er tappt sich durch, doch siehe da: die suchende Hand faßt Gräber, faßt Kreuze. Er ist richtig in einen Friedhos geraten. Da durchschauert's ihn. Vom Kirchturin her dröhnt es mit bleiernem Schlag. Mitternacht. Er klam niert sich an ein Grab. Und aus dem Grabe tief unten ertönt eine hohle Stimme: „Sohn des Lebens, Dickbauch, was tust du auf meinem Dache?" Stöhnend erwidert der Baner: „Ich bin ein ver-irrter Wanderer, bin der Bauer 3?., war beim Vogtgerichte, weil mein böser Nachbar inir seinen Besitz nicht gutwillig abtreten will und ich großen Schaden leide." - „Sohn des Lebens, Schmerbauch, ich lenne dich! Sohn des Lebens, du dauerst mich, du Ann er, ja du hast wohl wahrlich zu wenig Boden, zu wenig Erde. Darum rnußt du auch die des letzten Nachbarn noch haben. O, auch ich war geradeso in, Leben. Geradeso! Nie genug Erdreich hatt' ich. Immer zu wenig. Doch heute hab' ich oej-sen zu viel. O, so beklemmend zu viel. In Mund und Nase, in Augen und Ohren kriecht mir das erdrückende Erdreich. Doch warte, du Sohn des Lebens, dir kann geholfen werden - lauschen wir... Du hast zu wenig Erde — ich zu viel..." Da regt sich's krachend in der Gruft, das Grab dehnt sich, schaukelt, die Erde schwankt und bricht ein und der Bauer, starr vor Entsetzen, sinkt tiefer und tiefer. Mit gellendem Schlag ertönt plötzlich erlösend die Turmuhr: Ein Uhr nachts! Der Bauer tappt und schleicht und kriecht weiter und bringt sich durch und frühmorgens langt er an sein Heim. Und nie wieder trat er als Kläger aus gegen die Rechte audeier. Er ging in sich und ward ein gnter, ein biederer Menschenfreund. Man sieht den tiefen didaktischen NeU, der dem schlichten Histörchen innewohnt. Und alle haben einen tiefen moralischen Zug. Daß die Sprache, die Herr Mil^inski bietet, eine glänzende ist, sei nicht unerwähnt. Mil<'insli ist eben selber Poet. Und seine der Volksseele abgelauschten Motive tragen die Harfentöne der Poesie. Die Tropen und Figuren, die Aliterationen und Nefraine — alles arelft so richtig und doch ungesucht ineinander ^ bildet ein kunstvoll loinpositorisches und ein doch so zu ungezwungen natürliches Ganzes. Ja, wenn die Grubenarbeit im Reviere des slovenischen Märchenhortcs in der von MiU-insti angebahnten Weise wird durchgeführt weiden so wird man späten Enkeln einen wahrlich stol^n Mälchenschatz hinterlassen können. -- Der Nar irag fand seinen wohlverdienten Beifall. Laibacher Zeitung Nr. 271. 2446 2ti. November 1909. Die Lage in Mazedonien. Nie man aus Adrianopel schreibt, wird der Pforte demnächst von bulgarischer Seite eine Liste dcr gegen die Bulgaren und andere Voltsstämmc in den Vilajetcn Adrianopcl, Salonichi, Monastir und Ueslüb im September d. I. verübten Gewalttaten übermittelt werden. Nach dieser Liste wurden im genannten Monate getötet: in den Kazas Prilep cin Bulgare, Mnidsche-Vardar fünf Bulgarell, (5a-storia ein Individuum unbekannten Stammes, Monastir drei Vulgären, >l,altandclen zwei Bulgaren, Menlik ein Gräkomane, Florina ein griechischer Priester und ein griechischer Privater, Kul-Hu5 zwei Bulgaren, Osmanie cin Bulgare, Nevro-kop drei Bulgaren, Mustapha-Pascha drei Bulgaren, Dcmir-Hissar ein Bulgare, Kri^ovo cin Bulgare. Scrres ein Bulgare, Kaylar ein Bulgare und in Gostivar ein serbischer Priester, im ganzen dreißig Morde. I'm September 1907 salso vor der neuen Ära) wurden ^<> Morde verübt. In denselben Vilajcten wurden im September 1909 sechzehn Bulgaren und ein Gratomane verwundet, gegen acht im September 1907. Tie Zahl dcr von den Türken und Albanicrn gegen Bulgaren verübten Gewalttätigkeiten betrug im September 1909 '.'4 gegen 22 in den: gleichen Monate 1907. In den verschiedenen .^azas des Vilajcts Ucslüb wurden im September 1909 der bulgarischen Bevölkerung 891 Stück Vied geraubt, gegen tt.'i im September 1907. Verursaclu wurden diese Gewalttaten durch den Umstand, das; die Bulgaren sich geweigert hatten, eine willkürliche Abgabe zu zahlen, die ihnen von den albanischen Begs auferlegt worden war. Es werden auch Versuche gemacht, der bulgarischen Bevölkerung den Frondienst, den sie früher zu leisten hatte, neuerdings aufzuerlegen. So haben türkische Beys die bulgarischen Bauern der im Vilajet gelegenen Dörfer Vodo^te, Gradu^orci, Moranca, Balinci, Brajkovci unter Androhung der Vertreibung aufgefordert, unentgeltlich auf den Höfen der Bevs zu arbeiten. Politische Ueberlicht. Laib ach, 25 November. In dcr mn 24. d. M. abgehaltenen Obmänner-lonferenz trat Ministerpräsident Baron Bienerth in der entschiedensten Weise dem von sozialdemolra-rischer Seite erhobenen Vorwurf entgegen, das; die Regierung bei dem Streite zwischen den Parteien abseits stehe, und wiederholte in einem Momente, wo eine Annäherung möglich gewesen wäre, durch .Wandlungen oder Unterlassungen diesen Weg zu betreten erschwert habe. Er erklärte, das; nichts die Opposition zu einer solchen Annahme berechtige und das; auch die Regierung keinen anderen Wunsch habe, als das; das Haus durch möglichst baldige Erledigung der Dringlichteitsanträge zur Tagesordnung und somit zum Äudgetprovisorium gelange. Finanz-minister Ritter von Vilinski erklärte gleichfalls, es sei eine dringende Notwendigkeit, das Vudgctpro-visoriuln parlamentarisch zu erledigen, weil sonst die Gefahr bestünde, das; sich das Defizit auf 190 Millionen erhöhe. Das „Fremdcllblatt" hält es für höchst zweifelhaft, ob die Mehrheit der englischen Wählerschaft in dein Vorgehen des Oberhauses eine Anmaßung gegenüber dem Unterhausc erblicken und ob sic dcr Wahlparole des „Kampfes gegen die Privilegien der Lords" folgen werde. Das Oberhaus ist konservativ geblieben, das hat aber die Politische Entwicklung nicht gehindert. Und auch mit dem Stcucr-sozialismus sind die Lords, wenn er die Mehrheit im Lande für sich haben sollte, im voraus sich zu versöhnen bereit. Wird es trotzdem dcr liberalen Regierung gelingen, den Wahltampf auf das Gebiet des Staatsrechts hinübcrzulciten? Tie Lords können cincn solchen ktampf nicht herbeisehnen, aber wenn es zu ihm kommt, wird er lang und hart sein und um die ganze politische Zukunft Englands geführt werden. — Die „Neue Freie Presse" hält durch das Verhalten der Lords den Glaubeu an die Rechtssicherheit für erschüttert. Wenn Lord Lansdowne mit vornehmer Gclasscnhcit Jahrhunderte lange Titte zerbricht, so hat er damit ein Stück Altenglands vernichtet. Das Herkommen wird nicht ausreichen. Das Gesetz wird auch in England zur vollen Geltuug kommen müssen. Aus Athen wird gemeldet: Der Uni stand, das; die Kannner am 22. d. keine Sitzung abhielt, gab zu dem Gerüchte Anlas;, das; neue Schwierig leiten entstünden seien, die zu einer Kabinettskrise führen dürften. Diese Annahme war jedoch ganz unzutreffend; die Voltsvertretung war wieder versammelt und cS ereignete sich nichts, was irgendwie auf einen krisenhaften Zustand innerhalb der Regierung hingedeutet haben würde. Die gesainte Lage ist überhaupt unverändert und trägt einen normalen Eharakter. Wie nach Paris gemeldet wird, befindet sich Korea in voller Gärung. Die japanischen Bchördcn sind einer weit verzweigten Verschwörung auf die Spur gekommen, an der dcr ganze koreanische Adcl und die wenigen in hohen Ämtern belassenen ein^ geborenen Beamten beteiligt sind. Hunderte dieser torcanischen Notabeln sind gefangen nach Japan gebracht worden. Der Aufstand ist troN aller Unlcr-oriickungsmaßregcln im Wachsen. Tagesnemgleiten. — lDcr Vhrcntrunl des Äönijp von Portugal! Englischen Vlättern zufolge wurde dem König Manuel von Portugal bci seinem Besuche der Guildhall in London ein Portwein kredenzt, der cin Aller von nahezu hundert Jahren erreicht hatte und der dem Lordmayor von einem in London wohnenden Portugiesen über» geben worden war, der seinen König damit besonders ehren wollte. Dieser Portwein hat eine interessante Geschichte. Der Urgroßvater des jetzigen Besitzers dieses Weines hatte aus die Nachricht von dcr Schlacht bei Waterloo im Jahre 1815 ein Faß des besten Port-Weins auf Flaschen gezogen und die Bestimmung daran qetnüpft, daß dieser Wein mir bei besonders festlichen Gelegenheilen getrunken werden solle. Seit jener Zeit lagerten noch eine Anzahl von Flaschen in dem Keller des Nachkommen jenes Mannes, der nunmehr eine davon seinem Wnige zum Geschenk «nachte. Der einst liefdnntle Wein hat im Laufe der langen ,'jcit seine Farbe vollständig verloren, heute isl cr fast weiß, aber der Geschmack lind das Vuletl des Weines sind wohl noch edler geworden, als sie es in den Tagen seiner Jugend waren. Es ist schwer, den Wert dieses alten Portweins festzustellen, der vor einem Jahrhundert schon zu den edelsten seiner Gallung gehörte; er wird aber zweifellos zu den wertvollsten und teuersten Weinen gehören, die qeqenwärtig in einem Keller Lon-dons lagern. — Diese Ehrung, die hier ein Portugiese seinem Wnige erwies, erinnert an eine ähnliche Ehrung mit welcher Vismarck im Jahre 1878 ans dem Berliner Kongreß die Diplomaten erfreute. Vei dem Festmahl, das er zu Ehren der auswärtigen Teilnehmer am Kon-qreß im Neichstanzlerpalais veranstaltete, ließ er jedem seiner Gäste ein Glas „ttometenwein" ^UIler Johamiisbeiger Auslese) vorsetzen, und einer von ihnen erklärte in späteren Jahren einem Besucher, als er auf diesen Wein zu reden kam, daß er etwas Ähnliches an keinem Hufe Euruvas getrunken habe, es sei ihm gewesen, als habe er Ol getrunken. - Mn neues Tubcrlnlosc»Serum.) Professor NallZ-e von der Tierarzneischule iu Alsort bei Paris hat eine ueue Behandlungsmethode bei Tuberkulose millelsl eines neuen Serums in Anwendung gebracht, die er vorläufig nur einem kleinen kreise von Gelehrten unterbreitet Hal. Die Methode besteht darin, daß Pferde durch Einspritzung von stark virulenten Präparaten lebender Tulierkelbazillen durch mehr als zwei Jahre völlig immunisievl werden. Das den Pferden enlnom-mene Serum soll bis zu einem qewissen Grad ein Heil» miltel gegen die Tuberkulose darstellen. Nach erfolgler ^nfi,',ieiunq bei jungen Tieren in Anwendung gebrächt, l,at es eine deutlich erkennbare, wenn auch nur geringe Wirlung. Vor der Infektion ii, vier bis fünf 'starken Tosen einqespritzl, wirkt es absolut immunisierend. Tierversuche sind bisher nur in geringem Umfange vor-genommen wurden. Dr. Nouf, Leiter des Institutes Pasteur, rät auch zu Versuchen au Meuscheu, an dic sich Vall^e bis jetzt aber noch nicht wagte. Er fordert v,el. mehr alle Spezialisten zur Mitarbeit aus, nm erst eine sichtbare Grundlage für die Svitalsbehandlimg zu ge-winnen. Zirkuslcute. Roman von Karl Muuömann. Einzige autorisierte Überi'ehung, (59. Fortsetzung.) («ackbruck »«boten.) 1 1. Kapitel. Darauf setzte er sich mit immcr steigerndem Erstaunen nieder, um den Brief zu lesen. Dieser lautete folgendermaßen: Mein lieber guter Hugo! Die Zeit dcr Prüfung ist vorbci. Du hast sie wie ein Mann bestanden. Jetzt kommt der Lohn, dcr Lohn für manche schwere Stunde, die ich dir oft blutenden Herzens bereitete, weil du mir von Tag zu Tag lieber wurdest. Die letzte ^eit war wohl die härteste, weil sie die Zeit der Prüfung, namentlich aber dic Zeit der Demütigungen war. Auf die Demütigung kommt aber die Aufrichtung und Genugtuung. Hoffentlich wirst du jetzt, nachdem du dich in der Zcit des Niederganges bewährt hast, dic ^raft besitzen, auch die guten Jahre zu ertragen. Brich hier nicht ab,' Braufekopf, dcr du bist, sondern lies ruhig weiter, damit du zur vollen Klarheit über alles gelangst. Sieh dir das Bild an, das diesen Brief begleitet. Tu wirst Wahrscheinlich auch ohne meine Hilfe sehen können, wen es vorstellt.* Wir wurden uns beide darüber einig, daß es für alle am besten sei, wenn du nicht erführest, daß die Direktorin deine Tante ist. Das hätte dich leicht in eine schiefe Stellung zu dem übrigen Personal gebracht. Der richtige Zusammenhang ließ sich auch dadurch leichter vor dir verbergen ,als ich inzwischen Fürstin Natcfski geworden war. . Selbst in dem Falle, daß du gelegentlich erfahren hättest, das-, ich eine Tochter des berühmten »»i, N^Ä^'^ eines Verseheus wurden in der nestrigen Nummer Mr. Elarck war, und selbst wenn du wußtest, daß deine Mutter als junges Mädchen dcnsclbcn Namcn geführt hattc, tonntest du doch kaum auf den (bedanken kommen, diese beiden Tatsachen miteinander in Verbindung zu bringen. Du wuslest ja weder, das; dein (Großvater Artist gewesen war, noch daß dcinc Mutter demselben Stande angehört hatte. Tu kamst zu mir in den „Fliegenden Zirkus" als Lehrling des Herrn Stagemann. Da geschah etwas, über das ich mich eigentlich schäme uud das du mir, lieber Hugo, hoffentlich verzeihen wirst. Den Haß, den ich gegen dcinc Familie und namentlich gegen deinen Vater hegte, weil er mich in meinen töchterlichen (befühlen vcrlctzt hattc, diesen Haß übertrug ich auch auf dich, den ganz Unschuldigen. Trotzdem nahm ich dich freundlich auf, und ich ließ auch Harald Foß in dem klauben, daß du es gut bei mir haben würdest. Gleichzeitig sagte ich aber Herrn Stagemann: Fassen Sie ihn hart an! Es bereitete mir eine gewisse (Genugtuung, wenn ich sah, daß cr dich tüchtig durchprügelte, und ich dachtc bci mir: Der Junge hat natürlich die weiche Natur der Mutter und den spicßbürgerlichcn Elmraltcr scincs Vaters. Er wird des Zirtuslcbens bald überdrüssig werden und eines Tages wird er sich nach seinem warmen gemütlichen Heim zurücksehnen und dem Zirkus den Rücken kehren. Hattc ich einmal das Gefühl, daß ich unrecht bandelte, so tröstete ich mich mit dein Gedanken, daß es für den Fall, daß du dich für den von dir selbst gewählten Beruf nicht eignetest, am besten wäre, wenn du ihn möglichst bald wieder aufgäbest. Hugo ließ den Brief sinken. Seine Wangcn glühten vor unterdrückter Erregung. Diese Frau war seine Tante, und trotzdem hatte sic ihn so behandelt. Doch das wollte cr allenfalls gelten lassen. Hattc sie ihr Verhalten ihm gegenüber aber jetzt geändert, so geschah es doch nur, weil sie sich, ob- gleich sie seine nahe Blutsverwandte war, in seine Jugend verliebt hattc. Das war schmachvoll. Das war gcmcin. lind diese Liebeserklärung sollte er jetzt mit gcschricbencn Worten lcsen, um vielleicht doch cin Ancrbiclcn anzunchmcn, das c. mit Elcl von sick fortwcisen mußte. Er überlegte einen Augenblick, ob cr wcitcr lesen wolltc. Da crinncrte er sich dcr Worte: Brich nicht ab, Brausekopf, der du bist. Und die Ncugicrdc in Verbindung mit diesen Worten bestimmte ihn, den Brief weiter zu lesen. 1 2. K a p i t e l. '.^ach und nach veränderte ich meine Gefühle dir gegenüber. Ich sah, daß es dir mit deinen» Beruf ernst war. Ich sah dich wie cincn kleincn tapferen Märtyrer leiden. Ich sah dich tüchtig und energisch arbeiten. Ich sah, daß du deinem Groß Vater nicht nur in scincm Eharaklcr, sondern auch in allcm anderen, in Stimme, Bewegung und Ausdruck dcr Augen, glichst. Dies war die erste Veranlassung dazu, daß ich dich lieb gewann. Später erinnertest du mich auch oft an meine Mutter und mcincn verstorbenen Bruder, der ebenfalls Hugo hieß und der zum großen Kummer feines Vaters ganz jung starb. Von da an wurdest du für mich ein jüngerer Bruder. Ich nahm mir vor, nachdem mir das Muttcrglück vorenthalten blieb, die Tradition des Geschlechtes in dir fortzupflanzen. Hugo Elarck, der Name, in dcn der Vater so viel Vertrauen gesetzt hatte, uin später tief enttäuscht zu werden, dieser Name sollte wieder in die erste Reihe dcr Artistcnwclt hineingetragen werden. Da kam dcr Tag, an dem du dich der kleinen Adele annahmst und sie so unverzagt ihrem erregten Vater gegenüber verteidigtest. Von dem Tage an liebe ich dich wie meinen Sohn, und wie gern hätte ich dich geküßt und dir erzählt, wer ich bin. (Fortsetzung folgt.) H -.::^cr Z --. v.^q Nr. 271 "449 26. November IU09. — jAujjindung einer alien Hllnöjchriji.j Aus Paris wird gemeldet: Ein französischer Gelehrter Namen Duhen fand in der Nalionalbibliolhel in Paris ein Manuskript des Bischofs von Lisienr. nameils, Presme, der im Jahre N177 von Karl V. znm Nifchof, eingesetzt wordeii war. Es Handell sich um eine llber. setzüng von Aristoteles' „.Himmel und Erde". Der Ge» lehrk- entdeckte nun ill dieser Handschrift mehrere Slel« len, die erkennen lassen, daß der Bischof fchon damals den Satz von der Drehung der Erde mn die Sonne aufgestellt halle. Er spricht sogar die Ansicht ans, das; Me Handschrift oder eine Abschrift dcwoil dein Eloper, nikus aufgefallen sei, nnd das; dieser dann möglicher. Weise seine Theorie ans Grnnd dieser Schrift ansgebanl habe. — Mne Erfindung, die Eisenbahnzusammcnstößc verhütet.) Jüngst jind auf der Eriebahn, wie die „New-York Times" melden, erfolgreiche Versuche init einer Erfindung gemacht worden, die, wenn die Berichte sich als zuverlässig erweisen, Zusammenstöße vollkommen unmöglich lnachen. Ans einem einzigen Schienenstrang ließ man zwei Züge, die mit der neuen Erfindung ans» gestattet waren, aufeinander zufahren. Sobald fie beide innerhalb des Blockes von zwei Meilen Länge waren, mäßigten plötzlich beide, ohne das; das Zugspersonal irgendwie die Bremsen betätigt oder den Dampf ab-gestellt hätte, von selust ihre (Geschwindigkeit und lamen zum Stillstand. Der Versuch ist sechsmal nacheinander angestellt worden, ohne daß er jemals fehlschlug. Genauere Einzelheiten über den Apparat liegen noch nicht vor, nnr so viel steht bisher jest, daß er selb. ständig die Bremsen auslöst, wozu er durch einen Schleif Ichuh an der Lokomotive veranlaßt wird, der auf einer dritten Schiene entlang gleitet. Dnrch diesen Schleif» schuh und die dritte Schiene geht gleichzeitig eine Tele» phunlinie und die Versuchszüge waren während ihrer Fahrt dauernd telephonisch mit Newport in Verbindung. Lolal- und Prouinzial-Nachrichteil. Dic Hygiene der Städte. (Fortsetzung.) Kcllerwo h n u n g. Als Kellerwohnnngen oder, wie sie auch genannt werden, Sonterrain oder Tief. Parterrewohnung lann man alle jene bewohnten Ränme bezeichnen, bei denen der Fußboden unterhalb des Niveaus des umaebenden Terrains l.Straßen» oder Hos» fläche) gelegen find. In früherer Zeit wnrden nicht selten Lokale für Wohnzwecke fast ganz in di^ Erde eingesenkt, deren Decke nicht seilen kaum über das Straßen, oder Hosniveau hinausragte. Daß der ständige Ausenthall in derartigen Räumen mit gesundheitlichen Nacheilen verknüpft ist, liegt in der Natur der Ver» Hältnisse' die Wände derartiger Wohnungen, die nnmil-tclbar an der umliegenden Erde anliegen, sind fast immer kalt nnd sencht, es nimmt anch die Lust dieser Räume immer die naßkalte Beschaffenheit an, die senchlen Wände sind daher anch cue Ursache, daß im Winter trotz des Verbrauches einer bedeutenden Menge von Heizmaterial nicht das Gefühl der behaglichen Wärme erreicht werden lann. Die falten Maner» mit der in ihnen enthaltenen Feuchtigkeit absorbieren einen arohen Teil Wärme, wobei die Wände infolge der Schwierigkeit ihrer Miterwärmung doch kühl bleiben, so daß der in unmittelbarer Nähe einer solchen Mauer sich Aufhallende auch bei start geheiztem Ofen frösteln kann. In liesgelegenen Kellerwohnungen ist zudem der Luftwechsel außerordentlich erschwerl,' die vorhandenen Fenster sind gewöhnlich Nein, ragen nur wenig über das umgebende Terrain hinaus, so daß bei deren Öffnen mit der eiudringeuden Luft zugleich Slaub von der Straße oder dem Hof oder anch Feuchtigkeit vom nassen Buden in die Zimmer gelangt. Die beim Offnen der Türen in die Kellerwohnun. yen einströmende Luft ist gewöhnlich noch schlechter als die dort vorhandene, weil durch sie uichl selten übel» riechende Dünste aus den den Wohnungen vorgelagerten und noch schlechter ventilierbaren, infolgedessen auch feuchteren Ränmen beigemischt sind. Die Belichlnng ist ssleichsalls eine sehr mangelhafte, einmal dnrch ein nn-genügendes Ansmaß der Fensterfläche, dann aber auch, weilen engen (Nassen oder Hosen dnrch die gegenüber-liegendeu Banlen der Lichteinfall sehr beschränkt ist. Tiefgelegene Kellerwohnungeil sind übrigens nicht bloß im Winter, sondern auch im Sommer sencht, weil die 'N der marinen Jahreszeit beträchtliche Mengen von Wasserdamps enthaltende Lust ihreu Wassergehalt beim "lustreffen auf die kalten Wände der Kellerwohnungen abgibt und dadnrch eine Dnrchfenchlung der obersläch. lichsten Schichten des Mauerwerles veranlaßt. Ungünstig auf die Beschaffenheit der Lnft in den Kellerwohnungen wirlt auch der Eintritt der im Vo-den vorhandenen Lnst, die namentlich im Winter durch die erwärmten Wohnungen gleich wie dnrch einen Afpi. rator angesaugt wird, so z. B. das ans gebrochenen Röhren ausströmende Leuchtgas, dessen Anwesenheit mitunter anfänglich gar nicht erlaunl wird, da der Boden imstande ist, die Riechstoffe des Gases zu ab» sorbieren. All die berührten Momente, die feuchtkalte Neschaf-fcnheit der Wände, die mangelhafle Belichtung nnd Etttlüstuug, das Eindringen der Vodengase führen dazu, daß d,e in den Kellerwohnungen vorhandene Lust eine eigentümlich unangenehme, modrige Beschaffenheit an» nimlnt, welcher Geruch durch die häufig entstehende Bil-dung von Schimmel noch verstärkt wird. lssortschuna. folgt.) — lMililälljcheo.j i^ll, 8^. Tezelnoer 19'»!j weroen in das Verhältnis der Evidenz der Landwehr über-setzt: der Oberleutnant im nichlalliven Stande Emil Biedermann des LandwehrinfanlerieregimentS Klagen» surt Nr. 4; die Leutnante im nichlaktiven Stande lin der Slandesevioenz): Karl Walter, Rud. Bernt, Richard Blüthgen, Otto Adler, Albert Koffler, Josef Hirsch-man», Max Hupseid, Artnr Starel, Siegfried Gabriel, Alfred Kann, Dr. jur. Robert Freiherr von Canflein, Euiil Cnizza, Jakob Haßler, Franz Lejeune, Friedrich Gold des Landwehrinfanlerieregiments Klagenfurl Nr. 4- Frallz Mauerhoser, Friedrich Oberndorfer, Franz Vodensteiner, Karl Wolfmayr, Franz Adam, Ludwig Szendrö, Josef Gufti^a, Matthias Weirler, Rndolf Wnlte, Johann Schaffer, Hugo Henschel, Rudolf Zajec, Franz^ Kalel, Dr. jur. Mar Freiheim, Karl Grünwald, Johann Lonxensly, Karl Stefin, Ludwig Schapira, ^iilolaus Polyak des Landwehrinsanlerieregi. menls Laibach Nr. 27; Graf Guido Eonsolati, Josef Graf zn Hardegg zn Glatz uud im Machlande, Ferdi-unnd Schwarz, Karl Ritter Riedl von Riedennu, Franz Slagl, Alexander Wielemanns Edler von Monleforle des Landwehrnlanenregimenls Nr. 5>. Die Assistenzärzte im nichlakliven Stande, Doktoren der gesamteu Heil» knnde: Ferdinand Tenber des LIR Klagenfurl Nr. 4, 7.ivlo Lapajne des LIR Laibach Nr. 27,' Alfred Schle-singer des LUR Nr. 5; der Oberleulnant°Rechnungs. jiihrer im nichtaltiven Stande Leopold Hanmer des LIR Laibach Nr. 27; der Leutnanl-Rechnnngsführer im ujchtattiven Stande Peter Grabherr des LIR Kla-genfurt Nr. 4; der Landwehrverpflegsalzessist in der Clandesevidenz Dr. jnr. Jakob Jan des LIR Laibach Nr. 27; die Untertierärzte im nichtalliven Stande Io» haun Niederhasner, Richard Lnkas Hochmiller und Karl Faustka des Landwehrnlanenreginienls Nr. 5; der tier» ärztliche Praktikant im nichlaktiven Stande Rudolf Karl Grimm des Landwehrnlanenregiments Nr. 5. ^ ssluiomaten sür rekommandierte Bricsc.j Die österreichische Postverwallung beabsichtigt nach dem in Berlin eingeführten Muster die Ausstellung vou Auto-malen zur Ausgabe von rekommandierten Briessend»n° gen. Diese Automaten sind derart konstruiert, daß sie nach Einwurs der Franko, und Rekommandations» gebühr die zu rekommandierende Nriefsendnng ansneh. men, mit einem die Relommandalion anzeigenden Stempelabdrncke in roter Farbe versehen nnd einen gülligen Ausgabescheiu, ausgefüllt mit Nnmmer, Ort und Tatumsftempel, liefern. Der Slempelabdruck enl» hält in kräftiger Umrahmuug den Buchstaben R., die Bezeichnung des Aufgabeortes, die Relommandalions« , nnmmer nnd das Datum der Aufgabe der Nriefsendnng. z Vei Verlust einer mittelst Automaten zur Auslieferung gelangten rekommandierten Briefsenduug wird der mit dem Änfgabefchein fich ausweisenden Partei ein Ersatz von 50 l< geleistet. Die Antomalen werden vorerst probe-weise im Parteiraume der größeren Postämter in Wien ausgestellt werden. - die Inanspruchnahme des Reisenden hier längere oder kür-zere Zeit zu Zwecken oer Wohnung oder der Zrhrung erfolge; die rutio 1<-^ geht eben dahin, dem Wirte aus verlehrsfreundlichen Rücksichten eine besondere Haftung aufzuerlegen, deren Strenge durch die Er. wägung gerechtfertigt wird, daß der Wirt einerseits ans dem Fremdenverkehr seinen Nntzen zieht, ander» seits über die erforderlichen Trllichleilen und über ein Personal verfügt, defsen Auswahl ihm allein zusteht, daher derselbe auch vollkommen in der Lage ist, eim solche Haftung zn tragen und das nm so mehr, als er >a die Prämie für das Risiko als Aufschlag zu den Regielosten hereinbekommen lann. l^on der Gendllimcrie.j Der mit Wartegebühr beurlaubte Oberst Rudolf Riedlinger Edler von K a st r e n b e r g des Landesgendarmerielommandos Nr. ^2 in Laibach wnrdr auf sein Ansuchen in den Ruhestand übernommen, bei welchem Anlasse ihm ernenert der Ausdruck der Allerhöchsten Znfriedenyeit bekanntgegeben wurde. .n, der in den hiesigen Kreisen allgemein bekannte Rentner »nd Gutsbesitzer Herr Viktor Reche r in, 57. Lebens, jähre. Mit ihm ist das Haupt der alten Laibacher Bürgersami lie Recher dahingeschieden. Das Leichen, begängnis findet morgen nachmittags auf den Orlsfried. hos von Rnpa statt. jDir Winterarbeiten im Grnbertanal und an dcsscn Ufern.j Die Unternehmung Ezeezowiezla wird die Arbeiten durch die Wintermonate fortsetzen. Es steht lhr zwar leine große Anzahl der drei Arbeiterlate-gurien zur Verfügung, aber die umfangreiche Arbeit drängt znr Beschleunignng, weshalb die trockenen Winterlage gründlich ausgenützt werden müssen. Vor-gestern - nach Ablaus des störenden Regenwassers — ,chritl man bereits auf der ganzen Strecke zur Arbeit-die Betonarbeiler setzen die Errichtung der Belonwände unterhalb des Bahndammes bei der Grnberslraße fort an den Ufern in der Nähe der Eisenbahnbrücle ist die zwe,le Gruppe der Erdschaufler u. a. postiert, die dort ihre Arbeit verrichtet, und zwischen der Poljanabrücke nnd der Brücke von Stephansdors sind die Handlanger m,t der Entfernung der Schotter, und Erdmaffen 'be-schäftigt, die das letzte Wasser durcheinander häufle Das dorlselbsl rasch dahinströmende Wasser riß an mehreren Stellen des Ufers bei der Biegung nächst Stephans-dors gru,;e Erdslächen ab und trieb sie mit; die Geleise fmd stellenweise noch unter dem min schmutzigen Wasser. Tie Ab'ichrnng des Schottermaterials mittelst der Dampsmolore an die Wälle aus den Codellischen Wiesen ,s< derzeit unmöglUh geworden, da im Nette das Wasser alles durcheinander geworfen hat. Diese Arbeiten wer. den durch einige Tage von den Arbeitern besorgt werden müssen. In der nächsten Woche soll das Bett soweit trockengelegt werden, daß die Hauptarbeiten, d. i. die Ausgrabungen, ihre Fortsetzung »»erden finden können. Wie wir erfahren, gelangen für den Monat März nächsten Jahres 1500 bis 2000 Arbeiter aller dre, Kategorien zur Aufnahme, die, natürlich dicht anein» andergestellt und mit aller Kraft einsetzend, die ganze Strecke anssüllen werden. Am linken Ufer wurde in den letzten Regenlagen ein Baum derart unterwaschen, daß er umstürzte. Die hölzerne Rinne am rechten User wnrde stark hergenommen und teils verschüttet, teils verdorben. Alle diese Schäden müssen sogleich qut» gemacht werden. ' ^ — lDie «alte und die letzten Schneesälle» baben das Wild aus dl^m Hochgebirge in die Täler ver H7n Haien '„»d Fuchse stnd m den Dörfern von Oberin Uaibacher Zeitung Nr. 271. 2450_________________________________________26. November 1909. — l<3in altes Haus auf der Poljanastraßc,) Nr. 13, das ehemals Gestrinfche Haus, zuletzt dem „Unter, stützungsvereine für slovcnische Schriftsteller" gehörig und dann von der Stadtgelneinde abgelöst, verfällt nächstertage der Abtragung. Das „einstöckige", primitiv gebaute Haus wird nun moderneren Zwecken »veichen müssen. Darin starb der Professor und sloven,sche Dichter Franz Gcstrin. x. — lSchüßet die Obstbäume vor dem Hasen.j Jeder Landwirt, besonders der Gärtner, weiß aus eigener Erfahrung, daß der Hase, welcher nur von Kräutern lebt, zur Zeit des strengen Winters, wenn die Erde mit Schnee bedeckt ist und er im Freien keine Nahrung mehr findet, die zarte Rinde junger Obstbäume benagt und dadnrch diese beträchtlich beschädigt. Deshalb ist der Landwirt dem Hasen ein grimmiger Feind und ist im» mcr bedacht, seine jungen Bäume vor dem Benagen zu schuhen. Die Mittel hiezu sind verschieden, aber wenige haben den gewünschten Erfolg. Das Anstreichen der Bäume mit Kalk, Lehm, Mist u. dgl. hilft nicht. Ein sicher wirkendes Mittel besteht darin, daß dem Hasen der Zunitt zu den Bäumen verwehrt wird. Hiezu ge-hört das lückenlose Umzäunen des Gartens mit hin» reichend dicht angebrachten Latten, dessen Einfrieden mit einem Drahtnetze, das Umbinden einzelner Bäume mit Stroh oder Dornen. Alle derartigen Vorkehrungen müssen im Herbste vor dem ersten größeren Schneesalle geschehen und können eventuell erst im Frühling be-seitigt werden. Sie sind mitnnter kostspielig, tonnen aber durch mehrere Jahre verwendet werden. lebt nun seine sehnlichst herbeigewünschten Weidmanns, freuden in Österreichs Alpenwell nut vollen Zügen. — ^Abonnement aus ausländische Zeitungen.) Es wird zur Kenntnis gebracht, daß, um Verspätungen in den Lieferungen der postämtlich abonnierten ausländi. schen Zeitungen zu vermeiden, die bezüglichen Anmel. düngen bei den Postämtern wenigstens fünfzehn Tage vor Beginn des Avonuemcnts erfolgen müssen. Für später angemeldete Abonnements kann weder die zeit» rechte, regelmäßige Lieferung der bestellten Zeitungen noch die nachträgliche Einsendung der rückständigen Exemplare seitens der einzelnen Zeitungsadministralio. nen zugesichert werden. * lNauchfangfcuer.) Oestcrn nachmittags entstand im Hause Nr. 30 an der Petersstraßc ein Rauchfang, feuer, das aber, bevor noch eine Abteilung des Feuer-wehr. und Neltnngsoercines an Ort und Stelle erschien, durch die Hausinsasscn gelöscht werden konnte. * Pression im Osten verdrängen will. In Laibach war gestern der Himmel teilweise bewölkt- infolgedessen stieg die Temperatur. Abends heiterte sich der Himmel bei hellem Mundschein wieder vollkommen auf. Heute früh bildete sich Bodennebel mit starker Reifbildung. Die Temperatur ist lief- um ? Uhr betrug sie im Freien — 6,8 Grad Celsius. Gestern in der "Früh meldeten: Klagenfnrt — 6,0, Görz —2,0, Trieft l,5, Pula 0,2, Abbazia 0,2, Rohilsch —5,3, Graz —2,0, Wien 0,0. Die Höhenstationen hatten bei bedeutender Temperatur, zunähme: Obir —10,3, Sunublick —17,2, Semmering — 4,8. — Das voraussichtliche Wetter bis morgen vor» mittags: wechselnd bewölkt, lall, Morgennebel. Theater, Kunst und Literatur. — Movenisches Theater.) Anton Ohov nennt den „ttt!'l<^K V»n.ja", der gesteril zum erstenmale auf» geführt wurde, mit weisem Vorbedacht „Szenen ans dem Landleben in vier Aufzügen". Eö sind wirtlich nnr Szenen, lose hingeworfene Skizzen, denen das dramatische Moment nahezn ganz abgeht. Sie arbeiten mit viel Stimmnngsmalerei, mit so viel sogar, daß die fadenfcheinige Handlung von ihr erdrückt wird' sie zeigen Ansätze von allem Möglichen, verzichten aber auf deren Ausführung- sie stellen einige gegensätzliche Menschen vor den Zuschauer, verschmähen aber deren sorgfältige Charakterisierung- sie haben endlich voelische Gedanken, aber keine eigentliche, Leilidee. Man ist, wenn mail das Theater verläßt, gerade so klng wie zuvor. Man trägt n>.n den Eindruck mit sich, daß das Land» lebeil für beschäftigungslose Leute von tödlicher Lange-weile ist, daß man hiebei auf unerlaubte Liebeleien ver» fällt- anderseits ist mail belehrt worden, daß der Mensch in seiner Arbeit aufgehen muß, wen» er etwas gellen will, daß man feine Jahre nicht nutzlos verstreichen lafscn soll, weil die Erkenntnis des verfehlten Lebens zn spät kommt' man kann aus allem diese oder jene Schlüsse ziehen, ganz nach Belieben und ohne abseh» bares Ende . . . Der „Kti'i^c Vim.jn" weist eine mangelhafte Technik auf und erhebt sich nur in wenigen Szenen zu leidenschafllichen Vorgängen. 5tein Wnnder: oie Leute sind durch das öde Landleben entnervt,' der dumpfe Groll, den sie gegen sich selbst und ihre Um. gebung hegen, steigert sich nicht zn scharf akzentuier' ten Ausbrüchen des Halses und selbst ihre Liebe zeigt etwas Mildes, Abgespanntes. Im ganzen mutet das Stück einen beiläufig fo an wie eine Knpitelserie eines Romanes bei Regenwelter, wenn die Wasserlropfen so recht ans Fenster klatschen, allerdings nicht eines Ro» manes, der die Lebensgeister aufwühlt, vielmehr eine Stimmung wachrnft, die beiläufig der Zufriedenheit damil gleichkommt, daß man sich Golt sei Tank mi< solchen Leuten »licht abzugeben braucht. In den vier Allen ist oem Onkel Vanja die Hauptrolle zugedacht. Er ist ein Nörgler, man weiß nicht recht warum- er gibt alls den alten penfionierlen Professor Serebrjakov zwei Revolverschüfse ab, weil dieser das Gut verlausen will, um das Landleben los zu werden; er versöhnt sich mit Serebrjatov und wilt die landwirtschaftlichen Rech. ilungen führen — noch 13 Jahre lang, weil er, 47 Jahre alt, Aussicht hat, 60 Jahre all zu werden . . . Die sonstigen Personen sind Statisten, ohne Eigenart und ohne tieferes psychologisches Interesse. Aber sie sind da, weil doch etwas gesprochen werden soll- wenn sie zuweilen Selbstgespräche führen, so verschlägt dies nicht gerade viel. Äm meisten dramatisch bewegt ist der zweite Aufzug; der vierte hingegen schleppt sich mühsam dahin und man hat dabei das Gefühl, als ob noch immer irgendeine Person auftauchen, bezw. auf die Bühne zurückkehren würde, damit sich die Geschichte noch länger sorlspänne. — Unter solchen Umständen war es dem darstellenden Personale tatsächlich schwer, das Interesse des Publikums wachzuhalten. Herr N u . . — ilibcrführunq der Gebeine Tvatoplul < echs auf den Berg Rip.) Wie der „Zeil" aus Prag berichtet wird, werden gegenwärtig aus Anregung der Raudnitzer Bezirlsvertretung mit dem Besitzer des in der böhmi» schell Geschichte berühmten Berges Rip bei Rauduih, dem Fürsten Loblowitz, Verhandlungen gepflogen, um seine Zustimmung zur Bestattung des böhmischen Dich« ters Svaluplul (^ech in einem Ehrengrab auf dem Rip zu erlangen. Da der Verwirklichung dieses Planes von seilen des Fürsten Loblowitz leine Schwierigkeiten be» reitet werden, wird bereits demnächst die feierliche Überführung der sterblichen Überreste des Dichters, der bis jetzt in einem Ehrengrab auf dem Vi^ehrader Fried-Hose beigefetzt war, erfolgen. Die Überführung soll sich zu einer großen Manifestation des ganzen böhmischen Volles gestalten. Es wurde bereits ein Komitee mit der Dlirchsühruiig der Vorarbeiteil betraut. — sDie Stradivarius'Geigc Nurmcstero.) Der be. saunte Violinvirtuose Willi) Burmester wollte vor» gestern in Königshülte in Prenßisch-Schlesien ein K'on» zert geben. Sein Begleiter ließ die Geige Nurmesters fallen, die vollständig zertrümmert wurde. Die. Geige, ein Strndivarius, soll einen Wert von 100.000 Märt repräsentiert haben. — sDas Theater in der Kaserne.) Der französische ^irie^olliiüister hat eine eigenartige lind glückliche Idee, die ihm von verschiedenen Seilen nahegebracht wurde, aufgenommen und durchgeführt: die Veranstaltung von unentgeltlichen Theateraufsührungen für die Soldaten. Es werden in den Kasernen dramatische Werke auf. geführt, die anregend und erhebend auf den Geist und die Stimmung in der französischeil Armee wirken sollen. Einige namhafte Dramatiker, wie Brieur, Viktor Margueritte, Haraueourt, haben sich bereit erklärl, Stücke zu diesem Zwecke zu schreiben. Telegramme des k. k. Telegraphen-Korrespondenz-Vureaus. Rcichsrat. Sitzung des Abgeordnetenhauses. Wien, 25>. November.' In fortgesetzter Beratung über die Driilglichkeilsalllräge, betreffend die Nalio» nalitäten- nnd Tprachensrage, griff auch Ministerprä, sidenl Freiherr von Vienerth in die Debatte ein und betonte, daß sich die in Verhandlung stehende Frage kurzweg als das österreichische Problem bezeichnen lasse. Der Ministerpräsident erörtert die Schwierigleiten der Lösung dieses Problems, die Regirrung werde aber ihrerseits gewiß alles beitragen, um dieser Arbeit eiue werktätige Förderung angedeihen zu lassen. Der Mini-sterpräsidenl reflektiert dann aus die gestrige Rede des Abg. Kram-Ir nnd weist den Vorwurf einer anlislavi. schen und speziell antiezechischen Gesinnung der Negie» rung zurück. Der Ministerpräsident verweist dann auf die gestrigen Ausführungen des Abg. Pergelt, welche ein Gegenstück zu den Ausführungen des Abg. Dr. Kramär seien. Der Ministerpräsident appelliert an das Haus, die Verhandlnng über die vorliegenden Anträge zu be,, schleunigeil lind baldigst zur Beralung des Vudaelpru^ visoriums zu kommen, das heuer von größerer Wichtia« le leren Stadien der Beratung als dringlich anzusehen und eine entsprechende Lösung zu finden. Des Dankes der ganzen Bevölkerung tonnen die Abgeordneten in vorhinein sicher sein. lLebhafter Beifall.) Laibacher Zeitung Nr. 271. 2451 26. November 1909. In sortqesehtcr Verhandlung der Drinqlichleits. anträfe, betreffend die Neaelunq der nationalen ,^raqe, betonte Abq. Mitlas M)r^tlichs^ialer) das Hest-halten an dem Viindnis mit dem Deutschen Reiche; Weiden h offer betonte, die Verteidicnma. des Deutschtums in Nicdcrösterreich bedeute die Vertei» digung des Vestandes drr Grundlagen der Monarchie. Nemcc trat für die ^ösunq der s^raqe der Mino. ritütsschulen durch ein Neichsrahmenqesej,z ein. Choc empfichll, vor der Änderung des gegenwärtigen Regie» runffssystems die Obstrultwnswaffen nicht aus der Hand zu geben. V. K ollar verweist auf die Vemiihun. gcn, insbesondere der Deutschen in Böhmen, sich mit dem Deutschen Neich in ein Staatsganzes zu vereinigen. Abg. Laginja gibt namens des Verbandes oer Süd» slaven eine Erklärung ab, worin dem Bedauern Aus» brück gegeben wird, das; das Abgeordnetenhaus so viele Tage ohne Plenarsihnngen habe verstreichen lassen. Wäh. rend tneser Zeit hätte die Mehrzahl der eingebrachten Dringlichleilsanträge durchberaten werden lünnen. Getreu dem beim Eintritt in die Slavische Union an> genommenen Standpunkte, weroen die Siidslaven dazu beizutragen trachten, daß unter annehmbaren Voraus» schlingen die Tätigkeit des Parlaments aufrecht erhal-ken und gefördert wird. Der Verband der Siidslavcn werde für die Dringlichkeit sämtlicher Anträge stimmen. ^- Abg. Noller erklärt, die jehigcn Zustände aus dem sprachlichen Oebicle seien unerträglich. Eine Ord-nung der Verhältnisse ist aber nicht anders möglich als durch eine Auseinanderlegnng nach nationalen Gesichtspunkten. - Die Verhandlung wird hierauf ad-gebrochen. Nächste Sitzung morgen. Parlamentarisches. Wien, 25. November. Der Polentlub hat cinstim» mig folgende Mesolntion angenommen: Der Polenklub drückt seinem Präsidium für die bisherige Vcrmilt-lungsaltion den Dank und die Anerkennung ans und foröert es anf, diese Altion weiterzuführen. Die Giftanschlagc gegen Offiziere. Wien, 25. November. Zu dem Giftmordanschlag aus Offiziere meldet oie Korrespondenz Wilhelm: Die Behörde, gewann durch die Vcrgleichung der ihr zur Verfügung gestellten Schriftproben gewisse Anhalts-punkte. H)i'e diesbezüglich aufgetauchten Verdachts-Momente sind Gegenstand weiterer eingehender Er-Hebungen. Es ist vorauszusehen, daß schon in den aller-nächsten Tagen, vielleicht in Stunden die Klarstellung der Asfäre erfolgt. Ungarn. Budapest, 25i. November. Die verschiedenen über den Verlauf des unter dem Vorsitze Seiner Majestät des Kaisers abgehaltenen Minislcrrates gemeldeten Einzelheiten werden von kompetenter Stelle als erfunden erklärt. Namentlich ist die Meldung über angebliche Punltationen, oie der Monarch im Minislerrale zur Verlesung gelirachl haben soll, bloße Komliination. Budapest, 23. November. Der „Pester Lloyd" mel-det über die gestrige Sitzung der Inflh-Parlei, es fei beschlossen worden, bei der Vorstellung eines nicht ge-nehmen Kabinetts mit der technischen Obstruktion vor-zugehen. König Ferdinand in Belgrad. Nclgrab, 25. November, feilte um 2 Uhr 15 Min. nachmittags trifft .Wnig Ferdinand von Bulgarien auf der Nüctreise nach Sofia in Belgrad ist selbst für den schwächsten Organismus wohlbekömmlich. Echt „u, mit dieser SCOTTS EMULSION Marke —dem Fischer ist Ulld bleibt (ÜO MuRteremulsiOI). .;:'»oo™^:° Preis der Originalflasche Z K SO h. sahrenn! In allen Apotheken käuflich. Verstorbene. Am 2 4. November, Franz Falopit, Fiaker. 48 I., Brunnssasje 10. — Simon Slof, Iiiwohncr, 61 I., Polana« dämm 56. Im Iivilspitale: Am 24. November. Johann Romtal, Arbeiter, 48 I. — Ursula Garbajs, Inwohnerin, 71 I. Landestheater in Laibach. 26. Vorstellung. Gerader Tag. Heute Kreitaa den 2«. November Her Obersteiger. Operette in drei Auszügen von M, West und L. Held. — Musi l von ltarl Zeller. Anfang halb 8 Uhr. Gnde 10 Uhr, Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Seehvhe 306 2 m. Mittl. Luftdruck 736 0 mm. 5 !M °l ,«k " 8 U. N. ! 7^6^^ ^1 ^1 l SSO, schw^faft beMtt ' " 9 U. «l».! 738 2 j -2 - 3^ NW. schwach teilw. be». 26j 7 U. F. 740 0 -»b NO. schwach Rebel j 0 0 Las Tagesmittel der gestrigen Temperatur beträgt -2 5«, Normale 15". Wettervoraussage für den 36. November für Steier. marl, Körnten und lkra in: Wechselnd bewöllt, mähige Winde, lalt, unbeständig; für das Küstenland: Schönes Wetter, mä> tzige Winde, sehr lühl, unbeständig. Seismische Berichte und Beobachtungen der llaibacher Erdbebenwarte (gtgn'mbs! von der »ram, Spnrlasse l«97), (Ort: Gebäude der !. l. Staats-Oberrealschule.) ^iage: Nörbl. Breite 46« W'; Ostl, Länge von Greenwich 14» 31' Vebenberichte: Am 20. November gegen 4 Uhr 45 Minuten Stoß I V. Grabes in Montecassino und gegen 21 Uhr* 45 Minuten ein solcher IV. bi«V. Grades in Messina. — An, 21. November gegen 7 Uhr 45 Minuten Fernbeben» nufzeichnuna. in Domodossola. — Am i »«/, ». W. Silber («pril-Olt. per «llsse......S9 ~ «9^ l»««er 3taat«ose bOO ft. 4»/^«8 ?k >7L?^ ,8««« ., 100 fl. 4«/» 26» bc »71-50 l8S4er ,, 100 st. . . zz!5 - »5l - l8«4«r .. 50 fl. . . »22 ^ »2«-- Vom.-«fandbr. »> 120 fl. b°/» 283 - 29l>- VtaatSschul» d. i. «eichs« rate vertretenen Königreiche und Länder. »Hierr. Voldrente fteuerfr,, V ol^ per Kasse .... -»"/«11« 90 li? ,o i^iterr. si«»te in Kronen»», stfr., p« Vaffe.....4°/, 9b,b 9b« dctto per Ultimo . . . 4°/„ 9b ,5 9b »t «dft. Investition« «ente, stfr., »r. per Kasse . . »',,'/, 8b 4« 8b 6<> ß»ln»bahn.I«ll»»,schnl>. »e»sch«ibu»<»n. «ls«l»elh-Badn i. «., fteuerfr., zu 10.000 ft.....4»/« — - -'- Kranz Ioseph-Vahn in Eilder (dlv. Et.) . . . . k'/.'/n iiS So'i«-»« 'Kaliz. Karl Ludwig-Aahn (div. Stücke) Kronen . . , 4°/« 94 7« »b70 Rudolf Bahn in Kronenwähr. fteuersr. (div. St.) . .4°/« 94?» 9b?b «orarlberger «ahn. stfr., 400 und 2000 Kronen . . 4"/o »4 «« 9b «o )« »t»»t»lch»l«»»lschl»lbml«l», «ig»ft»«<>t1t» GisentahN'Akiun «lwbctl,.«. 200 sl. KM, b'/.«/« von 400 Kr.....4b«?b4b4 7b lxtto »inz-Vublvei« »00 fl, 2. W. T. ü'/<°/n .... 428 - 430 -oetto Talzb«rg Ilrvl 200 fl. 0. W. O. b°/„ ... .4«! - 4L1 b<> i»rnnstal«Vahn »no u. 8000 Kr. 4'/„.........191 - 19» - I «eld Ware D,» >la»l« ;nl )ahlnnz sl»n» n»»»»n» UillnbllliN'PlioiUäi» Gblig»li«nnl. Nöhm. Westbahn, /„ 9t>'— 9«-Elisabeth Bahn «00 u. 300N M. 4 ab 10"/,......tlS'bt 11? 5« Glilabeth Vahn 400 u. U000 M, 4°/,........,1b 7ö ltß 7s, Ferbinands-Norbbahn «m. 1«»« 9? ik, 9» <5 betto lm. l9N4 9b 9c 9e 9c Franz Ioseph-Vahn 0b 75 dflto 400 u. 6000 «I. «'/,"/» «SIN »7 1« «orarlbergcr Val,n Hm. l»»4 (div. Lt.) 3ilb. 4°,,, . . 95'Äb 9« 2b Staatsschuld der Länder der ungarischen Krone. 4"/„ una. Golbrcnte per Kasse 1l8-— 113 2« 4'/l, betlo per Ultimo 118'— Il3 2« 4"/« ungar. Nentt i» Kronen- währ. stsr. per «asse . . 92 bo «2 70 4» „ belto per Ultimo 9ü ü^ »2 ?«> b'/,"/o dettu p« Kasse »2-4« «2 «c» Ungar, Vrimien.Nnl. k 100 fl. «14 - 2» 9» b« Äusn.herccg '^Xenb.-Lande«- Anlehen ,0»,,'» 4>/,"/„ . . »s l« lOO'Li 5"/, Tonau Rea,-Nnlcll,e 187« >o«-- - '^ Wiener ißerlelire-sln!. . , 4°/« 94'8" 9b 80 detto 1!» betto s«lektl.) V. I. 1900 9S?d «7- oetto sInv.-sl.)d.I,i9v« 9« 40 9740 Vörsebau-Änlehen uerlosb. 4»/„ 9« 25 97 2l> Russische staatöanl. v. I. i30ü f. 1«« Kr. p. K. . . b»/n 101 bb>02 ob detto per Ultimo . . b"/„ 101 5«^0« - Vulg. Staat«-Hypothetar Anl. <892......6«/„ Isi b«i22 4b «eld Ware «ulg. Htaal« - «oldanleih« 100? f. l/,"„ 102'^b 102«b delto «5 I. verl. . . . 4°^ »«'7b 97-7b Kred.-Inst.. Lflerr., s.Verl.-Unt, u. üfsentl.Ärb, Kal. X.4"/« 92 7l 947b Lanbesb, d. Kün. Galizien und Lvb°m. 57>/, I. ruckz. 4°/« 94-- 9b' Mähr. Hvpothelenb. verl, 4»/„ 9«ü5 9' 3ü si.-usterr, Landes-HUP.-«nft.4<>/, 9« 2l> 97- t> dello mtl. L«/o Vl. verl. »Vl°/o 8?b0 «8-b« d«»° K.-Lchuldsch. verl, 3'/,°/« 87 b» 8«»b« detto vcrl......4°/» 9«-- 97-- Ofterr,-»nstar. Van! l>» Iah« veil. 4°/<> ü. U..... 98'2s 99-2" detto 4"/, Kr...... 98 »5 9« «d Spart., «rftelst.. SOI, veil. 4°/« l»9-2b 1002° Eisenbahn-Prioritäts. Obligationen. Öslcri. Nordwcftb. 200 fl. 2. . 103 80 104-80 Htaatöbahn bOV Fr..... 58» 89L- Gübbah» il »"/„ Jänner-Juli 500 Fr. (per Zt.) . . . 274 bn L?« 50 Eüdbahn i^ b°/, »00 fl, 3, 0. «, ,t»«b 120'ö« Diverse Lose. Der,w,llch« ss«s». 3«/<> «obenri-edlt-Lose Tin. 18«« 29,'- 29?' betto GH!. 1889 27S-- Ä«L - 5°/n Donau-N,llul,-Luse 100 sl 279'2b 2«b.2l, Terb. Präm.-slnl.p 100 Fr. 2«/, loo bn 10S5« zlnverzinzlUH, ssoft. «udap.-Vafilila (Dombau) 5 fl. L» «b 27-8l, «t-reditloll' 100 fl...... 52U- b»l»- sslary-Losc 4N fl. KM. . , . 1??-- l«'- «sener Lose 4U fl...... —— --'- Palsfy Lose 40 II. KM. ... . 222— -'- Noten Kreuz, üft. Ges, v, 10 sl. «4-2b e«'2b «otcn Kreuz, un«. Gel. v. ü sl. 37— 4l'- Äudolf-Lose ,0 sl...... «»'- 74- Salm-Lose 40 sl. KW- . . . L?< bo 2b« b« Türt. E..«..Nnl,-Präm,-Oblia, 400 Fr. per Kosse . . . 22S-9t> 22?'9ü detto per Medio , . 233 9f> 224 l»e> Veld Ware Wiener llomm, L°1c u. I. 1874 b4t'— bbl-««v.'Sch. b. 3"/, Pram.-Schuld d. Aodei>lr,-?lnft. Vm, 1««i» 97'— 10l' - Nltien. k«U»p0lt'zlnttNllh«N»KlN. «ulsia-Tepliylr Eisenb. bva chraber «Isb 500 sl, NVi 360>> - 2640 — detto (lit. U) 200 fl. per Ult. 94?—- »bi! -Don«u - Tnmp'- 059»--Kascha» - Oberkeraer Eisenbahn 20,! sl. S....... «6290 2SI90 Lemb.-llzem.-^assy Eisenbahn- Gesellschaft, liv«fl. S. . . bl>»«.- b«1'- loljd, öst.. Trieft, 500 fl.. KM. b«8 b0 b41'- Österr. Nordlveftbahn 200 sl. S, — - --- detto(!it. U)20U fI, E. p. Ult, -- — - Arall.D»ler«lsenl!.10<,sl,abaft, L2b— 22S — Ttaatleisenb. 200 fl. T, per Ult. 74?— 74«- Eüdbalin ^00 >I, Silber per Ult, 124 65 12b »n Südnorbbcutsche VerbinbunM. livollltM...... --- —>. L»ansport-»el,, intern., Xl.-G. 200 Kr........ 9b- 11b'— Unaar. Weslbahn («aab-Vraz) 200 fl. S....... 404 ?b 40b 7b Wr. Lotalb. «Nien «es. 20« fl. 220 2»o-. Vanlen. Änglo-^sterr. Vanl, 1«) II. . 308«« »09 «0 Bantverein, Wiener per Kasse —'— —- - betto per Ultimo b»9 40 b40 40 Vodentr.-Anft. «st., 300 Nr. . N4l'- Nbi- ^entr.-Vob, Krcbbl. öst,. 200 fl. b?4' b?e'-ttrebitanftalt für Handel und Gewerbe. 3ü0 Kr., per Kasse —-— —-- betto per Ultimo «»? bO ««<<'bo Kleditbanl. ung. alla,, 200 fl. ??? - ??8 — Leposttenbanl, all«., ü0v fl. . 4a<-.- 4S3 -^tlompte - Gesellschaft, nieder- «fteir., 400 Kr..... «3« — «UV — Giro- u. ttajjcnvcrein, Wlener, 200 sl........ 4«0- . 4«b- Hypothelenbanl, öft. 200Kr. b°/n »14- »1b'-> Länderbanl, llftvrr., 200 fl., per Kasse....... -- -- detto per Ultimo 492 00 49» So „Merkur", Wechsclftub. «ttien- Gesellschaft, 200 fl. . . . 628 b« eui' Osterr,-un«ar. «ant 1400 «rr. 1778-- l?»»-- V»N> W«re llnionbanl 200 sl...... b?s?b b?? 2l> Unionbanl, böhinlsch« 10« sl. , 24« bl? 24«-«> Äerlelirlbant, all«. l4« fl.. . »475« »4« 50 ZN°Uftl«»^lnltN,lhMMl«lN. «anacselllch,, alig, «ft,, 100 fl. 803 - »04 l>0 - — — (tlelll. GeseNfch.. Wr. ln Liqu. «4« — e« b« Hiltenbcrner Palr.-, «ünbh. u, Mei-Fabril 4<»NKr. . . ,117 - i!« — Llcstnsscr Vraxercl 100 fl. . . «04— ><),—. Montan-Oes.. 2ft. alpine 100 sl. 72b 7b ?«« ?b . .Poldi-Hütte''. liegelgukstahl- ss..«.-G. Ä0N N..... 4«»- b„,- izragsrEilen-Inbuftlie-Gtsellsch. »00 »l........ 2S3» - «42 - >«ma- Murann - Valgo larjaner «üenw. 1l«l II..... KSb»b «56 2b üalao-Taij. Sleinl?blen 100 sl. K»? — zzz-KO „2chl«glmühl", Papiers.,' Wr. Vaugeselllchast, 100 sl. . . ,72— i'/<-— Wienerberg, Zleaels-Ntt.-Gel. ?ib- ?n? — Devise». Aur^ zichten und Zcheit». Amsterdam....... 198-72» I9»ü2- Deuilche «antplätzt , . . . 11? 7b ,1?'9ü Italien ilche «anlvlahe . . , 9b-0ü 9b 20 London........ 240 «N ^41 ob Pari«......... 9b S» ««-??-> Zt. Peter«burss...... 2b4 ?b 2b» b» Zürich und «ale!..... 9b 4»'> «« b? Valuten. Pulaten . ..... ll-37 i,4t! 20ssranlen Ntücle..... 19,b >»-iü ^o-Marl Etüllc...... «3-b« »»«u leutsche Neich«oanlnot«n , , 11??!» 11) 9b Italienische ittanlnoten . . . 9b «b 92-2 Kubel-Note»...... «b^ 2'5!ii» Kin- und Verkauf von Renten, Pfandbriefen, Prioritäten, Aktien, Losen etc., Devisen und Valuter». I Los-Versicherung._________ r" Q«.nl*- und Wechsslcrgcschüft I>n(bnrh, Sitri'fcM.r'c**«»»«v . Privat-Depots (Safe-DeposlU) jL miner eiRcntm Vnriehlul der Partei. " V«rzlmfl*g ftw lireiili|«i ;¦ liiti-RtrrMt ¦¦< nf Urt-lMf»,