•z ?• , .*3 ß M V 74 Redaction xnb Expedition: Bahnhofgasse Nr. 15. __ _ . vränumer»tion»preise: Jl/v (11 Für Laibach: Onnjj. fl. 8-4»; vll. v 1 *. -justelluna ins Hau« »rtlj. 25Ir. Mit der Post: Gan-jähr. fl. 12. Der Ausgleich mit den Czechen. Die Jungczechen gaben in den letztabgelaufenen Tagen wieder einmal recht deutlich ihre Absicht, in den Reichsrath einzutreten, kund. Das Organ der „Jungen" schreibt: Als wahren Ausdruck der Ansichten in den unabhängigen und patriotischen Kreisen unseres Volkes kann man nur jene Meinung betrachten, die da wünscht und verlangt, daß die Negierung selbst aus eigener Initiative den Vertretern des czechischen Volkes die bindende Erklärung abgebe, daß sie bereit sei, die Verwirklichung unserer g e -rechten (?) Forderungen zu unterstützen, deren Nichtverwirklichung zumeist eine Verletzung der jetzt gütigen Gesetze ist, und daß sie dadurch die Brücke schlage, über welche die Vertreter des czechischen Füns-Millionen-Volkes in würdiger und ehrenhafter Weise in das Wiener Parlament ein-treten könnten. . . . Auch im Interesse des Ministeriums Taaffe selbst liegt es, daß die nationalen und politischen Streitfragen in unserem Lande auf dem von uns vorgezeichneten Wege einer vorhergehenden Vereinbarung und Verständigung ihre Lösung finden. . . . Sollte es aber geschehen, daß die Majorität der czechischen Abgeordneten sich nach den Wahlen für die Beschickung des Reichsraths entscheiden wird, ohne daß sie irgend welche Garantien oder Aussichten hätte, daß die Regierung bereit sei, uns eine Universität, ein Nationalitätengesetz, die Wahlresorm und unsere übrige« bekannten Forderungen (?) zu erfüllen, ohne daß vorher ausdrücklich die Bereitwilligkeit kuudgegeben worden wäre, Concessionen zu machen, da gibt es der gesunde Menschenverstand, daß der hauptsächliche und einzige Grund und Zweck einer solchen Entscheidung des Klubs nur der sein könnte, daß die entschiedene Opposition unseres „ „ S»serti»i,«Preise: Ein- , „ _ Dinstag, 2§. April 1879. — Morgen: Adalbert. 12. Jahrg. Aus Konstantinopel wird berichtet: „In den der Pforte nahestehenden Kreisen sehe man dem Abzüge der Russen aus Ostrumelien mit großer Sorge entgegen. Die Pforte hat vertraulich bei England angefragt, ob eventuell eine Verlängerung der Räumungsfrist gestattet sei. Die Freunde der Pforte bossen dadurch Zeit zu gewinnen, um ein genügendes Kräfte-Aufgebot zu ermöglichen. England, Oesterreich und Deutschland perhorrescieren jede Verlängerung der Occupation." Die Lage in Rußland. In Rußland kann sich nach Aeußerung deS „Obscht. Djelo" die Selbstherrschaft mit den bestehenden Verhältnissen und den Forderungen der Entwicklung und Selbsterhaltung des Volkes nicht vertragen. Die Nihilisten haben stets behauptet und behaupten es noch jetzt, daß die Selbstherrschaft Rußland mit dem Verderben und dem Zerfall bedroht, da es schon dem eigenen Wesen nach ein politischer Anachronismus ist, daß man der Bewegung des allgemeinen Geistes gegenüber sich nicht anders als feindlich verhält. Besonders verdammen die Nihilisten die Selbstherrschaft deshalb, weil dieselbe durch jede ihrer Thaten in ihnen das bürgerliche Gefühl der Gerechtigkeit und der menschlichen Würde verletzt; weil sie der Entwicklung des Gedankens, des Wortes und der Bildung sistematische Hindernisse in den Weg stellt; weil sie aus egoistischen Rücksichten den Anfang der gesellschaftlichen Korruption und des bürgerlichen Renegatenthums unterstützt, indem sie in diesem ihre Stütze und Verbündeten findet; weil sie aus dem Gesetze und der Justiz das Werkzeug ihrer eigenen Interessen macht; weil sie die materiellen Kräfte des Landes erschöpft und auf Kosten des Wohlstandes der künftigen Nachkommen lebt; weil sie durch ihre innere und äußere Politik Volkes zeitweilig oder dauernd in das Wiener Parlament verlegt werde. . . . Und so könnte das Ministerium Taaffe wol ein volles, aber dabei zugleich so stürmisches Parlament haben, wie es bisher keines gab, denn die Czechen des Jahres 1879 sind nicht die Czechen der Jahre 1860 bis 1863. . . . Man sieht also, daß es keine Phrase ist, wenn wir sagen, daß es im dringenden Interesse der Regierung des Grafen Taaffe liegt, daß sie nach Vollzug der Wahlen und vor dem Zusammentritte des Reichsraths sich mit den Abgeordneten des czechischen Volkes über ein Programm verständige, dein auch die deutschen Abgeordneten mit Ehren beitreten könnten uud zu dessen Ausführung man dann sowol im Reichsrathe wie im Landtage schreiten würde. Zur ostrumelischen Frage. Die neuesten Depeschen melden das volle Einverständnis zwischen England und Rußland über alle wesentlichen Punkte des neuen Ueberein-kommens bezüglich Ostrumeliens. Es wurde vereinbart, daß England und Rußland das neue Arrangement bei dem Sultan durch identische Noten unterstützen werden. Meinungsverschiedenheiten bestehen blos hinsichtlich dreier nebensächlicher Punkte, u. zw.: 1.) England verlangt, daß nicht blos Burgas, sondern auch Jchtyman von den Türken occupiert werde; 2.) die Russen verlangen, daß die Türken erst nach der vollständigen Räumung Rumeliens und Bulgariens, deren Frist mit 3. August abläuft, in Bnrgas einrücken; 3.) Rußland wünscht, daß die internationale ost-rmnelische Kommission wichtige Beschlüsse, wie die Requisition türkischer Truppen, nur mit Stimmeneinhelligkeit aller ihrer Mitglieder fassen dürfe, während England will, daß die einfache Majorität genüge. Jeuilleton. Zur Feier der kaiserlichen Jubelhochzeit. (Fortsetzung und Schluß.) Das Gewerbe der Spiritnosen-Erzeuger und der Branntweinschänker. DaS Gewerbe der Gastwirthe. Die Gruppe eröffnen zwei Herolde zu Pferde und ein Bannerträger zu Pferde. Das Banner hat die Form eines mit Weinlaub bekränzten Schildes und enthält die Inschrift: „Genossenschaft der Gastwirthe". Dann erscheinen zu Pferde zwölf Herren, hinter denselben eine kostümierte Musikbande und hieraus der Festwagen. Ans demselben befindet sich ein 100 Hektoliter fassendes Weinfaß, welches reich mit Blumen, Reisig und Weinlaub geschmückt ist. Neben dem Wagen gehen zu jeder Seite desselben zwei Kellner und Kellnerinnen. Dem Wagen folgen 29 Herren im Kostüm zu Fuß. Den Schluß der Gruppe bildet eine Scharwache mit Hellebarden. Dir Gewerbe für Bekleidung. Aus den Genossenschaften der Blumenmacher, Handschuhmacher , Hutmacher , Kleidermacher, Kürschner, Schuhmacher, Wäsche- und Kravatten-Erzenger gebildet. Der Festwagen geschmückt mit Gegen- ständen und Symbolen der Bekleidungsindustrie und frischen Blumen und Kränzen. Auf demselben rückwärts unter einem Baldachin eine Frau, vor ihr Gegenstände der Bekleidungsindustrie ausgebreitet. An dem Baldachin sind rückwärts Symbole der Hutmacherei: Fachbogen, Sieb, Schieber und Hüte von Filz und Stroh, vorne Embleme der Handschuhmacher, Kravatten-, Wäsche- und Blumensabrication, unterhalb des Baldachins Embleme der Kürschner angebracht. Den Abschluß des Festwagens bildet eine große Blumenvase. Den Festwagen begleiten die Meister mit ihren Gehilfen. Das Gewerbe der Friseure. In Begleitung eines Banners nehmen am Zuge fünf Meister theil. Die Textilgewerbe, bestehend aus den Genossenschaften der Seidenzeugmacher, Weber, Posamentierer, Bandmacher, Woll- und Seidenfärber, Appreteure, Spinner. Die Gruppe wurde von diesen Genossenschaften durch ein aus ihrer Mitte gewähltes Comitc von 15 Mitgliedern ausgeführt. Der Festwagen der Färber und Spinner (vom Bildhauer Friedl hergestellt) trägt ein Plateau, das mit reichen Renaissancestoffen bekleidet ist. Ans dem Plateau befinden sich vier Färbergehilfen, in den vier Primärfarben gekleidet, ein Altgeselle und ein Meister. Der Wagen ist mit Festons von Blumen und gefärbten Seiden- und Woll-strähnen decoriert und wird von vier Pferden gezogen, die von einem Pagen geführt werden. Die Gewerbe der Decken-, Matratzen-, Tuch-uud Kotzenmacher, der Rothgerber und der Weißgerber. Das Banner der Genossenschaft wird von Gehilfen (drei Mann) getragen und begleitet. Eine städtische Musikbande mit 25 Musikern. Das Gewerbe der Wagenbauer, durch die Genossenschaften der Riemer, Sattler, Taschner und Wagner ausgeführt. Der Festwagen nach Makart von den Hof-Wagenfabrikanten I. Lohner und S. Armbruster ausgeführt, stellt eine vierspännige Prachtkarrosse des 16. Jahrhunderts dar, in welcher sechs Bürgerstöchter fahren. Auf dem Wagen sind Symbole des Wagenbaues angebracht. Der Wagen wird begleitet von fünf berittenen Meistern. Außerdem umgeben den Wagen zehn Meister. Das Gewerbe der Drechsler, Zimmermeister, der Tischler, der Glaser, der Hafner, der Dachdecker, der Anstreicher und Wagenlackierer, der Binder, der Optiker, der Uhrmacher, der Mechaniker und Maschinenfabrikanten, des Lokalfuhrwerks, ausgeführt von den Genossenschaften der Fiaker, Einspänner und Stellfuhr-Jnhaber, ferner der Trödler. mit diesem Consortium in Verbindung gesetzt, und | zuwenden werde. Von der in dieser Richtung sei ist die Bau-Ausführung schon heute gesichert. Auch diese Linie soll nicht als Privat-, sondern als Staatsbahn ausgeführt und die Beschaffung des Baukapitals durch rumänische Eisenbahnrente oder Hypothekarscheine besorgt werden, welche eine sechsperzentige Verzinsung genießen würden. Auch ein drittes Projekt, nämlich die Verbindung von Hermann stadt durch den Rochen« thnrmpaß mit Bukarest, als dessen Vertreter Senator Schochterus in Bukarest weilt, tritt wieder in den Vordergrund und soll mit der Feststellung der Linie Bukarest-Eernavoda gleichzeitig gesichert werden; es ist aber noch unentschieden, ob die Einmündung in die bestehende Linie bei Slatina oder bei Piteschti stattfinden soll. Tagesneuigkeiten. — Ministcrkonferenz. Am 20. d. M. kamen die Minister Graf Andrassy, 0. Tisza, Graf Szapary, Baron Kemeny und Pechy in Begleitung der Herren: Ministerialrath Tnrkovics, Oberfinanzrath Hilbert und Ministerialsekretär Knpecz in Wien an. Von 11 bis 2 Uhr mittags fand im österreichischen Ministerpräsidium eine gemeinsame Ministerkonferenz statt, welcher die Minister v. Stre-mayr, Baron Pretis, b. Chlnmecky, V. Tisza, Graf Szapary, Pechy und Baron Kemeny beiwohnten, Es wurde namentlich die Frage der serbischen Vertragsverhandlungen mit besonderer Berücksichtigung der wichtigen Eisenbahnanschlußfrage erörtert und auch eine prinzipielle Verständigung erzielt, die aber erst später in einem unter Vorsitz Sr. Majestät stattfindenden gemeinsamen Ministerrathe protokolliert wird. Die Berathnngen über die ändern noch obschwebenden gemeinsamen Angelegenheiten werden in den nächsten Tagen in mehreren vorerst blos zwischen den beiderseitigen Ministern zu pflegenden Berathnngen verhandelt werden. — Holzhändlertag. DaS österr. Acker-banministerimn hat an das vorbereitende Cvmite des am 23. d. in Wien zusammentretenden II. österreichischen Holzhändlertages folgende Zuschrift gerichtet: „Indem ich die Anzeige des geehrten Co-inites über die Abhaltung des zweiten Holzhändlertages in Wien am 23. d. und das dieser Versammlung vorznlegende Programm zur Kenntnis nehme, gebe ich gleichzeitig der Versicherung Ausdruck, daß ich den dargelegten Zielen des geehrten Comites und insbesondere der Frachtentariffrage, welche für den Absatz der österreichischen Forstprodukte von so weitgehender Bedeutung ist, das lebhafteste Interesse teils des geehrten Comites ergangenen Einladung Gebrauch machend, weise ich zugleich den hierortigen Oberforstrath Johann Salzer an, als Vertreter deS Ackerbauministeriums dem zweiten Holzhändlertage anznwohnen." — Wie die „Deutsche Ztg." erfährt, ist die Zahl der Mitgliederanmeldungen für den zu gründenden Holzhändlerverein in stetem Wachsen begriffen. Infolge der Eintheilung des Vereins in einzelne Seetionen, entsprechend den verschiedenen Gattungen der Production und des Handels mit Holz und der Forstprodnkte überhaupt, haben bereits viele Mitglieder der Lohbranche und Besitzer von Holzstoff-Fabriken ihren Beitritt zum Vereine augezeigt. — Die Votivkirche in Wien wird am Donnerstag den 24. d. M. kirchlich geweiht werden. Dem feierlichen Acte werden 32 römisch-, griechisch-und armenisch-katholische Bischöfe der diesseitigen Reichshälfte, 11 Prälaten Niederösterreichs, dann 27 römisch- und griechisch-katholische Bischöfe der jenseitigen Reichshälfte und die griechisch^nichtunier-ten Bischöfe beiwohnen. — Ein Putsch in Sicht. Der ehemalige herzegowinische Jnsurgentenches Ljnbobratic empfängt in Rom fortwährend Besuche vou Deputierten, Republikanern und Arbeiterführern. Die italienische Regierung befürchtet, daß irgend ein Putsch gegen die Ostküste des Adriatischen Meeres vorbereitet werde. Das italienische Geschwader in der Adria erhielt infolge dessen Befehl, fortwährend auf der hohen See zu kreuzen. — Maßnahmen gegen die Diphthe-ritis. Die Kaiserin von Deutschland ließ dem soeben tagenden Chirnrgencongreß nachstehendes Handschreiben zukommen: „In neuerer Zeit hat die Krankheit der Diphtheritis größeren Umfang gewonnen, und ihre Erscheinungen sind an einzelnen Orten unter Umständen ausgetreten, die zu besonderer Erwägung Anlaß geben. In Unserem Familienunglück scheint eine ernste Mahnung zn liegen, dieser Frage näher zu trete». Es würde sich wol darum handeln, ans dem Gebiete jener Krankheit eine praktische Vereinbarung zu staube zn bringen zwischen den Forschungen der Cheniie, der Medizin und der Chirurgie. Da nun letztere die hervorragendsten Namen ihrer Wissenschaft hier versammelt, habe Ich geglaubt, Mich an Sie wenden zu können, um als Vertreterin und im Namen des Francn-Lazarethvereins einen internationalen Preis zn stiften, der in Jahresfrist derjenigen Arbeit zn-gewendet werden würde, welche diese Ausgabe am besten lösen kann." einen großen Zwiespalt zwischen Rußland und dem übrigen Europa verursacht hat und Rußland, nachdem es geschwächt und gemartert ist, seinen Feinden zum Schimpf und Spott preisgibt. Noch nie war der innere Zwiespalt zwischen der russischen Gesellschaft und der Regierung so groß und so tief, wie in dem gegenwärtigen Momente, und kraft der allgemeinen historischen Gesetze des nationalen Wachsthums muß jetzt das Ende der Selbstherrschaft eintreten. Eisenbahnprojekte. Das Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Rumänien hat den gesetzgebenden Körperschaften einen Gesetzentwurf, betreffend den Bau einer Eisenbahn von Maracesti über Fokschani nach Buzen, vorgelegt. Diese Linie soll aus Staatsmitteln gebaut werden und hat den Zweck, eine um 159 Kilometer kürzere Verbindung zwischen der Lemberg-Czernowitzer Bahn und Bukarest herzustellen, nachdem sich der bisherige Umweg über Braila schon wegen der häufig sich wiederholenden Verkehrshindernisse an der Barbosi-Brücke als sehr nachtheilig dargestellt hat. In dem Motivenberichte, mit welchem Minister Pherekydi die Regierungsvorlage einbegleitete, weist derselbe zwar auch aus die Abkürzung der großen internationalen Linie Berlin - Lemberg-Roman-Bukarest-Ginrgevo-Varna hin, doch hat er mit dieser Motivierung offenbar weit über das Ziel hinausgeschossen, denn der norddeutsche Verkehr, wird vorläufig wenigstens, immer die leichtere und kürzere Route Berlin-Lemberg-Podwolocziska-Odessa zum Schwarzen Meere wählen, oder aber, wenn er das Schwarze Meer südlicher aufsuchen wollte, sich über Orsova-Verciorova bewegen, welche Route aber keine continnierliche, sondern durch den Mangel einer Donaubrücke unterbrochen ist. Für die Gewinnung des central-europäischen Handels ist für Rumänien die Herstellung der Linie Bukarest-Eernavoda eine Lebensfrage, und hat die rumänische Regierung sich mich bereits für die demnächstige Ausführung dieser Linie entschieden. Die Verhandlungen mit einem österreichischen Consortium, welches in Bukarest durch Oberingenieur von Südenhorst vertreten ist, sind bereits so weit vorgeschritten, daß nach den Osterferien die offizielle Begehung der Trace und der Abschluß eines die Ausführung sichernden lieber-einkommens stattfinden soll. Mehrere hervorragende österreichische Ban-Unternehmer haben sich bereits Der Handel. Durch die Vereinigung des Großhandels-Gremiums, des Gremiums der Wiener Kaufmannschaft und der Börsenkammer dargestellt. Die Gruppe eröffnet ein Bannerträger zu Pferde, welchem IG Hörer der Handelsakademie folgen. Der Festwagen, nach Makart vom Bildhauer Reinhold Volke! ausgesührt, ist 24 Fuß lang nnd besteht ans einem mächtigen Oberbau, der in einen Pantherkopf und reiches Laubwerk ausläuft. Vorne schwebt auf einer Weltkugel, umgeben von Anker, Ruder, Tauen, Füllhorn, dem Gold entströmt rc., die lebensgroße Figur des Gottes Merkur (modelliert vom Herrn Bildhauer Bayer). Der Wagen ist mit Waren beladen ; Kisten, Ballen, Fässer, mit Teppichen und Palmenzweigen belegt, find in Gruppen geordnet; auf den Waren lagern drei Mädchen, Kauf und Verkauf darstellend. Ueber diesen hält ein Bannerträger das Banner der Kaufleute. Rückwärts schließt der Wagen mit einem reich ornamentierten Aufsatz ab, auf dem ein Emblem der Kaufmannschaft in erhabener Arbeit angebracht ist. Den Wagen begleiten 30 Kaufleute und fünf Fräulein. Die Schiffahrt. Von den Gesellschaften des österreichisch-ungarischen Lloyd und der österreichischen Donau-Dampfschiffahrt ausgeführt. In der Mitte der Plattform des Festwagens erhebt sich, von einem mehr als lebensgroßen Triton und zwei Nereiden getragen, das getreue, reich vergoldete Modell eines alten Bueeutaur, mit einer unbedeckten Gallerie, Masten und Takelage versehen. Die Masten tragen die österreichischen-garische Flagge und die Flaggen der Domm-Dampsschifsahrt und des österreichisch-ungarischen Lloyd. Neben den Trägern des Biicentaur liegen auf der Plattform Seile, Anker und andere Attribute der Schiffahrt, während sich im Hintertheile eine große Schiffslaterne und ein weit hinausragender Besailinast befindet, an welch' letzterem sich ein Segel, mit reichem Goldrnnster drapiert, befindet. Auf dem Wagen befinden sich fünf Damen und ein Mädchen in reichem Kostüm, als Repräsentantinnen derjenigen Länder, welche von den Schiffen der beiden Länder berührt werden: Austria, Hungaria, Bavaria, China, Egypten und Griechenland. Den Wagen geleiten je ein Kapitän der Donau-Dampfschiffahrtsgesellschaft und des Lloyd mit je 30 Matrosen der beiden Gesellschaften. Die Eisenbahnen. Die Gruppe ist zu stunde gebracht durch die Gesellschaften der 26 österreichischen Eisenbahnen. Der Festwagen ist nach Makarts Entwürfe vom Bildhauer Herrn Rudolf Weyr erbaut und plastisch ausgeschmückt. Die Gruppe eröffnen sechs in roth-schwarzes Kostüm gekleidete Bannerträger mit Eisenbahn-Embleme'l; demselben folgen zwei Herolde zu Pferde und unmittelbar darauf der von acht Rappen gezogene, mit Sammt und geschnitzten Ornamenten reich geschmückte Festwageu (11 Meter lang, 4 8 Meter hoch), von 16 Pagen begleitet. Derselbe stellt den Triumphwagen des Feuergottes dar, welcher sich im Fluge mit einer Wassernymphe vermählt. An der vorderen Spitze des Wagens sind drei Famen mit Posaunen, welche das Symbol der Eisenbahnen, das beflügelte Rad, tragen. Unter diesen ist der Kopf eines Höllenhundes. An den vorderen Seitentheilen sind zwei Feuerguomen, die sich in den Wagen schwingen ; am rückwärtigen Theile tragen zwei Nixen mächtige Voluten, aus denen sich Rabenfittiche entwickeln. Diese bilden den Thron des Feuergottes, der eine Wassernymphe umschlungen hält. Zu beiden Seiten der Gruppe stehen zwei große Kandelaber als Opfergefäße, in welchem Kohle mit Rauchwerk brennt. In der Mitte des Wagens sind von sechs Danien in heraldischen Kostümen die österreichischen Länder Austria, Bohemia, Moravia, Po-lonia, Silesia und Styria dargestellt. Den Schluß bilden Eisenbahnarbeiter, in der Zahl von beiläufig 200, mit ihren Werkzeugen. Lokal- und Proviryial-Angelegenheiten. Original-Korrespondenzen. Kronau, 21. April. Auch in unserem kleinen Bezirksorte hat sich ein Festcomite gebildet, welches für die Feier der silbernen Hochzeit des a. h. Herrscherpaares folgendes Programm vereinbarte: Am 23. abends verkünden Pöllerschüsse, Höhen- und Ortsbeleuchtung das Herannahen des H. Festes. Am 24. morgens Pöllerschüsse, dann Hochamt in der Pfarrkirche unter Betheiligung der Schuljugend. Nachmittag gesellige Zusammenkunft fämmtlicher Honoratioren im Gasthause des Herrn Johann Hribar, allwo die Ortsarmen mit Geldspenden betheilt werden. Nassen fuß, 21. April. In Kamence bei Joachimsthal empfing ein Hauersweib ihren von der Weingartenarbeit heimkehrenden Ehemann mit den Worten: „Ich sehe, daß dn müde bist, ich werde dir heute einen bessern Sterz als gewöhnlich bereiten." Kurz daraus setzte das erwähnte Weib ihrem Ehemanne eine separate Schüssel mit Sterz vor, und ans einer zweiten Schüssel nahmen das Weib mit zwei Kindern die Mahlzeit ein. Nach Genuß des Sterzes stellte sich bei dem Manne heftiges Erbrechen ein, in wenigen Stunden war der Hauersmann eine Leiche. Der Volksmund verbreitete sofort das Gerücht, daß der fragliche Mann von seinem Eheweibe mit Arsenik vergiftet wurde; letzteres sitzt bereits unter Schloß und Riegel. Ein weiteres Gerücht meldet, daß das erwähnte Eheweib infolge eines intimen sträflichen Verhältnisses mit einem Burschen sich in interessanten Umständen befindet. Der dortige Gemeindevorstand leitete sofort die erforderlichen gerichtlichen Schritte ein und traf Anstalten zur Versorgung der zwei nun vaterlosen Kinder. — (Empfang von Glückwnnsch - De -putativ neu.) Sonntag sprach eine Deputation des hiesigen evangelischen Gemeindevorstandes beim Herrn Landespräsidenten vor, nni demselben die Glückwünsche der Gemeinde für Ihre Majestäten zur silbernen Hochzeitsfcier und die Gefühle unwandelbarer Treue und Ergebenheit mit der Bitte auszusprecheu, dieselben an die Stufe» des allerh. Thrones gelangen lassen zu wollen. Zugleich lud die Deputation den Herrn Landespräsidenten oder im Verhinderungsfälle einen ändern Herrn Vertreter der k. k. Regierung zu dem aus Anlaß der Jubelfeier am Donnerstage stattfindenden Festgottesdienste und zu der diesem voransgehenden Schnl-festlichkeit im Namen der Gemeinde ein. — Der Herr Landespräsident empfing weiter Deputationen Eine städtische Musikbande mit 25 Mann. Die Metallgewerbe, vereinigend die Büchsenmacher und Schwertfeger, Feinzeugschmiede, Hufschmiede, Kupferschmiede und Schlosser. Auf dem Festwagen erhebt sich als Hauptobjekt eine große, im Stile des 16. Jahrhunderts reich verzierte Feldschmiede mit freistehendem Blasbalg. Auf geschmiedeten Säulchen und Consolen ruht die dachartige Esse, welche oben an den vier Ecken mit Windfähnchen und in der Mitte mit dem Adler der Stadt Wien gekrönt ist. Während des uges verrichten die aus dem Wagen befindlichen teister, Meisterssöhne und Gehilfen ihre Arbeiten. Die Kassenfabrication. Die Gruppe ist ausgeführt von der ersten österreichischen Kassenfabrik, in Firma: F. Wertheim & Comp. Auf dem Festwagen ist eine große, reich decorierte alterthüm-liche Kasse, 4 Schuh hoch, 5 Schuh lang, ganz aus Eisen, mit blanker Eisen- und Stahlverzierung und getriebener und gepunzter Handarbeit angebracht. Das Plateau des Wagens ist mit einer Draperie behängt, auf welcher große Gehänge und Kränze aus Eichenlaub befestigt sind. In den Kränzen sind gekreuzte Schlüssel und über oen Gehängen große Vorhängeschlösser mit dem kaiserlichen Wappen angebracht. Hinter dem Wa- aus den Gemeinden Jetzica, Moste, Oberlaibach, Unter- und Oberschischka, welche eine Huldigungsadresse überreichten. — Auch die Direktion des hiesigen „Kaiserin Elisabeth-Kinderspitales" übergab dem Herrn Landeschef eine Beglückwünschungs-Adresse für Ihre Majestät die Kaiserin. — (Zur Feier desJubel-Hochzeits-t a g e s.) Am 23. d. abends veranstalten der hiesige Veteranen- und Feuerwehrverein einen gemeinschaftlichen musikalischen Zapfenstreich, welcher vom Rathhause ausgehen und den Alten Markt, den Jakobsplatz, den Rain, den Auerspergplatz, die Wiener- und Petersstraße durchziehen wird. — Sämmtliche Lehranstalten in Laibach veranstalten interne Festlichkeiten. — (Vom Beamtenvereine.) Die Mit-gliederanzahl der krainischen Filiale des ersten allgemeinen Beamtenvereines der österr.-ungar. Monarchie beträgt mit Schluß des Rechnungsjahres 1878 259, von denen auf die Lebensversicherungsabtheilung 169 und auf das Spar- und Vorfchußconsortinm 79 entfallen. Nur 11 Mitglieder waren bei keiner dieser Abtheilungen betheiligt, hingegen participierten von den bei der Lebensversicheruugsabtheiluug betheiligten 259 Mitgliedern 43 auch bei dem Sparund Vorschußconsortinm. Die mit Schluß 1878 in Kraft bestandenen Lebensversichernngsverträge beliefen sich auf 207 mit dem Kapitale per 231,652 fl. und mit einer Rente von 300 fl., wovon 9000 fl. für den Kriegsfall versichert waren. Einem Ver-einsmitgliede wurde eine Dienstcantion per 300 fl. in Notenrente vermittelt und der Centralleitung in Wien ein Betrag von brutto 7290 fl. 13 kr. an Prämien und sonstigen Gebühren abgeführt. Bei der vorgenommenen Ersatzwahl für die aus dem Lokalausschusse pro 1879 ausgeschiedenen Mitglieder erhielten die meisten Stimmen die Herren: Raimund Pirker, k. k. Landesschulinspektor; Gustav Habit, Stationschef der Südbahn; Josef Preßnitz, Sparkassekassier; Lorenz Skosic, k. k. Landeszahl-amts-Controllor; Wilhelm Lnkesch, k. k. Landeszahl-amts-Kassier, und als Ersatzmänner die Herren: Dr. Josef Nejedly, k. f. Gymnasialprofessor; Franz Kreminger, k. k. Realfchulprofessvr, und Joh. Lissez, Südbahnbeamter. Der Lokalausschnß constituierte sich am 25. v. M. durch die Wahl der Functionäre, wobei als Obmann der k. f. Landesschulinspektor Herr Raimund Pirker, als dessen Stellvertreter der k. k. Schulrath Herr Jakob Smolej, als Sekretär der k. f. Rechmmgsrevident Herr Lorenz Haubitz und als Kassier der k. k. Rechnungsosficial Herr Anton Svetek hervorgingen. — Ans der von dem Obmanue des Lokalausschusses Herrn Raimund Pirker bei der Lokalversammlung gehaltenen Eröffnungsrede erhellt, daß die krainische Beamtenvereinsfiliale, gen tragen zwei Gehilfen eine Prachtcassette aus Stahl, fein ciseliert und graviert. Das Gewerbe der Spengler, der Gürtler, Bronce-Arbeiter, Gießer und der Graveure. Das Gewerbe der Goldschmiede. Durch die Mitglieder der Genossenschaft der Gold-, Silberund Juwelenarbeiter ausgeführt. Voran reiten zwei Trompeter; hierauf folgt ein Bannerträger zu Pferde. Auf der eine» Seite des Banners ein goldener Kelch und auf der ändern Seite ein goldener Greif, an einer silbernen Kette hängend. Ein Festwagen, nach Makarts Skizze vom Bildhauer Herrn Friedl ausgeführt, ist signralifch und ornamental geschmückt und von sechs reich geschirrten Rappen gezogen, welche von sechs Pagen begleitet werden. Ans demselben sitzt unter einem Baldachin eine Gruppe von reich kostümierten Damen mit Goldgeschmeide, den Reichthnm und Lnxus versinnlichend. Den Wagen umgeben Pagen und Gehilfen, von welchen letztere Produkte ihrer Leistungen, bestehend aus Gefäßen und Geräthen, tragen. Die Gruppe der Buchdrucker, Buch- und Kunsthändler und der Buchbinder. Diese Gruppe ist gebildet von den Genossenschaften der Buch-, Stein- und Kupferdrucker, der Buch und Kunst- Dank den Bemühungen deS LokalaurschuffeS und der Centralleitung in Wien, wenn auch nicht eines raschen, so doch eines stetig zunehmenden Aufschwunges sich zu erfreuen hat, denn wie die früheren Jahre, so hat auch das abgelaufene eine Anzahl von neuen Mitgliedern und neu abgeschlossenen Versicherungsverträgen zu verzeichnen. Die Zahl der Mitglieder erhöhte sich seit Ende 1877 von 243 ans 259 und jene der Lebensversicherungsverträge von 201 auf 207, sowie das Kapital von 230,252 Gulden auf 231,652 fl. mit 300 fl. Reute. Im Laufe des Jahres 1878 wurden in Kram mehrere neue Agenturen errichtet, und bestehen solche derzeit in Adelsberg, Gottschee, Kraiuburg, Loitsch, Landstraß, Littai und Rudolfswerth. Aus Anlaß deS Ablebens von zwei versicherten Mitgliedern wurde ein Kapital von 2500 fl. fällig, welches an die Erben prompt ausgezahlt wurde. An Unterstützungen für dem Beamtenstande ungehörige Hilfsbedürftige wurden 140 fl. erfolgt. Schließlich fei noch des Vortrages erwähnt, welchen der k. k. Schulrath Herr Jakob Smolej in der Versammlung hielt, betreffend die von dem Lokalausschusse in Teschen angeregte Abänderung der Statuten rücksichtlich der Generalversammlung. Die Tendenz dieses Antrages geht dahin, daß den Provinzialmitgliedern durch Ereierung eines Delegiertentages in Wien an Stelle der bisherigen Generalversammlungen ein größerer Einfluß auf die Vereinsthätigkeit verschafft werde. Der Vortrag behandelte in eingehender Weise alle dafür und dagegen sprechenden Thatfachen und endete in dem von der Versammlung einstimmig gefaßten Beschlüsse, den Teschner Antrag vorläufig abzulehnen, hingegen den Verwaltungsrath des Beamtenvereines zu ersuchen, das Resultat seiner Berathungen über diesen Gegenstand seinerzeit bekannt zu geben, um hierüber definitiv sich äußern zu können. — (Bequartierungsaustalt.) Die Mitglieder der bürgerlichen Militär-Bequartieruugs-anstalt in Laibach hielten am 20. d. eine Hauptversammlung ab. Der Vorsitzende, Herr I. N. Horak, theilte mit, daß das der bürgerlichen Genossenschaft eigentümlich Angehörige Haus (Bequar. ticrnngsanstalt) einen Werth von 40,000 fl. habe und der Werth der hiezu gehörigen zwei Grundparzellen und des Mobiliars mit 582 fl. 45 kr. beziffert wurde. Mit Schluß des Jahres 1878 beläuft sich der Vermögensstand dieser Anstalt auf 3206 fl. Von der disponiblen Kassebarschaft wurde aus Anlaß des kaiserlichen Jubelfestes ein Betrag von 50 fl. zur Aufbesserung der Mannschaftsmenage und ein gleicher Betrag von 50 fl. zur Betheilung verarmter ehemaliger Genossenschaftsmitglieder votiert. Zu Directiousmitgliedern wurden gewählt die Händler, Buchbinder, Leder-, Galanterie-, Futteral-uud Cartonnage-Arbeiter rc. Der nach Makarts Skizze von Professor Laufberger ausgeführte und mit Festons und den Wappen Niederösterreichs, Wiens und der Buchdruckerkunst geschmückte Festwagen, von vier Pferden gezogen, zeigt an seiner Spitze drei weibliche Figuren, den Genius des Fortschritts und der Wissenschaft, mit der leuchtenden Fackel in der Hand, und die Gestalten der Wissenschaft und der Literatur vorstellend, hinter welchen an einem Pulte Gutenberg steht, versunken in deu Anblick der ersten Pergamentblätter, welche die auf dem Wagen befindliche Holzpresse soeben verlassen haben. Die bekränzte Presse, besetzt mit Arbeiterpersonale, ist in voller Thätigkeit und druckt eine Chronik, welche, wenn die Gruppe auf dein Festplatze anlangt, von den Lehrlingen der Druckerkunst vertheilt wird. Von den Firmen beteiligen sich persönlich an dem Festzuge in Kostümen 9 Damen, 34 Primipale, 10 Factore, 48 Gehilfen und 12 Lehrlinge. Die ganze Gruppe besteht aus 120 Teilnehmern. Die Gruppe der bildenden Künste, ausgeführt von der Wiener Künstlergenossenschaft. Ein Bannerträger zu Pferde mit dem Banner der Künstlergenossenschaft ; letzteres enthält ein schwarzes Herren: Andreas Dolinar, Franz Draschler, Franz Peterca und Johann Bei; in den Revisionsausschuß die Herren Franz Geba und Jakob Spoljaric. — (Garnisonswechsel.) Am 20. d. sind zwei Batterien des 12. Artillerieregimentes in Kla-gensurt eingerückt und wurden von einer zahlreichen Volksmenge freundlich begrüßt. — (Reisedoeumente nach den occu-pierten Ländern.) Als Reisedoeumente für Bosnien und die Herzegowina gelten auch die in Cisleithanien üblichen Arbeits- und Dienstbotenbücher. Nachdem aber in Ungarn Arbeitsbücher nicht bestehen, Dienstbotenbücher jedoch dort nicht als Reife» documente angesehen werden, so müssen alle von TranSleithanien kommenden Reisende» regelrechte Reisepässe besitzen. — (Gold agio.) Mit Bezug auf Artikel 13 des Gesetzes vom 27. Juni 1878, Reichsgesetzblatt 67, und auf die Verordnung vom 27. Dezember 1878, Reichsgesetzblatt 142, wurde im Vernehmen mit dem königlich ungarischen Finanzministerium für den Geltungsbereich des erwähnten Gesetzes und für den Monat Mai 1879 festgestellt, daß in denjenigen Fällen, in welchen bei Zahlung von Zöllen und Rebengebüren, dann bei Sicherstellnng von Zöllen statt des Goldes Silbermünzen zur Verwendung kommen, eilt Aufgeld von sechzehn Perzent in Silber zu entrichten ist. — (Aus der AlpenWelt.) Herr Gre-bitfchitscher stellte in einer Versammlung der Seetion Villach des deutsch - österreichischen Alpenvereines den Antrag auf Anlegung eines Seiles am Mangart. Die Deutschen in Oesterreich-Ungarn. (Fortsetzung.) Auch die Reformen Peters des Großen geschahen mit deutscher Hilfe, das ganze Staatsgefüge Rußlands ist von deutschen Stützen getragen. „Wollte oder könnte man sie wegnehmen, so würde es sofort zusammenbrechen." (Rückert a. a. O. S. 170.) „So lange das mittelalterliche Polen dem deutschen Wesen gegenüber dieselbe Stellung einnahm, wie das moderne Rußland, behauptete es auch in dem europäischen Staatencomplexe eine ähnliche Bedeutung. Als die Reaction des nationalen Dünkels Front machte gegen diese eigentliche Lebensmacht des Staates, zerbröckelte er, um sich nie wieder zusammenzufinden." (A. a. O. S. 171.) Wappenschild mit drei weißen Wappen; hierauf folgen sieben berittene Künstler im Kostüme der Rubenszeit und der sechsspännige Festwagen mit sechs Führern. Auf demselben scharen sich mehrere Frauen, Kinder und ein Page um eine auf dem Thronsessel sitzende Dame. Die Gruppe veranschaulicht den Einfluß der Frauen auf die Kuust. Der Wagen baut sich mit einem stufenförmig ansteigenden Plateau aus, in dessen Ecken vier reiche durch Genien gebildete Kandelaber stehen und aus deren oberen Schalen Flammen, die Begeisterung symbolisierend, emporsteigen. Der Thronsessel steht zwi-chen den rückseitigen Kandelabern, über welchem ich ein reicher, bekrönter Baldahin wölbt, dessen Draperien über den rückwärtigen Theil aus den Boden herabfallen. An der vorderen Brüstung des Wagens auf einer reichgeschnitzten Volute erhebt sich die Gestalt der mediceischen Venus. Die Figuren und Kandelaber sind mit Rosenguirlan-den verbunden, und in den Falten der herabfallenden Stoffe des Baldahins sind schwebende Famen angebracht, welche das Künstlerwappen tragen. Hinter dem Wagen schreiten die Vorstände und Mitglieder der Künstlergenossenschaft. Dann folgen die Hochgebirgsjagd, die Feuerwehren und die Veteranen aus Wien und den Provinzen. Damit sei sogleich angedeutet, was von einem Slavenstaate überhaupt zu erwarten ist. Er wäre nicht lebensfähig, außer mit deutscher Hilfe. Aber auch mit deutscher Hilfe heutzutage vielleicht doch nicht mehr in russischer Manier, mit der Gewalt des Absolutismus, sondern wol nur mit der Macht der Bildung. Wenn unsere Monarchie an Bildung hoch über Rußland steht, so ist dies der Fall, weil sie um so viel deutscher ist. Wir sind aber von der Erwägung ausgegangen, daß die Annahme einer „slavischen" Nationalität ein Jrrthnm sei. Es gibt slavische Völker, es gibt «ber keine slavische Nationalität. Die Entdeckung der Stammverwandtschaft der slavischen Völker war für sie, die, ein junges Volk, noch so wenig auszuweisen haben in Kunst oder Wissenschaft oder geschichtlichen Thaten, ein erhebender Gedanke. Sie fühlten sich gehoben durch die große Zahl von „Brüdern", mit denen sie gemeinsamen Stammes sind, und daran knüpften sich denn auch sogleich Hoffnungen und Phantasien, die weit reichten. Das Geringste war, daß sie verkündeten, die Znknnft gehöre den Slaven. Es liegt mir ferne, ihnen ihre Träume Übel anrechnen zu wollen, und ich lasse die Frage uncrörtert, wieviel davon Illusion ist, die am Ende immer eher schadet als nützt. Ein Volk muß allerdings Ziele der Begeisterung haben, und Begeisterung wirkt ja, wie man annehmen möchte, immer veredelnd! Die Flut der Leidenschaft, sie stürmt vergebens Ans unbezlvnng'ne feste Land: Sie wirft poetische Perlen an den Strand, Und das ist schon Gewinn des Lebens! — Mag die Jugend jener jugendlich strebenden Völker sich in Phantasien ergehen; mir »ns bewahre der Himmel bei klarem Verstände, nur wir wollen uns unsere nüchterne Urteilskraft bewahren und nicht mit ins Schwärmen gerathen. Die Mahnung ist nicht ganz unberechtigt, wenn man die Phantasie des Deutschen kennt, die so willig ist, für aller, was fremd ist, den üppigsten Blütenflor hervorznzanbern. Wir können uns nicht ernst genug zu nüchterner Erwägung mahne« und können, wenn wir den Slavcn auch alles Gute gönnen, doch nicht das, wa§ ein heißer Wunsch sein mag, als eine so sicher bevorstehende oder gar uahebevorstehende Thatsache hinnehmen: die slavische Znknnft, d. H. die Zukunft der Welt, die von den Slaven beherrscht wird. Und so hätten wir uns auch nicht so weit von dem Trugbilde des Panslavismus die Köpfe einnehmen lassen sollen, als dies wirklich geschehen ist. ______________________(Schluß folgt.)____________________ Laibacher freiwillige Feuerwehr. Als «nterstützende Mitglieder haben den Jahresbeitrag pro 1879 geleistet: Herr Johann Perdan...........................mit 5 fl. „ F. Gasdegg................................ 5 „ „ J> Wetsch................................. 2 „ „ Alois Waldherr............................„ 5 „ „ v. Trnkoczy.........................„ 5 , „ M. Patat.................................. 2 , „ Arthur Mühleisen....................„ 5 „ . A. Kottek.................................. 3 „ „ H- Korn.............................„ 5 „ „ A. Dcschmann........................„ 5 „ „ Regierungsrath Hotschcvar ... , 5 „ Frau Elise Schusterschiz.................„ 10 „ „ Terpinz............................ „ 10 „ Herr Valentin Zeschko seit...............„ 10 „ „ ©• Riester ........ „ 3 „ „ Regorschek.................. . . . „ 5 „ (Wird fortgesetzt.) Witterung. Laibach, 22. April. Morgens Regen, dann theilweise Aufheiterung, Sonnenschein, schwacher SW. Wärme: morgens 7 Uhr + 9'4°, nachmittags 2 Uhr + 14'7" C. (1878 + 17 4“; 1877 + H'8" G.) Barometer im Fallen, 725 84 Millimeter. Das gestrige Tagesmittei der Wärme + 9 8°, um 0 2° über dem '.Normale; der gestrige Niederschlag 15 70 Millimeter Regen. Angekommene Fremde am 21. April. Hotel Stadt Wien. Löwenstein, Reis., und Schwarzer, Kfm., Wien. — Baron Bianchi und Graf Aichelburg, Graz. — Herzler, Prag. — Zivanovic, Universitäts-Professor, Moskau. Hotel Elefant. Bruck, Kfm., Wien. — Wester, Vikttr, SateJ. — Artel, Pfarrer, Kronau. — Xrauitiger, Be-fifcer, Billach. — Vellnsig, Besitzer, Flitsch. — Goriup, Besitzer, Görz, Baimscher Hof. Greisler, Weinhäudler, Bodice. — Kaukic, Lack. - Melitzer, Mannsburg. Mohre». Bernat, Wocheiner-Feistriz. Verstorbene. Den 22. April. Theresia Makek, Zimmermaims-Kind, 6 Monate. Kolcsiagassc Nr. 12, Blutzersetzung. Gedenktafel über die am 25. April 1 879 stattfindenden Licitationen. 3. Feilt)., Kersche'sche Real., Verhovo, BG. Natschach. — 1. Feilb, Novak'sche Real., Grafeiibrumi, BG. Feistriz. — 1. Feilb., Fatur'sche Real., Girafenbnmn, BG. Feistriz. — 1. Feilb., Otavuik'sche Real., Ratschach, BG. Ratschach. — 1. Feilb., Rados'sche Real., Radose, BG. Möttling. — 1. Feilb., Gliha'sche Real., Teisenberg, BG. Teisenberg. — 1. Feilb., Tomsiö'sche Real, Grafeiibrumi, BG. Feistriz. — 1. Feilb., Moziua'fche Real., Kofeze, BG. Feistriz. — 3. Feilb, Brumen'fche Real., Grafeuimtnn, BG. Feistriz. fortrats Sr.Jtaj.iles ftaifers. In Farbendruck (12fach) ... fl. 1 — (18fach) . . . „ 2— „ „ (18fach) auf Leinlv. „ 2 60. Photographien und fämmttiche Fcstschristcu zur Jubelfeier am 24. April sind vorriithig. Postsendungen franco per Nachnahme. fi lieft- imil fHufiKaticnfianilfung in £ui6a«fi, Congretzplatz Nr. 2. Wiener Börse vom 21. April. Ätla«meint Sleafi- .. fAuld. I ”clt Eipierrente 65-10 ilberrente 65 60 77 05 114— Goldrente Staatslose, 1854. . . „ 1860. . . 1860(5tcl) 1864. . . törundenffaftunfls- ®bfigation<». Galizien.............. Siebenbürgen . . . Temeser Banat . . . Ungarn ............... Andere ösieutkicke AnfeBen. Donau-Regul.-Lose . Ung. Prämienanlehen Wiener Anlehen . . . üctien v. ßanhen. Kreditanstalt f.H.u.G. LScompte-Ges.,n.ö. . Nationalbank......... 128— 153 50 88 50 78 20 79— 8350 107-7 97 50 1>3— Ware 65 20 65-70 77-15 114-25 11925 128 50 154 fc9--78-60 79 50 84 20 lu8--98— 113 25 247 25 807- A(tifn ». Sranspert-tinttrne&snungen. Alföld-Bahn........... Donau - Dampfschiff-Elisabeth-WeNbahn , FerdinandS-Nordb. . Yranz-Iofeph-Gahn . Galiz. Karl-Lndwigb Lemberg - Lzernowitz -Lloyd-Gesellschaft . 247-50 809 Nordwestbahn . . . Nudolfs-Bahn . . . Staatsbahn .... Südbahn............ Ung. Nordostbahn . Pfand&rieft. Bodenkreditanstalt in Gold.......... in österr. Währ. . Nationalbank.... Ungar. Bodenkredit- Privritätr^Gbkig. Elisabethbahn, i.®m. Ferd.-Nordv. ».Silber "sranz-Ioseph-Bahn. Saliz.K-Ludwigb.l.E. Oest. Nordwest-Bahn Siebenbürger Bahn . Staatöbahn, 1. Em. Südbahn ü 8 Perz. H „ . Privalkose. Kreditlose . . . Rudolfsstiftung. Geld 123 50 130-56 263-50 68 50 122 50 114 50 98 75 100*50 98 25 Devisen. 128*50 129— 580 - 581 — 183 — 183 50 2187 I 2190 139— 113®*50 235 501236— l3U*- 130 50 645—>647— 94-50 103*50 91*50 101*50 90*60 67 6) 163 50 11« 50 102 50 166. 17 — 117-40 Ware 124— 131— 264'— 69— 122*75 115 — 99 — 100*60 89-50 95— 104— 91 75 102.— 90-80 67 90 164’— 116*76 102-75 166 50 17-50 117-50 London Gekilsortea. Dukaten.................15-54 20 Francs...............9-34'/, < 100 d. Reichsmark . .|57 66 57 70 Silber..................100 •—jieo— 5 56 9 35 Telegrafischer Kursbericht am 22. April. Papier-Rente 65'—. — Silber-Rente 65 65. — Gold-Rente 7716. — 1860er Siaats-Anlehen 119 40. — Bankaktien 806. — Kreditlinien 245 40. — London 117-45. — Silber —. — K. k. Münzdukatcn 555. — 20-Franes« Stücke 9 35'/,. — 100 Reichsmark 57-65. Druck Von Jg. v. Kl einmaqr & Fed. Bamberg. Verleger: Ottomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Franz Müller.