u. Donnerstag den 27. Jänner 1831. ^ N. a i b a ch. «^urch d>e hochwürdigen Vorsteher der hiesi« gen Stadtpfarren, nämlich ^urch den Herrn Dompfarrer und Domherrn, Andreas Albrecht, sind für die durch Elementar-Ereignisse in den äußersten Nothstand versetzten Insassen des Bezirkes Wipbach, Adelädcrger Kreises . . . . . 2oo fl. — !r. durch den Herrn Pfarrer von St. Jacob, Chrisosiomus Pochlin 71 „59 „ durch den P. Guardian des hicsi. gen wohlchrwürdlgen Fran. ziscanerklostcrs und Pfarrers bei Maria Verkündigung, Fe« Ucian Rant . > . . . . i55 ,, 3 „ und 55 Mirling Kukurutz, 91 1^2 Mirling Haiden, l3 ^2 Mir» ling Gcrsicn und n Mirling Fisolen, durch den Herrn Pfarrer von St. Peter, Johann Bedentschitsch 52 „ — » und- i3 Mirling Haiden, 2 Mir< lmg Korn, 9 Mirling Gemisch und 5 Mirling Gersten, dann durch den Herrn Pfarrer von der Vorstadt Tyrnau, Franz Barlilsch. :.,... 56 „ 12 « somit zusammen 2o3 Mirling Ge- ^l"e und...... 5,5 fl. ^ kr. .- ^'M. mit dem Wunsche der wohlthätigen Ge. der an dieses Kreisamt abgeführt worden, daß das Geld zum bestmöglichsten Getrcidant'auf verwendet, und solches unentgeltlich nach Wip-bach zur Vertheilung gebracht werden wolle. so wie das odcmgezeigte Getreide sogleich durch den Herrn Christian Kanz, Inhaber der k. k. privilegirten Fcuersckwamm« Fabrik hier, da« hin spedirt rrorden ist. Auf die Anzeige der eingeleiteten, und von den obgenannten Herren Pfarrvorstchcrn so bercitwil« lig als erfolgreich bewirkten Sammlung, hat das hohe k. k. Landesgubernium dieses Kreisamt mit Verordnung vom i3. d. M., Nr. 957, beauftragt, sowohl dencnselben, als den Bewohnern der Pro-vinzial. Hauptstadt fur dtcsen neuen Beweis ihres stets regen ine ermüdeten religiösen Wohlthätigkeit^ smn dcnDankHockdessclben öffentlich auszudrücken. Indem das Kreisamt sich dieses hohen Auftrags hiemit mit wahrem Vergnügen entledigt, bemerkt es zugleich seiner Scits, daß es das Bestreben der edlen Bewohner Laibachs, überall, wo-Hilfe nothig ist, solche augenblicklich mit freundlichem Entgegenkommen zu leisten, in vollstem Maße achte, und dankbarlich anerkenne. K. K. Krcisamt Laidach den 21. Jänner i85i. ' VM i e n. Aemtlichen Nachrichten aus GaNizicn zufolge, ist die t^^olerH mni-du3, welche in den, an das rust iischc Städtchen Satanow, rvo diese Krankheit scion seit längerer Zeit wüthet, gränzenden Dörfern des Tarnopolcr Kreises Kalahorowka und Wychwatynce sich zu äußern anfing, durch die energischen und schnell angewandten Maßregeln in diesen beiden Orten gleichsam in ihrem Keime erstickt worden ; nur einige wenige Individuen sind als Opfer rc» selben gefallen. Einen besondern Antheil an diesem erfreulichen Resultate hat dcrTarnopoler Stadtarzt 3o ?)i-. Mosing, de.ssen umsichtigem und kraftvollem 'Wirken man die Verhinderung der Weitcroerbrei' tung dieW Uebels in den genannten zwei Dörfern vorzugsweise verdankt. Dc^n Beobachtungen dieses Arztes zufolge, wel' cher auch mit dem in Satanow angestellten russischen A>,zte Rücksprache gepflogen hat, ist die (Zho-lcra ansteckend, jedoch in einem weit minderen Gra» de als die Pest, da von ihr meistens nur krankhaft disponirte, durch Noth und Elend entkräftete, in feuchten, schlechten Wohnungen untergebrachte, und durch Alter gebeugte Menschen ergriffen werden, viele Menschen aber von derselben frei bleiben, wenn sie auch mit den von dieser Krankheit Befalle» ncn in unmittelbarer Berührung stehen. Ein früh' Zeitig angewendeter Aderlaß, so wie der Gebrauch des versüßten Quecksilbers uno des Opiums in reichlichen Gaben, haben sich auch dem Di'. Mosing als hulfrcich erwiesen. In den hart an der russischen Gränze liegenden ZaMz'schcn Ortschaften des Ezortkower Kreises, Hussiatyn, Szydtowce und Sikierczynie, habcnsich "sctther zwar cbcnfalls Spuren der (Cholera gezeigt; allein man darf der Hoffnung, daß es den vereinten angestrengten Bemühungen der Behörden und Aerzte gelingen werde, dem Umsichgreifen dieser Krankheit in Gallizicn Schranken zu setzen, und sie on die nächsten Umgebungen ihres Ausbruches fcst zu bannen, um so mehr mit Beruhigung Raumgc« ben, als die nunmehr erkannte Natur dieser Seu« che, den dafür wachenden Behörden hinreichende Waffen gegen dieselbe darbietet; dieinKalahorow-k'a und Wychwatynce gemachte Erfahrung die Mög» Uchkeit, das Uebelin seinem Aufkeimen zu ersticken, außcrZweifel setzt, und die Landesbehörde allevor« geschriebenen sanitäts -polizeilichen Maßregel» mit musterhafter Genauigkeit in Ausführung bringt; insbesondere aber die väterliche Fürsorge Sr. Ma« jesiät des Kaisers für das W Urkunde vorlas/ welche von dem Kurfürsten, dem Grbmarschall, Freyherrn v. Riedcscl, übergeben wurde. Dieser antwortete in eincr Gegenrede, worin die Stände um Erlaubniß baten, dem Kurfürsten, als Gründer der Verfassung, eine Denkfaule errichten zu lassen, Der Kurfürst genehmigte dieses als Erinnerung an diesen wichtigen Abschnitt in der vaterländischen Geschichte, worauf die Verfassung beschworen wurde. Eine glänzende Beleuchtung vcr Stadt beendigte die Feier desTa ' gcs. (Wien. Z.) Schweif In einem Schreiben aus Basel vom^ 12. Jänner wird gemeldet: „Ich kann Ihnen heute, in Betreff unserer Unruhen, sagen, daß vorige Nacht und hcUte, bis;um Abgang der Post, Alles bei uns ruhig blieb. lZin Spion soll gestern ver. sichert haben, daß die Bauern nur 5ao Wann gut crercirte und bewaffnete Truppen hätten, uno im Ganzen nur 1^00 Mann stark seien. Da sie wohl einsehen, daß sie gegen die Stadt nicht viel aus. richten können, so wollen sie ihre Neckereien noch eine Zeitlang forttreibe», und dann, wenn man einen Ausfall von der Stadt aus machen würde, wollen die Bauern suchen, den Belagerten das Gc- 3. schütz abzujagen; davor wird man sich aber indessen noch hüthen können. Heute Nachmittag wurde von hier aus ein kleiner Ausfall von 5c»o Mann wit cm Paar Kanonen gemacht, die so eben wie-der glücklich zurücktelMcn. Sie trafen einen Theil der Bauern m einem kleinen Gehölze, eine Halde Stunde von der Stadt. Man beschoß sich gegenseitig eine Zeitlang, worauf die Bauern ihre Waf. jcn und ihr Gepäck wegwarfen, und das Weite suchten. Bon den Bauern sollen ziemlich viele gefallen oder verwundet seyn, die Unsrigcn dagegen gar keinen Verlust erlitten haben. Man rann hieraus leicht schließen, daß die Sachen nicht gefährlich sichcn, und daß Alles bald in Ordnung tom-wen werde. Die sogenannte provisorische Regierung soll jetzt in Muttenz (circ Stunde von der Stadt) seyn, weil man sie selbst m ^icstall nicht mehr dulden wollte. Man sagt, einige Anführer wollten sich der Sache der Insurgenten nicht mehr annehmen, und hätten deßhalb dle Flucht ergriffen. (Oest. B.) Königreich beiver Aicilien. Neapel, den 3. Jänner. Am 29. Decem. ber V. I. sparte man zu Sulmona und in andern Gememden der Provinz des zweiten Abruzzo Ulte-nore steben Erdbebcnstöße in der Richtung von Süd nach Nord. Der letzte Stoß war so heftig, daß..e Emwohncr ,ich dufö ftcic Feld flüchteten, doch geschah kem Unglück. — Am 2. d. verfemte cln heftiges Erdbeben die Einwohner von Lagoncro, in der Provinz Basilicata, in die grölte Bestürzung. Es dauerte bei 20 Secunden. Fast alle Häuser litten dadurch; zehn derselben wurden ganz ruinitt, dar. uncer befand sich auch^ieKapuzinerkirche; demMo« sier selbst droht der Einsturz; doch bedauert man bloß den Verlust einer einzigen alten Frau, welche unter den Ruinen ihr Grab fand. (B. v. T.) W 0 l c n. Die Vcrschanzungen von Warschau und Praga 5nd fast gcmz beendigt,,durch freiwillige Arbeit a'l. lev Stände. — A,u Neujahrötage besucht? dcr Dic. wtor die Festung Modlin, und bezeugte sich mit ih-"w Zusicm^ höchst'zufrieden, den- ^^^"uer Zeitungen vom 6. Jänner mcl-«bgehalt/n"^lusse des am 20. December .L5o tatcr ein/ ^lchstages zufolge, beruft der Dic- 2^1 un /7^^^^^^ I"'"" ^^emtben^^^ Wohl des Vaterlandes ^ ^aut Befehl des Dictators wcr?cn in die Zahlungsliste 100,000 Mann Infanterieund Artillerie, und 20,000 Mann (Zavallerie aufgezeichnet, (^llg. Z.) Die Warschauer Zeitung v?m n. Jänner meldet: „Vorgestern verbreiteten sich in dcrHaupt-stadt verschiedene Gerüchte von Truppen-Bewegun« gen und (Zourricren, die angekommen seyn sollten; doch ist nichts Aemtlichcs darüber gemeldet worden/' Demselben Blatte zu Folge hat der Dictator bei der Bank einen Credit für die Negierungs-Commission des Krieges eröffnet, um loo'Stück Geschütz gießen zu lassen. Die unbrauchbaren und überflüssigen ' Kirchenglockcn sollen als Material mi,t dazu verwendet werden. Den Berichten Warschauer Blätter zufolge, sollen noch zehn neue Linien-Regimenter im Königreich gebildet werden, wozu man Mannschaften aus allen Wojewodschaften zusammenziehen will. Am ü. d. M. um 1 Uhr Mittags versammelte sich die aus den Akademikern bestehende Ehren-Garde auf dem sächsischen Platze zu Warschau. Der,Diccator kündigte derselben in eigener Person an, daß sie von diesem Tage an auf den Kriegs fuß übergehen., ein Garde «Linien-Regiment bilden und ihren Sold aus dem öffentlichen Schatz empfangen solle. Major Gierarldowski, welcher von der Regic> rung abgeschickt woroen ist, um das K^vaücric-Regiment des Kalischcn Aufgebots zu mustern, hat der Kriegs-Commission Bericht erstattet, daß' er 666 Personen in demselben vorgefunden und daraus die vierten Schwadronen gebildet habe, welche, der Vorschrift zufolge, zur (Zomplcttirung der Ka. vallerie-Regimenter angeordnet sind. Ihre Bewaffnung ist derjenigen der Uhlanen gleich. Der Warschauer Staatszcitung vom 12. Iän«. ner zufolge, ward Tags vorher durch den Oberstlieutenant D obr z a nski eine Verschwörung entdeckt, welche den Umsturz der gegenwärtigen Re« gicrung zum Zwecke hatte. Die Verschworenen, unter dcFen selbst Mitglieder der gegemvärtigen Regierung, als Lelewel, Bronikowsky, Boleslaw Ostrowski und Franz Grzymala genannt werden, sollen die Absicht gehabt haben, durch die Sappcure eine Eontre-Revolution zu erregen. Doch der Dictator hat auf die Anzeige hicvon, die Verschworenen sogleich festnehmen, und einem (Zriminal.Ge' richte' übergeben lassen. Der Graf Iezicrski wird jeden Augenblick von 32 seiner Rückreise aus Petersburg in Marsch au er. wartet. Mit Bezug auf eine frühere Anfertigung von loo Stück Geschütz sind die Rcgierungs - (Zommis-sionen des Innern und des öffentlichen Unterrichts vom Dictator beauftragt worden, sich unverzüglich mit der Auswahl und Herbeischaffung der Glocken zu beschäftigen, welche als Material dazu gebraucht werden sollen. Die Kirchspiels-Glocken sollen jedoch ausgeschlossen werden. Man hat berechnet, daß zu obigem Zwecke ungefähr 325 Glocken erforderlich sind. Bonden beiden Corps Krakufen, welche sich in der Krakauer Wojewodschaft bilden, ist das cinc in weißcUebcrröcke mit rothenAufschlägen und Kragen, der Uniform Kosciufzko's, das andere, unter dem Namen „die schwarzen Krakusen, in schwarze Neberröcke mit Pellcrinnen gekleidet; beide tragen rothe Mützen, Säbel und Pistolen. (Oest. B.) M i e v e r l a n V e. In einem Schreiben aus der Umgegend von Mac st richt vom 6. Jänner Abends heißt es: „Mit Macsiricht ist keine Communication mehr Möglich. Man ist Tag und Nacht beschäftigt, Trancheen zu graben und Batterien gegen die Stadt zu errichten. Der (Zanton Mechcln und sieben Ge« meindeü des Cantons Bilsen liefern dazu täglich 2oa Arbeiter. In Maessricht wurden sieben katho« lisckc Artilleristen erschossen; sie hatten Befehl gehabt, auf die Batterien des Generals Messinet zu schießen, und batten einen ganzen Morgen geschos« sen, ohne Kugeln in ihre Kanonen zu thun. Die Besatzung von Maestricht machte am 7. einen Ausfall, der aber nur auf eine kleine Entfernung von der Stadt vordrang. (Allg. Z.) Nach den dem Songreß vorgelegten Briefen der belgischen Abgeordneten in Paris hat der General Sebastiani denselben erklärt, daß Frankreich gegen die Wahl des Prinzen Otto von Bayern (geb. im I.chr i3i5, zweiter Sohu des-Kö-nigs) zum Beherrscher von Belgien, nichtä einzu-wenden habe und ihn unverzüglich anerkennen würde. Auch die gewünschte Vermahlung-des Prm« zen mit der dritten Tochter des Königs von Frank-reich werde kemsAnsiändc finden; nur sei die Prinzessinn dermalen krank, und man könnte daher keine bestimmte Antwort geben. Bon einer Einver« lcibung mit Frankreich oder der Wahl eines fran, zösischen Prinzen auf den Thron von Belgien könne in keinem Falle die Rede seyn; ebcn so wenig von Errichtung einer Republik; die Wahl eines einheimischen Fürsten würde aber von den Mächten fast so übel angesehen werden, als selbst eine Republik. (Wand.) F5 rankrei A Der Moniteur meldet: Am 5. Jänner hat der König eigenhändig dcn Generalen Tholos« und Berthez^ne, die von der Armee von Afrika zurück« gekommen waren, die Insignicn als Großossizier und Großkreutz des Ordens der Ehrenlegion über« reicht. Würden, zu denen Sc. Majestät sie durch Ordonnanz vom 27. des vorigen Monats erhoben hatte." Nach Briefen aus Toulon sind im Arsenal dieser Stadt 60a Kanonen von Algier angekommen. Das Journal d u (Z 0 m merce schreibt:, „Die Gerüchte über cine Näumung von Algicrschei« nen durchaus ungcgründct> da man im Gegenthei« lein diesem Augenblick mit Vermehrung des Materials dieses Platzes beschäftigt ist." N u fi l a tt v. Nach Prwatnachrichten in der Po sen er Zei, tung hat die Kaufmannschaft von Petersburg und Moskau iü Millionen Silberrubel zur Disposition des Kaisers gestellt. Desgleichen sollen sich die kurländischen Stände erboten haben, 12,009 bc» spannte Schlitten zur Fortschassung der Armee zu liefern. (Allg. Z.) THEATER - ANZEIGE. Samstag den 29. Jänner wird im hiesigen ständischen Theater zum Vortheile der Sophie Dunst zum erstenmale aufgeführt: Fl i 0 r e l l a. Vas Wilaerhaus. Neue, grosse Oper in drei Acten, Musik von Aubcr. Wozu die Gefertigte ihre vorläufige Einladung macht, und sich der Huld und Gnade eines hochverehrten Pubücums empfiehlt ergebensto Sophie Dunst» Mitglied des hiesigen ständischen Theaters. Kevatteur: Fr. pad. Me in rich- Verleger: DMaz M Gvler v. Meinmayr.