45. NicnstaK Uen 4 Uunr 1833. NM i. e n- ^5h-re Majestät die Kaiserinn'Köt'iglnn, Ober» siV' Scdutzfrau dcsbochadeligcn St^rnkreutzordens, halben bei, Gelegenheit ve^ am, 3. Mai d. I. cin^ getretenen- Kre,uherfil>d,ungs,--Fc.st,cs Ihre- kaiserliche Hoheit die Frau. Erzherzoginn. Her»m it>e und un« tier anderm höchsten Frauen un5 hochadeligen Da« m^n auch die Freyinn l^äcilia^ von Lichtenderg,. geb-. Freyinn von Biüichgrätz,. dieG^sinn Maria Ursini von, Blaga,,), geb., Freyinn von Laza^ rit,i, die Grafilm, Adriana, von^ Brandts, geb». Gräfinn Desenfans. d'Avernas untr die Gräfinn Maria Anna von Saurau,, geb. Grä-sinn. v-. Goes,. zu Mitgliedern dieses hahen^ Ordens- zu ernennen geruht,.. tWien,. H.> D urch a u ß c rordentliche Gelegenheit ha« bcn wir aus London die Nachricht erhalten, daß am 2,. Mai die, beabsichtigte Prcrlimluarcon» ventlQ,n zwischen den Häfen^ von England' und-Frankreich und Sr. Majcsiät dem Könige der Nie» verlande unterzeichnet worden isii-, vermöge welcher l>ie sämmtlichen, lZoercitivmaßregeln! aufgehoben^ worden sind, ein Waffenstillstand zwischen Holland und Belgien bis zum> Abschlüsse des Dcsiniuvtvac» tales, so wie die Freiheit' ter? Schissfahrt auf der Scheldt, wie sie am ,. November »63i bestand,, festgesetzt, und die alsdaldige,- Vornahme der fcr» ncren Verhandlungen Behufs eines' Dcfinitivtrao lateK, unter Milwirkung der Höfe von Oesterreich, Preußen und/ Rußland,, bestimmt worden ist. — M^n darf sich sonach mit vollem Rechte der Hoff« „ung überlassen, dah die holländisch, belgische An. ZeleZenheit in kurzer Frist, zu ihrcm vollständigen Ende gedeihen wird. Am, 5., o.. M. traf der Gelieraladjutant Sr.. M«:?stät des Kaisers von Rußland, Graf Or. Ko ff, auf einer Corvette in der Bai von Bujukdere ein, und wurde von der ganzen russischen Flotte, tmd am darauffslgfnden Tage von der englischen und der fralizölU'cden Fregalte, welche vor Thera« pia geankert, silid, mit,7 Kanonenschüssen begrüßt. Graf- Orloff. isi mit dem ßharaNer einest äußerer» o.-ntliäicn Botschafters Sr. taiscrl. russischen Majestät an Se. Hoheit abgesendet worden, um ge» mcinfchaftlich mit Hrn. a. >» Butencff, der bei die» sem Anlasse die scl'Mlichclhaftcstcn Versicherungen der Zufrikdcnheit seines Monarchen erhielt, die Leltung der diplomatischen Angelegenheiten zu über« nchmen^. Zugleich hat Graf Orloss den Auftrag, das Obercommando über tw gesammte russsche Hülfsmacht, welche sich dermalen im Bosporus be^ findet, ZU' führen, und ist deßhalb mit unum« schränkten Vollmacl'len. versehen worten, um dem Sultan, ncchigenfalls' allen- erforderlichen Beistan» zu leisten, im Falle aber der Wiederherstellung de4 Friedens' und des' erfolgten Rückzuges der ägypti» jchen Armee über den Taurus mit aNen obbemelv« ten, Stretttraftcn. nach Rußland zurückzukehren. Spätere Nachrichten aus Kon sia ntinop el vom 19. Mai melden: „Die aus Kutahia eingehenden Nachrichten sind sehr befriedigend. Die Pforte hat am »5<, d.. M die erssen Depeschen vsn dem dahin abgesendeten Cm in Offen di erhalten, welcher berichtet, daß Ibrahim Pascha dcn Ferman, wodurch ihm der Sultan den District von Ad ana in Pacht überläßt, mit dem lebhaf« testen Danke aufgenommen und erklärt habe, daß er den Rückmarschlstiner Armee sogleich werde an« ttelcn lassen. Cmin Essendi soN zu gleicher Zeit drei Schreiben Ibrahim Pascha'ö bberschukk »6o haben, wovon eines in den unterwürfigsten und ehrfurchtsvollsten Aufrücken an den Sultan, das andere an den Oroßwesir, und das dritte an Few« zi Ahmed Pascha gerichtet war. — Alle) berechtigt daher.'zu dem Glauben, das; der Friede vollkom« men wiederhergestellt ist, und daß binnen Kurzem der Rückmarsch Ibrahim. Pascha's über den Taurus, und der Abzug der Nüssen, welcher die unmittel« dare Folge davon seyn wird, den Verwicklungen des Augenblickes, in denen sich oie Pforte bcfun« den Halts, ein Ziel setzen werden." (Oest. B.) Of a l l i ) i e n. Am i3. Mai brach in ocr Kreisstadt Zol. kiew eine heftige Feuersbrunst aus, welche 25» Häuser sammt den Klöstern der Dominikaner und Basilianer in Asche legte. Mehr als 3«o Fami« lien sind dadurch gränzenlosem Ölende Preis gege-!»en. (Lemb. Z.) T e u t s lh I a n v. Die Stuttgarter Zcilung vom 20. Mai meldet: «Nachdem Se. königliche Majestät durch höchstes Rescript vom ». d. M. die Stände dcsKö« nigreichs auf den 2a. d. M. in die hiesige Haupt» und Residenzstadt wieder einzuberufen geruht hat« ten, sa erfolgte heute die g. öffnung des Land« 4 a g e s. Se. königliche Hoheit der Großhcrzog von Ba» den ernannte zum Präsidenten der ersten Kammer der Ständeoersammlung seinen durchlauchtigen Bru-der, Markgraf Wilhelm, zum ersten Vice.Prä. sldcnien den Fürsten von Hür sic n berg, und zum zweiten Vice.Präsidenten den Gcheimrath Frciherrn von Falkenstein. Aus dem Programm über die Eröffnung der Ständcversammlung (am 2a. Mai) erhellt, daß Se. königliche Hoheit der Großhcrzog die Session in Person eröffnen wollte. Die zweite Kammer hat schon am I"?, die Borarbeiten (Bil» dung der provisorischen Bureaus, Prüfung der Wahlen, Verloosung der Empfangdeputationcn tc.) , begonnen. (Ocst. B.) Frankreich. Der von der Regierung mit einer diplomat» scben Mission nach Alexandria gesandte Baron Bois-lccomte ist von Offizieren vom Gcneralstabe deglei« tet, die sich von dort zu Lande nach Konstcintinopcl begeben und dabei genau denselben Weg emschla« gen sollen, den Ibrahim Pascha mit seiner Armee genommen hat. Man erwartet, daß sie nützliche Materialien für die Statistik und Geographie jener Läntcr zurückbringen werden. Die Besatzung von Algier hat am 5. Mai ei« ne Expedition gegen den Stamm Buniagab ge« macht, welchem sie 4000 Schafe und 3 bis 40c» ScuckHornuieh abgenommen, und alle seine Woh» nungen-verdrannt hat. Der Sohn de3 Herzogs von Rovigo soll üch dabei, indem er den Stamm an der Spitze seiner Schwadron in den Morästen von Buffareck angriff, sehr ausgezeichnet haben. Sein Pferd war getödtet l und er selbst kämpfte mit ci< nem Araber, dessen er sich endlich, indem er ihn tödtcte , entledigte. Man hofft, daß der erste der beiden Obelisken von Luxor, der in Toulon angekommen ist, im Laufe des Augusts in Paris angekommen seyn kann. Diese beiden kostbaren Neste des Alterthums sollen, der eine auf dem runden Platze der clysaischen Felder, der andere auf dem Platze Ludwigs XV. aufgestellt werden; sie werden sich sonach in der Achse befinden, welche durch das (Centrum des Tuilicrien« schlosses und den Triumphbogen der Gtoile geht. (Allg. Z.) Der lZourrier de l'Isere vom 14. Mai theilt in Betreff der kürzlich i» Piemont entdeckten Verschwörung mit, daß die Scene der Verhaftungen sich den französischen Gränzen genähert hade. Seit einigen Tagen war die Garnison von (5ham> bery consignirt. In der Nacht vom 10. auf den 11. erhielt der Gouverneur eine Stafette aus Turm ul,d bcgab sich hierauf in die Kasernen, wo er Offiziere und Unteroffiziere verhaften lief). Man fügi hinzu, daß einige unter diesen die Flucht ergriffen hätten, um in Frankreich Schutz zu suchen». Im Journal des Debats wird aus Bastia (Eorsika) vom Ü. Mai geschrieben : Am 3. Mai ist die aus i3 Segeln bestehende saroimscde Flotte bei Bastia vorübergckommcn. Sle nahm ihre Rlch« tung nach Tunis. Da sie keine Landungstruppen an Bord hat, so kann der Zweck dieser Gxpecitio» ^kcin anderer seyn, als den Golf von Tunis zu blc.il. rcn, und ocn Handel des Bey durch Wegnahme seiner S«.wffe zu beunruhigen. Mehrere Fahrzeuge der stlrcinischen Flotte sind als Bombaroicrschiffe eingerichtet; wenn die ganze Seemacht sich verei< tiigt haben wird, so ist sie stark genug, sich der Stadt zu nähern, deren Landungsplatz durcd.Bat« terien vertheidigt wird, die sich aber in sehr schlech« tem Zustande befinden. . ' .>' Der König und die königliche Faw'.lie haben am i3. Mai die Tuillericn verlassen, und das'EHlH in Neuilly bezogen. ,8i Von dcr ausgeschriebenen Nccrutirung (von 8n,oo« Mann), haben zu Folge einer neuen ko»ig. lichen Ordonnanz nur ,o,aao Mann in Dienst zu irrten, die übrigen 70,000 Mann bleiben in ihrer Heilnath, und dürfen bloß kraft königl. Ordonnanz zum Dienste gestellt werden. Dcr Monitcur uno die Journale von Bordeaux enthalten einen Auszug aus den Registern dcr Pfarr« kirche von Blaye, Diocese von Bordeaux, vom ,3. Mai, worin durcl) den Pfarrer von Blaye, Hrn. Dcscrambes, dcr nach der (Zitadelle berufen ward, bezeugt wlrd, daß das neugrdornc Kind der Frau Herzoginn von Bcrr» von ihm die Vortaufe und die Namen Anne Marie Rosalie erhalten habe. (Wien. Z.) Im Journal des Debats heißt es: „Die Fregatte Agathe ist von Brest abgegangen, und der (Zapitcin desselben hat, wie man sagt, ge» Heime Instructions erhallen. Dieses Schiff segelt nach dcr Girondc. Es ist sehr wahrscheinlich, daß die Agathe bestimmt ist, die Frau Herzoginn v. Berry von Blaye nach Palermo zu fahren." (Oest. P.) Kraßbritamlifn. Sir P u l t e n e y Malc 01mist am »>. d. M. in Portsmouth angekommen und hat seine Flagge am Bord der Fregatte Dee aufgesteckt, auf welcher er Nachmittags nach Lissabon abfcgclte, um sich auf die Britannia von 120 Kanonen zu begeben, die den Dienst des Admiralschiffcs im mittcllandi. scben Mecre versehen soll. Einstweilen seit dein Tode des Vizeadmirals Sir H. Hotham, wird das britlische Geschivadcr im mittelländischen Meere von dem (Zapitän Pigot befehligt. Dcr Sun meint, die Admiralität habe dem Vizeadmiral Malcolm dieses Commando vorzüglich deßhalb anvertraut, weil sie ihn bei dem jetzigen kritischen Zustande der Angelegenheiten im Orient für besonders geeignet zu diesem Posten gehalten, da er mit den französi-schen und russischen Marineoffizieren personlich de> kannt sey, und das Eommando im mittelländischen . Meere in neuerer Zeit schon einmal drei Jahre lang innegehabt habe. (Ocst. B.) Am l?. Mai Früh fand zu, Ehren des Her-l«gs von Orleans im Hydepark'eitle, große Parade dcr königlichen Haustreppen Statt. Ihre Majestä« tln langten um il Uhr in Begleitung der Herzoge bon Orleans, von Braunschweig und von Welling. t">, des Prinzen Georg von Cambridge und eines iahlrcichen militärischen Gefolges auf dem Parade« platze an. Die aus drei Regimentern Garde zu Fuß, z>vei Regimentern Leibgarde, den königlichen , blauen Garden zu Pferden, dem i^len Lanciers«, dem 6tcn Garde-Drogoiierregimence und zwei Artil» lerieparks bestehenden Truppen führten mehrere Evolutionen aus und desilirccn dann an den bohen Herrschaften vorüber. AIs der Herzog von Welling» ton von der Parade nach Apslcyhouse zurückkehrte, wurde er von dem Volke mit dem Iubelrufe: „Lange lebe der Herzog von Wellington!" bis nach seiner Wohnung begleitet, wofür er der Menge sehr freundlich dankte. Im Globe vom 18. Mai heißt cs: .In der Eity und in achtungswerthen politischen Eirkeln hegt man die zuversichtliche Hoffnung, daß die neu« erliche holländische Mittheilung bald zu einer genü« genden Ausgleichung führen wird. Die zwei Puncte: eines unbcschränltcn Waffenstillstandes und der freien Scheldcschifffahrt, sind zugegeben, und dann wiro wenig mehr zu einem Desinitivtractatefehlen. Ohne Zweifel haben die asliirtcn Souocraine, bei ihrem lebhaften Verlangen, den europäischen Frie« den zu erhalten, und Gelegenheit zur Erleichte» rung ihrer Ausgaben durch eine allgemeine Ent« waffnung herbeizuführen, nach besten Kräften zu einem so erwünschten Stande der Dinge beigetragen." (Globe.) Von'dem Inhalte der gestern eino gelaufenen holländischen Depesche hat noch niclxs verlautet, wir haben aber Grund zu glauben, daß eine PtäliminarconvcNtion verlangt oder angcnom« men wurde, und daß ein Waffenstillstand mit frei« er Scheldeschifffahrt bis zum Abschlüsse eines Definitiv-Vertrags zugestanden sind. Die Anerken» nung Belgiens und andere hierauf bezügliche Puncte sollen keinen Gegenstand der Untcrha„dlungen bilden, bis der Desinitivtractat''in Erwägung gezogen wird. — Der Eitycorrespsndcnt deS S our--rier meldet ungefähr das Nämli-che, und gibt die« se Gerüchte als Grund des Stcigens'der Fonds an. Der M 0 rnin g . Herald enthält folgenden Auszug eines Schreibens aus F>.i lm 0 uth vom 16. Mai: ^Der Schooner Pomona st diesen Nachmittag von den Bayonna-Iys. ln (bei V ig o) hier angelangt. Admiral Sartorius lag mit seiner EScädre'daselbst vor Anker. Tag5 zn Dreidecker,, 5, Fregatten und mehrere (Zorvetten,, Briggs und Bombcnschisse zahlt.. — Zu Konstantinüpel, rüstet man in Eile die türkische Flotte auü, die, wie e5 helßt,. mir der mssschen vereinigt werden fiTÜ^ Der neue englische Natschaste» b.e,i der Pforte, ist, auf einer englischen Corvette zu Konsia»'t'mopcl angclangt. — Aus Alexandria, wird gemeldet, das; auch die ägyptische. Flatte, sich anschicke, auszulaufcn, und dah ei. nige Linienschiffe, um auv dem Hasen auslausen zk können, die Kanonen von ihren Batterien weg« nehmen, musucn.. (l). ^.) Smyri.^, 28. April. Das Linienschiff Ma» rengo und .ie Fregatte Erminie, welche zu dem französischen. Geschwader, das unter den Befehle» des (Zontre »Admirals Hugon steht, gehören, sind vor zwei, Tagen, hier eingelaufen. Die übrigen Schiffe, sind auf der Fahrt, hicher begriffen, uno werden nächstens' erwartet-. Em griechischer Eapltän,.der von Syra kommt, bringr die Nachricht, daß er eine englische Flotte von mehr als 20 Segeln im Archipel gesehen ha» be^—Verschiedene Schisse dieser Escadre sindschon zu. Vurlc^ angekommen.. Das ^olu-nal ci« äm^l-no vom 5. Mc»i meldet: Vrlefe, aus Kuiahia vom 27. April bringen die Nachricht, daß Ibrahim Pascha sich noch fortwah« rend in: dieser Stadt befinde, und gar kein? An« ordnungen zum Abzüge zu treffen scheint. 2lm »a. April Hot er den Marsch seiner Truppen emgestcNt, aber keine Absicht gezeigt, sich wieder vorwärts l,i Bewegung zu,sehen.(zä scheint, er erwarte von Ale« xandria. neue Verhaltungsbcfchle. ((>. ^.) Briefe aus Massowa, einer abyffinischen Handelsstadr mit einem Hafen, am rothen Meerz, melden,, daß die dortige türkische Besatzung, die bisher, unter. Wchmeo Ali's Befehlen stand, sich empört, hat.^ sie bemächtigte sich des ägyptischen Gouverneurs und der. Vorräthe, schiffte sich auf ei« nigerr im,. Hafe^ bcstndtichen Fahrzeugen ein, v^r« senkte alle übrigen Schisse,, und begab üch auf die andere Seite deö Meerbusens air die. arabische Käst^ (B. v. T.) AeFVWte n. Eine Gesellschaft von Englandern hat dem Pascha die Errichtung einer Eisenbahn zwischen Kairo und Suez vorgeschlagen., — Die Gesellschaft, der Dampsfchifffahrl zwischen Indien und Europa laßt jetzt durch ihren Agenten-Peghorn in der Wüste zwischen Kairo und Kasseir einen Karavanserai anlegen, und eine französische Gesellschaft unterhan« 5clt, mit. dem Pascha wegen Messung der Landenge von Suez, um dort für, Schisse von 3ao Tonnen, einen Canal zu graben. (Korresp. v. u. f. D.) "mMMeur-Fr. «ad. V°inri.«7 v.r.^r- 3«n« M. «"«- ". A.ein,m,u«,