Ni. 20. Donnerstag, 24. Jänner 1895. Jahrgang 114. Mbacher «»Njjähil^n ??^ k/.^^ P ° stversenduna .- l,a»zjähr>n st, <5. Hall-Mri« fi. 7 s.o. Im Comptoir: ^"'"ale l»« zu 4 ZsUcn 85. li,, „rohere per Zeile 6 lr,; l>cl 0l!sl<-n Wirdrrl,«!»»^!! per Znlr !» lr. Die »llaib, Ze«,» erschrint tüalich, mit Nu«nahme der Sonn' und Alerta« Die «d«i»lftrati« befindet sich Lonnressplllh Nr, L, die Medactlon Vnbnbosaasse Nr 15 Sprechstunden der Redaction von 8 bis 11 Uhr vormittag». Unfrankierte Vriesr werden nicht angenommen, Manuscript« nicht zurückgestellt. Umtl'icher Hheil. ^ Se. l. und k. Apostolische Majestät haben mit "uerhöchstem Handschreiben vom 15. Jänner d. I. dem AA von Lukäcs und Karl von Hieronymi an-Mlch chrer gleichseitig erfolgten Enthebung von der wp'l !. ^ ungarischen Handelsministers, beziehungsein « w ungarischen Ministers des Innern die Würde "" Geheimen Rathes taxfrei allergnädigft zu verleihen M ^ !' ""b k. Apostolische Majestät haben mit "ueryoHsw Entschließung vom 18. Jänner d. I. dem 3.U,lung2rathe und Vurghauptmanne Ferdinand «'rjcyner anlässlich der von ihm erbetenen Ver-And n" ^" bleibenden Ruhestand taxfrei den Ritter-sta»i ""klanädigst zu verleihen und huldreichst zu ge» vor ^ ^""^' bass dem Oberinspector der Hofgebäude den, , "!f. äußeren Burgthore Rudolf gander aus ers»,»-' ^- " Anlasse in Anerkennung seiner vieljährigen h^Mlchen Dienstleistung der Ausdruck der Aller-^ Wen Zufriedenheit bekanntgegeben werde. Un_^ k. und k. Apostolische Majestät haben mit Mit? ^ Entschließung vom 14. Jänner d. I. den bellet? l und Charakter eines Minifterialrathes Fran»? Sectionsrath im Reichs-Finanzministerium di^ ^.chmidmayer zum Hofrathe und Finanz-or m Czernowitz allergnädigst zu ernennen geruht. Plener in. p. Nll^l^r/- "Nb r. Apostolische Majestät haben mit hofl?^" Entschließung vom 18. Jänner d. I. den zulN N,,' ^ Mobilien-Verwalter Heinrich Lisseck "shauptmanne allergnädigst zu ernennen geruht. Alle^/ ""° l. Apostolische Majestät haben mit Vb ?^r Entschließung vom 16. Jänner d. I. den von M"t" ber Sicherheitswache in Wien Rudolf dieses ^b ä"" Ober-Polizeirathe und Eentralinspector ""chkürpers allergnädigst zu ernennen geruht. Bacquehem m. p. hofo^.."^ Obersthofmeister hat den Inspector des Johann Kauh zum Inder, ^ "^. Hofgebäude vor dem äußeren Burgthore, leyems """r ^^ obersthofmeisteramtlichen Baudepar. A>^.^jerdlnand Nrunner zum Inspector des Hofoperntheater-Gebäudes und den mit dem Titel und Charakter eines Hofbau-Infpectors ausgezeichneten Ober» ingenieur des genannten Vaudepartements Victor Edlen v, Semlitsch zum wirklichen Hofbau-Infpector ernannt. Kundmachung des k. k. Ministerpräsidenten im Einvernehme» mit dem Iustizminister vom li. Jänner 1895 betreffend den Veitritt der Colonie Süd'Australien zu dem Staatsvertrage mit Großbritannien über den Urhebürrechtsschutz bei Werken der Literatur oder Kunst. Unter Bezugnahme auf die Kundmachung vom 30. November 1894 (R. G. Vl. Nr. 225) betreffend die Ausdehnung des Geltungsgebietes des mit Groß« britannien über den Urheberrechtsschutz bei Werken der Literatur oder Kunst abgeschlossenen Staatsvertrages wird kundgemacht, dass zufolge einer weiteren von dem hiesigen königlich großbritannischen Botschafter im Auf» trage feiner Regierung gemachten Mittheilung nun« mehr auch die Colonie Sud'Austmlien dem bezeich > neten Staatsvertrage (R. G. Bl. Nr, 77 6x 1894) beigetreten ist. Demgemäß haben die Bestimmungen dieses Staatsvertrages im Hinblicke auf Artikel IX desselben auch auf die Colonie Süd'Nustralien zur Nnwendung zu gelangen. Windisch'Grähm. p. Schönborn m. p. Verordnung der Ministerien der Finanzen, des Han» dels und deS Ackerbaues vom 20. Jänner 1885 betreffend die Iollbehandlung der mit Urfprungs'Certi- ficaten von San S'vero und Aarletta zur Einfuhr ge« langenden Weine. Im Einvernehmen mit den belheiliglen kön. un« garischen Ministerien wird mit Beziehung auf die Mini-sterialverordnungen vom 10. August und 1. December 1892 (R. G. Bl. Nr. 125 und 201) betreffend die B dingungen der zollbegünstigten Behandlung von Wein in Fässern aus bestimmten Gegenden Italiens bekanntgegeben, dass die Vorlage von Ursprungs'Certi» ficaten, welche über solchen Wein in San Severo und Varletta ausgestellt erscheinen, für die zollbegünstigte Behandlung nicht als ausreichend angesehen werden kann. Die Parteien müssen in jedem einzelnen Falle den Beweis der Richtigkeit der Angaben der betreffenden Certificate durch Vorlage von auf den Ankauf der be. treffenden Weine bezugnehmenden Correspondence« lc-erbringen. Die Entscheidung hierüber steht dem Finanzministerium zu, an welches die vorgelegten Behelfe seitens der betreffenden l. k. Zollämter ungesäumt zu leiten sind. Diese Verordnung tritt sofort in Kraft. Plenerm. p. Wurmbrand w. p. Fallenhayn m. p. Der k. k. Landespräfident hat den Privatingenieur Josef Pettik zum provisorischen Aau-Adjuncten beim StaatSbaubienste in Kram ernannt. Heute wird das III. Stück des Landesgesehblattes fllr das Herzogthum Krain ausgegeben und versendet. Dasselbe enthült unter Nr. 6 die Kundmachung der l. l. Landesregierung für Krain vom 15. Jänner 1895. I. 825, betreffend die Tides« ablegung des behördlich autorisierten Civilgeometers Theobor Sittig. Von der Redaction beS Landesgesehblattes für Krain. Laib ach am 24. Jänner 1895. Nichtamtlicher Weil. Eine wohlthätige Anregung. Das «Fremdenblatt» bespricht den von den deutschen Landtags-Abgeordneten Mührens eingebrachten Antrag betreffend die Einführung der zweiten Landessprache als obligaten Lehrgegenstand an den Realschulen in Mähren und sagt: Wir können diese Anregung nur von ganzem Herzen begrüßen, denn sie entspricht einem lebendigen Bedürfnisse und hält sich fern von jenen engherzigen Vorurtheilen der national« politifchen Abschließung, welche nicht nur den Frieden zwischen den Voltsstämmen erschwert, sondern auch — auf beiden Seiten — bedauerliche Hindernisse für das Fortkommen deö einzelnen Bürgers in seinem Berufe herbeiführt. . . . Aus freiem Antriebe, hervorgewachsen aus einer vorurtheilslosen Beobachtung der realen Verhältnisse, tritt hier eine Anregung auf den Plan, welche, weit entfernt von parteipolitischer Nbschließung, das Ganze der Bevölkerung, die Gesammtheit beider das Land bewohnenden Volksstämme ins Auge fasst. Die Entwicklungs-Geschichte Oesterreichs hat hier einen sichtbaren und dankbar zu begrüßenden Schritt nach vorwärts gemacht. Der schwere Nebel des einseitigen Jeuisseton. Unsere Reise durch die Welt. "ie und wofür wir uns bewege«. Von W. G u n b l a ch. Di w I. Aieht 'V^aHl' welche jche Fortbewegung in sich . ^ Selten V." ^ mit zunehmender Gcschwindig-'" gewiibnli^^hi es, dass bei einer Fortbewegung "^oet- knZ^ ^""gart jemand einen stärkeren Stoß ^lt> die Z« ," HrMerer Bewegung, im Laufschritt Hoheit ,.«Mkeit eines heftigen Zusammenstoßes ^' zuwehn t.?,'^'^ A""' ^ es, wenn auch ^Uchtunn 5 ! b^e Verletzungen. Bei ungenügender !^ einen n.?"°"gs°men wir deshalb unsere Schritte, mit Gegenständen oder uns 5 . Näh" i^W"" zu vermeiden. ?"tsgefübl >., "^""s am Tage mit leidlichem Sicher- fallen <>w^ bahinbrausenden Eisenbahnzuge an- U°hl. we 3^"^" wir im Dunkel der Nacht die ^ Hinderni« ?? blnch irgend ein im Wege befind- ^ Neisend/n ^o^tit. und nur die Gewohnheit gibt ck Unsch7r7./".^''''»losigteit, welche das Gefühl aufkommen lässt. Mit jeder Wt die Ges^U""g zu Lande oder zu Wasser V. der Vii. I' <""b nur die Gewohnheit und die "Migtes Sick//l!'?^" gibt uns ein keineswegs be- „, . Dbqlei^K'tsgefühl. r«. l Grschwi^'."."lere Bewegungen im Verhältnis °"" sortbVwea^^'!: "" welcher wir uns im Welt- "lgen. äußerst gering sind, so sind sie doch deshalb gefahrvoller, weil wir bei unferer Fortbewegung auf der Erde keinem Gefehe folgen, fondern uns auf unsere Geschicklichleit verlassen und alle Bewegungen den augenblicklichen, stets veränderten Bedürfnissen anpassen. Selbst bei den schnellsten Eisenbahnfahrten hat man sich nicht die Mühe genommen, die Be« wrgungen in ein die möglichst vollkommene Sicherheit gewährendes Gesetz zu bringen. Die Körper im Weltraume bewegen sich entweder in der Weise, dass sie niemals — wie wir es bei allen Planeten sehen — zusammenstoßen können, oder kleinere Planeten gehen auf ihrer Bahn über dichnige größerer hinweg, und dann ist der endliche Untergang der ersteren mit Sicher« heit vorauszusehen. Im August und November gelanqt die Erde an zwei Punkte ihrer Bahn, welche von Meteorschwärmen, die «August- und Novemberstrom. genannt werden, belebt sind. Bei dieser Gelegenheit gelangt eine große Anzahl der kleinen Körper, welche sich auf ihrem Zuge durch den Naum dann in der Nähe der Kreuzungs-punkte befinden, in die Gravitationssphäre der Erde, und die Folge davon ist ihre Vernichtung, indem sie als Sternschnuppen in die Atmosphäre eintreten und verbrennen oder auch nach thrilweisem Verbrennen auf die Erde niederfallen. Damit ist das Schicksal der beiden Meteorschwärme in ihrer Gesammtheit besiegelt; denn da alljährlich eine große Anzahl der kleinen Körper von dcr Erde absorbiert wird, so ist ihre vollständige Vernichtung als selbständige Individuen nur eine Frage der Zeit. Zum Glück für uns sind die Körper so klein, dass sie beim Herabfallen der Erde keinen Schaden zufügen können; doch zeigen sie uns, dass auch unter den unwandelbaren Naturgesehen nicht alle Weltkörper in ihrer Existenz gesichert sind. Ja für das ewige Werden und Vergehen ist es nothwendig, dass es so ist. Betrachten wir nun unsere Bewegungen auf der Erde. so sind sie zum großen Theile so langsam, das« es der Mensch in der Gewalt hat, durch Wendungen oder schnelles Anhalten Zusammenstöße zu vermeiden. Wir kommen deshalb mit den auf gleicher Fläche sich kreuzenden Straßen so leidlich aus. und die dennoch an diesen Knotenpunkten des Verkehres vorkommenden Unfälle könnten bei größerer Vorsicht vielleicht vermieden werden. Da aber, wenn wir die Gesetzmäßigkeit in der Zahl der Unfälle betrachten, auch die Unvorsichtigkeit als ein dazu gehöriges Element mit in Berechnung kommt, so gestaltet sich die Verhältniszahl der Unglücksfälle zur Grüße des Verkehres in gleich langen Perioden immer in derfelben Weife, und nur die Vefeitiaung der Gefahren, besonders der Knotenpunkte auf gleicher Fläche, würde die Unfälle, wenn nicht beseitigen, doch der Zahl nach sehr vermindern. Anders ist es schon mit den so schnell oahm-fliegenden Eisenbahnzügen. deren plötzliches Anhalten der Mensch nicht in der Gewalt hat und die ein Ausweichen gar nicht gestatten. « c^ ».' Während wir mit emer fabelhaften Gefchwmdlg-keit, durch die Gravitation auf unserem Erdbette festgehalten, mit diesem durch den Raum eilen, spinnt sich der Faden unseres Lebens und ganzer Geschlechter ab, ohne dass wir die Fortbewegung im Raume gewahr werden. Und wenn wir an die Schnelligkeit unserer Fclhrt denken, so wissen wir. dass es immer ebenso gieng und auch in Iulunst weiter gehen wird. so lange die Erde existiert. Laibacher Zeitung Nr. 20. 166 24. Jänner 1895. Parteilebens hat sich hier verflüchtigt und der helle Sonnenstrahl politischer Vernunft und nationaler Unbefangenheit leuchtet aus der Lücke einer jahrelang gesehenen Wolkendecke herab, friedenbringend und förderlich für das materielle Wohl der Bevölkerung.» Politische Uebersicht. uaibach, 23. Jänner, Der Permanenzausschuss zur Vorberathung der neuen Civilprocess-Ordnung hält feine nächste Sitzung morgen. In der gestrigen Sitznng des niederösterrei« chischen Landtages überreichte Abg. Noske eine Petition des Vorstandes der Wiener Aerztekammer um Kenntnisnahme der Erklärung, worin die in der Rede Luegers vom 3. d.M. vorgekommenen Verdächtigungen und Beschuldigungen gegen die Aerztekammer als unwahr bezeichnet und dagegen energisch Verwahrung eingelegt wird. Der Statthalter beantwortet eine Reihe von Interpellationen, darunter die Interpellation des Abg. Pacher wegen des Unfalles bei Gumpoldskirchen auf der Südbahn in der Nacht vom 10. d. M. und erklärt, die Ursache des Unfalles sei keineswegs auf die Unzulänglichkeit der Betriebseinrichtungen, sondern auf die Nichtbeachtung der Signale zurückzuführen. Der Statthalter constatiert, dass bei der Südbahn allerorts den die Sicherheit des Bahnbetriebes erwachsenden Forderungen vollkommen entsprochen erscheint, für die Regierung bestehe demnach in dem vorliegenden Falle kein Anlass, etwas zu verfügen. Im weiteren Verlaufe der Sitzung widerlegte der Statthalter in längerer Rede die in der letzten Sitzung gegen die Beamten der Be« zirkshauptmannschast Krems vorgebrachten Vorwürfe, welche ihre Pflichten genau erfüllten. In der gestrigen Sitzung des mährischen Landtages interpellierte Abg. Hulka den Landes-ausschuss wegen Ernennung von vier bloß deutschen Mitgliedern des Bezirksschulrathes in Göding, obwohl die überwiegende Mehrzahl der Bevölkerung slavisch sei. Am Schlüsse der Sitzung erschien Se. Excellenz Herr Handelsminister Graf Wurmbrand in Begleitung des Statthalters in der Landtagsloge und wurde vom Abg. Baron Elumecly und anderen Abgeordneten begrüßt. Die gestrige Sitzung des böhmischen Landtages begann mit der ersten Lesung des Antrages Kaftan betreffend die Schiffbarmachung der Moldau von Prag bis Melnik und der Elbe von Melnik bis Aussig. Der Wehrausschuss des tirolischen Landtages nahm gestern seine Berathungen wieder auf. Demselben werden die Anträge des Subcomitös, welches bekanntlich die Landwehrvorlage vielfach amendiert hat, bereits vorliegen. In einer Innsbrucker Eorrespon-denz des «Vaterland» wird die befriedigende Lösung der Frage als wahrscheinlich bezeichnet. Im galizischen Landtage wurde gestern über die Regierungsvorlage betreffend die Aenderung des Gesetzes über die Errichtung und Erhaltung von Volksschulen sowie über den Schulzwang verhandelt und in die Epecialdebatte eingegangen, in welcher der Landtag die vierzig Artikel des Gesetzentwurfes mit einigen unwesentlichen Aenderungen annahm. Im ungarischen Abgeordnetenhause erklärte Ministerpräsident Baron Banffy im Verlaufe der Debatte über das Programm des Cabinets, er werde wie in allem, fo auch bei den Wahlen volle Gesetzlichkeit wahren. Die Richtung der Regierungspolitik bleibe unverändert. «Unser Programm ist das Programm der liberalen Partei, mit welcher wir auch zu regieren wünschen. Mit den sächsischen Abgeordneten, welche der liberalen Partei angehörten und auch gegenwärtig angehören, ist es unnöthig, einen Pact zu schließen.» Einzelnen Abgeordneten, nicht nur sächsischen, gebe der Ministerpräsident über Wunsch Aufklärungen. Von einem Pacte sei keine Rede. Das Programm der Regierung sei deutlich. Die Regierung anerkennt und achtet die gesetzlichen Rechte der Nationalitäten, werde aber nie über die Einheit des Nationalstaates hinausgehende Wünsche erfüllen. (Lebhafter Beifall links) Das Programm der sächsischen Volkspartei enthalte keine staats» feindlichen Tendenzen und nichts, was dem Programme der liberalen Partei widerspreche. Der Ministerpräsident kann jedoch das Zustandekommen des Programmes nicht billigen, weil die Constituierung einer politischen Partei als Nationalität von ihm perhorresciert werde. Den Ausgleich werde die Regierung gegen jedermann vertheidigen; bisher aber war es nicht nöthig, gegenüber dem gemeinsamen Heere oder gegenüber der gemeinsamen Regierung vertheidigend aufzutreten, doch werde die Regierung jeden von wo immer kommenden Angriff entschiedenst abwehren. Der Ministerpräsident erachtet die Fusion der staatsrechtlichen Parteien als begründet und werde gewiss nichts verabsäumen, wenn eine günstige Gelegenheit sich dazu barbiete, halte es jedoch für nicht richtig, die Frage im Hause zu discutieren (Lärm), besonders nicht die Krone in die Frage der Parteigestaltung, in die Discussion einzubeziehen, weil in erster Reihe die Parteigestaltuna. von den Wählern zustande gebracht werde. Betreffend die Kirchenpolitik werde die Regierung bestrebt sein, die Pacification der Gemüther zu bewerkstelligen, jedoch nicht durch eine Novelle, da die Gesetze in demselben Geiste durchgeführt werden, in welchem sie geschaffen wurden. Redner bo tonte nochmals, er werde die Integrität der Principien der restlichen kirchenpolitischen Vorlagen wahren. Die Regierung sei bestrebt, alles von der früheren Regierung unerledigt Zurückgelassene zu verwirklichen. Es hängt vom Hause ab — schließt der Ministerpräsident — ob wir unser Programm, die kirchenpolitischen Fragen zur nothwendigen Beruhigung der Gemüther in erster Reihe von der Tagesordnung abzusetzen, verwirklichen und sodann entschieden das Gebiet der Schöpfungen betreten können.» Die Erklärungen Banffy's wurden von wiederholtem Beifalle der liberalen Partei begleitet. Die Debatte über das Programm des Cabinets ist hiemit geschlossen. — Nächste Sitzung Donnerstag. Tagesordnung: Cultusbudget. In der gestrigen Sitzung desdeutschen Reichstages begründete bei Berathung der Zollnovelle Staatssecretär Graf Posadowsky die vorgeschlagenen Zollerhöhungen. In der Debatte ergriff Abg. Stumm das Wort, ferner Abg. Buddeberg, welcher die Vorlage bekämpft, dann Abg. Kaunitz. welcher sich mit der Vorlage einverstanden erklärt. Staatssecretär Marschall, welcher einige Behauptungen des Vorredners widerlegte, dann Abg. Bröckmann und Möller und zum Schluss Staatssecretär Graf Posadowsky. Nachdem noch Abgeordneter Stumm die Vorlage bekämpft hatte und Abgeordneter Kröber das Wort ergriff, wurde die Fort» setzung der Debatte vertagt. Heute gelangen Initiativ- anträge zur Gewerbe-Ordnung zur Verhandlung. — Im Verlaufe seiner Rede gieng Fürst Hohenlohe zur Besprechung der Krisenyerüchte über und sagte, es gebe in Preußen zahlreiche Männer, die sich für Staats-manner halten. Jeder solche Staatsmann habe einen Journalisten, der in der Presse verbreite, dieser oder jener werde Minister oder Botschafter werden. Redner schildert sodann aus seinen zahlreichen Erfahrungen, wie er sich solchen Pressgerüchten gegenüber kühl verhalte. Man möge solche Krisennachrichten von sich ablaufen lassen, wie Regentropfen vom Regenmantel. Leider haben die Krisengerüchte auch Unruhe und Pessimismus unter den Zeitungelesern verbleitet. Fürst Hohenlohe schließt mit dem Wunsche, es mögen alle ihre Arbeit ruhig und ungestört zum Wohle des Vaterlandes verrichten. (Lebhafter Beifall.) Das römische Journal «Popolo Romano» sagt bei Besprechung des Decreies betreffend den Schluss dec Parlamentssession: Bei der Wahlcampagne werde es sich nicht, wie einzelne Oppositionsblätler behaupten, um einen Kampf für oder gegen Crispi, sondern u«N einen solchen für oder wider das Ministerium handeln, an dessen Spitze Crispi steht, das den Staatscredit gehoben das Budget restaurierte, den Frieden und die Ruhe in Sicilien und Massacarrara gesichelt und das Ansehen und die Würde des italienischen Namens im Auslande wieder hergestellt habe. «Don Quixotte» sagt, der Wahlkampf würde für und gegen Crispi entbrennen. «Messagero» bestätigt, dass die allgemeinen Wahlen am 22. April und die Stichwahlen am 5. Mai stattfinden werden. Aus London wird in Ergänzung der Meldung über die Unterredung zwischen Kimberley und HahM nachträglich gemeldet, dass Kymberley vorher mit Rose/ very eine längere Unterredung über die Rathsamle" eines auf ein gemeinsames Vorgehen der vereinigten englischen und deutschen Flotten hinzielenden Vorschlages hatte. Tagesueuigleiten. — (Nordpol-Expedition.) In Wien hielt am 22. d. M. in Anwesenheit Sr. l. und l. Hoheit des Herrn Erzherzogs Rainer und eines distinguierten Pub^ cums, worunter sich Mitglieder der deutschen Votschol» und der baierischen Gesandtschaft befanden, Payer ein«" Vortrag über seine projectierte Nordpolexpedition. ^ Schlüsse der beifälligst aufgenommenen Ausführungen Payers begrüßte Erzherzog Rainer das Unternehmen umso inniger, als es bestimmt dem Vaterlande zur ,«? ""heiratet und Vater einer zahlreichen Familie. Vlein. ^ Attentat verübt haben, weil er der «"lasst b ^"' ^°^ M"lor Dechar seine Entlassung ver. sah^/Präsident Faure und die Rad-M bi nn ^ ^"^ ^"'bt man: Die Radfahrerwell Jubel l ^ ^" b"rn Felix Faure mit besonderem betreu ^"°""M"' ba derselbe eisrlg den Bicycle.Spor, reich itt ^ Ehrenmitglied des Touring.Elubs von Franl-Neuen n?" Vorstand biefes Clubs hat deshalb auch an den WswunlA^"" !°l°rt ein sehr herzlich gehaltenes ^usdru", ^"v" ^richtet, in dem er der Hoffnung biescz,. ^ ' bass er auch fernerhin das Radfahren, und mn n!"^' Beförderungsmittel, das eine «gesunde vraitsche. Uebung sei, begünstigen werbe. Lons^,.^liefträger und Botschafter.) Aus ^Mstaa ^ "^ """ 22. Jänner gemeldet: Als ^wlll ^ ^'" ^" sein:m Abzeichen erkennbarer armenischer ^ügerz ^ ^"^ fünfzehn Jahre den Dienst eines Brief. itvülf auz !- ^" "»lischen Poftamte versieht, sich mi< Nach «z.^^^l'll und Kleinasien angekommenen Briefen ^ ....., , "^ l"l1"" wurde dcrsllbe angehalten, weil daS von ihm bezahlte Brückengeld (10 Para, etwa 4 Pfennige) angeblich falsch war, und auf die Wache gebracht. Em Passant, der dies gesehen hatte, benachrichtigte den englischen Postdirector Cobb, der sich mit dem ersten türlisch sprechenden Beamten aus die Wache begab, wo man, trotzdem er sich legitimiert hatte, seinem Erfuchen, den Briefträger freizulassen, leine Folge gab. Der Briefträger wurde durchfucht und nachdem man ihm zwölf Briefe abgenommen hatte, mit Handschellen gefesselt, wobei er von einem Zaptieh mit dem Säbel am Arme verwundet wurde. Da« weitere Ersuchen des Directors Tobb, den englischen Consul zu benachrichtigen, wurde gleichfalls abgelehnt. Als der Director Miene machte, sich zum Fenster zu begeben, um daselbst um Hilfe zu rufen, wurden die Fensterläden geschlossen. Vorher hatte der Director die Vrkse zugebunden auf dem Tische gesehen. Als er die« selben zu sich nehmen wollte, entspann sich ein Kamps um die Briefe, bei welchem der Director schließlich nachgab, um die Vriefe nicht zu beschädigen. Ein Zaptieh dlhauptet, dass ihm hiebei der Aermel zerrissen worden sei. Der Postdireclor wurde in gröblicher Weise insultiert. Es lag augenscheinlich die Absicht vor, die Briefe, die man aus Armenien kommend wähnte, zu burchlesen. Passanten, die von dem Vorfalle Kenntnis erhielten, benachrichtigten den britischen Consul, der sich mit dem Dragoman und einem Kawassen an Ort und Stelle begab, wo die Freilassung des Briefträgers erfolgte. Der englische Votschafter Currie ethob aus diesem Anlasse fosort Vor« stellungen bei der Pforte. — (Schneefall.) Starker Schneefall ist auf beiden Seiten des Gotthard eingetreten. Bei Viasca wurden drei Mädchen und ein junger Mann verschüttet. — (Großer Brand.) In Charkow brannte der Moskauer Bazar ab. Der Brandschaden beträgt eine Million Rubel. Local- und Provinzial-Nachrichten. — (Vom Maria-Theresien« Orden.) Se. Majestät der Kaiser hat als Großmeister des Maria-Theresien-Ordens über Antrag des OroenSlanzler» FZM. Freih. v. Kühn gestattet, dass nunmehr auch sämmtliche 16 Tiroler Kaiserjägerbataillone, 4 bosnisch «hercegovinische Infanterle'Regimenter, 43 Divisions'Artillerieregimenter, 1b Pionnierbataillone, 3 Bataillone des Eisenbahn- und Telegraphenregimcnts, die neuerrichtete Infanterie-Cadelten-schule in Marburg und die neu aufgestellten 8 Land» wchldivisions-Commanden mit dem illustrierten Pracht» werk «Militärischer Maria.Theresien«Orden» von I. Lukes unentgeltlich belheilt werden. — (HerabsetzungderPreisedesSpreng-Pulvers und der Sprengpulver-Patronen des ärarischen Verlages und Einführung einer neuen stärkeren Sorte Sprengpulver-Patronen.) Mit 1. Jänner b. I. wurden die Pulver« Verschleihpreise wie folgt herabgesetzt: a,) Sprengpulver, bei Abnahme unter b kg auf 64 lr., bei Abnahme von wenigstens 5 kß auf 53 kr., von 500 kg und darüber auf 48 lr. per kg; d) Sprengpulver.Patronen, bei Abnahme unter 5 kss auf 76 kr., bei Abnahme von wenigstens 5 kx auf 64 lr., von 500 kß und darüber auf 58 lr. per kg; o) für eine neuestens in den Vcrfchleiß gebrachte stärkere Sorte Sprengpulver« Patronen, bei Abnahme unter 5 kß auf 1 fl. 6 lr., bei Abnahme von wenigstens 5 kg auf 88 lr., von 500 kg und darüber auf 80 lr. per kg. Die Preise lür Mengen von 500 kg auswärts gelten auch dann, wenn die Consumenten das Material nach sofortiger Be« e'niaez 5« Flegel zu stecken braucht. Er hat mir nur Es ist w?r"ük ""^theilt - gepfeffert sag ich euch, halten D« !?w" genug gefallen, dir meine Zusage zu ??bekannt p^lllmtus war auf den Rennplätzen noch 'Fne vo/^ )-""k Chancen die denkbar günstigsten und Es schi°n^"cw Eigenschaften außer allem Zweifel. 'Hlschlaapn^ "^ ber meiner Ansicht nach gar nichl dorauz di- "^' und ich fühlte sozusagen schon im Gern w gewonnenen Checks in meiner Rocktasche Me qe'b^""' .^ blieb tugendhaft und habe alle Ur-N"d fürcht/,.^ beshalb zu beglückwünschen. Andere ^ispiel.» H ^reingefallen. Prinz Egon Strusa zum ^bundm' ?!l"^ w"r in Baden?, fragte Zähringen "NdienK?.' '"H benle, er jagt Tiger in den Dschungeln ^ bis ,'.,^lst seme Absicht gewefen, aber dann hat 3^ losa l^ll ?" hin das amüsante Pariser Leben ^ Weiss Ä'^°b" er hat die Lust verloren oder — hat er den Plan aufgegeben. Ute es y9 lU er übrigens hier. Der Pistasch Konsky ? Wien m.l^' Er will sich eine Woche oder zwei Mrn aebl «"' ^ er zu seinem Bruder nach Men- "r '. 2°M ^z, ^ ^l^ auch dort nicht We sln^ 'm"" moderner Nhasver, der nirgends ^ "nd we„n "ö unter uns gesagt, er treibt es zu ?'d er ^ er noch eiu paar Jahre so weiterlebt, Ulelch f^" semem Vermögen und seiner Gesundheit "end se?n ,."' 6"n Vermögen soll ohnedies nicht "'' etwa hunderttausend Gulden. Was will das bedeuten bei einem Manne, der gewohnt ist zu leben, wie er es thut? Er wirft das Geld mit vollen Händen zum Fenster hinaus. Ich war dabei, als er im Club de Bade an einem einzigen Abend sechstausend Gulden verlor. Er spielte so toll und wild darauf los, dass er es wahrscheinlich noch zu einer weit höheren Verlustsumme gebracht hätte, wenn sich nicht einige der Vernünftigeren ins Mittel gelegt und der Sache ein Ende gemacht hätten. Mir thut es leid um ihn; er ist im Übrigen ein Prachtmensch und speciell mir ist er mit einer Liebenswürdigkeit entgegengekommen, die mich geradeswegs bezaubert hat.» .Ja, du hast recht, Fred.» sagte Zähringen köpf« schüttelnd, «es ist schade um ihn. Mir war er von jeher sehr sympathisch. Er besaß, ganz abgefehen von seiner gewinnenden Erscheinung und seinen gesellschaft» lichen Vorzügen, viele Eigenschaften, die ihn mir lieb und wert machten. Du hast ihn ja wohl auch kennen gelernt, Tessa?» «Nur flüchtig! Wir waren wahrend unseres Auf-enthaltes in Karlsbad zuweilen mit ihm zusammen.» «Täglich,» hätte sie der Wahrheit gemäß sagen müssen aber eine heimliche, beklemmende Furcht hielt sie ab, ihrem Gatten das zu gestehen. Sie hatte jäh die Farbe gewechselt, als Strusa's Name zuerst genannt wurde, dann aber hatte sie schem-bar theilnahmslos den Bericht ihres Bruders angehört; nichts an ihr verrieth, dass der Prinz ihr ja mehr ge« wesen war als ein oberflächlicher Bekannter. (Fortsetzung folgt). zahlung partieweise innerhalb Monatsfrist aus den üra-rischen Magazinen an fich ziehen. Zahlreiche mit den neu eingeführten «verstärkten Sprengpulver-Patronen» durchgeführte Sprengungen haben sehr befriedigende Refultate ergeben, und find die Patronen geeignet, mit Vortheil an Stelle brisant wirkender Spreng« mittcl in Verwendung zu treten. — (Sanitäts.Wochenbericht.)Inber Zeit vom 13. bis 19. Jänner kamen in Laibach zur Welt 21 Kinder, dagegen starben 24 Personen, und zwar an Tuberculose 8, Entzündung der Nthmungsorgane 2, infolge Schlagflus« 3, Altersschwäche 1, infolge eines Unfalles 1, durch Selbstmord 1 und an sonstigen Krankheiten 8. Unter den Verstorbenen befanden fich 4 Ortsfremde und 11 Perfonen aus Anstalten. Von Infectionslranlheiten wurde gemeldet: Diphlheriti« 1 Fall. * (Deutsches Theater.) Von geil zu Zeit sieht man eine der harmlosen Poss n von Rudolf Kneisel recht gerne, denn sie erfüllen, insbesondere im Fisching, ihren heiteren Zweck ganz gut. Das war auch gestern der Fall; das Publicum lachte herzlich über die Harlelinaden des «Verhängnisvollen Maskenballes» und nahm die flotten, gutgelaunten Leistungen der Damen Kohler, Gergelyi sowie der Herren Femminger, Herrnfeld, Gärtner und Rene' freundlich auf. Herr Ren en Schulausschuss, was einstimmig angenommen wurde. Nerlin, 23. Jänner. (Orig.'Tel.) — Reichstag. — Die Anträge des Abg. Kropatschek auf Lieferung des Befähigungsnachweises, des Abg. Gamp betreffend die organisierte Vertretung der Handwerker in den Hano-werlerslammern, ferner die vom Abg. Gamp beantragte Resolution, wonach die Regierungen auf die mög» lichste Einschränkung der Beschäftigung der Strafgefangenen hinwirken mögen, wurden angenommen. Verlin, 23. Jänner. (Orig.'Tel.) Im Abgeordnetenhause wurde der Etat schließlich der Budgetcommission zugewiesen. Verlin, 23. Jänner. (Orig.-Tel.) Die Commission zur Berathung der Umsturzvorlage nahm den Absatz 1 des § 3 betreffend die Aufforderung zur Begehung einer strafbaren Handlung einstimmig nach der Regierungsvorlage an. Die zu Absatz 2 gestellten Ab-änderungsanträge der Abgeordneten Lenzmann und Spähn (Centrum) wurden abgelehnt. Ebenso wurde Absah 2 der Regierungsvorlage, und zwar mit 14 gegen 12 Stimmen, abgelehnt. Berlin, 23. Jänner. (Orig.-Tel.) In dem beim Lawntennis-Saale des Kaisers im Ausstellungspalaste gelegenen Ankleidezimmer entstand vormittags Feuer, das alsbald gelöscht wurde. Die Entstehungsursache des Brandes dürfte in einem Gebrechen der Gasleitung zu suchen sein. Rom, 23. Jänner. (Orig.-Tel.) Die Ngenzia Stefani meldet aus Massauah vom heutigen: Die Abreise der Lazaristen der erythrä'ischen Colonie ist auf den 4. Februar festgesetzt. Pari«, 23. Jänner. (Orig.'Tel.) Der Infanterie-Director im Kiiegsministerium, General Tournier, wurde zum Ehef des Militärstaates des Präsidenten der Republik ernannt. Madrid, 23. Jänner. (Orig.«Tel.) Lopez Dominguez wurde zum Marschall ernannt. London, 23. Jänner. (Orig.-Tel.) Lord Eurchill befindet sich in bewusstlosem Zustande. Velgrad, 23. Jänner. (Orig.-Tel.) König Alexander wird auf der Hinreise nach Biarritz in Paris Aufent» halt nehmen und dem Präsidenten Felix Faure einen Btsuch abstatten. Zur Cabinetsbildung in Paris. Paris, 23. Jänner. Bourgeois erschien um 4 Uhr 20 Minuten nachmittags im Elysie und con- ftrierte bis halb 6 Uhr mit dem Präsidenten der NevudM. welchem er über die von ihm zur Bildung Nack d^"^< «"N"^" Schritte Bericht erstattete. l^ ^ "*'."' Jänner. N« den deuUn-« m sprechungen mit den zukünftigen Ministern Ne n^ch immer die Einkommensteuer den Hauptgegenstand der Erörterungen. Die Besprechungen werden nachmittags fortgesetzt werden. Um 4 Uhr wird sich Bourgeois in das Elysse begeben. Paris, 23. Jänner. Pocherri lehnte es ab, in das Cabinet Bourgeois einzutreten. Paris, 23. Jänner. Nachdem Bourgeois das EWe verlassen hatte, besprach sich derselbe mit seinen M'tarbeitern, und es wurde beschlossen, dass Bourgeois das Präsidium und die Finanzen, Hanoteaux Aeußeres, Eavaignac das Kriegsportefeuille und Senator Combes das Marineportefeuille übernehmen solle. Diese Combination dürfte im Laufe des Abends perfect werden. Krise in Athen. Athen. 22. Jänner. Der König empfieng Tri« kupis in Audienz; abends wurde niemand ins Palais berufen. Man glaubt, dass ein Geschäftscabinet oder ein Cabinet Ralli oder endlich ein Cabinet Constanto« pulo gebildet werden wird. Die Kammer vertagte sich bis zum Ende d-r Krise. Athen, 23. Jänner. Der König ließ den General Canaris zu sich berufen, um sich mit ihm über die Lage zu berathen. Die Bildung eine« Geschäftscabinets gilt nunmehr als sicher. Athen, 23. Jänner. Canaris hat das Präsidium des neu zu bildenden Cabinets nicht angenommen. Das neue Ministerium dürfte in folgender Weise gebildet werden: Nikolaus Delyannis Präsidium und Aeußeres, Oberst Patiam Antopulo Krieg, Vlachos Unterricht, Schiffscapitän Koierois Marine. In dieser Zusammensetzung bestünde das Cabinet aus lauter Mitgliedern, welche die Anschauung des Königs vollständig theilen. Athen, 23. Jänner. Die «Nlropolis» veröffentlicht eine anscheinend officiöse Note, in welcher es heißt: Die von ministerieller Seite stammende Version über die Gründe der Demission des Cabiuets sei unrichtig. Trikupis, welcher voraussetzte, dass der König das Cabinet entlassen werde, nahm das Verhalten des Klonprinzen am letzten Sonntage zum Vorwande, um sich zurückzuziehen. In der Provinz fanden einige anti-trikupistische Demonstrationen statt. In Patras wurde das Polizeibureau von der Menge mit Steinen be-worfen. Gegenwärtig herrscht Überall Ruhe. Der Krieg zwischen China und Japan. London, 23. Jänner. Aus Shanghai, 22. d. M.. wird berichtet: Beunruhigt durch die erfolgreiche Landung der Japaner in Teng»Tschu, verfügte die chinesische Regierung die sofortige Abreise der Friedensgesandten nach Japan. Dieselben nahmen Plätze des Postdampfers, der Samstag abgeht. Aiterarisches. Die stillen Freuden des häuslichen Glückes — wann könnte man sie besser schätzen als in den ruhigen Stunden, wie sie der lauten Lust unseres großen Winterfestes zu folgen pflegen! Traulich sammelt sich Abeud für Abend der Familienkreis, und mehr als früher gelangt die Lecture wieder in ihr Recht, sei es, dass man sich still in ein Buch oder eine Zeitschrift vertieft oder gespannt dem Worte eines Vorlesenden lauscht. Beiden Arten der Unterhaltung kommt in ganz vorzüglicher Weise die altbewährte Familicnzeitschrift «Ueber Land und Meer» (Stutt. gart, Deutsche Verlags-Anstalt) entgegen, von deren Großfolio« Ausgabe soeben das siebente Heft zur Ausgabe gelangt. Da finden wir die Fortsetzung des interessanten Romans "' und ihre Namen dem Turnrathe mittheilen. Laibach am 23. Jänner 1895. (363) 2-1 Her Turttrath (4973) 10 ^««.^^SH,^ > Danksagung. > W Für die zahlreichen Beweise herzlicher Theil" > M "ahme anlässlich des Ablebens unseres innigstgeliebten, » M unvergesslichen Vaters, beziehungsweise Schwieg"' M Vaters, des Herrn > Anton Aol'nik W sowie für das zahlreiche Geleite zur letzten Ruh^ « statte und für die schöne Kranzspende, insbesondere >» aber den Herren Sängern für den ehrenden Ma? W gesang. sagen wir allen auf diesem Wege unsern tM ^ gefühlten innigsten Dank. W Laibach am 22. Jänner 1895. > W Die trauernden Töchter- ^ R Danksagung. » W Schmerzerfüllt über den herben Verlust nie"" ^ unvergesslichen Gatten, deS Herrn > Vutor Wnigfchmid W fühle ich mich verpflichtet, im eigen n und im iN"" M meiner Kinder für die vielen Beweise hecz.'^ M Theilnahme während der Krankheit sowie bn ^ M Ableben, feiner für die ehrende zahlreiche Vcthm'li ^ M an dem Leichenbegängnisse des theuren Verstau .^ M uud den Spendern der schiwen Kränze melnen M nigsten und herzlichsten Dank zum Äusdruac ^ bringen. .^ > > Paula Hönigsch"^ D Für die vielen Beweise herzlicher Theil'")^ M während der Krankheit und anlässlich des Vv» W ihres unvergesslichen Galten, des Herrn > Anton Schiinberg W für die so zahlreiche Betheiligung an deniL" ^ M begängnisse und für die schiinen Kranzspcn°" scheN M allen, insbesondere den Herren aus der Kosle ^, M Brauerei und den Herren Friseuren, 'yrei W gefühltesten Danl > Anmlie Schön""" ^ LllibllcherZeituna Nr. 20. 169 24. Jänner 1895. Course an der Wiener Börse vom 23. Jänner 1895. N°« dem oMenm Voursbwtte SlaatS'Hnlehen. «en> Na« ^"^tlicüo Rente > l»'^.,- ^°, ^ " Nprll-October 10« 75 ,<»u l>!> 8^^°^°""°'« ' 250 st. 150 50 -'-- l880n k ° " ^°."" l">0 st. ,57'- ,5»'.. 186?" «> . " fünftel I0U st. , ,26 75 Franz Joseph-«., Vm. I8»4,4«/„ »975 ,00 50 Oalizijchr Karl Ludwig-Vahn, Em. ,»«>, 80» st. 2. 4»/„ . 99'— ,U0'— VorarlbergerVllhn.Em. 18»4, . 4"/« (biv. S«,) L,, f. ,00 st. «. 99 «, ,00 50 Unss. Voldrente 4°/, per lasse — — — - bto dlo. per Ultimo .... 124 »0 124 50 dto. Nente i» KrcmciiwHhr., 4"/„, steuerfrei füriiooliioncnNom. 98 90 l»9 ,0 4"/<> dto. dto. per Ultinw . . 98»N «9 ,0 b»0.St.lt.«l.G°ld1N0fl..4'/,"/„ 128-25 ,88 75. dto, Klo. Silber 100 st,, 4>/,"/„ ,03 20 104 — bto. Etaa>«0blig. (Ung. 0!lb.) V. I. ,87K, 5"/„..... ,25 75 ,2« 75» bto.4'/2"/<,Echantrei,al-«l,l..ObI. ,0,'— 1N2— dto, Präm.'Vllll. k ,00 st. b. W. 158 50 ,59 25 dto. bto. k 5!>fi. ü. W, ,5«-25 1f>9 — Theih.Meg.'Losc 4"/« ,00 st. . 144 - ,4b - Grundentl.»Gbligalionen 4"/„ uxgarüche (100 st. o.W.) . W'15 99 ,5 Andere öffenll. Hnlehen. Donau-«eg.-Luse 5°/«.... ,3l — ,3,-5« dto, Mnleihe ,878 . . ,N«-85 ,09 — «lnlehen der Stadt Görz. . . ill «H — — «lnleben d. Stadtgemeindc Wien 107 — ,07 50 Nnleye» d. Stabt„emeinde Wien (Silber ober Gold) . , , . 182' - - — Prämie» «»!. b. StadtM, Wien l74'2!> 175 — Vörsrba» Nnlehen, verlosb. 5"/„ 101 85 —-— 4°/„ Krainer Uandc« «nlehen . —-— — — «eld Ware Pfandbrief» (für 100 fl.). Vodcr. allg. «st. In 5« I. vl,4°/„ bto. bto. 50jHhr. „ 4»/» . . 100-— ,0«'«» Sparcassr, ,.0ft.,80I, 5>/,°/»vl. ,0,50 — — Prioriläts.Gbllgalionen (für 100 st.). Ferdinand« Nordbahn Oesterr, Nordwestbahn . . . l,l — ,12 - Elaatsbahn....... 2«?'— 229- Sübbahn il 3"/n..... ,89,5 ,7N,5 dto. b 5°/<,..... ,:se «' st. CM. . . . 58 2b 59'i!l» <"/n Do»ai! Dampfsch. ,0» 50 e.9KN NuIyen Kleiiz.vest.Ves. v,, ,n fl. ,7-90 ,8-40 Moll,cn krr»z, Una.Gesv,, 5 fl. ,2— ,»-b<> Nudolpy Lose 1» st..... 23-— 24'- S»ln> i^ose 40 st. CM. , . . «9— ?(>-— Lt.»Oe»oi» Uose 40 fi. CM, . 72-K0 7350 Waldstei» Iwse 2<, st, CM. . . 50- - 52 — WindisltMÜH Lose 8N fl. CM. , —— —-— Gew, Och.diz^Pram. Cchuldv, b. Bodcnercdilanstalt.I.H-m, . ,9-75 »0 75 dto. dlo. ll. «m. 1889. . . 28'— 31 — llaibacher Lose..... 2» b» 25 25 Veld «ar, Kank-Aclien (per Vtült). »ngl0'0efi. Van! »00 fl. «0»/n s. »81 «> 182 «0 »antverein, Wiener, ,00 fi. . ,k>«-7b lk.7 ?b Vobcl..«nst,,0est,,200fi.V.4a°/n <,b8 — 5«,— Dep°stlenbll»f, «ll»,, 200 fi. . 2«3- 2l>ü-. E«somp!e «es., Ndrvfi., 500 fi. 830.-840- Viro» Casfrnv., Wiener. 20«fi. 3».- »,6- Hypothelb, Vest., 200 fi. 2b°/,E. 91- 92 — Uänberbanl, Oest,, 200 fi. . . »8»-50 284 80 vrstrrr unssar. Van!, 600 fi. . ,o«o ,<»«4 Umonbanl 20N fi...... 8,5 50 316«! Verlehrlbanl, «lll«., ,4« fi. . l»4 — ,86 - Actien von Zranspsst» Anternehmungen (per Stück), NlbrechtVahn 200 fi. Silber . — — — - «ussi« Tepl. Visenb. 800 fi. . . ,??4 ,79" B0hm. Nordwhn ,50 fi. . , 209 - 3!0- - b!o. Nestbllhn 20« fi . - - <15 50 4,6 50 Vilschtiehrabfl ltis. 50« fi. CM. «424 ,440 bto, dto. (lit. ll) 20« fi, . 58» 5<1 541 5U Donau' Dampfschiffahrt» - Ves., vesterr,, 567 — 568 5») Dra» Gesellschaft 200 fi. E. . . . 298 5« 299-— Uloyd. Oeft.. trieft,500fi. CM, 589— 54O-- vestcrr. Nordweftb. 200st. L, . 248-—2<9-50 dto. dto. (III. M 200 fi, V. 2737s. 274 25 Pra„ Duxer C-isenb, 150fi, V, , »i-?5 92 — Siebenbürsssr Eisenbahn, Krste ^-'-^! -^- Etaa!«eije»babn 200 st. L. . . 897-ft« 8ftN'«<» SÜdbah» 20N st, E..... ,04-50 105-— Eüdnordd. Verb.N. 200 fl. CM. 20» — 209 - Iramwal,'Vfs.,Wr.,,70fi.<>.W. 43,- - 433 . bto. ..Sleyrerm.", Papieri. u. V,»». ,65 — ,67 — trisaller »ohlenw. - Ves. 70 fl. ,78- ,79 — Wassel!l..V..0est.ln Wien, loofi. «48 — «50 — WaggonLeihanft., «llz., in Pest, »l» fl......... 485'.. 440-— Nr. »augefellschaft ,0« fl.. . ,43b» ,4» 50 Wienerberger Zlegtl'«ctlen»<»es. 84? — 349 . Devisen. «mfterdam....... l0»-> ,08-,« Deutsche Plitz,...... «0 »0 », l« iiondon........ l»4-40 ««4 75 Pari« ........ 49-40 «4?» St. Peter«bur«..... —>— — — Ualulen. Dueaten........ 585 587 20 ssran!-» Stücke..... 9 8». 9!»9. Deutsche Meichsbanlnoten . . SN Uli, Kl — Italienische Vantnoten . . . 4« 3/, 4« 45 Papiei.Siubel...... l »3,7^ , 3i>„ «nndes-Hheater in Wlmch. ' ^"st- Außer Alwlmcment. Ung. Tag. Freitag den 25. Jänner Opern-Novität! ^Hiinsel uud Gretel. Kleidermacherin ein mis Wien Ä}1 8ich zur geschmackvollen Anferti-' gung modernster 6—2 JttB- ml KMertoiMtBi. 16 Schnittet Sehr massige Preise 1 Marie Baumgartner ^Wlener«tra««e Nr. 8, I. Stook. Jj* Harzer Kanarien -Sänger! deren 8°^ ^°8Gnroller und noch mit an- ' bis ?nunen Gesangstouren versendet vod luöß pu ™k. Acht Tage Probezeit. Behand- -6, freisliste gratis. (361) (5-1 -^^awreaslierg L Harz, 427. ^') 3^1 Nr. 449. Euratorsbestellung. ^rds°" «!' k- Bezirksgerichte Gotlschre hard l» .^" Executionssache des Gott-^ura^ "°" Mitterdorf (durch Doctor V?« ^Z."' Nnwn und Magdalcna < dn,? Wndischdorf dem Anton Pust enthalt .^en ^ssen unbekannten Au -.^nsortes Anton gkleznilar in Gott-der ^""Curator bestellt und diesem g. 3)s."Mbietungen der Rralität Einl. llllf^ ^ Eat.-Gemeinde Mitterdmf ^« ^"ner und den I894^"de Bescheid vom 13. December Gom'z '^' zugestellt, ^^chee am 17. Jänner 1895. Preblauer Sauerbrunnen reinster alkalischer Alpcnsäuerling von ausgezeichneter Wirkung bei chron. Katarrhen, insbesondere bei Harnsiiurebildung, chron. Katarrh der Blase, Blasen- und Nierensteinbildung und bei Bright'scber Nierenkrankheit. Durch seine Zusammensetzung und Wohlgeschmack zugleich bestes diätetisches und erfrischendes Getränk. Preblaner Brunnen-verwaltnng In Preblau, Post St. Leonhard in Kärnten. (354) 26—1 fowi medicjfotoriffltei empfohlen ^s^ ^^T "NT fjusfensHflÄfld^chleiialöw»^--^^^ Jtä&F* ^^^^*u ~ ^^^/^JowcfMayer, Apotheker. ^ Der Waschtag Bei Gebranoh der patentierten wäscht man 100 Stück Wäsche in einem WIIa1h»AW CSaIA^ halbßn Tage tadellos rein und schön. Bei patentierten wird die Wäsche noch einmal so lange er- 1H|AllMAM d^l^V^ halten als bei Benützung jeder anderen Seife. IU0lir6Il"9GlI6 Bei Oebrauoh der patentierten wird die Wäsche nur einmal, statt wie sonst 11IV/%l%f«An CSaICa dreimal, gewaschen. Bei Oebrauoh der patentierten wird niemand mehr mit Bürsten waschen mi^uiif* CP^^C^Vv oc^er 8ar ^as schädliche Bleichpulver be-H10UrGIl"L>GlI6 oUtzen Bel Oebrauoh der patentierten wird Zeit, Brennmaterial und Arbeitskrast er- 1MI^%l%«*^«tt C^aI^A spart. Vollkommene Unschädlichkeit bestätigt lflOIirvIl"SvlIt/ durch AUcst des k. k. handelsgerichtlich bestellten Sachverständigen Herrn Dr. Adolf j Jolles. ; P^ Zu haben in allen grösseren Spezerei- und Co nsu mg esc haften sowie im I. Wiener Consumverein und I. Wiener Hausfrauenverein. ^PQ (5226) Haupt-Depot: Wien I, Renngasse 6, 60-20 (303) 3—2 St. 228. Razglas. Zamrli tabularni upnici Marijeti Petriè iz Hadovice, odnosno njenim neznanim dedièem in pravnim na- slednikom, postavi se gospod Leopold Gangl v Metliki skrbnikom na èin in se mu vroèi odlok St. 9134. C. kr. okrajno sodišèe v Metliki dne 12. januvarja 1896. Maria-» ^ zeller Wagen- ?z g: Tropfen, bereitet in der Apotheke zum Schutzengel des O. Mrady in Kremfier (Mähren), ! ei» altbewährtes und bekanntes Heilmittel ! lion anregender und lräftigcnder Wirkunss l cnif den Maacn bei Veidain>nt,sstönmgcn I Nur echt m«< obenftehender Schutzmalle und Unterschrift ll» Preis «» Flasche 40 kr.. »> l » Dovpelfiasche 70 fr. lll» I Bestandtheile find anneneben. Die Mariazeller Magen»Tropfen ! sind echt zu haben in l Laibach: Apoth. Piccoli, Apoth. Mardet« s l schläger; «delvberg: Npoth. Fr. Bacca^ > l eich; Vlschofla«: «poth. Carl Fabiani; > l Vladmannbdors: Npoth. Älrx. Roblrl; « > «udolfsn»er<:Apl,th.Dl,m.Ri?,zlili,?lpoth. l > Bergmann; Paherbach: Avoth. u. Payr; l > Stein:Upoth.I.Mocnil;«-schernembl: l > Npoth, Ioh. Blll)icl. (5282)28-8 l 2Ul33O!-tlf'1'!c)l>l3.l-!»ll_^lD^»la »us «l.W jllltißn ller Vienna «ckiwsl« anil llllttzge «uilllinl, ü" l." in «^.«WIV»W.1l8telien6en Leämeun^on ent8«8e°e«n0mmen: V p" ^uli8criplion»prei3 uetrüel l.»lr1. 1. 5i — ocier ll. 15 - 62 per äctie. 3 ^.'»t den ^eiclmern frei^leM. äen Let^ in I.8trl. uäer i° -l. Wiilirunz ^u erlegen ^, u. .». . ^ ° v. „- ^ n << c>-, "^ l^" «ler ^nmeI6un8 "l 6er Iletr^ von 8ecl,8 3cni,linß en«>. oäer tl. 3 75 per äctie --u erlebn. - Der Ne8tketr^ von neun^n ä^.Uwß oüvr N. N 87 «t 4. nacn ei-solßter Nep»rlilion iiker ^ussoralirun^ 211 ontrilMen. . « ^ « .. .. ^ "nn,tzIc1ui,8Ln unter xelin Hctien vercleu nicl.l derUcll8iclitiet. V»0NN2 8s!el<>V0!-l(8 »Nll <2utt»y8 LUlllling l)o> l.«l