für Kunst, Wissenschaft und geselliges Leben. Nedigirt von Franz Hermann von Hermannsthal. ^ HO. Freitag am 8. October Ä84Ä. !i^^ ' N°n dieser Zensn>r,!l er,che,»en wöivenil,«) zwe, Älummern, ledes Mal ein halber Konen. Der Preis des Nloties ist in Laibach «an^iüdr,»!,, ^ ''^ »a!biähr,a 5 6, T'nreo d,e l. l. Vost unter t,uuverl ,n,I vorlolre,er Zusenduna aanziäbr,« », halbiäbria 4 rl. ll.N.» un>> w,rd halbiabl >» oorou«, dejahit. Alle t.l. Poüuioier ncomen Pränumeration an. In La,ba>v pränumcrirl man bei!» Nerieaer »»isla»», Nr. >uu, im ernen Siocte. All Dellins. (I!nrc,t. Ol!, ll. 2.) ^Uleichmutb in haner Zeit z» bewahren Dir , D'rauf sei bedacht, nicht minder, in glücklicher Den Ucbermmh der Lust zu zügeln, Dellius, d» Dir der Tud beoorsiebt, Ol, Du nun ganz Dein Lebe» vertrauertes!, Ob, auf lärmferner Wiese dahingestreckt, Festtäglich stets Du Dich beseligt Au« dem vcrsteckt'sten Fall,,ie,f»u,»le» Bette Rasch zu enlfiiehen die Welle abmüht; Dorthin besorge Talben und Weine Dir , Und nur zu schnell hinwelkender Nosen Schmuck, Da Zeit und Weil' und der drei Parzen Dunkles Geweb' es Dir noch gestatte». Einst »us den Forsten, die Du zusammenkaufst, Nus Haus und Hof, so gelblich der Tiber netzl. Muht Du entweichen, und Dein Erbe Wird sich bemächt'gen gethürmter Schätze. Ob reich du seist, von Inachus' grauem Slam,», Nicht fromml's, ob Du , ein Armer und Niedriger, Das Firmament zum Dache habest, Veuie «erbleibst Du des horten Orcus. Derselbe Zwang rafft Jeglichen, Jedem fällt. Nur später Einem, früher de,» Änderen, Das Loos aus umg.'schwuüg'ner Urne, Das in den Kühn ihn zu ew'gem Bann ruf!. Anwesenheit Seiller Heiligkeit, Papst Gre­gor s xvi., in Loreto «nd Aneona am »3., «4., »5. und »tt. September, Mitgelheilt von Edmund Bau e >/.') Das Dampfboot »Mahmudie« verließ am 42. Sep­tember, Schlag 4 Uhr, die Rhede von Trieft, und flog wie eine freigelassene Courriertaube, mir, ihren Ruderflü­geln kaum die schwach bewegten Wellen berührend, dem Ziele seiner Bestimmung zu. Das günstigste Wetter, so wie die ungemein sanfte ') Aus dem Journale des usterr. Lloyd, Bewegung des Bootes, entzogen Neptun den gewöhnli­chen Tribut, welchen ihm diesmal selbst die Damen versagten. Wir erreichten Ancona nach einer höchst angenehmen und schnellen Fahrt (einige Minuten mehr als fünfzehn Stunden), deren Kürze uns dennoch erlaubte, die treffli­chen Eigenschaften des „Mahmuoie» kennen zu lernen. I n der Stadt regte sich Alles; an den Portalen der Kirchen und Häuser sah man eine Menge Arbeiter mit Vorbereitungen zu dem Empfange Sr. Heiligkeit beschäf­ tigt. Die Strassen wimmelten von Landleuien und an­kommenden Carozzini, in welchen geistliche Herren mit ihren großen schwarzen Hüten saßen und einen sonderbaren Contrast zu dem bunten Kopfputze der Landleute bildeten. Wir erfuhren, daß Se. Heiligkeit bereits in Loreto angekommen sei, wodurch das Interesse für diesen an und für sich schon anziehenden Wunderen nur noch erhöht ward. Wir säumten nicht lange, uns dahin zu begebe». Unser Wagen rollte gegen zehn Uhr durch die »'urcic pin, wenige hundert Schritte von derselben erhob sich ein geschmackvoller, mit Inschriften verzierter Triumphbogen, wozu Rom das Modell lieferte. An jener Stelle, wo der Weg sich nach Ofimo win­det, waren Landleute emsig mit der Aufrichtung eines zweiten Triumphbogens beschäftigt, der aus frischen Lor­berzweigen bestand, und mit dem päpstlichen Wappen ver­ziert war. Die Besitzer der an der Landstraße gelegenen Villen suchten ihre Freude durch zierlich geflochtene Blumenguir­landen, kleine Tempel aus Lorberzweigen mit Scaruen verziert, an den Tag zu legen. Die Strasse war ungemein belebt; Veturini mit voll­gepfropften,staubbedeckten Wagen, Carozzini mit geistlichen Herren, vom Jünglinge bis zum Greise, strömten An­cona zu, um das Glück zu haben, den heiligen Varer vom Angesicht zu sehen, seinen Segen zu erhalten, und Zeugen der mannigfaltigen, kirchlichen und weltlichen Fei­erlichkeiten zu sein. Das kleine Osimo war geschmackvoll - HS decorirt. Unweit Loreto stand ein dritter Triumphbogen mit rochen und weißen Draperien und Blumenguirlanden. Nach einer drei Stunden langen Fahrt durch reizend abwechselnde Gegenden erreichten wir Loreco. Die Häuser der Haupcstrasse waren mit Tüchern, Vorhängen, Teppichen von allen Farben behangen. Eine Masse Menschen trieb sich auf der Strasse umher, in der Erwartung den heiligen Vacer zu sehen, da es verlautete, daß derselbe einen Ausflug zu unternehmen beabsichtige. ,H viene;" riefen viele Stimmen, als zwei Gendar­men durch die Strasse Platz machend heransprengten; dann folgte ein sechsspänniger Wagen, in welchem zwei Offt­ciere mir Orden bedeckt saßen, ziemlich langsam rollte dann ein hoher tirschrother Wagen mit goldenen Verzie­rungen heran, von acht Postpferden gezogen, in wel­chem sich Se. Heil, befand, in weißem Vrnate und rethem ^mre, die rechte Hand erhoben, dem knieenden Volte den Segen spendend. Auf dem Vordersitze, Sr. Heil, gegen­über, saßen zwei Cardinäle mit unbedecktem Haupte. Un­ mittelbar hinler dem Wagen ritten neun Gendarmen, dann folgten fünf vierspännige Wagen, und den Beschluß machten zwei Gendarmen. Während der heilige Vater sich von Loreto entfernte, sandten ihm die Canonen des Ca­stells ihren Gruß nach. Se. Heil, hatte bei oer Messe, welche ein Bischof las, assistirc, und so den Bewohnern Loreto's ein seit Jahrhunderten nicht gesehenes Schauspiel gewährt. Gegen Abend kehrte Se. Heil, nach Loreto zurück, welches mit einer unzähligen Menge bunter Papierlampen und Ballons erleuchtet war, die in besonders großer An­zahl den Palast des Papstes schmückten. I n der Mitte des Platzes erhoben sich zwei hohe Pyramiden, zwischen welchen ein Springbrunnen lustig sprudelte. Als es dun­kel zu werden anfing, wurde ein glänzendes Feuerwerk abgebrannt, womit die Festlichkeiten in Loreto endeten^ um sich am 44. in Ancona wieder zu erneuern. Kanonendonner begrüßte den Morgen des 14. Sep­tember zur Feier des bevorstehenden Einzuges Sr. Heilig­keit, ein Ereignis», das seit drei Jahrhunderten nicht statt gefunden hat. Das rege Wogen und Treiben in allen Strassen der Sradt, die verzierten Schiffe im Hafen, in dessen Mitte das Sr. Heil, von der Gesellschaft des österr. Lloyd zur Verfügung gestellte Dampfboot »Mahmudie« im vollen Flag­genschwucke hervorragte, verkündeten den festlichen Tag, welcher Te. Heil, in Ancona's Mauern führen sollte. I n der Mitte der ?>»,,',.» Nr»uä« erhob sich in höchst gelungener Nachahmung trefflich gemalt, mit reicher Bron­zeverzierung eine Trajanssäule. Auf dem Piedestal der Säule, welche vor bem Dele­gationsgebaude und im Angesichte der Kirche St . Dome­nico stand, waren mehre sinnreiche Inschriften angebracht. Der ei»?.?,» entlang standen sechs beschriebene Piedestale auf jeder Seite; einen schwebenden Engel mit einem Lur­verzweig in der Hand erblickte matt zwischen zwei Fahnen; zwei Adler hielten das päpstliche Wappen. Nachmittag strömte das Volk der i»,»^ pi-. zu, durch welche Se. Heil, kommen mußte. Als der heilige Vater sich gegen 4 '/<: Uhr der Stadt näherte, donnerten vom Dampfboote „Mahmudie« 21 Schüsse; die Mannschaft brachte neun Euuiva'Z aus, welches Beispiel von den an­deren Schiffen nachgeahmt wurde. Unweit des früher er­wähnten Triumphbogens überreichte der Delegat die Schlüs­sel der Scadt, und der Festungscommandanr jene des Castells. Das Volk spannte dann die Pferde aus, und sechzig l^r«», i'l.re« zogen mittels eines Seiles den Wagen Sr. Heiligkeit durch den Triumphbogen bis zur Kirche St. Agostino, welche Mit rochen, schweren Scidendamast ausge­schlagen war, und einen höchst imposanten Anblick darbat. I n der Mitte der Kirche stand ein Betschämel, reich de­corirt, auf welchem Se. Heil, sich kniend niederließ, ein Gebet mir großer Inbrunst verrichtete, dann dem Altar zuging, da wieder betete, und zu dem Betschämel zurück­kehrte, wo ihm das Rauchfaß gereicht wurde, in welches Se. Heil, mit eigener Hand Weihrauch streute, und dann den Segen von dem fungirenden Bischof empfing. Die Kirche selbst war beinahe ausschließlich mit Geistlichen je­den RangeS gefüllt. Vor der Kirche war ein Thronhimmel für den heili­ gen Vater errichtet, von wo aus er das Volk segnete. Gegen 5 ^ Uhr begann der Einzug unter dem ununter­ brochenen Donner der Canonen und dem Geläute aller Glocken. (Fortsetzung f»lgt.) Die Himmelspförtnerin. Vage aui Wien'« Vorzeit. Von I . 3. Hannusch. (Forlsetzung.) V. ^Ill , da ich Dicl>. den Liebenden, gefunden, »Da war das Leben etwas!" Schiller. Wohl bedacht und vorausgesehen — war Zelt und Gelegenheit. Weitab vom Vaterlande, nach der herrlichen Venetia ging die Fahrt. Des Stadtobersten Geschäft und Hein­ rich's Wunsch, fremdes Land zu schauen, hatte sie längst bereiter. Nur die Gefährtin Hatten günstige Sterne hinzli­ geführt, viele heitere Tage und bittersüße Nächtesich gefolgt. Als Fluren, Flüße, Berge, Dörfer, Städte — be­ schritten waren, endlich sogar das wogende Meer zwischen vormals und heute lag; die hohe Rialco bestaunt war, und der wundervolle Markusplatz mit seiner königlichen Herr­ lichkeit; ja, da— was mehr, als dies Alles war, Agnes undHeinricham Altare für Zeit und Ewigkeit die Schwüre der Liebe und Treue gaben und empfingen: da war allge­ mach das bescheidene Klösterlein in der Traibothenstrasse zu Wien mit seiner frommen Heimlichkeit und schweigsamen Ruhe in den Hintergrund der Erinnerung getreten. D»j liebende und geliebte Weib schien über, was sie gethal«, vollkommen beruhigt. R83 Da geschah es einst zu Nacht, daß Agnes einen wunderbaren Traum hatte. Ihr war, als läge sie, wie sonst wohl, in der trauten kleinen Kapelle zu Wien, vor dem Bilde der Hochgelebten, in inbrünstigem Gebete, Seufzer entquollen ihrer beengten Brust. Das Gefühl der Gattin und Jungfrau stritten wechselnd in ihr. — Und sie hob das Auge vertrauensvoll auf, zu dem Antlitz der Got­tesgebärerin; und das Bildwerk schien zu leben, das Auge zu glänzen, der Mund zu lächeln, die Hand sich zu regen. Das süße Jesuskind langte mit seinen holden Aermchen freundlich zu der Betenden herab. Agnes lag in seliger Entzückung. Und das belebte Bild öffnete den heiligen Mund, und sprach mit süßen, gottlichen Lippen also: „Agnes! — Wo sind meine Blumen?-—Warumhast Du mich verlassen? — Du hast mir Deine Pforte zu hü­then gegeben. — Ich will sie Dir treu bewahren. Halte nur auch Du treu an mir und meinem Sohne. — Du bist jetzt in der Welt. Du hast nun andere Pflichten zu erfüllen. Deine schönste Blume hast Du verschenkt. — Gib wohl Acht. Die Pflichten, die Du izr auf Dir hast, wol­len neu erfüllt seyn. Denke immer an mich und meinen Sohn. Wir harren dein. — Sei brav, sei gut. Denk' an die Himmelspforte.« — Und Agnes schlug die Augen auf, und Heinrich —ihr geliebter Heinrich! — athmete so gesund und leicht auf seinem Lager, ihr zur Seite —mit seligem Antlitz! vi. »Meine Thriinen werden fließen" —> Schiller. Eines Abends (die Balkonthüre des Gemaches stand weit offen; auf dem, im Mondlicht schimmernden Canal tönten fernher —ungemein lieblich die Barcarole; und da­zwischen — bald hier, bald dort, auf der silberhellen Fläche, das unaufhörliche „Ll>!« und „H,!>!" der ausweichenden Gondoliere) saß Agnes, ihren Heinrich erwartend. Mit frommen Lippen sang sie das schöne, deutsche Frauenlied: »Maria! scy Zegriißet, Du Heller Morgenstern! Der Glanz, der Dich umfließet. Verkündet uns den Herrn.« Eben intonirte sie die zweite Strophe: »Von jeder Makel rein« — als plötzlich ein verworrenes Getöse an ihr erschrecktes Ohr schlug. Eisen klirrten. Man focht. Der Lärm scholl vom Balkon herauf. Sollte vielleicht Heinrich selbst? — Encsetzensvoll zum Balkon eilend, sah sie rasch einen Mann herbeispringen mit blankem Degen. —- I n Todes­angst rief sie nach den Dienern. Zwei Minuten klangen die Stoßwaffen; dann, kurzab — die Flucht eilender Fersen! — Heinrich's wohlbekannte Stimme: „Fackeln herbei!' — Man lief über die Treppen, und gleich darauf ward es laut im Hause! im Erdgeschoße — Agnes stürzte ihrem Heinrich auf der Treppe bleich und zitternd in den Arm. „Beruhige Dich, meine gute liebe Agnes — ein klei­ner Ritz, nichts weiter! Allein der Fremde, der mir zu helfen kam, möchte wohl schlimmer gefahren' sein. Thu' mir die Liebe, Theure! und erwarte mich droben—ich muß zu ihm zurück. Für D,ch selbst, für Deinen Zustand, sü­ßes Wesen, ist der Anblick nicht. —Mit Gott! Agnes." Und damit eilte Heinrich wieder die Treppe hinab, nach seinem Retter zu schauen. Sollte er den Angriff einem heimlichen Feind? zu­schreiben? oder war es ein Ueberfall zweier Raubgesellcn? Eine kernige, kriegerische Figur! unverkennbar deutsch. Der Blutverlust hatte ihm eine Ohnmacht zugezogen. Er lag mir geschloßenem Auge, entfärbt, mit offener Brust. Der Wundarzt untersuchte die Wunde. Die Waffe war tief in die Seite gedrungen. Der Meister schüttelte das greise Haupt mit bedenklicher Miene. Es war auch bedenklich. Der kühne Fechier schien für dies Leben verlo­loren. Aufrichtig und gerecht war Heinrich's Kummer. Aber es hing noch ein schweres Gewicht daran. Am nächsten Tage, als die venctianischen Gerichte den Thatbestand erhoben, wurden des Fremden Stand und Namen genannt. Ach, und sein Name! — war der von — Agnesen's Geschlecht. Auch sein Taufname traf. Sein Geburtsland, sein Alter, Ag n ese n's Mittheilungen setzten Alles außer Zweifel. Agnesen's Bruder hatte vielleicht mit seinem Leben um das Leben seines ihm unbekannten Schwähers gefochten. Schwer und tief war Agnesen's Trauer. Schmerz­lich fühlte sie die bleierne Hand, die das kalte Leben zum ersten Male auf die zarten Schultern der Armen legte. Ih r Mund hing an dem seinen. Ih r thränenvolles Auge flehte zum Himmel um die Erhaltung des armen, theuern, kaum gefundenen Bruders; des einzigen Wesens, durch das sie mit der Welt ihrer Kindheit noch zusammenhing! Wären die zarteste Pflege, die Kunst des weisen Meisters der Heilkunoe im Stande gewesen, den Mann zu retten: es wäre geschehen. Aber die Natur versagte ihr Zuthun, und der Schluß des Schicksals stand fest. An einem andern trauten, schonen Abende saß das zarte, holde Wesen (Heinrich war außer Haust) an Georgs Lager. Fiederfancasien hatten sich seiner be­mächtiget. Er lag seufzend dahin. Heiß brannte ihm Hand und Slirne. Das Auge funkelte stechend; trotzlich blickte es seinen Feind an, so schien es. Agnes Stimme beru­higte die wilden Bilder. Er schloß das Auge, und schlum­merte leicht und lange. Ihr Herz pochte von freudiger Hoffnung. Ach, es war ein tiefer Schlummer. Nur einmal — Agnes hatte seine Hand gefaßt — rief er mit deutlicher, doch matter Stimme: „Agnes! Agnes! —Gib Acht! Siehst Du die Him­melspforte? - F°«, fort«—und dann schwieg der Mund, die Lippe war auf immer verstummt; die edle Seele ent­flohen nach der Heimat. Agnes harrte vertrauensvoll auf das Erwachen — vergebens. Es war ein leichtes, schönes Sterben gewesen! — (Fortsetzung folgt.) tHH Kleine Landeschronik. rief er: «Für die'Tones Mun^a y und Cclville , und Sonntag am 2«. September hat sich in der Gegend des Dorfes Gomile bei St . Margarethen im Bezirke Nas­senfusi in Uncerkrain bei einem starken Ungewitter vorniit: tags um 40 Uhr eine Windhose gebildet, welche, von ei­nem Berge herabstürmend, Bäume ausriß und zerbrach, im Orte Gomile vier Häuser, deren Bewohner zum Glu­cke in der Kirche waren, ganz zerstörte, eine hölzerne Dreschtenne, welche, neu gebaut, der Gewalt widerstand und nicht zersplitterte, aufhob, mehre Klafter weit fort­rückte und gänzlich umwendete, zwei weidende Pferde in die Luft hob, wovon eines unversehrt wieder niedergesetzt, das andere aber zerschmettert wurde, endlich eine Menge Federvieh in die Luft wirbelte und codt zu Beden schleu­derte. Die Windhose hatte einen Durchmesser von beiläu­fig 80 Klafter, ging aber nur eine kurze Strecke weit. Mich. H. Neues. (Der Neger Zamor.) Eine italienische Stadtsoll kürzlich der Schauplatz folgender Geschichte gewesen sein: Ein Fürst hatte unter seinen Dienern einen Neger, Za­mor, der sich zur mohamedanischen Religion bekannte, und in Maria Nunciara Goldoni , eine Chnstin, verliebrwar. Der Neger hatte ein kleines Vermögen erspart, und Ma ­tia's Eltern wollten ihm ihre Tochter zum Weibe geben, wenn er Christ würde. Doch dazu war er nicht zu brin­gen. Eines Tages wurde Zamor zu einem kleinen Feste bei der Familie seiner Geliebten geladen. Das Mahl war fröhlich. Zamor speiste einen Teller Fleisch mit Reis. Als ihm aber Nunciat a ein Glas Wein vorsehte, stieß er dieses mit Verachtung zurück. Lachend sagte das Mäd­chen: »Du bist kein Mohamedaner mehr, Du hast eben Schweinefleisch gegessen." Diese Worte machten den Ne. ger würhend; er ergriff ein Messer und stieß es in das Herz seiner Geliebten, Die Eltern eilcen ihrem Kinde zu Hülfe, Zamor stürzte auf den Vater, stieß ihn nieder, und warf sich nun auf die Mutter. Der Sohn verrhei­digte diese mit all' seiner Kraft und rief um Hülfe. Aber schon hatte Zamor die Frau erstochen, und auch der Sohn wälzte sich bald in seinem Blute. Zwei Carabimers eilten auf das Hülsegeschrei herbei. Zamor ergriff ein Gewehr, das in t>er Nähe stand, schoß den Einen nieder, fiel aber fast zug,rlch, von einem Echuße des zweiten Carabimers hingestreckt. Die Justiz hatte sechs Mordthaien zu confa­tiren, und sechs Leichen zu begraben. — (Ambulant e Buchhan dlung en.) Nicht blos im Inner,! von Rußland, erzählt Kol)l in seinem Werke über St. Petersburg, sieht man die Buchhändler mit klei­nen einspännigen Wägen die Bücher von Landgut zu Land­gut und von Städtchen zu Städtchen verfahren, und die Producce der Feder nach dem Gewichte und äußern An­sehen verhandeln, sondern auch in den Strassen St . Pe. tersburg's selbst treiben sich beständig nomadisirende Fuß­gänger mit Büchern umher. I n langen Riemen zusammen­geschnürt, haben sie große Massen von Büchern umgehan­gen. Ihre Taschen und Gurcel sind mit Hefren ausge­stopft. Diese Leute lassen sich auf jede vortheilhafte Han. delsbedingung ein. Sie erkaufen neue und alte Bücher, und kaufen auch neue und alte ein. Sie vertauschen und verkaufen gegen Geld Alles, wie man will und wie sie es nützlich finden. Man findet bei ihnen oft die besten Bü­cher zu einem Spottpreise, während sie für ein schlechtes eigensinnig einen hohen Preis verlangen. — (Ein Wähler.) An der Pollbude erschien kürzlich unter andern Wählern auch Jack Ketch, der Henker für die fünf sogenannten Midland-Grafschaften, als Wähler für Appleby. Al? man ihn fragte, für wen er stimme, wenn, ich fünfzig Stimmen abzugeben hätte, so sollten sie alle Fünfzig haben.« Darauf ging er fort und brummte die Worte vor sich hin : »Seit diese Whigs im Anne sind, habe ich auf der faulen Haut liegen müssen!« — Mannigfaltiges. Der Todesenge!. Ein Ehemann, der «o» einer Reise zurüetkehrtc, erzählt der »Hu« morist", wollte seine Frau prüfen, wie weit ihre Aufopferung für ihn gehe. Cr stellte sich sehr düster und sagte endlich auf eindringliches Billen seiner Frau, ihr die Ursache seines Kummers mitzutheile», ihm sei durch den To­desengel sein Ende prophezeiht und die nächste Nach! »ls der Zeilpunc! be> zeichnet worden, in welcher ihn derselbe abholen werde. Morgen müsse er also die Welt «erlassen, wen» nicht Jemand sür ihn einstehe, was der To­tesengel zugleich zur einzige» Bedingung seiner Erhallung gemacht habe. Die Frau, mochte sie nun an die Wahrheit der Erfüllung glauben, oder die Sache für eine Grille ihres Mannes halten, umarmte, diesen zärilich und boi sich als Ltellvertreterin »n. Nach einige», scheinbaren Widerstünde nahm der Mann das Anerbieten seiner Frau, für ihn sterbe» zu wollen, an, und die beiden Eheleute, deren Schlafzimmer aneinander stießen, wechselten für diese verhängnißvolle Nacht die Netten. Endlich Nachls um zw^If Uhr ging die Thüre ans, und es näherte sich längs»,» i» kurze» , pickenden Te­»en den, Veite. Anfangs war die junge Frau ziemlich standhaft geblieben, dann aber erwachte die Liebe zu,» Leben, und sie rief ganz leise: «Draußen liegt er." Als sich der Ton immer näher höre» ließ, wiederHolle die Fra» immer öfter »nd deutlicher ihre Worte, und zuletzt schrie sie so laut, daß der Mann lachend aus de,» Nebenzimmer herbeieilte, worauf sie z» ibree Nefchämung bei», Lichte erkannte, daß der Weist Nichts als ein Hanshüh,, war, der ei»em zu ihrem Nette führenden Streifen Hafer pickend fo!g,e. S tei n ha r m o n i f a. Der »Komet» schreibt: In Irland hat ein Steinhauer Schiefer­plotlen geschliffen und gestimmt, so daß sie, mit hölzernen Hämmer« gc< schlagen, schone Töne geben und er ganze Lieder darauf spielt. Dieser Stein - Gusikow unternimmt eine Künstreise auf den Contincnt, wo er ge­wiß sein Glück machen wird, — Wir erleben's noch, daß Alles musikalisch wird': Wagenräder und Thürangeln > Wetterfahnen und Bratenwender, Schleifstein und Rasiermesser, Fuhrmannspcitschc und Dachtraufe. - I n Polen hat ein Bauer einen Bären cingefaugen, ihn gezähmt, und gib! ihm jetzt musikalischen Unterricht. Er soll Anlagen «erroiben,— Wie werden vor louier Musik noch wahnsinnig werden. — Die Manie ist so groß, daß Kinder in vornehme» Fam'.lie», wen» sie auch durchaus keine Anlage, ja Widerwillen verraten, effeciiv zur Nlusit geprügelt weed,n. Es gehöet, sagt man, zur Erziehung, und man müßte sich schäme», wenn !>>,« Fräulein nicht wenigstens ein tbalbe r g'sches Concert spielen könnte, Mn­sicirl fort — Ihr werdet so eine große Nation. Historisches Tagebuch. Zusammengestellt von einem Landpriester. 5, October »«!,-> gegen Abend räumten die Franzose» unter dein Obersten Leger das Castell in Laibach in Folge einer abgeschlossenen Copitulation. Als Frcudenbezeugung wurden Conone» abgefeuert, und Abentis die Siadt auf das Prachtvollste beleuchtet. ll>«z starb Christoph Freiherr von Laltermonn , k. l. Feldmarscholl, Capitüin«Lieutenant der f. s. Arc,ere,,Ieibgarde u,,d Inhaber de« s. l, Infanterie-Regiments Nr. ?, mit mehren Orden geziert. Er war zu Olmütz in Mähren 1752 geboren, und vom 5. Oetobcr oder No­vember l»l2 bis 2l. December tüt4 als provisorischer Gouverneur in Laibach angestellt. 6. October l3>5 wurde das österr. Officiercorps auf der Schießstalte nach der Ein­nahme des laibocher Schloßberges bewirlhet. ?. Ort ober «?8? starb zu Laibach der Fürstbischof Johann Karl Graf von Herbcrsiein. ». October <82y waren wegen starker Regengüsse die Bäche und Flüsse in Oberlrain sehr angeschwollen, und mehre Keller mit Wasser gefüllt. l852 brannten in dem Dorfe Pinta im Bezirke Michelstettcn zu Kram­bürg zwei Häuser mit den Wirthschaftgcbäudcn ab. «8«4 brannte» in dem Markte Waalsch in Krain die meisten Häuser, di< Pfarrkirche und die Caplanci ab. Laibach. Druck «ud Verlag des Joseph Nlasnik.