Laibacher Zeitung. .^ HH. Dinstag am 3«. Jänner HO4V. c?>!i Laibacker Zeiluna" eischei't wö^entlich 2 Mal: D,"slaq, Donnerstag u»d Samstag, un? kost,,'! s^mmt dem ^.IUynlcheu B^ttl" >m Comptoir qinzjähliq 9 ft,, halb-iäl, ,c> / K ^a lr - N>r 0 e Zusilllunq u,, H^u-> s>lll> jährlich /,c> sr. ilieyr -u ,»tl'ichl li. Du?ch die k, r. Po>^ uüle, EvlN'erl mir ge^ru^iee Ä0rr sse portofrei g^^ziahrig , N l,i>biäl,r!a 6 ft ^M — I>"ert,o»s^erül)r für eine ^?pa!lenze>Ie od<^r denN^un der'eib,», fur einmalige E,n,challü»g 5 kr,, fur «iie zweimal,gt ^ lr-, für e^ne 're'm'al ge ü kr.' CM, Imerctte biö ^2 Znle,^ ft- ^ ^ M.l. ____________________________ _______________________________________________________________ Henogthum Krnitt. Die Generalversammlung »der Landwirth schaft« Gesellschaft in «aibach. Wurch den Umschwung der Zcitverhältnisse ist die statutenmäßige Jahresversammlung der Landwirthschaft-Gesellschaft vom Mai v.J. bis auf den 24. d. M. vertagt worden. Allein nicht bloß dieser Umstand, das Versäumte nachzuholen, sondern auch der hohe Ministerial-Erlaß vom 22. November v. I., worin der Gesellschaft ein erweiterter Wirkungskreis zugewiesen wurde, hat das Abhalten einer General-Versammlung in dieser sonst ungewöhnlichen Zeit nothwendig gemacht. Die Versammlung war ziemlich zahlreich besucht, und die einzelnen Bezirke großentheils durch die Herren Correspondenten persönlich oder durch deren Abgeordnete vertreten; Einzelne haben ihre dießfälligcn Berichte eingesendet. Se. Erc., der Hr. Landcsgouverncur, Leopold Graf v. Welsersheimb beehrte, als Protector der Gesellschaft, die Versammlung mit Seiner Gegenwart. Statt des wegen schwächlicher Gesundheit abwesenden Gesellschasts - Präsidenten, Herrn Wolfgang Grafen v. dichtend erg, eröffnete Hr. M. Pr«gl, als Ausschuß-Senior, die Versammlung mit einer, das Wirken der Gesellschaft im v. I. reassumirendcn Rcdc, worin er unter Anderem auch den mit allgemeiner Theilnahme aufgenommenen Antrag stellte, daß die Gesellschaft dem Graftn Lichte n b e r g, welcher in einer eigenen Einlage w.'gen seiner sehr geschwächten Gesundheit um die Enthebung von der Präsidenten-Würde ansuchte, wegen seiner durch zwei 8(^»mu in allen Verhältnissen bewiesenen warmen Theilnahme für alle Interessen der Landwirthschaft-Gesellschaft ihren Dank in einer eigener Adresse zu erkennen gebe. — Der Herr Präses - Stellvertreter schloß seine Eröffnungsrede mit einem herzlichen »Lebehoch« unserem konstitutionellen Kaiser Franz Joseph I., von dem auch die Landwirthschaft - Gesellschaften ihren kräftigen Schutz mit voller Beruhigung erwarten. Der Gesellsch.ifts - Secrctär, Dr. Blciweis, trug sodann den Administrationsbericht vor, in welchem er die Versammlung mit den wichtigsten, seit der letzten allgemeinen Versammlung von dem Ausschusse in den Monatsitzungen verhandelten und in Ausführung gebrachten Gegenständen bekannt machte. Hierauf refcrirte Herr Dr. Struppi, als Administrator des gesellschaftlichen Versuchshofes auf der Polana, über die im v. I. gemachten land-wirthschaftlichm Erfahrungen und sonstige öconomi-schc Ergebnisse, woraus besonders hervorzuheben ist daß bereits mehrere Tausende von l — 7jährigen Maulbeerbäumen und eine beträchtlicheAnzahl edler Obst- besonders Aepfelbäumchcn zum Weggeben bereit sind. Bemerkenswerth sind auch die Erfahrungen mit dem sogenannten St. Helena-Weizen und dem abyssinischen Korne. Vom erstem gab auf dem schotterigen Polanaboden > Merling Aussaat 8 Mcrling Fcchsung. Ein Merling wog 45 Pfund und gab 32 Pfd. Mehl, welches nur gemischt mit dem gewöhnlichen einheimischen oder Banater Weizen ein sehr schmackhaftes Brot gibt. Das Stroh ist wegen seiner Härte und Grobhal-migkeit zum Vichfuttcr nicht besonders geeignet. Herr Richard Graf v. Blagay führte auch noch den writern Umstand an, daß der St. Helena-Weizen wegen seiner späten Reife dem in unserer Provinz gewöhnlichen Anbau der zweiten Frucht im Wege stehe. — Das abyssi nisch e Korn gab einen !2^i4fachen Ertrag; 1 Mcrling dieses Kornes wiegt 42 Pfd. und gibt 30 Pfd. Mehl von sehr guter Qualität; das Stroh ist sehr lang. — Die Erfahrungen mit der Kartoffe lfäu l e im v. I. lassen erwarten, daß ihr gänzliches Aufhören den Hypothesen und Debatten über diese Krankheit von selbst ein Ende machen werde. — Unter den am Polanahofe angebauten Maissorten hat sich der zu der letzten Obstausstellung in Laibach vom 'Hrn. Pfarrer Schitnik aus Untersteyermark eingesendete Mais am empfehlenswerthesten bewiesen und kann zu Versuchen vom Polanahose bezogen werden. (Schluß folgt.) Am 3. Mai v. I. siel das l 6jährige Mädchen Lucia Kautschitsch, als sie mit mehreren Hirten an dem User des Savcstromcs in der Gegend von Mit-tergamling spielte, in das Wasser, und wäre von der Strömung fortgerissen rettungslos verloren gewesen, wenn nicht Joseph Zhischman, v»I^o Simonz, ein Fischer von Tazen, auf den Hilferuf der anwesenden Hirten herbeigeeilt, sich zwei Mal ganz angekleidet in den an dieser Stelle eben sehr reißenden Strom bis unter die Schultern begeben, und so das schon ganz erschöpfte Mädchen, Lucia Kautschitsch, aus der augenscheinlichen Lebensgefahr gerettet hätte. Dem Joseph Zhischmann wird daher in Folge hoher Gub. Verordnung vom 10. November v. I., Z. 25.473, für diese lobenswerthe Handlung hic-mit öffentlich die wohlverdiente Anerkennung ertheilt. Krcisamt Laibach am >9. Jänner »849. Laib ach, am 30. Jänner. Wir erhielten folgende Corresp. aus Radmannsdorf vom 25. Jänner: Am 2l. d. M. begingen die durch ihre sloveni-schc Gesinnung ausgezeichneten Bewohner der Stadt li:»0 Uhr ward die religiöse Feier dieses für die Völker Oesterreich's hochwichtigen Actes in der Stadtpfarrkirche begangen, zu welcher sich eine bedeutend zahlreichere Versammlung Andächtiger als sonst eingcfunden hatte, und welcher die Beamten des l. f. Bezirksamtes und die hiesige Nationalgarde beiwohnte, welche letztere stolz die sloveni-schen Farben ihrer Fahne entfaltete und bei den Hauptmomenten der heiligen Feier die üblichen Gc-Iwehrsalvcn in präciser Weise gab", die von Pöller.- schüssen^bcantwortet wurden. Nach der letzten Salve spielte die Kroftper Musikbande die Volkshymne und die eben aus der Kirche strömende Volksmenge war davon sichtlich ergriffen; es war ein heiliger Moment, der die Feier würdig schloß und ihr besondere Weihe verlieh. Hierauf desilirte die Nationalgarde auf dem Platze vor dem Hrn. Bezirtscommissär Rizzi und den übrigen Honoratioren. Abends ward der feierliche Tag durch einen Zapfenstreich der hiesigen Nationalgarde mit der Kropper Musikbande, bei welchem vor den Wohnungen des durch seinen Eifer für die Natio. nalgarde ausgezeichneten Hrn. Bezirkscommissärs, dann des Hrn. Vincenz Grafen v. Thurn-Obercommandantcn der hiesigen Nationalgarde, des Hrn. Pfarrers und des Nationalgarde-Hauptmanns, Hrn. Friedrich Homann, die Volkshymne und das Nationallicd »/.ivi iivi «lol, «ls»v^i».^i" abwechselten und vielfache »/ivi,»" ausgebracht wur-^dcn, beschlossen. Zum Schlüsse zog die Musikbande ! und die Voltsmenge vor die Wohnung des allgemein beliebten Bezirksrichters, Hrn. Ignaz Gu-selly, Mitgliedes der hiesigen Nationalgarbe, welcher feurige ,>Vivats" auf Seine Majestät den Kaiser und die Radmannsdorfer Nationalgarde aus, brachte, in welche die versammelte Vokksmcnge begeistert einstimmte und die Vvlkshymne wiederholte. — g ^ Neumarktl, am 22. Janner ,848. Das Thronbestei'gungsfcst zu Ehren Sr. Majestät, des Kaisers Franz Joseph l. wurde gestern auch von den hiesigen Bewohnern aus eigenem Antriebe auf eine sehr würdevolle Weise gefeiert, welches die unzweideutigsten Beweise von Anhänglichkeit an das Kaiserhaus an den Tag legte. Die Feier dieses erhabenen Festes verkündete am Vorabende die Beleuchtung des Marktes und der Zapfenstreich, welch' letzterer mit Abspielung der Volkshymne vor der hiesigen Nationalgardehauptwache unter Begleitung von Mlersalven begann und endete, indem unzählige Vivat's und Xivio's erschallten. — Morgens am genannten Tage früh fünf Uhr ertönte unter Pöller-schüssen die Tagrcveille. — Dem folgte um ittUhr ein solennes Hochamt in der hiesigen Pfarrkirche, welchem sämmtliche Beamte, die Nationalgarde in strenger Parade und ein großer Theil der übrigen Bevölkerung des Marktes und der Umgebung mit gebührender Andacht beiwohnten, um für unsern neuen Herrscher den Segen vom Himmel zu erflehen. — Während des Hochamtes wurden die üblichen Pöllersalvcn gegeben. Zur Verherrlichung dieses Festes fand übrigens am Abend ein von der hiesigen Nationalgarde veranstalteter glänzender Ball, bei Beleuchtung und geschmackvoller Decorirung des Ballhauses von innen und außen, Statt, bei dessen Eröffnung die hierortige Liedertafel die neue Volkshymne absang, worauf dreimalige Vivat's und /ivio's folgten. Laib ach, am 27. Jänner. Wir erhalten durch unsern Triester Corrcspondenten(NI.) nachstehenden di-recten Bericht aus London vom >6. Jänner d. I.: So wie sich in den Hcrbstmonaten die Aussichten auf größere Stabilität in den Angelegenhei- 58 ten dev Continental.-Staaten entwickelten, consoli-dirten sich hier die Meinungen und Ansichten in den großen Branchen des Waren-, Fabrik und Geld-Handels, und wir sehen seitdem nur Anzeichen von Expansion und ausgedehnten Unternehmungen von diesem ^ande ausgehend, und alle Theile der be-bewohnten Welt umschließend. Die Früchte der dießseitigen Politik der letzten dreißig Jahre nähern sich jetzt der Reife; — Frieden mit der ganzen Welt, ohne Indolenz in der Heimath, aber Fortschreiten in allen Verhältnissen des socialen Lebens und der Industrie in dem ausgedehntesten Umfange, den Künste und Wissenschaften nur erfinden können, — erhalten dieses Land jung und schützen es gegen Empirismus, Ucbermuth der Geld- und Adelsaristocratie und Insolenz der Bureaucratic. So lange die Welt steht, gab es keine Han-delsnation mit so ausgedehnten Elementen, wie die, welche nun in dem Bereich dieser Nation liegen. Im Jahre l792 hatte England 22 Colonien in verschiedenen Theilen der Welt. Seitdem aber haben „Colonien" ganz aufgehört und unsere auswärtigen Besitzungen sind nun beinahe indeven-dcnte Länder, mit eigener Legislatur unter »Governors« von der Heimath mit einer Authorität, die nach ihrer Construction nicht in Willkür und Caprice ausarten kann. Aber die Besitzungen haben sich verdoppelt; im Jahre l,820 waren es 34 , aber im Jahre > 84 5 nicht weniger wie fünfund vierzig! Darunter befinden sich, nächst China, das größte Reich der Welt, nämlich die Länder des brit. Indiens mit Hundert Millionen Einwohnern, und beinahe eben so viele Tributarländer. Kein Wunder also, daß der Handel des Landes groß ist, und zuweilen in Extravaganzen ausartet, dennoch aber sind die Ersparungen (savings) dcu Nation jährlich groß. Auch hier ist die Aufmerksamkeit auf Califor-nicn gerichtet. Die Goldmine daselbst ist unfehlbar, aber sie ist vermuthlich weniger zu suchen in dem „Metall," als in dem Umstand, daß in ein oder zwei Jahren vielleicht eine halbe Million Menschen in jenem Lande versammelt seyn werden, die nicht müßig hinüber schauen werden in das südlich gelegene Mexico, welches dann schneller seiner Vereinigung mit dcm großen amerikanischen Unionstaate entgegen eilen wird, als es ohne den Reiz von Californien in der Wahrscheinlichkeit lag. Da das in den letzten zehn bis fünfzehn, ganz besonders aber in den letzten fünf Jahren neu creirte Capital von Eisenbahnen einen Umfang gewonnen hat, der nicht kleiner ist, als der vierte Theil der engl. Nationalschuld, nämlich an zwei Hundert Millionen Pfund Sterling, so werden die Bewegungen in diesen Effecten häusig influencirt von Ereignissen, die nicht ausschließlich mit Eisenbahnen und ihren directen Wirkungen verwandt sind. Es ist also begreifilich, daß Mangel oder Ueberfiuß an Geld in unsern Märkten Krieg oder Frieden, folglich auch Aussicht auf eines von beiden den Coursen der Acticn einen Charakter geben; doch ist demerit worden, daß günstige Ereignisse oder Aussichten den Werth langsamer heben, ungünstige ihn dagegen stärker erniedrigen, als solches z. B. mit den öffentlichen Fonds des Landes (Consols) der Fall ist. Aber da im Ganzen Eisenbahn - Actien wieder ein beliebter Gegenstand im Publikum geworden sind, so erhält sich die Steigerung von 20 bis 22 Procent auf den ungcmein gedrückten Werth des letzten October-Monats, aber Fluctu^tionen in dem Sinne, wie wir sie oben angedeutet haben, finden täglich Statt. Durch den Umstand, daß bei den meisten Eisenbahn-Etablissements nun größere Oeconomie eingeführt ist, und daß man die von neuen beabsichtigten Extensions für L 25 000.000 —einstweilen ganz abandonirt hat, gewährt allerdings dem Ganzen ,mhr Consistenz. Laibach, den 30. Jänner. Von ^obigem Corresp. (Ul.) aus Trieft vom- 28. d. O. wird uns' ferner noch mitgetheilt: Hier ha> man endlich zwei Kanonier-Boote mit je einem Geschütze 2 !l» l^ix!»:»»-? ausgerüstet, und gestern einige Probeschüsse damit gemacht. Ihre Tragweite ist unabsehbar, und man muß sehr bedauern, daß die Negierung den Anträgen des General-Feldzeugmeisters Nugent nicht schon im Vorjahre Gehör gegeben, welcher zur Bezwingung Venedigs die Ausrüstung 20 solcher Kanonierboote verlangte. Die oben erwähnten zwei Boote haben zusammen lß.000 fi. ohne Einrechnung der Armirung gekostet. Es ist wirklich sonderbar,, daß man in Oesterreich die fähigen Männer nicht an ihren Platz zu stellen weiß. Graf Nugent, ein hervorleuchtendes Genie in strategischen Entwürfen und Fstungsplänen, befindet sich in einer untergeordneten Mansion auf dem Schlachtfelde, wozu unser Vaterland wieder andere Helden besitzt, die jenen an Schnelle und Energie übertreffen. — Die genannten beiden Kanonierboote werden in Kürze in die Gewässer von Caorle absegeln. — Sie werden sich erinnern, daß bereits vor acht Monaten zwei Marine-Officiere nach London abgegangen sind, um einen Kauf von zwei Kricgsdampfcrn größeren Calibers zu contrahiren. Diese Agenten werden ungeheuere Diäten aufrechnen, und höchst wahrscheinlich unvcrrichteter Sache heimkehren. Der Krieg beginnt von Neuem, und abermals wird die Marine eines Staates zweiter Classe unsere Kriegsund Handelsmarine im Schach halten. Schon spricht man, daß der Triester Hafen neuerdings, wie zur Zeit der Blokade,mit Ketten geschlossen werden soll, um unsere Schiffe gegen Brander zu schützen. Somit ist man darauf gefaßt, ruhig zuzusehen, wenn wir einer neuen Blokade ausgesetzt seyn sollten? — Man sammelt hie und da für das Phantom einer deutschen Flotte! Wäre es nicht angezeigter, für eine österreichische zu sammeln? Wenn jcdes von den 238.209 Weibern Krains einen Groschen opfert, so wirft es einen Beitrag von li.!)l0 fi. ab, genug, um ein Kanonierboot auszurüsten. An die Gabe könnte man auch dieBcdingung binden, daß das armirte Boot mit Söhnen Krains bemannt werde, deren wir mehrere bei der Kriegsmarine bereits haben; unter anderen die wackern und talentvollen Jünglinge Pave> und Spind ler, die jüngst als Cadeten eingetreten, und es sicherlich beweisen werden, daß an Treue und Hingebung Niemand über den Slovenen steht. Aus Venedig erfahren wir nichts Bedeutendes. In einem so eben gelesenen Briefe heißt es: Die Venctianer werden, wenn auch ganz Italien unterjocht wird, ihre Unabhängigkeit zu wahren wissen. Erst, wenn alle zu Bettlern und wandelnden Leichen werden, wollen sie wieder in die Pflege Oesterreichs kommen. Für jetzt lebe man patriarchalisch und glücklich, wie nie zuvor. Die Negierung werde silberne und goldene Münzen prägen lassen, um die Masse des Papiergeldes zu verringern. So schreibt ein geborener Venetianer, der durch die neue Umwälzung aus einer sehr untergeordneten zu einer ziemlich hohen Stellung und Besoldung gelangt ist, während er vor Kurzem durch seine Freunde hierorts unter den Gleichgesinnten eine Sammlung zur Unterstützung der Republik veranstaltet haben soll, die nach langem Ziehen und Betteln endlich den Betrag von etwa 1400 si. erreichte, und auch dieß nach der Aussage eines Mannes der von seiner politischen Partei nur Gutes, wenn auch mit Uebertreibung, zu sprechen gewohnt ist. Die nationale Dissonanz in Capo d'Istria dauert fort. S t e i e r m n r k. Cilli, ,3. Jänner. Mehrere Blätter brachten die Nachricht, daß die Eisenbahn von Cilli nach .Tüffer lxreits eröffnet worden sey, was wir inso- fern berichtigen, daß, zwar schon mehrfache Probe-fahrten Statt fanden, die Eröffnung für den Personen - und Frachtenverkchr jedoch erst nach Beendigung der Route b'is Laibach, somit höchst wahrscheinlich im Spätsommer d. I. erfolgen wird. Dagegen dürste die Benützung der Telegraphenlinie in nicht ferner Aussicht stehen. W i e n Se. k. k. Apostol. Majestät haben mittelst allerhöchster Entschließung vom >9. d. M. den k. k. wirkl. geheimen Nath und Kämmerer, Franz Grafen Colloredo-Wallsec, zum außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister am köniql-großbritannischen Hofe allergnädigst zu ernennen geruhet. Se. Majestät' haben mit allerhöchster Entschlie ßung vom 3l. December v. I., den Professor der reinen Elementar-Mathematik ander Wiener Hochschule, Doctor Joseph Ienko, in huldreicher Berücksichtigung seiner vieljährigen rühmlichen Dienstleistungen in den wohlverdienten Ruhestand aller-gnädigst zu versetzen geruhet. An die Stelle des auf sein Ansuchen pensionir-ten Hofrathes Dr. Bisch off v. Altcnstern ist der bisherige k. k. Nath und Stabsfeldarzt Dr. Joseph Kottmayer zum obersten Feldarzt, mit dem Titel und Rang eines Ministerialrathes und den anklebenden Genüssen, von Sr. Majestät dem Kaiser ernannt worden. Mehrere Provinzblätter enthalten eine Notiz über ein angeblich im Ministerium des Innern errichtetes Bureau zur Ueberwachung der Tagcspresse, welches sein Netz über alle Provinzen ausspinnen soll. Wir können aus zuverlässiger Quelle versichern, daß diese Angaben umvahr sind. Im Ministerium des Innern werden alle achtbaren inländischen Blatter pränumerirt und gelesen, wie dieß in jedem Ministerium, das der öffentlichen Meinung ihre Aufmerksamkeit widmet, der Fall ist. Alle übrigen mi-steriösen Nachrichten gehören in das Reich der Erfindung. Der Minister des Innern hat nachstehendes Schreiben an sämmtliche Ländcrchcfs erlassen-. Die Staatsverwaltung erkennt es als eine zeitgemäße Forderung, den Gemeinden im Staate eine freiere Stellung anzuweisen, namentlich denselben eine größere Sclbstständigkeit in der Verwaltung ihrer Interessen zu sichern, und wird bestrebt seyn, bei der Erlassung des neuen Gemeindegcsctzes diesem Grundsatze Geltung zu verschaffen. Mit der gesetzlichen Anerkennung dieses Grundsatzes wird nebst andern auch die Nothwendigkeit eines Einflusses der Verwaltlmgsbehörden auf die Führung der Ge-meindebauten hinwegfallen. Um schon dermalen im Sinne dieser nothwendigen Reformen vorzugehen, und andererseits die Central-Reglerungsorgane nicht mit überflüssigen, ohne practlschen Werth bleibenden Geschäften in Anspruch zu nehmen, hat der Herr Minister des Handels und der öffentlichen Bauten die bisher ausgeübte Controlle der Gebarung bei den auf Gemeindekosten herzustellenden Bauten aus der Wirksamkeit seines Ministeriums ausgeschieden. Demgemäß haben von nun an die Herren Länderchess. der Provinzen nur jene Baugegenstände der Amtshandlung und Entscheidung des Ministeriums zu unterziehen, welche ganz auf Staatskosten herzustellen kommen, oder zu deren Ausführung eine Geldconcurrenz aus dem Staatsschatze angesprochen wird. Ich ersuche Ew. :c. fortan nach dieser Norm vorzugehen. Wien, am 24. Jänner ,849. Wien, 2l. Jänner. Der Schlosscrgeselle, welcher dem Grafen La tour am 6. October den ersten Streich mit einem spitzigen Eisen in den Nacken versetzte, soll vorgestern aufgefunden und ein- 59 gezogen worden seyn. Die au der Donau liegenden Vorstädte sind seit gestern wieder überschwemmt. Se. k. k. Majestät haben mit allerhöchster Entschließung vom 15. Jänner l. I. den galizischen Gouverneur, Wenzel Ritter von Zalcski, dem Ministerium des Innern als Sections«Chef zuzuweisen, und den dortigen Gubernial.-Vice-Präsidenten., Agenor Grafen v. Goluchowski, an stine Stelle zum Landes-Chef zu ernennen geruht. Se. Durchl. der Fürst Rohan in Prag Übermächte dem Gemeinderath der Stadt Wien 2 fl. C. M. mit dem Beisatze: Der Bürger N... für die durch Ueberschwemmung Verunglückten in Wien : Zwei Gulden. — Wie man sich rächt! !! Zur Behebung der vielfach vorgekommenen Zweifel, ob gerichtliche Erecunoncn auf Grundlage älterer, die gegenwärtigen Verhältnisse des Grund und Bodens nicht beachtenden Schätzungen fortgesetzt werden tonnen, in Berücksichtigung der durch das Gesetz vom 7. September 1848 herbeigeführten Veränderung des Werthes des ehemaligen Dominical-und Rustical-Grundbesitzes, und in Erwägung, daß auch nach den derzeit bestehenden Gesetzen jede Schätzung den wahren Werth des Feilbietungs-Objectes darzustellen habe, wurde von den mit dem Vollzuge des Gesetzes vom,7. September l848 beauftragten Ministerien erklärt, daß mit Ausnahme dcs Einverständnisses aller Bcthciligten von nun an keine executive Fcilbittung einer Realität, welche durch die im Gesetze vom 7. September l848 erfolgte Aufhebung von Giebigkeiten, Rechten und Lasten eine Werth svergnderung erlitten hat, auf Grund einer andern als einer nach dem 7. September i848 und mit Berücksichtigung der Wirkungen dieses Gesetzes vorgenommener Schätzung Platz greifen könne. Alles weicht der militärischen Gewalt; selbst der Eisstoß, der durch l0 Tage Wien belagert hielt, konnte den militärischen Operationen nicht widerstehen. Es waren nämlich gestern einige Compagnien Pioniere ausgerückt, und zwar unter der Leitung zweier Bürger, der HH. Negerle und Lei, und der Thätigkeit und den Bemühungen dieses un-eishrockencn Corps gelang es, uns von dieser Ca-laiuität zu befreien. Die Donau ist vom Eise ganz jrei und das Wasser bedeutend gefallen. Das „Abend-Blatt der allg. Oesterr. Zeitung" vom 25. Jänner berichtet: Alle Elemente scheinen sich gegen unsere in letzter Zeit ohnehin so hart mitgenommene Stadt verschworen zu haben. Feuer und Wasser zeigten bereits ihre verheerenden Kräfte; noch sieht man die Spuren des ersteren, noch kämpfen Viele mit der Gefahr des letzteren und schon bricht wieder ein neues Unheil über diese unglückliche Stadt herein. Ein Orkan tobt mit solcher Heftigkeit, daß sich auf einen ähnlichen in unsern Mauern vielleicht nur Wenige erinnern werden. Gestern Früh brauste er schon gewaltig, aber Nachmittags erreichte er eine solche Stärke, daß er die Ziegel von den Dächern warf, Schornsteine herabriß und an manchen Orten wirklich die Passage erschwerte. Einige Durchhäusrr mußten sogar wegen zu großer Gefahr geschlossen wcr-dcn und vom Thurme der Minoritenkircke riß der Wind das Spitzdach. ^ Eine Fahne ist auf keinen, Thurme mehr zu sehen. Die Augustinerkirche hat wieder die Gestalt des ersten Novembers angenommen, das Dach ist gänzlich verschwunden. Der Sturmwind rollte Kupferdächer aus, wie Bogen Papier. Mehrere Straßen, in denen fortwährend Ziegel, Balken und Bretter von den Dächern rollen, sind abgesperrt. Großen Schaden erlitt das seit den Octobertagen noch nicht wieder ganz hergestellte Dach der kaiserlichen Bibliothek und die kaiserliche Burg nach der Seite dcs Burgthores. Auch der electrische Telegraph, welcher zum Behufe einer schnellen Verständigung zwischen den Wachtposten auf der Bastei und den nahegelegenen Cafernen erst kürzlich errichtet "ar, ist unbrauchbar geworden. An allen nach der Südseite gerichteten Häusern sind die meisten Fenster sammt den Nahmen herausgerissen. Der Sturm dauerte noch immer (l0 Uhr Vormittags), jedoch minder heftig fort, so daß man wenigstens wieder ohne große Lebensgefahr über die Straße gehen kann. Der Sturm, welcher seit drei Tagen mit seltener Heftigkeitin Wien wühtete, hat endlich Freitag den 2«. Nachm. aufgehört. Die Zerstörungen anabgedeckten Dächern und zertrümmerten Fenstern sind bedeutend. Man erzählt leider sogar von einigen Todesfällen und vielen Verletzungen durch die von den Dächern stürzenden Ziegel, mit denen die Straßen übersäet sind. Im Saale dcs „Sophicnbades," wo gerade ein Ball abgehalten wurde, stürzte das Glasdach ein. Die tanzlustige Menge erhotte sich bald von dem Schrecken; nur cine ältliche Dame soll beschädigt worden seyn. Vom ,5. bis 21. l. M. sind neuerlich 9 Erkrankungen am Brechdurchfalle im Wiener Garni-sonsspitale zugewachsen, daher seit 29. December >848 53 derlei Erkrankungssälle vorgekommen, wovon bisher 27 gestorben, 22 rcconvalescirt und 4 in der Fortbehandlung verblieben sind. Im Militär-Filialspitale auf der Landstraße, Artillerie - Caserne, erfolgte seit ,5. d. M. kein Zuwachs, und es sind daselbst 6 erkrankt, 3 gestorben und befinden sich 3 in der Neconvalcscenz. Der Gesammtstand der Nrcchruhrkranken beträgt daher 59 Erkrankungen, 30 Stcrbefälle, 2 5 Reconvalcs-centen und 4 in der Fortbehandlung Befindliche. Beim Civile wurde noch kein derlei Erkran-kungssall beobachtet. Vom 2,. bis 25. Jänner sind im Wiener Gar-msonsspitale 7 Erkrankungen am Brechdurchfälle zugewachsen, von dem Gesammtkrankenstande 5 gestorben und 2 genesen; daher seit 29. December 1848 im Ganzen 60 ertrankt, 32 gestorben, 24 ro convalcscirt und verblieben 4 in der Behandlung. Im Militär-Filialspitale auf der Landstraße, Artillerie-Caserne, erfolgte kein Zuwachs, und es wurden daselbst 6 an obiger Krankheit behandelt, wovon 3 genesen und 3 gestorben sind. Auf der Aula in der Stadt erkrankte am 20. ein Soldat an der Cholera, welcher daselbst starb; außerdem sind dort am 22. noch 3 erkrankt, welche in das Garnisonsspital transfcrirt wurden. Der Gcsammtstand der Brechruhrkranken beim Militär beträgt daher 67, wovon 35 gestorben, 2? genesen sind und 5 in der Behandlung verbleiben. Bei dem plötzlichen Tcmperaturwechscl und der naßkalten, nebligen Witterung kam auch vom 20. auf den 2l. Jänner der erste ausgebildete Cholerafall beim Civile vor; dieser Erkrankung unterlag ein 69jähriger Mann in der Schönlaterngasse Nr. 682 in Folge einer heftigen Gemüthsbewegung, nachdem er sich durch Verkühlung eine Diarrhöe zugezogen und diese vernachlässiget hatte, binnen l9 Stunden. Dieser Erkrankung sind vom 2'. auf den 22. d. M. auf der Wiedcn, Sandgestättc, Annagassc Nr. >98, «4 Erkrankungsfällc der schwersten Art, mit Ausnahme des cincn einzigen gelinderten, gefolgt, welche sämmtlich der arbeitsamen dürftigen Volksclasse angehörig, und in Abgang der häuslichen Wartung und Pflege alsoglcich in das Bezirksspital auf der Wicdcn zur Behandlung überbracht wurden und wovon bisher 3 gestorben sind. Der Sanitäts-Localaugenschein hat große Un,. reinlichkeit des Hauses, Ueberfüllung einzelner Lo. calitäten, große Dürftigkeit der daselbst wohnenden Parteien, und im hohen Grade verunreinigtes Trink-brunncnwasser, vernachlässigte Diarrhöen, als örtliche Anlässe erhoben, welche Sanitätsgebrcchen alsogleich beseitigt worden sind. V ö h in e n. P r a g. Das Platzcommando hat aus Anlaß, daß i>, der Nacht dcs i8. Jänner auf einen Wache-stehenden Soldaten auf der Kleinseite geschossen wurde, so wie das h. Generalcommando zu befeh- len für gut befunden, daß von nun an sämmtliche Wachen mit geladenem Gewehre aufzuziehen haben, und die abseits stehenden Posten wurden angewiesen, dcs Nachts jeden sich Nähernden anzurufen, und wenn derselbe auf den wiederholten Ruf nicht stehen bleibt, ohne Weiteres Feuer zu geben. Da diese das Leben so gefährdende Maßregel seit zwei Tagen vom Platzcommando eingeführt ist, ohne daß das Publikum durch irgend eine Kundmachung verständigt worden wäre; da die bezüglichen §§. des Dienstreglcmcnts nachweisen, daß diese Verfügung des k. k. Platzcommando's gegen das Gesetz, also ungerecht sey; das gar noch nicht klar ermittelte Verbrechen eines Einzelnen keineswegs der ganzen Stadt zur Schuld angerechnet werden könne, und da die Maßnahme zu nichts führe, als Uneinigkeiten zwischen Civil und Militär, demnach Belagerungszustand herbeizuführen, Vereine und Journale zu suspendiren und weitere Schritte folgen zu lassen, so wurde vom Bürgermeister Wanka eine entschiedene Verwahrung beim Landespräsidium eingelegt. AricgsschlNlplllh aus Ungarn. Bericht des F. M. l". Baron Csorich ddo. Schemnitz den 23. Jänner l849. Wie ich in meinem letzten Berichte vom l9. Jänner gehorsamst angezeigt habe, brach ich am 20. mit dem Gros des Armeecorps von Leva auf und mar. schirte mit der Brigade Wyß bis Bella Vanya und Buhanitz, mit den übrigen Truppen bis Bath und Almasz vor. Am 2l. d. M. rückte ich gegen Schemnitz. — Die Rebellen erwarteten uns in der starken Position dcs Warthaberges oberhalb Windschacht, und hatten auch die Debouchöcn von Hederict (Ho-drics-Banya), so wie den steilen Höhenrücken, südlich von Stcplitzhof (Stessalu) und Windschacht mit Geschütz und Infanterie stark besetzt, und alle gegen diese Höhen führenden Waldwege, so wie die Straße selbst an ihrer steilsten Höhe verhaut. Um mir den Angriff aus dem Debouchüe des Stcinbacher DeMs gegen die Warthahöhe, welche den Schlüssel zur ganzen Position bildet, zu erleichtern, entsendete ich 6 Compagnien von E. H. Stephan, 2 Compagnien dcs «2. Jäger-Bataillons, nebst 3 Rakctcngeschützcn unter der Führung des Obersten Pott des Generalstabs über Almas, Ba-dyan, Pocuwadlo gegen Steplitzhof, um das in der Front unzugängliche Gebirgsplateau zu umgehen und die Höhe von Steplitzhof zu gewinnen, während ich mit der Hauptcolonne über Stcinbach auf der Hauptstraße vorrückte, welche ein fortwährend enges und schwieriges Dcsilö ist. Nach einem 7stündigen, höchst beschwerlichen Marsch durch dieses Dcsil«, griff meine Avantgarde den Feind am Warthaberge an. Zwei Jäger-Compagnien erstiegen, ungeachtet dcs lebhaften feindlichen Geschützfeuers und ohne einen Schuß zu thun, den höchsten Theil des Wartharückens und drückten den Feind gegen Windschacht zurück. Dieses Dorf, so wie die beiderseitigen Höhen desselben, waren von 3 Bataillons Honvcds (dem 23. und 33.) einer Division von Alexander Infanterie und einer Cavallerie-Batterie, welche am Eingänge des Dorfes aufgestellt war, besetzt. Die Brigade Wyß griff sofort das Dorf Windschacht und die beiderseitigen Höhen rasch an, warf die Rebellen von denselben zurück, worauf die 4 Compagnien dcs 2. Jäger-Bataillons mit dem Ba-jonnete in das Dorf hinabstiegen, um den Feind aus demselben zu vertreiben. Hier entspann sich ein hartnäckiges Gefecht; Haus für Haus wurde von den Jägern erstürmt. Zwei Bajonnct-Angriffe der Rebellen, welche, durch die Dunkelheit begünstigt, das Dorf hartnäckig vertheidigten, wurden zurückgewiesen und endlich das Dorf genommen, worauf ich das Gefecht nach 6 Uhr Abends einstellen ließ. Unterdessen hatte die Colonne des Obersten Pott die steilen und verhauten Waldhöhcn oberhalb Steplitzhof, — welches der Feind ebenfalls hartnäckig 6» vertheidigte — bis l(> Uhr Abends genommen und besetzt, und kam in der Nacht wieder in Verbindung mit der Haupt-Colonne. Ich blieb über Nacht in der Stellung von Windschacht, und ließ den Feind nur durch Infanterie-Abtheilungen auf den Höhen beiderseits des Dorfes, so weit es das sehr schwierige, durch verschneite Schluchten zerrissene und waldbe-deckte Terrain in der Nacht zuließ, verfolgen. Am 22. Vormittags rückte ich in Schcmnitz ein, nachdem die feindliche Arriercgarde, die noch vor dieser Stadt eine gute Stellung nahm, auch hier vertrieben wurde. ' Das 33ste Honved-Bataillon wurde in Windschacht zersprengt und über 300 Rebellen in Windschacht und Steplitzhof eingebracht, so wie später H Ossicier und 145 Mann von Alexander-Infanterie bei Schemnitz gefangen. Auf den verschiedenen Kampfplatzen wurden gegen no todte Insurgenten gefunden und es sollen nach der Aussage der Einwohner von Schemnitz eine mehr als doppelte Zahl Verwundeter durch Scheimlitz transportirt worden seyn. Der Feind verlor 2 Kavallerie-Geschütze, wovon ibm eines sammt seiner ganzen guten Bespannung von 6 Pferden mit dem Bajonnet abgejagt wurdt. In Schemnitz wurden 5 Kanonen und lO Mörser, so wie mehrere Kisten mit Montur gefunden. Mein Verlustbeträgt6 Todte, worunter 2 Offi-cicrs; unter diesen befinden sich der Hauptm. Maro-ch i ni des >2. Iägerbataillons, welcher an der Spitze seiner Compagnie während des Allgriffs auf die Steplitzn'höhc stand, und der Oberlieut. GrafBerch-told von Civalart-Uhlanen, welcher sich in die Nähe liner feindlichen Batterie vorwagend, durch eine Granate um das Leben kam. Außer diesen habe ich !3 Verwundete, unter welchen der Oberlieutenant Finkberg des 2. Iägcrbataillons. Am 2>. war auch das Detachcment des Obersten Collery von Csarnocz trotz allen entgegengestellten Hindernissen bis in die DeMcn von Ho-dritz vorgedrungen, konnte jedoch wegen der feindlichen Ueberlegenheit, hauptsächlich an Geschützen, welche vor dm Debouchücn aufgestellt waren, aus denselben nicht heraus kommen. Ich habe daher noch vor meiner Ankunft zu Schemnitz das 2. Bataillon von Nassau über den Nothenbrunncrberg an der Straße nach Hodritz detachirt, um die Verbindung mit ihm herzustellen. Dcr G. M. Colloredo ist heute den 22. mit 6 Compagnien und einer halben Batterie und 3 Zügen Uhlanen über Nemethy eingerückt und in die Cantonirung nach St. Anthal verlegt worden. Mcine Avantgarde, bestehend aus 6 Comp. E. H. Stephan, 2 Comp. des 2. Iägerbataillonö, nebst dcr 6pfünd. Batterie Nr. 10, ist bis gegen Bella Banna vorgerückt. Die Rebellen haben sich auf der Stahler Straße zurückgezogen. Eine ausführliche Relation über die bestandenen und für die Tapferkeit der ms Gefecht gekommenen Truppen rühmlichen Gefechte behalte ich mir vor, nächstens gehorsamst zu unterlegen. So eben habe ich vom Obersten Collery die Nachricht erhalten, daß derselbe bei seiner Vorrückung von Csarnocz über Hodritz gleichzeitig von einer feindlichen, von Heiligenkrcutz gekommenen Abtheilung angegriffen worden ist. Er hat sich gegen selbe gewendet und sie zurückgeschlagen, wobei dem Feinde 5 Geschütze, ^ Munitionskarrcn, l be-ladcner Nüstwagcn, dann eine bedeutende Anzahl Pferde, Waffen und Mannschaft durch das äußerst tapfere Benehmen der Jäger-Division, welcher die Pionnicr-Compagnie als Unterstützung folgte, cb-genommen worden sind. Unter den Gefangenen befindet sich der Chef des Gcneralstabes, Oberstlieutenant Puste lnik, welcher durch 3 Stutzenschüsse schwer verwundet ist, und ein verwundeter Dberlieutenant von Alexander-Infanterie. Csorich, F. M. L. Pesth, 20. Jänner. Die Furcht vor den Banknoten hat fast völlig aufgehört; ungarische und deutsche Banknoten werden gern angenommen und auch die scrb. Assignaten würden ebenfalls in Cours kommen, wenn ihrer welche in der Hauptstadt wären. Um die Ausgleichungen bei Zahlungen, welche in Ungarn geleistet werden müssen, nach dem vorhandenen Bedürfnisse noch mehr zu erleichtern, als dieß bisher der Fall war, hat der Herr Feldmar-schatt, Fürst Windischgrätz, an Se. Majestät den Vorschlag gesendet, daß bis zur definitiven Entscheidung in dieser Angelegenheit auch die eingeführten ungarischen Banknoten höheren Nennwerthes an Zahlungsstatt angenommen werden können. M «i h r e n. Kremsier, 24. Jänner. Die heutige Sitzung ward vom Präsidenten Smolka um l0'^ Uhr eröffnet. Von den Ministern ist bloß Kraus anwesend. Der heute gedruckt vertheilte Dringlichkeitsantrag Zbyszew ski's wegen Vertretung der italienischen Armee, wird nach kurzer Motivirung des Antragstellers mit großer Majorität für Freitag den 76. d. M. auf die Tagesordnung zu setzen beschlossen. — Drei angemeldete Interpellationen werden abgelesen. Die erste von Ullepitsch an das Unterrichtsministerium wegen Errichtung einer Uni-v e r si tät i n itaib a ch; die zweite von Scherzcr an das Finanzministerium wegen den ungarischen Banknoten , die mit den folgenden drei Fragen schließt: ») Hat der Finanzminister Erhebungen eingeleitet, um wenigstens annähernd die Totalsumme der von dcr ungarischen Rebellion in Umlauf gesetzten ungarischen Banknoten zu ermitteln? k) Wird sich der Finanzminister für die Annahme aller Categoricn dieser Noten erklären? <-) Ob die dicßfällige bejahende oder verneinende Entscheidung nicht unverzüglich dem Publikum bekannt gemacht werden wird? __ Die dritte von Claudy abgelesene Interpellation ist auf die neueste Lage dcr Slaven von großer Bedeutung. Siebenbürgen. Kronstadt, 6. Jänner. Gestern sind 2 Pulks Kosaken, i'Bataillon russischer Jäger und 6 Kanonen mit der nöthigen Artillcriemannschaft und Bespannung auf dem Prcdjal angekommen, l russisches Infanterieregiment ist in Valcni und andere starke Abtheilungen russischer Cavallerie und Infanterie mit Kanonen in Tirgovcscht und andern Orten einmarfchirt. Unsere ganze Gränze ist also mit russischen Truppen besetzt. General Engelhard wurde gestern in Obcr-Tönwsch erwartet. Wir können dieser Mittheilung aus Kronstadt aus verläßlicher Quelle die Versicherung beifügen, daß das Beobachtungscorps, welches hart an der änßerstcn Gränze gegen das Szekler Land steht, 8000 Mann zählt, die erforderlichen Falls sogleich auf 20,000 vermehrt wcrden kö'nncn und jede Stunde des Augenblicks gewärtig sind, zum Schutze der Ordnung und Gesetzlichkeit in's Land zu rücken. Das Einrücken von Hilfstruppen aus Gulizicn hat, wie wir aus guter Hand wissen, denn doch seine Nichtigkeit, nur ist es nicht das Regiment Hoch - und Deutschmeister, sondern eine andere k. k. Truppe, welche erwartet wird. Lombard. Veuetinmjches Söttigreich. Venedig wird mittelst Luftballonen beschossen werden, da die Lagunen das Anrücken der Geschütze nicht erlauben. Zu diesem Zwecke werden unter Anleitung eines beim Generalquarticrmeisterstabe zugetheilten Ingenieurs dcr venetianischen Eisenbahn in Trcviso 5 Luftballone, jeder von 28 Fuß Durchmesser gebaut. Die Baltone werden in die möglichste Nähe Venedig's gebracht, bei günstigem Winde an ungeheueren Seilen (?) steigen gelassen, und sobaN dieselben oberhalb Venedig's angekommen sind, be ginnt das Feuern. Dieß geschieht mittelst Electro Magnetismus, indem jede der an dem Boden de« Schisschens befestigten 5 Bomben durch einen iso-lirten Draht mit einer auf dem Erdboden befindlichen großen galvanischen Batterie in Verbindung steht und mit einem Schlage abgerissen, und deren Brandröhre entzündet wird. Die Kugel fallt senkrecht herab und explodirt erst beim Auffallen; auf diese Art können täglich 25 Bomben geworfen werden, 868., daß der Wind günstig ist. Man verspricht sich den besten Erfolg, da die am 9. Jänner bei Trcviso gemachte Probe günstig ausfiel. Zuverlässigen Mittheilungen aus Venedig vom 6., und aus Trcviso vom 8. Jänner zu Folge, war in ersterer Stadt die Kälte zwar empfindlich gewesen, jedoch von einem gänzlichen oder theil-wcisen Zufrieren der Lagunen keine Spur wahrgenommen. In Venedig hatte der Terrorismus den höchsten Grad erreicht, so daß Jene, wclche dem herrschenden Regierungssystemc nicht unbedingt huldigen, sich nicht getrauen, auf den Straßen sehen zu lassen und einander zu grüßen, wenn sie sich zufällig begegnen. Ucbrigens soll einer der Triumviri selbst letzthin ganz unumwunden ausgesprochen haben, die Regierung könne auf diese Weise unmöglich auf die Dauer fortgeführt werden, und es müsse m kurzer Zeit eine Crisis eintreten, welche höchst wahrscheinlich für die Oesterreicher günstig ausfallen muß. Zu der angeführten Zeit war Venedig mit Lebcnsmitteln reichlich versehen, die auch vcrhält-nißmäßig wohlfeil zu bekommen waren; aber es litt außerordentlich am Mangel des Brenn-Materials. Die Armee in Italien wird nun wieder vermehrt, und deßhalb die fünften Bataillons creirt und 80,000 Mann neue Truppen nach Italien geschickt. Obwohl die neuesten Berichte aus Mailand vom 20. Jänner immer kriegerischer lauten, so kann man es doch schwerlich glauben, daß die piemonte-sischcn Truppen, welche so oft ihre Abneigung neuerdings, gegen die österreichische Armee zu fechten, an den Tag legten, zuerst einen Angriff machen werden. Carl Albert befindet sich jetzt in dcr traurigen Lage, von Clubbs und Fanatikern in Turin tcrrorisirt zu werden, und die Zeit scheint nicht mehr ferne, wo er seine Zuflucht entweder bei seiner oder der östcr-rcich'schcn Armee nehmen wird. Die vor einigen Tagen bei Magcnda am Ticino erfolgten Scheinangriffe auf unsere Vorposten rührten von Freischaa-ren her. Es entstand sogleich auf der ganzen Linie Alarm und seitdem sind die Commumcationcn auf beiden Seiten sehr erschwert. MittelprciS decto ?ctto z» ä , „ ' 67 ,ll s,tto deito ni 2 l^z ^ . 45 Darlel'«., M't Verlos« ,gv. I, ,uvz^ fur üua ft, 77! i!, belto deito . ,uzy ^ ,5« « 225 detto detlo / 2 40 0dl,^i 5e>->>llqe!ü, m,0 Iln^s s z», 5 !'^>- ^ __ ^'ssä»!»'", 5er ^ls,s„ ^,,„. I , , ,,, ., l — 5art"!ch<» ^cvlild,» , 5,,- ,„ / ,» , ,,, .. ' __ >,oi»,!,,"<» .'»!,>,t,en I >, 2 ,, .. ! 25 Val'k-Act e» :>l. Stück ll25 i» C. M. Uctien der oüer. Or>wl!. Dampsschnisahrl i" 5ao ss,(5, M......497 ft. i,> C. M ^W»i>l>!'le!e der gallisch. staodiiche,, Cre-, ^l^. .'lo^t;,, ^ Mt. fu>- .00 ss, (5M. ,a2 N. i» E. M. Vctroid-Durchschnitte-Preise . in L^il'ach